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QSC AG

Annual Report Mar 30, 2022

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Annual Report

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Geschäftsbericht 2021

Anhaltendes Wachstum. Starke Ergebnisse.

Kennzahlen

In Mio. € 2021 2020
Umsatz 155,2 143,4
Cloud & IoT 113,7 102,0
SAP 41,5 41,4
EBITDA 31,7 -2,0
Abschreibungen1, 2 16,6 16,8
EBIT 15,2 -18,8
Konzernergebnis 9,8 -19,9
Ergebnis je Aktie3
(in €)
0,08 -0,16
Investitionen4 8,1 5,5
Free Cashflow 33,2 -15,8
Nettoliquidität5 56,2 44,9
Eigenkapital5 147,4 136,6
Eigenkapitalquote5
(in %)
73,6 71,6
Xetra-Schlusskurs5
(in €)
1,96 1,68
Anzahl der Aktien5
(in Stück)
124.579.487 124.472.487
Marktkapitalisierung5 244,2 209,1
Mitarbeiter/innen5 1.139 936

1 Inklusive aktienbasierter Vergütung.

2 Beinhaltet Abschreibungen auf

Nutzungsrechte aus Leasing-

verhältnissen (IFRS 16).

3 Verwässert und unverwässert.

4 Ohne Berücksichtigung von IFRS 16.

5 Zum 31. Dezember.

Anhaltendes Wachstum: Auch 2021 stieg der Umsatz deutlich. Wir haben weitere Innovationen zur Marktreife gebracht und neue Kunden gewonnen. Der Auftragseingang erreichte Rekordhöhe. Zudem haben wir, auch durch Zukäufe, unser Kerngeschäft gezielt gestärkt. Unsere Prognose haben wir im Zuge des Colocation-Verkaufs mehrmals angehoben – und sämtliche Ziele erreicht.

Starke Ergebnisse

Dank des erfolgreichen Verkaufs des Colocation-Geschäfts erhöhten sich 2021 einmalig das EBITDA-Ergebnis und der Free Cashflow. Operativ lagen beide Größen ebenfalls deutlich über Vorjahresniveau.

2021: operative Erfolge und gezielte Zukäufe

Jan.

Aufträge in Rekordhöhe

Direkt zu Jahresbeginn 2021 zeigen vorläufige Zahlen, dass unser Unternehmen im ersten Jahr der Coronapandemie sein starkes Wachstum fortsetzen konnte: Der Auftragseingang stieg 2020 um 21 % auf 161,1 Mio. €, der Umsatz um 13 % auf 143,4 Mio. €.

Charta der Vielfalt

Auftragseingang

+21%

Die Unterzeichnung der Charta unterstreicht unseren Einsatz für die Gleichheit von Chancen und Vielfalt der Ideen. Den hohen Stellenwert von Diversity belegt auch unsere Auszeichnung als Top-Employer kurz zuvor. In einem strengen Zertifizierungsverfahren hatten unabhängige Experten unter anderem Maßnahmen und Strukturen zur Stärkung der Vielfalt durchleuchtet.

reta award für q.beyond

Das EHI Retail Institute zeichnet q.beyond mit dem viel beachteten reta award als besten Technologiezulieferer für den Handel aus – gemeinsam mit dem Kunden Fressnapf für eine mobile Lösung zur digitalen Einzelhandelsfiliale. Diese steuert unter anderem Mindesthaltbarkeit und Rabatte über elektronische Preisschilder und basiert auf dem Store-Butler, unserer Plattform zur Digitalisierung von Filialen.

w

Feb. Mrz.

Apr.

w

Bis 2025 klimaneutral

Klares Bekenntnis zum Klimaschutz: Auf dem Weg zur Klimaneutralität werden wir unsere CO2-Emissionen um weitere mindestens 40 % reduzieren und die übrigen Emissionen kompensieren. Schon heute betreiben wir unsere besonders energieintensiven Rechenzentren zu 100 % mit Ökostrom.

100% Ökostrom

Einstieg in die Logistik

Mit dem Gewinn eines ersten großen Logistikkunden und -partners, Röhlig Logistics, gelingt der Start in die vierte Fokusbranche. Unter dem Markennamen logineer vermarkten wir dort schlüsselfertige IT-Services für mittelständische Unternehmen.

Mai

Jun.

Erwerb von datac

Die vollständige Übernahme des Modern-Workplace- und Collaboration-Spezialisten erweitert unsere Kompetenz rund um den digitalen Arbeitsplatz. Gemeinsam betreuen wir bereits mehr als 150.000 digitale Arbeitsplätze und bauen nun unsere starke Stellung in diesem hochdynamischen Markt aus.

>150.000 digitale Arbeitsplätze

»q.beyond festigt ihre Position als eines der zehn größten IT-Serviceunternehmen in Deutschland.«

Top-10-Platzierung

Laut Lünendonk-Studie zählt q.beyond zu den zehn wachstumsstärksten IT-Dienstleistern in Deutschland; der Umsatz steigt mehr als doppelt so schnell wie der Durchschnittswert aller Studienteilnehmer. Damit festigen wir unsere Stellung als eines der zehn größten IT-Serviceunternehmen in Deutschland.

Beteiligung an snabble

Artikel scannen und direkt bezahlen: So einfach geht Einkaufen mit der snabble-App. Nach erfolgreicher Zusammenarbeit bei ersten Projekten beteiligt sich unser Unternehmen mit 25,4 % an snabble und macht so einen noch größeren Innovationssprung in der Fokusbranche Handel.

Verkauf Colocation

In zwei Transaktionen trennt sich q.beyond von ihrem Colocation-Geschäft und erzielt einen Kaufpreis von insgesamt rund 54 Mio. € (Enterprise-Value). Der erfolgreiche Verkauf schärft unsere Positionierung, reduziert die Komplexität und vergrößert den Handlungsspielraum.

~54 Mio. € Verkaufserlös

Jul. Sep.

+200% Website-Traffic

Okt.

Cybersecurity gefragt

Nov.

Unsere umfassende Kompetenz bei Cybersecurity kommt an. Seit November unterstützen wir auch das Berliner Wohnungsunternehmen degewo mit Beratungsleistungen und dazugehörigen Services. Oberstes Ziel ist es, den Schutz der Unternehmensdaten vor der ständig steigenden Gefahr und Frequenz von Hackerangriffen weiter zu erhöhen.

Marketing-Oscar

Für die neue Marke "q.beyond" und die damit verbundene Neupositionierung erhält q.beyond gemeinsam mit ihrer Werbeagentur den renommierten Effie-Award für effektive B2B-Markenkommunikation. Die Jury hebt den Nutzen des Relaunchs hervor: So stieg die Zahl der Websitebesucher seitdem um mehr als 200 %.

Dez.

Übernahme von scanplus

Kurz vor Jahresende gelingt die Übernahme des operativen Geschäftsbetriebs von scanplus. Mit dem dazugehörigen hochskalierbaren Cloud-Portal erweitern wir unser Portfolio im wachstumsstarken Cloud-Geschäft. Über einen standardisierten Baukasten können sich kleinere und mittlere Betriebe eine passende IT-Lösung zusammenstellen.

"Mit der Wachstumsstrategie 'beyond 2022' haben wir uns erneut ehrgeizige Ziele gesetzt. Im besten Fall wird sich der Umsatz verdoppeln."

Jürgen Hermann CEO q.beyond AG

unser Unternehmen blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und ist voller Zuversicht in das Jahr 2022 gestartet. Doch mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar haben sich die Maßstäbe verschoben. Wirtschaftlicher Erfolg und Zuversicht setzen voraus, dass Menschen in Frieden zusammenleben. Für uns Europäer ist dies seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit – und ist es nun doch nicht mehr. Leidtragende sind vor allem die Menschen in der Ukraine. Auch bei q.beyond hat ihr Schicksal eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. In Ihrem und unserem Interesse müssen wir uns jedoch zugleich mit den Folgen dieses Krieges für unser Geschäft auseinandersetzen.

Umsatz steigt 2022 auf 180 bis 200 Mio. €

Noch herrscht große Unsicherheit über die Auswirkungen des Krieges und vor allem der enorm gestiegenen Energiepreise auf die deutsche Wirtschaft. Deshalb haben wir uns entschieden, bei der Prognose für das laufende Geschäftsjahr große Bandbreiten zu setzen: Wir planen mit einem Umsatz von 180 bis 200 Mio. € und einem EBITDA von 8 bis 16 Mio. €. Im Vergleich zum Umsatz von 155,2 Mio. € im Jahr 2021 will unser Unternehmen damit auch in einem schwierigen Umfeld um mindestens 16% wachsen. Unsere Wachstumsgeschichte geht weiter; unser Geschäftsmodell bleibt krisenfest.

Diese Krisenfestigkeit hat drei wesentliche Gründe: Erstens sind wir auf den richtigen Märkten unterwegs, zweitens sind wir langfristiger Partner unserer Kunden und drittens haben wir mit unserem Portfolio den passenden Werkzeugkasten für die Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle. Seit 2019 ist q.beyond ein reiner IT-Dienstleister und konzentriert sich auf die zukunftsträchtigen Märkte für Cloudund SAP-Services – und das erfolgreich. Laut der renommierten Lünendonk-Studie zählen wir zu den 10 wachstumsstärksten IT-Dienstleistern in Deutschland.

Rekord beim Auftragseingang

Das anhaltend starke Wachstum basiert auf der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Zum Teil sind wir bereits mehr als 10 Jahre für namhafte Handels- und Industrieunternehmen tätig. Daraus resultiert ein hoher Anteil wiederkehrender Umsätze; er liegt aktuell bei knapp 80%. Wir bauen die Geschäftsbeziehungen mit diesen Kunden kontinuierlich aus und gewinnen neue. Der Rekord beim Auftragseingang in Höhe von 185 Mio. € im Jahr 2021 belegt das.

Gemeinsam mit unseren Kunden stoßen wir in neue Märkte vor. Unser Anspruch ist klar formuliert: "Wir denken die Digitalisierung des Mittelstands neu – mit innovativen Komplettlösungen für die Revolution der Geschäftsmodelle." Der 2021 vorgestellte und preisgekrönte "StoreButler" ist genau so eine innovative Komplettlösung. Mit ihm kann der Handel die dringend erforderliche Digitalisierung seines Filialnetzes ganzheitlich angehen. Der erste flächendeckende Einsatz erfolgt bei der Fressnapf-Gruppe. Dem europäischen Marktführer für Heimtierbedarf dient der "StoreButler" als zentrale Schaltstelle für die Digitalisierung seiner aktuell mehr als 1.800 Filialen in 11 europäischen Ländern. Konkret steuert Fressnapf damit beispielsweise elektronische Preisschilder zentral und reduziert mit dem Zero-Waste-Assistant den Anteil nicht mehr verkaufsfähiger Waren. Innovationen wie diese werden in den kommenden drei Jahren noch stärker in den Fokus unserer Geschäftstätigkeit rücken.

Wir werden in den kommenden Jahren über das wachstumsstarke und profitable Cloud- und SAP-Geschäft hinaus das Geschäft mit Software-as-a-Service-Lösungen konsequent ausbauen.

Wachstumsstrategie "beyond 2022": Ausbau des SaaS-Geschäfts

Anfang April 2022 präsentieren wir die weiterentwickelte Wachstumsstrategie "beyond 2022" einer breiteren Öffentlichkeit. Über das wachstumsstarke und profitable Cloud- und SAP-Geschäft hinaus werden wir nun verstärkt das Geschäft mit Software-as-a-Service(SaaS)-Lösungen wie dem "StoreButler" konsequent ausbauen. Dazu nutzen wir unsere eigenen Entwicklerkapazitäten sowie gezielte Zukäufe.

Der Ausbau der SaaS-Kompetenz entspricht den Bedürfnissen unserer Kunden. In den ersten Jahren der digitalen Revolution haben sich viele auf eine Steigerung ihrer Effizienz konzentriert – genau das leisten unsere Cloud- und SAP-Services. Nun geht es verstärkt darum, mit neuen Geschäftsmodellen für das digitale Zeitalter zusätzliche Umsatzpotenziale zu erschließen – genau das ermöglichen unsere SaaS-Lösungen. Das Beispiel Fressnapf zeigt, dass unsere Kunden bereit sind, mit uns den nächsten Schritt zu gehen.

Umsatz von 270 bis 300 Mio. € im Jahr 2025

Bereits in diesem Jahr können wir, abhängig von M&A-Projekten, SaaS-Umsätze von bis zu 20 Mio. € erreichen; bis 2025 planen wir sie auf 50 bis 80 Mio. € zu steigern. Das SaaS-Geschäft leistet damit einen entscheidenden Beitrag für das geplante Wachstum in den kommenden Jahren. Für 2025 planen wir insgesamt mit einem Umsatz von 270 bis 300 Mio. €, einer EBITDA-Marge von 14 bis 16% und einem Free Cashflow von 15 bis 25 Mio. €.

Im Rahmen der Wachstumsstrategie "beyond 2022" haben wir uns damit erneut ehrgeizige Ziele gesetzt. Im besten Fall wird sich der Umsatz verdoppeln.

Was macht uns so optimistisch? Zum einen das stabile Wachstum in unserem größten Geschäftsfeld Cloud-Services. Noch betreiben knapp 50% der Unternehmen ihre IT selbst. Denn die Anforderungen der Anwender steigen ebenso unaufhörlich wie die Bedrohungen der IT-Sicherheit. Immer mehr Unternehmen werden daher ihre IT an Dienstleister auslagern – und q.beyond zählt zu den ersten Adressen am Markt. Zum anderen wird sich nach Überwindung der Pandemie die Migration von Unternehmen zur neuen Softwaregeneration SAP S/4HANA beschleunigen. Mit mehr als 200 SAP-Expertinnen und -Experten an Bord sind wir für die steigende Nachfrage sehr gut aufgestellt. Und schließlich erwarten wir eine hohe Wachstumsdynamik im SaaS-Geschäft.

Klimaneutralität bis 2025

Zwei weitere Wachstumstreiber kommen hinzu: Klimaneutralität und ein starkes Team. q.beyond selbst will bis 2025 klimaneutral sein. Schon heute betreiben wir unsere besonders energieintensiven Rechenzentren zu 100% mit Ökostrom. Nun bauen wir schrittweise die Flotte unserer E-Fahrzeuge aus, nutzen ansonsten möglichst umweltfreundliche Verkehrsmittel und optimieren den Energieeinsatz. Diese Anstrengungen sind nicht nur im Interesse der Umwelt, sondern auch unserer Kunden. Um ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, achten sie zunehmend auf die Klimaneutralität ihrer IT-Dienstleister. q.beyond erarbeitet sich hier einen echten Wettbewerbsvorsprung.

Wenn ich "q.beyond" schreibe, dann meine ich das gesamte q.beyond-Team, und damit mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Standorten in ganz Deutschland und in Lettland. Jeder und jede Einzelne leistet einen persönlichen Beitrag zum Erfolg unseres Unternehmens; ihr Einsatzwille ist ein entscheidender Motor unseres Wachstums.

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Danken möchte ich, auch im Namen des gesamten Teams, unseren Kunden und Partnern für die partnerschaftliche Zusammenarbeit.

q.beyond-Aktie ist klarer Kauf

Mein besonderer Dank gilt Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen. Die Steigerung des Unternehmenswertes bleibt auch in den kommenden Jahren unser zentrales Ziel. Zuletzt musste unsere Aktie nach zwei guten Jahren einen Rückschlag hinnehmen. Dies liegt vor allem am Ukrainekrieg und dem darauffolgenden Kursrutsch an sämtlichen Börsen rund um den Globus. q.beyond konnte sich diesem Markttrend kurzfristig nicht entziehen. Mittelfristig eröffnen sich aber mit der Wachstumsstrategie "beyond 2022" neue Perspektiven für unsere Aktie. Die Kombination aus einem wachsenden und profitablen Cloudund SAP-Geschäft mit einem zukunftsträchtigen SaaS-Geschäft sucht am Kapitalmarkt ihresgleichen. Analysten sehen unsere Aktie im Frühjahr 2022 in jedem Fall als klaren Kauf – und das mit Kurszielen von bis zu € 3,50.

Der Rückenwind durch Analysten, das krisenfeste Geschäftsmodell und die klare Wachstumsstrategie stärken unsere Zuversicht für das Jahr 2022. q.beyond wird in diesem Jahr und darüber hinaus auf Wachstumskurs bleiben – in einem hoffentlich schon bald wieder friedlichen Umfeld.

Köln, 22. März 2022

Jürgen Hermann Vorstand

Ob Hamburg, Sydney oder Shanghai: Die neue Tochter bietet umfassende IT-Services für kleine und mittelständische Logistikunternehmen. Plus: schlüsselfertige Lösung für digitale Arbeitsplätze an jedem Ort der Welt.

Fokusbranche Logistik

Rund 150 Experten (IT/Freight Forward) auf 4 Kontinenten

24/7-Betrieb für TMS und WMS* – und das zum Festpreis

Mehr unter www.logineer.com

* Transport-Managementsysteme und Warehouse-Managementsysteme.

Inhalt

An die Aktionäre 12–25

  • Die Geschäftsleitung
  • Der Aufsichtsrat
  • Bericht des Aufsichtsrats
  • Die q.beyond-Aktie

Konzernlagebericht 26–59

  • Grundlagen des Konzerns
  • Wirtschaftsbericht
  • Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Finanzbericht 60–149

  • Konzernabschluss
  • Konzernanhang
  • Versicherung der gesetzlichen Vertreter
  • Bestätigungsvermerk

Weitere Informationen

Kalender, Kontakt

Die Geschäftsleitung

Die operative Führung von q.beyond liegt in den Händen einer vierköpfigen Geschäftsleitung. Ihr gehörten Ende 2021 neben dem Vorstand drei weitere Mitglieder an. Die Geschäftsleitung bündelt sämtliche Kompetenzen, um für unsere Kunden die besten digitalen Lösungen zu finden, umzusetzen und zu betreiben. Gemeinsam sorgte das Führungsteam im Jahr 2021 für die unvermindert konsequente Umsetzung der Wachstumsstrategie "2020plus".

Jürgen Hermann Chief Executive Officer

Der Alleinvorstand der q.beyond AG verfolgt ein klares Ziel: die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Unter seiner Führung entwickelte sich q.beyond zum heutigen reinen IT-Dienstleister. Mit der Wachstumsstrategie "2020plus" gab der Wirtschaftswissenschaftler dem Unternehmen eine klare strategische Ausrichtung − und hebt diese nun mit der Strategie "beyond 2022" auf die nächste Stufe. Über die Strategie hinaus konzentriert sich Jürgen Hermann auf die Themen Investor Relations, M&A sowie Marketing und Kommunikation. Er gehört zum Gründungsteam unseres Unternehmens und verantwortete im Jahr 2000 maßgeblich den Börsengang. 2009 wurde er Finanzvorstand und übernahm von Mitgründer Dr. Bernd Schlobohm im Jahr 2013 den Vorstandsvorsitz.

"Wir gestalten gemeinsam die Zukunft von q.beyond – im Dialog mit unseren Kunden und im Interesse der Aktionäre."

Christoph Reif Chief Financial Officer

Der messbare Erfolg unserer Wachstumsstrategie zeigt sich in den Quartals- und Jahresabschlüssen. Sie entstehen unter der Leitung unseres CFOs Christoph Reif. Bereits seit 2013 führt der Betriebswirt den Bereich Finanzen und übernahm 2019 auch die Verantwortung für Compliance, Einkauf, Personal und Recht. Zuvor war er bei 1&1 in führender Position tätig und verantwortete dort zentrale Einkaufsentscheidungen.

Thorsten Raquet Chief Innovation Officer

Thorsten Raquet verantwortet neue Technologien, Trends und digitale Plattformen. Der studierte Betriebswirt mit technologisch fundiertem, unternehmerischem Know-how leitet zudem das SAP- und Microsoft-Consulting-Geschäft. Seine IT-Laufbahn startete er bei SAP. Nach seinem Wechsel zu BSNmedical leitete er dort die weltweiten Vertriebssysteme.

Thies Rixen Chief Operations Officer

Nah dran am Kunden und mitten im operativen Geschehen: Thies Rixen hat die Verantwortung für den Sales und den reibungslosen Betrieb unseres Cloud-, IoT- und SAP-Geschäfts. Dabei profitiert der Diplom-Kaufmann von seinem umfassenden Management- und IT-Know-how. Erworben hat er es unter anderem in führender Position bei DXC, der Deutschen Telekom und als CIO und Geschäftsführer bei der Ingenico-Gruppe.

Der Aufsichtsrat

Der sechsköpfige Aufsichtsrat besteht aus vier Vertretern der Aktionäre und zwei Vertretern der Arbeitnehmer. Am 12. Juli 2018 wählten die Anteilseigner auf der ordentlichen Hauptversammlung in Köln ihre bisherigen Vertreter erneut; ihre Amtszeit endet nun mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022. Im Vorfeld hatten die Arbeitnehmer ihre beiden Vertreter bestimmt.

Dr. Bernd Schlobohm

Vorsitzender

Der promovierte Ingenieur gründete q.beyond im Jahr 1997, brachte das Unternehmen im April 2000 an die Börse und leitete es danach bis Mai 2013 als Vorstandsvorsitzender. Gemeinsam mit Mitgründer Gerd Eickers ist er größter Anteilseigner; Ende 2021 hielten beide zusammen 25% der q.beyond-Aktien.

Gerd Eickers

Der zweite Gründer von q.beyond wechselte nach dreijähriger Vorstandstätigkeit im Juni 2004 wieder in den Aufsichtsrat. In den Folgejahren gestaltete der Diplom-Volkswirt die politischen Rahmenbedingungen des deutschen TK-Marktes insbesondere als Präsident des VATM maßgeblich mit.

Martina Altheim

Die ehemalige Leiterin des zentralen Prozess- und Qualitätsmanagements rückte im Juli 2019 als zweite Vertreterin der Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat nach. Seit Januar 2020 verantwortet die Biologin vom Standort Köln aus die Corporate Social Responsibility des Unternehmens.

Dr. Frank Zurlino Stellvertretender Vorsitzender

Der promovierte Wirtschaftsingenieur wurde im Mai 2013 in den Aufsichtsrat gewählt. Der frühere Leiter Strategieberatung und -entwicklung von IBM Deutschland ist heute Geschäftsführer und Gesellschafter der internationalen Managementberatung Horn & Company.

Ina Schlie

Die Diplom-Volkswirtin und langjährige Leiterin der SAP-Konzernsteuerabteilung gehört seit Herbst 2012 dem Aufsichtsrat von q.beyond an und leitet den Prüfungsausschuss. Darüber hinaus sitzt die Finanzexpertin in weiteren Aufsichtsgremien und ist Lehrbeauftragte an der LMU München.

Matthias Galler

Im Juni 2018 wählte die q.beyond-Belegschaft den in Hamburg ansässigen Betriebsratsvorsitzenden zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats. Der Informatiker ist bereits seit dem Jahr 2002 als Senior IT-Consultant im Unternehmen tätig.

Bericht des Aufsichtsrats

Dr. Bernd Schlobohm Aufsichtsratsvorsitzender

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

auch im zweiten Jahr der Coronapandemie entwickelte sich unser Unternehmen erfolgreich. Die klare Ausrichtung auf Wachstumsmärkte bewährte sich in dieser Ausnahmesituation genauso wie die konsequente Umsetzung der Wachstumsstrategie. Die Fortschritte im abgelaufenen Geschäftsjahr beruhen auf der Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie des Vorstands. Wir danken dem gesamten Team von q.beyond für seinen unverändert hohen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr. Unser Dank gilt auch allen Aktionärinnen und Aktionären für das Vertrauen in unser Unternehmen.

Nachfolgend informieren wir Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021.

Tätigkeit des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat erfüllte auch im Geschäftsjahr 2021 alle ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben. Er überwachte den Vorstand kontinuierlich und beriet ihn bei der Leitung der q.beyond AG und des Konzerns. Der Aufsichtsrat war unmittelbar in alle Entscheidungen und Maßnahmen von wesentlicher Bedeutung eingebunden, insbesondere wenn sie die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage betrafen. Er stimmte nach sorgfältiger Prüfung über sämtliche Maßnahmen ab, die nach dem Gesetz, der Satzung oder der Geschäftsordnung des Vorstands seiner Zustimmung bedürfen.

Der Aufsichtsrat tagte regelmäßig auch ohne den Vorstand. Dabei wurden Tagesordnungspunkte behandelt, die entweder den Vorstand selbst oder interne Aufsichtsratsangelegenheiten betrafen. In den gemeinsamen Sitzungen berieten Aufsichtsrat und Vorstand über wesentliche Fragen der Geschäftspolitik und -strategie sowie der Unternehmensentwicklung und -planung. Darüber hinaus tauschten sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Vorstand auch zwischen den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig über aktuelle unternehmensbezogene Themen aus.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat fortlaufend, zeitnah und umfassend schriftlich und mündlich über die Geschäftsentwicklung und nutzte dazu insbesondere Monats- und Quartalsabschlüsse sowie rollierende Soll-Ist-Vergleiche. Dies beinhaltete insbesondere auch Informationen über Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von

der internen Unternehmensplanung sowie gegenüber den öffentlich kommunizierten finanziellen Unternehmenszielen. Die entsprechenden Vorstandsberichte enthielten alle relevanten Informationen zur strategischen Entwicklung und Unternehmensplanung, zur Risikolage, zum Risikomanagement und zur Compliance. Rückfragen und Wünschen des Aufsichtsrats nach ergänzenden Informationen kam der Vorstand stets zügig und umfassend nach.

Themen des Aufsichtsrats

Themenschwerpunkte der Sitzungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 waren:

1. Wachstumsstrategie "2020plus"

Regelmäßig befasste sich der Aufsichtsrat mit den Fortschritten bei der Umsetzung der Wachstumsstrategie. Er nutzte dazu vor allem die Monatsberichte und die Quartalsberichterstattung. Zudem nahm er regelmäßig Einblick in die Vertriebspipeline und ließ sich über die Fortschritte bei selbst entwickelten Innovationen und dem zukunftsgerichteten Ausbau des Portfolios unterrichten.

2. Akquisitionen

Ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie waren von Beginn an Zukäufe. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat auch im Jahr 2021 regelmäßig über mögliche Übernahmekandidaten und Handlungsoptionen. Der Aufsichtsrat wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr frühzeitig in alle Entscheidungen einbezogen:

• Am 30. April 2021 genehmigte der Aufsichtsrat das Konzept des Einstiegs in die Fokusbranche Logistik. Dies beinhaltete die mehrheitliche Übernahme (51%) der seit Längerem in diesem Markt tätigen Röhlig blue-net GmbH sowie die Beteiligung an der cargonerds GmbH, die sich auf die Entwicklung von Softwarelösungen in der Logistik konzentriert. Seit Ende November 2021 firmiert die Röhlig blue-net GmbH unter dem Namen q.beyond logineer GmbH.

  • In einer außerordentlichen Sitzung am 7. Juni 2021 stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb von 100% der Anteile an der Augsburger datac Kommunikationssysteme GmbH zu, die sich auf das Geschäft rund um die Digitalisierung von Büroarbeitsplätzen konzentriert.
  • In einer weiteren außerordentlichen Sitzung am 20. Juli 2021 billigte der Aufsichtsrat die Übernahme von 25,4% der Anteile an der snabble GmbH, Bonn. Das Start-up konzentriert sich auf Lösungen für das kassenlose Bezahlen per Smartphone, sogenannter Self-Checkout, im Handel.
  • Intensiv setzte sich der Aufsichtsrat im Herbst 2021 mit der Möglichkeit auseinander, wesentliche Teile der Vermögenswerte und Vertragsbeziehungen sowie die Arbeitnehmer der ScanPlus GmbH, Ulm, zu erwerben; der Cloudund IT-Security-Anbieter befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. In einer außerordentlichen Sitzung am 6. Dezember 2021 genehmigte der Aufsichtsrat den Erwerb bestimmter Vermögensgegenstände durch eine 100%ige Tochtergesellschaft der q.beyond AG, die seit Anfang 2022 als scanplus GmbH firmiert.

3. Verkauf des Colocation-Geschäfts

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich 2021 eingehend mit der Zukunft des in den beiden Tochtergesellschaften IP Colocation GmbH und IP Exchange GmbH gebündelten Colocation-Geschäfts und diskutierte mit dem Vorstand unter anderem die Option eines Verkaufs. In einer außerordentlichen Sitzung am 20. Juli 2021 billigte das Gremium den Verkauf der IP Colocation GmbH. Per Umlaufbeschluss wurde dann im September 2021 auch der Veräußerung der IP Exchange GmbH zugestimmt.

4. Vorstand

Mit Beschluss vom 26. Februar 2021 verlängerte der Aufsichtsrat die Bestellung von Jürgen Hermann zum Vorstand bis zum 31. März 2024 im Anschluss an das Auslaufen seiner bisherigen Bestellung zum 31. März 2021.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat setzt sich nach Maßgabe der aktienrechtlichen Bestimmungen und der Be stimmungen des Drittelbeteiligungsgesetzes zusammen und besteht unverändert aus vier Vertretern der Aktionäre sowie zwei Vertretern der Arbeitnehmer. Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat sind unverändert der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Bernd Schlobohm, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr.-Ing. Frank Zurlino sowie Gerd Eickers und Ina Schlie. Arbeitnehmervertreter sind unverändert Martina Altheim und Matthias Galler.

Aufsichtsratssitzungen und Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2021 neben den vier turnusmäßigen ordentlichen Sitzungen auch vier außerordentliche Sitzungen ab. Wegen der Covid-19-Pandemie erfolgten sechs Sitzungen als reine Videokonferenzen. Bei den beiden übrigen waren die Aufsichtsratsmitglieder zum Teil physisch und zum Teil per Video anwesend. An allen Aufsichtsratssitzungen nahmen jeweils alle Mitglieder des Aufsichtsrats teil. Soweit erforderlich, wurden vom Aufsichtsrat darüber hinaus zu einzelnen Themen Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst.

Der Aufsichtsrat hat zur Unterstützung seiner Arbeit vier Ausschüsse eingerichtet: den Personalausschuss, den Prüfungsausschuss, den Nominierungsausschuss und den Strategieausschuss. Die jeweiligen

Vorsitzenden berichteten dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Arbeit der Ausschüsse. Die Mitglieder der Ausschüsse nahmen im Jahr 2021 an allen Sitzungen der Ausschüsse teil, denen sie angehörten.

Der Personalausschuss tagte im Berichtsjahr ein Mal. Neben der Vorbereitung der Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Zielerreichung des Vorstandsmitglieds im Geschäftsjahr 2020 befasste sich der Personalausschuss insbesondere mit der Vorbereitung der Beschlüsse über die Verlängerung der Bestellung von Jürgen Hermann zum Vorstandsmitglied, der Verlängerung und Anpassung seines Dienstvertrages sowie der mit ihm zu vereinbarenden kurz- und langfristigen Zielvereinbarungen auf der Grundlage des im November 2020 vom Aufsichtsrat beschlossenen und im Mai 2021 von der Hauptversammlung gebilligten Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands. Dem Ausschuss gehören unverändert Dr. Bernd Schlobohm als Vorsitzender, Martina Altheim und Gerd Eickers an.

Mitglieder des Prüfungsausschusses sind unverändert Ina Schlie als Vorsitzende sowie Dr. Bernd Schlobohm und Dr.-Ing. Frank Zurlino. Frau Schlie verfügt über besonderen Sachverstand sowohl auf dem Gebiet der Abschlussprüfung als auch der Rechnungslegung. Herr Dr. Schlobohm verfügt über besonderen Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung. Der Prüfungsausschuss befasst sich mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und kann Empfehlungen zur Gewährleistung von dessen Integrität unterbreiten; er befasst sich auch mit der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems sowie der Compliance und bereitet alle in diesem Zusammenhang erforderlichen Entscheidungen des Aufsichtsratsplenums vor. Der Prüfungsausschuss befasst sich außerdem mit der Abschlussprüfung, ist für die Auswahl und Beauftragung des Abschlussprüfers verantwortlich und überwacht dessen Unabhängigkeit sowie die Qualität der Abschlussprüfung. Er entscheidet darüber, ob die Gesellschaft den Abschlussprüfer mit der Erbringung von Nichtprüfungsleistungen beauftragen darf, und überwacht dann ggf. die Erbringung solcher Leistungen durch den Abschlussprüfer.

Der Prüfungsausschuss tagte im vergangenen Geschäftsjahr fünf Mal. Er unterzog die Jahresabschluss- und Konzernabschlussunterlagen einschließlich des Abhängigkeitsberichts für das Geschäftsjahr 2020 einer Prüfung, beriet in Gegenwart des bestellten Abschlussprüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eingehend über diese Unterlagen sowie die dazugehörigen Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und verabschiedete anschließend Empfehlungen für die Beschlussfassung des Aufsichtsrats über die Jahresabschluss- und Konzernabschlussunterlagen und deren Prüfung.

Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2021 sowie die Zwischenmitteilungen zum 31. März bzw. 30. September 2021 wurden vor ihrer Veröffentlichung mit dem Prüfungsausschuss erörtert.

Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung erteilte der Prüfungsausschuss den Auftrag für die Abschlussprüfungen des Geschäftsjahres 2021 an die Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft und legte deren Honorar fest. Zur Vorbereitung der Abschlussprüfung befasste sich der Prüfungsausschuss im November 2021 in Anwesenheit der auftragsverantwortlichen Prüfer mit der Prüfungsplanung und den Prüfungsschwerpunkten. Zu den besonderen Prüfungsschwerpunkten für das Geschäftsjahr 2021 zählten die Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte, die Umsatzrealisierung nach IFRS 15, die bilanziellen Implikationen aus den Unternehmenserwerben bzw. der Veräußerung des Colocation-Geschäfts sowie die Segmentberichterstattung.

Von den Leitern der Zentralbereiche Interne Revision und Compliance sowie Investor Relations ließ sich der Prüfungsausschuss regelmäßig über deren Tätigkeiten Bericht erstatten. Weiterhin beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Risikoberichterstattung des Vorstands und erörterte die Auswirkungen aus dem Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) auf den Verantwortungsbereich und die Arbeit des Aufsichtsrats.

Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, dem Aufsichtsrat anlässlich einer bevorstehenden Wahl von Anteilseignervertretern in den Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung zu unterbreiten. Mitglieder des Nominierungsausschusses sind unverändert Gerd Eickers als dessen Vorsitzender und Dr.-Ing. Frank Zurlino. Der Nominierungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2021 nicht, da keine Wahlen zum Aufsichtsrat anstanden.

Mitglieder des Strategieausschusses sind unverändert Dr. Bernd Schlobohm als Vorsitzender und Dr.-Ing. Frank Zurlino. Der Strategieausschuss hat rein beratende Funktion und beschäftigt sich mit der strategischen und damit langfristigen Weiterentwicklung der q.beyond AG. Der Ausschuss tagte im Jahr 2021 drei Mal. Er befasste sich insbesondere mit möglichen Akquisitionszielen, der Weiterentwicklung des Produkt- und Serviceportfolios sowie mit der Umsetzung der Wachstumsstrategie "2020plus" und deren Weiterentwicklung.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat beobachtet laufend den Stand und die Entwicklung des Deutschen Corporate Governance Kodex und die Umsetzung der Empfehlungen des Kodex bei der q.beyond AG. In seiner Sitzung am 20. Dezember 2021 gab der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand zu den Empfehlungen des Kodex vom 16. Dezember 2019 die jährlich aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 des Aktiengesetzes ab. Über die Corporate Governance berichtet der Vorstand gemeinsam mit dem Aufsichtsrat detailliert in der Erklärung zur Unternehmensführung. Die Entsprechenserklärung und die Erklärung zur Unternehmensführung sind auf der Website des Unternehmens dauerhaft öffentlich verfügbar.

Jedes Aufsichtsratsmitglied legt Interessenkonflikte, die entstehen können, unter Beachtung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex offen. Im Berichtsjahr sind keine Interessenkonflikte aufgetreten.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt. Das Unternehmen informiert die Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig über aktuelle Gesetzesänderungen sowie relevante Entwicklungen zur Corporate Governance. Neue Mitglieder des Aufsichtsrats können den Vorstand zum Austausch über grundsätzliche und aktuelle Themen treffen und sich so einen Überblick über die relevanten Themen des Unternehmens verschaffen ("Onboarding").

Abschlussprüfung

Entsprechend seinem Beschluss, das Abschlussprüfungsmandat für das Geschäftsjahr 2021 öffentlich auszuschreiben, führte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats im Zeitraum September 2020 bis Februar 2021 eine Ausschreibung entsprechend den Vorgaben der EU-Abschlussprüferverordnung durch. Als Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens legte

der Ausschuss dem Aufsichtsratsplenum im März 2021 eine begründete Empfehlung für den vom Aufsichtsrat zu fassenden Beschluss über den an die Hauptversammlung zu richtenden Wahlvorschlag in Bezug auf den Abschlussprüfer vor. Die Empfehlungen bezogen sich auf die Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, sowie die Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Nürnberg, wobei im Rahmen dieser Vorschläge entsprechend den gesetzlichen Regelungen zugunsten von Mazars eine begründete Präferenz abgegeben wurde. Der Aufsichtsrat hat sich der Empfehlung des Prüfungsausschusses im März 2021 angeschlossen und der Hauptversammlung am 12. Mai 2021 vorgeschlagen, die Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg und Niederlassung in Köln zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 zu wählen.

Die Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft prüfte den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss der q.beyond AG zum 31. Dezember 2021 nebst Lagebericht, den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den gemäß § 315e HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 nebst Konzernlagebericht, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie den gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat erstellten Vergütungsbericht nach § 162 AktG.

Der Abschlussprüfer erteilte dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss der Gesellschaft sowie den jeweiligen Lageberichten für das Geschäftsjahr 2021 jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

Zu dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) wurde vom Abschlussprüfer der folgende uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

    1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
    1. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

In Bezug auf den Vergütungsbericht nach § 162 AktG kommt der Abschlussprüfer zu dem Ergebnis, dass der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 einschließlich der dazugehörigen Angaben in allen wesentlichen Belangen den Bestimmungen des § 162 AktG entspricht.

Die vorgenannten Unterlagen einschließlich der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Prüfung bzw. – im Fall des erstmals nach § 162 AktG erstellten Vergütungsberichts – zur Beschlussfassung vor. In der Sitzung am 22. März 2022 diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer unter Berücksichtigung der Ergebnisse der am 15. März 2022 im Beisein des Abschlussprüfers erfolgten Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss alle vorgenannten Unterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Abschlussprüfer berichtete in der Sitzung am 22. März 2022 über den Umfang, die Schwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und ging dabei insbesondere auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) und die vorgenommenen Prüfungshandlungen ein. Er informierte ferner über

seine Feststellungen zum internen Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess sowie das Risikomanagementsystem und stand für Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer informierte den Aufsichtsrat über zusätzlich zur Abschlussprüfung erbrachte Leistungen und darüber, dass keine Umstände für eine eventuelle Befangenheit vorlagen.

Nach Abschluss der Prüfung durch den Prüfungsausschuss und seiner eigenen Prüfung schließt sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfungen durch den Abschlussprüfer an und erhebt keine Einwendungen gegen den gemäß dem HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der q.beyond AG, den Konzernabschluss nach IFRS und den Konzernlagebericht, den Bericht sowie die Schlusserklärung des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) und den nichtfinanziellen (Konzern-) Bericht der q.beyond AG für das Geschäftsjahr 2021. Der nichtfinanzielle (Konzern-)Bericht wird bis spätestens Ende April 2022 auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.

Der Aufsichtsrat billigt entsprechend der Empfehlung des Prüfungsausschusses sowohl den Konzernabschluss nach IFRS als auch den Jahresabschluss nach HGB. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Köln, 22. März 2022 Im Namen des Aufsichtsrats der q.beyond AG

Dr. Bernd Schlobohm Aufsichtsratsvorsitzender

Die q.beyond-Aktie

Erneut zweistelliges Kursplus

2021 war ein weiteres gutes Jahr für Aktionärinnen und Aktionäre von q.beyond. Der Kurs stieg um 17% auf € 1,96 und entwickelte sich damit wie schon 2020 besser als der DAX. Der deutsche Leitindex verbesserte sich im zweiten Jahr der Pandemie um 16%. Allerdings musste sich unsere Aktie im vergangenen Jahr – anders als 2020 – dem TecDAX geschlagen geben; der deutsche Leitindex für Technologiewerte setzte sich dank eines Schlussspurts in der zweiten Dezemberhälfte noch von der q.beyond-Aktie ab und schloss um 22% über dem Niveau des Vorjahres.

Über weite Teile des Börsenjahres 2021 hinweg war die Entwicklung an den Börsen maßgeblich vom Verlauf der globalen Coronapandemie beeinflusst. Im ersten Quartal 2021 konnte sich die q.beyond-Aktie für einige Wochen vom allgemeinen Markttrend absetzen, nachdem sie zunächst im Januar 2021 ihren Jahrestiefststand von € 1,61 erreicht hatte. Die Vorlage erster vorläufiger Zahlen Ende Januar löste eine mehrwöchige Kursrallye aus – bis Ende Februar 2021 stieg der q.beyond-Kurs auf den Jahreshöchststand von € 2,27. Danach realisierten einige Investoren ihre Gewinne und der Kurs stabilisierte sich zum ersten Mal um die € 1,90.

In den handelsschwachen Sommermonaten kam unsere Aktie dann unter Druck, da sich ein Anteilseigner von rund 2 Millionen Stücken trennte. In dieser Situation bewährte sich die intensive Investor-Relations-Arbeit von q.beyond. Im Vertrauen auf die unvermindert konsequente Umsetzung der Wachstumsstrategie "2020plus" stockten institutionelle Anleger ihren Anteilsbesitz auf. Der Kurs stieg wieder in Richtung € 1,90 und stabilisierte sich bis zum Jahresende 2021 auf diesem Niveau.

Dank der hohen Zuwächse der q.beyond-Aktie stieg der Wert des Unternehmens 2021 um 14% auf 188 Mio. €.

Unternehmenswert steigt um 14 %

Ein Kurs von € 1,96 zum Jahresende 2021 entsprach einer Marktkapitalisierung von 244,2 Mio. €. Daraus ergab sich abzüglich der Nettoliquidität von 56,2 Mio. € ein Unternehmenswert von 188,0 Mio. €. Zum 31. Dezember 2020 hatte diese Größe bei 164,2 Mio. € gelegen. Damit stieg der Unternehmenswert innerhalb eines Jahres um 14%. Bereits bei der Vorstellung der Wachstumsstrategie "2020plus" im Mai 2019 hatte der Vorstand erklärt, dass die Aktionärinnen und Aktionäre künftig vor allem über einen steigenden Unternehmenswert am Erfolg von q.beyond partizipieren würden. Und genau das taten sie im Jahr 2021 zum zweiten Mal in Folge.

Kursziele der Analysten bis zu € 3,50

Auch im Jahr 2022 stehen die Zeichen für unsere Aktie auf Wachstum. Alle drei Analysten, die uns in diesem Jahr regelmäßig beobachten, empfahlen die Aktie zum Jahresbeginn zum Kauf – mit Kurszielen von € 2,50 (Stifel Europe) bis € 3,50 (Warburg Re search). Zwei Analysten haben bereits auf die kurz vor der Weihnachtspause am 10. Dezember 2021 veröffentlichte Meldung zur Übernahme des operativen Geschäftsbetriebs der Ulmer scanplus samt einem hochskalierbaren Cloud-Portal reagiert. Der Analyst von Warburg Research schrieb von einem "perfect fit" und erhöhte sein Kursziel auf € 3,50. Montega Research verwies vor allem auf die sinnvolle Ergänzung des Produktportfolios und sieht das Kursziel nun bei € 2,80. 2021 hatte mit Independent Research noch ein viertes Haus unsere Aktie regelmäßig beobachtet. Doch nach 27 Jahren schloss der unabhängige Research-Dienstleister Ende 2021 seine Pforten.

Anteil institutioneller Investoren erhöht sich auf 34 %

Kaufempfehlungen von Analysten beeinflussen insbesondere die Investitionsentscheidungen institutioneller Anleger. Deren Anteil am Streubesitz stieg zum 31. Dezember 2021 auf 34% nach 29% ein Jahr zuvor – so hoch hatte dieser Anteil zuletzt im Jahr 2017 gelegen. Dabei hält allein die Paladin Asset Management mehr als 5% der q.beyond-Aktien. Nachdem die Fondsboutique bereits 2020 die meldepflichtige Schwelle von 3% überschritten hatte, informierte sie q.beyond Ende September 2021 über die Aufstockung.

66% des Streubesitzes befanden sich Ende 2021 in den Händen privater Anleger. Insgesamt umfasst der Streubesitz unverändert 74,7% der q.beyond-Aktien. Er verteilt sich nunmehr auf 23.849 Aktionärinnen und Aktionäre. 25,3% halten die beiden Gründer Gerd Eickers und Dr. Bernd Schlobohm. Die heutigen Aufsichtsräte haben seit dem Börsengang im Frühjahr 2000 noch keine einzige Aktie verkauft, sondern im Gegenteil ihren Anteil zwischenzeitlich immer wieder aufgestockt. Auch unser Vorstand Jürgen Hermann hat in den vergangenen Jahren seinen Anteilsbesitz wiederholt erhöht und besitzt derzeit mit 1 Million Stücken 0,8% unserer Aktien. Weitere 0,7% befinden sich in den Händen der Führungskräfte.

Unvermindert intensive Investor-Relations-Arbeit

Der steigende Unternehmenswert und das wachsende Interesse institutioneller Investoren beruhen auch auf unserer unvermindert intensiven Investor-Relations(IR)-Arbeit.

Kursverlauf der q.beyond-Aktie

(Basis indexiert)

est

q.beyond TecDAX DAX

Aktionärsstruktur zum 31. Dezember 2021

Institutionelle Anleger halten nun gut ein Drittel des Streubesitzes.

Seit dem Beginn des ersten Lockdowns präsentieren wir unser Unternehmen fast ausschließlich virtuell. Die Coronapandemie hat die Digitalisierung der Kapitalmarktkommunikation enorm beschleunigt. Vorstand und IR nahmen im vergangenen Jahr unter anderem an den folgenden, zumeist virtuellen Kapitalmarktkonferenzen teil:

  • Deutsches Eigenkapitalforum
  • Frühjahrs- und Herbstkonferenz des Equity Forums
  • German TechITService Conference von Pareto Securities
  • German SMID Cap One-on-One-Forum und Virtual SMID Discovery Conference der Stifel Europe Bank
  • Hamburger Investorentag und VR-Kapitalmarktkonferenz von Montega
  • Sector Conference TMT der Commerzbank

Hinzu kamen virtuelle Roadshows, zahlreiche Telefonkonferenzen sowie Einzelgespräche. Interessierte finden alle relevanten Informationen zu unserer Aktie in unserem 2021 überarbeiteten IR-Auftritt unter www.qbeyond.de/investor-relations. Dieser bietet Berichte und Meldungen ebenso wie Angaben zur Aktie, zum Analystenkonsens, zur Corporate Governance und vieles mehr. Die Website enthält auch die Präsentationen sowie Mitschnitte der Ausführungen des Vorstands aus den Telefonkonferenzen nach Veröffentlichung von Quartalszahlen.

Die IR-Abteilung steht darüber hinaus per E-Mail und Telefon im ständigen Austausch mit privaten und institutionellen Anlegern. Sie nutzt zudem Social Media wie Twitter www.twitter.com/qbyirde und den eigenen Blog blog.qbeyond.de, um interessierte Kapitalmarktteilnehmer auf dem Laufenden zu halten.

513 700
DE0005137004
QBY
QBY GY
QBYn.DE
Prime Standard
Xetra und regionale deutsche Börsen
Stifel Europe Bank AG
124.579.487
Nennwertlose Namens-Stammaktien
€ 1,68
€ 2,27
€ 1,61
€ 1,96

Die wichtigsten Fakten zur q.beyond-Aktie

Informationen zum Kursverlauf im ersten Quartal 2022

Seit Ende Februar 2022 stehen die Börsen weltweit unter enormem Druck. Auslöser waren der Angriff Russlands auf die Ukraine, die darauf folgenden massiv steigenden Energiepreise und die Sorge um den weiteren Konjunkturverlauf. Rund um den Globus mussten Leitindizes wie der DAX oder TecDAX prozentual zweistellige Rückgänge hinnehmen. Auch der q.beyond-Kurs sank deutlich. Anfang April 2022 werden wir im q.beyond-Blog zum aktuellen Kursverlauf und zu den Perspektiven für unsere Aktie in einem veränderten weltpolitischen Umfeld Stellung nehmen.

Der Modern-Workplace- und Collaboration-Spezialist entwickelt und betreut ganzheitliche Lösungen für die digitale Arbeitswelt. Seit Juni 2021 ist datac Teil von q.beyond.

Erfahrener Spezialist für Microsoft-Produkte

> 50 IT-Fachkräfte in Augsburg und Düsseldorf

> 700 Kunden im Mittelstand

Modern Workplace

Mehr unter www.datac-gmbh.de

Konzernlagebericht 1

Grundlagen des Konzerns 28–36

  • Geschäftstätigkeit
  • Markt und Wettbewerbsposition
  • Strategie
  • Forschung und Entwicklung
  • Organisation
  • Steuerung
  • Mitarbeitende
  • Nachhaltigkeitsbericht
  • Erklärung zur Unternehmensführung
  • Vergütungssysteme und Vergütungsbericht
  • Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

Wirtschaftsbericht 37–47

  • Gesamtaussage /Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf
  • Gesamt- und branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen
  • Geschäftsverlauf
  • Wesentliche Leistungsindikatoren
  • Ertragslage
  • Ertragslage nach Segmenten
  • Finanzlage
  • Vermögenslage

Prognose-, Chancen- und Risikobericht 48–59

  • Gesamtaussage zur Prognose
  • Künftige Rahmenbedingungen
  • Erwartete Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
  • Erwartete Ertragslage nach Segmenten
  • Chancenmanagement
  • Einzelchancen
  • Risikomanagement
  • Organisation und Verfahren
  • Bewertungsmethodik
  • Ergänzende Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB
  • Einzelrisiken
  • Gesamtaussage

Inhalte von Internetseiten oder Publikationen, auf die wir im Konzernlagebericht verweisen, sind nicht Teil des Konzernlageberichts, sondern dienen lediglich der weiteren Information. Davon ausgenommen ist die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB.

Grundlagen des Konzerns

Geschäftstätigkeit

Die q.beyond AG ("q.beyond" oder "das Unternehmen") steht für erfolgreiche Digitalisierung. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, die besten digitalen Lösungen für ihr Business zu finden, setzen diese um und betreiben sie. Unser starkes Team aus 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringt unsere mittelständischen Kunden sicher durch die digitale Transformation, mit umfassender Expertise in den Bereichen Cloud & IoT sowie SAP. Unser Unternehmen verfügt über Standorte in ganz Deutschland, eigene zertifizierte Rechenzentren und gehört zu den führenden IT-Dienstleistern.

Das operative Geschäft wird über die beiden Segmente "Cloud & IoT" und "SAP" gesteuert.

Cloud & IoT: umfassendes Leistungsspektrum für eine zeitgemäße IT

Wer im digitalen Wettbewerb bestehen will, braucht eine IT-Struktur für das 21. Jahrhundert: flexibel anpassbar, gut vernetzt und sicher. Genau das stellt unser Unternehmen bereit. Das Leistungsspektrum reicht von direkt einsatzbereiten Cloud-Modulen über "Digital Workplaces" für das mobile vernetzte Arbeiten in der Cloud bis hin zu individuellen IT-Outsourcing-Diensten. Private-Cloud-Lösungen sind ebenso darstellbar wie hybride Konzepte, die je nach Aufgabenstellung sowohl unterschiedliche Cloud-Infrastrukturen und -Services integrieren wie auch Cloud-Applikationen diverser Provider. Die Cloud-Lösungen funktionieren unabhängig von der zugrunde liegenden In frastruktur und laufen je nach Kundenwunsch in unseren eigenen Rechenzentren oder bei Dritten wie den Hyperscalern Amazon, Google und Microsoft.

Ein IoT-Portfolio sowie eine wachsende Zahl von Software-as-a-Service(SaaS)-Lösungen runden das Angebot ab. Wir liefern alle wesentlichen Elemente für direkt einsatzbereite und skalierbare IoT-Lösungen per Edge-Computing: Beratung, Hard- und Softwareentwicklung, Standardprodukte wie Sensoren, Aktoren und Adapter sowie Komponenten wie Chips und Protokolle. Solche Lösungen werden verstärkt auch in unsere SaaS-Lösungen für einzelne Branchen eingebunden. Mit dem "StoreButler" haben wir 2021 eine Plattform zur Marktreife gebracht, mit der der Handel die Digitalisierung seiner Filialen vorantreiben kann.

SAP: q.beyond ist Full-Service-Provider mit 20 Jahren Projekterfahrung

Das zweite Segment deckt das gesamte Leistungsspektrum rund um den Einsatz von SAP-Software ab. Dabei nehmen die Einführung und der Betrieb der neuen Programmgeneration SAP S/4HANA immer breiteren Raum ein. Mit unseren Kunden entwerfen wir eine Roadmap, implementieren sie, konvertieren bestehende Systeme und automatisieren Prozesse. Als Mittelständler verstehen wir die Prozesse im Mittelstand und wissen genau, wie man sie in SAP am effizientesten abbildet. Unser Portfolio umfasst daher die SAP-Beratung ebenso wie das Application-Management, das Hosting und den Basisbetrieb. Hinzu kommen Wartung und Lizenzmanagement. Mit SAP-Managed-Service bieten wir auch Komplettpakete inklusive Software und Hardware für den direkten Einsatz.

Markt und Wettbewerbsposition

Wir sind ein IT-Dienstleister und konzentrieren uns auf mittelständische Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Bei dieser Zielgruppe genießen wir dank unserer mittelständischen Prägung, der flächendeckenden Präsenz im Bundesgebiet und der ausschließlich im Inland ansässigen Rechenzentren eine hohe Akzeptanz. Um auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden eingehen zu können, konzentrieren wir uns auf Schlüsselbranchen: Handel, produzierendes Gewerbe, Energie und (seit 2021) auch Logistik. Im Geschäftsjahr 2021 entfielen 70% unserer Umsätze auf diese Branchen. Weitere Informationen zu unseren Märkten finden sich im Kapitel "Gesamt- und branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen".

Laut der Lünendonk-Studie "Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland" vom August 2021 zählte unser Unternehmen 2020 zu den 10 wachstumsstärksten IT-Dienstleistern in Deutschland und festigte mit dem starken Wachstum seine Position unter den 10 größten IT-Serviceunternehmen des Landes.

Top 10

q.beyond zählt zu den zehn wachstumsstärksten IT-Dienstleistern in Deutschland

Strategie

Weiterentwicklung der Wachstumsstrategie "2020plus"

Seit 2019 verfolgt unser Unternehmen die bis zum Jahr 2022 angelegte Wachstumsstrategie "2020plus". Seitdem konnten wir, wie der vorliegende Konzernabschluss dokumentiert, die drei zentralen Kennzahlen Umsatz, EBITDA und Free Cashflow deutlich steigern. Unsere Wachstumsstrategie basiert auf fünf Kernelementen:

  • Attraktives Kerngeschäft. Softwarebasierte Services und selbst entwickelte Produkte und Dienste (eigene IP) ermöglichen eine hohe Skalierbarkeit. Langfristige Kundenverträge sorgen für wiederkehrende Umsätze und hohe Kundenbindung.
  • Plattforminnovationen. Das Leistungsportfolio deckt die digitale Wertschöpfungskette ab und verbindet sie intelligent. Aus dieser Vernetzung entstehen SaaS-Lösungen für einzelne Branchen sowie zukunftsträchtige Anwendungen.
  • Branchenfokus. Produktentwicklung, Partnermanagement und Vertrieb fokussieren sich auf die Branchen Handel, Logistik, produzierendes Gewerbe und Energie.
  • Erfahrenes Team. Die gebündelte Branchen-, Technologie- und Vertriebsexpertise unserer gesamten Belegschaft und der Geschäftsleitung gewährleistet nicht nur eine hohe Kundennähe, sondern auch eine intelligente Umsetzung der Wachstumsstrategie.

• Investitionen in die Zukunft. Die hohe Eigenkapitalquote und die verfügbare Liquidität ermöglichen es, kontinuierlich in künftiges Wachstum zu investieren, insbesondere in Form von selbst entwickelten Innovationen und qualifizierten Mitarbeitenden. Gezielte Akquisitionen stärken die Wachstumskräfte.

Strategie bewährt sich in der Pandemie

Unsere Strategie konzentriert sich darauf, mittelständische Unternehmen in Deutschland bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen und zu begleiten. Der Anspruch: Wir machen unsere Kunden fit für die digitale Zukunft und revolutionieren ihre Geschäftsmodelle. Diese Fähigkeiten waren in der Pandemie besonders gefragt; viele Kunden haben ihre Digitalisierung beschleunigt. Die erhöhte Nachfrage trug entscheidend dazu bei, dass wir unseren Umsatz in den beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 deutlich steigern konnten.

Wir werden diese bewährte Strategie unter dem Titel "beyond 2022" in den kommenden Jahren in weiten Teilen fortsetzen und an einzelnen Stellen schärfen. Die Kernelemente der Strategie bleiben unverändert. Das "starke Team" wird in das übergeordnete Element "Nachhaltigkeit" eingeordnet, um der wachsenden Bedeutung dieses Themas Rechnung zu tragen. So werden Kunden in den kommenden Jahren gezielt klimaneutrale IT-Dienstleister auswählen, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. q.beyond selbst strebt an, bis 2025 klimaneutral zu werden.

Darüber hinaus bauen wir systematisch unser SaaS-Portfolio aus und beschleunigen seine Entwicklung und Vermarktung. Wir antizipieren damit eine steigende Nachfrage von Marktteilnehmern nach integrierten Lösungen, die ihre Bedürfnisse bei fortschreitender Digitalisierung abdecken. Schon heute erfüllt der "StoreButler" die wesentlichen Anforderungen des Handels an die digitale Filiale.

Wir bauen mit der Wachstumsstrategie "beyond 2022" das SaaS-Portfolio systematisch aus und beschleunigen seine Entwicklung und Vermarktung.

Forschung und Entwicklung

Wir sind in hochdynamischen Märkten aktiv und setzen modernste Technologien ein, daher sind Innovationen ein integraler Bestandteil unseres operativen Geschäfts. Zumeist handelt es sich um Qualitäts- und Prozessinnovationen; hinzu kommt die Einbindung neuer Technologien wie der künstlichen Intelligenz in bestehende oder neue Lösungen.

Vor diesem Hintergrund betrachten wir Forschung und Entwicklung ("FuE") primär als Querschnittsaufgabe; der Ausweis einer FuE-Mitarbeiterzahl unterbleibt deshalb. Auch das FuE-Budget gibt nur begrenzt Aufschluss über das Innovationsgeschehen. Es erfasst vorrangig Arbeiten rund um die Weiterentwicklung der Plattformservices und der Branchenlösungen; eine Aktivierung von Entwicklungsleistungen fand nicht statt. Die gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich im Jahr 2021 auf 7,6 Mio. € nach 6,7 Mio. € im Jahr zuvor.

Kompetenzzentren für wichtige Technologien

Die Arbeit an Entwicklungsprojekten bündeln wir in Kompetenzzentren. Für das Kerngeschäft mit Cloud und SAP liegt dieses in Hamburg. In Köln sind die Ressourcen für IoT-Themen gebündelt. Nach der Übernahme von Incloud im Jahr 2020 liegt das Kompetenzzentrum für Software-Engineering in Darmstadt. Seit Sommer 2021 hat die ebenfalls erworbene datac die Führung bei allen Microsoft-Themen übernommen. Im lettischen Riga besteht darüber hinaus ein Standort, der die gesamte Softwareentwicklung unterstützt.

Bereits seit 2020 steigt die Zahl der Softwareexperten in allen Geschäftsbereichen. Über die Zeit wächst mit ihrer Arbeit unser geistiges Eigentum, das "Intellectual Property" (IP). Im Jahr 2021 kam mit dem "StoreButler" eine Plattform zur Digitalisierung von Filialen auf den Markt. Die Komplettlösung aus Cloud- und IoT-Technologie erlaubt den Anschluss einer beliebigen Zahl von Endgeräten und Sensoren über Edge-Devices, bindet problemlos IT-Applikationen Dritter ein und schafft so eine einheitliche IT-Infrastruktur für alle digitalen Lösungen. Mit Fressnapf konnten wir bereits einen ersten großen Kunden für diese Plattforminnovation gewinnen. Eine entsprechende Lösung für unsere Fokusbranche produzierendes Gewerbe befindet sich bei ersten Pilotkunden im Einsatz. In der Fokusbranche Logistik wird ebenfalls an einer Plattform gearbeitet.

Mit der Übernahme von scanplus im Dezember 2021 – vgl. dazu auch Seite 41 – haben wir zudem ein hochskalierbares Cloud-Portal erworben. Es stellt derzeit vor allem Mittelständlern automatisiert IT-Dienste nach dem Baukastenprinzip aus der Cloud zur Verfügung, die von der Telekom Deutschland beauftragt werden. Wir werden diese hochinnovative Lösung weiter ausbauen und so eine Plattform für das Geschäft mit kleinen und mittleren Betrieben schaffen.

Organisation

Unser Unternehmen hat seinen Sitz in Köln und verfügt über Standorte in ganz Deutschland. Ende 2021 gab es zudem vier größere 100-prozentige Tochtergesellschaften: den Software-Engineering-Spezialisten Incloud Engineering GmbH, den Modern-Workplace-Spezialisten datac Kommunikationssysteme GmbH, den Cloud- und IT-Security-Anbieter scanplus GmbH und die in Riga, Lettland ansässige Entwicklungstochter Q.BEYOND SIA. Über die Mehrheitsbeteiligung q.beyond logineer GmbH werden seit 2021 schlüsselfertige IT-Services für mittelständische Logistikunternehmen vertrieben. Weitere Beteiligungen beschäftigen sich mit der Automatisierung von Produktionsprozessen, mit der Digitalisierung im Handel und mit der Entwicklung von Software, die auf die Bedürfnisse von Logistikunternehmen abgestimmt ist. Ein vollständiger Überblick über den Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2021 findet sich unter Ziffer 34 des Konzernanhangs.

Steuerung

Die Steuerung erfolgt auf der Ebene der Segmente. Als Steuerungsgrößen kommen auf Konzernebene vorrangig die folgenden finanziellen Leistungsindikatoren zum Einsatz: Umsatz, EBITDA und Free Cashflow. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden bislang nicht zur Steuerung herangezogen.

Das EBITDA ist definiert als Ergebnis vor Zinsen, Steuern, aktienbasierter Vergütung sowie Wertminderungen und Abschreibungen auf Sachanlagevermögen sowie immaterielle Vermögenswerte; die EBITDA-Marge ergibt sich aus dem Verhältnis vom EBITDA zum Umsatz. Der Free Cashflow bildet die Veränderung der Nettoliquidität vor Akquisitionen und Ausschüttung ab, beinhaltet aber die Mittelzuflüsse aus Desinvestitionen. Als zentrale Steuerungsgröße der Segmente dient dem Management der Segmentbeitrag. Er ist definiert als EBITDA vor allgemeinen Verwaltungskosten und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis. Die Segmentmarge ergibt sich aus dem Verhältnis vom Segmentbeitrag zum jeweiligen Umsatz.

Die Monatsberichte enthalten alle relevanten Kennzahlen und Soll-Ist-Vergleiche und stellen eine wichtige Diskussionsgrundlage für Vorstand und Aufsichtsrat dar. Darüber hinaus erfolgt auf der Basis aktueller Soll-Ist-Vergleiche eine regelmäßige Aktualisierung der rollierenden Planung; sie dient als Frühwarnsystem für eventuelle Abweichungen und ermöglicht eine frühzeitige Korrektur. Ein integraler Bestandteil des Berichtswesens ist das Risikomanagementsystem, wie ab Seite 52 dieses Konzernlageberichts beschrieben. Es stellt die direkte Einbindung eventueller Veränderungen bei den Chancen und Risiken in das Steuerungssystem sicher.

Mitarbeitende

Unser Erfolg beruht auf dem Engagement und dem Leistungswillen aller Beschäftigten. Schon deshalb besitzen Arbeitnehmerbelange in unserem Unternehmen traditionell einen hohen Stellenwert. Zum 31. Dezember 2021 waren 1.139 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt; ein Jahr zuvor waren es 936. Die Erhöhung ist im Wesentlichen

eine Folge von Zukäufen im Jahr 2021, die im Kapitel "Geschäftsverlauf" ab Seite 39 näher erläutert werden. Unser Nachhaltigkeitsbericht enthält ausführliche Informationen zu unserer Personalstrategie und -politik.

Nachhaltigkeitsbericht

Wir erstellen gemäß §§289b Abs. 3, 315b Abs. 3 HGB einen gesonderten nichtfinanziellen (Konzern-)Bericht außerhalb des Konzernlageberichts. Dieser gesonderte Bericht wird bis Ende April 2022 auf unserer Website unter www.qbeyond.de/ir-publikationen veröffentlicht und dort dauerhaft zugänglich gemacht. Der Bericht enthält die Ausführungen zur nichtfinanziellen Erklärung nach §315c HGB i. V. m. § 289c HGB und wird vom Aufsichtsrat geprüft.

Erklärung zur Unternehmensführung

Unter www.qbeyond.de/EzU haben wir unsere Erklärung zur Unternehmensführung für das Geschäftsjahr 2021 gemäß § 289f und § 315d HGB veröffentlicht und auf Dauer zugänglich gemacht. Sie enthält neben der Erklärung gemäß § 161 AktG unter anderem ausführliche Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken, zur Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat und ein Diversitätskonzept.

Vergütungssysteme und Vergütungsbericht

Für das Geschäftsjahr 2021 erstellt unser Unternehmen, den gesetzlichen Vorgaben entsprechend, erstmals einen eigenständigen Vergütungsbericht gemäß § 162 AktG für Vorstand und Aufsichtsrat. Der Bericht wird der ordentlichen Hauptversammlung im Mai 2022 zur Billigung vorgelegt. Er informiert ausführlich über die Ausgestaltung des von der Hauptversammlung im Mai 2021 gebilligten Vergütungssystems für den Vorstand gemäß §87a AktG und enthält alle erforderlichen Angaben zur Vergütung des Aufsichtsrats. Der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021, der Vermerk des Abschlussprüfers über die Prüfung des Vergütungsberichts, das geltende Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie die letzten Beschlussfassungen der Hauptversammlung über die Vergütungssysteme von Vorstand und Aufsichtsrat bzw. die Vergütung des Aufsichtsrats sind ab dem 30. März 2022 auf der Internetseite der q.beyond AG zugänglich unter www.qbeyond.de/verguetung.

Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

Die folgende Übersicht erläutert die verpflichtenden Angaben nach § 315a Abs. 1 HGB. Es handelt sich insgesamt um Regelungen, die bei börsennotierten Unternehmen üblich sind. Die nachfolgenden Angaben geben die Verhältnisse wieder, wie sie zum Bilanzstichtag bestanden.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital per 31. Dezember 2021 be trug € 124.579.487 und war eingeteilt in 124.579.487 auf den Namen lautende nennwertlose Stammaktien (Stückaktien). Es verteilte sich laut Aktienregister auf 23.849 Aktionäre.

Beschränkungen der Stimmrechte oder Übertragung von Aktien

Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Zwischen den direkt und indirekt an q.beyond beteiligten Aktionären Dr. Bernd Schlobohm, Gerd Eickers und Gerd Eickers Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG besteht ein Stimmbindungs- und Poolvertrag, der eine einheitliche Ausübung der Stimmrechte und Beschränkungen der Verfügung aus den bzw. über die poolgebundenen Aktien vorsieht.

Darüber hinaus sind dem Vorstand keine weiteren Beschränkungen der Stimmrechte oder Beschränkungen bei der Übertragung von Aktien bekannt.

Es bestehen auch keine Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen. Zudem existieren keine Stimmrechtskontrollen bei der Beteiligung von Arbeitnehmern am Kapital.

Kapitalbeteiligungen von mehr als 10 %

Es bestehen folgende direkte und (gemäß §34 WpHG) indirekte Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft, die 10% der Stimmrechte überschreiten:

  • Dr. Bernd Schlobohm, Deutschland, 25,32% der Stimmrechte (davon 12,66% direkt und 12,66% indirekt);
  • Gerd Eickers, Deutschland, 25,32% der Stimmrechte (indirekt);
  • Gerd Eickers Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, Köln, Deutschland, 25,32% der Stimmrechte (davon 12,66% direkt und 12,66% indirekt).

Zwischen den direkt und indirekt beteiligten Aktionären Dr. Bernd Schlobohm, Gerd Eickers und Gerd Eickers Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG besteht ein Stimmbindungs- und Poolvertrag; insgesamt verfügen sie über 25,32% der Stimmrechte an q.beyond.

Ernennung und Abberufung von Vorständen

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§84, 85 AktG sowie §7 der Satzung in der Fassung vom 31. Januar 2022. Gemäß § 7 der Satzung besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Vorstandsmitglieder bestimmt der Aufsichtsrat.

Auch wenn das Grundkapital mehr als 3 Mio. € beträgt, kann der Aufsichtsrat bestimmen, dass der Vorstand aus nur einer Person besteht. Die Bestellung stellvertretender Vorstandsmitglieder ist zulässig.

Änderungen der Satzung

Satzungsänderungen bedürfen nach § 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens 75% des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Gemäß §15 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur formaler Art sind und selbst keine inhaltlichen Änderungen mit sich bringen.

Erwerb und Rückkauf eigener Aktien

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juli 2018 ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 11. Juli 2023 q.beyond-Aktien im Umfang von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben. Der Vorstand hat bisher von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 19. Mai 2025 durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt € 37.000.000 zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2020). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann vom Vorstand bei der Ausnutzung des genehmigten Kapitals mit Zustimmung des Aufsichtsrats in fünf Fällen ausgeschlossen werden: erstens, um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen; zweitens, wenn die neuen Aktien, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen, gegen Sacheinlage ausgegeben werden; drittens nach §186 Abs. 3 Satz 4 AktG, wenn die neuen Aktien gegen Bareinlage ausgegeben werden und der Ausgabepreis den Börsenpreis der bereits notierten Aktie zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung nicht wesentlich unterschreitet; viertens, soweit erforderlich, um Inhabern bzw. Gläubigern von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien zum Verwässerungsausgleich zu gewähren; und fünftens, wenn die neuen Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder Arbeitnehmer eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder Mitglieder der Geschäftsführung eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens ausgegeben werden sollen. Die Anzahl der im letzten Fall unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien darf insgesamt 5% des Grundkapitals nicht überschreiten.

Das genehmigte Kapital soll es q.beyond ermöglichen, schnell und flexibel auf Möglichkeiten am Kapitalmarkt zu reagieren und sich bei Bedarf Eigenkapital zu günstigen Konditionen zu beschaffen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde es nicht genutzt.

Bedingtes Kapital

Das bedingte Kapital beträgt zum Stichtag insgesamt € 27.344.500 und teilt sich auf in das bedingte Kapital IV in Höhe von € 25.000.000, das bedingte Kapital VIII in Höhe von € 1.919.500 und das bedingte Kapital IX in Höhe von € 425.000.

Die bedingten Kapitalien VIII und IX dienen der Absicherung von Wandlungsrechten der Inhaber von Wandelschuldverschreibungen, die q.beyond im Rahmen der bestehenden Aktienoptionspläne an Vorstandsmitglieder (bedingtes Kapital IX) bzw. an Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer verbundener Unternehmen, Mitarbeiter von q.beyond oder verbundener Unternehmen (bedingtes Kapital VIII) ausgegeben hat. Das bedingte Kapital IV kann der Vorstand zur Schaffung von handelbaren Optionsund/oder Wandelschuldverschreibungen nutzen, zu deren Ausgabe er durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 ermächtigt ist, um für die Gesellschaft bei günstigen Kapitalmarktbedingungen eine zusätzliche, zinsgünstige Finanzierungsmöglichkeit zu schaffen. Die Schuldverschreibungen können gegen Barleistung, aber auch gegen Sachleistung ausgegeben werden. Der Vorstand ist in vier Fällen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auf solche Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen auszuschließen, nämlich erstens, um Spitzenbeträge auszugleichen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben; zweitens, wenn die Schuldverschreibungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen, gegen Sachleistung ausgegeben werden; drittens bei Ausgabe der Schuldverschreibungen gegen bar nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG, wenn der Ausgabepreis den Marktwert der Anleihen nicht wesentlich unterschreitet; und viertens, um den Inhabern bzw. Gläubigern bereits zuvor ausgegebener Optionsund / oder Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht zum Verwässerungsausgleich zu gewähren. Von der Ermächtigung zur Ausgabe handelbarer Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen hat der Vorstand bisher keinen Gebrauch gemacht.

Kapitalgrenzen für den Ausschluss des Bezugsrechts

Der Ausschluss des Bezugsrechts von Aktionären nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG darf für die Verwendung eigener Aktien, für die Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital sowie die Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen während der Laufzeit der jeweiligen Ermächtigung zusammengenommen maximal 10% des Grundkapitals betreffen. Im Übrigen darf der Ausschluss des Bezugsrechts von Aktionären für die Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital sowie die Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen (mit Ausnahme solcher, die im Rahmen von q.beyond-Aktienoptionsplänen ausgegeben werden) während der Laufzeit der jeweiligen Ermächtigung zusammengenommen maximal 20% des Grundkapitals betreffen. Unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußerte eigene Aktien würden auf die Kapitalgrenze von 20% des Grundkapitals angerechnet, soweit sie während der Laufzeit der anderen Ermächtigungen veräußert werden.

Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den jeweils zugrunde liegenden Beschlüssen der Hauptversammlung.

Wesentliche Vereinbarungen bei Übernahmeangeboten

Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren nicht. Zudem bestehen weder mit dem Vorstand noch mit Arbeitnehmern Entschädigungsvereinbarungen, die für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen wurden.

Wirtschaftsbericht

Gesamtaussage / Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf

q.beyond steigert 2021 Umsatz, EBITDA und Free Cashflow und erreicht alle Ziele

Unser Unternehmen setzte 2021 seine Wachstumsstrategie "2020plus" weiter konsequent um und erreichte auch im zweiten Jahr der Coronapandemie sämtliche Ziele der im Jahresverlauf mehrmals aktualisierten Prognose. Ursprünglich hatten wir bei einem Umsatzanstieg auf 160 bis 170 Mio. € ein EBITDA von 5 bis 10 Mio. € und einen Free Cashflow von -5 bis -10 Mio. € erwartet. Nach dem erfolgreichen Verkauf des ersten Teils des Colocation-Geschäfts im August 2021 erhöhten wir unsere Prognose und planten mit einem EBITDA von 8 bis 13 Mio. € sowie einem Free Cashflow von -2 bis +3 Mio. €. Wenige Wochen später, im September 2021, gelang der Verkauf der verbleibenden Colocation-Aktivitäten, die insgesamt pro Quartal rund 5 Mio. € zum Umsatz beigesteuert hatten. Transaktionsbereinigt erwartete unser Unternehmen danach für das Gesamtjahr 2021 einen Umsatz von 155 bis 165 Mio. €. Nach erster Einschätzung der Entkonsolidierungseffekte dürfte das EBITDA auf mindestens 27 Mio. € und der Free Cashflow auf mindestens 33 Mio. € steigen. Anfang November zeigte sich, dass die Entkonsolidierungseffekte voraussichtlich noch höher ausfallen würden. Deshalb erhöhten wir die EBITDA-Prognose noch einmal, und zwar auf mehr als 31 Mio. €. Mit einem EBITDA von 31,7 Mio. € (2020: -2,0 Mio. €) wurde dieses

Ziel ebenso erreicht wie mit 33,2 Mio. € (2020: -15,8 Mio. €) die angehobene Free-Cashflow-Prognose. Auch der Umsatz lag mit 155,2 Mio. € im Rahmen der Erwartungen und um 11,8 Mio. € über der Vorjahresgröße.

Gesamt- und branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen

q.beyond konzentriert sich traditionell auf den deutschen Markt. Hier blieb die konjunkturelle Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr stark abhängig vom Verlauf der Coronapandemie und den jeweiligen Restriktionen. Zwar stieg das Bruttoinlandsprodukt nach dem 5-prozentigen Einbruch im Vorjahr um 2,7%2 . Doch damit erreichte die Wirtschaftsleistung noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie.

IT-Umsätze steigen um 6,3 %

Die IT-Branche wuchs 2021 nach Berechnungen des Branchenverbands Bitkom3 mehr als doppelt so schnell wie die Gesamtwirtschaft. Die Umsätze stiegen um 6,3% auf 102,5 Mrd. €. Bitkom begründet dies vor allem mit der Tatsache, dass die Digitalisierung die Antwort und ein entscheidender Teil der Lösungen der Herausforderungen unserer Zeit sei. Dazu zählt Bitkom neben der Pandemie auch den Klimawandel und den globalen Standortwettbewerb. Wirtschaft, Staat und große Teile der Gesellschaft beschleunigten vor diesem Hin-

2 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung 020 vom 14. Januar 2022.

3 Bitkom, Marktzahlen 2021/2022, Pressemitteilung vom 11. Januar 2022.

tergrund die Digitalisierung und investierten entsprechend. 2021 profitierten davon insbesondere Softwareanbieter, ihre Umsätze erhöhten sich um 9,0%. Dagegen begrenzten vor allem die anhaltenden Kontaktbeschränkungen das Wachstum im IT-Services-Geschäft einschließlich der Beratung auf 3,9%. Mit einem Umsatzanstieg von 8,2% entwickelte sich q.beyond besser als der Markt für IT-Services und der gesamte IT-Markt in Deutschland.

Cloud-Geschäft profitiert von fortschreitender Digitalisierung

In der Pandemie ist die Bedeutung der Cloud noch einmal gestiegen, wie die jüngste Befragung für den KPMG-Cloud-Monitor4 zeigt. Danach nutzten vergangenes Geschäftsjahr in Deutschland 82% der Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten Cloud-Computing, weitere 15% planen den Einsatz der Cloud. Dies hängt eng mit der fortschreitenden Digitalisierung zusammen. 88% der Unternehmen in Deutschland messen der Cloud mittlerweile eine große oder sogar sehr große Bedeutung für die eigene Digitalisierung bei. Das gilt allen voran für die Digitalisierung von Prozessen und Aufgaben. Doch auch bei der Verzahnung von Fachbereichen und IT sowie dem Aufbau von Plattformen zur flexiblen Kooperation spielt die Cloud der Befragung zufolge eine immer größere Rolle.

88%

der Unternehmen messen der Cloud eine große Bedeutung für die eigene Digitalisierung bei

Dennoch verfügt jedes dritte Unternehmen bis heute nicht über eine Cloud-Transformationsstrategie; auch das zeigt der aktuelle KPMG-Cloud-Monitor. Es handelt sich hierbei ausschließlich um mittelständische Unternehmen mit weniger als 2.000 Beschäftigten. Für q.beyond ergeben sich hieraus zahlreiche Wachstumschancen, da wir die gesamte digitale Wertschöpfungskette abdecken und so Mittelständler umfassend bei ihrer früher oder später unumgänglichen Transformation strategisch und operativ begleiten können. Wo deren Schwerpunkte liegen werden, zeigt die Ausrichtung von Konzernen mit mehr als 2.000 Mitarbeitenden: Mehr als die Hälfte von ihnen verfolgt bereits eine Cloud-first-Strategie, die Anwendungen in der Cloud bevorzugt und bei Bedarf migriert. Jedes vierte Unternehmen setzt sogar auf eine Cloudonly-Strategie für alle Systeme und Anwendungen.

S/4HANA-Migration führt zu Wachstumsschub im SAP-Geschäft

Im SAP-Geschäft nimmt die Umstellung auf die neue Softwaregeneration S/4HANA langsam Fahrt auf. Nach Angaben der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG)5 haben mittlerweile 24% der Unternehmen den Wechsel vollzogen, 20% befinden sich in der Transformation. Damit steht aber immer noch mehr als die Hälfte der Anwender vor der Herausforderung, die neue Generation in den kommenden Jahren einzuführen. 2027 läuft die Unterstützung für die aktuelle Softwaregeneration aus. q.beyond eröffnet sich die Chance, auch in den kommenden Jahren zahlreiche Unternehmen bei ihrer Migration auf S/4HANA zu unterstützen. 2021 stellte beispielsweise Tchibo mit q.beyond als federführendem Implementierungspartner sein SAP-Retail-System auf SAP S/4HANA um und betreibt nun eine der größten Branchenlösungen in Europa.

4 KPMG, Cloud-Monitor 2021.

5 Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG), Pressemitteilung vom 22. Juli 2021.

Geschäftsverlauf

Erfolge dank konsequenter Umsetzung der Wachstumsstrategie "2020plus"

q.beyond blieb auch im zweiten Jahr der Coronapandemie auf Wachstumskurs. Die dynamische Entwicklung beruht auf der unvermindert konsequenten Umsetzung der Wachstumsstrategie "2020plus" und trägt maßgeblich zu einem nachhaltig steigenden Unternehmenswert bei. Im Jahr 2021 stieg diese an der Marktkapitalisierung abzüglich Nettoliquidität gemessene Größe um 14% auf 188,0 Mio. €.

Gut drei Viertel der Umsätze sind wiederkehrend

Im Mittelpunkt der Wachstumsstrategie steht ein attraktives Kerngeschäft mit einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze; 2021 belief sich dieser auf 77%. Dabei konzentrieren wir uns auf die Digitalisierung sowie die Entwicklung und Umsetzung zukunftsträchtiger Geschäftsmodelle in den Fokusbranchen Handel, Logistik, produzierendes Gewerbe und Energie. Deren Anteil am Umsatz summierte sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 70%.

Die starke Stellung in den Fokusbranchen bauen wir kontinuierlich mit eigenem "Intellectual Property" (IP) aus. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Plattforminnovationen wie dem "StoreButler" für den Handel. Weitere Informationen hierzu finden sich auf Seite 31 unter "Forschung und Entwicklung".

Akquisitionen unterstützen Strategie

Zukäufe und Beteiligungen sind ein wichtiger Be standteil unserer Wachstumsstrategie. Sie erweitern unsere IP und eröffnen neue Wachstumsperspektiven. Unsere M&A-Strategie konzentriert sich auf die mehrheitliche Übernahme von Technologiefirmen, die den bestehenden Branchenfokus verstärken, das Produktportfolio erweitern oder die vorhandene Technologiekompetenz ergänzen. Im Jahresverlauf 2021 gelangen diverse Übernahmen und Beteiligungen.

Übernahme des Modern-Workplace-Spezialisten datac

Im Juni 2021 erwarb unser Unternehmen 100% der Anteile der Augsburger datac Kommunikationssysteme GmbH. Der Modern-Workplace- und Collaboration-Spezialist entwickelt und betreut für mittelständische Kunden ganzheitliche Lösungen für die digitalisierte Arbeitswelt und setzt hier vor allem auf Microsoft-Produkte wie Office 365 und Teams. Mit dieser Übernahme konnten wir unsere Kompetenz rund um den digitalen Arbeitsplatz erweitern und mit Augsburg einen Standort in einem attraktiven wirtschaftlichen Umfeld hinzugewinnen.

Beteiligung am Self-Checkout-Spezialisten snabble

Ende Juli 2021 beteiligte sich unser Unternehmen mit 25,4% an der snabble GmbH und festigte so die starke Stellung in der Handelsbranche. snabble hat die Funktionalität und Marktreife der eigenen Self-Checkout-Lösung bereits bei großen Handelsunternehmen wie Aldi Suisse und tegut unter Beweis gestellt. q.beyond hatte bereits zuvor mit

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"Der neue Rekord beim Auftragseingang schafft eine hervorragende Basis für ein starkes Wachstum im Jahr 2022 und darüber hinaus."

Jürgen Hermann // CEO q.beyond AG

Auftragseingang in Mio. €

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snabble bei ersten Projekten zusammengearbeitet und mit der Beteiligung das Start-up enger an sich gebunden. Wir verfügen über die Option, die Beteiligung ab 2023 aufzustocken und die Mehrheit zu übernehmen.

Erwerb eines hochskalierbaren Cloud-Portals

Im Dezember 2021 erwarb unser Unternehmen den operativen Geschäftsbetrieb der Ulmer scanplus GmbH. scanplus ist insbesondere im Cloud- und IT-Security-Umfeld tätig und verfügt über ein selbst entwickeltes, hochskalierbares Cloud-Portal. Dieses stellt mittelständischen Unternehmen automatisiert performante Managed-IT-Services wie Managed Connectivity und Managed Security aus der Private und Public Cloud zur Verfügung; der Vertrieb erfolgt insbesondere über die Telekom Deutschland GmbH. Auf der Basis mehrjähriger Verträge erzielte die sich zuletzt in einem Sanierungsverfahren befindliche scanplus einen Jahresumsatz von mehr als 20 Mio. €. Das Cloud-Portal von scanplus ergänzt das q.beyond-Portfolio ideal. Kleinere und mittelständische Unternehmen können sich künftig auf einfache Weise eine IT-Lösung aus der Cloud zusammenstellen.

Verkauf der Colocation-Aktivitäten

Neben Akquisitionen beinhaltet unsere Wachstumsstrategie auch Desinvestitionen. Im dritten Quartal 2021 trennte sich unser Unternehmen in zwei Transaktionen von seinem Colocation-Geschäft. Ende Juli 2021 erwarb der bisherige Kunde DATEV die von ihm genutzten und in der IP Colocation GmbH gebündelten Ressourcen. Mitte September 2021 übernahm die NorthC Group Deutschland GmbH die wesentlich größere IP Exchange GmbH. Die Verkaufserlöse (Enterprise-Value) für das gesamte

Colocation-Geschäft mit einem Jahresumsatz von rund 20 Mio. € summierten sich auf rund 54 Mio. €. Nach Abschluss des Verkaufsprozesses konzentriert sich unser Unternehmen ganz auf sein wachstumsstarkes Kerngeschäft, schärft damit seine Positionierung und verfügt nun über einen noch größeren finanziellen Handlungsspielraum.

Start in die vierte Fokusbranche Logistik

Mit dem Gewinn eines ersten großen Logistikkunden gelang im Mai 2021 der Start in die vierte Fokusbranche; sämtliche Aktivitäten vermarkten wir hier unter der Marke logineer. Der Vertrag mit Röhlig Logistics läuft über fünf Jahre und hat ein Volumen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der internationale inhabergeführte Spezialist für interkontinentale See- und Luftfracht sowie Kontraktlogistik beauftragte unser Unternehmen, seine Digitalstrategie weiter voranzubringen. Zu unseren Aufgaben zählt neben dem klassischen IT-Betrieb die Unterstützung beim Ausbau des zentralen Cargo - Wise-Systems und der Systemplattform für Kontraktlogistik sowie bei SAP-Finance-Themen und Data-Analytics-Herausforderungen. Gemeinsam werden beide Unternehmen zudem die Entwicklung plattformbasierter Innovationen für die Logistikbranche vorantreiben.

Neuer Rekord beim Auftragseingang

Wie in der Logistik gelangen q.beyond im Jahr 2021 auch in ihren anderen Fokusbranchen und darüber hinaus zahlreiche Erfolge im Vertrieb. Entsprechend stieg der Auftragseingang um 15% auf 184,5 Mio. €. 84% der Aufträge stammten von neuen Kunden und neuen Projekten mit bestehenden Kunden, 16% entfielen auf Vertragsverlängerungen. Der neue Rekord beim Auftragseingang schafft eine hervorragende Basis für ein starkes Wachstum im laufenden Geschäftsjahr und darüber hinaus.

Wesentliche Leistungsindikatoren

Umsatz von 155,2 Mio. € im Gesamtjahr 2021

Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 155,2 Mio. € nach 143,4 Mio. € im Vorjahr. Wachstumstreiber war erneut das Cloud-&- IoT-Segment; hier stieg der Umsatz um 11% auf 113,7 Mio. €. Das zum Teil beratungsintensive SAP-Segment erzielte im zweiten Jahr der Coronapandemie mit 41,5 Mio. € einen Umsatz auf dem Niveau des Jahres 2020 (41,4 Mio. €).

EBITDA steigt einmalig auf 31,7 Mio. €

Das auf Seite 32 definierte EBITDA stieg 2021 auf 31,7 Mio. € nach -2,0 Mio. € im Vorjahr. Der hohe Anstieg resultierte in erster Linie aus Entkonsolidierungseffekten in Höhe von 29,5 Mio. € infolge des erfolgreichen Verkaufs des Colocation-Geschäfts im dritten Quartal 2021.

Nettoliquidität von q.beyond zum 31. Dezember 2021

Free Cashflow verbessert sich einmalig auf 33,2 Mio. €

q.beyond erzielte 2021 einen Free Cashflow von 33,2 Mio. € nach -15,8 Mio. € im Vorjahr. Wie beim EBITDA ist der Anstieg in erster Linie auf den erfolgreichen Verkauf des Colocation-Geschäfts zurückzuführen.

Zum 31. Dezember 2021 verfügten wir über eine Nettoliquidität in Höhe von 56,2 Mio. € im Vergleich zu 44,9 Mio. € zum 31. Dezember 2020. Die Nettoliquidität errechnet sich aus den liquiden Mitteln in Höhe von 56,7 Mio. € zum 31. Dezember 2021 abzüglich eines Darlehens im Gesellschafterkreis in Höhe von 0,5 Mio. €. Die Veränderung dieser Nettoliquidität ohne Berücksichtigung der Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 entspricht traditionell dem Free Cashflow, wobei diese Größe zuvor um nicht operative Faktoren wie Akquisitionen bereinigt wird. Für die vollständige Übernahme von datac und des gesamten Geschäftsbetriebs von scanplus, den Einstieg in die Logistikbranche sowie für die Beteiligung an snabble wandte q.beyond im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 21,9 Mio. € auf. Unter Berücksichtigung dieser nicht operativen Faktoren ergibt sich für das Jahr 2021 ein Free Cashflow von 33,2 Mio. €.

Ertragslage

Unser Geschäftsmodell ist überproportional skalierbar, wie ein Vergleich der Entwicklung der Umsätze und der Kosten der umgesetzten Leistungen zeigt. Während die Umsätze 2021 um 11,8 Mio. € auf 155,2 Mio. € stiegen, erhöhten sich die entsprechenden Kosten lediglich um 4,2 Mio. € auf 136,0 Mio. €. In der Folge verbesserte sich der Bruttogewinn um 65% auf 19,1 Mio. €.

Einmaleffekte aus dem Colocation-Verkauf

Die Marketing- und Vertriebskosten blieben 2021 mit 12,8 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (12,7 Mio. €). Die allgemeinen Verwaltungskosten stiegen dagegen auf 22,3 Mio. € nach 19,9 Mio. € im Jahr 2020. Es handelt sich hierbei jedoch um einen einmaligen Anstieg aufgrund der Rechts-, Beratungs- und Transaktionskosten, die für den Verkauf des Colocation-Geschäfts sowie die Zukäufe im Jahresverlauf 2021 anfielen. Die sonstigen be trieblichen Aufwendungen in Höhe von -5,1 Mio. € (2020: -0,7 Mio. €) enthalten weitere Transaktionskosten, die nicht der Verwaltung zuzurechnen sind.

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge auf 36,3 Mio. €, verglichen mit 2,9 Mio. € im Vorjahr, ist im Wesentlichen auf das Ergebnis der Entkonsolidierung des Colocation-Geschäfts zurückzuführen. Der Großteil der einmaligen Erträge beruht auf Buchgewinnen aus der Differenz zwischen dem vereinbarten Kaufpreis und den bilanzierten Werten für Vermögens- und Firmenwerte.

Die operative Ertragskraft unseres Unternehmens lässt sich besser erfassen, wenn man – wie unterjährig im Rahmen der Quartalsberichterstattung – die Abschreibungen und nicht zahlungswirksamen aktienbasierten Vergütungen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung getrennt ausweist. Im vorliegenden Konzernabschluss sind sie IAS 1 folgend Bestandteil der einzelnen Kostenpositionen. Die nachfolgende verkürzte Gewinn-und-Verlust-Rechnung enthält die Abschreibungen als eigene Position.

Die Abschreibungen inklusive aktienbasierter Vergütung lagen 2021 bei 16,6 Mio. € nach 16,8 Mio. € im Vorjahr, wobei im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,6 Mio. € auf Abschreibungen auf Leasingverbind-

In Mio. € 2021 2020
Umsatzerlöse 155,2 143,4
Kosten der umgesetzten Leistungen1 -124,9 -120,3
Bruttoergebnis vom Umsatz1 30,3 23,2
Marketing- und Vertriebskosten1 -12,6 -12,6
Allgemeine Verwaltungskosten1 -17,2 -14,7
Sonstiges betriebliches Ergebnis 31,2 2,1
EBITDA 31,7 -2,0
Abschreibungen -16,3 -16,8
Aktienbasierte Vergütung -0,2 -
Operatives Ergebnis (EBIT) 15,2 -18,8

1 Exklusive Abschreibungen und aktienbasierter Vergütung.

lichkeiten nach IFRS 16 entfielen. Das operative Ergebnis (EBIT) belief sich auf 15,2 Mio. €, im Vorjahr lag es noch bei -18,8 Mio. €; der Anstieg resultierte neben operativen Fortschritten vor allem aus dem erfolgreichen Verkauf des Colocation-Geschäfts. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses erreichte das Ergebnis vor Ertragsteuern 14,6 Mio. € nach -19,3 Mio. € im Jahr 2020. Die Ertragsteuern beliefen sich 2021 auf -4,8 Mio. € gegenüber -0,6 Mio. € im Vorjahr. Daraus ergibt sich ein Konzernergebnis in Höhe von 9,8 Mio. € nach -19,9 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Ertragslage nach Segmenten

Cloud-Geschäft wächst stark und steigert Ergebnis überproportional

Der Umsatz im Segment Cloud & IoT stieg im abgelaufenen Jahr um 11,7 Mio. € auf 113,7 Mio. €. Die anhaltende Wachstumsdynamik beruht insbesondere auf Erfolgen im Geschäft mit Cloud-Services. Besonders gefragt waren auch im zweiten Jahr der Coronapandemie virtuelle Arbeitsplätze. Darüber hinaus wuchs unvermindert die Nachfrage von Mittelständlern nach professionellen Lösungen für den Betrieb ihrer IT und deren Transformation in die Cloud.

Die Kosten der umgesetzten Leistungen erhöhten sich aufgrund der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells lediglich auf 91,1 Mio. € gegenüber 85,6 Mio. € im Jahr 2020. Der Bruttogewinn verbesserte sich daher auf 22,5 Mio. € gegenüber 16,5 Mio. € im Vorjahr. Die Marketing- und Vertriebskosten beliefen sich 2021 auf 10,2 Mio. € nach 8,7 Mio. € im Vorjahr. Der Segmentbeitrag

(operatives Ergebnis vor allgemeinen Verwaltungskosten und sonstigem betrieblichem Ergebnis) stieg auf 12,3 Mio. € nach 7,8 Mio. € im Jahr 2020. Bei einem Umsatzanstieg um 11% verbesserte sich der Segmentbeitrag innerhalb eines Jahres um 58%.

SAP-Geschäft steigert Profitabilität nachhaltig

Das zum Teil beratungsintensive SAP-Geschäft war 2021 wie schon im Vorjahr erheblich stärker als das Cloud-&-IoT-Geschäft von den temporären Lockdowns und anhaltenden Kontaktbeschränkungen betroffen. In diesem herausfordernden Umfeld konnte es den Umsatz mit 41,5 Mio. € nach 41,4 Mio. € im Jahr 2020 erfolgreich stabilisieren.

Die Kosten der umgesetzten Leistungen gingen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,0 Mio. € auf 33,7 Mio. € zurück, da unter anderem weniger externe Experten zum Einsatz kamen. Der Bruttogewinn erhöhte sich daher auf 7,8 Mio. € nach 6,7 Mio. € im Jahr 2020. Die Marketing- und Vertriebskosten fielen 2021 mit 2,4 Mio. € deutlich niedriger aus als im Jahr zuvor (2020: 3,9 Mio. €). Angesichts deutlich geringerer Kosten verdoppelte sich der Segmentbeitrag nahezu auf 5,4 Mio. € nach 2,8 Mio. € im Jahr 2020. Die Segmentmarge verbesserte sich um 6 Prozentpunkte auf 13%.

Finanzlage

Unser Unternehmen finanziert sich vollständig aus der bestehenden Liquidität. Zum 31. Dezember 2021 wies die Bilanz Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 56,7 Mio. € aus. Verbindlichkeiten gegenüber Banken bestanden nicht, unser

Segmentbeitrag

Überproportionale Ergebnisanstiege in beiden Segmenten unterstreichen die Skalierbarkeit unseres Geschäftsmodells.

q.beyond finanziert sich vollständig aus bestehender Liquidität und blieb auch 2021 nahezu schuldenfrei.

Unternehmen ist mit Ausnahme eines Darlehens in Höhe von 0,5 Mio. € im Gesellschaftskreis schuldenfrei. Das Finanzmanagement gewährleistet die reibungslose Finanzierung des operativen Geschäfts und anstehender Investitionen. Es verfolgt zwei zentrale Ziele: die Erhaltung und Optimierung der Finanzierungsfähigkeit sowie die Reduzierung finanzieller Risiken. Überschüssige Liquidität wird ausschließlich in Tagesgeld und risikoarmen Anlagen angelegt. Da q.beyond zum allergrößten Teil im Euroraum tätig ist, bestehen keine Währungsrisiken. Weitere Informationen zum Finanzrisikomanagement bietet der Konzernanhang unter Ziffer 40.

Die Kapitalflussrechnung gibt Aufschluss über die Veränderung der liquiden Mittel im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag 2021 bei -7,7 Mio. € nach -5,0 Mio. € im Jahr zuvor. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit summierte sich infolge des Verkaufs des Colocation-Geschäfts 2021 auf 24,7 Mio. € nach -7,1 Mio. € im Jahr zuvor. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit, der hauptsächlich auf Leasingzahlungen entfällt und im Vorjahr zusätzlich die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 3,7 Mio. € beinhaltete, erreichte -5,3 Mio. € nach -9,1 Mio. € im Jahr 2020.

Vermögenslage

Investitionen von 8,1 Mio. € im Geschäftsjahr 2021

Die Investitionen ohne Berücksichtigung von IFRS 16 summierten sich 2021 auf 8,1 Mio. € nach 5,5 Mio. € im Vorjahr. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus Investitionen in Nutzungsrechte im IoT-Umfeld. Ansonsten investierte unser Unternehmen wie im Vorjahr nahezu ausschließlich in Technik und sonstige Sachanlagen. Der Schwerpunkt lag auf der fortlaufenden Modernisierung der Rechenzentren.

Langfristige Vermögenswerte und Liquidität dominieren Aktivseite der Bilanz

Die Bilanzsumme belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 200,3 Mio. € im Vergleich zu 190,9 Mio. € im Vorjahr. Dabei reduzierte sich der Wert der langfristigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2021 auf 97,2 Mio. € gegenüber 102,1 Mio. € zum Vorjahresstichtag. Zu den großen Positionen zählen trotz laufender Abschreibungen und der Entkonsolidierung des Colocation-Geschäfts unverändert die Sachanlagen mit 21,6 Mio. € (2020: 28,3 Mio. €), die Grundstücke und Bauten mit 17,4 Mio. € (2020: 20,7 Mio. €) und die Vermögenswerte aus Nutzungsrechten mit 12,8 Mio. € (2020: 15,8 Mio. €). Der Anstieg des Geschäfts- oder Firmenwerts um 9,0 Mio. € auf 30,0 Mio. € zum 31. Dezember 2021 spiegelt die im Jahresverlauf erfolgten Akquisitionen (datac, logineer, scanplus) und Desinvestitionen (IP Colocation, IP Exchange) wider.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen zum 31. Dezember 2021 auf 103,1 Mio. € im Vergleich zu 88,8 Mio. € ein Jahr zuvor. Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem höheren Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Sie summierten sich zum 31. Dezember 2021 auf 56,7 Mio. € nach 44,9 Mio. € zum Bilanzstichtag des Vorjahres. Zudem stieg die Summe der Vorauszahlungen auf 5,8 Mio. € nach 3,2 Mio. € und die der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte auf 5,0 Mio. € nach 3,5 Mio. € zum 31. Dezember 2020. Dagegen sanken die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 35,4 Mio. € nach 37,1 Mio. € zum Bilanzstichtag des Vorjahres.

Solide Bilanz mit Eigenkapitalquote von 74 %

Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31. Dezember 2021 auf 147,4 Mio. € nach 136,6 Mio. € zum Vorjahresstichtag. Die Verbesserung erklärt sich in erster Linie aus dem Konzerngewinn des Jahres 2021. Die Eigenkapitalquote stieg zum 31. Dezember 2021 um 2 Prozentpunkte auf 74%.

Die langfristigen Schulden sanken zum 31. Dezember 2021 auf 13,5 Mio. € nach 19,3 Mio. € zum 31. Dezember 2020. Dies lässt sich im Wesentlichen auf den transaktionsbedingten Rückgang der Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 um 7,7 Mio. € auf 4,7 Mio. € zum 31. Dezember 2021 zurückführen. Die kurzfristigen Schulden stiegen demgegenüber zum 31. Dezember 2021 auf 39,5 Mio. € nach 35,0 Mio. € zum Bilanzstichtag Ende 2020. Grund dafür war vor allem ein Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten um 1,9 Mio. € auf 24,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 sowie eine Erhöhung der kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten um 3,5 Mio. € auf 9,0 Mio. €. Zugleich sanken die sonstigen Rückstellungen um 2,0 Mio. € auf 4,2 Mio. €.

74%

Eigenkapitalquote stieg 2021 noch einmal um 2 Prozentpunkte

Prognose-, Chancenund Risikobericht

Gesamtaussage zur Prognose

Beschleunigtes Umsatzwachstum

Unser Unternehmen wird sein Wachstum im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen und beschleunigen. Nach 155,2 Mio. € im Jahr 2021 planen wir für 2022 mit einem Umsatz von 180 bis 200 Mio. €. Das Wachstum basiert auf dem Rekordauftragseingang von 184,5 Mio. € im Jahr 2021 und auf der Übernahme des scanplus-Geschäftsbetriebs im Dezember 2021. Die große Spannbreite erklärt sich aus der seit Anfang März 2022 bestehenden Ungewissheit über den weiteren Konjunkturverlauf. Noch ist unklar, ob und inwieweit der Angriff Russlands auf die Ukraine sowie der daraus folgende rasante Anstieg der Energiepreise die Konjunktur in Deutschland und das Investitionsverhalten von Unternehmen beeinflussen werden. Zudem lässt sich noch nicht abschätzen, ob die Coronapandemie noch einmal Kontaktbeschränkungen erforderlich macht. In den ersten beiden Jahren der Pandemie-Ausnahmesituation hat unser Geschäftsmodell seine Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt; es ist durch einen hohen Anteil wiederkehrender Umsätze und langfristige Kundenbeziehungen charakterisiert.

Ergänzend zum soliden Cloud- und SAP-Geschäft werden wir im Jahr 2022 das Angebot der Software-as-a-Service-Lösungen erweitern und das Tempo der Entwicklung und Vermarktung erhöhen. Nach der Markteinführung des "StoreButlers" im Handel folgen Plattformen für das produzierende Gewerbe, Logistik und die Energiewirtschaft, auch über gezielte Zukäufe. Unter Berücksichtigung der Kosten für Aufbau und Markteinführung dieser SaaS-Lösungen erwarten wir für 2022 ein EBITDA von 8 bis 16 Mio. € und einen Free Cashflow von maximal bis zu -10 Mio. €. Das profitable Cloud- und SAP-Geschäft mit weiter steigenden Margen ermöglicht diese Investitionen in die Zukunft von q.beyond. Zudem ist unser nahezu schuldenfreies Unternehmen mit einer Nettoliquidität von 56,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021 unverändert solide finanziert.

Künftige Rahmenbedingungen

Nach Überzeugung der Bundesregierung wird sich die Konjunktur in Deutschland im Jahr 2022 weiter von dem Einbruch infolge der Coronapandemie erholen. In ihrem Ende Januar 2022 vorgelegten Jahreswirtschaftsbericht prognostiziert sie einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,6%6 . Noch ist nicht abzusehen, ob und inwieweit der Ukrainekrieg diese Prognose beeinflusst. Unabhängig davon wird die IT-Branche aller Voraussicht nach erneut zu den Wachstumstreibern zählen: Der Branchenverband Bitkom7 ging Anfang des Jahres 2022 von einem Wachstum der IT-Umsätze in Deutschland um 5,9% auf 108,6 Mrd. € aus.

6 Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom 26. Januar 2022, www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen.

7 Pressemitteilung des Bitkom vom 11. Januar 2022, www.bitkom.org/Presse/ Presseinformation.

Unser Unternehmen wird sein Wachstum im Jahr 2022 fortsetzen und beschleunigen sowie das SaaS-Geschäft erweitern.

Umsatzprognose in Mio. €

EBITDA

von 8 bis 16 Mio. € für das laufende Geschäftsjahr erwartet

Margen

Auch 2022 sind zweistellige Margen im Cloudund SAP-Geschäft geplant Eine höhere Dynamik ist im Cloud- und SAP-Markt zu erwarten, wo wir den größten Teil unserer Umsätze erzielen. Wie im Kapitel "Gesamt- und branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungen" auf den Seiten 37 und 38 gezeigt, ist die Cloud mittlerweile der Motor der Digitalisierung, und immer mehr Unternehmen verlagern Teile ihrer IT oder die gesamte IT dorthin. Bei einem Abflauen der Coronapandemie wird zudem die Nachfrage von Unternehmen nach Unterstützung bei der Umstellung auf die neue SAP-Softwaregeneration S/4HANA steigen.

Erwartete Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Mit einem erwarteten EBITDA von 8 bis 16 Mio. € planen wir für 2022 mit einer deutlichen Verbesserung der Ertragslage aus dem operativen Geschäft. Das EBITDA im Jahr 2021 in Höhe von 31,7 Mio. € wurde durch einen Gewinn von 29,5 Mio. € infolge der Entkonsolidierung des Colocation-Geschäfts einmalig beeinflusst. Die Grundlage für die Steigerung der Profitabilität ist vor allem das Umsatzwachstum im skalierbaren Cloud-Geschäft. Die Kosten für die Erweiterung und den Aufbau der SaaS-Lösungen sind in dieser Prognose enthalten.

Das Wachstum im Jahr 2022 will unser nahezu schuldenfreies Unternehmen unverändert aus eigener Kraft finanzieren; Ende 2021 wies die Konzernbilanz eine Nettoliquidität in Höhe von 56,2 Mio. € aus. Für das Gesamtjahr wird ein negativer Free Cashflow von bis zu -10 Mio. € erwartet, um den Ausbau der SaaS-Lösungen, allen voran in der Fokusbranche Energie, zu beschleunigen. Für 2023 erwarten wir einen positiven Free Cashflow.

Erwartete Ertragslage nach Segmenten

Wachstumstreiber ist auch in diesem Jahr das Segment "Cloud & IoT", das neben dem Cloud-Geschäft auch die SaaS-Lösungen enthält. Es wird insbesondere davon profitieren, dass immer mehr Mittelständler die Transformation ihrer IT in die Cloud vorantreiben. Hinzu kommen eine wachsende Nachfrage nach unseren Softwarelösungen und die Konsolidierung des Ende Dezember 2021 übernommenen scanplus-Betriebs. Nach dem Auslaufen der noch bestehenden Kontaktbeschränkungen wird das Segment "SAP" auf Wachstumskurs zurückkehren. Der Ausbau des SaaS-Geschäfts wird in diesem Jahr die Ertragskraft im Segment "Cloud & IoT" beeinflussen. Trotzdem erwarten wir genau wie im Segment SAP auch in diesem Jahr zweistellige Segmentmargen.

Chancenmanagement

Die Wachstumsdynamik in unseren Märkten eröffnet uns immer wieder neue Chancen. Die Verantwortung für die Identifikation und Wahrnehmung dieser Chancen liegt bei den jeweils operativ Verantwortlichen. Sie kennen ihr spezifisches Marktumfeld und mögliche Potenziale. Zusätzlich nutzen sie die Expertise des Vertriebs und Marketings sowie verschiedene Markt- und Wettbewerbsanalysen.

Konkrete Chancen fließen in die rollierende Planung ein, wobei frühzeitig geprüft wird, mit welchen Risiken die Verfolgung und Realisierung dieser Chancen verbunden ist. Die Verzahnung von Risikound Chancenmanagement zahlt sich an dieser Stelle besonders aus. Nachfolgend berichten wir über

die künftigen Entwicklungen und Ereignisse, die zu einer positiven Abweichung von der vorliegenden Prognose für das Gesamtjahr 2022 führen könnten. Das Unternehmen klassifiziert diese analog zu den Risiken als "große" Chancen mit einer vergleichsweise hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einem erheblichen positiven Beitrag zur Ertrags-, Finanzund Vermögenslage.

Einzelchancen

Nachfolgend sind unsere "großen" Chancen in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für unser Unternehmen dargestellt:

  • Zusätzliche Kunden für Cloud-Services. Die IT einer wachsenden Zahl von Mittelständlern stößt angesichts des enormen technischen Fortschritts und der Anforderungen digitaler Geschäftsmodelle an ihre Grenzen. Nach dem Abflauen der Pandemie werden diese Unternehmen vermehrt die zwingende Modernisierung ihrer IT und die verstärkte Nutzung der Cloud umsetzen. Da die Digitalisierung immer mehr zum Herzstück von Geschäftsmodellen auch im Mittelstand wird, könnte die Nachfrage nach Cloud-Services unsere Planungsannahmen deutlich übertreffen.
  • Hohe Umsatzzuwächse mit SaaS-Lösungen. Systematisch bauen wir unsere Softwarekompetenz entlang der digitalen Wertschöpfungskette aus. Zunehmend entstehen eigenständige Produkte und Plattformen. Für diese Innovationen planen wir moderate Umsatzzuwächse. Da gerade diese Lösungen entscheidende Herausforderungen in unseren Fokusbranchen lösen, könnte die Nachfrage unsere Erwartungen in diesem Jahr übersteigen.

Da gerade die SaaS-Lösungen entscheidende Herausforderungen in unseren Fokusbranchen lösen, könnte die Nachfrage unsere Erwartungen im Jahr 2022 übersteigen.

  • Schnelle Implementierung neuer SAP-Lösungen. Der laufende Technologiesprung auf S/4HANA wird 2022 das Geschäft im Segment "SAP" antreiben. Da die neue Produktfamilie ein Schlüssel zur Digitalisierung von Geschäftsmodellen ist, könnte die Nachfrage nach entsprechenden Beratungs- und Implementierungsleistungen die Erwartungen eventuell übersteigen.
  • Ausbau des hochskalierbaren Cloud-Portals. Mit der Übernahme des operativen Geschäftsbetriebs von scanplus haben wir ein hochskalierbares Cloud-Portal übernommen. Dieses Portal, über das kleine und mittlere Betriebe nach dem Baukastenprinzip eine passende IT-Lösung zusammenstellen können, werden wir im Produktportfolio ausbauen und verstärkt vermarkten. In der Planung für 2022 sind nur die aktuellen Lösungen enthalten. Mit dem erweiterten Angebot, vor allem im Bereich SAP, könnte die tatsächliche Nachfrage am Markt diese Erwartungen übersteigen.

Risikomanagement

Wie jedes Unternehmen ist q.beyond ständig einer Vielzahl potenzieller Risiken ausgesetzt. Die bewusste Auseinandersetzung mit diesen Risiken stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und ist eine wichtige Grundlage für unseren nachhaltigen geschäftlichen Erfolg. Ein fachgerechtes Risikomanagement sorgt dafür, dass alle Ereignisse, Handlungen oder Versäumnisse, die eine potenzielle Gefährdung des Erfolgs oder sogar der Existenz unseres Unternehmens darstellen können, bereits in der Entwicklung frühestmöglich identifiziert, analysiert, bewertet, gesteuert und überwacht werden. Dieses Risikomanagement umfasst aufeinander abgestimmte

Verfahren, Maßnahmen und die erforderlichen Regelungen zum Umgang mit Risiken. Die sachgerechte Auseinandersetzung mit den Risiken ist ein wichtiger Faktor in den Entscheidungsprozessen bei der q.beyond AG und allen Tochtergesellschaften.

Organisation und Verfahren

Wir haben ein unternehmensweit einheitliches, integriertes Risikomanagementsystem (RMS) implementiert, um die Effektivität des Risikomanagements sicherzustellen sowie die Aggregation von Risiken und eine transparente Berichterstattung zu ermöglichen. Eine bewährte Risikomanagementsoftware erlaubt eine genaue Klassifizierung von Risiken und in der Folge eine Fokussierung auf die wesentlichen Risiken.

Risikomanagement ist integraler Bestandteil der Entscheidungsprozesse

Das RMS ist ein integraler Bestandteil der Entscheidungsprozesse. Es gewährleistet, dass Risikoabschätzungen bei allen Entscheidungen berücksichtigt und Maßnahmen zur Risikoverringerung, -verlagerung oder -vermeidung frühzeitig ergriffen werden. Quartalsweise erstellte Berichte schärfen das Risikobewusstsein aller Verantwortlichen. Richtlinien, Verfahrensanleitungen und Arbeitsanweisungen flankieren das RMS und gewährleisten seine Umsetzung im betrieblichen Alltag. Die Risikoanalysen, wie sie beispielsweise die Managementsysteme nach ISO 27001 (Informationssicherheit) oder die ISO 9001 (Qualitätsmanagement) erfordern, stellen eine einheitliche und effiziente Berichterstattung sicher.

Das RMS bezieht alle Unternehmensbereiche ein. Führungskräfte aus allen Geschäftsbereichen beobachten und bewerten kontinuierlich die auftretenden Risiken; im Rahmen des RMS sind sie als Risikoverantwortliche für die ständige Aktualisierung von Risiken verantwortlich. Diese Führungskräfte berichten zumindest quartalsweise an das zentrale Risikomanagement. Gegebenenfalls erfolgt eine Berichterstattung auch ad hoc, wenn über bisher nicht erkannte Risiken mit wesentlicher Auswirkung informiert oder die Einschätzung zu bereits früher erkannten Risiken wesentlich verändert werden muss. Dieser Prozess stellt eine frühzeitige Erkennung potenzieller Risiken im operativen Geschäft sicher.

Zentrales Risikomanagement verantwortet Berichterstattung

Das zentrale Risikomanagement ist für die Risikoberichterstattung an den Vorstand zuständig. Es übernimmt die Konsolidierung und Dokumentation der von den Risikoverantwortlichen bewerteten Risiken, erstellt auf der Basis der Risikoberichte für die Unternehmensbereiche quartalsweise einen Kompaktbericht (unter Nutzung der Risikomanagementsoftware "R2C_GRC") und leitet ihn an den Vorstand weiter. Bei neu zu beobachtenden hohen Risiken wird der Vorstand unmittelbar informiert. Mindestens einmal pro Jahr unterrichtet der Vorstand den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mit einem ausführlichen Risikobericht. Zudem dient das zentrale Risikomanagement als Schnittstelle zu anderen Prüfungsund/oder Zertifizierungsverfahren und stellt sicher, dass auch dort eine einheitliche Erfassung der für das Unternehmen relevanten Risiken erfolgt.

Eine vom Vorstand erlassene Risikomanagementrichtlinie regelt den Umgang mit Risiken und definiert Prozesse und die Organisation im Risikomanagement. Diese Vorgaben werden regelmäßig, mindestens einmal jährlich, überprüft und bei Bedarf angepasst. Jährlich prüft der Abschlussprüfer im Rahmen der Abschlussprüfung, ob das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen. Unter Ziffer 40 des Konzernanhangs finden sich weitere Angaben zum RMS in Bezug auf die Finanzinstrumente nach IFRS 7.

Bewertungsmethodik

Die Risikomanagementsoftware unterstützt unternehmensweit den gesamten Risikomanagementprozess. Mit ihr wird ein Risiko entsprechend der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und den möglichen Auswirkungen in einer Bruttobetrachtung klassifiziert. Bruttobetrachtung bedeutet, dass Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß zunächst ohne Berücksichtigung von getroffenen Maßnahmen zur Risikoverringerung, -verlagerung oder -vermeidung bewertet werden. Danach erfolgt noch eine Nettobewertung jedes Risikos, das heißt, es wird eine Bewertung unter Berücksichtigung aller zur Bewältigung des Risikos bereits durchgeführten oder zumindest eingeleiteten Maßnahmen vorgenommen. Entsprechend dem Ergebnis der Nettobewertung werden die identifizierten Risiken anschließend einer von insgesamt drei Risikoklassen zugeordnet.

Klassifizierung von Risiken

Eintrittswahrscheinlichkeit > gering mittel hoch
Schadensausmaß
gering
mittel
hoch

Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit gering: unwahrscheinlich (unter 30 %) mittel: wahrscheinlich hoch: sehr wahrscheinlich (über 70 %)

Die Einordnung eines Risikos als geringes, mittleres oder hohes Risiko ergibt sich aus der Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß. Das obere Schaubild zeigt die Systematik bei der Klassifizierung von Risiken.

Allgemeine Gefahren werden dahin gehend analysiert, ob und wie sie unser Unternehmen konkret schädigen können. Ergibt die Analyse, dass ein relevanter Schaden durch diese Gefahren tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt, so werden sie als konkrete Risiken ausgestaltet. Im Übrigen werden allgemeine Gefahren ohne konkreten Bezug nicht im RMS erfasst. Allgemeine Gefahrenlagen sind unter anderem globale Katastrophen, ein Zusammenbruch des Finanzsystems, Krieg und terroristische Angriffe, aber nicht die Auswirkungen der Coronapandemie.

Einschätzung des Schadensausmaßes (nachteilige Auswirkung auf Liquidität/Cashflow) gering: unter € 50.000 mittel: bis € 250.000 hoch: über € 250.000

geringes Risiko mittleres Risiko hohes Risiko

Auf die Risikoanalyse und -einordnung folgen Maßnahmen zur Risikobehandlung und -überwachung. Sie dienen der Verringerung bestehender Risiken, der Absicherung der Risiken durch Versicherungen, soweit wirtschaftlich sinnvoll, sowie der Schärfung des Bewusstseins für bestehende Restrisiken bzw. Akzeptanz der Risiken.

Konzentration auf hohe Risiken

Inhalt des externen Risikoberichts sind nur solche Risiken, die auch nach Berücksichtigung aller Maßnahmen zur Risikoverringerung, -verlagerung oder -vermeidung noch als wesentlich für die zukünftige Geschäftsentwicklung betrachtet werden müssen. Solche Risiken werden nach der vorstehenden Klassifizierung als hohe Risiken eingestuft. So ist beispielsweise ein Risiko, dem die Schadensklasse "hoch" zugewiesen ist, in der Gesamteinschätzung nur dann als "hohes Risiko" bewertet, wenn mindestens die Eintrittswahrscheinlichkeit "mittel" hinzutritt.

Als Ergebnis der Risikobewertung weisen wir im externen Risikobericht entweder einzeln bedeutsame Risiken aus oder fassen materielle Einzelrisiken aus Darstellungsgründen zu geeigneten Risikogruppen zusammen. Alle Einzelrisiken werden q.beyond-intern den relevanten Risikokategorien branchen- oder gesamtwirtschaftliche Risiken, Risiken aus operativer Geschäftstätigkeit (Kostenstruktur, Beschaffung, Betriebsstabilität, Kunden, Vertrieb, IT-Sicherheit, Personal), Finanz- und Compliance-Risiken und sonstige Risiken zugeordnet. Die Bewertung und die dazugehörigen Erläuterungen und Vorgaben erfolgen hier nur dann quantitativ, wenn eine konkrete quantitative Bewertung des Schadensausmaßes möglich ist. Da eine solche Quantifizierbarkeit in aller Regel nicht vorgenommen werden kann, erfolgt die Einordnung der Risiken üblicherweise nach Schadensklassen.

Ergänzende Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil des RMS. Die Risiken der Rechnungslegung stehen ständig unter Beobachtung und fließen in die konzernweite Berichterstattung ein. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung prüft der Abschlussprüfer auch den Rechnungslegungsprozess. Auf der Grundlage seiner Beobachtungen beschäftigen sich sowohl der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats als auch der gesamte Aufsichtsrat mit dem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem.

Dieses RMS ist durch folgende wesentliche Merkmale gekennzeichnet:

  • Unser Unternehmen verfügt über eine eindeutige Führungs- und Unternehmensstruktur. Die Rechnungslegung für Tochtergesellschaften übernimmt entweder die q.beyond AG selbst auf der Grundlage von Geschäftsbesorgungsverträgen oder sie findet in enger Abstimmung mit den Tochtergesellschaften statt. Bei allen Tochtergesellschaften sind die Verantwortlichkeiten für die einzelnen Prozesse klar zugeordnet.
  • Unser Unternehmen gewährleistet die strikte Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sowie der internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) unter anderem durch die Beschäftigung von qualifiziertem Fachpersonal, die gezielte und ständige Fort- und Weiterbildung dieser Fachkräfte, die Beachtung des Vier-Augen-Prinzips durch die organisatorische Trennung von Ausführungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsfunktionen sowie die Funktionstrennung bei der Erstellung und Buchung von Belegen und im Controlling.
  • Die Rechnungslegungssoftware ist in allen Konzerneinheiten umfassend vor dem Zugriff Unbefugter geschützt. Die ordnungsgemäße und zeitnahe Erfassung aller wesentlichen Geschäftsvorfälle in allen Gesellschaften ist gewährleistet.
  • Die Einzelabschlüsse der Konzerngesellschaften werden nach Erstellung in ein einheitliches Konsolidierungssystem überführt, in dem die Eliminierung konzerninterner Transaktionen stattfindet. Dieses System liefert dann die Grundlage für den Konzernabschluss und die wesentlichen Angaben im Konzernanhang und Konzernlagebericht.
  • Die Jahresabschlüsse der wesentlichen Konzerngesellschaften unterliegen einer handelsrechtlichen Abschlussprüfung, die der sonstigen Konzernunternehmen zumindest einer prüferischen Durchsicht.
  • Das konzernweite monatliche Reporting gewährleistet unterjährig eine frühzeitige Erkennung möglicher Risiken.

Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die notwendige Transparenz bei der Rechnungslegung und verhindern weitestgehend das Auftreten möglicher Risiken in diesem Prozess.

Einzelrisiken

Das Risikomonitoring konzentriert sich auf die tatsächliche Risikolage; vorhandene Maßnahmen zur Risikoverringerung, -verlagerung oder -vermeidung werden berücksichtigt. Im Rahmen dieser Nettobetrachtung ergeben sich die folgenden relevanten Risiken mit der Bewertung "hohes Risiko", die in der Reihenfolge ihrer Bedeutung dargestellt sind.

Fachkräftemangel und eingeschränkte Zusammenarbeit mit externen Partnern

Unser Unternehmen benötigt qualifizierte Fachkräfte, um einerseits das eigene Produktportfolio betreiben und weiterentwickeln zu können, andererseits aber auch, um die wachsende Zahl neuer Services zu vermarkten. Angesichts des grassierenden Mangels an IT-Spezialisten am deutschen Arbeitsmarkt fällt es zum Teil schwer, die entsprechenden Positionen schnell und adäquat zu besetzen. Das gilt im besonderen Maße für den süddeutschen Raum, wo unter anderem unsere neuen Tochtergesellschaften datac und scanplus ansässig sind. Verschärft wird dieses Risiko durch Eigenkündigungen von Beschäftigten, wenn danach die erforderliche Personalstärke für die Erhaltung einer unveränderten Leistungsfähigkeit nicht mehr besteht oder diese Mitarbeiter über spezielles Knowhow verfügten, das sich nicht sofort ersetzen lässt. Infolge des Fachkräftemangels kann es insbesondere zu Engpässen beim Betrieb, in der Serviceentwicklung sowie im IoT-Geschäft, aber auch in der kaufmännischen Verwaltung kommen. Da die Entwicklung neuer Services in einer Matrixorganisation erfolgt, kann es darüber hinaus bei Personalengpässen zu Verzögerungen im Innovationsprozess kommen, wenn die Kapazität der Beteiligten durch ihre Linienfunktion absorbiert ist.

Unser Unternehmen begegnet diesem Risiko mit einer kontinuierlichen Ausbildung junger Fachkräfte, der Zusammenarbeit mit ausgewählten Hochschulen sowie der gezielten Bindung von für den Betrieb besonders wichtigen Fach- und Führungskräften. Zudem sind wir bestrebt, wesentliche Funktionen doppelt zu besetzen und eigene Kapazitäten zur Weiterentwicklung des Portfolios zu schaffen. Bei Tochtergesellschaften setzt unser Recruiting verstärkt auf Synergieeffekte und sichert auch so eine angemessene Ausstattung mit Fachkräften.

Engpässe beim eigenen Personal überbrücken wir bereits seit Jahren durch die zeitweise Einbindung externer Fachkräfte. Insbesondere bei SAP-Projekten beschäftigt q.beyond externe Beraterinnen und Berater. Ihr Know-how trägt oft entscheidend zum Erfolg solcher Projekte bei. Die aktuelle Gesetzeslage stellt mittlerweile sehr hohe Anforderungen an die Ausgestaltung einer solchen Zusammenarbeit, insbesondere im Hinblick auf steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen. Ein unzureichender Zugriff auf externe Experten kann dazu führen, dass sich laufende Projekte wegen limitierter Einsatzmöglichkeiten verzögern oder die Gewinnung neuer Projekte erschweren, die bisher im Unternehmen nicht vorhandene Spezialkenntnisse erfordern.

Wir begegnen diesem Risiko vor allem mit einem angepassten Sourcing-Prozess, der die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen vor der Vereinbarung eines externen Beratungsverhältnisses genau überprüft. Bereits bestehende Vertragsverhältnisse wurden umgestellt und werden kontinuierlich auch in Bezug auf die ordnungsgemäße Abwicklung des Arbeitsverhältnisses überwacht, um eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit externen Experten zu ermöglichen. Wir sehen dieses Risiko daher als beherrschbar an.

Ungewisser Erfolg in neuen Geschäftsfeldern

Der Erfolg in neuen Geschäftsfeldern des Segments Cloud & IoT ist für unser Unternehmen von großer strategischer Bedeutung. Wir entwickeln kontinuierlich neue digitale Services und stärken so unsere Position in zukunftsträchtigen Märkten. Solche Innovationen eröffnen unserem Unternehmen vielfältige Chancen, können sich aber auch als Risiko erweisen, wenn es zu Verzögerungen in der Portfolioentwicklung und -steuerung sowie bei der Qualitätssicherung kommt. Solche Verzögerungen können sich unter anderem aus langwierigen Prozessen der Abstimmung mit Entwicklungspartnern und Pilotkunden, aber auch aus fehlenden internen Ressourcen ergeben.

Wir begrenzen dieses Risiko durch die Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern, den Einsatz externer Experten sowie, soweit möglich, die Rekrutierung zusätzlicher Spezialisten für die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle. Zudem kooperieren wir bereits bei der Entwicklung mit Kunden und gewährleisten so die Marktnähe von Innovationen.

Auswirkungen der Coronapandemie

Die Coronapandemie bestimmte auch 2021 das Wirtschaftsgeschehen. Unser Unternehmen profitiert zwar von der daraus resultierenden beschleunigten Digitalisierung im Mittelstand, sieht sich aber kurzfristig auch Herausforderungen ausgesetzt. Dazu zählen neben den Kontaktbeschränkungen, die gerade das SAP-Beratungsgeschäft beeinträchtigen, die zunehmenden Lieferengpässe bei Elektronikbauteilen. q.beyond benötigt diese für bestimmte Kundenprojekte und in der Entwicklung. Wenn Komponenten nicht zeitnah oder nur zu erhöhten Preisen kurzfristig verfügbar sind, beeinträchtigt dies die Kundenbeziehung, verlängert Lieferzeiten und erhöht die Beschaffungskosten. Darüber hinaus kommt es bei einer hohen Zahl von mit Corona Infizierten zum Teil zu Personalengpässen bei Kunden. In der Folge müssen Projekte neu priorisiert oder zeitlich verschoben werden, was die Erreichung der Umsatzziele von q.beyond beeinträchtigen kann.

q.beyond hat bereits seit Beginn der Coronapandemie alle denkbaren Maßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko für die eigene Belegschaft zu verringern, und unterstützt ihre Kunden beispielsweise durch Homeoffice-Lösungen ebenfalls dabei. So gelang es, das SAP-Geschäft trotz der pandemiebedingten Einschränkungen auf einem stabilen Niveau zu halten. Auch mit Blick auf Engpässe bei

den Bauteilen haben wir zeitnah Maßnahmen eingeleitet, um dieses Risiko zu verringern. Dazu zählt die frühzeitige Sicherung benötigter Volumina, der Abschluss verbindlicher Abnahmeverpflichtungen sowie ein Redesign und Konstruktionsveränderungen, um rare Komponenten zu ersetzen. Mittlerweile befinden sich besonders kritische Komponenten immer auf Lager.

Verzögerungen bei der Post-Merger-Integration

q.beyond hat im Geschäftsjahr 2021 drei weitere Unternehmen mit Geschäftstätigkeiten im Segment Cloud & IoT übernommen. Solche Übernahmen sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie unseres Unternehmens. Sie beinhalten aber immer auch ein unternehmerisches Risiko, weil jede Integration neuer Tochtergesellschaften mit Herausforderungen in Bezug auf die Anpassung von Prozessen und Strukturen verbunden ist. Dazu zählen die Optimierung von Backoffice-Funktionen, die Homogenisierung von Datenquellen und Kundenverträgen, aber auch die Neuorganisation der Beziehungen mit gemeinsamen Geschäftspartnern wie beispielsweise Microsoft. Es besteht das Risiko, dass die erforderlichen Anpassungen, auch infolge von Personalengpässen, nicht zügig genug erfolgen. Dies kann zu spürbarem manuellem Mehraufwand, höheren Kosten und Prozessverzögerungen führen. q.beyond räumt deshalb einer zügigen Post-Merger-Integration neuer Töchter hohe Priorität ein und setzt alles daran, Prozesse und Strukturen möglichst zügig zu vereinheitlichen. Vor diesem Hintergrund überwiegen die Chancen, die sich aus Übernahmen ergeben – zum Beispiel der Ausbau der starken Marktstellung oder der Gewinn zusätzlicher Kompetenzen, Kunden und Umsätze –, ganz klar die Risiken.

Cybersicherheit

Für q.beyond hat die Gewährleistung von Informationssicherheit und Datenschutz allerhöchste Priorität. Unser Unternehmen verstärkt kontinuierlich die Anstrengungen zum Schutz seiner Ressourcen, Systeme und Daten, sowohl in Bezug auf die konzerneigene IT als auch auf die Kundensysteme. Unsere modernen IT-Sicherungssysteme werden stetig überwacht und zusammen mit den IT-Servicemanagementstrukturen kontinuierlich weiterentwickelt.

Trotzdem könnten betrügerisch motivierte oder arglistige, kriminelle Cyberangriffe auf die Systeme von q.beyond, eine der Tochtergesellschaften oder die von q.beyond betreuten Kundensysteme erhebliche negative wirtschaftliche Auswirkungen auf unseren Konzern, Kunden- und Leistungsbeziehungen oder unsere Reputation haben.

Gesamtaussage

Die Risiken in den Bereichen Fachkräftemangel, ungewisser Erfolg in neuen Geschäftsfeldern, Verzögerungen bei der Post-Merger-Integration und Cybersicherheit sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Unter Berücksichtigung möglicher Scha densausmaße und Eintrittswahrscheinlichkeiten dieser und weiterer potenzieller Risiken sind jedoch derzeit keine Risiken erkennbar, die im laufenden Geschäftsjahr zu einer dauerhaften, wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens- oder Finanzlage führen könnten. Organisatorisch wurden alle sinn vollen und vertretbaren Voraussetzungen dafür geschaffen, mögliche Risikosituationen frühzeitig erkennen und entsprechend handeln zu können.

Dennoch können die künftigen Ergebnisse auf grund dieser oder anderer Risiken sowie fehler hafter Annahmen erheblich von den Erwartungen unseres Unternehmens und Managements abwei chen. Sämtliche Angaben in diesem Konzernlage bericht sind, soweit sie keine historischen Tatsa chen darstellen, sogenannte zukunftsbezogene Angaben. Sie basieren auf aktuellen Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse und unter liegen einer regelmäßigen Überprüfung im Rahmen des Risikomanagements.

scanplus stellt mittelständischen Unternehmen performante Managed-IT-Services bereit – und das automatisiert über ein hochskalierbares Cloud-Portal. Den Geschäftsbetrieb übernahm q.beyond im Dezember 2021.

Managed Services aus der Cloud

220 Mitarbeitende verstärken unser Team

> 700 Kunden vertrauen bereits scanplus

Vertriebspartnerschaft mit Telekom Deutschland

Finanzbericht

Konzernabschluss 62–67

  • 62 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • 63 Konzern-Kapitalflussrechnung
  • 64 Konzern-Bilanz
  • 66 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Konzernanhang 68–136

  • 68 Informationen zum Unternehmen
  • 68 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
  • 92 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und- Verlust-Rechnung
  • 98 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
  • 117 Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
  • 119 Sonstige Erläuterungen
  • Versicherung der gesetzlichen Vertreter 137
  • Bestätigungsvermerk 138–149

Konzernabschluss

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

In T € Anhang-Nr. 2021 2020
Umsatzerlöse 6 155.161 143.416
Kosten der umgesetzten Leistungen 7 -136.037 -131.795
Bruttoergebnis vom Umsatz 19.124 11.621
Marketing- und Vertriebskosten 7 -12.800 -12.694
Allgemeine Verwaltungskosten 7 -22.329 -19.896
Sonstige betriebliche Erträge 9 36.309 2.850
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9 -5.124 -707
Operatives Ergebnis (EBIT) 15.180 -18.826
Finanzerträge 10 35 52
Finanzierungsaufwendungen 10 -309 -464
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 11 -268 -39
Ergebnis vor Ertragsteuern 14.638 -19.277
Ertragsteuern 38 -4.793 -620
Konzernergebnis 9.845 -19.897
Posten, die nicht in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne /Verluste
aus leistungsorientierten Pensionsplänen 26 1.062 -474
Steuereffekt -348 155
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 714 -319
Gesamtergebnis 10.559 -20.216
Zuordnung des Konzernergebnisses
Eigentümer des Mutterunternehmens 9.712 -19.897
Nicht beherrschende Anteile 133 -
Zuordnung des Konzernergebnisses 9.845 -19.897
Zuordnung des Gesamtergebnisses
Eigentümer des Mutterunternehmens 10.426 -20.216
Nicht beherrschende Anteile 133 -
Zuordnung des Gesamtergebnisses 10.559 -20.216
Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € 12 0,08 -0,16
Ergebnis je Aktie (verwässert) in € 12 0,08 -0,16

Konzern-Kapitalflussrechnung

In T € Anhang-Nr. 2021 2020
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 32
Ergebnis vor Ertragsteuern 14.638 -19.277
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 8, 14, 17 11.604 11.906
Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16) 16 4.583 4.951
Weitere nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen -291 610
Gewinn aus Verkauf von Tochterunternehmen 2 -34.430 -
Verlust aus Anlagenabgang 59 14
Gezahlte Ertragsteuern -3.553 -406
Erhaltene Ertragsteuern - 104
Erhaltene Zinsen 13 9
Gezahlte Zinsen im Rahmen von Leasingverhältnissen (IFRS 16) 16 -257 -401
Nettofinanzierungsaufwendungen 10 274 412
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 11 268 39
Veränderung der Rückstellungen 28, 29 -4.276 -787
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18 2.433 -6.252
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 524 91
Veränderung der sonstigen Vermögenswerte und Schulden 749 4.021
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 32 -7.662 -4.966
Cashflow aus Investitionstätigkeit 33
Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten -895 -173
Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen -6.380 -5.409
Auszahlungen für den Erwerb eines Tochterunternehmens
abzüglich erworbener liquider Mittel 2 -15.483 -1.515
Auszahlungen für den Erwerb von nach der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen -6.391 -
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 228 10
Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen
nach Abzug liquider Mittel 2 53.619 -
Cashflow aus Investitionstätigkeit 33 24.698 -7.087
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Auszahlung der Dividende 33 - -3.725
Rückzahlungen von Wandelschuldverschreibungen 23 -7 -4
Einzahlung aus der Ausgabe von Aktien 23, 24 154 338
Gezahlte Zinsen - -11
Auszahlung aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 16 -5.408 -5.651
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 33 -5.261 -9.053
Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 11.775 -21.106
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 1. Januar 44.925 66.031
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 22 56.700 44.925

Konzern-Bilanz

In T € Anhang-Nr. 31.12.2021 31.12.2020
VERMÖGENSWERTE
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen 14 21.628 28.252
Grundstücke und Bauten 14 17.381 20.749
Geschäfts- oder Firmenwert 15 29.956 20.993
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten 16 12.809 15.826
Andere immaterielle Vermögenswerte 17 7.343 12.382
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 11 6.286 163
Vorauszahlungen 19 1.138 1.664
Sonstige langfristige Vermögenswerte 21 537 2.061
Latente Steueransprüche 38 77 -
Langfristige Vermögenswerte 97.155 102.090
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18 35.424 37.064
Vorauszahlungen 19 5.799 3.214
Vorratsvermögen 20 249 57
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 21 4.973 3.514
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 56.700 44.925
Kurzfristige Vermögenswerte 103.145 88.774
BILANZSUMME 200.300 190.864
In T € Anhang-Nr. 31.12.2021 31.12.2020
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 23 124.579 124.472
Kapitalrücklage 24 144.147 144.160
Sonstige Rücklage 26 -1.752 -2.466
Konzernbilanzverlust -119.899 -129.611
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 147.075 136.555
Nicht beherrschende Anteile 2 294 -
Eigenkapital 147.369 136.555
Schulden
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30 1.125 -
Leasingverbindlichkeiten 16 4.684 12.408
Andere finanzielle Verbindlichkeiten 27 2.376 21
Pensionsrückstellungen 28 4.830 6.327
Sonstige Rückstellungen 29 440 565
Langfristige Schulden 13.455 19.321
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten 30 24.250 22.436
Leasingverbindlichkeiten 16 8.989 5.460
Andere finanzielle Verbindlichkeiten 27 - 2
Sonstige Rückstellungen 29 4.221 6.192
Steuerrückstellungen 29 1.621 332
Rechnungsabgrenzungsposten 31 395 566
Kurzfristige Schulden 39.476 34.988
Schulden 52.931 54.309
BILANZSUMME 200.300 190.864

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

In T € Auf die Anteilseigner der q.beyond AG entfallendes Eigenkapital
Anhang-Nr. Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage Sonstige
Rücklage
(Versicherungs
mathematische
Verluste)
Konzern
bilanzverlust
Saldo zum 1. Januar 2021 124.472 144.160 -2.466 -129.611
Konzernergebnis - - - 9.712
Erfolgsneutral erfasstes sonstiges Ergebnis
nach Ertragsteuern 26 - - 714 -
Gesamtergebnis - - 714 9.712
Ausübung von Wandelschuldverschreibungen 23, 24 107 47 - -
Nicht zahlungswirksame aktienbasierte Vergütung 36 - -60 - -
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht
beherrschenden Anteilen - - - -
Saldo zum 31. Dezember 2021 124.579 144.147 -1.752 -119.899
Saldo zum 1. Januar 2020 124.172 144.132 -2.147 -105.989
Konzernergebnis - - - -19.897
Erfolgsneutral erfasstes sonstiges Ergebnis
nach Ertragsteuern 26 - - -319 -
Gesamtergebnis - - -319 -19.897
Ausübung von Wandelschuldverschreibungen 300 38 - -
Dividendenausschüttung 23 - - - -3.725
Nicht zahlungswirksame aktienbasierte Vergütung 36 - -10 - -
Saldo zum 31. Dezember 2020 124.472 144.160 -2.466 -129.611
Gesamt Nicht
beherrschende
Anteile
Gesamtes
Eigenkapital
136.555 - 136.555 Saldo zum 1. Januar 2021
9.712 133 9.845 Konzernergebnis
Erfolgsneutral erfasstes sonstiges Ergebnis
714 - 714 nach Ertragsteuern
10.426 133 10.559 Gesamtergebnis
154 - 154 Ausübung von Wandelschuldverschreibungen
-60 - -60 Nicht zahlungswirksame aktienbasierte Vergütung
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht
- 161 161 beherrschenden Anteilen
147.075 294 147.369 Saldo zum 31. Dezember 2021
160.168 - 160.168 Saldo zum 1. Januar 2020
-19.897 - -19.897 Konzernergebnis
Erfolgsneutral erfasstes sonstiges Ergebnis
-319 - -319 nach Ertragsteuern
-20.216 - -20.216 Gesamtergebnis
338 - 338 Ausübung von Wandelschuldverschreibungen
-3.725 - -3.725 Dividendenausschüttung
-10 - -10 Nicht zahlungswirksame aktienbasierte Vergütung
136.555 - 136.555 Saldo zum 31. Dezember 2020

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Informationen zum Unternehmen

Die q.beyond AG steht für erfolgreiche Digitalisierung und unterstützt Kunden dabei, die besten digitalen Lösungen für ihr Business zu finden, setzt diese um und betreibt sie. q.beyond bringt mittelständische Kunden sicher durch die digitale Transformation, mit umfassender Expertise in den Bereichen Cloud & IoT sowie SAP. Das Unternehmen verfügt über Standorte in ganz Deutschland, eigene zertifizierte Rechenzentren und gehört zu den führenden IT-Dienstleistern.

Die q.beyond AG ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene Aktiengesellschaft. Der Sitz befindet sich in 50829 Köln, Mathias-Brüggen-Straße 55. Im Handelsregister des Amtsgerichts Köln wird die Gesellschaft unter der Nummer HRB 28281 geführt. Seit dem 19. April 2000 ist die q.beyond AG an der Deutschen Börse und seit Anfang 2003 im Prime Standard notiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1 Grundlagen der Abschlusserstellung

Die Gesellschaft ist nach Artikel 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 zur Aufstellung des Konzernabschlusses nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften verpflichtet und damit gemäß § 315e Abs. 1 HGB von der Erstellung eines Konzernabschlusses nach HGB befreit.

q.beyond erstellt den Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den durch das International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten und zum 31. Dezember 2021 gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden Vorschriften. Die Gesellschaft berücksichtigt alle für das Geschäftsjahr 2021 in der EU verpflichtend anzuwendenden IFRS sowie die Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und des Standing Interpretations Committee (SIC). Im Konzernabschluss verwendet q.beyond grundsätzlich das Anschaffungskostenprinzip. Wesentliche Ausnahmen hiervon sind Verbindlichkeiten aus anteilsbasierten Vergütungen in Form von Eigenkapitalinstrumenten sowie die Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen.

Das Geschäftsjahr der q.beyond AG und der einbezogenen Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "q.beyond") entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (T €) auf- oder abgerundet. Bei Zahlen und Prozentangaben in diesem Geschäftsbericht können geringfügige Rundungsdifferenzen von T € 1 oder 0,1% auftreten.

Vorgänge nach Ende der Berichtsperiode, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der Zahlungsströme des Konzerns wesentlich wären, traten bis zum 22. März 2022 (Datum der Freigabe des Konzernabschlusses durch den Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat) nicht ein.

Die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit werden einzelne Posten in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie der Bilanz zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

2 Konzernkreis und gesellschaftliche Veränderungen

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der q.beyond AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres. Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 (Konzernabschlüsse) nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Alle Tochterunternehmen haben den gleichen Bilanzstichtag wie die q.beyond AG als Mutterunternehmen.

Die Gesellschaft eliminiert hierbei alle konzerninternen Geschäftsvorfälle in voller Höhe. Die Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, also dem Zeitpunkt, zu dem q.beyond die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind im Anhang unter Ziffer 34 näher erläutert.

Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.

Veräußerung der IP Colocation GmbH

Mit dem Geschäftsanteilsverkaufsvertrag vom 28. Juli 2021 wurden sämtliche Anteile an der IP Colocation GmbH an die Datev eG zu einem Verkaufspreis in bar in Höhe von T € 10.890 verkauft. Mit dem Verlust der Beherrschung durch die q.beyond erfolgte zu diesem Zeitpunkt die Entkonsolidierung.

Der Gewinn aus dem Verkauf ermittelt sich wie folgt:

In T €
Verkaufspreis 10.890
Sachanlagen -1.197
Grundstücke und Gebäude -1.954
Geschäfts- oder Firmenwert -800
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten -519
Andere immaterielle Vermögenswerte -2.426
Vorauszahlungen -1
Vorratsvermögen -8
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -1.303
Aktive latente Steuern -5
Leasingverbindlichkeiten 535
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 224
Steuerrückstellungen 94
Passive latente Steuern 792
Gewinn aus Verkauf vor Transaktionskosten 4.322

In der Kapitalflussrechnung ist die Veräußerung der IP Colocation GmbH wie folgt berücksichtigt:

In T €
In bar zu entrichtender Kaufpreis 10.890
Abzüglich veräußerter liquider Mittel -1.303
Zufluss von Zahlungsmitteln 9.587

Veräußerung der IP Exchange GmbH

Mit notarieller Urkunde vom 17. September 2021 hat die q.beyond AG 100% der Anteile an der IP Exchange GmbH an die NorthC Group Deutschland GmbH in bar in Höhe von T € 51.044 verkauft. Der Verkauf stand unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung, dessen Erteilung am 8. Oktober 2021 erfolgte. Die dingliche Übertragung der Anteile vollzog sich am 3. November 2021.

Die Beherrschung über die IP Exchange GmbH endete mit dem Kaufvertrag vom 17. September 2021, da q.beyond im Zeitraum bis zur kartellrechtlichen Genehmigung nur formell die Geschicke der IP Exchange GmbH leiten konnte, tatsächlich aber wie ein uneigennütziger Treuhänder die Geschäfte im Interesse des Erwerbers führen musste. Unter dem Gesichtspunkt der Wesentlichkeit wurde die Entkonsolidierung am 30. September 2021 vorgenommen.

Der Gewinn aus dem Verkauf ermittelt sich wie folgt:

In T €
Verkaufspreis 51.044
Sachanlagen -8.696
Grundstücke -676
Geschäfts- oder Firmenwert -2.800
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten -9.000
Andere immaterielle Vermögenswerte -3.727
Vorauszahlungen -642
Sonstige Vermögenswerte -334
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -954
Vorratsvermögen -29
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -7.012
Leasingverbindlichkeiten 9.336
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 1.613
Steuerrückstellungen 404
Rechnungsabgrenzungsposten 368
Passive latente Steuern 1.213
Gewinn aus Verkauf vor Transaktionskosten 30.108

In der Kapitalflussrechnung ist die Veräußerung der IP Exchange GmbH wie folgt berücksichtigt:

In T €
In bar zu entrichtender Kaufpreis 51.044
Abzüglich veräußerter liquider Mittel -7.012
Zufluss von Zahlungsmitteln 44.032

Vollständiger Erwerb datac Kommunikationssysteme GmbH

Mit Erwerbszeitpunkt 10. Juni 2021 wurden sämtliche Geschäftsanteile an der datac Kommunikationssysteme GmbH, Augsburg erworben. Unter dem Gesichtspunkt der Wesentlichkeit ist der 1. Juni 2021 der Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte und Schulden von q.beyond zugerechnet werden.

Gegenstand der Gesellschaft ist die Erbringung und der Vertrieb von Dienstleistungen sowie von Hard- und Software im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik.

Seit dem Anteilserwerb trug die datac Kommunikationssysteme GmbH Umsatzerlöse von T € 4.010 und einen Gewinn von T € 245 zum Konzernergebnis bei. Hätte der Erwerb am 1. Januar 2021 stattgefunden, hätten die Konzernumsatzerlöse bei T € 157.581 und der Konzerngewinn bei T € 9.816 gelegen.

Übertragene Gegenleistung. Nachstehend sind die zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte jeder Hauptgruppe von Gegenleistungen zusammengefasst:

In T €
Zahlungsmittel 7.240
Bedingte Gegenleistung 1.127
Gesamte übertragene Gegenleistung 8.367

Der vorläufige Kaufpreis für den Erwerb der 77.000 Geschäftsanteile mit einem Nennwert von jeweils € 1 beträgt T € 8.367 und setzt sich aus einem bereits geleisteten Barkaufpreis in Höhe von T € 7.240 sowie mittels einer wahrscheinlichkeitsgewichteten Earn-out-Verpflichtung in Höhe von T € 1.127 zusammen.

Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten. Bei q.beyond sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten in Höhe von T € 133 für Rechtsberatung, Vermittlungsprovision und Notargebühren angefallen. Die Kosten wurden in den allgemeinen Verwaltungskosten erfasst.

Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Schulden. Nachstehend sind die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt zusammengefasst:

In T €
Sachanlagen 229
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten 766
Andere immaterielle Vermögenswerte 1.491
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 567
Vorauszahlungen 21
Vorratsvermögen 32
Sonstige Vermögenswerte 203
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.029
Latente Steueransprüche 102
Leasingverbindlichkeiten -766
Andere finanzielle Verbindlichkeiten -39
Pensionsrückstellungen -227
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten -739
Steuerrückstellungen -105
Rechnungsabgrenzungsposten -161
Passive latente Steuern -519
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 1.884

Geschäfts- oder Firmenwert. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde infolge des Erwerbs wie folgt erfasst:

In T €
Übertragene Gegenleistung 8.367
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Nettovermögenswerte 1.884
Geschäfts- oder Firmenwert 6.483

Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert hauptsächlich aus den Fähigkeiten und der fachlichen Qualifikation der Belegschaft sowie den erwarteten Synergien, insbesondere im Vertriebsbereich, dem Zugriff der q.beyond AG auf eine wesentlich größere Zahl von mittelständischen Kunden sowie der Portfolioerweiterung im Zukunftsmarkt "Modern Workplace". Von dem erfassten Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nichts abzugsfähig.

Erwerb von 51 % der Gesellschaftsanteile an der Röhlig blue-net GmbH (nun firmierend unter q.beyond logineer GmbH)

Die q.beyond AG erwarb am 26. August 2021 mit Wirkung zum 31. August 2021, 24.00 Uhr, im Rahmen einer Kapitalerhöhung der Röhlig blue-net GmbH 19.962 Geschäftsanteile mit einem Nominalwert von je € 1. Der Kaufpreis betrug T € 20. Darüber hinaus wurde ein weiterer Betrag in Höhe von T € 3.780 in die freie Kapitalrücklage der Gesellschaft eingezahlt. Aufgrund des Spaltungs- und Übernahmevertrages vom 8. November 2021 wurde der Teilbetrieb "cargonerds-Geschäft" als Gesamtheit auf die neu gegründete Gesellschaft cargonerds GmbH mit Sitz in Bremen übertragen. Der Teilbetrieb umfasste auch die von der q.beyond AG in die Kapitalrücklage einbezahlten T € 3.780. Als Gegenleistung für die Übertragung des abgespalteten Vermögens der Gesellschaft wurden der q.beyond AG 6.275 Geschäftsanteile an der cargonerds GmbH im Nennwert von € 6.275 gewährt.

Ferner wurden 5.519 Geschäftsanteile von der Röhlig Logistics GmbH & Co. KG im Nennwert von je € 1 im Wege einer nicht verhältniswahrenden Abspaltung gemäß §§ 126 Abs. 1 Nr. 10, 128 UmwG unmittelbar der q.beyond AG zugeordnet und sind mit dem Wirksamwerden der Spaltung gemäß § 131 Abs.1 Nr. 3 UmwG ohne Einzelübertragung unmittelbar auf die q.beyond AG übergegangen, sodass die Beteiligungshöhe der q.beyond AG an der Röhlig blue-net GmbH nach der Spaltung 51% und an der cargonerds GmbH 25,1% beträgt. Erwerbszeitpunkt ist der 1. September 2021, da die q.beyond AG gemäß Gesellschaftsvertrag vom 26. August 2021 ab diesem Tag über 51% der Stimmrechte verfügt.

Die Röhlig blue-net GmbH wurde am 29. November 2021 in die q.beyond logineer GmbH umfirmiert. Der Kaufpreis für die Geschäftsanteile an der q.beyond logineer GmbH erhöht sich, wenn für die Geschäftsjahre 2024, 2025 und 2026 Umsatzerlöse mit Drittkunden übererfüllt werden. Die Vergütung beträgt jeweils maximal T € 500 für jedes der drei Jahre. Ferner ist die q.beyond AG die Verpflichtung eingegangen, in Höhe ihrer Beteiligung die aus der Spaltung resultierende potenzielle Steuerbelastung zu übernehmen. Gegenstand der q.beyond logineer GmbH ist die Erbringung von IT-Dienstleistungen, insbesondere aber nicht beschränkt auf die Konzeption, die Implementierung, die Weiterentwicklung, den laufenden Betrieb und die Beratung und Unterstützung von IT-Infrastruktur-Lösungen, IT-Arbeitsplatz-Ausstattungen für Mitarbeiter, IT-Anwendungen sowie damit im Zusammenhang stehende Support und Service-Funktionen (Help-Desk) und entsprechende Prozesse und Systemintegrationsprojekte.

Seit dem 1. September bis zum 31. Dezember 2021 trug die q.beyond logineer Umsatzerlöse von T € 4.592 und einen Gewinn von T € 271 zum Konzernergebnis bei. Hätte der Erwerb am 1. Januar 2021 stattgefunden, hätten die Konzernumsatzerlöse bei T € 163.515 und der Konzerngewinn (inklusive des Teilbetriebs "cargonerds-Geschäft") bei T € 9.315 gelegen.

Übertragene Gegenleistung. Nachstehend sind die zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte jeder Hauptgruppe von Gegenleistungen zusammengefasst:

In T €
Zahlungsmittel 20
Bedingte Gegenleistung 734
Gesamte übertragene Gegenleistung 754

Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten. Bei q.beyond sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten in Höhe von T € 78 für Due-Diligence-Aufwendungen und Rechtsberatung, angefallen. Die Kosten wurden in den allgemeinen Verwaltungskosten erfasst.

Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Schulden. Nachstehend sind die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt zusammengefasst:

In T €
Sachanlagen 204
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten
Andere immaterielle Vermögenswerte 102
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 545
Vorauszahlungen 596
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 656
Leasingverbindlichkeiten -1.826
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Passive latente Steuern
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 329
Eigentum q.beyond (51 %) 168
Nicht beherrschende Anteile (49 %) 161

Geschäfts- oder Firmenwert. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde infolge des Erwerbs wie folgt erfasst:

In T €
Übertragene Gegenleistung 754
Beizulegender Zeitwert der identifizierbaren Nettovermögenswerte, Anteil q.beyond 168
Geschäfts- oder Firmenwert 586

Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert hauptsächlich aus der Erweiterung des Kundenpotenzials durch die Erschließung des Logistikmarktes und den Zugriff auf ein branchenspezifisches Produktportfolio. Von dem erfassten Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nichts abzugsfähig.

Erwerb Geschäftsbetrieb der ScanPlus GmbH in Insolvenz

Am 7. Dezember 2021 hat die q.beyond AG eine mit einem Stammkapital von T € 25 versehene Vorratsgesellschaft namens Youco K21-H410 Vorrats-GmbH zu einem Preis von T € 28 erworben. Die Gesellschaft wurde gemäß neu gefasstem Gesellschaftsvertrag vom 7. Dezember 2021 in die q.beyond Erwerbergesellschaft GmbH umfirmiert und der Gegenstand der Gesellschaft geändert. Gegenstand der Gesellschaft sind Tätigkeiten im Bereich der Telekommunikation, insbesondere auf IP basierende Dienste, Handel mit Hardund Software, EDV-Projektierungen im Bereich Planung, Entwicklung, Realisierung, Wartung und Betrieb sowie Consulting zu allen Geschäftsbereichen.

Mit Kaufvertrag vom 8. Dezember 2021 hat die q.beyond Erwerbergesellschaft GmbH von der ScanPlus GmbH in Insolvenz mit Sitz in Ulm Sachanlagen in Höhe von T € 4.341 sowie immaterielle Vermögenswerte in Höhe von T € 5.494 erworben. Da die Verteilung der immateriellen Vermögenswerte auf die einzelnen Bilanzposten nicht aus dem Kaufvertrag abgeleitet werden kann, sind die immateriellen Vermögenswerte vorläufig dem Geschäfts- und Firmenwert zugeordnet (siehe auch Ziffer 15). Die Allokation konnte bis zur Bilanzaufstellung noch nicht abgeschlossen werden. Neben der Übernahme von Arbeitsverhältnissen wurden auch Wartungs-, Lieferanten-, Versorgungs-, und Lizenzverträge übernommen, sodass die Übernahme einen Geschäftsbetrieb im Sinne von IFRS 3 darstellt. Der Kaufpreis wurde unter Einbehaltung von T € 200 für die Kosten von Auslauflöhnen am 23. Dezember 2021 bezahlt. Am gleichen Tag wurden auch gebrauchte Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von T € 1.100 erworben. Am 21. Januar 2022 wurde die Gesellschaft in scanplus GmbH umfirmiert.

Nachstehend sind die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt zusammengefasst:

In T €
Sachanlagen 4.753
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten 7.398
Goodwill (vor Allokation) 5.494
Andere immaterielle Vermögenswerte
Leasingverbindlichkeiten -7.398
Gesamtes identifizierbares Nettovermögen 10.935

Seit der Übernahme des Geschäftsbetriebs am 23. Dezember bis zum 31. Dezember 2021 trug die Gesellschaft Umsatzerlöse von T € 550 und einen Verlust von T € 792 zum Konzernergebnis bei. Hätte der Erwerb am 1. Januar 2021 stattgefunden, hätten die Konzernumsatzerlöse nach Schätzungen des Vorstands bei T € 181.297 und der Konzerngewinn bei T € 879 gelegen.

Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten. Bei q.beyond sind mit dem Erwerb des Geschäftsbetriebs verbundene Kosten in Höhe von T € 506 für Due-Diligence-Aufwendungen, Rechtsberatung und Notarkosten angefallen. Die Kosten wurden in den allgemeinen Verwaltungskosten erfasst.

Gesellschaftsrechtliche Veränderungen des Vorjahrs. Am 21. Juli 2020 wurden sämtliche Geschäftsanteile an der Incloud Engineering GmbH, Darmstadt erworben. Im Geschäftsjahr 2021 wurde eine Gegenleistung an den ehemaligen Gesellschafter der Gesellschaft in Höhe von T € 270 geleistet.

3 Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Die Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfordert neben Ermessensentscheidungen auch zukunftsbezogene Annahmen und Schätzungen. Die tatsächlichen Werte können von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, sodass das Risiko einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres besteht. Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen waren insbesondere im Zusammenhang mit der Bilanzierung der folgenden Posten notwendig:

(a) Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, die die im Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, betreffen folgende Posten:

Anhangangabe 6 – Umsatzerlöse: Bestimmung des Leistungsfortschritts bei Leistungsverpflichtungen, die über einen bestimmten Zeitraum erfüllt werden

Anhangangabe 6 – Umsatzerlöse: Bestimmung der Allokation des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen

Anhangangabe 16 – Laufzeit des Leasingvertrags: Bestimmung, ob die Ausübung von Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist

(b) Annahmen und Schätzungen betreffen im Wesentlichen die folgenden Posten:

Anhangangabe 15 und 17 – Wertminderungstest der immateriellen Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte: wesentliche Annahmen, die der Ermittlung des erzielbaren Betrags zugrunde gelegen haben

Anhangangabe 16 – Bestimmung der Diskontierungszinssätze bei der Berechnung des Barwerts der Leasingverbindlichkeiten

Anhangangabe 18 – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Bewertung der Wertberichtigung aufgrund der erwarteten Kreditverluste: Schlüsselannahmen bei der Ermittlung der gewichteten durchschnittlichen Verlustrate

Anhangangabe 38 – Ansatz aktiver latenter Steuern: Verfügbarkeit künftig zu versteuernder Ergebnisse, gegen die abzugsfähige temporäre Differenzen verwendet werden können

Anhangangabe 27 – Andere finanzielle Verbindlichkeiten: wesentliche Annahmen über die Höhe der zukünftigen Zahlungen aus Earn-out-Verpflichtungen

Anhangangabe 28 – Bewertung von Pensionsrückstellungen: wesentliche versicherungsmathematische Annahmen

Anhangangabe 29 – Ansatz und Bewertung von Rückstellungen: wesentliche Annahmen über die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß des Nutzenabflusses

4 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Aufwands- und Ertragsrealisierung. q.beyond realisiert Umsatzerlöse mit Erfüllung der Leistungsverpflichtung durch die Übertragung des zugesagten Guts oder der zugesagten Dienstleistung auf den Kunden. Der Vermögenswert gilt als übertragen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über diesen Vermögenswert erlangt. Darüber hinaus setzt die Ertragsrealisierung die Erfüllung nachfolgender Kriterien voraus:

  • Bei der Erbringung von Dienstleistungen fließt dem Kunden in der Regel der Nutzen aus der Leistung von q.beyond zu und der Kunde nutzt gleichzeitig die Leistung, während sie erbracht wird (IFRS 15.35a). Auf dieser Basis erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen.
  • Im Falle der Erbringung von Dienstleistungen im Regelbetrieb von IT-Services macht q.beyond vereinfachend von der Vorschrift des IFRS 15.B16 Gebrauch, wonach Umsätze in Höhe des Betrags erfasst werden, den q.beyond den Kunden in Rechnung stellen darf, da q.beyond Anspruch auf eine Gegenleistung in einer Höhe hat, die direkt dem Wert der von q.beyond bereits erbrachten Leistungen entspricht.
  • Bei der Erbringung von Transitionsleistungen (im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Auslagerung von IT-Infrastrukturen), die der Erbringung von Dienstleistungen des Regelbetriebs von IT-Services vorausgehen, werden Umsätze auf der Basis des Leistungsfortschritts realisiert. Der Leistungsfortschritt wird hierbei auf der Basis der Methode der erreichten Leistungsziele ("milestones reached") als konkrete Ausprägung der outputbasierten Methode bestimmt.
  • Im Falle der Erbringung von Dienstleistungen im Regelbetrieb von IT-Services sind grundsätzlich den einzelnen Leistungsverpflichtungen Einzelveräußerungspreise vertraglich zugeordnet. Eine Allokationsnotwendigkeit entfällt somit.
  • Bei Transitionsleistungen werden die eigenständigen Meilensteine mit ihren erwarteten Kosten zzgl. Marge (IFRS 15.79 b Expected-cost-plus-a-margin-Ansatz) bewertet und der Transaktionspreis auf dieser Basis auf die einzelnen Meilensteine aufgeteilt.
  • Die Auszahlung und Erstattung des Kurzarbeitergelds im Geschäftsjahr 2020 stellte einen durchlaufenden Posten dar, folglich wurde in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung weder ein Aufwand noch ein Ertrag erfasst. Die Erstattungen der vom Arbeitgeber zu tragenden Aufwendungen zur Sozialversicherung durch die Bundesagentur für Arbeit stellten im Geschäftsjahr 2020 dagegen erfolgsbezogene Zuwendungen unter IAS 20 dar, die q.beyond als Verminderung des Personalaufwands erfasst hat. Sonstige Zuwendungen der öffentlichen Hand werden als sonstiger betrieblicher Ertrag im Verlauf der Perioden erfasst, in denen q.beyond die entsprechenden Aufwendungen, die die Zuwendungen kompensieren sollen, als Aufwendungen ansetzt.
  • q.beyond erfasst Zinserträge, wenn Zinsen entstanden sind (unter Verwendung der Effektivzinsmethode auf der Basis eines Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf dessen Nettobuchwert abgezinst werden). Unter den Zinserträgen wird auch die Aufzinsung der Finanzierungsleasingforderungen aus Mehrkomponentenverträgen ausgewiesen.
  • Mehrkomponentenverträge teilen sich in einen Dienstleistungsanteil und eine Hardwareüberlassung auf. Beide Komponenten haben einen eigenständigen Wert und einen verlässlich feststellbaren Zeitwert. Für die Hardwareüberlassung führt die Anwendung der Vorschrift des IFRS 16 dazu, dass q.beyond bei bestimmten Mehrkomponentenverträgen als Leasinggeber auftritt. Die Leasingvereinbarungen beziehen sich auf identifizierbare Vermögenswerte, die ausschließlich vom Kunden genutzt werden können. Beim Dienstleistungsvertrag werden die Umsatzerlöse für die zu erbringenden Serviceleistungen nach Leistungserbringung auf die Vertragslaufzeit verteilt. Für den Teil des Mehrkomponentenvertrags, der als Finanzierungsleasingverhältnis klassifiziert wurde, werden die Umsatzerlöse zu Beginn des Vertrags und der Zinsanteil über die Laufzeit des Vertrags realisiert. In diesen Fällen werden die von den Kunden (Leasingnehmern) geschuldeten Beträge aus Finanzierungsleasing als abgezinste Forderungen erfasst. Bei Bewertung der Hardwareüberlassung als Operating-Leasing-Verhältnis werden die Umsatzerlöse monatlich gemäß der Vertragslaufzeit erfasst. Die Aufteilung der Gesamtleistung der Verträge auf die jeweiligen Komponenten erfolgt nach der Residualwertmethode, da diese den wirtschaftlichen Gehalt der Verträge am zutreffendsten widerspiegelt.
  • Betriebliche Aufwendungen werden bei Inanspruchnahme der Leistung beziehungsweise zum Zeitpunkt ihrer Verursachung als Aufwand erfasst.

Im Einzelnen gestaltet sich die Umsatzrealisierung von q.beyond wie folgt:

Das Segment Cloud & IoT bündelt sämtliche IT-Dienste, die Unternehmen den schrittweisen Übergang in das digitale Zeitalter erleichtern und beinhaltet zudem ein breites IoT-Leistungsspektrum. Alle wesentlichen IT-Funktionen lassen sich als schlüsselfertige Cloud-Module oder als individuelle Outsourcing-Dienste beziehen – das Spektrum reicht von virtuellen IT-Arbeitsplätzen und Business-Applikationen über flexible IT-Ressourcen bis zu umfassenden Kommunikations- und Netzwerkdiensten. Auch das IoT-Geschäft deckt die komplette Bandbreite ab und bietet Softwarekompetenz, die Hardware vom Sensor bis zum Gateway, die sichere Übertragung von Daten sowie deren Speicherung.

Die Umsatzerlöse aus den Miet- und Dienstleistungsverträgen werden entsprechend der Leistungserbringung, d. h. grundsätzlich anteilig über die Vertragslaufzeit, erfasst. Ferner generiert das Segment Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Hardware und Software. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Hardware bzw. aus Miet- und Leasinggeschäften, die wirtschaftlich als Verkauf anzusehen sind, werden realisiert, sobald die Hardware an den Kunden versandt wurde und es keine unerfüllten Verpflichtungen seitens des Unternehmens gibt, die sich auf die endgültige Abnahme des Kunden auswirken. Sämtliche Kosten aus diesen Verpflichtungen werden bei der Realisierung des entsprechenden Umsatzerlöses erfasst.

Das Segment SAP umfasst die Beratung von Unternehmen bei der Digitalisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen auf der Basis von SAP-Technologien sowie den Betrieb entsprechender Anwendungen. Die Umsatzerlöse aus den entsprechenden Dienstleistungsverträgen werden entsprechend der Leistungserbringung, d. h. grundsätzlich anteilig über die Vertragslaufzeit, erfasst. Umsatzerlöse aus Verträgen für nach Zeitaufwand abgerechnete Leistungen werden mit dem Erbringen von Arbeitsstunden zum vertraglich festgelegten Stundensatz erfasst.

Fremdwährungsumrechnung. q.beyond bilanziert in Euro und rechnet Fremdwährungstransaktionen zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs um. Unterschiede zwischen dem Umrechnungskurs des Tages des Geschäftsabschlusses und dem Tag, an dem das Geschäft erfüllt oder zur Einbeziehung in den Konzernabschluss umgerechnet wurde, erfasst q.beyond erfolgswirksam.

Sachanlagen. q.beyond setzt Sachanlagen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen an. Aufwendungen für Reparaturen und Wartung, die keine wesentlichen Ersatzinvestitionen darstellen, werden unmittelbar aufwandswirksam in der Periode erfasst, in der sie angefallen sind. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen die geschätzten Nutzungsdauern der Vermögenswerte zugrunde.

Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Wertminderungsaufwendungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Die Sachanlagen werden linear über folgende voraussichtliche Nutzungsdauern abgeschrieben:

Nutzungsdauer in Jahren
Sachanlagen
Gebäude 10–50
Einbauten auf fremden Grundstücken 1–20
Netzwerk und technische Anlagen 1–25
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2–15

Fremdkapitalkosten. Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Qualifizierte Vermögenswerte im Sinne des IAS 23 liegen nicht vor.

Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwerte. Unternehmenszusammenschlüsse bilanziert q.beyond unter Anwendung der Erwerbsmethode. Diese beinhaltet die Erfassung aller identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden einschließlich Eventualschulden des erworbenen Geschäftsbetriebs zum beizulegenden Zeitwert. Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss bemessen sich bei Erwerb als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. q.beyond testet Geschäfts- oder Firmenwerte mindestens einmal jährlich oder dann auf Wertminderung, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände auf eine eventuelle Minderung des Buchwerts hindeuten.

Andere immaterielle Vermögenswerte. Immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Erfolgt die erstmalige Erfassung im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses, entsprechen diese Anschaffungskosten dem Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden dann aktiviert, wenn die Aktivierungsvoraussetzungen gemäß IAS 38 vorliegen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Personal- und Materialaufwendungen. Nicht aktivierungsfähige Kosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Für die immateriellen Vermögenswerte ist zunächst festzustellen, ob sie eine begrenzte oder unbestimmte Nutzungsdauer haben. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und außerdem auf eine mögliche Wertminderung untersucht, sofern hierfür Anhaltspunkte vorliegen. Immaterielle Vermögensgegenstände mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer sind nicht vorhanden. Eine solche Überprüfung der Abschreibungsdauer und der Abschreibungsmethode erfolgt für solche Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres.

Bei den anderen immateriellen Vermögenswerten handelt es sich vorwiegend um Software, Lizenzen und ähnliche Rechte. Darüber hinaus wurden im Rahmen von Erstkonsolidierungen Marken und Kundenstämme aktiviert.

Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Wertminderungsaufwendungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die Gesellschaft schreibt erworbene Software über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren ab. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (Entwicklungskosten) werden nach Abschluss der Entwicklungsphase über einen Zeitraum von 4 bis 5 Jahren abgeschrieben. Erworbene Marken werden über einen Zeitraum bis 10 Jahren abgeschrieben.

Die Nutzungsdauern für die erworbenen Kundenstämme belaufen sich auf 2 bis 20 Jahre.

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen. Die Anteile von q.beyond an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen q.beyond einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat.

Nach der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten erfasst. Der mit einem assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Bei der Anwendung der Equity-Methode stellt q.beyond fest, ob hinsichtlich der Nettoinvestition von q.beyond beim assoziierten Unternehmen die Berücksichtigung eines zusätzlichen Wertminderungsaufwands erforderlich ist. Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung enthält den Anteil von q.beyond am Erfolg des assoziierten Unternehmens. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens erfasste Änderungen werden von q.beyond in Höhe ihres Anteils ebenfalls unmittelbar im Eigenkapital erfasst und – sofern erforderlich – in die Aufstellung zu den Veränderungen des Eigenkapitals aufgenommen.

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte und Schulden. q.beyond verfügt aus dem Anwendungsbereich des IFRS 9 über finanzielle Vermögenswerte und Schulden, die originäre Schuldinstrumente sind.

Finanzielle Vermögenswerte und Schulden im Sinne von IFRS 9 bewertet q.beyond wie folgt:

Kategorie IFRS 9
Vermögenswerte nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Fortgeführte Anschaffungskosten
Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten
Andere finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert
Verbindlichkeiten aus Earn-out-Verpflichtungen Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts
erfolgt anhand eines Bewertungsmodells auf
Basis der Kategorie "Level 3", da Marktdaten
nicht verfügbar sind.

Die Einstufungskategorie resultiert aus den Steuerungsvorgaben für finanzielle Schuldinstrumente ("business model") und dem Zahlungsstromkriterium ("basic loan feature/SPPI").

Die Gesellschaft legt diese Klassifizierung beim erstmaligen Ansatz fest und überprüft die Zuordnung am Ende eines jeden Geschäftsjahres. Umwidmungen erfolgen, soweit diese zulässig und erforderlich sind. Bei der erstmaligen Erfassung bewertet q.beyond die finanziellen Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert. q.beyond erfasst finanziellen Vermögenswerte bilanziell am Erfüllungstag.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen ohne aktive Marktnotierung bewertet q.beyond zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen und unter Berücksichtigung von Transaktionskosten. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Vermögenswerte ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen. Im Übrigen werden die sonstigen Vermögenswerte mit ihrem Nominalwert ausgewiesen. Entsprechend ihren Laufzeiten werden sie unter den Positionen "Langfristige Vermögenswerte" und "Kurzfristige Vermögenswerte" ausgewiesen.

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte. Auf der Basis des Modells der erwarteten Kreditausfälle des IFRS 9 sind neben der Würdigung der Informationen über vergangene Ereignisse und den gegenwärtigen Bedingungen auch Prognosen künftiger wirtschaftlicher Bedingungen zu berücksichtigen.

Finanzinstrumente und Vertragsvermögenswerte. Die geschätzten erwarteten Forderungsausfälle werden auf der Grundlage eines vereinfachten Modells für die gesamte Restlaufzeit auf der Basis von Erfahrungen mit tatsächlichen Forderungsausfällen berechnet. Sämtliche Forderungen weisen homogene Risikomerkmale auf, sodass eine Unterteilung nach Kundengruppen entfällt.

q.beyond bilanziert Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste für

  • finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden,
  • Vertragsvermögenswerte,
  • sonstige Forderungen inkl. Forderungen aus Leasingverhältnissen.

Die Anwendung der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 führt zu keiner wesentlichen Wertminderung für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Diese werden ausschließlich mit kurzfristiger Laufzeit bei deutschen Kreditinstituten hinterlegt, die mit Investment-Grade-Ratings von den Ratingagenturen Standard & Poor's, Fitch und Moody's bewertet waren.

q.beyond bemisst die Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste. Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt q.beyond angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen von q.beyond und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen.

q.beyond nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 180 Tage überfällig ist.

q.beyond betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an q.beyond zahlen kann, ohne dass q.beyond auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls vorhanden) zurückgreifen muss.

Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren.

Der bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, in der q.beyond einem Kreditrisiko ausgesetzt ist. Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste.

Finanzielle Vermögenswerte mit beeinträchtigter Bonität. q.beyond schätzt zu jedem Abschlussstichtag ein, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes eintreten.

Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtigt ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten:

  • signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners;
  • ein Vertragsbruch, wie beispielsweise ein Ausfall oder eine Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen;
  • die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz oder in ein sonstiges Sanierungsverfahren geht.

Darstellung der Wertminderung für erwartete Kreditverluste in der Bilanz. Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.

Abschreibung. Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn q.beyond nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. q.beyond führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob eine angemessene Erwartung an die Einziehung vorliegt. Offene Forderungen werden sofort bei Überschreiten ihrer Fälligkeit angemahnt. Eine Überfälligkeit von 180 Tagen wird für Forderungen als Hinweis auf eine Erhöhung des Ausfallrisikos angesehen, der einen Wertminderungstest der Forderung auslöst, d. h. sämtliche Forderungen, die mehr als 180 Tage überfällig sind, werden einzeln auf etwaigen Wertberichtigungsbedarf hin analysiert.

Forderungen, die nicht mehr als 180 Tage überfällig sind, weisen historisch auf der Basis der letzten fünf Jahre hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit eine sehr geringe Verlustrate von 0,1% aus. q.beyond erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrags. Abgeschriebene finanzielle Vermögenswerte können dennoch Vollstreckungsmaßnahmen zur Einziehung überfälliger Forderungen unterliegen.

Vertragsanbahnungskosten. Die Bilanzierung von Vertragsanbahnungskosten wird nach IFRS 15 vorgenommen. Hierbei werden die angefallenen Kosten zur Vertragserlangung bzw. -erfüllung aktiviert und über die erwartete Vertragslaufzeit abgeschrieben. Übersteigen die Kosten die zu erwartenden Erlöse, so wird der hieraus entstehende Verlust direkt als solcher erfasst.

Vorauszahlungen. Unter den Vorauszahlungen werden die transitorischen Posten für vor dem Abschlussstichtag geleistete Ausgaben, die den Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, bilanziert.

Vorratsvermögen. Die Vorräte bewertet q.beyond mit den Anschaffungskosten. Die Bewertung erfolgt am Bilanzstichtag jeweils zum niedrigeren Betrag von Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswert.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Bilanz und Kapitalflussrechnung umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Zahlungsmittel, die Verfügungsbeschränkungen unterliegen, werden unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Rückstellungen. Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn q.beyond eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern q.beyond für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet, erfasst sie die Erstattung als gesonderten Vermögenswert nur dann, wenn deren Zufluss so gut wie sicher ist. Der Aufwand zur Bildung der Rückstellung wird nach Abzug dieser Erstattung erfolgswirksam erfasst.

  • Abfindungen. Für bestehende rechtliche oder faktische Verpflichtungen zur Gewährung von Abfindungszahlungen an Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Beendigung von Arbeitsverhältnissen werden Rückstellungen passiviert.
  • Rückbauverpflichtungen. Für die Verpflichtung, Mietflächen in einem Rechenzentrum und in Bürogebäuden nach Beendigung der voraussichtlichen Mietlaufzeit in einem vertraglich festgelegten Zustand zurückzugeben, werden Rückstellungen passiviert.
  • Restrukturierungsmaßnahmen. Eine Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen wird erfasst, sobald q.beyond einen detaillierten und formalen Restrukturierungsplan genehmigt hat und die Restrukturierungsmaßnahmen entweder begonnen haben oder öffentlich angekündigt wurden.

Pensionen. Die Höhe der aus den leistungsorientierten Plänen resultierenden Verpflichtung wird gesondert für jeden Plan unter Anwendung des Ansammlungsverfahrens (Projected-Unit-Credit-Methode) und auf der Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste erfasst q.beyond direkt im sonstigen Ergebnis unter den sonstigen Rücklagen. Die von der Gesellschaft getroffenen Annahmen bei der Ermittlung der versicherungsmathematischen Verpflichtungen sind im Anhang unter Ziffer 28 erläutert. Verpflichtungen für Beiträge zu beitragsorientierten Plänen werden als Aufwand erfasst, sobald die damit verbundene Arbeitsleistung erbracht wird.

Aktienoptionsprogramme. Als Entlohnung für die geleistete Arbeit können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von q.beyond eine aktienbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten erhalten. Die Kosten aus der Gewährung solcher Eigenkapitalinstrumente bemisst q.beyond mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bzw. Erbringung der Leistung, wenn sie auf Aktienoptionsprogrammen basieren, die nach dem 7. November 2002 beschlossen oder modifiziert wurden. Den beizulegenden Zeitwert ermittelt die Gesellschaft unter Anwendung eines Optionspreismodells. Einzelheiten hierzu sind im Anhang unter Ziffer 36 detailliert erläutert. Die Bilanzierung der aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung des Eigenkapitals erfolgen verteilt über den Erdienungszeitraum.

Für nicht ausübbare Vergütungsrechte erfasst q.beyond keinen Aufwand. Bei Änderungen der Vertragsbedingungen einer eigenkapitalbasierten Vergütungsvereinbarung erfasst die Gesellschaft mindestens Aufwendungen in der Höhe, die ohne Änderung der Bedingungen angefallen wären.

Bei Annullierung einer eigenkapitalbasierten Vergütungsvereinbarung behandelt q.beyond diese so, als ob sie am Tag der Annullierung ausgeübt worden wäre und erfasst den bislang noch nicht erfassten Aufwand sofort. Leasingverhältnisse. Bei Vertragsbeginn beurteilt q.beyond, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswertes beinhaltet, legt q.beyond die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrunde. Diese Methode wird auf Verträge angewendet, die am oder nach dem 1. Januar 2019 geschlossen wurden.

I q.beyond als Leasingnehmer

Am Bereitstellungsdatum oder bei Änderung eines Vertrages, der eine Leasingkomponente enthält, teilt q.beyond das vertraglich vereinbarte Entgelt auf der Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf. Für gemietete Rechenzentrumsflächen und für die geschlossenen Nichtleasingkomponenten bei gemieteten Kraftfahrzeugen hat q.beyond jedoch beschlossen, von einer Trennung der Nichtleasingkomponenten abzusehen und stattdessen Leasing- und Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkomponente zu bilanzieren. Am Bereitstellungsdatum erfasst q.beyond einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit.

Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraumes linear abgeschrieben. Zusätzlich wird das Nutzungsrecht fortlaufend um Wertminderungen, sofern notwendig, berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst.

Erstmalig erfasst wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz oder, wenn sich dieser nicht ohne Weiteres bestimmen lässt, mit dem q.beyond-eigenen Grenzfremdkapitalzinssatz. In der Regel verwendet q.beyond ihren Grenzfremdkapitalzinssatz als Abzinsungssatz.

Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes erlangt q.beyond Zinssätze von verschiedenen externen Finanzquellen und macht bestimmte Anpassungen, um die Leasingbedingungen und die Art des Vermögenswertes zu berücksichtigen.

Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen:

  • feste Zahlungen,
  • variable Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind,
  • Vertragsstrafen für die Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in dessen Laufzeit berücksichtigt ist, dass eine Kündigungsoption in Anspruch genommen wird.

Die Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektzinsmethode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Indexänderung verändern sowie wenn q.beyond seine Einschätzung über die Ausübung einer Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert.

Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechts auf null verringert hat.

Wesentliche Wahlrechte und Erleichterungsmöglichkeiten werden wie folgt ausgeübt:

  • Nutzungsrechte und Leasing-Verbindlichkeiten werden gesondert in der Bilanz ausgewiesen.
  • Leasingverträge über geringwertige Vermögenswerte werden nicht als Leasingverhältnis behandelt, sondern stellen auch zukünftig laufenden Aufwand dar.
  • Kurzfristige Leasingverhältnisse (weniger als zwölf Monate) werden nicht in der Bilanz angesetzt.
  • Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte fallen nicht unter IFRS 16, sondern unter IAS 38.
  • Konzerninterne Leasingverhältnisse der internen Steuerung entsprechend werden gemäß IFRS 8 in der Segmentberichterstattung grundsätzlich auch zukünftig wie operative Mietverhältnisse dargestellt.

II q.beyond als Leasinggeber

Bei Vertragsbeginn oder bei Änderung eines Vertrags, der eine Leasingkomponente enthält, teilt q.beyond das vertraglich vereinbarte Entgelt auf der Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf. Wenn eine Vereinbarung Leasing- und Nichtleasingkomponenten enthält, wendet q.beyond IFRS 15 zur Aufteilung des vertraglich vereinbarten Entgeltes an.

Wenn q.beyond als Leasinggeber auftritt, wird bei Vertragsbeginn jedes Leasingverhältnis entweder als Finanzierungsleasing oder als Operating-Leasingverhältnis eingestuft.

Zur Einstufung jedes Leasingverhältnisses hat q.beyond eine Gesamteinschätzung vorgenommen, ob das Leasingverhältnis im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem zugrunde liegenden Vermögenswert verbunden sind, überträgt. Wenn dies der Fall ist, wird das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing eingestuft; wenn nicht, wird ein Operating-Leasingverhältnis ausgewiesen. Im Rahmen dieser Beurteilung berücksichtigt q.beyond bestimmte Indikatoren, wie zum Beispiel, ob das Leasingverhältnis den überwiegenden Teil der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswertes umfasst.

q.beyond bilanziert das Hauptleasingverhältnis und das Unterleasingverhältnis separat, wenn q.beyond als zwischengeschalteter Leasinggeber auftritt. q.beyond stuft das Unterleasingverhältnis auf Grundlage des Nutzungsrechtes aus dem Hauptleasingverhältnis und nicht auf Grundlage des zugrunde liegenden Vermögenswertes ein. Wenn es sich bei dem Hauptleasingverhältnis um ein kurzfristiges Leasingverhältnis handelt, stuft q.beyond das Unterleasingverhältnis als Operating-Leasingverhältnis ein.

q.beyond wendet die Ausbuchungs- und Wertminderungsvorschriften von IFRS 9 auf die Nettoinvestition in das Leasingverhältnis an.

Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Ertrag in den Umsatzerlösen erfasst.

Vertragsverbindlichkeiten. Erhaltene Einmalzahlungen, denen noch keine Gegenleistungen gegenüberstehen, werden in den Vertragsverbindlichkeiten erfasst und über die vereinbarte Vertragsdauer als Umsatz realisiert.

Steuern. q.beyond erfasst die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und die früheren Perioden mit dem Betrag, der als Erstattung von der Steuerbehörde bzw. als Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags legt die Gesellschaft die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde, die für die jeweilige Veranlagungsperiode gelten. Tatsächliche Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden im Eigenkapital erfasst. Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz.

q.beyond erfasst passive latente Steuern für alle zu versteuernden temporären Differenzen, mit Ausnahme von:

  • passiven latenten Steuern aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts,
  • passiven latenten Steuern aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls nicht das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und
  • passiven latenten Steuern aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern ist und sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht umkehren.

Aktive latente Steuern erfasst q.beyond für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße, in dem wahrscheinlich zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von:

  • aktiven latenten Steuern aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und
  • aktiven latenten Steuern aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren und kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die aktiven latenten Steuern zumindest teilweise verwendet werden

können. Auch bisher nicht angesetzte aktive latente Steuern werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung der aktiven latenten Steuern ermöglicht.

Aktive und passive latente Steuern bemisst q.beyond anhand der Steuersätze, die voraussichtlich in der Periode Gültigkeit haben, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen sind am Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind.

Latente Steuern, die sich auf direkt im sonstigen Ergebnis erfolgsneutral erfasste Posten beziehen, werden nicht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung, sondern ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfolgsneutral erfasst. Aktive und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, wenn q.beyond einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und sich die latenten Steueransprüche und -schulden auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjektes beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

5 Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Erstmalige Anwendung Neue oder geänderte Standards und Interpretationen
1. Januar 2021 Reform der Referenzzinssätze – Phase 2 (Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7,
IFRS 4 und IFRS 16)1
Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente mit IFRS 4 Versicherungsverträge
(Änderungen an IFRS 4)
1. April 2021 Leasingverhältnisse – Covid-19-bezogene Mietkonzessionen nach dem 30. Juni 2021
(Änderungen an IFRS 16)2,3

Neue, derzeit gültige Anforderungen

1 Die Übernahme in EU-Recht der Änderungen an diesen Standards ist unterjährig im Jahr 2021 erfolgt, gemäß der entsprechenden Verordnung der EU-Kommission sind die Änderungen bereits für Jahresabschlüsse, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen, anzuwenden.

2 Die Übernahme in EU-Recht der Änderungen an diesem Standard ist am 30. August 2021 erfolgt, gemäß der entsprechenden Verordnung der

EU-Kommission sind die Änderungen bereits ab dem 1. April 2021 für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. 3 q.beyond hat keine Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit Covid-19 erhalten.

Reform der Referenzzinssätze – Phase 2: Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Die Änderungen bieten temporäre Erleichterungsregelungen für die Auswirkungen, die sich aus der Ersetzung der Interbank Offered Rates (IBOR) durch alternative nahezu risikofreie Zinssätze (risk-free rates [RFR]) auf die Finanzberichterstattung ergeben werden. Die Änderungen sehen die folgenden praktischen Behelfe vor:

  • einen praktischen Behelf, der es gestattet, Vertragsänderungen oder Änderungen der vertraglichen Cashflows, die sich unmittelbar aus der Reform ergeben – etwa Schwankungen eines Marktzinssatzes –, als Änderungen eines variablen Zinssatzes zu behandeln;
  • einen praktischen Behelf, der Änderungen der Designation und der Dokumentation einer Sicherungsbeziehung, die durch die IBOR-Reform erforderlich sind, zulässt, ohne dass dies zur Einstellung des Hedge-Accountings führt;
  • eine vorübergehende Befreiung von der Vorschrift der separaten Identifizierbarkeit, wenn ein RFR-Instrument zur Absicherung einer Risikokomponente eingesetzt wird.

Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Die praktischen Behelfe werden ab dem Zeitpunkt ihres Inkrafttretens in Anspruch genommen.

Zukünftige Anforderungen und neue Standards, die noch nicht angewendet werden

Die nachfolgend aufgeführte Tabelle gibt einen Überblick über die jüngsten Änderungen an den IFRS, die für Geschäftsjahre beginnend nach dem 1. Januar 2022 anzuwenden sind.

Erstmalige Anwendung Neue oder geänderte Standards und Interpretationen
1. Januar 2022 Unternehmenszusammenschlüsse – Verweis auf das Rahmenkonzept (Änderungen an IFRS 3)
Sachanlagen – Erlöse vor der beabsichtigten Nutzung (Änderungen an IAS 16)
Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen – Belastende Verträge –
Kosten der Vertragserfüllung (Änderungen an IAS 37)
Jährliche Verbesserungen an IFRS-Standards 2018–2020
1. Januar 2023 Versicherungsverträge (Änderungen an IFRS 17)
Voraussichtlicher Erstan Darstellung des Abschlusses – Klassifizierung von Schulden als kurz- bzw. langfristig
wendungszeitpunkt in sowie IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Bilanzierungs- und Bewertungs
der EU noch ausstehend methoden (Änderungen an IAS 1)
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler –
Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen (Änderungen an IAS 8)
Ertragsteuern – Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen,
die aus einer einzigen Transaktion entstehen (Änderungen an IAS 12)
Versicherungsverträge – Darstellung von Vergleichsinformationen bei erstmaliger
Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 (Änderungen an IFRS 17)

Die geänderten Standards und Interpretationen haben voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. q.beyond hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die zwar veröffentlicht, aber noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung

6 Umsatzerlöse

Die Umsätze aus Hardwareüberlassungen im Rahmen neuer Mehrkomponentenverträge betrugen im Jahr 2021 T € 283 (2020: T € 142).

In den nachfolgenden Tabellen werden die Umsatzerlöse nach geografischen Regionen unterteilt. Ferner erfolgt eine Überleitung der aufgegliederten Umsätze nach den Segmenten, die unter Ziffer 35 behandelt werden.

In T € Geografische Region
Deutschland Außerhalb Deutschlands Gesamt
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Segmente
Cloud & IoT 108.543 98.263 5.108 3.738 113.651 102.001
SAP 39.806 40.052 1.704 1.363 41.510 41.415
Summe 148.349 138.315 6.812 5.101 155.161 143.416
Umsatz in T € Umsatz in %
2021 2020 2021 2020
Branchen
Handel und Logistik 66.444 54.724 42,8 % 38,2 %
Produzierendes Gewerbe 34.727 29.485 22,4 % 20,6 %
Energie 8.026 9.857 5,2 % 6,9 %
Sonstige 45.964 49.350 29,6 % 34,4 %
Summe 155.161 143.416 100,0 % 100,0 %

q.beyond macht grundsätzlich von den Erleichterungsvorschriften des IFRS 15.121 Gebrauch, wonach ausstehende Leistungsverpflichtungen im Rahmen von Verträgen mit einer erwarteten ursprünglichen Laufzeit von maximal einem Jahr und Umsatzerlöse, die entsprechend der Rechnungsstellung erfasst werden, von der Angabepflicht ausgenommen sind.

7 Aufwendungen nach Aufwandsarten

Von den gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von T € 7.550 (2020: T € 6.738) wurden wie im Vorjahr keine Entwicklungskosten aktiviert, da die Voraussetzungen des IAS 38.57 nicht erfüllt worden sind.

In T € 2021 2020
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer 82.897 77.985
Bezogene Vorleistungsaufwendungen 52.018 49.754
Abschreibungen auf Anlagevermögen und Nutzungsrechte 16.311 16.857
Wartungsaufwendungen 4.266 4.850
Beratungsaufwendungen 6.250 4.358
Sonstige personalbezogene Aufwendungen 2.412 2.585
Werbeaufwendungen 1.628 2.126
Sonstige Aufwendungen 5.384 5.870
Kosten der umgesetzten Leistungen, Marketing- und Vertriebskosten und Verwaltungskosten 171.166 164.385

8 Abschreibungen und Wertminderungsaufwand

Die Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Funktionsbereiche:

In T € 2021 2020
Kosten der umgesetzten Leistungen 10.972 11.540
Marketing- und Vertriebskosten 229 142
Allgemeine Verwaltungskosten 5.110 5.175
Abschreibungen und Wertminderungen 16.857

9 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

In T € 2020
Gewinn Verkauf der IP Exchange und IP Colocation -
Erträge aus Untermietverträgen 1.162 1.188
Andere sonstige betriebliche Erträge 351 142
Andere sonstige periodenfremde Erträge 106 533
Erträge aus kaufmännischen Dienstleistungen 99 372
Erträge aus Versicherungsentschädigungen 62 170
Periodenfremde Erträge aus Lohn- und Verkehrsteuern 55 103
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 44 38
Periodenfremde Erträge aus Stromkostenerstattungen - 304
Sonstige betriebliche Erträge 2.850
In T € 2021 2020
Veräußerungskosten IP Exchange und IP Colocation 3.379 -
Rückbauverpflichtungen 926 125
Sonstige betriebliche Aufwendungen i. Z. m. Pensionen 331 -
Negative Einlagezinsen 155 87
Andere sonstige betriebliche Aufwendungen 82 155
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 80 52
Grunderwerbsteuer Ausgliederung 62 -
Grundsteuer 54 60
Andere periodenfremde sonstige betriebliche Aufwendungen 31 22
Periodenfremde Aufwendungen aus Sozialversicherungsaufwendungen 24 169
Periodenfremde Versicherungsaufwendungen - 37
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.124 707

10 Finanzergebnis

Die Finanzierungsaufwendungen in Höhe von T € 309 (2020: T € 464) beinhalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen nach dem Leasingstandard IFRS 16 in Höhe von T € 257 (2020: T € 401). Der Nettozinsaufwand aus Pensionsrückstellungen beträgt T € 24 (2020: T € 34). Fremdkapitalkosten, die qualifizierten Vermögenswerten direkt zurechenbar gewesen wären, fielen nicht an.

11 Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen

Die nachstehende Tabelle fasst die Finanzinformationen der assoziierten Unternehmen zusammen. Die Tabelle zeigt auch eine Überleitung der zusammengefassten Finanzinformationen auf den Buchwert des jeweiligen Anteils von q.beyond an den assoziierten Unternehmen.

In T € 2021
aiXbrain
GmbH
2021
snabble
GmbH
2021
cargonerds
GmbH
2020
aiXbrain
GmbH
Eigentumsanteil 25,15 % 25,41 % 25,10 % 25,15 %
Langfristige Vermögenswerte 25 122 736 15
Kurzfristige Vermögenswerte 122 2.184 3.825 149
Langfristige Schulden -270 -724 -180 -150
Kurzfristige Schulden -25 -281 -394 -12
Nettovermögen (100 %) -149 1.302 3.986 2
Buchwert des Anteils am assoziierten Unternehmen -37 331 1.000 1
Umsatzerlöse 131 707 285 88
Ergebnis -147 -401 -513 -157
Anteil q.beyond am Gesamtergebnis -37 -102 -129 -40

Am 22. Juli 2021 erwarb die q.beyond AG 9.341 neue Geschäftsanteile im Nennbetrag von jeweils € 1 gemäß dem Kapitalerhöhungsbeschluss an der snabble GmbH, Bonn. Der Kaufpreis betrug T € 9. Darüber hinaus leistete die q.beyond AG eine Zuzahlung in Höhe von T € 2.491 in die freie Kapitalrücklage der Gesellschaft. Am gleichen Tag wurden weitere 413 Geschäftsanteile im Nennbetrag von jeweils € 1 an der Gesellschaft zum Kaufpreis von T € 111 erworben. Der Anteil von q.beyond an der snabble GmbH beträgt 25,41 %. Gegenstand der Gesellschaft ist die Erstellung, Lizenzierung und Vermarktung von Software sowie das Zurverfügungstellen einer technischen Plattform zur Abwicklung von Transaktionsprozessen im Verkaufsprozess von Waren.

Die q.beyond erwarb am 26. August 2021 mit Wirkung zum 31. August 2021, 24.00 Uhr, im Rahmen einer Kapitalerhöhung der Röhlig blue-net GmbH 19.962 Geschäftsanteile mit einem Nominalwert von je € 1. Der Kaufpreis betrug T € 20. Darüber hinaus wurde ein weiterer Betrag in Höhe von T € 3.780 in die freie Kapitalrücklage der Gesellschaft eingezahlt. Aufgrund des Spaltungs- und Übernahmevertrages vom 8. November 2021 wurde der Teilbetrieb "cargonerds-Geschäft" als Gesamtheit auf die neu gegründete Gesellschaft cargonerds GmbH mit Sitz in Bremen übertragen. Der Teilbetrieb umfasste auch die von der q.beyond in die Kapitalrücklage einbezahlten T € 3.780. Als Gegenleistung für die Übertragung des abgespalteten Vermögens der Gesellschaft wurden der q.beyond AG 6.275 Geschäftsanteile an der cargonerds GmbH im Nennwert von € 6.275 gewährt. Der Anteil von q.beyond an der cargonerds GmbH beträgt 25,10 %. Gegenstand der cargonerds ist die Konzeption, die Programmierung und Entwicklung, die Weiterentwicklung und der laufende Betrieb von spezifischen Logistik-Softwareprodukten zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

Bei der Beteiligung an der aiXbrain GmbH handelt es sich um eine Finanzbeteiligung. Die Beteilungen an der snabble GmbH und der cargonerds GmbH stellen strategische Beteiligungen dar. Die Ergebnisse der assoziierten Unternehmen stammen aus fortgeführten Geschäftsbereichen. Ein sonstiges Ergebnis fiel nicht an. Zu weiteren Informationen wird auf Ziffer 37 verwiesen.

12 Ergebnis je Aktie

Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbaren Konzernergebnis und einem gewichteten Durchschnitt der in Umlauf gewesenen Stückaktien im Geschäftsjahr.

Während des Geschäftsjahres 2021 waren 124.542.420 Stückaktien in Umlauf.

Die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbaren Konzernergebnis und einem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Stückaktien nach Bereinigung um alle Verwässerungseffekte aus den im Rahmen der Aktienoptionsprogramme ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen.

In T € 2021 2020
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Konzernergebnis (unverwässert) 9.712 -19.897
Aktienbasierte Vergütungen im Zusammenhang mit den Mitarbeiteraktienprogrammen -134 -
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Konzernergebnis (verwässert) 9.578 -19.897
Stückaktie 2021 2020
Gewichteter Durchschnitt der Stückaktien (unverwässert) 124.542.420 124.316.237
Auswirkung der Wandlung von Wandelschuldverschreibungen 195.500 30.500
Auswirkungen aus den Mitarbeiteraktienprogrammen 104.200 -
Gewichteter Durchschnitt der Stückaktien (verwässert) 124.842.120 124.346.737

Die Auswirkungen der Wandlung von Wandelschuldverschreibungen aus Aktienoptionsprogrammen sowie der damit im Zusammenhang stehenden aktienbasierten Vergütungen berücksichtigen nur solche Wandelschuldverschreibungen, bei denen die Wandlungsbedingungen am Bilanzstichtag erfüllt waren, auch wenn die Wartezeit zur Wandlung noch nicht abgelaufen ist.

13 Personalkosten und Mitarbeiter

In T € 2021 2020
Löhne und Gehälter 71.209 67.605
Soziale Abgaben Arbeitgeber (Rentenversicherung) 5.556 4.969
Soziale Abgaben Arbeitgeber (Sonstige) 5.626 5.203
Aufwendungen für Altersversorgung 261 218
Nicht zahlungswirksame aktienbasierte Vergütung 245 -10
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer 82.897 77.985

Die Löhne und Gehälter beinhalten Aufwendungen für die Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Höhe von T € 452 (2020: T € 3.942).

Im Geschäftsjahr 2021 beschäftigte q.beyond durchschnittlich 1.037 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2020: 896). Die folgende Tabelle zeigt deren Aufteilung in die wesentlichen Funktionsbereiche:

2021 2020
Marketing und Vertrieb 136 95
Technik und Consulting 827 726
Verwaltung 67 68
Stabsstellen 7 7
Anzahl der Mitarbeiter nach Bereichen (Durchschnitt) 1.037 896

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

14 Sachanlagen

In T € Grundstücke
und Bauten
Netzwerk und
technische
Anlagen
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Bruttowert 01.01.2020 29.632 86.152 21.577 137.361
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse - 2 66 68
Zugänge 48 4.836 483 5.367
Abgänge - -210 -571 -781
Umbuchungen - -178 178 -
Bruttowert 31.12.2020 29.680 90.602 21.733 142.015
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse - 2.909 2.151 5.060
Zugänge 27 5.223 563 5.813
Abgänge - -795 -201 -996
Abgänge durch Entkonsolidierung /Verkauf
IP Colocation GmbH und IP Exchange GmbH -3.762 -15.958 -14.431 -34.151
Bruttowert 31.12.2021 25.945 81.981 9.815 117.741
Abschreibungen und Wertberichtigungen 01.01.2020 8.134 62.342 15.046 85.522
Zugänge 797 6.147 1.279 8.223
Abgänge - -194 -537 -731
Abschreibungen und Wertberichtigungen 31.12.2020 8.931 68.295 15.788 93.014
Zugänge 766 6.081 1.195 8.042
Abgänge - -495 -200 -695
Abgänge durch Entkonsolidierung /Verkauf
IP Colocation GmbH und IP Exchange GmbH -1.133 -9.796 -10.700 -21.629
Abschreibungen und Wertberichtigungen 31.12.2021 8.564 64.085 6.083 78.732
Buchwerte zum 31.12.2020 20.749 22.307 5.945 49.001
Buchwerte zum 31.12.2021 17.381 17.896 3.732 39.009

Zum 31. Dezember 2021 umfasste der Posten "Netzwerk und technische Anlagen" Anlagen im Bau in Höhe von T € 554 (2020: T € 346).

Die Abschreibungen weist q.beyond in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung jeweils in den Kosten der umgesetzten Leistungen, den Marketing- und Vertriebskosten sowie den allgemeinen Verwaltungskosten aus.

15 Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert beträgt zum 31. Dezember 2021 T € 29.956 (2020: T € 20.993). Im Zusammenhang mit der Veräußerung der IP Colocation GmbH bzw. der IP Exchange GmbH erfolgte im Rahmen der Entkonsolidierung der Abgang eines Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von T € 800 bzw. T € 2.800. Die Geschäfts- oder Firmenwerte der Gesellschaften betrafen das Segment Cloud & IoT. In Verbindung mit dem Anteilserwerb der datac Kommunikationssysteme GmbH bzw. Röhlig blue-net GmbH erfolgte im Rahmen der Erstkonsolidierung der Zugang eines Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von T € 6.483 bzw. T € 586. In Folge des Erwerbs des Geschäftsbetriebs der ScanPlus GmbH erfolgte im Rahmen der Erstkonsolidierung der Zugang eines Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von T € 5.494. Die Geschäfts- oder Firmenwerte der Gesellschaften wurden dem Segment Cloud & IoT zugeordnet. Die Grundlage für die Bestimmung der Segmente ist entsprechend den Vorschriften des IFRS 8 die interne Organisationsstruktur des Unternehmens, die von der Unternehmensleitung für betriebswirtschaftliche Entscheidungen und Leistungsbeurteilungen zugrunde gelegt wird. Dementsprechend richtet sich die Segmentberichterstattung nach der Produktstruktur. Daraus resultieren die Segmente Cloud & IoT und SAP. Die Gruppen von CGUs, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet wurden, entsprechen den operativen Segmenten, die gemäß IFRS 8.5 für den Konzern festgelegt wurden. Die operativen Segmente stellen die niedrigste konzerninterne Berichtsebene dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert systematisch überwacht wird.

Unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen ist der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwertes wie folgt den Segmenten zugeordnet:

In T € Cloud & IoT SAP
Buchwert zum 31.12.2020 11.449 9.543
IP Colocation GmbH -800 -
IP Exchange GmbH -2.800 -
datac Kommunikationssysteme GmbH 6.483 -
Röhlig blue-net GmbH 586 -
ScanPlus GmbH 5.494 -
Buchwert zum 31.12.2021 20.413 9.543

Den erzielbaren Betrag der Gruppen von CGUs ermittelt q.beyond als Nutzungswert unter Verwendung von Prognosen für Zahlungsmittelflüsse aus der fortgesetzten Nutzung der CGUs, die auf der vom Vorstand erstellten Planung des Unternehmens für einen Zeitraum von drei Jahren basieren. Die Planung berücksichtigt die Erwartungen des Managements hinsichtlich der künftigen Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen und unternehmensinterne Annahmen hinsichtlich der Vermarktungschancen innovativer Anwendungen wie auch in der Vergangenheit gemachte Erfahrungen.

Das Segment Cloud & IoT bündelt sämtliche IT-Dienste und bietet ein breites IoT-Leistungsspektrum an. Im Detailplanungszeitraum wird von einem Wachstum der Umsatzerlöse im zweistelligen Prozentbereich ausgegangen. Die positive Entwicklung ist vor allem auf die fortschreitende Digitalisierung zurückzuführen. Unter der Annahme der unterproportional steigenden Aufwendungen wird von einem soliden Anstieg des EBITDA und somit der EBITDA-Marge ausgegangen. Die nachhaltige Wachstumsrate liegt annahmegemäß bei 1,0%.

Die im Segment SAP deutlich steigenden Umsatzerlöse werden insbesondere im Zusammenhang mit der kundenseitigen Umstellung auf die neue Softwaregeneration S/4HANA erwartet. Dabei wird eine moderate Verbesserung der EBITDA-Marge unterstellt. Die nachhaltige Wachstumsrate wird für dieses Segment in Höhe von 1,0% angenommen.

Für die Diskontierung der erwarteten Cashflows der jeweiligen CGU wurden die segmentspezifischen gewichteten Gesamtkapitalkostensätze (WACC) ermittelt. Für die Ableitung der segmentspezifischen Betafaktoren wurden Daten der Peergroup-Unternehmen herangezogen.

2021 9,1 % 9,0 % Cloud & IoT SAP

Die segmentspezifischen Kapitalisierungszinssätze vor Steuern betragen:

Der Abzinsungssatz stellt eine Vor-Steuer-Größe dar. Als Basis dient der Zinssatz für Staatsanleihen, die von der Regierung auf dem relevanten Markt und in der gleichen Währung wie die zugrunde liegenden Cashflows ausgegeben werden. Dieser Abzinsungssatz wird angepasst um einen Risikozuschlag, der das erhöhte allgemeine Risiko einer Eigenkapitalinvestition und das spezifische Risiko der einzelnen CGU widerspiegelt. Der Nutzungswert der Gruppen von CGUs Cloud & IoT bzw. SAP liegt um T € 64.331 bzw. T € 61.619 über dem Buchwert der Vermögenswerte.

Bei der Ermittlung des Nutzungswertes der Gruppen von CGUs bestehen Prognoseunsicherheiten insbesondere im Hinblick auf die Preis- und Marktanteilsentwicklung, die bei der Planung der Umsatzerlöse sowie des Bruttoergebnisses vom Umsatz zu berücksichtigen sind, sowie auf die Investitionsquote und den Abzinsungszinssatz.

Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wurden diverse Szenarioanalysen durchgeführt. Der Vorstand hat festgestellt, dass eine für möglich gehaltene Änderung einer wesentlichen Annahme im Segment Cloud & IoT bzw. SAP dazu führen könnte, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Ein Wertminderungsbedarf würde sich – unter (sonst) gleichen Umständen – ergeben, wenn im letzten Planjahr und damit im nachhaltigen Zustand die Umsatzerlöse um 24,3% bzw. 71,9% unter den angenommenen Planumsätzen lägen.

16 Leasingverhältnisse

q.beyond als Leasingnehmer

Als Leasingnehmer least q.beyond Büroräume, Pkw-Stellplätze, Rechenzentrumsflächen, Personenkraftfahrzeuge, Dark-Fibre-Leitungen und technische Hardware. Gemäß IFRS 16 bilanziert q.beyond für die meisten dieser Leasingverträge Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten, das heißt, diese Leasingverträge sind in der Bilanz ausgewiesen.

Die Nutzungsrechte werden zu einem Betrag in Höhe der Leasingverbindlichkeiten, angepasst um den Betrag der im Voraus geleisteten oder abgegrenzten Leasingzahlungen, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Abschreibung auf Nutzungsrechte wird linear über den Zeitraum des Vertragsverhältnisses vorgenommen.

q.beyond hat seine Nutzungsrechte zum Ende des Geschäftsjahres auf Wertminderung geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. q.beyond nutzt eine Reihe von Erleichterungsvorschriften bei der Anwendung des IFRS 16. Im Einzelnen hat q.beyond

  • einen einzigen Abzinsungssatz für ein Portfolio ähnlich ausgestalteter Leasingverträge (zum Beispiel Immobilienverträge mit ähnlicher Restlaufzeit) angewendet,
  • bei Leasingverhältnissen, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten endet, weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten angesetzt und
  • bei Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten angesetzt (zum Beispiel IT-Ausstattung).

Der nachfolgenden Tabelle können die Laufzeiten der zum 31. Dezember 2021 gültigen Verträge entnommen werden:

Laufzeit in Jahren
Vertragsart
Mietverträge für Büroräume 1–5
Mietverträge für Pkw-Stellplätze 1–4
Mietverträge für Rechenzentrumsflächen 1–2
Mietverträge für Personenkraftfahrzeuge 1–3
Mietverträge für Dark-Fibre-Leitungen 1–2
Mietverträge für technische Hardware 1– 4

Eine Reihe von Leasingverträgen, im Wesentlichen von Immobilien, enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Es werden bei der Bestimmung der Vertragslaufzeiten sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder Nichtausübung von Kündigungsoptionen bieten. Nur bei hinreichender Sicherheit werden Laufzeitänderungen aus der Ausübung bzw. Nichtausübung solcher Optionen bei der Vertragslaufzeit berücksichtigt.

q.beyond schätzt, dass die potenziell zukünftigen Leasingzahlungen, sofern die Verlängerungsoptionen bei den wesentlichen Leasingverträgen ausgeübt werden, zu einer undiskontierten Leasingverbindlichkeit in Höhe von 4,7 Mio. € führen würden.

Die folgende Tabelle zeigt die Eröffnungswerte, die Zu- und Abgänge sowie die Abschreibungsbeträge für das nach den jeweiligen Klassen zugrunde liegende Nutzungsrecht.

In T € Immobilien Technische
Anlagen
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Bruttowert 01.01.2020 23.176 1.057 672 24.905
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse 376 - - 376
Zugänge 230 645 457 1.332
Abgänge -77 -132 -132 -341
Bruttowert 31.12.2020 23.705 1.570 997 26.272
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse 4.555 4.833 601 9.989
Zugänge 795 132 353 1.280
Abgänge -1.254 - -258 -1.512
Abgänge durch Entkonsolidierung /Verkauf
IP Colocation GmbH und IP Exchange GmbH -13.971 -1.372 -29 -15.372
Bruttowert 31.12.2021 13.830 5.163 1.664 20.657
Abschreibungen und Wertberichtigungen 01.01.2020 5.187 330 261 5.778
Zugänge 4.206 425 320 4.951
Abgänge -107 -50 -126 -283
Abschreibungen und Wertberichtigungen 31.12.2020 9.286 705 455 10.446
Zugänge 3.706 501 376 4.583
Abgänge -1.079 -226 -23 -1.328
Abgänge durch Entkonsolidierung /Verkauf
IP Colocation GmbH und IP Exchange GmbH -5.075 -776 -2 -5.853
Abschreibungen und Wertberichtigungen 31.12.2021 6.838 204 806 7.848
Buchwert zum 31.12.2020 14.419 865 542 15.826
Buchwert zum 31.12.2021 6.992 4.959 858 12.809

In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung über die Abschreibungen hinausgehend erfasste Beträge:

In T €
Leasingvereinbarungen nach IFRS 16
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten 257
Zinserträge aus dem Unterleasingverhältnis von Nutzungsrechten bei Finanzierungsleasing 1
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 3
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert,
ausgenommen kurzfristige Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert 140

In der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge:

In T € 2021
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse 5.408

Die Laufzeiten der Leasingverbindlichkeiten können der Tabelle zu Ziffer 40 entnommen werden.

q.beyond als Leasinggeber

Operating-Leasingverhältnisse. Operating-Leasing-ähnliche Komponenten werden mit Kunden im Wesentlichen für Mieten für Rechenzentrumsfläche vereinbart. Es werden Teilamortisationsverträge ohne Kaufoption und Preisanpassungsklausel mit einer durchschnittlichen Laufzeit der Mietverträge von drei bis fünf Jahren (teilweise mit Verlängerungsoption) abgeschlossen.

Im Jahr 2021 wurden T € 15.192 (2020: T € 19.088) Leasingerträge in den Umsatzerlösen erfasst.

Die folgende Tabelle stellt eine Fälligkeitsanalyse der Leasingforderungen dar und zeigt die nach dem Bilanzstichtag zu erhaltenden, nicht diskontierten Leasingzahlungen:

In T € 2021
Operating-Leasingverträge
Weniger als 1 Jahr 5.107
1 bis 2 Jahre 2.648
2 bis 3 Jahre 106
3 bis 4 Jahre 90
4 bis 5 Jahre 23
Operating-Leasingverträge 7.974

Finanzierungsleasing

q.beyond tritt bei speziellen Mehrkomponentengeschäften und Untermietverträgen als Leasinggeber auf. Die folgende Tabelle stellt eine Fälligkeitsanalyse der künftigen Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen dar:

In T € 2022 2023
Zukünftig zu erhaltende Mindestleasingzahlungen
Leasingzahlungen 943 2
Abzinsungsbeträge -2 -
Barwerte 941 2

Im Jahr 2021 wurden T € 941 (2020: T € 2.736) als Mietzahlungen erfasst.

17 Andere immaterielle Vermögenswerte

Die Abschreibungen weist q.beyond in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung jeweils in den Kosten der umgesetzten Leistungen, den Marketing- und Vertriebskosten sowie den allgemeinen Verwaltungskosten aus.

In T € Lizenzen Erworbene
Software
Selbst ge
schaffene
Software
Kunden-
stämme
Marken Sonstige Summe
Bruttowert 01.01.2020 85 7.264 10.761 36.223 2.726 11.364 68.423
Zugänge - 136 - - 18 - 154
Abgänge - -83 - -97 -1.812 -458 -2.450
Bruttowert 31.12.2020 85 7.317 10.761 36.126 932 10.906 66.127
Erwerbe durch Unternehmens-
zusammenschlüsse - 803 - - - - 803
Zugänge - 209 - 1.479 14 2.172 3.874
Abgänge durch Entkonsolidierung
Verkauf IP Colocation GmbH
und IP Exchange GmbH - -42 - -16.389 - - -16.431
Bruttowert 31.12.2021 85 8.287 10.761 21.216 946 13.078 54.373
Abschreibungen und Wert
berichtigungen 01.01.2020 85 5.297 9.420 24.369 2.626 10.715 52.512
Zugänge - 20 868 2.055 101 639 3.683
Abgänge - -83 - -97 -1.812 -458 -2.450
Abschreibungen und Wert
berichtigungen 31.12.2020 85 5.234 10.288 26.327 915 10.896 53.745
Zugänge - 690 376 2.236 3 258 3.563
Abgänge durch Entkonsolidierung
Verkauf IP Colocation GmbH
und IP Exchange GmbH - -29 - -10.249 - - -10.278
Abschreibungen und Wert
berichtigungen 31.12.2021 85 5.895 10.664 18.314 918 11.154 47.030
Buchwerte zum 31.12.2020 - 2.083 473 9.799 17 10 12.382
Buchwerte zum 31.12.2021 - 2.392 97 2.902 28 1.924 7.343

18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen, die nicht mehr als 180 Tage überfällig sind, weisen historisch auf der Basis der letzten fünf Jahre hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit eine sehr geringe Verlustrate von 0,1 % aus. Sofern sich also die Bonität des Kunden in den ersten 180 Tagen nach Leistungserbringung nicht signifikant ändert, wird – gestützt auf historische Erfahrungswerte und aus Wesentlichkeitsgründen – von einer Einzelwertberichtigung in den ersten 180 Tagen abgesehen. Für die Forderungen wird eine Risikovorsorge für einen erwarteten Ausfall in Höhe der oben erwähnten Verlustrate von 0,1 % auf diesen Forderungsbestand gebildet. Sofern die Forderungen über 180 Tage überfällig sind, unterliegen sie der Einzelfallbetrachtung, d. h., sämtliche Forderungen, die mehr als 180 Tage überfällig sind, werden einzeln auf etwaigen Wertberichtigungsbedarf hin analysiert. Zum 31. Dezember 2021 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T € 326 (2020: T € 585) wertgemindert. Die Einzelwertberichtigungen und die Risikovorsorge für die erwarteten Kreditausfälle entwickelten sich wie folgt:

In T € 2021 2020
Wertberichtigung 1. Januar 585 213
Aufwandswirksame Zuführungen 123 441
Verbrauch -49 -
Auflösung -333 -69
Wertberichtigung 31. Dezember 326 585

Die Wertberichtigung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021 ergibt sich wie folgt:

In T € Verlustrate
(gewichteter
Durchschnitt)
Brutto
buchwert
Wert
berichtigung
Beeinträch
tigte Bonität
Forderungen
Erwarteter Kreditausfall 0,1 % 35.398 -27 nein
Einzelwertberichtigung 82,3 % 352 -299 ja
Summe 35.750 -326 35.424

Im Geschäftsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T € 28 (2020: T € 248) abgeschrieben.

Im Geschäftsjahr 2021 gab es Zahlungseingänge in Höhe von T € 27 (2020: T € 263) auf abgeschriebene Forderungen mit einem Buchwert von T € 32 (2020: T € 340).

19 Vorauszahlungen

Die langfristigen Vorauszahlungen in Höhe von T € 1.138 (2020: T € 1.664) sowie die kurzfristigen Vorauszahlungen in Höhe von T € 5.799 (2020: T € 3.214) enthalten im Wesentlichen Vorauszahlungen für Service-, Wartungs-, Miet-, Lizenz- und Versicherungsverträge.

20 Vorratsvermögen

Das Vorratsvermögen zum 31. Dezember 2021 beträgt T € 249 (2020: T € 57) und enthält zur Veräußerung bestimmte Handelswaren in Höhe von T € 225 (2020: T € 0) sowie Verbrauchsmaterial in Höhe von T € 24 (2020: T € 57).

21 Sonstige Vermögenswerte

In T € 2021 2020
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen gegenüber dem Finanzamt 2.570 855
Forderungen aus Untermietverträgen 614 627
Geleistete Barkautionen 606 885
Forderungen aus Mehrkomponentengeschäften 448 730
Vertragsanbahnungskosten 156 158
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 579 259
Kurzfristige Vermögenswerte 4.973 3.514
In T € 2021 2020
Langfristige Vermögenswerte
Geleistete Barkautionen 390 895
Forderungen aus Untermietverträgen 16 632
Forderungen aus Mehrkomponentengeschäften 21 324
Vertragsanbahnungskosten - 41
Sonstige langfristige Vermögenswerte 110 169
Langfristige Vermögenswerte 537 2.061

22 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betragen zum Bilanzstichtag 2021 T € 56.700 (2020: T € 44.925) und setzen sich aus Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbeständen zusammen.

23 Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft betrug zum 1. Januar 2021 € 124.472.487 und setzte sich aus 124.472.487 nennwertlosen Namens-Stammaktien zusammen.

Im Laufe des Geschäftsjahres sind Wandlungsrechte auf Basis der Aktienoptionsprogramme ausgeübt und 107.000 Wandelschuldverschreibungen in Aktien gewandelt worden.

Die Veränderungen der Stammaktien und des gezeichneten Kapitals stellen sich wie folgt dar:

Stammaktien
als Stückaktien
In €
Stand zum 1. Januar 2021 124.472.487 124.472.487
Zuführung aufgrund der Ausgabe von Stammaktien
als Stückaktien 107.000 107.000
Stand zum 31. Dezember 2021 124.579.487 124.579.487

Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von € 0,03 je dividendenberechtigter Stückaktie (T € 3.725).

24 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage betrug zum 31. Dezember 2021 T € 144.147 (2020: T € 144.160). In diesem Betrag ist die abgegrenzte aktienbasierte Vergütung aus den Aktienoptionsprogrammen enthalten. Die Veränderung zum Vorjahr resultiert aus der Ausübung von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von T € 47 und aus nicht zahlungswirksamer aktienbasierter Vergütung in Höhe von T € -60.

25 Genehmigtes und bedingtes Kapital

Genehmigtes Kapital. Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 ermächtigt, bis zum 19. Mai 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und /oder Sacheinlage einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt € 37.000.000,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das Bezugsrecht kann den Aktionären auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats in fünf Fällen ausgeschlossen werden: Erstens, um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen; zweitens, wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlage im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen oder von Ansprüchen auf den Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft ausgegeben werden; drittens, wenn die neuen Aktien gegen Bareinlage ausgegeben werden und der Ausgabepreis je neuer Aktie den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabepreises nicht wesentlich unterschreitet. Die Anzahl der in dieser Weise unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien darf insgesamt 10% des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung. Auf die Höchstgrenze von 10% des Grundkapitals sind andere Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden. Ebenfalls anzurechnen sind Aktien, die zur Bedienung von Options- und/oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten aus Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder -genussrechten auszugeben sind, sofern diese Schuldverschreibungen oder Genussrechte während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden; viertens, soweit es erforderlich ist, um Inhabern bzw. Gläubigern von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen mit Optionsund /oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten, die von der Gesellschaft oder einer Konzerngesellschaft der Gesellschaft im Sinne von § 18 AktG ausgegeben wurden oder noch werden, an der die Gesellschaft

unmittelbar oder mittelbar mit Mehrheit beteiligt ist, ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte bzw. nach Erfüllung von Optionsausübungs- oder Wandlungspflichten zustehen würde; fünftens, wenn die neuen Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder Arbeitnehmer eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder Mitglieder der Geschäftsführung eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens ausgegeben werden sollen, wobei das Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft bzw. das Organverhältnis oder Arbeitsverhältnis zu einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss; in dem durch § 204 Abs. 3 Satz 1 AktG zugelassenen Rahmen kann die auf die neuen Aktien zu leistende Einlage aus dem Teil des Jahresüberschusses gedeckt werden, den Vorstand und Aufsichtsrat nach § 58 Abs. 2 AktG in andere Gewinnrücklagen einstellen können. Die Anzahl der in dieser Weise unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien darf insgesamt 5% des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung; und nur, soweit die während der Laufzeit dieser Ermächtigung auf der Grundlage dieser Ermächtigung oder eines anderen genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- und/oder Sacheinlage ausgegebenen Aktien insgesamt 20% des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung. Auf die vorstehend genannte 20%-Grenze werden angerechnet eigene Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußert werden, sowie neue Aktien, die aufgrund von während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts begebenen Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder Options- bzw. Wandelgenussrechten auszugeben sind. Von der Anrechnung ausgenommen sind solche Aktien, die aufgrund von Wandelschuldverschreibungen aus einem q.beyond AG Aktionsoptionsplan zu Gunsten von Vorstandsmitgliedern und Mitarbeitern der

Gesellschaft sowie Mitgliedern der Geschäftsführung von verbundenen Unternehmen und deren Mitarbeitern auszugeben sind. Das genehmigte Kapital soll es der q.beyond AG ermöglichen, schnell und flexibel auf Möglichkeiten am

Kapitalmarkt zu reagieren und sich bei Bedarf Eigenkapital zu günstigen Konditionen zu beschaffen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde es nicht genutzt.

Bedingtes Kapital. Das bedingte Kapital beträgt zum Stichtag insgesamt € 27.344.500 und teilt sich auf in das bedingte Kapital IV in Höhe von € 25.000.000, das bedingte Kapital VIII in Höhe von € 1.919.500 und das bedingte Kapital IX in Höhe von € 425.000.

Die bedingten Kapitalien VIII und IX dienen der Gewährung von Wandlungsrechten der Inhaber von Wandelschuldverschreibungen, die die q.beyond AG im Rahmen der bestehenden Aktienoptionspläne an Vorstandsmitglieder (bedingtes Kapital IX) bzw. an Geschäftsführer verbundener Unternehmen, Mitarbeiter der q.beyond AG und verbundener Unternehmen (bedingtes Kapital VIII) ausgegeben hat bzw. ausgeben kann. Das bedingte Kapital IV kann der Vorstand zur Schaffung von handelbaren Options- und /oder Wandelschuldverschreibungen nutzen, zu deren Ausgabe er durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 ermächtigt ist, um für die Gesellschaft zusätzlich zu den klassischen Möglichkeiten der

Fremd- und Eigenkapitalaufnahme je nach Marktlage attraktive Finanzierungsalternativen am Kapitalmarkt zu nutzen. Die Schuldverschreibungen können gegen Barleistung, aber auch gegen Sachleistung ausgegeben werden. Der Vorstand ist in vier Fällen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auf solche Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen auszuschließen, nämlich erstens, um Spitzenbeträge auszugleichen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben; zweitens, wenn die Schuldverschreibungen, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen, gegen Sachleistung ausgegeben werden; drittens bei Ausgabe der Schuldverschreibungen gegen bar nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG, wenn der Ausgabepreis den Marktwert der Anleihen nicht wesentlich unterschreitet; und viertens, um den Inhabern bzw. Gläubigern bereits zuvor ausgegebener Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht zum Verwässerungsausgleich zu gewähren. Von der Ermächtigung zur Ausgabe handelbarer Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen hat der Vorstand bisher keinen Gebrauch gemacht.

Der Ausschluss des Bezugsrechts von Aktionären nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG darf für die Verwendung eigener Aktien, für die Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital sowie die Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen während der Laufzeit der jeweiligen Ermächtigung zusammengenommen maximal 10% des Grundkapitals betreffen. Im Übrigen darf der Ausschluss des Bezugsrechts von Aktionären, gleich auf welcher Rechtsgrundlage, für die Verwendung eigener Aktien, für die Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital sowie die Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen (auch solcher im Rahmen von q.beyond-Aktienoptionsplänen) während der Laufzeit der jeweiligen Ermächtigung zusammengenommen maximal 20% des Grundkapitals betreffen.

26 Sonstige Rücklagen

Die Entwicklung der sonstigen Rücklagen in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellt.

Die sonstigen Rücklagen setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

In T € 2021 2020
Sonstige Rücklagen
Versicherungsmathematische Verluste Pensionspläne -2.598 -3.660
Latente Steuern 846 1.194
Sonstige Rücklagen -1.752 -2.466

27 Andere finanzielle Verbindlichkeiten

Die anderen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus bedingten Gegenleistungen in Höhe von T € 1.861 (T € 0), einer Darlehensverbindlichkeit mit einer festen Laufzeit bis zum 30. September 2024 gegenüber einem assoziierten Unternehmen in Höhe von T € 500 (2020: T € 0) sowie aus Wandelschuldverschreibungen (siehe Ziffer 36) in Höhe von T € 14 (2020: T € 21) zusammen.

Bedingte Gegenleistung (siehe Ziffer 2). Der erstmalige Ansatz einer Earn-out-Verpflichtung gegenüber dem ehemaligen Gesellschafter der datac Kommunikationssysteme GmbH erfolgt nach einer wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenario-Betrachtung und beläuft sich auf T € 1.127. Die q.beyond AG ist gegenüber dem Minderheitsgesellschafter der q.beyond logineer GmbH die Verpflichtung eingegangen, in Höhe ihrer Beteiligung die aus der Spaltung resultierende potenzielle Steuerbelastung zu übernehmen. Die Belastung wurde mit T € 734 bewertet.

Hinsichtlich der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing wird auf Ziffer 16 verwiesen.

28 Pensionsrückstellungen

q.beyond hat leistungsorientierte Pensionspläne aufgelegt, die teilweise über Rückdeckungsversicherungen abgesichert sind, die als Planvermögen im Sinne von IAS 19 klassifiziert werden.

Die Pensionsrückstellungen decken die Verpflichtungen aus Versorgungszusagen gegenüber einem Mitglied des Aufsichtsrats, die ihm im Rahmen seiner vorherigen Tätigkeit als Mitglied des Vorstands von q.beyond gewährt wurden, gegenüber zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern der ehemaligen INFO AG sowie Verpflichtungen aus Pensionszusagen, die einem Teil der Mitarbeiter von q.beyond in Vorjahren gegeben wurden, ab.

Die betriebliche Altersversorgung beruht auf leistungsorientierten Versorgungszusagen, bei denen im Wesentlichen die jeweilige Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und die versorgungsrelevanten Bezüge maßgeblich sind. Diese leistungsorientierten Pläne belasten q.beyond mit versicherungsmathematischen Risiken, zum Beispiel dem Langlebigkeits- und dem Zinsrisiko.

Die Pensionsrückstellungen sind für leistungsorientierte Versorgungspläne nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren entsprechend den Vorgaben in IAS 19 unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung bewertet. Biometrische Rechnungsgrundlagen sind die im Jahr 2018 neu veröffentlichten Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck – Lizenz Heubeck-Richttafeln-GmbH, Köln.

q.beyond erfasst die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis. Der kumulierte, im sonstigen Ergebnis erfasste Betrag der versicherungsmathematischen Verluste nach Steuern beträgt im Geschäftsjahr 2021 T € 1.752 (2020: T € 2.466). Die Summe der versicherungsmathematischen Gewinne (2020: Verluste) nach Steuern beträgt im Geschäftsjahr 2021 T € 714 (2020: T € -319).

In T € 2021 2020
Anwartschaftsbarwert zum 1. Januar 8.683 8.423
Zinsaufwand 34 46
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste)
aufgrund der Veränderungen von finanziellen Annahmen -714 401
aufgrund von Anpassungen (experience adjustments) -334 74
Pensionszahlungen -366 -261
Anwartschaftsbarwert zum 31. Dezember 7.303 8.683
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1. Januar -2.356 -2.130
Zinserträge -10 -12
Erträge aus Planvermögen ohne Beträge, die in den Nettozinsaufwendungen
und -erträgen enthalten sind -14 -4
Auszahlungen 120 -
Beiträge durch die Gesellschaft -213 -210
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember -2.473 -2.356
Pensionsrückstellung zum 31. Dezember 4.830 6.327
Abzinsungsfaktor 1,02 % 0,40 %
Gehaltssteigerungsrate 2,00 % 2,00 %
Rententrend 1,00 % 1,00 %

Aufwendungen aus Planvermögen ohne Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfassten Aufwendungen und Erträge aus den leistungsorientierten Plänen setzen sich wie folgt zusammen:

In T € 2021 2020
Pensionsaufwand
Zinsaufwand 34 46
Erfolgswirksame Erträge des Fondsvermögens -10 -12
Pensionsaufwand 24 34

Für 2022 werden Pensionszahlungen in Höhe von T € 222 sowie Finanzierungsbeiträge zum Planvermögen in Höhe von T € 213 erwartet.

Eine Veränderung der oben genannten wesentlichen, für die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen zum Stichtag verwendeten Annahmen von jeweils einem halben Prozentpunkt würde die Pensionsverpflichtungen folgendermaßen erhöhen bzw. vermindern:

In T € Veränderung
der Pensions
verpflichtung
Pensions
verpflichtung
Veränderung Rechnungszinssatz +0,5 % -509 6.794
Veränderung Rechnungszinssatz -0,5 % 567 7.870

Am 31. Dezember 2021 lag die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung bei 15,2 Jahren (2020: 15,3 Jahre).

Die Leistungen des Arbeitgebers zu beitragsorientierten Versicherungsplänen betrugen im Geschäftsjahr 2021 T € 5.556 (2020: T € 4.969).

29 Sonstige Rückstellungen und Steuerrückstellungen

(a) Sonstige Rückstellungen

In T € Restruk
turierung
Abfin-
dungen
Rückbau Belastende
Verträge
Prozess
risiken
Gewähr-
leistung
Summe
Stand zum
1. Januar 2021 4.919 1.076 565 107 66 24 6.757
Gebildete Rückstellungen - 652 926 162 - - 1.740
Verwendete Rückstellungen 3.003 409 - 54 - - 3.466
Aufgelöste Rückstellungen 97 183 - - 66 24 370
Stand zum
31. Dezember 2021 1.818 1.137 1.491 215 - - 4.661
Langfristig - - 440 - - - 440
Kurzfristig 1.818 1.137 1.051 215 - - 4.221
Stand zum
31. Dezember 2021 1.818 1.137 1.491 215 - - 4.661

Restrukturierung. Die Beendigung der Restrukturierungsmaßnahmen für die in den Vorjahren passivierten Rückstellungen wird im Geschäftsjahr 2022 erfolgen.

Abfindungen. Im Laufe des Jahres 2021 wurden Rückstellungen in Höhe von T € 652 für die Leistungen an Arbeitnehmer aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses passiviert, deren Verwendung im Jahr 2022 erfolgen wird. Die geschätzten Kosten basieren auf den Bedingungen der entsprechenden Verträge. Zum Bilanzstichtag bestehen auch noch aus dem Jahr 2020 resultierende Verpflichtungen, deren Inanspruchnahme im Jahr 2022 erfolgen wird.

Rückbau. Die Rückbauverpflichtungen beziehen sich im Wesentlichen auf gemietete Büroräume in Höhe von T € 1.051 (2020: T € 125), deren Mietlaufzeit zum 31. Dezember 2022 endet, sowie auf ein gemietetes Rechenzentrum in Höhe von T € 440 (2020: T € 440), dessen Mietlaufzeit am 30. April 2023 endet.

Belastende Verträge. Die belastenden Verträge betreffen antizipierte Verluste aus einem Handelsgeschäft in Höhe von T € 162 sowie Mietnebenkosten einer gemieteten Immobilie in Höhe von T € 53 (2020: T € 107), deren Mietsache nur noch in vermindertem Umfang genutzt werden kann und dessen belasteter Vertrag am 31. Dezember 2022 endet.

In T € Körperschaft
steuer nebst
Solidaritäts
zuschlag
Gewerbe
steuer
Zinsen nach
§ 233a AO
Summe
Stand zum 1. Januar 2021 157 169 6 332
Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses
übernommen 23 82 - 105
Gebildete Rückstellungen 283 1.823 - 2.106
Verwendete Rückstellungen -180 -238 -6 -424
Abgang durch Entkonsolidierung -227 -271 - -498
Stand zum 31. Dezember 2021 56 1.565 - 1.621

(b) Steuerrückstellungen

30 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

In T € 2021 2020
Langfristig
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.125 -
Langfristig 1.125 -
In T € 2021 2020
Kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.887 10.392
Personalverbindlichkeiten 7.229 7.914
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt 1.537 1.815
Vertragsverbindlichkeiten 74 670
Sonstige Verbindlichkeiten 1.523 1.645
Kurzfristig 24.250 22.436

31 Rechnungsabgrenzungsposten

Im Voraus zahlbare Entgelte, denen keine Dienstleistung oder die Übertragung eines Guts gegenübersteht, werden zeitproportional über die Vertragslaufzeit bzw. den Zeitraum, für den die jeweilige Kundenbeziehung voraussichtlich bestehen wird, abgegrenzt.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung ist in drei Bereiche unterteilt: betriebliche Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Die Darstellung des Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode. Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten werden die Auszahlungen aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen ausgewiesen. Zinseinnahmen werden dem Bereich der betrieblichen Tätigkeit zugeordnet, während Zinszahlungen unter dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Berücksichtigung finden. Steuerzahlungen werden in voller Höhe im Bereich der betrieblichen Tätigkeit ausgewiesen, da eine Zuordnung zu einzelnen Geschäftsbereichen nicht durchführbar ist.

32 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2021 T € -7.662 und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr nochmals um T € 2.696 verschlechtert. Der negative Cashflow resultiert im Wesentlichen aus dem negativen Ergebnis vor Ertragsteuern, das bereinigt um den Gewinn aus dem Verkauf von Tochterunternehmungen in Höhe von T € 34.430 (2020: T € 0) T € -19.792 betrug, sowie aus Ertragsteuerzahlungen in Höhe von T € 3.553 (2020: T € 406).

33 Cashflows aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2021 T € 24.698 (2020:T € -7.087). Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist auf Einzahlungen aus den Verkäufen der IP Exchange GmbH in Höhe von T € 44.032 und der IP Colocation GmbH in Höhe von T € 9.587 zurückzuführen. Demgegenüber standen Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen in Höhe von T € 15.483 (2020: T € 1.515) und assoziierte Unternehmen in Höhe von T € 6.391 (2020: T € 0). Die Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten sind gegenüber dem Vorjahr um T € 1.693 gestiegen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2021 T € -5.261 (2020: T € -9.053). Der Mittelabfluss resultiert im Wesentlichen aus Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen in Höhe von T € -5.408 (2020: T € -5.651). Im Geschäftsjahr 2020 wurde an die Anteilseigner der q.beyond AG eine Dividende in Höhe von T € -3.725 ausgezahlt.

In T € 01.01.2021 Zahlungs
wirksame
Veränderungen
Nicht zahlungs
wirksame
Veränderungen
Zugänge durch
Erstkon
solidierung
Abgänge durch
Entkonsolidie
rung/Verkauf
31.12.2021
Finanzverbindlichkeiten
Langfristige Darlehen - 500 - - - 500
Leasingverbindlichkeiten 17.868 -5.664 1.351 9.989 -9.871 13.673
Finanzverbindlichkeiten 17.868 -5.164 1.351 9.989 -9.871 14.173

Sonstige Erläuterungen

34 Tochterunternehmen

Der Konzernabschluss umfasst folgende Unternehmen:

In T € Anteil
in %
Eigenkapital
31.12.2021
Jahreser
gebnis 2021
Tochterunternehmen, Sitz, Land
(Angaben gemäß handelsrechtlichem Jahresabschluss)
Incloud Engineering GmbH, Darmstadt, Deutschland 100,00 612 -
1
Q.BEYOND SIA, Riga, Lettland 100,00 199 37
datac Kommunikationssysteme GmbH, Augsburg, Deutschland 100,00 1.080 110
scanplus GmbH, Ulm, Deutschland 100,00 9.922 -838
2
q.beyond logineer GmbH, Bremen, Deutschland 51,00 591 238
3

1 Ergebnisabführungsvertrag mit der q.beyond AG seit dem 01.01.2021.

2 Rumpfgeschäftsjahr vom 06.10.2021 bis 31.12.2021.

3 Rumpfgeschäftsjahr vom 01.09.2021 bis 31.12.2021.

Die Beherrschung an allen Tochterunternehmen resultiert aus Stimmrechten.

Zum Erwerb der datac Kommunikationssysteme GmbH, der scanplus GmbH und der q.beyond logineer GmbH verweisen wir auf die Angaben unter Ziffer 2.

35 Segmentberichterstattung

Die Grundlage für die Bestimmung der Segmente ist entsprechend den Vorschriften des IFRS 8 die interne Organisationsstruktur des Unternehmens, die von der Unternehmensleitung für betriebswirtschaftliche Entscheidungen und Leistungsbeurteilungen zugrunde gelegt wird.

Cloud & IoT. Das Segment bündelt sämtliche IT-Dienste, die Unternehmen den schrittweisen Übergang in das digitale Zeitalter erleichtern, und beinhaltet zudem ein breites IoT-Leistungsspektrum. Immer häufiger kombinieren Kunden IoT- und IT-Dienste. Alle wesentlichen IT-Funktionen lassen sich als schlüsselfertige Cloud-Module oder als individuelle Outsourcing-Dienste beziehen – das Spektrum reicht von virtuellen IT-Arbeitsplätzen und Business-Applikationen über flexible IT-Ressourcen bis zu umfassenden Kommunikations- und Netzwerkdiensten. Hinzu kommen Colocation-Services rund um die Bereitstellung von Rechenzentrumskapazitäten.

Auch das IoT-Geschäft deckt die komplette Bandbreite ab und bietet Softwarekompetenz, die Hardware vom Sensor bis zum Gateway, die sichere Übertragung von Daten sowie deren Speicherung.

SAP. Das Segment "SAP" umfasst die Beratung von Unternehmen bei der Digitalisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen auf der Basis von SAP-Technologien sowie den Betrieb entsprechender Anwendungen. q.beyond ist ein SAP-Full-Service-Dienstleister und verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Basisbetrieb, Application-Management, Implementierung, Anwendersupport und Wartung sowie bei Lizenz- und Mietmodellen.

Als zentrale Steuerungsgröße der Segmente dient dem Management der Segmentbeitrag. Dieser ist definiert als EBITDA vor allgemeinen Verwaltungskosten und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis. Im Rahmen der Ergebnisrechnung werden somit die Kosten der umgesetzten Leistungen sowie die Marketing- und Vertriebskosten vollständig dem jeweiligen Segment zugeordnet. Die direkte und indirekte Zuordnung der Kosten auf die einzelnen Segmente entspricht der internen Berichterstattung und Steuerungslogik. Die indirekte Zuordnung der Kosten erfolgt primär auf der Basis der Inanspruchnahme der Ressourcen durch die jeweiligen Segmente. Der Vorstand erhält keine regelmäßigen Informationen zu segmentspezifischen Vermögen und Schulden sowie allgemeinen Verwaltungskosten, Abschreibungen und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis als Bestandteil der Segmentergebnisgröße.

In T € Cloud & IoT SAP Konzern
Geschäftsjahr 2021
Umsatzerlöse 113.651 41.510 155.161
Kosten der umgesetzten Leistungen -91.140 -33.746 -124.886
Bruttoergebnis vom Umsatz 22.511 7.764 30.275
Marketing- und Vertriebskosten -10.180 -2.387 -12.567
Segmentbeitrag 12.331 5.377 17.708
Allgemeine Verwaltungskosten -17.157
Abschreibungen (inklusive aktienbasierter Vergütung) -16.556
Sonstiges betriebliches Ergebnis 31.185
Operatives Ergebnis (EBIT) 15.180
Finanzerträge 35
Finanzierungsaufwendungen -309
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -268
Ergebnis vor Ertragsteuern 14.638
Ertragsteuern -4.793
Konzernergebnis 9.845
In T € Cloud & IoT SAP Konzern
Geschäftsjahr 2020
Umsatzerlöse 102.001 41.415 143.416
Kosten der umgesetzten Leistungen -85.551 -34.703 -120.254
Bruttoergebnis vom Umsatz 16.450 6.712 23.162
Marketing- und Vertriebskosten -8.696 -3.866 -12.562
Segmentbeitrag 7.754 2.846 10.600
Allgemeine Verwaltungskosten -14.721
Abschreibungen (inklusive aktienbasierter Vergütung) -16.848
Sonstiges betriebliches Ergebnis 2.143
Operatives Ergebnis (EBIT) -18.826
Finanzerträge 52
Finanzierungsaufwendungen -464
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -39
Ergebnis vor Ertragsteuern -19.277
Ertragsteuern -620
Konzernergebnis -19.897

In den Erlösen enthalten sind T € 3.134 mit Kunden aus der EU (im Wesentlichen Niederlande [T € 824], Malta [T € 573], Österreich [T € 466], Spanien [T € 198] und Irland [T € 186]) sowie T € 3.678 mit Kunden außerhalb der EU (im Wesentlichen Großbritannien [T € 2.261] und die Schweiz [T € 1.057]); alle anderen Umsätze betreffen das Inland.

Die Segmente "Cloud & IoT" und "SAP" umfassen im Geschäftsjahr 2021 zwei Kunden, deren Anteil am Gesamtumsatz jeweils 16,2% und 10,7% betrug.

36 Aktienoptionsprogramme

Seit 1999 hat q.beyond insgesamt acht Aktienoptionspläne aufgelegt, die die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 0,01 an Arbeitnehmer, Vorstandsmitglieder und Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen vorsehen. Die Zuteilung der Wandelschuldverschreibungen erfolgt grundsätzlich durch den Vorstand. Über die Zuteilung an Vorstandsmitglieder der q.beyond AG entscheidet allein der Aufsichtsrat.

Die Teilnehmer der Programme erhalten das Recht, Wandelschuldverschreibungen gegen Zahlung des Nennbetrags von € 0,01 zu zeichnen und jede Wandelschuldverschreibung gegen Zahlung des Ausübungspreises in eine auf den Namen lautende Stückaktie umzutauschen. Der Ausübungspreis der Wandelschuldverschrei

bung entspricht dem Börsenpreis der Aktie am Ausgabestichtag. Die Wandelschuldverschreibungen haben eine Laufzeit von acht Jahren und unterliegen ab Zeichnung einer Sperrfrist von vier Jahren. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 sind die Aktienoptionspläne AOP 2012 und AOP 2015 aktiv. Wandelschuldverschreibungen im Rahmen des AOP 2012 konnten letztmalig am 15. Mai 2017 gezeichnet werden. Zuteilungen und Zeichnungen im AOP 2015, der allein Vorstandsmitgliedern zugänglich ist, waren bis zum 26. Mai 2020 möglich.

Das Wandlungsrecht im Rahmen der AOP 2012 und 2015 darf – frühestens nach Ablauf einer Wartefrist von 4 Jahren – nur ausgeübt werden, wenn mindestens eine der folgenden zwei Bedingungen erfüllt ist: Entweder ist der Aktienkurs um mindestens 20% höher als der Wandlungspreis oder die Aktie hat sich seit dem Zeichnungstag relativ besser entwickelt als der TecDAX. Für die Wandelschuldverschreibungen der nicht mehr nutzbaren AOP 2000, 2000A, 2001 und 2002 wurden auf der Basis von IFRS 2 keine Personalkosten erfasst. Für die AOP 2012 und AOP 2015 waren in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 keine Optionswerte zu ermitteln. Die zum 31. Dezember 2021 bzw. 31. Dezember 2020 ausstehenden Wandelschuldverschreibungen der aktiven Programme verteilen sich wie folgt:

Anzahl der
Wandelschuld
verschreibungen
Gewichteter
Ausübungs
preis in €
Ausstehend zum 31. Dezember 2019 2.501.500 2,06
im Jahr 2020 verfallen -93.500 2,26
im Jahr 2020 ausgeübt -300.000 1,13
Ausstehend zum 31. Dezember 2020 2.108.000 2,18
im Jahr 2021 verfallen -92.000 1,82
im Jahr 2021 ausgeübt -107.000 1,44
Laufzeit der Wandelschuldverschreibungen abgelaufen -508.100 2,85
Ausstehend zum 31. Dezember 2021 1.400.900 2,02

Für 508.100 Wandelschuldverschreibungen ist im Geschäftsjahr 2021 die Laufzeit von acht Jahren abgelaufen. Am Ende der Laufzeit hat q.beyond den Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibung von € 0,01 je WSV zuzüglich einer Verzinsung von 3,5% p.a. für die gesamte Laufzeit an die Gläubiger der Wandelschuldverschreibungen zurückgezahlt. Hierdurch entstand ein Zinsaufwand von € 1.430.

Die Bandbreite für die Ausübungspreise der ausstehenden 1.400.900 Wandelschuldverschreibungen liegt zwischen € 1,14 und € 4,59, und die Restzeit zur Ausübung reicht von unmittelbar ausübbar bis spätestens zum 14. Mai 2025. Der Ausübungspreis wird zum Zeitpunkt der Zeichnung festgelegt und kann sich danach nicht mehr ändern. Das Unternehmen erwartet die Wandlung der ausstehenden Wandelschuldverschreibungen in Abhängigkeit von der Kursentwicklung bis spätestens 2025.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 ist für alle ausstehenden Wandelschuldverschreibungen die festgelegte Sperrfrist von vier Jahren zwar abgelaufen, aber nur 195.500 Aktienoptionen waren zum Bilanzstichtag unmittelbar ausübbar. Eine Ausübung der übrigen 1.205.400 Wandelschuldverschreibungen war wegen der nicht vollständig erfüllten Anleihebedingungen noch nicht möglich.

Im Geschäftsjahr 2021 betrug der Ertrag aus der nicht zahlungswirksamen aktienbasierten Vergütung aus den aktiven Aktienoptionsprogrammen 2012 und 2015 T € 60 (2020: Ertrag von T € 10).

Share-Matching-Plan 2020

Die Planteilnehmer konnten vom 1. September bis zum 9. Oktober 2020 Aktien der q.beyond AG in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erwerben. q.beyond wird jedem Planteilnehmer nach dem 31. Dezember 2022 in einem fest definierten Verhältnis Matching-Aktien gewähren, wenn bis zum Jahresende 2022 mindestens ein Aktienkurs von € 2,80, aber höchstens € 4,00 erreicht ist. Die Anzahl der Matching-Aktien je Teilnehmer ist dabei abhängig von der Anzahl der zu Planbeginn erworbenen Aktien und vom Verbleib des Planteilnehmers im q.beyond-Konzern während der Laufzeit des Plans. q.beyond plant unverändert die Bedienung des Incentives durch Leistung einer Barzahlung, die dem Börsenwert der zu gewährenden Matching-Aktien zum Fälligkeitszeitpunkt entspricht, ist aber auch berechtigt, den Anspruch durch Lieferung von tatsächlichen Aktien zu erfüllen.

Die Planteilnehmer haben im Erwerbszeitraum vom 1. September bis zum 9. Oktober 2020 insgesamt 1.025.369 Aktien erworben. Im Geschäftsjahr 2021 hat sich die Zahl der berechtigten Aktien auf 920.369 Aktien vermindert.

Die Verpflichtung aus dem Share-Matching-Plan wurde am Tag der Gewährung mit dem beizulegenden Zeitwert erstmals erfasst. Der beizulegende Zeitwert der im abgelaufenen Geschäftsjahr zugesagten Matching-Aktien wurde dabei durch ein Berechnungsmodell auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt. In dieses Modell ist die q.beyond-Aktie mit einer zum Bilanzstichtag erwarteten gewichteten Volatilität und einem Kurs von € 1,962 je Aktie eingeflossen. Die erwartete Volatilität basiert auf impliziten Volatilitäten aus gehandelten Optionen des Unternehmens, die auf die Optionsdaten (Laufzeit und Zielaktienkurs) des Share-Matching-Plans kalibriert werden. Im Modell wurden ein risikoloser Zinssatz von -0,505 % sowie eine erwartete Dividendenrendite von 0% verwendet.

Die aktienbasierten Vergütungen werden zeitanteilig bis zum 31. Dezember 2022 in der Gewinn-und-Verlust--Rechnung erfasst. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Aufwendungen von T € 173 T (2020: T € 25) erfasst. Für die Verpflichtungen aus dem Share-Matching-Plan 2021 wurde zum 31. Dezember 2021 eine Schuld in Höhe von T € 198 (Stand am 31. Dezember 2020: T € 25) passiviert.

Mitarbeiteraktienprogramm 2021

Der Vorstand der q.beyond AG hat im Mai 2021 allen Beschäftigten der q.beyond AG und verbundenen Unternehmen die Teilnahme an einem Mitarbeiteraktienprogramm 2021 auf freiwilliger Basis angeboten. Das Beteiligungsprogramm läuft bis zum 31. Dezember 2022.

Jeder Planteilnehmer konnte bis zum 21. Juni 2021 maximal 2.100 Aktien der q.beyond AG in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erwerben. Jeder Planteilnehmer erhält von q.beyond für je drei erworbene Aktien der q.beyond AG eine Aktie gratis dazu, wenn der Beschäftigte die erworbenen Aktien bis zum 31. Dezember 2022 ununterbrochen hält und bei einem Unternehmen der q.beyond-Gruppe beschäftigt bleibt. Die Gewährung der Gratisaktien am Ende der Laufzeit ist nicht an die Entwicklung des Aktienkurses der q.beyond AG geknüpft. Der Vorstand ist am Ende des Beteiligungsprogramms berechtigt, statt der Gratisaktien eine Barzahlung, die dem Börsenkurs der Aktien am Auszahlungstag entspricht, an die Planteilnehmer zu leisten. Bis zum 21. Juni 2021 haben die Planteilnehmer insgesamt 327.900 Aktien erworben. Zum 31. Dezember 2021 hat sich die Zahl der berechtigten Aktien durch Mitarbeiteraustritte auf 312.600 Aktien vermindert. Die Aufwendungen aus dem Mitarbeiteraktienprogramm 2021 werden als anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich qualifiziert. Es handelt sich um eine besondere Form der erfolgsabhängigen Vergütung an Mitarbeiter, deren Wert durch den Aktienkurs bestimmt ist, aber nicht von seiner Entwicklung abhängt. Den Anspruch auf Gewährung von Gratisaktien haben nur solche Teilnehmer, die bis zum Programmende ununterbrochen Mitarbeiter von q.beyond oder eines Tochterunternehmens sind.

Die Verpflichtungen aus der anteilsbasierten Vergütung werden bei der erstmaligen Erfassung und zu jedem Berichtsstichtag bis zur Begleichung der Schuld mit dem beizulegenden Zeitwert der Verpflichtung bewertet. Der Effekt aus der jeweiligen Neubewertung der Verpflichtung wird in den Folgeperioden erfolgswirksam erfasst, unabhängig davon, ob die Veränderung des Zeitwerts durch die Aktienkursentwicklung oder die geänderte Anzahl der Anspruchsberechtigten verursacht wurde.

Die Erstbewertung erfolgte zum Zusagezeitpunkt am 21. Juni 2021 mit dem beizulegenden Zeitwert von € 0, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Gegenleistung der Planteilnehmer erbracht war.

Unter Berücksichtigung des Schlusskurses der q.beyond-Aktie in Höhe von € 1,962 beträgt der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung am 31. Dezember 2021 T € 70; dementsprechend wurden im Geschäftsjahr 2021 Aufwendungen von T € 70 in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

37 Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die gemäß IAS 24 angabepflichtige Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen der Gruppe umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrats.

Vergütung des Vorstands

In T € 2021 2020
Vergütung des Vorstands
Kurzfristig fällige Leistungen 408 413
Andere langfristig fällige Leistungen - 139
Vergütung des Vorstands 408 552

Die Gesamtvergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 beläuft sich auf T € 408 im Vergleich zu T € 552 im Vorjahr. Diese verteilt sich auf eine Festvergütung von T € 300 (2020: T € 300), Nebenleistungen von T € 34 (2020: T € 32) sowie variable Vergütungen von T € 74 aus dem Short-Term Incentive (STI) (2020: T € 220 aus Short-Term und Long-Term Incentive).

Der Anspruch auf die variable Vergütung aus dem STI ist mit der Tätigkeit des Vorstands im Berichtsjahr vollständig erdient, die tatsächliche Auszahlung erfolgt entsprechend der vom Aufsichtsrat auf Grundlage des seit dem Geschäftsjahr 2021 gültigen Vorstandsvergütungssystems festgelegten Zielerreichung im Mai 2022. Der Vorstand des Unternehmens verfügt zum Ende des Geschäftsjahres 2021 unverändert zum Vorjahr über Stimmrechtsanteile aus 1.000.000 Aktien (Stimmrechtsanteil: 0,8 %).

Im Geschäftsjahr 2021 sind dem Vorstand wie im Vorjahr weder Kredite noch Vorschüsse gewährt worden. Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats umfasst eine jährliche Grundvergütung sowie zusätzliche Vergütungen für die Tätigkeit in Ausschüssen. Für das Geschäftsjahr 2021 wurden an die Aufsichtsratsmitglieder insgesamt kurzfristig fällige Leistungen von T € 315 (unverändert zum Vorjahr) vergütet. Die Aufsichtsratsvergütung ist nach Ablauf des Geschäftsjahres fällig und wird im Folgejahr an die Mitglieder ausgezahlt. Aufsichtsratsmitglieder des Unternehmens halten insgesamt 31.611.294 Aktien, das entspricht einem Stimmrechtsanteil von rund 25,37%.

Anzahl der Aktien
31.12.2021 31.12.2020
Dr. Bernd Schlobohm, Vorsitzender 15.769.910 15.769.910
Dr. Frank Zurlino, stellvertretender Vorsitzender 10.000 10.000
Gerd Eickers 15.777.484 15.777.484
Ina Schlie 50.000 50.000
Matthias Galler 2.100 -
Martina Altheim 1.800 -
Gesamt 31.611.294 31.607.394

Im Geschäftsjahr 2021 sind Aufsichtsratsmitgliedern wie im Vorjahr weder Kredite noch Vorschüsse gewährt worden.

Vergütung ehemaliger Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Dem ehemaligen Vorstandsmitglied Dr. Bernd Schlobohm wurde im Jahr 1997 eine unmittelbare Versorgungszusage auf Alters-, Berufsunfähigkeits- und Witwenrente erteilt. Die Verpflichtung zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 beträgt T € 2.252 vor Verrechnung mit dem Anspruch aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von T € 2.366. Der versicherungsmathematische Barwert der Rückstellungen für Anwartschaften auf Pensionen für ein anderes ehemaliges Mitglied des Vorstands beträgt T € 99.

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen

Im Jahr 2021 unterhielt die q.beyond AG Geschäftsbeziehungen zur QS Communications Verwaltungs Service GmbH, Köln, die als nahestehende Person im Sinn von IAS 24 zu qualifizieren ist, bei der Mitglieder des Managements und Aufsichtsrats Gesellschafter sind. Als nahestehende Personen gelten Personen und Unternehmen, wenn eine der Parteien über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auszuüben. Alle Verträge mit dieser Gesellschaft unterliegen der Zustimmungspflicht des Aufsichtsrats und erfolgen zu marktüblichen Konditionen.

Die QS Communication Verwaltungs Service GmbH erbringt gegenüber q.beyond Beratungsleistungen im Geschäftsfeld IoT.

In T € Umsatzerlöse Aufwendungen Erhaltene
Zahlungen
Geleistete
Zahlungen
Geschäftsjahr 2021
QS Communication Verwaltungs Service GmbH - 185 - 220
Geschäftsjahr 2020
QS Communication Verwaltungs Service GmbH - 177 - 191
In T € Forderungen Schulden
31. Dezember 2021
QS Communication Verwaltungs Service GmbH - 15
31. Dezember 2020
QS Communication Verwaltungs Service GmbH - 33

Geschäftsvorfälle mit assoziierten Unternehmen

aiXbrain GmbH. q.beyond hat der aiXbrain GmbH ein Nachrangdarlehen mit einer festen Laufzeit bis zum 30. November 2023 in Höhe von T € 124 gewährt, mit dessen Rückzahlung aufgrund der Planungsrechnung der Gesellschaft nicht mehr gerechnet werden kann. Somit erfolgte eine Wertberichtigung in vollständiger Höhe.

snabble GmbH. Es besteht die Option, im Jahr 2023 weitere Geschäftsanteile an der Gesellschaft in Höhe von 24,7% zu erwerben. Der Kaufpreis berechnet sich aus dem maßgeblichen Umsatz der Gesellschaft multipliziert mit dem Faktor 4,2, jedoch mindestens 18 Mio. €.

Ferner wurde eine weitere Option eingeräumt, im Jahre 2025 weitere Geschäftsanteile an der Gesellschaft in dem Umfang zu erwerben, dass die q.beyond AG nach Abschluss dieses weiteren Erwerbs 74,9% der Geschäftsanteile hält. Die q.beyond AG ist verpflichtet, diese Option auszuüben, wenn bilanzielle Schwellenwerte erreicht und die erste Option ausgeübt worden ist. Der Kaufpreis richtet sich an das Erreichen von bilanziellen Schwellenwerten.

cargonerds GmbH. Die Röhlig Logistics GmbH & Co. KG hat der q.beyond AG befristet für eine Zeit von drei Monaten, beginnend mit der Feststellung des testierten Jahresabschlusses der cargonerds GmbH zum 31. Dezember 2024, die Option eingeräumt, weitere 5.975 Gesellschaftsanteile (23,9%) zu erwerben. Voraussetzung für den Erwerb ist, dass das vertraglich festgelegte EBITDA für das Geschäftsjahr 2024 überschritten wird. Der Kaufpreis beträgt im Fall des Erwerbs T € 1.700. Ferner räumt die Röhlig Logistics GmbH & Co. KG der q.beyond AG den Erwerb von 0,1% Geschäftsanteilen zu dem entsprechenden Verkehrswert nach vorherigem Erwerb der 5.975 Geschäftsanteile ein.

Auch der Röhlig Logistics GmbH & Co. KG wurde von der q.beyond AG das Recht eingeräumt, sämtliche von der q.beyond AG an der Gesellschaft gehaltene Anteile befristet für eine Zeit von drei Monaten, beginnend mit der Feststellung des testierten Jahresabschlusses der cargonerds GmbH zum 31. Dezember 2024, zu einem Kaufpreis in Höhe von T € 1.700 zu erwerben. Jedoch kann dieses Recht nur ausgeübt werden, wenn eine definierte Bilanzkennzahl im Jahresabschluss der cargonerds GmbH zum 31. Dezember 2024 einen vertraglich fixierten Wert überschreitet.

38 Latente und laufende Steuern

Für die Berechnung der latenten Steuern verwendete q.beyond einen Gesamtsteuersatz von 32,61 % (2020: 32,66 %). Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern entfällt zum Bilanzstichtag auf folgende Bilanzpositionen und Verlustvorträge:

In T € Aktiv Passiv Aktiv Passiv Konzern-Gesamtergebnisrechnung
erfolgs
wirksam
erfolgs
neutral
erfolgs
wirksam
2021 2021 2020 2020 2021 2021 2020
Aktive und passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte - 1.329 - 3.400 1.749 322 1.892
Sachanlagen 583 4.017 879 5.343 1.029 - 537
Sonstige Vermögenswerte 540 - 639 - -99 - -
Sonstige Forderungen - 369 - 898 529 - 368
Vorräte 9 - 15 - -6 - 15
Pensionsrückstellungen und
sonstige Rückstellungen 501 - 859 - -10 -348 -253
Sonstige Schulden 4.144 - 6.020 - -1.876 - -996
Summe der latenten Steuern
auf temporäre Differenzen 5.777 5.715 8.412 9.641 1.316 1.563
Veränderung Wertberichtigung auf
latente Steuern aufgrund
Entkonsolidierung - - - - -1.229
Summe der latenten Steuern
auf Verlustvorträge 15 - 1.229 - -1.214 -1.718
Summe der latenten Steuern
vor Saldierung 5.792 5.715 9.641 9.641
Saldierung 5.715 5.715 9.641 9.641
Summe der latenten Steuern 77 - - -

Die temporären Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine latenten Steuerschulden bilanziert sind, betragen 2021 T € 155 (2020: T € 172).

Diese Schuld wurde jedoch gemäß IAS 12.39 nicht angesetzt, da q.beyond die Dividendenpolitik der Tochterunternehmen bestimmt und die Auflösung der temporären Differenzen steuern kann.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wurde das Ergebnis vor Steuern mit dem Steuersatz von q.beyond multipliziert.

In T € 2021 2020
Überleitungsrechnung
Ergebnis vor Ertragsteuern 14.638 -19.277
Steuersatz 32,61 % 32,66 %
Erwarteter Steueraufwand 4.774 -6.296
Steuerliche Auswirkungen von
Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern auf Verlustvorträge
und temporäre Differenzen -2.462 6.772
nicht abziehbaren Betriebsausgaben 174 167
steuerlichem Einbringungsgewinn 4.273 -
steuerfreien Erträgen -2.226 -
periodenfremden Aufwendungen/Erträgen 85 -
Steuersatzänderungen - 4
sonstigen Effekten 175 -27
Übergeleiteter Steueraufwand 4.793 620

Der übergeleitete Steueraufwand setzt sich zusammen aus einem laufenden Aufwand für Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von insgesamt T € 3.666 (2020: T € 465) sowie aus einem latenten Steueraufwand in Höhe von T € 1.127 (2020: T € 155). Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Steuerertrag in Höhe von T € 348 (2020: Steueraufwand T € 155) im Zusammenhang mit der Erfassung von versicherungsmathematischen Verlusten direkt in den sonstigen Rücklagen erfasst.

Zum 31. Dezember 2021 belaufen sich die körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge der q.beyond AG auf 390 Mio. € (2020: 403 Mio. €) und die gewerbesteuerlichen Verlustvorträge auf 375 Mio. € (2020: 388 Mio. €). Auf unbegrenzt vortragsfähige körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von 386 Mio. € (2020: 400 Mio. €) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von 371 Mio. € (2020: 384 Mio. €) wurden keine latenten Steuern angesetzt, da deren Nutzung durch positive steuerliche Ergebnisse nicht wahrscheinlich ist.

39 Rechtsstreitigkeiten

Die EnBW Telekommunikation GmbH, Karlsruhe hat mit Schiedsklage vom 13. Januar 2021 q.beyond verklagt. Die Klägerin begehrt, dass q.beyond ihre Ertragsteuererklärungen für das Jahr 2017 im Zusammenhang mit der Veräußerung der Plusnet GmbH an EnBW Telekommunikation GmbH zu korrigieren hat. Das Schiedsgericht tagte am 12. bis 13. November 2021 und wird voraussichtlich im 2. Quartal 2022 eine Urteilsverkündung vornehmen. Die q.beyond AG hält die Erfolgsaussicht der Klage für gering. Weitere Klagen an Gerichts- oder Schiedsverfahren, an denen die q.beyond AG oder ihre Konzerntochtergesellschaften beteiligt sind und die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten, liegen nicht vor.

40 Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements und der Kapitalsteuerung

Im Zuge der geschäftlichen Aktivitäten ist q.beyond einer Reihe von Finanzrisiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. q.beyond begegnet diesen Risiken mit einem umfassenden Risikomanagementsystem, das integraler Bestandteil der Geschäftsprozesse und Unternehmensentscheidungen ist. Wesentliche Bestandteile dieses Systems sind ein konzernweiter Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien und Berichtssysteme sowie eine konzernweite Risikoberichterstattung. Die Grundsätze der Finanzpolitik werden jährlich vom Vorstand festgelegt und im Rahmen des Risikomanagements überwacht. Weitere Informationen zum Risikomanagement finden sich im Konzernlagebericht. Die finanziellen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Leasingverbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit von q.beyond. Finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren, sind insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel. Im Geschäftsjahr 2021 fand kein Handel mit Derivaten statt.

Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken von q.beyond umfassen Kredit- und Liquiditätsrisiken. Da keine materiellen Transaktionen in Fremdwährungen stattfinden, bestehen keine wesentlichen Währungskursrisiken. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden keine wesentlichen Konzentrationen von Risiken. Die Strategien und Verfahren zur Steuerung der Risiken sind im Folgenden dargestellt.

Kreditrisiko. q.beyond ist dem Risiko von Zahlungsausfällen durch Kunden ausgesetzt. Die Gesellschaft strebt an, Geschäftsbeziehungen nur mit kreditwürdigen Kunden abzuschließen und so dieses Risiko von vornherein auszuschließen. Dazu findet vor dem jeweiligen Vertragsabschluss eine Bonitätsprüfung statt. Nach Beginn der Geschäftsbeziehung werden die Forderungsbestände überwacht, um eventuelle Ausfallrisiken zu reduzieren.

Das maximale Ausfallrisiko ist auf den im Anhang unter Ziffer 18 ausgewiesenen Buchwert der Forderungen begrenzt. Hinsichtlich der nicht wertberichtigten Forderungen geht q.beyond davon aus, dass diese realisierbar sind.

Liquiditätsrisiko. q.beyond überwacht das Risiko eines Liquiditätsengpasses mithilfe einer monatlichen Liquiditätsplanung unter Berücksichtigung der Laufzeit der verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sowie der erwarteten Cashflows der Geschäftstätigkeit.

Zum jeweiligen Bilanzstichtag weisen die kurz- und langfristigen finanziellen Schulden von q.beyond die nachfolgend dargestellten Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf der Basis der erwarteten nicht diskontierten Zahlungen.

In T € Buchwert Fällig bis
Ende 2022
Fällig bis
Ende 2023
Fällig bis
Ende 2024
Fällig bis
Ende 2025
Fällig bis
Ende 2026
Summe
Schulden aus
Leasingverträgen 13.673 9.665 2.066 1.118 755 129 13.733
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 12.242 11.117 375 375 375 - 12.242
Vertragsverbindlichkeiten 74 74 - - - - 74
Sonstige kurz- und langfristige
finanzielle Schulden 4.113 4.113 - - - - 4.113
Andere finanzielle Verbindlichkeiten 2.376 6 1.131 502 3 734 2.376
Zum 31. Dezember 2021 32.478 24.975 3.571 1.995 1.133 863 32.538
In T € Buchwert Fällig bis
Ende 2021
Fällig bis
Ende 2022
Fällig bis
Ende 2023
Fällig bis
Ende 2024
Fällig bis
Ende 2025
Fällig nach
2025
Summe
Schulden aus
Leasingverträgen 17.868 5.712 5.052 2.559 2.217 2.150 1.001 18.691
*
Verbindlichkeiten aus Liefe
rungen und Leistungen 10.392 10.392 - - - - - 10.392
Vertragsverbindlichkeiten 670 670 - - - - - 670
Sonstige kurz- und lang
fristige finanzielle Schulden 1.356 710 636 3 3 4 - 1.356
Zum 31. Dezember 2020 30.286 17.484 5.688 2.562 2.220 2.154 1.001 31.109

* Korrigierter Wert.

41 Finanzinstrumente

Angaben zur Bilanz. Es werden keine separaten Angaben zu den jeweiligen Zeitwerten gemacht, weil die Buchwerte im Wesentlichen den Marktwerten entsprechen.

In T € Buchwert Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgsneutral
Beizulegender
Zeitwert –
Sicherungs
instrumente
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgs
wirksam
31. Dezember 2021
Vermögenswerte nicht zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
äquivalente 56.700 x
Forderungen aus Finanzierungs-
leasingverträgen 1.099 x
Kurzfristige Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen 35.424 x
Verbindlichkeiten nicht zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten 16.355 x
Vertragsverbindlichkeiten 74 x
Leasingverbindlichkeiten 13.673 x
Andere finanzielle Verbindlichkeiten 515 x
Verbindlichkeiten zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
Andere finanzielle Verbindlichkeiten 1.861 x
Buchwert Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgsneutral
Beizulegender
Zeitwert –
Sicherungs
instrumente
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgs
wirksam
44.925 x
2.313 x
37.064 x
11.727 x
670 x
17.868 x
21 x

Angaben zum beizulegenden Zeitwert bei wiederkehrender Bemessung. q.beyond stellt zum Ende der Berichtsperiode fest, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Bewertungshierarchien erforderlich sind. Im Berichtszeitraum 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 erfolgten keine Umgruppierungen.

Angaben zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung. In der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung sind die folgenden Zinsergebnisse sowie Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten enthalten.

In T € Zinserträge/
Zinsaufwen
dungen
Fair-Value
Änderung
Wertberich
tigungen
Zahlungs
eingänge auf
abgeschriebene
Forderungen
Nettoergebnis
2021
Nettoergebnis
2020
Vermögenswerte bewertet
zu fortgeführten
Anschaffungskosten 25 - 259 27 311 -72
Verbindlichkeiten bewertet
zu fortgeführten
Anschaffungskosten -265 - - - -265 -401
In T € Zinserträge/
Zinsaufwen
dungen
Fair-Value
Änderung
Wertberich
tigungen
Zahlungs
eingänge auf
abgeschriebene
Forderungen
Nettoergebnis
2020
Nettoergebnis
2019
Vermögenswerte bewertet
zu fortgeführten
Anschaffungskosten 37 - -372 263 -72 -150
Verbindlichkeiten bewertet
zu fortgeführten
Anschaffungskosten -401 - - - -401 -5.411
Beizulegender Zeitwert –
Sicherungsinstrumente - - - - - -472

42 Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der q.beyond AG haben zuletzt am 20. Dezember 2021 die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung abgegeben und auf der Website des Unternehmens unter www.qbeyond.de/investor-relations/corporate-governance öffentlich zugänglich gemacht. Zukünftige Änderungen der Regeln im Hinblick auf die Übereinstimmung mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex wird die Gesellschaft auf ihrer Website unverzüglich veröffentlichen.

43 Honorare Wirtschaftsprüfer

Das vom gewählten und beauftragten Abschlussprüfer Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft berechnete Gesamthonorar für das Geschäftsjahr 2021 beträgt T € 205, davon T € 181 für Abschlussprüfungsleistungen und T € 24 für andere Bestätigungsleistungen. Die anderen Bestätigungsleistungen entfielen vor allem auf die freiwillige Prüfung von Zwischenabschlüssen. Vom für das Vorjahr gewählten und beauftragten Abschlussprüfer KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurden im Geschäftsjahr 2021 noch Honorare von insgesamt T € 34 berechnet, davon T € 18 für Abschlussprüfungsleistungen und T € 16 für andere Bestätigungsleistungen.

44 Risiken

Die Risiken werden ausführlich im Risikobericht, der Teil des Konzernlageberichts ist, erläutert.

45 Organe

Vorstand. Alleiniges Vorstandsmitglied im Geschäftsjahr 2021 war Jürgen Hermann.

Aufsichtsrat. Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 waren:

Aufsichtsratsmitglied
Dr. Bernd Schlobohm Unternehmer, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. Frank Zurlino Geschäftsführer bei Horn & Company Performance & Restructuring GmbH,
Düsseldorf, Deutschland, sowie Geschäftsführer bei der neuland.digital GmbH,
Düsseldorf, Deutschland; stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
Ina Schlie Unternehmerin
Gerd Eickers Selbstständiger Telekommunikationsberater
Matthias Galler Senior IT-Consultant, Vorsitzender des Betriebsrats der q.beyond AG,
Arbeitnehmervertretung
Martina Altheim Leiterin Corporate Social Responsibility bei der q.beyond AG,
Arbeitnehmervertretung

Dr. Frank Zurlino ist außerdem im Beirat der M2Beauté Cosmetics GmbH, Köln, Deutschland, sowie im Beirat der hasenkamp Holding GmbH, Frechen, Deutschland, tätig. Ina Schlie ist Mitglied im Aufsichtsrat der Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, Deutschland, und im Aufsichtsrat des Deutschland – Land der Ideen e.V., Berlin, Deutschland. Darüber hinaus gehört sie seit dem 7. Oktober 2021 dem Beirat der Rudolf Haufe Verlag GmbH & Co. KG, Freiburg, Deutschland, sowie seit dem 17. Dezember 2021 dem Verwaltungsrat der Haufe Group SE, Freiburg, Deutschland, an. Bis zum 31. Dezember 2021 war sie außerdem im Beirat der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau, Deutschland, tätig. Herr Gerd Eickers ist Aufsichtsratsvorsitzender bei der Contentteam AG, Köln, Deutschland.

46 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ende Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Der Krieg beeinträchtigt die Energie- und Rohstoffversorgung von Unternehmen und Haushalten rund um den Globus und unterbricht zahlreiche Lieferketten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts ist noch unklar, inwieweit dies die Konjunktur in unserem Kernmarkt Deutschland, und dort insbesondere das Investitionsverhalten, belastet. Wenn Unternehmen bei einer Eintrübung der wirtschaftlichen Aussichten IT- und Digitalisierungsprojekte verschieben, könnte dies auch die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von q.beyond negativ beeinflussen. Aktuell gibt es noch keine Anzeichen hierfür, zumal eine beschleunigte Digitalisierung mit Blick auf die Erfahrungen in der Coronapandemie vielerorts eine hohe Priorität genießt. q.beyond beobachtet die weitere Entwicklung in der Ukraine und deren Konsequenzen für den Geschäftsverlauf sehr aufmerksam.

Köln, 22. März 2022

q.beyond AG Der Vorstand

Jürgen Hermann

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Köln, 22. März 2022

q.beyond AG Der Vorstand

Jürgen Hermann

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die q.beyond AG, Köln

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der q.beyond AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der q.beyond AG, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

Zugehörige Informationen im Konzernabschluss

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben der Gesellschaft im Konzernanhang unter der Anhang-Nummer 4. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen sind im Konzernanhang unter der Anhang-Nummer 15 dargestellt.

Sachverhalt und Risiko für die Prüfung

In der Konzernbilanz der q.beyond AG werden Geschäfts- oder Firmenwerte in einem Umfang von € 30,0 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht 15 % der Bilanzsumme.

Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wird jährlich auf Ebene der Geschäftssegmente "Cloud & IoT" sowie "SAP" überprüft, die sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert haben. Dazu wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, so ergibt sich ein Abwertungsbedarf. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit legt die Gesellschaft den Nutzungswert zugrunde. Der Stichtag für die Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung war der 31. Dezember 2021.

Im Geschäftsjahr 2021 sind durch den Verkauf des Colocation-Geschäfts Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von € 3,6 Mio. abgegangen. Durch den Erwerb von drei Gesellschaften sind neue Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von insgesamt € 12,6 Mio. entstanden, die in voller Höhe dem Segment Cloud & IoT zugeordnet wurden.

Die Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Annahmen. Hierzu zählen unter anderem die Allokation der neu erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftssegmente, die zutreffende Ermittlung abgegangener Geschäfts- oder Firmenwerte, die erwartete Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der Geschäftssegmente für die nächsten drei Jahre, die unterstellten langfristigen Wachstumsraten sowie der zu Diskontierungszwecken verwendete Zinssatz.

Es besteht das Risiko für den Abschluss, dass eine zum Abschlussstichtag bestehende Wertminderung nicht erkannt wird und dass die hiermit zusammenhängenden Anhangangaben nicht sachgerecht sind.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten haben wir sowohl für die Ermittlung der abgegangenen und der neu erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte als auch für die Werthaltigkeitsprüfungen die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen sowie der Berechnungsmethode der Gesellschaft beurteilt. Dazu haben wir die erwartete Geschäfts- und Ergebnisentwicklung sowie die unterstellten langfristigen Wachstumsraten mit den operativen Planungsverantwortlichen erörtert.

Da q.beyond bei der Durchführung der Wertminderungstests von einem externen Sachverständigen unterstützt wurde, haben wir uns zudem von der Kompetenz und der Objektivität des Sachverständigen überzeugt und uns ein Verständnis von der Art seiner Tätigkeit verschafft.

Auf Basis des von q.beyond verwendeten Bewertungsmodells haben wir die methodische Vorgehensweise und rechnerische Richtigkeit der Werthaltigkeitstests beurteilt. Zudem haben wir eine Abstimmung mit dem vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Budget vorgenommen.

Darüber hinaus haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft überzeugt, indem wir die Planung des Vorjahres mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen verglichen und Abweichungen analysiert haben. Wir haben die den segmentspezifischen Abzinsungssätzen zugrundeliegenden Annahmen und Daten des Sachverständigen, insbesondere den risikolosen Zinssatz, die Marktrisikoprämie und den Betafaktor, mit eigenen Annahmen und öffentlich verfügbaren Daten verglichen.

Um der bestehenden Prognoseunsicherheit Rechnung zu tragen, haben wir im Rahmen von Sensitivitätsanalysen mögliche Veränderungen wesentlicher bewertungsrelevanter Annahmen auf den Nutzungswert untersucht, indem wir alternative Szenarien berechnet und mit den von der Gesellschaft ermittelten Werten verglichen haben.

Schließlich haben wir beurteilt, ob die Anhangangaben zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte sachgerecht sind. Dies umfasste auch die Beurteilung der Angemessenheit der Angaben gemäß IAS 36.134(f) zu Sensitivitäten bei einer für möglich gehaltenen Änderung wesentlicher der Bewertung zugrundeliegender Annahmen.

Der Wert der im Geschäftsjahr 2021 abgegangenen und neu erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte wurde zutreffend ermittelt. Auch die Allokation der neu erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftssegmente erfolgte zutreffend.

Die der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte zugrundeliegende Berechnungsmethode ist sachgerecht und steht im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen.

Die der Bewertung zugrundeliegenden Annahmen und Daten der Gesellschaft liegen innerhalb akzeptabler Bandbreiten und sind insgesamt ausgewogen.

Die im Zusammenhang mit den Geschäfts- oder Firmenwerten gemachten Angaben sind sachgerecht.

Periodengerechte Umsatzrealisierung

Zugehörige Informationen im Konzernabschluss

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben der Gesellschaft im Konzernanhang unter der Anhang-Nummer 4.

Sachverhalt und Risiko für die Prüfung

Die Konzernumsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf € 155,2 Mio.

Die q.beyond AG und ihre Tochtergesellschaften erfassen Umsatzerlöse, wenn sie eine Leistungsverpflichtung durch Übertragung einer zugesagten Dienstleistung oder eines zugesagten Guts auf einen Kunden erfüllen. Als übertragen gilt ein Vermögenswert dann, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über diesen Vermögenswert erlangt. Entsprechend der Übertragung der Verfügungsgewalt sind Umsatzerlöse nach den Vorschriften des IFRS 15 entweder zeitpunktbezogen oder zeitraumbezogen mit dem Betrag zu erfassen, auf den die q.beyond AG erwartungsgemäß Anspruch hat.

Grundsätzlich erfüllen die Gesellschaften des q.beyond Konzerns die Leistungsverpflichtung und erfassen den Erlös über einen bestimmten Zeitraum, wenn das Kriterium erfüllt ist, dass dem Kunden der Nutzen aus der Leistung des Konzerns zufließt und er gleichzeitig die Leistung nutzt, während diese erbracht wird.

Es werden unterschiedliche vertragliche Vereinbarungen mit den Kunden getroffen, die zum Teil komplexe Regelungen enthalten. Aufgrund dieser komplexen Regelungen und den Ermessensspielräumen bei der Beurteilung des Zeitpunktes der Übertragung der Verfügungsgewalt auf den Kunden besteht das Risiko für den Abschluss, dass die Umsatzerlöse zum Bilanzstichtag nicht in richtiger Höhe abgegrenzt werden.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Wir haben auf Basis des von uns erlangten Prozessverständnisses die Ausgestaltung, Einrichtung und Funktionsfähigkeit identifizierter interner Kontrollen insbesondere bezüglich der korrekten Periodenabgrenzung beurteilt.

Zudem haben wir im Rahmen unserer Prüfung die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommene Auslegung der Kriterien zur zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung unter Beachtung der Anforderungen des IFRS 15 und der entsprechenden Konzernbilanzierungsrichtlinie gewürdigt.

Auf Basis der Vorgaben des IFRS 15 und der Konzernbilanzierungsrichtlinie haben wir für risikoorientiert ausgewählte Verträge untersucht, ob die Umsatzrealisierung in Einklang mit den vorgenannten Vorschriften durchgeführt wurde.

Darüber hinaus haben wir für zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeglichene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Saldenbestätigungen eingeholt, die risikoorientiert ausgewählt wurden. Für ausgebliebene Rückmeldungen der Saldenbestätigungsaktion haben wir alternative Prüfungshandlungen vorgenommen, indem wir die Umsatzerlöse unter anderem mit den zugrundeliegenden Rechnungen, Abnahmeprotokollen oder den eingegangenen Zahlungen abgestimmt haben.

Die Vorgehensweise der q.beyond AG bei der Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse steht im Einklang mit den Vorschriften des IFRS 15.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

  • die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB, auf die im Konzernlagebericht Bezug genommen wird, sowie
  • den uns nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellten gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 und § 315b Abs. 3 HGB, auf den im Konzernlagebericht Bezug genommen wird.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem:

  • die Versicherungen nach § 297 Abs. 2 Satz 4 und § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht
  • den Vergütungsbericht nach § 162 AktG, auf den im Konzernlagebericht Bezug genommen wird,
  • den Bericht des Aufsichtsrats sowie
  • die übrigen Teile des Geschäftsberichts ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind gemeinsam für den Vergütungsbericht verantwortlich. Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei 529900DGVITE7A2L5G12-2021-12-3 (MD5-Hashwert: a3871395da16931d8f144cc56b606c8b) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des §328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Ein

klang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des §328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
  • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML--Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Art. 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 13. Mai 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 6. Juli 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2021 als Konzernabschlussprüfer der q.beyond AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachende Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Martin Schulz-Danso.

Köln, 22. März 2022

Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Dr. Marcus Borchert Martin Schulz-Danso

q.beyond-Geschäftsbericht 2021

Kalender

Quartalszahlen 9. Mai 2022

  1. August 2022 7. November 2022

Hauptversammlung 18. Mai 2022

Kontakt

q.beyond AG

Arne Thull Leiter Investor Relations Mathias-Brüggen-Straße 55 50829 Köln

T +49 221 669-8724 [email protected] www.qbeyond.de

twitter.com/qbyirde twitter.com/qbyiren blog.qbeyond.de

Impressum

Verantwortlich q.beyond AG, Köln

Gestaltung sitzgruppe, Düsseldorf

Bildnachweis

Effie® (S. 5) ist eine eingetragene Marke der Effie Worldwide Inc. Alle Rechte vorbehalten. Jan Northoff, Hamburg (S. 6, 12–13) Marcus Pietrek, Düsseldorf (S. 15)

Druck das druckhaus, Korschenbroich

Weitere Informationen unter www.qbeyond.de

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