Annual Report • Mar 21, 2022
Annual Report
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| IN EUR MIO. | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.342,0 | 1.254,8 | 1.122,9 |
| Bruttoergebnis | 490,2 | 455,8 | 407,5 |
| EBITDA | 126,3 | 130,0 | 111,7 |
| Abschreibungen | 63,6 | 61,5 | 49,4 |
| EBIT vor Abschreibungen aus PPA1) | 73,2 | 81,7 | 70,1 |
| Periodenergebnis nach Minderheitenanteil | 48,3 | 55,6 | 49,1 |
| Operativer Cashflow | 95,3 | 140,8 | 83,4 |
| Free Cashflow2) | 48,3 | 106,9 | 56,3 |
| Ergebnis je Aktie 3) | 75 cent | 86 cent | 75 cent |
1) EBIT bereinigt um Abschreibung aus Kaufpreisallokation
2) Operativer Cashflow abzüglich Investitionen in langfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte 3) Ergebnis je Aktie unverwässert
| IN EUR MIO. | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| Liquide Mittel | 296,5 | 281,9 | 312,3 |
| Eigenkapital | 423,3 | 409,5 | 385,1 |
| Eigenkapitalquote | 31,3% | 32,8% | 31,4% |
| Net Cash (+) / Nettoverschuldung (-)4) | -14,2 | 20,3 | 29,5 |
| Working Capital5) | 149,9 | 154,3 | 153,9 |
| Auftragsbestand | 1.334,9 | 927,2 | 841,5 |
| Projekt-Pipeline | 3.367,0 | 2.702,3 | 2.157,5 |
| Mitarbeiteranzahl6) | 6.206 | 6.067 | 4.934 |
4) Liquide Mittel abzüglich lang- und kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten
5) Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (exkl. IFRS 15)
6) Mitarbeiteranzahl auf Vollzeitäquivalentbasis ohne karenzierte Mitarbeiter, Praktikanten und Lehrlinge
*) Prozentangaben stellen den jeweiligen Umsatzanteil am Gesamtumsatz der S&T Gruppe dar. *) Prozentangaben stellen den jeweiligen Umsatzanteil am Gesamtwert der S&T Gruppe dar.
Die S&T Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz das 11. Mal in Folge steigern. Die Umsatzerlöse lagen mit EUR 1.342 Mio. um 7% höher als in 2020. Das EBITDA lag mit EUR 126 Mio. knapp 3% unter unseren Erwartungen. Beim operativen Cashflow konnte mit EUR 95 Mio., trotz der Belastungen durch die globale Chipkrise, 75% des EBITDA-Wertes erreicht werden, deutlich mehr als zuletzt erwartet. Damit gehen wir mit rund EUR 300 Mio. Liquidität in das neue Jahr. Der Auftragsbestand kletterte auf ein neues Rekordniveau von EUR 1.335 Mio. Die Ergebnisse 2021 sind zufriedenstellend, aber die Liste der Herausforderungen war und ist lang. Aber wie das Sprichwort schon sagt, nur an Problemen kann man wachsen.
Bereits seit zwei Jahren leidet die Wirtschaft unter der COVID-19-Pandemie. Für Technologiefirmen wie die S&T eine Chance, aber einige unserer Kunden spüren die Auswirkungen der Pandemie. Wir haben die Weichen neu gestellt und ein effizientes Home-Office-System entwickelt, unsere Mitarbeiter erbringen noch höhere Leistungen bei geringeren Kosten als vor der Pandemie. Unsere Erfahrungen geben wir erfolgreich an unsere Kunden weiter und unterstützen diese bei der Umsetzung ihrer Home-Office-Konzepte und ihren Digitalisierungsvorhaben.
Seit März 2021 hat uns – wie auch viele unserer Mitbewerber und Kunden – die Chipkrise fest im Griff: zum Jahresende 2021 verzeichneten wir EUR 77 Mio. an nicht ausgelieferten Aufträgen – Produkte, die von unseren Kunden dringend benötigt werden. Durch technische Anpassungen bekommen wir die Komponentenknappheit immer besser in den Griff, jedoch wird uns dieses Problem, wenn auch in abgemildeter Form, leider auch in 2022 noch begleiten.
Am 16. Dezember 2021 erfolgte eine Short-Seller Attacke auf S&T mit vielen Vorwürfen, die unseren Aktienkurs stark belasteten. Wir haben uns zu einer umfassenden Aufklärung verpflichtet und Deloitte mit einer forensischen Untersuchung beauftragt, welche die Sichtweise der S&T – wie in unserer Stellungnahme am 28. Dezember 2021 dargelegt – in allen wesentlichen Punkten bestätigt hat. Der im Rahmen des initiierten Maßnahmenpakets neu in den Vorstand bestellte Chief Compliance Officer wird unser laufendes TTS-Programm ausbauen und die Transparenz für die Aktionäre weiter erhöhen.
Seit 24. Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, welcher neben großem menschlichen Leid auch massive wirtschaftliche Auswirkungen hat. Wir erzielen mit unseren Töchtern in Russland, Ukraine, Weißrussland und Moldawien etwa 6% unserer Umsätze in diesen Ländern und sind damit ebenso betroffen. Bereits Ende 2020 haben wir beschlossen, in diesen Ländern nicht mehr zu investieren. Ab 2022 werden wir unser Engagement in Russland, Weißrussland und Moldawien kontinuierlich, aber optimiert, weiter herunterfahren.
Wir reagieren rasch auf Herausforderungen, die uns begegnen. "Die Weichen neu stellen" betrifft aber nicht nur bestehende Probleme, sondern heißt vor allem, laufend besser zu werden. Dazu gehört auch die Fokussierung auf das wachstumsstärkere und margenträchtigere IoT-Geschäft, welche wir durch das Projekt "Focus" erreichen wollen. Im Rahmen dieses Projekts wird der Verkauf des IT-Services Segments der S&T Gruppe evaluiert und damit sollen mittelfristig Bruttomargen von über 50% und EBITDA-Margen über 15% ermöglicht werden. Mittlerweile haben wir die Vendor Due Diligence nahezu abgeschlossen und mit der Vermarktung an potentielle Käufer begonnen. Wir gehen davon aus, den Verkauf im dritten Quartal abschließen zu können. Die dabei lukrierten Mittel werden wir für den Ausbau unserer IoT-Aktivitäten einsetzen und um synergetische Unternehmen im IoT-Bereich zu erwerben. Daneben sind aber auch weitere, umfangreiche Aktienrückkäufe und eine Sonderdividendenzahlung möglich.
Im Geschäftsjahr 2021 erhielten wir neue Aufträge in Höhe von EUR 1.750 Mio. Im ersten Quartal 2022 hat sich dieser positive Trend nochmal beschleunigt, allein drei Großaufträge über EUR 200 Mio. freuen mich persönlich sehr und belegen die Stärke der von S&T entwickelten Technologien und das Know-how unserer Mitarbeiter. Der hohe Auftragsbestand von EUR 1.335 Mio. wird unser organisches Wachstum in 2022 befeuern, sodass wir von einem Umsatz von zumindest EUR 1.500 Mio. und damit von rund 12% organischem Wachstum ausgehen. Die EBITDA-Marge soll in 2022 bei etwa 10% liegen. Nach dem Verkauf der IT-Sparte werden wir die abgegangenen IT-Dienstleistungsumsätze mit der Ausweitung bestehender und dem Aufbau neuer IoT Geschäftsfelder ersetzen. Bis 2025 streben wir, trotz des Verkaufes der IT-Sparte, einen Anstieg auf EUR 2.000 Mio. reinen IoT-Umsatz an. Dabei gehen wir von einer deutlich höheren Profitabilität als der heutigen aus. Die Weichen dafür werden im Jahr 2022 gestellt.
Hannes Niederhauser, CEO
Im Jahr 2021 hat Kontron Transportation France einen Acht-Jahres-Rahmenvertrag mit SNCF Voyageurs über die Lieferung von Onboard-Equipment auf Basis der TRACe™ B404 Plattform von Kontron Modular Computers unterzeichnet. Die Plattform ist EN50155-zertifiziert und damit für den Einbau in Verkehrsmitteln geeignet. Die Lieferungen werden 2022 beginnen und 2023 intensiviert.
Kontron Transportation liefert damit das Onboard-Equipment für SNCF in Frankreich im Rahmen des Industrial IoT-Projekts TRAIN-CO (Communicating Trains), einem Projekt, das sich vor allem auf Regionalzüge mit hoher Kapazität wie AGC (Autorail à Grande Capacité) und TER (Train Express Regional) konzentriert.
Das System dient der Verarbeitung und Übermittlung von Betriebsdaten im Zusammenhang mit dem Fahrgastinformationssystem der SNCF (SIVE), dem Video- und Audioaufzeichnungssystem in der Kabine (SEVAC) und dem Ferndiagnosesystem für Züge (S'BOX).
Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung und Verbesserung der Betriebskapazität der SNCF sowie zur Sicherheit der Fahrgäste und des SNCF-Personals.
Dieses ehrgeizige Projekt umfasst die Entwicklung, Integration, Zertifizierung und Qualifizierung dieser modularen Computer, damit sie den strengen Regeln für die Integration in Schienenfahrzeugen entsprechen. Ebenso werden die von der SNCF geforderten strengen Vorschriften in Bezug auf den Umweltschutz eingehalten.
| 01 S&T IN ZAHLEN | 2 |
|---|---|
| 02 VORWORT | 5 |
| 03 MANAGEMENT IM ÜBERBLICK | 8 |
| 04 LEISTUNGSPORTFOLIO | 11 |
| S&T – EIN MULTINATIONALER TECHNOLOGIEKONZERN 11 | |
| S&T IST FULL-SERVICE-IT-DIENSTLEISTER IN ZENTRAL- UND OSTEUROPA 14 | |
| DIE TRANSFORMATION ZUM IOT-SPEZIALISTEN16 | |
| UNSERE KUNDEN UND VERTIKALEN ENDMÄRKTE 16 | |
| DIE ZUKUNFT UNSERES LEISTUNGSPORTFOLIOS 22 | |
| 05 BERICHT DES AUFSICHTSRATS | 24 |
| 06 CORPORATE GOVERNANCE BERICHT | 28 |
| 07 DIE AKTIE | 38 |
| 08 LAGEBERICHT | 44 |
| GRUNDLAGEN DES KONZERNS44 | |
| WIRTSCHAFTSBERICHT50 | |
| PROGNOSE-, CHANCEN-, RISIKOBERICHT59 | |
| INTERNES KONTROLLSYSTEM, KONZERN-RECHNUNGSLEGUNGS-PROZESS UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM 68 | |
| ANGABEN GEM. § 243A UGB70 | |
| 09 KONZERNABSCHLUSS 2021 | 74 |
| KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 74 | |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLGSRECHNUNG 75 | |
| KONZERN-BILANZ 76 | |
| KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNG 77 | |
| KONZERN-EIGENKAPITALENTWICKLUNG 78 | |
| 10 KONZERNANHANG 2021 | 80 |
| ALLGEMEINE ANGABEN80 | |
| BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE104 | |
| ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG118 | |
| ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ128 | |
| SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN 162 | |
| 11 BESTÄTIGUNGSVERMERK | 186 |
| 12 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER | 191 |
| 13 NACHHALTIGKEITSBERICHT | 192 |
Hannes Niederhauser startete sein S&T Engagement 2011. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz avancierte der gebürtige Österreicher zum Manager in den Bereichen Mikrochips und Embedded Computing. Vor seinem Wechsel zu S&T war er von 1999 bis 2007 Hauptaktionär und CEO der Kontron AG, die sich zum weltweit größten Anbieter im Bereich Embedded Computing entwickelte. Hannes Niederhauser treibt konsequent die Transformation der S&T vom IT-Dienstleister zu einem führenden Anbieter von IoT-Lösungen voran.
Der Jurist und Betriebswirt Richard Neuwirth begann seine Laufbahn bei einer Wiener Anwaltskanzlei. Seit 2006 ist Richard Neuwirth für die S&T AG tätig und bekleidete verschiedene Management-Positionen. Per Juli 2013 wurde Neuwirth zum Finanzvorstand bestellt, seit Juni 2017 ist er zudem stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Peter Sturz ist seit 2007 bei S&T, seit 2008 ist er Vorstandsmitglied, davor war er als Manager für die Adriatic Region tätig. Sturz begann seine Berufslaufbahn bei der Allgemeinen Bausparkasse und war dort als Vorstand für Sales, Marketing und EDV zuständig. Bevor er zu S&T kam, war er bei dem US EDV-Dienstleister CSC Vorstand für
Michael Jeske – seit Mitte 2009 im Vorstand der S&T AG – hat nach seinem Studium umfangreiche Erfahrung im Bereich Operations bei der Kontron AG gesammelt. Er verfügt neben seiner Begeisterung für Technik über jahrelange Führungsexpertise in der IT-Industrie mit Schwerpunkt Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung.
Carlos Queiroz war über 30 Jahren in der Embedded-Branche tätig und begann seine Karriere als Entwicklungsingenieur. Bei Kontron bekleidete er verschiedene Führungspositionen und war dort von 2000 bis 2015 als Geschäftsführer für die deutsche Tochtergesellschaft verantwortlich. Im Jahr 2015 wechselte Herr Queiroz in eine geschäftsführende Tätigkeit bei der S&T Gruppe, bevor er im August 2017 in den Vorstand bestellt wurde. Carlos Queiroz ist mit 31.12.2021 in den Ruhestand getreten.
Michael Riegert arbeitet seit über 25 Jahren – als Ingenieur und Manager – in der Embedded-Branche. Mit einer Unterbrechung verbrachte Michael Riegert seine Karriere bei Kontron bzw. der S&T, wo er eine Reihe von leitenden Positionen hielt. Nach seiner Tätigkeit für Penta/ADLINK kehrte er 2017 zur S&T Gruppe zurück und leitete seit 2019 die Kontron Transportation Gruppe. Mit Wirkung zum 1.1.2022 wurde Michael Riegert in den Vorstand der S&T AG bestellt.
Österreich und Zentraleuropa.
PETER STURZ COO, SERVICES EE
Nach ihrer Promotion in Ingenieurwissenschaften arbeitete Olga Sinenko bei einer Vielzahl von führenden Unternehmen in den Bereichen Industrieautomatisierung, Softwareentwicklung und Embedded Computing. Danach gründete Olga Sinenko als Geschäftsführerin die russische RTSoft, die seit 2014 Teil der S&T ist. Sie hält den Vorsitz bei dem D2 RNC CIGRE, einer internationalen Initiative zur Zusammenarbeit von Energieexperten im Bereich der modernen Stromversorgung.
Jochen Gimple ist seit 1997 bei der Kontron Electronics und hat 25 Jahre Erfahrung im Bereich Embedded Electronics. Der Schwerpunkt seiner bisherigen beruflichen Laufbahn lag in den Bereichen Einkauf, Logistik und Produktion. In den 25 Jahren war er als Manager in den Bereichen Einkauf, Materialwirtschaft, Vertrieb und Operations tätig. Seit 2015 ist er Geschäftsführer der Kontron Electronics und verantwortet seit 2021 die gruppenweiten ODM Tätigkeiten bei der S&T Gruppe.
Christoph Neumann arbeitet seit 15 Jahren bei Kontron. Nach dem Studium der Elektrotechnik arbeitete er bei Digitec und als Director Engineering bei dem US-Konzern Diamond Multimedia. Danach war er als VP Engineering bei Giga Stream tätig, die 2004 von Kontron übernommen wurde. Seither hat Herr Neumann bei Kontron neben der Leitung des Design Centers Saarbrücken verschiedene leitende Positionen bekleidet, z.B. als VP Engineering für die Kontron EMEA Engineering Teams.
Mit Abschlüssen in Internationaler Betriebswirtschaft und Rechnungslegung hat Steve Chen mehr als 15 Jahre Erfahrung im IT-Management-Bereich mit Schwerpunkten in Unternehmensstrategie, Entwicklung, Reorganisation, M&A sowie Unternehmensfinanzierung. Seit 2002 arbeitet Steve Chen in der Geschäftsführung von Kontron bzw. S&T – darunter als Vorsitzender/Geschäftsführer bei Kontron Asien, S&T Asien, Quanmax sowie Kontron China.
Robert Courteau ist seit 2000 bei Kontron tätig. Der diplomierte Maschinenbauingenieur begann seine Karriere in Design- und Managementpositionen in der Luft- und Raumfahrtindustrie, bevor er zu Kontron kam, wo er verschiedene Führungspositionen in Nordamerika innehatte. Er leitet seit 2013 das Kommunikationsgeschäft von Kontron und ist seit 2019 für die USA und Kanada verantwortlich.
Bernhard Günthner, Geschäftsführer der Kontron Technologies GmbH, übernahm im Oktober 2019 die Position des VP Smart Factory Solutions. In seinen über 10 Jahren bei Kontron war er bereits in unterschiedlichen Bereichen tätig, unter anderem auch als VP Customer Programs für kundenspezifische Systemlösungen in den Bereichen Industrieautomatisierung und Medical. Der IoT-Pionier startete nach seinem Abschluss als Diplomingenieur Elektrotechnik an der TU München seine Karriere in der Softwareentwicklung für Telematikund Ticketing-Systeme.
Andy Mason hat seine Karriere von über 25 Jahren in der US-Luft- und Raumfahrtindustrie verbracht. Er startete als Digital Systems Engineer und spezialisierte sich dann auf die Entwicklung von Echtzeitsystemen für die Luft- und Verteidigungsindustrie. Seit 2010 bekleidet Mason bei Kontron Führungspositionen in den Bereichen Technologie, Product Engineering und Business Development. Im Juli 2019 wurde Mason zum VP der Global Avionics Group ernannt. Er hält einen Abschluss in mathematischer Statistik. Andy Mason ist Anfang 2022 in den Ruhestand getreten.
Kontron unterstützt das führende Fahrzeugdiagnoseunternehmen Hella Gutmann dabei, mit den sich ständig ändernden Kommunikationsanforderungen großer Automobilhersteller Schritt zu halten.
Durch Identifizierung der neuen Marktanforderungen und gründlicher Evaluierung potentieller Hersteller und Anbieter von Embedded Computern war man sich bei unserem Kunden Hella Gutmann schnell sicher, dass eine Partnerschaft mit einem verlässlichen, langfristigen Lieferanten unerlässlich ist, um die Markteinführung von neuen Produktvisionen zügig und risikoarm zu gewährleisten. Der entsprechende Partner sollte bereits ein umfangreiches Angebot an hochmodernen Embedded Computer-Produkten für die Industrie anbieten und über umfangreiche Erfahrung mit den speziellen Anforderungen des Industriezweigs verfügen.
Vor diesem Hintergrund fiel die Wahl auf Kontron. Ausschlaggebend waren die ausgezeichneten Referenzen des Unternehmens, die globale Support-Infrastruktur, einschließlich des erweiterten fünfjährigen Supports über die gesamte Produktlebensdauer, die umfassende Expertise im Bereich Embedded Hardware- und Software-Design sowie die wettbewerbsfähigen Preise.
Mit Hilfe von Kontrons SMARC™ Modulen und dessen Embedded Computing Expertise war man bei Hella Gutmann in der Lage, die neue Produktfamilie von industrietauglichen Fahrzeugdiagnoselösungen mit offener Schnittstelle innerhalb einer kurzen Projektlaufzeit zu entwickeln und auf den Markt zu bringen – schnell und kosteneffizient. Bereits im Sommer 2021 konnte Hella Gutmann aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Kontron während der gesamten Produktentwicklungsphase 65% des Auftragseingangs mit mega macs X – einer völlig neuen Generation von hochflexiblen und skalierbaren Open Interface Fahrzeugdiagnoselösungen – abdecken.
S&T AG Geschäftsbericht 2021
Die S&T AG ist ein österreichischer Technologiekonzern mit Sitz in Linz, Österreich. Das in 32 Ländern weltweit präsente Unternehmen beschäftigte zum 31. Dezember 2021 6.206 Mitarbeiter. S&T ist mit seinen Geschäftssegmenten "IoT Solutions Europe" und "IoT Solutions America" ein international führender Anbieter von Hard- und Software- Produkten und innovativen Dienstleistungen im Umfeld von Industrie 4.0- bzw. Internet of Things- (IoT) sowie Embedded und Edge Computing Technologien (ECT).
Darüber hinaus ist die S&T AG ein renommierter Anbieter von IT-Services in der DACH-Region und in Osteuropa. Über das Segment "IT Services" bietet das Unternehmen korrespondierend dem Plan-, Build-, Run-Prinzip ein breites Leistungsspektrum in den Bereichen IT-Consulting, Integration und Outsourcing an. Eine Vielzahl namhafter Kunden aus verschiedensten Branchen vertraut auf das kombinierte Technologieportfolio der S&T Gruppe aus Hardware, Software und professionellen Dienstleistungen.
Das Unternehmen bietet mit seinen drei Geschäftssegmenten ein umfassendes Dienstleistungs- und Produktportfolio sowie eine Vielzahl attraktiver Lösungen für unterschiedlichste Kundensegmente und vertikale Märkte an. Das breite, sich ergänzende Technologie-Portfolio und Know-how sowie die umfangreichen Engineering-Kapazitäten innerhalb des S&T Konzerns ermöglichen es, Projekte in den relevanten Bereichen ganzheitlich zu realisieren und schnell und flexibel auf Markterfordernisse zu reagieren.
So kann das Leistungsangebot der S&T Gruppe innerhalb der Technologielebenszyklen fortlaufend erweitert und angepasst werden. Das Ziel hierbei ist es, in allen Bereichen jeweils die zukunftsträchtigsten Trends und Kundenbedürfnisse anzusprechen und S&T als technologieführenden Konzern zu positionieren.
Mit ihrer starken regionalen Präsenz zählt die S&T AG als "Full-Service-Provider" von IT-Lösungen seit vielen Jahren zu den renommierten Systemhäusern in der Region Zentral- und Osteuropa. Als unabhängiger IT-Dienstleister unterstützt die S&T Gruppe ihre Kunden bei Entwicklung, Realisierung und Betrieb von IT-Projekten im Rahmen des Plan-Build-Run-Prinzips. Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen, aber auch öffentliche Institutionen, vertrauen auf die Expertise von S&T.
Als einer von wenigen Anbietern ist S&T mit Regionalgesellschaften und eigenem Personal in zahlreichen zentral- und osteuropäischen Ländern imstande, international operierenden Kunden und Partnern in dieser Region ein sehr breites Leistungsspektrum aus einer Hand anbieten zu können. Durch die Übernahme der CITYCOMP Gruppe im Sommer 2020 konnte sich die S&T Gruppe auch als bundesweiter IT-Dienstleistungsanbieter in Deutschland aufstellen und diese Position durch die Übernahme der PSB-IT Service GmbH im Geschäftsjahr 2021 verstärken. Die S&T Gruppe verfügt somit über ein flächendeckendes Service-Netz, das auch die Erbringung von zeitkritischen Break-and-Fix sowie IMAC Dienstleistungen ermöglicht.
Entsprechend der lokalen Marktgegebenheiten und Kundenstruktur sind das konkrete Leistungsangebot, Fokus-Geschäftsbereiche und auch die Selektion der Technologiepartner in den jeweiligen Landesgesellschaften regional angepasst, um ein möglichst kunden- bzw. marktnahes Portfolio anbieten zu können. Darüber hinaus sieht die S&T im IT-Dienstleistungsbereich die Themen SAP S/4HANA, Cloud und Security als besondere Wachstumschancen an und wird hier einen verstärkten Fokus setzen. Regionale Kompetenzzentren werden dabei über die Gruppe hinweg genutzt. Diese Strategie vermeidet den Aufbau ineffizienter Redundanzen in komplexen Fachgebieten und ermöglicht zudem eine leistungsfähigere Fokussierung sowie optimale Nutzung der Personalressourcen.
Das umfassende "Plan-Build-Run"-Angebot von S&T beinhaltet nahezu sämtliche Leistungen, die für die Planung, Implementierung und den Betrieb von IT-Lösungen notwendig sind.
Von S&T begleitete und oft auch federführend gestaltete oder umgesetzte Projekte sind in vielen Fällen mehreren der zuvor genannten Dienstleistungskategorien zuzuordnen und umfassen auch Leistungen im Bereich Projektmanagement. Gerade bei solchen Projekten kann S&T sämtliche Stärken ausspielen und mit langjähriger Expertise und Projekterfahrung im Dienstleistungs- und Hardwarebereich sowie der Möglichkeit, maßgeschneiderte Hard- und Software-Lösungen anbieten zu können, überzeugen.
Bis zur Übernahme der Kontron durch die S&T AG Ende 2016 war die S&T AG ein klassisches IT-Systemhaus, das sein Geschäft vorrangig mit IT-Dienstleistungen und Software- und Sicherheitslösungen ("Security Appliances") betrieb. Da Softwaresicherheitslösungen und Cloud-Computing in der IT-Welt schon länger Trends waren, hatte die S&T hier bereits viele Erfahrungen gesammelt, und übertrug diesen Erfahrungsschatz nach der Übernahme auf ihr neues Tochterunternehmen Kontron, einen Anbieter industrieller Rechnertechnik. So wurde durch den Zusammenschluss die Verbindung zwischen der Computertechnik, dem Produktionsumfeld und der Unternehmens-IT – und damit der Eintritt in die Realisierung von innovativen IoT- und Industrie 4.0- Lösungen – geschaffen. Eine Konstellation und Fähigkeit, die im Zeitalter von Industrie 4.0 selten gegeben, aber sehr gefragt ist. In den folgenden Jahren wurde das Portfolio der eigenen Technologien durch eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte als auch durch gezielte Akquisitionen weiter gestärkt. Hier seien beispielsweise die Übernahme der AIS Automation GmbH, Dresden, Deutschland, zur Erweiterung des Softwareangebotes im Bereich der industriellen Automatisierung, der Erwerb der Kapsch CarrierCom Gruppe zum Einstieg in den Bahnkommunikationsbereich oder der Erwerb der Iskratel Gruppe in Kranj, Slowenien, zum Ausbau des 5G-Know-how erwähnt.
In ihren zwei IoT-Solutions Segmenten bietet die S&T Gruppe insbesondere Produkte und Lösungen für folgende vertikale Märkte an:
Mit der steigenden Nachfrage der Digitalisierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen steigt auch der Bedarf an ausgefeilter und effizienter Automatisierung. Vor allem in Lagerhallen und Produktionsbetrieben, wo intelligente Maschinen für den täglichen Betrieb unerlässlich sind, ist eine sichere (Echtzeit-)Verbindung zu jeder Zeit erforderlich. Die S&T Gruppe setzt auf den ständig wachsenden Markt für Automatisierungslösungen und weiß auch um die Bedeutung von Qualität, die für Unternehmen heute entscheidend ist. Daher hat sie ihr eigenes durchgängiges, "anwendungsbereites" Internet of Things (IoT)-Framework SUSiEtec entwickelt. Dieses Framework ermöglicht es Kunden, qualitativ hochwertige, maßgeschneiderte Anwendungen zu erstellen, die ihren unterschiedlichen Arbeitsumgebungen und Anforderungen entsprechen.
SUSiEtec erreicht durch die Verwendung von Microsoft Azure IoT Edge Services die Integration von Informationstechnologie (IT) mit operativer Technologie (OT). Das S&T Framework bietet hier eine Reihe von Vorteilen: Dazu gehören unter anderem vorausschauende Wartung, Echtzeitüberwachung, Selbstoptimierung, Flottenmanagement und Asset Tracking. Das reichhaltige Dienstleistungsportfolio und die zuverlässigen, hochmodernen Embedded-Technologien des Unternehmens können IoT- und IIoT-Anwendungen in einer Vielzahl von Branchen bedienen. Im Gegenzug sehen die Kunden in der Folge reduzierte Gesamtbetriebskosten, eine beschleunigte Timeto-Market und erhöhte Produktlebensdauer und in vielen Fällen wird sogar die Realisierung neuer Geschäftsmodelle ermöglicht.
Dass mit dem SUSiEtec-Framework sowohl Kosten gespart als auch die Effizienz gesteigert werden kann, hat das Unternehmen HAUSER Kühlmöbel und Kältetechnik GmbH bewiesen, welches das SUSiEtec-Framework einsetzt und die steigenden Kosten der papierbasierten Dokumentation von Montageprozessen reduzieren sowie das Zeitmanagement verbessern wollte. Durch die Digitalisierung und den Einsatz von SUSiEtec konnten zwei einzigartige Anwendungen, die mehr als 100 Mitarbeiter unterstützen, entwickelt werden. Diese Anwendungen verbesserten nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern steigerten auch die Wartungseffizienz um rund 15%.
Das Produktangebot unter dem SUSiEtec Framework wird laufend erweitert – so wurden in 2021 Device Management Anwendungen, zum Management und Monitoring von IoT-Geräten sowie EquipmentCloud® für das Management von verteilter Hardware und IoT Geräten unter dem SUSiEtec Schirm integriert. EquipmentCloud® selbst wurde um neue Features für den Maschinenbau erweitert. Ein zusätzliches Wartungsmodul ermöglicht prozessabhängige Wartungen, darüber hinaus hilft eine Spare Parts Funktion Ersatzteile für Maschinen, Baugruppen und Ersatzteillisten schnell und genau zu identifizieren.
Das Angebot von S&T stellt sicher, dass Kunden Zugang zu kostengünstigen, langlebigen und vollständig integrierten Hardware- und Softwarelösungen haben, die zuverlässig und effizient sind. Die S&T Gruppe bietet ihren Kunden eine Reihe von Produkten, die die Steuerung, Interaktion und Verbindung von Maschinen, Daten und Prozessen ermöglichen, um unseren Kunden einen Wettbewerbsvorteil in ihrer Branche zu bieten. S&T stellt somit die Werkzeuge und das Know-how zur Verfügung, damit die intelligenten Fabriken von morgen ihr volles Potential ausschöpfen können.
Lösungen für Medizintechnik wurden insbesondere in den letzten beiden Jahren durch die globale COVID-19-Pandemie verstärkt nachgefragt. Insbesondere stieg die Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Patientenmonitoringsystemen – beides Produktgruppen in denen die S&T Gruppe seit Jahren einer der führenden Anbieter ist. Als systemrelevant eingestufter Lieferant war die S&T Gruppe von den staatlichen Lockdowns nicht betroffen und konnte mit aufrechterhaltener Produktion ihren Beitrag im Kampf gegen das SARS-CoV-2 Virus leisten.
Von IoT-Endpunkten bis hin zu Infrastruktursystemen sorgt S&T somit für ein modernes, IoT-fähiges Gesundheitswesen und für smarte Echtzeitanwendungen, die die Qualität der Pflege erhöhen und die Kosten im Gesundheitswesen deutlich senken können. Diese Ziele sind umso dringlicher, als der aktuelle Fachkräftemangel auch dem Gesundheitswesen zu schaffen macht. Selbst wenn die medizinische Betreuung und Pflege nach wie vor entscheidend von den handelnden Personen geprägt ist, liefert die Technologie die entsprechende Unterstützung, Prozesse effizienter zu gestalten und die Betreuung von Patienten zu verbessern. Die Lösungen von S&T können durch ihre eingebettete Wireless-Technologie in den wichtigsten Bereichen der medizinischen Versorgung unterstützen. Ein Bereich ist die
Patientendiagnostik und Bildgebung, um Ärzten bei der Diagnose von Krankheiten, der Bestimmung des Schweregrads und der Überwachung von Patienten zu helfen. Ein weiterer Bereich ist die klinische und kritische Pflege, bei der die S&T Gruppe ihre Kunden bei der Entwicklung von Lösungen für innovative und produktive Arbeitsabläufe in ihrer Abteilung unterstützt und hochmoderne Systeme für die Patientenüberwachung, Beatmung und zuverlässige Analysegeräte sowie Laborausrüstungen anbietet. Ein weiterer medizinischer Bereich, auf den sich die S&T Gruppe konzentriert, sind medizinische Therapiesysteme, die die Anforderungen an Funktionalität und Sicherheit erfüllen und die Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Langlebigkeit und Qualität bieten, die die Kunden suchen.
Insbesondere zeichnet sich die S&T Gruppe vermehrt durch die Herstellung innovativer, auf künstliche Intelligenz (KI) ausgerichtete Produkte aus. Hohe Zuverlässigkeit ist der Anspruch beim Einsatz von medizinischen Geräten für chirurgische Eingriffe. Die neue Robotertechnologie Soloassist II macht es Chirurgen leichter als je zuvor, mit Endoskopen zu arbeiten. Dies zielt darauf ab, Stress und Risiken bei minimalinvasiven Operationen zu reduzieren, da der Chirurg in der Regel die eigene Hand benutzt. Die Spitzentechnologie ermöglicht auch eine Spracherkennung, die es dem Chirurgen erlaubt, die chirurgische Kamera ohne erhöhtes Risiko für den Patienten zu führen. S&T entwickelt kontinuierlich praktische Lösungen für seine Kunden. In einer anderen Anwendung stellt S&T die technische Plattform mit künstlicher Intelligenz zur Unterstützung für die Operationskonsole des Chirurgen, die Steuerung des Roboterarms und Trainingssimulatoren für ein modulares, tragbares robotergestütztes Chirurgiesystem bereit, das 2021 in Produktion gegangen ist.
Der öffentliche Verkehr hat schon lange einen hohen Bedarf an intelligenten und zuverlässigen IoT-Diensten. Dieser Bedarf wird weiter zunehmen, da einerseits auf Grund der Klimaziele der Verlagerung des Personen-, aber auch Güterverkehrs auf die Schiene wieder mehr Bedeutung geschenkt wird. Zusätzlich ist der Bedarf zur Digitalisierung sehr hoch, da diese eine bessere Leitung der Verkehrsströme fördert. Die S&T Gruppe ist einer der führenden Anbieter von End-to-End-Kommunikation im Bahnbereich und verfügt über langjährige Erfahrung bei der Implementierung von Lösungen von "mission-critical" Netzwerken. Ein weiterer Bereich, in dem die S&T ihre Kunden unterstützt, sind die spezialisierten Bahncomputer, die bei Fahrgastinformationssystemen und Video-Streaming, Netzwerk-Videoüberwachung und Zugmanagementsystemen helfen.
Die S&T Gruppe verfügt über Lösungen für viele Arten des öffentlichen Verkehrs und zeigt ihre Kompetenz in diesem vertikalen Markt durch ihr umfangreiches Portfolio. Angeboten werden unter anderem Dienstleistungen wie Embedded Computing für den Bahnbereich, dedizierte Netzwerke für den Zugfunk, eingebettete Systeme für den Fahrzeugbereich und Ticketing-Lösungen. Um sicherzustellen, dass die Bahninfrastruktur optimal funktioniert, bietet die S&T Gruppe umfangreiche Anpassungen von Commercial Off-The-Shelf (COTS) Computing-Plattformen an, um kritische Sicherheit und Leistung bis zum Safety Integrity Level (SIL) 4 zu gewährleisten und so dazu beizutragen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel sicher genutzt werden können. Die Technologie von S&T unterstützt nicht nur das Verkehrspersonal mit digitaler Kommunikation während des Betriebs auf sichere und zeiteffiziente Weise, sondern fördert auch die
nahtlose Bedienung der Fahrgäste ohne technische Störungen. Das Portfolio der Kontron Transportation umfasst die wesentlichen, für den Aufbau eines modernen GSM-R Netzwerkes notwendigen Elemente, von den mobilen Stationen und Terminals über die dezentralen Basisstationen über das zentrale "Core-Network" bis hin zum Operation System Support.
Ferner ist die Konzerntochter Kontron Transportation eine der treibenden Kräfte in der Definition und Spezifikation der FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) Standards. Das Unternehmen ist in internationalen Gremien wie UIC (International Union of Railways), ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) sowie 3GPP Arbeitsgruppen (3rd Generation Partnership Project) vertreten, die als Teil der neuen – für Ende 2022 – geplanten European Technical Specification for Interoperability (TSI) einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Industrialisierung von FRMCS darstellen.
Anfang 2021 wurde das erste kommerzielle Release des MCx Kommunikationssystems fertiggestellt, welches ein Kernelement der FRMCS Strategie von Kontron Transportation darstellt. Als erster Kunde wurde die Westfälische Landes-Eisenbahn gewonnen. Sie setzt auf ihren 120 km Gleisstrecke künftig auf die moderne Kommunikationslösung von Kontron Transportation und nutzt das neue IPbasierte MCx System anstelle des vorhandenen Analogfunks. Mit der Nutzung von modernen Fahrdienstleiter Endgeräten und mobilen Smartphone Anwendungen in Verbindung mit einer gehosteten MCc-Server-Applikation, welche verschiedene Dienste bereitstellt, ist die Bahn damit bestens für die Zukunft gerüstet.
Kontron Transportation arbeitet erfolgreich an verschiedenen Forschungsinitiativen, und treibt damit die Entwicklung einer modernen mobilen Kommunikation für Bahnen weiter voran. Im Dezember 2021 hat die Kontron Transportation beispielsweise gemeinsam mit ihren Partnern AZD und Thales im Rahmen einer Veranstaltung des Europäischen Shift2Rail Programms erfolgreich die Funktionsweise eines fahrerlosen Zugbetriebes demonstriert. Die Technik dazu basiert auf einem von Kontron Transportation entwickelten Prototypen auf Basis von FRMCS.
Mit der rasanten Entwicklung der Telekommunikationsbranche, der Einführung von 5G und der zunehmenden Nutzung der Open-RAN-Technologie eröffnen sich für Service Provider Möglichkeiten, komplexere Lösungen zu nutzen. Dies führt zu schnelleren Bereitstellungen und einer deutlichen Reduzierung der Investitionsausgaben (CAPEX). Um die Weiterentwicklung dieser Branche zu unterstützen, arbeitet die S&T Gruppe mit Service Providern aus der ganzen Welt zusammen, um Netzwerke zu transformieren und hat ihre innovative Serie von Carrier-grade Off-The-Shelf Servern eingeführt, die speziell für anspruchsvolle Netzwerke optimiert sind.
Darüber hinaus unterstützt die S&T Gruppe mehrere Sektoren innerhalb der Telekommunikationsbranche und hilft Service Providern rund um den Globus mit ihren Dienstleistungen, vor allem in den Bereichen Medienbereitstellung, Datenspeicherung und Migration unter Verwendung von Network Functions Virtualisation (NFV) und Software Defined Networking (SDN) Technologien. Die S&T Gruppe bietet hierzu unterschiedliche High-Density-Server mit speziellen Sicherheits- oder Optimierungsalgorithmen an, so dass für jeden Bereich eine maßgeschneiderte Lösung zur Verfügung steht. Dazu gehören Cloud-Systeme, Telco-Edge-Server und Telekommunikationssysteme.
S&T ist seit Jahren führend in der Technologie für virtuelle Funkzugangsnetzwerke (vRAN) für öffentliche und private Mobilfunknetze. In Zusammenarbeit mit wichtigen Industriepartnern, die disruptive und disaggregierte Lösungen für die Bereitstellung von LTE- und
5G-Netzen anbieten, stellt S&T robuste Server bereit, die am Rand von Mobilfunknetzen, entweder am Fuß von Antennentürmen oder direkt auf den Türmen selbst, eingesetzt werden können. Unsere Lösungen verfügen über fortschrittliche Prozessoren, können unter sehr unterschiedlichen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden, verbrauchen wenig Strom und integrieren KI-Prozessoren, um die Intelligenz an den Rand der Netze zu bringen. Sie umfassen Netzwerksteuerungshardware und -software, Sicherheits- und Systemmanagementsoftware sowie die vollständige Integration der führenden vRAN-Anwendungen. Die Lösungen von S&T zielen auf abgelegene mobile Netzwerkzugangspunkte, ländliche Bereitstellungen sowie private Industrienetzwerke ab und decken den extremen Randbereich ab, wo Standard-Server nicht einsetzbar sind.
Angesichts des ständig wachsenden globalen Energieverbrauchs bemühen sich die Energieunternehmen um einen nachhaltigeren Energiemarkt und eine Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks. Um Energie, Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile effizient bereitstellen zu können, ist es zwingend erforderlich, dass die Computerlösungen den Belastungen durch Stöße und Vibrationen, Temperatur, Staub und anderen Umweltbedingungen standhalten können.
Außerdem ist es unerlässlich, dass Energieunternehmen Zugang zu Komponenten mit garantierter Langzeitverfügbarkeit sowie zu sicheren und kostengünstigen Energielösungen haben, die eine erhöhte Zuverlässigkeit und Effizienz bieten. Das Angebot an innovativen Lösungen der S&T Gruppe kann in einer Vielzahl von Sektoren der Energiebranche installiert werden, darunter Öl und Gas, Wind- und Solarenergie, Biogas, Kraftwerke und Smart Grids.
Die Smart-Grid- und Smart-Metering-Lösungen und -Produkte der S&T Gruppe werden sowohl intern als auch in Zusammenarbeit mit externen Partnern für intelligente Stromnetze, Energieversorger und Industriekunden entwickelt. S&T bietet auch Komplettlösungen im Bereich der Steuerung und Optimierung von Energienetzen und -erzeugern an, wie z.B. Niederspannungsnetzmanagement, Netzleitstellen für Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserinfrastruktur, virtuelle Kraftwerke und Micro Grids.
S&T ist stolz darauf, Energieversorger in ganz Europa zu beliefern – darunter auch das Unternehmen Linz Netz, das rund 440.000 Menschen in Österreich mit Strom versorgt. S&T unterstützt Linz Netz aktuell dabei, bis Ende 2022 mehr als 80.000 Smart Meter an ihre Kunden auszuliefern und in Betrieb zu nehmen. Der Einsatz eines intelligenten Energiemanagementsystems (Meter Data Management System) ermöglicht Linz Netz und seinen Kunden flexible Tarifmodelle, einen zeitnahen Überblick über den Energieverbrauch, die Realisierung von Energieeinsparungen, verbesserte Abrechnungsmöglichkeiten sowie einen effizienten und sicheren Netzbetrieb. S&T hilft den Versorgern, sich auf die Zukunft des intelligenten Energienetzes vorzubereiten.
Die S&T Gruppe verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Kunden aus dem Einzelhandel und weiß, wie wichtig ein sicheres Netzwerk in Einzelhandelsunternehmen ist. Ein hochwertiger Schutz von Daten und Diensten ist in der Einzelhandelsbranche unerlässlich, ebenso wie effiziente IoT-Lösungen und die Verwaltung der Infrastruktur für den reibungslosen Ablauf des täglichen Betriebs.
Einer der wichtigsten Faktoren für multinationale Einzelhandelsunternehmen ist die Aufrechterhaltung eines stabilen und zuverlässigen internationalen Zahlungssystems. S&T hat eine maßgeschneiderte Software für den vollautomatischen internationalen Zahlungsverkehr eingeführt. FeniX erleichtert den Zahlungsverkehr erheblich und reduziert die Auftragsabwicklungszeit um bis zu 85%. Zu den weiteren Vorteilen zählen ein deutlich reduzierter Betriebsaufwand (OPEX), nennenswerte Papiereinsparungen, Integrierbarkeit und Skalierbarkeit.
Seit 2020 liefert S&T Embedded-Technologie für Mettler Toledo, einen der weltweit größten Anbieter von Waagen für den Einsatz in Labor, Industrie und Lebensmitteleinzelhandel. Mithilfe der Framework-Lösungen bietet S&T dem Kunden intelligente und sichere IoT-Lösungen und ist in der Lage, Upgrades und Wartung für alle Anwendungen im Lebensmitteleinzelhandel durchzuführen.
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und als weltweit führender Anbieter von Inflight-Entertainment- und Passagierkommunikationssystemen ist die S&T Gruppe einer der vertrauenswürdigsten Akteure, wenn es um die Bereitstellung hochwertiger IoT-Dienste für die kommerzielle Luftfahrtindustrie geht. Die S&T Gruppe bietet eine breite Palette von Hardware- und Softwarelösungen für die Konnektivität und Unterhaltung in der Luftfahrt an, die es mehr Fluggesellschaften ermöglichen, ihren Passagieren erweiterte Dienste wie Film- und Medienstreaming oder Internetkonnektivität anzubieten. Unternehmen können so die Grenzen traditioneller Produktlebenszyklen durchbrechen, zum Beispiel durch Bring Your Own Device (BYOD)-Modelle, eine höhere betriebliche Effizienz erreichen und neue Einnahmequellen erschließen. Zu den Produkten von S&T in diesem Markt gehören Controller für die Satellitenkommunikation, Media-Streaming-Server und drahtlose Zugangspunkte, die alle für den Betrieb in der strengen Umgebung von Verkehrsflugzeugen und Business Jets getestet und zertifiziert sind. Zu unseren Lösungen gehört auch Software für die Medienbereitstellung, die es Betreibern ermöglicht, mit minimalen Entwicklungskosten schnell flugspezifische Dienste bereitzustellen.
Obwohl der Luftfahrtsektor durch die COVID-Pandemie stark beeinträchtigt wurde, ist die S&T Gruppe dank ihrer Fokussierung auf den Inlandsverkehr, Business Jets und Asien sowie ihrer Position als Hauptlieferant von modernen Satelliten-Konnektivität-Controllern in der Lage, von der startenden Erholung zu profitieren. Das Auftreten neuer Anbieter von LEO-Satellitenkonstellationen (Low-Earth-Orbit) schafft auch neue Möglichkeiten für die Bereitstellung von Diensten mit höherer Bandbreite und besserer weltweiter Abdeckung sowie die Chance, unser Know-how im Bereich der Luftfahrt auf andere Anwendungsbereiche wie den Land- oder Seeverkehr auszudehnen.
Vor weniger als 10 Jahren war die S&T Anbieter von klassischen IT-Hardwareprodukten unter den Marken chiliGREEN, Proworx und Maxdata. Im Laufe der Zeit hat sich die S&T Gruppe ständig verändert und zu einem innovativen Technologieanbieter gewandelt. So wurde bis Mitte der 2010er Jahre der IT-Dienstleistungsbereich weiter ausgebaut, während das Geschäft mit niedrigmargigen IT-Hardwareprodukten schrittweise eingestellt wurde. Seit der Übernahme der Kontron AG liegt der Fokus auf dem Wachstum im IoT Segment, getragen durch die Kompetenz der Gruppe bei Embedded Hardware- und IoT-Softwarelösungen.
Die Transformation des S&T-Konzerns soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Zu diesem Zwecke wurde im Herbst 2021 unter dem Projektnamen "Focus" auch die Evaluierung von strategischen Optionen für den IT-Services Bereich gestartet, um die Fokussierung auf den IoT-Bereich zu verstärken. Darüber hinaus sind eine kontinuierliche Ausweitung des Softwareanteils in den vertikalen Endmärkten, der Aufbau eines "IoT as a Service" Angebotes mit SLA-basierten Dienstleistungen im IoT-Bereich sowie die Verstärkung des Portfolios durch gezielte Akquisitionen geplant. Im Sinne der "Vision 2030" soll mit diesen Schritten der Abschluss der Transformation zum reinen "IoT Player" vollzogen werden.
Der Einstieg in die Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence; AI) fällt vielen produzierenden Unternehmen derzeit noch schwer. In der neuen AI-Workstation verbinden Robotron und Kontron nun zwei ihrer innovativen und leistungsstarken Lösungen zur unkomplizierten und schnellen Anwendung von Computer Vision. Die multi-purpose AI-Workstation ermöglicht das Trainieren, Ausführen und die Inferenz der Algorithmen für ein breites Spektrum von Modellen und Frameworks. Der standardisierte Ansatz deckt bis zu 90 Prozent aller Einsatzszenarien ab und versetzt auch Fertigungsingenieure ohne Programmiererfahrung in die Lage, ihre Prüfprobleme durch maschinelles Sehen in Echtzeit zu lösen.
Dabei setzt man auf die AI-Methode des Reinforcement Learning. Die Strategie, antrainierte und nachtrainierte Netze zu nutzen, bringt viele Vorteile. Das gilt zum Beispiel dann, wenn man einem neuronalen Netz schnell neue Fehlertypen oder auch Produktanpassungen beibringen möchte – dies ist in der Praxis wichtig, um AI-Lösungen schnell an neue Kontexte zu adaptieren.
Um die Anwendungsszenarien rund um Computer Vision in die Praxis umzusetzen, sind zunächst vor allem ausreichende Bilddatensätze und annotiertes Wissen dazu notwendig. Die Bilder müssen entsprechend gelabelt sein, damit der Algorithmus weiß, wie zum Beispiel ein korrektes oder auch ein fehlerhaftes Bauteil aussieht. Mit diesem Input wird der Algorithmus trainiert.
Kontron und Robotron entwickelten eine AI-Lösung auf Basis der Kontron Workstation KWS 3000-CML, die eine hohe Performance bei Rechenleistung und Grafik bietet, zugleich aber höchste Zuverlässigkeit, Langzeitverfügbarkeit und Flexibilität garantiert und mit Robotrons Realtime-Computer-Vision-Plattform (RCV) einen ganzheitlichen Ansatz für Training, Deployment und Inferenz rund um Computer Vision Anwendungen ermöglicht.
Auf diese Weise wurde gemeinsam eine AI-Lösung geschaffen, die Qualitätsoder Fertigungsingenieure in die Lage versetzt, ihre Prüfprobleme zu lösen. Künstliche Intelligenz steht dabei nicht als Selbstzweck im Vordergrund, sondern hat das Ziel, Praxisprobleme direkt algorithmisch zu lösen.
S&T AG Geschäftsbericht 2021
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren!
Als Aufsichtsratsvorsitzende der S&T AG darf ich in dieser Funktion Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 erstatten:
Wir leben auch weiterhin in sehr unsicheren und unruhigen Zeiten. Seit dem 24. Februar 2022 ist unsere Welt eine andere geworden. Die Pandemie in Europa hat, trotz weiterhin hoher Fallzahlen, an Dramatik verloren und ist durch den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine in den Hintergrund gedrängt worden. Erneut sehen wir zerstörte Regionen, menschliches Leid und Flüchtlingsströme innerhalb von Europa. Wir sehen aber auch den Beginn eines Wirtschaftskrieges, dessen globale Auswirkungen wir heute noch nicht abschätzen können. Die Aktienmärkte sind seit Wochen im Sturzflug, die Preise für Getreide, Rohöl, Erdgas und andere Rohstoffe sind seit Kriegsbeginn in der Ukraine dramatisch gestiegen und Russland wurde mit beträchtlichen wirtschaftlichen Sanktionen belegt. Vor diesem Hintergrund muten die Delta und Omikron Variante und dadurch erneut ausgelöste Lockdowns sowie Kapazitätsengpässe im Fertigungs- und Logistikbereich und eine daraus resultierende Chipkrise im Jahr 2021 beinahe vernachlässigbar an. Haben wir uns im Jahr 2020 noch zu den Gewinnern der Krise zählen dürfen, so hat der weltweite Mangel an Chips deutlich mehr Spuren bei der S&T Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr hinterlassen. Fehlende Mikrochips und Komponenten, signifikante Preisanstiege und Lieferverzögerungen konnten trotz aller Anstrengungen nicht vollständig kompensiert werden.
Trotz eines starken Auftragseingangs in Höhe von rund EUR 1.750 Mio. und eines per Jahresende sehr hohen Auftragsstandes in Höhe von EUR 1.335 Mio. blieb auf Grund der Chipkrise die Umsatzentwicklung hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die S&T Gruppe konnte zwar bei Umsatz (EUR 1.342,0 Mio.) zulegen, das EBITDA (EUR 126,3 Mio.) sank gegenüber dem Vorjahr jedoch leicht. Das hohe Volumen an noch nicht gelieferten Aufträgen bringt jedoch Rückenwind für 2022. Auch kostenseitig hat das Management entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Profitabilität weiter zu verbessern, konnte die Auswirkungen der Chipkrise jedoch nicht vollständig kompensieren. Neben dem bereits bestehenden PEC²-Programm hat die S&T Gruppe weitere Schritte gesetzt, um die Kosten anzupassen und beispielsweise zahlreiche Standorte zusammengelegt oder verkleinert, die mittelfristig zu einer entsprechenden Kosteneinsparung führen. Auch die Bereinigung der Organisationsstruktur durch Verkäufe nicht strategischer Beteiligungen, konzerninterne Verschmelzungen oder die Liquidation von nicht mehr benötigten Gesellschaften wurde weiter vorangetrieben. Schließlich wurde im September 2021 – im Sinne unserer "Vision 2030" – das Projekt "Focus" zur Evaluierung der strategischen Optionen für den IT Services Bereich gestartet.
Die nicht ausgelieferten Aufträge haben dazu geführt, dass die Vorräte, insbesondere Halbfertigerzeugnisse, der S&T Gruppe mit EUR 187,3 Mio. einen Höchststand erreicht und damit den operativen Cashflow 2021 negativ beeinflusst haben. Dennoch konnte im Geschäftsjahr 2021 das Ziel, einen operativen Cashflow in Höhe von 75% des EBITDA zu erwirtschaften, erreicht werden. Die Guthaben bei Kreditinstituten als auch auf Grund der Negativzinsen durchgeführte Festgeldveranlagungen summieren sich auf EUR 303,5 Mio. Insgesamt liegt die Nettoverschuldung bei EUR 14,2 Mio.
Für 2022 geht das Management und der Aufsichtsrat der S&T AG auf Grund des starken Auftragsbestandes und von rund EUR 80 Mio. an verzögerten Lieferungen von einem starken organischen Wachstum von rund 12% aus. Die im Jänner bekannt gegebene Guidance beläuft sich auf rund EUR 1,5 Mrd. Umsatz bei einem EBITDA von rund EUR 150 Mio. Durch Verbesserungen in der Lieferkette als auch interne Maßnahmen, beispielsweise das Re-Design von Produkten auf besser verfügbare Komponenten, soll sich auch die Lagersituation entspannen und sich der operative Cashflow in 2022 verbessern. Abzuwarten bleibt, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt und wie sich die aktuellen Sanktionen der Staatengemeinschaft gegen Russland auf die Wirtschaft und die S&T Gruppe auswirken.
Ferner darf ich Sie in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzende der S&T AG informieren, dass der Aufsichtsrat der S&T AG im Geschäftsjahr 2021 sämtliche gesetzlich vorgesehenen Aufgaben und Kontrollfunktionen in enger Abstimmung mit dem Vorstand der Gesellschaft wahrgenommen hat und in alle strategischen oder wesentlichen Unternehmensentscheidungen frühzeitig und im angemessenen Maße eingebunden wurde. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, rechtzeitig und umfassend informiert und die relevanten Informationen und Kennzahlen aufbereitet und vorgelegt.
Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2021 zu vier regulären Sitzungen – und auf Grund der Aktienkursentwicklung im Dezember 2021 zu einer außerordentlichen Sitzung – sowie zwei Prüfungsausschusssitzungen zusammen. Der Vergütungsausschuss beriet im Frühjahr 2021 über Änderungen der Vergütungspolitik des Vorstandes und des Aufsichtsrates der S&T AG und legte die abgeänderte Vergütungspolitik für den Vorstand der S&T AG sowie den Vergütungsbericht 2020 der Hauptversammlung am 8. Juni 2021 vor, welche diese entsprechend genehmigte. Ferner tagte der Nominierungsausschuss einmal, um über die Nachfolge von Herrn Carlos Queiroz, der per Ende 2021 in Pension ging, zu befinden und bestellte mit Wirkung zum 1. Jänner 2022 Herrn Michael Riegert zum neuen Vorstandsmitglied. Über die regulären Sitzungen hinaus gab es anlassbezogen diverse Besprechungen zwischen der Aufsichtsratsvorsitzenden und den Mitgliedern des Aufsichtsrates und dem CEO und CFO der Gesellschaft zu Fragen der Strategie, der aktuellen Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens. Sofern für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung eine Zustimmung oder Genehmigung des Aufsichtsrats notwendig war, sind die an die Mitglieder des Aufsichtsrats zuvor übermittelten Beschlussvorlagen geprüft und in den Sitzungen über Abstimmungen oder im Umlaufwege beschlossen worden. Im Geschäftsjahr 2021 betraf dies beispielhaft diverse Akquisitionen und Umstrukturierungen.
Im Geschäftsjahr 2021 ist im Aufsichtsrat kein Interessenkonflikt aufgetreten, sämtliche Beschlüsse wurden, sofern keine Stimmenthaltung erforderlich oder geboten war, von allen Mitgliedern des Aufsichtsrates einstimmig gefällt. Ferner gab es im Berichtszeitraum keine Veränderungen in der Besetzung des Vorstands. In der Besetzung des Aufsichtsrats gab es eine Änderung da Yolanda Wu, nach dem Ausscheiden von Max Lee, in den Aufsichtsrat der S&T AG aufrückte und auch Mitglied im Prüfungs-, Nominierungs-, und Vergütungsausschuss wurde. Im Einklang mit den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex und zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben wurden der Prüfungsausschuss, der Vergütungsausschuss als auch der Nominierungsausschuss, welche jeweils aus drei Aufsichtsratsmitgliedern bestehen, jeweils mehrheitlich mit unabhängigen Aufsichtsratsmitgliedern besetzt. Ebenso ist entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex die Rolle des Vorsitzes im Aufsichtsrat vom Vorsitz des Prüfungsausschusses getrennt. Hierzu sei auf die detaillierten Ausführungen im Kapitel "Corporate Governance Bericht" verwiesen.
Der Einzelabschluss wurde nach UGB, der Konzernabschluss nach IFRS aufgestellt. Zum Abschlussprüfer 2021 wurde durch die ordentliche Hauptversammlung am 8. Juni 2021 die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH bestellt. Der Einzel- und der Konzernabschluss, der Lagebericht und der Konzernlagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vor. Die Abschlussunterlagen wurden vom Aufsichtsrat und vom Prüfungsausschuss – in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers – ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Einzel- und Konzernabschluss gebilligt. Damit sind der Einzel- und Konzernabschluss gemäß § 125 Abs. 2 AktG festgestellt. Mit dem Lagebericht sowie dem Konzernlagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens ist der Aufsichtsrat einverstanden.
Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit dem Vorstand gem. § 243c UGB einen Corporate Governance Bericht entsprechend seiner Verpflichtung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und diesen den Aktionären im Geschäftsbericht der Gesellschaft im Kapitel "Corporate Governance Bericht" zugänglich gemacht.
Das Jahr 2021, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, hat zahlreiche Herausforderungen für die S&T Gruppe und Sie gebracht. Am 16. Dezember 2021 hat der Leerverkäufer Viceroy Research LLC einen Bericht über die S&T AG veröffentlicht, in dem Behauptungen aufgestellt werden, die entweder nicht zutreffen, keinen Bezug zur S&T AG haben oder sich auf Vorfälle beziehen, die mehr als 10 Jahre zurückliegen oder unwesentlich sind. Die S&T AG hat mit einer entsprechenden Gegendarstellung auf die Vorwürfe reagiert. Weiters hat der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Management entschieden, eine forensische Untersuchung einzuleiten und dazu Deloitte mandadiert.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der forensischen Untersuchung der forensischen Untersuchung wurden im Sinne einer offenen und transparenten Kommunikation bereits veröffentlicht und belegen, dass die Vorwürfe gegen die S&T AG unberechtigt sind. Diese negativen Schlagzeilen haben gewonnene Neukunden und einen Auftragsstand auf einem historischen Höchststand teilweise in den Hintergrund treten lassen. Wir wollen nun wieder die operative Arbeit in den Vordergrund stellen. "Die Klugheit gibt nur Rat, die Tat entscheidet" – mit diesen Worten des österreichischen Dichters Franz Grillparzer möchte ich meine Ausführungen beenden, und darf mich beim Vorstand und bei allen Mitarbeitern für ihre Leistungen und ihren Einsatz im Geschäftsjahr 2021 bedanken.
Wien, im März 2022
Für den Aufsichtsrat
Mag. Claudia Badstöber Vorsitzende des Aufsichtsrates
S&T AG Geschäftsbericht 2021
Remote Work und flexible Arbeitsmodelle liegen im Trend und sind gekommen, um zu bleiben. Eine passende technische Arbeitsausstattung, um in jeder Umgebung effektiv arbeiten zu können, sowie die Verfügbarkeit eines professionellen IT-Supports sind für hybrides Arbeiten essenziell und tragen wesentlich zu einem erfolgreich laufenden Unternehmensbetrieb bei. Gleichzeitig wird es in einer äußerst dynamischen und kostenorientierten Geschäftswelt immer schwieriger, Endgeräte wie Desktops, Notebooks oder Mobiltelefone kosten- und zeiteffizient zu betreuen und stets am letzten Stand der Technik zu halten.
Mit langjähriger Erfahrung im Client Management ist S&T einer der bekanntesten Anbieter von IT-Services im Bereich Modern Workplace in Österreich. Für die Transgourmet Österreich GmbH, die als starker Großhandelspartner Gastronomie, Hotellerie und Gewerbetreibende beliefert, implementierte S&T eine ganzheitliche Workplace-Management-Lösung (Hardware-as-a-Service, Logistik- und Rollout-Services, Geräte- und Softwaremanagement, Mobiltelefon-Management, Vorinstallation, Patch-Management und IMAC-Services). Der Kunde profitiert von hochwertigen IT-Dienstleistungen, zuverlässiger und effizienter Logistik, erstklassigem Anwender-Support durch das S&T-Team aus erfahrenen Helpdesk-Mitarbeitern und einer starken österreichweiten vor Ort Techniker-Präsenz. Dank der vollständig ausgelagerten und vollautomatisierten Geräteverwaltung sowie der implementierten Prozessstandardisierung konnte Transgourmet das Client Management umfassend optimieren, was zu einem (kosten-) effizienteren und sichereren IT-Betrieb führt.
Die S&T AG ist eine an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) im regulierten Markt (Prime Standard) notierte Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht. Gemäß dem österreichischen Aktiengesetz leitet der Vorstand die Gesellschaft weisungsfrei unter eigener Verantwortung, wie dies das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfordert. Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung und unterstützt den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen.
Gemäß § 243c UGB (Österreichisches Unternehmensgesetzbuch) hat eine Aktiengesellschaft, deren Aktien zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. In Entsprechung dieser Verpflichtung wird nachstehender Corporate Governance Bericht erstattet:
Als österreichisches Unternehmen und in Deutschland börsennotierte Aktiengesellschaft bekennt sich die S&T AG freiwillig zum Deutschen Corporate Governance Kodex (§ 243c Abs. 1 Z 1 UGB). Die letzte Aktualisierung des Corporate Governance Berichts der S&T AG erfolgte am 25. März 2021 im Rahmen des Geschäftsberichtes 2020 auf Basis des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019. Dieser ist unter http://www.corporate-governance-code.de öffentlich zugänglich. Vorstand und Aufsichtsrat berichten in dieser Erklärung gemäß §§ 243c UGB bzw. Grundsatz 22 DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 über die Corporate Governance der Gesellschaft.
Vorstand und Aufsichtsrat der S&T AG erklären gemäß § 243c UGB zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex":
In Bezug auf den DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 weicht die S&T AG von manchen Soll-Grundsätzen ab und erklärt die Gründe für etwaige Abweichungen detailliert im nachstehenden Bericht.
Die S&T AG verfolgt seit Jahren die Strategie einer nachhaltigen und langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes. Der Vorstand und der Aufsichtsrat bekennen sich zur verantwortungsvollen Leitung und Kontrolle der S&T AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die wertorientierten Grundsätze guter Unternehmensführung sind ein wesentlicher Teil dieser Politik. Die im Corporate Governance Kodex definierten Grundsätze sind daher seit vielen Jahren Bestandteil der Unternehmens- und Führungskultur der S&T AG und tragen zur Vertiefung des Anlegervertrauens bei. Grundlage des Deutschen Corporate Governance Kodex sind die Vorschriften des deutschen Aktien-, Börsen- und Kapitalmarktrechts sowie die OECD Richtlinien für Corporate Governance. Der Kodex erlangt durch die freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen Geltung. Das Bekenntnis zum Kodex hat zur Folge, dass die Nichteinhaltung von Anregungen zu begründen ist ("Comply or Explain").
Die Bezeichnung "S&T AG" umfasst die S&T AG als Muttergesellschaft sowie all ihre Konzerngesellschaften. Die S&T AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht mit Sitz in Linz. Sie hat drei Organe: Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Deren Aufgaben und Befugnisse ergeben sich aus dem österreichischen Aktiengesetz und der Satzung der S&T AG. Hierzu zählen insbesondere die folgenden Aufgaben und Befugnisse:
Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Dies beinhaltet die Berücksichtigung der Interessen und des Wohls der Aktionäre, der Mitarbeiter, der Kunden und Lieferanten und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder).
Der Vorstand der S&T AG besteht gemäß § 7 Absatz 1 der Satzung aus einer bis sieben Personen; im Übrigen wird die Anzahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Zum 31. Dezember 2021 bestand der Vorstand aus nachstehenden fünf Mitgliedern:
Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung zum 1. Jänner 2022 Herrn Dipl.-Ing. Michael Riegert, der bisher im Konzern für das Transportation Geschäft zuständig war und bereits dem erweiterten Management der S&T AG angehörte, zum Nachfolger von Herrn Carlos Queiroz im Vorstand der S&T AG bestellt.
Der Vorstand entscheidet gemeinsam über die Leitung der S&T AG, legt die strategische Ausrichtung der S&T Gruppe fest, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und setzt diese um. Der Vorstand sorgt gemeinsam mit dem Aufsichtsrat für eine langfristige Nachfolgeplanung. Potenzielle Vorstandskandidatinnen und -kandidaten müssen neben der fachlichen Qualifikation für das zu übernehmende Ressort über entsprechende Führungsqualitäten und internationale Erfahrung verfügen. Die erstmalige Bestellung als auch üblicherweise eine Verlängerung des Vorstandsmandates erfolgt bei der S&T AG auf maximal drei Jahre, wobei üblicherweise sechs Monate vor Ablauf des Vorstandsmandates über eine Verlängerung durch den Aufsichtsrat zu entscheiden ist. Eine fixe Altersobergrenze wurde nicht implementiert, üblicherweise enden Vorstandsverträge spätestens mit dem Erreichen der Pensionsantrittsmöglichkeit, welche in Österreich bei Frauen aktuell bei 60 Jahren bzw. bei Männern bei 65 Jahren liegt. Der Aufsichtsrat hat für die Zusammensetzung des Vorstands ein Diversitätskonzept verabschiedet, das auch die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Hierbei ist es das Ziel, sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstand, eine Diversität zumindest entsprechend der Geschlechterverteilung in der Belegschaft zu erreichen (26,3% weibliche Mitarbeiter zum 31. Dezember 2021). Ferner hat sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, bis zum Abschluss des ESG-3 Stufenplans, einen Frauenanteil in den Führungsebenen im Wesentlichen entsprechend der Geschlechterverteilung in der Belegschaft zu erreichen. Zum 31. Dezember 2021 waren 22,1% (Vj.: 21,6%) des unteren, mittleren- und Top-Management der S&T Gruppe Frauen. Bei der Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds informiert der Compliance Beauftragte der S&T AG das neue Vorstandsmitglied über wesentliche Rahmenbedingungen der Amtsführung, die zu beachtende Geschäftsordnung, die internen Policies und Richtlinien, die gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Corporate Governance Kodex. Die Zusammensetzung des Vorstands der S&T AG zum 31. Dezember 2021 entspricht mangels weiblichen Vorstandsmitglieds noch nicht diesem Diversitätskonzept. Auf Grund der umfassenden Kenntnisse von Herrn Riegert des Geschäftes als auch seiner bisherigen Zugehörigkeit zum erweiterten Management der S&T AG als assoziiertes Vorstandsmitglied, wurde Herrn Riegert im Rahmen dieser Vorstandsbestellung der Vorzug seitens des Nominierungsausschusses und des Aufsichtsrates gegeben. Bei zukünftigen Neubestellungen soll der Diversität im Vorstand seitens des Aufsichtsrates verstärkt Rechnung getragen werden.
Der Vorstand sorgt auch für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und sorgt für die Umsetzung der unternehmensinternen Richtlinien gemeinsam mit den Zentralfunktionen. Der Vorstand trägt auch für ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling im Unternehmen Sorge. Hierzu wurde Ende 2020 auch ein neues internes Kontrollsystem etabliert und dokumentiert, welches auf dem international anerkannten COSO-Modell basiert. Dessen Einhaltung, gemeinsam mit den anderen gesetzlichen und internen Vorgaben, wird durch das interne Audit der S&T Gruppe überwacht. Die wesentlichen Grundzüge des internen Kontrollsystems als auch des Risikomanagement Systems werden jährlich im Lagebericht der S&T AG offengelegt.
Vorstandsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen keine persönlichen Interessen verfolgen, die in Konflikt mit den Tätigkeiten der S&T Gruppe stehen, insbesondere keine Geschäftsmöglichkeiten nutzen, welche ihrem Arbeitgeber zustehen würden. Sie dürfen Nebentätigkeiten, beispielsweise Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate außerhalb der S&T Gruppe oder relevante Beteiligungen, nur mit Zustimmung des Nominierungsausschusses bzw. des Aufsichtsrats übernehmen. Dies ist auch arbeitsrechtlich in den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder durch ein umfassendes Wettbewerbsverbot verankert.
Der Vorstand hat sich, unter Zustimmung des Aufsichtsrats, eine Geschäftsordnung und einen Geschäftsverteilungsplan mit der Ressortaufteilung zwischen den einzelnen Mitgliedern des Vorstands gegeben. In der Geschäftsordnung des Vorstands ist auch der Grundsatz der gemeinsamen Verantwortung des Vorstands sowie die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat geregelt. Die Vorstandsmitglieder unterrichten den Vorstandsvorsitzenden als auch die anderen Vorstandsmitglieder laufend über wesentliche Vorgänge und den Gang der Geschäfte in ihren Ressorts. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Entwicklungen in den Verantwortungsbereichen der einzelnen Vorstandsmitglieder mit den Gesamtzielen und -plänen der Gesellschaft.
Die Vorstandssitzungen, welche bei der S&T AG zumindest quartalsweise stattfinden, werden vom Vorsitzenden des Vorstands einberufen und von ihm geleitet. Im Fall der Abwesenheit oder Verhinderung des Vorstandsvorsitzenden wird dieser durch den stellvertretenden Vorsitzenden vertreten. Je nach Thema werden den Sitzungen auch assoziierte Vorstandsmitglieder oder Mitglieder des Extended Management Teams beigezogen. Beschlüsse des Vorstands werden entweder in den physischen Vorstandssitzungen, in Videokonferenzen oder im Umlaufverfahren, sofern alle Mitglieder diesem Weg zustimmen, gefasst. Im Geschäftsjahr 2021 fanden in der Regel zwei bis drei Vorstandssitzungen pro Quartal statt.
Gegenüber dem Aufsichtsrat wird der Vorstand durch den Vorsitzenden des Vorstands bzw. in dessen Abwesenheit durch seinen Stellvertreter vertreten. Dieser steht in regelmäßigem Kontakt mit der Vorsitzenden des Aufsichtsrats und berichtet ihr unverzüglich in allen relevanten Angelegenheiten. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat der Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats durch Beschluss weitere Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Bei der Berichterstattung an den Aufsichtsrat folgt der Vorstand dem Prinzip der regelmäßigen, zeitnahen und umfassenden Information, insbesondere was Fragen zur Geschäftsentwicklung oder Abweichung zu den zu Grunde liegenden Planungen, zur Risikolage und zum Risikomanagement und zur Compliance betrifft.
Der Vorstand als Vertreter der Gesellschaft informiert seine Aktionäre regelmäßig und umfassend – weit über die gesetzlichen Berichtspflichten hinaus. Eine der wichtigsten Grundlagen der Kapitalmarktkommunikation der S&T AG ist es, institutionelle Investoren, Privataktionäre, Finanzanalysten, Mitarbeiter sowie alle anderen Interessensgruppen durch regelmäßige, offene und aktuelle Kommunikation gleichzeitig und umfassend über die Lage des Unternehmens zu informieren. Hierbei folgt die S&T AG strikt den anwendbaren Rechtsvorschriften und dem Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre: Allen diesen Interessensgruppen stehen jeweils unverzüglich sämtliche Informationen oder Präsentationen, die beispielsweise auch Finanzanalysten und Investoren erhalten, in deutscher und/oder englischer Sprache zur Verfügung.
Zentraler Bestandteil der Investor Relations-Arbeit bei der S&T AG sind regelmäßige Gespräche und Treffen mit Analysten und Investoren im Rahmen von Konferenzen, Roadshows sowie Einzelgesprächen. Zu den Veröffentlichungen der Quartals- und Jahresergebnisse werden Telefonkonferenzen (Earnings-Calls) durchgeführt, die es Analysten, Investoren oder anderen Interessierten ermöglichen, unmittelbar Fragen zur aktuellen Entwicklung des Unternehmens zu stellen. Unternehmenspräsentationen sind stets auf der Website des Unternehmens für alle Interessensgruppen zugänglich.
Die Unternehmenswebsite der S&T AG https://www.snt.at dient als zentrale Plattform für die Bereitstellung von aktuellen Informationen über das Unternehmen und seine Fortschritte. Auf der Investor-Relations-Seite der S&T AG https://ir.snt.at sind darüber hinaus die Finanzberichte (Geschäftsberichte, Zwischenberichte bzw. -mitteilungen), aktuelle Präsentationen aus Analysten- und Investorenkonferenzen sowie Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen der Gesellschaft abrufbar. Die Termine der wesentlichen wiederkehrenden Veröffentlichungen und Veranstaltungen (Hauptversammlungen, Presse- und Analystenkonferenzen) werden im Unternehmensfinanzkalender jeweils zu Beginn des Jahres publiziert und laufend aktualisiert. Dazu werden Quartalsfinanzinformationen oder Halbjahresberichte inklusive einer detaillierten Investorenpräsentation nicht nur Analysten, sondern allen Aktionären der Gesellschaft auf der Website https:// ir.snt.at unter der Sektion "Reports" zur Verfügung gestellt.
In Bezug auf die Vergütung des Vorstands wurde seitens des Aufsichtsrats gemeinsam mit dem Vergütungsausschuss eine adaptierte Vergütungspolitik des Vorstands aufgestellt, welche den Aktionären der Gesellschaft auf der Hauptversammlung am 8. Juni 2021 zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Dies beinhaltet neben den Ziel-Gesamtvergütungen auch die entsprechenden kurz-, mittel- und langfristigen Incentives als auch sonstige Leistungen, wie beispielsweise Firmen-KFZ. Mit der neuen Vergütungspolitik wurden auf Basis des ESG-Stufenplans der Gesellschaft auch nicht-finanzielle, mittelfristige Ziele verstärkt eingebunden. Details zu den gewährten bzw. erhaltenen Zuwendungen werden jährlich unter Verwendung von Vergütungstabellen im Jahresabschluss der Gesellschaft offengelegt. Für kein Mitglied des Vorstands wurde eine private Pensionsvorsorge abgeschlossen, noch gibt es spezielle Vereinbarungen für Leistungen nach Vertragsbeendigung. Die Übernahme von konzerninternen Mandaten erfolgt ohne zusätzliche Kompensation. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben wird der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 der nächsten ordentlichen Hauptversammlung am 6. Mai 2022 zur Beschlussfassung vorgelegt.
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Leitung der S&T AG zu beraten und zu überwachen. Der Aufsichtsrat der S&T AG besteht gemäß § 9 Absatz 1 der Satzung der S&T AG aus drei bis fünf von der Hauptversammlung gewählten Vertretern der Aktionäre. Aktuell befinden sich im Aufsichtsrat der S&T AG keine Belegschaftsvertreter. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung auf Basis von Beschlussvorschlägen der Gesellschaftsorgane oder Initiativanträgen der Aktionäre gewählt. Bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wird darauf geachtet, dass alle Mitglieder des Aufsichtsrats gemeinsam über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele festgelegt, ein Diversitätskonzept beschlossen und ein Kompetenzprofil festgelegt. Etwaige Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen oder Aktionären der S&T AG werden im Zuge des Wahlvorschlages an die Hauptversammlung offengelegt. Darüber hinaus wird auch der Diversität und den gesetzten Zielvorgaben Rechnung getragen. Der Aufsichtsrat der S&T AG besteht zum 31. Dezember 2021 aus nachfolgenden Mitgliedern:
Frau Mag. Claudia Badstöber und Herr Mag. Bernhard Chwatal sind ausgewiesene Finanzexperten, welche in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in internationalen Unternehmen oder auch in CFO-Funktionen in internationalen Unternehmen tätig waren. Auch Frau Yolanda Wu ist als ausgewiesene Finanzexpertin anzusehen, die vor ihrer aktuellen Tätigkeit als CFO der Ennoconn Corporation als Direktorin bei der Finanzmarktaufsicht in Taiwan tätig war. Dem Aufsichtsrat gehören aktuell mit Frau Mag. Badstöber (Aufsichtsratsvorsitzende (Dirimierungsrecht lt. Satzung der S&T AG)) und Herrn Mag. Chwatal (Stellvertreter der Aufsichtsratsvorsitzenden) zwei Aufsichtsratsmitglieder an, die direkt 1.992 Aktien (Mag. Badstöber), 0 Aktien (Mag. Chwatal) bzw. indirekt 201.520 Aktien (Mag. Badstöber als Geschäftsführerin der Austro Holding GmbH sowie grosso holding gesellschaft mbH) an der S&T AG halten und dementsprechend unabhängige Mitglieder des Aufsichtsrats sind. Die übrigen Aufsichtsratsmitglieder Herr Ed Wu, Herr Steve Chu und Frau Yolanda Wu sind ausgewiesene Branchen- bzw. auch Finanzexperten und verfügen über langjährige Erfahrung im Management in großen Technologiekonzernen. Die Aufsichtsratsmitglieder Herr Ed Wu, Herr Steve Chu und Frau Yolanda Wu stehen jeweils in geschäftlicher Beziehung zu dem S&T AG Aktionär Ennoconn Corporation, der mit 26,61% mehr als 10% der stimmberechtigten Aktien an der S&T AG hält. Mit einem aktuellen Anteil von 40% Frauen im Aufsichtsrat wurde das Ziel der Diversität des Aufsichtsrates in Bezug auf den Frauenanteil in der S&T Gruppe im Jahr 2021 erreicht. Die Vorsitzende des Aufsichtsrates und auch kein anderes Mitglied des Aufsichtsrates haben je dem Vorstand der S&T AG angehört.
Der Aufsichtsrat wird in alle für die S&T AG relevanten Entscheidungen eingebunden. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands und setzt ihre Vergütung fest. Der Aufsichtsrat kann, im Falle des Vorliegens eines wichtigen Grundes gemäß österreichischem Aktiengesetz, die Bestellung zum Vorstandsmitglied widerrufen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der S&T AG sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind verpflichtet, Interessenkonflikte, insbesondere solche, die sich aufgrund ihrer Organfunktion bei Lieferanten wie beispielsweise Ennoconn Corporation ergeben könnten, dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen. In diesem Fall nimmt das betroffene Mitglied des Aufsichtsrats beispielsweise bei Beschlussfassung zu diesem Thema nicht teil.
Jedes Aufsichtsratsmitglied der S&T AG achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats bei der S&T AG genügend Zeit zur Verfügung steht und nimmt daher nicht mehr als drei weitere konzernexterne Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Gesellschaften oder in Aufsichtsgremien mit vergleichbaren Anforderungen wahr. Bei Übernahme eines Aufsichtsratsmandats informiert der Compliance Beauftragte das neue Aufsichtsratsmitglied über wesentliche Rahmenbedingungen der Amtsführung, insbesondere des S&T Code of Conduct, des Corporate Governance Kodex und klärt über persönliche Mitwirkungspflichten im Fall von Sachverhalten, die Meldepflichten auslösen oder der Zustimmung des Aufsichtsrats unterliegen, auf.
Zur Arbeitsweise des Aufsichtsrats: Die gewählten Aufsichtsratsmitglieder der S&T AG wählen in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte die/den Vorsitzenden bzw. dessen Stellvertreter. Ferner wird in der konstituierenden Sitzung über die entsprechenden Ausschüsse als auch der Besetzung durch die Aufsichtsratsmitglieder entschieden. Zur effizienten Gestaltung wurden in der S&T AG folgende Ausschüsse eingerichtet:
Der Aufsichtsrat der S&T AG hält mindestens vier Sitzungen pro Kalenderjahr ab. Hinzu kommen mindestens zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus tritt der Aufsichtsrat anlassbezogen auch ohne Beisein des Vorstandes zusammen. Die Schwerpunkte der Sitzungen des jeweiligen Geschäftsjahres sind im Bericht des Aufsichtsrats zusammengefasst. Die Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, beruft dessen Sitzungen ein und leitet sie. Gleiches gilt für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses. Die Aufsichtsratsvorsitzende nimmt die Belange des Aufsichtsrats nach außen wahr und vertritt den Aufsichtsrat gegenüber dem Vorstand. Dazu zählen auch Kontakte zu Investoren, sofern es hier nicht um Themen der operativen Geschäftsführung, sondern beispielsweise um Themen der Jahresabschlussprüfung, Corporate Governance oder Compliance geht. Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder mit einer Vorlaufzeit von mindestens einer Woche geladen wurden und mindestens drei Mitglieder an der Beschlussfassung teilnehmen. Beschlüsse des Aufsichtsrats werden grundsätzlich mit einfacher Mehrheit gefasst. Ergibt eine Abstimmung im Aufsichtsrat Stimmengleichheit, entscheidet die Stimme der Aufsichtsratsvorsitzenden ("Dirimierungsrecht").
Die Beschlüsse des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse werden regelmäßig in den Sitzungen gefasst. Diese finden entweder physisch am Sitz der Gesellschaft in Linz oder Wien statt, beziehungsweise – auf Grund der Einschränkungen durch COVID-19 – im Wege von virtuellen Sitzungen mit einer optischen und akustischen Zwei-Wege-Verbindung. Ein abwesendes Aufsichtsratsmitglied kann seine schriftliche Stimmabgabe durch ein anderes Aufsichtsratsmitglied überreichen lassen oder ein anderes Aufsichtsratsmitglied schriftlich
zur Stimmabgabe bevollmächtigen. Dies gilt auch für die Abgabe der zweiten Stimme der Aufsichtsratsvorsitzenden. Darüber hinaus werden zu gewissen Sachverhalten auch Beschlüsse im Wege des Umlaufverfahrens gefasst. Über die Beschlüsse und Sitzungen werden Niederschriften angefertigt, die vom jeweiligen Sitzungsleiter unterzeichnet werden. Zur Beratung über einzelne Gegenstände kann der Aufsichtsrat auch Sachverständige wie Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte oder Auskunftspersonen zu seinen Sitzungen hinzuziehen. Der Aufsichtsrat tagt bei Bedarf auch ohne den Vorstand.
Die Besetzung des Aufsichtsrats und der Ausschüsse erfolgt nach Maßgabe von Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung sowie Corporate-Governance-Grundsätzen, insbesondere unter Berücksichtigung der fachlichen Qualifikation der Mitglieder.
Für die Arbeit des Aufsichtsrats und der Ausschüsse hat der Aufsichtsrat Regelungen zur Geschäftsordnung getroffen. Die Ausschüsse sind nur beschlussfähig, wenn alle Mitglieder mitwirken. Beschlüsse der Ausschüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst, soweit gesetzlich nichts anderes vorgesehen ist.
Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Prüfung des Konzernund Einzelabschlusses durch den unabhängigen Wirtschaftsprüfer, der Sicherstellung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems als auch der Empfehlung für den Vorschlag des Abschlussprüfers an die Hauptversammlung. Der Prüfungsausschuss bereitet die Beschlussfassung des Aufsichtsrats über den Jahres- und den Konzernabschluss vor. Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überwachung des Revisionssystems und der Compliance sowie mit der Prüfung und Überwachung etwaiger Handlungsnotwendigkeiten im Zusammenhang mit möglichen Pflichtverletzungen von Vorstandsmitgliedern zur Vorbereitung einer Beschlussfassung im Aufsichtsrat. Der Wirtschaftsprüfer informiert den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses gegebenenfalls auch über spezielle Sachverhalte, identifizierte Risiken oder beispielsweise Gesetzesänderungen außerhalb von formellen Sitzungen. In Einklang mit den Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ist der Vorsitzende des Prüfungsausschusses unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Herr Mag. Chwatal verfügt aus seiner Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren.
| PRÜFUNGSAUSSCHUSS MITGLIEDER |
FUNKTION | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Vorsitzender | unabhängig |
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Stellvertreterin des Vorsitzenden | unabhängig |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
Der Nominierungsausschuss bereitet die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und gegebenenfalls Abberufung von Vorstandsmitgliedern vor und kümmert sich gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand um die langfristige Nachfolgeplanung. Darüber hinaus bereitet der Nominierungsausschuss in Abstimmung mit dem Vergütungsausschuss die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Vergütung, die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems sowie den Vergütungsbericht an die Hauptversammlung vor. Zur Vergütung von Vorstandsmitgliedern ist der Vergütungsausschuss beauftragt, Anstellungsverträge mit Mitgliedern des Vorstands abzuschließen, zu ändern und aufzuheben und gegebenenfalls sonstige Verträge mit Mitgliedern des Vorstands vorzubereiten und abzuschließen. Dazu gehören insbesondere Fälle der Kreditgewährung an Vorstandsmitglieder, welche nur in Ausnahmefällen gewährt werden, bestimmte Vertragsabschlüsse mit Mitgliedern des Aufsichtsrats, jeweils auch unter Berücksichtigung nahestehender Personen / Unternehmen, sowie die Genehmigung von Nebentätigkeiten von Vorstandsmitgliedern, insbesondere die Übernahme von Organstellungen außerhalb der S&T Gruppe.
| NOMINIERUNGSAUSSCHUSS MITGLIEDER |
FUNKTION | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Vorsitzende | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden | unabhängig |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| REMUNERATIONSAUSSCHUSS MITGLIEDER |
FUNKTION | UNABHÄNGIGKEIT |
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Vorsitzende | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden | unabhängig |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Zu diesem Zweck finden Diskussionen im Aufsichtsrat und persönliche Gespräche mit der Aufsichtsratsvorsitzenden statt.
Dazu hat der Aufsichtsrat folgende Selbsteinschätzung zum 31. Dezember 2021 getroffen:
| ORGAN | FUNKTION | ERSTERNENNUNG | ENDE DER AMTSZEIT | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber |
Aufsichtsratsvorsitzende | 16.06.2020 | HV 2025 | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal |
Stellvertreter der Vorsitzenden |
17.05.2013 | HV 2023 | unabhängig |
| Herr Hui-Feng Wu (Ed Wu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2022 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2022 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Herr Yu-Lung Lee (Max Lee) |
Mitglied | 21.05.2019 | 08.06.2021 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| ORGAN | FUNKTION | ERSTERNENNUNG | ENDE DER AMTSZEIT | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber |
Aufsichtsratsvorsitzende | 16.06.2020 | HV 2025 | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal |
Stellvertreter der Vorsitzenden |
17.05.2013 | HV 2023 | unabhängig |
| Herr Hui-Feng Wu (Ed Wu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2022 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2022 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) |
Mitglied | 08.06.2021 | HV 2026 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| ORGAN | FUNKTION | 24.03.2021 08.06.2021 | 15.09.2021 | 07.12.2021 | 28.12.2021 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Aufsichtsratsvorsitzende | P | P | P | P | P |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden | P | P | P | P | P |
| Herr Hui-Feng Wu (Ed Wu) | Mitglied | V | V | V | V | V |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) |
Mitglied | V | V | V | V | V |
| Herr Yu-Lung Lee (Max Lee) | Mitglied | V | V | n/a | n/a | n/a |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) |
Mitglied | n/a | V | V | V | V |
P > Persönlich anwesend | V > Video-/Telefonkonferenz bzw. Vollmacht (Proxy) | n/a > noch nicht oder nicht mehr Mitglied des Aufsichtsrats
| ORGAN | FUNKTION | 24.03.2021 | 07.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Vorsitzender | P | P |
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Stellvertreterin des Vorsitzenden | P | P |
| Herr Yu-Lung Lee (Max Lee)* | Mitglied | V | n/a |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu)** | Mitglied | n/a | V |
P > Persönlich anwesend | V > Video-/Telefonkonferenz bzw. Vollmacht (Proxy) | n/a > noch nicht oder nicht mehr Mitglied des Aufsichtsrats
*bis zur ordentlichen Hauptversammlung am 8. Juni 2021
**ab der ordentlichen Hauptversammlung am 8. Juni 2021
Im abgelaufenen Geschäftsjahr fand eine Sitzung des Vergütungsausschusses und eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt. In der Sitzung des Vergütungsausschusses am 5. Mai 2021 wurde die neue Vergütungspolitik für den Vorstand, welche der Hauptversammlung am 8. Juni 2021 vorgelegt wurde, erörtert und verabschiedet. Dies betraf insbesondere die kurzfristigen Ziele (Verbindung des EBITDA zum operativen Cashflow), als auch die Einführung neuer mittelfristiger Ziele im Hinblick auf den ESG 3-Stufen Plan. In der Sitzung des Nominierungsausschusses am 7. Dezember 2021 wurde die auf Grund des Pensionsantritts von Herrn Carlos Queiroz auftretende Nachfolgefrage diskutiert und die Empfehlung an den Aufsichtsrat beschlossen, Herrn Dipl.-Ing. Michael Riegert zum neuen COO für den Bereich IoT Solutions Europe im Vorstand der S&T AG zu bestellen.
Vorstand und Aufsichtsrat halten zum 31. Dezember 2021 folgende Anzahl an Aktien, Aktienoptionen bzw. Aktienoptionsscheinen. Die gehaltenen Aktien entsprechen rund 2,1% des Grundkapitals der Gesellschaft.
| ORGAN | FUNKTION | AKTIENANZAHL | ANZAHL AKTIENOPTIONEN |
ANZAHL AKTIENOPTIONS SCHEINE 2020 |
|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber* | Aufsichtsratsvorsitzende | 203.512 | 0 | 0 |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden des Aufsichtsrates |
0 | 0 | 0 |
| Herr Hui-Feng Wu (Ed Wu) | Aufsichtsrat | 0 | 0 | 0 |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) | Aufsichtsrat | 0 | 0 | 0 |
| Herr Yu-Lung Lee (Max Lee)** | Aufsichtsrat | 0 | 0 | 0 |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu)*** |
Aufsichtsrätin | 0 | 0 | 0 |
| Herr Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser |
CEO | 1.165.463 | 245.000 | 645.294 |
| Herr MMag. Richard Neuwirth | CFO | 5.000 | 175.000 | 346.225 |
| Herr Michael Jeske | COO | 0 | 140.000 | 212.000 |
| Herr Dr. Peter Sturz | COO | 8.833 | 140.000 | 211.000 |
| Herr Carlos Queiroz | COO | 0 | 0 | 50.000 |
*1.992 direkt gehaltene Aktien; 201.520 Stück indirekt als Geschäftsführerin der Austro Holding GmbH und grosso holding Gesellschaft mbH gehalten
**bis zur ordentlichen Hauptversammlung am 8. Juni 2021
***ab der ordentlichen Hauptversammlung am 8. Juni 2021
Linz, im März 2022
Der Vorstand der S&T AG
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser MMag. Richard Neuwirth Michael Jeske Dr. Peter Sturz Dipl.-Ing. Michael Riegert
Die S&T Aktie startete erfreulich in das Börsenjahr 2021 und stieg in den ersten Wochen des Geschäftsjahres über die Marke von EUR 22. Diese Erholungsphase hielt bis in den Frühling an. Zwischenzeitlich überschritt die Aktie im April den Kurs von EUR 24 – ein Kursniveau, das zuletzt im Sommer 2020 erreicht worden war – und bewegte sich danach, über der EUR 20 Marke, seitwärts. Bedingt durch das geringe Handelsvolumen während der Sommermonate fiel der Kurs im August 2021 kurzfristig unter EUR 20. Das 3. Quartal konnte mit einem Schlusskurs von EUR 22,54 am 30. September 2021 abgeschlossen werden. Im Verlauf des 4. Quartals zeigen sich keine Auffälligkeiten bis zum 16. Dezember 2021. An diesem Tag veröffentlichte ein Leerverkäufer einen Bericht über die S&T AG, in dem er Behauptungen aufstellte, die nach Ansicht der S&T AG entweder nicht zutreffend sind, keinen Bezug zu S&T haben oder sich auf Vorfälle beziehen, die mehr als 10 Jahre zurückliegen oder unwesentlich sind. Der Kurs brach innerhalb weniger Stunden um 30% auf EUR 13,24 ein. S&T reagierte am 28. Dezember 2021 mit einer ausführlichen Stellungnahme, um die erhobenen Vorwürfe klarzustellen bzw. zu widerlegen. Zusätzlich wurde Deloitte mit einer unabhängigen forensischen Untersuchung beauftragt.
Die Aktie schloss das Geschäftsjahr 2021 bei einem Kurs von EUR 14,66 was einem Minus von rund 24% gegenüber dem Jahresultimo 2020 entspricht. Der TecDAX® zeigte im gleichen Zeitraum einen Anstieg von rund 22%, der SDAX® stieg um rund 11% an.
Im Geschäftsjahr 2021 notierte die S&T AG Aktie unverändert im TecDAX® und im SDAX® der Deutschen Börse. Dabei wurden 70,83 Mio. Aktien mit einem Umsatz von rund EUR 1,395 Milliarden, nach 59,02 Mio. Aktien mit einem Umsatz von EUR 1,193 Milliarden im Vorjahr, gehandelt.
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | VERÄNDERUNG IN % | |
|---|---|---|---|
| SDAX® | 16.415 | 14.765 | 11% |
| TecDAX® | 3.920 | 3.213 | 22% |
| S&T AG | 14,66 | 19,30 | -24% |
Erfreulicherweise konnte sich die S&T Aktie zum Jahresauftakt 2022, nach Veröffentlichung der S&T Stellungnahme am 28. Dezember 2021, erholen. Ab Kriegsbeginn in der Ukraine musste die Aktie allerdings erneut Einbussen hinnehmen und erreichte am 7. März 2022 den bisherigen Jahrestiefsstand EUR 11,43. Das Ergebnis der forensischen Untersuchung von Deloitte wurde schließlich am 15. März 2022 seitens der S&T AG veröffentlicht und widerlegt die vorgebrachten Anschuldigungen in allen wesentlichen Punkten. Die Ergebnisse der Deloitte Untersuchung sowie signifikante Aktienerwerbe von Vorstand und Aufsichtsrat in den ersten Monaten des Geschäftsjahres trugen zur Stärkung des Vertrauens der Aktionäre in die Aktie bei. Die Aktie der S&T AG schloss am 18. März 2022 bei EUR 14,53.
Die Entwicklung der Aktie war auch in den vergangenen Jahren gekennzeichnet von Auf- bzw. Abwärtstrends. Von Anfang 2016 bis September 2018 erlebte die Aktie einen Aufwärtstrend, besonders die Akquisition der Kontron AG im Oktober 2016 wirkte sich damals positiv auf den Kurs aus. Beeinflusst durch die "Brexit"-Abstimmung im September 2018 und den allgemeinen Kursrückgang bei Technologie-Werten, geriet die Aktie ab November 2018 in einen Abwärtstrend und beendete das letzte Quartal 2018 mit einem Kurs von EUR 15,81. Im Jahresverlauf 2019 pendelte der Kurs zwischen EUR 17 und EUR 19, beeinflusst durch die volatilen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten. 2020, getrieben durch Verunsicherungen im Zusammenhang mit dem in China erstmals aufgetretenen SARS-CoV-2-Virus, fiel der Kurs ab Ende Februar langsam und stürzte, mit der Verkündung des ersten europaweiten Lockdowns Mitte März, wie die meisten Aktien bzw. Indices auf einen Jahrestiefstand von EUR 13,20. In den folgenden Monaten erholte sich der Kurs stetig.
Insgesamt ist für den Zeitraum von 2016 bis 2021 zu beobachten, dass trotz positiver Zukunftsaussichten für das Unternehmen, eines Umsatzanstiegs von EUR 503,7 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 1.342,0 Mio. im Jahr 2021 und eines Anstiegs des EBITDA im gleichen Zeitraum von EUR 34,4 Mio. um 367,1% auf EUR 126,3 Mio. sowie der Steigerung des Gewinns je Aktie um rund 226,3% auf EUR 0,75 in 2021 (2016: EUR 0,33), die Entwicklung der Aktie der S&T AG hinter der operativen Entwicklung zurückgeblieben ist und das KGV aktuell unter jenem der Peer Group liegt. Durch Initiativen wie das 2019 initiierte "PEC Programm" zur Steigerung der Profitabilität, Effizienz und zur Cash-Generierung sowie das im Frühjahr 2021 gestartete "TTS Programm" soll das Interesse an der Aktie und das Vertrauen der Aktionäre gesteigert werden.
| ENTWICKLUNG 2016–2021 |
2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse in EUR Mio. |
503,7 | 882,0 | 990,0 | 1.122,9 | 1.254,8 | 1.342,0 |
| EBITDA in EUR Mio. | 34,4 | 68,1 | 90,5 | 111,7 | 130,0 | 126,3 |
| EBITDA-Marge in % | 6,8 | 7,7 | 9,1 | 9,9 | 10,4 | 9,4 |
| EPS in EUR | 0,33 | 0,43 | 0,70 | 0,75 | 0,86 | 0,75 |
| XETRA-Schlusskurs in EUR |
8,70 | 17,99 | 15,81 | 21,28 | 19,30 | 14,66 |
| KGV | 26,36 | 41,83 | 22,58 | 28,37 | 22,44 | 19,55 |
Der Vorstand und die Investor Relations Abteilung standen auch im Geschäftsjahr 2021 im Rahmen von sieben Roadshows, zehn Konferenzen sowie verschiedensten On-Site-Besuchen und Video- bzw. Telefonkonferenzen in regelmäßigem Kontakt mit interessierten Investoren. Insgesamt wurden hierbei 456 Investorengespräche (Vj.: 442) verzeichnet. Rund 50 dieser Gespräche wurden ab Mitte Dezember, nach Erscheinen des Viceroy Berichts, anlassfallbezogen geführt. Hinzu kam über das Jahr 2021 hinweg ein intensiver Austausch mit den covernden Analysten der S&T AG sowie ein von S&T organisierter Capital Market Day, am 11. Oktober 2021, welcher von mehr als 100 Investoren virtuell besucht wurde. Neben Hannes Niederhauser (CEO) und Richard Neuwirth (CFO), welche ein Finanzund Strategie-Update präsentierten, informierten S&T's Technologieexperten im Detail über neueste technologische Entwicklungen und Konzernprodukte. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Vorstellung zahlreicher Anwendungsbeispiele durch namhafte Kunden der S&T aus verschiedenen Branchen, beispielsweise práva železnic (Czech Railway) und Wandelbots. Auch der rege Austausch mit Investoren, Proxy Advisors sowie Rating Agenturen hinsichtlich ESG Zielen und Entwicklung der S&T im ESG Bereich wurde 2021 fortgesetzt und führte unter anderem zu einer Verbesserung des MSCI Ratings auf BBB+.
Schwerpunkte bei den Roadshows waren in 2021 Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Schweden und die USA, wobei die meisten Veranstaltungen pandemiebedingt virtuell abgehalten wurden. Als Konferenzteilnehmer war die S&T AG in 2021 bei nachstehenden Konferenzen geladen:
Auch im Geschäftsjahr 2022 plant der Vorstand der S&T AG die Teilnahme an mehreren Konferenzen und die weitere Intensivierung von Investorengesprächen.
Die S&T Aktie wurde zum Ablauf des Geschäftsjahres 2021 von 6 Analysten aktiv gecovert, die per 31. Dezember 2021 von folgenden Empfehlungen und Kurszielen ausgegangen sind:
| AlsterResearch | Kaufen | EUR 31,00 |
|---|---|---|
| Hauck & Aufhäuser | Kaufen | EUR 31,00 |
| Jefferies | Kaufen | EUR 32,00 |
| Kepler Cheuvreux | nicht bewertet* | |
| Pareto Securities | Kaufen EUR 30,00 |
|
| Stifel | Kaufen | EUR 30,00 |
| Warburg Research | Kaufen | EUR 28,00 |
*Kepler Cheuvreux hat das Rating der Aktie nach der Erscheinung des Leerverkaufs-Reports vorübergehend bis zum Abschluss der forensischen Untersuchung ausgesetzt.
Derzeit bereiten zwei weitere Analysten eine Coverage der S&T AG vor, die noch in der ersten Geschäftsjahreshälfte 2022 aufgenommen werden soll.
Am 8. Juni 2021 begrüßten Aufsichtsrat und Vorstand der S&T AG die Aktionäre zur 22. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft. Die Hauptversammlung fand auf Grundlage des § 1 Abs 2 COVID-19-GesG, BGBl. Nr. 16/2020 idF BGBl. I Nr. 24/2020 und der COVID-19-GesV, BGBl. II Nr. 140/2020, erneut virtuell statt. Die durch Stimmrechtsvertreter repräsentierten Aktionäre vertraten rund 59% des gezeichneten Kapitals der S&T AG (2020: rund 50% des gezeichneten Kapitals). Alle Beschlussvorschläge des Vorstands wurden mit der erforderlichen Stimmenmehrheit angenommen.
Der Vorstand der S&T AG verfolgt als primäres Ziel seiner Geschäftspolitik die erfolgreiche Umsetzung seiner kontinuierlichen Wachstumsstrategie. Die Dividendenpolitik des Unternehmens folgt dieser Zielsetzung: Der Vorstand plant, als eine Maßnahme des TTS-Programms, weiterhin insgesamt 50% des Nettoergebnisses als Dividende auszuschütten und/oder für Aktienrückkäufe zu verwenden.
Im Juni 2021 wurde für das Geschäftsjahr 2020 eine erhöhte Dividende von 30 Cent ausbezahlt, nachdem 2020, bedingt durch die Inanspruchnahme staatlicher COVID-19-Pandemie Förderungen, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 ausgeschüttet wurde. Für die am 6. Mai 2022 angesetzte 23. ordentliche Hauptversammlung plant der Vorstand der S&T AG den Aktionären, gemäß der bestehenden Dividendenpolitik, eine Dividende von 35 Cent zur Beschlussfassung vorzuschlagen.
Darüber hinaus soll ein Teil des Nettoergebnisses weiterhin für Aktienrückkäufe verwendet werden. Auf Grundlage eines Ermächtigungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung vom 15. Jänner 2019, gemäß § 65 Abs 1 Z 8 AktG, wurden seit 2019 fünf vom Vorstand beschlossene Rückkaufprogramme für eigene Aktien ("Aktienrückkaufprogramm 2019", "Aktienrückkaufprogramm II 2019", "Aktienrückkaufprogramm I 2020", "Aktienrückkaufprogramm II 2020", "Aktienrückkaufprogramm I 2021"), abgeschlossen. Insgesamt wurden im Rahmen dieser Programme 2.496.535 S&T Aktien zu einem Gesamtpreis (ohne Nebenkosten) von EUR 47.423.868,04 erworben. Der Vorstand wird der 23. ordentlichen Hauptversammlung einen Antrag auf Ermächtigung zum weiteren Rückkauf eigener Aktien zur Beschlussfassung vorlegen.
Die wesentlichen Eckdaten zur S&T Aktie für 2021 sind zusammengefasst wie folgt:
| Börse | Frankfurter Börse |
|---|---|
| Börsensegment | Prime Standard |
| Indexmitgliedschaft | TecDAX® & SDAX® |
| Wertpapierkennnummer | A0X9EJ |
| Börsenkürzel | SANT |
| ISIN | AT0000A0E9W5 |
| Aktienanzahl 31.12.2021 | 66.096.103 |
| Anzahl eigene Aktien per 31.12.2021 | 2.465.535 |
| Kursspanne 01.01. – 31.12.2021 | EUR 13,24 – 24,04 |
| XETRA Schlusskurs 30.12.2021 | EUR 14,66 |
| Durchschnittliches XETRA Handelsvolumen pro Tag | 270 Tausend Aktien |
| Marktkapitalisierung 31.12.2021 | EUR 968,97 Millionen |
| Marktkapitalisierung Free Float 31.12.2021 | EUR 674,98 Millionen |
| Streubesitz 31.12.2021 | 69,66% |
| Oddo Seydler Bank AG | |
| Designated Sponsor | Pareto Securities AS |
| AlsterResearch – Thomas Wissler | |
| Hauck & Aufhäuser – Tim Wunderlich | |
| Jefferies – Martin Comtesse | |
| Analysten per 31.12.2021 | Kepler Cheuvreux – Patrick Steiner |
| Pareto Securities – Knud Hinkel | |
| Stifel – Adrian Pehl | |
| Warburg Research – Malte Schaumann |
KURSENTWICKLUNG
Die globale Pandemie hat den öffentlichen Sektor gezwungen, das Tempo zu erhöhen und seine Effizienz zu verbessern. Ein hervorragendes Beispiel für die fortgeschrittene Digitalisierung im öffentlichen Sektor, die zu mehr Effizienz führt, ist das System e-Health (e-Zdrowie), das S&T seit 2018 mitgestaltet und entwickelt. Das Projekt umfasst die Entwicklung einer elektronischen Plattform für öffentliche Gesundheitsdienste, die die Sammlung, Analyse und gemeinsame Nutzung digitaler Ressourcen von medizinischen Ereignissen ermöglicht.
Im Rahmen des Projektes unterstützte das S&T-Team 2021 das polnische Gesundheitsministerium unter anderem bei der Entwicklung des Internet-Patientenkontos. Mit dieser Anwendung können die Versicherten ihre Rezepte, Überweisungen und die Ergebnisse von Coronavirus-Tests überprüfen oder sich über eine verhängte Quarantäne oder häusliche Isolierung informieren – sowohl für die Nutzer der Dienste als auch für ihre Kinder. Das S&T-Team war auch für die Aktualisierung des digitalen EU-Covid-Zertifikats auf die neuen Anforderungen für die Auffrischungsimpfung verantwortlich.
Im Zuge der Pandemie haben auch die Prognosen über die Entwicklung der Epidemie an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen des Projekts für das e-Health Center (Centrum e-Zdrowia) ist S&T für die Entwicklung und den Betrieb eines der größten Data Warehouses in Polen verantwortlich, das mit Informationen aus vielen zentralen Systemen gespeist wird. Zu den Empfängern der gesammelten und verarbeiteten Daten gehören das Gesundheitsministerium, die Kanzlei des polnischen Premierministers (Impfstatistiken), das Nationale Hygieneinstitut (Impfdaten), der Nationale Gesundheitsfonds (COVID-19-Daten) und das Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung (Daten über Impfungen von Studenten und akademischem Personal). Das Data Warehouse verarbeitet täglich über 1 Million Abfragen.
Die S&T AG, mit Sitz in Linz, Österreich, ist die oberste Muttergesellschaft der S&T Gruppe, einem internationalen Anbieter von Industrie 4.0- und Internet-of-Things-Technologien und IT-Systemhaus. Die S&T Gruppe ist hauptsächlich in den Kernmärkten der DACH-Region, Osteuropa und Nordamerika sowie zunehmend in Asien aktiv. Die S&T AG bietet angesiedelt im "IT Services" Segment direkt IT-Dienstleistungen am österreichischen Markt an. Die weiteren 31 Länder, in denen die S&T AG tätig ist, werden durch Tochtergesellschaften abgedeckt. Die Strategie der S&T Gruppe ist es, sich als Technologie- und Lösungsanbieter sowie als IT-Systemhaus, den Kunden- und Marktanforderungen sowie Entwicklungsinnovationen folgend, laufend aktuellen Trends anzupassen. Der Fokus liegt hierbei vermehrt auf der Entwicklung von Eigentechnologien im Hard- und vor allem im Softwarebereich, um hierdurch im Produkt-, Lösungs- und Serviceportfolio die Wertschöpfung zu erhöhen. Ferner sollen zukünftig die eigenen Technologien auch als Servicemodelle (IoTaaS) angeboten werden.
Entsprechend der Portfolioschwerpunkte der S&T Gruppe ist die S&T in nachfolgenden Segmenten organisiert, welche auch 2021 fortgeführt wurden:
Das Geschäftsjahr 2021 war im Wesentlichen durch
geprägt.
Das Leistungsspektrum der S&T Gruppe teilt sich im Wesentlichen
In den drei Geschäftssegmenten erzielte die S&T Gruppe im Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse von EUR 1.342,0 Mio. (Vj.: EUR 1.254,8 Mio.). Die S&T Gruppe zählt damit zu den namhaften Größen der Branche, insbesondere in Europa.
Im Geschäftssegment "IT Services" sind sämtliche Aktivitäten des IT-Dienstleistungsgeschäftes, das sich in die beiden Subsegmente Services DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) und Services EE (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Weißrussland, Montenegro und Moldawien) gliedert, gebündelt. Im Segment "IT Services" erfolgt die Beratung und der Vertrieb von Hard- und Softwareprodukten von Drittherstellern, wie beispielsweise Microsoft, SAP, Cisco, HP, Dell/EMC², sowie deren Implementierung und Betrieb. Das Dienstleistungsportfolio spiegelt den üblichen Plan-Build-Run Ansatz unserer Kunden wider und gliedert sich im Wesentlichen in nachstehende Bereiche:
Die Strategie im "IT Services" Segment ist, den Serviceanteil organisch und opportunistisch auch anorganisch signifikant zu steigern und die niedrigmargigen reinen Hardwareumsätze weiter zu reduzieren. Hierdurch sollen der Portfolio-Mix und damit die Bruttomarge bzw. wiederkehrenden Umsätze kontinuierlich erhöht werden. Zur Realisierung der Strategie wurde einerseits bereits per 30. September 2016 die Übertragung eines Teiles der niedrigmargigen Produktsparte an einen österreichischen Anbieter abgeschlossen, welcher auch die zugehörigen Marken chiliGREEN und Maxdata übernommen hat. Ferner wurde durch die Akquisitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr das Dienstleistungsportfolio weiter ausgebaut: Hierzu zählt beispielsweise die Übernahme der PSB-IT Service GmbH, Ober-Mörlen,
Deutschland, die im gleichen Geschäftsfeld wie die CITYCOMP Service GmbH tätig ist. Ferner wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Axino Solutions GmbH, Aachen, Deutschland, als auch die Enterprise Concept SRL, Bukarest, Rumänien, übernommen. Auf Grund der positiven Geschäftsentwicklung der CITYCOMP Service GmbH wurde zum 15. Dezember 2021 auch die Call-Option über 44,5% der Geschäftsanteile an der CITYCOMP Service GmbH seitens der S&T AG ausgeübt, sodass die CITYCOMP Service GmbH ab diesem Tag zu 100% im Eigentum der S&T AG steht.
Trotz der Umgliederung der S&T Slovenija d.d. konnte im Segment "IT Services" im Geschäftsjahr 2021 ein Außenumsatz in Höhe von EUR 558,8 Mio. (angepasstes Vj.: EUR 523,5 Mio.) erzielt werden. Die Segmentdarstellung des Vorjahres wurde auf die im laufenden Geschäftsjahr geänderte Segmentzuordnung angepasst.
Schwerpunkt des Geschäftssegments "IoT Solutions Europe" sind die selbst entwickelten Produkte (Eigentechnologien) und Lösungen der S&T Gruppe für die Märkte industrielle Automatisierung, Medizintechnik, Kommunikation, Smart Energy sowie öffentlicher Transport. In diesem Segment wird auch das Geschäft der integrierten Kontron Gruppe außerhalb von Nordamerika, beispielsweise in Asien, ausgewiesen. Bei den Produkten und Systemen, die durch den Erwerb der Kontron das Portfolio der S&T Gruppe stärken, handelt es sich um maßgeschneiderte hard- und/oder softwarebasierte Spezialsysteme, die für Nischen in den vorgenannten Märkten entwickelt und an Kundenanforderungen angepasst werden. Dies umfasst aus technologischer Sicht beispielsweise
Als Anwendungsbeispiele seien erwähnt:
Das Geschäftssegment "IoT Solutions Europe" litt im Geschäftsjahr 2021 am stärksten unter der globalen Chip- und Komponentenknappheit. Der Außenumsatz belief sich auf EUR 679,5 Mio. (angepasstes Vj.: EUR 605,2 Mio.), womit dieses Segment auch im abgelaufenen Geschäftsjahr das umsatzstärkste Segment der S&T Gruppe war. Die Segmentdarstellung des Vorjahres wurde auf die im laufenden Geschäftsjahr geänderte Segmentzuordnung angepasst.
Das Geschäftssegment "IoT Solutions America" beinhaltet die ehemalige Geschäftstätigkeit der Kontron Gruppe in den vertikalen Märkten Transport und Luftfahrt sowie Kommunikation. 2019 wurde begonnen, das traditionell hardwareorientierte Embedded-Portfolio
dieses Segments an das IoT Solutions Geschäft in Europa anzugleichen, wobei durch das Auslaufen von Altverträgen und mangelnde Kompensation durch Neugeschäft dieses Segment in den letzten Jahren umsatz- und ergebnisseitig unter den Erwartungen blieb. Zur Verbesserung der Umsatzentwicklung wurde einerseits verstärkt das Portfolio des Segments "IoT Solutions Europe" Kunden des Segments "IoT Solutions America" angeboten, andererseits erfolgte eine kostenseitige Optimierung durch Standortschließungen in den USA und Verlagerung von Entwicklungskapazitäten nach Kanada. Trotz dieser Schritte konnte das Segment "IoT Solutions America" auch im Geschäftsjahr 2021 die Erwartung des Managements nicht erfüllen, was neben dem COVID-19 bedingten Einbruch der Luftfahrtindustrie auch auf die Auswirkungen der Chipkrise zurückzuführen ist. Zusätzlich beeinträchtigte die Entwicklung des US-Dollar die Umsatzentwicklung dieses Segmentes.
Exemplarische Einsatzbereiche der Lösungen des "IoT Solutions America" Segments sind
Im Geschäftssegment "IoT Solutions America" konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Außenumsatz von EUR 103,7 Mio. (Vj.: EUR 126,0 Mio.) erzielt werden.
Die S&T Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2021 insgesamt 6.206 Mitarbeiter (Vj.: 6.067 Mitarbeiter) auf Vollzeitäquivalenzbasis, wobei sich in Ausbildung oder Karenz befindliche Mitarbeiter bzw. Lehrlinge/Auszubildende nicht mitgezählt werden. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die neu akquirierten Gesellschaften Axino Solutions GmbH (31. Dezember 2021: 44 Mitarbeiter auf Vollzeitäquivalenzbasis) und PSB-IT Service GmbH (31. Dezember 2021: 43 Mitarbeiter auf Vollzeitäquivalenzbasis) zurückzuführen. Von den Mitarbeitern entfielen rund 40% (Vj.: 41%) auf das Segment "IT Services", 56% (Vj.: 54%) auf das Segment "IoT Solutions Europe" und 4% (Vj.: 5%) auf das Segment "IoT Solutions America". Die Mitarbeiter der S&T Gruppe gliederten sich zum Bilanzstichtag wie folgt auf die einzelnen Bereiche auf:
Geografisch ist die S&T AG mit 78 (Vj.: 81) aktiven direkten und indirekten vollkonsolidierten Tochtergesellschaften in folgenden 32 (Vj.: 33) Ländern vertreten: Albanien, Belgien, Bulgarien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Kasachstan, Kroatien, Malaysia, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Portugal, Österreich, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Taiwan, Tschechien, Ungarn, Ukraine, Usbekistan, den Vereinigten Staaten von Amerika und Weißrussland.
In der Unternehmensgruppe übernimmt die S&T AG neben der operativen Geschäftstätigkeit in Österreich auch die Holdingfunktion für die übrigen Gruppengesellschaften. Während die meisten operativen Geschäftsprozesse der Tochtergesellschaften lokal definiert und gesteuert werden, erfolgt die Steuerung und Überwachung der Gruppenprozesse interne IT, Risikomanagement, Internal Audit, Lizenzmanagement, Konzernrechnungswesen und Konzerncontrolling sowie teilweise der Versicherungen und Finanzierungen zentral. Auf Grund der notwendigen Kundeninteraktion bzw. des steigenden Dienstleistungsanteils sind die wesentlichen Geschäftsprozesse lokal ausgerichtet. Durch die Präsenz über viele europäische Länder hinweg können lokale bzw. regionale Kundenbedürfnisse sehr gut und zeitnah abgedeckt werden. Insofern ist die S&T sowohl als multinationaler Anbieter als auch als lokaler Partner sehr gefragt und gefordert.
Die wesentlichen externen Einflussfaktoren auf das Geschäft und die Geschäftsentwicklung der S&T Gruppe sind das Investitions- und Ausgabeverhalten von Unternehmen bzw. öffentlichen Auftraggebern. Diese wiederum sind unmittelbar bedingt durch die finanziellen Budgets und die eigene wirtschaftliche Entwicklung sowie die nicht finanziellen Faktoren wie neue Technologien oder beispielsweise Datensicherheit. Das daraus resultierende Nachfrageverhalten beeinflusst unmittelbar das Geschäftspotential der S&T Gruppe. Kosteneinsparungen bei Unternehmen oder öffentlichen Auftraggebern können sich für die S&T Gruppe in zwei Richtungen auswirken: zum einen durch verminderte Nachfrage, da Neuinvestitionen bzw. Ersatzinvestitionen verzögert erfolgen, zum anderen durch erhöhte Nachfrage
aufgrund von Investitionen zur Erzielung von Kostenreduktionen durch Outsourcing bzw. zur Variabilisierung von Kostenstrukturen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wirkten sich die globalen Engpässe bei der Fertigung von Mikrochips und elektronischen Komponenten als weitere externe Faktoren stark auf das Geschäft der S&T Gruppe aus.
Die unveränderte Zielsetzung des S&T Managements ist es, den Wert der S&T Gruppe und damit der S&T AG nachhaltig zu steigern. Dazu ist es notwendig, weiterhin profitabel zu wachsen, die Wertschöpfung durch Entwicklung eigener Technologien zu steigern und die Finanzkraft der Gruppe kontinuierlich zu erhöhen. Um dieses strategische Ziel zu erreichen und Fortschritte messen zu können, wird ein internes Steuerungssystem verwendet.
Bei der Steuerung der Gruppe stehen folgende Aspekte im Fokus:
Die dafür relevanten Kennzahlen auf Basis der Rechnungslegung nach IFRS sind in erster Linie Umsatz, Bruttomarge und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), sowie das Ergebnis pro Aktie (EPS). Die Liquiditätssteuerung erfolgt über die Kennzahlen Nettoverschuldung und operativer sowie Free Cashflow. Abgesehen von der Steuerung der Eigenkapitalquote ist der Verschuldungsgrad relevant. Seit dem Geschäftsjahr 2019 wird ein noch stärkerer Fokus auf das Working Capital gelegt, da durch den höheren Umsatzanteil des im Vergleich zum IT-Services Geschäft Working-Capital intensiveren IoT-Solutions Geschäft das Working Capital absolut als auch relativ im Vergleich zum Umsatz der S&T Gruppe angestiegen ist. Im Geschäftsjahr 2021 führte die Chipkrise zu einem weiteren Anstieg des Lagers, insbesondere auf Grund von Halbfertigerzeugnissen, die auf Grund fehlender Komponenten nicht ausgeliefert werden konnten. Mittelfristig ist trotz des Anstiegs des Anteils der Working-Capital intensiveren IoT-Bereiche am Gesamtgeschäft eine Reduktion des Working Capital auf 10% des Umsatzes angestrebt.
Für alle Bereiche werden Umsatz und Kosten permanent zentral und lokal überwacht. Durch monatliche Scorecards bzw. quartalsmäßige Reportings werden die Entwicklungen auf Managementebene intensiv beobachtet, um gegebenenfalls frühzeitig korrigierend eingreifen zu können. Dazu wurde 2021 begonnen, für wesentliche Geschäftsbereiche ein neues Business-Intelligence Tool einzuführen, um die laufenden Reportings zu verbessern als auch zu automatisieren. Zudem wird im Rahmen der regionalen Steuerung durch die zuständigen Vorstandsmitglieder das operative Ergebnis jeder Gesellschaft überwacht. Maßgebliche Kennzahlen dafür sind neben der Entwicklung des Umsatzes und des Auftragseingangs insbesondere die Personalkosten, das EBITDA sowie der operative Cashflow. Im Geschäftsjahr 2021 wurde der operative Cashflow zudem als zusätzlicher Key Performance Indikator für die Vergütung des Vorstandes als auch des lokalen Managements eingeführt, um die Cashconversion weiter zu verbessern. Das zur Überwachung des längerfristigen Projektgeschäfts eingesetzte Projektcontrolling reicht von der Angebotserstellung und Angebotsgenehmigung bis hin zum Projektabschluss. Ein spezielles "Red-Flag-System" überwacht laufend kritische Projekte und Entwicklungen einzelner Tochtergesellschaften, um seitens der S&T AG als Headquarter der S&T Gruppe rechtzeitig Maßnahmen ergreifen und gegensteuern zu können.
Alle Kostenpositionen in der S&T Gruppe unterliegen einer strengen Budgetkontrolle. Dabei werden monatlich die einzelnen Profit- und Costcenter auf Einhaltung der Budgets bzw. prognostizierten Kosten überprüft. Die Grundlage dafür ist ein dynamisches Budgetmodell, mit dem das Kostenbudget in Relation zur Umsatz- und Margenentwicklung in den wesentlichen Komponenten flexibel bleibt. Um die geplante Profitabilität zu erreichen beziehungsweise zu übertreffen, wird das Kostenbudget entsprechend der Umsatzentwicklung unterjährig bei Bedarf angepasst.
Als IT-Anbieter und Entwickler von eigenen Technologien bilden strategisch und technologisch relevante Zukäufe sowie der Bereich Forschung und Entwicklung mit den daraus resultierenden Innovationen die Basis für den langfristigen Unternehmenserfolg. Deshalb wird das Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickelt. Der notwendige Ressourceneinsatz wird durch die Kombination von technologischstrategischen Zukäufen, Kooperationen und Eigenentwicklungen optimiert.
Die Steuerung der Liquidität und des operativen Cashflows wird wesentlich durch das Forderungsmanagement beeinflusst. Dieses wird lokal betrieben und unterliegt internen Kontrollprozessen. Zur Verbesserung der Forderungsstruktur und Liquidität als auch Reduktion des Kundenausfallsrisikos werden in einzelnen Gesellschaften Factoringfinanzierungen verwendet, wobei das Forderungsmanagement bei der lokalen S&T Gesellschaft verbleibt. Während das operative Cash-Management im Wesentlichen lokal erfolgt, werden das strategische Cash-Management und größere Finanzierungen überwiegend zentral gesteuert.
Die Entwicklung und der Vertrieb eigenentwickelter Produkte und Lösungen wurde auch 2021 intensiv fortgesetzt bzw. ausgeweitet. Eigene Entwicklungen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr in der S&T Gruppe u.a. im Bereich der Medizintechnik (Künstliche Intelligenz) bzw. bei Kommunikationslösungen für Industrie, Bahn und Energie (5G-Technologie, vRAN, MCx Kommunikationssystem, FRMCS) umgesetzt. Der Forschungs- und Entwicklungsbereich der S&T Gruppe hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr an Relevanz zugenommen: mehr als 50% der Mitarbeiter der S&T Gruppe sind im Bereich Forschung und Entwicklung sowie dem angrenzenden Engineering tätig.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie Engineering betrugen 2021 EUR 211,3 Mio. (Vj.: EUR 184,1 Mio.). Davon wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Entwicklungskosten von EUR 21,5 Mio. (Vj.: EUR 17,6 Mio.) aktiviert. Damit werden rund 15,7% des Umsatzes (Vj.: 14,7%) in Forschungs-, Entwicklungs- und Engineeringleistungen investiert.
Die Forschungsaktivitäten der S&T Tochter Iskratel konzentrieren sich beispielsweise auf die Entwicklung neuer Telekommunikationslösungen. Mit der im Juli 2020 abgeschlossenen 3GPP-Version 16 unterstützt die 5G-Netzstandardisierung nun spezifische Kommunikationsanforderungen aus vertikalen Industriedomänen. Um die Anforderungen der Industrie an Digitalisierungsprozesse vollständig zu unterstützen – von drahtlosen Steuerungssystemen und Automatisierung in industriellen Umgebungen, Anwendungen mit geringer Fehleranfälligkeit, Echtzeit-Videoübertragung, bis hin zu Push-to-Talk-Gruppenkommunikation – setzt Iskratel auf die Entwicklung eines eigenständigen 5G-Kernprodukts und einer 5G-Netzwerklösung. Der Schwerpunkt in diesem Bereich liegt auf privaten Netzwerken. Die erste Demo-Site wurde in der Iskratel-Fertigung eingerichtet, und unterstützt so die Digitalisierung und die Vision der Smart Factory.
Die S&T Tochter Kontron Transportation arbeitet erfolgreich an verschiedenen Forschungsinitiativen, und treibt damit die Entwicklung einer modernen mobilen Kommunikation für Bahnen weiter voran. Im Dezember 2021 hat die Kontron Transportation beispielsweise gemeinsam mit ihren Partnern AZD und Thales im Rahmen einer Veranstaltung des Europäischen Shift2Rail Programms erfolgreich die Funktionsweise eines fahrerlosen Zugbetriebes demonstriert. Die Technik dazu basiert auf einem von Kontron Transportation entwickelten Prototypen auf Basis von FRMCS Konzepten. Die Feldtestphase im X2Rail Projekt im Rahmen von "Shift2Rail", mit der eine Reihe von Technologie Demonstratoren sich nun, nach Beendigung der Laboraktivitäten, im realen Eisenbahn Umfeld bewähren müssen, wurde im Jahr 2020 eingeleitet. Die Aufgabe des Horizon 2020 Innovationsprogramms "Shift2Rail" ist die Entwicklung, Integration und Demonstration innovativer Lösungen für das zukünftige Eisenbahnsystem voranzutreiben. Auch ist die Kontron Transportation einer der Hauptpartner im 5GRail Projekt, welches das Ziel hat, die ersten Spezifikationen des Kommunikationssystems FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) zu validieren und in Richtung einer modularen und flexiblen Systemarchitektur gemeinsam mit den anderen Konsortialpartnern wie UIC, SNCF, Deutsche Bahn, Nokia, Alstom und Thales weiterzuentwickeln. Des Weiteren wurden bilaterale Forschungsaktivitäten mit großen Bahnkunden zu den Unternehmensaktivitäten sowie das EU-finanzierte 5G-VICTORI Projekt, an welchem 25 Partner aus acht europäischen Ländern an der Erprobung von 5G-Lösungen in vertikalen Märkten beteiligt sind, vorangetrieben. Das Unternehmen ist zusätzlich in internationalen Gremien wie UIC (International Union of Railways), ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) sowie 3GPP Arbeitsgruppen (3rd Generation Partnership Project) vertreten, die als Teil der neuen – für Ende 2022 – geplanten European Technical Specification for Interoperability (TSI) einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Industrialisierung von FRMCS darstellen.
Die S&T Tochter Kontron AIS GmbH arbeitet an der Erweiterung des Softwareangebotes im Bereich der industriellen Automatisierung und setzte den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten rund um das innovative Steuerungsframework ToolCommander® zur Realisierung hochkomplexer Anlagensteuerungen in den verschiedensten Industrien, als auch das hochflexible Connectivity Pack FabEagleConnect und die Service und After Sales Plattform EquipmentCloud. Begründet wird dieses Vorgehen dadurch, dass ein Großteil der Kunden der Kontron AIS GmbH aus dem Mittelstand kommt, sowohl dem Maschinenbau als auch dem produzierenden Gewerbe, und sich hier ein starker Trend zur Agilität und zur Digitalisierung in kleinen Schritten abzeichnet. Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen Lösungen schnell und agil einführbar sein und im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Kunden mitwachsen können. Es geht um das simplifizierte Lösen komplexer Probleme, bei der Software nur ein Teil der Lösung ist. Fragen hinsichtlich der benötigten Hardware, Infrastruktur, Datenschutz- und Datensicherheit müssen beantwortet werden.
Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2021 aufgrund des starken Nachfragewachstums nach dem Einbruch in 2020 – trotz der nach wie vor anhaltenden COVID-19-Pandemie – wieder erholt, allerdings konnte diese erhöhte Nachfrage wegen globaler Lieferkettenstörungen bzw. Rohstoffknappheit ("Chipkrise") nicht vollständig bedient werden. Im Euroraum bzw. bei den EU-27 liegt das Wirtschaftswachstum für 2021 lt. Europäischer Kommission jeweils bei 5,0%, nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Vorjahr von -6,4% bzw. -5,9%. Nachdem in allen EU-Ländern (mit Ausnahme von Irland) die Wirtschaftsleistung in 2020 geschrumpft ist – mit regional sehr unterschiedlichen Ausprägungen – spiegeln sich diese regionalen Differenzen auch in den Wachstumsraten von 2021 wider. Einige osteuropäische Länder wie beispielsweise Kroatien, Ungarn und Rumänien, liegen mit einer gestiegenen Wirtschaftsleistung zwischen +7% und +8% deutlich über dem europäischen Durchschnitt.
Der Rückgang der Wirtschaftsleistung belief sich in Deutschland, dem größten Absatzmarkt der S&T Gruppe, in 2020 auf -4,6%, das Bruttoinlandsprodukt-Wachstum blieb mit +2,7% in 2021 hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Im Heimatmarkt der S&T AG, Österreich, konnte sich das Wirtschaftswachstum mit +4,4% in 2021 wieder etwas erholen, nach einem Rückgang von -6,7% im Vorjahr. Auch in den Ländern außerhalb der EU-27 Zone, in denen die S&T Gruppe vertreten ist – bspw. die USA oder Schweiz – konnte sich die Wirtschaft in 2021 im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich erholen: Die Wirtschaftsleistung der USA lag lt. Europäischer Kommission in 2021 bei +5,8% (Vj.: -3,4%), in der Schweiz lag das BIP-Wachstum bei +3,0% (Vj.: -2,4%). In Russland belief sich das Wirtschaftswachstum in 2021 auf 3,9%, nach einem Rückgang von -3,0% im Vorjahr.
Als wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres 2021 für die S&T Gruppe seien hervorgehoben:
Trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie sowie der globalen Lieferkettenengpässe bzw. Chip- und Komponentenknappheit konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 somit die Umsatzerlöse der S&T Gruppe von EUR 1.254,8 Mio. im Vorjahr auf EUR 1.342,0 Mio. gesteigert werden. Die Profitabilität des Konzerns konnte im Vergleich zum Vorjahr auf Grund der erhöhten Kosten und verzögerten Lieferungen nicht gesteigert werden und das EBITDA sank von EUR 130,0 Mio. im Vorjahr leicht auf EUR 126,3 Mio. Dementsprechend belief sich die EBITDA-Marge auf 9,4% für das Geschäftsjahr 2021. Dieser Rückgang der Profitabilität ist vor allem auf das Segment "IoT Solutions America" zurückzuführen, welches durch den COVID-19 bedingten Einbruch der Luftfahrtindustrie sowie den Auswirkungen der Chipkrise die Ziele des Managements in 2021 nicht erfüllen konnte.
Der 2018 initiierte 5 Jahresplan der S&T Gruppe, die "Agenda 2023", sah für das abgelaufene Geschäftsjahr die Vorbereitung und Umsetzung weiterer organischer als auch akquisitorischer Wachstumsschritte als auch die verstärkte Integration von neu erworbenen Tochtergesellschaften vor. Die Integration der im Juli bzw. Oktober 2020 erworbenen Iskratel Gruppe und CITYCOMP Gruppe wurde in 2021 weiter vorangetrieben bzw. abgeschlossen, sowie weitere neu akquirierte Gesellschaften (wie bspw. die PSB-IT Service GmbH und die Axino Solutions GmbH) in die S&T Gruppe aufgenommen. Erfreulich ist hier der Gewinn erster Projekte basierend auf Iskratel Netzwerktechnologie, Kontron Embedded Hardware und der Mission-critical Applikationen der Kontron Transportation, welche das synergetische Potential der unterschiedlichen Akquisitionen belegen. Zudem fokussierte sich die S&T Gruppe auf die Steigerung der Profitabilität durch den zunehmenden Anteil eigener Technologien und Effizienzverbesserungen, sowie die weitere Optimierung des Working Capital und der Cash-Conversion-Rate. Hinsichtlich der langfristigen Strategie wurde im Herbst 2021 das Projekt "Focus" gestartet, um die strategischen Optionen für das Segment "IT Services" zu evaluieren und die Fokussierung auf den Bereich "Internet of Things" im Sinne der "Vision 2030" in der S&T Gruppe voranzutreiben. Sollte das Projekt "Focus" umgesetzt werden, hat dies signifikante Auswirkungen auf die kurz- und mittelfristige Planung der S&T Gruppe, die das Management erstmalig im Rahmen der "Agenda 2025" im Herbst 2021 vorgestellt hat.
Die Umsatzentwicklung auf Basis des organischen und anorganischen Wachstums war in den Segmenten "IT Services" und "IoT Solutions Europe" wie bereits im Vorjahr erneut positiv, wenn auch durch die Auswirkungen der Chipkrise gebremst. Demgegenüber steht ein weiterer Umsatzrückgang im Segment "IoT Solutions America", vor allem aufgrund der nach wie vor bestehenden negativen Einflüsse durch die COVID-19-Pandemie sowie der Komponentenknappheit. In Summe konnte der Umsatz der S&T Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 von EUR 1.254,8 Mio. weiter auf EUR 1.342,0 Mio. gesteigert werden.
Aufgrund der negativen Entwicklung im Segment "IoT Solutions America" kam es im Geschäftsjahr 2021 zu einer leichten Reduktion des EBITDA der S&T Gruppe auf EUR 126,3 Mio. (Vj.: EUR 130,0 Mio.). Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 9,4% und liegt damit leicht unter dem Ziel von 10%. Das Konzernergebnis nach Anteilen ohne beherrschenden Einfluss belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 48,3 Mio. im Vergleich zu EUR 55,6 Mio. im Vorjahr.
Mit einem Umsatzwachstum von rund 7% wurden im Geschäftsjahr 2021 Umsatzerlöse von EUR 1.342,0 Mio. erzielt (Vj.: EUR 1.254,8 Mio.), was einen erneuten Höchststand für die S&T Gruppe darstellt. Beim EBITDA war hingegen aufgrund der globalen Lieferverzögerungen sowie damit einhergehenden Mehrkosten ein leichter Rückgang von EUR 130,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 126,3 Mio. zu verzeichnen.
Die Maßnahmen des im Sommer 2019 gestarteten "PEC Programm" mit Fokus auf Profitabilität, Effizienz und Cash konnte im Geschäftsjahr 2021 die negativen Auswirkungen der Chipknappheit – höhere Lagerstände im Zusammenhang mit Halbfertigerzeugnissen und der Aufbau von Pufferlagern – auf den operativen Cashflow nicht vollständig abfedern. Im Jahr 2021 sind die Personalaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – dies ist vor allem auf die neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Konzerngesellschaften bzw. die erstmalige ganzjährige Einbeziehung der im Vorjahr erworbenen Iskratel Gruppe zurückzuführen. Wie bereits im Vorjahr – seit Beginn der Corona-Pandemie – wurden in 2021 von verschiedenen Tochtergesellschaften in Zeiten von Lockdowns staatliche Unterstützungsleistungen im Rahmen von COVID-Maßnahmen (bspw. Kurzarbeit) in Anspruch genommen. Insgesamt betrugen die im abgelaufenen Geschäftsjahr in Anspruch genommenen Unterstützungsleistungen für Personalaufwendungen EUR 5,9 Mio. (Vj.: EUR 5,9 Mio.). Damit konnten die durch behördliche Schließungen unserer Kunden aufgetretenen Unterauslastungen der Mitarbeiter der S&T Gruppe bzw. Umsatzausfälle insbesondere im Services-Bereich teilweise kompensiert werden. Die vorgenannten Effekte führten im Geschäftsjahr 2021 zu Personalaufwendungen von EUR 314,2 Mio., im Vergleich zu EUR 273,3 Mio. im Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Erträge des Geschäftsjahres 2021 beliefen sich auf EUR 13,5 Mio. und lagen somit über dem Vorjahresniveau (EUR 8,8 Mio.). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich auf Grund der getätigten Akquisitionen von EUR 78,8 Mio. (2020) auf EUR 84,7 Mio. im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögensgegenstände erhöhten sich geringfügig von EUR 61,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 63,6 Mio. im abgelaufenen Geschäftsjahr – dies ist auf den Anstieg der Abschreibungen aus den im Rahmen der Unternehmensakquisitionen miterworbenen (immateriellen) Vermögenswerten zurückzuführen. Diese beschriebenen Effekte resultierten in einem EBIT von EUR 62,7 Mio. nach EUR 68,6 Mio. im Vorjahr.
Mit dem im April 2019 platzierten Schuldscheindarlehen im Ausmaß von EUR 160 Mio. in Tranchen von 5 bzw. 7 Jahren Laufzeit lag der Fokus auf der Sicherstellung der langfristigen Finanzierung der S&T Gruppe, um die ambitionierten Wachstumsziele entsprechend der Agenda 2023 umsetzen zu können. Hinsichtlich langfristiger Finanzierungen wurde im Geschäftsjahr 2021 ein zusätzliches Schuld-
scheindarlehen in Höhe von EUR 7,5 Mio. aufgenommen, sowie ein Investitionskredit in Höhe von EUR 37,5 Mio. zur Refinanzierung des Erwerbs der Iskratel Gruppe. Die Finanzaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2021 EUR 10,0 Mio. und stiegen somit im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: EUR 9,3 Mio.) geringfügig an. Dementsprechend belief sich das Finanzergebnis auf EUR -8,5 Mio., nach einem Vorjahreswert von EUR -7,7 Mio. Hierbei ist zu beachten, dass auf Grund von Bilanzierungsvorschriften ebenso Dividenden an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften, mit denen vertragliche Kaufverpflichtungen der S&T AG eingegangen wurden oder wechselseitige Optionsrechte bestehen, im Finanzergebnis auszuweisen sind. Diese betrugen 2021 TEUR 152 (Vj.: TEUR 30). Ferner sind die nicht cash-wirksamen Abzinsungen variabler Kaufpreisverpflichtungen im Finanzergebnis auszuweisen, welche sich durch die Ausübung der Option auf die CITYCOMP Anteile und Reduktion des verbliebenen variablen Kaufpreises bei der Iskratel Gruppe zukünftig signifikant reduzieren werden.
Insgesamt reduzierte sich das Konzernergebnis vor Anteilen ohne beherrschenden Einfluss somit von EUR 54,6 Mio. im Vorjahr auf EUR 49,0 Mio. im Geschäftsjahr 2021. Das Konzernergebnis nach Anteilen ohne beherrschenden Einfluss ging entsprechend von EUR 55,6 Mio. im Vorjahr auf EUR 48,3 Mio. zurück. Der Gewinn je Aktie (EPS) reduzierte sich von 86 Cent (2020) auf 75 Cent (2021).
Der Auftragsbestand der S&T Gruppe belief sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 1.334,9 Mio. (Vj.: EUR 927,2 Mio.), was einen erneuten Höchststand darstellt und teilweise auf die verzögerte Auslieferung von Produkten aufgrund der schlechten Verfügbarkeit von Mikrochips zurückzuführen ist. Dieser Auftragsbestand beinhaltet vertraglich fixierte Aufträge und Lieferungen. Ferner erhöhte sich die Projekt-Pipeline von EUR 2.702,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 3.367,0 Mio. per 31. Dezember 2021.
Im Reporting und in der Steuerung der Unternehmensgruppe unterscheidet die S&T Gruppe wie bereits im Vorjahr drei strategische Segmente:
Im Detail umfassen die strategischen Geschäftsbereiche nachfolgende Tätigkeitsbereiche:
Historisch beschäftigte sich dieses Segment stark mit der Vermarktung und Inbetriebnahme von IT-Technologie im Client-, Server-, Storage- und Applikationsbereich sowie deren Inbetriebnahme und Wartung. Nach der Reduktion der Eigenhardware im Jahr 2016 fokussiert sich dieser Geschäftsbereich stärker auf die Serviceanforderungen der Kunden, insbesondere im Consulting-, Integration- und Outsourcing-Bereich. Hierzu bietet die S&T Gruppe zahlreiche Lösungen in den Bereichen Arbeitsplatz (Client und Drucker), Rechenzentrum (Netzwerk-, Server-, Storage- und Security-Lösungen), Cloud (Private-/Hybride-/Public-Cloud) und Applikationsbetreuung und Entwicklung (SAP Implementierungen und Betrieb) an. Auf Grund der Zusammenführung der Segmente "Services DACH" und "Services EE" werden diese Tätigkeiten in unterschiedlichen Ausprägungen in den Märkten Deutschland, Österreich und Schweiz sowie in Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Montenegro, Weißrussland und Moldawien angeboten. Zukünftig sollen auch vermehrt Integrations- und Betriebsleistungen für die Eigentechnologien der S&T Gruppe angeboten werden. Dem Segment "IT Services" wurden folgende im Geschäftsjahr 2021 erworbene Gesellschaften zugeordnet: die auf "Multi-Vendor-Services" fokussierte PSB-IT Service GmbH, Ober-Mörlen, Deutschland; das Beratungs- und Systemhaus mit umfassendem Applikations-Know-how Axino Solutions GmbH, Aachen, Deutschland; sowie das Beratungsunternehmen für Prozessmanagement und Unternehmensdigitalisierung Enterprise Concept SRL, Bukarest, Rumänien. Auf Grund der positiven Geschäftsentwicklung der CI-TYCOMP Service GmbH wurde zum 15. Dezember 2021 auch die Call-Option über 44,5% der Geschäftsanteile an der CITYCOMP Service GmbH seitens der S&T AG ausgeübt, sodass die CITYCOMP Service GmbH ab diesem Tag zu 100% im Eigentum der S&T AG steht.
Im Geschäftssegment "IoT Solutions Europe" finden sich Eigentechnologien für die vertikalen Märkte industrielle Automatisierung, Medizintechnik, öffentlicher Transport, Telekommunikation und Smart Energy wieder. Dazu wurden im Jahr 2017 die vorherigen S&T Segmente "Appliances Security" und "Appliances Smart Energy" mit dem ehemaligen Kontron Geschäftsbereich "Industry" zusammengelegt. Die im Jahr 2019 erworbene Kontron Transportation Gruppe und die Kontron AIS GmbH, sowie die im Jahr 2020 erworbenen Iskratel
Gruppe wurden diesem Segment zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2021 wurde die erworbene Gesellschaft HC Solutions GmbH, Linz, Österreich, als auch der im Rahmen eines Asset Deals erworbene Geschäftsbetrieb der Ultraschall Technik Halle GmbH, Halle, Deutschland, ebenfalls diesem Segment zugeordnet. Ferner wurde die S&T Slovenija d.d., Laibach, Slowenien, auf Grund der bevorstehenden Verschmelzung mit der Iskratel d.o.o., Kranj, Slowenien, vom Segment "IT Services" in das Segment "IoT Solutions Europe" umgegliedert. In Kombination mit speziellen Softwarelösungen und innovativem Know-how der bisherigen S&T Gruppe sollen hier langfristig margenstarke Produktbündel basierend auf der Kontron Hardware geschaffen werden. Darüber hinaus soll das Geschäftsfeld Cloud Computing auch entsprechend in Richtung Embedded Cloud weiterentwickelt werden. Der Vertrieb dieser Technologien erfolgt aktuell insbesondere in Europa und Asien.
Das 2017 neu geschaffene Segment "Embedded Systems" umfasst die Entwicklung und Implementierung von Hard- und Softwarelösungen für die vertikalen Märkte Transport und Luftfahrt sowie Kommunikation. Zu den selbst entwickelten Produkten zählen unter anderem In-Flight-Entertainment-Systeme, Digital Signage Lösungen für den öffentlichen Verkehr sowie Carrier-Grade Server für Telekommunikationsunternehmen. Ferner werden seit dem Jahr 2018 auch Lösungen für autonomes Fahren entwickelt. Auf Basis des geänderten Portfolios wurde dieses Segment Anfang 2019 von "Embedded Systems" in "IoT Solutions America" umbenannt. Seit dem Geschäftsjahr 2020 vertreiben die Tochtergesellschaften in Nordamerika auch Lösungen des Bereiches "IoT Solutions Europe", insbesondere im Bereich der industriellen Automatisierung als auch der Medizintechnik. Hier konnten erste technologisch spannende größere Design-Wins erzielt werden, die jedoch den Umsatzrückgang nicht kompensieren konnten.
Die Geschäftsentwicklung entsprechend den Segmenten stellt sich im Vergleich wie folgt dar:
| (IN EUR MIO.) | IT SERVICES IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
S&T GRUPPE | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020* | 2021 | 2020* | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| Gesamtumsatz | 577,4 | 542,0 | 813,7 | 717,5 | 115,4 | 152,0 | 1.506,4 | 1.411,5 |
| Innenumsatz | -18,5 | -18,4 | -134,2 | -112,3 | -11,8 | -26,0 | -164,5 | -156,7 |
| Segmentumsatz | 558,8 | 523,5 | 679,5 | 605,2 | 103,7 | 126,0 | 1.342,0 | 1.254,8 |
| Bruttoergebnis | 181,5 | 153,5 | 278,8 | 256,0 | 29,9 | 46,2 | 490,2 | 455,8 |
| EBITDA | 60,2 | 47,2 | 67,5 | 68,7 | -1,4 | 14,1 | 126,3 | 130,0 |
| Abschreibungen | -63,6 | -61,5 | ||||||
| Finanzerträge | 1,6 | 1,6 | ||||||
| Finanzaufwendungen | -10,0 | -9,3 | ||||||
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen |
0 | -0,2 | ||||||
| Ertragsteuern | -5,3 | -6,1 | ||||||
| Periodenergebnis | 49,0 | 54,6 |
* Die Vorjahreswerte wurden entsprechend der im Geschäftsjahr 2021 erfolgten Umgliederung der S&T Slovenija d.d. vom Segment "IT Services" zum Segment "IoT Solutions Europe" angepasst.
Die Corona-Pandemie hatte neben den zuvor sowohl für das Segment "IoT Solutions Europe" als auch "IoT Solutions America" beschriebenen negativen Effekten auf die Produktions- und Lieferketten marktseitig unterschiedliche Auswirkungen: Hervorzuheben ist jedenfalls die nach wie vor positive Entwicklung im Bereich der Medizintechnik, wo die S&T Gruppe an der COVID-19 bedingten erhöhten Nachfrage insbesondere von Beatmungsgeräten als auch Patientenmonitoring-Systemen partizipieren konnte. Andererseits ist nach dem Umsatzeinbruch im Bereich der Luftfahrttechnik um mehr als die Hälfte in 2020 auch kurz- und mittelfristig mit keiner signifikanten Erholung zu rechnen: auf Grund des rückläufigen Passagiervolumens, auch bedingt durch reduzierte geschäftliche Reisetätigkeit,
reduzierten zahlreiche Fluglinien ihre Investitionen stark. Der Bereich der industriellen Automatisierung war von erhöhter Unsicherheit wegen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und deren Auswirkungen auf Nachfrage und Produktion geprägt. Die Investitionen stiegen von 2020 auf 2021 leicht an, jedoch konnte der Absatz von Produkten der S&T Gruppe auf Grund von Lieferverzögerungen diese erhöhte Investitionsbereitschaft nur bedingt bedienen. In den anderen Endmärkten, beispielsweise der Zugfunktechnik, kam es auf Grund von vermehrten Investitionen in "Green Transport" und auch der anstehenden Technologiewechsel zu zahlreichen Neuaufträgen, sodass in diesem Bereich von einer starken Entwicklung in 2022 und darüber hinaus auszugehen ist.
Zu den übrigen Einflüssen durch die SARS-CoV-2 Pandemie und der Chipkrise sei auf die Erläuterungen im Risikobericht verwiesen.
| ZUSAMMENGEFASSTE CASHFLOW-RECHNUNG (IN EUR MIO.) | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | 95,3 | 140,8 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -66,3 | -77,2 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -20,2 | -65,8 |
| Liquide Mittel zum Jahresende | 296,5 | 281,9 |
| Finanzierungsverbindlichkeiten | 310,7 | 261,7 |
| Net Cash (+)/Nettoverschuldung (-) 1) | -14,2 | 20,3 |
1) Lang- und kurzfristige Finanzschulden abzgl. Zahlungsmittel exkl. IFRS 16
Der operative Cashflow litt im Geschäftsjahr 2021 unter der Chipknappheit und belief sich auf EUR 95,3 Mio., nach einem Vorjahreswert von EUR 140,8 Mio. Diese Reduktion ist vor allem auf den Aufbau von Lagerbeständen – bedingt durch den zusätzlichen Einkauf von Komponenten als auch den generellen Anstieg des Lagers von Produkten, die wegen des teilweisen Fehlens von Komponenten nicht ausgeliefert werden konnten – zurückzuführen. Dennoch konnte das mit dem "PEC Programm" gesetzte Ziel einer EBITDA zu Cash Conversion von 75% im Geschäftsjahr 2021 erreicht werden. Die Auslieferungen der Halbfertigerzeugnisse in 2022 als auch eine teilweise Normalisierung der Komponentenknappheit sollten entsprechend positive Auswirkungen auf den operativen Cashflow im Geschäftsjahr 2022 haben. Im Cashflow aus Investitionstätigkeit in der Höhe von EUR -66,3 Mio. (Vj.: EUR -77,2 Mio.) sind neben Investitionen in das Anlagevermögen auch die Zahlungen für Erwerbe von Unternehmen oder Unternehmensanteilen enthalten. Hier entfiel der größte Betrag auf Zahlungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Optionsvereinbarungen zum Erwerb der restlichen Geschäftsanteile an der CITYCOMP Service GmbH. Weiters sind Zahlungen für den Erwerb von sonstigen Finanzvermögenswerten inkludiert, die aus einer Termineinlage in Höhe von EUR 7,0 Mio. resultieren, die zur Reduktion von Verwahrentgelten der Banken getätigt wurde. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet die Aufnahme weiterer Finanzierungen – der Großteil davon entfällt auf einen Investitionskredit über EUR 37,5 Mio. zur Refinanzierung des Anteilskaufs "Iskratel" sowie ein weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 7,5 Mio. Darüber hinaus sind laufende Rückzahlungen von Finanzierungsverbindlichkeiten – bspw. Tilgungen für die OeKB Beteiligungsfinanzierung – und Zinszahlungen, Auszahlungen für den Erwerb eigener Aktien im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms, Rückzahlungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasing, sowie Dividendenzahlungen an die Aktionäre der S&T AG enthalten.
Dem Ziel der fristenkongruenten Ausrichtung der Finanzierungen folgend und als Vorsorge für das weitere Wachstum im Rahmen der "Agenda 2023" wurde im Geschäftsjahr 2019 durch die erstmalige Platzierung eines Schuldscheindarlehens Rechnung getragen. Mit einem Volumen von EUR 160 Mio. und Laufzeiten von 5 bzw. 7 Jahren konnte zu attraktiven Margen von 110 bzw. 130 Basispunkten die langfristige Finanzierung der S&T Gruppe sichergestellt werden. Hierbei wurden 53% des Schuldscheindarlehens fix aufgenommen. In 2021 wurde eine weitere endfällige Tranche über EUR 7,5 Mio. mit einer Laufzeit bis 2026 und einer fixen Verzinsung begeben. Die S&T AG überwacht auch im Geschäftsjahr 2021 laufend die Entwicklung der Zinsen – in diesem Fall ist der EURIBOR ausschlaggebend – um sich gegen einen etwaigen Anstieg rechtzeitig abzusichern. Auf Grund der Entwicklung der Zinsen bzw. Swap-Sätze wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer Fixierung weiterer variabler Finanzierungen noch Abstand genommen. Auf Grund der Zinserhöhungen in den USA und eventueller Zinserhöhungen der EZB evaluiert die S&T Fixierungen der variabel verzinsten Finanzierungen in 2022.
Die liquiden Mittel erhöhten sich aufgrund der oben beschriebenen Effekte gegenüber dem 31. Dezember 2020 von EUR 281,9 Mio. auf EUR 296,5 Mio. zum Bilanzstichtag 2021. Trotz dieser Erhöhung der liquiden Mittel ergab sich eine Nettoverschuldung – ohne Berücksichtigung der Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 – von EUR -14,2 Mio. (Vj.: Net Cash iHv EUR 20,3 Mio.). Im Rahmen der liquiden Mittel unterlagen EUR 4,4 Mio. (Vj.: EUR 3,8 Mio.) Verfügungsbeschränkungen aufgrund von Sicherheitenstellungen.
| BILANZKENNZAHLEN (IN EUR MIO.) | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Bilanzsumme | 1.352,1 | 1.246,6 |
| Eigenkapital | 423,3 | 409,5 |
| Eigenkapitalquote1) | 31% | 33% |
| Nettoumlaufvermögen2) | 28,2 | 18,2 |
| Liquide Mittel | 296,5 | 281,9 |
| Net Cash (+)/Nettoverschuldung (-)3) | -14,2 | 20,3 |
1) Anteil des Konzerneigenkapitals (inkl. Anteile ohne beherrschenden Einfluss) am Gesamtkapital (Bilanzsumme)
2) Kurzfristige Vermögenswerte (ohne Zahlungsmittel) abzgl. kurzfristige Schulden (ohne Finanzschulden)
3) Lang- und kurzfristige Finanzschulden abzgl. Zahlungsmittel exkl. IFRS 16
Die Bilanzsumme der S&T Gruppe ist gegenüber dem Vorjahr erneut angewachsen und beträgt zum 31. Dezember 2021 EUR 1.352,1 Mio. (Vj.: EUR 1.246,6 Mio.). Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte zurückzuführen, darunter auch der Aufbau der Vorratsbestände im Vergleich zum Vorjahr.
Das Eigenkapital erhöhte sich von EUR 409,5 Mio. auf EUR 423,3 Mio. zum 31. Dezember 2021. Trotz des gestiegenen Eigenkapitals reduzierte sich die Eigenkapitalquote geringfügig von 33% im Vorjahr auf 31% zum Bilanzstichtag 2021 – dies ist auf die längere Bilanzsumme sowie auf den weiteren Erwerb eigener Aktien im Geschäftsjahr 2021 zurückzuführen. Die langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten erhöhten sich von EUR 218,8 Mio. im Vorjahr auf EUR 238,4 Mio., ebenso wie die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten, welche von EUR 42,8 Mio. auf EUR 72,3 Mio. zum Bilanzstichtag 2021 anstiegen. Von den bestehenden maßgeblichen Finanzierungen sind die 2017 aufgenommene OeKB Beteiligungsfinanzierung über EUR 45 Mio. für den Erwerb der Kontron Gruppe, die OeKB Beteiligungsfinanzierung für den Erwerb der Exceet Gesellschaften in Höhe von EUR 30 Mio., sowie die langfristige, endfällige Kreditlinie in Höhe von EUR 30 Mio. mit einer fixen Verzinsung über die gesamte Laufzeit abgeschlossen. Der in 2021 aufgenommene Kredit zur Refinanzierung des Anteilskauf "Iskratel" in Höhe von EUR 37,5 Mio. ist ebenso fix verzinst. In Bezug auf das Schuldscheindarlehen wurden EUR 85 Mio. (53% des Gesamtvolumens) fix, der Rest variabel aufgenommen. In 2021 wurde hier eine weitere fix verzinste Tranche in Höhe von EUR 7,5 Mio. begeben. Darüber hinaus wurde eine im Zuge des Erwerbes der Kapsch CarrierCom übernommene Kontokorrentlinie in der Höhe von EUR 15 Mio. im Dezember 2019, sowie eine im Geschäftsjahr 2021 neu aufgenommene Kontokorrentlinie in Höhe von EUR 15 Mio., fixiert. Die variablen Finanzierungen sind an die Entwicklung des EURIBOR bzw. entsprechende Referenzzinssätze geknüpft.
Eigenkapital und langfristige Finanzierungen decken somit per 31. Dezember 2021 knapp 49% (Vj.: 50%) der Bilanzsumme. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die liquiden Mittel von EUR 281,9 Mio. auf EUR 296,5 Mio. und entsprechen damit knapp 22% der Bilanzsumme (Vj.: 22%). Die S&T Gruppe verfügte zum Bilanzstichtag 2021 über eine Nettoverschuldung von EUR 14,2 Mio. (31. Dezember 2020: Net Cash iHv EUR 20,3 Mio.).
Die Forderungen aus Lieferung und Leistung erhöhten sich von EUR 204,5 Mio. auf EUR 232,5 Mio. Dieser Anstieg ist vor allem auf einzelne Tochterunternehmen der S&T AG zurückzuführen, bei welchen zusätzliche Umsätze aus Großprojekten zu einem entsprechend höheren Stand an Forderungen aus Lieferung und Leistung zum 31. Dezember 2021 führten. In den übrigen Tochterunternehmen konnte sowohl durch verbessertes Forderungsmanagement als auch den Einsatz der zentralen Factoring-Programme der Stand der Forderungen aus Lieferung und Leistung Großteils verbessert werden. Zum 31. Dezember 2021 wurden unter den Factoring-Programmen im Vergleich zum Vorjahr um rund EUR 7 Mio. mehr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verkauft. Die Lieferverbindlichkeiten haben sich mit EUR 270,0 Mio. im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 210,0 Mio. deutlich erhöht.
Die Vorräte stiegen von EUR 159,9 Mio. zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf EUR 187,3 Mio. zum Bilanzstichtag 2021. Diese Steigerung ist auf die Auswirkungen der Chipkrise und den damit verbundenen zusätzlichen Einkauf von Komponenten als auch den generellen Anstieg des Lagers von Produkten, die wegen des teilweisen Fehlens von Komponenten nicht ausgeliefert werden konnten, zurückzuführen. Trotz dieses Anstiegs der Lagerstände konnte das Working Capital im Zuge der Bemühungen und weiteren Maßnahmen des im Geschäftsjahr 2019 geschaffenen "PEC Programms" leicht verbessert werden. Durch effizientere Lagerwirtschaft bzw. den Abbau von Pufferlagern und nachträgliche Auslieferungen von fertiggestellten Produkten, optimierte Einkaufsprozesse und Nachverhandlungen auf Lieferanten- und Kundenseite soll das Working Capital auch 2022 weiter Richtung 10% gesenkt werden.
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich auf Grund der im Geschäftsjahr 2021 durchgeführten Akquisitionen sowie durch Investitionen in Technologie, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in Betriebsgebäude abermals von EUR 506,0 Mio. auf EUR 519,0 Mio. zum Bilanzstichtag. Die wesentlichsten Zugänge stammen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Firmenwerten, sowie den aktivierten Verlustvorträgen. Insgesamt erfolgten im Geschäftsjahr 2021 zahlungswirksame Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von rund EUR 47,0 Mio. (Vj.: EUR 33,9 Mio.).
Die langfristigen sowie kurzfristigen Rückstellungen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: EUR 67,3 Mio.) erneut auf EUR 56,5 Mio. per 31. Dezember 2021 – dies ist im Wesentlichen auf die Nutzung von Rückstellungen für drohende Verluste als auch die Nutzung bzw. Auflösung von Rückstellungen für Forschungsprämien zurückzuführen. Die sonstigen kurzfristigen Forderungen und Vermögenswerte stiegen mit EUR 83,9 Mio. (Vj.: EUR 70,9 Mio.) im Vergleich zum Vorjahr an, was vor allem auf eine Festgeldveranlagung der S&T AG in Höhe von EUR 7,0 Mio. zurückzuführen ist. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich geringfügig auf EUR 122,0 Mio. (Vj.: EUR 120,4 Mio.).
Im Berichtsjahr kam es – aus dem genehmigten Kapital – zu keinen Kapitalmaßnahmen. Weiters wurden im Geschäftsjahr 2021 keine Aktienoptionen aus den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen ausgeübt. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien blieb damit gegenüber dem Vorjahr konstant bei 66.096.103 Aktien per 31. Dezember 2021. Auf Basis der verschiedenen Aktienrückkaufprogramme hielt die S&T AG zum Bilanzstichtag 2.465.535 (31. Dezember 2020: 1.467.969) Stück eigene Aktien. Das den Aktionären der S&T AG zurechenbare Eigenkapital stieg auf EUR 418,6 Mio. gegenüber EUR 404,0 Mio. zum 31. Dezember 2021 an. Vorstand und Aufsichtsrat planen daher, in der Hauptversammlung am 6. Mai 2022 den Aktionären der S&T AG eine Dividende im Ausmaß von 35 Cent pro Aktie zur Beschlussfassung vorzuschlagen.
Die S&T AG stellt für das abgelaufene Geschäftsjahr – in Umsetzung der Anforderungen des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes – wie bereits in den Vorjahren einen gesonderten Nachhaltigkeitsbericht auf, der weiterführende Details zu Umwelt- und Arbeitnehmerbelangen enthält. Die S&T AG ist ebenso dem UN Global Compact beigetreten und hat neun Nachhaltigkeitsziele (SDGs – Sustainable Development Goals) für sich identifiziert, die in den nächsten Jahren verbessert werden sollen.
Die in den Märkten der S&T in Verkehr gebrachten Mengen an elektronischen Geräten und Elektronikschrott wachsen weiterhin kontinuierlich. Sie enthalten nicht nur teils gefährliche Bestandteile, sondern auch wichtige Rohstoffe, die zur Wiederverwertung eingesetzt werden können. Für die S&T ist der bewusste Umgang mit zur Verfügung stehenden Ressourcen wichtig. Fachgerechte Entsorgung, entsprechend ressourcenschonende Technologiekonzepte und effiziente Prozesse bei Beschaffung, Vertrieb und Produktion werden deshalb als Beitrag zur Nachhaltigkeit angestrebt. Gleiches gilt für Hilfsstoffe, die zur Verpackung bzw. für den Transport der elektronischen Geräte der S&T Gruppe verwendet werden: Hier liegt der Fokus insbesondere im möglichst effizienten Einsatz von Verpackungsmaterialien sowie dem besonderen Augenmerk auf die Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Stoffe. Durch entsprechende Umwelt-Audits und ISO-Zertifizierungen wird dies auch von externen Parteien überwacht. Ferner ist die S&T Gruppe bestrebt, die Stromeffizienz in den von ihr betriebenen Rechenzentren laufend zu optimieren und greift hierzu auf die aktuellsten Technologien zurück. Darüber hinaus wird an gewissen eigenen Produktionsstandorten der S&T Gruppe die Herstellung eigener Energie erhöht werden. Dazu wurden Ende 2020 bzw. Anfang 2021 Beschaffungsaufträge für fünf neue Photovoltaikanlagen abgeschlossen. Diese Anlagen wurden im Laufe des Jahres 2021 bereits an mehreren Standorten von Tochterunternehmen der S&T Gruppe in Betrieb genommen – bspw. am Hauptsitz der S&T AG in Linz, wo nun ein Viertel des jährlichen Standort-Stromverbrauches mit Sonnenkraft produziert werden kann. Weiters wurden in 2021 in mehreren Tochterunternehmen die jeweiligen Fuhrparks um Elektrofahrzeuge erweitert, um CO2 -Emissionen zu reduzieren – auch in Zukunft sollen weitere Elektrofahrzeuge in die Fahrzeugflotte integriert werden.
Zum 31. Dezember 2021 zählte die S&T Gruppe insgesamt 6.206 (Vj.: 6.067) Mitarbeiter (auf Vollzeitäquivalentbasis, exklusive Personen in Karenz bzw. in Ausbildungsverhältnissen), für die S&T soziale Verantwortung trägt und Fürsorge übernimmt. Der gesetzliche und freiwillige Sozialaufwand inkl. Abfertigungen betrug im Geschäftsjahr 2021 EUR 66,8 Mio. (Vj.: EUR 57,0 Mio.). Die Fokussierung der Personalarbeit auf die Integration der erworbenen Gesellschaften, Geschäftsbereiche und Mitarbeiter wird sich aufgrund der laufend durchgeführten Akquisitionen auch zukünftig fortsetzen. Durch die Einführung einheitlicher Prozesse im Personalbereich, der Vereinheitlichung und Migration auf gemeinsame unterstützende IT-Systeme sowie durch die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls und der Loyalität der Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen wird die Integration laufend vorangetrieben. Dazu hat die S&T AG im 4. Quartal 2021 auch eine gruppenweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt, deren Ergebnisse vom lokalen Management analysiert und umgesetzt werden, um die Mitarbeiterzufriedenheit und die Attraktivität der S&T Gruppe als Arbeitgeber laufend zu verbessern.
Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter der S&T Gruppe ist ebenso ein wichtiges Anliegen: Den unterschiedlichen Aspekten der Arbeitsgesundheit – sowohl zur Vermeidung von körperlichen Beeinträchtigungen durch z.B. monotone Bildschirmarbeiten als auch psychischer Belastungen durch erhöhte Arbeitsanforderungen bzw. auch dem geänderten Umfeld durch erhöhte Home-Office Tätigkeiten – wird mittels Schulungen durch externe Experten (Arbeitsmediziner) als auch ergonomischer Büroausstattung Rechnung getragen. Für Mitarbeiter im Produktionsumfeld werden ferner laufend interne und externe Schulungen abgehalten, um sicherheitstechnische Belange ins Bewusstsein zu rufen und den Arbeitsschutz sicherzustellen.
Auch im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie unternimmt die S&T Gruppe weiterhin alle notwendigen Schritte, um ihre Mitarbeiter entsprechend zu schützen: S&T ermöglicht bereits seit langem das Arbeiten im Home-Office – dies wurde während der Corona-Krise weiter forciert und verstärkt ermöglicht. Den Mitarbeitern steht – sofern es ihre Tätigkeit zulässt – auch weiterhin die Nutzung des Home-Office zur Verfügung, es können aber auch je nach Bedarf die Büroräumlichkeiten genutzt werden. In den Büroräumlichkeiten bzw. auch für Mitarbeiter im Außeneinsatz wurden die Hygienemaßnahmen mit zusätzlichen Desinfektionsspendern und der Zurverfügungstellung von Mund-Nasen-Schutz bzw. FFP2-Masken entsprechend umgesetzt, sowie COVID-Testmöglichkeiten geschaffen. Weiters wurden für die einzelnen Standorte "Corona-Beauftragte" bestimmt, welche die Mitarbeiter nach wie vor über die laufenden Entwicklungen bzw. Maßnahmen und Regeln informieren und unterstützen. Dank dieser Maßnahmen konnten die Infektionen mit dem SARS-CoV-2 Virus innerhalb der S&T Gruppe stark eingedämmt werden, die Lieferfähigkeit aufrechterhalten und unsere Mitarbeiter weitestgehend geschützt werden. Leider war es auch auf Grund der staatlichen Restriktionen oder der Schließungen von Standorten unserer Kunden auch im Geschäftsjahr 2021 erforderlich, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu senden. Auf Grund der großzügigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen hielten sich die Gehaltseinbußen für die Kollegen jedoch in Grenzen.
Die langjährige Philosophie der S&T Gruppe – "hire for attitude, train for skills" – bleibt unverändert aufrecht und wird durch interne Programme zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung unserer Kollegen vorangetrieben. So wurde im Jahr 2021 auch seitens der S&T AG die "Leadership Academy" für die S&T Gruppe gestartet, ein einjähriges Training, in dem vorrangig weibliche Nachwuchsführungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen von externen Trainern und S&T Managern auf nächste Karriereschritte innerhalb der S&T Gruppe vorbereitet werden sollen. Darüber hinaus unterstützt die S&T Gruppe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bei der Inanspruchnahme von externen Trainingsprogrammen oder Kursen finanziell. Hierzu wurden im Geschäftsjahr 2021 in der S&T Gruppe Aufwände für Trainingsmaßnahmen der Mitarbeiter in der Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vj.: EUR 1,1 Mio.) getätigt. Zusätzlich nehmen die Mitarbeiter der S&T laufend an Trainings der Industriepartner der S&T teil, um den hohen Zertifizierungsstand bei einzelnen Herstellern wie AWS, SAP, Microsoft, HP, VMware, Cisco u.a. aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen.
Der Vorstand der S&T AG möchte allen Mitarbeitern für ihre erneut hervorragenden Leistungen im Geschäftsjahr 2021, einem durch die COVID-19-Pandemie als auch die Chipkrise erneut sehr herausfordernden Jahr, seinen Dank aussprechen.
Trotz des nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfelds aufgrund der COVID-19-Pandemie sowie der globalen Lieferkettenstörungen bzw. Rohstoffknappheit konnte die S&T Gruppe ihren Umsatz in 2021 erneut steigern. Die ursprüngliche Prognose ging von einem Jahresumsatz von EUR 1.400 Mio. aus, wurde jedoch im Laufe des Geschäftsjahres auf EUR 1.330 Mio. bis EUR 1.400 Mio. reduziert, da aufgrund der Lieferverzögerungen ein Teil der Umsätze auf 2022 verschoben werden musste. Der erzielte Umsatz für das Geschäftsjahr 2021 belief sich auf EUR 1.342,0 Mio. Der Lieferversatz als auch die erhöhten Kosten im Zusammenhang mit der Chipkrise führten dazu, dass die Profitabilitäts-Prognose mit 10% nicht erreicht werden konnte – das EBITDA im Wirtschaftsjahr 2021 lag bei EUR 126,3 Mio. und die EBITDA-Marge somit bei 9,4%. Das Management der S&T AG wird bei der nächsten Hauptversammlung am 6. Mai 2022 den Aktionären einen Vorschlag zur Beschlussfassung über eine Dividendenzahlung von 35 Cent unterbreiten.
Auch im Jahr 2021 beeinflussten die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie weiterhin die Entwicklung der Weltwirtschaft. Zwar hat sich die globale Wirtschaftsleistung im Vergleich zu 2020 aufgrund des starken Nachfragewachstums deutlich erholt, allerdings konnte die erhöhte Nachfrage wegen globaler Lieferkettenengpässen bzw. -störungen nicht vollständig bedient werden. Dies steht auch in Zusammenhang mit der Knappheit von Roh- und Hilfsstoffen, vor allem im Halbleiter-Bereich ("Chipkrise"). Weiters trägt die schwierige Abschätzung hinsichtlich des Endes der COVID-19 Pandemie – auch aufgrund der Entstehung neuer SARS-CoV-2 Varianten (Delta/ Omikron) – zu erhöhten Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung bei. Zwar haben die steigenden Impfquoten die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaftstätigkeit reduziert, allerdings fallen die Durchimpfungsraten weltweit je nach Ländern bzw. Regionen sehr unterschiedlich aus mit entsprechend unterschiedlichen wirtschaftlichen Folgen. Nach dem Wirtschaftseinbruch in 2020 mit Rückgängen der Wirtschaftsleistung von -6,4% im Euro-Raum bzw. -5,9% in der gesamten Europäischen Union, sowie -3,4% in den Vereinigten Staaten von Amerika, war das Jahr 2021 trotz der anhaltenden Pandemie und den Lieferengpässen von einem starken Aufwärtstrend geprägt: Vorläufige Zahlen im Rahmen der Herbstprognose der Europäischen Kommission gehen für 2021 von einem Wachstum von 5,0% im Euro-Raum und der EU-27 aus, sowie von 5,8% für die USA.
Wie sich dieser Aufwärtstrend im Geschäftsjahr 2022 entwickeln wird, hängt vor allem davon ab, wie lange der Krieg in der Ukraine andauert bzw. in welchem Ausmaß die aktuell bestehenden Lieferengpässe andauern werden. Wesentlich ist auch der weitere Verlauf der Corona-Pandemie hinsichtlich neuer Virus-Varianten sowie dem Impffortschritt in Ländern mit derzeit niedrigen Impfquoten.
Im Vergleich zu den Wirtschaftsprognosen von vor einem Jahr gehen die aktuellen Einschätzungen von leicht erhöhten Wachstumsraten für 2022 und den Folgejahren aus. Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem starken pandemiebedingten Einbruch in 2020 bescherte dem Jahr 2021 höhere Wachstumsraten, die für einige Länder bereits über den Wachstumsraten vor Pandemiezeiten lagen. Durch Lieferkettenverzögerungen und teilweise erneut steigende Corona-Infektionszahlen sowie damit einhergehenden Maßnahmen bzw. Einschränkungen wird eine Verschiebung eines Teils der Wirtschaftsleistung aus 2021 in das Wirtschaftsjahr 2022 prognostiziert. Nach dem Auslaufen dieser Aufholeffekte sowie staatlichen Förderungen und Konjunkturpaketen wird ein gemäßigteres Wirtschaftswachstum für 2022 und 2023 erwartet, welches durch den Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland weiter gedämpft werden wird.
Die langfristige Zielsetzung für die S&T Gruppe – profitables Wachstum – bleibt vor diesem Hintergrund unverändert aufrecht, da sich durch den zunehmenden Bedarf an digitalen Lösungen auch Chancen für die S&T Gruppe ergeben. Dennoch wird der Fokus auf die Erhöhung der Profitabilität, der Generierung von positiven Cashflows und der Optimierung des Working Capitals – auch zu Lasten des Umsatzwachstums – unverändert fortbestehen und noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch die Weiterentwicklung der S&T Gruppe zu einem innovativen Technologieunternehmen bzw. Lösungsanbieter mit steigendem Anteil an Eigenentwicklungen und hochmargigen Dienstleistungen und somit steigender Wertschöpfung, sollen – auch unter Aufgabe bzw. Verkauf von niedrigmargigen Produktbereichen – die Brutto- und Profitmargen weiter gesteigert werden.
Für das Geschäftsjahr 2022 geht die S&T Gruppe entsprechend ihrer am 17. Jänner 2022 veröffentlichen Guidance nach wie vor von einem Umsatzwachstum auf EUR 1,5 Mrd. bei einer EBITDA-Marge von 10% aus. Diesem organischen Wachstum liegen der hohe Auftragsbestand, die Erledigung von auf Grund der Chipkrise verzögerten Auslieferungen und neue Design-Wins zu Grunde. Für das Jahr 2022 ist von Auswirkungen des Russland-Ukraine Krieges auf die S&T Gruppe auszugehen. Aufgrund der volatilen geopolitischen Lage können die Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifiziert werden. Das mittelfristige Ziel wird im Wesentlichen davon abhängen, ob der im Rahmen des Projektes "Focus" evaluierte Verkauf des IT-Services Geschäfts umgesetzt wird. Abhängig davon wird der Vorstand die mittelfristige Planung entsprechend anpassen.
Die Begriffe "Chance" und "Risiko" umfassen alle Einflüsse, Faktoren und Entwicklungen, die das Erreichen der Unternehmensziele der S&T Gruppe potentiell beeinflussen können. Grundsätzlich gilt die Ausrichtung, dass die inhärenten Chancen die inhärenten Risiken übertreffen sollen. Vor diesem Hintergrund soll die Risikopolitik der S&T Gruppe dazu beitragen, einerseits sich ergebende Chancen zeitnah in einer den Unternehmenswert entsprechend steigernden Weise zu realisieren, andererseits Risiken aktiv mittels Gegenmaßnahmen zu reduzieren, um insbesondere bestandsgefährdende Risiken zu vermeiden. Daher erfordert eine Vielzahl von Entscheidungen die Abwägung zwischen Chancen und Risiken.
Die S&T Gruppe ist ein international tätiges Technologieunternehmen und IT-Systemhaus mit Fokus auf DACH und Osteuropa und ist damit verschiedensten finanziellen und nicht-finanziellen, branchenspezifischen und unternehmerischen Risiken ausgesetzt. Zugleich bieten die Branche und das Unternehmen eine Vielzahl von Chancen. Ziel des Managements ist es, im Rahmen des konzerninternen Chancen- und Risikomanagements die Risiken und Chancen des Marktes und des unternehmerischen Handelns zu erfassen und zu bewerten. Zur Erreichung dieser Zielsetzung ist es notwendig, bei allen Mitarbeitern und speziell bei den Entscheidungsträgern das Bewusstsein für die im Unternehmen bestehenden und potentiellen Risiken zu schaffen. Mittels eines konzernweiten Risikomanagementsystems sind insbesondere Risiken mit ihrer Risikostruktur zu erfassen und fortzuschreiben. Dazu wurde in der S&T Gruppe ein neues internes Kontrollsystem auf Basis des COSO-Referenz-Modells erstellt und eingeführt. Lokale Risiko-Self-Assessments dienen der Identifikation von Risiken, um diese frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können. Darüber hinaus dienen die Risiko-Self-Assessments als Basis, um seitens des Headquarters rechtzeitig gegensteuern zu können oder werden durch das interne Audit überprüft und die identifizierten Maßnahmen auf deren Umsetzung durch das interne Audit der S&T AG überwacht.
Durch die sowohl regionale als auch technologische Ausweitung der Geschäftsaktivitäten sind die Systeme laufend zu ergänzen bzw. zu überprüfen. Hierzu werden beispielsweise akquirierte Tochtergesellschaften in die Gruppe integriert, indem standardisierte Prozesse definiert, implementiert und kontrolliert werden. Risikoerkennung und Risikomanagement erstrecken sich neben dem IT-, Finanz- und Controllingbereich auch auf die Bereiche Vertrieb, Projektmanagement, Produktion, Einkauf und Entwicklung. Von externer Seite fließen zusätzlich die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Steuerberater sowie anderer externer Dienstleister in die Bewertungen ein. Turnusmäßige oder ad-hoc angesetzte interne und externe Audits, Risikoassessments und Zertifizierungen liefern zudem Erkenntnisse über Verbesserungschancen und Risikofaktoren. Die Überwachung der Risikoparameter erfolgt zweistufig: zum einen über einen standardisierten Ablauf und regelmäßige Reportings an den Vorstand und Zentralfunktionen innerhalb der S&T AG, zum anderen durch "Self-Assessments" und die vorgegebenen "Red-Flag-Kriterien", deren Überschreiten Sofortmaßnahmen durch den Vorstand der S&T AG als auch durch das lokale Management der Tochtergesellschaften nach sich ziehen.
Es gilt, entsprechende Chancen durch die Geschäftstätigkeit zu nutzen und in wirtschaftlichen Erfolg für die S&T Gruppe umzuwandeln. Das Segment "IT Services" sorgt nach wie vor für stabile Umsatz- und Ergebnisbeiträge, kann jedoch nicht die Basis für die Wachstumsund vor allem Ertragsziele der S&T Gruppe darstellen – die höheren Chancen liegen hier in den Segmenten "IoT Solutions Europe" sowie "IoT Solutions America". Aus diesem Grund werden seit Herbst 2021 im Rahmen des Projektes "Focus" strategische Optionen, beispielsweise der Verkauf der IT-Service Aktivitäten, evaluiert. Damit soll die mittelfristige Fokussierung der S&T Gruppe auf den IoT-Lösungsbereich vorangetrieben werden. Parallel dazu verfolgt die S&T Gruppe das Ziel, den Softwareanteil in den "IoT" Segmenten in Richtung integrierter Hard- und Softwarelösungen weiterzuentwickeln und neue Geschäftsfelder, wie beispielsweise IoT as a Service (IoTaaS), aufzubauen. Des Weiteren soll die internationale Struktur der S&T Gruppe gezielt ausgebaut und die Tochtergesellschaften optimal integriert werden, um mit entsprechenden strategischen Maßnahmen Entwicklungs-, Vertriebs- und Kostensynergien zu nutzen und die Märkte weiter zu erschließen. Die Neuentwicklung bzw. Weiterentwicklung der bestehenden eigenen Technologien wird hier als wesentliche Chance gesehen, die Wertschöpfungskette, aber auch das Produkt- und Dienstleistungsportfolio der S&T Gruppe auszubauen. Dazu zählt auch, die Risiken zu minimieren und die inhärenten Chancen konsequent zu nutzen. Zu den wesentlichen Chancen zählt die S&T Gruppe folgende Themen:
Digitalisierung ist seit Jahren in aller Munde. Die Corona-Krise hat diesen Prozess weiter beschleunigt. Die S&T AG ist mit ihrem Produktportfolio bestens dafür gerüstet: dazu bieten wir beispielsweise innerhalb des SUSiEtec-Portfolios alles für die digitale Transformation an, von Consulting über Hardware-/Software-Bundles, Systemintegration, Software-Entwicklung, Hybrid Cloud sowie Installation und Wartung. Die S&T Gruppe sieht daher gute Möglichkeiten, die sich aus der digitalen Transformation ergebenden Chancen zu nutzen und zu monetarisieren.
Aktuell bzw. in naher Zukunft stehen bei vielen Kunden Wechsel auf neue Technologiestandards an. Dies betrifft beispielsweise den neuen Mobilfunkstandard 5G, der hohe Bandbreiten, Echtzeitanwendungen auf Grund der geringen Latenzen und trotz großen Teilnehmerzahlen erhöhte Sicherheit ermöglicht. Mit 5G lassen sich beispielsweise private Netzwerke in Smart Factories realisieren. Andererseits steht im Transportbereich durch den Wechsel des 1992 eingeführten Mobilfunkstandards GSM-R auf FRMCS (Future Railway Mobile Communication Standard) ein Upgrade der Zugfunknetze an, wofür die S&T auf Grund ihres Technologieangebots als auch ihrer Marktstellung bestens positioniert ist. Als weiteres Beispiel wird in der Medizintechnik das Protokoll SDC (Service-Oriented Device Connectivity) in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Hier plant die S&T, über ihre Tochter Kontron im Rahmen der Mitgliedschaft beim OR.NET e.V. zukünftig auch die eigenen Produkte für den Medizinbereich mit SDC zu unterstützen.
Für die gesamte S&T Gruppe sehen wir sehr gutes Potential in der Umsetzung der Software-Middleware-Strategie im Rahmen unseres Industrial 4.0- und IoT-Fokus. Das existierende Hardware-Portfolio wurde durch ein neues Middleware-Angebot inklusive nahtloser Integration in Private- bzw. Public Clouds erweitert. Dies versetzt uns in die Lage, innovative und ganzheitliche Produkte, Lösungen, Plattformen und Neuentwicklungen im Bereich "Internet der Dinge" anzubieten. Durch die verbesserte Integration von hardwarebasierten Sicherheitslösungen sind wir in der Lage, den Marktanforderungen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit Rechnung zu tragen. Zukünftig soll auch das flexible IoTaaS ("IoT as a Service") Angebot insbesondere im Softwarebereich ausgebaut werden, um neue wiederkehrende Umsatzströme zu erschließen und die Kunden stärker und längerfristig an die S&T Gruppe zu binden.
Der Ausbau unseres Dienstleistungs- und Serviceangebotes birgt ebenfalls Chancen für die S&T Gruppe. Unser primäres Ziel ist es, den Kundennutzen unserer Produkte und Lösungen durch Dienstleistungen noch weiter zu steigern, sowie neue umfassende Dienstleistungen im Produkt- und Lösungsumfeld zu entwickeln. Dadurch können wir unseren Kunden Komplettlösungen – von der notwendigen Hardware über die Software bis hin zur Integrations- und Betriebsdienstleistung – aus einer Hand anbieten. Zusätzlich können wir unsere Kunden zudem während des gesamten Produktlebenszyklus unterstützen. Hierzu wurde im Geschäftsjahr 2021 eine neue Division ODM ("Original Design Manufacturing") innerhalb der S&T Gruppe ins Leben gerufen, um den Kunden von der Entwicklung bis hin zur Kleinserien- und Massenproduktion zu unterstützen. Darüber hinaus ergibt sich aus der neuen Größe der S&T Gruppe als auch deren weltweiter Verteilung weiteres Synergie- und Optimierungspotential.
Aus der 2016 gestarteten strategischen Partnerschaft mit der Ennoconn Corporation ("Ennoconn") als auch deren Hauptgesellschafter, Hon Hai Precision Ltd. ("Foxconn"), können sich zusätzliche Chancen ergeben. Im Geschäftsjahr 2021 hat Ennoconn auch eine strategische Partnerschaft mit Google Inc. abgeschlossen, deren Anwendung auch seitens der S&T Gruppe evaluiert wird. Stärker im Fokus liegt auch der Ausbau von Partnerschaften mit führenden Technologieanbietern wie Microsoft in Richtung Embedded Cloud bzw. Microsoft Azure© oder mit innovativen Newcomern im Bereich Artificial Intelligence. Dazu ergeben sich durch den Technologiewandel auch laufend neue Anbieterkonstellationen im Technologiesektor, wo die S&T Gruppe oft gesuchter Partner ist und welche somit der S&T Gruppe weitere Wachstumspotentiale bieten.
Die COVID-19-Pandemie hat zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft geführt. Während das Geschäftsjahr 2020 durch einen weltweiten Rückgang der Wirtschaftsleistung gekennzeichnet war, setzte im Geschäftsjahr 2021 eine Erholung der Wirtschaft ein, auch wenn das Wirtschaftswachstum auf Grund weiterer Lockdowns, Reisebeschränkungen etc. hinter den Erwartungen zurückblieb. Diese Entwicklung wirkte sich auch in manchen vertikalen Endmärkten als nachteilig für das Geschäft der S&T Gruppe aus. Die strategische Zielsetzung war daher, Risiken in besonders stark betroffenen Zielmärkten, wie beispielsweise der Luftfahrtbranche, drastisch zu reduzieren, Ressourcen neu zu allokieren und verstärkt auf Bereiche, die von der Corona-Pandemie profitieren, zu setzen. Für die Lösungen der S&T Gruppe für den Luftfahrtbereich ist auch kurzfristig nicht von einer signifikanten Verbesserung der Nachfrage auszugehen, weshalb auch Investitionen in diesen Bereich stark reduziert und Personal abgebaut oder neu allokiert wurde.
Unabhängig von der Corona-Krise bleibt der strategische Fokus der S&T, weitere Synergien zwischen dem Hard- und Softwareportfolio der Kontron-Subgruppe und der S&T Gruppe zu heben sowie das Portfolio des "IT Services" Segments zu höheren Dienstleistungsanteilen bzw. wiederkehrenden Umsätzen weiter auszubauen.
In Bezug auf die IoT Solutions Segmente der S&T Gruppe bedeutet dies die weitere Integration des Produktportfolios, als auch die gemeinsame, gruppenübergreifende Entwicklung von neuen Hard- und Softwarelösungen. Die Verfehlung der Umsetzung dieser Strategien könnte sich unmittelbar auf die Risiken des Konzerns auswirken.
Dennoch kann sich die Strategie der S&T als ganz oder teilweise nicht erfolgreich herausstellen. Beispielsweise kann nicht ausgeschlossen werden, dass die von der S&T Gruppe in den Eigentechnologie-Segmenten angebotenen Leistungen nicht oder nicht im geplanten Umfang nachgefragt werden, und sich der Ausbau dieser Geschäftssegmente daher nicht wie erwartet entwickelt.
In jedem der genannten Fälle können im Hinblick auf die Umsetzung der Strategie getätigte Investitionen ganz oder teilweise verloren gehen, insbesondere da die Technologiebranche einem stetigen Wandel unterworfen ist. Der Markt ist durch sich rasch verändernde Technologien, häufige Einführungen verbesserter oder neuer Produkte und Dienstleistungen sowie ständig wechselnde und neue Kundenanforderungen sowie Änderungen im regulatorischen Bereich, z.B. Datenschutz, geprägt. Der Erfolg der S&T hängt daher entscheidend davon ab, neue Trends und Entwicklungen – beispielsweise bei Anwendungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0, 5G-Anwendungen oder Cloud Computing – oder Änderungen beim Datenschutz rechtzeitig vorauszusehen, bestehende Produkte und Dienstleistungen ständig zu adaptieren und zu verbessern und neue Produkte zu entwickeln, um sich den wandelnden Technologien, Regularien, billigen Konkurrenzprodukten und Ansprüchen der Kunden anzupassen. Hierzu ist der Einsatz geeigneter technischer, personeller und finanzieller Ressourcen erforderlich. Jede Verzögerung oder Verhinderung der Einführung verbesserter oder neuer Produkte oder Dienstleistungen bzw. deren mangelnde oder verzögerte Marktakzeptanz kann sich nachteilig auf die Wettbewerbsposition auswirken.
Das starke organische Wachstum der S&T Gruppe wird durch Unternehmenszukäufe, und damit externes Wachstum ergänzt. Unternehmensakquisitionen bergen eine Reihe von Risiken, daher ist es wichtig Maßnahmen zu ergreifen die geeignet sind, diese Risiken zu minimieren. Vor allem eine ausführliche Due-Diligence im Akquisitionsprozess sowie jahrelange Branchenerfahrung helfen, Akquisitionsrisiken wie das Risiko der Bezahlung eines zu hohen Kaufpreises, die Überschätzung der Synergieeffekte und rechtliche Risken, die sich aus der Akquisition ergeben könnten, zu minimieren. Im Nachgang an eine Akquisition ist eine zügige Konzernintegration unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede sowie eine transparente Kommunikation erforderlich, um Risiken zu reduzieren und Versäumnisse bei der Nutzung von Synergieeffekten zu vermeiden.
Unsere Mitarbeiter, deren individuelle Fähigkeiten sowie deren fachliche Kompetenz sind ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg der S&T Gruppe. Unser Ziel, einer der führenden Anbieter und Arbeitgeber im Technologiebereich zu werden, schafft einerseits die Basis, die besten Talente für die S&T Gruppe zu begeistern und diese andererseits dauerhaft zu halten. Dies ist von hoher Relevanz, da insbesondere in der DACH-Region oder in Nordamerika die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Mitarbeitern deutlich unter deren Nachfrage liegt und es daher zunehmend schwieriger wird, alle offenen Positionen kurzfristig besetzen zu können. Dabei ist die S&T Gruppe durch Kooperationen mit Schulen, Fachhochschulen und Universitäten bestrebt, im Wettstreit um die besten Köpfe frühzeitig anzusetzen und diesen, beispielhaft in Form von Praktika oder Diplomarbeiten, die Werte und Möglichkeiten als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter der S&T Gruppe aufzuzeigen. Darüber hinaus stellt die Akquisition von Firmen, insbesondere im Software-Bereich, eine Möglichkeit für die S&T Gruppe dar, entsprechend Engineering-Kapazitäten in größerem Ausmaß zu erwerben. Schließlich kam und kommt es durch die Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus und der daraus resultierenden COVID-19 Erkrankungen zum Risiko, dass größere Teile des Personals der S&T Gruppe kurz- oder längerfristig ausfallen und damit die Lieferfähigkeit der S&T Gruppe nicht mehr gegeben ist. Um ihre Mitarbeiter so gut wie möglich zu schützen, hat die S&T Gruppe bereits Anfang März 2020 umfassende Sicherheitskonzepte implementiert und diese 2021 laufend entsprechend der Gegebenheiten – neue Corona-Wellen, Lockdowns, Impffortschritt – angepasst. Je nach aktueller Lage und Bedarf bedeutet dies den unmittelbaren Wechsel ins Home-Office, spezielle Hygiene-Maßnahmen oder rotierende Teams, sofern der Wechsel ins Home-Office betrieblich nicht möglich war oder Projekte vor Ort Anwesenheit erforderten. Dadurch beschränkten sich die Erkrankungen innerhalb der S&T Gruppe im Geschäftsjahr 2021 auf eine sehr geringe Anzahl. Auch im ersten Quartal 2022, bedingt durch die aktuelle hoch-infektiöse Omikron-Mutation, bzw. zukünftig, werden diese Maßnahmen fortgesetzt, um Gefährdungen von unseren Mitarbeitern so weit wie möglich abzuwehren und das Risiko von signifikanten Ausfällen zu mitigieren.
Insbesondere in den Geschäftssegmenten "IoT Solutions Europe" und "IoT Solutions America" entwickelt die S&T Gruppe eigene Technologieprodukte, bestehend aus Hardware- und Software-Komponenten, die teilweise auf Standardsystemen beruhen und von der S&T Gruppe an Kundenerfordernisse angepasst werden. Hinsichtlich der Entwicklung dieser Eigentechnologieprodukte besteht das Risiko, dass diese sich als Fehlentwicklungen oder als nicht wettbewerbsfähig erweisen und damit nicht die gewünschten Umsätze oder Deckungsbeiträge erzielt werden können. Verzögerungen bei der Entwicklung können zudem dazu führen, dass eine rechtzeitige Markteinführung des jeweiligen Produkts nicht gelingt. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Eigentechnologieprodukte aus sonstigen Gründen nicht vom Markt bzw. den Kunden angenommen werden und damit nicht gewinnbringend realisiert werden können. In sämtlichen Fällen könnten die getätigten Akquisitions- oder Entwicklungskosten sowie die damit in Zusammenhang stehenden geplanten Umsätze und Ergebnisbeiträge ganz oder teilweise verloren gehen.
Eine wirtschaftliche Schwäche bzw. Rezession in einigen Ländern, in denen die S&T ihr Geschäft betreibt, kann insbesondere dazu führen, dass die öffentliche Hand aufgrund des Spardrucks als Auftraggeber weniger Aufträge vergibt oder ganz ausfällt oder Forderungen von Kunden in diesen Ländern uneinbringlich werden. Dadurch kann sich die Auftrags- und Ertragslage verschlechtern, was sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der S&T Gruppe auswirken kann. Für S&T stellen zudem der hohe Wettbewerbsdruck und Veränderungen in der Konsumneigung bzw. Investitionsneigung bedeutende Risiken dar. Daher ist es wichtig, durch kontinuierliche Marktbeobachtungen Trends frühzeitig zu erkennen und Produkte an den Bedürfnissen der Kunden schnell und verlässlich auszurichten. Die S&T positioniert sich jedoch nicht als Trendforscher, sondern versucht laufend sich andeutende Trends zu nutzen. Kurze Reaktionszeiten, schlanke interne Abläufe und unternehmerisches Denken unserer Mitarbeiter ermöglichen und fördern dies. Verstärkt wird auch die Formung neuer Kooperationen, der direkte Markteintritt von asiatischen Playern im Servicebereich in Osteuropa sowie global
im Embedded Systems Markt, beobachtet. Dieser Herausforderung begegnet die S&T durch Kooperationsmodelle (wie beispielsweise mit Microsoft und Foxconn im Embedded Cloud Bereich oder Intel bzw. Mobileye im Embedded Edge Server Bereich) und Nutzung von Synergien im Bereich indirekter Vertrieb bzw. im Embedded System Bereich durch Differenzierung im Sinne von Bündelung von Embedded Systems Hardware mit entsprechenden Softwareprodukten und Integrationsservices.
Wie auch im Geschäftsjahr 2020, gestalteten sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die einzelnen Absatzmärkte der S&T Gruppe unterschiedlich: beispielsweise blieb die Nachfrage in der Medizintechnik-Sparte der S&T Gruppe nach den Rekordzuwächsen in 2020 auf hohem Niveau. Andererseits kämpften die Fluglinien auf Grund immer wiederkehrender Einschränkungen des Flugverkehrs oder auch des Rückgangs von Geschäftsreisenden mit niedrigen Passagieraufkommen, was beispielsweise zur Stilllegung von Flugzeugen und einer geringen Investitionsbereitschaft bei den meisten Fluglinien führte. Die S&T Gruppe geht davon aus, dass einige Kundensegmente auch über Jahre hinweg nicht zu den Kennzahlen "vor Corona" zurückkehren werden und hat diesbezüglich ihren Fokus auf bestimmte Absatzmärkte mit hohen Digitalisierungspotential, wie beispielsweise im Bereich der industriellen Automatisierung oder Zugfunkbereich, gelegt, um das Risiko zu minimieren.
Aufgrund des Geschäftsmodells der S&T ist grundsätzlich eine diversifizierte Kundenstruktur gegeben, oftmals mit einer über Jahre oder auch Jahrzehnte hinweg engen Kundenbindung. In der Vergangenheit waren weder unverhältnismäßig hohe Kundenabgänge noch signifikante Forderungsausfälle zu verzeichnen. Eine Ausnahme hierbei bildet die Kontron Gruppe, bei welcher es auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre vor der Akquisition durch die S&T und des damit einhergehenden Verlustes der Technologieführerschaft zu Verlusten auf der Kundenseite bzw. einem Abrutschen zur "Second Source" kam. Dies betraf insbesondere das Segment "IoT Solutions America", wo der Wegfall von zwei wesentlichen Kunden zu einem deutlichen Umsatzrückgang in den letzten Jahren führte.
In Bezug auf mögliche Forderungsausfälle wird bei einer steigenden Anzahl von Gruppengesellschaften der S&T zur Risikoreduzierung auch mit Kreditversicherungen und Forderungsfactoring gearbeitet. Dabei handelt es sich um echtes Factoring. In Osteuropa zählen überwiegend größere Gesellschaften bzw. staatliche Organisationen zu den Kunden. Kreditlimits für Kunden werden überwiegend individuell auf Basis von Kundenratings bzw. Kreditlimits von anerkannten Warenkreditversicherungen vergeben. Offene Forderungen werden durch das Management überwacht und unterliegen einer standardisierten Bewertung auf Basis der Vorgaben des IFRS 9.
Im Zuge der Corona-Krise wurden auf Grund höherer Risiken in gewissen Kundensegmenten Maßnahmen zur noch strikteren Überwachung bzw. zur Reduzierung von Kreditlimits getroffen. Während ursprünglich mit Auslaufen der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen im Laufe des Geschäftsjahres 2021 vermehrt mit Zahlungsausfällen bzw. Insolvenzen gerechnet wurde, bestätigte das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 diese Annahme nicht und es kam zu keiner "Insolvenzwelle". Nichtsdestotrotz wird auch in der Zukunft ein sehr striktes Forderungsmanagement in Kombination mit Kreditversicherung und Factoring im Fokus stehen.
Im Bereich der Produktqualität besteht das grundsätzliche Risiko, dass fehlerhafte Produkte zu einem Schaden auf Kundenseite führen und der Kunde Gewährleistungsansprüche geltend macht, oder darüberhinausgehenden Schadensersatz fordert. Diesem Risiko begegnen wir durch zahlreiche Maßnahmen, insbesondere durch eine umfassende technische Qualitätssicherung von der Produktentwicklung bis hin zur Fertigung. Zudem werden über ein professionelles Qualitätsmanagement alle wichtigen Lieferanten regelmäßig auditiert. Ferner stellen wir in den IoT Solutions Segmenten mit unseren weltweiten Service- und Reparaturzentren sicher, dass fehlerhafte Kontron Produkte schnell und wirksam repariert und an unsere Kunden zurückgesandt werden können. Zusätzlich sichern wir unsere Produktrisiken durch entsprechende zentrale und spezifische lokale Versicherungen ab, hinzu kommen branchenspezifische Versicherungen beispielsweise für die Luftfahrtbranche. Ebenso wichtig ist es, dass das Verhältnis zwischen kundenindividuellen Entwicklungsaufträgen und Standardproduktaufträgen so gesteuert wird, dass beides möglichst optimal ausgeglichen ist. Stark kundengetriebene Geschäftsaktivitäten verursachten in der Vergangenheit eine unausgeglichene Verteilung und führten somit zu hohen Komplexitätskosten. Die vorhandene hohe Variantenvielfalt bei den einzelnen Produkten erschwert zudem das Handling im operativen Bereich. Diesem Risiko begegnen wir, indem zukünftig eine intensivere Abstimmung zwischen den verschiedenen Unternehmensteilen vom Entwicklungs- bis hin zum Fertigungsprozess erfolgt. Beispielsweise wurden hierzu im Geschäftsjahr 2021 die ODM (Original Design Manufacturing) Aktivitäten aus verschiedenen Tochtergesellschaften unter einheitlicher Leitung gebündelt und neu aufgesetzt.
Die S&T Gruppe vertreibt Embedded Systems Produkte wie Embedded Boards, Embedded Server, IPCs oder Smart Meters. Der Bezug von Waren und die pünktliche Auslieferung der angebotenen Produkte stellen hohe Anforderungen an die Organisation und Logistik der Gruppe. Teile des Logistikprozesses sind aus der S&T ausgelagert, so dass sie hierauf nicht direkt oder nur eingeschränkt Einfluss nehmen kann, um Störungen zu vermeiden oder zu beheben. Auch Kriege, Naturgewalten, Epidemien, Pandemien oder Streiks, welche die Produktion oder Beförderung von Rohmaterialien oder fertigen Waren behindern, können zu Verzögerungen bei der Lieferung der Waren führen. Nachdem die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie und insbesondere die Lockdowns zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 die Liefer- und Produktionsketten vor große Herausforderungen stellte, kam es im Geschäftsjahr 2021 auf Grund der hohen Nachfrage nach Mikrochips als auch elektronischen Komponenten zu einer globalen Chipkrise. Die Chipkrise führte einerseits dazu, dass manche Komponenten nur in einem geringen Ausmaß im Vergleich zur bestellten Menge oder mit deutlichen Lieferverzögerungen an die S&T Gruppe geliefert wurden. Andererseits führte die Knappheit auch zu signifikanten Preiserhöhungen, insbesondere bei Chipsets und Komponenten älterer Generationen. Die S&T Gruppe begegnete dieser Situation durch den Aufbau von Puffer-Lagern als auch dem Re-Design von Produkten auf Chipsets und Komponenten, bei denen von einer besseren zukünftigen Verfügbarkeit ausgegangen werden kann. Die Preiserhöhungen konnten in vielen Fällen an die Kunden der S&T Gruppe weitergegeben werden, dennoch besteht weiterhin das Risiko, dass es zu weiteren Preisanstiegen kommt, denen sich auch die S&T Gruppe nicht entziehen kann.
Im Bereich der Logistik können sich die Kosten für Logistikdienstleistungen etwa aufgrund der vorstehenden Ausführungen oder zusätzlicher Gebühren oder Zölle erhöhen und damit die Verkaufsmargen reduzieren. Jede Störung, Unterbrechung oder wesentliche Verteuerung dieser Logistikkette innerhalb und/oder außerhalb der S&T Gruppe kann ihre Geschäftstätigkeit nachteilig beeinflussen. Die den Produktionsausfällen auf Grund der staatlichen Lockdowns in Zusammenhang mit dem Ausbruch des SARS-CoV-2 Virus in Asien folgenden Auswirkungen auf die globalen Logistikprozesse sind in der zweiten Hälfte 2020 abgeklungen. Geblieben ist jedoch ein mitunter deutlicher Anstieg der Logistikkosten. Auch hier verringert die Verlagerung hin zu Produktionspartnern in Europa bzw. die interne Fertigung in Europa das Risiko der Corona-Pandemie auf die Logistikprozesse.
Sogenannte seltene Erden werden in Schlüsseltechnologien der Technologiebranche eingesetzt. Die größten Vorkommen von seltenen Erden befinden sich in China. In der Vergangenheit hat China den Markt für seltene Erden zeitweise künstlich knappgehalten, was zu einem Anstieg der entsprechenden Rohstoffpreise und des allgemeinen Preisniveaus der Produkte, in denen diese Rohstoffe verwendet wurden, geführt hat. Darüber hinaus erfolgt ein Großteil der Produktion der von der S&T verwendeten Hardwareprodukte in Asien. Steigende Lohnkosten, erhöhte Transportkosten und erhöhte Nachfrage können hier das Preisniveau beeinflussen.
Im Geschäftssegment "IT Services" führt die S&T Gruppe IT-Projekte durch, bei denen auf einen Kunden zugeschnittene IT-Lösungen geplant und umgesetzt werden. IT-Projekte zeichnen sich regelmäßig durch eine hohe Komplexität und einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand aus. Gleiches gilt für sogenannte "Design Ins" im Embedded Systems Bereich als auch für die Implementierung bzw. das Deployment von GSM-R Projekten im Zugfunkbereich, die üblicherweise mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die Vereinbarung von Anzahlungen ist bei der Mehrzahl der Projekte, insbesondere bei Auftraggebern der öffentlichen Hand, nicht oder nur selten möglich. Die Leistungen der S&T Gruppe können daher in der Regel erst nach Beendigung im Voraus vereinbarter Projektabschnitte (Milestones) oder gar erst nach Beendigung des Gesamtprojekts (Go-Live) abgerechnet werden, so dass die S&T Gruppe bei der Durchführung von Projekten teilweise erheblich in Vorleistung treten muss. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich Projekte verzögern, abgebrochen werden oder aus sonstigen Gründen nicht zu dem erhofften Erfolg führen, was möglicherweise auch zur Folge hat, dass Milestones oder das Go-Live und damit die Projektabnahme nicht erreicht werden können. Dies kann zur Folge haben, dass bereits getätigte Investitionen teilweise oder vollständig verloren gehen oder bereits erbrachte Leistungen nicht abgerechnet und etwaige Schadenersatzansprüche gegen Kunden nicht geltend gemacht oder – aus rechtlichen, wirtschaftlichen oder praktischen Gründen – nicht durchgesetzt werden können. Zudem können in diesen Fällen Kundenbeziehungen abbrechen bzw. nachhaltig beeinträchtigt werden. Zur Risikosteuerung werden konzerneinheitliche Methoden und Werkzeuge zum Projektmanagement und Projektcontrolling genutzt. Darüber hinaus wird zentral regelmäßig das Projektcontrolling der Gesellschaften überwacht. Bekannte Projektrisiken werden durch die
Bildung entsprechender Risikovorsorgen ausreichend berücksichtigt. Zusätzlich ist die S&T AG inkl. ihrer Tochtergesellschaften gegen eine Reihe typischer Haftpflicht- und Betriebsführungsrisiken versichert.
Im Hinblick auf die Beschränkungen durch die Regierungen oder auch durch die Kunden selbst kam es auch im Geschäftsjahr 2021 teilweise zu Verzögerungen bei Projekten, beispielsweise durch behördliche Schließung der Kunden oder da auf Grund von Kurzarbeit auf Kundenseite die notwendigen Ansprechpartner nicht verfügbar waren. Durch den Einsatz neuer Technologien, die Re-Allokation von Ressourcen und schlussendlich die Gewöhnung an die neue "Normalität" soll das Risiko von Projektverzögerung so weit als möglich mitigiert werden.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde eine wesentliche Finanzierung, die Refinanzierung des Erwerbs der Iskratel Gruppe durch eine langfristige Beteiligungsfinanzierung gemeinsam mit der Österreichischen Kontrollbank, in der Höhe von EUR 37,5 Mio. aufgenommen. Dennoch ist trotz der getätigten Akquisitionen bzw. des Auskaufs von Minderheiten, der bezahlten Dividende, des Rückkaufs von eigenen Aktien als auch den laufenden Tilgungen bestehender Kredite die Finanzsituation der S&T AG und der S&T Gruppe auf Grund der positiven Cashflow-Entwicklung sehr solide. Von Seiten der Banken stünden darüber hinaus ausreichend Kreditlinien zur Verfügung, um auch kurzfristig einen Finanzierungsspielraum zu haben. Die gute Eigenkapitaldeckung trägt zur finanziellen Stabilität bei. Bei der Auswahl der Banken wird von Seiten der S&T AG auch deren Bonität berücksichtigt. Entsprechend werden Finanzierungen und Geldanlagen nur mit Banken abgeschlossen, die keine Ausfallrisiken erwarten lassen. Zur Diversifizierung bestehen in der S&T Gruppe mit mehreren Banken Geschäftsbeziehungen, zudem werden Finanzierungen nicht nur zentral, sondern von den Tochtergesellschaften auch lokal abgeschlossen. Schließlich wurde durch das im Geschäftsjahr 2019 begebene Schuldscheindarlehen auch ein neuer Kreis an Geldgebern beispielsweise aus Liechtenstein, Taiwan und China erschlossen. Mit dem Schuldscheindarlehen wurde auch die Fristigkeit wesentlicher Finanzierungen auf 2024 bzw. 2026 erweitert, sodass kurzfristig auch kein Refinanzierungsbedarf besteht. Darüber hinaus wurde durch die Implementierung eines zentralen Factoring-Setups ein Finanzierungsmodell etabliert, das dem Wachstum bzw. auch saisonalen Schwankungen Rechnung trägt und auch das Ausfallsrisiko bei Kunden reduziert.
Das Zinsänderungsrisiko stellt das Risiko von Wertänderungen verzinslicher Finanzinstrumente, die zur Finanzierung der Gruppe eingesetzt werden, aufgrund der Schwankung von Marktzinssätzen dar. Rund zwei Drittel der aufgenommenen Darlehen und Kontokorrentrahmen der S&T Gruppe in Höhe von EUR 206,2 Mio. sind fest verzinst, EUR 104,5 Mio. sind variabel verzinst. Die fix verzinsten Finanzierungen betreffen im Wesentlichen das 2017 aufgenommene Darlehen über EUR 45 Mio. zur Finanzierung der Akquisition der Kontron AG, das im Geschäftsjahr 2018 aufgenommene Darlehen zur Finanzierung des Erwerbs der Exceet-Gesellschaften in Höhe von EUR 30 Mio., das im März 2021 aufgenommene Darlehen über EUR 37,5 Mio. für den Erwerb der Iskratel-Gruppe sowie ein langfristiges Darlehen in Höhe von EUR 30 Mio. Vom Schuldscheindarlehen 2019 sind EUR 85 Mio. der EUR 160 Mio. fix abgeschlossen, für den restlichen Teil werden laufend die Zinsentwicklung überwacht und Quotierungen für eine etwaige Konvertierung eingeholt. Auf Basis der bisherigen Entwicklung der Referenz- und Swap-Zinssätze wurde bis dato von einer Fixierung Abstand genommen. Die Finanzierungen der S&T Tochtergesellschaften sind hingegen zu großen Teilen variabel verzinst. Es besteht hier das Risiko, dass der EURIBOR bzw. der sonstige Referenzzinssatz für die lokale Landeswährung steigen und sich hierdurch die Zinsbelastung der S&T Gruppe erhöht. Dem soll durch eine verstärkte Innenfinanzierung der S&T Gruppenmitglieder durch die S&T AG, die sich zumeist wesentlich günstiger als die lokale Tochtergesellschaft refinanzieren kann, Rechnung getragen werden. Zum 31. Dezember 2021 bestand in der S&T Gruppe ein Zinsabsicherungsgeschäft (Zinsswap) über EUR 15 Mio. zur Absicherung eines variablen Zinssatzes bei gezogenen Kontokorrentrahmen in Österreich.
Aufgrund der internationalen Ausrichtung der S&T wird ein hoher Anteil der Geschäfte in anderen Währungen als der Berichtswährung EUR getätigt. Dazu gehören insbesondere der US-Dollar, der russische Rubel, der polnische Zloty sowie der ungarische Forint. Die Volatilität einzelner Währungen kann sich erheblich auf die Umsatzerlöse und Ergebnisse der S&T AG bzw. ihrer Tochtergesellschaften auswirken. Insbesondere der Rubel hat in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022 einen signifikanten Verfall erlebt, der nur teilweise kompensiert werden kann und sich insbesondere auf die Umsatzerlöse der russischen Tochtergesellschaften auswirken wird. Dem Fremdwährungsrisiko wird durch währungskongruente Finanzierung der Geschäfte, die Beschaffung von Fremdleistungen in der jeweiligen Landeswährung und die Vereinbarung von Währungsschwankungsklauseln begegnet. Im Einzelfall werden zur Absicherung derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Spekulationsgeschäfte, also das Eingehen von Risiken außerhalb der operativen Geschäftstä-
tigkeit, sind innerhalb der S&T Gruppe nicht zulässig. Zur Absicherung gelangen ausschließlich bestehende Bilanzpositionen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Cashflows. Währungsrisiken auf Finanzierungen werden reduziert, indem entsprechend dem zu finanzierenden Geschäftsvolumen in gleicher Währung die Finanzierungen erfolgen. Zum Bilanzstichtag lagen bei Tochterfirmen der S&T AG Devisentermingeschäfte oder Devisenoptionsgeschäfte vor, die zur Absicherung von Einkaufsvolumina oder sonstiger Positionen dienten. Der Personenkreis, der entsprechende Sicherungsgeschäfte abschließen kann, ist sehr begrenzt. Vorhandene Geschäfte werden laufend gemeldet und in einem gruppenweiten IT-System (TM5) kontinuierlich überwacht. Für weitere Informationen zum Währungsänderungsrisiko wird auf die Erläuterungen zum Risikomanagement im Konzernanhang verwiesen.
Die S&T AG und ihre Tochtergesellschaften sind wie jede international agierende Unternehmensgruppe rechtlichen Risiken in unterschiedlichem Umfang ausgesetzt. Dabei ist grundsätzlich zwischen gesellschaftsrechtlichen Risiken, Vertragsrisiken, Patentrisiken aber auch Steuer- und Zollrisiken zu unterscheiden. Grundsätzlich wird das Risiko über Standardprozesse und Genehmigungsverfahren sowie die Verwendung von standardisierten Auftrags- und Geschäftsbedingungen minimiert. Sofern notwendig werden neben den internen Rechtsabteilungen externe Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater oder andere Sachverständige zur Risikoeinschätzung, Vermeidung von rechtlichen Risiken bzw. Bearbeitung der Sachverhalte einbezogen. Patente und Marken schützen und überwachen wir durch die Einbindung externer Patent- und Markenanwälte. Zur Sensibilisierung in Bezug auf mögliche Compliance-Themen und zur Vermeidung etwaiger Verstöße wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein gruppenweites Compliance-Schulungs-System eingeführt, um Trainings und Tests auf allen Ebenen der S&T Belegschaft durchzuführen und zu dokumentieren.
Der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine Ende Februar 2022 und die folgende kriegerische Auseinandersetzung führt einerseits dazu, dass sich lokale Projekte verzögern oder gänzlich undurchführbar werden können. Andererseits bedeuten die seitens der internationalen Staatengemeinschaft gegen Russland verhängten Sanktionen, wie beispielsweise der Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungsverkehr SWIFT oder das Verbot von Exporten von Hochtechnologieprodukten nach Russland, massive Einschränkungen der Finanzsysteme und der Realwirtschaft. Die S&T Gruppe ist hier in mehrfacher Hinsicht betroffen: einerseits wird die Erfüllung von bestehenden oder neuen Kundenprojekten durch die Sanktionen erschwert oder unmöglich. Andererseits führen die kriegerischen Auseinandersetzungen bzw. Sanktionen zu einem massiven Rückgang der Wirtschaft und Investitionsstops. Schlussendlich sind die Zahlungsströme von bzw. nach Russland durch den Ausschluss russischer Banken vom internationalen Zahlungsverkehr unmöglich oder nur erschwert möglich, sodass beispielsweise Dividenden der lokalen Tochtergesellschaften an die S&T AG aktuell nicht möglich sind.
Unternehmerische Überwachungssysteme (Internes Kontrollsystem – IKS) gewinnen zunehmend weiter an Bedeutung. Die interne Kontrolle an sich ist ein integraler Bestandteil des unternehmensweiten Risikomanagements.
Unter dem internen Kontrollsystem versteht man die Grundsätze, Vorschriften und Verfahren, die vom Vorstand der S&T AG und den lokalen Geschäftsführern der Tochterunternehmen eingeführt werden und auf die organisatorische Umsetzung von Managemententscheidungen abzielen. Sicherzustellende Ziele hierbei sind die Sicherung der Vermögenswerte vor Verlust, Missbrauch und Schaden, die Erreichung der Organisationsziele, die Sicherstellung ordnungsgemäßer, wirtschaftlicher, effizienter und wirksamer Abläufe, die Zuverlässigkeit von betrieblichen Informationen, hierbei insbesondere Zuverlässigkeit des Rechnungswesens sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Das IKS hat eine präventive und aufdeckende Funktion und unterstützt den Ablauf der Unternehmensprozesse.
Die interne Kontrolle ist ein in die Arbeits- und Betriebsabläufe einer Organisation eingebetteter Prozess, der von den Führungskräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt wird, um Risiken zu erfassen, zu steuern und mit ausreichender Gewähr sicherstellen zu können, dass die betreffende Organisation im Rahmen der Erfüllung ihrer Aufgabenstellung ihre Ziele erreicht. Dabei bezieht sich ein IKS auf alle wesentlichen Geschäftsprozesse. Eine der wichtigen Grundlagen für ein funktionierendes IKS ist die Festlegung der Aufbau- und Ablauforganisation im Unternehmen.
Um das IKS zu optimieren hat die S&T AG ein eigenständiges IKS-Handbuch im Einsatz. Neben der Bedeutung und Wichtigkeit eines effektiv eingesetzten internen Kontrollsystems sind darüber hinaus spezifische Vorgaben für die Tochtergesellschaften in diesem konzernweit gültigen IKS-Handbuch geregelt. Hierbei zielt das IKS u.a. auch auf die Einhaltung von S&T-Konzernprozessen und -richtlinien durch die Tochtergesellschaften ab. Ziel dieser Richtlinie ist es, Mindeststandards für interne Kontrollen zu definieren und festzulegen, deren Anwendung sicherzustellen und Maßnahmen abzuleiten, die den IKS-Grundsätzen entsprechen.
Wie bei jeder allgemeinen Aktivität sollte ein Gleichgewicht zwischen Risiko und Kontrolle der Geschäftstätigkeit bestehen, d.h. der Kosten-/Nutzenaspekt ist zu berücksichtigen. Das IKS umfasst Maßnahmen und Kontrollen basierend u.a. auf folgenden Prinzipien: Transparenz, "Vier-Augen-Prinzip", Funktionstrennung und Mindestinformation.
Generell orientiert sich das IKS-Handbuch der S&T AG am internationalen COSO Modell. Das COSO Modell ist ein Grundlagenmodell für die Bewertung des internen Kontrollsystems von Unternehmen, das vom Committee of Sponsoring Organization (COSO) der US Treadway-Kommission veröffentlicht wurde und als Standard weltweit angesehen ist. Die jeweiligen Ziele und Komponenten (z.B. Kontrollumfeld, Risikobeurteilung, Überwachung) des COSO Modells sind im IKS-Handbuch der S&T AG entsprechend ausführlich darstellt.
Hinsichtlich der Rolle des internen Audits sind dessen Aufgaben und Tätigkeiten, wie die Vorgehensweise bei der Prüfungsplanung, der Prüfungsdurchführung und der Kontrollprozess hinsichtlich der in den Audits festgelegten Verbesserungsmaßnahmen, detailliert im Handbuch beschrieben. Zusätzlich umfasst das Handbuch Verweise bezüglich ebenso wichtiger IKS-Themenbereiche, wie Geschäftsethik und Compliance.
Das Management aller Tochtergesellschaften der S&T AG ist verpflichtet, die Vorgaben des internen Kontrollsystem Handbuchs einzuhalten. Die Überwachung der Einhaltung der Vorgaben des internen Kontrollsystem Handbuchs sowie die Beurteilung des generellen Kontrollumfeldes bei den Tochtergesellschaften erfolgt im Rahmen von turnusmäßigen bzw. adhoc stattfindenden internen Audits bei den Konzerngesellschaften. Dies wird durch die zentrale Auditabteilung bei der S&T AG durchgeführt. Darüber hinaus sind die jeweils verantwortlichen S&T Gruppenfunktionen, wie zum Beispiel die Abteilungen Accounting oder interne IT angehalten, die Einhaltung der gruppenweiten Vorgaben ihrer Verantwortungsbereiche laufend zu überwachen.
Wesentliche Bausteine des internen Reportingsystems sind die standardisierten Berichte und Scorecards, die grundsätzlich in monatlichem Turnus an das Management und quartalsweise an den Aufsichtsrat der Gesellschaft gehen. Darüber hinaus wurde ein neues BI- und Analytics-Tool eingeführt, welches durch direkten Zugriff auf die lokalen Finanzsysteme der wesentlichen Tochtergesellschaften dem Management tagesaktuell alle wesentlichen Finanzzahlen zur Verfügung stellt. Durch standardisierte Kernprozesse und Stellenbeschreibungen sind Abläufe definiert und mit internen Kontrollen besetzt. Die Prozessvorgaben für die Tochtergesellschaften sind in einem zentralen Informationssystem der S&T AG abgelegt.
Das Reporting, Management und Controlling von Risiken sind dabei hierarchisch aufgebaut. Durch den Finanzbereich bei den jeweiligen Gesellschaften werden die Anforderungen des Rechnungslegungsprozesses umgesetzt. Fehlerrisiken bei der Rechnungslegung werden durch folgende Prozesse weitgehend ausgeschlossen bzw. minimiert:
Weitere Informationen zur Risikomanagement Organisation und zum Ablauf sind im "Prognose/Chancen und Risikobericht" sowie im Nachhaltigkeitsteil dieses Berichts verfügbar.
Aufgrund des Ablaufs der vorherigen Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf eigener Aktien beschloss die außerordentliche Hauptversammlung der S&T AG am 15. Jänner 2019 eine neue Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf von eigenen Aktien. Der Vorstand wurde ermächtigt, auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab 15. Jänner 2019 sowohl über die Börse als auch – diesfalls unter vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrats – außerbörslich zu erwerben. Die Aktien dürfen zu einem Gegenwert erworben werden, der den Börsenkurs (durchschnittlicher Schlusskurs für Aktien der Gesellschaft im XETRA-Handel an der Wertpapierbörse Frankfurt/ Main) der letzten fünf Börsentage vor dem Erwerb um nicht mehr als 10% über- bzw. unterschreitet. Entsprechende Vorstandsbeschlüsse sowie Details zum jeweiligen darauf beruhenden Rückkaufprogramm, sind in Übereinstimmung mit gesetzlichen Vorgaben zu veröffentlichen.
Der Vorstand wurde für die Dauer von fünf Jahren ab der Beschlussfassung der außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Jänner 2019 ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf andere Weise als über die Börse oder durch öffentliches Angebot zu veräußern, etwa in Form der Verwendung dieser Aktien als Gegenleistung für Sacheinlagen von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- oder Ausland oder für sonstige
Vermögensgegenstände (z.B. Patente). Die allgemeinen Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre können diesfalls ausgeschlossen werden. Der Vorstand wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Jänner 2019 außerdem ermächtigt, eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Der Vorstand hat von der Ermächtigung, eigene Aktien zu erwerben, im Geschäftsjahr 2021 durch zwei Aktienrückkaufprogramme Gebrauch gemacht:
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 besteht keine noch gültige Ermächtigung der Hauptversammlung der S&T AG zum Rückkauf weiterer eigener Aktien.
› Auf der ordentlichen Hauptversammlung der S&T AG am 21. Mai 2019 beschlossen die Aktionäre ein neues, weiteres genehmigtes Kapital, unter dem der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ermächtigt ist, das Grundkapital bis zum 25. Juni 2024 – auch unter teilweisem oder gänzlichem Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre aufgrund eines teilweisen Direktausschlusses und/oder in Folge der erteilten Ermächtigung des Vorstandes zum Ausschluss in bestimmten Fällen – um bis zu EUR 6.600.000 zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Von den bestehenden Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien aus dem genehmigten Kapital wurde bis zum 31. Dezember 2021 kein Gebrauch gemacht.
Ansonsten bestehen keine Befugnisse der Mitglieder des Vorstandes, die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergeben, dies auch insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen.
abgeschlossenen Schuldscheindarlehensverträgen zu tragen. Kontrollwechsel ist in den abgeschlossenen Verträgen als Erlangung einer kontrollierenden Beteiligung an der S&T AG definiert, wobei eine Erhöhung der (direkten oder indirekten) Beteiligung der Ennoconn Corporation (oder ihrer Rechtsnachfolger) an der S&T AG keinen Kontrollwechsel darstellt.
Linz, am 17. März 2022
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh MMag. Richard Neuwirth eh Michael Jeske eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh
Dieser Lagebericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der S&T AG sowie auf die wirtschaftliche Entwicklung beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die die S&T AG auf Basis aller zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen hat. Sollten die zu Grunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr kann die S&T AG für diese Angaben daher nicht übernehmen.
| KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | (1) | 1.341.953 | 1.254.804 |
| Aktivierte Entwicklungskosten | (2) | 21.455 | 17.602 |
| Sonstige betriebliche Erträge | (3) | 13.529 | 8.762 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen | (4) | -851.730 | -799.047 |
| Personalaufwand | (5) | -314.234 | -273.253 |
| Abschreibungen | (6) | -63.593 | -61.465 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -84.703 | -78.825 |
| Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit | 62.677 | 68.578 | |
| Finanzerträge | (8) | 1.586 | 1.595 |
| Finanzaufwendungen | (8) | -10.039 | -9.256 |
| Finanzergebnis | -8.453 | -7.661 | |
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen | 0 | -229 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 54.224 | 60.688 | |
| Ertragsteuern | (9) | -5.260 | -6.065 |
| Konzernergebnis | 48.964 | 54.623 | |
| Periodenergebnis zurechenbar den Anteilsinhabern ohne beherrschenden Einfluss |
704 | -986 | |
| Periodenergebnis zurechenbar den Anteilsinhabern der Muttergesellschaft |
48.260 | 55.609 | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | (10) | 0,75 | 0,86 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) | (10) | 0,74 | 0,84 |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien in Tausend (unverwässert) | 63.958 | 64.998 | |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien in Tausend (verwässert) | 64.958 | 65.998 |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLGSRECHNUNG IN TEUR |
2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | 48.964 | 54.623 |
| Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Neubewertungen gemäß IAS 19 | ||
| Gewinne(+)/Verluste(-) aus Neubewertung | 150 | -637 |
| Ergebnis aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-1 | -49 |
| Latente Steuern auf Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
-53 | 173 |
| 96 | -513 | |
| Beträge, die ggf. in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Währungsumrechnung | 7.920 | -12.481 |
| Wertminderung von FK-Instrumenten die zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-1 | -14 |
| 7.919 | -12.495 | |
| Sonstiges Ergebnis | 8.015 | -13.008 |
| Konzern-Gesamtperiodenerfolg | 56.979 | 41.615 |
| davon entfallen auf | ||
| Anteilsinhaber ohne beherrschenden Einfluss | 1.533 | -1.965 |
| Anteilsinhaber der Muttergesellschaft | 55.446 | 43.580 |
| VERMÖGEN IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Sachanlagen | (11) | 132.536 | 135.120 |
| Immaterielle Vermögenswerte | (12) | 104.207 | 102.798 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | (12) | 208.251 | 199.481 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | (14) | 12.594 | 11.913 |
| Langfristige Vertragsvermögenswerte | (1) | 194 | 201 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | (15) | 21.018 | 19.831 |
| Aktive latente Steuern | (16) | 40.179 | 36.616 |
| 518.979 | 505.960 | ||
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Vorräte | (17) | 187.349 | 159.857 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (18) | 232.546 | 204.482 |
| Kurzfristige Vertragsvermögenswerte | (1) | 32.834 | 23.553 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | (19) | 19.902 | 10.206 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | (20) | 64.011 | 60.660 |
| Liquide Mittel | (21) | 296.512 | 281.909 |
| 833.154 | 740.667 | ||
| Summe Vermögen | 1.352.133 | 1.246.627 | |
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
| KONZERNEIGENKAPITAL | |||
| Gezeichnetes Kapital | (22) | 66.096 | 66.096 |
| Kapitalrücklage | (22) | 168.283 | 169.441 |
| Angesammelte Ergebnisse | (22) | 239.431 | 210.354 |
| Sonstige Eigenkapitalbestandteile | (22) | -8.405 | -15.591 |
| Eigene Anteile | (22) | -46.848 | -26.262 |
| Auf die Anteilsinhaber der Muttergesellschaft entfallendes Eigenkapital | 418.557 | 404.038 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | (22) | 4.706 | 5.432 |
| 423.263 | 409.470 | ||
| LANGFRISTIGE SCHULDEN | |||
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | (23) | 238.376 | 218.848 |
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | (24) | 54.084 | 77.858 |
| Langfristige Vertragsverpflichtungen | (1) | 16.952 | 16.323 |
| Sonstige langfristige Schulden | (25) | 488 | 661 |
| Passive latente Steuern | (16) | 13.206 | 13.271 |
| Langfristige Rückstellungen | (26) | 25.056 | 26.846 |
| 348.162 | 353.807 | ||
| KURZFRISTIGE SCHULDEN | |||
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | (23) | 72.319 | 42.810 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (27) | 269.975 | 210.011 |
| Kurzfristige Vertragsverpflichtungen | (1) | 85.025 | 69.669 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | (28) | 47.712 | 46.487 |
| Kurzfristige Rückstellungen | (26) | 31.436 | 40.473 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | (29) | 74.241 | 73.900 |
| 580.708 | 483.350 | ||
| Summe Eigenkapital und Schulden | 1.352.133 | 1.246.627 |
| KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNG IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| KONZERN-CASHFLOW AUS OPERATIVER TÄTIGKEIT | |||
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 54.224 | 60.688 | |
| Abschreibungen | 63.593 | 61.465 | |
| Zinsaufwendungen | 10.039 | 9.256 | |
| Zinserträge und Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen | -1.586 | -1.595 | |
| Anteil Ergebnis von assoziierten Unternehmen | 0 | 229 | |
| Zunahme/Abnahme der Rückstellungen | -12.664 | -19.108 | |
| Gewinne/Verluste aus dem Abgang von langfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerten | -1.766 | -56 | |
| Veränderung von Vorräten | -25.927 | 8.570 | |
| Veränderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten |
-36.419 | 41.432 | |
| Veränderung von sonstigen Forderungen und Vermögenswerten | -4.431 | 5.983 | |
| Veränderung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverpflichtungen |
69.159 | -2.455 | |
| Veränderung von sonstigen Verbindlichkeiten | -1.508 | -12.563 | |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen | -5.895 | 129 | |
| Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel | 106.819 | 151.975 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | -11.541 | -11.163 | |
| Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit | 95.278 | 140.812 | |
| KONZERN-CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT | |||
| Erwerb von lfr. nicht-finanziellen Vermögenswerten | -46.990 | -33.920 | |
| Erwerb von Finanzinstrumenten | -7.704 | 0 | |
| Erlöse aus dem Verkauf von lfr. nicht-finanziellen Vermögenswerten | 4.087 | 775 | |
| Ein-/Auszahlungen für Finanzinstrumente | -466 | -3.649 | |
| Ein-/Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich übernommener Zahlungsmittel und zuzüglich übernommener Kontokorrentverbindlichkeiten |
(A) | -13.941 | -40.960 |
| Ein-/Auszahlungen aus dem Abgang/Verkauf von Tochterunternehmen abzüglich abgegangener Zahlungsmittel und zuzüglich abgegangener Kontokorrentverbindlichkeiten |
-2.085 | -1 | |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen | 0 | 60 | |
| Zinseinnahmen | 783 | 513 | |
| Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit | -66.316 | -77.182 | |
| KONZERN-CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT | |||
| Aufnahme Finanzierungsverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden | 74.385 | 3.467 | |
| Rückzahlung Finanzierungsverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden | -45.536 | -44.349 | |
| Gezahlte Zinsen | -6.198 | -6.003 | |
| Auszahlungen aus Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | (A) | -2.771 | -8.086 |
| Dividenden an die Anteile ohne beherrschenden Einfluss | -360 | 0 | |
| Dividenden an die Anteilsinhaber der Muttergesellschaft | -19.183 | 0 | |
| Auszahlungen für den Erwerb eigener Aktien | -20.586 | -12.191 | |
| Kapitalerhöhung (abzüglich Transaktionskosten) | 0 | 1.385 | |
| Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit | -20.249 | -65.777 | |
| Wechselkursveränderungen | 4.270 | -8.067 | |
| Veränderung des Finanzmittelbestandes | 12.983 | -10.214 | |
| Finanzmittelbestand zu Beginn der Periode | (30) | 254.951 | 265.165 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | (30) | 267.934 | 254.951 |
| Kontokorrentverbindlichkeiten | (30) | 24.181 | 23.132 |
| Guthaben bei Kreditinstituten mit Verfügungsbeschränkung | (30) | 4.397 | 3.826 |
| Liquide Mittel gesamt | (30) | 296.512 | 281.909 |
| ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
GEZEICHNETES KAPITAL | KAPITALRÜCKLAGEN |
|---|---|---|---|
| Stand 1. Jänner 2020 | 66.096 | 170.057 | |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLG | |||
| Konzernergebnis | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | ||
| ÜBRIGE VERÄNDERUNGEN | |||
| Erwerb von Tochterunternehmen | 0 | 0 | |
| Aktienoptionen | 0 | 4.866 | |
| Sonstiges | 0 | -153 | |
| 0 | 4.713 | ||
| TRANSAKTIONEN MIT ANTEILSEIGNERN | |||
| Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss | 0 | -5.329 | |
| Dividenden | 0 | 0 | |
| Rückkauf eigener Anteile | 0 | 0 | |
| Kapitalerhöhung | 0 | 0 | |
| 0 | -5.329 | ||
| Stand 31. Dezember 2020 | 66.096 | 169.441 | |
| Stand 1. Jänner 2021 | 66.096 | 169.441 | |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLG | |||
| Konzernergebnis | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | ||
| ÜBRIGE VERÄNDERUNGEN | |||
| Aktienoptionen | (37) | 0 | 1.308 |
| 0 | 1.308 | ||
| TRANSAKTIONEN MIT ANTEILSEIGNERN | |||
| Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss | (22) | 0 | -2.466 |
| Dividenden | (22) | 0 | 0 |
| Rückkauf eigener Anteile | 0 | 0 | |
| 0 | -2.466 | ||
| Stand 31. Dezember 2021 | 66.096 | 168.283 |
| EIGENKAPITAL | ANTEILE OHNE BEHERRSCHENDEN EINFLUSS |
AUF DIE ANTEILSINHABER DER MUTTERGESELLSCHAFT ENTFALLENDES EIGENKAPITAL |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| GESAMT | EIGENE ANTEILE |
SONSTIGE EIGENKAPITALBESTANDTEILE |
ANGESAMMELTE ERGEBNISSE |
||
| 385.052 | 12.363 | 372.689 | -14.647 | -3.562 | 154.745 |
| 54.623 | -986 | 55.609 | 0 | 0 | 55.609 |
| -13.008 | -979 | -12.029 | 0 | -12.029 | 0 |
| 41.615 | -1.965 | 43.580 | 0 | -12.029 | 55.609 |
| 1.124 | 1.124 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 5.442 | 0 | 5.442 | 576 | 0 | 0 |
| -153 6.413 |
0 1.124 |
-153 5.289 |
0 576 |
0 0 |
0 0 |
| -9.469 | -4.140 | -5.329 | 0 | 0 | 0 |
| -2.468 | -2.468 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| -12.191 | 0 | -12.191 | -12.191 | 0 | 0 |
| 518 | 518 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| -23.610 | -6.090 | -17.520 | -12.191 | 0 | 0 |
| 409.470 | 5.432 | 404.038 | -26.262 | -15.591 | 210.354 |
| 409.470 | 5.432 | 404.038 | -26.262 | -15.591 | 210.354 |
| 48.964 | 704 | 48.260 | 0 | 0 | 48.260 |
| 8.015 | 829 | 7.186 | 0 | 7.186 | 0 |
| 56.979 | 1.533 | 55.446 | 0 | 7.186 | 48.260 |
| 1.308 | 0 | 1.308 | 0 | 0 | 0 |
| 1.308 | 0 | 1.308 | 0 | 0 | 0 |
| -3.707 | -1.241 | -2.466 | 0 | 0 | 0 |
| -20.201 | -1.018 | -19.183 | 0 | 0 | -19.183 |
| -20.586 | 0 | -20.586 | -20.586 | 0 | 0 |
| -44.494 | -2.259 | -42.235 | -20.586 | 0 | -19.183 |
| 423.263 | 4.706 | 418.557 | -46.848 | -8.405 | 239.431 |
Der Technologiekonzern S&T AG ist mit rund 6.200 Mitarbeitern und Niederlassungen in 32 Ländern weltweit tätig. Das im TecDAX® und SDAX® an der deutschen Börse gelistete Unternehmen verfügt über ein kombiniertes Portfolio an Eigentechnologien in den Bereichen Embedded Systems, Cloud-Lösungen sowie Software und Services und gehört damit zu den international führenden Anbietern von Industrie-4.0- bzw. Internet-of-Things-Technologie. Die S&T AG zählt zudem mit einem umfassenden Lösungsportfolio in ihrem IT Services Segment zu den führenden Anbietern von IT-Dienstleistungen und Lösungen in Zentral- und Osteuropa.
Die S&T AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht und hat ihren Sitz in 4021 Linz, Industriezeile 35, Österreich . Sie ist beim Firmenbuchgericht in Linz zu FN 190.272 m eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft notieren im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) in Frankfurt am Main, Deutschland.
Der Konzernabschluss der S&T AG wurde in Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsstandards des International Accounting Standards Board (IASB), den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretation Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 245a Abs 1 UGB zu beachtenden unternehmensrechtlichen Vorschriften erstellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2021 aufgrund des starken Nachfragewachstums nach dem Einbruch in 2020 wieder erholt, allerdings sind die Auswirkungen der nach wie vor anhaltenden COVID-19-Pandemie und der im Zusammenhang damit von den jeweiligen Regierungen ergriffenen Maßnahmen, wie beispielsweise Lockdowns sowie umfassende Reise- und Ausgangsbeschränkungen, immer noch deutlich spürbar. Hinzu kamen in 2021 weltweite Lieferkettenstörungen und Rohstoffknappheit, vor allem im Halbleiter-Bereich ("Chipkrise"). Diesen Entwicklungen konnte sich auch die S&T AG im operativen Geschäft in Österreich und die S&T Gruppe nicht entziehen, da Lieferungen wegen mangelnder Produkt- bzw. Rohstoffverfügbarkeit nicht rechtzeitig ausgeführt und somit der Umsatz nicht in 2021 realisiert werden konnte.
Die S&T kann sich als international tätige Unternehmensgruppe den aktuellen Entwicklungen und Diskussionen rund um den Klimawandel und nachhaltiges Wirtschaften nicht verschließen. Das Konzernmanagement bekennt sich zur Erreichung der von der Politik gesetzten Klimaziele (z.B. European Green Deal) und hat sich unter dem UN Global Compact freiwillig u.a. zur Einhaltung der drei definierten Umweltziele verpflichtet. Vor diesem Hintergrund werden vom Management laufend potentielle Nachhaltigkeitsrisiken analysiert, vor allem in den Bereichen Klimawandel und Ressourcenknappheit. In beiden Bereichen sieht die S&T gegenwärtig keine wesentlichen Risiken für ihr Geschäftsmodell. Daher werden derzeit auch keine wesentlichen Auswirkungen solcher Risiken auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erwartet.
Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2021 erstmalig verpflichtend anzuwenden: NEUE SOWIE GEÄNDERTE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN – VERPFLICHTEND ANZUWENDEN SEIT 1. JÄNNER 2021
| IFRS 16 | Änderungen an IFRS 16 Auf die COVID-19-Pandemie bezogene Mietkonzessionen (Veröffentlichung: März 2021) |
|---|---|
| IFRS 4 | Änderungen an IFRS 4 Versicherungsverträge (Veröffentlichung: Juni 2020) |
| Diverse | Änderung an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 IBOR-Reform Phase 2 (Veröffentlichung: August 2020) |
Die erstmalige Anwendung dieser neuen bzw. überarbeiteten Standards hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der S&T AG.
Die nachfolgenden Standards und Interpretationen bzw. Änderungen von Standards wurden vom IASB verabschiedet, sind allerdings noch nicht verpflichtend auf das Geschäftsjahr 2021 anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung dieser Standards ist zu diesem Zeitpunkt nicht geplant. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden derzeit evaluiert.
| VOM IASB VERABSCHIEDETE STANDARDS – IM GESCHÄFTSJAHR 2021 NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDEN |
ZEITLICHER ANWENDUNGS BEREICH |
|
|---|---|---|
| Diverse | Jährliche Verbesserungen (Zyklus 2018-2020) (Veröffentlichung: Mai 2020) | 1. Jänner 2022 |
| IFRS 3 | Änderungen an IFRS 3 Verweis auf das Rahmenkonzept (Veröffentlichung: Mai 2020) | 1. Jänner 2022 |
| IAS 16 | Änderungen an IAS 16 Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet (Veröffentlichung: Mai 2020) |
1. Jänner 2022 |
| IAS 37 | Änderungen an IAS 37 Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags (Veröffentlichung: Mai 2020) |
1. Jänner 2022 |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge (Veröffentlichung: Mai 2017) | 1. Jänner 2023 |
| IAS 1 | Änderungen an IAS 1 Klarstellung Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig (Veröffentlichung: Jänner 2020) |
1. Jänner 2023 |
| IAS 8 | Änderungen an IAS 8 Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen (Veröffentlichung: Februar 2021) |
1. Jänner 2023 |
| IAS 1 / IFRS Practice Statement 2 |
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 Angabe der Rechnungslegungsmethode (Veröffentlichung: Februar 2021) |
1. Jänner 2023 |
| IAS 12 | Änderung an IAS 12 Ansatz latenter Steuern aus einer einzigen Transaktion (Veröffentlichung: Mai 2021) |
1. Jänner 2023 |
In den Konzernabschluss der S&T AG werden als vollkonsolidierte Unternehmen die S&T AG und sämtliche von der S&T AG direkt oder indirekt beherrschten Konzerngesellschaften (Tochtergesellschaften) einbezogen. Im Rahmen der Festlegung des Konsolidierungskreises analysiert die S&T AG (Investor), ob sie das potentielle Tochterunternehmen (Investee) direkt oder indirekt beherrscht. Beherrschung liegt vor, wenn
Das Management der S&T AG überprüft zu jedem Abschlussstichtag inwieweit die Voraussetzungen für eine Konsolidierung weiterhin erfüllt werden.
Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, ab dem die S&T AG die Beherrschung über diese hat bzw. die Beherrschung jederzeit ausüben kann.
Tochtergesellschaften werden endkonsolidiert, sobald die Kontrolle durch das Mutterunternehmen endet; die Vermögenswerte und Schulden sowie anteilige Eigenkapitalkomponenten werden entsprechend ausgebucht.
Unternehmen, auf die die S&T AG maßgeblichen Einfluss ausüben kann (assoziierte Unternehmen), werden in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogen.
Anteile an Unternehmen mit einer Beteiligungshöhe unter 20%, auf welche die S&T AG keinen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als finanzielle Vermögenswerte bilanziert und entsprechend IFRS 9 der Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling" zugeordnet.
Der einheitliche Abschlussstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften ist der 31. Dezember. Der Konzernabschluss ist in Euro erstellt, der auch die funktionale Währung der S&T AG darstellt.
Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt.
Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisierte Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert. Bei den Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und gegebenenfalls latente Steuern in Ansatz gebracht.
Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt.
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert, soweit kein Verlust der Beherrschung damit verbunden ist.
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die S&T AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren und zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. Die Ergebnisse der erworbenen Unternehmen werden vom jeweiligen Erwerbszeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen.
Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und vorherrschenden Bedingungen zum Erwerbszeitpunkt.
Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.
Kündbare oder befristete Eigenkapitalanteile an Tochterunternehmen mit Andienungsrechten, die von Gesellschaftern ohne beherrschenden Einfluss gehalten werden, stellen für den S&T Konzern finanzielle Verbindlichkeiten dar. Die Ersterfassung solcher Verbindlichkeiten erfolgt gemäß IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert. Unabhängig davon, ob die Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss gegenwärtig wirtschaftliche Eigentümer der Anteile sind oder nicht, erfolgt die Erstkonsolidierung als vorgezogener Erwerb, d.h. die von dem Andienungsrecht umfassten Anteile werden von Beginn an dem S&T Konzern zugerechnet, als ob das Recht bereits ausgeübt worden wäre. In der Folge wird die Verbindlichkeit aus dem Andienungsrecht zu jedem Stichtag ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Reinvermögens die übertragene Gesamtgegenleistung, so beurteilt der Konzern erneut, ob er alle erworbenen Vermögenswerte und alle übernommenen Schulden richtig identifiziert hat, und er überprüft die Verfahren, mit denen die Beträge ermittelt worden sind, die zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesen werden müssen. Liegt diese Gegenleistung nach der Neubeurteilung noch immer unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss erwartungsgemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden.
Der Konzernabschluss umfasst die S&T AG und alle Tochtergesellschaften, an denen die S&T AG unmittelbar oder mittelbar die Kontrolle ausübt. Am 31. Dezember 2021 bestand der Konsolidierungskreis der S&T AG aus 78 vollkonsolidierten Gesellschaften (Vj.: 81). Davon haben 7 Gesellschaften (Vj.: 7) ihren Sitz im Inland und 71 Gesellschaften (Vj.: 74) sind im Ausland ansässig. Zum 31. Dezember 2021 hält der Konzern keine Gesellschaft (Vj.: 0), die nach der Equity-Methode bilanziert wird.
Die Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen hat sich wie folgt entwickelt:
| KONZERNGESELLSCHAFTEN (ANZAHL) | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften 1. Jänner | 81 | 79 |
| Gründungen | 2 | 1 |
| Verschmelzungen von Konzerngesellschaften | -5 | -5 |
| Unternehmenserwerbe | 4 | 14 |
| Abgänge | -4 | -8 |
| Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften 31. Dezember | 78 | 81 |
Im Dezember 2021 hat die S&T AG die S&T Austria GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, gegründet. Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2021 operativ nicht tätig und ist dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Die Iskratel d.o.o., Kranj, Slowenien, ein 100%iges Tochterunternehmen der S&T AG, hat im Vorjahr die BeeIN d.o.o., Kranj, Slowenien, gegründet. Die Gesellschaft wurde zu Forschungszwecken im 5G Bereich gegründet. Die Geschäftstätigkeit der BeeIN d.o.o. begann im Jahr 2021, ab diesem Zeitpunkt wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der S&T AG einbezogen. Die Iskratel d.o.o. hält 75% an der BeeIN d.o.o. und diese Gesellschaft wird dem Segment "IoT Solutions Europe" zugeordnet.
Nachfolgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 verschmolzen:
Die S&T AG hat im September 2021 einen Vertrag über den Verkauf der 51% Beteiligung an der S&T IT Services S.R.L. (vormals BASS Systems S.R.L.), Chisinau, Moldawien, abgeschlossen. Die Anteile wurden an den bisherigen Mitgesellschafter - der aufgrund seiner Tätigkeit als Geschäftsführer als nahestehende Person zu klassifizieren ist - verkauft. Der Kaufpreis beläuft sich umgerechnet auf TEUR 750. Zwischen den Vertragsparteien wurde zugleich mit dem Anteilsverkauf vereinbart, dass die bisherige Geschäftstätigkeit der S&T IT Services S.R.L. und das wesentliche damit verbundene Nettovermögen von dieser auf die S&T Mold S.R.L. übertragen werden. Das Ergebnis aus dieser Transaktion beläuft sich auf TEUR -210.
Der S&T Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen Anteile an folgenden Gesellschaften erworben, die im Konzern vollkonsolidiert werden:
› Axino Solutions GmbH, Aachen, Deutschland
› PSB IT-Service GmbH, Ober-Mörlen, Deutschland
Am 22. Dezember 2020 hat die Kontron Technologies GmbH, Linz, Österreich, ein 100%iges Tochterunternehmen der S&T AG, einen notariellen Kaufvertrag über den Erwerb von 100% der Anteile an der HC Solutions GmbH, Linz, Österreich, abgeschlossen. Die HC Solutions GmbH wurde 1991 gegründet und bietet als Softwareunternehmen ihren Kunden Software-Entwicklung und -Wartung sowie IT-Consulting an. Zusätzlich werden für Kunden Software-Entwicklungsprojekte durchgeführt und Software-Lizenzen für selbst entwickelte Produkte verkauft.
Der Kaufpreis bestand aus drei Komponenten – einerseits aus einem fixen Barkaufpreis in Höhe von TEUR 693 und der Ablöse von eigentümerrelevanten Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 607, andererseits aus einem variablen Anteil in Höhe von TEUR 125 basierend auf einer Earn Out Vereinbarung, welche sich auf die Lizenzumsätze eines Produktes bezieht, für den Zeitraum 2021–2025. Die neu erworbene Gesellschaft wird ab dem 1. Februar 2021 in den Konsolidierungskreis der S&T Gruppe einbezogen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 148 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 511 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 65 |
| Vorräte | 25 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 844) | 844 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 26 |
| Sonstige langfristige Schulden | -56 |
| Passive latente Steuern | -115 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -595 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -650 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -512 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -308 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 1.425 |
| Negatives Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 308 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.733 |
Die HC Solutions GmbH wurde mit der Zielsetzung erworben, ein kompetentes Team an Softwareentwicklern zu erhalten, das auch für andere Projekte zum Einsatz kommen kann. Dadurch wurde die fachliche Kompetenz im Bereich Softwareentwicklung deutlich gestärkt.
Das Know-how der Mitarbeiter und die zu erwartenden Synergien für die S&T Gruppe sind im Geschäfts- oder Firmenwert abgebildet. Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IoT Solutions Europe" zugeordnet. Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| Kaufpreis in bar beglichen | -1.300 |
|---|---|
| Mit dem Tochterunternehmen übernommene Zahlungsmittel | 148 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -1.152 |
| Transaktionskosten des Unternehmenserwerbes | -3 |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | -3 |
Die Gesellschaft wurde unmittelbar nach dem Erwerb auf die Kontron Technologies GmbH, Linz, Österreich, verschmolzen.
Die Gesellschaft hat seit dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung TEUR 7.032 zum Konzernumsatz und TEUR 252 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaft zum 1. Jänner 2021 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um zusätzlich TEUR 493 und das Konzernergebnis um TEUR -162 verändert.
Im März 2021 hat die S&T Deutschland GmbH, Mendig, Deutschland, ein 100%iges Tochterunternehmen der S&T AG, einen notariellen Kaufvertrag über den Erwerb von 100% der Anteile an der Axino Solutions GmbH, Aachen, Deutschland, abgeschlossen. Als Beratungsund Systemhaus mit umfassendem Applikations-Know-how und eigener innovativer Produktentwicklung bietet die Axino Solutions GmbH ihre Leistungen groß- und mittelständischen Unternehmen in der DACH-Region an. Der Kaufpreis besteht einerseits aus einem fixen Barkaufpreis in Höhe von TEUR 200 und andererseits aus einem variablen Anteil in Höhe von TEUR 486 abhängig von den erzielten Umsätzen in den Geschäftsjahren 2021–2023. Die neu erworbene Gesellschaft wird ab dem 1. April 2021 in den Konsolidierungskreis der S&T Gruppe einbezogen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 943 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 1.199 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 1.382) | 1.382 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 499 |
| Sonstige langfristige Schulden | -43 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -716 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -2.656 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -1.580 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -972 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.658 |
|---|---|
| Negatives Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 972 |
| Übertragene Gegenleistung | 686 |
Die Axino Solutions GmbH wurde von der S&T Deutschland GmbH erworben, da dadurch die Präsenz in der Region Koblenz deutlich ausgeweitet werden konnte und beide Gesellschaften sowohl im Kundenbereich als auch bei den internen Kosten durch den Zusammenschluss deutliche Synergien heben können, die sich im Geschäfts- oder Firmenwert abbilden. Die erweiterte Teamkompetenz hilft beiden Gesellschaften, größere und komplexere Aufträge bedienen zu können. Zudem hat die S&T Deutschland GmbH durch den Erwerb ein komplettes Service- und Entwicklungsteam von Technikern erhalten.
Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| Kaufpreis in bar beglichen | -200 |
|---|---|
| Mit dem Tochterunternehmen übernommene Zahlungsmittel | 943 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 743 |
| Transaktionskosten des Unternehmenserwerbes | -2 |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | -2 |
Die Gesellschaft hat seit dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung TEUR 5.944 zum Konzernumsatz und TEUR 1.270 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaft zum 1. Jänner 2021 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um zusätzlich TEUR 1.366 und das Konzernergebnis um TEUR 2.457 (inkl. eines Gesellschafterverzichts in Höhe von TEUR 2.928 im Zuge des Insolvenzverfahrens) verändert.
Die S&T AG hat über ihre Tochtergesellschaft, die CITYCOMP Service GmbH, Ostfildern, Deutschland, am 2. Juni 2021 einen notariellen Kaufvertrag über den Erwerb von 100% der Geschäftsanteile an der PSB IT-Service GmbH mit Sitz Ober-Mörlen, Deutschland, abgeschlossen. Die PSB IT-Service GmbH war bisher als Teil der Bechtle Gruppe als Anbieter von IT-Dienstleistungen im Bereich Multi-Vendor-Maintenance tätig und erbringt mit rund 70 Technikern IMAC- (Install – Move – Add – Change), Wartungs- und Hardware-asa-Service-Leistungen auf dem deutschen Markt. Auf Grund der zu geringen Kundenbasis erwirtschaftete die PSB IT-Service GmbH im Geschäftsjahr 2020 bei einem Umsatz von rund EUR 14 Mio. ein negatives Ergebnis. Zwischen den Vertragsparteien wurde ein Kaufpreis von TEUR 0 vereinbart, wobei der Verkäufer sich verpflichtete vor Anteilsübertragung das Eigenkapital der PSB IT-Service GmbH um TEUR 960 zu erhöhen. Das Closing der Transaktion erfolgte zum 1. Juli 2021, ab diesem Tag wird die PSB IT-Service GmbH auch in den Konsolidierungskreis der S&T Gruppe miteinbezogen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 4 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 532 |
| Aktive latente Steuern | 170 |
| Vorräte | 307 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 597) | 565 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 1.454 |
| Sonstige langfristige Schulden | -1.136 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -962 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -3.212 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -1.043 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -3.321 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 0 |
| Negatives Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 3.321 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 3.321 |
Die CITYCOMP Service GmbH hat sämtliche Anteile an der PSB IT-Service GmbH von der Bechtle Managed Service GmbH erworben. Ziel der Akquisition war durch den Erwerb die bestehenden Verträge der PSB IT-Service GmbH mit der Bechtle Gruppe um weitere, durch die CITYCOMP Service GmbH zu erbringende Dienstleistungen zu ergänzen. Die CITYCOMP Service GmbH erwartet dadurch die Bechtle Gruppe als bedeutenden Kunden für sich zu gewinnen und ihre eigenen Dienstleistungen zu verkaufen.
Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| Kaufpreis in bar beglichen | 0 |
|---|---|
| Mit dem Tochterunternehmen übernommene Zahlungsmittel | 4 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 4 |
| Transaktionskosten des Unternehmenserwerbes | -16 |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | -16 |
Die Gesellschaft hat seit dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung TEUR 3.350 zum Konzernumsatz und TEUR -122 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaft zum 1. Jänner 2021 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um zusätzlich TEUR 5.410 und das Konzernergebnis um TEUR -188 verändert.
Am 1. November 2021 wurde ein Anteilsabtretungsvertrag über den Erwerb von 100% der Geschäftsanteile der Enterprise Concept SRL mit Sitz in Bukarest, Rumänien, durch die S&T Romania SRL, Bukarest, Rumänien, einer direkt bzw. indirekt 100%igen Tochtergesellschaft der S&T AG, unterschrieben. Enterprise Concept SRL ist ein im Bereich BPM und digitale Prozessautomatisierung (DPA) spezialisiertes Unternehmen in Rumänien. Die Akquisition steht im Einklang mit der Entwicklungs- und Diversifierzierungsstrategie der S&T Romania SRL und stärkt ihr Portfolio in diesem Bereich signifikant.
Der Kaufpreis besteht aus einem fixen Barkaufpreis iHv TEUR 2.500. Die neu erworbene Gesellschaft wird ab dem 1. November 2021 in den Konsolidierungskreis der S&T Gruppe einbezogen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| Liquide Mittel | 68 |
|---|---|
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 1.138 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 32 |
| Vorräte | 332 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 316) | 312 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 90 |
| Sonstige langfristige Schulden | -109 |
| Passive latente Steuern | -155 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -91 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -127 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 1.490 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.010 |
|---|---|
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -1.490 |
| Übertragene Gegenleistung | 2.500 |
Die S&T Romania SRL hat die Anteile der Enterprise Concept SRL erworben, um das Produktportfolio mit softwarenahen Dienstleistungen zu erweitern. Der ausgewiesene Goodwill entfällt auf Synergien, da bisherigen Kunden der S&T Romania SRL weitere Dienstleistungen angeboten werden können, aber auch Kunden der Enterprise Concept SRL umfassender bedient werden können. Zudem gingen die Mitarbeiter über, die somit weitere Kompetenzen mitbringen.
Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
Die Gesellschaft hat seit dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung TEUR 309 zum Konzernumsatz und TEUR -33 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaft zum 1. Jänner 2021 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um zusätzlich TEUR 2.005 und das Konzernergebnis um TEUR 239 verändert.
Die Kontron Electronics GmbH, Frickenhausen, Deutschland, ein indirektes Tochterunternehmen der S&T AG, hat am 18. November 2021 im Rahmen eines Asset Deal mit der Ultraschalltechnik Halle GmbH, Halle (Saale), Deutschland, einen noteriellen Kaufvertrag über den Erwerb eines Grundstücks mit Auflassung und materielle und immaterielle Vermögensgegenstände unterzeichnet. Der ausschließlich fixe Barkaufpreis beträgt TEUR 1.750. Die übernommenen Assets stellen einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 dar.
Die erworbenen Vermögenswerte wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 921 |
|---|---|
| Vorräte | 901 |
| Passive latente Steuern | -96 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 1.726 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 1.750 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -1.726 |
Die Kontron Electronics GmbH hat mit dem Erwerb von Produktionsanlagen und Kundenbeziehungen aus der Insolvenz der Ultraschalltechnik Halle GmbH auch die entsprechenden Mitarbeiter übernommen. Der ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert ist vollständig diesen Mitarbeitern und ihrem produktionstechnischen Know-how zuzuordnen.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
|---|---|
| Kaufpreis in bar beglichen | -1.250 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -1.250 |
| Transaktionskosten des Unternehmenserwerbes | -27 |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | -27 |
Der S&T Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 folgende Gesellschaften endkonsolidiert:
Im Dezember 2021 wurde die Kontron (Beijing) Information and Communication Technology Co., Ltd., Peking, China, liquidiert. Das Endkonsolidierungsergebnis beläuft sich auf TEUR 13.
Im Dezember 2021 hat die Kontron Europe GmbH, Ismaning, Deutschland, einen Vertrag über den Verkauf von 100% der Anteile an der Kontron ECT design s.r.o., Pilsen, Tschechische Republik, abgeschlossen. Der Kaufpreis beläuft sich auf TEUR 220, das Endkonsolidierungsergebnis aus dem Abgang der Kontron ECT design s.r.o. beläuft sich auf TEUR -467.
Im Dezember 2021 hat die RTSoft Project OOO, Moskau, Russland, einen Vertrag über den Verkauf von 100% der Anteile an der SHS Centre OOO, Moskau, Russland, abgeschlossen. Der Kaufpreis beläuft sich auf umgerechnet rd. TEUR 4, das Endkonsolidierungsergebnis aus dem Abgang der SHS Centre OOO beträgt TEUR 54.
Aus den Endkonsolidierungen ergibt sich insgesamt ein Verlust von TEUR 610 der in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird.
Die abgegangenen Vermögenswerte und Schulden sowie das Endkonsolidierungsergebnis stellen sich wie folgt dar:
| ABGEGANGENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 3.059 |
| Langfristige Vermögenswerte | 600 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Nominalwert TEUR 2.192) | 2.183 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 402 |
| Finanzierungsverbindlichkeiten | -98 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -950 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | -2.408 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -271 |
| Abgegangenes Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 2.517 |
| Verkaufserlöse | -974 |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss am abgegangenen Nettovermögen | -933 |
| Endkonsolidierungsergebnis (Verlust) | 610 |
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
| Verkaufserlös | 974 |
| Abgang liquide Mittel | -3.059 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -2.085 |
Im Dezember 2021 hat die Affair OOO, Moskau, Russland, 100% der Anteile an der RTSoft AO, Moskau, Russland, von der RTSoft Project OOO, Moskau, Russland, erworben. Durch diesen konzeninternen Verkauf hält die S&T AG nunmehr mittelbar 48% an der RTSoft AO. Vor der Transaktion hatte die S&T AG einen mittelbaren Anteil von 35,76% an der RTSoft AO gehalten. Der aus der Erhöhung der Anteile resultierende Erwerb der Anteile ohne beherrschenden Einfluss beträgt TEUR 307.
Die Hauptversammlung der Kontron S&T AG, Augsburg, Deutschland, fasste am 13. März 2020 den Beschluss, die Aktien der Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung in Höhe von EUR 5,68 je Aktie auf die S&T AG, Linz, Österreich, zu übertragen. Der Beschluss wurde am 25. Mai 2020 in das Handelsregister eingetragen. Gegen diesen Beschluss der Hauptversammlung haben Aktionäre ein Spruchverfahren beim Landgericht München I zur Festsetzung einer angemessenen Barabfindung eingeleitet. Die beteiligten Parteien haben im Juli 2021 einen Vergleich geschlossen und festgelegt, dass die Barabfindung um einen Betrag von EUR 1,12 auf EUR 6,80 je Aktie erhöht wird. Die aus diesem Vergleich angefallenen Kosten belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 2.774 und wurden mit der Kapitalrücklage verrechnet.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 gehören folgende Unternehmen zum Konzern der S&T AG:
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| S&T AG | Linz, AT | Mutter gesellschaft |
Mutter gesellschaft |
EUR |
| S&T Austria GmbH1) | Wien, AT | 100% | - | EUR |
| S&T Deutschland GmbH | Mendig, DE | 100% | 100% | EUR |
| XTRO AG | Ismaning, DE | - | 100% | EUR |
| Axino Solutions GmbH | Aachen, DE | 100% | - | EUR |
| Kontron AIS GmbH | Dresden, DE | 100% | 100% | EUR |
| CITYCOMP Service GmbH | Ostfildern, DE | 100% | 55,5% | EUR |
| CITYCOMP Service AG | Aarburg, CH | - | 100% | CHF |
| PSB IT-Service GmbH | Ober-Mörlen, DE | 100% | - | EUR |
| Kontron Technologies GmbH | Linz, AT | 100% | 100% | EUR |
| SecureGUARD GmbH | Linz, AT | 69% | 69% | EUR |
| computer betting company gmbh | Linz, AT | 100% | 100% | EUR |
| S&T Romania SRL | Bukarest, RO | 100% | 100% | RON |
| Enterprise Concept SRL | Bukarest, RO | 100% | - | RON |
| S&T Slovakia s.r.o. | Bratislava, SK | 100% | 100% | EUR |
| S&T CEE Holding s.r.o. | Bratislava, SK | 100% | 100% | EUR |
| S&T Plus s.r.o. | Prag, CZ | 100% | 100% | CZK |
| S&T CZ s.r.o. | Prag, CZ | 100% | 100% | CZK |
| S&T Services Polska Sp.z.o.o. | Warschau, PL | 100% | 100% | PLN |
| S&T Crna Gora d.o.o | Podgorica, ME | 100% | 100% | EUR |
| S&T BA d.o.o | Sarajevo, BA | - | 100% | BAM |
| S&T Slovenija d.d. | Ljubljana, SI | 100% | 100% | EUR |
| S&T Hrvatska d.o.o. | Zagreb, HR | 100% | 100% | HRK |
| S&T Macedonia d.o.o.e.l. | Skopje, MK | 100% | 100% | EUR |
| S&T Bulgaria EOOD | Sofia, BG | 100% | 100% | BGN |
| S&T Poland Sp.z.o.o. | Warschau, PL | 100% | 100% | PLN |
| S&T Services Bel LCC | Minsk, BYN | 100% | 100% | BYR |
| S&T Consulting Hungary Kft. | Budaörs, HU | 100% | 100% | HUF |
| S&T Services Kft | Budaörs, HU | 100% | 100% | HUF |
| S&T Albania Sh.p.k. | Tirana, AL | 100% | 100% | ALL |
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| S&T Serbia d.o.o. | Belgrad, RS | 100% | 100% | RSD |
| S&T Mold S.R.L | Chisinau, MD | 51% | 51% | MDL |
| S&T IT Technology S.R.L. | Chisinau, MD | 100% | 100% | MDL |
| S&T IT Services S.R.L. | Chisinau, MD | - | 51% | MDL |
| S&T Smart Energy GmbH | Linz, AT | - | 100% | EUR |
| Affair OOO2) | Moskau, RU | 48% | 48% | RUB |
| RTSoft AO | Moskau, RU | 100% | 100% | RUB |
| RTSoft Training Center | Moskau, RU | 100% | 100% | RUB |
| Interactive Energy Lab OOO | Moskau, RU | 100% | - | RUB |
| RTSoft Project OOO | Moskau, RU | 74,50% | 74,50% | RUB |
| Software Development Center RTSoft OOO | Moskau, RU | 100% | 100% | RUB |
| RTSoft GmbH | Ismaning, DE | 100% | 100% | EUR |
| SHS Centre OOO | Moskau, RU | - | 100% | RUB |
| RTSoft-ES OOO | Moskau, RU | 100% | 100% | RUB |
| RTSoft Smart Grid OOO | Moskau, RU | 99% | 99% | RUB |
| S&T MEDTECH SRL | Bukarest, RO | 100% | 100% | RON |
| Amanox Solutions AG | Bern, CH | 100% | 100% | CHF |
| Kontron Austria GmbH | Engerwitzdorf, AT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Electronics AG | Rotkreuz, CH | 100% | 100% | CHF |
| hamcos IT Service GmbH3) | Hohentengen, DE | 49% | 49% | EUR |
| Kontron Beteiligungs GmbH | Ismaning, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Europe GmbH | Ismaning, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Modular Computers S.A.S. | Toulon, FR | 100% | 100% | EUR |
| Kontron UK Ltd. | Chichester, GB | 100% | 100% | GBP |
| Kontron ECT design s.r.o. | Pilsen, CZ | - | 100% | CZK |
| Kontron Ukraine OOO | Kiew, UA | - | 100% | UAH |
| Kontron Electronics GmbH | Frickenhausen, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Electronics Kft. | Kapoly, HU | 100% | 100% | HUF |
| Kontron America Inc. | San Diego, US | 100% | 100% | USD |
| Kontron Canada Inc. | Boisbriand, CA | 100% | 100% | USD |
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| Kontron Asia Pacific Design Sdn. Bhd. | Penang, MY | 100% | 100% | MYR |
| Kontron Technology Beijing Co. Ltd. | Peking, CN | 100% | 100% | RMB |
| Kontron Hongkong Technology Co. Ltd. | HongKong, CN | 100% | 100% | RMB |
| Kontron (Beijing) Information and Communication Technology Co., Ltd |
Peking, CN | - | 100% | RMB |
| Kontron Asia Inc. | Taipeh, TW | 100% | 100% | TWD |
| Kontron Asia Technology Inc. | Taipeh, TW | 100% | 100% | TWD |
| Quanmax Malaysia Sdn. Bhd | Penang, MY | 100% | 100% | MYR |
| Kontron Transportation Taiwan Co., Ltd | Taipeh, TW | 100% | 100% | TWD |
| Kontron Transportation GmbH | Wien, AT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation Sp. z o.o. | Warschau, PL | 100% | 100% | PLN |
| Kontron Transportation España SL | Madrid, ES | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation Portugal, Unipessoal LDA |
Lissabon, PT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation s.r.o. | Prag, CZ | 100% | 100% | CZK |
| Kapsch TrafficCom Construction & Realization spol. s.r.o. |
Prag, CZ | - | 100% | CZK |
| Kontron Transportation Hungary Kft. | Budapest, HU | 100% | 100% | HUF |
| Kontron Transportation Saudi for Construction LLC |
Riad, SA | 100% | 100% | SAR |
| Kontron Transportation Deutschland GmbH | Frankfurt, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation France S.A.S. | Paris, FR | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation UK Ltd. | Harrow, GB | 100% | 100% | GBP |
| Kontron Public Transportation NV | Diegem, BE | 100% | 100% | EUR |
| FinTel Holding d.o.o. & co k.d., holdinška družba | Kranj, SI | 100% | 100% | EUR |
| FinTel holding d.o.o. | Kranj, SI | 100% | 100% | EUR |
| Iskratel d.o.o. | Kranj, SI | 100% | 100% | EUR |
| BeeIN d.o.o. | Kranj, SI | 75% | 100% | EUR |
| ITS Skopje | Skopje, MK | 100% | 100% | MKD |
| ITS Softver d.o.o. | Skopje, MK | 100% | 100% | MKD |
| IskraCom | Almaty, KZ | 100% | 100% | KZT |
| OOO Iskratel Tashkent | Tashkent, UZ | 76% | 76% | UZS |
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| AO IskraUralTel Yekaterinburg4) | Jekaterinburg, RU | 48,40% | 48,40% | RUB |
| Iskratel Ukraine LTD | Kiew, UA | 100% | 100% | UAH |
1) Firmenwortlaut am 6.1.2022 ins Firmenbuch eingetragen
Nach Abschluss des squeeze-out Verfahrens über den Erwerb der ausstehenden Geschäftsanteile an der Kontron S&T AG, Augsburg, Deutschland, erfolgte eine Neustrukturierung der Beteiligungen. In diesem Zusammenhang wurden die bisher von der Kontron S&T AG gehaltenen Anteile an der Kontron Europe GmbH, Ismaning, Deutschland, in die neu gegründete Kontron Beteiligungs GmbH, Augsburg, Deutschland, eingebracht.
Nachfolgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2020 verschmolzen:
Der S&T Konzern hat im Geschäftsjahr 2020 im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen Anteile an folgenden Gesellschaften erworben, die im Konzern vollkonsolidiert werden:
Zum 31. Dezember 2020 war die Kaufpreisallokation im Zusammenhang mit den Anteilserwerben an der Cronus eBusiness SRL, Bukarest, Rumänien, abgeschlossen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 849 |
|---|---|
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 127 |
| Aktive latente Steuern | 48 |
| Vorräte | 14 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 1.873) | 1.437 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 106 |
| Sonstige langfristige Schulden | -61 |
| Passive latente Steuern | -9 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten | -1.253 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -60 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 1.198 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 1.673 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -1.198 |
Geschäfts- oder Firmenwert 475
Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellte sich wie folgt dar:
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
|---|---|
| 849 |
|---|
| -1.500 |
Die Gesellschaft wurde unmittelbar nach dem Erwerb auf die S&T Romania SRL, Bukarest, Rumänien, verschmolzen.
Zum 31. Dezember 2020 waren die Kaufpreisallokationen im Zusammenhang mit den Anteilswerben nachfolgender Gesellschaften mit vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst:
Die abschließende Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgte innerhalb von zwölf Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt und stellte sich wie folgt dar:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 15.198 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 53.600 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 1.889 |
| Aktive latente Steuern | 4.372 |
| Vorräte | 21.648 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 30.740) | 29.150 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 9.708 |
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | -18.135 |
| Sonstige langfristige Schulden | -2.666 |
| Passive latente Steuern | -5.988 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -4.225 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | -2.228 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -17.255 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -10.379 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 74.689 |
| Übertragene Gegenleistung | 79.147 |
|---|---|
| Zum anteiligen Nettovermögen bewertete Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 1.123 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -74.689 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 5.581 |
Die abschliessende Ermittlung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zu Zeitwerten und des daraus resultierenden Geschäftsoder Firmenwertes führte zu keiner Veränderung gegenüber der vorläufigen Erfassung zum 31. Dezember 2020.
Der sich aus den Kaufpreisallokationen resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wurde in Höhe von TEUR 6.474 dem Segment "IT Services" zugeordnet, in Höhe von TEUR 947 dem Segment "IoT Solutions Europe" und der negative Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR -1.839 aus dem Erwerb der Iskratel Gruppe wurde in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund der Unternehmenszusammenschlüsse stellte sich wie folgt dar:
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
|---|---|
| Kaufpreis in bar beglichen | -44.757 |
| Mit den Tochterunternehmen übernommene Zahlungsmittel einschließlich Kontokorrentverbindlichkeiten | 13.696 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -31.061 |
| Transaktionskosten der Unternehmenserwerbe | -415 |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | -415 |
Die erworbenen Gesellschaften haben im Geschäftsjahr 2020 ab dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung TEUR 52.290 zum Konzernumsatz und TEUR 3.897 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaften zum 1. Jänner 2020 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um TEUR 76.486 und das Konzernergebnis um TEUR -6.433 verändert.
Der S&T Konzern hat im Geschäftsjahr 2020 folgende Gesellschaften endkonsolidiert:
Die endkonsolidierten Gesellschaften übten teilweise seit mehreren Berichtsperioden keine operative Geschäftstätigkeit mehr aus. Die Endkonsolidierungsergebnisse beliefen sich auf TEUR -52 und wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Die abgegangenen Vermögenswerte und Schulden sowie das Endkonsolidierungsergebnis stellten sich wie folgt dar:
| ABGEGANGENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 1 |
| Langfristige Vermögenswerte | 34 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 10 |
| Abgegangenes Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 45 |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss am abgegangenen Nettovermögen | 7 |
| Verkaufserlöse | 0 |
| Endkonsolidierungsergebnis (Verlust) | 52 |
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
| Verkaufserlöse | 0 |
| Abgang liquide Mittel | -1 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -1 |
Die S&T AG hat im Geschäftsjahr 2020 im Rahmen von mehreren Erwerbsvorgängen Anteile ohne beherrschenden Einfluss an folgenden Gesellschaften erworben:
| GESELLSCHAFT | ANTEIL VOR ERWERB |
ANTEILSERWERB | GEGENLEISTUNG IN TEUR |
ANTEIL NACH ERWERB |
|---|---|---|---|---|
| Kontron S&T AG, Deutschland | 95,90% | 4,10% | 8.478 | 100,00% |
| S&T SME Distribution GmbH, Österreich |
51,00% | 49,00% | 125 | 100,00% |
| AO IskraUralTel Yekaterinburg, Russland |
48,40% | 51,60% | 900 | 100,00% |
Basierend auf dem in der außerordentlichen Hauptversammlung der Kontron S&T AG, Augsburg, Deutschland, vom 13. März 2020 getroffenen Beschluss zur Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf die S&T AG, Linz, Österreich, hat die S&T AG alle Aktien der Minderheitsaktionäre gegen Gewährung einer Barabfindung in Höhe von EUR 5,68 je auf den Namen lautende Stückaktie der Kontron S&T AG erworben. Der Übertragungsbeschluss wurde am 25. Mai 2020 in das Handelsregister der Kontron S&T AG eingetragen. Die Anschaffungskosten für die erworbenen Anteile haben EUR 8,5 Mio. betragen.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde mit dem Minderheitsgesellschafter der S&T SME Distribution GmbH, Österreich, eine Vereinbarung über die Abtretung des 49%-Anteils an die S&T AG geschlossen. Die Anschaffungskosten für den Erwerb der Anteile haben TEUR 125 betragen.
Im Zuge des Erwerbs der Iskratel Gruppe hat die S&T AG unmittelbar 48,4% der Geschäftsanteile an der AO IskraUralTel Yekaterinburg, Russland, erworben. Darüber hinaus bestand zum Erwerbszeitpunkt eine Optionsvereinbarung über weitere 3% der Anteile. Im Oktober 2020 hat die S&T AG eine Optionsvereinbarung über den Erwerb sämtlicher ausstehender Anteile an AO IskraUralTel Yekaterinburg geschlossen. Demnach hat die zur S&T Gruppe gehörende Iskratel d.o.o. eine Call-Option über die restlichen Anteile, gleichzeitig können die Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss der Iskratel d.o.o. jederzeit ihre Anteile andienen. Entsprechend den weiter oben dargestellten Konsolidierungsmethoden der S&T Gruppe wurden die von den gegenseitigen Optionsvereinbarungen umfassten kündbaren Eigenkapitalanteile als vorgezogener Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen bilanziert. Die Gegenleistung für das jederzeit ausübbare Optionsrecht mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2023 beträgt TEUR 900.
Die Erwerbe der Anteile ohne Beherrschung stellten sich wie folgt dar:
| Verrechnung mit der Kapitalrücklage | 5.329 |
|---|---|
| Übernommene Anteile ohne beherrschenden Einfluss | -4.175 |
| Übertragene Gegenleistung | 9.504 |
| IN TEUR |
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung des Mutterunternehmens darstellt. Jede Tochtergesellschaft legt ihre funktionale Währung fest, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds entspricht. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden in weiterer Folge nach dem Konzept der funktionalen Währung anhand der modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 umgerechnet.
Aufwendungen und Erträge werden zu Durchschnittskursen, Vermögenswerte und Schulden werden zu Stichtagskursen in die Darstellungswährung des Konzernabschlusses umgerechnet. Die am Bilanzstichtag noch nicht realisierten Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst. Die Umrechnung des Eigenkapitals der Tochtergesellschaften erfolgt jeweils zu historischen Kursen, wobei Wechselkursänderungen ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet werden und in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt werden.
Die Wechselkurse der für den S&T Konzern wichtigsten Währungen veränderten sich im Vorjahresvergleich wie folgt:
| WÄHRUNG 1 EURO = |
2021 DURCHSCHNITTSKURS |
2021 STICHTAGSKURS |
2020 DURCHSCHNITTSKURS |
2020 STICHTAGSKURS |
|---|---|---|---|---|
| ALL | 122,46546 | 120,82491 | 123,77646 | 123,60773 |
| BGL | 1,95583 | 1,95583 | 1,95583 | 1,95583 |
| BYN | 3,00371 | 2,89671 | 2,78919 | 3,18793 |
| CAD | 1,48257 | 1,43930 | 1,52999 | 1,56330 |
| CHF | 1,08115 | 1,03310 | 1,07052 | 1,08020 |
| CNY | 7,62823 | 7,19470 | 7,87470 | 8,02250 |
| CZK | 25,64049 | 24,85800 | 26,45508 | 26,24200 |
| DZD | 159,65119 | 157,62916 | 144,77134 | 162,04447 |
| GBP | 0,85960 | 0,84028 | 0,88970 | 0,89903 |
| HRK | 7,52841 | 7,51560 | 7,53838 | 7,55190 |
| HUF | 358,51612 | 369,19000 | 351,24938 | 363,89000 |
| KZT | 504,74528 | 494,45462 | 492,78780 | 516,52882 |
| MDL | 20,90006 | 20,16026 | 19,71987 | 21,03685 |
| MKD | 61,59915 | 61,74426 | 61,64207 | 61,59470 |
| MYR | 4,90151 | 4,71840 | 4,79590 | 4,93400 |
| PLN | 4,56518 | 4,59690 | 4,44305 | 4,55970 |
| WÄHRUNG 1 EURO = |
2021 DURCHSCHNITTSKURS |
2021 STICHTAGSKURS |
2020 DURCHSCHNITTSKURS |
2020 STICHTAGSKURS |
|---|---|---|---|---|
| RON | 4,92148 | 4,94900 | 4,83828 | 4,86830 |
| RUB | 87,15272 | 85,30040 | 82,72480 | 91,46710 |
| SAR | 4,43703 | 4,25393 | 4,28442 | 4,60172 |
| TWD | 33,04654 | 31,43593 | 33,59724 | 34,44889 |
| UAH | 32,30321 | 30,98919 | 32,59466 | 34,73979 |
| USD | 1,18274 | 1,13260 | 1,14220 | 1,22710 |
| UZS | 12.552,58783 | 12.276,04410 | 12.073,68474 | 12.824,71455 |
| RSD | 117,57432 | 117,58108 | 117,59053 | 117,55960 |
Fremdwährungstransaktionen werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Geschäftsvorfall erstmalig ansetzbar ist, mit dem jeweils gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in die funktionale Währung umgerechnet. Differenzen aus der Abwicklung oder Umrechnung monetärer Posten werden erfolgswirksam erfasst. Nichtmonetäre Posten, deren Bewertung zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung erfolgt, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Positionen, dass Schätzungen vorgenommen und Ermessensentscheidungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis von bilanzierten Vermögenswerten, Schulden, Erträgen sowie Aufwendungen haben. Sämtliche Schätzungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf Erfahrungen und Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können die tatsächlichen Ergebnisse in zukünftigen Perioden zu Anpassungen der betroffenen Vermögenswerte und Schulden führen.
Hauptanwendungsbereiche für Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen liegen in der Bilanzierung von Akquisitionen, der Folgebilanzierung von Geschäfts- oder Firmenwerten und anderen immateriellen Vermögenswerten, dem Ansatz latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, der Bewertung von Vorräten sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Bewertung von Rückstellungen, der Bilanzierung von Leasingverhältnissen und der Beurteilung rechtlicher Risiken sowie der Realisierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden. Hinsichtlich der getroffenen Annahmen verweisen wir auf die Erläuterungen zu den einzelnen Posten.
Bei Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenserwerben werden Annahmen über die Existenz und die Bewertung von übernommenen Vermögenswerten (vor allem immateriellen Vermögenswerten), Schulden und Eventualschulden getroffen. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte im Zuge der Kaufpreisallokation werden Annahmen, vor allem über die erwarteten Cashflows und den Diskontierungssatz, getroffen. Weitere wesentliche Annahmen stellen die Bestimmungen der beizulegenden Zeitwerte von bedingten Gegenleistungen und Put-Optionen der Anteile ohne beherrschenden Einfluss dar (Details zu den Unternehmenserwerben sind im Abschnitt A unter "Veränderungen des Konsolidierungskreises" ersichtlich).
Bei einzelnen Transaktionen, bei denen von der S&T Gruppe unter 50% der Anteile an anderen Gesellschaften erworben werden, ist vom Management zu beurteilen, ob diese Gesellschaften dennoch direkt oder indirekt von der S&T AG beherrscht werden. Ist eine Beherrschung zu bejahen, so werden diese Gesellschaften mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen und – sofern es sich dabei um einen Geschäftsbetrieb handelt – nach der Erwerbsmethode des IFRS 3 erstkonsolidiert. Bei dieser Beurteilung sind vom Management insbesondere Einschätzungen und Annahmen über die Möglichkeit der S&T, die relevanten Tätigkeiten der betreffenden Gesellschaften bestimmen zu können, um daraus die variablen Rückflüsse aus diesen zu beeinflussen, zu treffen. Dies erfordert unter anderem eine Betrachtung von Art und Zweck der jeweiligen Gesellschaft, die Analyse der Governance Struktur sowie die Identifikation sonstiger Einflussnahmemöglichkeiten der S&T bei diesen Gesellschaften abseits einer Stimmrechtsmehrheit.
Im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstests werden Geschäfts- oder Firmenwerte auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für diese Werthaltigkeitsüberprüfung erfolgt die Bewertung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten auf Basis der mittelfristigen Unternehmensplanung zu markt- und unternehmensspezifischen Diskontsätzen sowie erwarteter Wachstumsraten und Wechselkurse (Details zu den Impairment-Tests auf Geschäfts- oder Firmenwerte sind dem Abschnitt D, Note (12) zu entnehmen).
Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode aktiviert. Eine erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus dem Projekt, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses des erwarteten zukünftigen Nutzens (Details zu den aktivierten Entwicklungskosten sind dem Abschnitt D, Note (12) zu entnehmen).
Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der aktivierungsfähigen Steueransprüche spielt die Beurteilung über Zeitpunkt und Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie eine wesentliche Rolle. Wird ein bestehender Verlustvortrag auf Basis dieser Zukunftsprognosen voraussichtlich nicht in einem angemessenen Zeitraum von fünf Jahren verbraucht, erfolgt keine Aktivierung dieses Verlustvortrages (Details zu den aktiven latenten Steuern sind im Abschnitt D, Note (16) ersichtlich).
Zur Berücksichtigung des Obsoletrisikos wurde eine standardisierte Gängigkeitsabwertung implementiert. Bei Fertigprodukten erfolgt zudem eine systematische Überprüfung in Hinblick auf eine verlustfreie Bewertung, die im Wesentlichen von den Absatzpreiserwartungen, Währungsentwicklungen, dem Verkaufszeitpunkt und den noch zu erwartenden Kosten geprägt ist (Details zur Vorratsbewertung sind dem Abschnitt D, Note (17) zu entnehmen).
Der Konzern verwendet eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten zu berechnen. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer für verschiedene Forderungsportfolios bestimmt.
Die Wertberichtigungsmatrix basiert auf den historischen Ausfallquoten des Konzerns, angepasst um zukunftsbezogene Informationen. Die historischen Ausfallquoten werden zu jedem Abschlussstichtag aktualisiert. Die Beurteilung des Zusammenhangs zwischen historischen Ausfallquoten und erwarteten Kreditausfällen stellt eine wesentliche Schätzung dar. Die historischen Kreditausfälle des Konzerns und die zukünftige Einschätzung sind möglicherweise nicht repräsentativ für die tatsächlichen Ausfälle der Kunden in der Zukunft.
Der Aufwand aus leistungsorientierten Pensionszusagen, Abfertigungen und Jubiläumsgeldern sowie der Barwert dieser Verpflichtungen werden anhand von versicherungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diesen Bewertungen liegen diverse Annahmen wie Diskontsätze, zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Rentensteigerungen sowie Sterbetafeln zugrunde, die von den tatsächlichen Entwicklungen in der Zukunft abweichen können (Details zu den Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und Abfertigungen sind dem Abschnitt D, Note (26) zu entnehmen).
Als international agierender Konzern ist die S&T Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht und anderen Gesetzen sowie vertraglichen Verpflichtungen ausgesetzt. Für vorhandene Risiken sind im Konzernabschluss ausreichende Rückstellungen gebildet worden. Es kann jedoch nicht mit Bestimmtheit ausgeschlossen werden, dass aus laufenden Verfahren und gerichtlichen Entscheidungen Aufwendungen entstehen, die die gebildeten Vorsorgen übersteigen.
IFRS 16 erfordert Einschätzungen, die die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten beeinflussen. Diese beinhalten u.a. die Bestimmungen von Verträgen, die unter IFRS 16 fallen, die Laufzeiten der Verträge und den Grenzfremdkapitalzinssatz, der zur Abzinsung der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen herangezogen wird. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird vom risikofreien Zinssatz der zugrundeliegenden Laufzeit, angepasst um das Länder-, Währungs- und Unternehmensrisiko, abgeleitet.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden keine wesentlichen Änderungen von Schätzungen vorgenommen.
Der Konzern verkauft Beratungs-, Installations- und Reparatur-Dienstleistungen. Diese Leistungen werden auf Zeit- oder Materialbasis erbracht und entsprechend dem Aufwand beziehungsweise nach Abnahme der Leistung durch den Kunden als Umsatz realisiert.
Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfolgt in den Fällen, in denen
Sofern Dienstleistungen als Festpreisvertrag erbracht werden, wobei die Vertragsdauer in der Regel weniger als ein Jahr beträgt, erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen nach dem Leistungsfortschritt. Bei Zeitverträgen wird der Fertigstellungsgrad anhand der bisher geleisteten Stunden im Verhältnis zu den geplanten Gesamtstunden ermittelt. Bei Materialverträgen wird der Fertigstellungsgrad anhand der bislang angefallenen Kosten im Verhältnis zu den geplanten Gesamtkosten ermittelt.
Wenn Umstände eintreten, die die ursprünglichen Schätzungen von Erlösen, Kosten oder Fertigstellungsgrad verändern, werden diese Schätzungen angepasst. Diese Anpassungen können zu einem Anstieg oder einer Abnahme von den bislang erfassten Umsatzerlösen führen und werden im Ergebnis der Periode gezeigt, in der das Management von diesen Umständen Kenntnis erlangt hat.
Sofern das Auftragsergebnis aus einem Kundenvertrag nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Kosten realisiert. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen werden, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.
Umsätze aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen werden erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die verkauften Waren und Erzeugnisse erlangt hat. Dies tritt in der Regel mit Versand der Waren und Erzeugnisse unter Berücksichtigung der jeweils mit dem Kunden vereinbarten Incoterms ein. Preisnachlässe und Mengenrabatte stellen dabei eine variable Vergütung dar, die bei Vertragsabschluss geschätzt und im Umsatz entsprechend zu korrigieren ist, so dass es in späteren Perioden hochwahrscheinlich zu keiner signifikanten Stornierung kommt, sobald die bei der variablen Vergütung bestehende Unsicherheit nicht mehr besteht.
Verträge, die die Lieferung oder Erbringung von mehreren separierbaren Produkten oder Dienstleistungen enthalten, sind in einzelne Komponenten zu trennen, wobei für jede Komponente ein gesonderter Erlösbeitrag zu bestimmen ist. Dies kann im S&T Konzern insbesondere die Kombination aus Hardwareinstallationen kombiniert mit Servicegeschäft oder Produktlieferungen mit verlängerten Gewährleistungs- oder Wartungsdienstleistungen betreffen. Der Preis für das gesamte Mehrkomponentengeschäft wird auf der Grundlage der anteiligen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Komponenten aufgeteilt und der Umsatz für jede Komponente gesondert realisiert.
Wenn an der Bereitstellung von Gütern oder Dienstleistungen an einen Kunden mehr als eine Partei beteiligt ist, muss ein Unternehmen unterscheiden, ob es als Prinzipal tätig ist und die Umsatzerlöse folglich auf Bruttobasis erfasst, oder als Agent mit Umsatzerfassung in Höhe des Nettobetrags. Ein Unternehmen handelt als Prinzipal, wenn es die Verfügungsgewalt über ein zugesagtes Produkt oder eine zugesagte Dienstleistung besitzt, bevor es dieses bzw. diese auf den Kunden überträgt. Im S&T Konzern ist diese Unterscheidung vor allem beim Verkauf von Hard- und Software von Dritten relevant, da S&T hier in einzelnen Fällen keine Verfügungsgewalt über die an den Kunden gelieferten Produkte hat. Zu näheren Informationen siehe die Erläuterungen zu den Leistungsverpflichtungen des Konzerns in Abschnitt C, Note (1).
Zuwendungen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit Anlagevermögen werden gemäß dem Wahlrecht in IAS 20 vom Buchwert des Vermögenswertes abgesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich bei den Zuwendungen um Forschungs- bzw. Entwicklungsförderungen.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes aktiviert. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
Nach IFRS 2 wird bei der aktienbasierten Vergütung zwischen Transaktionen mit Barausgleich und solchen mit Eigenkapitalabgeltung unterschieden. Für beide Instrumente wird der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Dieser wird dann als Personalaufwand über den Zeitraum verteilt, innerhalb dessen die Begünstigten einen uneingeschränkten Anspruch auf die Instrumente erwerben.
Die derzeit laufenden Vergütungsprogramme der S&T AG sehen vor, den Bezugsberechtigten wahlweise Aktien gegen Zahlung des Ausübungspreises zu liefern oder einen Barausgleich anzubieten, wobei das Wahlrecht allein bei der S&T AG liegt. Da eine Erfüllung in Aktien beabsichtigt ist und die S&T AG auch über ausreichend bedingtes Kapital verfügt, ist die Zusage als Transaktion mit Eigenkapitalabgeltung zu bilanzieren. Die Erfassung der aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt für die Aktienoptionsprogramme 2018 sowie 2018 (Tranche 2019) über den Zeitraum, in dem die Ausübungsbedingungen erfüllt werden müssen (sog. Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet am Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit, d.h. dem Zeitpunkt an dem der betreffende Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird. Die Aufwendungen für die im Vorjahr ausgegebenen Aktienoptionsscheine wurden im überwiegenden Maße im Geschäftsjahr 2020 erfasst. Die verbleibenden Aufwendungen betreffen eine berechtigte Person und werden über den Erdienungszeitraum erfasst.
Die beizulegenden Zeitwerte wurden mit Hilfe geeigneter Optionspreismodelle ermittelt. Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Aktienoptionen sind im Personalaufwand und im Eigenkapital erfasst worden.
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich getrennt ausgewiesen.
Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IFRS 9 angeführten Bewertungskategorien zugeordnet:
Bei als Eigenkapitalinstrumente klassifizierten finanziellen Vermögenswerten besteht das Wahlrecht, diese erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) zu bewerten.
Finanzielle Vermögenswerte beinhalten insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände, derivative finanzielle Vermögenswerte sowie marktgängige Wertpapiere und ähnliche Geldanlagen und Finanzinvestitionen. Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten basiert auf dem Geschäftsmodell, in welchem die Instrumente gehalten werden, sowie der Zusammensetzung der vertraglichen Zahlungsströme.
Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, wie z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing oder Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Geschäftsmodell "Halten").
Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen für erwartete Ausfälle bewertet. Gewinne und Verluste werden im Konzernergebnis erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird. Die Zinseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode sowie Effekte aus der Währungsumrechnung werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die sowohl mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen als auch Verkäufe zu tätigen (Geschäftsmodell "Halten und Veräußern"). Bei Finanzinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (mit Recycling) bewertet werden, werden Zinserträge, Neubewertungen von Währungsumrechnungsgewinnen und -verlusten sowie Wertminderungsaufwendungen oder Wertaufholungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und so berechnet wie bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Die verbleibenden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei Ausbuchung wird der im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 (Finanzinstrumente: Darstellung) erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument.
Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.
Der Konzern hat sich dafür entschieden, seine Eigenkapitalinstrumente in diese Kategorie einzuordnen.
Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der nahen Zukunft erworben wurden.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
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Der Konzern erfasst bei allen Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes.
Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruht (12-Monats-ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, ist eine Risikovorsorge in Höhe der über die gesamte Restlaufzeit des jeweiligen Instruments erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).
Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing und Vertragsvermögenswerten aus Kundenverträgen wendet die S&T eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste in Form eines Gesamtlaufzeit-ECL mittels Wertberichtigungsmatrix an. Daher verfolgt die S&T bei diesen Finanzinstrumenten Änderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL.
Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen bestimmt. Die Berechnung umfasst das wahrscheinlichkeitsgewichtete Ergebnis unter Berücksichtigung des Zinseffekts sowie angemessener und belastbarer Informationen über vergangene Ereignisse, aktuelle Gegebenheiten und künftig zu erwartende wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die zum Abschlussstichtag verfügbar sind.
Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht, wenn der Grund für das Impairment entfällt oder eine Verbesserung vorliegt.
Ein vertraglicher Vermögenswert, bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts, wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert erloschen sind, oder die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenwert an Dritte übertragen wurden.
Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem Vermögenswert überträgt, bewertet er, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei ihm verbleiben.
Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Falle von Darlehen und Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.
Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Darlehen und Kontokorrentkredite sowie Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Nach der erstmaligen Erfassung werden die finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben die größte Bedeutung für den Konzernabschluss.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die ihr zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substantiell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige, lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet. Die Anschaffungskosten umfassen den Anschaffungspreis, die Nebenkosten abzüglich Rabatte, Boni und Skonti sowie aktivierte Fremdkapitalkosten. Sind die Anschaffungskosten von bestimmten Komponenten einer Sachanlage gemessen an den gesamten Anschaffungskosten wesentlich, dann werden diese Komponenten einzeln angesetzt und abgeschrieben.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
| NUTZUNGSDAUER | JAHRE |
|---|---|
| Bauten und Bauten auf fremden Grund | 4 – 40 |
| Maschinen und maschinelle Anlagen | 3 – 10 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 – 10 |
| Fuhrpark | 3 – 6 |
| EDV-Ausstattung | 3 – 5 |
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.
Bei Anlagenabgängen wird die Differenz zwischen den Buchwerten und dem Nettoveräußerungserlös erfolgswirksam in den übrigen Erträgen (Veräußerungserlös höher als Buchwert) oder in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Veräußerungserlös niedriger als Buchwert) erfasst.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Nebenkosten und Kostenminderungen bilanziert und planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
| NUTZUNGSDAUER | JAHRE |
|---|---|
| Software, Lizenz- und Markenrechte | 2 – 10 |
| Entwicklungskosten und Technologie | 3 – 10 |
| Kundenbeziehungen | 3 – 5 |
Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten eines Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Konzern sowohl die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, die eine interne Nutzung oder einen Verkauf des Vermögenswerts ermöglicht, als auch die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen, nachweisen kann. Ferner muss der Konzern die Erwirtschaftung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögenswerts und die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, belegen. Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells, d.h. zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Die Abschreibung erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.
Aktivierte Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbare Einzel- und Gemeinkosten. Im Rahmen der Kaufpreisallokation werden für die Erwerbe immaterielle Vermögenswerte aktiviert, sofern die Voraussetzungen für eine bilanzielle Erfassung gem. IFRS 3 iVm. IAS 38 erfüllt sind.
Restbuchwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung, sondern werden mindestens einmal jährlich zum 31. Dezember auf mögliche Wertminderung überprüft. Dabei wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) bzw. Gruppe von CGUs, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, mit ihrem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Der Nutzungswert ermittelt sich aus den diskontierten Zahlungsströmen, die basierend auf den vom Management genehmigten Finanzplänen ermittelt wurden. Diese umfassen einen Zeitraum von vier Jahren. Nach einem Zeitraum von vier Jahren anfallende Cashflows werden unter Verwendung einer Wachstumsrate von 1,0% (Vj.: 1,0%) extrapoliert. In die Planung fließen die Erfahrungen aus der Vergangenheit sowie aktuelle Einschätzungen des Managements über die zukünftige Marktentwicklung ein. Die prognostizierten Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) vor Steuern diskontiert. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert der CGU, so wird zunächst der der CGU zugeordnete Geschäft- oder Firmenwert wertgemindert. Im Falle eines den Geschäfts- oder Firmenwert übersteigenden Wertminderungsbedarfes erfolgt eine Abschreibung der verbleibenden Vermögenswerte der CGU in Relation ihrer Buchwerte, jedoch nicht unter deren jeweils erzielbaren Betrag. Darüber hinaus wird auch unterjährig ein Werthaltigkeitstest durchgeführt, sofern ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt.
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden regelmäßig überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen.
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt und, sofern notwendig, eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswertes. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und dem Abgang am Ende seiner Nutzungsdauer erwartet werden.
Für Vermögenswerte, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, wird zu jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags des Vermögenswerts vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. In den Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten, sowie Abschreibungen einbezogen. Dabei werden fixe Gemeinkosten auf Grundlage der Normalauslastung der Produktionsanlagen berücksichtigt. Wertberichtigungen auf Vorräte werden vorgenommen, soweit die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über den erwarteten Nettoveräußerungserlösen liegen.
Im Gegenzug für die Übertragung zugesagter Güter und Dienstleistungen werden vom Kunden Zahlungen als Vergütung geleistet. Ein Vertragsvermögenswert stellt den bedingten Anspruch auf eine Gegenleistung für die vollständige Erfüllung der vertraglichen Leistungen dar. Wenn der Anspruch auf Erhalt der Gegenleistung unbedingt wird, wird entsprechend eine Forderung erfasst. Die Ver-
tragsverpflichtungen beziehen sich auf Zahlungen, die vorzeitig, also vor der Erfüllung der vertraglichen Leistungen, erhalten wurden. Vertragsverpflichtungen werden als Umsatzerlöse erfasst, sobald die vertraglichen Leistungen erbracht wurden.
Der Bilanzposten "Liquide Mittel" umfasst den Kassenbestand, Bankguthaben sowie kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Für Zwecke der Konzerngeldflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten liquiden Mittel abzüglich liquider Mittel mit Verfügungsbeschränkungen sowie Kontokorrentverbindlichkeiten.
Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern erhobenen laufenden Steuern auf den steuerpflichtigen Gewinn sowie die erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuern ausgewiesen.
Die laufenden ausgewiesenen Ertragsteuern werden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen in der Höhe erfasst, in der sie voraussichtlich bezahlt werden müssen. Steuerforderungen werden mit Steuerverbindlichkeiten saldiert dargestellt, wenn sie gegenüber derselben Abgabenbehörde bestehen und ein verrechenbarer Anspruch vorhanden ist.
Die Ermittlung latenter Steuern erfolgt gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Hiernach sind für die temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz latente Steuern zu bilden (Temporary-Concept). Hiervon ausgenommen sind latente Steuern aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst hat. Daneben sind grundsätzlich auch latente Steuern aus Verlustvorträgen zu erfassen.
Latente Steueransprüche für abzugsfähige temporäre Unterschiede, noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und nicht genutzte Steuergutschriften werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag in Kraft waren.
Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht und die Aufrechnung rechtlich zulässig ist.
Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gesellschaft eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines vorangegangenen Ereignisses hat, ein Ressourcenabfluss wahrscheinlich und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Schätzungen. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.
Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Abzinsungseffekt wesentlich ist, in Höhe des Barwertes der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme angesetzt.
Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen beinhalten Pensionszusagen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder, welche auf Basis von versicherungsmathematischen Methoden gemäß IAS 19 unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) berechnet werden.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation = DBO) wird aufgrund der zurückgelegten Dienstzeit
und der erwarteten Gehaltsentwicklung berechnet. Die Neubewertungen, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens – mit Ausnahme der Jubiläumsrückstellungen – im sonstigen Ergebnis direkt im Eigenkapital erfasst. Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird unabhängig von der Verfallbarkeit im Zeitpunkt der Zusage sofort erfolgswirksam erfasst.
Leistungsorientierte Pensionszusagen bestehen gegenüber Mitarbeitern in Deutschland und Frankreich. In Deutschland wird der gesetzliche Rahmen für die betriebliche Altersversorgung durch das Betriebsrentengesetz vorgegeben. In Frankreich bestehen gesetzliche und tarifliche Bestimmungen durch die das Unternehmen verpflichtet ist, bei Pensionierung Einmalzahlungen an seine Mitarbeiter zu leisten. Die Zahlungen sind tariflich geregelt und basieren auf der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie dem Endgehalt vor der Pensionierung.
Abfertigungsrückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern nach österreichischem Recht, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat. Die Abfertigungen nach österreichischem Recht sind einmalige Abfindungen, die aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften bei Kündigung der Arbeitnehmer durch den Dienstgeber sowie regelmäßig bei Pensionsantritt bezahlt werden müssen. Die Abfertigungszahlung richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe der Bezüge. Ähnliche Verpflichtungen bestehen bei den polnischen und slowenischen Tochtergesellschaften.
Leistungen für beitragsorientierte Versorgungspläne aufgrund gesetzlicher oder freiwilliger Verpflichtungen werden im Zeitpunkt des Anfalls als Aufwand erfasst.
Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswertes beinhaltet, legt der Konzern die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrunde.
Zu Nutzungsbeginn werden alle Leasingverhältnisse mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten und von Leasingverhältnissen über Vermögenswerte von geringem Wert als Nutzungsrecht und als Leasingverbindlichkeit in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen in der Bilanz erfasst. Enthält eine Vereinbarung sowohl Leasingkomponenten als auch Nicht-Leasingkomponenten, erfolgt eine Aufteilung der Leasingzahlungen auf die beiden Komponenten auf Basis ihrer relativen Einzelveräußerungspreise und die Nicht-Leasingzahlungen werden im Aufwand erfasst.
Die Leasingverbindlichkeit wird in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen über die hinreichend sichere Nutzungsperiode erfasst. Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen:
Die Zahlungsreihe wird mit dem impliziten Zins des Leasingverhältnisses oder, sofern dieser nicht ohne Weiteres bestimmbar ist, dem adäquaten Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingverhältnisses abgezinst. Alle übrigen variablen Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Die Leasingverbindlichkeit wird nach der Effektivzinsmethode bewertet und fortgeschrieben. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Schätzung zu den voraussichtlichen Zahlungen im Rahmen einer Restwertgarantie anpasst, wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert oder sich eine de facto feste Leasingzahlung ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechtes auf Null verringert hat.
Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts entsprechen grundsätzlich der Höhe der Leasingverbindlichkeit im Zugangszeitpunkt. Diese sind zusätzlich um anfängliche direkte Kosten zu erhöhen. Anreizzahlungen des Leasinggebers, die bereits zugeflossen sind, verringern die Anschaffungskosten. Im Rahmen der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht über die Laufzeit des Leasingverhältnisses planmäßig linear abgeschrieben und ggf. um außerplanmäßige Wertminderungen angepasst. Geht der angemietete Vermögenswert am Ende des Leasingverhältnisses in das Eigentum des Konzerns über oder ist eine Kaufoption bzw. ein Andienungsrecht hinreichend sicher, dann wird das Nutzungsrecht über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswerts abgeschrieben.
Die Laufzeit des Leasingverhältnisses ist der hinreichend sichere Zeitraum, über den ein Vermögenswert angemietet wird. Neben der nichtkündbaren Grundmietzeit werden zusätzliche Perioden aus Verlängerungsoptionen einbezogen, sofern ihre Inanspruchnahme mit Nutzungsbeginn hinreichend sicher ist und Kündigungszeiträume, sofern ihre Ausübung nicht hinreichend sicher ist. Diese Einschätzung wird überprüft, wenn entweder nicht in der Kontrolle des Leasingnehmers liegende Ereignisse oder wesentliche Änderungen der Umstände eintreten, welche eine Änderung der Laufzeit notwendig machen. Die Laufzeit des Leasingverhältnisses wird angepasst, wenn eine Verlängerungsoption ausgeübt wird bzw. eine Kündigungsoption nicht ausgeübt wird und diese in der ursprünglichen Einschätzung nicht berücksichtigt waren. Die Anpassung der Leasing-Laufzeit führt zu einer geänderten künftigen Zahlungsreihe und somit zu einer Neubewertung der Leasingverbindlichkeit unter Verwendung des aktuellen Zinssatzes. Der entstandene Differenzbetrag wird erfolgsneutral im Nutzungsrecht erfasst. Ausbuchungsbeträge, die den Buchwert des Nutzungsrechts übersteigen, werden erfolgswirksam als Aufwand erfasst.
Bei Vorliegen der Voraussetzungen für einen Finanzierungsleasingvertrag wird der Barwert der künftigen Leasingzahlungen (Nettoinvestitionswert) als Forderung gegenüber dem Leasingnehmer bilanziert. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Brutto-Leasingforderungen und dem Nettoinvestitionswert ist als noch nicht realisierter Finanzertrag abgegrenzt. Die Finanzerträge werden über die Laufzeit der Verträge durch eine konstante periodische Verzinsung der ausstehenden Nettoinvestitionen verteilt.
Vermögenswerte, die im Rahmen von operativen Leasingverträgen an Kunden vermietet werden, werden unter den Sachanlagen ausgewiesen und über die gewöhnliche Nutzungsdauer entsprechend der Behandlung des Sachanlagevermögens abgeschrieben. Die hieraus resultierenden Mieterträge werden linear während der Dauer des Mietvertrages ertragswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die S&T AG bewertet Finanzinstrumente, wie beispielsweise Derivate oder bedingte Kaufpreisverpflichtungen, zu jedem Abschlussstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten sind dem Abschnitt E, Note (32) zu entnehmen.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder am vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist, erfolgt.
Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.
Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die
nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:
Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) | 454.158 | 467.403 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 384.778 | 405.105 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen | 455.714 | 344.070 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 47.303 | 38.226 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 1.341.953 | 1.254.804 |
| davon Inland | 108.211 | 102.920 |
| davon Ausland | 1.233.742 | 1.151.884 |
Die Zuordnung der Umsatzerlöse nach der Kategorie Inland/Ausland erfolgt nach dem jeweiligen Sitz des Kunden.
| 2021 IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) |
0 | 361.007 | 93.151 | 454.158 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 227.078 | 157.380 | 320 | 384.778 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen |
289.634 | 156.528 | 9.552 | 455.714 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 42.114 | 4.552 | 637 | 47.303 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 558.826 | 679.467 | 103.660 | 1.341.953 |
| 2020 IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) |
0 | 347.985 | 119.418 | 467.403 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 276.448 | 127.986 | 671 | 405.105 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen |
213.205 | 125.367 | 5.498 | 344.070 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 33.890 | 3.888 | 448 | 38.226 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 523.543 | 605.226 | 126.035 | 1.254.804 |
Die Segmentdarstellung des Vorjahres wurde auf die im laufenden Geschäftsjahr geänderte Segmentzuordnung angepasst. Siehe Abschnitt E, Note (31).
Von den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres 2021 entfallen TEUR 2.295 (Vj.: TEUR 2.853) auf Vermittlungsleistungen, die mit ihrem Nettobetrag erfasst sind.
Verkäufe mit Rückgaberecht wurden im Geschäftsjahr 2021 nicht getätigt.
| IN TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Vertragsvermögenswerte | 33.028 | 23.754 |
| Vertragsverpflichtungen | 101.977 | 85.992 |
Vertragsvermögenswerte werden zunächst für Umsätze aus Entwicklungs- und IT-Projekten angesetzt, bei denen die S&T ihren vertraglichen Verpflichtungen (teilweise) nachgekommen ist, bevor der Kunde die Gegenleistung bezahlt hat beziehungsweise diese fällig gestellt wurde. Mit Fälligstellung wird der entsprechende Vertragsvermögenswert in die Forderungen aus Lieferung und Leistung umgegliedert.
Die Entwicklung der Vertragsvermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Stand 1.1. | 23.754 | 30.538 |
| Zugänge | 25.629 | 11.894 |
| Teilabrechnungen | -16.537 | -17.974 |
| Währungsumrechnung | 182 | -704 |
| Stand 31.12. | 33.028 | 23.754 |
Die Vertragsverpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Kundenanzahlungen und erhaltene Vorauszahlungen für Projektdienstleistungen, für die die vertraglich zugesicherten Güter und Dienstleistungen von S&T noch nicht (vollständig) an den Kunden übertragen beziehungsweise erbracht wurden. Von den Vertragsverbindlichkeiten sind TEUR 16.952 (Vj.: TEUR 16.323) in den langfristigen und TEUR 85.025 (Vj.: TEUR 69.669) in den kurzfristigen Schulden ausgewiesen.
Die Entwicklung der Vertragsverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Stand 1.1. | 85.992 | 73.681 |
| Zugänge | 63.325 | 61.437 |
| Als Umsatz erfasst | -48.374 | -45.300 |
| Währungsumrechnung | 1.034 | -3.826 |
| Stand 31.12. | 101.977 | 85.992 |
Die Leistungsverpflichtung beim Verkauf von Eigentechnologieprodukten wird zu jenem Zeitpunkt erfüllt, zu dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist im Allgemeinen bei Lieferung der Eigentechnologieprodukte unter Berücksichtigung der jeweils vereinbarten Incoterms der Fall. Das übliche Zahlungsziel liegt in der Regel zwischen 30 und 90 Tagen nach Auslieferung. Preisnachlässe oder Mengenrabatte werden nur in Ausnahmefällen gewährt. Gleiches gilt für Rückgaberechte: vielmehr werden den Kunden in diesen Fällen im Rahmen von Teststellungen oder Proof-of-Concepts die Eigentechnologieprodukte unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Der Konzern gewährt übliche Gewährleistungsrechte für gelieferte eigene Produkte die eine Zusicherung darstellen, dass das betreffende Produkt den vertraglich vereinbarten Spezifikationen entspricht (sog. assurance-type warranty). In wenigen Fällen werden zusätzlich verlängerte Gewährleistungen oder Wartungsdienstleistungen angeboten, die in einem kombinierten Vertrag eine separate Leistungsverpflichtung darstellen. In diesen Fällen wird die Gesamtvergütung zwischen den Leistungsverpflichtungen auf Basis relativer Einzelveräußerungspreise aufgeteilt und Umsatzerlöse werden über den Zeitraum der Gewährleistung oder Wartung realisiert.
Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung bei dem Handel mit Produkten Dritter, beispielsweise HP, IBM, Cisco oder Microsoft, bei denen der Verkauf der Hard- und Software die einzige Leistungsverpflichtung darstellt, erfolgt zu jenem Zeitpunkt, zu dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist im Allgemeinen bei Lieferung der Produkte der Fall. Das übliche Zahlungsziel liegt in der Regel zwischen 14 und 30 Tagen nach Auslieferung. Nachträgliche Preisnachlässe, Mengenrabatte oder Rückgaberechte werden nur in Ausnahmefällen gewährt. Die gesetzliche Gewährleistungsverpflichtung liegt in diesen Fällen beim Hersteller der Produkte. Die S&T wird hier lediglich, gegen gesonderte Beauftragung und Bezahlung des Herstellers, als Erfüllungsgehilfe für die Abwicklung der Gewährleistungsverpflichtung des Herstellers tätig.
In den überwiegenden Fällen bilden diverse Beratungsleistungen im Umfeld der Produktauswahl oder der Lizenzoptimierung zusammen mit der eigentlichen Übertragung der Softwarelizenz eine einheitliche Leistungsverpflichtung, weshalb davon auszugehen ist, dass die S&T als Prinzipal tätig wird. Nur in Ausnahmefällen betreibt die S&T reinen Lizenzhandel (wie beispielsweise ein Value Added Reseller). Hier erlangt der Konzern keine Verfügungsmacht über die gelieferten Produkte beziehungsweise Lizenzen, bevor diese an den Kunden übertragen werden. In diesen Fällen ist die S&T daher als Agent tätig und erfasst Umsatzerlöse nur in Höhe der Nettobeträge, auf die als Gegenleistung für die Vermittlungstätigkeit ein Anspruch besteht.
Die Leistungsverpflichtung bei wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen, wie Wartungs- und Betreuungsverträge für IT-Infrastruktur und Applikationen, wird über den Zeitraum der zugrundeliegenden Verträge erfüllt. Die Rechnungsstellung erfolgt in der Regel monat-
lich bei einem Zahlungsziel zwischen 14 und 30 Tagen. Preisnachlässe bestehen in diesem Bereich nicht.
Die Leistungsverpflichtung bei Projektdienstleistungen wird über die Laufzeit der Projekte erfüllt. Die Umsatzrealisierung erfolgt in diesem Bereich zeitraumbezogen entsprechend dem Fortschritt der erbrachten Leistungen. Die Zahlung wird in der Regel mit Erreichung vertraglich festgelegter Ecktermine fällig bei einem Zahlungsziel zwischen 14 und 30 Tagen. Einige Verträge sehen zudem Vorauszahlungen der Kunden vor.
Den zum 31. Dezember 2021 nicht oder nur teilweise erfüllten Leistungsverpflichtungen des Konzerns stehen zukünftige Umsatzerlöse (Transaktionspreise) im Geschäftsjahr 2022 sowie den darauffolgenden Geschäftsjahren gegenüber:
| IN TEUR | IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2022 | 238.589 | 439.361 | 105.541 | 783.491 |
| Darauffolgende Geschäftsjahre | 73.467 | 439.489 | 38.461 | 551.417 |
| IN TEUR | IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
| Geschäftsjahr 2021 | 193.819 | 324.316 | 58.535 | 576.670 |
| Darauffolgende Geschäftsjahre | 45.529 | 268.238 | 36.727 | 350.494 |
Im Geschäftsjahr 2021 wurden Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 21.455 (Vj.: TEUR 17.602) aktiviert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich aus folgenden Posten zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten | 251 | 373 |
| Erträge aus der Auflösung bedingter Gegenleistungen | 7.613 | 4.610 |
| Kostenweiterbelastungen, Schadensvergütungen | 447 | 215 |
| Negativer Unterschiedsbetrag aus Unternehmenserwerb | 0 | 1.839 |
| Erträge aus Vertragsverletzungen durch Kunden | 20 | 0 |
| Erträge aus Anlagenverkäufen | 2.276 | 231 |
| Erträge aus Vermietungen | 628 | 356 |
| Erträge aus abgeschriebenen Forderungen | 96 | 0 |
| Sonstige Erträge | 2.198 | 1.138 |
| Summe sonstige betriebliche Erträge | 13.529 | 8.762 |
Die Erträge aus der Auflösung bedingter Gegenleistungen resultieren aus der Anpassung oder Ausbuchung von Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den in den Vorperioden getätigten Unternehmensakquisitionen. Im laufenen Geschäftsjahr resultieren daraus Erträge in Höhe von TEUR 2.047 aus Earn Out Anpassungen an die erzielten Unternehmensergebnisse, TEUR 468 stehen im Zusammenhang mit einer finalen Abschlagszahlung und der darauf folgenden Auflösung der verbliebenen Kaufpreisverbindlichkeit. Weitere TEUR 5.099 ergaben sich durch die Ausübung einer vertraglich vereinbarten Call-Option, bei welcher der Ausübungspreis unter dem passivierten Betrag für die Put-Option lag. Für weitere Informationen siehe die Erläuterungen in Abschnitt D, Note (24).
Die Erträge aus Anlagenverkäufen im Geschäftsjahr 2021 enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung von Gebäuden sowie Erträge aus der Übertragung von Mietrechten.
Bei den Materialaufwendungen handelt es sich um die Aufwendungen für die Beschaffung und Lohnfertigung der vertriebenen Produkte einschließlich der Anschaffungsnebenkosten.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen setzen sich aus folgenden Posten zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 614.115 | 619.744 |
| Bezogene Leistungen | 231.016 | 174.109 |
| Eingangsfrachten und sonstige | 6.599 | 5.194 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen | 851.730 | 799.047 |
Der Personalaufwand gliedert sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Gehälter und Löhne | 247.477 | 213.477 |
| Aufwendungen für Abfertigungen, Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen und ähnliche Verpflichtungen |
2.788 | 1.307 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
59.764 | 51.852 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 4.205 | 6.617 |
| Personalaufwand | 314.234 | 273.253 |
| ANZAHL DER MITARBEITER / MITARBEITERINNEN | 2021 | 2020 |
| Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter Inland | 617 | 588 |
| Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter Ausland | 5.589 | 5.479 |
| Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter am Jahresende | 6.206 | 6.067 |
Der durchschnittliche Personalstand im Geschäftsjahr 2021 betrug 6.146 (Vj.: 5.271).
In unterschiedlichen Tochtergesellschaften der S&T Gruppe wurden in Zeiten der Lockdowns staatliche Unterstützungsleistungen wie Kurzarbeit in Anspruch genommen. Insgesamt betrugen die im abgelaufenen Geschäftsjahr in Anspruch genommenen Unterstützungsleistungen für Personalaufwendungen TEUR 5.891 (Vj.: TEUR 5.926). Diese werden im Konzernabschluss mit den Personalaufwendungen saldiert ausgewiesen.
Der Aufwand für Abschreibungen setzt sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Abschreibungen auf Sachanlagen | 34.552 | 30.926 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 29.041 | 30.539 |
| Abschreibungen gesamt | 63.593 | 61.465 |
In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte waren im Vorjahr außerplanmäßige Wertminderungen in Höhe von TEUR 2.172 enthalten. Die Wertminderungen betrafen erforderliche Wertanpassungen von im Zuge der Kaufpreisallokation aktivierten Kundenbeziehungen und Markennutzungsrechten innerhalb die S&T IT Services S.R.L., Moldawien (vormals BASS Systems S.R.L.). Aufgrund deutlicher Auftragsrückgänge in den von der Gesellschaft bedienten Kundensegmenten, bedingt durch die Auswirkungen der negativen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, waren die Kundenbeziehungen auf ihren erzielbaren Betrag von TEUR 806 abzuschreiben. Zusätzlich war durch die erfolgte Umbenennung der BASS System S.R.L. in S&T IT Services S.R.L. im Zuge der intensivierten Zusammenarbeit mit der S&T Mold S.R.L. und einer letztendlich geplanten Zusammenführung der beiden Gesellschaften eine gänzliche Abschreibung auf den nicht mehr genutzten Markennamen in Höhe von TEUR 265 vorzunehmen.
Wertminderungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten lagen im Berichtsjahr nicht vor.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Miete und Leasingaufwand | 3.146 | 2.608 |
| Instandhaltungen und Betriebskosten | 14.269 | 12.414 |
| Versicherungen | 2.789 | 2.042 |
| Transportaufwand | 4.188 | 3.072 |
| Reise- und Fahrtaufwand, PKW | 8.887 | 7.173 |
| Post und Telekommunikation | 2.440 | 2.217 |
| Aufwand für beigestelltes Personal und Consulting | 12.943 | 12.339 |
| Werbeaufwand | 5.368 | 5.316 |
| Rechts- und Beratungsaufwand | 5.169 | 6.250 |
| Ausbildungskosten | 1.543 | 1.071 |
| Garantiefälle und Schadensfälle | 392 | 2.377 |
| Nicht aktivierungsfähige F&E Aufwendungen | 4.574 | 4.676 |
| Lizenzgebühren | 4.550 | 2.968 |
| Provisionen | 2.443 | 2.225 |
| Spesen des Geldverkehrs | 2.194 | 1.743 |
| Verlust aus der Endkonsolidierung | 610 | 0 |
| Steuern und Abgaben, soweit sie nicht unter die Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen | 3.143 | 2.501 |
| Diverse betriebliche Aufwendungen | 6.057 | 7.833 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 84.703 | 78.825 |
Im Posten Miete und Leasingaufwand sind Aufwendungen für Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit bis zu 12 Monaten in Höhe von TEUR 2.896 (Vj.: TEUR 2.370) enthalten. Aufwendungen in Höhe von TEUR 250 (Vj.: TEUR 238) entfallen auf Leasingvereinbarungen mit geringem Wert.
Das Finanzergebnis gliedert sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Bankzinsenertrag | 539 | 580 |
| Zinserträge aus Leasing | 393 | 280 |
| Sonstige Zinsen und Erträge | 654 | 735 |
| Finanzerträge | 1.586 | 1.595 |
| Bankzinsenaufwand | -5.189 | -4.461 |
| Zinsaufwand aus Leasing | -1.413 | -1.678 |
| Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Kaufpreisschulden | -2.120 | -861 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.317 | -2.256 |
| Finanzaufwendungen | -10.039 | -9.256 |
| Finanzergebnis | -8.453 | -7.661 |
Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 597 | 358 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | -2 | -63 |
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten | -1.529 | 514 |
| Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert | 7.460 | 4.447 |
| Gesamt | 6.526 | 5.256 |
In die Ermittlung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumenten werden Wertberichtigungen und Zuschreibungen, Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung, Abgangsgewinne bzw. -verluste und sonstige erfolgswirksame Änderungen von Zeitwerten von Finanzinstrumenten einbezogen.
Der Ertragsteueraufwand teilt sich folgendermaßen auf:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Tatsächliche Ertragssteuern | -8.972 | -10.739 |
| Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen | -1.193 | 1.208 |
| Ertrag aufgrund der Erfassung steuerlicher Verlustvorträge | 4.905 | 3.466 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Steueraufwand | -5.260 | -6.065 |
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten Ertragsteueraufwand, der sich theoretisch bei Anwendung des aktuellen inländischen Ertragsteuersatzes von 25% (Vj.: 25%) auf Konzernebene ergeben würde, zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand im Konzern:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 54.224 | 60.688 |
| Ertragsteueraufwand zum Steuersatz von 25% (Vj.: 25%) | -13.556 | -15.172 |
| Abweichende ausländische Steuersätze | 1.341 | 586 |
| Steueraufwand/-ertrag aus Vorperioden | -944 | 42 |
| Aktivierung bislang nicht erfasster aktiver latenter Steuern | 4.905 | 4.211 |
| Nutzung von zuvor nicht aktivierten Verlustvorträgen | 3.899 | 3.841 |
| Nicht aktivierte Verlustvorträge des laufenden Jahres | -3.191 | -2.212 |
| Nicht steuerwirksame Erträge/Aufwendungen | 1.956 | 343 |
| Sonstige Abweichungen | 330 | 2.296 |
| Ausgewiesener Ertragsteueraufwand/-ertrag | -5.260 | -6.065 |
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des den Aktionären der S&T AG zurechenbaren Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Berichtszeitraum ausgegebenen Stammaktien. Von der Gesellschaft gehaltene eigene Anteile werden bei der Berechnung der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Abzug gebracht.
Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das Periodenergebnis um alle Veränderungen in Aufwendungen und Erträgen bereinigt, die sich aus einer Umwandlung der ausstehenden Aktienoptionen ergeben hätten. Für die Berechnung der Stückzahl der Aktien wurde die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Berichtszeitraum ausgegebenen Stammaktien um die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien, welche sich aus der Umwandlung aller Aktienoptionen in Stammaktien ergeben würde, erhöht.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 hat die Gesellschaft zwei Aktienoptionsprogramme beschlossen. Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2020 auf Grundlage eines von der österreichischen Finanzmarktaufsicht genehmigten Prospektes 2.000.000 Aktienoptionsscheine, bestehend aus 1.500.000 zugeteilten und 500.000 öffentlich angebotenen Aktienoptionsscheinen, ausgegeben. Diesbezügliche Erläuterungen sind dem Abschnitt D, Note (22) und dem Abschnitt E, Note (37), zu entnehmen. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme ermittelt, dass sämtliche Optionsrechte ausgeübt werden.
| 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|
| Konzernergebnis nach Abzug von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss |
TEUR | 48.260 | 55.609 |
| Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien (unverwässert) | Stück in Tausend | 63.958 | 64.998 |
| Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien (verwässert) | Stück in Tausend | 64.958 | 65.998 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | EUR/Stück | 0,75 | 0,86 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) | EUR/Stück | 0,74 | 0,84 |
Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:
| IN TEUR | GRUNDSTÜCKE, GEBÄUDE UND EINBAUTEN IN FREMDGEBÄUDE |
ANDERE ANLAGEN, BETRIEBS- UND GESCHÄFTSAUSSTATTUNG |
NUTZUNGS RECHTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 60.274 | 50.283 | 90.084 | 200.641 |
| Zugänge | 2.882 | 18.498 | 14.001 | 35.381 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 502 | 304 | 320 | 1.126 |
| Umgliederungen | 1.211 | -1.211 | 0 | 0 |
| Abgänge | -733 | -3.369 | -9.511 | -13.613 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | 0 | -923 | -196 | -1.119 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 411 | 1.594 | 1.216 | 3.221 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 64.547 | 65.176 | 95.914 | 225.637 |
| KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 6.966 | 23.240 | 35.315 | 65.521 |
| Zugänge | 2.230 | 11.567 | 20.755 | 34.552 |
| Umgliederungen | 18 | -18 | 0 | 0 |
| Abgänge | -55 | -1.574 | -7.080 | -8.709 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2021 | 55.116 | 31.001 | 46.419 | 132.536 |
|---|---|---|---|---|
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 9.431 | 34.175 | 49.495 | 93.101 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 272 | 1.350 | 637 | 2.259 |
| Abgang Änderung Konsolidierungskreis | 0 | -390 | -132 | -522 |
| IN TEUR | GRUNDSTÜCKE, GEBÄUDE UND EINBAUTEN IN FREMDGEBÄUDE |
ANDERE ANLAGEN, BETRIEBS- UND GESCHÄFTSAUSSTATTUNG |
NUTZUNGS RECHTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 23.084 | 41.475 | 80.330 | 144.889 |
| Zugänge | 5.563 | 12.720 | 16.914 | 35.197 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 32.324 | 3.835 | 3.888 | 40.047 |
| Umgliederungen | 0 | 1.635 | -1.635 | 0 |
| Abgänge | -289 | -6.086 | -7.084 | -13.459 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | -408 | -3.196 | -2.329 | -5.933 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | 60.274 | 50.283 | 90.084 | 200.641 |
| KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 5.882 | 20.939 | 18.259 | 45.080 |
| Zugänge | 1.467 | 9.510 | 19.949 | 30.926 |
| Umgliederungen | 0 | 157 | -157 | 0 |
| Abgänge | -106 | -4.580 | -1.906 | -6.592 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | -277 | -2.686 | -830 | -3.793 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | 6.966 | 23.240 | 35.315 | 65.521 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2020 | 53.308 | 27.043 | 54.769 | 135.120 |
Der Konzern hat Leasingverträge vor allem für Immobilien und Fahrzeuge abgeschlossen. Leasingverträge für Immobilien haben in der Regel Laufzeiten zwischen 4 und 10 Jahren. Bei Fahrzeugen liegt die Laufzeit üblicherweise zwischen 3 und 5 Jahren.
Die Buchwerte der Nutzungsrechte nach Anlageklassen teilen sich wie folgt auf:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Immobilien | 34.698 | 41.128 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.709 | 2.474 |
| Fahrzeuge | 10.012 | 11.167 |
| Summe Buchwerte Nutzungsrechte | 46.419 | 54.769 |
Der Abschreibungsbetrag der Nutzungsrechte nach Anlagenklassen teilt sich wie folgt auf:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Immobilien | 13.792 | 13.860 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.196 | 1.179 |
| Fahrzeuge | 5.767 | 4.910 |
| Summe Abschreibung Nutzungsrechte | 20.755 | 19.949 |
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | GEKAUFTE SOFTWARE UND LIZENZRECHTE |
AKTIVIERTE ENTWICKLUNGS KOSTEN |
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENS WERTE |
GESCHÄFTS ODER FIRMENWERTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 33.665 | 89.981 | 71.542 | 199.481 | 394.669 |
| Zugänge | 4.953 | 20.954 | 0 | 0 | 25.907 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 43 | 0 | 3.132 | 7.746 | 10.921 |
| Umgliederungen | -557 | 557 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | -1.696 | -773 | -1.031 | 0 | -3.500 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -12 | 0 | 0 | 0 | -12 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 1.745 | 4.605 | 863 | 1.024 | 8.237 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 38.141 | 115.324 | 74.506 | 208.251 | 436.222 |
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 14.850 | 31.283 | 46.257 | 0 | 92.390 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zugänge | 4.569 | 13.974 | 10.498 | 0 | 29.041 |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Umgliederungen | 13 | -13 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | -1.663 | -291 | -1.031 | 0 | -2.985 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -9 | 0 | 0 | 0 | -9 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 1.639 | 3.154 | 534 | 0 | 5.327 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 19.399 | 48.107 | 56.258 | 0 | 123.764 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2021 | 18.742 | 67.217 | 18.248 | 208.251 | 312.458 |
| IN TEUR | GEKAUFTE SOFTWARE UND LIZENZRECHTE |
AKTIVIERTE ENTWICKLUNGS KOSTEN |
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENS WERTE |
GESCHÄFTS ODER FIRMENWERTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 32.681 | 89.858 | 62.669 | 194.384 | 379.592 |
| Zugänge | 2.331 | 18.391 | 878 | 0 | 21.600 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 3.070 | 1.156 | 9.454 | 7.896 | 21.576 |
| Abgänge | -1.774 | -13.004 | -367 | -243 | -15.388 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -228 | 0 | 0 | 0 | -228 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | -2.415 | -6.420 | -1.092 | -2.556 | -12.483 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | 33.665 | 89.981 | 71.542 | 199.481 | 394.669 |
| KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | |||||
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 14.209 | 36.283 | 34.222 | 0 | 84.714 |
| Zugänge | 4.743 | 12.649 | 10.975 | 0 | 28.367 |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 2.172 | 0 | 2.172 |
| Abgänge | -1.737 | -13.004 | -367 | 0 | -15.108 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -194 | 0 | 0 | 0 | -194 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | -2.171 | -4.645 | -745 | 0 | -7.561 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | 14.850 | 31.283 | 46.257 | 0 | 92.390 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2020 | 18.815 | 58.698 | 25.285 | 199.481 | 302.279 |
Die Wertminderung bei den immateriellen Vermögenswerten im Geschäftsjahr 2020 betraf die aktivierten Kundenbeziehungen und die Marke der S&T IT Services S.R.L. (vormals BASS Systems S.R.L.). Vergleiche auch die Erläuterungen in Abschnitt C, Note (6).
Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten die im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierten Marken mit einem Buchwert zum 31. Dezember 2021 in Höhe von TEUR 5.274 (Vj.: TEUR 7.094), Kundenbeziehungen TEUR 7.224 (Vj.: TEUR 10.020), Auftragsbestand TEUR 1.420 (Vj.: TEUR 1.317) und Technologien TEUR 4.330 (Vj.: TEUR 6.854).
Zum Abschlussstichtag bestehen im S&T Konzern, ausgenommen Geschäfts- oder Firmenwerte, keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Vj.: TEUR 0).
Die Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren aus den positiven Unterschiedsbeträgen zwischen den Anschaffungskosten der Unternehmenserwerbe und den Fair Values des übernommenen Nettovermögens am Erwerbsstichtag. Die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen folgende zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU):
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 33.861 | 28.709 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 24.583 | 27.147 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 6.462 | 15.131 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 54.658 | 50.596 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 59.409 | 59.131 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 3.951 | - |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 6.129 | - |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 19.198 | 18.767 |
| Firmenwerte zum 31. Dezember | 208.251 | 199.481 |
Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte eine Restrukturierung im konzerninternen Reporting und damit in der Struktur, in der die Geschäftsoder Firmenwerte vom Konzernmanagement überwacht werden. Aus diesem Grund kam es zu einer teilweisen Reallokation der bestehenden Firmenwerte zwischen einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. wurde die zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia", in der nunmehr die gesamten Geschäftstätigkeiten des Konzerns im asiatischen Raum gebündelt sind, neu gebildet.
Die folgende Tabelle zeigt die im Rahmen der Impairment-Tests für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verwendeten Diskontierungszinssätze vor Steuern:
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 11,4% | 12,7% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 13,4% | 14,4% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 10,3% | 11,8% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 13,1% | 13,4% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 10,0% | 10,7% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 12,0% | - |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 12,3% | - |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 12,3% | 13,3% |
Zur Ermittlung der Diskontierungszinssätze wurden Peer-Groups jeweils für die entsprechende CGU ermittelt.
| DURCHSCHNITTLICHE WACHSTUMSPLANUNG 2022–2025 | UMSATZ | EBIT |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 3,9% | 17,8% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 5,0% | 24,8% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 3,1% | 18,5% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 8,3% | 37,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 9,8% | 15,7% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 8,2% | 47,3% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 5,5% | 19,9% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 8,8% | 149,8% |
Das den Finanzplänen der Jahre 2022–2025 zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatz- und EBIT-Wachstum beträgt:
Der signifikante Anstieg der durchschnittlichen Wachstumsrate der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "IoT America" resultiert insbesondere aus der deutlich höheren Wachstumsplanung für die Jahre 2024 und 2025 gegenüber den vorangegangenen Planjahren 2022 und 2023. Dies liegt unter anderen in der erwarteten Erholung der wirtschaftlichen Belastungen durch die derzeit bestehende Chipkrise begründet.
Das den Finanzplänen der Jahre 2021–2024 zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatz- und EBIT-Wachstum beträgt:
| DURCHSCHNITTLICHE WACHSTUMSPLANUNG 2021–2024 | UMSATZ | EBIT |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 4,4% | 18,2% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 4,8% | 23,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 8,2% | 30,6% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 6,8% | 32,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 6,8% | 19,7% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 6,9% | 23,9% |
Im Geschäftsjahr 2021 waren, wie im Vorjahr, keine Wertminderungen auf die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen.
Weder eine Reduktion der erwarteten Zahlungsströme um 10%, noch eine Erhöhung der durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten vor Steuern um 10%, würde bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes führen.
Die S&T AG hält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 keine Anteile an assoziierten Unternehmen. Der 40% Anteil an der funworld gmbh, Linz, wurde im Geschäftsjahr 2020 veräußert.
Die Entwicklung der nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile stellte sich wie folgt dar:
| ANTEILE AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN IN TEUR |
2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Buchwert am 1. Jänner | 0 | 289 |
| Anteiliges Ergebnis nach Steuern | 0 | 3 |
| Abgang | 0 | -292 |
| Buchwert zum 31. Dezember | 0 | 0 |
Die Umsatzerlöse sowie das Periodenergebnis bis zur Veräußerung stellten sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 0 | 472 |
| Periodenergebnis | 0 | 8 |
| Anteil der Beteiligung des Konzerns | 0% | 40% |
| Anteil des Konzerns am Ergebnis | 0 | 3 |
Die Gesellschaft hatte keine Erträge oder Aufwendungen, die direkt im sonstigen Ergebnis erfasst wurden.
Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Finanzierungsleasing | 8.717 | 7.585 |
| Sonstige Beteiligungen | 961 | 293 |
| Wertpapiere | 305 | 310 |
| Forderungen aus gewährten Darlehen | 754 | 2.108 |
| Kautionen | 1.428 | 1.184 |
| Sonstige langfristige Forderungen | 429 | 433 |
| Summe langfristige finanzielle Vermögenswerte zum 31. Dezember | 12.594 | 11.913 |
| LEASINGFORDERUNGEN (AUS TÄTIGKEIT DES KONZERNS ALS LEASINGGEBER) | 2021 | 2020 |
| Leasingforderungen (brutto) | ||
| Restlaufzeit bis zu 1 Jahr | 6.675 | 5.150 |
| Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren | 9.249 | 7.860 |
| Restlaufzeit > 5 Jahre | 0 | 0 |
| 15.924 | 13.010 | |
| Nicht realisierte zukünftige Zinserträge aus Leasingforderungen | -628 | -350 |
| Nettoforderungen aus Finanzierungsleasing | 15.296 | 12.660 |
| ZUSAMMENSETZUNG | 2021 | 2020 |
| Kurzfristige Forderungen (bis zu 1 Jahr) | 6.579 | 5.075 |
| Langfristige Forderungen (zwischen 1 und 5 Jahren) | 8.717 | 7.585 |
| Langfristige Forderungen (> 5 Jahre) | 0 | 0 |
| Nettoforderungen aus Finanzierungsleasing | 15.296 | 12.660 |
Das Ausfallrisiko aus Leasingforderungen gegen Kunden wird auf Basis der Richtlinien und Verfahren des Konzerns gesteuert. Aufgrund des vergleichbaren Kundenportfolios wird auf die erwarteten Ausfallsquoten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgestellt. Ein erforderlicher Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand der Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen mit ähnlichen Ausfallsmustern bestimmt. Die Analyse ergab zum Abschlusstichtag kein wesentliches Ausfallrisiko.
Der Durchschnittszinssatz der Leasingforderungen (kurzfristig und langfristig) betrug im Geschäftsjahr 2021 2,93% (Vj.: 2,36%).
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Vorauszahlungen an Subunternehmer zur Durchführung von Leistungen im Rahmen von zu erbringenden Leistungen |
12.397 | 12.202 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 8.621 | 7.629 |
| Summe sonstige langfristige Vermögenswerte | 21.018 | 19.831 |
Die auf temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und bilanziellen Wertansätzen gebildeten aktiven und passiven latenten Steuern sind folgenden Posten zuzuordnen:
| IN TEUR | AKTIVE LATENTE STEUERN 2021 | PASSIVE LATENTE STEUERN 2021 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 599 | 24.050 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte |
7.008 | 2.000 |
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden | 10.505 | 908 |
| Verlustvorträge | 35.819 | 0 |
| Saldierung | -13.752 | -13.752 |
| Bilanzansatz | 40.179 | 13.206 |
| IN TEUR | AKTIVE LATENTE STEUERN 2020 | PASSIVE LATENTE STEUERN 2020 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 823 | 24.240 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte |
7.065 | 3.124 |
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden | 12.157 | 280 |
| Verlustvorträge | 30.944 | 0 |
| Saldierung | -14.373 | -14.373 |
| Bilanzansatz | 36.616 | 13.271 |
Der Zugang der aktiven latenten Steuern aus Unternehmenserwerben beläuft sich auf TEUR 170 (Vj.: TEUR 4.421), die passiven latenten Steuern erhöhten sich durch Unternehmenserwerbe um TEUR 366 (Vj.: TEUR 5.997).
Im Geschäftsjahr 2021 wurde auf Basis der steuerlichen Planergebnisse der kommenden fünf Jahre die aktive latente Steuer für Verlustvorträge um TEUR 4.905 (Vj.: TEUR 3.466) erhöht. Ausgehend von den Planungen der Gesellschaften wurden für Verlustvorträge, für die mit einer Nutzung gerechnet wird, eine aktive latente Steuer in Höhe von TEUR 35.819 (Vj.: TEUR 30.944) angesetzt. Der Konzern hat latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 48.040 (Vj.: TEUR 54.495), die mit zukünftigen steuerbaren Einkünften verrechenbar sind, nicht angesetzt, da die tatsächliche Verrechenbarkeit mit künftigen steuerbaren Gewinnen unsicher ist. Die nicht aktivierten Verlustvorträge sind im Ausmaß von TEUR 38.962 (Vj.: TEUR 44.079) ohne zeitliche Beschränkung vortragsfähig, für TEUR 9.077 (Vj.: TEUR 10.416) besteht eine zeitliche Beschränkung der Vortragsfähigkeit.
Die aktiven latenten Steuern für Verlustvorträge resultieren insbesondere aus der S&T AG bzw. deren Steuergruppe. Der Ansatz der Verlustvorträge erfolgte nur soweit, als mit derer Verwendung in den nächsten 5 Jahren gemäß der Steuerplanung gerechnet werden kann.
Wie in den vorangegangenen Jahren erwirtschaftete die S&T AG auch im Geschäftsjahr 2021 ein positives steuerliches Ergebnis. Für künftige Perioden ist ebenso von positiven Ergebnissen auszugehen. Dabei tragen neben erwarteten Verbesserungen des operativen Geschäftes insbesondere auch die Erträge aus Marken- und Lizenznutzungsverträgen mit Konzerngesellschaften und Erträge aus verrechneten Managementleistungen und Garantieprovisionen an Konzerngesellschaften zu einer weiterhin stabilen Profitabilität der S&T AG sowie in der Folge der österreichischen Steuergruppe bei.
Im Berichtsjahr wurden latente Steuern in Höhe von TEUR 39 direkt im Eigenkapital erfasst (Vj.: TEUR 71).
Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht und die Aufrechnung möglich ist.
Aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 7.836 (Vj.: TEUR 7.296) aus sonstigen abzugsfähigen temporären Differenzen wurden nicht angesetzt, da die Verrechenbarkeit mit künftigen steuerlichen Gewinnen zum heutigen Zeitpunkt unsicher ist. Des Weiteren wurden gemäß IAS 12.39 für temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 108.070 (Vj.: TEUR 92.626) aus Beteiligungen an Tochterunternehmen passive latente Steuern nicht angesetzt, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf zu steuern und sich in absehbarer Zeit diese temporären Differenzen nicht umkehren werden. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Umwandlung von konzerninternen Darlehen in eine Eigenkapitalrücklage innerhalb der Kontron Transportation Gruppe zurückzuführen.
Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 89.711 | 82.607 |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 100.411 | 73.585 |
| Unfertige Erzeugnisse | 31.996 | 28.763 |
| Wertminderungen | -34.769 | -25.098 |
| Summe Vorräte zum 31. Dezember | 187.349 | 159.857 |
Die Wertminderung von Vorräten, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf TEUR 7.023 (Vj.: TEUR 3.928). Dieser Aufwand wird in den Materialaufwendungen ausgewiesen. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bewerteten Vorräte beträgt zum 31. Dezember 2021 TEUR 49.337 (Vj.: TEUR 33.468).
Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzt sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 240.763 | 212.816 |
| Wertminderungen | -8.217 | -8.334 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember | 232.546 | 204.482 |
Einige Gesellschaften des S&T Konzerns praktizieren das Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da die vertraglichen Zahlungsströme sowohl durch Kundenzahlungen als auch durch den Verkauf im Rahmen von Factoringvereinbarungen an diverse Hausbanken vereinnahmt werden. Dies hat zur Folge, dass diese Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in die Kategorie "Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis" fallen. Die Zuordnung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu dieser Kategorie hat auf den Konzernabschluss von S&T keine wesentlichen Auswirkungen, da der Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres beglichen wird und aus diesem Grund davon ausgegangen wird, dass der beizulegende Zeitwert dem bisherigen Bewertungsmaßstab der fortgeführten Anschaffungskosten annähernd entspricht. Die übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet, da der Konzern für diese Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das Geschäftsmodell "Halten" anwendet. Die verkauften Forderungen werden in Übereinstimmung mit den Ausbuchungsregeln des IFRS 9 ausgebucht. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 erhöhten sich die verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 6.744.
Der Konzern erfasst bei allen Forderungen, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (ECL). Für zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen wird die Wertberichtigung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Die Entwicklung der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich folgendermaßen dar:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Wertberichtigung zum 1. Jänner | 8.334 | 8.575 |
| Wertberichtigung für erwartete Kreditausfälle | 1.662 | 2.251 |
| Abschreibungen | -1.933 | -1.763 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 154 | -729 |
| Wertberichtigung zum 31. Dezember | 8.217 | 8.334 |
Die Wertberichtigung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ermittelt sich unter Nutzung einer Wertberichtigungsmatrix, die aus historischen Forderungsausfällen ermittelt und um künftig erwartete Abweichungen adaptiert wurde.
Für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird die Wertberichtigung entsprechend IFRS 9 im sonstigen Ergebnis erfasst. Der zum 31. Dezember 2021 im sonstigen Ergebnis erfasste Wertberichtigungsbedarf beläuft sich auf TEUR 49 (Vj.: TEUR 50). Ein Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dient als Besicherung für kurzfristige Finanzierungen. Details hierzu sind dem Abschnitt D, Note (23) zu entnehmen.
Der Buchwert der kurzfristigen Vertragsvermögenswerte beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf TEUR 32.834 (Vj.: TEUR 23.553).
Das Ausfallrisiko aus Vertragsvermögenswerten wird auf Basis der Richtlinien und Verfahren des Konzerns gesteuert. Aufgrund des vergleichbaren Kundenportfolios wird auf die erwarteten Ausfallquoten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgestellt. Ein erforderlicher Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand der Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Analyse ergab zum Abschlussstichtag kein wesentliches Ausfallrisiko.
Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Finanzierungsleasing *) | 6.579 | 5.075 |
| Kautionen | 3.460 | 1.432 |
| Kurzfristige Anteile von gewährten Darlehen | 496 | 491 |
| Forderungen aus Jahresbonifikationen | 53 | 189 |
| Debitorische Kreditoren | 813 | 772 |
| Depots für Garantien | 291 | 553 |
| Derivative Finanzinstrumente | 325 | 8 |
| Übrige finanzielle Forderungen | 7.885 | 1.686 |
| Summe kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 19.902 | 10.206 |
| *) Forderungen aus Finanzierungsleasing – brutto | 6.675 | 5.149 |
| Nicht realisierte Zinserträge | -96 | -74 |
| Barwert Forderungen aus Finanzierungsleasing | 6.579 | 5.075 |
In den übrigen finanziellen Forderungen ist im Geschäftsjahr 2021 eine Festgeldveranlagung der S&T AG in Höhe von TEUR 7.000 enthalten.
Die sonstigen kurzfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Anzahlungen | 5.815 | 3.790 |
| Vorauszahlungen an Subunternehmer zur Durchführung von Leistungen im Rahmen von zu erbringenden Leistungen |
40.440 | 38.783 |
| Forderungen aus EU-Förderungen und Forschungsprämien | 5.096 | 6.414 |
| Forderungen aus Ertrags- und sonstigen Steuervorauszahlungen | 5.169 | 5.324 |
| Vorsteuer | 3.346 | 2.027 |
| Übrige Forderungen | 4.145 | 4.322 |
| Summe kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte zum 31. Dezember | 64.011 | 60.660 |
Bei den liquiden Mitteln in Höhe von TEUR 296.512 (Vj.: TEUR 281.909) handelt es sich um Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten, die innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Diese werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst.
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Kassenbestand | 76 | 73 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 296.436 | 281.836 |
| Liquide Mittel gesamt | 296.512 | 281.909 |
Zum Abschlussstichtag waren Verfügungsbeschränkungen über die in diesem Posten enthaltenen Beträge vorhanden, die aufgrund von Finanzierungen bei Kreditinstituten bzw. aufgrund von Saldenkompensationen in Höhe von TEUR 4.397 (Vj.: TEUR 3.826) als Sicherheit hinterlegt sind.
Zum 31. Dezember 2021 betrug das Grundkapital der S&T AG TEUR 66.096 (Vj.: TEUR 66.096) und ist in 66.096.103 (Vj.: 66.096.103) auf Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennbetrag zerlegt.
Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2017 ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren nach Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital – allenfalls in mehreren Tranchen und unter teilweisen Ausschluss des Bezugsrechtes – um bis zu EUR 10.000.000 durch Ausgabe von bis zu 10.000.000 Stück neuen, auf Inhaber lautende stimmberechtigte Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage, allenfalls im Wege des mittelbaren Bezugsrechts einmal oder mehrmals zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2017").
Aus dem Genehmigten Kapital 2017 (§ 5 Abs 5 der Satzung) von bis zu EUR 10.000.000 stehen aufgrund einer teilweisen Ausnutzung für eine Barkapitalerhöhung im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens im November 2017 – in Höhe von EUR 1.382.623 durch Ausgabe von 1.382.623 neuen Aktien – sowie einer teilweisen Ausnutzung für eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen ("Sachkapitalerhöhung Kontron Kanada") – in Höhe von EUR 1.408.843 durch Ausgabe von 1.408.843 neuen Aktien – noch EUR 7.208.534 zur Verfügung.
Auf der ordentlichen Hauptversammlung der S&T AG am 21. Mai 2019 beschlossen die Aktionäre ein neues, weiteres genehmigtes Kapital, unter dem der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ermächtigt ist, das Grundkapital bis zum 25. Juni 2024 – auch unter teilweisem oder gänzlichem Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre aufgrund eines teilweisen Direktausschlusses und/oder in Folge der erteilten Ermächtigung des Vorstandes zum Ausschluss in bestimmten Fällen – um bis zu EUR 6.600.000 zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Von den bestehenden Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien aus dem genehmigten Kapital wurde bis zum 31. Dezember 2021 kein Gebrauch gemacht.
Die Hauptversammlung am 21. Mai 2019 beschloss ein genehmigtes bedingtes Kapital, mit welchem der Vorstand ermächtigt wurde, gemäß § 159 Abs 3 AktG das Grundkapital für die Einräumung von Aktienoptionen bis zum 25. Juni 2024, bei Zustimmung des Aufsichtsrates, um bis zu EUR 1.500.000 bedingt zu erhöhen ("Genehmigtes Bedingtes Kapital 2019"), wobei die Kapitalerhöhung zweckgebunden ist und nur so weit durchgeführt werden darf, als Inhaber von Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2018 – Tranche 2018 und Tranche 2019 sowie eines potentiellen zukünftigen Programms, welches eine erstmalige Ausübung frühestens drei Jahre nach Einräumung der Option und eine Ausübungshürde von 25% des Börsenkurses der Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse, der über dem Ausübungspreis zu liegen hat, vorzusehen hat. Die Optionen können erstmalig in einem Ausübungsfenster nach Ablauf der Sperrfrist, welche am 18. Dezember 2021 endete, ausgeübt werden, daher ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 keine Ausnutzung des Genehmigten Bedingten Kapitals 2019 erfolgt.
Die ordentliche Hauptversammlung vom 16. Juni 2020 beschloss einen teilweisen Widerruf der bestehenden Ermächtigung des Vorstands aus dem Genehmigten Bedingten Kapital 2019, und zwar im nicht mehr ausnützbaren Ausmaß von EUR 500.000, sodass das Genehmigte Bedingte Kapital eine verbleibende Ermächtigung umfasst, das Grundkapital für die Einräumung von Aktienoptionen bis zum 25. Juni 2024 bei Zustimmung des Aufsichtsrates um bis zu EUR 1.000.000 bedingt zu erhöhen.
Die Hauptversammlung vom 16. Juni 2020 ermächtigte den Vorstand, das Grundkapital gemäß § 169 AktG um bis zu EUR 2.000.000 zur Bedienung von Umtausch- oder Bezugsrechten aus Aktienoptionsscheinen zweckgebunden zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2020").
Dieselbe Hauptversammlung vom 16. Juni 2020 beschloss die Ausgabe von 2.000.000 Aktienoptionsscheinen (Instrumente gemäß § 174 Aktiengesetz). 1.500.000 Aktienoptionsscheine wurden ausgewählten Mitgliedern des Vorstands der S&T AG (Zuteilungsberechtigte) vom Aufsichtsrat zugeteilt. 500.000 Aktienoptionsscheine wurden ab 13. Juli 2020, auf der Grundlage eines von der österreichischen Finanzmarktaufsicht gebilligten Prospektes, ausgewählten Schlüsselmitarbeitern der S&T Gruppe öffentlich, zur Zeichnung gegen den Angebotspreis pro Aktienoptionsschein, angeboten. Nach dem Ende des Angebotszeitraums und einer sogenannten Rumpf-Platzierung nicht im öffentlichen Angebot gezeichneter Aktienoptionsscheine, beschloss der Vorstand mit Genehmigung des Aufsichtsrates die endgültige Anzahl der auszugebenden Aktienoptionsscheine sowie die Zuteilung der angebotenen Aktienoptionsscheine auf Basis der erhaltenen Zeichnungserklärungen. Insgesamt wurden 2.000.000 Aktienoptionsscheine, bestehend aus den 1.500.000 den Zuteilungsberechtigten zugeteilten und den 500.000 den ausgewählten Schlüsselmitarbeitern der S&T Gruppe angebotenen Aktienoptionsscheinen ausgegeben. 112 berechtigte Zeichner, die Zeichnungsscheine für insgesamt 420.665 angebotene Aktienoptionsscheine abgegeben hatten, erhielten die volle Zuteilung entsprechend der Einordnung der jeweiligen Konzerngesellschaft und des jeweiligen Managementlevels des berechtigen Zeichners in Übereinstimmung mit den Parametern laut Prospekt. Die verbleibende Anzahl von 79.335 angebotenen Aktienoptionsscheinen wurde an die Zuteilungsberechtigten auf der Grundlage ihrer für die Rumpf-Platzierung eingegangenen Zeichnungsscheine, gegen Zahlung des Angebotspreises pro Aktienoptionsschein, ausgegeben. Mit 30. Juli 2020 wurden die Aktienoptionsscheine im Amtlichen Handel der Wiener Börse zugelassen und im Anschluss wurden bzw. werden die Aktienoptionsscheine an die jeweiligen Zeichner und Zuteilungsberechtigten ausgeliefert. Eine erstmalige Ausübung des Wandlungs- bzw. Bezugsrechts aus dem Aktienoptionsschein ist frühestens 36 Monate nach Ausgabe des Aktienoptionsscheins und nur bei Überschreitung eines Kurses der S&T AG Aktie von derzeit mehr als EUR 32,86, gegebenenfalls von Zeit zu Zeit anzupassen auf Grundlage der Emissionsbedingungen, möglich. Aus diesem Grund erfolgte im Geschäftsjahr 2021 keine Ausnützung aus dem Genehmigten Kapital 2020.
Ansonsten bestehen keine Befugnisse der Mitglieder des Vorstandes, die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergeben, dies auch insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen.
Aufgrund des Ablaufs der vorherigen Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf eigener Aktien beschloss die außerordentliche Hauptversammlung der S&T AG am 15. Jänner 2019 eine neue Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf von eigenen Aktien. Der Vorstand wurde ermächtigt, auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab 15. Jänner 2019 sowohl über die Börse als auch – diesfalls unter vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrats – außerbörslich zu erwerben. Die Aktien dürfen zu einem Gegenwert erworben werden, der den Börsenkurs (durchschnittlicher Schlusskurs für Aktien der Gesellschaft im XETRA-Handel an der Wertpapierbörse Frankfurt/Main) der letzten fünf Börsentage vor dem Erwerb um nicht mehr als 10% über- bzw. unterschreitet. Entsprechende Vorstandsbeschlüsse sowie Details zum jeweiligen darauf beruhenden Rückkaufprogramm sind in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben zu veröffentlichen.
Der Vorstand wurde für die Dauer von fünf Jahren ab der Beschlussfassung der außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Jänner 2019 ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates auf andere Weise als über die Börse oder durch öffentliches Angebot zu veräußern, etwa in Form der Verwendung dieser Aktien als Gegenleistung für Sacheinlagen von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- oder Ausland oder für sonstige Vermögensgegenstände (z.B. Patente). Die allgemeinen Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre können diesfalls ausgeschlossen werden. Der Vorstand wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Jänner 2019 außerdem ermächtigt, eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Der Vorstand hat von der Ermächtigung, eigene Aktien zu erwerben, im Geschäftsjahr 2021 durch zwei Aktienrückkaufprogramme Gebrauch gemacht:
Der Vorstand der S&T AG beschloss am 27. Oktober 2020 auf Grundlage des Ermächtigungsbeschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung vom 15. Jänner 2019 ein Rückkaufprogramm für eigene Aktien ("Aktienrückkaufprogramm II 2020") durchzuführen. Das Volumen belief sich auf bis zu 1.000.000 Stück eigene Aktien, wobei der Gesamterwerbsbetrag bis zu EUR 20 Mio. und der Maximalpreis je erworbener eigener Aktie EUR 20,00 betrug. Das Aktienrückkaufprogramm II 2020 wurde im Geschäftsjahr 2021 fortgesetzt – am 2. März 2021 beschloss der Vorstand auf Grund des gestiegenen Aktienkurses der S&T AG auf Grund der positiven operativen Entwicklung der Gesellschaft eine Erhöhung des Maximalpreises auf EUR 22,50. Die Gesamtzahl der im Rahmen des Aktienrückkaufprogrammes II 2020 erworbenen Aktien beläuft sich auf 824.471 Aktien, die zu einem gewichteten Durchschnittskurs von EUR 19,7015 erworben wurden.
Am 27. April 2021 beschloss der Vorstand ein weiteres Aktienrückkaufprogramm ("Aktienrückkaufprogramm I 2021"). Das beschlossene Volumen belief sich auf bis zu 500.000 Stück rückzuerwerbende Aktien, der Rückkauf unter dem Aktienrückkaufprogramm I 2021 startete am 3. Mai 2021 und war mit einschließlich 3. November 2021 befristet. Der Maximalpreis wurde mit EUR 22,50 pro Aktie bzw. jenem Preis, der 10% über dem durchschnittlichen S&T-Börsenkurs der letzten 5 Börsentage im XETRA Handel liegt, festgelegt. Der maximale Gesamtbetrag, der von S&T AG für das Aktienrückkaufprogramm I 2021 aufgewendet wird, lag bei EUR 10 Millionen. Insgesamt hat die S&T AG unter dem Aktienrückkaufprogramm I 2021 493.446 Aktien zu einem gewichteten Durchschnittskurs von EUR 20,2656 je Aktie zurückgekauft.
Zum 31. Dezember 2021 hält die S&T AG 2.465.535 Stück eigene Aktien, was 3,73% des Grundkapitals der Gesellschaft entspricht. Der Gesamterwerbspreis aller eigenen Aktien zum 31. Dezember 2021 ohne Nebenkosten der zurückgekauften Aktien betrug EUR 47.423.868,21.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 besteht keine noch gültige Ermächtigung der Hauptversammlung der S&T AG zum Rückkauf weiterer eigener Aktien.
Die Kapitalrücklage beinhaltet im Wesentlichen die gezahlten Agios aus durchgeführten Kapitalerhöhungen, die Verrechnung von Differenzbeträgen aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss sowie die Gegenbuchung des aus der Bewertung der Aktienoptionsprogramme erfassten Personalaufwandes.
Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile beinhalten erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen wie Neubewertungen gemäß IAS 19, Währungsumrechnungsdifferenzen und Ergebnisse aus der Folge- und Neubewertung von Finanzinstrumenten.
Die einzelnen Komponenten des sonstigen Ergebnisses gliedern sich folgendermaßen auf die sonstigen Eigenkapitalbestandteile auf:
| IN TEUR | SONSTIGE EIGENKAPITAL BESTANDTEILE |
FREMDKAPITAL INSTRUMENTE ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT ÜBER DAS SONSTIGE ERGEBNIS |
VERSICHERUNGS MATHEMATISCHE GEWINNE/ VERLUSTE GEM. IAS 19 |
MARKT BEWERTUNGS RÜCKLAGE |
AUSGLEICHS POSTEN AUS WÄHRUNGS UMRECHNUNG |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2020 | -3.562 | 64 | -2.132 | 109 | -1.603 |
| Sonstiges Ergebnis | |||||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnung |
-11.502 | 0 | 0 | 0 | -11.502 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste gem. IAS 19 |
-464 | 0 | -464 | 0 | 0 |
| Wertminderung von FK-Instrumenten zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis |
-14 | -14 | 0 | 0 | 0 |
| Ergebnis aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-49 | 0 | 0 | -49 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | -15.591 | 50 | -2.596 | 60 | -13.105 |
| Sonstiges Ergebnis | |||||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnung |
7.091 | 0 | 0 | 0 | 7.091 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste gem. IAS 19 |
97 | 0 | 97 | 0 | 0 |
| Wertminderung von FK-Instrumenten zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis |
-1 | -1 | 0 | 0 | 0 |
| Ergebnis aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-1 | 0 | 0 | -1 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | -8.405 | 49 | -2.499 | 59 | -6.014 |
Auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat beschloss die Hauptversammlung der S&T AG am 8. Juni 2021, aus dem zum 31. Dezember 2020 im Einzelabschluss nach UGB ausgewiesenen Bilanzgewinn der S&T AG in Höhe von EUR 49.835.371,04 eine Dividende in Höhe von EUR 0,30 pro dividendenberechtigter Aktie auszuschütten und den verbleibenden Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen. Ab Dienstag, den 15. Juni 2021, wurde der Börsenhandel Ex-Dividende durchgeführt. Die Auszahlung der Dividende erfolgte ab 17. Juni 2021.
Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss zeigen die auf andere Gesellschafter entfallenden Anteile am Eigenkapital von Tochtergesellschaften. Die Anteile haben sich wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss zum 1. Jänner | 5.432 | 12.363 |
| Zugang Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 2 | 1.124 |
| Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfallendes Periodenergebnis | 704 | -986 |
| Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss | -307 | -4.175 |
| Dividenden / Auszahlungen an Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss | -1.018 | -2.467 |
| Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfallendes sonstiges Ergebnis | 829 | -979 |
| Abgang Anteile ohne beherrschenden Einfluss aufgrund Endkonsolidierung | -936 | 7 |
| Sonstige Änderung | 0 | 545 |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss zum 31. Dezember | 4.706 | 5.432 |
Der Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss in Höhe von TEUR 307 resultiert aus dem konzerninternen Verkauf der RTSoft AO, Moskau, Russland, an die Affair OOO, Moskau, Russland, und der damit einhergehenden Erhöhung des Anteilsbesitzes der S&T AG an der RTSoft AO (siehe dazu Abschnitt A. "Veränderungen des Konsolidierungskreises 2021").
Der Abgang von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss aufgrund Endkonsolidierung betrifft den Verkauf der 51%-Beteiligung an der S&T IT Services S.R.L. (vormals BASS Systems S.R.L.), Chisinau, Moldawien, an den bisherigen Mitgesellschafter und eine im Zuge des Anteilsverkaufs vereinbarte Übertragung von Vermögenswerte und Schulden an die S&T Mold S.R.L., Chisinau, Moldawien (siehe dazu Abschnitt A. "Veränderungen des Konsolidierungskreises 2021").
Die nachstehende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen vor konzerninternen Eliminierungen zu jedem Tochterunternehmen mit wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss. Aufgrund der im Geschäftsjahr 2021 erfolgten Veräußerung der S&T IT Services S.R.L. und der in diesem Zusammenhang erfolgten Übertragung von Vermögenswerten und Schulden an die S&T Mold S.R.L. werden ab dem Geschäftsjahr 2021 die zusammengefassten Finanzinformationen der S&T Mold S.R.L. dargestellt.
| IN TEUR | AFFAIR OOO (TEILKONZERN) |
S&T MOLD S.R.L. |
|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2021 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 17.061 | 10.484 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 16.339 | 11.327 |
| Langfristige Schulden | 227 | 157 |
| Kurzfristige Schulden | 18.523 | 10.346 |
| Reinvermögen | 14.650 | 11.308 |
| Eigentumsanteil/Stimmrechte Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 52,0% | 49,0% |
| Buchwert der Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 3.044 | 1.751 |
| 1–12/2021 | 1–12/2021 | |
| Anteiliger Gewinn/Verlust der Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 85 | 108 |
| Anteiliges sonstiges Ergebnis der Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 282 | 342 |
| Dividenden an Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 360 | 0 |
| IN TEUR | AFFAIR OOO (TEILKONZERN) |
S&T IT SERVICES S.R.L. |
| 31.12.2020 | 31.12.2020 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 15.843 | 9.186 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 12.507 | 13.915 |
| Langfristige Schulden | 1.053 | 319 |
| Kurzfristige Schulden | 13.234 | 12.558 |
| Reinvermögen | 14.063 | 10.224 |
| Eigentumsanteil/Stimmrechte Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 52,0% | 49,0% |
| Buchwert der Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 3.344 | 992 |
| 1–12/2020 | 1–12/2020 | |
| Anteiliger Gewinn/Verlust der Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 87 | -1.113 |
| Anteiliges sonstiges Ergebnis der Anteile ohne beherrschenden Einfluss | -645 | -274 |
| Dividenden an Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 0 | 2.467 |
Die Posten langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten und kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten beinhalten Darlehen, Kontokorrentverbindlichkeiten sowie ausgegebene Schuldscheindarlehen.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Finanzierungsverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 31.12.2021 31.12.2020 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
|
| Schuldscheindarlehen | 167.500 | 167.500 | 0 | 160.000 | 160.000 | 0 |
| Akquisitionsdarlehen | 42.902 | 25.449 | 17.454 | 28.717 | 11.324 | 17.393 |
| Sonstige Darlehen | 54.452 | 45.428 | 9.024 | 49.809 | 47.525 | 2.285 |
| Kontokorrentkredite | 45.841 | 0 | 45.841 | 23.132 | 0 | 23.132 |
| Summe Finanzierungsverbindlichkeiten |
310.695 | 238.376 | 72.319 | 261.658 | 218.848 | 42.810 |
Die S&T AG hat im April 2019 ein Schuldscheindarlehen über TEUR 160.000 sowie im März 2021 ein weiteres Schuldscheindarlehen über TEUR 7.500 begeben. Die Ausgaben erfolgten in unterschiedlichen Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten bzw. Zinsvereinbarungen.
| LAUFZEIT | ZINSVEREINBARUNG FIX / VARIABEL | TRANCHE IN TEUR |
|---|---|---|
| Bis 17. April 2024 | fixe Verzinsung / 1,046% | 75.000 |
| Bis 17. April 2026 | fixe Verzinsung / 1,439% | 10.000 |
| Bis 17. April 2024 | variable Verzinsung / 6mE + 100 bps | 49.000 |
| Bis 17. April 2026 | variable Verzinsung / 6mE + 120 bps | 6.000 |
| Bis 30. April 2026 | variable Verzinsung / 6mE + 120 bps | 20.000 |
| 160.000 | ||
| Bis 24. März 2026 | fixe Verzinsung / 1,100% | 7.500 |
| Summe Schuldscheindarlehen | 167.500 |
Die bestehenden Schuldscheindarlehensverträge und Kreditvereinbarungen über TEUR 167.500 enthalten vertragliche Vereinbarungen zur Einhaltung von Finanzkennzahlen (Financial Covenants), welche die Einhaltung einer Konzerneigenkapitalquote von größer oder gleich 30% vorsehen. Die Nichteinhaltung dieser Finanzkennzahl berechtigt den Kreditgeber zur Kündigung des jeweiligen Finanzierungsvertrages. Darüber hinaus wurde ein "Margin Step-Up" vereinbart: Sollte das Verhältnis Nettoverschuldung (inkl. der Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16) zum Bilanzstichtag zu EBITDA des vorangegangenen Geschäftsjahres größer 3 betragen, führt dies zu einem Anspruch des Kreditgebers auf eine gegenüber den Basiskonditionen um 50 Basispunkten erhöhten Verzinsung. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 lag die Konzerneigenkapitalquote bei 31,3% und damit oberhalb des vertraglich vorgegebenen Schwellenwerts. Ferner führt das Verhältnis Nettoverschuldung zu EBITDA zum 31. Dezember 2021 zu keiner Erhöhung der Marge der Kreditgeber.
Die zum 31. Dezember bestehenden Akquisitionsdarlehen setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | KREDITSUMME | LAUFZEIT | VERZINSUNG | TILGUNG |
|---|---|---|---|---|
| Erwerb Anteile an Kontron Electronics GmbH / Kontron S&T AG |
30.000 | 31.03.2023 | 0,54% | vierteljährig |
| Erwerb Anteile an Kontron AG (Kontron S&T AG) | 45.000 | 31.03.2022 | 0,40% | vierteljährig |
| Erwerb Anteile an Iskratel | 37.500 | 31.12.2025 | 0,44% | vierteljährig |
| IN TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
|
| Erwerb Anteile an Kontron Electronics GmbH / Kontron S&T AG |
8.823 | 1.764 | 7.059 | 15.884 | 8.824 | 7.060 |
| Erwerb Anteile an Kontron AG (Kontron S&T AG) |
2.500 | 0 | 2.500 | 12.500 | 2.500 | 10.000 |
| Erwerb Anteile an Iskratel | 31.579 | 23.684 | 7.895 | 0 | 0 | 0 |
| Erwerb Anteile an Affair OOO | 0 | 0 | 0 | 333 | 0 | 333 |
| Summe Akquisitionsdarlehen | 42.902 | 25.448 | 17.454 | 28.717 | 11.324 | 17.393 |
Die im Geschäftsjahr 2014 getätigten Anteilserwerbe an der Affair OOO, der S&T Mold S.R.L., und des ausstehenden 50%-Anteils an der S&T Serbia d.o.o. wurden teilweise durch Darlehen finanziert. Das Darlehen, das als Besicherung die Verpfändung der Geschäftsanteile der Affair OOO vorsah, wurde im Geschäftsjahr 2020 planmäßig getilgt.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein Kreditvertrag über TEUR 30.000 mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der Raiffeisen Bank International AG und der Raiffeisenlandesbank Steiermark AG zum Zwecke der Refinanzierung des Anteilskaufs an der Kontron Electronics GmbH und zur Ausfinanzierung des Aktienkaufprogramms betreffend verbliebener Streubesitzaktionäre der 2016 übernommenen Kontron S&T AG abgeschlossen. Der Kredit ist mit Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich abgesichert.
Zur Refinanzierung der Akquisitionskosten für die Kontron AG bzw. für den Erwerb weiterer Anteile an der Kontron AG bzw. Kontron S&T AG wurde im Juni 2017 ein Darlehen über TEUR 45.000 bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und der Raffeisen Bank International AG aufgenommen. Der Kredit ist zu 50% mit Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich abgesichert.
Die beiden Beteiligungsfinanzierungen unter Haftungsübernahme der österreichischen Kontrollbank in ursprünglicher Höhe von EUR 45 Mio. (Akquisition Kontron) und EUR 30 Mio. (Akquisition Kontron Electronics GmbH) sehen eine Mindesteigenkapitalquote von 30% sowie ein Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA von maximal 3,0 vor. Beide Financial Covenants waren zum 31. Dezember 2021 erfüllt.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Kreditvertrag über TEUR 37.500 mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der Raiffeisen Bank International AG und der Raiffeisenlandesbank Steiermark AG zum Zwecke der Refinanzierung Anteilskauf "Iskratel" geschlossen. Der Kredit ist mit Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich abgesichert und sieht eine Mindesteigenkapitalquote von 30% sowie ein Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA von maximal 3,0 vor. Beide Covenants waren zum 31. Dezember 2021 erfüllt.
Eine Finanzierungslinie über TEUR 30.000 wurde im Geschäftsjahr 2019 vorzeitig um 2 Jahre bis 30. Juni 2023 verlängert und ist zum Stichtag 31. Dezember 2021 voll ausgenützt. Im Zuge der Verlängerung wurde ein Fixzinssatz von 1,66% (ab 1. Februar 2020 1,40%) vereinbart.
Der Kreditvertrag sieht als Financial Convenant einerseits eine Mindesteigenkapitalquote von 25% vor. Ferner darf das Verhältnis der adaptierten Nettoverschuldung zum EBITDAR (Earnings before Taxes, Depreciation and Rent & Operating Lease Expenses) 2,5 nicht überschreiten. Beide Financial Covenants wurden zum Bilanzstichtag erfüllt. Zusätzlich ist die Kreditlinie mit Pfandrechten in Höhe von TEUR 3.500 und TEUR 2.000 ob des Baurechtswohnungseigentum Industriezeile 35, 4020 Linz besichert.
Per 3. Oktober 2017 hat die S&T AG im Zusammenhang mit einer Finanzierung von Softwarelizenzen ein Darlehen über TEUR 693 aufgenommen, welches per 31. Dezember 2021 mit TEUR 115 (Vj.: TEUR 254) aushaftend war. Das Darlehen ist monatlich tilgend bis 31. Oktober 2022 bei einem Zinssatz von 0,0%.
Ein Entwicklungsförderungsdarlehen mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2021 wurde planmäßig getilgt.
Die im Zuge der Unternehmensakquisitionen im Geschäftsjahr 2020 übernommenen Darlehen belaufen sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf TEUR 16.481. Dabei handelt es sich um eine langfristige Finanzierungslinie in Höhe von TEUR 12.910 sowie um einen Investitionskredit in Höhe von TEUR 3.571. Die Darlehen haben eine Laufzeit bis 27. September 2030 bzw. 31. Dezember 2031 und sind mit 1,35% variabel (6M-EURIBOR + 1,35%) bzw. 1,30% fix verzinst.
Beide Finanzierungen sind mit Pfandrechten auf Geschäftsgebäude besichert.
Am 31. Dezember 2021 bestanden kurzfristig ausnutzbare Kontokorrentkreditvereinbarungen bzw. kurzfristige Überziehungskredite von insgesamt TEUR 45.841 (Vj.: TEUR 23.132). Der Zinssatz für Kontokorrentkredite liegt zwischen 0,25% und 4,66% (Vj.: 0,0% bis 9,25%).
Zur Sicherstellung von Kontokorrentverbindlichkeiten von Tochterunternehmen wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.255 (Vj.: TEUR 1.293) im Rahmen einer Globalzession zur Sicherung dieser kurzfristigen Finanzschulden abgetreten und sonstige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 2.988 (Vj.: TEUR 1.957) verpfändet. Desweiteren bestehen für ausgenutzte Kontokorrentverbindlichkeiten Pfandrechte auf Gebäude in Höhe von TEUR 405 (Vj.: TEUR 1.500).
Bei den am Bilanzstichtag erfassten Finanzierungsverbindlichkeiten sind im Berichtszeitraum keine Zahlungsstörungen hinsichtlich der Tilgungs- und Zinszahlungen, des Tilgungsfonds oder der Tilgungsbedingungen der Verbindlichkeiten aufgetreten.
Die in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Schulden gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Leasingverbindlichkeiten | 39.105 | 44.864 |
| Verbindlichkeiten für bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben | 9.576 | 27.527 |
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben | 1.377 | 1.869 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Forschungsförderungsgesellschaft | 3.996 | 3.598 |
| Sonstige | 30 | 0 |
| Summe sonstige langfristige finanzielle Schulden | 54.084 | 77.858 |
Die Leasingverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner | 68.163 | 70.850 |
| Zugänge | 14.001 | 16.914 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 320 | 3.888 |
| Abgänge | -2.860 | -2.931 |
| Zinszuwachs | 1.413 | 1.716 |
| Zahlungen | -19.038 | -22.274 |
| Stand zum 31. Dezember | 61.999 | 68.163 |
| davon kurzfristig | 22.894 | 23.299 |
| davon langfrisitg | 39.105 | 44.864 |
Mögliche zukünftige Mittelabflüsse in Höhe von TEUR 3.126 (Vj.: TEUR 6.013) wurden nicht in die Leasingverbindlichkeit einbezogen, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert werden.
Der Gesamtbetrag an Leasingzahlungen betrug im Geschäftsjahr 2021 TEUR 22.184 (Vj.: TEUR 23.239), wovon TEUR 2.896 (Vj.: TEUR 727) auf kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit bis maximal zwölf Monate entfielen; TEUR 250 (Vj.: TEUR 238) wurden für Leasingvereinbarungen für Vermögenswerte von geringem Wert aufgewendet.
Der Ertrag aus dem Unterleasing von Nutzungsrechten belief sich im laufenden Geschäftsjahr auf TEUR 71 (Vj.: TEUR 361).
Die langfristigen Verbindlichkeiten für bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben betragen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 TEUR 9.576 (Vj.: TEUR 27.527) und betreffen im Wesentlichen die im Vorjahr erfolgte Akquisition der Iskratel Gruppe mit TEUR 9.275.
Der Rückgang der langfristigen Verbindlichkeiten für bedingte Gegenleistungen in Höhe von insgesamt TEUR 17.951 resultiert mit TEUR 7.200 aus dem Erwerb der ausstehenden 44,5%-Anteile an der CITYCOMP Service GmbH, Deutschland. Im Dezember 2021 hat die S&T AG die Annahmeerklärung zur Optionsvereinbarung ausgeübt und die restlichen 44,5% an der CITYCOMP Service GmbH erworben. Der Ausübungspreis der Call Option betrug TEUR 7.200 und lag damit um TEUR 5.099 unter dem passivierten Betrag für die Put Option.
Dementsprechend war die langfristige Verbindlichkeit für bedingte Gegenleistungen zu reduzieren.
Auf Grund der Änderung der Fristigkeit und der damit einhergehenden Umgliederung in den kurzfristigen Bereich reduzierten sich die langfristige Gegenleistung aus dem Erwerb der Iskratel Gruppe um TEUR 7.196.
Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistungen zum 31. Dezember 2021 repräsentiert die beste Schätzung des Managements und wird anhand der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Er stellt einen beizulegenden Zeitwert der Stufe 3 dar.
Die bedingte Gegenleistung in Höhe von TEUR 16.683 aus dem Erwerb von 100% der Anteile an der Iskratel Gruppe mit dem Hauptsitz in Kranj, Slowenien, berechnet sich aus den Ergebnissen vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) der Geschäftsjahre 2021 und 2022 für den Iskratel Teilkonzern. Für die Bewertung zum Abschlussstichtag wurde die zum Erwerbszeitpunkt gültige Planung zugrunde gelegt.
Die wesentlichen Inputfaktoren bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der bedingten Gegenleistung stellen sich wie folgt dar:
Die am vorangegangenen Abschlussstichtag bestehende finanzielle Verpflichtung aus einer Put-Optionsvereinbarung über den Erwerb von 44,5% der Anteile an der CITYCOMP Service GmbH in Höhe von TEUR 11.459 war im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der Ausübung der Optionsvereinbarung auszubuchen.
Bewertungsverfahren und Inputparameter bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3:
| FINANZINSTRUMENTE | BEWERTUNGSVERFAHREN | INPUTPARAMETER |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | Discounted-Cashflow-Methode | Umsatzerlöse und Ergebnisse der strategischen Unternehmensplanung, risikoadäquater Zinssatz vor Steuern |
Die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | KURZFRISTIGER TEIL | LANGFRISTIGER TEIL | GESAMT |
|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 3.872 | 4.516 | 8.388 |
| Zugang Akquisition | 2.751 | 26.276 | 29.027 |
| Als Ertrag erfasst | -4.395 | -214 | -4.609 |
| Als Aufwand erfasst | 163 | 0 | 163 |
| Zinsaufwand | 72 | 788 | 860 |
| Zahlung | -2.587 | 0 | -2.587 |
| Umbuchung | 3.839 | -3.839 | 0 |
| Ausbuchung | -349 | 0 | -349 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | 3.366 | 27.527 | 30.893 |
| Zugang Akquisition | 310 | 301 | 611 |
| Als Ertrag erfasst | -1.876 | -5.567 | -7.443 |
| Als Aufwand erfasst | 153 | 0 | 153 |
| Zinsaufwand | 378 | 1.741 | 2.119 |
| Zahlung | -1.810 | -7.230 | -9.040 |
| Umbuchung | 7.196 | -7.196 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 7.717 | 9.576 | 17.293 |
Die in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen langfristigen Schulden gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Vertragsverpflichtungen | 16.952 | 16.323 |
| Sonstige | 488 | 661 |
| Summe Vertragsverpflichtungen und sonstige langfristige Schulden | 17.440 | 16.984 |
Die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen | 9.962 | 10.253 |
| Rückstellung für Abfertigungen | 11.504 | 11.521 |
| Rückstellung für Jubiläumsgelder | 2.068 | 2.027 |
| Rückstellungen für Garantien und Gewährleistungen | 1.364 | 2.852 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 157 | 193 |
| Langfristige Rückstellungen zum 31. Dezember | 25.056 | 26.846 |
| Rückstellung für Garantien und Gewährleistungen | 8.918 | 9.348 |
| Rückstellung für drohende Verluste | 8.479 | 13.125 |
| Rückstellung für Rechts- und Prozesskosten | 8.007 | 7.011 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 6.032 | 10.989 |
| Kurzfristige Rückstellungen zum 31. Dezember | 31.436 | 40.473 |
| Rückstellungen gesamt zum 31. Dezember | 56.492 | 67.319 |
Leistungsorientierte Pensionszusagen bestehen gegenüber Mitarbeitern der S&T Gruppe in Deutschland und Frankreich.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Beschreibung der Zusagen:
In Deutschland wird der gesetzliche Rahmen für die betriebliche Altersversorgung (bAV) durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) vorgegeben, in dem die gesetzlichen Mindestanforderungen an die bAV verankert sind. Des Weiteren müssen Regelungen und Urteile aus dem Arbeitsrecht befolgt werden. Beim Altersversorgungssystem handelt es sich um Ruhegeld, das als Altersrente, vorgezogene Altersrente, Invalidenrente bei Erwerbsminderung oder Hinterbliebenenrente ausgezahlt wird.
Zum Bilanzstichtag nehmen bei der Kontron Europe GmbH 9 Mitarbeiter und bei der Kontron Transportation Deutschland GmbH 45 Mitarbeiter an Versorgungsplänen teil. Die Pensionsverpflichtungen bei diesen Gesellschaften sind nicht durch Planvermögen gedeckt, was für kleinere Unternehmen marktüblich ist. Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen bei der Kontron Europe GmbH beträgt 1,47 Jahre, bei der Kontron Transportation Deutschland GmbH 21,5 Jahre.
Der bei der Kontron AIS GmbH zum Bilanzstichtag bestehende Leistungsplan, an dem 3 Mitarbeiter teilnehmen, ist durch Planvermögen gedeckt. Das Planvermögen besteht aus einem unabhängig verwalteten Pensionsfondsvermögen. Die Laufzeit des Leistungsplans beträgt 13,21 Jahre.
Aufgrund der gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen in Frankreich sind die Kontron Modular Computers S.A.S. sowie die Kontron Transportation France S.A.S. verpflichtet, bei Pensionierung Einmalzahlungen an ihre Mitarbeiter zu leisten. Die Zahlungen sind tariflich geregelt und basieren auf der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie dem Endgehalt vor der Pensionierung. Ein Mitarbeiter, der die Firma vor dem Renteneintritt verlässt, unabhängig davon, ob freiwillig oder durch den Arbeitgeber veranlasst, erhält keine Zahlung. Zum Bilanzstichtag nehmen bei der Kontron Modular Computers S.A.S. 95 Mitarbeiter und bei der Kontron Transportation France S.A.S. 128 Mitarbeiter (Vj.: 126 Mitarbeiter) an den Plänen teil.
Wesentliche Risiken aus den leistungsorientierten Zusagen, die in erster Linie aus Zinsentwicklung und Langlebigkeit resultieren könnten, werden nicht erwartet.
Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellung:
In der folgenden Tabelle werden die Entwicklung der Pensionsverpflichtung sowie das Planvermögen für die leistungsorientierten Pläne dargestellt.
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Pensionsverpflichtung (DBO) zum 1. Jänner | 11.564 | 10.686 |
| Änderung der Berechnungsmethode | -352 | 0 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 300 | 277 |
| Zinsaufwand | 71 | 95 |
| Im Konzernergebnis erfasste Zwischensumme | 19 | 372 |
| Neubewertungen: Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) | ||
| aufgrund demografischer Annahmen | 6 | -1 |
| aufgrund finanzieller Annahmen | -221 | 517 |
| aufgrund erfahrungsbedingter Berichtigungen | 230 | 84 |
| Im sonstigen Ergebnis enthaltene Zwischensumme | 16 | 600 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -348 | -94 |
| Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31. Dezember | 11.251 | 11.564 |
| Verkehrswert des Planvermögens zum 31. Dezember | -1.289 | -1.311 |
| Nettoschuld aus Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember | 9.962 | 10.253 |
Im Jahr 2021 hat das IFRS IC seine Agendaentscheidung "Attributing Benefit to Periods of Services (IAS 19)" veröffentlicht, in der es sich damit befasst hat, über welchen Zeitraum der Dienstzeitaufwand für einen spezifischen leistungsorientierten Plan zu verteilen ist. Die Entscheidung hatte eine Reduzierung der Pensionsverpflichtungen bei den beiden Tochtergesellschaften in Frankreich in Höhe von TEUR 352 zur Folge.
Der Verkehrswert des Planvermögens reduzierte sich im Berichtszeitraum um TEUR 22 auf TEUR 1.289 (Vj.: TEUR 1.311). Von dieser Wertänderung wurden TEUR 10 (Vj.: TEUR 17) im Zinsergebnis und TEUR 25 (Vj.: TEUR 71) im sonstigen Ergebnis erfasst. Die aus dem Planvermögen gezahlten Versorgungsleistungen betrugen TEUR 57 (Vj.: TEUR 57).
Auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste in der Periode in Höhe von TEUR 38 (Vj.: TEUR -600) wurden latente Steuern in Höhe von TEUR -17 (Vj.: TEUR 99) im sonstigen Ergebnis erfasst.
Der Bewertung der Verpflichtung liegen die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2021 | DEUTSCHLAND | FRANKREICH |
|---|---|---|
| Abzinsungsfaktor | 1,00%-1,07% | 0,80% |
| Gehaltstrends | 0,00%-2,00% | 2,00%-2,40% |
| Rententrend | 1,75%-2,00% | n.a. |
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2020 | DEUTSCHLAND | FRANKREICH |
|---|---|---|
| Abzinsungsfaktor | 0,75% | 0,40%-0,59% |
| Gehaltstrends | 0,00%-2,00% | 1,50%-2,00% |
| Rententrend | 1,75%-2,00% | n.a. |
Als versicherungsmathematische Bewertungsmethode wird die Projected Unit Credit Method benutzt. Den Berechnungen liegen die INSEE 2015–2017 für Frankreich (31. Dezember 2020: INSEE 2014–2016) sowie die Richttafeln 2018 G von K. Heubeck für Deutschland zugrunde.
Die Sensitivitätsanalyse der Grundannahmen ergibt folgende Beträge:
| VERÄNDERUNG DER ANNAHME |
ERHÖHUNG DER ANNAHME |
VERMINDERUNG DER ANNAHME |
|
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,50% | -786 | 885 |
| Zukünfitge Gehaltssteigerungen | 0,50% | 311 | -293 |
| Rententrend | 1,00% | 685 | -561 |
| 31.12.2020 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,50% | -846 | 954 |
| Zukünfitge Gehaltssteigerungen | 0,50% | 535 | -484 |
| Rententrend | 1,00% | 703 | -574 |
Die Erhöhung der Lebenserwartung um ein Jahr führt zu einer Erhöhung der Gesamtverpflichtung in Höhe von TEUR 241.
Die folgenden Beträge werden voraussichtlich in den nächsten 10 Jahren in Zusammenhang mit Pensionsleistungen gezahlt:
| INNERHALB DER NÄCHSTEN 12 MONATE | ZWISCHEN 2 UND 5 JAHREN | ZWISCHEN 5 UND 10 JAHREN | GESAMT |
|---|---|---|---|
| 415 | 1.779 | 3.144 | 5.337 |
Verpflichtungen aus Abfertigungen für Mitarbeiter in Österreich, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, werden durch leistungsorientierte Pläne abgedeckt. Dabei handelt es sich um einmalige Abfindungen, die aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften bei Kündigung von Arbeitnehmern sowie regelmäßig bei Pensionsantritt an Mitarbeiter bezahlt werden müssen. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe der Bezüge.
Verpflichtungen aus Abfertigungen für Mitarbeiter in ausländischen Tochtergesellschaften stellen ebenfalls einmalige Abfindungen aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften dar, die bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses bezahlt werden müssen. Die Höhe des Anspruchs richtet sich nach der Dienstzeit und der Höhe der Bezüge.
Der Bewertung der Verpflichtung liegen die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2021 |
ÖSTERREICH | POLEN | SLOWENIEN |
|---|---|---|---|
| Abzinsungsfaktor | 0,95% | 3,40% | 0,80% |
| Biometrische Rechnungsgrundlagen | AVÖ 2018-P für Angestellte | Polish Life Expectancy Tables 2020 |
Mortality Tables Slovenia 2007 |
| keine Fluktuation Fluktuation berücksichtigt |
altersabhängig: 0,00% - 12,90% |
altersabhängig: 0,00% - 17,00% |
|
| Gehaltssteigerungen | 2,00% | 4,00% | 2,00% - 2,30% |
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2020 |
ÖSTERREICH | POLEN | SLOWENIEN |
| Abzinsungsfaktor | 0,50%-0,65% | 1,50% | 0,18%-0,34% |
| Biometrische Rechnungsgrundlagen | AVÖ 2018-P für Angestellte | Polish Life Expectancy Tables 2016 |
Mortality Tables Slovenia 2007 |
| Fluktuation | keine Fluktuation berücksichtigt |
altersabhängig: 2,00% - 20,00% |
altersabhängig: 0,00% - 10,00% |
| Gehaltssteigerungen | 2,00% | 3,00% | 2,00% - 3,50% |
Die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Barwert der Abfertigungsverpflichtungen zum 1. Jänner | 11.521 | 10.530 |
| Dienstzeitaufwand | 423 | 369 |
| Zinsaufwand | 59 | 82 |
| Neubewertungen | -152 | -11 |
| Gezahlte Leistungen | -532 | -1.090 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 158 | 1.658 |
| Veränderungen aus Währungsumrechnung | 27 | -17 |
| Barwert der Abfertigungsverpflichtung zum 31. Dezember | 11.504 | 11.521 |
Der Dienstzeitaufwand wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Personalaufwand erfasst; der Zinsaufwand wird in den Finanzaufwendungen ausgewiesen.
Die Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Änderungen demografischer Annahmen | -158 | 13 |
| Änderungen finanzieller Annahmen | -163 | 180 |
| Erfahrungsbedingte Anpassungen | 169 | -204 |
| Erfasste Gewinne (+) / Verluste (-) aus Neubewertungen | -152 | -11 |
Die Gewinne/Verluste aus Neubewertungen werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis (OCI) im Eigenkapital erfasst.
Eine Sensitivitätsanalyse der für die Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche als wesentlich erachteten versicherungsmathematischen Annahmen zeigt die nachfolgend dargestellten Auswirkungen auf den Barwert der Verpflichtung:
| VERÄNDERUNG DER ANNAHME |
ERHÖHUNG DER ANNAHME |
VERMINDERUNG DER ANNAHME |
|
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,25% | -269 | 246 |
| Zukünftige Gehaltssteigerungen | 0,25% | 256 | -235 |
| 31.12.2020 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,25% | -316 | 331 |
| Zukünftige Gehaltssteigerungen | 0,25% | 317 | -305 |
Die Sensitivitätsanalyse basiert auf der Änderung einer Annahme, während alle anderen Annahmen konstant gehalten werden. In der Realität ist es aber eher unwahrscheinlich, dass diese Einflussgrößen nicht korrelieren.
Für Mitarbeiter in Österreich, deren Dienstverhältnis am oder nach dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, werden Beiträge in Höhe von 1,53% der Bezüge an eine externe Mitarbeitervorsorgekasse bezahlt. Die Zahlungen für diesen beitragsorientierten Versorgungsplan betrugen im Geschäftsjahr 2021 TEUR 434 (Vj.: TEUR 417) und wurden im Personalaufwand erfasst.
Die sonstigen langfristigen Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | GARANTIEN UND GEWÄHRLEISTUNGEN |
SONSTIGE | |
|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 2.709 | 7.319 | 10.028 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 116 | 333 | 449 |
| Zuführung | 658 | 605 | 1.263 |
| Umgliederungen | -225 | -2.982 | -3.207 |
| Verbrauch | -233 | -1.975 | -2.208 |
| Auflösung | -132 | -1.079 | -1.211 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -41 | -1 | -42 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 | 2.852 | 2.220 | 5.072 |
| Zuführung | 449 | 577 | 1.026 |
| Umgliederungen | -1.260 | -14 | -1.274 |
| Verbrauch | -15 | -582 | -597 |
| Auflösung | -700 | -16 | -716 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 38 | 40 | 78 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 1.364 | 2.225 | 3.589 |
Die in obiger Tabelle dargestellten sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten auch Rückstellungen für Jubiläumsgelder.
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | GARANTIEN UND GEWÄHR LEISTUNGEN |
RECHTS- UND PROZESS KOSTEN |
DROHENDE VERLUSTE |
RESTRUK TURIERUNG |
SONSTIGE | GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2020 | 5.057 | 14.026 | 11.541 | 7.082 | 16.678 | 54.384 |
| Änderung Konsolidierungskreis |
369 | 79 | 1.156 | 0 | 514 | 2.118 |
| Zuführung | 2.529 | 248 | 5.481 | 0 | 3.640 | 11.898 |
| Umgliederungen | 4.703 | -323 | 3.756 | -11 | -4.918 | 3.207 |
| Verbrauch | -2.431 | -5.962 | -7.229 | -3.126 | -2.852 | -21.600 |
| Auflösung | -586 | -582 | -1.363 | -3.921 | -2.097 | -8.549 |
| Währungsumrechnungs differenzen |
-293 | -475 | -217 | -24 | 24 | -985 |
| Stand zum 31. Dezember 2020 |
9.348 | 7.011 | 13.125 | 0 | 10.989 | 40.473 |
| Änderung Konsolidierungskreis |
218 | 0 | 1.590 | 0 | 69 | 1.877 |
| Zuführung | 1.685 | 226 | 1.213 | 0 | 2.506 | 5.630 |
| Umgliederungen | 1.260 | 1.398 | 14 | 0 | -1.398 | 1.274 |
| Verbrauch | -3.243 | -499 | -6.690 | 0 | -4.535 | -14.967 |
| Auflösung | -569 | -131 | -910 | 0 | -1.629 | -3.239 |
| Währungsumrechnungs differenzen |
219 | 2 | 137 | 0 | 30 | 388 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 |
8.918 | 8.007 | 8.479 | 0 | 6.032 | 31.436 |
Die Zugänge aus Änderung Konsolidierungskreis im Geschäftsjahr 2021 resultieren überwiegend aus den erworbenen Gesellschaften PSB IT-Service GmbH und Axino Solutions GmbH.
In der Entwicklung der sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen für das Geschäftsjahr 2020 sind in den Zuführungen und Auflösungen auch die aus Konzernsicht unwesentlichen Anpassungen aus der in 2020 erfolgten Finalisierung der im Konzernabschluss 2019 lediglich vorläufig erfassten Kaufpreisallokationen enthalten. Diese Veränderungen hatten somit keinen Effekt auf die Konzern-Gewinnund Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2020.
Die Rückstellungen für Produktgarantien decken die erwarteten Garantieansprüche für verkaufte Produkte während der Gewährleistungsfrist ab.
Rückstellungen für Rechts- und Prozesskosten umfassen hauptsächlich Vorsorgen für mögliche Rechtsstreitigkeiten, Settlements und Pönalen für kritische Projekte.
Die Rückstellung für drohende Verluste beinhaltet die Risiken aus der Bewertung der regulären Projekte. Hier sind auch Projektnachlaufkosten für bereits abgenommene Kundenprojekte enthalten.
Die Rückstellung für Restrukurierung betraf die im Geschäftsjahr 2019 erworbenen Geschäftsbereiche "Kapsch CarrierCom" sowie "Kapsch PublicTransportCom". Die Restrukturierung konnte im Geschäftsjahr 2020 abgeschlossen werden.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben alle eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Schulden gliedern sich folgendermaßen:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 22.894 | 23.299 |
| Kurzfristiger Teil aus bedingten Gegenleistungen | 7.717 | 3.366 |
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben | 1.027 | 525 |
| Kreditorische Debitoren und Gutschriften für Kunden | 530 | 649 |
| Abgegrenzte Verbindlichkeiten – Andere | 6.045 | 9.894 |
| Derivate Finanzinstrumente | 0 | 16 |
| Sonstige verzinsliche Darlehen | 8.523 | 8.307 |
| Sonstige | 976 | 431 |
| Summe sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | 47.712 | 46.487 |
Die sonstigen kurzfristigen Schulden gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer | 19.805 | 15.582 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 34.813 | 32.257 |
| Verbindlichkeiten Sozialabgaben | 4.827 | 4.401 |
| Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten | 4.307 | 6.890 |
| Erhaltene Anzahlungen | 1.991 | 1.945 |
| Sonstige | 8.498 | 12.825 |
| Summe sonstige kurzfristige Schulden | 74.241 | 73.900 |
Die Konzerngeldflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme unterteilt nach Cashflow aus operativer Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit.
Die Zahlungsmittel der Konzerngeldflussrechnung umfassen alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel, d.h. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten vom Zeitpunkt der Einlage verfügbar sind, abzüglich Kontokorrentverbindlichkeiten sofern diese einen integralen Bestandteil des Cash Managements des Unternehmens darstellen sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit Verfügungsbeschränkungen.
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Kassenbestand | 76 | 73 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 296.436 | 281.836 |
| Liquide Mittel laut Konzernbilanz | 296.512 | 281.909 |
| Kontokorrentverbindlichkeiten | -24.181 | -23.132 |
| Guthaben bei Kreditinstituten mit Verfügungsbeschränkungen | -4.397 | -3.826 |
| Liquide Mittel gesamt | 267.934 | 254.951 |
Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern indirekt abgeleitet. Die Zinseinzahlungen werden der Investitionstätigkeit, die Zinsauszahlungen der Finanzierungstätigkeit zugeordnet. Die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten wird im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Posten "Rückzahlung Finanzierungsverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden" ausgewiesen.
Zu Informationen betreffend der Zahlungswirksamkeit der Unternehmenserwerbe wird auf Abschnitt A verwiesen.
Die folgende Tabelle zeigt die Finanzierungsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Kontokorrentkrediten sofern diese keinen integralen Bestandteil des Cash Managements darstellen sowie Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen des Konzerns, aufgeteilt in ihren zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Anteil:
| IN TEUR | ZAHLUNGS WIRKSAME VER ÄNDERUNGEN |
NICHT ZAHLUNGS WIRKSAME VERÄNDERUNGEN |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | neue Leasing verhältnisse |
Sonstige Änderungen |
31.12.2021 | ||
| Schuldscheindarlehen | 160.000 | 7.500 | 0 | 0 | 167.500 |
| Akquisitions- und sonstige Darle hen sowie Kontokorrentkredite |
78.526 | 40.562 | 0 | -74 | 119.014 |
| Leasingverbindlichkeiten | 68.163 | -19.038 | 14.001 | -1.127 | 61.999 |
| Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit |
306.689 | 29.024 | 14.001 | -1.201 | 348.513 |
| IN TEUR | ZAHLUNGS WIRKSAME VER ÄNDERUNGEN |
NICHT ZAHLUNGS WIRKSAME VERÄNDERUNGEN |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | neue Leasing verhältnisse |
Sonstige Änderungen |
31.12.2020 | ||
| Schuldscheindarlehen | 160.000 | 0 | 0 | 0 | 160.000 |
| Akquisitions- und sonstige Darle hen sowie Kontokorrentkredite |
80.422 | -20.757 | 0 | 18.861 | 78.526 |
| Leasingverbindlichkeiten | 70.850 | -22.274 | 16.914 | 2.673 | 68.163 |
| Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit |
311.272 | -43.031 | 16.914 | 21.534 | 306.689 |
Die Leasingverbindlichkeiten werden unter den Bilanzposten sonstige kurzfristige und langfristige finanzielle Schulden ausgewiesen.
Die sonstigen Änderungen des Geschäftsjahres 2021 beinhalten nicht zahlungswirksame Änderungen aus Unternehmenserwerben in Höhe von TEUR 327 (Vj.: TEUR 22.787), eine Reduktion der Leasingverbindlichkeiten aufgrund der vorzeitigen Beendigung von Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 2.431 (Vj.: TEUR 2.931), die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten von TEUR 1.413 (Vj.: TEUR 1.716) sowie Währungseffekte, insbesondere die Leasingverbindlichkeiten betreffend.
Der S&T Konzern verfügt zum 31. Dezember 2021 über folgende berichtspflichtige Geschäftssegmente:
Das EBITDA sowie das Bruttoergebnis (Umsatzerlöse abzüglich Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen) der Geschäftssegmente werden jeweils auf Basis der IFRS vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Segmente zu bestimmen. Die Entwicklung der Segmente wird anhand des EBITDA und des Bruttoergebnisses beurteilt und in Übereinstimmung mit dem Konzern-EBITDA und dem Bruttoergebnis im Konzernabschluss bewertet.
Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte innerhalb des S&T Konzerns eine Änderung der Segmentberichterstattung. In Anlehnung an die geänderte interne Unternehmenssteuerung und Entscheidungsfindung im Hinblick auf die Ressourcenverteilung wird die S&T Slovenija d.d. ab dem abgelaufenen Geschäftsjahr dem Segment "IoT Solutions Europe" zugeordnet. Vor dieser Änderung war die S&T Slovenija d.d. dem Segment "IT Services" zugeordnet, die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Die Verrechnungspreise zwischen den Geschäftssegmenten erfolgen zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auf Basis Normalauslastung zuzüglich eines konzerneinheitlichen Aufschlags.
| 2021 IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
KONSOLIDIERUNG/ ÜBERLEITUNG |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse gesamt | 577.368 | 813.652 | 115.411 | 1.506.431 | |
| Innenumsatz | -18.542 | -134.185 | -11.751 | -164.479 | |
| Umsatzerlöse | 558.826 | 679.467 | 103.660 | 1.341.953 | |
| Bruttoergebnis | 181.543 | 278.786 | 29.894 | 490.223 | |
| EBITDA vor HQ-Umlagen | 51.359 | 73.719 | 1.191 | 126.270 | |
| EBITDA nach HQ-Umlagen | 60.229 | 67.449 | -1.409 | 126.270 | |
| Abschreibungen | -63.593 | -63.593 | |||
| Finanzerträge | 1.586 | 1.586 | |||
| Finanzaufwendungen | -10.039 | -10.039 | |||
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen |
0 | 0 | |||
| Ertragsteuern | -5.260 | -5.260 | |||
| Periodenergebnis | 48.964 | 48.964 | |||
| Segmentvermögen | 460.797 | 589.268 | 81.223 | 1.131.288 | |
| Segmentschulden | 568.515 | 338.897 | 21.458 | 928.870 | |
| Segmentinvestitionen | 17.624 | 24.216 | 5.448 | 47.288 |
| 2020 IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
KONSOLIDIERUNG/ ÜBERLEITUNG |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse gesamt | 541.963 | 717.491 | 152.017 | 1.411.471 | |
| Innenumsatz | -18.421 | -112.264 | -25.981 | -156.666 | |
| Umsatzerlöse | 523.542 | 605.226 | 126.036 | 1.254.804 | |
| Bruttoergebnis | 153.492 | 256.026 | 46.239 | 455.757 | |
| EBITDA vor HQ-Umlagen | 39.313 | 74.080 | 16.649 | 130.043 | |
| EBITDA nach HQ-Umlagen | 47.224 | 68.736 | 14.083 | 130.043 | |
| Abschreibungen | -61.465 | -61.465 | |||
| Finanzerträge | 1.595 | 1.595 | |||
| Finanzaufwendungen | -9.256 | -9.256 | |||
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen |
-229 | -229 | |||
| Ertragsteuern | -6.065 | -6.065 | |||
| Periodenergebnis | 54.623 | 54.623 | |||
| Segmentvermögen | 421.292 | 547.923 | 77.328 | 1.046.542 | |
| Segmentschulden | 502.575 | 301.719 | 32.862 | 837.156 | |
| Segmentinvestitionen | 8.216 | 22.687 | 6.152 | 37.055 |
Das "EBITDA vor HQ-Umlagen" stellt das EBITDA vor Verrechnung von Headquarterkosten durch die S&T AG dar, im "EBITDA nach HQ-Umlagen" sind alle Umlagen berücksichtigt. Des Weiteren werden im Segment "IT Services" alle Kosten für die S&T AG (Headquarterkosten) erfasst, die sich nicht funktional auf die übrigen Segmente verteilen lassen. Auswirkungen auf das Konzernergebnis, welche nicht mit der operativen Geschäftstätigkeit der Segmente in unmittelbarem Zusammenhang stehen, werden folglich auch im Segment "IT Services" ausgewiesen.
Das Segmentvermögen umfasst die kurz- und langfristigen Vermögenswerte ohne Zuordnung von Geschäfts- oder Firmenwerte, Beteiligungen und Wertpapiere.
Die Segmentschulden umfassen die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten.
Informationen über geografische Gebiete:
| IN TEUR | 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| UMSATZERLÖSE | LANGFRISTIGES VERMÖGEN |
UMSATZERLÖSE | LANGFRISTIGES VERMÖGEN |
|
| Deutschland | 232.520 | 75.671 | 216.126 | 80.970 |
| Österreich | 108.211 | 44.658 | 102.920 | 42.886 |
| Nordamerika | 98.276 | 23.236 | 121.566 | 22.723 |
| Ungarn | 92.155 | 8.905 | 75.641 | 8.387 |
| Polen | 82.349 | 10.693 | 96.438 | 11.429 |
| Russland | 68.857 | 9.983 | 51.471 | 11.464 |
| Rumänien | 68.665 | 10.543 | 45.127 | 3.798 |
| Tschechien | 68.245 | 3.274 | 57.863 | 3.463 |
| Slowenien | 66.077 | 37.675 | 38.293 | 34.532 |
| China | 54.058 | 2.838 | 41.744 | 742 |
| Kroatien | 49.388 | 2.599 | 68.316 | 3.869 |
| Frankreich | 42.256 | 14.803 | 42.625 | 16.860 |
| Schweiz | 40.242 | 2.469 | 39.766 | 3.062 |
| Großbritannien | 32.505 | 1.040 | 37.371 | 1.325 |
| Bulgarien | 22.042 | 423 | 15.748 | 225 |
| Restliches Ausland | 216.106 | 9.145 | 203.790 | 12.214 |
| 1.341.953 | 257.955 | 1.254.804 | 257.949 |
Die Darstellung des langfristigen Vermögens umfasst die Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte sowie die langfristigen Vertragsvermögenswerte und die sonstigen langfristigen Vermögenswerte.
Die Darstellung der Umsatzerlöse nach geografischen Gebieten erfolgt nach dem jeweiligen Sitz des Kunden.
Der Konzern hat mit keinem einzelnen externen Kunden 10% oder mehr der berichteten Umsatzerlöse erzielt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster Finanzinstrumente auf die Kategorien nach IFRS 9:
| BEWERTUNGSKATEGORIE GEM. IFRS 9 | BUCHWERT 31.12.2021 |
FAIR VALUE 31.12.2021 |
|
|---|---|---|---|
| AKTIVA | |||
| Liquide Mittel | fortgeführte Anschaffungskosten | 296.512 | 296.512 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 215.513 | 215.513 |
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 17.033 | 17.033 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 19.577 | 19.577 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 325 | 325 |
| FV Hierarchie | STUFE 2 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 9.900 | 9.900 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 961 | 961 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 305 | 305 |
| FV Hierarchie | STUFE 1 | ||
| PASSIVA | |||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 31.472 | 31.472 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 7.717 | 7.717 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
fortgeführte Anschaffungskosten | 269.975 | 269.975 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 72.319 | 72.319 |
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 238.376 | 227.753 |
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 44.508 | 44.508 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 9.576 | 9.576 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 |
| BEWERTUNGSKATEGORIE GEM. IFRS 9 | BUCHWERT 31.12.2020 |
FAIR VALUE 31.12.2020 |
|
|---|---|---|---|
| AKTIVA | |||
| Liquide Mittel | fortgeführte Anschaffungskosten | 281.909 | 281.909 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 186.800 | 186.800 |
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 15.072 | 15.072 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 10.198 | 10.198 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 8 | 8 |
| FV Hierarchie | STUFE 2 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 10.126 | 10.126 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 293 | 293 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 310 | 310 |
| FV Hierarchie | STUFE 1 | ||
| PASSIVA | |||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 43.105 | 43.105 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 3.382 | 3.382 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
fortgeführte Anschaffungskosten | 210.011 | 210.011 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 42.810 | 42.810 |
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 218.848 | 227.753 |
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 50.331 | 50.331 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 27.527 | 27.527 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 |
Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten wurde mit einem DCF-Verfahren unter Anwendung eines marktkonformen Diskontierungszinssatzes ermittelt. Das eigene Kreditrisiko zum 31. Dezember 2021 wurde als unwesentlich beurteilt.
Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es sicherzustellen, dass er zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder Value ein Bonitätsrating bei Banken hat, das eine Fremdfinanzierung zu möglichst geringen Finanzierungskosten ermöglicht. Von Seiten des Managements ist eine maßgebliche Kennziffer zur Erreichung des Bonitätsratings die Eigenkapitalquote im Konzern. Zum Abschlussstichtag beträgt die Konzerneigenkapitalquote 31,3% (Vj.: 32,8%). Das Management überwacht das Kapital mit Hilfe des Verschuldungsgrades, der dem Verhältnis von Nettofinanzschulden zur Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzschulden entspricht. Die Überwachung erfolgt im Rahmen des monatlichen Reportings der Konzerngesellschaften und wird an den Vorstand berichtet. Zum Bilanzstichtag betragen die Nettofinanzschulden TEUR 632.358 (Vj.: TEUR 555.248) und die Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzschulden TEUR 1.055.621 (Vj.: TEUR 964.718), so dass sich ein Verschuldungsgrad von 60% (Vj.: 58%) errechnet. Die Nettofinanzschulden umfassen verzinsliche Darlehen, Schulden aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden abzüglich liquide Mittel und kurzfristige Einlagen. Das Eigenkapital umfasst das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital. Gegebenenfalls kann der Konzern die Eigenkapitalquote im Rahmen des genehmigten Kapitals durch Ausgabe neuer Aktien erhöhen. Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen vor unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner vornehmen oder neue Anteile ausgeben.
| IN TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Konzerneigenkapital | 423.263 | 409.470 |
| Summe Eigenkapital und Schulden | 1.352.133 | 1.246.627 |
| Konzerneigenkapitalquote | 31,3% | 32,8% |
| Langfristige Schulden | 348.162 | 353.807 |
| Kurzfristige Schulden | 580.708 | 483.350 |
| 928.870 | 837.157 | |
| Liquide Mittel | -296.512 | -281.909 |
| Nettofinanzschulden | 632.358 | 555.248 |
| Konzerneigenkapital | 423.263 | 409.470 |
| Eigenkapital und Nettofinanzschulden | 1.055.621 | 964.718 |
| Verschuldungsgrad | 59,9% | 57,6% |
Zum 31. Dezember 2021 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen. Die von den Banken geforderten Finanzkennzahlen für die Gewährung von Rahmenkreditlinien wurden eingehalten.
Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten – mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente – umfassen Bankdarlehen, Schuldscheindarlehen und kurzfristige Überziehungsrahmen, Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren.
Des Weiteren verfügt der Konzern über derivative Finanzinstrumente, deren Zweck die Absicherung gegen Währungs- bzw. Zinsrisiken ist, die aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns und seinen Finanzierungsquellen resultieren. Handel mit Derivaten zu spekulativen Zwecken wird entsprechend den konzerninternen Richtlinien nicht betrieben.
Der Konzern ist Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Steuerung dieser Risiken obliegt dem Management des Konzerns. Die Unternehmensleitung beschließt Strategien und Verfahren zur Steuerung einzelner Risikoarten, die im Folgenden dargestellt werden.
Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer Liquiditätsplanung, um einen eventuellen Finanzbedarf frühzeitig zu erkennen und mit den Bankpartnern abzustimmen.
Das Ziel des Konzerns ist es, ein Gleichgewicht zwischen der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs und der Sicherstellung der Flexibilität durch die Nutzung von kurzfristigen Überziehungsrahmen und sonstigen Finanzierungsquellen zu wahren.
Zum 31. Dezember 2021 weisen die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen.
| 2021 | BIS ZU 1 JAHR | ZWISCHEN 1 UND 5 JAHREN |
NACH MEHR ALS 5 JAHREN |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Finanzierungsverbindlichkeiten | 60.672 | 251.319 | 7.526 | 319.517 |
| Leasingverbindlichkeiten | 23.532 | 43.003 | 1.441 | 67.976 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
269.975 | 0 | 0 | 269.975 |
| Sonstige finanzielle Schulden | 24.818 | 16.326 | 0 | 41.144 |
| 378.997 | 310.648 | 8.967 | 698.612 | |
| 2020 | BIS ZU 1 JAHR | ZWISCHEN 1 UND 5 JAHREN |
NACH MEHR ALS 5 JAHREN |
GESAMT |
| Finanzierungsverbindlichkeiten | 41.457 | 182.752 | 45.773 | 269.982 |
| Leasingverbindlichkeiten | 24.049 | 47.431 | 3.442 | 74.922 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
210.011 | 0 | 0 | 210.011 |
| Sonstige finanzielle Schulden | 23.162 | 37.608 | 0 | 60.770 |
| 298.679 | 267.791 | 49.215 | 615.685 |
Der Buchwert der Finanzierungsverbindlichkeiten beträgt zum 31. Dezember 2021 TEUR 310.695 (Vj.: TEUR 261.658) und setzt sich aus langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 238.376 (Vj.: TEUR 218.848) sowie aus kurzfristigen Bankkrediten bzw. Überziehungsrahmen in Höhe von TEUR 72.319 (Vj.: TEUR 42.810) zusammen. Die für die verzinslichen Verbindlichkeiten angefallenen Zinsen betragen TEUR 9.999 (Vj.: TEUR 8.904).
Die S&T Gruppe setzt zur Lieferantenfinanzierung in ausgewählten Konzerngesellschaften und für bestimmte Lieferanten ein Reverse Factoring-Programm ein. Mit diesen Vereinbarungen kann es auch zur stärkeren Ausnutzung der bestehenden Zahlungsziele kommen. Die Verbindlichkeiten bleiben Teil des Working Capitals, welches im normalen Geschäftszyklus des Unternehmens verwendet wird. Bilanziell als auch zivilrechtlich ergeben sich jedoch keine Auswirkungen, die eine Umgliederung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten in der Bilanz nach sich ziehen.
Durch die Vereinbarung kommt es zu keiner Ausdehnung der bestehenden Zahlungsziele (diese betragen in der Regel zwischen 60 und 120 Tage) und die umfassten Verbindlichkeiten beziehen sich ausschließlich auf den Erwerb von Vorräten für die Produktion im Zusammenhang mit Kundenverträgen. S&T muss für diese Verbindlichkeiten keine (zusätzlichen) Sicherheiten bereitstellen.
Zum 31. Dezember 2021 sind Verbindlichkeiten iHv. TEUR 22.871 (Vj.: TEUR 14.723) von diesem Programm umfasst. Die Verbindlichkeiten sind in der Konzernbilanz im Posten "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen.
Marktrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen die drei folgenden Risikotypen: Wechselkursrisiko, Zinsrisiko und sonstige Preisrisiken. Dem Marktrisiko ausgesetzte Finanzinstrumente umfassen unter anderem verzinsliche Darlehen, Einlagen, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und derivative Finanzinstrumente.
Der Konzern unterliegt Währungsrisiken aus einzelnen Transaktionen. Diese Risiken resultieren aus Käufen und Verkäufen einer operativen Einheit in einer anderen Währung als der funktionalen Währung dieser Einheit. Die wesentlichen Währungsrisiken resultieren aus der Änderung des US-Dollar/EUR Wechselkurses. Als globales Unternehmen tätigt die S&T Umsätze und Materialeinkäufe in US-Dollar und Euro. Die sich daraus ergebenden Währungseffekte werden im Zeitablauf teilweise ausgeglichen. Verbleibende Spitzen werden durch den Einsatz von kurzfristigen Terminkontrakten bzw. Optionsgeschäften abgesichert. Zur Optimierung der Absicherungsstrategie wird das Risiko aus der Differenz aus Fremdwährungseinnahmen und -ausgaben geplanter Transaktionen, die im Rahmen der Konzernplanung mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden, durch den Einsatz verschiedener Absicherungsinstrumente eliminiert bzw. begrenzt.
Der beizulegende Zeitwert der zum Stichtag bestehenden Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen von TEUR 5.005 (Vj.: TEUR 209) beträgt TEUR 327 (Vj.: TEUR -8). Der Anteil an offenen Devisentermingeschäften mit einem positiven Marktwert beträgt TEUR 327 (Vj.: TEUR 0). Zum 31. Dezember 2021 bestehen keine Devisenoptionen. Die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen sind nicht erfüllt.
Zur Darstellung der Währungsrisiken verlangt IFRS 7 eine Währungssensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigt. Als relevante Risikovariablen gelten grundsätzlich alle nicht funktionalen Währungen, in denen Konzerngesellschaften Finanzinstrumente eingehen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Es wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern (aufgrund der Änderung von beizulegenden Zeitwerten der monetären Vermögenswerte und Schulden) gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollar. Alle anderen Variablen bleiben konstant. Die untersuchten Wertschwankungen haben keine direkte Auswirkung auf das Eigenkapital.
| KURSENTWICKLUNG DES USD | AUSWIRKUNGEN AUF DAS ERGEBNIS VOR STEUERN IN TEUR | |
|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2021 | +10% | -622 |
| -10% | 622 | |
| Geschäftsjahr 2020 | +10% | -1.006 |
| -10% | 1.006 |
Nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses aus der Marktbewertung der zum 31. Dezember 2021 bestehenden Devisenterminkontrakte. Dabei wird die Ergebnisauswirkung bei einer fiktiven Veränderung des Euro gegenüber der Fremdwährung um 5% bzw. 10% dargestellt:
| GESCHÄFTSJAHR 2021 | GESCHÄFTSJAHR 2020 | |
|---|---|---|
| +5% | 223 | 1 |
| +10% | 425 | 3 |
| -5% | -246 | -2 |
| -10% | -520 | -3 |
Der Anstieg des dargestellten Währungsrisikos auf das Ergebnis vor Steuern resultiert aus der deutlichen Erhöhung des Volumens der Devisentermingeschäfte zum 31. Dezember 2021.
Zinsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken.
Das Risiko des Konzerns aus Zinssatzänderungen ergibt sich im Wesentlichen aus abgeschlossenen variabel verzinsten Finanzierungen sowie veranlagten Festgeldern. Eine Änderung des allgemeinen Zinsniveaus könnte zu einer Erhöhung oder einem Rückgang der Zinsaufwendungen- bzw. des Zinsertrages führen.
Nachstehende Zinssensitivitätsanalyse wurde unter der Annahme erstellt, dass bei variablen Zinssätzen und bei kurzfristigen Fixzinssätzen (Barvorlagen) die Zinsen im Berichtszeitraum in allen Währungen um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen wären. Dies stellt die Einschätzung der Geschäftsführung hinsichtlich einer begründeten, möglichen Änderung der Zinsen dar.
Als Basis wurde das Zinsrisiko-Exposure von Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag bestimmt und unterstellt, dass die ausstehenden Verbindlichkeiten bzw. Forderungen zum Bilanzstichtag für das gesamte Jahr ausstehend waren.
Rund 33% (Vj.: 40%) der Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 310.695 (Vj.: TEUR 261.658) sind variabel verzinst. Darin enthalten sind Tranchen aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 75.000 (Vj.: TEUR 75.000). Akquisitionsdarlehen im Ausmaß von TEUR 42.902 (Vj.: TEUR 28.382), Tranchen aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 92.500 (inkl. einer in 2021 neu aufgenommenen Tranche iHv TEUR 7.500) sowie weitere Bankdarlehen in Höhe von TEUR 30.000 sind festverzinslich. Darüber hinaus ist eine im Zuge des Erwerbs der Kapsch CarrierCom übernommene Kontokorrentlinie in Höhe von TEUR 15.000, sowie eine im Geschäftsjahr 2021 neu aufgenommene Kontokorrentlinie in Höhe von TEUR 15.000 fixiert.
Falls die Zinsen um 100 Basispunkte höher gewesen wären und alle anderen Variablen konstant gehalten würden, wäre das Zinsergebnis um TEUR 1.019 schlechter (Vj.: TEUR 792) gewesen. Ein niedrigerer Zinssatz um 100 Basispunkte hätte aufgrund des negativen Zinsumfelds im Geschäftsjahr 2021 zu keiner Ersparnis im Zinsergebnis geführt (Vj.: TEUR 0). Die untersuchten Zinsschwankungen haben keine direkte Auswirkung auf das Eigenkapital. Im Hinblick auf die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten sieht sich der Konzern derzeit keinem wesentlichen Zinsrisiko ausgesetzt.
Zur Absicherung von Zinsänderungen bei bestehenden variabel verzinslichen Darlehen wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Zinsswap über einen Betrag von TEUR 15.000 mit 5 jähriger Laufzeit bis 30. September 2024 abgeschlossen. Der Marktwert des Zinsswaps zum 31. Dezember 2021 beträgt TEUR -87 (Vj.: TEUR -272). Die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen sind nicht erfüllt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses aus der Marktbewertung des zum 31. Dezember 2021 bestehenden Zinsswaps. Dabei wird die Ergebnisauswirkung bei einer fiktiven Veränderung des Zinssatzes um 50 bzw. 100 Basispunkte dargestellt:
| GESCHÄFTSJAHR 2021 | GESCHÄFTSJAHR 2020 | |
|---|---|---|
| +50 Basispunkte | 187 | 266 |
| +100 Basispunkte | 371 | 524 |
| -50 Basispunkte | -191 | -272 |
| -100 Basispunkte | -387 | -552 |
Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrags nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Der Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit Ausfallrisiken (insbesondere ergeben sich Risiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten, Devisengeschäften und sonstigen Finanzinstrumenten ausgesetzt.
Für alle den originären Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Minimierung des Ausfallrisikos in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Kreditauskünfte eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, zur Vermeidung von Zahlungsausfällen genutzt werden. Dafür hat der Konzern ein Debitorenmanagement installiert, mit dem die Forderungsbestände laufend überwacht werden. Zusätzlich sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überwiegend kreditversichert. Soweit bei den einzelnen finanziellen Vermögenswerten trotzdem Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern bzw. Schuldnergruppen ist nicht erkennbar.
Die bilanzielle Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt, ungeachtet bestehender Sicherheiten, das maximale Ausfallrisiko für den Fall an, dass Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Die entsprechenden Angaben können dem Kapitel "Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente" entnommen werden.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die mit Hilfe einer Wertberichtigungsmatrix ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Konzerns:
| 31.12.2021 | NICHT FÄLLIG | 1 BIS 60 TAGE ÜBERFÄLLIG |
61 BIS 90 TAGE ÜBERFÄLLIG |
91 BIS 180 TAGE ÜBER- FÄLLIG |
181 BIS 270 TAGE ÜBERFÄLLIG |
271 BIS 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
ÜBER 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschätzter Gesamt bruttobuchwert bei Zahlungsverzug |
195.577 | 22.386 | 4.528 | 3.809 | 1.510 | 3.165 | 9.788 |
| Erwarteter Kreditverlust |
490 | 180 | 132 | 311 | 416 | 776 | 5.913 |
Das Vorjahr stellte sich wie folgt dar:
| 31.12.2020 | NICHT FÄLLIG | 1 BIS 60 TAGE ÜBERFÄLLIG |
61 BIS 90 TAGE ÜBERFÄLLIG |
91 BIS 180 TAGE ÜBER- FÄLLIG |
181 BIS 270 TAGE ÜBERFÄLLIG |
271 BIS 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
ÜBER 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschätzter Gesamt bruttobuchwert bei Zahlungsverzug |
168.294 | 26.763 | 1.754 | 4.005 | 1.653 | 1.731 | 8.616 |
| Erwarteter Kreditverlust |
358 | 788 | 158 | 311 | 720 | 560 | 5.439 |
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Dies gilt ebenso für die überfälligen, nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Im Rahmen des operativen Geschäftes der S&T Gruppe hat die Gruppe Erfüllungs- und Bietungsgarantien im Umfang von TEUR 28.065 (Vj.: TEUR 29.778) abgegeben. Diese Erfüllungs- und Bietungsgarantien resultieren im Wesentlichen aus den Tochterunternehmungen der S&T in Rumänien TEUR 181 (Vj.: TEUR 4.857), Serbien TEUR 1.105 (Vj.: TEUR 1.022), Polen TEUR 8.104 (Vj.: TEUR 8.322), Slowenien TEUR 8.684 (Vj.: TEUR 7.643) und Russland mit TEUR 2.372 (Vj.: TEUR 1.415) sowie Belgien TEUR 2.865 (Vj.: TEUR 2.865). Weiters bestehen diverse Garantien in Höhe von TEUR 4.754 (Vj.: TEUR 3.654).
Für im Geschäftsjahr 2021 erbrachte Leistungen des Abschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. wurden TEUR 661 (Vj.: TEUR 586) aufgewendet. Davon entfallen TEUR 499 (Vj.: TEUR 431) auf die Abschlussprüfung und TEUR 162 (Vj.: TEUR 155) auf sonstige Leistungen.
Die Gesellschaft hat Aktienoptionsprogramme für Mitarbeiter, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens beschlossen.
Im Dezember 2018 wurden den Vorstandsmitgliedern der S&T AG und leitenden Mitarbeitern der S&T AG sowie den Führungskräften von ausgewählten Konzerngesellschaften auf Grundlage des Aktienoptionsprogramms 2018 insgesamt 500.000 Aktienoptionen gewährt.
Die Laufzeit des Aktienoptionsprogramms begann mit dem Ausgabetag und endet nach Ablauf von 60 Monaten. Die Aktienoptionen können nach Ablauf einer Wartezeit ausgeübt werden. Die Wartezeit beginnt mit dem Ausgabetag und endet nach 36 Monaten. Die im Aktienoptionsprogramm 2018 definierten Ausübungszeiträume betragen jeweils 30 Börsenhandelstage, jeweils beginnend am zweiten Börsenhandelstag nach Veröffentlichung von Quartals-, Halbjahres-, oder Jahresberichten sowie nach dem Tag der Jahresbilanzpressekonferenz. Nicht ausgeübte Aktienoptionen verfallen am Ende der Laufzeit. Die Aktienoptionen sind nur zwischen Optionsberechtigten, nicht an Dritte, übertragbar. Das Aktienoptionsprogramm 2018 sieht das alleinige Recht der Gesellschaft vor, den Bezugsberechtigten Aktien gegen Zahlung des Ausübungspreises zu liefern oder ihren Anspruch bar auszubezahlen.
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wurde zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung des Optionspreismodells nach Black/Scholes ermittelt.
Im Dezember 2018 wurden den Vorstandsmitgliedern der S&T AG und leitenden Mitarbeitern der S&T AG sowie den Führungskräften von ausgewählten Konzerngesellschaften auf Grundlage des Aktienoptionsprogramms 2018 (Tranche 2019) insgesamt 500.000 Aktienoptionen gewährt.
Die Laufzeit des Aktienoptionsprogramms begann mit dem Ausgabetag und endet nach Ablauf von 60 Monaten. Die Aktienoptionen können nach Ablauf einer Wartezeit ausgeübt werden. Die Wartezeit beginnt mit dem Ausgabetag und endet nach 36 Monaten. Die im Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2019) definierten Ausübungszeiträume betragen jeweils 30 Börsenhandelstage, jeweils beginnend am zweiten Börsenhandelstag nach Veröffentlichung von Quartals-, Halbjahres-, oder Jahresberichte sowie nach dem Tag der Jahresbilanzpressekonferenz. Nicht ausgeübte Aktienoptionen verfallen am Ende der Laufzeit. Die Aktienoptionen sind nur zwischen Optionsberechtigten, nicht an Dritte, übertragbar. Das Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2019) sieht das alleinige Recht der Gesellschaft vor, den Bezugsberechtigten Aktien gegen Zahlung des Ausübungspreises zu liefern oder ihren Anspruch bar auszubezahlen.
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wurde zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung des Optionspreismodells nach Black/Scholes ermittelt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Parameter zum Zeitpunkt der Gewährung der Aktienoptionsprogramme:
| AKTIENOPTIONS PROGRAMM 2018 |
AKTIENOPTIONS PROGRAMM 2018 (TRANCHE 2019) |
|
|---|---|---|
| Anzahl der Aktienoptionen | 500.000 | 500.000 |
| Ausgabetag | 21. Dezember 2018 | 21. Dezember 2018 |
| Laufzeit | 5 Jahre | 5 Jahre |
| Ausübungspreis je Aktienoption | Börsenschlusskurs am Ausgabetag |
Börsenschlusskurs am Ausgabetag |
| Aktienkurs am Ausgabetag | EUR 15,71 | EUR 15,71 |
| Dividendenrendite | 1,44% | 1,44% |
| Erwartete Volatilität | 36,58% | 36,58% |
| Zinssatz | 0,23% | 0,23% |
| Erwartete Laufzeit der Optionen | 4,43 Jahre | 4,43 Jahre |
| Optionswert | EUR 3,74 | EUR 3,74 |
Im Geschäftsjahr 2021 wurden 0 Optionen (VJ.: 31.000 Optionen) betreffend das Aktienoptionsprogramm 2015 (Tranche 2016) ausgeübt. Das Aktienoptionsprogramm 2015 (Tranche 2016) ist im Dezember 2020 ausgelaufen.
Die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise der ausgeübten Optionen sowie die gewichteten durchschnittlichen Aktienkurse am Tag der Ausübung betragen wie folgt:
| IN EUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis der ausgeübten Optionen |
0,00 | 5,74 |
| Gewichteter durchschnittlicher Aktienkurs am Tag der Ausübung der Optionen |
0,00 | 18,58 |
Zum 31. Dezember 2021 betragen die ausstehenden Rechte für das Aktionsoptionsprogramm 2018 insgesamt 500.000 (Vj.: 500.000), für das Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2019) insgesamt 500.000 (Vj.: 500.000) sowie für das Aktienoptionsscheinprogramm 2020 (Details zur Ausgabe von Aktienoptionsscheinen/Genehmigtes Kapital 2020 sind im Abschnitt D, Note (22) zu entnehmen) 2.000.000 (Vj.: 2.000.000).
Im Geschäftsjahr 2021 beträgt der in den Personalkosten erfasste Aufwand für die Aktienoptionsprogramme TEUR 1.308 (Vj.: TEUR 4.057).
Im Vergütungsbericht werden die Grundzüge, die Struktur und die Höhe des Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungssystems dargestellt.
Die Struktur der Vorstandsvergütung ist auf eine nachhaltige und ergebnisorientierte Unternehmensführung ausgerichtet. Die Vorstandsvergütung trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der einzelnen Mitglieder Rechnung und richtet sich nach den Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seiner persönlichen Leistung, der Größe und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens bzw. des verantworteten Unternehmensbereichs und insbesondere dem Erfolg und den Zukunftsaussichten des Unternehmens. Zusätzlich wird die Üblichkeit der Vergütungsstruktur im Vergleichsumfelds der Gesellschaft berücksichtigt. Seit 2021 fließt die Verbesserung der Performance der S&T Gruppe im ESG Bereich in die mittelfristige Incentivierung ein.
Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus mehreren erfolgsunabhängigen fixen sowie erfolgsabhängigen variablen kurz- und langfristigen Komponenten zusammen. Die erfolgsunabhängige Vorstandvergütung besteht aus dem monatlich ausbezahlten fixen Bruttogehalt und fixen Sachbezügen, welche die Nutzung von Firmenwagen, gewährte Car-Allowance Pauschalen, Essenspauschalen sowie zur Verfügung gestellte Garagenplätze abdecken. Für die Berechnung der erfolgsabhängigen einjährigen variablen Vergütung wird das Ausmaß der Erreichung der vorab vereinbarten Erfolgskennzahlen herangezogen, wobei außerordentliche Effekte, wie insbesondere Akquisitionen, gesondert bewertet werden. Maßgeblich für die Kennzahlenberechnung ist der geprüfte Konzernabschluss der S&T Gruppe. Daneben wurde durch die Gewährung von Bezugsrechten aus Aktienoptionsprogrammen (Sachbezüge variabel) ein zusätzlicher langfristiger, erfolgsabhängiger, anteilsbasierter Vergütungsanteil geschaffen, welcher das Interesse der Begünstigten an einer nachhaltigen Unternehmens- und Ertragsentwicklung des Unternehmens in der Zukunft fördert. Die unter den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen gewährten Aktienoptionen können erst nach in den Programmen definierten mehrjährigen Haltefristen und bei Erreichung gewisser Thresholds ausgeübt werden. Die gewährten Gesamtvergütungspakete werden jährlich vom Vergütungsausschuss auf Üblichkeit geprüft. Nachdem die SARS-Cov-2-Pandemie in 2020 vier der Vorstände temporär veranlasste, für den Kurzarbeitszeitraum, freiwillig auf 20% ihres Bruttogehalts zu verzichten, wurden die Bruttogehälter in 2021 wieder in der vollen vertraglich vereinbarten Höhe ausbezahlt.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde eine Gesamtvergütung des Vorstandes in Höhe von TEUR 1.112 (Vj.: TEUR 4.239) ausbezahlt. Die betragsmäßige Differenz ergibt sich aus den in 2020 ausgereichten Aktienoptionsscheinen sowie den vermehrt ausgeübten Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2015 (Tranche 2016).
Versorgungszusagen und Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, auch in Folge eines Kontrollwechsels ("Change of Control"), wurden nicht vereinbart.
Kredite oder Haftungsübernahmen zu Gunsten von Vorstandsmitgliedern wurden im Berichtsjahr nicht gewährt.
In den nachstehenden Tabellen werden die gewährten Zuwendungen sowie die ausbezahlten Zuflüsse im Geschäftsjahr dargestellt. Bei den gewährten Zuwendungen werden, neben dem tatsächlich gewährten Betrag, auch der mögliche Minimalbetrag sowie der maximal zu erreichende Betrag angegeben. Die gewährten Bezugsrechte für Aktienoptionen aus Aktienoptionsprogrammen werden gemäß Zeitwert (Optionspreis) zum Zeitpunkt der Gewährung berechnet. Beim Zufluss im Geschäftsjahr werden die fixen Vergütungsbestandteile und der Zufluss aus der einjährigen variablen Vergütung angegeben. Sofern im Geschäftsjahr Aktienoptionen aus in Vorjahren gewährten Aktienoptionen ausgeübt wurden, wird der dafür steuerrechtlich maßgebliche Zuflussbetrag angegeben.
| GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
HANNES NIEDERHAUSER | CEO 21.05.2012 |
RICHARD NEUWIRTH | CFO 01.07.2013 |
PETER STURZ COO, SERVICES EE |
06.11.2012 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2021 (MIN) |
2021 (MAX) |
2020 | 2021 | 2021 (MIN) |
2021 (MAX) |
2020 | 2021 | 2021 (MIN) |
2021 (MAX) |
2020 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||||||||
| Bruttogehalt | 7 | 7 | 7 | 7 | 275 | 275 | 275 | 275 | 260 | 260 | 260 | 250 |
| Sachbezug fix1) | 12 | 12 | 12 | 6 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 |
| Summe Festvergütung | 19 | 19 | 19 | 13 | 287 | 287 | 287 | 287 | 272 | 272 | 272 | 262 |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 140 | 206 | 130 | 229 | 338 | 27 | ||||||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||||||
| Aktienoptionsprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||||||||
| AOP 2015 (Tranche 2016) | ||||||||||||
| AOP 2018 | ||||||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||||||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | 1.230 | 677 | 431 | |||||||||
| Summe variable Vergütung | 1.230 | 140 | 206 | 807 | 229 | 338 | 458 | |||||
| Versorgungsaufwand | ||||||||||||
| Gesamt | 19 | 19 | 19 | 1.243 | 427 | 287 | 493 | 1.093 | 500 | 272 | 610 | 720 |
| GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
MICHAEL JESKE COO, SERVICES DACH |
28.05.2009 | CARLOS QUEIROZ COO, IOT SOLUTIONS EUROPE |
21.08.2017 | GESAMT | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2021 (MIN) |
2021 (MAX) |
2020 | 2021 | 2021 (MIN) |
2021 (MAX) |
2020 | 2021 | 2021 (MIN) |
2021 (MAX) |
2020 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||||||||
| Bruttogehalt | 150 | 150 | 150 | 175 | 183 | 183 | 183 | 175 | 875 | 875 | 875 | 882 |
| Sachbezug fix1) | 11 | 11 | 11 | 11 | 9 | 9 | 9 | 9 | 55 | 55 | 55 | 49 |
| Summe Festvergütung | 161 | 161 | 161 | 186 | 192 | 192 | 192 | 184 | 930 | 930 | 930 | 931 |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 55 | 113 | 105 | 424 | 657 | 262 | ||||||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||||||
| Aktienoptionsprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||||||||
| AOP 2015 (Tranche 2016) | ||||||||||||
| AOP 2018 | ||||||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||||||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | 431 | 2.768 | ||||||||||
| Summe variable Vergütung | 55 | 113 | 431 | 105 | 424 | 657 | 3.030 | |||||
| Versorgungsaufwand | ||||||||||||
| Gesamt | 216 | 161 | 273 | 616 | 192 | 192 | 192 | 289 | 1.353 | 930 | 1.586 | 3.961 |
1) Sachbezug fix enthalten: Kfz-Sachbezüge, gegenenfalls Car-Allowance, Garagenplätze und Essenspauschalen
2) Bonus basierend auf individuell vereinbarten Erfolgskennzahlen
3) Zuwendung aus AOP = gewährte AOP Stückzahl x Optionspreis
4) Die zugeteilten Aktienoptionsscheine 2020 stellen die langfristige variable Vergütung des Vorstandes für drei Geschäftsjahre dar. Es besteht eine Wartefrist von drei Jahren und eine Ausübungshürde in Bezug auf die Entwicklung des Aktienkurses. Zusätzlich wurden unter dem Aktienoptionsscheinprogramm 2020 vom Vorstand auf Basis des öffentlichen Prospektes weitere Aktienoptionsscheine entgeltlich erworben (per 31.12.2021 gehaltene Anzahl an Aktienoptionsscheinen 2021 siehe "Corporate Governance Bericht")
| ZUFLUSS IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
HANNES NIEDERHAUSER CEO 21.05.2012 |
RICHARD NEUWIRTH CFO 01.07.2013 |
PETER STURZ COO, SERVICES EE 06.11.2012 |
|||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||
| Bruttogehalt1) | 7 | 7 | 275 | 251 | 260 | 229 |
| Sachbezug fix2) | 12 | 6 | 12 | 12 | 12 | 12 |
| Summe Festvergütung | 19 | 13 | 287 | 263 | 272 | 240 |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||
| Einjährige variable Vergütung3) | 155 | 150 | ||||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| Aktienoptionsprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung4) |
||||||
| AOP 2015 (Tranche 2016) | 363 | |||||
| AOP 2018 | ||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||
| Aktienoptionsscheine 20205) | 1.230 | 677 | 431 | |||
| Summe variable Vergütung | 1.230 | 155 | 827 | 793 | ||
| Versorgungsaufwand | ||||||
| Gesamt | 19 | 1.243 | 442 | 1.090 | 272 | 1.033 |
| ZUFLUSS IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
MICHAEL JESKE COO, SERVICES DACH 28.05.2009 |
CARLOS QUEIROZ COO, IOT SOLUTIONS EUROPE 21.08.2017 |
GESAMT | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||
| Bruttogehalt1) | 150 | 160 | 183 | 158 | 875 | 804 |
| Sachbezug fix2) | 11 | 11 | 9 | 9 | 54 | 49 |
| Summe Festvergütung | 161 | 171 | 192 | 167 | 929 | 854 |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||
| Einjährige variable Vergütung3) | 28 | 105 | 183 | 255 | ||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| Aktienoptionsprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung4) |
||||||
| AOP 2015 (Tranche 2016) | 363 | |||||
| AOP 2018 | ||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||
| Aktienoptionsscheine 20205) | 431 | 2.768 | ||||
| Summe variable Vergütung | 28 | 431 | 105 | 183 | 3.385 | |
| Versorgungsaufwand | ||||||
| Gesamt | 188 | 601 | 192 | 272 | 1.112 | 4.239 |
1) Gewährtes Bruttogehalt (in 2020 abzgl. freiwilliger Gehaltsverzicht der Vorstände Neuwirth, Sturz, Jeske und Queiroz)
2) Sachbezug fix enthalten: Kfz-Sachbezüge, gegenenfalls Car-Allowance, Garagenplätze und Essenspauschalen
3) Bonus basierend auf individuell vereinbarten Erfolgskennzahlen
4) Sachbezug variabel: ausgeübte Aktienoptionen (Stückzahl x (Kurs zum Verfügungstag - gewährter Optionspreis)) + gewährte Aktienoptionen und -scheine (Stückzahl x Optionspreis) 5) Die zugeteilten Aktienoptionsscheine 2020 stellen die langfristige variable Vergütung des Vorstandes für drei Geschäftsjahre dar. Es besteht eine Wartefrist von drei Jahren und eine Ausübungshürde in Bezug auf die Entwicklung des Aktienkurses. Zusätzlich wurden unter dem Aktienoptionsscheinprogramm 2020 vom Vorstand auf Basis des öffentlichen Prospektes weitere Aktienoptionsscheine entgeltlich erworben (per 31.12.2021 gehaltene Anzahl an Aktienoptionsscheinen 2021 siehe "Corporate Governance Bericht")
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats setzte sich im Geschäftsjahr 2021 aus einer positionsabhängigen, jährlichen festen Vergütung und Sitzungsgeldern für die Teilnahme an Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen zusammen.
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird so festgelegt, dass sie mit den Aufgaben und der Lage der Gesellschaft im Einklang steht. In der Vergangenheit erhielten die Aufsichtsratsmitglieder eine Vergütung, die im Vergleich zur Peer Group, zu ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft, eher am unteren Ende stand. Der Hauptversammlung wurde daher im Juni 2020 eine Neuregelung der Vergütung des Aufsichtsrats vorgelegt und die Vergütung in Folge, dem Beschlussinhalt entsprechend, marktkonform angepasst.
Die Vergütung für den Aufsichtsrat soll die Geschäftsstrategie und die langfristige Entwicklung der Gesellschaft fördern, indem sie der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sowie der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens Rechnung trägt. Um eine unbefangene Überwachung der Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat zu gewährleisten, werden den Aufsichtsratsmitgliedern keine variablen Vergütungen, Boni oder aktienbezogenen Vergütungen gewährt.
Die Aufsichtsratsvergütung besteht grundsätzlich aus einer jährlichen festen Vergütung sowie einem Anwesenheitsgeld für die Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen. In Anbetracht der größeren Verantwortung und des weiteren Tätigkeitsumfangs werden dem/der Vorsitzenden des Aufsichtsrats, seinem/ihrem Stellvertreter und dem/der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses eine höhere Pauschalvergütung als den einfachen Aufsichtsratsmitgliedern gewährt. Die in 2020 angepasste feste jährliche Vergütung beträgt für den Aufsichtsratsvorsitzenden TEUR 50, seinen Stellvertreter TEUR 40 sowie jedes weitere Mitglied TEUR 30. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält für seine Tätigkeit TEUR 20, die Stellvertretung des Prüfungsausschussvorsitzenden wird mit TEUR 10 entlohnt.
Darüber hinaus erhält jedes Mitglied TEUR 1,5 Sitzungsentgelt für die persönliche bzw. Teilnahme per Video-/Audiokonferenzsystem an Aufsichtsrats- oder Ausschusssitzungen. Finden mehrere Sitzungen an einem Tag statt, wird das Sitzungsentgelt nur einmal für diesen Tag gewährt. Das Entgelt wurde in 2021 im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Übernehmen Aufsichtsratsmitglieder eine besondere Tätigkeit in der Gesellschaft, kann ihnen hierfür durch Beschluss der Hauptversammlung eine Sondervergütung bewilligt werden. Im Geschäftsjahr 2021 war dies nicht gegeben.
| KOMPONENTEN DER AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG IN TEUR |
2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Aufsichtsratsvorsitz | 50 | 50 |
| Vergütung Stellvertreter des Vorsitzenden | 40 | 40 |
| Vergütung Mitglieder | 30 | 30 |
| Prüfungsausschussvorsitz | 20 | 20 |
| Stv. Prüfungsausschussvorsitz | 10 | 10 |
| Sitzungsentgelt pro Aufsichtsratssitzung (Anwesenheit oder qualifizierte Telefon/Video Teilnahme)1) |
2 | 2 |
| Sitzungsentgelt pro Ausschusssitzung (Anwesenheit oder qualifizierte Telefon/Video Teilnahme)1)2) |
2 | 2 |
1) Sitzungsentgelt für persönliche Anwesenheit bzw. bei qualifizierter Telefon/Video Teilnahme an Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen
2) entfällt, wenn am selben Tag Aufsichtsratssitzung stattfindet
Die Vergütung wird auf Basis der Genehmigung der Hauptversammlung jährlich im Nachhinein ausbezahlt. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats auf insgesamt TEUR 245 (Vj.: TEUR 234), aufwandsmäßig wurden im Geschäftsjahr 2021 TEUR 138 (Vj.: TEUR 243) erfasst. Die nach festen Vergütungsbestandteil und Sitzungsentgelten aufgegliederte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 sowie die Vorjahresvergütung 2020 stellt sich wie folgt dar:
| AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG NACH MITGLIEDERN IN TEUR |
FESTE VERGÜTUNG | SITZUNGSENTGELTE1) | GESAMTVERGÜTUNG | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| Dr. Erhard F. Grossnigg (Vorsitzender)2) | 35 | 2 | 37 | |||
| Mag. Claudia Badstöber (Vorsitzende)3) | 60 | 30 | 9 | 5 | 69 | 35 |
| Mag. Bernhard Chwatal (Stellvertreter des Vorsitzenden) |
60 | 55 | 9 | 6 | 69 | 61 |
| Hui-Feng Wu (Ed Wu) | 30 | 30 | 2 | 32 | 30 | |
| Fu-Chuan Chu (Steve Chu) | 30 | 30 | 8 | 6 | 38 | 36 |
| Yu-Lung Lee (Max Lee)4) | 15 | 30 | 2 | 6 | 17 | 36 |
| You-Mei Wu (Yolanda Wu)5) | 15 | 6 | 21 | |||
| Gesamt | 210 | 210 | 35 | 24 | 245 | 234 |
1) Sitzungsengelte auf Basis der Anzahl der persönlichen bzw. Video Teilnahmen an Aufsichtsrats- und Ausschussitzungen
2) Dr. Erhard Grossnigg hat den Aufsichtsrat zum 16. Juni 2020 verlassen, die feste Vergütung 2020 wurde aliquot berechnet
3) Mag. Claudia Badstöber ist dem Aufsichtsrat zum 16. Juni 2020 beigetreten, die feste Vergütung 2020 wurde aliquot berechnet
4) Yu-Lung Lee (Max Lee) hat den Aufsichtsrat zum 8. Juni 2021 verlassen, die feste Vergütung 2021 wurde aliquot berechnet
5) You-Mei Wu (Yolanda Wu) ist dem Aufsichtsrat zum 8. Juni 2021 beigetreten, die feste Vergütung 2021 wurde aliquot berechnet
Die Aufsichtsratsmitglieder haben im Geschäftsjahr 2021 neben den oben genannten, keine weiteren Vergütungen bzw. sonstige Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, wie Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen, erhalten.
Kredite oder Haftungsübernahmen zu Gunsten von Aufsichtsratsmitgliedern wurden im Berichtsjahr nicht gewährt.
Die Gesellschaft hat zu Gunsten des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie des Managements der konsolidierten Tochtergesellschaften eine Vermögenschadens-Haftpflichtversicherung (D&O Versicherung) abgeschlossen. Für die D&O Versicherung, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Vorstands-, Aufsichtsrats- und Leitungstätigkeit abdeckt, ist kein Selbstbehalt für die Versicherten vereinbart.
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit bestehen auch Liefer- und Leistungsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen. Es bestehen vertragliche Vereinbarungen. Das Entgelt wird zu Marktpreisen abgerechnet. Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen im Geschäftsjahr 2021 bzw. zum 31. Dezember 2021 können wie folgt dargestellt werden:
| 2021 IN TEUR |
BEZOGENE LIEFE RUNGEN UND LEISTUNGEN |
ERBRACHTE LIE FERUNGEN UND LEISTUNGEN |
FINANZ ERTRÄGE |
FINANZAUF WENDUN GEN |
FORDER UNGEN |
VERBIND LICHKEITEN |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsbeziehungen mit Vorstand und Aufsichtsrat |
0 | 8 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit dem Mutterunternehmen oder dieses beherrschen den Unternehmen |
30.145 | 20.977 | 0 | 0 | 9.873 | 12.609 |
| Geschäftsbeziehungen mit Tochterunternehmen |
642 | 1.482 | 2 | 0 | 461 | 46 |
| Geschäftsbeziehungen mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen |
846 | 0 | 0 | 249 | 675 | 8.594 |
| 2020 IN TEUR |
BEZOGENE LIEFE RUNGEN UND LEISTUNGEN |
ERBRACHTE LIE FERUNGEN UND LEISTUNGEN |
FINANZ ERTRÄGE |
FINANZAUF WENDUN GEN |
FORDER UNGEN |
VERBIND LICHKEITEN |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsbeziehungen mit Vorstand und Aufsichtsrat |
0 | 14 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen |
33 | 42 | 12 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit dem Mutterunternehmen oder dieses beherrschen den Unternehmen |
50.856 | 10.353 | 0 | 0 | 1.232 | 12.547 |
| Geschäftsbeziehungen mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen |
947 | 0 | 0 | 382 | 0 | 11.065 |
Die bezogenen Lieferungen und Leistungen von nahestehenden Unternehmen und Personen betreffen Warenlieferungen sowie Zahlungen für Mietvereinbarungen über die Nutzung von Büroräumlichkeiten einer Konzerngesellschaft an die lokale Geschäftsführerin. Die Laufzeit der Mietvereinbarung beträgt grundsätzlich ein Jahr, es wird jedoch davon ausgegangen, dass für die Folgejahre neue Mietvereinbarungen abgeschlossen werden. Die erbrachten Leistungen an nahestehende Unternehmen und Personen betreffen Warenlieferungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehende Personen und Unternehmen betreffen ein Gesellschafterdarlehen.
Die Geschäftsbeziehungen mit Tochterunternehmen betreffen die erbrachten und bezogenen Lieferungen und Leistungen mit nicht in den Konzernabschluss einbezogenen verbundenen Unternehmen.
Die Geschäftsbeziehungen mit dem Mutterunternehmen oder dieses beherrschenden Unternehmen betreffen die Ennoconn Corporation, Taiwan, die zum 31. Dezember 2021 mit 26,61% an der S&T AG beteiligt ist und in deren Konsolidierungskreis die S&T Gruppe auf Basis von de-facto Kontrolle seit 1. Juli 2017 einbezogen ist, bzw. die Hon Hai Precision Industry Co., Ltd., ihrerseits mit 38,19% größter
Einzelaktionär der Ennoconn Corporation. Inhaltlich umfassen die bezogenen Lieferungen und Leistungen seitens Ennoconn und Hon Hai Precision Industry Co., Ltd. die auftragsbezogene Fertigung von Elektronikprodukten wie Embedded Boards, Industrial PCs oder Embedded Systeme für die Segmente "IoT Solutions Europe" als auch "IoT Solutions America". Wesentliche Abnehmergesellschaften innerhalb der S&T Gruppe sind die Kontron Europe GmbH sowie deren Tochtergesellschaften in Nordamerika und Kanada.
Für Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen liegen keine Wertberichtigungen vor (Vj.: TEUR 0).
Hinsichtlich der Bezüge der Mitglieder des Vorstandes der S&T AG sowie der Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrates verweisen wir auf Note (38) Remunerationsbericht.
Der Konzernabschluss der S&T AG gilt hinsichtlich der konsolidierten Kontron Beteiligungs GmbH, Ismaning, Deutschland, der konsolidierten Kontron Europe GmbH, Ismaning, Deutschland, der konsolidierten CITYCOMP Service GmbH, Ostfildern, Deutschland sowie der konsolidierten Kontron Electronics GmbH, Großbettlingen, Deutschland, als befreiender Konzernabschluss nach den Vorschriften des § 291 HGB. Die konsolidierten, in Deutschland ansässigen, Gesellschaften Kontron Beteiligungs GmbH, Ismaning, Kontron Europe GmbH, Ismaning, Kontron Electronics GmbH, Großbettlingen, Kontron Transportation Deutschland GmbH, Frankfurt, Kontron AIS GmbH, Dresden, hamcos IT Service GmbH, Sigmaringen, S&T Deutschland GmbH, Mendig, Axino Solutions GmbH, Aachen, PSB IT-Service GmbH, Ober-Mörlen und CITYCOMP Service GmbH, Ostfildern, machen Gebrauch von den Befreiungsvorschriften gemäß § 264 Abs. 3 HGB; gemäß § 264 Abs. 3, Nr. 4 HGB wird dies entsprechend angegeben.
Nachstehende wesentliche Ereignisse traten nach dem Bilanzstichtag auf:
Basis für den Vorschlag für die Gewinnverwendung ist der nach den Vorschriften des österreichischen UGB erstellte Einzelabschluss der Gesellschaft.
Im Einzelabschluss der S&T AG wird für das Geschäftsjahr 2021 ein vorläufiger Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 63.811 (Vj.: TEUR 49.661) ausgewiesen. Der Vorstand schlägt eine Dividende in Höhe von EUR 0,35 je Aktie vor.
Der Konzernabschluss der S&T AG wurde am 17. März 2022 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.
Im Geschäftsjahr 2021 waren folgende Personen als Aufsichtsrat tätig:
Im Geschäftsjahr 2021 waren folgende Personen als Vorstand tätig:
Linz, am 17. März 2022
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh MMag. Richard Neuwirth eh Michael Jeske eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh
5G Safety ist ein von der EU finanziertes Forschungs- und Innovationsprojekt. Im Zentrum steht die Entwicklung von zuverlässigen 5G-fähigen Kommunikationssystemen, Diensten und Anwendungen, die vom Zivil- und Katastrophenschutz (Public Protection and Disaster Relief - PPDR) wie auch von BürgerInnen genutzt werden sollen.
Der Zweck des Projekts war es, mit der Migrationsstrategie von Schmalbandnetzen (TETRA, DMR, GSM-R) zu Breitbandtechnologien (4G/5G und darüber hinaus) neue Anwendungen in heterogenen Umgebungen zu entwickeln. Die Hauptziele waren die Erforschung und Entwicklung neuer 5G-Architekturen und Schlüsseltechnologien sowie eines Geschäftsmodells für die Implementierung eines fortschrittlichen "Dispatcher-as-a-Service" (DPaaS) für den Zivil- und Katastrophenschutz. Zudem sollte eine neue Generation von nutzerorientierten Anwendungen für die BürgerInnen bereitgestellt werden.
Iskratel identifizierte und implementierte die fünf folgenden Anwendungsfälle, die mit der Projektgruppe, Partnern und professionellen EndnutzerInnen festgelegt, koordiniert und verifiziert wurden: automatische Übermittlung des Datenkontexts beim Anruf der Nummer 112, Aufbau eines Videoanrufs zwischen den AnruferInnen und den MitarbeiterInnen der Notrufzentrale, Fernunterstützung für ErsthelferInnen, heterogene Kommunikation (die Kommunikation von mehreren Teilnehmern über verschiedene Technologien sowie Such- und Rettungsmissionen mit ferngesteuerten Drohnen).
Die gelungene Einbeziehung und Zusammenarbeit verschiedener slowenischer 5G-PPDR-Akteure machten das Projekt einzigartig und trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Das Projektkonsortium bestand aus führenden AkteurInnen aus Forschung, Innovation und Technologiebereitstellung mit 5G-Schwerpunkt sowie der (öffentlichen) Sicherheit, kommerziellen Informations- und Kommunikationstechnik und aus einer Reihe wichtiger slowenischer PPDR-ExpertInnen und der nationalen Regulierungsbehörde.
S&T AG Geschäftsbericht 2021
Wir haben den Konzernabschluss der
und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Im Konzernabschluss der S&T AG sind Firmenwerte in wesentlichem Umfang (Buchwert zum 31. Dezember 2021 TEUR 208.251) ausgewiesen, die sich auf mehrere wesentliche zahlungsmittelgenerierende Einheiten verteilen. Die Zusammensetzung fünf zahlungsmittelgenerierender Einheiten hat sich in 2021 durch eine Reorganisation im Management Reporting geändert, so dass es zu einer teilweisen Neuallokation der Firmenwerte auf diese fünf zahlungsmittelgenerierenden Einheiten kam.
Im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstests nach IAS 36 haben die gesetzlichen Vertreter wesentliche Annahmen und Schätzungen bei der Beurteilung, ob eine Wertminderung vorliegt, sowie ggf. bei der Quantifizierung solcher Wertminderungen, zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht dabei in der Schätzung der zukünftigen Cashflows und Abzinsungssätze bei der Ermittlung des Nutzungswerts.
Die entsprechenden Angaben der S&T AG über Zusammensetzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und Firmenwerte sind in den Anhangsangaben "B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze – Geschäfts- oder Firmenwerte" sowie "D.12 Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte" enthalten.
Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Den Corporate Governance-Bericht haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erlangt, die übrigen Teile des Jahresfinanzberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben. In Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 8. Juni 2021 als Abschlussprüfer gewählt und anschließend vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 31. Dezember 2008 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Mag. Johanna Hobelsberger-Gruber.
Linz, am 17. März 2022
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
Mag. Johanna Hobelsberger-Gruber eh ppa Dr. Dominik Permanschlager eh Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer
* Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Linz, 17. März 2022
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh MMag. Richard Neuwirth eh Michael Jeske eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh
| EINFÜHRUNG | 194 |
|---|---|
| VORWORT194 | |
| KENNZAHLEN | 195 |
| DIE S&T GRUPPE | 196 |
| KURZPROFIL196 | |
| WERTE UND LEITLINIEN196 | |
| STAKEHOLDER197 | |
| NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT BEI S&T 200 | |
| ESG-STUFENPLAN 202 | |
| UMGESETZTE NACHHALTIGKEITSPROJEKTE | 202 |
| WEITERBILDUNG & SCHULUNG 203 | |
| S&T SETZT AUF GRÜNEN STROM 203 | |
| PHOTOVOLTAIK 203 | |
| GREEN TRANSPORTATION203 | |
| EU-TAXONOMIE | 204 |
| KENNZAHLEN205 | |
| UMWELT & KLIMA | 208 |
| UMWELTSCHUTZ UND UMWELTMANAGEMENT208 | |
| PRODUKTBEZOGENER UMWELTSCHUTZ 210 | |
| KENNZAHLEN UMWELT*214 | |
| GRÜNE PRODUKTE215 | |
| SOZIALES | 216 |
| MITARBEITERKENNZAHLEN216 | |
| DIVERSITÄT UND VIELFALT 217 | |
| AUS- UND WEITERBILDUNG 220 | |
| MITARBEITERZUFRIEDENHEIT222 | |
| FÜHRUNGSGRUNDSÄTZE 224 | |
| ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ 225 | |
| GESUNDHEITS- UND SICHERHEITSKENNZAHLEN227 | |
| GESELLSCHAFTLICHES UND SOZIALES ENGAGEMENT 227 | |
| GOVERNANCE | 230 |
| UNTERNEHMENSETHIK230 | |
| RISIKO UND CHANCENMANAGMENT233 | |
| ANHANG | 236 |
| INFORMATIONEN ZUM BERICHT 236 |
Der S&T Gruppe ist seit Langem eine nachhaltige Konzernführung wichtig. Bei der Realisierung unserer kurz- und langfristigen Wachstumsziele entscheiden wir zukunftsorientiert und zugleich nachhaltig. Besonderes Augenmerk haben wir stets darauf gelegt, ein respektvolles Miteinander im betrieblichen Alltag zu schaffen, einen kontinuierlichen Dialog mit unseren Stakeholdern zu führen und die Auswirkungen unserer geschäftlichen Aktivitäten auf Gesellschaft und Umwelt sorgsam zu reflektieren, um ESG-Chancen frühzeitig zu erkennen und ESG-Risiken rechtzeitig begegnen zu können.
Wir leiten die S&T Gruppe mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfung. Themen aus den Bereichen der Corporate Governance, Corporate Social Responsibility und Compliance sind Teil und Maßgabe aller unternehmerischen Überlegungen und Entscheidungen. Wir unterstreichen dieses Bekenntnis durch unsere Teilnahme am UN Global Compact, mit der wir uns verpflichtet haben, in unserer Strategie und unserem Handeln den zehn UN Global Compact Grundprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption zu entsprechen. Unser Ziel ist es, die Prinzipien zum festen Bestandteil des S&T Wertesystems werden zu lassen. Infolgedessen wird unser "Code of Conduct" entsprechend erweitert werden.
Besonders freut uns das in 2021 um zwei Stufen verbesserte MSCI ESG-Rating. Die renommierten Ratingagentur MSCI stuft die S&T Gruppe aktuell mit "Triple B" (BBB) ein. Diese deutliche Verbesserung ist ein wichtiger Beleg für die voranschreitenden Bestrebungen der S&T AG auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit.
Abschließend und als Einleitung des nachstehenden Berichts bleibt es uns, einige der in 2021 erreichten Ziele anzuführen:
Für 2022 haben wir uns vorgenommen, unseren ESG-Stufenplan weiterzuverfolgen – neben weiteren Reporting Verbesserungen streben wir die Setzung von konkreten quantitativen Zielen bis zum Sommer des Jahres an.
Der Vorstand der S&T AG
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser MMag. Richard Neuwirth Michael Jeske Dr. Peter Sturz Dipl.-Ing. Michael Riegert
Der Technologiekonzern S&T AG (ISIN AT0000A0E9W5, WKN A0X9EJ, SANT) mit Hauptsitz in Österreich, ist mit mehr als 6.200 Mitarbeitern und Niederlassungen in 32 Ländern weltweit präsent. Das im TecDAX® und SDAX® an der Deutschen Börse gelistete Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von IoT (Internet of Things) Technologien. In diesem Bereich konzentriert sich S&T auf die Entwicklung sicherer und vernetzter Lösungen durch ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services. Eigentechnologien in den Bereichen Smart Factory, Zugfunksysteme, Medizintechnik, Kommunikationslösungen und Smart Energy sowie ein breites Portfolio an IT-Dienstleistungen machen S&T zu einem gefragten Partner für Kunden unterschiedlichster Branchen. Weitere Informationen zur S&T Gruppe und dem Portfolio erhalten Sie in den Geschäftsberichtskapitel "Lagebericht" und "Leistungsportfolio".
Unsere Unternehmenswerte bieten Orientierung für unser tagtägliches Handeln und Wirken für und mit unserem Unternehmen.
Die Verantwortung des Managements gegenüber dem Unternehmen, seinen Mitarbeitern, der Umwelt und der Gesellschaft hat in der S&T Gruppe einen hohen Stellenwert. Der Ruf unseres Unternehmens und das Vertrauen unserer Kunden, Investoren, Mitarbeiter und der Öffentlichkeit hängen maßgeblich von dem konkreten Verhalten jeder einzelnen Person, die für die S&T Gruppe arbeitet, ab. Wir sehen unsere Mitarbeiter als Basis für den Erfolg unseres Unternehmens an.
Unseren rund 6.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir ein fortschrittliches Arbeitsumfeld, das neue Formen der Zusammenarbeit unterstützt. Wir fördern Eigenverantwortung sowie respektvollen Umgang und schaffen Entwicklungsmöglichkeiten. Wir legen dabei großen Wert auf Dialog, Zusammenarbeit und Fairness. Unser Ziel ist es, den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Dieser basiert auf der Leistung und auf der Integrität unserer Mitarbeiter. Diese Integrität spielt im Unternehmen nicht nur intern eine wichtige Rolle, sondern ganz besonders auch extern gegenüber unseren Partnern, wie Kunden und Lieferanten sowie lokalen Organisationen. Der regelmäßige Austausch mit unseren Stakeholdern ist uns wichtig und wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit und das Arbeiten in Netzwerken und Initiativen, auch über Organisationsgrenzen hinweg, das Unternehmen stärkt. Wir leben aus diesem Grund eine Kultur des offenen und konstruktiven Feedbacks und geben und ersuchen um Rückmeldung, um uns und andere zu verbessern.
Die S&T Gruppe hat die ökologischen Themen der Nachhaltigkeit stets im Blick. Als Anbieter von IoT Technologien entwickelt die S&T Gruppe Lösungen, die von den Kunden über viele Jahre hinweg eingesetzt und genutzt werden. Durch diese äußerst langen Nutzungsintervalle sind die negativen ökologischen Auswirkungen weitaus geringer als im schnelllebigen Consumer-Bereich. Darüber hinaus tragen unsere Lösungen zu Effizienzsteigerungen und damit zur effektiveren Nutzung von Ressourcen bei. Unseren Kunden und unseren Ingenieuren sind daher die Langlebigkeit und Ressourceneffizienz der Hardware besonders wichtig.
S&T definiert jene Personen oder Personengruppen, die durch die Geschäftstätigkeit der S&T Gruppe beeinflusst werden und umgekehrt einen Einfluss auf den Konzern haben. Ein laufender transparenter Dialog mit den Stakeholdern ist uns wichtig, gewährleistet dieser doch die rechtzeitige Erkennung von Risiken und Adressierung von Interessen und Ansprüchen der Stakeholder.
Als international renommiertes Unternehmen mit einer Vielzahl von langjährigen und vertrauensvollen als auch laufend neu hinzukommenden Kundenbeziehungen arbeiten wir bei S&T kontinuierlich daran, unseren Kunden nachhaltige, innovative und sichere Produkte und Dienstleistungen zu bieten. Unser profundes Verständnis der Industrien und der Anforderungen unserer Kunden erweitern wir stetig, um den komplexen Ansprüchen nachhaltig gerecht zu werden. Unser Fachwissen basiert dabei nicht nur auf hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, sondern auch auf herausragenden Partnerschaften mit internationalen Technologielieferanten, mit denen S&T zusammenarbeitet.
Maßnahmen wie Kundenbefragungen, externe Audits im Rahmen von Normenzertifizierungen, aber auch die Nutzung bzw. Bereitstellung moderner Kommunikations- und Kollaborationsplattformen fördern den gegenseitigen Austausch sowie den Ausbau von Geschäftsbeziehungen zu langjährigen Partnerschaften. So sind wir in der Lage, in einem zunehmend komplexeren Wirtschaftsumfeld auf die Ansprüche unserer Kunden einzugehen und Qualitätsstandards zu setzen.
Die S&T Gruppe hat eine stark diversifizierte Kundenstruktur von mehreren tausend Kunden in unterschiedlichen vertikalen Märkten. 2021 hatte kein Einzelkunde einen Umsatzanteil von über 3%. Der Umsatzanteil von im Wettbereich tätigen Kunden lag 2021 erneut unter 0,5% (Vj.: unter 0,5%) vom Gesamtumsatz der Gruppe.
Das Retourenmanagement ist eine wesentliche Komponente des Kundenmanagements. An unseren Standorten mit Produktfertigungen haben wir das Retourenmanagement als Teil der Rückführungslogistik mit strukturierten Prozessen in unsere Supply-Chain integriert. Hierin werden Waren-, Informations-, und Finanzflüsse zwischen dem retournierenden Kunden, dem Lieferanten und dem jeweiligen Standort geplant und gesteuert. Ziel ist stets eine schnellstmögliche Abarbeitung und Auslieferung an unsere Kunden unter effizienter Weiternutzung der Produkte, um im Sinne unseres nachhaltigen Umweltmanagements möglichst ressourcenschonend und effektiv reparieren zu können.
Fehlerpräventionsmaßnahmen sind ein zentraler Schlüssel zur Erreichung von Kundenzufriedenheit und um Retouren zu vermeiden, bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Unter Berücksichtigung des Lean-Ansatzes wird eine kontinuierliche Verbesserung, beispielsweise durch eine ausgereifte Qualitätsplanung, erheblich erleichtert. Auch regelmäßige Retourenauswertungen und die sorgfältige Auswahl unserer Hersteller und Lieferanten sind entscheidende Maßnahmen zur Prävention von Retouren.
Wir sind stets bestrebt, unsere Beziehungen zu unseren Lieferanten partnerschaftlich zu gestalten. Basis dafür sind faire Betriebs- und Geschäftspraktiken sowie eine enge Zusammenarbeit, die wir vielmals über Jahre mit unseren Lieferanten pflegen. Hierzu gehört auch ein laufender und intensiver Dialog über die steigenden Anforderungen des Marktes bezüglich Qualität, Lieferperformance, Innovation und Kosten. Dem hohen Qualitätsanspruch, den wir an die eigenen Prozesse und Technologielösungen stellen, müssen selbstverständlich auch unsere Lieferanten in vollem Umfang genügen. Bei der Auswahl und Entwicklung unserer Lieferanten ist daher die Einhaltung unserer Anforderungen in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit, Menschenrechte und Arbeitssicherheit sowie Compliance von hoher Relevanz.
Unsere Einkaufsgrundsätze, die im "Supplier Code of Conduct" zusammengefasst sind, stellen die Erwartungen der S&T Gruppe gegenüber allen Lieferanten dar, mit denen sie Geschäfte macht. Sie basieren auf international anerkannten Richtlinien des UN Global Compact, sowie den Grundsätzen unseres internen Verhaltenskodex (Code of Conduct) und umfassen alle in der untenstehenden Grafik enthaltenen Themenfelder.
Nachstehend unsere nicht-finanziellen Einkaufsgrundsätze:
Bei der Vergabe von Aufträgen durch öffentliche Auftraggeber und Industriekunden ist ein zentrales Kriterium, dass bei der Warenherstellung grundlegende Arbeits- und Sozialstandards eingehalten werden, die durch das Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), den United Nations Global Compact oder das jeweilige im Herstellungsland geltende nationale Recht vorgegeben werden.
Die S&T Gruppe fühlt sich den Menschenrechten stets verpflichtet, auch wenn eine lückenlose Einhaltung der Arbeits- und Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette und eine entsprechende Nachweisführung im IT- bzw. IoT-Sektor sehr herausfordernd ist und nicht immer gewährleistet werden kann. Die S&T Gruppe übernimmt daher im Rahmen ihres Einflussbereichs die Verantwortung für den Schutz der Menschenrechte.
Die S&T Gruppe hat langjährige Erfahrungen als Partner öffentlicher Auftraggeber. Daher verfügt das Unternehmen über umfassende Erfahrung im Hinblick auf die Anforderungen und Erwartungen der öffentlichen Auftraggeber sowie die Steuerung und Überwachung von Lieferanten.
Als zentrale präventive Maßnahme hat die S&T Gruppe bereits vor über zehn Jahren ein differenziertes Lieferantenmanagement im Rahmen des zertifizierten Qualitätsmanagementsystems eingeführt und beständig weiterentwickelt. Das Lieferantenmanagement besteht aus vier Hauptprozessaktivitäten, die eine lückenlose Verantwortungsmatrix im gesamten Lieferantenmanagement abbildet: Auswahl, Implementierung, kontinuierliche Verbesserung & Wartung und Phase Out.
Vor einer Beauftragung von Lieferanten müssen diese eine Lieferanten-Selbstbewertung bzw. Selbstauskunft abgeben und dem Auswahl- und Qualifizierungsprozess der S&T Gruppe entsprechen. Dieser wird maßgeblich als Kriterium für eine Beauftragung herangezogen und soll unter anderem sicherstellen, dass die Einhaltung der legalen Vorgaben, Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards gewährleistet ist. Die S&T Gruppe beauftragt keine Lieferanten, die im Rahmen des Selektionsprozesses eine disqualifizierende Einstufung erhalten, sprich deren Leistung oder Geschäftspraktiken nicht den hohen Erwartungen des Unternehmens entsprechen. Nach einer Disqualifizierung ist ein Lieferant nicht berechtigt, Aufträge zu erhalten und kann alle bestehenden Verträge verlieren, die den Beschaffungsinitiativen unterliegen.
Gründe für eine Disqualifizierung sind beispielsweise die Nichteinhaltung einschlägiger Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards und -gesetze. Ebenso disqualifizierend sind die Nichteinhaltung der Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation und der Vereinten Nationen oder eine fehlende Ausrichtung an Grundsätzen, Werten und Verhaltensregeln, die die Entscheidungen, Verfahren und Systeme einer Organisation so lenken, dass sie zum Wohlergehen ihrer Arbeitnehmer und wichtigsten Interessengruppen beitragen. Im Zusammenhang mit der Achtung der Menschenrechte wird von Lieferanten auch erwartet, dass sie, falls für ihre jeweilige Geschäftstätigkeit zutreffend, ein Verfahren zur Vermeidung von Konfliktmineralien festlegen. Lieferanten müssen in ihren Produkten somit die Verwendung von Rohstoffen vermeiden, die aus Gebieten mit hohem Risiko oder von Konflikten betroffenen Regionen stammen und möglicherweise Menschenrechtsverletzungen, Korruption, die Finanzierung bewaffneter Gruppen, Terrorismus oder ähnliche Umstände unterstützen. Die Einhaltung wird kontinuierlich durch entsprechende Datenbankabfragen bei spezialisierten externen Partnern überprüft und bei Nichteinhaltung werden Lieferanten zur Anpassung ihrer Lieferkette aufgefordert. Darüber hinaus müssen Lieferanten sicherstellen, dass andere geltende produktbezogene Anforderungen wie REACH und RoHS eingehalten werden, und müssen auf Anfrage den Materialinhalt und die Herkunft der gelieferten Produkte angeben. Disqualifiziert werden ebenso Lieferanten, die Korruptionspraktiken oder andere Verhaltensweisen, die gegen das Gesetz und die Grundsätze des fairen Wettbewerbs verstoßen, fördern oder anwenden.
Zur Überwachung der Einhaltung der genannten Standards und Anforderungen bei Lieferanten konzentriert sich die S&T Gruppe zudem auf die projektbezogene Einsichtnahme in die durch die Lieferanten zur Verfügung gestellten Prüfungsergebnisse, wie beispielsweise Auditnachweise, Prüfprotokolle und Nachhaltigkeitsberichte. Zudem werden neben den allgemein zugänglichen Informationen auch Werksbesichtigungen oder Lieferantenaudits vorgenommen, um sich vor Ort ein Bild über die Produktionsbedingungen zu machen, sowie ein regelmäßiger Austausch mit Vertretern der Lieferkette aufrechterhalten. Diese Maßnahmen unterstützen die S&T Gruppe, auf die Einhaltung der oben genannten Standards bei der Herstellung von IT- bzw. IoT-Produkten bestmöglich hinzuwirken.
Der laufende Dialog mit den genannten Stakeholdern sowie mit Investoren, Mitarbeitern, Gesetzgebern und lokalen Organisationen, Proxy Advisors, Ratingagenturen, sowie weiteren Stakeholdern ist uns sehr wichtig und hilft uns, ESG-Chancen zu erkennen und ESG-Risiken rechtzeitig zu identifizieren. Ein Ausschnitt der 2021 abgehaltenen Gespräche ist im Kapitel "Die Aktie" des Geschäftsberichts angeführt. Gerne beantworten wir die Fragen unserer Stakeholder und freuen uns über Feedback und Anregungen unter [email protected].
Angesiedelt im Bereich des Finanzvorstands, MMag. Richard Neuwirth, werden ESG-Themen und die Erreichung der definierten Ziele vom Gesamtvorstand, den Country Managern sowie Bereichsleitern gefördert und umgesetzt.
Traditionell werden viele der Nachhaltigkeitsinitiativen auf Ebene der Tochtergesellschaften lokal verfolgt. Dabei wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Wir haben erkannt, dass es für einen Konzern unserer Größe vorteilhaft und an der Zeit ist, die Bemühungen um ESG-Themen auf Konzernebene zu bündeln. 2021 ist daher die Stelle des "Group Sustainability Managers" geschaffen worden, um ESG-Themen und das Reporting in diesem Bereich konzernweit zu koordinieren.
Im 2. Quartal 2021 wurden die externen und internen Stakeholder der S&T Gruppe zu einer Stakeholder Befragung eingeladen. Die Einladungen wurden zum einen direkt an enge Stakeholder adressiert und per Mail versandt, zum anderen wurde der Link zur Befragung 8 Wochen lang auf der Website der Gruppe (www.snt.at) veröffentlicht und Social Media Kanäle (z.B. LinkedIn) genutzt, um auf die Befragung aufmerksam zu machen und Stakeholder zur Teilnahme zu motivieren. Mit der Unterstützung eines externen Consultants wurden die Antworten nach Abschluss der Befragung ausgewertet. Auf Basis der Umfrageergebnisse und der genannten ESG-Risiken wurden 12 wesentliche Themen identifiziert, die in den verschiedenen Bereichen auf die S&T Gruppe wirken. Ein gruppenweites, bereichsübergreifendes Nachhaltigkeitsmanagement soll die adäquate Adressierung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen gewährleisten.
Der UN Global Compact enthält Grundsätze zu den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Unternehmen, die dem UN Global Compact beitreten, verpflichten sich freiwillig zur Einhaltung dieser Grundsätze und ihrer Kernprinzipien. Nach einem Schreiben an den UN-Generalsekretär, in dem sich die S&T AG zur Einhaltung der globalen ethischen und ökologisch-wirtschaftlichen Prinzipien verpflichtet hat sowie um Aufnahme angesucht hat, ist die S&T AG nun seit Jänner 2022 UN Global Compact Mitglied.
Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen und achten und
sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.
Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren.
Unternehmen sollen sich für die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit einsetzen.
Unternehmen sollen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen.
Unternehmen sollen sich für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit einsetzen.
Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen.
Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um größeres Umweltbewusstsein zu fördern.
Unternehmen sollen die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien beschleunigen.
Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.
Die 17 SDGs der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, https://unric.org/de/17ziele/) geben Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene vor. Im Zuge der Aktualisierung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen hat S&T auch die 17 Entwicklungsziele der Vereinten Nationen hinsichtlich der Geschäftstätigkeit des Unternehmens analysiert. Die entsprechenden Ziele, welche Relevanz für die S&T Gruppe haben und auf die das Unternehmen besonders Einfluss nehmen kann, sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt. S&T hat hier neun Ziele identifiziert, zu deren Erreichung wir durch unser Handeln, unsere Produkte und Lösungen sowie Initiativen auf verschiedene Weise beitragen.
Der ESG-Stufenplan der S&T Gruppe wurde Anfang 2021 definiert und sieht für die nächsten Jahre schrittweise Verbesserungen in verschiedenen Bereichen vor. S&T ist ein ESG-Gesamtkonzept, eingebettet in die Konzernstrategie, wichtig. Der auf Basis einer externen ESG-Analyse erstellte Stufenplan trägt dem Rechnung. Der laufende Dialog mit unseren Stakeholdern wurde in 2021 genutzt, um ein Update der Materialitätsanalyse zu erstellen und im Anschluss die ESG-Risiken neu zu bewerten.
Zusätzlich wurde das ESG Reporting in 2021 ausgeweitet. Neben der verstärkten Kennzahlenerhebung (angelehnt an die GRI Standards), haben wir auf die Mitte 2021 beschlossene EU-Taxonomie Verordnung reagiert und berichten im Abschnitt "EU-Taxonomie" dieses Berichts erstmalig die Taxonomie Kennzahlen. Für die Folgejahre erwarten wir detailliertere EU-Taxonomie Berichtspflichten und haben deshalb das Reporting Ziel in unserem Stufenplan um die Erfüllung der EU-Taxonomie Anforderungen erweitert.
Die Evaluierung der quantitativen ESG-Ziele wurde begonnen. Hier wird der Verlauf des Projekts "Focus", welches die stärkere Fokussierung auf das IoT-Geschäft und den Verkauf des IT Services Segments prüft, Einfluss auf die quantitative Zielsetzung haben.
ZIELE 2021 ZIELE 2022 ZIELE 2023 Laufender Stakeholder Dialog ESG-Ziele erweitern Ausbau Reporting (inkl. EU-Taxonomie) Vorbereitung Scope I und II Bewertung der ESG-Risiken Update Materialitätsanalyse Evaluierung der ESG-Ziele Verbessertes Reporting EU-Taxonomie und anerkannter ESG Standards Umsetzung Ziele Stufe II Umsetzung Ziele Stufe III FINALISIERUNG Kontinuierliche Verbesserungen
In der S&T Gruppe implementieren wir Ideen und Vorstöße unserer Mitarbeiter unter dem Motto "Kleine Aktionen, große Effekte", um eine nachhaltigere Arbeitswelt zu schaffen. Wir freuen uns, dass viele initiierte Projekte von weiteren Gesellschaften der S&T Gruppe aufgegriffen werden. Im Rahmen der ESG-Konzernstrategie gehen wir immer mehr dazu über, auch übergeordnete Ziele zu definieren, die nach und nach von den Töchtern lokal umgesetzt werden, sowie Gesamtgruppenprogramme zu initiieren. 2021 lag der Fokus weiterhin auf den Themen "Ausbildung" sowie auf der Umstellung unserer Stromversorgung hinzu einer vermehrten Nutzung von erneuerbaren Energien.
Das neue Security Awareness Programm stellt sicher, dass jeder in unserer Organisation über ein angemessenes Sicherheits-Know-how und das notwendige Verantwortungsbewusstsein verfügt, um mit Bedrohungen im Bereich Datensicherheit und -schutz gut umzugehen.
Ein neues online Compliance-Schulungs-System ermöglicht Trainings und Tests auf allen Ebenen der S&T Belegschaft durchzuführen und zu dokumentieren.
Die S&T Leadership Academy ist ein einjähriges Trainingsprogramm, in dem vorrangig weibliche Nachwuchsführungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen von externen Trainern und S&T Managern auf nächste Karriereschritte innerhalb der S&T Gruppe vorbereitet werden.
2021 wurden drei gruppenweite Schulungsprogramme neu strukturiert und gestartet!
Der von der S&T AG an den Standorten Innsbruck, Linz, Graz und Wien verwendete Strom stammt zu 100% aus erneuerbaren Energien. Auch an weiteren Standorten wird vermehrt auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen gesetzt – der Anteil an genutzten erneuerbaren Energien soll in der S&T Konzerngruppe in den kommenden Jahren erheblich gesteigert werden.
Unser Beitrag zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung – weiter so!
Auch im Bereich der eigenen Stromversorgung tut sich einiges. S&T hat an mehreren Standorten Photovoltaikanlagen installiert. Auf den Dächern der slowenischen Iskratel werden beispielsweise gleich drei Photovoltaikanlagen betrieben. Die Leistung beläuft sich insgesamt auf 1,07 MWp und die Anlagen produzieren im Durchschnitt über 1,1 GWh Strom pro Jahr – genug, um den Bedarf von 330 durchschnittlichen Haushalten zu decken. Mit einem Anteil von 0,5% vom Gesamtstromverbrauch ist der Eigenstromanteil noch relativ gering – S&T plant daher in Zukunft weitere Photovoltaikanlagen in Betrieb zu nehmen und den Anteil zu steigern.
Damit leisten wir als Unternehmen einen Beitrag zu sauberer Stromerzeugung – so geht Nachhaltigkeit!
Neben dem Ziel, die vermehrte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, dem Einsatz von Dienstfahrrädern an mehreren Standorten, und der Reduktion der Anzahl an Kraftstoff Dienstfahrzeugen, soll zusätzlich die weiterhin notwendige Fahrzeugflotte laufend auf E-Fahrzeuge umgestellt werden. Von rund 1.500 Fahrzeugen waren im Jahr 2021 rund 6% E-Autos (2020: 4%). Dieser Wert soll in den kommenden Jahren deutlich angehoben werden.
Weitere E-Autos sind bereits bestellt und helfen, Fahrten in Zukunft CO2-sparender durchzuführen!
Im Rahmen des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ("EU Action Plan on Sustainable Finance") ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen eine wesentliche Zielsetzung. Die EU-Taxonomie-Verordnung (Taxonomie-VO), welche Mitte 2020 vor diesem Hintergrund in Kraft getreten ist, legt als einheitliches und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem fest, welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als "ökologisch nachhaltig" gelten. Über die Ergebnisse dieser Klassifikation ist unternehmensspezifisch jährlich zu berichten.
In Artikel 9 der Taxonomie-VO werden die folgenden sechs Umweltziele genannt:
Aktuell hat die EU für zwei Umweltziele (Kilmaschutz und Anpassung an den Klimawandel) Vorgaben zu nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie veröffentlicht. Welche Wirtschaftstätigkeiten grundsätzlich in Betracht gezogen werden können, legt die Beschreibung der Wirtschaftstätigkeit in den Delegierten Rechtsakten fest.
Zur Klassifizierung einer Wirtschaftstätigkeit als "ökologisch nachhaltig" im Sinne der EU-Taxonomie ist eine Unterscheidung zwischen Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität erforderlich. Zunächst ist zu prüfen, ob eine Wirtschaftstätigkeit im Delegierten Rechtsakt beschrieben ist und somit taxonomiefähig ist. Nur taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten können bei Erfüllung bestimmter Kriterien als "ökologisch nachhaltig" gelten. Entsprechend ist im Anschluss zu evaluieren, ob die genannten technischen Bewertungskriterien erfüllt sind, um als taxonomiekonform klassifiziert zu werden.
Für das erste EU-Taxonomie Berichtsjahr 2021 sind die Anteile der taxonomiefähigen und nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten an Umsatz sowie Investitions- und Betriebsausgaben offenzulegen. In diese Betrachtung sind grundsätzlich alle vollkonsolidierten und quotal konsolidierte Konzerngesellschaften hinsichtlich ihrer Umsatzerlöse, Investitions- und Betriebsausgaben einzubeziehen.
Die Basis der Umsatzerlöse stellen die in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dieser Position ausgewiesenen Beträge dar.
Die Basisgröße für die Investitionsausgaben bildet die Summe der Zugänge an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten während des Geschäftsjahrs vor Abschreibungen und möglichen Neubewertungen für das betreffende Geschäftsjahr und ohne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts. Zusätzlich umfasst sind die Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren (Anwendung von IFRS (IAS 16, 38, 40, 41, IFRS 16)). Erworbene Firmenwerte werden dabei nicht berücksichtigt. Investitionen in langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung oder als zur Ausschüttung klassifiziert sind, werden nur bis zum erstmaligen Zeitpunkt der entsprechenden Klassifikation berücksichtigt.
Für die Betriebsausgaben stellen die direkten, nicht aktivierten Kosten für Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse (Short-Term-Leasing), Wartung und Instandhaltung sowie alle anderen direkten Ausgaben für die laufende Instandhaltung von Sachanlagen durch das Unternehmen oder durch Dritte, die notwendig sind, um die fortlaufende und wirksame Funktionsfähigkeit dieser Anlagen zu gewährleisten, die Basis dar.
Aufgrund von Art 8 Z 1 der VO iVm § 243b bzw. § 267a UGB ist die S&T AG dazu verpflichtet, die Regulatorik der Taxonomie-VO anzuwenden. Gemäß § 245a Abs 1 UGB ist der Konzernabschluss der S&T AG zum 31.12.2021 nach den IFRS aufgestellt worden. Die für die Berechnung der Umsatz-, CAPEX- und OPEX-Kennzahl genutzten Beträge basieren entsprechend auf den im Konzernabschluss berichteten Zahlen.
Finden sich Wirtschaftstätigkeiten der S&T AG in dem EU-Katalog wieder, so gelten diese als taxonomiefähig. Im Falle der S&T AG sind beispielsweise folgende Wirtschaftstätigkeiten in Betracht zu ziehen: 6.14. "Schieneninfrastruktur", 8.1. "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten", 8.2. "Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen" sowie 9.2. "Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation". Umsatzerlöse, Investitionen und Betriebsausgaben, die mit dieser Wirtschaftstätigkeit im Zusammenhang stehen, können als taxonomiefähig klassifiziert werden.
Basierend auf einer vollständigen Analyse der Wirtschaftsaktivitäten erfolgt die Angabe des Anteils der taxonomiefähigen Umsatzerlöse / Investitionen (CAPEX) / Betriebsausgaben (OPEX) an den jeweiligen Gesamtsummen gemäß EU-Taxonomie der S&T AG für das Geschäftsjahr 2021.
Die EU-Taxonomie Verordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Die Auslegung dieser Begriffe durch die S&T AG ist in den folgenden Ausführungen dargelegt.
Die Umsatz-Kennzahl ergibt sich aus dem Verhältnis der Umsätze aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten eines Geschäftsjahres zu den Gesamtumsätzen dieses Geschäftsjahres.
| 28,6% |
|---|
| 71,4% |
Die Gesamtumsatzerlöse des Geschäftsjahres 2021 von EUR 1.342,0 Mio. bilden den Nenner der Umsatz-Kennzahl und können der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns entnommen werden (siehe Konzernanhang Teil C, Note (1)). Die in der Konzern Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1.342,0 Mio. der S&T AG werden über alle Konzerngesellschaften hinweg daraufhin untersucht, ob sie mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten gemäß des Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Delegierten Verordnung der (EU) 2020/852 erzielt wurden. Durch eine Detailanalyse der in den Umsatzerlösen enthaltenen Posten erfolgt die Zuordnung des jeweiligen Umsatzes zu den taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten. Die Summe der Umsatzerlöse der für das Geschäftsjahr 2021 taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten bildet den Zähler.
Die Wirtschaftstätigkeiten der S&T AG sind durch die in der Delegierten Verordnung (Annex I / Annex II) beschriebenen Wirtschaftstätigkeiten 3.6 "Herstellung anderer CO2 -armer Technologien (Annex I / Annex II)", 6.14. "Schieneninfrastruktur (Annex I / Annex II)", 8.1. "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten (Annex I / Annex II)", 8.2 "Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen (Annex I / Annex II)" und 9.2. "Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation (Annex I / Annex II)" als taxonomiefähig klassifiziert.
Für das Geschäftsjahr 2021 werden die mit diesen Wirtschaftstätigkeiten erzielten Umsätze aus Waren und Dienstleistungen als taxonomiefäig klassifiziert, sofern sie selbst erstellt beziehungsweise erbracht wurden. Umsätze aus dem Handel mit zugekauften Waren und Dienstleistungen hingegen werden als nicht-taxonomiefähig eingestuft.
Die CAPEX-Kennzahl gibt den Anteil der Investitionsausgaben (Capital Expenditures – CAPEX) an, der entweder mit einer taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit verbunden ist, mit einem glaubwürdigen Plan zur Ausweitung (sofern vorhanden) oder Erreichung einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeit verbunden ist oder sich auf den Erwerb von Produkten und Leistungen aus einer taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit bezieht.
| CAPEX taxonomiefähig | 76,3% |
|---|---|
| CAPEX nicht taxonomiefähig | 23,7% |
| Gesamt | 100,0% |
Gemeinsam mit dem Kunden I-ICT INFRABEL, der die Telekommunikationsnetze des belgischen Eisenbahninfrastrukturbetreibers betreibt, arbeitet Kontron Transportation seit 2019 an der Migration des NSS R99 GSM-R (Global System for Mobile Communication-Railway) Core Network Systems auf den NSS R4 GSM-R Standard. Nach einem ersten großen Schritt im Jahr 2020, der den gesamten aktuellen Mobilfunkverkehr (Circuit Switching Domain) betraf, wurde dieses Projekt im Jahr 2021 mit der Migration des GPRS-Systems erfolgreich abgeschlossen.
Dieser letzte Schritt, der den Bereich Paketvermittlung abdeckt, ist eine wesentliche Errungenschaft im Rahmen von INFRABEL's umfassenden Programms zur Modernisierung seiner Infrastrukturen und Systeme, das darauf abzielt, das belgische Eisenbahnnetz zu einem der sichersten in Europa zu machen: Bis heute wurde GPRS (General Packet Radio Service) nur für einige marginale Anwendungen, wie den Schutz von Gleisanlagen verwendet, aber bald wird es der zentrale Baustein der aktualisierten Eisenbahnsignalsysteme sein, die für den sicheren Betrieb von Hochgeschwindigkeitsstrecken mit kurzen Zugabständen erforderlich sind.
Alex Raviart, Leiter von INFRABEL Telecommunication Networks und neu ernannter Vorsitzender der Kontron Transportation User Group, würdigte die hohe Professionalität der beteiligten Kontron Transportation Teams sowie deren langjährige Erfahrung und solide Methodik.
Das gesamte Migrationsprojekt wurde ohne Auswirkungen auf den regulären Bahnbetrieb und strikt innerhalb der vorgegebenen Zeitziele durchgeführt.
Für das Geschäftsjahr 2021 werden die CAPEX den Wirtschaftstätigkeiten zugeordnet, für deren Erstellung die Vermögensgegenstände genutzt werden. Auf Ebene der Wirtschaftstätigkeiten erfolgt im Anschluss eine Gewichtung der Vermögensgegenstände mit dem jeweiligen Anteil der Taxonomiefähigkeit. Nicht direkt einer Wirtschaftstätigkeit zurechenbare Vermögensgegenstände, zum Beispiel Fuhrpark, werden individuell hinsichtlicher ihrer Taxonomiefähigkeit eingestuft.
Die OPEX-Kennzahl gibt den Anteil der Betriebsausgaben (Operating Expenses – OPEX) im Sinne der EU-Taxonomie an, der mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten, mit einem oben beschriebenen CAPEX-Plan oder dem Erwerb von Produkten aus einer taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit verbunden ist.
| Gesamt | 100,0% |
|---|---|
| OPEX nicht taxonomiefähig | 44,0% |
| OPEX taxonomiefähig | 56,0% |
Zur Ermittlung des Nenners wurden die Konten, welche die direkten, nicht aktivierten Kosten für Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasing-, Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen (Erläuterung wesentlicher Bestandteile) widerspiegeln, betrachtet.
Der Zähler ergibt sich aus einer Analyse der mit den auf den oben genannten Konten erfassten Ausgaben in Zusammenhang stehenden Vermögenswerten bezüglich ihrer Taxonomiefähigkeit anhand von Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Delegierten Verordnung der (EU) 2020/852.
Die OPEX bestehen zu einem ganz wesentlichen Anteil aus nicht aktivierten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Insofern kommt der Analyse der Taxonomiefähigkeit der Forschungs- und Entwicklungskosten eine wesentliche Bedeutung bei der Ermittlung der OPEX-Kennzahl zu.
Die umfassten OPEX wurden für die Offenlegung 2021 in dem Ausmaß als taxonomiefähig klassifiziert, in dem sie mit taxonomiefähigen Umsätzen oder CAPEX in Zusammenhang stehen. Konnte ein Zusammenhang nicht festgestellt werden, so wurden die OPEX im Zweifel als nicht-taxonomiefähig eingestuft. Im Wesentlichen sind somit für 2021 Betriebsausgaben für Wartung und Instandhaltung und Leasing von Fuhrpark im Zähler enthalten.
Für die Ermittlung der Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2021 standen die Daten aufgrund der erst unterjährig erfolgten Veröffentlichung der Taxonomie-Verordnung nur zum Teil in ausreichender Qualität zur Verfügung, wodurch Umsätze, Investitionsausgaben und umfasste Betriebsausgaben im Zweifel als nicht taxonomiefähig eingestuft wurden. Für 2022 ist ein Projekt geplant, um den Detaillierungsgrad der im Konzern erhobenen Daten zu verfeinern und hierdurch die Datenqualität zur Ermittlung der Kennzahlen zu erhöhen.
Unser Management und unsere Mitarbeiter sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt stets bewusst. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Umwelt- und Klimaschutz ist für uns daher ein wichtiges Unternehmensziel – und damit Teil unserer Gesamtstrategie. Unsere Unternehmensführung hat eine dezidierte Umweltpolitik für unser Unternehmen definiert und fördert das Bewusstsein der Mitarbeiter für Umweltbelange bei der täglichen Arbeit. Zudem wollen wir effektive Lösungen entwickeln, um natürliche Ressourcen, die Umwelt, unsere Mitarbeiter und Menschen, die mit unseren Produkten arbeiten, zu schützen – beispielsweise indem wir für Menschen und Umwelt unschädliche Stoffe verwenden.
Für unsere produktionsnahen Standorte in Europa und Nordamerika haben wir ein Umweltmanagementsystem entwickelt, um deren Leistungen in puncto Umweltschutz zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern. Das System basiert auf unserer Umweltpolitik, aus der sich übergeordnete und spezifische Umweltziele ableiten und die dafür sorgt, dass im Rahmen des Umweltmanagementsystems unsere Verpflichtungen im Umweltschutz erfüllt werden.
Innerhalb der S&T Gruppe sind mehrere Gesellschaften in Albanien, Belgien, China, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Kroatien, Malaysien, Montenegro, Österreich, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn und Weißrussland gemäß der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Die S&T Gruppe plant auch stetig weitere Standorte innerhalb der Gruppe nach ISO 14001 zu zertifizieren: Die Zertifizierungsmaßnahmen nach ISO 14001 werden kontinuierlich überprüft und weitergeführt. Ein wichtiger Teil unseres Umweltmanagements ist es, relevante sowie signifikante Umweltaspekte an den jeweiligen Standorten zu identifizieren und zu analysieren. Die identifizierten Umweltaspekte werden für jeden zertifizierten Standort einzeln bewertet und anschließend klassifiziert, um Verbesserungsmaßnahmen zielgerichtet umsetzen zu können. Gemäß der neuen Norm bewerten wir darüber hinaus die Chancen und Risiken unserer jeweiligen Umweltaktivitäten und können hier gezielt steuern. Die Bewertung wird mindestens einmal pro Jahr überprüft und aktualisiert.
Kommunikation und konstruktive Zusammenarbeit intern sowie extern Einhaltung von lokalen und nationalen gesetzlichen Anforderungen
Überwachung, Prüfung und Bewertung unserer Umweltleistung unter Berücksichtigung unserer Umweltauswirkungen
Schulung, Ausbildung und Motivation der Mitarbeiter zu umweltgerechtem Verhalten
Unser Umweltmanagementsystem ist so strukturiert, dass es uns dabei unterstützt, alle relevanten Änderungen von Umwelt- und Gesetzesanforderungen des jeweiligen Landes oder Standortes zu identifizieren bzw. zu kontrollieren und die Übereinstimmung mit geltendem Recht zu gewährleisten. Wir lassen uns deshalb durch ein Online-Gesetzesregister über Änderungen von Gesetzen oder Direktiven, unter anderem aus den Bereichen Kreislaufwirtschafts-, Chemikalien-, Klimaschutz- und Gewässerschutzrecht sowie den Vorschriften zum produktbezogenen Umweltschutz, automatisiert benachrichtigen. Über interne Audits ermitteln wir außerdem Stärken und Schwächen des Umweltmanagements an den jeweiligen Standorten.
Auch von unseren Lieferanten erwarten wir die Einhaltung ökologischer und gesellschaftlicher Standards. Dies überprüfen wir im Rahmen von Audits, die wir bei unseren Lieferanten durchführen. Wir nehmen die Erwartungen aller an unserer Umweltleistung interessierten Parteien systematisiert auf und setzen uns mit diesen auseinander. So können wir aktiv die Anforderungen der relevanten Stakeholder im Umweltschutz erfüllen und mit ihnen entsprechend ihren Interessen in Kontakt treten.
Unser Anspruch ist es, unsere Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Aus unserer unternehmerischen Umweltpolitik leiten wir deshalb jährliche Umweltziele für die jeweiligen Standorte ab. So stellen wir die Wirksamkeit des Programms sicher, leiten bei Bedarf Verbesserungsmaßnahmen ein und legen angemessene neue Ziele fest. Die Umweltziele werden mit Kennzahlen belegt, um sie dadurch transparenter und noch besser messbar zu machen. Beispiele dafür sind der Stromverbrauch pro Mitarbeiter, Heizbedarf pro Fläche oder aus Geschäftsreisen resultierende CO2 -Emissionen pro Mitarbeiter.
Unseren Kunden bieten wir zuverlässige, integrierte und ganzheitliche Produkte an, die einzigartige Lösungen darstellen. Unser zentraler Anspruch dabei ist es, innovative Produkte zu entwickeln, die sich durch einen geringen Energieverbrauch auszeichnen und gleichzeitig eine ebenso wirtschaftliche wie ressourcenschonende Herstellung ermöglichen.
Schon jetzt sind energiesparende IoT- und Embedded-Lösungen in unserem Portfolio stark vertreten – und ihr Anteil wird wegen der stetig steigenden Kundennachfrage weiterwachsen. Zudem steht der ökologische Aspekt heute – mehr denn je – im Mittelpunkt innovativer Entwicklungen sowie wirtschaftlicher Überlegungen und Entscheidungen. Daher achten wir stets auf einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, indem wir beispielsweise Abfälle vermeiden und effiziente Recyclinglösungen nutzen.
Basierend auf dem umfangreichen Abfallartenkatalog der Abfallverzeichnisverordnung und der Gewerbeabfallverordnung überwachen wir unsere Entsorgungsfachbetriebe und verlangen Nachweise für Sortier- und Recyclingquoten sowie für die endgültige Verbringung unserer Abfälle.
Unser Ziel ist die Vermeidung gefährlicher Stoffe in unseren Komponenten sowie eine umweltbewusste Produktgestaltung. Aus diesem Grund lassen wir uns von unseren Zulieferern stets über die Zusammensetzung der Komponenten, die wir in unsere eigenen Produkte einbauen, informieren. Damit sind wir in der Lage, unseren Kunden jederzeit Auskunft über die verbauten Komponenten in ihren Produkten zu erteilen. Zugleich verfolgen wir auf diese Weise unser Ziel einer umweltbewussten Produktgestaltung. Spezifische Kundenanforderungen werden im Rahmen gesetzlicher Vorgaben erfüllt. Die S&T Gruppe hält sich bereits ab der Phase der Produktentwicklung an die Umweltanforderungen einschlägiger Gesetze und Verordnungen. Darunter fallen unter anderem folgende Verordnungen sowie die jeweiligen nationalen Umsetzungen:
Zur Reduzierung der zunehmenden Menge an Elektronikschrott aus nicht mehr benutzten Elektro- und Elektronikgeräten wurde eine EU-Umweltschutzrichtlinie mit dem Titel WEEE-Richtlinie 2002/96/EG (Waste of Electrical and Electronic Equipment) vom 27. Jänner 2003 erlassen, die durch die WEEE-Richtlinie 2012/19/EU am 4. Juli 2012 ersetzt wurde. Ziel der Richtlinie ist es, die Verursacher an ihre Verantwortlichkeit für die Elektro- und Elektronik-Altgeräte zu erinnern sowie das Vermeiden, Verringern und umweltverträgliche Entsorgen der zunehmenden Mengen an Elektronikschrott durch eine erweiterte Herstellerverantwortung zu fördern. Alle Mitgliedsländer der Europäischen Union müssen die WEEE-Richtlinie in nationales Recht umsetzen.
Die S&T Gruppe verpflichtet sich, zu einer sicheren und gesunden Umwelt beizutragen und arbeitet gewissenhaft, um alle Anforderungen der WEEE-Richtlinie einzuhalten. Die durch S&T und ihre Tochtergesellschaften verkauften Produkte, die von der WEEE-Richtlinie betroffen sind, erfüllen deren Anforderungen durch
Die meisten unserer eigenen Hardwareprodukte sind als "Embedded Computer" (Integrierte Computer) eingestuft und fallen als solche nicht in eine der definierten Produktkategorien gemäß der WEEE-Richtlinie. Unsere "Embedded Computer" sind keine unabhängigen Elektro- und Elektroniksysteme und werden nicht unter unserem Firmennamen an den Endnutzer verkauft, sondern in das Kunden-System integriert. Aus diesem Grund richten sich die Hauptverantwortung der Registrierungs- und Berichtspflicht sowie die Regelung des geforderten Recycling-Prozesses gemäß WEEE-Richtlinie an den finalen Hersteller der Produkte – unsere Kunden, die die Produkte unter eigenem Firmennamen an den Endnutzer verkaufen.
Um unsere Kunden dabei zu unterstützen, alle Anforderungen der WEEE-Richtlinie einzuhalten, stellen wir ihnen die notwendigen berichtspflichtigen Daten (Produktdetails, Demontage-Anleitung, etc.) in der technischen Produktspezifikation, Produktübersicht und/oder Installations- und Wartungsanleitung zur Verfügung. Kunden, die von der WEEE-Richtlinie betroffen sind, können eine Rücknahmepflicht vereinbaren.
Neben "Embedded Computer" produzieren wir auch Komplettsysteme wie beispielsweise Rack-Mount-Server, die als unabhängige Systeme betrachtet werden. Hier übernehmen wir beispielsweise die Registrierung gemäß WEEE in den betroffenen Mitgliedsländern der Europäischen Union.
Am 1. Juli 2006 trat die EU-Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten in Kraft. Die Richtlinie wird mit RoHS abgekürzt ("Restriction of Hazardous Substances").
Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Richtlinie mussten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sicherstellen, dass neue Elektround Elektronikgeräte (EEE), die auf den Markt gebracht wurden, gemäß der RoHS-Richtlinie kein Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromierte Biphenyle (PBB) oder polybromierte Diphenylether (PBDE) enthielten. Die Richtlinie sieht vor, dass Ausnahmen nur noch unter bestimmten Bedingungen angewandt werden dürfen.
Am 8. Juni 2011 hat die EU die Neufassung der RoHS-Richtlinie (2011/65/EU, RoHS 2) veröffentlicht und diese als CE-Kennzeichnungsrichtlinie eingestuft. Die damals definierten Befreiungen galten ab dem 2. Jänner 2013 als ausgelaufen. Ab dem 2. Jänner 2013 mussten die EU-Mitgliedstaaten die erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften umsetzen und veröffentlichen, um der RoHS-2-Richtlinie nachzukommen.
Die Kontron-Gesellschaften, als produzierende Tochterunternehmen der S&T AG, erfüllen die Anforderungen der RoHS-2-Richtlinie und halten die Verfügbarkeit von RoHS-konformen Produkten für ihre Kunden aufrecht.
Bis heute werden die wenigen Ausnahmen, die Kontron in seinen RoHS-konformen Produkten verwendet, regelmäßig von der Europäischen Kommission bezüglich ihrer Verlängerung geprüft. Kontron und die S&T Gruppe nehmen das Auslaufen aktiver RoHS-2-Ausnahmen sehr ernst.
Auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden sieht die S&T AG es als ihre Pflicht und eine Selbstverständlichkeit, immer aktuellste Informationen zu der Beseitigung von gefährlichen Stoffen aus den verwendeten Komponenten zu übermitteln. Dank der breiten Angebotsbasis und des Spektrums von elektronischen und mechanischen Komponenten, Baugruppen und Prozessen kann die S&T Gruppe, und im Produktbereich speziell die Tochter Kontron, Trends frühzeitig erkennen und somit einzigartige Lösungen umsetzen, die die Komponentenhersteller zur Vermeidung von gefährlichen Stoffen umsetzen.
Die REACH-Verordnung (aus dem Englischen: "Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals") wurde von der Europäischen Union erlassen, um Risiken, die durch Chemikalien für die menschliche Gesundheit und die Umwelt entstehen können, zu verringern.
Hersteller und Importeure von chemischen Stoffen im europäischen Wirtschaftsraum (EWR) müssen registrierungspflichtige Stoffe seit 1. Juni 2008 bei der Europäischen Chemikalienagentur registrieren, sofern sie in Mengen von wenigstens 1 Tonne pro Jahr hergestellt oder importiert werden. Ausgenommen sind sog. "Phase-in-Stoffe" oder Stoffe, die im Altstoffverzeichnis EINECS aufgeführt sind.
Die Gesellschaften der S&T Gruppe berichten im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH, da unsere Produkte in den Geltungsbereich dieser Richtlinien fallen. Jedoch handelt es sich bei den Produkten von Kontron bzw. S&T um Erzeugnisse (keine Chemikalien), die unter normalen und vorhersehbaren Verwendungsbedingungen keine Substanzen freisetzen. Bei elektronischen Bauteilen und mechanischen Kleinteilen sowie bei Kleincomputern handelt es sich um Erzeugnisse gemäß der Definition in Artikel 3 Nummer 3 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH), da die spezifische Form bzw. die Gestalt in größerem Maße die Funktion bestimmt als die chemische Zusammensetzung. Diese Erzeugnisse sind an sich nicht unter REACH registrierungspflichtig.
Die S&T Gruppe verpflichtet sich, ihre Produkte und Prozesse so zu handhaben, dass das Risiko für die Gesundheit und Sicherheit von Menschen und der Umwelt minimiert wird. Die Kandidatenliste der Europäischen Chemikalienagentur für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHCs) wird von Kontron regelmäßig auf neue Substanzen überwacht. Die Offenlegung von SVHCs ist bei Anfragen an unsere zugelassenen Hersteller obligatorisch. Kontron und S&T informieren gemäß Artikel 33 REACH-Verordnung ihre Kunden zeitnah über Änderungen in der Kandidatenliste und die Relevanz für unsere Produkte. Hierzu kann jederzeit eine Anfrage an das Unternehmen gestellt werden.
Der amerikanische "Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act" beinhaltet Offenlegungs- und Berichtspflichten zur Verwendung von sogenannten "Konfliktmineralien", die aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC) oder ihren Nachbarstaaten stammen. Die Einhaltung des Gesetzes ist für US-börsennotierte Unternehmen seit Juli 2010 verpflichtend. Unter Konfliktmineralien fallen die Rohstoffe Tantal, Zinn, Gold und Wolfram, wenn deren Gewinnung und Handel zur Finanzierung oder anderweitigen Unterstützung bewaffneter Gruppen in der DRC oder ihren Nachbarstaaten beitragen. Die Achtung der Menschenrechte und Einhaltung des Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act hat für uns oberste Priorität. Durch die Vermeidung von Konfliktmineralien in der Lieferkette leisten wir einen Beitrag, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder zu minimieren (siehe "S&T Supplier Code of Conduct").
Wir unterstützen Kunden bei der umfassenden Deklaration zur Verwendung von Konfliktmineralien nach den Bestimmungen der "United States Securities and Exchange Commission" (SEC). Unsere Kunden sind verpflichtet, bei der Erfüllung ihrer Berichtspflichten und Sorgfaltsprüfungen innerhalb ihrer Lieferketten entsprechende Informationen vorzuhalten. Die Kontron-Tochtergesellschaften der S&T AG sind in der Lage, Komponenten und Lieferanten im Rahmen des Reportings und der Deklaration zur Verwendung von Konfliktmineralien zu prüfen und nachzuvollziehen. Die Herkunft der Metalle ermitteln wir in enger Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und Herstellern, da wir diese Metalle nicht direkt von den Minen oder Schmelzhütten beziehen.
Im Juni 2016 haben sich die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten erstmals auf die Leitlinien einer Verordnung geeinigt, die den Handel mit den sogenannten Konfliktmineralien reguliert. Die neue CMRT-Verordnung der EU trat am 1. Jänner 2021 in Kraft und soll dabei helfen, den Handel mit den vier Mineralien Zinn, Tantal, Wolfram und Gold aus Konfliktregionen einzudämmen. Die neue EU-Verordnung betrifft damit die unternehmerische Sorgfaltspflicht im Rohstoffsektor, um weiter verstärkt Verantwortung für die Rohstofflieferketten zu übernehmen und Maßnahmen, die eine Konfliktfinanzierung oder Menschenrechtsverletzungen unterbinden, zu ergreifen. Zwar betrifft auch die neue EU-Verordnung die S&T Gruppe nur indirekt, jedoch halten wir in Bezug auf unsere Lieferanten und Kunden unsere Pflichten stets mit großer Sorgfalt ein.
Das Batteriegesetz (BattG) regelt in Deutschland seit 2009 das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren. Dadurch sollen diejenigen Unternehmen, welche Batterien oder Akkumulatoren in der BRD in Verkehr bringen, in die Produktverantwortung genommen werden. Das BattG gilt auch für Batterien, die in andere Produkte eingebaut oder anderen Produkten beigefügt sind.
Die Unternehmen, die Batterien in Verkehr bringen, müssen demnach bestimmte Pflichten erfüllen: Es gilt zu erfassen, welche Mengen an Batterien jährlich in Deutschland in Verkehr gebracht werden. Dafür muss ein entsprechend dimensioniertes Rücknahmesystem organisiert und finanziert werden. Dazu müssen die betroffenen Unternehmen ihre Batterien in eine von drei Batteriearten (Geräte-, Industrie- oder Fahrzeugbatterie) einteilen, und sie mit der jeweils vertriebenen Batteriemarke unter Nennung des verwendeten Rücknahmesystems in das sogenannte "Batteriemelderegister" eintragen.
Ausnahmen gibt es nur für Batterieanwendungen in den folgenden Anwendungsbereichen: Wahrung der Sicherheitsinteressen, Militärequipment und Ausrüstungsgegenstände für den Einsatz im Weltraum.
Zum 1. Jänner 2021 trat das BattG2 in Kraft, das die gesetzliche Mindest-Sammelquote der in Verkehr gebrachten Geräte-Batterien durch die Rücknahmesysteme von 45% auf 50% erhöht. Außerdem übernimmt nun die "Stiftung Elektro-Altgeräte Register (Stiftung ear)" die Verwaltung des Batteriemelderegisters. Die Registrierung sowie sämtliche Änderungen unterliegen damit auch der entsprechenden Gebührenverordnung.
Die Übergangsfrist zur Implementierung des BattG2 endete am 31. Dezember 2021. Daher konnten bis dahin durch die Kontron Europe GmbH in Verkehr gebrachten Batteriearten und Marken über das Batteriemelderegister des Umweltbundesamtes eingesehen werden. Ab 2022 sind diese Informationen bei der Stiftung ear abrufbar.
Die Kontron Europe GmbH, als produzierendes Tochterunternehmen der S&T AG, erfüllt die Anforderungen des BattG2 und übernimmt auch für ausgewählte Lieferanten die Pflicht als Erstinverkehrbringerin.
Wir kümmern uns um die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen an unseren Produktionsstandorten und in unseren Büroräumen. Die Abfallentsorgung ist dabei klar und verbindlich geregelt. Im Produktionsumfeld werden Stoffe in folgenden Abfallkategorien in den dafür entsprechend gekennzeichneten und ausgewiesenen Abfallbehältern entsorgt: Papier und Kartonagen, Wertstoffe (Styropor, Kunststoffe, Folien etc.), Metallschrott, Elektroschrott (z.B. Kabel, Boards, Tastaturen, Monitore etc.), Akkus und Batterien. Zudem gibt es spezielle Abfallregelungen und Abfalltonnen für ESD-Arbeitsbereiche. Auch an den Büroarbeitsplätzen wird der Müll getrennt. Es existieren spezielle Behälter für Papier und Pappe, Restmülltonnen (Abfalltrennung erfolgt durch Entsorgungsdienstleister) sowie verschlossene Tonnen für vertrauliche Dokumente.
Weiter versuchen wir innerhalb der S&T Gruppe Abfall zu vermeiden, indem wir unsere eigenen Produkte sowie zugekaufte Waren mit einem möglichen Minimum an Verpackung produzieren und bestellen. Zudem sind wir bestrebt, auch in Absprache mit unseren Zulieferern, stärker auf umweltfreundlichere Verpackungen zu setzen. Hier ist ein wichtiger Aspekt die Vermeidung von Plastikverpackungen und die Nutzung von verrottenden Stoffen, wie beispielsweise Plastik aus Maismehl, Algen oder Hanf, oder recycelbaren Stoffen wie Papier und Kartonagen.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt im Bereich IT-Services eine entscheidende Rolle. Im Sinne von "Green Business" beginnt dies für die S&T Gruppe bereits bei der Auswahl unserer Rechenzentrumspartner. Hier betrachten wir unter dem Aspekt "Green IT" insbesondere die Klimatisierung der Rechenzentren, sowie bei der Wahl der Server- und Storage-Systeme die Punkte Beschaffung, Betrieb und Entsorgung. Darüber hinaus steuern wir mittels moderner ITSM-Systeme den Einsatz unserer Systeme und Mitarbeiter, um IT-Ressourcen bedarfsorientiert zu nutzen und unsere Mitarbeiter wegeoptimiert einzusetzen.
| INDIKATOR | GRI | EINHEIT | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|
| Heiz- und Prozessenergie gesamt | 302-1 | kWh | 12.174.414,0 | 10.163.971,9 |
| Treibstoffe gesamt | 302-1 | Liter | 2.065.952,5 | 1.755.253,1 |
| Stromverbrauch gesamt | kWh | 23.833.872,8 | 21.393.134,4 | |
| Flugreisen | ||||
| Kurzflüge | Flüge | 450 | 595 | |
| Langstreckenflüge | Flüge | 344 | 336 | |
| Fuhrpark | ||||
| Anzahl Firmenautos | 1.622 | 1.589 | ||
| Anteil E-Autos | % | 6,0% | 4,0% | |
| Ø gefahrene Kilometer pro Auto | km | 18.171,1 | 17.819,8 |
*auf 100% hochgerechnet basierend auf den Daten von 80% der Konzerngesellschaften sowie den FTEs je Standort
Die S&T Gruppe ist dabei, nach und nach alle Unternehmensgebäude mit Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Strom, wie z.B. eigenem Solarstrom, auszustatten. Vorbilder sind die Standorte von Kontron AIS, Iskratel und die S&T-Zentrale in Linz, wo bereits Photovoltaikanlagen installiert wurden.
Die verschiedenen Softwarelösungen und Produkte der S&T Gruppe sind vielfältig geeignet zur Ressourcenschonung, nachhaltigen Nutzung von Energie und Erreichung von Umweltzielen im Allgemeinen beizutragen. Kontron Transportation Lösungen unterstützen beispielsweise den umweltfreundlichen Bahnverkehr, unser Smart Energy Geschäftsfeld trägt zur effizienten Energienutzung bei und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien, Kontron forscht und arbeitet im Bereich von ressourcenschonenden Smart Factory Lösungen. Für weitere Informationen siehe Kapitel "Leistungsportfolio" des Geschäftsberichts.
Machine Vision, Machine Learning und Deep Learning auf Basis neuronaler Netze setzen sich in Fertigungsunternehmen zunehmend durch. Diese können helfen, Fertigungslösungen zu skalieren und ungenutzte Daten schnell zu analysieren, um eine rasche und äußerst präzise Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Unser S&T Tochterunternehmen Kontron hat eine robuste AI-Plattform entwickelt, die den Einstieg in Googles TensorFlow-Welt in der Fabrik vereinfacht.
Die kompakte AI-Geräteplattform besteht aus einem M.2 Modul mit dem Google Coral-Beschleuniger Chip für das Software-Ecosystem TensorFlow Lite auf einem 2,5" pITX Single Board Computer mit dem NXP i.MX8M Prozessor. Mit bis zu 4
TOPS (trillion operations per second) sorgt sie für eine High Speed-Verarbeitung von Bild- und Videodaten, wobei die TPU auf eine Geschwindigkeit von 30 Bildern pro Sekunde beschleunigt – fünfmal schneller als bei Anwendungen mit einfachen USB-Kameras ohne TPU.
Industrietauglichkeit und Robustheit standen auf der Entwicklungsagenda ebenfalls ganz oben. So lässt sich die NXP-basierte AI-Plattform für den Betrieb in einem hohen Temperaturbereich von -40 bis +85 Grad Celsius nutzen. Zudem ist sie für eine hohe mechanische Belastbarkeit ausgelegt und trägt als verlustleistungsarme Lösung zur Nachhaltigkeit bei.
Die Plattform eignet sich sehr gut für AI-Machine-Vision-Anwendungen wie z. B. Predictive Maintenance. So können Werkzeugverschleiß und die Leistungstrends von Maschinen über einen längeren Zeitraum überwacht werden. Zudem kann durch die Qualitätsprüfung, einschließlich der Erkennung fehlender Komponenten und von Defekten, sowie durch ein verbessertes Anlagenmanagement und die Erkennung von Hemmnissen in der Produktionslinie die Effizienz gesteigert werden. Durch Einsatz der Plattform werden Fertigung und Produktion ressourcenschonender, da durch die Visual Inspection und die Echtzeitanalyse der Fertigungsdaten schneller auf Fehler reagiert werden kann. Es entsteht weniger Ausschuss, weniger Teile müssen verschrottet werden und die Umweltbelastung wird reduziert.
Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte die S&T Gruppe weltweit 6.206 Mitarbeiter, wobei Mitarbeiter in Ausbildungsverhältnissen oder Karenz nicht erfasst sind. Alle nachstehenden Mitarbeiterzahlen beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, jeweils auf Vollzeitäquivalente zum Bilanzstichtag.
Verteilt auf die Unternehmensbereiche waren zum 31. Dezember 2021 rund 762 Mitarbeiter im Bereich Vertrieb und Marketing, 742 Mitarbeiter im Field Engineering (hardwarenahe IT-Dienstleistungen), 526 Mitarbeiter im Bereich Produktion & Logistik sowie rund 916 Mitarbeiter im Bereich Verwaltung & Administration tätig. Mittlerweile entfallen rund 3.260 Mitarbeiter auf den Bereich Entwicklung (Forschung & Entwicklung sowie Engineering).
Verteilt auf die Geschäftssegmente waren zum 31. Dezember 2021 rund 2.459 Mitarbeiter im Segment "IT Services", 3.482 Mitarbeiter in dem Segment "IoT Solutions Europe" und 265 Mitarbeiter im Segment "IoT Solutions America" tätig. Mit Blick auf die Regionen entfallen rund 92,3% aller Mitarbeiter auf Europa, rund 4,3% auf Nordamerika und rund 3,4% auf Asien. Im Heimatland Österreich waren zum 31. Dezember 2021 rund 617 Mitarbeiter beschäftigt.
| MITARBEITER NACH REGIONEN*: | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Europa | 5.729 | 5.553 |
| Davon Ost-Europa | 3.477 | 3.468 |
| Davon Österreich | 617 | 588 |
| Davon Deutschland | 1.253 | 1.119 |
| Davon Rest-Europa | 382 | 378 |
| Asien | 212 | 214 |
| Nord-Amerika | 265 | 300 |
| Gesamt | 6.206 | 6.067 |
* Mitarbeiteranzahl auf Vollzeitäquivalentbasis ohne karenzierte Mitarbeiter, Praktikanten, Lehrlinge und Leiharbeiter
Die Anzahl unserer Mitarbeiter ist zum 31. Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,29% auf insgesamt 6.206 Mitarbeiter gestiegen. Eine Vielzahl von Standorten innerhalb der S&T Gruppe agiert als Ausbildungsbetrieb für technische und kaufmännische Berufe. Bereits seit vielen Jahren setzt die S&T Gruppe so auf die Ausbildung junger Menschen und deckt hierdurch einen Teil des Bedarfs an qualifizierten Nachwuchskräften intern ab. Die S&T Gruppe kooperiert mit einer Vielzahl von Universitäten und Fachhochschulen und unterstützt Studenten bei der Realisierung von dualen Studiengängen in verschiedenen technischen und wirtschaftlichen Fachrichtungen oder bietet Plätze für Praktika oder Projektarbeiten an. Insgesamt beschäftigte die S&T Gruppe im Berichtsjahr 115 Auszubildende und Studenten (Vorjahr: 107) in berufsbegleitenden Studien. Erstmals abgefragt wurde wie viele der S&T Mitarbeiter eine technische Ausbildung absolviert haben. In 2021 waren dies 52,8% der Mitarbeiter.
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die höchste abgeschlossene Ausbildung der Mitarbeiter abgefragt. Ein Doktorat besitzen aktuell 0,9% der Mitarbeiter (Vj.: 0,8%), 29,6% (Vj.: 30,5%) haben ein Master-Programm, 30,2% (Vj.: 31,7%) ein Bachelor-Programm absolviert und 27,5% (Vj.: 28,1%) der Belegschaft haben eine höhere Schule abgeschlossen.
Verteilung der höchsten abgeschlossenen Ausbildung der Mitarbeiter der S&T Gruppe zum 31. Dezember 2021:
Die internationale Ausrichtung des Konzerns fördert die Vielfalt unserer Mitarbeiterschaft, die uns wichtig ist. Die Individualität unserer Mitarbeiter, unabhängig von Herkunft, Alter, Religion, Geschlecht oder anderen Merkmalen sowie Chancengleichheit formen unsere Unternehmenskultur und sind uns ein besonderes Anliegen. 2021 wurden die Prinzipien zu Diversität und Chancengleichbehandlung in der "S&T Diversity" Policy festgeschrieben, welche ergänzend zum "Code of Conduct" von allen Mitarbeitern zu befolgen ist.
S&T verfolgt bei der Besetzung von jeglichen Positionen in der Gruppe den Grundsatz der Frauenförderung und Gleichbehandlung. Dabei haben wir uns als Unternehmen im Bereich der Frauenförderung auf die Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt eingestellt. Auch in Führungspositionen will die S&T AG den Frauenanteil kontinuierlich anheben, um gleichberechtigte Beteiligung an Verantwortung und Entscheidungsfindung zu erreichen. S&T hat sich daher die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen von aktuell 22,1% (Vj.: 21,6%) auf mindestens 26,3% (Vj.: 25,6%), was der derzeitigen Geschlechterverteilung in der Gruppe entspricht, bis zum Abschluss der dritten Stufe des ESG-Stufenplans, zum Ziel gesetzt.
Da Frauen in technischen Berufen nach wie vor weniger stark vertreten sind als Männer, versuchen wir, junge Frauen möglichst früh für technische Berufe zu begeistern. So ist beispielsweise die Teilnahme an den jährlichen Töchtertagen ein Fixpunkt der S&T AG in Österreich. Bei dieser Initiative haben junge Frauen im Alter von 11 bis 16 Jahren die Möglichkeit, bei lokal ansässigen Firmen in technische Berufe zu schnuppern.
Die Geschlechterverteilung hat sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt dargestellt:
Bei der Altersstruktur sind zum 31. Dezember 2021 von den insgesamt 6.206 Mitarbeitern rund 13,7% (Vj.: 14,1%) unter 30 Jahre, 56,1% (Vj.: 57,5%) in der mittleren Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren und 30,2% (Vj.: 28,4%) über 50 Jahre. Es ist unser Ziel, die Altersvielfalt unserer Belegschaft zu nutzen, um jeden Einzelnen in der S&T Gruppe optimal einzusetzen und zu fördern. Daher fördern wir, neben der Sicherung und Weitergabe von Wissen, den Austausch zwischen allen Mitarbeitergruppen.
Altersstruktur in der S&T Gruppe zum 31. Dezember 2021:
Sandra Grünwald arbeitet seit mehr als 15 Jahren bei der S&T Gruppe. In ihrer Funktion als Leiterin des Vorstandssekretariates hat sie die Transformation des Unternehmens vom IT Services Anbieter zum globalen IoT Technologieleader erfolgreich mitbegleitet. Das starke Wachstum der letzten Jahre, hat neben einem gesteigerten Umsatz auch zu erhöhten Anforderungen und Erweiterungen des Tätigkeitsbereichs von Sandras Team geführt. Neben diversen organisatorischen Agenden fungiert das Vorstandssekretariat als Schnittstelle für sämtliche S&T Konzerntöchter, vermittelt die richtigen Ansprechpartner und unterstützt damit den Informationsfluss im Konzern. Corporate Governance und Compliance Themen werden durch die Arbeit des Vorstandssekretariats in der S&T Gruppe erfolgreich gemanagt.
Angesprochen auf ihren eigenen Karriereweg, meint Sandra, dass es wichtig ist, offen für Neues zu bleiben, das Positive an geänderten Bedingungen zu sehen und sich mit den neuen Aufgaben weiterzuentwickeln. Generell unterstützt Sandra daher die Ausbildungsmodelle in der S&T Gruppe. Die Ausbildung von Lehrlingen liegt Sandra dabei speziell am Herzen und sie ist stolz darauf, bereits viele KollegInnen zur erfolgreichen Lehrabschlussprüfung begleitet zu haben.
Sonderprojekte in verschiedenen Bereichen werden vom Vorstandssekretariat zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten koordiniert. 2021 war hier geprägt von Büroflächenreduktionen und dem Umzug an einen neuen Standort. Dieser wurde genutzt, um das Mülltrennungssystem am Standort auszubauen.
"Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und mich beim gesamten S&T Team für die jahrelang gute Zusammenarbeit bedanken – insbesondere bei Alexandra und Jelena für die Unterstützung bei den in 2021 abgeschlossenen ESG-Projekten!"
Sandra Grünwald
Die Verteilung der Mitarbeiter zum 31. Dezember 2021 in den Ebenen "Führungskräfte" sowie "Fachkräfte" stellt sich wie folgt dar:
| 2021 | F | M | |
|---|---|---|---|
| Führungsebene | 15,5% | 22,1% | 77,9% |
| Fachkräfte | 84,5% | 27,1% | 72,9% |
| Gesamt | 100,0% | 26,3% | 73,7% |
Die durchschnittliche Firmenzugehörigkeit lag im Geschäftsjahr 2021 bei 10,2 Jahren, die Fluktuation lag bei 14,8% (Vj.: 10,3%). Auf Grund der Realisierung von Synergien, beispielsweise im IT Services-Bereich in Deutschland als auch in Nord-Amerika, waren in 2021 Personalreduktionen notwendig, welche zu einer Erhöhung der Fluktuation geführt haben.
Wir unternehmen an unseren Standorten Anstrengungen, um die Beschäftigung von gesundheitlich eingeschränkten Mitarbeitern zu fördern und zu ermöglichen. Dazu gehörte in der Vergangenheit beispielsweise der Ausbau von barrierefreien Zugängen in unserer Produktion in Augsburg (Deutschland). Laut der jährlich durchgeführten CSR-Umfrage sind 1,4% der Konzernmitarbeiter gehandicapt.
| INDIKATOR | GRI | EINHEIT | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter Gesamt | 102-8 | FTE | 6.206 | 6.607 |
| Frauen | 102-8 | in % | 26,3 | 25,6 |
| Männer | 102-8 | in % | 73,7 | 74,4 |
| Anteil Lehrlinge an Mitarbeitern Gesamt |
102-8 | in % | 1,7 | 1,8 |
| Anteil weibliche Lehrlinge an Lehrlinge Gesamt |
102-8 | in % | 20,3 | 29,0 |
| Mitarbeiter mit Beeinträchtigung |
405-1 | Headcount | 89 | 57 |
| Fluktuation | 405-1 | in % | 14,8 | 10,3 |
| Ø Firmenzugehörigkeit | in Jahren | 10,2 | 11,0 |
| INDIKATOR | JA/NEIN |
|---|---|
| Ist das Unternehmen in einem Land angesiedelt, in dem es kein Recht auf Kollektivverhandlungen, Betriebsräte und Vereinigungsfreiheit gibt? |
nein |
| Gibt es strenge Verbote hinsichtlich Kollektivverhandlungen und Vereinigungsfreiheit? | nein |
| Gibt es Betriebsstätten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit? | nein |
| Gibt es Betriebsstätten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Zwangs- oder Pflichtarbeit? | nein |
Unsere Mitarbeiter bestimmen den Erfolg der S&T Gruppe. Daher setzen wir als Unternehmen auf engagierte und kompetente Mitarbeiter. Um unsere Mitarbeiter zu motivieren, investieren wir in eine Vielzahl von Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen und bieten Chancen, sich intern im Unternehmen weiterzuentwickeln.
Die langjährige Philosophie der S&T
bleibt unverändert aufrecht und wird durch interne Programme zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung unserer Kollegen vorangetrieben. Im Geschäftsjahr 2021 investierte die S&T Gruppe rund EUR 1,5 Mio. (2020: EUR 1,1 Mio.) in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wurden die Schulungen, wie bereits im Geschäftsjahr 2020, vermehrt in Online-Unterrichtsformaten durchgeführt. Es wurden Trainings und Weiterbildungen in verschiedensten Bereichen realisiert, allen voran eine Vielzahl technischer Trainings, um Zertifizierungen bei einzelnen Herstellern wie AWS, SAP, Microsoft, HP, VMware, Cisco u.a. aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen, Führungskräfte-Trainings und Coachings, Arbeitssicherheitsschulungen, Projektmanagement-Seminare, sowie diverse Sprachkurse.
Neben den verschiedenen Ausbildungsprogrammen setzt die S&T Gruppe auf "Training on the Job". Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen erhalten regelmäßig die Möglichkeit zur "Job Rotation" – der Austausch mit Kollegen anderer Standorte erleichtert die Weitergabe von Fachwissen im Konzern und sorgt für frische Impulse in den Abteilungen. Neben "Job Enlargement", welches sich auf die Übernahme zusätzlicher Aufgaben im bekannten Tätigkeitsbereich bezieht, werden Mitarbeiter vermehrt durch "Job Enrichment" gefördert, neue verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen und so als zukünftige Führungskräfte aufgebaut. Das etablierte Management Trainee Programm ermöglicht es beispielsweise, mit der Unterstützung eines erfahrenen Executive Managers als Mentor, Erfahrungen im Interims-Management zu sammeln und sich so für Positionen auf einer höheren Führungsebene zu qualifizieren. Bei der Neubesetzung von Führungspositionen werden vorrangig interne Kandidaten ausgewählt, aber auch externe Kandidaten berücksichtigt, sollte es das Aufgabengebiet erfordern.
Im November 2021 startete der erste Durchgang des neuen S&T-Führungskräftetrainings, der S&T Group Leadership Academy. In dem einjährigen Programm werden vorrangig weibliche Nachwuchsführungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen von externen Trainern und S&T Managern auf nächste Karriereschritte innerhalb der S&T Gruppe vorbereitet. Die Akademie hat zum Ziel, den TeilnehmerInnen zu ermöglichen, umfassende Führungskompetenzen für ihren weiteren beruflichen Weg im Konzern zu entwickeln. Die TeilnehmerInnen sollen eine professionelle, fachlich-fundierte und praktische Ausbildung zur Führungskraft erhalten, indem sie u. a. alle wichtigen Bereiche des Konzerngeschäftes – von Finanzen über Recht bis hin zu unseren Lösungen – kennenlernen. Neben der fachlichen Qualifikation stehen auch Module zu Soft Skills auf dem Programm. 21 MitarbeiterInnen der S&T Gruppe nehmen am ersten Durchgang der Akademie teil, davon sind ca. 70 Prozent Frauen und 30 Prozent Männer. Bewerberinnen wurden bevorzugt in das Programm aufgenommen, mit dem Blick auf das Ziel der S&T Gruppe den Anteil an weiblichen Führungskräften in Zukunft zu erhöhen.
Innerhalb der S&T Gruppe gelten für alle Mitarbeiter dieselben Grundsätze für die Vergütung. Wir sind bestrebt, alle Mitarbeiter unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Konfession, Alter, Behinderung oder sexueller Orientierung zu entlohnen. Dabei orientieren sich die Gesamtvergütungspakete am Durchschnitt des jeweils relevanten Arbeitsmarktes, um sicherzustellen, dass jeder Mitarbeiter in dem für ihn relevanten Arbeitsmarkt eine marktgerechte Vergütung erhält. Die Vergütung setzt sich aus dem monatlichen Festgehalt sowie je nach Position und Verantwortungsbereich aus einer erfolgsabhängigen variablen Vergütung und einer Vielzahl weiterer Zusatzleistungen zusammen. Es ist uns ein Anliegen, unsere Mitarbeiter durch eine faire Vergütung zu motivieren und ihre Leistungen zu honorieren.
Seit mehreren Jahren sind Aktienoptionsprogramme etabliert, welche die Zuteilung von Aktienoptionen, als variable Vergütung, an leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der S&T AG oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens, ermöglichen. 2020 wurden erstmals einer breiten Mitarbeitergruppe angeboten, Aktienoptionsscheine zu günstigen Konditionen zu erwerben und damit am zukünftigen Erfolg des Unternehmens zu partizipieren. Die Aktienoptionsscheine 2020 notieren im geregelten Markt an der Wiener Börse. Weitere Informationen (einschließlich Börseprospekt) sind unter https://ir.snt.at/Aktienoptionsscheine_2020.de.html abrufbar. Sowohl die in der Vergangenheit ausgegebenen Aktienoptionen als auch die in 2020 erworbenen Aktienoptionsscheine, können erst nach einer Sperrfrist, und bei Erreichen definierter Barrieren, ausgeübt werden. Dies trägt zum starken Einsatz des Managements und der Mitarbeiter sowie einer nachhaltigen Unternehmensführung bei.
Grundsätzlich können unsere Mitarbeiter, auch unabhängig von den in einigen Ländern gesetzlich geregelten Arbeitszeitinstrumenten wie etwa Teil-, Eltern-, oder Pflegezeit, ihre Arbeitszeit mitgestalten: Gleitzeit- und verschiedenste Teilzeitarbeitsmodelle sowie Schichttausch oder Zeitabbau sind bei uns etabliert und nach individueller Vereinbarung möglich. Es ist uns ein Anliegen, dem Bedarf an flexiblen Arbeitszeitmodellen nachzukommen und diese weiterzuentwickeln, um die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter, insbesondere jene mit Kinderbetreuungspflichten, möglichst optimal zu gestalten. Dazu gehört auch die Realisierung von anteiliger und/ oder ganztägiger Mobilarbeit. 2021 wurde, auch zum Schutz der Mitarbeiter, der hohe Anteil der Arbeit aus dem Home-Office weiter beibehalten.
In regelmäßigen Mitarbeiterumfragen wird das Stimmungsbild in den Gesellschaften abgefragt, um Verbesserungspotentiale zu identifizieren. Bisher erfolgten die Umfragen lokal in den Gesellschaften, wobei darauf geachtet wurde, dass die Mitarbeiterbefragungen von einem externen Dienstleister und anonymisiert durchgeführt wurden. Im 4. Quartal 2021 wurde eine erste konzernweite Mitarbeiterumfrage durchgeführt und gemäß den genannten Anforderungen, ein externer Dienstleitungspartner beauftragt. Mehr als 80% der S&T Mitarbeiter wurden zur freiwilligen Teilnahme an der Befragung eingeladen. Mit ca. 50 Fragen wurden sie zu den Themen Arbeitstätigkeit, Zusammenarbeit mit KollegInnen und der Führungskraft, Nachhaltigkeit, Diversität und Arbeitgeberattraktivität, befragt.
Die anonymisierten Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage lagen dem Management Anfang 2022 vor und werden nun bis zum 2. Quartal 2022 analysiert. Gemeinsam mit dem lokalen Management werden anschließend in den Tochtergesellschaften Maßnahmen definiert, die geeignet sein sollen, die identifizierten Verbesserungspotentiale zu nutzen. Ziel ist es, die Mitarbeiterzufriedenheit und die Attraktivität der S&T Gruppe als Arbeitgeber weiter bzw. laufend zu verbessern.
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 3 1 3 |
11 | 33 | 53 | |||||||
| S&T Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 1 5 |
19 | 74 | ||||||||
| S&T Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 3 3 |
6 | 15 | 29 | 46 | |||||||
| S&T Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 1 4 3 |
3 7 |
11 18 |
28 33 |
44 | 53 | ||||||
| S&T Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
Quelle: vieconsult Gmbh, Ergebnisbericht S&T Mitarbeiterbefragung
Unsere Führungsgrundsätze sind Grundlage für den Umgang mit unseren Mitarbeitern und bindend für alle Führungsverantwortlichen. Es sind Leitlinien, die eine einheitliche Orientierung geben sollen. Damit diese in der Unternehmensgruppe gelebt werden, sind alle Führungskräfte der S&T dazu aufgerufen, sie in ihr tägliches Handeln und Denken zu integrieren und als Orientierungsrahmen für ihren persönlichen Führungsstil zu betrachten.
Unsere sechs Führungsgrundsätze basieren auf unserer Überzeugung, dass das wichtigste Kapital unseres Unternehmens zufriedene, professionell geführte, gut ausgebildete und effektiv eingesetzte Mitarbeiter ist. Unser Anspruch ist es, sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene zu führen
Unsere sechs Führungsgrundsätze dienen auch als Grundlage für die Bewertung der Führungsqualität. Dabei haben wir die Grundsätze bewusst offen formuliert, da jeder Führungsstil individuell und personenbezogen ist. Um die Grundsätze authentisch und glaubwürdig zu vertreten und zu leben, ist die persönliche und regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Thema Führung für uns essentiell. Um dies zu ermöglichen, fördern wir die Teilnahme unserer Manager an lokalen sowie externen Führungstrainingskursen und -programmen.
Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter der S&T Gruppe ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Planung und Durchführung von Arbeitsschutzmaßnahmen, für eine geeignete Organisation zu sorgen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen, ist Teil unseres Arbeitsschutzmanagements. Ebenso werden in regelmäßigen Abständen Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, um dem Management Anhaltspunkte für mögliche Verbesserungen zu geben. Die Befragungen erfolgen auf lokaler Ebene und werden oft anlassfallbezogen durchgeführt, z.B. im Rahmen von größeren Akquisitionen oder bei sonstigen besonderen Anlässen, wie beispielsweise im Jahr 2020 anlässlich der Corona-Pandemie.
Unsere Fachexperten – Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte – beraten uns in allen Fragen der Arbeitssicherheit, inklusive der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze sowie psychologischen Aspekte der Arbeit. Dadurch vermeiden wir körperliche Beeinträchtigungen durch z.B. monotone Bildschirmarbeiten, als auch psychische Belastungen durch erhöhte Arbeitsanforderungen. So wird beispielsweise auch einer ergonomischen Büroausstattung Rechnung getragen. Neben der Gestaltung der Arbeitsplätze werden Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt, um Gefahren und Risiken zielgerichtet minimieren zu können. Zudem sind die betriebliche Notfallvorsorge, die arbeitsmedizinische Vorsorge, der Umgang mit Gefahrstoffen und weitere sicherheitsrelevante Abläufe geregelt. Unsere Sicherheitsbeauftragten unterstützen in Fragen des Gesundheitsschutzes, bei der Durchführung des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung und achten – neben den Vorgesetzten – auf ein sicherheitsgerechtes Verhalten aller Beschäftigten. Auch weisen wir unsere Mitarbeiter durch Schulungen und fachgerechte Unterweisungen darauf hin, wie sie stets für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sorgen können.
Die Zahl der registrierten Arbeitsunfälle bei der S&T Gruppe lag im Geschäftsjahr 2021 bei 23 Unfällen (Vj.: 16), wobei es glücklicherweise zu keinen schweren bzw. tödlichen Arbeitsunfällen kam. Um eine möglichst vollständig unfallfreie Arbeitsumgebung zu schaffen, werden besonders für Mitarbeiter im Produktionsumfeld laufend interne und externe Schulungen abgehalten, um sicherheitstechnische Belange ins Bewusstsein zu rufen und den Arbeitsschutz sicherzustellen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, eine unfallfreie Arbeitsumgebung zu schaffen.
Durch die COVID-19-Pandemie war die S&T Gruppe auch in 2021 vor die Herausforderung gestellt, Mitarbeiter vermehrt im Home-Office erreichen zu müssen. Zu dem bewährten Kommunikationsformat "Lage der Nation", in der die Mitarbeiter quartalsweise über strategische und kommerzielle Themen informiert werden, wurden auch in 2021 regelmäßige Update-Calls zur Corona-Situation und damit einhergehenden Veränderungen durchgeführt. So konnte jederzeit gewährleistet werden, dass alle Mitarbeiter über sämtliche Maßnahmen wie Kurzarbeitsmodelle, Hygiene- und Abstandsregelungen an den einzelnen Standorten und Sicherheitskonzepten informiert waren. Im Intranet wurde dazu ergänzend ein eigener "S&T Corona Info Hub" eingerichtet, in dem die aktuellen Informationen abgerufen werden können. Zusätzlich wurde den Mitarbeitern anonymes Coaching angeboten, wenn der Wunsch bestand, sich mit jemandem über die gegebenen Belastungen auszutauschen.
Elektrisches und autonomes Fahren sind die wesentlichen Schlagworte für Innovationen in der Automobilwelt. In der Formula Student, dem internationalen Konstruktionswettbewerb mit 40.000 Teilnehmern aus rund 500 Teams, werden sie von Studierenden zum Leben erweckt. Ziel ist es, innerhalb eines Jahres einen Rennwagen zu entwerfen, zu bauen und zu testen.
Unter dem Namen "e-gnition Hamburg" bauen rund 60 Studenten der TU Hamburg seit 2011 jedes Jahr einen neuen Elektro-Rennwagen. Kontron beteiligt sich mit seinen COM Express® Modulen als Partner von e-gnition Hamburg an diesem weltweit größten Ingenieurwettbewerb. Das COMebCL6 Modul mit einem Core i7-9850HE von Intel® bietet die benötigte Rechenleistung und reduziert durch den integrierten Flash-Speicher den externen Aufwand. Externe Sensorik wird über USB und Ethernet angeschlossen. Eine direkte Ethernet-Verbindung zwischen dem COMe-Modul und dem Mikrocontroller ermöglicht einen schnellen und flexiblen Datenaustausch zwischen den beiden Einheiten, während die Anbindung des COMe-Moduls an den CAN-Bus im Fahrzeug eine einfache Kommunikation mit allen anderen Boards ermöglicht.
"Das COMe-Modul ermöglicht es uns, eine extrem leistungsfähige individuelle Rechnerlösung zu entwickeln. Aufgrund der hervorragenden Produkte und des umfangreichen Know-hows ist Kontron genau der richtige Partner für uns.", sagt Felix Scheikowski, e-gnition Hamburg e.V.
Kontron ist stolz darauf, in einem der wichtigsten Zukunftsprojekte eng mit der TU Hamburg zusammenzuarbeiten und leistungsfähige Konzepte und Technologien für das autonome Fahren zu entwickeln.
| INDIKATOR | GRI | EINHEIT | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter gesamt (Headcounts, per 31.12, ohne Lehrlinge, Praktikanten und Leiharbeiter) |
102-8 | Headcounts | 6.482 | 6.326 |
| Gibt es einen Verantwortlichen für Arbeitssicherheit am Standort? | 403-1 | Ja in %* | 81,1 | 81,8 |
| Nein in %* | 18,9 | 18,2 | ||
| Arbeitsunfälle – Alle Unfälle im Rahmen der Arbeitstätigkeit am Arbeitsplatz und im Rahmen der Tätigkeit (Wegeunfälle werden nicht gezählt) |
||||
| Arbeitsunfälle mit bis zu 3 Tagen Krankenstand | 403-2 | Fälle | 7 | 6 |
| Arbeitsunfälle mit mehr als 3 Tagen Krankenstand | 403-2 | Fälle | 16 | 10 |
| Unfälle gesamt | 403-2 | Fälle | 23 | 16 |
| Unfallrate | 403-2 | Unfälle pro 1.000 HC |
3,5 | 2,5 |
| Tödliche Arbeitsunfälle | 403-2 | Fälle | 0 | 0 |
| Krankenstand | ||||
| Krankenstand Frauen | 403-2 | Tage | 17.687 | 17.485 |
| Krankenstand Männer | 403-2 | Tage | 24.131 | 25.859 |
| Krankenstand gesamt | 403-2 | Tage | 41.818 | 43.344 |
| Krankenstand pro Mitarbeiter gesamt | 403-2 | Tage | 6,5 | 6,8 |
*in % aller Konzerngesellschaften
Die S&T Gruppe ist stets bestrebt, durch die Unterstützung von unterschiedlichsten Initiativen und Projekten im Bildungs-, Wissenschafts-, Kunst-, Sport- und Sozialbereich einen Beitrag zur Verbesserung der gesellschaftlichen Umstände zu bewirken. Daher fördert S&T in verschiedenen Ländern regionale Projekte und investiert in standortspezifische Kooperationen mit Schulen, Universitäten, Non-Profit-Organisationen oder Stiftungen. An politische Parteien oder Organisationen erfolgen jedoch keinerlei Spenden oder Zuwendungen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden wie bereits in den Vorjahren Spenden in Form von Geld oder Sachzuwendungen, Partnerschaften mit lokalen Sportvereinen, Schulen und Universitäten sowie eine Vielzahl von Wohltätigkeitsprojekten unterstützt. Ganz konkret umfasste dies Spenden für Kinderhilfsorganisationen, Einrichtungen für Frauen, welche Opfer von häuslicher Gewalt wurden, sowie für medizinische Einrichtungen (beispielsweise Rotes Kreuz in Deutschland oder die Dr. Clown Foundation in Kanada). Zudem wurden Spenden für die Krebshilfe/-forschung organisiert und eine Vielzahl von lokalen Sportvereinen unterstützt. Als ein im IT-Bereich tätiges Unternehmen sponserten wir zudem die Ausstattung von Schulen oder Kinderheimen mit IT-Equipment und unterstützten IT-Projekte bei Bildungseinrichtungen.
Kontron Transportation Mitarbeiter am Standort Österreichs haben im Rahmen der diesjährigen Weihnachtsaktion für den Kinderbauernhof Eschenau gesammelt. Gemeinsam schafften sie es, ganze 13 Umzugskisten gefüllt mit Lebensmittel, Hygieneartikeln, Batterien, Geldspenden und weiteren nützlichen Gegenständen zusammenzustellen. Zusätzlich donierte unsere Geschäftsführung noch eine Geldspende.
Die Spenden wurden von Kontron Transportation Mitarbeitern persönlich am Kinderbauernhof Eschenau an Dagmar Gratz, Obfrau des Vereins "Verein Chance für das Kind – Chance für alle" übergeben. Bei einem Rundgang bekamen die Kollegen einen Eindruck davon, wie wunderschön es für die Kinder und Jugendlichen dort ist und wie gut sie sich erholen sowie neuen Mut und Kräfte sammeln können. Das große Haus ist hell, mit viel Farbe und Liebe zum Detail eingerichtet. Darüber hinaus gibt es einen großen Garten mit Trampolin, Sitzecke, Fahrrädern, einer Spielwiese und viele Tiere, wie z.B. Hängebauchschweine, Haflinger, eine Hauskatze, Dagmars Hund, ein paar Ziegen, Hühner und einen Hahn. Dagmar erzählte uns, dass die Kinder besonders die idyllische Lage am Land schätzen und auch, dass sie hier unbeschwert herumtoben können, laut sein dürfen, mit den Tieren spielen können und vor allem eine unbeschwerte Zeit verbringen dürfen.
Am Kinderbauernhof Eschenau werden seit 1981 Kinder und Jugendliche aus einer Wiener Familienobdachlosenherberge betreut. Durch regelmäßige Betreuung am Land, gemeinsame Ausflüge, Gespräche, Spiele und dem Kontakt mit den Tieren am Bauernhof erwerben die Kinder neue, positiv geprägte Erlebnisse. Sie lernen, dass es auch ein umsorgtes und gewaltfreies Miteinander gibt. Diese Sichtweise nehmen sich die Kinder in ihre gewohnte Umgebung mit, es bestärkt sie und gibt ihnen Rückhalt. Nähere Informationen: Kinderbauernhof Eschenau – Verein Chance für das Kind, Chance für Alle.
Um weltweit Nachwuchskräfte – allen voran IT- und IoT- Ingenieure – für die S&T Gruppe zu begeistern, pflegen wir an einer Vielzahl von Standorten Partnerschaften und Kooperationen mit Schulen und Universitäten. Wir unterstützen zudem Studenten durch die Betreuung von Abschluss-, Diplom- und Forschungsarbeiten und bieten Praktika sowie Trainee- und Ausbildungsprogramme an. Auch 2021 unterstütze Kontron hier beispielsweise die TU Hamburg beim Konstruktionswettbewerb "Formula Student".
In lokalen Initiativen engagieren wir uns zunehmend dafür, Schülerinnen und Schülern einen frühen Einblick in technische Berufe in unserem Unternehmen zu gewähren. An unserem Standort in Augsburg (Deutschland) organisieren wir in Zusammenarbeit mit diversen Weiterbildungsträgern wie der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) oder der BIB Augsburg GmbH Schülerpraktika. Auf Messen, wie beispielhaft den "HTL-Karrieretagen" in Wien, präsentieren wir zudem Schülerinnen und Schülern das Unternehmen.
In 2021 wurde zudem die jahrelange, enge Kooperation mit der HTL Spengergasse, einer in Wien ansässigen berufsbildenden technischen Schule, erfolgreich weiterverfolgt. S&T kooperiert zudem als österreichisches Unternehmen eng mit der FH Salzburg und der FH Hagenberg und arbeitet in verschiedensten Forschungsprojekten intensiv mit dem Fraunhofer-Institut in Österreich zusammen. Die S&T Gruppe kooperiert darüber hinaus europa- und weltweit mit folgenden Universitäten und Fachhochschulen: Fachhochschule Nordwestschweiz und der Universität Luzern in der Schweiz, Technikerschulen Kirchheim/Teck und Reutlingen, dem Berufsförderungswerk Schömberg und der Berufsakademie sowie Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Deutschland, der University of Chichester in England, der Versailles-Saint Quentin Univertsity and École d'ingénieur généraliste en informatique et technologies du numérique in Paris, Frankreich, dem ISEL (Instituto Superior Engenharia Lisboa) in Portugal, der School of Electrical Engineering und University of Belgrade in Serbien, sowie der Bauman Moscow State Technical University und der National Research University in Russland, der West Bohemia University und der CVUT (Czech Technical University Prag) in Tschechien, der Technischen Universität Universitatea Tehnica in Moldawien sowie der Polytechnischen Universität in Bukarest, Rumänien.
Der Begriff Corporate Governance, der im Deutschen als "Grundsätze der Unternehmensführung" übersetzt werden kann, bezeichnet den rechtlichen und faktischen Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Ziel der Corporate Governance ist es, die Transparenz und Kontrolle der Unternehmensführung zu steigern und hierdurch Entscheidungen verantwortungsbewusst zu treffen und auf nachhaltige Wertschöpfung auszurichten.
Die österreichische S&T AG bekennt sich als in Deutschland börsennotierte Aktiengesellschaft freiwillig zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). In Bezug auf den DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 weicht die S&T AG von manchen Soll-Grundsätzen ab und erklärt die Gründe für etwaige Abweichungen von Empfehlungen, gemäß dem Prinzip "comply or explain", im jährlichen Jahresfinanzbericht bzw. im Geschäftsbericht im Kapitel "Corporate Governance Bericht". Der Bericht ist zusätzlich auf der Website der S&T AG unter https://ir.snt.at/Corporate_Governance.de.html veröffentlicht.
Der Begriff Corporate Governance steht bei der S&T AG für eine verantwortungsvolle, wertebasierte und an einer nachhaltigen Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführung und -kontrolle. Wesentliche Aspekte einer guten Corporate Governance sind die effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, eine offene und transparente Unternehmenskommunikation, die Achtung der Aktionärsinteressen, Verantwortung bei allen unternehmerischen Entscheidungen, ein angemessener Umgang mit Risiken sowie die Förderung von Gleichberechtigung und Diversität. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Überzeugung, dass gute Corporate Governance, die unternehmens- und branchenspezifische Aspekte berücksichtigt, eine wichtige Grundlage für den Unternehmenserfolg ist. Die Beachtung nationaler und internationaler Gesetze, einschließlich von Steuergesetzen und ohne Steuervermeidung, von Regelungen und Richtlinien, sowie die Grundsätze des Deutschen Corporate Governance Kodex sind für S&T selbstverständlich und Teil der Führungsmentalität.
S&T lebt ein einfaches und deutliches Geschäftskonzept: Wir erwarten Leistung und Integrität. Die Anforderungen an alle unsere Mitarbeiter und unsere Partner ist in dem Verhaltenskodex der S&T AG festgelegt.
Der Verhaltenskodex von S&T wurde in der gesamten Gruppe implementiert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Richtlinien überarbeitet und die aktualisierte Fassung gruppenweit ausgerollt. Die Inhalte des Kodex werden regelmäßig hinterfragt, aktualisiert und geschult. Das nächste Kodex Update findet planmäßig im ersten Halbjahr 2022 statt und wir unter anderem Erweiterungen in Bezug auf die Teilnahme der S&T Gruppe am UN Global Compact enthalten.
Der Verhaltenskodex verpflichtet unsere Mitarbeiter, im Rahmen ihres persönlichen Verhaltens gesetzeskonform zu agieren, ihren persönlichen Verpflichtungen nachzukommen und von Tätigkeiten Abstand zu nehmen, die den Ruf der S&T Gruppe schädigen könnten. Im Verhaltenskodex beschrieben und geregelt sind die Themenfelder zur Einhaltung von vorherrschenden Gesetzen, wie Korruptionsbekämpfung, Einhaltung von Wettbewerbs- und Kartellrecht, Verhalten gegenüber Dritten, Behandlung von Finanz- und Geschäftsaufzeichnungen, Geldwäschebekämpfung, Einhaltung von Exportkontroll- und Zollgesetzen, Gleichbehandlungsgrundsätze, Datenschutz und Datensicherheit, Interessenkonflikte sowie Umgang mit Geschenken und Einladungen zu Veranstaltungen und Umgang mit Spenden, Sponsoring und Werbung. Der Verhaltenskodex wurde auch um die neuen Regelungen der zweiten Aktionärsrechterichtlinie sowie deren lokale Umsetzung in das für die S&T AG maßgebliche österreichische Aktiengesetz erweitert. Unser aktueller Verhaltenskodex ist auf der Compliance Website der S&T AG abrufbar: https://ir.snt.at/Compliance.de.html.
Neue Mitarbeiter erhalten im Rahmen des Onboarding Prozesses Schulungen in Sachen Compliance und akzeptieren die Einhaltung des S&T Verhaltenskodex. Gruppenweit werden in Folge regelmäßig "Fresh-up"-Schulungen durchgeführt. In 2021 wurde ein neues gruppenweites Online-Schulungsprogrammes eingeführt, das es einfacher macht, die Schulungszyklen im gesamten Konzern abzustimmen und konstant zu halten sowie bei Bedarf rasch neue Inhalte gruppenweit auszurollen. Zusätzlich ermöglicht das neue Tool ein besseres Tracking der Testergebnisse und auf diesen basierend die laufende Anpassung des Trainingsprogramms.
Die S&T Gruppe steht im Wettbewerb um Aufträge von Regierungseinrichtungen oder staatlichen Unternehmen in der ganzen Welt. Insofern ist es für das Unternehmen von essentieller Bedeutung, alle Gesetze und Bestimmungen zum staatlichen Beschaffungswesen einschließlich der Gesetzgebung zur Unterbindung der unbilligen Beeinflussung von Amtsträgern einzuhalten. Viele Länder haben in Übereinstimmung mit international anerkannten Anti-Korruptionsstandards Gesetze erlassen, die Bestechung durch Unternehmen verbieten. Einige dieser Gesetze, wie etwa der UK Bribery Act (britisches Anti-Korruptionsgesetz) und der US Foreign Corrupt Practices Act (US-amerikanisches Gesetz zur Bekämpfung internationaler Bestechung), finden weltweit Anwendung und werden in der S&T Gruppe mit Nachdruck durchgesetzt. In unserem Verhaltenskodex verpflichten wir uns zur Einhaltung des geltenden Rechts und von Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung. Herauszustellen ist in diesem Zusammenhang, dass wir keine Spenden an Parteien oder politische Organisationen leisten.
Die Einhaltung und Beachtung des geltenden Rechts und des Rechtssystems des jeweiligen Landes, in dem wir geschäftlich aktiv sind, sind in der gesamten S&T Gruppe verpflichtend. Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, sich sowohl an nationales als auch an international anwendbares Recht zu halten. Um Beschäftigten und Dritten die Möglichkeit zu eröffnen, potentielle Rechtsverstöße im Unternehmen an die Compliance-Abteilung der S&T Gruppe zu melden, hat das Unternehmen ein elektronisches Hinweisgebersystem implementiert, über das auch anonyme Meldungen möglich sind. Dieses ist auf der S&T Website unter https://compliance.snt.at erreichbar.
Potentielle Verstöße können überdies auch jederzeit direkt an den Compliance Officer, die Rechtsabteilung, das Management, die Personalabteilung oder einen Betriebsrat gemeldet werden.
Die Einhaltung von international gültigen Menschenrechtsverordnungen und Arbeitsstandards ist für die S&T Gruppe selbstverständlich. Unsere Standards entsprechen denen der Internationalen Menschrechtscharta (International Bill of Human Rights), der Europäischen Menschenrechtskonvention sowie den Prinzipien im Global Compact der Vereinten Nationen. Wir tolerieren keine Form von Zwangsarbeit, unfreiwilliger Gefängnisarbeit oder Knechtschaft.
In der S&T Gruppe arbeitet jeder Mitarbeiter auf freiwilliger Basis; durch eine angemessene Kündigung kann das Arbeitsverhältnis durch jeden Mitarbeiter beendet werden. Kinderarbeit wird nicht geduldet. Unsere Lieferanten fordern wir zur Einhaltung aller gültigen Gesetze, einschließlich der Einhaltung von Menschrechten und fairen Geschäftspraktiken, auf (siehe dazu Kapitel "Lieferanten" sowie den Abschnitt "Supplier Code of Conduct" auf der Compliance Website der S&T AG: https://ir.snt.at/Compliance.de.html).
Als Technologielieferant und IT-Dienstleister ist für uns ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten, insbesondere mit personenbezogenen Daten, von essentieller Bedeutung. Die Gewährleistung von Datensicherheit ist Teil unserer Produktportfolios und hat bei der Implementierung und Instandhaltung von Kunden- und Eigensystemen höchste Priorität. Hierbei gehen Datenschutz und Datensicherheit Hand in Hand. Wir behandeln Daten stets vertraulich. Wir erfassen und verarbeiten Daten stets unter Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Bestimmungen.
Neben den nationalen Vorgaben haben wir auch die Vorgaben der seit Mai 2018 europaweit geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie der in ihrer Umsetzung erlassenen lokalen Gesetze beachtet. Umsetzungsaktivitäten waren beispielsweise die Anpassung von Konzernrichtlinien und Prozessen bezüglich des Umgangs mit personenbezogenen Daten, die Weiterentwicklung von Prozessdokumentationen, die Erstellung und Überarbeitung von Dokumentvorlagen sowie die regelmäßige Überprüfung und ständige Weiterentwicklung der technisch-organisatorischen Maßnahmen, die wir im Unternehmen einsetzen. Hierdurch können wir ein sehr hohes Maß an Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten.
Als schnelllebiger multinationaler Technologieführer werden wir immer wieder von Cyberkriminellen herausgefordert. Die IT-Abteilung der Gruppe hat mehrere Sicherheitskontrollen und -technologien eingeführt, um dies zu verhindern bzw. darauf zu reagieren. Die vorhandenen Datensicherheitspläne und -maßnahmen werden regelmäßig an die neuesten Anforderungen angepasst. S&T ist in der Lage, schnell auf neue Herausforderungen zu reagieren und neue Kontrollen und Verfahren zu implementieren, um Bedrohungen zu begegnen. Mehrere unserer Unternehmen sind nach ISO 27001 (Informationssicherheit) zertifiziert und alle unsere Anwendungen laufen auf ISO 27001-zertifizierten Systemen. Die Gruppe ist dabei, eine globale ISO 27001- und ISO 27018-Compliance (Datenschutz in der Cloud) mit der ISO 22301-Compliance (Business Continuity Management) zu erlangen: Es werden immer mehr automatisierte Systeme und Prozesse mit erforderlichen externen Dienstleistungen eingesetzt, wie regelmäßige Penetrationstests und unabhängige Analysen der Architekturen. Beispielsweise wurden in 2021 auf allen internen Systemen Penetrationstests durchgeführt. Zusätzlich wurde die EMOTET-Bedrohung mit der obligatorischen Multifaktor-Authentifizierung adressiert und der Übergang in die passwortlose Ära mit Token weiter fortgesetzt. Vor Angriffen z.B. auf Microsoft Exchange-Schwachstellen können wir uns gut schützen, indem wir im Ernstfall die lokale Infrastruktur abschalten. Dies ist möglich, da die Cloud-Anpassung bereits weit fortgeschritten ist und uns fortschrittliche Sicherheitstools für die Cloud-Infrastruktur zur Verfügung stehen, welche alle Dienste und Endgeräte absichern.
Doch die Implementierung von Sicherheitstechnologien allein reicht nicht aus; auch unsere Mitarbeiter sind ein wichtiger Teil der Verteidigungslinie. Um sicherzustellen, dass sich unsere Mitarbeiter der IT-Sicherheit, potentieller Angriffsmethoden usw. bewusst sind, hat die IT-Abteilung der S&T Gruppe mit der Umsetzung eines Programms zur Sensibilisierung für Sicherheitsfragen für alle Benutzer begonnen. Als Gruppeninitiative stärkt das Security Awareness Programm für Mitarbeiter – das Simulationen umfasst – das allgemeine Sicherheitsniveau im Konzern. Das Security Awareness Programm stellt sicher, dass jeder in unserer Organisation über ein angemessenes Sicherheits-Know-how und das notwendige Verantwortungsbewusstsein verfügt, um mit Bedrohungen im Bereich Datensicherheit und -schutz gut umzugehen.
Unser Konzern-Datenschutzbeauftragter sowie unsere in den jeweiligen Tochtergesellschaften lokal installierten Datenschutzverantwortlichen wirken nachhaltig auf den gesetzeskonformen Umgang mit Daten in der kompletten S&T Gruppe hin. Zu den Aufgaben gehören die Weiterentwicklung unternehmensspezifischer Datenschutzmaßnahmen sowie die regelmäßige Beratung der Geschäftsleitung und der Fachabteilungen der S&T Gruppe. Insbesondere haben wir sichergestellt, dass die Rechte Betroffener auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Datenübertragbarkeit ordnungsgemäß und zeitnah erfüllt werden. Alle datenschutzrechtlichen Anfragen von Personen oder Aufsichtsbehörden werden ordnungsgemäß dokumentiert, geprüft und bearbeitet. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten ist für uns von höchster Bedeutung. Im Berichtsjahr 2021 kam es zu einigen wenigen Anfragen bezüglich Datenhaltung bzw. Datenlöschung. Es gab bis dato keinerlei Beschwerden oder Verfahren von lokalen Datenschutzbehörden gegen die S&T AG oder eines ihrer Tochterunternehmen.
Das Risiko- und Chancenmanagement ist für S&T ein bedeutendes Instrument der Unternehmenssteuerung. Ziel des Managements ist es, im Rahmen des konzerninternen Chancen- und Risikomanagements, die Chancen und Risiken des Marktes und des unternehmerischen Handelns zu erfassen, zu bewerten und aktiv zu beeinflussen. Dies betrifft sowohl interne als auch externe Chancen und Risiken.
Zwar werden bestandsgefährdende Risiken grundsätzlich vermieden, jedoch ist S&T im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die unmittelbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Um Risiken frühzeitig zu erkennen, sie angemessen zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen bzw. zu beseitigen, haben wir ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert. Das Risikomanagementsystem unterstützt uns dabei, unsere Unternehmensziele zu erreichen. Es stärkt das Risikobewusstsein, erhöht das Vertrauen unserer Stakeholder in das Unternehmen und verbessert unsere Planungs- und Entscheidungsgrundlagen.
Durch die enge Verzahnung mit den Finanzprozessen sowie anhand der stetigen Steuerung und Berichterstattung von Risiken stellen wir sicher, dass Vorstand und Aufsichtsrat immer zeitnah und vollständig über die jeweils aktuelle Risikolage des Unternehmens informiert sind.
Ebenso besteht unternehmerisches Handeln darin, Chancen zu erkennen, zu erschließen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und auszubauen. Dies ist für uns ein grundlegender Bestandteil unserer Strategie. Unser systematisches Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht es uns, neben den Risiken auch Chancen zu erfassen und zu nutzen.
Unser internes Risikomanagementsystem entspricht den mit Aufsichtsrat und Vorstand abgestimmten Richtlinien zum Umgang mit Risiken und ist organisatorisch dem internen Audit, das an den Gesamtvorstand als Kollegialorgan berichtet, zugeordnet. In 2020 wurde das interne Kontrollsystem auf Basis des COSO-Referenz-Modells überarbeitet. Ferner wurden auch aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen durch die COVID-19-Pandemie gruppenweite Richtlinien und lokale Vorgaben überarbeitet und neugestaltet, um beispielsweise Mitarbeiter vor möglichen Infektionen zu schützen, die Lieferfähigkeit der S&T Gruppe aufrechtzuerhalten oder auch den geänderten Arbeitsbedingungen aufgrund der Lockdowns Rechnung zu tragen. Anfang 2021 wurde das dazugehörige Handbuch an alle Konzerngesellschaften zur Anwendung übermittelt. Der Konzernrisikomanager reportet regelmäßig an den Vorstand als Kollegialorgan und den Aufsichtsrat und überwacht die Einhaltung des implementierten Risikomanagementprozesses sowie der Berichtsroutinen.
Der gruppenweite Risikomanagementprozess ist in einem Konzern-Risikohandbuch abgebildet und erläutert. Darin sind die einzelnen Schritte des Risikomanagementprozesses, von der Risikoidentifikation bis hin zum Risiko-Reporting, detailliert beschrieben:
Risikobereiche ermitteln
Identifikation aller Risiken, Ursachen, Konsequenzen
Je nach Eintrittswahrscheinlichkeit, Risikoeinfluss und Kontrollgrad festlegen
Vergleich mit Risikoklassen Ermittlung der Gesamtrisikoposition Priorisierung von Risiken
Definition von Maßnahmen
Umsetzung genehmigter Maßnahmen
Dokumentation, Reporting Maßnahmen steuern Überwachung der Effizienz von Maßnahmen
Des Weiteren sind im Konzern-Risikohandbuch die Verantwortlichkeiten und Vorgehensweisen innerhalb des Risikomanagementsystems festgelegt. Es handelt sich hierbei um klar definierte Vorgaben, wie z. B. die Definition der Risikomanagementgrundsätze, an die sich alle Beteiligten verbindlich halten müssen.
Zweimal pro Jahr identifizieren, analysieren, bewerten und berichten alle wesentlichen Gesellschaften der S&T Gruppe sowie definierte Konzernabteilungen ihre Risiken und benennen für die gemeldeten Risiken einen verantwortlichen "Risk Owner". Daraus wird ein Risikobericht für die S&T Gruppe erstellt und an den Vorstand und Aufsichtsrat verteilt. Einmal pro Jahr melden auch weitere kleinere Gesellschaften ihre Risiken, um einen umfassenden gruppenweiten Risikostatus zu generieren. Neben dem regulären Standard-Reporting sind die Gesellschaften aufgefordert, Risiken ad-hoc zu melden, wenn diese vordefinierte Limits überschreiten bzw. Ausnahmesituationen, wie aufgrund der globalen Ausbreitung von COVID-19-Erkrankungen, oder der Komponentenknappheit in 2021, als auch des Ukraine Krieges Anfang 2022, eintreten.
Die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkungen erfolgt anhand vordefinierter Kriterien. Mit Hilfe eines implementierten Rating-Systems lässt sich die Relevanz von Risiken umfassend darstellen.
Der "Risk Owner" verantwortet das jeweilige Risiko und überwacht die Maßnahmen zur Risikosteuerung. Die Aktualisierung von Risikoeinschätzungen und die Nachverfolgung erfolgen im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattungen an den Konzernrisikomanager, die anschließend aggregiert und an den Vorstand gemeldet werden. Über die Hauptrisiken wird auch der Aufsichtsrat durch den Vorstand regelmäßig informiert.
Durch dieses System ist die Transparenz und der effektive Umgang mit Unternehmensrisiken in der gesamten Gruppe gewährleistet. Weitere Informationen können Sie dem "Chancen- und Risikobericht" im Kapitel "Lagebericht" des Jahresfinanzberichts bzw. des Geschäftsberichts entnehmen.
Wir wissen um die immense Bedeutung und Wichtigkeit herausragender Qualität für unsere Kunden. Die einwandfreie, hohe und nachhaltige Qualität unseres gesamten Portfolios ist daher ein Anspruch, der uns ständig begleitet. Wir prüfen und verbessern die Qualität unserer Produkte, Lösungen und Dienstleistungen auf jeder Wertschöpfungsstufe. Dabei verfolgen wir stetig unsere "Qualitäts-Mission":
An den großen Standorten der S&T Gruppe haben wir ein Qualitätsmanagementsystem etabliert, in dem konzernweit einheitliche Standards und Prozesse zu den Themen Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz definiert sind. Das Qualitätsmanagementsystem steuert unsere operativen Prozesse und gewährleistet auf diese Weise, dass wir unseren Kunden stets die höchstmögliche Qualität liefern.
Einheitlich bewertet und zertifiziert wird unser Managementsystem durch weltweit tätige, akkreditierte Zertifizierungsgesellschaften zum Beispiel nach den Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umweltschutz) und ISO 27001 (Informationssicherheit).
Alle unsere Produkte entsprechen den gesetzlichen Anforderungen, einschlägigen Standards und Spezifikationen wie UL, CSA, CQC, VDE und TÜV-geprüfte Sicherheit. Durch interne Audits und Begutachtungen durch externe Zertifizierungsgesellschaften stellen wir die Wirksamkeit und die Effizienz des Qualitätsmanagementsystems sicher.
| ANZAHL DER ZERTIFIKATE 2021* |
ANZAHL DER ZERTIFIKATE 2020* |
|
|---|---|---|
| ISO 9001 (Quality Management Systems) | 48 | 49 |
| ISO 14001 (Environmental Management Standard) | 19 | 25 |
| ISO 27001 (Information Security) | 24 | 28 |
| ISO 80079-34 (Quality Management Systems for Product manufacturing) | 0 | 5 |
| ISO 13485 (Medical devices – Quality Management Systems) | 5 | 5 |
| ISO 45001 (Occupational health and safety, before "OHSAS 18001") | 14 | 14 |
| ISO 2000 (IT Service Management (ITSM)) | 11 | 11 |
| FAA REPAIR STATION (Air Agency Certificate) | 1 | 1 |
| EASA 145 (European Aviation Safety Agency Certificate) | 1 | 1 |
| ITAR (International Traffic in Arms Regulations) | 1 | 1 |
| IRIS (Railway Industry Standard) | 1 | 2 |
| RISQS (Railway Industry Supplier Qualification Scheme) | 2 | 2 |
| AS 9100 (Quality Management System – Requirements for Aviation, Space and Defense Organizations) |
2 | 2 |
*Veränderungen in der Anzahl zurückzuführen auf Neuzertifizierungen, Akquisitionen oder Reduktion von Zertifizierungen nach Gesellschaftsverschmelzungen.
Die S&T AG veröffentlicht seit dem Geschäftsjahr 2017 zeitgleich mit dem Geschäftsbericht einen gesonderten Nachhaltigkeitsbericht. Mit dem vorliegenden fünften Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2021 informieren wir unsere Kunden und Investoren, Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie die interessierte Öffentlichkeit über das Thema Nachhaltigkeit im S&T Konzern.
Der Bericht orientiert sich an gängigen Leitlinien wie beispielsweise der Global Reporting Initiative (GRI), hier erfolgt eine selektive Anwendung der GRI-Standards, sowie, als in Deutschland börsennotiertes Unternehmen, an jenen des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.).
Die Berichtsinhalte wurden nach dem Prinzip der Wesentlichkeit für die S&T Gruppe ausgewählt. Dazu wurde als Grundlage eine Themenanordnung in einer Wesentlichkeitsmatrix vorgenommen, je nach ihrer Bedeutung für die S&T Gruppe. Die Abstufungen wurden in hohe, mittlere und geringere Bedeutung für die S&T Gruppe vorgenommen und repräsentieren die innere Sicht der Gruppe. Die Themenberichte mit hoher und mittlerer Bedeutung für die Gruppe wurden in diesem Bericht verarbeitet.
Der Berichtszeitraum erstreckt sich von 1. Jänner bis 31. Dezember 2021. Der S&T-Nachhaltigkeitsbericht 2021 erscheint am 21. März 2022. Für weitergehende Hintergrundinformationen zu den finanziellen Unternehmenszielen sowie der Geschäftsentwicklung verweisen wir auf den Jahresfinanzbericht 2021 bzw. den Geschäftsbericht 2021.
Im Rahmen eines zweijährigen Projekts wurde die Neuimplementierung von SAP S/4HANA und SAP C/4 Service Cloud im Jahr 2021 von S&T Ungarn abgeschlossen. Ziel war es, ein neues SAP-System für Főtáv (Budapester Fernwärmegesellschaft) und ihre Tochtergesellschaften zu implementieren.
Das Hauptziel des Projekts bestand darin, die alten Entwicklungen des vorherigen SAP R/3-Systems abzulösen und diese Entwicklungen und die veralteten Geschäftsprozesse durch neue SAP-Standards zu ersetzen. Das neue System soll damit einen effizienteren Geschäftsbetrieb und eine risikofreie Wartung für Főtáv gewährleisten.
Ein weiteres Ziel des Projekts war der Aufbau einer zukunftsorientierten, stabilen und skalierbaren SAP-Systemumgebung, die eine solide Basis für den Aufbau eines vereinten Versorgungsunternehmens in Budapest bietet. Das neue Versorgungsunternehmen wurde im September 2021 in Budapest nach dem bewährten europäischen Stadtwerke-Modell gegründet und nutzt einheitlich SAP S/4HANA für seine Finanzsysteme (Sparten der etablierten Budapester Stadtwerke GmbH: Abfallwirtschaft, Stadtwerke, Stadtreinigung, Fernwärme, Gartenbau, Bestattung, Schornsteinfeger). Die funktionale Erweiterung des neuen Unternehmens in Bezug auf das SAP-System ist noch nicht abgeschlossen, das Projekt von S&T Ungarn wird daher 2022 fortgesetzt.
Der Zusammenschluss der Versorgungsunternehmen hat zu einer erheblichen Organisations- und Prozessoptimierung geführt, die ein zentrales professionelles Management mit Versorgungsansatz, verbunden mit zukunftsorientierter Nachhaltigkeit und erheblicher operativer Kosteneffizienz, zur Folge hat. Nach dem Zusammenschluss werden mittelfristig jährliche Einsparungen erwartet, die sich aus genutzten Synergien ergeben.
S&T AG Geschäftsbericht 2021
Unter der Adresse https://ir.snt.at/reports/Reports.de.html finden Sie ab dem jeweiligen Veröffentlichungstag auch unseren Geschäftsbericht und unsere Quartalsberichte und -mitteilungen. Auch eventuelle Terminaktualisierungen geben wir rechtzeitig auf unserer Website bekannt. Dieser Bericht ist am 21. März 2022 veröffentlicht worden. Er liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Maßgeblich ist stets die deutsche Fassung. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
Der Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen Annahmen und Schätzungen des Vorstandes über künftige Entwicklungen beruhen. Auch wenn wir der Ansicht sind, dass die enthaltenen Annahmen und Schätzungen realistisch und zutreffend sind, unterliegen sie gewissen Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die künftigen tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Annahmen und Schätzungen abweichen. Zu den Faktoren, die zu einer Abweichung führen können, zählen unter anderem Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie Änderungen der Geschäftsstrategie. Insbesondere die aktuelle Situation aufgrund der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus sowie der Krieg in der Ukraine erhöhen diese Unsicherheit. Wir übernehmen keine Garantie, dass die künftige Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Geschäftsbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen. Die in diesem Bericht getroffenen Annahmen und Schätzungen werden nicht aktualisiert.
| HERAUSGEBER | KONTAKT | GESTALTUNG UND PRODUKTION |
DRUCK |
|---|---|---|---|
| S&T AG | Mag. Nicole Nagy | Ines Stögermüller | Kontext Druckerei GmbH |
| Industriezeile 35 | Head of Investor Relations & ESG | Werbe- und Grafikdesign | |
| A-4021 Linz | |||
| T: +43 732 7664 0 | woelke.design design, marketing + |
||
| F: +43 732 7664 501 | projekt manufaktur | ||
| [email protected] | |||
| www.snt.at | |||
| 21.03.2022 | Geschäftsbericht 2021 |
|---|---|
| 21.03.2022 | Earnings-Call FY 2021 (Anmeldung unter: [email protected]) |
| 05.05.2022 | Q1-Mitteilung 2022 (Earnings-Call Q1 2022) |
| 06.05.2022 | Ordentliche Hauptversammlung |
| 23.05.2022 | Frühjahrskonferenz 2022 (23.05. - 25.05.2022) |
| 04.08.2022 | Halbjahresbericht 2022 (Earnings-Call Q2 2022) |
| 03.11.2022 | Q3-Mitteilung 2022 (Earnings-Call Q3 2022) |
| 28.11.2022 | Eigenkapitalforum (28.11. - 30.11.2022) |
Weitere Details sind unter
https://ir.snt.at/Finanzkalender.de.html abrufbar.
S&T AG, 4021 Linz, Industriezeile 35 Investor Relations: +43 1 80191 1196 | [email protected]
www.snt.at
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