Annual Report • Mar 24, 2022
Annual Report
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ERNST RUSS AG 2021 GESCHÄFTSBERICHT
| Grußwort des Vorstands | 8 | |
|---|---|---|
| Bericht des Aufsichtsrats | 10 | |
| Aktie & Investor Relations | 28 | |
| 1. | Zusammengefasster Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 |
32 |
| 1.1. Grundlagen des Konzerns und der Ernst Russ AG | 33 | |
| I. | Geschäftstätigkeit | 33 |
| II. | Wirtschaftsbericht | 35 |
| 1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage | 38 | |
| I. | Vermögenslage | 38 |
| II. | Finanzlage | 42 |
| III. | Ertragslage | 43 |
| IV. | Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf | 45 |
| V. | Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ernst Russ AG und Ausblick | 46 |
| 1.3. Personal | 49 | |
| 1.4. Chancen- und Risikobericht | 50 | |
| I. | Risikomanagementsystem | 50 |
| II. | Chancenbericht | 51 |
| III. | Risikobericht | 53 |
| 1.5. Prognosebericht | 60 | |
| 1.6. Sonstige Angaben | 62 | |
| Schlusserklärung des Vorstands gemäß § 312 Abs.3 AktG | 62 | |
| 2. | Konzernabschluss der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2021 | 64 |
| 3. | Konzernanhang der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2021 | 72 |
| 4. | Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers | 98 |
| ERGEBNIS | EINHEIT | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | Mio. EUR | 92,3 | 55,6 | 66,0 |
| Betriebsergebnis* | Mio. EUR | 30,8 | 2,6 | > 100,0 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | Mio. EUR | 26,7 | 5,4 | > 100,0 |
| Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen |
Mio. EUR | 15,8 | 4,1 | > 100,0 |
* Nach betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt
| BILANZ | EINHEIT | 31.12.21 | 31.12.20 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | Mio. EUR | 263,7 | 163,4 | 61,4 |
| Bilanziertes Schiffsvermögen | Mio. EUR | 210,2 | 119,7 | 75,6 |
| Eigenkapital | Mio. EUR | 142,8 | 80,1 | 78,3 |
| Eigenkapitalquote | % | 54,2 | 49,0 | 5,2 %-Punkte |
| Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | Mio. EUR | 26,4 | 9,2 | > 100,0 |
| MITARBEITER | EINHEIT | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität | Vollzeitäquivalent | 42 | 63 | -33,3 |
| Personalaufwand | Mio. EUR | 5,1 | 7,0 | -27,1 |
| Personalaufwandsquote | % | 5,5 | 12,6 | -7,1 %-Punkte |
| SCHIFFSSPEZIFISCHE KENNZAHLEN | EINHEIT | 31.12.21 | 31.12.20 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|---|
| Anzahl vollkonsolidierte Schiffe | 30 | 16 | + 14 Schiffe | |
| Kapazität | TEU | 49.411 | 37.173 | 12.238 TEU |
| Kapazität | dwt | 692.525 | 528.813 | 163.712 dwt |
| EINHEIT | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG | |
| Durchschnittliche Charterrate | USD/Tag | 15.038 | 8.669 | 6.369 USD |
| Technische Verfügbarkeit | % | 97,9 | 97,2 | 0,7 % Punkte |
| Beschäftigungsquote | % | 97,9 | 95,9 | 2,0 % Punkte |
| AKTIE | EINHEIT | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG IN EUR |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | EUR | 0,49 | 0,12 | 0,37 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) | EUR | 0,49 | 0,12 | 0,37 |
Als international agierende Reederei und maritimer Investmentmanager bauen wir unsere Flotte kontinuierlich aus und sichern Investoren und Aktionären stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse.
Schiffe (vollkonsolidiert 31.12.2021)
Durchschnittliche Charterrate der ER-Flotte 31.12.2021
Containerkapazität der ER-Flotte 31.12.2021
Kapazität der ER-Flotte 31.12.2021
97,9 % Beschäftigungsquote der ER-Flotte im Jahr 2021
Durchschnittliche Restlaufzeit der Charterverträge
Gründung der Traditionsreederei Ernst Russ
Börsengehandelt seit 2005 an der Frankfurter Wertpapierbörse und an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg
Listing im Scale-Segment an der Frankfurter Wertpapierbörse
9.200 Aktionäre zum 31.12.2021
32.434.030
Anzahl der Aktien
54,2 % Eigenkapitalquote zum 31.12.2021
92,3 Umsatzerlöse MIO. EUR
2021
210,2 MIO. EUR
Eigenes Schiffsvermögen (Buchwert) 31.12.2021
Anzahl Mitarbeiter 31.12.2021
Vorstand
Robert Gärtner ist seit März 2019 Vorstand der Ernst Russ AG, nachdem er bereits von Juni 2016 bis Februar 2019 im Aufsichtsrat der Gesellschaft tätig war. Neben seiner Rolle als CEO ist er für das Segment Shipping verantwortlich.
Der gelernte Industriekaufmann und Bilanzbuchhalter durchlief in den 50 Jahren seiner
bisherigen Berufslaufbahn zahlreiche leitende Positionen im Finanzbereich in Konzern- und Mittelstandsunternehmen. 2006 stieg Robert Gärtner als Gesellschafter und Vorstand bei der INTERSCHALT maritime systems AG ein. Er führte das Unternehmen vom Schiffbauzulieferer zum führenden Anbieter für Software und Dienstleistungen im maritimen Sektor.
Head of Finance
Thomas Deutsch ist seit über 13 Jahren in leitender Position bei der Ernst Russ Gruppe tätig. Als Leiter des kaufmännischen Bereichs verantwortet er die Bereiche Rechnungswesen, Steuern, Controlling, IT, Business Development und Investor Relations. Außerdem verantwortet er das Fonds- und Assetmanagement der Ernst Russ Gruppe. Als Prokurist und Mitglied des ManagementTeams ist er in alle operativen und strategischen Entscheidungen der Unternehmensgruppe eingebunden.
Thomas Deutsch war nach seinem betriebswirtschaftlichem Studium sieben Jahre bei einer der großen, internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften tätig, bevor er zur Ernst Russ Gruppe wechselte.
Sehr geerte Aktionärinnen und ktionä e werte Geschäftsfreunde der Ernst Russ G,
die Ernst Russ AG blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Die Unternehmensgruppe kann aufgrund der getätigten Investitionen und des nachhaltigen Beschäftigungskonzepts der Flotte von der aktuell sehr erfreulichen Entwicklung der internationalen Schifffahrtsmärkte profitieren.
Seit rund zwei Jahren ist das private und gesellschaftliche Leben nun schon von der COVID-19-Pandemie geprägt. Mit fortschreitender Impfquote und der Hoffnung, dass die Pandemie in den endemischen Status übergeht, werden die Aussichten diesbezüglich für die Zukunft wieder positiver. Mit Sorge blicken wir derzeit auf die Ereignisse in der Ukraine.
Der Ernst Russ Gruppe ist es im Geschäftsjahr 2021 gelungen, ihre Flotte der vollkonsolidierten Schiffe um 14 Einheiten zu erweitern. Bereits im Februar 2021 erwarb die Unternehmensgruppe die Mehrheitsbeteiligung an zwei Multipurpose-Schiffen mit einer Tragfähigkeit von jeweils rund 12.500 Tonnen. Ende Dezember wurde der Konsolidierungskreis zudem um zwölf Containerschiffe erweitert. Dabei handelt es sich um elf Feederschiffe mit einer Größe von rund 800 TEU sowie ein Containerschiff mit einer Stellplatzkapazität von rund 1.800 TEU.
Das Beschäftigungskonzept der Flotte der Ernst Russ Gruppe ist auf eine dauerhafte und nachhaltige Absicherung der Einnahmen ausgerichtet. In dem sehr positiven Umfeld konnten im Geschäftsjahr 2021 zwölf Schiffe unserer Flotte zu sehr attraktiven Raten und Laufzeiten neu verchartert werden. Über das gesamte Jahr 2021 hinweg lag die durchschnittliche Charterrate bei 15.039 USD/Tag. Dies entspricht einem Anstieg von 73,6% gegenüber dem Vorjahr.
Diese sehr positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Geschäftszahlen 2021 der Ernst Russ Gruppe wider. Im Berichtsjahr haben wir unser Betriebsergebnis um 28,2 Mio. EUR auf
30,8 Mio. EUR erhöht und dabei ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 26,7 Mio. EUR erzielt. Das Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen erhöhte sich um 11,7 Mio. EUR auf 15,8 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse lagen mit 92,3 Mio. EUR erheblich über dem Vorjahresniveau. Unser Wachstum spiegelt sich auch in der Erhöhung der Bilanzsumme auf 263,7 Mio. EUR (Vorjahr: 163,4 Mio. EUR) wider. Bei einem Eigenkapital von 142,8 Mio. EUR (Vorjahr: 80,1 Mio. EUR) beträgt die Eigenkapitalquote 54,2% (Vorjahr: 49,0%).
Auch die Entwicklung unseres Aktienkurses war im Geschäftsjahr 2021 sehr erfreulich. Bei einem Eröffnungskurs von 1,31 EUR und einem Jahresschlusskurs 6,30 EUR hat sich der Wert der Aktie um Jahr 2021 somit fast verfünffacht. Ich danke Ihnen, liebe Aktionärinnen und
Aktionäre, für Ihr Vertrauen. Selbstverständlich bleibt es unser Ziel, den Wert der Aktie und damit Ihr Investment in die Ernst Russ AG weiterhin nachhaltig zu steigern.
Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir vor dem Hintergrund der fortlaufend positiven Entwicklung der Schifffahrtsmärkte und der für das Geschäftsjahr 2022 weitgehend abgesicherten Beschäftigungssituation der Schiffsflotte der Ernst Russ Gruppe Umsatzerlöse in einer Bandbreite zwischen 160 und 170 Mio. EUR und ein Betriebsergebnis (EBIT) zwischen 62 und 67 Mio. EUR. Nicht berücksichtigt sind etwaige zukünftige Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Weltwirtschaft und die Geschäftstätigkeit der Ernst Russ Gruppe, da es uns derzeit nicht möglich ist, diese verlässlich abzusehen.
Danken möchte ich dem Aufsichtsrat für die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Auch danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten.
Mit den besten Grüßen – bleiben Sie gesund!
Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG Hamburg, im März 2022
Vorsitzender des Aufsichtsrats; Unternehmensberater, Hamburg
Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG besteht neben Herrn Alexander Stuhlmann aus folgenden Personen:
Stellvertretender Vorsitzender, Unternehmensberater, Berlin
Geschäftsführer der Peter Döhle Schiffahrts-KG, Hamburg
Unternehmensberater, Hamburg
Geschäftsführer der RTC Beteiligungen GmbH, Hamburg
Weiterhin steht Herr Udo Bandow dem Aufsichtsrat und dem Vorstand beratend zur Seite:
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats
der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen.
Der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands dabei intensiv begleitet und überwacht. Ein enger und kooperativer Dialog zwischen Aufsichtsrat und Vorstand, gerade in einem Umfeld mit vielen Herausforderungen, ist Basis für eine effiziente Gestaltung und Durchführung der Tätigkeit des Aufsichtsrats. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung und bedeutende Geschäftsvorfälle. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden.
Durch Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung der Ernst Russ AG vom 2. Juni 2021 wurde die Anzahl der gemäß Satzung der Ernst Russ AG vorgeschriebenen Aufsichtsräte von vier auf fünf erhöht. Ziel ist es, dass der Aufsichtsrat eine homogene Gruppe mit unterschiedlichen Kernkompetenzen bildet. Die Amtszeit von Herrn Robert Lorenz-Meyer endete mit Ablauf der Hauptversammlung 2021. Er wurde in seinem Amt als Aufsichtsratsmitglied bestätigt. Als weiteres Mitglied wurde Herr Harald Christ von der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat gewählt. Wir freuen uns sehr, dass Herr Harald Christ uns bei unserer Tätigkeit kompetent unterstützt. Am 22. Juni 2021 hat Herr Jochen Döhle das Amt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender niedergelegt und Herr Harald Christ wurde vom Aufsichtsrat einstimmig als sein Nachfolger gewählt. Herr Harald Christ, Herr Jochen Döhle, Herr Robert Lorenz-Meyer sowie Herr Ingo Kuhlmann bilden gemeinsam mit mir, Alexander Stuhlmann, als Vorsitzender, das Aufsichtsratsgremium der Ernst Russ AG. Darüber hinaus steht Herr Udo Bandow als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats dem Gremium und dem Vorstand beratend zur Seite.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat in sieben Sitzungen mit den für das Unternehmen relevanten Fragen befasst. Diese wurden in Form von Präsenzsitzungen abgehalten, eine Aufsichtsratssitzung wurde telefonisch abgehalten. Die Anwesenheitsquote bei den Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2021 lag bei 100 %. Im Mittelpunkt der Sitzungen des Aufsichtsrats stand die Umsatzund Ertragslage, die Entwicklung der Schiffsflotte einschließlich der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zur Vorbereitung der Sitzungen hat der Vorstand alle Aufsichtsratsmitglieder zeitgerecht über absehbare Entwicklungen mit potenziellen Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens-, Finanz- und Risikolage schriftlich unter Beifügung der maßgeblichen Unterlagen informiert.
In den einzelnen Sitzungen wurden darüber hinaus folgende spezifische Themen behandelt:
Das Sitzungsjahr startete am 28. Januar 2021. Hier behandelte der Aufsichtsrat in erster Linie Themengebiete aus der Konzern- und Einzelabschlusserstellung sowie -prüfung für das Geschäftsjahr 2020. Es wurden die wesentlichen Sonderereignisse des Geschäftsjahres 2020 erläutert. Mit den Wirtschaftsprüfern der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden die Prüfungsschwerpunkte der anstehenden Abschlussprüfungen erörtert.
Sitzungsschwerpunkt der Aufsichtsratssitzung am 23. März 2021 war die Besprechung und Billigung des Konzernabschlusses 2020 sowie die Feststellung des Jahresabschlusses 2020. Dem Aufsichtsrat wurde der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Ferner wurde die anstehende Hauptversammlung erörtert. Per schriftlichem Umlaufverfahren hat der Aufsichtsrat am 19. April 2021 einstimmig die Tagesordnung beschlossen. Außerdem wurde entschieden, die Hauptversammlung aufgrund der anhaltenden Gefährdungslage durch das Coronavirus virtuell stattfinden zu lassen. Der Vorstand berichtete zudem über die aktuell sehr positive Geschäftsentwicklung.
Der Aufsichtsrat tauschte sich auf der Aufsichtsratssitzung am 1. Juni 2021 zunächst über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die mittelfristige Strategie der Ernst Russ Gruppe aus. Hierbei wurden anstehende Umfinanzierungen der Schiffsflotte erläutert. Darüber hinaus wurde die aktuelle Lage an den Schifffahrtsmärkten besprochen und die Möglichkeiten von Schiffsverkäufen diskutiert. Ferner wurde über strategische Projekte im Segment Shipping diskutiert. Des Weiteren berichtete der Vorstand über die Vorbereitung der anstehenden Hauptversammlung. Darüber hinaus wurde das Ergebnis einer Selbstbeurteilung des Aufsichtsrates vorgestellt.
Auf der Tagesordnung der telefonisch abgehaltenen Aufsichtsratssitzung am 22. Juni 2021 stand die Beschlussfassung über die Wahl des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Wahl von Herrn Harald Christ wurde einstimmig beschlossen.
In der Sitzung am 17. September 2021 wurden dem Aufsichtsrat die Geschäftszahlen des 1. Halbjahres 2021 und auch der erfreuliche Ausblick von sehr positiven zukünftigen Geschäftszahlen vorgestellt. Des Weiteren wurde über die Finanzierungsstruktur einer zwölf Containerschiffe umfassenden Schiffsflotte gesprochen, an der die Ernst Russ Gruppe maßgeblich beteiligt ist. Dabei wurden verschiedene Handlungsoptionen erörtert. Ferner berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat über die Entwicklung einer Beteiligung, welche eine Spezial-Software für die Containerschifffahrt entwickelt. Darüber hinaus wurde sich über die Dividendenpolitik sowie die Möglichkeit einer Aktiendividende ausgetauscht. Vorstand und Aufsichtsrat sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der Aktie der Ernst Russ AG derzeit eher um einen Wachstums-, als ein Dividendenwert handelt. Der Wert des Unternehmens soll durch Investitionen weiter gesteigert werden, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Darüber hinaus wird laufend die Rückzahlung von Darlehen in Zusammenhang mit Schiffsfinanzierungen geprüft. Vorstand und Aufsichtsrat sind überzeugt, dass sich die Ernst Russ Gruppe durch diesen Ansatz einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern verschafft.
In der Sitzung am 6. Dezember 2021 beschloss der Aufsichtsrat den Erwerb von weiteren 10% der Kommanditanteile an einer Schiffsholding, die wiederrum die Mehrheit an einer Flotte von zwölf Containerschiffen hält. Des Weiteren wurde das Budget für das Geschäftsjahr 2022 diskutiert und verabschiedet. Ferner beschloss der Aufsichtsrat, die Vorstandsbestellung von Herrn Robert Gärtner um weitere zwei Jahre, bis Februar 2024, zu verlängern.
Neben den Erläuterungen zur Vermögens-, Finanzund Ertragslage des 3. Quartals 2021 der Ernst Russ Gruppe berichtete der Vorstand in der Sitzung am 9. Dezember 2021 über Überlegungen, das Mandat für die Jahresabschlussprüfung ab dem Geschäftsjahr 2022 auszuschreiben. Darüber hinaus stellte der Vorstand die Ergebnisse der jährlich stattfindenden internen Revision vor, die ohne Beanstandungen durchgeführt wurde.
Die Aufsichtsratssitzungen waren geprägt von einem intensiven und offenen Austausch zur Lage des Unternehmens, zur Entwicklung der Geschäftsund Finanzlage sowie zu grundsätzlichen Fragen der Unternehmenspolitik und -strategie. Darüber hinaus unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat anhand monatlicher Berichte über die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen. Über besondere Vorgänge wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen in Kenntnis gesetzt. Zusätzlich informierte der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden in regelmäßigen Gesprächen über wichtige Entwicklungen und anstehende Entscheidungen.
Neben den abgehaltenen Aufsichtsratssitzungen hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 zehn Beschlüsse im Umlaufverfahren vorgenommen. Hierbei wurden insbesondere die im Geschäftsjahr 2021 getätigten Transaktionen im Segment Shipping beschlossen.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Einzel- und Konzernabschluss der Ernst Russ AG zum 31. Dezember 2021 und den zusammengefassten Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich mit den Prüfungsberichten des Wirtschaftsprüfers über die Prüfung des Einzel- und Konzernabschlusses der Ernst Russ AG sowie des Berichts des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen intensiv auseinandergesetzt. Außerdem haben die Aufsichtsratsmitglieder im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 27. Januar 2022 die wesentlichen Abschlussthemen und in der Aufsichtsratssitzung am 22. März 2022 die Abschlüsse mit dem Prüfer eingehend diskutiert. Die Prüfungsberichte und Abschlussunterlagen standen
den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis des Abschlussprüfers nach eigenständiger Prüfung am 22. März 2022 ausdrücklich zugestimmt und den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 gebilligt. Der Jahresabschluss wurde festgestellt.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren tatkräftigen Einsatz, ihre persönlichen Beiträge und die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle des Unternehmens.
Hamburg, 22. März 2022
Alexander Stuhlmann
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ernst Russ AG
Die Schifffahrt ist traditionell einer der wichtigsten Verkehrsträger auf den regionalen sowie globalen Handelswegen. Und das wird sie auch in Zukunft trotz möglicher negativer Einflüsse auf den globalen Handel bleiben, wie die aktuelle Entwicklung der Schifffahrt eindrucksvoll belegt. Sie bleibt daher auch in Zukunft als Teil der globalen Infrastruktur für einen funktionierenden Welthandel unverzichtbar. Die Wahl für eine Investition in ein zukunftsfähiges Schiff ist deshalb immer auch die Entscheidung für eine langfristige und nachhaltige Anlage in ein unverzichtbares Wirtschaftsgut.
Das Segment Shipping ist der Kernbereich der Geschäftstätigkeit der Ernst Russ Gruppe. Der Ursprung der Gesellschaft geht in Teilen zurück in das Jahr 1893. In diesem Jahr wurde die Reederei Ernst Russ gegründet. Heute verstehen wir uns als erfolgreicher Investor in zukunftsfähige und nachhaltige Schiffsprojekte – mit dem Ziel, dauerhaft stabile Einnahmen zu generieren.
Die Geschäftsstrategie der Ernst Russ Gruppe setzt eine solide Eigenkapitalbasis sowie Finanzierungsmöglichkeiten voraus. Mit der Notierung der Ernst Russ-Aktie im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse und den damit verbundenen Transparenzanforderungen schafft die Ernst Russ AG die Voraussetzungen, um den Zugang zu Investoren und Wachstumskapital zu gewährleisten. Darüber hinaus liefert die Ernst Russ AG ihren Aktionärinnen und Aktionären regelmäßig weitere freiwillige Informationen, wie z.B. Quartalsmitteilungen. Insbesondere professionellen und institutionellen Investoren und Investorinnen bietet die Ernst Russ AG aufgrund ihres Kapitalmarktzugangs interessante Investitionsmöglichkeiten.
Als börsengehandelte Reederei und maritimer Investmentmanager bauen wir unsere vorhandene Flotte kontinuierlich aus und sichern Investoren und Aktionären stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse.
Die Ernst Russ Gruppe betreute zum 31. Dezember 2021 eine Flotte von 30 vollkonsolidierten Schiffen. Dieses Portfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 6.600 TEU sowie einem Handysize-Bulker und zwei Multipurpose-Schiffen zusammen. Im Januar bzw. Februar 2022 erfolgte der Verkauf eines Container- und eines Multipurpose-Schiffes.
Investitionsentscheidungen folgen bei Ernst Russ im Interesse einer dauerhaften Wertschöpfung klaren und anspruchsvollen Maßstäben:
Die Leistungen der Ernst Russ Gruppe umfassen die gesamte Bandbreite des Schiffsbetriebs – beginnend mit der Identifikation und dem Ankauf sowie der Finanzierung eines geeigneten Schiffes, über die Entwicklung einer Beschäftigungsstrategie und die Auswahl des technischen Bereederers und des Crewing-Unternehmens bis zur Entwicklung und Umsetzung der richtigen Vermarktungsstrategie. Auch die gesellschaftsrechtliche Strukturierung von Investmentvehikeln stellt eine Kernkompetenz der Ernst Russ Gruppe dar. Die Einbindung in ein global agierendes Netzwerk von maritimen, von uns sorgfältig ausgewählten Dienstleistungsunternehmen ermöglicht es uns, für den jeweiligen
Schiffstyp eine qualitativ hochwertige Betreuung im laufenden Schiffsbetrieb zu erbringen. Die Ernst Russ Gruppe übernimmt regelmäßig selbst die vollumfängliche kaufmännische Betreuung.
Die Ernst Russ Gruppe verfügt über sehr erfahrene Mitarbeiter aus dem maritimen Sektor, die Hand in Hand mit einem motivierten und sehr gut ausgebildeten Team aus Kapitalmarkt- und Finanzierungspezialisten zusammenarbeiten.
Nachfolgend finden Sie eine Aufstellung unserer Leistungen im Überblick:
Buchhaltung, Abschlusserstellung, Cash- und Treasury-Management.
Strukturierung und Verwaltung von Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen.
Budgetplanung und -überwachung, monatliches Reporting, laufende Abweichungsanalyse, rollierender Forecast, Liquiditätsplanung, Stresstests und Szenarioanalysen.
Das Leben stand zu Beginn der Corona-Pandemie teilweise still. Seitdem haben wir nicht nur wirtschaftlich eine Bergund-Tal-Fahrt erlebt. Wir haben durch die Folgen der Pandemie, durch den Suez-Kanal-Vorfall der Ever Given und weitere logistische Störungen anschaulich erfahren, dass die Frachtschifffahrt ein systemrelevantes Segment der internationalen Wirtschaft ist. Sie stützt durch den Transport von Gütern die Struktur und Leistungsfähigkeit des gesamten Systems. Daraus folgt für uns eine große Verantwortung. Und sie bestärkt uns in unserem Unternehmensziel, das wir tagtäglich von Neuem erfüllen wollen: Besser werden. Besonders im Bereich der Nachhaltigkeit bedarf es dabei für die einzelne Person aber auch für die Gemeinschaft eines lebenslangen Lernprozesses. Auch wenn wir gesetzlich nicht verpflichtet
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sind, einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen, freuen wir uns Ihnen auf den nächsten Seiten einen Einblick zur Nachhaltigkeit und den Themen Environment, Social und Governance bei Ernst Russ zu geben.
Die internationale maritime Frachtschifffahrt transportiert einen Großteil der weltweiten Handelswaren und jedes Schiff ersetzt eine Vielzahl an LKW-Transporten und deren außerordentlich große Menge an schädlichen Emissionen. Das Seeschiff ist das wichtigste und CO2-ärmste Verkehrsmittel für den internationalen Warenaustausch. Um einen Container über einen Kilometer zu transportieren, stößt ein LKW ein Vielfaches an CO2
als ein modernes Frachtschiff aus. Dabei sichern deutsche Reedereien mehr als 480.000 Arbeitsplätze und tragen mit ihrer Arbeit zu einer Wertschöpfung von über 30 Mrd. EUR bei. Mit diesem Gesamtpaket haben wir bei hoher Leistung eine positive und nachhaltige Wirkung auf unsere Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund und trotz erschwerter Bedingungen haben wir im Jahr 2021 eine große Anzahl an innovativen Projekten umgesetzt, um neben wirtschaftlichem Wachstum eine positive Wirkung in Hinsicht auf unsere unternehmerische Sozialverantwortung und eine nachhaltigen Entwicklung zu erzielen, die die gesetzlichen Anforderungen beinhaltet, aber auch über sie hinausgeht.
ENTFERNUNGSBASIERTE BERECHNUNG DER TREIBHAUSGAS-EMISSIONEN
* Gramm (g) und CO2-Äquivalente (CO2e), also die Einheit, in der alle Treibhausgase auf die Klimawirksamkeit von CO2 umgerechnet werden, bezogen auf die Transportmenge in Tonnen (t) und die zurückgelegte Entfernung in Kilometern (km).
(g CO2e pro tkm*, 2018)
Quelle: Fraunhofer ISI and CE Delft, 2020
Das Unternehmen Ernst Russ begrüßt die ehrgeizige Zielsetzung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) und deren Richtlinie, um schädliche Umweltemissionen zu verringern und den ambitionierten Plan zu erfüllen, Europa bis in das Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Grundsätzlich sind die Schiffe der Ernst Russ-Flotte angewiesen nur Bunkerstoffe zu verbrauchen, die den Vorschriften des MARPOL-Übereinkommens Anlage VI und etwaigen örtlichen ECA-Vorschriften entsprechen, d. h. Vorschriften, die für bestimmte Emission Control Areas oder Sonderzonen der Schifffahrt mit speziellen Umweltrichtlinien zu Emissionen, Abfall- sowie Brauchwasserentsorgung gelten. Die internationalen Luftverschmutzungsvorschriften der Anlage VI legen strenge Grenzwerte für Stickstoffoxidemissionen (NOx) fest und schreiben u. a. die Verwendung von Kraftstoffen mit geringem Schwefelgehalt vor. In Kooperation mit den technischen Managern und den Crewing-Unternehmen führen wir mit den Besatzungen regelmäßige Schulungen zum sparsamen und effizienten Umgang mit Schmierund Treibstoffen durch. Auch in diesem Bereich ergänzen wir das vorhandene hochspezifische Knowhow mit modernen technischen Anlagen wie z. B. mit
automatischen Schmierungssystemen für die Hauptmaschine zur optimalen Einstellung des Schmierölbedarfs. Die Schiffsflotte der Ernst Russ AG verfügt über einen Schiffs-Energieeffizienz-Managementplan (SEEMP), der durch ein internationales Energie-Effizienz-Zertifikat (IEEC) beurkundet wurde. Zur Verbesserung dieser Schiffseffizienz sind zudem die Einhaltung aller Wartungsintervalle für die Haupt- und Hilfsmaschinen sowie die regelmäßige Reinigung des Unterwasserschiffs von hoher Bedeutung. Ernst Russ hat in Übereinstimmung mit der EU-MRV-Verordnung (engl.: Monitoring, Reporting, Verification) einen Überwachungsplan mit Elementen der Datenerfassung und deren Reporting bzw. Analyse erstellt, um die exakte Berechnung der CO2-Emissionen zu gewährleisten.
Ernst Russ will ferner die Treibstoffeffizienz weiter steigern, d. h. den Bunkerverbrauch und die Kohlenstoffemissionen senken und gleichzeitig die Erträge verbessern. Dafür hat sich eine Gruppe von Schifffahrtsunternehmen zu einer Fallstudie mit dem US-Technologieunternehmen Nautilus Labs zusammengetan. Die Kooperation der Ernst Russ Gruppe mit weiteren Partnern begann im Juni 2021 und will durch
Quelle: IEA – International Energy Agency, 2022
die Nutzung hochfrequenter Sensordaten Modelle des maschinellen Lernens automatisieren. Dadurch wird die genaue und maßvolle Leistung von Schiffen unterstützt und eine vorausschauende Entscheidungshilfe geboten. Das Leistungsprofil der Schiffe, getestet auf dem Ernst Russ-Containerschiff Emirates Wasl, wird mittels eines Performance Monitoring Systems und Funktionen zur Datenerfassung, Visualisierung, Berichterstattung sowie durch Datenübertragungsoperationen vollumfänglich analysiert, so dass die bestmöglichen Entscheidungen im Sinne der Reduzierung der CO2-Emissionen getroffen werden können. Die Einführung neuer Abgasvorschriften im Jahr 2023 nehmen wir aktuell zum Anlass, die Potentiale der vorhandenen Technik zur Reduzierung von Verbrauch und Emission zu identifizieren und weiterhin mit innovativen Investitionen sukzessive zu optimieren.
Um die optimale Umdrehungszahl der Hauptmaschine und die daraus resultierende Schiffsgeschwindigkeit für eine komplette Reise schon bei der Abfahrt von einem Hafen festlegen zu können, besteht eine Kooperation mit Weather Routing-Unternehmen, die eine große Anzahl von aktuellen Wetter- und Seegangsdaten sowie Vorhersagen für den Reiseverlauf liefern. Die Integration von Weather Routing zur Optimierung ermöglicht eine effiziente Reise mit einer "Just-in-time"-Ankunft im nächsten Hafen und wirkt sich deutlich positiv auf die Umwelt wie auch auf die Wirtschaftlichkeit und die Sicherheit der Schiffsflotte von Ernst Russ aus.
Die Schiffe der Ernst Russ-Flotte sind bzw. werden zurzeit mit modernen mehrstufigen Ballastwasser-Managementsystemen ausgerüstet, um durch die Behandlung des Ballastwassers die Vorgaben für die Seeschifffahrt, die von der International Maritime Organisation (IMO) und der United States Coast Guard (USCG) erarbeitet wurden, vollumfänglich zu erfüllen. Ballastwasser wird im Herkunftshafen zur Stabilisierung und Treibstoffersparnis eines Frachtschiffes aufgenommen und im Zielhafen abgelassen. Bakterien, Algen, Plankton, Viren, kleine Fische, Krebse oder Quallen gelangen so in Ökosysteme, die sich durch invasive Arten nachhaltig verändern.
Ein Forschungsprojekt zu maritimen Kleinstlebewesen, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Ernst Russ sehr am
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Herzen liegt und von Ernst Russ mithilfe von Frachtschiffen unterstützt wird, geht auf die Erfindung des Continuous Plankton Recorder (CPR) von Sir Alister Hardy am 15. September 1931 zurück. Erfunden zur einfachen Untersuchung der maritimen Tier- und Pflanzenwelt hat diese Metallbox, die mittlerweile zur weltweiten Untersuchung des Planktons und der Kleinstlebewesen in unseren Meeren genutzt wird, weit über 7.000.000 Seemeilen zurückgelegt – eine Strecke, die mit 326 Weltumrundungen vergleichbar ist. Die Analyse der Meeresgewässer auf dieser Strecke hat eine umfangreiche Datenbank des Meeresplanktons und der zugehörigen Metadaten hervorgebracht, die von Forschern wie auch von Politikern genutzt wird, um strategisch wichtige wissenschaftliche Aspekte wie Klimawandel, menschliche Gesundheit, Fischerei, biologische Vielfalt, Krankheitserreger, invasive Arten, Versauerung der Ozeane und vieles mehr zu beleuchten. Im September 2011 gründete die Sir Alister Hardy Foundation for Ocean Science eine internationale Allianz, um dieses und mehrere weitere unabhängige Forschungsprojekte zu vereinen. Das Ziel war, ein noch vollständigeres Bild der Plankton-Biodiversität zu erhalten. Durch die Bündelung hat die Allianz der CPR-Erhebungen (Global Alliance of CPR Surveys, GACS) ein wichtiges Unterstützungsnetz gebildet. Bis heute haben die wissenschaftlichen Neuerungen und Erkenntnisse für eine Vielzahl von Veränderungen in der globalen Meeresbiologie gesorgt. Die Erhebung hat u. a. die letzten beiden IPCC-Berichte (Intergovernmental Panel on Climate Change – Institution der Vereinten Nationen) und die erste Weltozeanbewertung der Vereinten Nationen über die aktuellen ökologischen Regimeverschiebungen sowie die biogeografischen, phänologischen und transarktischen Wanderungen als Reaktion auf den Klimawandel informiert. Zudem konnte der CPR eine Zunahme von Plastikmüll in den Ozeanen nachweisen. Heute ist erwiesen, dass Kunststoffe die Meeresumwelt bedrohen. Die gesammelten Daten aus mehr als sieben Mio. Seemeilen des Nordatlantiks zeigen eine deutliche Zunahme größerer Kunststoffteile (Makroplastik) – Wissenschaftler der Marine Biological Association und der Universität Plymouth haben dies als Erste in den offenen Ozeanen nachgewiesen. Die Ernst Russ AG unterstützt das britische Forscher-Team der Marine Biological Association (MBA) dadurch, dass sie Schiffe wie die MS Lodur für den Transport und das Ziehen des CPRs durch das Meerwasser zur Verfügung stellt und ist Stolz, ein kleiner Teil dieses großartigen Projektes zu sein.
Ein globales Problem ist die Verschmutzung unserer Umwelt durch Plastik. Eine einfache Möglichkeit weniger Plastikmüll zu erzeugen, ist die Vermeidung von Plastikflaschen. Wir haben aus diesem Grund Plastikflaschen komplett aus unseren Büroräumen verbannt. Dieser Idee sind wir weiter nachgegangen und
haben sie für unsere Frachtschiffe ausgearbeitet. Die Plastikflaschenbestellungen werden nun durch die Nutzung des bordeigenen Wasserkreislaufs ersetzt. Diese Umstellung bedurfte genauer Planung, da die Rohrleitungen der Schiffe noch keine akzeptable Trinkwasserqualität lieferten. Um die Gesundheit der Besatzung zu gewährleisten, haben wir das Wasser in der Vergangenheit bei der Verwendung verschiedener Filtersätze in Laboren regelmäßig getestet. Heute können wir einen sehr hohen Standard der Filterfunktion und der Trinkwasserqualität garantieren. Auch die Handhabung und Wartung des Filtersystems ist einfach und sauber. Durch die Verwendung der Wasserfiltersets in Verbindung mit der Nutzung von Mehrwegflaschen vermeidet nun jedes Crew-Mitglied eine große Menge Plastikmüll.
Die Crews der Ernst Russ-Schiffe befolgen bei der Abfallbewirtschaftung zudem vollumfänglich die Vorgaben der Anlage V der International Convention for the Prevention of Marine Pollution from Ships (MARPOL). Dieses Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung wird durch regelmäßige Schulungen der Besatzungen zur Verringerung der Müllmenge und zur Vermeidung jeglicher Umweltverschmutzung überprüft und gesichert.
Auch in unseren Büroräumen setzen wir auf Umweltschutz. Ernst Russ unterstützt dabei ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit zahlreichen Angeboten und stellt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Land auf Wunsch kostenlose Monatskarten für den öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung. Außerdem ersetzen wir sukzessive unsere PKW-Flotte durch Elektro-Autos. Mittlerweile sind 50% der Ernst Russ-Autos E-mobil bzw. hybrid. Die Verbannung von Plastikflaschen und eine, wo immer möglich, digitale Aktenführung sind für uns selbstverständlich.
Im Mittelpunkt des Schiffsbetriebs steht für uns der Mensch. Wir setzen auf unseren Schiffen deutlich mehr Seeleute ein, als der Gesetzgeber es vorschreibt und tragen so zur Entlastung und zum Wohlbefinden der Mitarbeiter bei. Die Anlagen und das Equipment für eine aktive Freizeitgestaltung auf unseren Schiffen werden regelmäßig modernisiert. Dabei berücksichtigen wir selbstverständlich die Wünsche unserer Besatzungen. Gleichzeitig erhöhen wir mit der größeren Besatzung die Sicherheit an Bord und tragen damit auch zur Verbesserung des technischen Zustands des Schiffes bei.
Die Besatzung profitiert von einem Programm zur ausgewogenen und gesunden Ernährung an Bord, das unser Crewing-Dienstleister zusammen mit ausgesuchten Ernährungswissenschaftlern initiiert hat.
Damit den Besatzungsmitgliedern ausreichend Zeit zur Regeneration zwischen ihren Diensten bleibt, achten wir strikt auf die Einhaltung der notwendigen Ruhezeiten an Bord. Dies gilt ebenso für die üblichen Intervalle zum Crew-Wechsel, auch wenn damit im Jahr 2021 besondere Maßnahmen aufgrund des notwendigen Schutzes gegen die COVID-19-Pandemie verbunden waren. Ernst Russ hat hierfür umfangreiche Schritte eingeleitet, die es mithilfe von erheblichen Aufwendungen ermöglicht haben, den Besatzungswechsel durchzuführen. Oftmals wurden hierfür Hotelaufenthalte, außerplanmäßige Quarantäne-Zeiten und Corona-Tests sowie Flugumbuchungen und überdies gravierende Routenänderungen mit ungeplanten Hafenanläufen notwendig.
Ein wertschätzender Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist uns sehr wichtig. Ein attraktiver Standort für unser Landpersonal inklusive Sportmöglichkeiten und ausgewogenen, wechselnden Mahlzeiten in einem Mitarbeiterrestaurant sowie weitere soziale Leistungen sind neben individuellen Vergütungsstrukturen Anreize für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine hohe Einsatzbereitschaft zu entwickeln und somit zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beizutragen. Ferner bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an, einen Teil ihrer Arbeitszeit als mobiles Arbeiten zu gestalten.
Außerdem hat sich die Ernst Russ Gruppe dafür eingesetzt, dass die Besatzungen der Schiffe fern der Heimat einen effektiven Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten. Auch für das Landpersonal standen Impfangebote zur Verfügung.
Nicht zuletzt unterstützt Ernst Russ durch Spenden soziale Projekte wie das Kinder-Hospiz Sternenbrücke e. V. oder den Verein Dunkelziffer e. V., der sich um Mädchen und Jungen kümmert, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Die Spenden erfolgen im Kleinen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, die die Nachkomma-Cent-Beträge ihres Gehalts weitergeben oder durch größere Beträge des Unternehmens – kooperativ, regional und für einen guten Zweck.
Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend ihrer Kompetenzen und ihren Fähigkeiten zu fördern.
Governance steht bei der ER Gruppe für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die auf ein solides und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet ist. Die Steuerung der Unternehmensgruppe basiert dabei auf einem stetigen und methodischen Vorgehen.
Um die betriebswirtschaftlich risikorelevanten Bereiche unternehmensweit identifizieren und systematisch erfassen zu können, verfügt die ER Gruppe über ein Risikomanagementsystem, dessen wichtigste Aufgabe es ist, das Erreichen der Unternehmensziele sicherzustellen. Es hilft insbesondere dabei wesentliche Risiken, die den Unternehmenserfolg oder -bestand gefährden können, rechtzeitig zu erkennen und ein optimales Verhältnis zwischen Chancen und Risiken, ausgehend von den Risikopräferenzen der Ernst Russ AG, zu
finden sowie sicher zum Nutzen und Erfolg des Unternehmens anzuwenden.
Die Aktivitäten der ER Gruppe unterliegen diversen Rechtsvorschriften sowie unternehmensinternen Richtlinien. Inhaltlich umfassen diese Richtlinien insbesondere den Umgang mit vertraulichen Informationen, Datenschutz und einer funktionierenden Geldwäscheprävention. Sie unterstützen zudem eine hohe IT-Sicherheit und beinhalten die Kernkriterien der Ernst Russ AG für die Handhabung von Zuwendungen gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern.
Die ER Gruppe steht für einen verantwortungsvollen Umgang bezüglich der Unternehmensbesteuerung. Basierend auf dem implementierten innerbetrieblichen Kontrollsystem werden die steuerlichen Prozesse laufend überwacht und die Einhaltung steuergesetzlicher Vorgaben regelmäßig kontrolliert.
Wir freuen uns, dass wir im Jahr 2021 unser Ziel erreicht haben und kontinuierlich besser werden. Diese Entwicklung werden wir im Jahr 2022 fortsetzen. Dies ist nicht nur ein gutes Gefühl, es ist unabdingbar. Ende Februar 2022 wurde der aktuelle Weltklimabericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), oft als Weltklimarat bezeichnet, vorgestellt. Dieser Sachstandsbericht zu den mittlerweile gravierenden Folgen und Risiken der Klimakrise zeigt es deutlich: "Die Fakten sind unbestreitbar, wir müssen jetzt handeln." (António Guterres, UN-Generalsekretär bei der Vorstellung des Weltklimaberichts).
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter von Ernst Russ hat diese Tatsache und die Notwendigkeit zum Handeln erfasst. Handeln ist aktuell die Pflicht des Einzelnen und in der Verantwortung des Unternehmens Ernst Russ. Wir freuen uns bereits darauf Ihnen von unseren Neuerungen aus dem aktuellen Jahr 2022 berichten zu dürfen.
Dream
| NAME | SCHIFFSTYP | KAPAZITÄT IN TEU |
KAPAZITÄT IN DWT |
FLAGGE | HEIMAT HAFEN |
BESCHÄFTIGUNG |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Emirates Wasl | Container | 6.589 | 81.002 | Liberia | Monrovia | Charter |
| Venetia | Container | 4.178 | 52.788 | Portugal | Madeira | Charter |
| EF Olivia | Container | 3.091 | 42.200 | Portugal | Madeira | Charter |
| Hebe | Container | 3.091 | 42.213 | Liberia | Monrovia | Charter |
| Polonia | Container | 3.091 | 42.200 | Liberia | Monrovia | Charter |
| Lodur | Container | 3.091 | 41.800 | Antigua & Barbuda | St. Johns | Charter |
| Rita | Container | 2.785 | 37.213 | Portugal | Madeira | Pool |
| Ella | Container | 2.450 | 33.216 | Portugal | Madeira | Charter |
| Winner | Container | 1.819 | 28.220 | Portugal | Madeira | Pool |
| EF Emira | Container | 1.710 | 24.150 | Marshall Islands | Majuro | Charter |
| EF Emma | Container | 1.700 | 24.100 | Portugal | Madeira | Charter |
| EF Eldra | Container | 1.341 | 17.127 | Marshall Islands | Majuro | Pool |
| EF Eliza | Container | 1.341 | 17.127 | Marshall Islands | Majuro | Pool |
| EF Elena | Container | 1.338 | 17.350 | Marshall Islands | Majuro | Charter |
| Andante | Container | 868 | 11.433 | Portugal | Madeira | Pool |
Solong Mirror
| NAME | SCHIFFSTYP | KAPAZITÄT IN TEU |
KAPAZITÄT IN DWT |
FLAGGE | HEIMAT HAFEN |
BESCHÄFTIGUNG |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Moveon | Container | 868 | 11.382 | Portugal | Madeira | Pool |
| Trouper | Container | 868 | 11.200 | Portugal | Madeira | Pool |
| Visitor | Container | 862 | 11.181 | Portugal | Madeira | Pool |
| Dance* | Container | 806 | 8.800 | Portugal | Madeira | Pool |
| Dream | Container | 804 | 9.350 | Portugal | Madeira | Pool |
| Ido | Container | 804 | 9.350 | Portugal | Madeira | Pool |
| Meandi | Container | 804 | 9.350 | Portugal | Madeira | Pool |
| Mirror | Container | 804 | 9.350 | Portugal | Madeira | Pool |
| Music | Container | 804 | 9.350 | Portugal | Madeira | Pool |
| Solong | Container | 804 | 9.350 | Portugal | Madeira | Pool |
| EF Ava | Container | 698 | 8.168 | Portugal | Madeira | Charter |
| Skogafoss | Container | 679 | 8.200 | Antigua & Barbuda | St. Johns | Charter |
| Rubina | Bulker | - | 39.959 | Portugal | Madeira | Pool |
| Louise Auerbach | Multipurpose | 665 | 12.652 | Liberia | Monrovia | Charter |
| Lotta Auerbach** | Multipurpose | 665 | 12.744 | Liberia | Monrovia | Charter |
* Verkauft im Januar 2022.
** Verkauft im Februar 2022.
Die Entwicklung des Aktienkurses der Ernst Russ AG im Jahr 2021 war sehr positiv. Der Eröffnungskurs lag bei 1,31 EUR. Kurz danach wurde am 11. Januar 2021 der Jahrestiefstkurs von 1,25 EUR erreicht. Seitdem war ein stetiger Anstieg des Aktienkurses zu beobachten, der insbesondere im Dezember noch einmal an Fahrt aufnahm. Am 27. Dezember 2021 wurde der Jahreshöchstkurs von 6,65 EUR erzielt. Der Jahresschlusskurs lag bei 6,30 EUR. Selbstverständlich bleibt es das ausgesprochene Ziel, den Wert der Aktie und damit das Investment in die Ernst Russ AG nachhaltig zu stärken.
Die Anzahl der im Durchschnitt börsentäglich gehandelten Aktien belief sich dabei auf 153.313 Stück bei einem durchschnittlichen Tagesumsatz von 559.793 EUR.
| Anzahl der Aktien zum 31.12. 32.434.030 32.434.030 Grundkapital zum 31.12. in EUR 32.434.030 32.434.030 |
2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|
| Jahresschlusskurs in EUR (Xetra) | 6,30 | 1,35 | |
| Höchstkurs in EUR (Xetra) 6,65 1,40 |
|||
| Tiefstkurs in EUR (Xetra) 1,25 0,49 |
|||
| Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. EUR 204,3 43,8 |
|||
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) in EUR 0,49 0,12 |
|||
| Ergebnis je Aktie (verwässert) in EUR 0,49 0,12 |
SCHLUSSKURS
Quelle: vwd group / EQS Group AG; 2021
| Aktiengattung | Nennwertlose Namensaktien (Stückaktien) |
|---|---|
| Anzahl der zum Börsenhandel zugelassenen Aktien | 32.434.030 |
| Marktsegment | Scale (Frankfurter Wertpapierbörse), Mittelstandsbörse Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg) |
| Handelsplätze | Frankfurter Wertpapierbörse, Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg |
| Erster Handelstag / Ausgabepreis | 6.10.2005 / 20,50 EUR |
| ISIN | DE000A161077 |
| WKN | A16107 |
| Börsenkürzel | HXCK |
| Reuters | HXCKk.DE |
| Bloomberg | HXCK:GR |
| Common Code | 022854488 |
| Designated Sponsor | M.M. Warburg & CO (AG & Co.) KGaA (ab 01.10.2021); ODDO BHF Corporates & Markets AG (bis 31.12.2021) |
| Capital Markets Partner | M.M. Warburg & CO (AG & Co.) KGaA (ab 01.01.2022); ODDO BHF Aktiengesellschaft (bis 31.12.2021) |
| Analysten | Warburg Research, Edison Research |
MONATSDURCHSCHNITT HÖCHST-, TIEFSTKURSE
Quelle: vwd group / EQS Group AG; 2021
Durch Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung der Ernst Russ AG vom 2. Juni 2021 wurde Herr Robert Lorenz-Meyer in seinem Amt als Aufsichtsratsmitglied bestätigt. Zudem wurde die Vergrößerung des Aufsichtsrats von vier auf fünf Mitglieder und eine entsprechende Satzungsänderung beschlossen. Herr Harald Christ wurde als weiterer Aufsichtsrat gewählt
und ist seit der entsprechenden Satzungsänderung im Amt. Herr Christ wurde vom Aufsichtsrat als dessen stellvertretender Vorsitzender gewählt. Gemeinsam mit Herrn Alexander Stuhlmann als Vorsitzendem, Herrn Jochen Thomas Döhle und Herrn Ingo Kuhlmann bilden sie das Aufsichtsgremium der Ernst Russ AG. Herr Udo Bandow steht dem Gremium beratend zur Seite.
Die Ermächtigungen des Vorstands mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 16.217.015 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016) sowie zur Begebung von Schuldverschreibungen (Bedingtes Kapital 2016) galten noch bis zum 22. Juni 2021. Durch Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung 2021 der Ernst Russ AG vom 2. Juni 2021 wurde ein
neues Genehmigtes Kapital 2021 sowie ein neues Bedingtes Kapital 2021 in gleicher Höhe beschlossen und die Satzung dahingehend angepasst.
Die Satzung der Ernst Russ AG können sie unter folgendem Link einsehen:
http://www.ernst-russ.de/de/unternehmen/satzung.html
Die Ernst Russ AG hat trotz der mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Einschränkungen im Geschäftsjahr 2021 ihre Investor Relations-Arbeit weiter intensiviert. So hat sich die Ernst Russ AG im Dezember 2021 erneut auf der Münchner Kapitalmarktkonferenz (MKK) präsentiert, die pandemiebedingt erneut in virtueller Form stattfinden musste. Auch im Geschäftsjahr 2022 wird sich die Ernst Russ AG wieder auf mindestens einer Kapitalmarktkonferenz präsentieren.
Neben der Veröffentlichung des Geschäfts- und des Halbjahresberichts veröffentlicht die Ernst Russ AG seit dem Geschäftsjahr 2020 zusätzlich freiwillige Quartalsberichte.
Im Mai 2021 wurde zudem der erste Research-Bericht der Warburg Research GmbH veröffentlicht. Diesen Bericht sowie Updates dazu können Sie auf unserer Website unter folgendem Link einsehen:
https://ernst-russ.de/de/investor-relations/ research-berichte.html
Angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie mussten wir im Geschäftsjahr 2021 erneut auf eine Hauptversammlung in Präsenzform und den persönlichen Dialog mit unseren Aktionären verzichten. Der Gesetzgeber hatte Ende März 2020 befristet die Möglichkeit eröffnet, eine virtuelle Hauptversammlung abzuhalten und diese Möglichkeit vorerst bis Ende 2021 verlängert. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Gefährdung durch das Coronavirus hielten wir dies für die einzig verantwortbare Möglichkeit im ersten Halbjahr 2021 eine Hauptversammlung durchzuführen. Der Gesetzgeber hat zwischenzeitlich die Möglichkeit zur Durchführung von virtuellen Hauptversammlungen bis August 2022 verlängert. Wir halten die virtuelle Variante aufgrund der weiterhin bestehenden hohen Infektionszahlen und der insbesondere mit der neuen Omikron-Variante verbundenen Unsicherheiten auch im Jahr 2022 für die verantwortungsvollste Möglichkeit zur Durchführung einer Hauptversammlung im ersten Halbjahr.
* Die Ernst Russ AG behält sich vor, ggf. Termine zu ändern oder zu ergänzen.
| 1.1. Grundlagen des Konzerns und der Ernst Russ AG | 33 | |
|---|---|---|
| I. | Geschäftstätigkeit | 33 |
| II. | Wirtschaftsbericht | 35 |
| 1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage | 38 | |
| I. | Vermögenslage | 38 |
| II. | Finanzlage | 42 |
| III. | Ertragslage | 43 |
| IV. | Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf | 45 |
| V. | Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ernst Russ AG und Ausblick | 46 |
| 1.3. Personal | 49 | |
| 1.4. Chancen- und Risikobericht | 50 | |
| I. | Risikomanagementsystem | 50 |
| II. | Chancenbericht | 51 |
| III. | Risikobericht | 53 |
| 1.5. Prognosebericht | 60 | |
| 1.6. Sonstige Angaben | 62 | |
| Schlusserklärung des Vorstands gemäß § 312 Abs. 3 AktG | 62 | |
Der vorliegende Bericht ist eine Zusammenfassung der Lageberichte der Ernst Russ AG und des Ernst Russ Konzerns für das Geschäftsjahr 2021.
Die Ernst Russ AG mit Sitz in Hamburg ist die konzernführende Holding des Ernst Russ Konzerns (im Folgenden: "ER Gruppe"). Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen. Zusammen mit ihren Tochterunternehmen bildet die Ernst Russ AG einen Reederei-Konzern mit Sitz in Hamburg.
Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 an der Börse notiert und seit März 2017 im Listing-Segment "Scale" der Deutschen Börse AG in Frankfurt sowie an der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet.
Mit Abschluss der in den Vorjahren initiierten Neuausrichtung und Fokussierung der Unternehmensstrategie auf das Segment Shipping und damit der Etablierung eines nachhaltigen und transparenten Geschäftsmodells hat die ER Gruppe ihre Segmentierung ab dem Beginn des Geschäftsjahres 2021 angepasst. Die operativen Geschäftsaktivitäten wurden im Berichtsjahr insbesondere im Segment Shipping abgebildet. Darüber hinaus war der Konzern in den Segmenten Management Services und Other Services tätig. Die Steuerung, die Planung und das Reporting der Unternehmensgruppe durch das Management erfolgte anhand dieser
Segmente. Aufgrund der Veräußerung der Immobiliensparte im Geschäftsjahr 2020 entfällt das Segment Real Estate ab dem Berichtsjahr 2021.
Die ER Gruppe konzentriert sich als börsengehandelte Reederei und maritimer Investmentmanager auf den kontinuierlichen Ausbau eines werthaltigen und beständigen Schiffs-Portfolios sowie das maritime Investment-Management. Der Fokus liegt dabei auf Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 6.600 TEU. Daneben prüfen wir laufend sich ergebende Opportunitäten auch in anderen Handelsschiff-Segmenten, wie zum Beispiel Bulkern, Multipurpose-Schiffen und Tankern.
Die ER Gruppe betreut zum 31. Dezember 2021 eine Flotte von 30 (Vorjahr: 16) vollkonsolidierten Schiffen. Dieses Beteiligungsportfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 6.600 TEU und einem Handysize-Bulker mit 38.000 dwt sowie zwei Multipurpose-Schiffen zusammen. Der Verkauf eines Multipurpose-Schiffes sowie eines Containerschiffes erfolgte im Januar bzw. Februar 2022.
Das Segment Shipping bildete im Berichtsjahr 2021 den Kernbereich der Geschäftsaktivitäten der ER Gruppe. Dieses Segment umfasst den Betrieb der eigenen, d. h. vollkonsolidierten Schiffe. Hierunter fallen insbesondere die Chartereinnahmen dieser Schiffe sowie deren Betriebs- und Finanzierungskosten.
Die Einbindung in ein global agierendes Netzwerk von sorgfältig ausgewählten maritimen Dienstleistungsunternehmen ermöglicht es der ER Gruppe, für den jeweiligen Schiffstyp eine qualitativ hochwertige Betreuung im laufenden Schiffsbetrieb zu erbringen – sowohl für Fremdinvestitionen als auch für eigene Schiffe. Dies umfasst die gesamte Bandbreite, beginnend mit der Identifikation und dem Ankauf sowie der Finanzierung eines geeigneten Schiffes, über die Entwicklung einer Beschäftigungsstrategie und die Auswahl des technischen Bereederers und des Crewing-Unternehmens bis zur Entwicklung und Umsetzung der richtigen Vermarktungsstrategie mit ausgewählten Maklerunternehmen.
Die ER Gruppe übernimmt regelmäßig selbst die vollumfängliche kaufmännische Betreuung. Dies umfasst auch die Prüfung und Überwachung sämtlicher Verträge und der Zahlungsströme sowie eine Budgetkontrolle, die durch eine vollständige und digitale Vernetzung der einzelnen Schiffe und Dienstleister mit den IT-Systemen der ER Gruppe durchgeführt werden kann. Mit diesem direkten und ständigen Zugriff auf
Details des Schiffsbetriebs ermöglichen wir ein zeitnahes und aussagkräftiges Investorenreporting. Die ER Gruppe verfügt über sehr erfahrene Mitarbeiter aus dem maritimen Sektor, die Hand in Hand mit einem motivierten und sehr gut ausgebildeten Team aus Kapitalmarkt- und Finanzierungspezialisten zusammenarbeiten.
Seit dem Jahr 2015 hat die ER Gruppe ihre Flotte kontinuierlich ausgebaut. Auch im Jahr 2021 wurde diese Entwicklung erfolgreich fortgesetzt. Im Februar 2021 hat die Unternehmensgruppe mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligungen an zwei Multipurpose-Schiffen ihre Flotte erfolgreich auf 18 vollkonsolidierte Schiffe erweitert und diversifiziert. Es handelt sich dabei um zwei im Jahr 2007 gebaute Projektladungsschiffe mit einer Tragfähigkeit von jeweils rund 12.500 Tonnen.
Im Dezember 2021 erfolgte die Erweiterung der ER-Flotte um weitere zwölf Schiffe. Mit dem Erwerb von weiteren 10 % der Anteile an der Fernando Feeder Parent GmbH & Co. KG erlangte die ER Gruppe die Mehrheit von insgesamt 55 % an einem Portfolio von zwölf Feeder-Containerschiffen. Dabei handelt es sich um elf Containerschiffe der Größenklasse von 800 TEU und ein Containerschiff mit 1.800 TEU. Die zuvor nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung an der Fernando Feeder Parent GmbH & Co. KG wird damit ab dem Erwerbszeitpunkt, dem 31. Dezember 2021, voll in den Konzernabschluss der Ernst Russ AG einbezogen.
Insgesamt betreute die ER Gruppe zum 31. Dezember 2021 eine Flotte von 30 (Vorjahr: 16) vollkonsolidierten Schiffen. Dieses Portfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen unterschiedlicher Größenklassen zusammen. Das größte Schiff der ER-Flotte, die Emirates Wasl, hat eine Containerplatzstellkapazität von 6.589 TEU und zählt damit zur Klasse der Post-Panamax-Schiffe. Des Weiteren gehören fünf Schiffe der sogenannten Panamax-Klasse, zwei Schiffe der Sub‑Panamax-Klasse sowie fünf der Handy-Klasse zur Flotte der ER Gruppe. Außerdem befinden sich zwölf Feedermax-Containerschiffe im Besitz der ER Gruppe. Neben den vorgenannten 27 Containerschiffen zählen ein Handysize-Bulker mit einer Tragfähigkeit von 38.000 dwt sowie zwei Multipurpose-Schiffe zur ER-Flotte.
Für die Schiffe im Management werden regelmäßig die nach Herstellervorschriften erforderlichen großen Wartungen der technischen Ausrüstung organisiert und überwacht. Im ersten Quartal wurden umfangreiche Instandhaltungsarbeiten bei einem Schiff der ER-Flotte umgesetzt. Im Zusammenhang mit diesen
Arbeiten fand auch turnusgemäß die Klasseerneuerung für dieses Schiff statt. Zwei weitere Schiffe der ER-Flotte absolvierten im Jahr 2021 die regelmäßige Klasseerneuerung.
Im Geschäftsjahr 2021 verlief der übrige Schiffbetrieb in enger und guter Kooperation mit den beauftragten Bereederungsunternehmen und den Befrachtungsmaklern störungsfrei ohne besondere Ereignisse.
Das für die Flotte der ER Gruppe entwickelte Beschäftigungskonzept ist auf eine nachhaltige und dauerhafte Absicherung der Einnahmen ausgerichtet. Im Geschäftsjahr 2021 umfasste die ER-Flotte durchschnittlich 18 Schiffe, von denen wir in einem weiterhin deutlich positiven Marktumfeld zwölf zu sehr attraktiven Raten und Laufzeiten neu verchartern konnten. Dies führte im Verlauf des Jahres 2021 zu einem kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlich erzielten Einnahmen von rund 10.910 USD/Tag im Januar 2021 auf rund 18.280 USD/Tag im Dezember 2021. Über das gesamte Jahr 2021 hinweg konnten daher Einnahmen von durchschnittlich 15.039 USD/Tag erzielt werden. Dies entspricht einem Anstieg von 73,6% im Vergleich zum Vorjahreswert von 8.662 USD/Tag. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Charterverträge der vollkonsolidierten Schiffe der ER-Flotte betrug zum 31. Dezember 2021 20,4 Monate (31. Dezember 2020: 14,5 Monate). Insgesamt sind zehn Schiffe mittel- bis langfristig verchartert und weitere fünf Schiffe sind mit bis zu zwölf Monaten Laufzeit verchartert. Inklusive der zwölf zum 31. Dezember 2021 erstmalig konsolidierten Schiffe erzielen 15 Schiffe Erlöse aus Chartereinnahmepools.
Von 6.508 möglichen Einsatztagen war die Flotte der vollkonsolidierten Schiffe der ER Gruppe an 6.372 Tagen (97,9%, Vorjahr: 97,2%) einsatzfähig. Die technischen Ausfallzeiten von 2,1 % (Vorjahr: 2,8 %) waren insbesondere auf die oben beschriebenen Werftaufenthalte sowie auf übliche betriebsbedingte Störungen und die Zeit für die Durchführung von notwendigen Reparaturen zurückzuführen. Darüber hinaus gab es keinerlei Aufliegezeiten, so dass auch die tatsächlichen Betriebstage bei 6.372 lagen (97,9%; Vorjahr: 95,9%). Die Entwicklung deckt sich mit den Erwartungen aus dem Prognosebericht des Vorjahres, in dem von einer leicht höheren Auslastung der Flotte ausgegangen wurde.
Alle Dienstleistungen der ER Gruppe werden im Segment Management Services abgebildet. Hierunter fallen sowohl das Asset- und Shipmanagement für die Flotte der ER Gruppe als auch das Asset- und Fondsmanagement für Investoren der Assetklassen Schiff
und Alternative Investments. Im Bereich Alternative Investments werden die Asset-Klassen Lebensversicherungs-Zweitmarkt und Flugzeug betreut. Ferner erfolgt in diesem Bereich die Verwaltung von zwei Immobilien-Dachfonds.
Anfang April 2021 hat die ER Gruppe den Geschäftsbereich Fondsmanagement Bremen veräußert. Damit verbunden war der Abgang von fünf Konzerngesellschaften und rund 40 weiteren Beteiligungen. In diesem Zusammenhang reduzierte sich die Mitarbeiteranzahl um sechs Personen.
Im Segment Management Services werden zum 31. Dezember 2021 Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 0,5 Mrd. EUR (31. Dezember 2020: 0,8 Mrd. EUR) betreut. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 beträgt die Anzahl der betreuten Fonds 18 (31. Dezember 2020: 67). Die Veränderungen resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf des Geschäftsbereiches Fondsmanagement Bremen sowie der finalen Beendigung von zwei Lebensversicherungsfonds.
Die Zentral-Funktionen der ER Gruppe werden im Segment Other Services dargestellt.
Die Steuerung der Unternehmensgruppe basiert auf einem stetigen und methodischen Vorgehen. Dabei werden unterschiedliche finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren in den Fokus gestellt.
Für die ER Gruppe stellen der Umsatz und das Betriebsergebnis bzw. das operative Ergebnis (EBIT vor neutralem Ergebnis) die bedeutsamsten Steuerungskennzahlen dar. Auch wenn die Liquidität weiterhin eine wichtige Kennzahl ist, stellt sie seit diesem Berichtsjahr keine primäre Steuerungsgröße mehr dar. Die Auslastung der Flotte stellt den wesentlichen nicht finanziellen Leistungsindikator dar.
Die Budgetplanung der Unternehmensgruppe erfolgt grundsätzlich in einem jährlichen Turnus. Diese wird laufend aktualisiert und ein entsprechender rollierender Forecast erstellt, welcher mindestens quartalsweise dem Aufsichtsrat vorgestellt wird. Auf Grundlage der genannten Kennzahlen werden die Aktivitäten der einzelnen Teilbereiche des Unternehmens ausgerichtet und durch das Controlling sowie das Management, u.a. im Rahmen eines monatlichen Reportings, fortlaufend überwacht und gesteuert.
Die Leitung, Steuerung und Kontrolle der Geschäftsaktivitäten der ER Gruppe erfolgt durch den Vorstand und das erweiterte Managementteam sowie auf operativer Ebene durch die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften und die Führungskräfte in den einzelnen Abteilungen.
Die wesentlichen finanziellen Steuerungsgrößen der Ernst Russ AG sind das Ergebnis vor Steuern sowie die Liquidität.
Hinsichtlich der wesentlichen Tochtergesellschaften und ihrer Standorte wird auf die Anteilsbesitzliste im (Konzern-) Anhang der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2021 verwiesen.
In diesem Abschnitt werden die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Marktentwicklungen auf dem Schifffahrtsmarkt im Berichtsjahr 2021 dargestellt.
Die internationale Wirtschaft war im Jahr 2021 wie im Vorjahr stark durch den Verlauf der Corona-Pandemie gekennzeichnet. Nachdem es im ersten Pandemiejahr 2020 den größten wirtschaftlichen Einbruch seit der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise gab, schloss der deutsche Außenhandel im zweiten Pandemiejahr 2021 mit dem besten Ergebnis der letzten Jahrzehnte ab.
Nach trägem Impfstart und einer Verlängerung des Lockdowns mit dem Ende der "Bundesnotbremse" im Sommer 2021 wurde nachfolgend der Handel und die Gastronomie wieder geöffnet. Im März havarierte das 20.000-TEU-Containerschiff "Ever Given" im Suezkanal, so dass sich in sechs Tagen insgesamt rund 400 Frachtschiffe in beiden Richtungen aufstauten. Da 12% des Welthandels diese Wasserstraße passieren, waren zusätzlich zu den Effekten infolge der Corona-Pandemie leere Lager und Lieferengpässe die Folge. Der Handel und auch die Börsen wurden von diesem Vorfall nicht verunsichert. Im Gegenteil: Trotz einer weiteren Corona-Welle nahm der deutsche Leitindex DAX, der seit dem 20. September 2021 statt nur 30 die 40 wertvollsten deutschen Unternehmen berücksichtigt, die Rekordmarke von 14.000 Punkten. Die Rallye an den Kapitalmärkten zog sich durch das ganze Jahr und zwischenzeitlich kletterte der DAX-40 sogar auf über 16.000 Punkte. Zum Jahresende gab es im Zuge der neuen Corona-Variante Omikron erneut Mobilitätsbeschränkungen. Im gesamten Jahr 2021 hatten kräftige Finanzhilfen der Regierungen, extrem niedrige Zinsen und die rasche Einführung von Impfstoffen einen unerwartet starken Aufschwung ausgelöst.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet dementsprechend ein globales Wachstum von 5,9% für das Jahr 2021. Beim Welthandel wurde trotz Corona-Pandemie und globalem Logistikstau im Jahr 2021 nach Berechnungen der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) eine Steigerung um 25% mehr als 2020 und um 13 % mehr als 2019 verzeichnet. Nach Angaben der UNCTAD beläuft sich 2021 der Gesamtumfang des Welthandels auf 28,5 Bio. USD. Besonders im vierten Quartal 2021 zog das Handelswachstum nochmals an. Der positive Trend ist unter anderem auf die Konjunkturpakete und den Anstieg der Rohstoffpreise zurückzuführen. Im Vergleich hat der Warenhandel deutlich stärker zugelegt, als der Handel mit Dienstleistungen. Der Euroraum, der sich von dem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie erholte, legte beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Gesamtjahr 2021 laut Angaben des Statistikamtes Eurostat um 5,2 % zu. Damit folgte auf einen extremen Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 nachhaltiges Wachstum. Von Deutschland wurden Waren im Wert von 1.375,5 Mrd. EUR exportiert und Waren im Wert von 1.202,2 Mrd. EUR importiert. 2021 stiegen die deutschen Exporte damit um 14 % und die Importe um 17,1% gegenüber dem Vorjahr. Die Außenhandelsbilanz schloss im Dezember 2021 mit einem Überschuss von 7,0 Mrd. EUR ab. Nachdem die Wirtschaftsleistung im Sommer trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder gewachsen war, trübte sich Ende des Jahres die Konjunkturlage der deutschen und der internationalen Wirtschaft aufgrund von steigenden Preisen und dem Aufkommen der neuen Coronavirus-Mutante Omikron ein. Für das gesamte Jahr 2021 beträgt das deutsche BIP 3.567 Mrd. EUR. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ergibt dies ein BIP-Wachstum von 2,8% zum Vorjahr.
Der Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) zum US-Dollar wurde mit Stand vom 31. Dezember 2021 auf 1,1326 USD je EUR festgelegt. Im Vergleich zum Jahresschlusskurs 2020 von 1,2271 USD je EUR wertete die Gemeinschaftswährung um rund 8,3% ab. Für die ER Gruppe wirkt sich der EUR/USD-Wechselkurs insbesondere durch die in USD vereinbarten Charterraten und große Teile der Schiffsbetriebskosten unmittelbar auf die Ertragslage im Segment Shipping aus.
Die Leitzinsen hat die EZB im Jahr 2021 wie in den vergangenen Jahren seit den letzten Anpassungen im März 2016 unverändert belassen. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität werden unverändert bei 0,00%, 0,25% bzw. -0,50% belassen. Erklärtes Ziel der EZB sind stabile Preise bei einer Teuerungsrate von 2 %. Sowohl in Deutschland, als auch im Euroraum haben sich die Teuerungsraten in den vergangenen Monaten von diesem Ziel entfernt. Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2021 um 3,1% gegenüber 2020 erhöht – insbesondere aufgrund der gestiegenen monatlichen Inflationsraten im zweiten Halbjahr 2021. Die EZB erklärt den sprunghaften Anstieg der Teuerung vor allem mit Sonderfaktoren wie den Lieferengpässen infolge gestiegener Nachfrage. Für Verbraucherinnen und Verbraucher wesentliche Preiserhöhungen gab es beispielsweise bei leichtem Heizöl (+41,8%) und bei Kraftstoffen (+22,6%). Im Zuge dieser Entwicklung lässt die EZB ihr Notkaufprogramm für Anleihen, englisch "Pandemic Emergency Purchase Programme" (PEPP), Ende März 2022 auslaufen. Der Bestand an Anleihen soll dann noch bis Ende 2024 konstant gehalten werden.
Mit dem Auslaufen dieser Maßnahme und dem Abschwächen der Sonderfaktoren werde sich nach Einschätzung der Notenbank im Jahr 2022 auch die Teuerung abschwächen. Auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beließ den geldpolitischen Schlüsselsatz im Jahr 2021, wie angekündigt, in der Spanne von 0,00 bis 0,25%. Auf dieses Niveau hatte die Fed den Leitzins im März 2020 gesenkt, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern.
Die folgenden Ausführungen zur Angebots- und Nachfrageseite der Containerschifffahrt des Jahres 2021 stellen die Entwicklung des für die Ernst Russ Gruppe relevanten Schifffahrtsmarktes dar.
Das Welthandelsvolumen und die Schifffahrtsmärkte haben sich im Jahr 2021 besser entwickelt, als nach den dramatischen Wirtschaftsschwankungen im Vorjahr 2020 und einem Rückgang des globalen Containerhandelsvolumens von 1,3% zu erwarten war. Die Wiederbelebung des Handels in Verbindung mit fortdauernden pandemiebedingten Einschränkungen und Störungen hat zu Engpässen in den überlasteten Häfen sowie zu Verspätungen und längeren Verweilzeiten in der gesamten Schifffahrt geführt. Für die Containerschifffahrt haben ein Containerhandelswachstum über 6 % und steigende Frachtraten die Rentabilität stark erhöht.
Der Weltseehandel ist insgesamt im Jahr 2021 um 3,4% gestiegen – sowohl in Tonnen als auch in Tonnenmeilen (1 Tonnenmeile = Transport einer Tonne über eine Seemeile hinweg) – mit einem Gesamtvolumen von 12 Mrd. Tonnen. Dabei steht Getreide an der Spitze der 2021-Rangliste der Transportgüter. Der Getreide-Handel ist im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 9,3 % gestiegen. Auch beim Containerhandel, der im Jahr 2020 nach einem Covid-19-bedingten Rück-
gang von 1,3% im nachfolgenden Jahr 2021 um 6,1% auf 206 Mio. TEU gestiegen war, wurde aufgrund des Nachholbedarfs, diverser Konjunkturmaßnahmen, der Verlagerung von Ausgaben sowie der positiven globalen makroökonomischen Trends das Niveau von 2019 erreicht und verbessert. Das TEU-Volumen lag 2021 4,7 % über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Demgegenüber standen Handelsdaten, die sich im Jahr 2021 noch nicht wieder erholt hatten. Das Volumen des Kohlehandels lag beispielsweise aufgrund der aktuellen Preisdynamik und der Energiewende 3,5 % unter dem Niveau von 2019. Deutlich unter Druck stand auch der Ölhandel.
Die Dynamik von Angebot und Nachfrage der Containerschifffahrt wurde im Jahr 2021 durch eine starke Nachfrage nach Schiffen aller Größenordnungen gekennzeichnet. Die Verfügbarkeit von Tonnage war im Laufe des Jahres sehr gering, nachdem ein Großteil frühzeitig für 2022 und darüber hinaus vermittelt worden war. Dementsprechend erreichten Container-Spotfrachtraten im vierten Quartal 2021 Höchststände, nachdem sie seit Mitte 2020 zunehmend kräftiger angestiegen waren. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI), ein internationaler Indexwert, der die aktuellen Frachtpreise für den Containertransport abbildet, verzeichnete dementsprechend noch im ersten Halbjahr 2020 einen Schnitt von rund 900 Punkten, steigerte sich Anfang 2021 auf rund 2.800 Punkte und überschritt Ende des Jahres erstmals seit Beginn der Zahlenreihe (Oktober 2009) die Marke von 5.000 Punkten (SCFI-Durchschnitt 2020: 1.234 Punkte, 2021: 3.773 Punkte). Der New ConTex, ein Index für Containerschiff-Zeitcharterraten, der von dem Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V. (VHBS) erstellt wird, lag nach einem enormen Anstieg im Jahr 2021 und einem leichten Rücksetzer zum Ende des Jahres bei 2.613 Punkten (16.12.2021). Der prozentuale Zuwachs im Jahresvergleich betrug 272,2%.
Das Flottenwachstum der Containerschifffahrt war nach Zahlen von Clarksons mit einem Kapazitätswachstum von 2,9 % im Jahr 2020 und 4,5 % im Jahr 2021 gering. Die Flottengröße belief sich zur Jahreswende 2021/2022 auf 5.587 Containerschiffe mit einer Gesamtkapazität von 24,7 Mio. TEU. Im vierten Quartal wurden 39 Schiffe mit 0,25 Mio. TEU fertiggestellt, die die Zahl der Auslieferungen für das gesamte Jahr auf 162 Containerschiffe mit 1,1 Mio. TEU erhöhte. Dies liegt geringfügig unter der durchschnittlichen Kapazität der Jahre 2016 bis 2019. Zu beachten ist dabei, dass das Angebot an Containerschiffen durch eine Reihe von Faktoren geschmälert wurde, vor allem durch die starke Überlastung der Häfen, die einen Teil der Tonnage "vom Markt genommen hat". In den Vor-Corona-Jahren wurde diesbezüglich mit etwa 2 % gerechnet, im Jahr 2021 wurden dagegen rund 11 % der gesamten Containerschiffskapazität durch logistische Störungen "aus dem Markt genommen".
Die Zahl der Containerschiffe, die 2021 zu vergleichsweise hohen Handelspreisen veräußert wurden, erreichte einen historischen Höchststand, sowohl in Bezug auf das TEU-Volumen als auch auf die Anzahl der Abschlüsse. Das Verkaufsvolumen lag 26% über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017. Insgesamt wurden im Laufe des Jahres 572 Containerschiffe mit einer Gesamtstellplatzkapazität von 1,94 Mio. TEU verkauft. Mit einem Höchststand im Sommer 2021 ging das Sale & Purchase-Volumen (S&P) zum Ende des Jahres zurück, was teilweise auf einen Mangel an Verkaufsobjekten zurückzuführen ist. In den letzten beiden Monaten des Jahres 2021 wurden durchschnittlich 28 Schiffe im Monat verkauft, deutlich weniger als in den ersten drei Quartalen des Jahres, in denen rund 52 Schiffe im Monat den Besitzer wechselten. Die Zahlen zur Abwrackung und zum Recycling von Schiffen waren dagegen im Jahr 2021 rekordverdächtig niedrig. Nach Alphaliner wurden im ersten Halbjahr 15 Schiffe (14.007 TEU) und im zweiten Halbjahr nur vier Schiffe (2.489 TEU) zerlegt und recycelt. Dies liegt deutlich unter den 194.500 TEU, die 2020 aus dem Markt genommen wurden, und ist weit entfernt von früheren Kapazitätsmengen, die diesbezüglich verkauft wurden (2017 mit 417.000 TEU bzw. 2016 mit 655.000 TEU). Trotz attraktiver Abwrackpreise haben es viele Schiffseigner vorgezogen, ihre Schiffe angesichts der außergewöhnlich hohen Frachtraten auf dem Chartermarkt zu handeln. Aus den gleichen Gründen sank auch die Größe der inaktiven Containerflotte auf einen Jahresdurchschnitt von unter 3% und lag im Jahr 2021 bei durchschnittlich 606.410 TEU. Nach Alphaliner waren dies im gesamten Jahr nur durchschnittlich 162 Einheiten mit einer Kapazität von 3.743 TEU.
Die Ernst Russ AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 nach den Vorschriften der §§ 290 ff. des Handelsgesetzbuches sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten im Konzernabschluss, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Erträge und Aufwendungen, die dem Betriebsergebnis zugeordnet werden, betreffen grundsätzlich die gewöhnliche Geschäftstätigkeit der ER Gruppe und fallen zumeist regelmäßig an. Hierunter fallen
darüber hinaus auch Erträge, die nicht direkt mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Zusammenhang stehen, aber mit Aufwendungen korrespondieren, die dem betrieblichen Bereich zugeordnet wurden. Die Erträge und Aufwendungen, die dem neutralen Ergebnis zugeordnet werden, resultieren im Wesentlichen aus einmaligen oder nicht mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zusammenhängenden Geschäftsvorfällen.
Die Vermögenslage der ER Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Aktiva | 263,7 | 163,4 | 100,3 |
| Langfristiges Vermögen | 220,5 | 133,6 | 86,9 |
| Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge | 0,3 | 0,4 | -0,1 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 2,2 | 2,8 | -0,6 |
| Schiffe | 210,2 | 119,7 | 90,5 |
| Übrige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | 0,7 | 0,4 | 0,3 |
| Finanzanlagen | 7,1 | 8,5 | -1,4 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 0,0 | 1,8 | -1,8 |
| Kurzfristiges Vermögen | 43,2 | 29,8 | 13,4 |
| Vorräte | 1,4 | 1,0 | 0,4 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 12,9 | 18,1 | -5,2 |
| Flüssige Mittel | 26,4 | 9,2 | 17,2 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2,0 | 0,9 | 1,1 |
| Aktive latente Steuern | 0,5 | 0,6 | -0,1 |
| Passiva | 263,7 | 163,4 | 100,3 |
| Langfristiges Kapital | 188,1 | 141,8 | 46,3 |
| Eigenkapital | 142,8 | 80,1 | 62,7 |
| Passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung | 0,3 | 0,5 | -0,2 |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 45,0 | 61,2 | -16,2 |
| Kurzfristiges Kapital | 75,6 | 21,6 | 54,0 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 68,3 | 20,8 | 47,5 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1,7 | 0,8 | 0,9 |
| Passive latente Steuern | 5,6 | 0,0 | 5,6 |
Die Bilanzsumme hat sich zum 31. Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr von 163,4 Mio. EUR um 100,3 Mio. EUR auf 263,7 Mio. EUR erhöht. Zu den einzelnen Bilanzpositionen werden die Veränderungen nachstehend ausgeführt.
Der Anstieg des langfristigen Vermögens um 86,9 Mio. EUR auf 220,5 Mio. EUR ist insbesondere auf den Zugang weiterer Seeschiffe zurückzuführen.
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Das Anlagevermögen erhöhte sich um 88,7 Mio. EUR auf 220,5 Mio. EUR und beträgt damit 83,6% der Bilanzsumme. Der Anstieg des Anlagevermögens resultiert insbesondere aus dem Zugang von 14 weiteren Schiffen. Die Zugänge betreffen den Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an zwölf Containerschiffen und zwei Multipurpose-Schiffen (MPP) mit Anschaffungskosten in Höhe von insgesamt 95,0 Mio. EUR. Des Weiteren sind geleistete Anzahlungen für den Einbau von Ballastwasseranlagen sowie nachträgliche
Anschaffungskosten für ein im Vorjahr erworbenes Containerschiff von insgesamt 3,0 Mio. EUR angefallen. Den Anschaf fungskosten stehen planmäßige Abschreibungen auf das Schiffsvermögen in Höhe von 7,5 Mio. EUR gegenüber.
Die nachfolgende Tabelle enthält eine Übersicht des Schiffsvermögens inkl. geleistete Anzahlungen in Zusammenhang mit dem Einbau von Ballastwasseranlagen der ER Gruppe:
| SCHIFFSTYP | GRÖSSE | BAUJAHR | 31.12.2021 BUCHWERT IN MIO. EUR |
31.12.2020 BUCHWERT IN MIO. EUR |
VERÄNDERUNG IN MIO. EUR |
|---|---|---|---|---|---|
| Container | 6.589 TEU | 2010 | 15,1 | 15,7 | -0,6 |
| Container | 4.178 TEU | 2010 | 8,3 | 8,4 | -0,1 |
| Container | 3.091 TEU | 2008 | 8,6 | 9,1 | -0,5 |
| Container | 3.091 TEU | 2006 | 7,6 | 7,7 | -0,1 |
| Container | 3.091 TEU | 2003 | 5,8 | 6,1 | -0,3 |
| Container | 3.091 TEU | 2003 | 5,7 | 5,3 | 0,4 |
| Container | 2.785 TEU | 2007 | 7,6 | 7,9 | -0,3 |
| Container | 2.450 TEU | 2003 | 5,8 | 6,0 | -0,2 |
| Container | 1.812 TEU | 2008 | 14,0 | 0,0 | 14,0 |
| Container | 1.710 TEU | 2008 | 5,9 | 6,2 | -0,3 |
| Container | 1.700 TEU | 2008 | 5,9 | 6,2 | -0,3 |
| Container | 1.341 TEU | 2010 | 6,9 | 7,0 | -0,1 |
| Container | 1.341 TEU | 2010 | 6,8 | 7,0 | -0,2 |
| Container | 1.338 TEU | 2007 | 5,0 | 5,2 | -0,2 |
| Container | 868 TEU | 2007 | 6,1 | 0,0 | 6,1 |
| Container | 868 TEU | 2005 | 7,3 | 0,0 | 7,3 |
| Container | 868 TEU | 2001 | 4,5 | 0,0 | 4,5 |
| Container | 862 TEU | 2004 | 6,2 | 0,0 | 6,2 |
| Container | 806 TEU | 2006 | 7,1 | 0,0 | 7,1 |
| Container | 804 TEU | 2007 | 6,1 | 0,0 | 6,1 |
| Container | 804 TEU | 2007 | 5,9 | 0,0 | 5,9 |
| Container | 804 TEU | 2006 | 7,1 | 0,0 | 7,1 |
| Container | 804 TEU | 2006 | 6,6 | 0,0 | 6,6 |
| Container | 804 TEU | 2006 | 7,0 | 0,0 | 7,0 |
| Container | 804 TEU | 2005 | 6,6 | 0,0 | 6,6 |
| Container | 698 TEU | 2008 | 2,6 | 2,8 | -0,2 |
| Container | 679 TEU | 2007 | 3,1 | 3,2 | -0,1 |
| MPP | 12.652 dwt | 2007 | 5,7 | 0,0 | 5,7 |
| MPP | 12.744 dwt | 2007 | 4,2 | 0,0 | 4,2 |
| Bulker | 39.959 dwt | 2018 | 15,1 | 15,9 | -0,8 |
| 210,2 | 119,7 | 90,5 |
Andererseits reduzierte sich das Finanzanlagevermögen um 1,4 Mio. EUR, insbesondere durch den Abgang von Beteiligungen sowie Ausleihungen an assoziierten Unternehmen, die seit dem Geschäftsjahr 2021 vollkonsolidiert werden, in Höhe von 2,4 Mio. EUR. Darüber hinaus wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen in Höhe von 0,4 Mio. EUR vorgenommen. Demgegenüber wurden Investitionen in Höhe von 1,8 Mio. EUR getätigt. 0,6 Mio. EUR davon entfallen auf ein Unternehmen, welches eine Spezial-Software für die Containerschifffahrt entwickelt.
Die entgeltlich erworbenen Dienstleistungsverträge haben sich aufgrund von planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 0,1 Mio. EUR reduziert.
Aus der Kaufpreisallokation der Unternehmenszukäufe in vorangegangenen Geschäftsjahren sind Geschäftsoder Firmenwerte entstanden, die sich im Berichtsjahr durch planmäßige Abschreibungen um 0,6 Mio. EUR reduziert haben.
Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich durch Rückzahlungen um 1,8 Mio. EUR reduziert.
Das kurzfristige Konzernvermögen erhöhte sich um 13,4 Mio. EUR auf 43,2 Mio. EUR. Diese Veränderung ist insbesondere auf die Erhöhungen der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die flüssigen Mittel zurückzuführen und wird nachfolgend erläutert.
Der unter dem Vorratsvermögen ausgewiesene Bestand an Schmier- und Treibstoffen hat sich um 0,4 Mio. EUR erhöht und beträgt 1,4 Mio. EUR.
Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände reduzierten sich um 5,2 Mio. EUR. Der Rückgang resultiert insbesondere aus der Rückzahlung von kurzfristigen Darlehen an zwei Einschiffsgesellschaften in Höhe von 7,0 Mio. EUR. Des Weiteren führte die im Berichtsjahr erfolgte Vollkonsolidierung von im Vorjahr als Beteiligungen gehaltenen Schiffsgesellschaften, zu einer Reduzierung der Forderungen in Höhe von 0,7 Mio. EUR. Demgegenüber haben sich die Forderungen aus der Hull & Machinery- sowie der Lossof-Hire-Versicherung um 1,1 Mio. EUR sowie die Forderungen aus Leistungen um 1,0 Mio. EUR erhöht.
Der Bestand an flüssigen Mitteln der ER Gruppe stieg um 17,2 Mio. EUR auf 26,4 Mio. EUR. Die Entwicklung deckt sich nicht mit der Prognose des Vorjahres, in der die ER Gruppe mindestens von einem konstanten bis moderat steigenden Bestand an liquiden Mitteln ausgegangen war. Die deutliche Überschreitung der Prognose resultiert aus der sehr positiven Entwicklung der Charterraten im Laufe des Berichtsjahres. Hinsichtlich der Veränderung der flüssigen Mittel wird auf die Erläuterungen zur Finanzlage verwiesen.
Die aktiven latenten Steuern entfallen im Wesentlichen auf die unterschiedliche Behandlung von Pensionsrückstellungen in Handels- und Steuerbilanz sowie auf den in der Ergänzungsbilanz aktivierten entgeltlich erworbenen Geschäftswert. Aufgrund von planmäßigen Abschreibungen auf den entgeltlich erworbenen Geschäftswert haben sich die aktiven latenten Steuern entsprechend vermindert.
Das Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 62,7 Mio. EUR auf 142,8 Mio. EUR. Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert neben dem Konzernjahresüberschuss aus einem gestiegenen Eigenkapitalanteil von Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 48,0 Mio. EUR. Der Minderheitenanteil am Eigenkapital hat sich insbesondere durch die Beteiligung von Minderheitsgesellschaftern an den im Geschäftsjahr getätigten Käufen von Schiffen erhöht. Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich auf 54,2% (Vorjahr: 49,0%).
Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung konnte im Berichtsjahr in Höhe von 0,2 Mio. EUR erfolgswirksam aufgelöst werden, da sich die mit dem Unterschiedsbetrag zusammenhängenden möglichen Risiken nicht materialisiert haben.
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten verminderten sich im Vergleich zum Vorjahr um 16,2 Mio. EUR auf 45,0 Mio. EUR und entfallen in Höhe von 43,5 Mio. EUR (Vorjahr: 58,6 Mio. EUR) auf die Finanzierung der Flotte der ER Gruppe. Der Rückgang der langfristigen Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit der Finanzierung der Flotte resultiert in Höhe von 37,6 Mio. EUR aus Tilgungszahlungen. Weitere 9,7 Mio. EUR der Verminderung der langfristigen Verbindlichkeiten betreffen zwei Schiffe, deren Finanzierung im Geschäftsjahr 2022 ausläuft und damit im Berichtsjahr unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird. Demgegenüber erhöhten sich die langfristigen Verbindlichkeiten aufgrund der Aufnahme bzw. Refinanzierung neuer Darlehen in Höhe von 28,5 Mio. EUR. Die erstmalige Vollkonsolidierung eines Multipurpose-Schiffes führte zu einer Erhöhung der langfristigen Verbindlichkeiten um weitere 0,9 Mio. EUR. Die verbleibende Differenz resultiert aus der Fremdwährungsbewertung.
Die langfristigen Rückstellungen haben sich um 0,1 Mio. EUR reduziert und betreffen Pensionsverpflichtungen der ER Gruppe.
Der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um 47,5 Mio. EUR resultiert in Höhe
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
von 34,7 Mio. EUR aus einer Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit der Schiffsfinanzierung. Neben dem Laufzeitende einer Finanzierung von zwei Schiffen (s.o.) hängt dieser Anstieg mit der Aufnahme bzw. Refinanzierung von Darlehen zusammen, die zumeist zu Beginn der Laufzeit höhere Tilgungsraten vorsehen. Weitere 6,7 Mio. EUR des Anstiegs der kurzfristigen Verbindlichkeiten betreffen Ansprüche von Minderheitsgesellschaftern aus Überschüssen des Geschäftsjahres 2021 von Schiffsgesellschaften. Im Übrigen entfallen 2,4 Mio. EUR der gestiegenen kurzfristigen Verbindlichkeiten auf eine Zahlungsverpflichtung in Zusammengang mit dem Erwerb eines Schiffsportfolios von zwölf Containerschiffen. Ferner stiegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 1,2 Mio. EUR. Darüber hinaus erhöhten sich die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, im Wesentlichen in Zusammenhang mit Schiffsbetriebskosten, um 2,4 Mio. EUR.
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Wesentlichen bereits vereinnahmte Charterzahlungen für das Folgejahr. Der Anstieg hängt mit der Vergrößerung der Schiffsflotte zusammen.
Der Anstieg der passiven latenten Steuern resultiert aus Differenzen in der Schuldenkonsolidierung in Zusammenhang mit dem im Berichtsjahr erfolgten Erwerb eines Schiffsportfolios von zwölf Containerschiffen.
| IN MIO. EUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis einschließlich Ergebnisanteil anderer Gesellschafter | 26,3 | 4,7 |
| Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 8,7 | 8,2 |
| Abnahme der Rückstellungen | 0,9 | -0,9 |
| Zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 1,2 | -1,7 |
| Veränderung Working Capital | 2,3 | -1,3 |
| Anpassungen der Zinserträge, Beteiligungserträge und Steuern | 0,9 | -1,2 |
| Ertragsteuerzahlungen | -0,6 | 0,2 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 39,7 | 8,0 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -27,5 | -20,8 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 6,4 | 11,6 |
| Nettomittelabfluss | 18,6 | -1,2 |
| Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen | -1,4 | 0,4 |
| Flüssige Mittel am Beginn der Periode | 9,2 | 10,0 |
| Flüssige Mittel am Ende der Periode | 26,4 | 9,2 |
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr 2021 39,7 Mio. EUR (Vorjahr: 8,0 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum bedeutet dies einen Anstieg um 31,7 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert aus der deutlichen Steigerung des Betriebsergebnisses vor Abschreibungen. Ebenso haben sich die Veränderungen der Rückstellungen und des übrigen Working Capitals positiv auf den operativen Cashflow ausgewirkt.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -27,5 Mio. EUR (Vorjahr: -20,8 Mio. EUR) ergibt sich primär aus Investitionen in das Segment Shipping, insbesondere in Zusammenhang mit dem Erwerb eines zwölf Schiffe umfassenden Schiffsportfolios Ende des Jahres 2021. Des Weiteren wurden Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 3,1 Mio. EUR getätigt, die insbesondere den Einbau von Ballastwasseranlagen auf Schiffen der ER-Flotte betreffen. Demgegenüber haben sich die liquiden Mittel in Zusammenhang mit Zugängen und Abgängen von Tochterunternehmen um 8,0 Mio. EUR erhöht. Die erhaltenen Zinsen und Dividenden belaufen sich auf 1,2 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 6,4 Mio. EUR (Vorjahr: 11,6 Mio. EUR) und betrifft im Wesentlichen Darlehensaufnahmen in Höhe von 52,8 Mio. EUR, denen Tilgungen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und übrigen Darlehensgebern in Höhe von 42,4 Mio. EUR sowie geleistete Zinszahlungen von 3,3 Mio. EUR gegenüberstehen. Des Weiteren wurden Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter in Höhe von 1,6 Mio. EUR geleistet.
Somit ergibt sich zum 31. Dezember 2021 unter Berücksichtigung von wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingten Änderungen des Finanzmittelfonds in Höhe von -1,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR) eine zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelfonds von 17,2 Mio. EUR. Der Bestand des Finanzmittelfonds am Ende der Periode beträgt 26,4 Mio. EUR (Vorjahr: 9,2 Mio. EUR).
Die Ertragslage der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2021 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 92,3 | 55,6 | 36,7 |
| Gesamtleistung | 92,3 | 55,6 | 36,7 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 4,8 | 3,9 | 0,9 |
| Materialaufwand | -49,1 | -37,5 | -11,6 |
| Personalaufwand | -5,1 | -7,0 | 1,9 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen* | -4,3 | -4,9 | 0,6 |
| Abschreibungen | -7,8 | -7,5 | -0,3 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 30,8 | 2,6 | 28,2 |
| Andere betriebliche Erträge | 2,7 | 4,6 | -1,9 |
| Andere betriebliche Aufwendungen | -4,5 | -1,0 | -3,5 |
| Andere Abschreibungen | -0,6 | -1,3 | 0,7 |
| Neutrales Ergebnis | -2,4 | 2,3 | -4,7 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen | 0,1 | 0,3 | -0,2 |
| Zuschreibungen auf Finanzanlagen | 0,1 | 0,4 | -0,3 |
| Erträge aus sonstigen Beteiligungen | 1,7 | 3,3 | -1,6 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 0,3 | 0,2 | 0,1 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | -0,4 | -0,5 | 0,1 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen* | -3,5 | -3,2 | -0,3 |
| Zins- und Beteiligungsergebnis | -1,7 | 0,5 | -2,2 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 26,7 | 5,4 | 21,3 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -0,4 | -0,7 | 0,3 |
| Konzernergebnis vor nicht beherrschenden Anteilen | 26,3 | 4,7 | 21,6 |
| Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn | -10,5 | -0,6 | -9,9 |
| Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen | 15,8 | 4,1 | 11,7 |
* Kreditbeschaffungskosten werden seit dem Berichtsjahr nicht mehr unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, sondern unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen. Der Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst.
Die Umsatzerlöse sind im Berichtszeitraum um 36,7 Mio. EUR auf 92,3 Mio. EUR gestiegen. Die Entwicklung deckt sich mit den Erwartungen aus dem
Prognosebericht des Vorjahres, in dem von einer deutlichen Erhöhung ausgegangen wurde. Die Umsatzerlöse setzen sich im Einzelnen wie folgt zusammen:
| IN MIO. EUR | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 92,3 | 55,6 | 36,7 | 66,0% |
| Shipping | 81,3 | 37,5 | 43,8 | 116,8% |
| Management Services | 10,5 | 17,6 | -7,1 | -40,3% |
| Other Services | 0,5 | 0,5 | 0,0 | 0,0% |
Die Umsatzerlöse aus Shipping erhöhten sich um 43,8 Mio. EUR und entsprechen im Geschäftsjahr 2021 rund 88% der gesamten Umsatzerlöse. Die Erhöhung resultiert aus gestiegenen Chartereinnahmen in Zusammenhang mit dem Betrieb der Schiffe. Der im Vorjahr und im Berichtsjahr getätigte Ausbau der Flotte auf 30 Schiffe wirkt sich erheblich auf den Umsatzanstieg aus. Die Vollkonsolidierung der aus zwölf Containerschiffen bestehenden Schiffsflotte erfolgte zum Ablauf des Jahres. Eine Auswirkung auf die Ertragslage der ER Gruppe aus dieser Flotte ergibt sich erst ab dem Geschäftsjahr 2022. Zusätzlich haben sich die zu erzielenden Charterraten seit Ende des Vorjahres erheblich erhöht.
Der Rückgang der Umsatzerlöse im Segment Management Services resultiert aus um 2,1 Mio. EUR geringeren Assetmanagementgebühren im Zusammenhang mit dem getätigten Verkauf des Segments Real Estate im Vorjahr. Außerdem sind die Erlöse aus Exit-Fees in Zusammenhang mit Schiffsverkäufen um 1,5 Mio. EUR gesunken. Ferner haben sich die Crewingerträge aufgrund von Schiffsverkäufen um 1,2 Mio. EUR vermindert. Des Weiteren sind Managementgebühren aus Geschäftsbesorgungsverträgen im Shipping-Bereich um 0,9 Mio. EUR gesunken.
Die Umsätze im Segment Other Services sind konstant geblieben und betreffen vornehmlich Erträge aus Geschäftsbesorgungsverträgen und übrige Dienstleistungen.
Die Gesamtleistung der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2021 betrug 92,3 Mio. EUR und erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 36,7 Mio. EUR.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 4,8 Mio. EUR sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg ergibt sich insbesondere aus einem Ertrag in Höhe von 1,4 Mio. EUR in Zusammenhang dem anteiligen Verkauf des Kommanditanteils und der damit einhergehenden Reduzierung des Beteiligungsverhältnisses der ER Gruppe von 100 % auf 51 % an einer Schiffsgesellschaft. Ferner sind die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen um 0,2 Mio. EUR auf 0,3 Mio. EUR gestiegen.
Der Materialaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 11,6 Mio. EUR, im Wesentlichen aufgrund der um 12,5 Mio. EUR gestiegenen Schiffsbetriebs- und Crewing-Kosten in Zusammenhang mit der Vergrößerung der Schiffsflotte. Hierin sind auch im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Mio. EUR erhöhte Dockingkosten enthalten. Demgegenüber haben sich die Aufwendungen aus bezogenen Crewing-Dienstleistungen für fremde Schiffe von 6,7 Mio. EUR auf 5,7 Mio. EUR verringert.
Der Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 7,0 Mio. EUR auf 5,1 Mio. EUR erheblich reduziert. Die Mitarbeiterkapazität auf Vollbeschäftigtenbasis hat sich von durchschnittlich 63 im Jahr 2020 auf 42 vermindert und beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 41 Mitarbeiter. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der ganzjährigen Berücksichtigung des Verkaufs des Segments Real Estate und der daraus resultierenden Anpassung der Mitarbeiterzahl.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 4,3 Mio. EUR lagen um 0,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Darin enthalten sind Aufwendungen für Raumkosten in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR), Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR), Steuerberatungsund Prüfungskosten in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR), EDV- und Telekommunikationskosten in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,3 Mio. EUR) sowie Aufwendungen für Versicherungen der ER Gruppe in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,3 Mio. EUR).
Die Abschreibungen in Höhe von 7,8 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR) betreffen das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände. Der Anstieg resultiert aus um 2,3 Mio. EUR gestiegenen Abschreibungen auf Schiffsvermögen in Zusammenhang mit dem Ausbau der eigenen Flotte. Die Abschreibungen auf entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge sind um 2,0 Mio. EUR gesunken.
Das Betriebsergebnis (EBIT vor neutralem Ergebnis) und damit operative Ergebnis der ER Gruppe ist mit 30,8 Mio. EUR positiv und liegt aufgrund des beschriebenen Geschäftsverlaufs im Berichtsjahr 2021 um 28,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 2,6 Mio. EUR. Im Prognosebericht des Vorjahres wurde für das Geschäftsjahr 2021 eine erhebliche Steigerung des Betriebsergebnis erwartet. Der erzielte Anstieg des Betriebsergebnisses von 28,2 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr ist erheblich, hat aber die Erwartungen aus der Prognose des Vorjahres erfreulicherweise deutlich übertroffen.
Das neutrale Ergebnis ist im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 2,4 Mio. EUR negativ. Ursächlich dafür ist insbesondere das negative Ergebnis aus Währungskursdifferenzen in Höhe von -1,1 Mio. EUR, welches im Vorjahr noch mit 0,9 Mio. EUR positiv war. Des Weiteren waren im Vorjahr Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1,3 Mio. EUR enthalten. Im Berichtsjahr enthält das neutrale Ergebnis Erträge aus der Auflösung des passiveren Unterschiedsbetrages in Höhe von 0,3 Mio. EUR. Des Weiteren sind Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen für übrige Risiken in Höhe von 0,5 Mio. EUR berücksichtigt. Darüber hinaus sind Abschreibungen auf Geschäfts-
und Firmenwerte in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR) im neutralen Ergebnis enthalten. Die Abschreibungen auf Forderungen, die dem neutralen Ergebnis zuzuordnen sind, haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio. EUR reduziert.
Das Zins- und Beteiligungsergebnis beträgt -1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR). Insbesondere um 1,6 Mio. EUR gesunkene Erträge aus Beteiligungen haben das Zins- und Beteiligungsergebnis reduziert. Im Vorjahr waren hohe Ausschüttungen von Beteiligungen aus dem Segment Real Estate enthalten. Die Zinsen und übrigen Aufwendungen haben sich um 0,3 Mio. EUR erhöht. Im Berichtsjahr sind die in diesem Posten enthaltenen Kreditbeschaffungskosten aufgrund von im Berichtsjahr getätigten Darlehensaufnahmen und Refinanzierungen um 0,3 Mio. EUR gestiegen.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) im Jahr 2021 beträgt 26,7 Mio. EUR (Vorjahr: 5,4 Mio. EUR).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belaufen sich für das Geschäf tsjahr 2021 auf einen Aufwand in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR). Die Veränderung resultiert aus einem Rückgang der latenten Steueraufwendungen in Höhe von 0,3 Mio. EUR. Die laufenden Steueraufwendungen betreffen Gewerbe- und Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und die entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern.
Der auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn erhöhte sich von 0,6 Mio. EUR auf 10,5 Mio. EUR. Die Minderheitsgesellschafter sind im Wesentlichen an einzelnen Schiffsgesellschaften der ER Gruppe beteiligt und partizipieren damit ebenso an der positiven Entwicklung auf den Schifffahrtsmärkten.
Insgesamt resultiert aus den beschriebenen Effekten ein positives Konzernergebnis nach Minderheiten von 15,8 Mio. EUR (Vorjahr: 4,1 Mio. EUR).
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2021 positiv entwickelt. Die Unternehmensgruppe kann aufgrund der getätigten Investitionen und des nachhaltigen Beschäftigungskonzeptes der Flotte von der aktuell sehr erfreulichen Entwicklung der internationalen Schifffahrtsmärkte, insbesondere aufgrund der gestiegenen Chartererlöse, profitieren. Der Ausbau der Flotte im vierten Quartal 2020 und zu Beginn des Geschäftsjahres hat sich ebenfalls positiv ausgewirkt. Der Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an zwölf Containerschiffen im Dezember
2021 wird sich hingegen erst im Jahr 2022 positiv auf die Ertragslage der ER Gruppe auswirken. Das Betriebsergebnis ist deutlich positiv. Das Konzernergebnis nach Steuern und vor Minderheiten beträgt 26,3 Mio. EUR. Die ER Gruppe verfügt zum 31. Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des positiven operativen Cashflows über eine um 17,2 Mio. EUR gestiegene Liquidität. Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich von rund 49,0% auf rund 54,2%. Nach Einschätzung des Vorstands ist die Geschäftsentwicklung unter den gegebenen Bedingungen insgesamt überaus zufriedenstellend.
Der Jahresabschluss der Ernst Russ AG wird ebenfalls nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien.
Die nachfolgende Tabelle enthält Angaben aus der Bilanz der Ernst Russ AG.
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|
| 89,7 | 77,5 | 12,2 |
| 78,4 | 61,7 | 16,7 |
| 0,5 | 0,1 | 0,4 |
| 77,9 | 56,4 | 21,5 |
| 0,0 | 5,2 | -5,2 |
| 11,3 | 15,8 | -4,5 |
| 10,0 | 13,1 | -3,1 |
| 1,2 | 2,5 | -1,3 |
| 0,1 | 0,2 | -0,1 |
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | VERÄNDERUNG |
| 89,7 | 77,5 | 12,2 |
| 69,7 | 61,5 | 8,2 |
| 68,9 | 60,4 | 8,5 |
| 0,8 | 1,1 | -0,3 |
| 20,0 | 16,0 | 4,0 |
| 20,0 | 15,9 | 4,1 |
| 0,0 | 0,1 | -0,1 |
Der Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen hängt insbesondere mit Investitionen in die IT-Infrastruktur zusammen.
Der Anstieg der Finanzanlagen zum 31. Dezember 2021 um 21,5 Mio. EUR auf 77,9 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Investitionen in Höhe von 33,4 Mio. EUR insbesondere im Segment Shipping. Enthalten sind zudem Ausleihungen in Höhe von 0,6 Mio. EUR an ein Beteiligungsunternehmen, welches eine Spezial-Software für die Containerschifffahrt entwickelt. Des Weiteren wurden Zuschreibungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR vorgenommen. Demgegenüber wurden Desinvestitionen in Höhe von 12,1 Mio. EUR getätigt, die im Wesentlichen Entnahmen aus der Kapitalrücklage von Tochtergesellschaften im Segment Shipping betreffen.
Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden im Berichtsjahr vollständig ausgeglichen.
Der Rückgang der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 3,1 Mio. EUR auf 10,0 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Darlehensrückzahlungen, u. a. von zwei Einschiffsgesellschaften, in Höhe von 7,3 Mio. EUR. Demgegenüber haben sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 4,7 Mio. EUR erhöht. Der Anstieg ergibt sich insbesondere aus Gewinnzuweisungen von Tochtergesellschaften im Segment Shipping für das Geschäftsjahr 2021.
Die Minderung der flüssigen Mittel um 1,3 Mio. EUR von 2,5 Mio. EUR zum 31. Dezember 2020 auf 1,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2021 deckt sich aufgrund von getätigten Investitionen zum Jahresende nur bedingt mit den Annahmen des Prognoseberichts
des Vorjahres. Hier wurde von einer leicht reduzierten Liquiditätslage ausgegangen.
Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 8,5 Mio. EUR auf 68,9 Mio. EUR.
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten haben sich aufgrund von Tilgungen reduziert.
Der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um 4,1 Mio. EUR auf 20,0 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus der Darlehensaufnahme in Höhe von 7,1 Mio. EUR. Ein zum Ende des Vorjahres aufgenommenes Darlehen in Höhe von 2,5 Mio. EUR wurde demgegenüber im Berichtsjahr zurückgeführt. Die kurzfristigen Rückstellungen (-0,1 Mio. EUR), die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (-0,1 Mio. EUR), die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-0,3 Mio. EUR) sowie der passive Rechnungsabgrenzungsposten (-0,1 Mio. EUR) haben sich nur unwesentlich verringert.
Die nachfolgende Tabelle enthält die wesentlichen Größen der Ertragslage der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zu dem Geschäftsjahr 2020. Die Ertragslage der Ernst Russ AG ist im Geschäftsjahr 2021 maßgeblich durch Umsatzerlöse aus konzerninternen Dienstleistungen, gesunkenen sonstigen betrieblichen Erträgen sowie Ausschüttungen von verbundenen Unternehmen geprägt. Die Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Belangen waren im Konzernabschluss zu eliminieren.
| IN MIO. EUR | 2021 | 2020 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 3,3 | 3,9 | -0,6 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1,4 | 5,5 | -4,1 |
| Personalaufwendungen | -3,0 | -3,6 | 0,6 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -2,9 | -3,4 | 0,5 |
| Beteiligungsergebnis | 9,8 | 7,0 | 2,8 |
| Abschreibungen | -1,1 | -1,9 | 0,8 |
| Sonstiges Finanzergebnis | 1,1 | 1,3 | -0,2 |
| Steuerergebnis | -0,1 | 0,0 | -0,1 |
| Jahresergebnis | 8,5 | 8,8 | -0,3 |
Die Umsatzerlöse enthalten im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen Erträge für Dienstleistungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Der Rückgang resultiert aus der geringeren Zahl an Tochterunternehmen insbesondere aufgrund des Verkaufs des Segments Real Estate im Vorjahr.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert aus geringeren Erlösen aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen in Höhe von 2,7 Mio. EUR. Im Vorjahr war hier insbesondere der Veräußerungsgewinn des Segments Real Estate enthalten. Darüber hinaus sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen um 1,7 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR gesunken. Demgegenüber haben sich die Erträge in Zusammenhang mit Währungskursumrechnungen um 0,6 Mio. EUR erhöht.
Die Personalaufwendungen reduzierten sich um 0,6 Mio. EUR auf 3,0 Mio. EUR. Die Reduzierung basiert auf der Verringerung der durchschnittlichen Mitarbeiterkapazität von 28 im Vorjahr auf 23 im Berichtsjahr, insbesondere aufgrund der ganzjährigen Auswirkung der Anpassung der Mitarbeiterzahl in den Zentralfunktionen in Zusammenhang mit der Veräußerung des Segments Real Estate im Vorjahr und der ausgebliebenden Nachbesetzung bei Eigenkündigungen.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Rechtsund Beratungskosten von 0,9 Mio. EUR auf 0,2 Mio. EUR und resultiert aus einem höheren Beratungsbedarf im Vorjahr in Zusammenhang mit dem Verkauf des Segments Real Estate. Darüber hinaus sind Miet- und Raumkosten in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR), Aufwendungen für Versicherungen und Beiträge in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR) sowie Abschluss-, Prüfungs- und Steuerberatungskosten in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR) enthalten.
Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Mio. EUR auf 9,8 Mio. EUR. Neben Ausschüttungen enthält das Beteiligungsergebnis auch Erträge aus der Gewinnzuweisung von Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2021.
Die Abschreibungen betreffen mit 1,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,8 Mio. EUR) insbesondere Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, die den üblichen Charakter übersteigen.
Das sonstige Finanzergebnis in Höhe von 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR) enthält Zinserträge in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Zinserträge aus Forderungen gegen eine ehemalige Konzerngesellschaft in Höhe von
1,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR), die in voller Höhe wertberichtigt wurden. Darüber hinaus sind Zinserträge aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR) enthalten. Dem stehen Zinsaufwendungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) gegenüber, die insbesondere Zinsen für erhaltene Darlehen von verbundenen Unternehmen sowie Steuerzinsen betreffen.
Das im Vorjahr prognostizierte leicht positive Ergebnis vor Steuern, welches deutlich unter Vorjahresniveau liegt, wurde damit im Berichtsjahr überschritten. Ursächlich hierfür sind insbesondere Ausschüttungen aus Tochtergesellschaften im Segment Shipping, die höher ausgefallen sind als geplant.
Aufgrund der Verflechtungen der Ernst Russ AG mit den Konzerngesellschaften gelten die in den Abschnitten "Chancen- und Risikobericht" und "Prognosebericht" getroffenen Annahmen und Prämissen auch für die Muttergesellschaft. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 der Ernst Russ AG ergibt im Zuge geplanter Ausschüttungen von Tochtergesellschaften ein positives Ergebnis vor Steuern, welches deutlich über Vorjahresniveau liegen wird. In diesem Zusammenhang gehen wir ebenso von einer deutlich erhöhten Liquiditätslage aus, die allerdings stichtagsbedingt erheblich von weiteren Investitionen in Neugeschäft geprägt sein kann.
Die wesentlichen Personalkennzahlen der ER Gruppe entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:
| 2021 | 2020 |
|---|---|
| 44 | 68 |
| 42 | 63 |
| 41 | 61 |
| 0 | 8 |
| 0 | 2 |
| 5,1 | 7,0 |
* Vollzeitäquivalent
Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung des Segments Real Estate im Jahr 2020 und der daraus resultierenden Anpassung der Mitarbeiterzahl der Stabsfunktionen. Die Ernst Russ beschäftigte in den ersten zwei Monaten des Geschäftsjahres 2021 Seeleute. Infolge eines Crewwechsels wurden Seeleute von Crewingagenturen auf dem entsprechenden Schiff eingesetzt.
Unternehmerisches Handeln und das Ergreifen von Chancen erfordern das bewusste Eingehen von Risiken. Diese unternehmerischen Entscheidungen sind adäquat, soweit sich aus dem Handeln oder Unterlassen wirtschaftliche Vorteile für die ER Gruppe ergeben. Risiken im hier verwendeten Sinne bezeichnen die Möglichkeit künftiger negativer Einflüsse auf die wirtschaftliche Lage (Ertrags- und Vermögenslage und/oder Liquidität) und die Entwicklung der ER Gruppe. Chancen wiederum stellen die Möglichkeit künftiger positiver Einflüsse dar. Diese Chancen und Risiken haben jeweils eine spezifische Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Ziele der ER Gruppe sind in der Planung des Unternehmens festgelegt und bilden die Grundlage des unternehmerischen Handelns. Ereignisse, die die Erreichung der aktuellen Planung – und damit der Ziele – gefährden könnten, sind als Risiko zu identifizieren und zu behandeln. Dabei ist nicht die Vermeidung sämtlicher potenzieller Risiken, sondern ein kontrollierter Umgang mit diesen die angemessene Vorgehensweise.
Für die Einschätzung von Chancen und Risiken gilt grundsätzlich ein kurzer bis mittelfristiger Zeitraum. Das Management von Chancen und Risiken erstreckt sich auf sämtliche Unternehmen der ER Gruppe.
Aufgrund einer möglichst umfassenden Kenntnis der Auswirkungen möglicher Bedrohungen können Risiken bewusst eingegangen und es kann ein Gleichgewicht zwischen dem Nutzen von Chancen und dem Eingehen von Risiken hergestellt werden.
Insgesamt soll erreicht werden, dass potenziell bedeutende Bedrohungen aus Risiken ebenso, wie ein mögliches Ausfallen von Chancen rechtzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. So können die gesetzten Unternehmensziele eingehalten und das Unternehmensergebnis insgesamt verbessert und bestehende Chancen konsequent genutzt werden. Dies ist eine Voraussetzung, um den Unternehmenswert steigern zu können.
Die ER Gruppe verfügt über ein Risikomanagementsystem, dessen wichtigste Aufgabe es ist, das Erreichen der Unternehmensziele sicherzustellen. Hierfür müssen gesetzliche Anforderungen erfüllt und die Eintrittswahrscheinlichkeiten von Chancen und Risiken eingeschätzt werden. Besondere Beachtung finden hier bestands- und entwicklungsgefährdende Risiken, aber auch andere zielbedrohende Risiken müssen frühzeitig
erkannt und beherrscht werden. Nur so kann das unternehmerische Handeln, das auf die Nutzung von Chancen sowie eine hohe Wertschöpfung ausgerichtet ist, optimal unterstützt werden und zum Erfolg führen.
Die ER Gruppe verfügt über ein zentral organisiertes Risikomanagementsystem, das alle Aktivitäten des Konzerns abdeckt, ein einheitliches und methodisches Vorgehen sicherstellt sowie ein detailliertes Bild der wesentlichen Risiken aufzeigen soll. Der Risikomanagementansatz der ER Gruppe basiert auf einer fortlaufenden Analyse der Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Prozesse, einer zeitnahen Analyse erkannter Soll-Ist-Abweichungen sowie einer permanent stattfindenden Kommunikation der Risikoverantwortlichen mit dem Risikocontrolling und dem Vorstand. Hierbei stellen die systematische Risikoidentifikation und -bewertung, respektive die Quantifizierung (Ausprägung) sowie die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit integrale Bestandteile des Systems dar. Darauf basierend kann eine adäquate Risikosteuerung im Rahmen von Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung, Abwälzung oder Akzeptanz der Risiken entwickelt und durchgeführt werden. Für jedes Risiko werden ein Risikoverantwortlicher und ein Risikomanager benannt. Dem Risikomanager obliegen insbesondere die Bewertung des Risikos sowie die Definition von Handlungsalternativen und Maßnahmen. Zusammen mit dem Risikoverantwortlichen steuert er operativ sämtliche Aktivitäten bezüglich dieses Risikos. Sollte es zu wesentlichen Änderungen im Hinblick auf einzelne Risiken kommen, werden diese unverzüglich vom jeweiligen Risikoverantwortlichen an das Risikocontrolling und den Vorstand kommuniziert. Der Bericht über das Risikoportfolio wird zwischen dem Risikocontrolling und dem Vorstand mindestens quartalsweise besprochen und bei Bedarf unverzüglich an den Aufsichtsrat der Ernst Russ AG weitergeleitet. Die Überwachung der Risiken ist ein fortlaufender Prozess.
Die ständige Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ist eine wichtige Voraussetzung für die Möglichkeit der zeitnahen Reaktion auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Diese können direkt oder indirekt Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit der ER Gruppe bestehen grundsätzlich die folgenden Risikokategorien: (strategische) Risiken aus dem Marktumfeld, geschäftsspezifische bzw. operative Risiken im Segment Shipping und aus den übrigen Segmenten, finanzwirtschaftliche Risiken und Compliance-Risiken.
Sämtliche identifizierten Risiken werden nach einheitlichen Maßstäben anhand quantitativer und qualitativer Indikatoren klassifiziert. Für die spezifischen Anforderungen der ER Gruppe wurde eine zweidimensionale Risk-Map entwickelt, in der die Risiken entsprechend ihrer erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeit (in %) und Ausprägung (in EUR) erfasst werden. Bezogen auf die Eintrittswahrscheinlichkeit wird zwischen vier Klassen unterschieden: sehr unwahrscheinlich (1 % bis 10 %), unwahrscheinlich (>10 % bis 30 %), möglich (>30 % bis 50 %) und wahrscheinlich (>50 %). Bei Bestehen der rechnungslegungsbezogenen Voraussetzungen werden Risiken zusätzlich unter den Haftungsverhältnissen im Anhang angegeben. Für Risiken, deren Eintritt möglich oder sogar wahrscheinlich ist, werden – bei Vorliegen der Voraussetzungen – Rückstellungen oder Verbindlichkeiten passiviert bzw. Wertberichtigungen bei Vermögensgegenständen vorgenommen. Bei dem Grad der Schadenshöhe liegt folgende Abgrenzung vor: gering (≤ 100 TEUR), mittel (>100 TEUR bis 1,0 Mio. EUR), erheblich (>1,0 Mio. EUR bis 5,0 Mio. EUR) und kritisch (>5,0 Mio. EUR). Die ER Gruppe unterscheidet zudem zwischen Bruttorisiken, bei denen der potenzielle Schadenswert vor Einleitung von Gegenmaßnahmen zur Risikobegrenzung bewertet wird, und Nettorisiken. Dieses sind Risiken nach Berücksichtigung der umgesetzten Gegenmaßnahmen (inkl. der Kosten der Gegenmaßnahmen, wie z.B. Versicherungen und Prozesskosten). Im Ergebnis erfolgt die Einordnung der identifizierten Risiken in Folge der Kombination der Dimensionen (Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe). Unterteilt wird dann in relevante Risiken, Risiken, die die voraussichtliche Entwicklung der ER Gruppe wesentlich beeinflussen, und bestandsgefährdende Risiken. Jedes Risiko wird mindestens vierteljährlich kritisch bewertet.
Das konzernweit implementierte, rechnungslegungsbezogene, interne Kontrollsystem (IKS) und das Risikomanagementsystem, welches die Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen, -verfahren sowie Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie maßgeblichen Gesetze und Vorschriften regelt, wird stetig weiterentwickelt.
Ziel dieser Systeme ist es, sämtliche Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und internen Bestimmungen vollständig, zeitnah und richtig zu erfassen, zu verarbeiten, darzustellen und zu dokumentieren.
Das konzernweit implementierte, rechnungslegungsbezogene, interne Kontroll- und Risikomanagementsystem umfasst die für die Konzern- bzw. Einzelabschlusserstellung der Ernst Russ AG und aller wesentlichen Tochtergesellschaften maßgeblichen Prozesse. Wesentliche Eckpunkte zur Sicherstellung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems sind die Funktionstrennung zwischen den Abteilungen und den abteilungsinternen Aufgabenverteilungen. Wichtig ist außerdem die Durchführung von Kontrollprozessen hinsichtlich der gesetzlichen Vorschriften und satzungsmäßigen Regelungen sowie hinsichtlich der internen Anweisungen und Verfahrensweisungen. Auch das auf das EDV-System bezogene Berechtigungskonzept spielt eine entscheidende Rolle. Zur Umsetzung und Sicherstellung des Risikomanagementsystems werden ggf. auch externe Dienstleister als Experten hinzugezogen.
Das Erkennen und Nutzen von Chancen ist zentraler Bestandteil der strategischen Ausrichtung der ER Gruppe. Die systematische Beobachtung und Analyse von Entwicklungen auf den relevanten Märkten sowie das Erkennen von wirtschaftlichen Trendentwicklungen bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Identifikation von Chancen. Ziel der ER Gruppe ist es, die sich bietenden Chancen bestmöglich zu nutzen, um somit ein langfristiges und profitables Wachstum gewährleisten zu können. Vor diesem Hintergrund wird auf folgende Chancen verwiesen:
Die langjährige Schifffahrts- und Finanzierungsexpertise, das Renommee des Traditionsunternehmens "Ernst Russ" sowie der damit verbundene Zugang zu international agierenden Marktteilnehmern ist für die ER Gruppe eine wesentliche Basis des künftigen Erfolgs. Wir sehen große Chancen, dass die ER Gruppe weitere gewinnbringende Projekte realisiert und auf diese Weise die Attraktivität des Konzerns für potenzielle Investoren steigert.
Mit Abschluss der in den Vorjahren initiierten Neuausrichtung der Unternehmensstrategie auf das Segment Shipping und damit der Etablierung eines nachhaltigen und transparenten Geschäftsmodells hat die ER Gruppe ihre Fokussierungsstrategie konsequent umgesetzt. Dies führt zur Bündelung von Ressourcen mit dem Ziel des stetigen Ausbaus fundierter Spezialkenntnisse. Das Leistungsspektrum der Unternehmensgruppe erstreckt sich auf die Bereiche Transaktionen, Asset Management, Rechnungswesen, Controlling und Risikomanagement.
Die langjährige Erfahrung der ER Gruppe im maritimen Sektor, exzellente Marktkenntnisse, der Kapitalmarktzugang sowie starke Partnerschaften spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die konsequente Fokussierung stellt eine wesentliche Grundlage für den Erfolg der ER Gruppe dar. Flankiert wird dies durch Tätigkeiten im Segment Management Services.
Das Welthandelsvolumen und die Schifffahrtsmärkte haben sich im Jahr 2021 besser entwickelt als nach den pandemiebedingten Wirtschaftsschwankungen im ersten Corona-Jahr 2020 zu erwarten war. Insbesondere der für die ER Gruppe besonders relevante Containerschifffahrtmarkt entwickelte sich sehr positiv. Diese Wiederbelebung des Handels in Kombination mit pandemiebedingten Restriktionen und Störungen hat zu Engpässen in den überlasteten Häfen und zu Verspätungen und langen Verweilzeiten geführt. Die Dynamik von Angebot und Nachfrage in der Containerschifffahrt war im Jahr 2021 durch eine starke Nachfrage nach Containerschiffen gekennzeichnet. Die Verfügbarkeit von Tonnage war hingegen sehr knapp, da ein Großteil der Schiffe bereits frühzeitig für das Jahr 2022 und darüber hinaus vermittelt worden war. Als Folge dessen erreichten die Container-Fracht und -Charterraten im Jahr 2021 Höchststände, nachdem sie bereits zum Ende des Jahres 2020 stark angestiegen waren. Die ER Gruppe geht davon aus, dass die Charterraten in den für die ER Gruppe relevanten Größenklassen auch in den kommenden Monaten auf einem hohen Niveau liegen werden. Insbesondere die kleineren Feeder-Einheiten, die einen Großteil der Flotte der ER Gruppe ausmachen, verzeichnen eine starke Nachfrage (zur ausführlichen Darstellung der Prognose auf den internationalen Schifffahrtsmärkten siehe Abschnitt 1.5 Prognosebericht).
Für die ER Gruppe bieten sich damit Gelegenheiten, das Flottenwachstum durch eigene Investitionen fortzusetzen. Ferner werden sich die gestiegenen Charterraten positiv auf die Umsatzerlöse der ER Gruppe auswirken.
In den vergangenen Jahren konnte die ER Gruppe ein Portfolio aus eigener Tonnage und Joint Venture-Beteiligungen stetig ausbauen. Mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an zwei Multipurposeschiffen im Februar sowie dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an zwölf Containerschiffen im Dezember wurde die Flottenerweiterung im Jahr 2021 erfolgreich fortgeführt. Zum 31. Dezember 2021 betreute die ER Gruppe damit eine Flotte von 30 vollkonsolidierten Schiffen – im Vergleich zu 16 Schiffen am 31. Dezember 2020.
Für die Finanzierung des Wachstums setzt die ER Gruppe auf eine Kombination vorhandener Eigenmittel, Thesaurierung von Gewinnen, Joint Venture-Partnern, Bankfinanzierungen sowie die für ein börsengehandeltes Unternehmen möglichen Kapitalmaßnahmen. Die Unternehmensgruppe verfolgt einen konservativen und nachhaltigen Investitionsansatz und plant zukünftig insbesondere in den Schiffsklassen Container, Bulker, Tanker und Multipurpose weiter zu wachsen. Ein sich dauerhaft vergrößerndes Schiffsportfolio soll stetige Einnahmen erzielen, die Aktionären und Investoren stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse sichern.
Die ER Gruppe wies in den letzten Jahren eine sehr solide Eigenkapitalausstattung mit einer Eigenkapitalquote von rund 40 % bis 50 % aus. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 wurde die Grenze von 50% überschritten (54,2 %) Damit sieht sich die Unternehmensgruppe für die anstehenden Aufgaben und Geschäftsaktivitäten sehr gut gerüstet. Positiv wirkt sich darüber hinaus auch die in den vergangenen Jahren vorangetriebene Reduzierung der Haftungsverhältnisse und Risiken aus. Insbesondere die Veräußerung des Segments Investor Management im Jahr 2019 war dabei ein wesentlicher Schritt zur Zukunftsfähigkeit der ER Gruppe und beinhaltete den Wegfall der potenziellen Verpflichtungen aus der Stellung als Treuhandkommanditistin nach § 172 Abs. 4 HGB sowie eine deutliche Reduzierung der Prospekthaftungsrisiken. Die Reduzierung der Prospekthaftungsrisiken hat sich im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Die im Konzernanhang ausgewiesenen Bürgschaften und anderen Verpflichtungen haben sich zudem über die letzten sechs Jahre hinweg kontinuierlich von 14,8 Mio. EUR auf 6,3 Mio. EUR zum 31. Dezember 2021 reduziert. Zusammenfassend sehen wir aufgrund der genannten Entwicklungen sehr gute Chancen, dass sich die ER Gruppe am Markt weiterhin positiv entwickelt und erfolgreich wächst.
Organisatorisch verfolgt die ER Gruppe eine klare Bündelung ihrer Ressourcen und Kompetenzen. In den vergangenen Jahren wurden diesbezüglich diverse Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. So erfolgte zum Beispiel die Zusammenlegung aller Standorte in unsere Unternehmenszentrale in Hamburg und die Anzahl der Mitarbeiter wurde kontinuierlich der Unternehmensgröße angepasst. Flache Hierarchien sorgen zusätzlich für eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit. Mit einem konsequenten Kostenmanagement und Investitionen in die digitale Infrastruktur haben wir unser Unternehmen für die Zukunft aussichtsreich positioniert.
Die ER Gruppe verfügt über ein sehr erfahrenes Team aus dem maritimen Sektor sowie ein hochmotiviertes und exzellent ausgebildetes Team aus Kapitalmarktund Finanzierungsspezialisten. Die Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre Identifikation mit dem Unternehmen bilden eine wesentliche Grundlage, flexibel und schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.
Unser Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend ihrer Kompetenzen und ihren Fähigkeiten zu fördern und langfristig an unser Unternehmen zu binden. Wir unternehmen verschiedene Aktivitäten, um das Engagement, das Fachwissen und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter zu steigern. Die konsequente Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht im Mittelpunkt dieses Handelns. Dazu zählt auch die Entwicklung von internen Leistungsträgern zu Führungskräften. Lange Unternehmenszugehörigkeiten bestätigen diesen Ansatz. Gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte bilden ein wesentliches "Asset", zukünftige Chancen umzusetzen und Opportunitäten des Marktes zu nutzen sowie innovative Lösungen und Produkte zu positionieren.
Die Aktien der Ernst Russ AG werden zum 31. Dezember 2021 zu einem großen Anteil von der Döhle Gruppe, Hamburg, gehalten. Darüber hinaus wurden in der Vergangenheit Schiffsinvestitionen zusammen mit verschiedenen Joint-Venture-Partnern abgewickelt. Die engen Verbindungen zu diesen Partnern stellen einen wichtigen Erfolgsfaktor für die zukünftige strategische Weiterentwicklung der ER Gruppe dar.
In den letzten Jahren haben wir die ER Gruppe als feste Größe auf dem Schifffahrtsmarkt etabliert. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Aktivitäten im Bereich ESG (Environment, Social, Governance) zu verstärken und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Wir handeln verantwortlich und unser Ziel bleibt es, in allen Bereichen und bei allen Unternehmensentscheidungen Themen der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Insbesondere unterstützen wir das Ziel der IMO, die Treibhausgasemissionen im internationalen Seeverkehr bis zum Jahr 2030 um insgesamt 40% zu reduzieren. Nachhaltigkeit stellt für uns keinen kurzfristigen Trend dar. Vor diesem Hintergrund haben wir bereits Anfang des Jahres 2020 eine interdisziplinäre Projektgruppe initiiert, die sich mit der Umsetzung von ESG-Werten bei der ER Gruppe befasst. Die Werte sind für uns eine zentrale Richtschnur und bieten zugleich die Möglichkeit, uns vom Wettbewerb positiv zu unterscheiden.
Die ER Gruppe setzt für die Finanzierung ihres Wachstums auf eine Kombination vorhandener Eigenmittel, Joint Venture-Partner, Bankfinanzierungen sowie die für ein börsengehandeltes Unternehmen möglichen Kapitalmaßnahmen. Aufgrund der veränderten Finanzierungsbedingungen sowie der restriktiven Kreditvergabe der traditionellen Banken waren in der Vergangenheit langfristige Schiffsfinanzierungen kaum möglich. Dank der seit dem vierten Quartal 2020 zu beobachtenden erfreulichen Entwicklungen am Schifffahrtsmarkt sowie dem niedrigen Zinsniveau zeigen traditionelle Banken vermehrt Bereitschaft, Schiffsfinanzierungen zu marktgerechten und wachstumsfördernden Konditionen bereit zu stellen. Daraus resultieren Chancen für weiteres nachhaltiges Wachstum der ER Gruppe.
Die Geschäftsstrategie der ER Gruppe setzt eine solide Eigenkapitalbasis sowie Finanzierungsmöglichkeiten voraus. Um den Anforderungen steigender Finanzierungsbedarfe Rechnung zu tragen, erfüllt die ER Gruppe mit der Notierung der Aktie der Ernst Russ AG im Listing-Segment "Scale" an der Frankfurter Wertpapierbörse und an der Mittelstandsbörse Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg) sowie den damit verbundenen Transparenzanforderungen, die Voraussetzungen, um den Zugang zu Investoren und Wachstumskapital zu gewährleisten. Die Ernst Russ AG liefert ihren Aktionären auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus regelmäßige Informationen. Freiwillige Quartalsmitteilungen sowie regelmäßige Teilnahmen an Investorenkonferenzen sollen einen stetigen Informationsfluss der Anleger und der interessierten Öffentlichkeit zum Unternehmen ermöglichen. Ferner wurde im Jahr 2021 ein Aktienresearch aufgenommen. Ziel all dieser Maßnahmen ist die Steigerung der Visibilität und Transparenz der Ernst Russ AG. Insbesondere professionellen und institutionellen Investoren bietet die Ernst Russ AG aufgrund ihres Kapitalmarktzugangs interessante Investitionsmöglichkeiten. Die Aktie der Ernst Russ AG hat sich im Geschäftsjahr 2021 sehr positiv entwickelt und somit auch international Aufmerksamkeit bei neuen Investorengruppen erlangt. Die Anzahl der Aktionäre stieg von rund 5.300 zum 31. Dezember 2020 auf rund 9.200 zum 31. Dezember 2021. Hieraus ergeben sich Chancen für die ER Gruppe in Zukunft weiter nachhaltig und erfolgreich zu wachsen.
Die Schifffahrtsmärkte sind stark abhängig von der Entwicklung der Weltwirtschaft. Wirtschaftskrisen sowie andere krisenhafte Ereignisse, wie beispiels-
weise die andauernde Corona-Pandemie, Handelskonflikte und konjunkturelle Schwankungen sowie die durch verschiedene Einflüsse bedingten Änderungen von Ladungsströmen und -preisen insbesondere von Öl-, Massen- und Konsumgütern können somit einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben. Auch die weitere Eskalation des Russland-Ukraine-Konfliktes kann Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der ER Gruppe haben. Wir sehen uns aufgrund der sich ständig verändernden Lage jedoch zum heutigen Zeitpunkt nicht in der Lage, eine umfassende Risikoabschätzung diesbezüglich abzugeben.
Die Schifffahrtsmärkte durchliefen über einer Dekade andauernd eine schwierige Marktphase. Seit dem dritten Quartal 2020 erfolgt mit Ausnahme des Tankerbereichs eine deutliche Erholung der meisten Schifffahrtsmärkte. Dieser Trend setzt sich im Jahr 2021 und in den ersten Monaten des Jahres 2022 fort. Insbesondere der für die Flotte der ER Gruppe besonders relevante Containerschiffsmarkt entwickelte sich sehr erfreulich. Auch die kurzfristigen Marktaussichten sind weiterhin äußerst positiv. Die Nachfrage nach Tonnage verharrt auf hohem Niveau bei einem mäßigen Wachstum der Flottenkapazität. Als Folge sind die Charterraten zu Beginn des Jahres 2022 erneut stark angestiegen und bewegen sich auf historischen Höchstständen. Auf längere Sicht wird eine Normalisierung der Handelsbedingungen und ein Angebotsdruck aufgrund Tonnagewachstums in den Jahren 2023 und 2024 erwartet (zur ausführlichen Darstellung der Prognose auf den internationalen Schifffahrtsmärkten siehe Abschnitt 1.5 Prognosebericht). Es besteht grundsätzlich das Risiko einer erneuten Markteintrübung auf dem gesamten Schifffahrtsmarkt oder dem Markt für einzelne Schiffsklassen. Eine Verschlechterung der Schifffahrtsmärkte könnte einen negativen Einfluss in kritischer Höhe auf die Charterraten und damit auf die Ertragslage der ER Gruppe haben.
Im Jahr 2018 haben die Mitgliedsstaaten der UN-Seeschifffahrts-Organisation IMO (International Maritime Organisation) einen konkreten Fahrplan zur CO2-Reduzierung beschlossen. Danach soll die Schifffahrt unter anderem ihre globalen CO2-Emissionen insgesamt bis zum Jahr 2050 mindestens halbieren. Die damit verbundenen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf die Reduzierung von Treibhausgasen, können langfristig höhere Kosten nach sich ziehen und somit einen negativen Einfluss in mittlerer Höhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.
Aufgrund des Betriebs von Schiffen als Eigeninvestments ist die ER Gruppe spezifischen, damit in Zusammenhang stehenden Risiken ausgesetzt. Dazu zählen insbesondere Havarien, Kollisionen, Grundberührungen und andere navigatorische Risiken, der Totalverlust von Schiffen, Cyberangriffe, Krieg, Terrorismus, Piraterie, Umweltschäden, Unwetterbedingungen, Naturkatastrophen, Feuer und Explosionen. Die genannten Ereignisse können den Schiffsbetrieb erheblich beeinflussen bzw. komplett zum Erliegen bringen, zu großen Schäden am Schiff und der Ladung bis hin zum Totalverlust sowie zu Verletzungen oder sogar Todesfällen führen. Dies könnte zu erheblichen Kosten sowie Reputationsschäden führen.
Für die Flotte der ER Gruppe werden die schifffahrtsüblichen Versicherungen wie z. B. Kasko-, Kriegs-, Haftpflicht- und Besatzungsversicherungen sowie Versicherungen für den Ausfall von Hire-Zahlungen abgeschlossen. Abgesehen von eventuellen Eigenanteilen bei einigen Versicherungen ist es nicht möglich, alle Risiken durch einen Versicherungsschutz abzudecken und die entsprechenden Schiffsgesellschaften müssten Kosten aufgrund entstandener Schäden teilweise oder komplett selbst tragen. Insbesondere Einnahmeausfälle aufgrund von Corona-Infektionen der Schiffsbesatzungen sind nicht versicherbar (siehe hierzu auch die Ausführungen in Abschnitt 2.4 Off-Hire-/Einnahmeausfallrisiko).
Es besteht ferner die Gefahr der Nichteinhaltung von nationalen und internationalen Bestimmungen und Gesetzen, insbesondere Sanktionsbestimmungen, die in der Regel nicht durch Versicherungen gedeckt sind. Dies könnte zu mittleren bis erheblichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe führen. Die Einhaltung einer gebührenden Sorgfaltspflicht vor dem Abschluss von Reise- oder Zeitcharterverträgen oder vor dem Befahren bestimmter Gebiete sowie in gebotenen Einzelfällen eine Überprüfung der Ladungsdokumente, soweit dies im Container Trade möglich ist, dient der Minimierung dieses Risikos.
Das Beschäftigungskonzept für die ER-Flotte ist auf eine nachhaltige und dauerhafte Absicherung der Einnahmen ausgerichtet. Die Zusammenarbeit mit renommierten und erfahrenen Befrachtungsunternehmen ermöglicht es, bestmögliche Charterabschlüsse für die Schiffe zu erzielen. Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass ein Charterer aufgrund finanzieller Probleme oder möglicherweise sogar Anmeldung der Insolvenz seinen vertraglichen Pflichten nicht nachkommt und die Charterraten nicht, nicht in voller Höhe oder nicht rechtzeitig zahlt. Eine alternative Beschäftigung über eine Neucharter könnte ggf. erst mit zeitlicher Verzögerung, Positionierung und zu schlechteren Konditionen geschlossen werden. Ferner besteht das Risiko, dass finanziell angeschlagene Charterer versuchen, die bestehenden Charterverträge zu für die ER Gruppe ungünstigeren Konditionen nachzuverhandeln. Für die Schiffsgesellschaften der ER-Flotte, die Mitglied in einem Einnahmepool sind, besteht überdies das Risiko, dass der Pool die Poolraten nicht vertragsgemäß zahlt oder die Zahlungen ganz ausfallen, beispielsweise weil ein Charterer eines Schiffes die Charterraten nicht vereinbarungsgemäß leistet. Das Eintreten dieses Risikos könnte zu mittleren bis erheblichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe führen.
Die ER Gruppe begegnet diesem Risiko mit der sorgfältigen Auswahl der Charterer bzw. Poolmanager sowie einer Zusammenarbeit mit renommierten und erfahrenen Befrachtungsunternehmen.
Unvorhersehbare Schäden und gestiegene Kosten für notwendige Reparaturen können die Ertragslage der ER Gruppe belasten. Dies gilt ebenfalls für einen aus unterschiedlichen Gründen unerwarteten Anstieg von Kosten für Hafenanläufe, Kanalpassagen, Werftaufenthalte, Bunker, Schmieröle, Ersatzteile, Serviceleistungen, Transporten und Besatzungswechseln z.B. aufgrund von Corona Maßnahmen und Vorschriften. Dies könnte zu mittleren negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe führen. Ein konsequentes Kostenmanagement sowie die Zusammenarbeit mit erfahrenen Dienstleistern trägt zur Minimierung dieses Risikos bei.
Es besteht das Risiko, dass Schiffe der ER-Flotte vorübergehend, z.B. aufgrund höherer Gewalt, kriegerischer Ereignisse, Piraterie, Arrest durch Behörden oder technisch bedingter Ausfallzeiten nicht einsatzfähig sind. In solchen Fällen einer Unterbrechung der Serviceleistung des Schiffes für den Charterer, im Konflikt mit dem jeweiligen Chartervertrag, kann der Charterer die Zahlung bis zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Services die Zahlung der vereinbarten Charterraten einstellen und in manchen Fällen eines längeren Ausfalls des Schiffes auch den Chartervertrag kündigen.
Die in vielen Häfen bestehenden Restriktionen in Zusammenhang mit der andauernden Corona-Pandemie erschweren zum Teil die notwendigen Crew-Wechsel. Die hiermit verbundenen Mehrkosten belasten die Ertragslage der ER Gruppe in mittlerer Höhe. Überdies besteht das Risiko, dass Corona-Infektionen an Bord die Weiterreise des Schiffes verzögern. Dies kann zu off-hire Tagen sowie zu zusätzlichen Kosten für notwendige Hygienemaßnahmen führen. Die ER Gruppe begegnet diesem Risiko mit der Zusammenarbeit mit renommierten Crewing-Agenturen.
Des Weiteren kann sich der Wert der Schiffe reduzieren, was zu außerplanmäßigen Abschreibungen und geringeren Verkaufserlösen als erwartet führen kann. Die ER Gruppe begegnet dem Risiko mit der Vercharterung
durch renommierte und erfahrene Befrachtungsunternehmen und einem aktiven Management und Controlling des Schiffsportfolios. Die Finanzierung der Schiffe erfolgte neben Eigenmitteln der ER Gruppe über Joint-Venture-Partner sowie mit Bankkrediten (siehe hierzu Abschnitt 4. "Finanzwirtschaftliche Risiken"). Dieses Risiko könnte einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe in erheblicher Höhe haben.
Die ER Gruppe bietet verschiedene Dienstleistungen im Segment Management Services an. Es besteht ein allgemeines Einnahmerisiko insbesondere für Erlöse aus Bereederungsverträgen, Operations- und Befrachtungsaktivitäten sowie sonstigen Servicetätigkeiten aufgrund von Volatilitäten am Schifffahrtsmarkt, der Abhängigkeit der Dienstleistungsvergütung von zukünftigen Chartereinnahmen der betreuten Schiffe sowie der damit einhergehenden Unsicherheit bzgl. der Höhe und Langfristigkeit der Vergütung. Darüber hinaus bestehen Haftungsrisiken aus der Bereederung von Schiffen, die aus der Verursachung von grob fahrlässigen Schäden aufgrund von nicht völlig auszuschließenden Risiken in der Schifffahrt, wie z. B. Kollisionen, Grundberührung, Befahren von Kriegsgebieten, Piraterie, Terroranschlägen, Fahrt in Eisgebieten, Umweltverschmutzungen (insbesondere Ölaustritt), Beschädigungen von Anlagen, Ladungsschäden, entstehen können. Des Weiteren kann es dazu kommen, dass es bei Unzuverlässigkeit, schlechter Liquiditätslage sowie Insolvenz von Sub-Dienstleistern zu Vertragsstrafen aufgrund von mangelhaften oder komplett ausfallenden Leistungen kommen kann.
Die ER Gruppe begegnet diesen Risiken mit einer genauen Auswahl des Bordpersonals, einem professionellen Management sowie der sorgfältigen Auswahl von Sub-Managern. Ebenso ist ein umfassender Versicherungsschutz von wesentlicher Bedeutung. Trotz der risikoreduzierenden Maßnahmen und der möglichst genauen Einhaltung der Sorgfaltspflichten wäre bei Eintritt der beschriebenen Risiken mit erheblichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe zu rechnen.
Der Erfolg und die Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit der ER Gruppe basiert auf gut ausgebildeten, engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein personeller Abgang dieser leistungsstarken und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte das Unternehmen empfindlich treffen. Für die Sicherung der personellen Ressourcen in der ER Gruppe sind bereits bedarfsgerechte und zielorientierte Maßnahmen getroffen worden. Die konsequente Aus- und Weiterbildung sowie Entwicklung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt dieses Handelns. Die vorstehend beschriebenen Risiken könnten bei deren Eintreten einen negativen Einfluss in mittlerer Höhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.
Zur Minimierung des Risikos von Systemausfällen hat die ER Gruppe zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören u. a. die Virtualisierung aller Server und die regelmäßige Sicherung der virtuellen Maschinen, der Einsatz einer Backup-Strategie inkl. Spiegelung der Backups an einem anderen Standort und Notfallpläne inkl. eines Disaster-Recovery-Konzeptes. Zum Schutz der IT-Systeme und Daten werden u. a. Zugriffskontrollsysteme, Verschlüsselungssoftware für Festplatten und personenbezogene Datendateien, welche die Hoheit der ER Gruppe verlassen, genutzt. Dieses gilt für den Einsatz von sicherheitskritischen Netzwerkdaten, Firewallsystemen, LAN-Portcontrolling, USB-Portcontrolling, Virenschutzprogrammen sowie Systemen für URL-Filtering und Intrusion-Prevention. Das genannte Risiko könnte bei dessen Eintritt einen negativen Einfluss in mittlerer Höhe auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der ER Gruppe haben. Um die potentiellen Auswirkungen dieses Risikos zu begrenzen hat die ER Gruppe eine entsprechende Cyberversicherung abgeschlossen.
Eine Grundlage des Erfolges der ER Gruppe ist ihre Reputation bzw. das Vertrauen der Aktionärinnen und Aktionäre sowie der Geschäftspartner. Reputationsrisiken können allgemein durch eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse, Änderungen der Strategie oder aufgrund operativer Risiken eintreten. Zur Minimierung dieses Risikos setzt die ER Gruppe auf eine konstruktive Zusammenarbeit der Bereiche Unternehmenskommunikation, Unternehmensrisikomanagement sowie den jeweiligen Spezialisten der einzelnen Fachbereiche. Die vorstehend beschriebenen Sachverhalte haben Einfluss auf die Reputation der ER Gruppe mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf die zukünftige Vermögens-, Finanz und Ertragslage.
Die ER Gruppe hält Anteile sowie Darlehensforderungen an verschiedenen Gemeinschaftsunternehmen sowie Minderheitsbeteiligungen, u. a. an Fonds und Joint Venture-Gesellschaften mit internationalen Partnern. Zum 31. Dezember 2021 bestanden z.B. Forderungen aus Ausleihungen an ein assoziiertes Unternehmen in Höhe von 1,2 Mio. EUR. Diese Positionen wurden zum Abschlussstichtag einem Werthaltigkeitstest unterzogen und bei Bedarf im Einzelfall abgewertet. Grundsätzlich besteht in der Zukunft das Risiko, dass sich bei einer Verschlechterung der Marktentwicklung oder einer Änderung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen die Erträge der Beteiligungsunternehmen und Schuldner reduzieren könnten. Weitere Wertkorrekturen könnten dann erforderlich werden. Ein zusätzlicher Anpassungsbedarf kann sich beispielsweise aus den internationalen Regularien, die Umweltbelastung durch die Seeschifffahrt zu reduzieren, ergeben. Die ER Gruppe führt zur Früherkennung dieser Risiken ein regelmäßiges Monitoring der Beteiligungen durch. Die vorstehend beschriebenen Sachverhalte könnten weiterhin einen negativen Einfluss in erheblicher Höhe auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der ER Gruppe haben.
Die geltend gemachten Ansprüche von Anlegern auf Rückabwicklung von Fondsbeteiligungen und Schadensersatz aufgrund von Prospekthaftung gegenüber Unternehmen der ER Gruppe belaufen sich zum 31. Dezember 2021 auf rund 12,7 Mio. EUR (Vorjahr: 24,6 Mio. EUR). Diese werden vollständig gerichtlich geltend gemacht. Die Durchsetzbarkeit der Inanspruchnahmen wird im Rahmen des Risikomanagementprozesses monatlich bewertet. Zum 31. Dezember 2021 wird die Durchsetzbarkeit der Ansprüche in Höhe von 1,0 Mio. EUR als unwahrscheinlich und in Höhe von 11,7 Mio. EUR als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt.
Die ER Gruppe verteidigt sich vollumfänglich gegen erhobene Ansprüche und stellt gegebenenfalls eigene Schadensersatzansprüche. Es kann jedoch zum heutigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Anleger erfolgreich Ansprüche gegenüber Gesellschaften der ER Gruppe durchsetzen können. Damit können die Rücknahme der Fondsanteile gegen Erstattung der Beteiligungssumme zzgl. Zinsen, darüber hinaus gehender Ersatz entgangenen Gewinns und entsprechende Aufwendungen für Gerichts- und Rechtsberatungskosten verbunden sein. Ferner ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Sollten sich Risiken im Zusammenhang mit Schadensersatzforderungen im wesentlichen Umfang realisieren und Abwehrmaßnahmen nicht greifen, könnte die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflusst werden. Gleiches gilt, wenn der bestehende Versicherungsschutz versagt werden würde bzw. der jeweilige Schaden nicht durch eine Versicherung gedeckt wäre.
Gemäß den seinerzeit prospektierten Liquiditätsund Auszahlungsplänen wurden in der Vergangenheit regelmäßig (hauptsächlich in der Anfangsphase der Fonds) Auszahlungen an die Anleger und an die beteiligten Gesellschaften der ER Gruppe vorgenommen, die nicht durch entsprechende handelsrechtliche Gewinne gedeckt waren ("Liquiditätsauszahlungen"). Für die Inanspruchnahme der daraus resultierenden Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB von Gesellschaften der ER Gruppe für die auf eigene Rechnung gehaltenen Anteile an Fondsgesellschaften ist ein Betrag in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR) anschaffungskostenmindernd im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 berücksichtigt. Eine Inanspruchnahme könnte negativen Einfluss auf die Finanzlage der ER Gruppe haben.
Mit der Veräußerung des Segments Investor Management im Jahr 2019 hat die Ernst Russ AG diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von verschiedenartigen Risiken freigestellt. Diese Haftungsrisiken sind der Höhe nach begrenzt, können aber bei Eintritt einen negativen Einfluss in mittlerer Höhe auf die Ertrags- und Liquiditätslage der ER Gruppe haben. Für einen Teil der Haftungsrisiken wurden bereits in Vorjahren Rückstellungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR gebildet. Die übrigen, im Vorjahr beschriebenen Risiken in Zusammenhang mit offenen Forderungen sowie Dienstleistungsverträgen konnten im Berichtsjahr vollständig durch Zahlungsausgleich beendet werden.
Die Ernst Russ AG hat bei der Veräußerung des Segments Real Estate diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von Risiken freigestellt. Diese der Höhe nach begrenzten Haftungsrisiken können bei Eintritt einen negativen Einfluss auf die Ertrags- und Liquiditätslage der ER Gruppe haben.
Für die Kaufpreisforderungen aus den Anteilsübertragungsverträgen der Assetando Real Estate GmbH und der WestFonds Immobilienanlagegesellschaft mbH hat die Ernst Russ AG mit der Käuferseite eine mittelfristige Laufzeit vereinbart. Bisher wurden alle Kaufpreisraten fristgerecht gezahlt. Die letzte Rate ist im Geschäftsjahr 2022 zur Zahlung fällig. Es besteht ein Risiko in erheblicher Schadenshöhe, dass die Kaufpreisrate verspätet gezahlt wird oder vollständig ausfällt und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflusst. Zur Minimierung dieses Risikos hat die Ernst Russ AG eine Kaufpreisbürgschaft erhalten. Eine verspätete Zahlung oder ein vollständiger Ausfall der Tilgungsrate hätte einen negativen Einfluss in erheblicher Höhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe. Zum aktuellen Zeitpunkt werden die Forderungen in vollem Umfang als werthaltig eingeschätzt.
Für die Finanzierung ihres Wachstums setzt die ER Gruppe auf eine Kombination vorhandener Eigenmittel, Joint Venture-Partnern, Bankfinanzierungen sowie die für ein börsengehandeltes Unter nehmen möglichen Kapitalmaßnahmen. In der Vergangenheit, infolge der grundlegend veränderten Finanzierungsbedingungen und -möglichkeiten sowie der anhaltenden restriktiven Kreditvergabe der traditionellen Banken, waren langfristige Finanzierungen nur unzureichend zugänglich. Als Ersatz für Bankfinanzierungen treten deshalb seit einigen Jahren zunehmend Finanzierungsfonds und Leasinggesellschaften als Anbieter auf. Die geforderten Verzinsungen oder die zu stellenden Zusatzsicherheiten können die Rentabilität einer Investition spürbar negativ beeinflussen. Mit der seit dem vierten Quartal 2020 zu beobachtenden positiven Entwicklungen am Schifffahrtsmarkt sowie dem niedrigen Zinsniveau zeigen auch traditionelle Banken wieder eine verstärkte Bereitschaft, für Schiffsinvestitionen Finanzierungen zu marktgerechten und im Vergleich zu früheren Angeboten vorteilhafteren und wachstumsfördernden Konditionen zur Verfügung zu stellen. Eine gewisse Vorsicht der traditionellen Banken ist dennoch weiterhin zu verzeichnen. Dies zeichnet sich insbesondere durch teilweise kürzere Laufzeiten bei gebrauchter Schiffstonnage ab, als man dies früher kannte. Sollten sich die Finanzierungsbedingungen und in dem Zusammenhang die Höhe des geforderten Eigenkapitals wieder negativ entwickeln, wäre es für
die ER Gruppe schwieriger, Investitionsobjekte anzubinden und damit Wachstum zu generieren. Die vorstehend beschriebenen Finanzierungsrisiken könnten bei deren Eintreten negativen Einfluss in erheblicher Höhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Berichtsjahr aufgrund des Ausbaus der eigenen Schiffsflotte um 18,4 Mio. EUR auf 79,1 Mio. EUR erheblich erhöht. Zur Umsetzung der Schiffsfinanzierung sind den finanzierenden Banken üblicherweise umfangreiche Sicherheiten zu gewähren: Schiffshypotheken sowie die Abtretung sämtlicher Chartereinnahmen, Versicherungserstattungen sowie der übrigen Einnahmen. Des Weiteren beinhalten die Kreditverträge diverse, marktübliche Covenants-Regelungen, insbesondere die Verpflichtung, ein festgelegtes Verhältnis von Marktwert des Schiffes zu aktuellem Darlehensbestand (LTV) nicht zu überschreiten. Sollten diese Covenants-Regelungen, z. B. bei einem gesunkenen Marktwert des Schiffes, nicht eingehalten werden, besteht für die ER Gruppe das Risiko, weitere Sicherheiten zu stellen, Bürgschaften einzugehen oder Sondertilgungen zu leisten. Darüber hinaus ist üblicherweise in den Schiffsgesellschaften eine Mindestliquiditätsreserve vorzuhalten, die über die Laufzeit des Schiffes gebunden ist und nicht für alternative Investments zur Verfügung steht, da auch Ausschüttungen aus den Schiffsgesellschaften oft an eine gute Performance der Schiffe geknüpft sind. Die beschriebenen Risiken in Zusammenhang mit bestehenden Finanzierungen könnten bei deren Eintreten negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der ER Gruppe haben.
Wesentliche Fremdfinanzierungen werden erst nach umfangreicher Prüfung abgeschlossen. Sie müssen überzeugende Vorteile für die ER Gruppe im Zusammenhang mit künftigen Ertragspotentialen sowie nach Abwägung aller Risiken und Chancen bieten.
Ein Währungskursrisiko besteht insbesondere dann, wenn Forderungen oder Verbindlichkeiten bzw. bereits kontrahierte Geschäfte in einer anderen als der funktionalen Währung des jeweiligen Unternehmens der ER Gruppe existieren. In diesem Fall können Währungskursschwankungen den Wert der Forderungen und Verbindlichkeiten in der funktionalen Währung verändern und Einfluss auf die Ertrags- sowie Finanzlage
nehmen. Für die Geschäftstätigkeit der ER Gruppe ist insbesondere die Entwicklung des Währungskursverhältnisses des US-Dollars zum Euro relevant. In Einzelfällen können Währungssicherungsgeschäfte zur Verringerung entsprechender Risiken abgeschlossen werden. Aktuell bestehen durch den Ausbau der eigenen Schiffsflotte und die Übernahme der dazugehörigen Fremdkapitalfinanzierungen Verbindlichkeiten in US-Dollar, die bei einer nicht erwarteten Aufwertung des US-Dollars zum Euro einen negativen Einfluss in mittlerer Höhe auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe haben könnten. Die ER Gruppe prüft dabei laufende die Attraktivität möglicher Sicherungsgeschäfte.
Ein Zinsänderungsrisiko besteht für die ER Gruppe grundsätzlich im Zusammenhang mit ausgereichten Darlehen bzw. verzinslichen Forderungen sowie den zur Refinanzierung aufgenommenen variabel verzinsten Krediten. Aktuell bestehen in der ER Gruppe keine Zinssicherungsgeschäfte, da das absolute Risiko im Zusammenhang mit einer fristenkongruenten Refinanzierung gering ist, bzw. der Kosten-/Nutzenaspekt in keinem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zum zu zahlenden Absicherungspreis steht. Steigende Zinsen könnten solche Zinssicherungsgeschäfte in der nahen Zukunft wieder interessanter für die ER Gruppe machen. Zinsänderungsrisiken bestehen auch in Zusammenhang mit bestehenden Finanzierungen der Schiffsflotte, da die Zinsen meist abhängig vom LIBOR bzw. den nachfolgenden alternativen Referenzzinssätzen sind. Bei Eintreten steigender US-Dollar-Zinsen könnte die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe in mittlerer Höhe negativ beeinflusst werden.
Es liegen aktuell keine Risiken in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten vor, da solche derzeit nicht bestehen.
Die Aktivitäten der ER Gruppe unterliegen diversen Rechtsvorschriften sowie unternehmensinternen Richtlinien. Zur Steuerung der identifizierten Compliance-Risiken hat die ER Gruppe konzernweit gültige Verhaltensrichtlinien und Arbeitsanweisungen implementiert. Inhaltlich umfassen die Richtlinien und Arbeitsanweisungen u. a. den Umgang mit vertraulichen Informationen, Datenschutz, Geldwäsche, IT- Sicherheit sowie Zuwendungen gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern.
Bei der Ernst Russ AG ist der Umgang mit vertraulichen Informationen von besonderer Bedeutung. Daher erfolgt dieser stets mit größter Sorgfalt. Die ER Gruppe hat starkes Vertrauen in ihre Mitarbeiter. Dieses Vertrauen basiert auf einem hohen Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter. Sie behandeln Unternehmensdaten und strategische Informationen streng vertraulich. Dabei hat sich die ER Gruppe zum Ziel gesetzt, die in der Vergangenheit praktizierte offene Unternehmenspolitik fortzuführen und über die Publizitätspflichten hinausgehend mit den Investoren und der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Selbstverständlich werden die Mitarbeiter dazu angehalten, sämtliche Geschäftsgeheimnisse absolut vertraulich zu behandeln.
Die Reputation und der wirtschaftliche Erfolg der ER Gruppe können durch Compliance-Verstöße erheblich gefährdet werden, was es unbedingt zu vermeiden gilt. Durch die Stärkung und kontinuierliche Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems werden die Compliance-Anforderungen zunehmend in die operativen Geschäfts- und Finanzprozesse integriert und überprüft. Auf diese Weise können Kontrollschwächen identifiziert und als Risiken in das Risikomanagementsystem aufgenommen werden. Die Risiken werden in den vorhandenen Strukturen konsistent durch die jeweiligen Risikoverantwortlichen gesteuert und kontrolliert. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die vorstehend beschriebenen Risiken – mit entsprechend negativem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe – eintreten.
Die Einschätzung zur Risikosituation der ER Gruppe ist das Ergebnis der Beurteilung aller wesentlichen Einzelrisiken und Risikokategorien. Aufgrund des fortlaufenden Ausbaus der eigenen Schiffsflotte hat insbesondere die Entwicklung der internationalen Schifffahrtsmärkte und speziell des Containerschiffsmarktes einen entscheidenden Einfluss auf die Risikosituation der ER Gruppe. Die ER Gruppe hat angemessene und geeignete Maßnahmen eingeleitet, um allen bekannten Risiken zu begegnen. Nach gegenwärtiger Einschätzung des Vorstands bestehen für die ER Gruppe keine bestandsgefährdenden Risiken. Insgesamt hat sich die Risikosituation der ER Gruppe durch die positive Entwicklung auf den internationalen Schifffahrtsmärkten deutlich verbessert.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind noch nicht bewältigt und werden noch geraume Zeit auf die internationale Wirtschaft und die Schifffahrtsmärkte Einfluss ausüben. Auch die krisenhaften Ereignisse des Russland-Ukraine-Konflikts können in kommender Zeit die Entwicklung der Weltwirtschaft und auch der internationalen Schifffahrtsmärkte nachhaltig beeinflussen. Zum heutigen Zeitpunkt ist es uns jedoch nicht möglich, die Auswirkungen diesbezüglich umfassend zu beschreiben. In den nachfolgenden Ausführungen ist eine weitere Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts nicht berücksichtigt.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass sich das globale Wachstum unter anderem aufgrund von Störungen im Zusammenhang mit der rigiden COVID-19-Politik Chinas nach 5,9 % im Jahr 2021 auf 4,4 % im Jahr 2022 abmildert. Im Jahr 2023 wird es sich prognosegemäß auf 3,8 % reduzieren. In einem Prognose-Update wegen des Ausbruchs der Omikron-Variante sowie der fortbestehenden Störungen der globalen Lieferketten hatte der IWF zuletzt die Prognose für das Jahr 2022 gesenkt und für das Jahr 2023 angehoben.
Bei den Volkswirtschaften der USA und der Volksrepublik China fallen laut World Economic Outlook (WEO) des IWF zudem Sonderfaktoren wie z. B. das Ende der ultralockeren Geldpolitik in den USA und die Immobilienkrise im Reich der Mitte ins Gewicht.
Alles in allem steht das Jahr 2022 weiterhin im Zeichen der Pandemie, die Aussichten auf eine Besserung im Frühjahr sind allerdings gut. Sofern sich die Lieferketten erholt haben, dürfte nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) "die rosige Auftragslage zu einem kräftigen Produktionsschub führen". Auch nach Einschätzung der Bundesregierung wird sich die Erholung der deutschen Wirtschaft im Jahresverlauf beschleunigen. Für das Jahr 2022 erwartet sie eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 3,6% gegenüber dem Vorjahr. Damit wird die Wirtschaftsleistung erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau liegen. Neben der Bundesregierung gehen auch die deutschen Unternehmen mit hoher Zuversicht in das neue Jahr 2022, da der bislang aufgestaute Konsum auf Realisierung warte. Die Hälfte der vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zum Jahresende 2021 befragten Unternehmen rechnen für 2022 mit starkem Nachholbedarf und höheren Investitionen in ihre Branche.
Die Inflationsrate im Januar 2022 betrug 4,9%, maßgeblich getrieben durch einen erneut starken Preisanstieg
der fossilen Energie. Für den weiteren Jahresverlauf sehen die Wirtschaftsexperten des BMWI eine Entspannung der Energiepreise, insbesondere wenn sich zusätzlich die Lieferengpässe verringerten. Die EZB prognostiziert eine Inflationsentwicklung für die Jahre 2023 und 2024, die sich wieder dichter am Inflationsziel von 2,0% bewegt. Nachdem die Teuerung Anfang des Jahres 2022 auf 5,0 % gestiegen war, erwarten die EZB-Ökonomen für 2022 eine durchschnittliche Teuerungsrate für die Währungsunion von 3,2%. 2023 soll sie demnach auf 1,8% fallen und 2024 auf diesem Niveau verharren.
Im März 2020 hatte die US-Notenbank Fed die Leitzinsen auf die Spanne von 0,00 bis 0,25 % gesenkt. Bei der letzten Sitzung Ende Januar 2022 beließen die Währungshüter um den Fed-Präsidenten Jerome Powell den Leitzins erwartungsgemäß auf gleichem Niveau, signalisierten allerdings eine diesjährige Erhöhung in mehreren Zinsschritten, so dass Ende 2022 das Niveau bei 0,9 % liegen werde. Gleichzeitig wurde bereits geäußert, dass das in der Pandemie eingeführte große Anleihekaufprogramm abgebaut werden soll. Anfang des Jahres 2022 bewegte sich der US-Dollar gegenüber dem Euro weitestgehend seitwärts. Auf Sicht von sechs Monaten könnte der US-Dollar zum Euro nach Einschätzung der Deutschen Bank moderat von aktuellen 1,128 (Stand 25.01.2022) auf 1,10 aufwerten. Währungskursschwankungen im EUR/USD können den Wert der Forderungen und Verbindlichkeiten in der funktionalen Währung verändern und die Ertragsund Finanzlage der ER Gruppe beeinflussen.
Die Containerschifffahrtsmärkte haben nach einem äußerst positiven Jahr 2021 einen guten Start in das Jahr 2022 verzeichnen können. Nach einem generellen Anstieg des weltweiten Seehandels um 3,4 % auf 12 Mrd. Tonnen im Jahr 2021 wird der Weltseehandel den aktuellen Prognosen von Clarksons zufolge um weitere 3,4 % (3,9 % in Tonnenmeilen) auf 12,4 Mrd. Tonnen im Gesamtjahr 2022 wachsen. Während für viele Sektoren und Waren (vor allem Container und trockenes Massengut) nach dem starken Aufschwung im Jahr 2021 gemäßigtere Wachstumsraten erwartet werden, wird für andere Sektoren, die 2021 begrenztes Wachstum gezeigt haben (insbesondere Öl), im Jahr 2022 ein stärkerer Anstieg der Handelsdaten erwartet. Für den Zeitraum bis 2023 wird in ersten Prognosen von Clarksons mit einem Wachstum von ca. 2,2 % (ca. 2,4 % in Tonnenmeilen) gerechnet. Zu Beginn des Jahres 2022 führt die strenge Null-Covid-Politik in China zu Verzögerungen des asiatischen Containerumschlags. Obwohl der Handel im Westen von negativen Auswirkungen der Omikronwelle verschont geblieben ist, sind nach Angaben des Kiel Trade Indicator die Auswirkungen der asiatischen
Handelsstörungen auch in Europa zu spüren. Getragen durch die positiven Handelszahlen des Westens und die starken Exporte der USA dürfte der Welthandel im Jahr 2022 um 2,4% ansteigen.
Nach dem starken Anstieg des Containerhandelsvolumens von 6,1% (TEU) im Jahr 2021 wird nachfolgend voraussichtlich ein moderates Wachstum in Höhe von 3,8 % im Jahr 2022 und 2,9 % im Jahr 2023 verbucht werden. Ein Teil der Verbraucherausgaben verlagert sich auf Dienstleistungen. Die makroökonomischen Trends, die sich prognosegemäß 2022 verbessern, werden voraussichtlich für Dynamik sorgen. Das Spitzenwachstum im Transpazifik wird sich nach einer Analyse von Clarksons gegenüber dem Rekordtempo von 2021 (>18 %) abschwächen. Risiken wie weitere Covid-19- Ausbrüche und negative Auswirkungen inflationärer Prozesse auf die Konsumtätigkeit bleiben bestehen.
Zu Beginn des Jahres 2022 sind die Charterraten erneut stark angestiegen und bewegen sich auf historischen Höchstständen. Aufgrund des anhaltenden Mangels an Schiffen und der hohen Nachfrage sind die Reeder für die kommenden Monate weiterhin optimistisch. Clarksons erwartet, dass der Markt fest bleibt, da es zudem einige Zeit dauern dürfte, bis sich die Handelsstörungen auflösen. Charterern wird es weiterhin nicht leicht fallen, Tonnage zu binden, da das Angebot extrem klein ist. Die Alternative wird der Kauf von Schiffen sein, was aus gleichen Gründen zunehmend kostspieliger wird. Durch die mangelnde Verfügbarkeit von Qualitätstonnage kommt diese Option für viele Unternehmen kaum in Betracht. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) erlangte Anfang Januar einen neuen Rekordstand von rund 5.110 Punkten. Trotz des leichten Rückgangs im Jahr 2021 stieg der New ConTex weiter an und erreichte Anfang 2022 ein neues, historisch hohes Niveau. Die Zahlen, die der Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V. (VHBS) für den Februar 2022 verzeichnet hat, lagen dabei um 21,7% höher als im Vormonat und über 300 % höher als im Februar 2021. Diese Zahlen verdeutlichen die außergewöhnliche Entwicklung des Marktes.
Da sich die derzeitige Situation auf dem Schifffahrtsmarkt bis Ende 2022 fortsetzen dürfte, die Nachfrage auf hohem Niveau bleibt und die Flottenkapazität nur mäßig wächst (voraussichtlich 3,6 % für 2022), sind die kurzfristigen Marktaussichten weiterhin äußerst positiv. Auf längere Sicht könnte sich die Containerschifffahrt mit einer "Normalisierung" der Handelsbedingungen und dem Auftreten eines Angebotsdrucks in den Jahren 2023 bis 2024 deutlich ausgleichen. Nach dem Rekordauftragseingang im Jahr 2021 in Höhe von 4,2 Mio. TEU bzw. 548 Schiffen – mehr als die Hälfte in der Range von 12.000 TEU bis 16.999 TEU – sind
für 2023 und 2024 Auslieferungen von 4,4 Mio. TEU geplant. Für 2023 wird von Clarksons zunächst ein Flottenkapazitätswachstum von 7,5 % prognostiziert. Solange der Containerchartermarkt stark bleibt, werden die die Abbruchzahlen für Containerschiffe nach Einschätzung von Alphaliner mittelfristig niedrig bleiben, wobei für das Jahr 2022 eine Verschrottung von schätzungsweise 60.000 TEU erwartet wird. Im Jahr 2023 wird nach Angaben von Alphaliner auch die Zahl der Abwrackungen zunehmen. Die starke Marktnachfrage und die hohen Frachtraten werden die Reedereien auch weiterhin veranlassen, die verfügbare Tonnage einzusetzen. Der Anteil der inaktiven Schiffe an der Containerflotte sank im Januar auf 1,8 % und damit auf den niedrigsten Stand der letzten zwölf Monate. Während die Inaktivität von Schiffen seit Ende 2020 konstant niedrig war, sank der prozentuale Wert erst Anfang 2022 unter die 2%-Schwelle. Nach Alphaliner wurden Mitte Januar nur noch 154 Schiffe mit 441.567 TEU als inaktiv registriert. Auch die Zahl der Auslieferungen von Containerschiffen blieb im Jahr 2021 relativ niedrig bei 162 Schiffen mit insgesamt 1,1 Mio. TEU. Für das Jahr 2022 wird eine vergleichbare Gesamtkapazität von rund 1 Mio. TEU erwartet, bevor die Auslieferungen voraussichtlich im Jahr 2023 aufgrund des gestiegenen Auftragsvolumens auf rund 2 Mio. TEU ansteigen. Dies würde den bisherigen Höchststand von 1,7 Mio. TEU aus dem Jahr 2015 übertreffen. Im Jahr 2024 werden die Auslieferungen nach einer Prognose von Clarksons mit rund 2 Mio. TEU ein robustes Niveau erreichen.
Im Segment Shipping, welches ausschließlich den Betrieb der eigenen, d. h. vollkonsolidierten Schiffe abbildet, liegt der Fokus neben dem erfolgreichen Management unserer Bestandsflotte weiterhin auf dem Ausbau eines werthaltigen und beständigen Sachwert-Portfolios von Schiffen der Typklassen Container, Bulker, Tanker und Multipurpose (MPP). Wir prüfen und bewerten laufend Investitionen in attraktive Schiffsprojekte. Shipping wird im Geschäftsjahr 2022 prognosegemäß das umsatzstärkste Segment der ER Gruppe sein. Insgesamt werden sich die Umsatzerlöse in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen. Dies ist bei einer prognosegemäß, aufgrund von planmäßigen Klassedockungen, verringerten Auslastung unserer Flotte insbesondere auf die zum Ende des Berichtsjahres vorgenommenen Investitionen sowie auf die sehr positive Entwicklung der Chartermärkte zurückzuführen, die zu einem deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Charterlaufzeit und -rate der ER-Flotte geführt hat. Der damit gesicherte Umsatz und EBITDA-backlog wird auch für die kommenden Geschäftsjahre zu einer stabilen Entwicklung der Ertragslage beitragen.
Im Segment Management Services werden sowohl die Dienstleistungen für die Flotte der ER Gruppe sowie das Asset- und Fondsmanagement für Investoren aller Assetklassen gebündelt. Aufgrund von im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres erfolgten Veräußerungen von Konzerngesellschaften und Verträgen werden sich die Umsatzerlöse in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringern.
Im Ergebnis werden sich die konsolidierten Umsatzerlöse der ER Gruppe im Geschäftsjahr 2022 deutlich erhöhen und voraussichtlich in einer Bandbreite zwischen 160 und 170 Mio. EUR bewegen. Bei größtenteils durch Budgets vorgegebenen, konstanten Kostenerwartungen wird sich die durch erheblich höhere Charterraten induzierte Umsatzsteigerung auch erheblich auf das Betriebsergebnis (Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern, bereinigt um neutrale Aufwendungen und Erträge) der ER Gruppe auswirken. Daneben wirken sich auch die kürzlich getätigten Investitionen und damit die höhere Anzahl an vollkonsolidierten Schiffen deutlich positiv auf das Betriebsergebnis aus. Insgesamt gehen wir somit für das Geschäftsjahr 2022 von einer erheblichen Steigerung des Betriebsergebnisses im Vergleich zum Berichtsjahr aus. Gemäß aktueller Prognose wird sich das Betriebsergebnis damit in einer Bandbreite zwischen 62 und 67 Mio. EUR bewegen. Die Prognose basiert dabei u. a. auf den Annahmen einer fortlaufend stabilen Entwicklung der Chartermärkte, einer plangemäßen technischen Verfügbarkeit der Flotte der Ernst Russ Gruppe in Höhe von rund 95% sowie auf der Annahme eines durchschnittlichen Wechselkurses in Höhe von 1,15 USD/EUR. Nicht berücksichtigt sind etwaige künftige Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts auf die Weltwirtschaft und die Geschäftstätigkeit der ER Gruppe, da es uns derzeit nicht möglich ist, diese verlässlich abzusehen.
Der Vorstand der Ernst Russ AG hat für das Geschäftsjahr 2021 einen Abhängigkeitsbericht für alle Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß §312 AktG erstellt.
Der Bericht enthält folgende Schlusserklärung des Vorstands: "Die Ernst Russ AG, Hamburg, hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die dem Vorstand zum Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen
wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es wurden keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden oder eines mit diesen verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen."
Hamburg, den 16. März 2022
Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 65 Konzernbilanz 66
Konzernkapitalflussrechnung 67
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 68
Konzern-Anlagenspiegel 70
| IN TEUR | ZIFFER * | 1.1. – 31.12.2021 | 1.1. – 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | (11) | 92.285 | 55.567 |
| 2. Verminderung (Vorjahr: Erhöhung) des Bestands an unfertigen Leistungen |
0 | -1 | |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | (12) | 7.814 | 9.621 |
| 4. Materialaufwand | (13) | ||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | -1.714 | -1.915 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -47.392 | -35.614 | |
| 5. Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | -4.405 | -6.034 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung |
-714 | -936 | |
| - davon für Altersversorgung 37 TEUR (Vorjahr: 70 TEUR) | |||
| 6. Abschreibungen | (14) | ||
| a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
-8.351 | -8.180 | |
| b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten |
-976 | -1.832 | |
| 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen |
(15) | -8.909 | -5.963 |
| 8. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen | 92 | 255 | |
| 9. Erträge aus Beteiligungen | 1.657 | 2.640 | |
| - davon aus verbundenen Unternehmen 409 TEUR (Vorjahr: 985 TEUR) |
|||
| 10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 0 | 16 | |
| 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | (16) | 1.259 | 1.472 |
| 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens |
(17) | -420 | -470 |
| 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (18) | -3.525 | -3.253 |
| 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (19) | -414 | -634 |
| - davon Aufwendungen aus der Veränderung latenter Steuern 6 TEUR (Vorjahr: 211 TEUR) |
|||
| 15. Ergebnis nach Steuern | 26.287 | 4.739 | |
| 16. Sonstige Steuern | (20) | -1 | -3 |
| 17. Konzernjahresüberschuss einschließlich nicht beherrschende Anteile |
26.286 | 4.736 | |
| 18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Konzernjahresüberschuss |
-10.510 | -607 | |
| 19. Konzernjahresüberschuss nach nicht beherrschenden Anteilen | 15.776 | 4.129 | |
| 20. Gewinnvortrag | 16.216 | 12.087 | |
| 21. Einstellung in andere Gewinnrücklagen | -8.515 | 0 | |
| 22.Konzernbilanzgewinn | 23.477 | 16.216 |
* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung im Konzernanhang.
| AKTIVA IN TEUR | ZIFFER * | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | (4) | 220.464 | 131.792 |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| 1. Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge | 302 | 445 | |
| 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen und Lizenzen | 285 | 259 | |
| 3. Geschäfts- oder Firmenwert | 2.204 | 2.796 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 257 | 0 | |
| II. Sachanlagen | |||
| 1. Schiffe | 207.840 | 119.738 | |
| 2. Bauten auf fremden Grundstücken | 0 | 49 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 117 | 49 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 2.406 | 0 | |
| III. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.116 | 512 | |
| 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen | 2 | 1.715 | |
| 3. Beteiligungen | 3.161 | 3.662 | |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 2.323 | 2.413 | |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 451 | 154 | |
| B. Umlaufvermögen | 40.676 | 30.087 | |
| I. Vorräte | |||
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 1.410 | 954 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | (5) | ||
| 1. Forderungen aus Leistungen | 2.988 | 2.018 | |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 95 | 30 | |
| 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 175 | 870 | |
| 4. Sonstige Vermögensgegenstände | 9.645 | 17.022 | |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 26.363 | 9.193 | |
| C. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten | 2.019 | 933 | |
| D. Aktive latente Steuern | 542 | 554 | |
| Bilanzsumme | 263.701 | 163.366 | |
| PASSIVA IN TEUR | ZIFFER * | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| A. Eigenkapital | (6) | 142.823 | 80.140 |
| I. Gezeichnetes Kapital | 32.434 | 32.434 | |
| II. Kapitalrücklage | 6.657 | 6.657 | |
| III. Gewinnrücklage | 8.515 | 0 | |
| IV. Bilanzgewinn | 23.477 | 16.216 | |
| V. Kumuliertes übriges Eigenkapital | 1.069 | 2.164 | |
| VI. Nicht beherrschende Anteile | 70.671 | 22.669 | |
| B. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung | (7) | 251 | 523 |
| C. Rückstellungen | 9.471 | 6.493 | |
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | (8) | 1.501 | 1.577 |
| 2. Steuerrückstellungen | 735 | 568 | |
| 3. Sonstige Rückstellungen | (9) | 7.235 | 4.348 |
| D. Verbindlichkeiten | (10) | 103.866 | 75.417 |
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 79.110 | 60.725 | |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.535 | 3.340 | |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 394 | 112 | |
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
3.691 | 4.844 | |
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 16.136 | 6.396 | |
| E. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten | 1.663 | 759 |
F. Passive latente Steuern 5.627 34 Bilanzsumme 263.701 163.366
* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterungen zur Konzernbilanz im Konzernanhang.
| TEUR | 1.1. – 31.12.2021 | 1.1. – 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Konzernperiodenergebnis einschließlich nicht beherrschende Anteile | 26.286 | 4.736 |
| Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 8.690 | 8.246 |
| Abnahme der Rückstellungen | 950 | -926 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | 1.171 | -1.746 |
| Abnahme / Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-583 | -2.772 |
| Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
2.865 | 1.489 |
| Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | -54 | -625 |
| Zinsaufwendungen / Zinserträge | 2.266 | 1.430 |
| Sonstige Beteiligungserträge | -1.657 | -2.640 |
| Ertragsteueraufwand / -ertrag | 414 | 634 |
| Ertragsteuerzahlungen | -632 | 204 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 39.716 | 8.030 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens | 0 | 2 |
| Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -330 | 0 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 3 | 30 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -3.121 | -21.153 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens und das übrige Umlaufvermögen |
3.997 | 4.767 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen und das übrige Umlaufvermögen |
-37.289 | -7.725 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis | 1.536 | 658 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Zugängen zum Konsolidierungskreis | 6.461 | 0 |
| Erhaltene Zinsen | 182 | 203 |
| Erhaltene Dividenden | 1.022 | 2.366 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -27.539 | -20.852 |
| Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern | 909 | 5.090 |
| Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter | -1.569 | 0 |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten | 52.817 | 24.349 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten | -42.437 | -14.920 |
| Gezahlte Zinsen | -3.306 | -2.932 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 6.414 | 11.587 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 18.591 | -1.235 |
| Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | -930 | 420 |
| Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | -491 | 0 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 9.193 | 10.008 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 26.363 | 9.193 |
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:
Der Finanzmittelfonds entspricht den in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mitteln und beinhaltet im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.
EIGENKAPITAL DES MUTTERUNTERNEHMENS
| IN TEUR | GEZEICHNETES KAPITAL |
KAPITALRÜCKLAGE | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| NACH § 272 ABS. 2 NR. 1-3 HGB |
NACH § 272 ABS. 2 NR. 4 HGB |
SUMME | ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN |
||||
| Stand 1.1.2020 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 0 | ||
| Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Währungsumrechnung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Änderung des Konsolidierungskreises |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Summe | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand 31.12.2020 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 0 | ||
| Stand 1.1.2021 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 0 | ||
| Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Einstellung in Rücklagen | 0 | 0 | 0 | 0 | 8.515 | ||
| Währungsumrechnung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Änderung des Konsolidierungskreises |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Ausschüttungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Summe | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand 31.12.2021 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 8.515 |
| ERWIRTSCHAFTETES KUMULIERTES AUSGLEICHSPOSTEN GEWINNRÜCKLAGE KONZERN ÜBRIGES SUMME FÜR ANTEILE ANDERER EIGENKAPITAL EIGENKAPITAL GESELLSCHAFTER AUSGLEICHSPOSTEN AUS ANDERE BILANZGEWINN DER UMRECHNUNG VON GEWINNRÜCKLAGEN FREMDWÄHRUNGSABSCHLÜSSEN 0 12.087 239 51.417 17.332 0 4.129 0 4.129 607 0 0 1.925 1.925 0 0 0 0 0 4.730 0 4.129 1.925 6.054 5.337 0 16.216 2.164 57.471 22.669 0 16.216 2.164 57.471 22.669 0 15.776 0 15.776 10.510 0 0 0 0 -6.668 8.515 -8.515 0 0 0 0 0 -1.095 -1.095 0 0 0 0 0 45.729 0 0 0 0 -1.569 0 7.261 -1.095 14.681 48.002 8.515 23.477 1.069 72.152 70.671 |
KONZERN EIGENKAPITAL |
NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE |
MUTTERUNTERNEHMENS | |
|---|---|---|---|---|
| SUMME | ||||
| 68.749 | ||||
| 4.736 | ||||
| 1.925 | ||||
| 4.730 | ||||
| 11.391 | ||||
| 80.140 | ||||
| 80.140 | ||||
| 26.286 | ||||
| -6.668 | ||||
| 0 | ||||
| -1.095 | ||||
| 45.729 | ||||
| -1.569 | ||||
| 62.683 | ||||
| 142.823 |
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| IN TEUR | 1.1.2021 | ZUGANG | UMBUCHUNGEN | ABGANG | 31.12.2021 |
| Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge |
12.582 | 0 | 0 | 0 | 12.582 |
| Entgeltlich erworbene Konzessionen und Lizenzen |
66.811 | 73 | 0 | 0 | 66.884 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 7.121 | 0 | 0 | 0 | 7.121 |
| Geleistete Anzahlungen | 0 | 257 | 0 | 0 | 257 |
| Summe immaterielle Vermögensgegenstände |
86.514 | 330 | 0 | 0 | 86.844 |
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| IN TEUR | 1.1.2021 | ZUGANG | UMBUCHUNGEN | ABGANG | 31.12.2021 |
| Schiffe | 129.457 | 95.619 | 0 | 0 | 225.076 |
| Bauten auf fremden Grundstücken | 320 | 0 | 0 | -63 | 257 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
2.635 | 118 | 0 | -1 | 2.752 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
0 | 2.406 | 0 | 0 | 2.406 |
| Summe Sachanlagen | 132.412 | 98.143 | 0 | -64 | 230.491 |
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| IN TEUR | 1.1.2021 | ZUGANG | UMBUCHUNGEN | ABGANG | 31.12.2021 |
| Anteile an verbundenen Unternehmen |
1.717 | 830 | 11 | -429 | 2.129 |
| Beteiligungen an assoziierten Unternehmen |
13.475 | 36.478 | 0 | -38.191 | 11.762 |
| Beteiligungen | 8.871 | 3 | -11 | -481 | 8.382 |
| Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
9.110 | 563 | 0 | -653 | 9.020 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens | 435 | 297 | 0 | 0 | 732 |
| Sonstige Ausleihungen | 9 | 6 | 0 | 0 | 15 |
| Summe Finanzanlagen | 33.617 | 38.177 | 0 | -39.754 | 32.040 |
| Gesamtsumme | 252.543 | 136.650 | 0 | -39.818 | 349.375 |
| 1.1.2021 | |
|---|---|
| -12.137 | |
| -66.552 | |
| -4.325 | |
| 0 | |
| -83.014 |
| BUCHWERT | KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 31.12.2020 |
31.12.2021 | ABGANG | ZUSCHREIBUNGEN | ABSCHREIBUNGEN | 1.1.2021 |
| 207.840 119.738 |
-17.236 | 0 | 0 | -7.517 | -9.719 |
| 0 | -257 | 17 | 0 | -3 | -271 |
| 117 | -2.635 | 0 | 0 | -49 | -2.586 |
| 2.406 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 210.363 119.836 |
-20.128 | 17 | 0 | -7.569 | -12.576 |
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | BUCHWERT | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| ZUGANG UMBUCHUNGEN ABGANG 31.12.2021 |
1.1.2021 | ABSCHREIBUNGEN | ZUSCHREIBUNGEN | ABGANG | 31.12.2021 | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| 2.129 | -1.205 | -12 | 78 | 126 | -1.013 | 1.116 | 512 |
| -11.760 | 0 | 0 | 0 | -11.760 | 2 | 1.715 | |
| 8.382 | -5.209 | -402 | 3 | 387 | -5.221 | 3.161 | 3.662 |
| -6.697 | 0 | 0 | 0 | -6.697 | 2.323 | 2.413 | |
| -281 | 0 | 0 | 0 | -281 | 451 | 154 | |
| -9 | -6 | 0 | 0 | -15 | 0 | ||
| 32.040 | -25.161 | -420 | 81 | 513 | -24.987 | 7.053 | 8.456 |
| 349.375 | -120.751 | -8.771 | 81 | 530 | -128.911 | 220.464 | 131.792 |
Allgemeine Angaben 73
Erläuterungen zur Konzernbilanz 78
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 82
Sonstige Angaben 84
72
Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen.
Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 32.434.030,00 EUR ist eingeteilt in 32.434.030 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien.
Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 an der Börse notiert und seit Mai 2012 im Entry Standard der Deutsche Börse AG in Frankfurt und der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet. Die Deutsche Börse AG hat zum 1. März 2017 ihren Entry-Standard durch das Listing-Segment "Scale" für Wachstumsfirmen ersetzt. Die Ernst Russ AG gehört zu den ersten Unternehmen, die am 1. März 2017 das neue Listing-Segment "Scale" der Deutschen Börse AG begründet haben. Seit dem 16. Dezember 2019 gehört das Scale-Segment zum sogenannten "KMU-Wachstumsmarkt". Hierbei handelt es sich um eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen in Europa, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen (kurz "KMU") ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen.
Zum 31. Dezember 2021 werden nach den der Gesellschaft bekannten Informationen 12.386.630 Aktien (38,2 %) durch Herrn Jochen Döhle, Deutschland, sowie durch ihn beherrschte bzw. maßgeblich beeinflusste Unternehmen, 2.953.302 Aktien (9,1 %) durch die JaJo Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und 2.075.415 Aktien (6,4%) durch die MS "CORDULA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG gehalten. Die verbleibenden Aktien befinden sich im Streubesitz.
Die Ernst Russ AG und ihre Tochterunternehmen (im Folgenden: "ER Gruppe") bilden einen Reederei-Konzern mit Sitz in Hamburg. Die Geschäftsaktivitäten
des Konzerns umfassen insbesondere den Betrieb der Seeschifffahrt mit eigenen und fremden Schiffen, die Vornahme von Reederei- und Schiffsmaklergeschäften einschließlich der Ausübung von Tätigkeiten von Befrachtungsmaklern, Vermittlern von Zeitcharterverträgen, die Erbringung von Reedereidienstleistungen jeder Art sowie von kaufmännischen und technischen Beratungsdienstleistungen. Satzungsgemäß ist zudem die Übernahme von immobilienbezogenen Dienstleistungen, wie z.B. das Fonds- und Assetmanagement und die Immobilienverwaltung, Gegenstand des Unternehmens. Mit dem Verkauf des Segments Real Estate wird dieser Unternehmensgegenstand nicht mehr ausgeübt. Des Weiteren ist der Konzern im Management des Fondsvermögens (Assetmanagement) sowie im Bereich der Konzeption und dem Vertrieb von Finanzund Beteiligungsprodukten, insbesondere aus dem Bereich der Seeschifffahrt und der Immobilien, tätig, wobei Tätigkeiten im Rahmen der Konzeption und dem Vertrieb von Beteiligungsprodukten aktuell nicht ausgeübt werden. Der Unternehmensgegenstand kann auch ganz oder teilweise durch Tochter- und Beteiligungsunternehmen verwirklicht werden.
Der Konzernabschluss der Ernst Russ AG zum 31. Dezember 2021 sowie die Vorjahresangaben wurden nach den Vorschriften der §§290 ff. HGB aufgestellt.
Die Gliederung der Bilanz erfolgt nach der Vorgabe des § 266 HGB. Für die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt. Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Des Weiteren werden zur Übersichtlichkeit und Klarheit Posten ergänzt. Diese Posten werden im Anhang erläutert.
Die Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) Nr. 8 (weitestgehend), 13, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25 und 26 wurden bei der Erstellung des Konzernabschlusses berücksichtigt.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Sofern nicht anderweitig dargestellt, sind alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben.
Für die Aufstellung des Konzernabschlusses wurde von der Prämisse der Unternehmensfortführung ausgegangen.
Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Bericht über die Lage der Ernst Russ AG und des Konzerns werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.
In den Konzernabschluss der ER Gruppe sind alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Ernst Russ AG direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik hat.
Die Kapitalkonsolidierung für von der ER Gruppe gegründeten oder von fremden Dritten erworbenen Unternehmen, die im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden, erfolgte zum Erwerbszeitpunkt nach der Erwerbsmethode gemäß § 301 HGB. Im Rahmen der dabei verwendeten Neubewertungsmethode werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem darauf entfallenden Anteil der zum Zeitwert bewerteten Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein aus der Verrechnung entstehender positiver Unterschiedsbetrag, soweit werthaltig, wird als derivativer Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge, die aus der Kapitalkonsolidierung zum Erwerbszeitpunkt entstehen, werden nach dem Eigenkapital als "Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung" ausgewiesen.
Werden nach Erlangung des beherrschenden Einflusses weitere Anteile an einem Tochterunternehmen erworben (Aufstockung) oder veräußert (Abstockung), ohne dass der Status als Tochterunternehmen verloren geht, werden diese Transaktionen als Erwerbs- bzw. Veräußerungsvorgang abgebildet.
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden gemäß §§ 303, 305 HGB eliminiert. Zwischenergebnisse werden, sofern wesentlich, gemäß § 304 HGB herausgerechnet.
Von der ER Gruppe gemeinschaftlich mit anderen Partnern geführte Unternehmen sowie assoziierte Unternehmen, bei denen der Konzern über einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik verfügt, ohne jedoch die Möglichkeit zur Beherrschung zu haben, werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Gesellschaften, bei denen ein maßgeblicher Einfluss besteht, dieser jedoch nicht ausgeübt wird, werden als Beteiligungen ausgewiesen.
Die Abschlüsse der Ernst Russ AG sowie der einbezogenen Tochter-, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Das Realisations- sowie Imparitätsprinzip wurden dabei beachtet. Die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen sind auf den Abschlussstichtag der Ernst Russ AG erstellt worden.
Kreditbeschaffungskosten wurden in den Vorjahren unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Seit dem Geschäftsjahr 2021 erfolgt der Ausweis unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen. Der Ausweis der Kreditbeschaffungskosten des Vorjahres (351 TEUR) wurde entsprechend angepasst.
Der Konsolidierungskreis der ER Gruppe beinhaltet neben der Ernst Russ AG weitere 54 (Vorjahr: 60) Gesellschaften, wovon 14 (Vorjahr: 14) ausländische Unternehmen sind. Des Weiteren werden sechs (Vorjahr: zehn) inländische und ein (Vorjahr: ein) ausländisches Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Veränderung des Konsolidierungskreises resultiert einerseits aus der Entkonsolidierung von 20 für den Konzernabschluss der ER Gruppe unwesentlichen Tochtergesellschaften. Ferner wurden fünf Gesellschaften des Geschäftsbereiches Fondsmanagement Bremen im Berichtsjahr veräußert. Andererseits wurden 19 Gesellschaften, insbesondere im Zusammenhang mit der Erweiterung der Schiffsflotte, neu gegründet bzw. erworben.
Zur Übersicht wird auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2021 in der Anlage zum Konzernanhang verwiesen.
Tochtergesellschaften, bei denen gemäß § 296 Abs. 1 HGB erhebliche andauernde Beschränkungen die Ausübung der Rechte des Mutterunternehmens in Bezug auf das Vermögen oder die Geschäftsführung dieses Unternehmens nachhaltig beeinträchtigen oder die gemäß § 296 Abs. 2 HGB, entweder allein oder gemeinsam mit anderen Tochterunternehmen, keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, wurden nicht in den Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag aktiviert.
Zur Klarheit und Übersichtlichkeit wurde in Vorjahren der Posten entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge eingefügt. Hierunter werden die fortgeführten Anschaffungskosten der im Rahmen von Unternehmenserwerben angeschafften Dienstleistungsverträge ausgewiesen.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt der Bereitstellung linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:
| NUTZUNGSDAUER IN JAHREN |
|
|---|---|
| Dienstleistungsverträge | 1 – 14 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 10 |
| Markenrechte | 10 |
| Software | 3 – 10 |
Im Konzern bestehen keine selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte.
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear, entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer, abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich über die folgenden Nutzungsdauern:
| NUTZUNGSDAUER IN JAHREN |
|
|---|---|
| Mietereinbauten | Mietdauer max. 5 – 15 |
| Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung |
3 – 14 |
Die Schiffe werden bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 20 bzw. 25 Jahren unter der Berücksichtigung des jeweiligen Schiffsalters planmäßig abgeschrieben.
Geringwertige Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens mit einem Wert von unter 250 EUR werden im
Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben. Bei Vermögensgegenständen mit einem Wert von mehr als 250 EUR und weniger als 1.000 EUR wird ein Sammelposten gebildet, der über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben wird.
Bei der Erstkonsolidierung von neu erworbenen Tochterunternehmen werden sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten des Tochterunternehmens neu bewertet. Bei der Ermittlung der Neubewertung von Schiffsvermögen werden eigene Bewertungen zugrunde gelegt, die mit externen Gutachten gestützt werden.
Das Finanzanlagevermögen wird mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen bzw. Ausleihungen werden vorgenommen, soweit der anteilige Unternehmens- bzw. Rückzahlungswert dauerhaft unter die Anschaffungskosten gesunken ist. Zuschreibungen werden auf den Betrag der früheren Abschreibungen begrenzt.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Schmierstoffe für den Betrieb der eigenen Seeschiffe und werden mit ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Durchschnittswertmethode gemäß § 240 Abs. 4 HGB angesetzt. Die Bewertung erfolgt zum jeweils niedrigeren Betrag von Anschaffungskosten oder Marktpreis.
Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung des Vorratsvermögens geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die flüssigen Mittel sind mit ihrem Nennbetrag oder dem niedrigeren ihnen am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Bei erkennbaren Einzelrisiken werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.
Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben, die Aufwendungen für eine
bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, ausgewiesen.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf Basis der Anwartschaftsbarwertmethode gemäß den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet. Als Renteneintrittsalter wurde das 65. Lebensjahr zugrunde gelegt.
Für die Berechnung der Rückstellungen wurde von der Vereinfachungsregel gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht und von einem Zinssatz von 1,87% (Vorjahr: 2,30 %) mit einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ausgegangen. Der Berechnung liegt eine angenommene Rentenanpassung in Höhe von 2% p. a. zugrunde.
Die ER Gruppe hat darüber hinaus für einzelne Mitarbeiter Zuwendungen an Unterstützungskassen geleistet, die als beitragsorientierte Pläne einzustufen sind. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen die Aufwendungen aus diesen Leistungen insgesamt 0,3 TEUR (Vorjahr: 15 TEUR).
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie werden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages werden Kostensteigerungen berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben werden.
Im Falle von Rückstellungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten und den daraus entstehenden Verpflichtungen gegenüber Dritten werden diese gemäß IDW RS HFA 34 saldiert mit den daraus resultierenden Ansprüchen aus der bestehenden D&O-Versicherung ausgewiesen.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, ausgewiesen.
Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge, sofern sie innerhalb der nächsten fünf Jahre höchstwahrscheinlich mit steuerpflichtigen Einkommen verrechnet werden können, berücksichtigt.
Die latenten Steuern werden anhand der Steuersätze bemessen, die nach der derzeitigen Rechtslage gelten bzw. zum Realisationszeitpunkt erwartet werden.
Latente Steueransprüche und -schulden werden bei Vorliegen der Voraussetzungen saldiert ausgewiesen.
Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Von dem Wahlrecht zum zusammengefassten Ansatz eines aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach §§ 274 Abs. 1 Satz 2, 306 HGB wird Gebrauch gemacht.
Geschäftsvorfälle, die in fremder Währung anfallen, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Fremdwährungsforderungen, deren Restlaufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsforderungen werden mit dem jeweiligen Kurs am Bilanzstichtag, höchstens jedoch mit dem Entstehungskurs umgerechnet. Fremdwährungsverbindlichkeiten, deren Restlaufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Entstehungskurs oder zum höheren Kurs am Bilanzstichtag angesetzt.
Die Aktiv- und Passivposten einer auf fremde Währung lautenden Bilanz werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umgerechnet wird, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zu monatlichen Durchschnittskursen in Euro umgerechnet. Eine sich ergebende Umrechnungsdifferenz wird erfolgsneutral innerhalb des Konzerneigenkapitals unter dem Posten "Kumuliertes übriges Eigenkapital" ausgewiesen.
Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände der ER Gruppe ist im Konzernanlagespiegel dargestellt.
Bei in der Vergangenheit vorgenommenen Erstkonsolidierungen von erworbenen Gesellschaften wurden im Rahmen der Neubewertungsmethode stille Reserven bis zur Höhe des Zeitwertes der erworbenen Vermögensgegenstände aufgedeckt. Die stillen Reserven betreffen im Wesentlichen Dienstleistungsverträge, die in einem gesonderten Posten unter den Immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen wurden. Die planmäßige lineare Abschreibung richtet sich nach der angenommenen Vertragslaufzeit.
Aus der Erstkonsolidierung der König & Cie. GmbH & Co. KG und der König & Cie. Holding GmbH & Co. KG (im Folgenden zusammen: König & Cie.) zum 31. Januar 2016 ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 4.729 TEUR. Aus der Erstkonsolidierung der Ernst Russ Reederei GmbH & Co. KG zum 30. April 2016 ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3.179 TEUR. Im Berichtsjahr haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte, aufgeteilt auf die Segmente der ER Gruppe, wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | 1.1.2021 | ABSCHREIBUNG | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Shipping | 2.796 | -592 | 2.204 |
| Gesamt | 2.796 | -592 | 2.204 |
Hinsichtlich der Entwicklung des Sachanlagevermögens wird auf den Konzernanlagespiegel der ER Gruppe verwiesen.
Der Ausweis der erworbenen Schiffe erfolgt im Bereich des Sachanlagevermögens unter der gesonderten Bilanzposition.
Hinsichtlich der Entwicklung des Finanzanlagevermögens wird auf den Konzernanlagespiegel der ER Gruppe verwiesen.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2021 ist in der Anlage zu diesem Anhang dargestellt.
Der ausgewiesene Buchwert der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen entspricht dem niedrigeren Wert aus anteiligem Eigenkapital an dem jeweiligen assoziierten Unternehmen und dem beizulegenden Wert.
Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen in Höhe von 1.150 TEUR Darlehen an assoziierte Unternehmen.
Die Forderungen haben in Höhe von 12 TEUR (Vorjahr: 1.783 TEUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die langfristigen Forderungen entfallen wie im Vorjahr vollständig auf sonstige Vermögensgegenstände. Darüber hinaus haben alle verbleibenden Forderungen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten in Höhe von 3.384 TEUR (Vorjahr: 2.625 TEUR) Guthaben bei Kreditinstituten, die zu Sicherungszwecken zu Gunsten Dritter verpfändet sind.
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten mit 164 TEUR (Vorjahr: 133 TEUR) Forderungen aus Leistungen.
Die Veränderung der Eigenkapitalkomponenten ist in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt.
Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 32.434.030,00 EUR ist eingeteilt in 32.434.030 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien. Mit Beschluss vom 2. Juni 2021 hat die Hauptversammlung den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 1. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 16.217.050,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Wird das Grundkapital gegen Bareinlagen erhöht, ist den Aktionären ein Bezugsrecht zu gewähren. Gemäß § 186 Abs. 5 Aktiengesetz können die neuen Aktien auch von einem Kreditinstitut mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder mehrmalig auszuschließen,
bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen.
Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, festzulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des genehmigten Kapitals anzupassen.
Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 16.217.015,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 16.217.015 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien bedingt zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2021). Das bedingte Kapital wird nur verwendet, soweit
und soweit kein Barausgleich stattfindet oder bereits existierende Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 2. Juni 2021 jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch die Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn der Gesellschaft teil.
Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des bedingten Kapitals anzupassen; das Gleiche gilt für den Fall, dass die Ermächtigung vom 2. Juni 2021 zur Begebung von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen nicht während der Laufzeit der Ermächtigung ausgeübt wird, sowie im Fall der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Ausübungsfristen für Options- oder Wandlungsrechte bzw. für die Erfüllung der Wandlungs- oder Optionspflichten.
Die Kapitalrücklage entfällt in Höhe von 5.694.995,00 EUR (Vorjahr: 5.694.995,00 EUR) auf die Rücklage gem. § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und in Höhe von 962.033,40 EUR (Vorjahr: 962.033,40 EUR) auf die Rücklage gem. §272 Abs.2 Nr. 4 HGB.
Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, den gesamten Jahresüberschuss der Ernst Russ AG des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von 8.514.607,84 EUR in die Gewinnrücklagen einzustellen. Hierbei handelt es sich in voller Höhe um andere Gewinnrücklagen.
Aus der Erstkonsolidierung der Cologne Trust Real Estate GmbH (umfirmiert zu Assetando Property Management GmbH) und der Cologne Trust Fund Management GmbH (umfirmiert zu Assetando New Energy GmbH, zusammen nachfolgend: Cologne Trust) ergab sich ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von 574 TEUR. Der Erstkonsolidierungszeitpunkt war der 31. Dezember 2017. Cologne Trust ist insbesondere im Bereich Fonds- und Assetmanagement im Immobiliensektor tätig. Der passive Unterschiedsbetrag beruht in voller Höhe auf einem möglichen zukünftigen Ausgleichsanspruch gegenüber einem Beratungsunternehmen. Da im Berichtsjahr 2021 die Verpflichtung zum Teil entfallen ist, wurden 272 TEUR erfolgswirksam aufgelöst. Der passive Unterschiedsbetrag beträgt zum 31. Dezember 2021 251 TEUR.
Der Unterschiedsbetrag zwischen den in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen, dessen Berechnung ein durchschnittlicher Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Jahren zu Grunde liegt, und der Pensionsverpflichtung auf Basis eines 7-Jahres-Durchschnitts beträgt 54 TEUR (Vorjahr: 78 TEUR).
Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 3.181 TEUR (Vorjahr: 759 TEUR), Ausgleichsverpflichtungen sowie Garantien von insgesamt 1.868 TEUR (Vorjahr: 1.744 TEUR), Personalverpflichtungen in Höhe von 774 TEUR (Vorjahr: 818 TEUR) und Steuerberatungs- und Prüfungskosten in Höhe von 498 TEUR (Vorjahr: 391 TEUR).
Die Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| RESTLAUFZEIT BIS ZU EINEM JAHR |
RESTLAUFZEIT VON MEHR ALS EINEM JAHR UND BIS ZU FÜNF JAHREN |
RESTLAUFZEIT VON MEHR ALS FÜNF JAHREN |
|---|---|---|
| 36.111 | 42.513 | 486 |
| 4.535 | - | - |
| 394 | - | - |
| 3.691 | - | - |
| 15.606 | 530 | - |
| 245 | - | - |
| 17 | - | - |
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 78.104 TEUR für die Finanzierung von Seeschiffen mit Schiffshypotheken sowie durch Abtretung sämtlicher Chartereinnahmen, Versicherungserstattungen sowie der übrigen Einnahmen besichert.
| TEUR | RESTLAUFZEIT BIS ZU EINEM JAHR |
RESTLAUFZEIT VON MEHR ALS EINEM JAHR UND BIS ZU FÜNF JAHREN |
RESTLAUFZEIT VON MEHR ALS FÜNF JAHREN |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 8.422 | 51.904 | 399 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.340 | - | - |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 112 | - | - |
| Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
345 | 4.499 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 3.560 | 2.836 | - |
| - davon aus Steuern | 573 | - | - |
| - davon aus sozialer Sicherheit | 4 | - | - |
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Shipping | 81.305 | 37.457 |
| Management Services | 10.497 | 17.613 |
| Other Services | 483 | 497 |
| Gesamtumsatzerlöse | 92.285 | 55.567 |
Aufgrund der Segmentumstellung im Geschäftsjahr 2021 weichen die Zahlen vom Konzernanhang des Vorjahres ab. Die Umsatzerlöse im Segment "Other Services" betreffen im Wesentlichen Erträge aus Geschäftsbesorgungsverträgen.
Hinsichtlich der geographischen Verteilung der Umsatzerlöse, die nach dem Sitz der Konzerngesellschaft ermittelt wird, ergeben sich die folgenden Informationen:
| TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Inland | 67.387 | 38.850 |
| Ausland | 24.898 | 16.717 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u. a. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 253 TEUR (Vorjahr: 1.439 TEUR) und Erträge aus bereits abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 73 TEUR (Vorjahr: 132 TEUR). Des Weiteren sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 2.395 TEUR (Vorjahr: 1.926 TEUR) enthalten. In Zusammenhang mit dem anteiligen Verkauf des Kommanditanteils und der damit einhergehenden Reduzierung des Beteiligungsverhältnisses der ER Gruppe von 100 % auf 51 % an einer Schiffsgesellschaft ist ein Ertrag in Höhe von 1.439 TEUR entstanden. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind darüber hinaus Versicherungsentschädigungen, im Wesentlichen in Zusammenhang mit Schäden an den eigenen Schiffen sowie aus der Lossof-Hire Versicherung in Höhe von 2.155 TEUR (Vorjahr: 2.168 TEUR), enthalten. Ferner ergaben sich Erträge aus der Zuschreibung auf Finanzanlagen 81 TEUR (Vorjahr: 405 TEUR). Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Erträge aus der Auflösung
des passiven Unterschiedsbetrages betragen 272 TEUR (Vorjahr: 87 TEUR).
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen Schmier- und Treibstoffe aus dem Betrieb der eigenen Flotte.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Schiffsbetriebskosten in Höhe von 40.348 TEUR (Vorjahr: 27.566 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Unterbereederung in Höhe von 1.276 TEUR (Vorjahr: 1.083 TEUR). Darüber hinaus sind Aufwendungen für Fremdleistungen im Zusammenhang mit Crewingdienstleistungen in Höhe von 5.706 TEUR (Vorjahr: 6.729 TEUR) entstanden.
Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt 976 TEUR (Vorjahr: 1.832 TEUR).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen in Form von Raumkosten in Höhe von 664 TEUR (Vorjahr: 705 TEUR), Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 635 TEUR (Vorjahr: 1.306 TEUR), Aufwendungen für Steuerberatungs- und Prüfungskosten in Höhe von 559 TEUR (Vorjahr: 618 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Wertberichtigung von Forderungen aus Leistungen in Höhe von 42 TEUR (Vorjahr: 90 TEUR).
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind darüber hinaus Aufwendungen aus der Währungsumrechnung von 3.470 TEUR (Vorjahr: 1.015 TEUR) enthalten. Darüberhinaus wird auf die periodenfremden Aufwendungen unter Abschnitt (21) verwiesen.
Im Geschäftsjahr ergaben sich keine Zinserträge aus der Abzinsung von Rückstellungen.
Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 402 TEUR (Vorjahr: 347 TEUR).
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen entstanden. Kreditbeschaffungskosten in Höhe von 632 TEUR (Vorjahr: 351 TEUR) werden seit dem Berichtsjahr unter diesem Posten ausgewiesen.
Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern zusammen.
Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft fällt Körperschaftsteuer in Höhe von 15% (Vorjahr: 15%) sowie ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% (Vorjahr: 5,5%) der geschuldeten Körperschaftsteuer an. Zusätzlich unterliegen diese Gesellschaften sowie in Deutschland ansässige Tochterunternehmen in der Rechtsform einer Personengesellschaft der Gewerbesteuer, deren Höhe sich nach den gemeindespezifischen Hebesätzen bestimmt. Bei im Ausland ansässigen Unternehmen beträgt der Steuersatz 19 % (Vorjahr: 19 %). Ein Teil der Tochterunternehmen hat zu der Besteuerung nach der Tonnage optiert. Bei der Tonnagebesteuerung wird die Steuerschuld nicht nach den tatsächlich erwirtschafteten Gewinnen, sondern nach der Nettotonnage und den Betriebstagen der Schiffsflotte des Tochterunternehmens berechnet.
Im Rahmen der Mindestbesteuerung sind die körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge in Deutschland nur eingeschränkt nutzbar. Danach ist eine positive steuerliche Bemessungsgrundlage bis zu 1.000 TEUR unbeschränkt nutzbar. Darüberhinausgehende Beträge sind bis maximal 60% um einen vorhandenen Verlustvortrag zu kürzen.
Die aktiven latenten Steueransprüche und die passiven latenten Steuerschulden ergeben sich aus den temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen wie folgt:
| TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| AKTIVE LATENTE STEUERN |
PASSIVE LATENTE STEUERN |
AKTIVE LATENTE STEUERN |
PASSIVE LATENTE STEUERN |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 305 | 161 | 339 | 185 |
| Finanzanlagen | - | 4 | - | 4 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | - | 5.635 | 8 | - |
| Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 2 | 10 | 20 | - |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 387 | 50 | 401 | 55 |
| Sonstige Rückstellungen | 39 | - | - | - |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 36 | - | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 9 | 4 | - | 5 |
| Temporäre Differenzen | 778 | 5.864 | 768 | 249 |
| Verlustvorträge | 1 | - | 1 | - |
| Gesamt | 779 | 5.864 | 769 | 249 |
| Saldierung | -237 | -237 | -215 | -215 |
| Bilanzansatz | 542 | 5.627 | 554 | 34 |
83
Der Berechnung wurde im Jahr 2021 ein Steuersatz von 32,28% (Vorjahr: 32,28%) zugrunde gelegt, der sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0%, dem Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% von der Körperschaftsteuer und dem in Hamburg geltenden Gewerbesteuersatz von 16,45% (Vorjahr: 16,45%) zusammensetzt. Unternehmen in der Rechtsform einer Personengesellschaft unterliegen der Gewerbesteuer.
Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge werden bilanziert, sofern deren Realisierung in der nahen Zukunft hinreichend gesichert erscheint. Die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge ist durch die Verrechnungsmöglichkeit mit passiven latenten Steuerverpflichtungen gegeben.
Die aktiven latenten Steuern auf Basis der temporären Differenzen entfallen wie im Vorjahr im Wesentlichen auf die unterschiedliche Behandlung von Pensionsrückstellungen sowie den in der Ergänzungsbilanz aktivierten entgeltlich erworbenen Geschäftswert. Die passiven latenten Steuern auf Basis der temporären Differenzen resultieren im Wesentlichen aus Schuldenkonsolidierungsmaßnahmen. Im Vorjahr resultierten die passiven latenten Steuern auf Basis der temporären Differenzen im Wesentlichen aus im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven bei immateriellen Vermögensgegenständen. In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind periodenfremde Erträge von 96 TEUR (Vorjahr: 739 TEUR) aus Steuererstattungen sowie aus der Auflösung von Steuerrückstellungen enthalten. Zudem sind periodenfremde Aufwendungen von 88 TEUR (Vorjahr: 323 TEUR) enthalten. Soweit Gesellschaften zur Tonnagebesteuerung optiert haben, haben temporäre Bewertungsunterschiede keinen Einfluss auf die Besteuerung. Latente Steuern werden in diesem Fall nicht angesetzt.
Die sonstigen Steuern beinhalteten im Wesentlichen Aufwendungen für KFZ-Steuern.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr resultieren periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 253 TEUR (Vorjahr: 1.439 TEUR) und Erträge aus bereits abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 73 TEUR (Vorjahr: 132 TEUR). Der Ausweis erfolgt in den sonstigen betrieblichen Erträgen. Periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 515 TEUR entfallen auf die Rückzahlung von Chartererlösen aus
dem Vorjahr in Zusammenhang mit der Verlängerung einer Charter für ein Containerschiff. Darüber hinaus bestanden keine wesentlichen periodenfremden Aufwendungen und Erträge.
Mit Kaufvertrag vom 9. Dezember 2021 wurde ein Containerschiff verkauft. Die Übergabe erfolgte am 18. Januar 2022. Aus dem Verkauf resultiert im Geschäftsjahr 2022 ein Verkaufsgewinn in Höhe von 3.306 TEUR.
Mit Kaufvertrag vom 18. Oktober 2021 hat die ER Gruppe ein Multipurpose-Schiff verkauft. Die Übergabe des Schiffes erfolgte am 4. Februar 2022. Aus dem Verkauf resultiert im Geschäftsjahr 2022 ein Verkaufsgewinn in Höhe von 5.406 TEUR.
Mit Kaufvertrag vom 9. Februar 2022 hat eine Tochtergesellschaft, an der die Ernst Russ AG mittelbar zu 100 % beteiligt ist, ein 1.036 TEU-Containerschiff zu einem Kaufpreis in Höhe von 16.200 TEUR erworben. Die Übergabe des Schiffes ist für den April 2022 geplant. Es werden aktuell Gespräche mit einem strategischen Partner bzgl. einer Minderheitsbeteiligung geführt. In Zusammenhang mit der Finanzierung des Containerschiffs finden derzeit Gespräche mit Kreditinstituten statt.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 ist der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskaliert. Dadurch könnte die Entwicklung der Weltwirtschaft und auch der internationalen Schifffahrtsmärkte nachhaltig beeinflusst werden. Zum heutigen Zeitpunkt ist es uns nicht möglich, die Auswirkungen diesbezüglich auf unsere Geschäftstätigkeit umfassend zu beschreiben. Hierzu wird im übrigen auf den Prognosebericht verwiesen.
Neben den vorstehend dargestellten Begebenheiten sind bisher keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.
In den Geschäftsjahren 2021 bzw. 2020 waren durchschnittlich 44 bzw. 68 angestellte Mitarbeiter beschäftigt.
Im Geschäftsjahr waren keine Mitarbeiter in nach § 310 HGB anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen beschäftigt.
Für die Inanspruchnahme der Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB von Gesellschaften der ER Gruppe für die auf eigene Rechnung gehaltenen Anteile an Fondsgesellschaften ist ein Betrag in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR) anschaffungskostenmindernd im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 berücksichtigt.
Zum 31. Dezember 2021 bestehen darüber hinaus die folgenden Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen:
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TUSD | TEUR | TEUR | TUSD | |
| Bürgschaften und andere Verpflichtungen | 6.254 | 6.166 | 100 | 6.250 | 6.168 | 100 |
| Künftige Zahlungen in operating leases | 1.014 | 1.014 | - | 791 | 791 | - |
Von den Bürgschaften und andere Verpflichtungen entfallen 930 TEUR auf assoziierte bzw. verbundene Unternehmen. Von den künftigen Zahlungsverpflichtungen entfallen 202 TEUR auf assoziierte bzw. verbundene Unternehmen.
Im Folgenden sind die wesentlichen Haftungsverhältnisse kurz erläutert:
Die ER Gruppe hat aus einem Besserungsschein von einem verbundenen Unternehmen eine Vorab-Auszahlung in Höhe von 80 TEUR erhalten. Sollte bei dem verbundenen Unternehmen Liquiditätsbedarf bestehen, müsste die ER Gruppe den Betrag zurückzahlen. Das verbundene Unternehmen verfügt aktuell über eine ausreichende Liquidität, so dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine Rückzahlung als gering eingeschätzt wird.
Die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bestehen sämtlich für "operating leases" und setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | RESTLAUFZEIT BIS ZU EINEM JAHR |
RESTLAUFZEIT VON MEHR ALS EINEM BIS ZU FÜNF JAHREN |
|---|---|---|
| 31. Dezember 2021 | 851 | 163 |
| 31. Dezember 2020 | 732 | 59 |
Die wesentlichen nicht zahlungswirksamen Investitionsund Finanzierungsvorgänge sowie Geschäftsvorfälle betreffen das Ergebnis aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften in Höhe von 78 TEUR.
Des Weiteren sind nicht zahlungswirksame Zins- und Beteiligungserträge und -aufwendungen in Höhe von 1.378 TEUR und Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.983 TEUR enthalten. Darüber hinaus ist in Zusammenhang mit dem konzerninternen Verkauf einer Schiffsgesellschaft aufgrund der Reduzierung des Eigentumsanteils der ER Gruppe ein nicht zahlungswirksamer Ertrag in Höhe von 1.439 TEUR entstanden.
Die ER Gruppe hat in Zusammenhang mit der Abwicklung von zwei Fonds Treuhandkonten bei der finanzierenden Bank der beiden Fonds eingerichtet. Zum 31. Dezember 2021 weisen die Treuhandkonten ein Guthaben in Höhe von insgesamt 11.837 TEUR aus.
Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG setzte sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt zusammen:
Herr Robert Gärtner, Kaufmann, Schliersee, war im Geschäftsjahr 2021 alleiniger Vorstand.
Herr Robert Gärtner ist Aufsichtsratsvorsitzender der CDI Concepts Development Integration AG, Dortmund.
Die Gesamtbezüge inklusive der Sachbezüge setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Vorstand | 518 | 506 |
| Ehemalige Vorstände | 48 | 46 |
| Aufsichtsrat | 218 | 198 |
| Gesamt | 784 | 750 |
Das im Konzernabschluss berechnete Honorar des Abschlussprüfers betrug im Geschäftsjahr 2021 299 TEUR (Vorjahr: 312 TEUR) und setzt sich wie folgt zusammen:
| ART DER LEISTUNG (IN TEUR) | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfung | 296 | 297 |
| Sonstige Leistungen | 3 | 15 |
Für folgende Gesellschaften werden die Befreiungsvorschriften nach § 264 (b) HGB in Anspruch genommen:
Ernst Russ Schiff Beteiligungen II GmbH & Co. KG
MS "Baldur" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG
Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, der Hauptversammlung vorzuschlagen, den nach Einstellung des gesamten Jahresüberschusses in Höhe von 8.514.607,84 EUR für das Jahr 2021 in andere Gewinnrücklagen verbliebenen Bilanzgewinn der Ernst Russ AG in Höhe von 21.297.695,95 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.
Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 16. März 2022 aufgestellt und damit zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigeben. Der Konzernabschluss wird dem Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung vom 22. März 2022 zur Billigung vorgelegt werden.
Hamburg, den 16. März 2022 Ernst Russ AG
Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
|||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| A. Vollkonsolidierte verbundene Unternehmen | |||||||
| HCI Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG | Hamburg | 100,00% | D | 751.892,42 | 66.240,57 | (1) | |
| HCAM Hanseatische Capital Asset Management GmbH |
Hamburg | 100,00% | D | 566.960,28 | 356.395,69 | ||
| Ernst Russ Schiff Beteiligungen GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 50.847.713,67 | 8.379.297,59 | ||
| Ernst Russ Maritime Management GmbH & Co. KG |
Hamburg | 100,00% | D | 4.141.423,24 | 620.628,63 | (1) | |
| Elbfeeder Inc. | Marshall Islands |
52,00% | MHL | 18.222.258,52 | -1.676.025,08 | ||
| Ernst Russ Portal GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 35.454,86 | 42.395,45 | ||
| HCI Beteiligungsverwaltung GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 1.196.962,79 | 103.695,35 | ||
| Ernst Russ Polaris Holding GmbH & Co. KG | Hamburg | 51,00% | D | 11.795.878,57 | 8.205.857,70 | (1) | |
| HSC Geschäftsführungsgesellschaft mbH | Schönefeld | 100,00% | D | 34.157,24 | 118.476,79 | ||
| HCI U.S.A. Management Services Company LLC |
Wilmington, Delaware |
100,00% | USA | 177.841,53 | -659,56 | ||
| HCAM Asset Management UK Ltd. | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 106.493,99 | -13.160,20 | ||
| SPT Shipping Protect Trust GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 117.428,28 | 40.400,66 | ||
| HCAM Investment Management UK Ltd. | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 74.607,55 | -28.460,53 | ||
| Ernst Russ Consulting GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 231.560,13 | 69.518,53 | ||
| Fernando Feeder Parent GmbH & Co. KG | Hamburg | 55,00% | D | 74.637.299,95 | -5.759.556,98 | (1) | |
| Fernando Feeder Parent Verwaltungsgesellschaft mbH |
Hamburg | 55,00% | D | 32.098,38 | 1.075,67 | (1) | |
| Auerbach Schiff 6 Holding GmbH & Co. KG | Haren/Ems | 51,00% | D | 3.495.073,42 | 1.028.278,44 | (2) | |
| REAH Holding GmbH & Co. KG | Hamburg | 100,00% | D | 4.851.477,13 | 3.761.663,94 | (1) | |
| MS "JULIA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 51,00% | D | 14.049.981,01 | 4.762.958,98 | (1) | |
| Feederstar GmbH & Co. KG | Hamburg | 51,00% | D | 730.000,00 | 364.242,03 | (1) | |
| MS "Dance" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 4.272.931,60 | 381.596,83 | (1) | |
| MS "Solong" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 5.036.891,87 | 33.325,30 | (1) | |
| MS "Dream" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 5.337.603,34 | -522.753,71 | (1) | |
| MS "Ido" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 5.854.651,42 | 484.179,06 | (1) | |
| MS "Meandi" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 4.978.524,37 | -401.091,70 | (1) |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| MS "Mirror" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 5.622.094,79 | 575.581,30 | (1) |
| MS "Music" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 5.774.995,77 | 735.946,30 | (1) |
| MS "Trouper" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 3.518.224,83 | 1.202.799,82 | (1) |
| MS "Visitor" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 4.068.305,85 | 1.513.750,10 | (1) |
| MS "Winner" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 10.349.139,92 | 547.006,57 | (1) |
| MS "Andante" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 5.522.043,58 | 2.164.198,89 | (1) |
| MS "Moveon" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 55,45% | D | 2.041.620,40 | -204.845,40 | (1) |
| Assetando Hospitality GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 16.024,61 | -196.173,11 | |
| HSC Fonds Verwaltungsgesellschaft mbH | Hamburg | 100,00% | D | 156.709,34 | 205.727,14 | |
| MS "Rita" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG | Hamburg | 99,00% | D | 6.555.262,09 | 2.595.651,50 | (1) |
| MS "Ella" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG | Hamburg | 99,00% | D | 5.959.571,95 | -826.021,61 | (1) |
| MS "AGRAFFA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 100,00% | D | 4.338.734,17 | 3.068.190,93 | (1) |
| EF Olivia Ltd. | Marshall Islands |
52,00% | MHL | 33.161.643,12 | 23.227.654,07 | |
| EF Olivia Chartering Ltd. | Marshall Islands |
52,00% | MHL | -844,08 | 0,00 | |
| EF Elena Ltd. | Marshall Islands |
52,00% | MHL | 16.562.530,46 | 11.348.673,85 | |
| EF Ava Ltd. | Marshall Islands |
52,00% | MHL | 6.496.508,92 | 4.044.045,56 | |
| EF Ava Chartering Ltd. | Marshall Islands |
52,00% | MHL | 0,00 | 0,00 | |
| EF Eldra Limited | Isle of Man | 52,00% | IMN | 19.320.679,85 | 11.267.448,35 | |
| EF Emira Limited | Isle of Man | 52,00% | IMN | 17.497.084,58 | 9.673.997,88 | |
| EF Emma Limited | Isle of Man | 52,00% | IMN | 26.365.965,04 | 9.673.997,88 | |
| EF Emma Chartering Limited | Isle of Man | 52,00% | IMN | 0,00 | 0,00 | |
| EF Eliza Limited | Isle of Man | 52,00% | IMN | 3.132.314,14 | 8.739.638,00 | |
| MS "Lodur" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 50,98% | D | 6.168.106,60 | -694.742,20 | (1) |
| MS "Vidar" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 50,98% | D | 8.140.053,86 | 7.428.415,83 | (1) |
| Rote Anna Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 50,98% | D | 5.611.218,79 | 3.007.554,97 | (1) |
| Auerbach Schiff 6 GmbH & Co. KG | Haren (Ems) | 50,98% | D | 3.872.467,72 | 1.269.868,26 | (1) |
| Auerbach Schiff 2 GmbH & Co. KG | Haren (Ems) | 51,00% | D | 861.603,00 | -313.744,63 | (1) |
| MS "Baldur" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 99,00% | D | 5.782.923,78 | 638.324,55 | (1) |
| Ernst Russ Schiff II GmbH & Co. KG | Hamburg | 55,00% | D | 1.000,00 | 11.717,48 | (1) |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| B. Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen | ||||||
| Marvest GmbH | Hamburg | 49,40% | D | 491.660,78 | 254.621,04 | (2) |
| MS Stadt Freiburg T+H Schiffahrts GmbH & Co.KG i.L. |
Leer | 25,67% | D | -14.273.804,45 | -9.835.247,23 | (4) |
| SeaLytix ApS | Kopenhagen | 35,00% | DNK | -1.318.339,92 | -871.550,75 | (5) |
| MS "Tasman Castle" GmbH & Co. KG | Hamburg | 50,00% | D | -12.141.525,99 | -5.395.247,42 | (4) |
| Vierte RRS Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Bad Zwischenahn |
50,00% | D | 51.895,91 | GuV liegt nicht vor |
(4) |
| Zweite RRS Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Bad Zwischenahn |
50,00% | D | 71.779,24 | GuV liegt nicht vor |
(4) |
| WestFonds 5 Büropark Aachen Laurensberg KG i.L. |
Düsseldorf | 49,10% | D | 303.638,27 | -42.617,31 (1)+(2) |
| 4. Verw. Reederei Marten GmbH i.L. | Groß Wittensee |
50,00% | D | k.A. | k.A. | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 5. Verw. Reederei Marten GmbH i.L. | Groß Wittensee |
50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| Assetando Hollandimmobilien Verwaltungs GmbH |
Hamburg | 100,00% | D | 53.576,90 | 27.717,13 | (2)* |
| Beluga Shipping "JD12000-14" GmbH & Co. KG i.L. |
Bremen | 50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| Beluga Shipping "QS309" GmbH & Co. KG i.L. | Hamburg | 50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| COMBITRADE GmbH | Hamburg | 20,00% | D | 142.119,18 | 130.512,57 | (2) |
| Deepwater Maritime Invest GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 210.795,62 | 28.666,60 | (2)* |
| Ernst Russ Mercator Navigation GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 63.638,37 | 39.831,92 | (2)* |
| Ernst Russ Schiff III GmbH & Co. KG | Hamburg | 100,00% | D | Neugründung | Neugründung | * |
| Ernst Russ Shipbroker GmbH & Co. KG | Hamburg | 15,00% | D | 2.698.098,05 | 1.652.483,93 (1)+(2) | |
| Ernst Russ Shipping Verwaltung GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 27.789,15 | 552,26 | * |
| Europa Schiffsfonds Verwaltungs GmbH i.L. | Hamburg | 48,50% | D | 36.679,04 | 3.155,64 | (4) |
| Feederstar Verwaltung GmbH | Hamburg | 51,00% | D | 24.167,27 | 634,72 | (2)* |
| Fernando Feeder Holding Verwaltungsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 26.619,31 | 740,93 | (1)* |
| Fernando Feeder Schiffverwaltungsgesell schaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 109.987,54 | 9.225,00 | (1)* |
| Geja C Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) | Hamburg | 100,00% | D | 11.222,54 | 3.200,52 | (2)* |
| GSI Triebwerke Drei Verwaltungs GmbH i.L. | Köln | 100,00% | D | 9.720,54 | 2.406,58 | * |
| GSI Triebwerke Zwei Verwaltungs GmbH i.L. | Köln | 100,00% | D | 4.415,50 | -371,41 | (2)* |
| Hanseatische Immobilien Management GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 29.579,54 | 2.627,58 | (2)* |
| Hanseatische Immobilien Management Niederlande GmbH |
Hamburg | 100,00% | D | 29.730,36 | 2.551,49 | (2)* |
| Hanseatische Immobilienfonds Holland XI Verwaltungsgesellschaft mbH i. L. |
Bremen | 100,00% | D | 10.381,78 | -2.402,09 | (2)* |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Hanseatische Immobilienfonds Holland XIV Verwaltungsgesellschaft mbH i. L. |
Bremen | 100,00% | D | 9.306,89 | -2.467,71 | (2)* |
| Hanseatische Immobilienfonds Holland XXIV Verwaltungsgesellschaft mbH |
Bremen | 100,00% | D | 8.526,82 | 7.309,99 | (2)* |
| Hanseatische Immobilienfonds Holland XXV Verwaltungsgesellschaft mbH |
Bremen | 100,00% | D | 2.769,46 | -5.698,03 | (2)* |
| Hanseatische Immobilienfonds Holland XXVI Verwaltungsgesellschaft mbH |
Bremen | 100,00% | D | 2.211,63 | -3.070,58 | (2)* |
| Hanseatische Immobilienfonds Österreich Verwaltungsgesellschaft mbH |
Bremen | 100,00% | D | 67.867,98 | 21.240,06 | (3)* |
| HCI Aircraft Management GmbH | Schönefeld | 100,00% | D | 39.616,86 | 9.159,61 | (2)* |
| HCI MS "Serena" Verwaltungs GmbH i. L. | Hamburg | 100,00% | D | 1.480,59 | 759,73 | (2)* |
| HCI Real Estate BRIC GmbH & Co. KG | Hamburg | <1,00% | D | 43.865.062,39 | -4.680.752,53 (1)+(2) | |
| HCI Real Estate BRIC Pooling Verwaltungsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 80.820,89 | 38.706,22 | (2)* |
| HCI Real Estate BRIC Verwaltungsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 29.337,61 | 2.193,13 | (2)* |
| HCI Real Estate Growth I USA Verwaltungsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 28.298,37 | -185,08 | (2)* |
| HCI Shipping Opportunity Management GmbH i. L. |
Hamburg | 50,00% | D | 22.315,31 | -200,52 | (4) |
| HCI Townsend USA Fund Managers LLC | Wilmington, Delaware |
51,00% | USA | 125.168,57 | -411,89 | * |
| HCI Wohnimmobilienfonds SPV GmbH i.L. | Hamburg | 88,00% | D | -2.876,45 | 1.327,56 | (2)* |
| HSC Optivita UK I General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 8.343,73 | -108,16 | (2)* |
| HSC Optivita UK II General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 8.340,17 | -111,73 | (2)* |
| HSC Optivita UK III General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 8.342,54 | -109,35 | (2)* |
| HSC Optivita VII UK General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 8.342,54 | -109,35 | (2)* |
| HSC Optivita VIII UK General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 8.338,98 | -108,16 | (2)* |
| HSC Optivita X UK General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 8.380,58 | -109,35 | (2)* |
| HSC Optivita XI UK General Partner Limited | Windsor, Berkshire |
100,00% | GB | 7.139,72 | -86,77 | (2)* |
| Ile de Molene Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) i.L. |
Jork | 50,00% | D | -585,83 | -2.671,74 | (4) |
| KC Dritte Immobilienfonds Verwaltungs GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 28.831,91 | 1.560,33 | (2)* |
| KC Zweite Immobilienfonds Verwaltungs GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 35.621,59 | 2.389,63 | (2)* |
| King "D" Dritte Tankschiffahrts Verwaltungs UG | Hamburg | 100,00% | D | 15.883,55 | 9.441,93 | (2)* |
| King "D" Tankschiffahrts GmbH i.L. | Eckernförde | 50,00% | D | 55.328,70 | 5.118,78 | (4) |
| King "D" Tankschiffahrts Verwaltungs GmbH i.L. |
Eckernförde | 50,00% | D | 79.814,98 | 27.397,82 | (4) |
| King "D" Vierte Tankschiffahrts Verwaltungs UG | Hamburg | 100,00% | D | 17.419,32 | 11.204,82 | (2)* |
| King "D" Zweite Tankschiffahrts Verwaltungs GmbH i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 21.595,24 | -410,25 | (3)* |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| König & Cie. Hollandimmobilien Verwaltung GmbH |
Hamburg | 100,00% | D | 29.232,99 | 2.254,97 | (2)* |
| MarCalabria Verwaltungs GmbH | Hamburg | 50,00% | D | 26.461,41 | -1.758,74 | (3) |
| MarChaser Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 50,00% | D | -10.671,09 | -1.500,00 | (3) |
| MarChicora Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 50,00% | D | 5.258,23 | 867,49 | (3) |
| MarComanche Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 50,00% | D | -6.226,37 | -1.107,05 | (3) |
| MS "ANGELN" Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 49,00% | D | 16.808,67 | 9.837,71 | (2) |
| MS "Birk" Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 49,00% | D | 8.190,45 | 949,05 | (2) |
| MS "CAROLINE RUSS" Schiffahrtsgesell schaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 3,60% | D | -1.166.176,89 | -811.804,41 | (2) |
| MS "Elisabeth Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 6,90% | D | 33.319,14 | 216.046,63 | (2) |
| MS "Friedrich Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 6,10% | D | -1.171.468,86 | 1.944.416,73 | (2) |
| MS "Hermann-S." Schiffahrtsverwaltung GmbH | Bad Zwischenahn |
47,50% | D | 16.959,92 | -4.236,85 | (2) |
| MS "HR Constellation" Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 21.808,41 | 73,44 | (4) |
| MS "HR Constitution" Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 21.811,18 | -374,49 | (4) |
| MS "KING BASIL" Schiffahrts GmbH & Co. KG i.L. |
Hamburg | 99,00% | D | 37.262,32 | 0,00 | (2)* |
| MS "KING BRUCE" Schiffahrts GmbH & Co. KG i.L. |
Hamburg | 99,00% | D | 18.865,33 | 0,00 | (2)* |
| MS "MARE TRACER" Schiffahrts GmbH & Co. KG i. L. |
Hamburg | 100,00% | D | 167.954,71 | -6.987,21 | (2)* |
| MS "MARE TRADER" Schiffahrts GmbH & Co. KG i. L. |
Hamburg | 100,00% | D | -1.265,02 | 321.926,26 | (2)* |
| MS "MARE TRANSPORTER" Schiffahrts GmbH & Co. KG i. L. |
Hamburg | 100,00% | D | -2.612,08 | 35.930,57 | (2)* |
| MS "MARE TRAVELLER" Schiffahrts GmbH & Co. KG i. L. |
Hamburg | 100,00% | D | 87.495,04 | 26.914,54 | (2)* |
| MS "Mastery" Verwaltung GmbH | Hamburg | 50,00% | D | 23.537,57 | 1.813,72 | (4) |
| MS "Missunde" Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 49,00% | D | 4.605,29 | -1.082,98 | (2) |
| MS "Motivation" Verwaltung GmbH | Hamburg | 50,00% | D | 22.950,18 | 1.745,34 | (4) |
| MS "PAUL RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 0,00 | 0,00 | (2)* |
| MS "PAULINE RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG |
Hamburg | 3,60% | D | -708.965,85 | -704.263,84 | (2) |
| MS "Recommendation" Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 20.413,74 | 1.035,49 | (4) |
| MS "Resolution" Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 47,50% | D | 47.877,32 | -4.050,99 | (4) |
| MS "Revolution" Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 47,00% | D | 30.871,06 | -244,74 | (4) |
| MS "Sandwig" Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 49,00% | D | 7.178,03 | 1.141,25 | (3) |
| MS "TILLY RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 0,00 | 0,00 | (2)* |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| MS "Voge Dignity" Verwaltungs GmbH | Hamburg | 49,00% | D | 30.463,75 | 1.010,69 | (4) |
| MS "Warnow Vaquita" Verwaltungs GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| MS Emotion Verwaltungs GmbH i.L. | Hamburg | 100,00% | D | k.A. | k.A. | * |
| MS Endeavour Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 70.578,44 | -1.545,70 | (3) |
| MS Eternity Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 100,00% | D | k.A. | k.A. | * |
| MS Favourisation Verwaltungs GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 32.348,82 | -915,85 | (3) |
| MS Frequency Verwaltungs GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 26.695,37 | -108,00 | (4) |
| MS Indication Verw.GmbH i.L. | Hamburg | 47,00% | D | 25.518,89 | -108,00 | (4) |
| MS Intonation Verw.GmbH i.L. | Hamburg | 47,00% | D | 25.085,33 | 0,00 | (4) |
| MS Margaretha Green Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 0,00 | 2.533,53 | (2) |
| MS Maria Green Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 35.415,44 | -444,65 | (2) |
| MS Marion Green Verwaltung GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 0,00 | -6.520,71 | (2) |
| MS PAVIAN Verwaltungsgesellschaft mbH | Hamburg | 50,00% | D | 22.607,81 | 1.391,97 | (3) |
| MS Recognition Verwaltungs GmbH | Hamburg | 50,00% | D | 26.130,87 | 2.017,22 | (3) |
| MS Stadt Solingen Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt) |
Emden | 50,00% | D | 4.151,82 | 1.409,01 | (4) |
| MS Trustful Verwaltungs GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| MT "Gaschem Ice" Verwaltungs-Unter nehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 50,00% | D | 3.209,32 | 1.466,36 | (4) |
| MT "Gaschem Snow" Verwaltungs-Unter nehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) |
Hamburg | 50,00% | D | 3.120,38 | 1.533,80 | (4) |
| MT "MARE BALTIC" Tankschiffahrts GmbH & Co. KG i. L. |
Hamburg | 100,00% | D | -17.628,53 | -7.056,13 | (2)* |
| MT Hellespont Commander Verwaltungs GmbH i.L. |
Hamburg | 50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| MT Hellespont Crusader Verwaltungs GmbH i.L. |
Hamburg | 50,00% | D | k.A. | k.A. | |
| Partankers X AS | Oslo | 2,09% | NOR | 11.415.349,19 | 1.668.951,13 | (2) |
| Ritella Schiffverwaltungsgesellschaft mbH | Hamburg | 100,00% | D | 38.369,11 | 6.667,41 | (2)* |
| Rote Anna Verwaltungsgesellschaft mbH i.L. | Hamburg | 100,00% | D | 29.474,95 | 747,03 | (2)* |
| SIGNA 05/HGA Luxemburg Objekt Ikaros Immobilienfonds GmbH & Co. KG |
Düsseldorf | <1,00% | D | 56.052.919,27 | 2.049.419,44 (1)+(2) | |
| TEP ONE CAPITAL LIMITED | Cheshire | 100,00% | GB | 27.631,78 | 1.663,99 | (2)* |
| TEP THREE CAPITAL LIMITED | Cheshire | 100,00% | GB | 60.076,07 | 35.144,71 | (3)* |
| TEP TWO CAPITAL LIMITED | Cheshire | 100,00% | GB | 60.008,32 | 35.163,72 | (3)* |
| Verwaltung Ernst Russ Polaris GmbH | Hamburg | 100,00% | D | 23.291,16 | -1.708,84 | (2)* |
| Verwaltung Ernst Russ Schiffahrt I GmbH | Hamburg | 100,00% | D | Neugründung | Neugründung | * |
| Verwaltung Ernst Russ Schiffahrt II GmbH | Hamburg | 100,00% | D | Neugründung | Neugründung | * |
| Verwaltung Ernst Russ Schiffahrt III GmbH | Hamburg | 100,00% | D | Neugründung | Neugründung | * |
| Verwaltung Ernst Russ Schiffahrt IV GmbH | Hamburg | 100,00% | D | Neugründung | Neugründung | * |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verwaltung König & Cie. Britische Leben GmbH |
Hamburg | 100,00% | D | 0,00 | 24.143,51 | (2)* |
| Verwaltung König & Cie. Zweite Britische Leben GmbH |
Hamburg | 100,00% | D | 31.327,02 | 4.655,34 | (2)* |
| Verwaltung Leo Schiffahrtsgesellschaft mbH | Stade | 49,00% | D | 23.066,18 | -1.594,68 | (2) |
| Verwaltung MS "Allegoria" GmbH | Hamburg | 51,00% | D | 26.140,19 | 1.286,20 | (3)* |
| Verwaltung MS "Antje Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 21.650,17 | -1.973,36 | (3)* |
| Verwaltung MS "CAROLINE RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 25.515,76 | -48,83 | (2)* |
| Verwaltung MS "Elisabeth Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 25.517,04 | -47,55 | (2)* |
| Verwaltung MS "Friedrich Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 24.288,51 | -54,46 | (2)* |
| Verwaltung MS "HELENE RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 7.062,05 | -1.990,60 | (2)* |
| Verwaltung MS "JPO DELPHINUS" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Stade | 48,00% | D | 29.207,58 | -1.625,08 | (2) |
| Verwaltung MS "JPO DORADO" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Stade | 48,00% | D | 24.487,97 | -1.625,08 | (2) |
| Verwaltung MS "JPO VELA" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Stade | 48,00% | D | 14.987,03 | 3.061,21 | (2) |
| Verwaltung MS "JULIA" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 30.111,61 | 1.044,41 | (2)* |
| Verwaltung MS "Louise Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 21.577,96 | -124,59 | (2)* |
| Verwaltung MS "PAULINE RUSS" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 25.517,68 | -46,91 | (2)* |
| Verwaltung MS "Renate P" GmbH | Drochtersen | 50,00% | D | 35.246,48 | 1.258,19 | (3) |
| Verwaltung MS "Tasman Castle" GmbH i.L. | Hamburg | 50,00% | D | 20.046,50 | 501,12 | (4) |
| Verwaltung MS "Tilly Russ" Schiffahrtsgesellschaft mbH |
Hamburg | 100,00% | D | 21.222,42 | -124,59 | (2)* |
| Vierte RRS Verwaltungs GmbH i.L. | Bad Zwischenahn |
50,00% | D | 0,00 | 0,00 | (4) |
| WestFonds 3 Düsseldorf, Tiefenbroicher Weg GmbH & Co. KG |
Düsseldorf | 5,98% | D | 6.350.056,75 | 661.863,73 (1)+(2) | |
| WestFonds 6 Hotel am Büsing Palais Offenbach GmbH & Co. KG i.L. |
Düsseldorf | 7,57% | D | 9.663.004,70 | -43.776,85 | (2) |
| WestFonds BI Management GmbH i.L. | Hamburg | 100,00% | D | 31.958,48 | 11.063,68 | (2)* |
| WestFonds Verwaltung GmbH | Schönefeld | 100,00% | D | 62.183,08 | 29.149,68 | (2)* |
| WestFonds-PHG-Gesellschaft BI-Fonds 12 mbH i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 15.563,90 | -624,62 | (2)* |
| WestFonds-PHG-Gesellschaft BI-Fonds 14 mbH i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 16.231,39 | -942,16 | (2)* |
| WestFonds-PHG-Gesellschaft RWI-Fonds 140 mbH i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 8.733,09 | 3.301,26 | (2)* |
| WestFonds-PHG-Gesellschaft RWI-Fonds 25 mbH i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 52.993,73 | -1.284,94 | (2)* |
| WestFonds-PHG-Gesellschaft WestFonds 2 H mbH i.L. |
Düsseldorf | 100,00% | D | 8.595,38 | -2.327,88 | * |
| SITZ | BETEILIGUNG | LAND | EIGENKAPITAL IN EUR |
ERGEBNIS IN EUR |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| WestFonds-PHG-Gesellschaft WestFonds 6 mbH i.L. |
Hamburg | 100,00% | D | 28.554,11 | 276,37 | (2)* |
| Zweite RRS Verwaltungs GmbH i.L. | Bad Zwischenahn |
50,00% | D | -1.302,00 | 0,00 | (4) |
Legende: (1) vor Ergebnisabführung
(2) Ergebnis 2020
(3) Ergebnis 2019
(4) Ergebnis aus dem Jahr 2018 oder früher (5) Jahresabschluss zum 30.6.2021
* Eine Konsolidierung unterbleibt gemäß § 296 Abs. 2 HGB
Wir haben den Konzernabschluss der Ernst Russ AG, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "Konzernlagebericht") der Ernst Russ AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
nen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
legungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verant wor tlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
| gez. Heckert | gez. Lehrmann |
|---|---|
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KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Diese Unterlagen enthalten unter anderem vorausschauende Aussagen und Informationen über künftige Entwicklungen, die auf Überzeugungen des Vorstands der Ernst Russ AG sowie auf Annahmen und Informationen beruhen, die der Ernst Russ AG gegenwärtig zur Verfügung stehen. Worte wie "erwarten", "einschätzen", "annehmen", "beabsichtigen", "planen", "sollten", "könnten" und "projizieren" sowie ähnliche Begriffe in Bezug auf das Unternehmen sollen solche vorausschauenden Angaben anzeigen, die Unsicherheitsfaktoren unterworfen sind.
Viele Faktoren können dazu beitragen, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse der ER Gruppe wesentlich von den Zukunftsprognosen unterscheiden, die in solchen vorausschauenden Aussagen getroffen werden.
Die Ernst Russ AG übernimmt keine Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit, vorausschauende Aussagen zu aktualisieren oder zu korrigieren. Sämtliche vorausschauenden Aussagen unterliegen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten, durch welche die tatsächlichen Ergebnisse zahlenmäßig von den Erwartungen abweichen können. Die vorausschauenden Aussagen geben die Sicht zu dem Zeitpunkt wieder, zu dem sie gemacht wurden.
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Martina van Kann: Seiten: 6–7, 10 | Dietmar Hasenpusch: S. 26–27
Adobe Stock: Titel: © Denys | Umschlaginnenseite (nur im gedruckten Bericht): © m.mphoto | S. 4–5: © Denys | S. 8–9: © powell83 S. 10–11: © peshkova | S. 14–15: © Marco2811 | S. 16–17: © powell83 | S. 18: © MAGNIFIER, © An-T | S. 20–21: © vovan S. 23: © chokniti | S. 24–25: © Romolo Tavani | S. 32: © vasilygureev | S. 48–49: © wutzkoh | S. 54: © denisismagilov
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