Annual Report • Mar 31, 2022
Annual Report
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| € Mio. | 1.1.-31.12.2021 | 1.1.-31.12.2020 | Veränderung 1 |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 556,1 | 538,3 | 3,3 % |
| Umsatzerlöse | 525,6 | 502,3 | 4,6 % |
| EBITDA | 43,7 | 42,7 | 2,4 % |
| EBIT | 26,6 | 21,7 | 22,6 % |
| EBIT-Marge (in %) | 5,1 | 4,3 | +0,8 PP |
| Konzernergebnis | 12,1 | 5,7 | 114,2 % |
| - davon Anteil der Schaltbau Holding AG | 8,5 | 3,9 | 120,2 % |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 66,0 | 32,2 | 104,7 % |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit 2 | -38,1 | -18,2 | 109,2 % |
| Freier Cashflow | 27,9 | 14,0 | 98,8 % |
| € Mio. | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 547,4 | 411,8 | 32,9 % |
| Anlagevermögen | 171,7 | 145,8 | 17,8 % |
| Net Working Capital | 99,3 | 127,4 | -22,1 % |
| Return on Capital Employed (ROCE, in %) | 10,0 | 8,1 | +1,9 PP |
| Eigenkapital | 161,0 | 90,7 | 77,4 % |
| Eigenkapitalquote (in %) | 29,4 | 22,0 | +7,4 PP |
| Nettofinanzverbindlichkeiten (inkl. Leasing und Darlehen Voltage BidCo GmbH) 3 |
10,7 | 79,8 | -86,6 % |
| Beschäftigte (Stichtag) | 2.953 | 2.916 | 1,3 % |
| Aktie | |||
| Schlusskurs gettex (Börse München) in € | 57,5 | 29,7 | 93,6 % |
| Marktkapitalisierung in € Mio. | 626,3 | 262,9 | 138,2 % |
| Anzahl ausgegebener Aktien | 10.891.940 | 8.852.190 | 23,0 % |
1 Veränderung in Prozent wurde auf Basis genauerer Werte ermittelt
2 Ab 2021 werden erhaltene Zinsen im Cashflow aus Investitionstätigkeit ausgewiesen. Die Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst
3 Nettoverbindlichkeiten (Zahlungsmittel abzgl. Finanzverbindlichkeiten lang- und kurzfristig abzgl. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Voltage BidCo GmbH)
Die Schaltbau-Gruppe ist mit 28 (2020: 27) Vertriebs- und Fertigungsstätten in 14 Ländern tätig und verfügt über ein globales Netzwerk von externen Vertriebspartner.
Die Unternehmensgruppe ist im Wesentlichen in zwei unterschiedlichen Marktsegmenten tätig:
Im Bereich Rail, dem traditionellen Kerngeschäft der Unternehmensgruppe, gehört die Schaltbau-Gruppe seit vielen Jahren zu den Marktführern für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor. Das gilt sowohl für die bahnspezifischen Komponenten der Schaltbau GmbH als auch für die System- und Serviceangebote der Bode, Pintsch und SBRS. Die Gruppe hat sich in diesem Markt erfolgreich als Experte für Infrastruktur im Schienenverkehr sowie für Einstiegssysteme sowie elektromechanische Komponenten für Schienenfahrzeuge etabliert und sorgt mit ihren Produkten und Lösungen für Sicherheit und Verfügbarkeit im Bahnverkehr. Der Rail-Markt ist ein langfristiger, robuster Wachstumsmarkt mit moderaten Wachstumsraten.
Im Bereich DC-Power nutzt die Unternehmensgruppe die hohe Technologiekompetenz und das Know-how zur Absicherung von Gleichstrom-Anwendungen im Bahnsektor, um mit neuen Anwendungen außerhalb des Bahnsektors schnell wachsende Märkte im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility zu erschließen. Mit elektromechanischen und leistungselektronischen Komponenten und intelligenten Lösungen für das Energiemanagement sorgt die Schaltbau-Gruppe auch in diesen Märkten beim Einsatz von Gleichstromtechnologie und Batteriesystemen für Sicherheit und Verfügbarkeit. Der DC-Power-Markt wächst aktuell sehr dynamisch mit zweistelligen Wachstumsraten.
Das Geschäftsmodell der vier Segmente stellt sich wie folgt dar:
Die PINTSCH GmbH mit Sitz in Dinslaken und Niederlassungen in den Niederlanden und USA ist Hersteller sicherungstechnischer Produkte für die Bahninfrastruktur. Zum Lösungsportfolio gehören u. a. Bahnübergangstechnik, Signal- und Sicherheitstechnik, Stellwerks- und Fördertechnik, Achszählung, Weichenantriebe und -heizungen. Die Gesellschaft übernimmt darüber hinaus sowohl die Neuerrichtung als auch die Instandhaltung von Streckenabschnitten mit Fokus auf den Regionalstrecken. Pintsch ist global tätig, der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. Die Marktentwicklung wird vor allem durch staatliche Investitionsprogramme zum Ausbau und der Digitalisierung der Bahninfrastruktur beeinflusst.
Bode – Die Tür GmbH mit Sitz in Kassel sowie Niederlassungen und Produktionsstandorten in Großbritannien, Polen, Türkei, USA, China und Südkorea ist spezialisiert auf die Herstellung, Wartung und den Service von ausfallsicheren und intelligent vernetzten Fahrzeugtürsystemen für Züge, Busse und Nutzfahrzeuge ("Rolling Stock"). Des Weiteren liefert die Unternehmensgruppe über die polnische Tochtergesellschaft RAWAG Fenster für Schienenfahrzeuge, komplette Inneneinrichtungen und Spezialkonstruktionen wie Zugdächer. Bode ist weltweit tätig, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in Europa. Hier zählt Bode zu den führenden Anbietern.
Der von Bode adressierte Markt wird indirekt durch staatliche und kommunale Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst, da diese die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen oder Modernisierungen der jeweiligen staatlichen, kommunalen oder privaten Betreibergesellschaften treibt.
Die SBRS GmbH mit Sitz in Dinslaken ist Technologie- und Lösungsanbieter für die Nachrüstung und Modernisierung ("Refurbishment") von Zügen – von Bordnetzen über Klimaanlagen, Toiletten und Inneneinrichtung bis hin zu Einstiegssystemen und Führerständen. Für den ÖPNV entwickelt und liefert das 2016 gegründete Unternehmen darüber hinaus komplette Ladeinfrastruktur-Lösungen für Elektro-Fahrzeuge und gehört damit zu den führenden Technologie- und Lösungsanbietern für Hochleistungsladeinfrastrukturen in Deutschland. Fokus der Geschäftstätigkeit der SBRS ist Deutschland. Während das Refurbishment-Geschäft im Bereich Rail wie beim Segment Bode indirekt von staatlichen und kommunalen Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, wirken sich auf dem Markt für Hochleistungsladeinfrastrukturen darüber hinaus staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO2-Emissionen für Fahrzeuge sowie Förderprogramme zur Elektrifizierung des ÖPNV auf die Nachfrage aus.
Die Schaltbau GmbH mit Sitz in München und 12 ausländischen Niederlassungen ist spezialisierter Hersteller von sicherheitskritischen Komponenten wie Schütze, Stecker und Schaltsysteme mit Fokus auf Gleichstromtechnologie ("DC-Technologie"). Die Schaltbau-Komponenten werden sowohl in der Bahnindustrie z. B. für Signalgebung, Schutz und Energieverteilung genutzt, als auch zunehmend für die Absicherung und das Energiemanagement batteriegestützter industrieller Anwendungen im Bereich New Energy / New Industry sowie im Bereich e-Mobility Automotive – vom Energiespeicher bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis hin zu E-Auto und der Elektroladesäule. Darüber hinaus liefert Schaltbau komplette Fahrpulte für die Bahnindustrie und Komponenten für Führerstände. Schaltbau ist global tätig und gehört international zu den führenden Herstellern von DC-Komponenten. Während der Markt im Bereich Rail ebenfalls indirekt von Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs beeinflusst wird, entfalten im Bereich DC-Power zunehmend Förderprogramme zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Ausbau der Elektromobilität sowie staatliche Regulierungsvorgaben hinsichtlich CO2-Emissionen der Industrie bzw. der Automobilhersteller Einfluss auf die Absatzmärkte der Schaltbau. Die regulatorischen Vorgaben sind dabei Ausdruck eines Megatrends zur nachhaltigen Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase im Zusammenhang mit der Energiewende.
Pintsch, Bode, SBRS und Schaltbau mit ihren jeweiligen Tochtergesellschaften repräsentieren gleichzeitig die vier Segmente des Konzerns. Die Schaltbau Holding AG ist die Führungsgesellschaft der vier Segmente und verantwortet die strategische Ausrichtung und Umsetzung sowie die Steuerung der Schaltbau-Gruppe. In regelmäßigen Reviewterminen mit den Geschäftsführern und ausgewählten Mitarbeitern erfolgt ein Monitoring der finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen, des Fortschritts interner Projekte sowie eine Chancen- und Risikobewertung der aktuellen und zukünftigen Geschäftstätigkeit.
Die Schaltbau Holding AG übernimmt darüber hinaus konzernweite Aufgaben wie Konzernrechnungslegung und -controlling, Cash-Management, Recht, Investor Relations & Corporate Communications, die Bereitstellung von IT-Systemen sowie Governance-Funktionen wie Compliance, Revision, Risikomanagement und Corporate Social Responsibility.
Die Schaltbau-Gruppe wird durch den Vorstand der Schaltbau Holding AG geleitet, dem zum 31. Dezember 2021 drei Mitglieder angehörten (ab 1. Januar 2022 zwei Mitglieder). Im Berichtszeitraum ergaben sich folgende Veränderungen im Vorstand:
Der Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG hatte am 4. März 2020 Dr. Jürgen Brandes mit Wirkung zum 1. April 2020 als weiteres Vorstandsmitglied für die Dauer von drei Jahren bestellt. Zum 1.Januar 2021 hat Dr. Jürgen Brandes den Vorstandsvorsitz der Schaltbau Holding AG übernommen und damit die Nachfolge von Dr. Albrecht Köhler angetreten, dessen Bestellung, wie vertraglich vereinbart, zum 31. Dezember 2020 endete.
Der Aufsichtsrat hatte Prof. Dr. Thorsten Grenz mit Wirkung zum 1. September 2020 gemäß § 105 Abs. 2 S. 1 AktG interimistisch zum Finanzvorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruhte sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft. Für die Dauer seiner Entsendung in den Vorstand wurde Dr. Günter Pferdmenges am 7. Oktober 2020 gemäß § 104 Abs. 2 S. 2 AktG gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.
Prof. Dr. Thorsten Grenz übergab das Finanzressort am 1. März 2021 an Steffen Munz, der durch den Aufsichtsrat am 6. November 2020 für eine dreijährige Amtszeit bestellt worden war, und nahm seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied wieder auf.
Volker Kregelin, Mitglied des Vorstands der Schaltbau Holding AG, legte auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember 2021 sein Amt nieder. Diese Vorstandsposition wird nicht nachbesetzt.
Die Amtszeit der bisherigen Aufsichtsräte der Schaltbau Holding AG mit Ausnahme der Arbeitnehmervertreter endete mit Abschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Mai 2021. Vier Mitglieder des Aufsichtsrats wurden in der Hauptversammlung neu gewählt. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurde Stéphane Rambaud-Measson zum Vorsitzenden und Prof. Dr. Thorsten Grenz zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Die Arbeitnehmervertreter wurden vor dem Hintergrund der COVID-19- Pandemie durch das zuständige Amtsgericht erneut zu Mitgliedern des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt.
Im Hinblick auf den anstehenden Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Voltage BidCo GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group ("Carlyle") beraten werden, und den damit einhergehenden Kontrollwechsel legten alle vier amtierenden Anteilseignervertreter ihr Mandat zum Ablauf des 25. Oktober 2021 nieder. Die Voltage BidCo GmbH hielt zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels 78,22 % der unverwässerten Stimmrechte. Das Amtsgericht bestellte bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung Dr. Friedel Drees, Vanessa Lemmer, Wilko Stark und Willi Westenberger als Aufsichtsratsmitglieder. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 26. Oktober 2021 wurde Dr. Friedel Drees zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herbert Treutinger zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 1. Januar 2021 bis 28. Februar 2021:
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 1. März 2021 bis 28. Mai 2021:
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 28. Mai 2021 bis 25. Oktober 2021:
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 26. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2021:
Mit Ablauf des 21. Februar 2022 hat Vanessa Lemmer ihr Aufsichtsratsmandat der Schaltbau Holding AG niedergelegt.
In der von der Schaltbau Holding AG im ersten Halbjahr 2021 formulierten und konkretisierten Strategie 2023 will das Unternehmen das Rail-Kerngeschäft stärken und mit der Expansion in neue Märkte weiteres Wachstumspotenzial erschließen. Ziel ist es, den Unternehmenswert der Schaltbau-Gruppe nachhaltig zu steigern. Dazu hat die Gesellschaft vier wesentliche strategische Stoßrichtungen definiert:
Profitabilität, Kapitalrendite und Cash-Generierung bestimmen maßgeblich den Unternehmenswert. Deshalb hat die Steigerung der finanziellen Performance in der gesamten Unternehmensgruppe, aber insbesondere in den Unternehmensbereichen, die bislang in ihrer Performance hinter vergleichbaren Unternehmen zurückbleiben, höchste Priorität. Der Vorstand hat dazu gemeinsam mit den Führungsgesellschaften einen Wertsteigerungsund Wachstumsplan aufgestellt, in dem die Hebel für die Performanceverbesserungen identifiziert und geeignete Maßnahmen definiert wurden. Die Umsetzung dieses Plans wird konsequent nachverfolgt. Bis 2026 will die Unternehmensgruppe eine EBIT-Marge im Verhältnis zum Umsatz im hohen einstelligen Bereich erzielen.
Um ein profitableres und schnelleres Wachstum im angestammten Rail-Kerngeschäft zu ermöglichen, plant die Gesellschaft sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur als auch gezielte Investitionen und Produktinnovationen.
So soll beispielsweise im Bereich Schienenfahrzeuge (Bode) die Produktion nach einem Best-Cost-Country-Ansatz ins Ausland verlagert werden. Auch kleinere ergänzende Akquisitionen sind zur Verbesserung der Kostenstruktur und Abrundung des Portfolios denkbar. Im Bereich Bahn-Infrastruktur (Pintsch) soll das gesamte Produktportfolio sukzessive digitalisiert werden, um einerseits vom Investitionsprogramm "Digitale Schiene Deutschland" zu profitieren und andererseits mit diesem Produktportfolio auch international stärker zu expandieren. Mit dem Pilotprojekt "Zwieseler Spinne" konnte sich die Schaltbau-Gruppe bereits ein wegweisendes Projekt für den Bau eines digitalen Stellwerks im Kernmarkt Deutschland sichern. Mit den genannten Maßnahmen wird im Bereich Rail ein jährlich durchschnittliches Wachstum (CAGR) von rd. 4-6 % bis 2026 angepeilt – etwa doppelt so hoch wie das allgemeine Marktwachstum im Bereich Rail.
Das Servicegeschäft im Bereich Rail verfügt über attraktive Margen, deshalb soll es gezielt ausgebaut werden. Zum einen will die Schaltbau-Gruppe verstärkt ihre große und in den letzten Jahren stark gewachsene installierte Basis an Einstiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge nutzen. Zum anderen soll das Geschäft mit Modernisierungen (SBRS) wachsen. Um einen proaktiven und schnellen Service zu gewährleisten, wurde beispielsweise bereits eine Schnellwerkstatt in Kassel aufgebaut, die Ende 2020 in Betrieb genommen wurde. Die Umsätze aus dem Servicegeschäft sollen bis 2026 jährlich um durchschnittlich 6-7 % wachsen.
Die Schaltbau-Gruppe ist bereits mit zahlreichen Produkten und Projekten im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility (Schaltbau, SBRS) tätig und hat damit ihre hohe Gleichstrom-Expertise aus dem Bahnsektor bereits erfolgreich auf diese neuen Märkte übertragen.
Die Schaltbau GmbH liefert dabei sicherheitskritische elektromechanische Komponenten für die Nutzung von Gleichstrom. Die von der Schaltbau GmbH hergestellten Schütze werden beispielsweise in Prüfständen, in Elektro-Fahrzeugen, in Hochleistungsladeinfrastrukturen, Elektro-Fähren und Energiespeichern eingesetzt. Für E-Busse hat die SBRS GmbH darüber hinaus bereits in mehreren Städten komplette mobile und stationäre Ladeinfrastrukturen umgesetzt. Die Schaltbau- Komponenten kommen auch in Lade-Lösungen anderer Hersteller zum Einsatz.
Die Märkte New Energy / New Industry und e-Mobility verfügen über sehr dynamische Wachstumsraten. Mit der Entwicklung neuer, spezifischer Komponenten und Lösungen für diese Märkte und mit dem Neubau einer modernen und hochautomatisierten Produktion, der NExT Factory in Velden, will die Gruppe von diesem starken Marktwachstum partizipieren und die eigene Expansion in diesen Märkten beschleunigen. Bis 2026 will die Unternehmensgruppe die Umsätze aus dem Bereich DC-Power auf rund EUR 300 Mio. verdoppeln.
Als finanzielle Leistungsindikatoren für den Konzern hat die Schaltbau Holding AG drei zentrale Steuerungsgrößen definiert:
Auftragseingang, Umsatz und EBIT werden monatlich intern differenziert nach Segmenten und Konzerngesellschaften im Berichtswesen der Schaltbau-Gruppe erfasst.
Ergänzend werden auf Konzernebene:
betrachtet.
Zentrale Steuerungskennzahl für die Schaltbau Holding AG (Jahresabschluss nach HGB) ist das Ergebnis vor Steuern.
Nachhaltigkeit und verantwortliche Unternehmensführung gehören zu den Managementprinzipien der Schaltbau-Gruppe. Der Vorstand der Schaltbau-Gruppe ist davon überzeugt, dass damit die Kunden- und Mitarbeiterbindung und somit auch die Wettbewerbsposition gestärkt sowie Geschäftsrisiken minimiert werden. Über die Aktivitäten und Ziele im Bereich Umweltschutz bzw. Corporate Social Responsibility berichtet die Schaltbau Gruppe in ihrem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht.
Darüber hinaus beurteilt jährlich EcoVadis die CSR-Aktivitäten der Schaltbau-Gruppe. EcoVadis ist eine unabhängige Plattform für CSR-Bewertungen, auf der Unternehmen ihre Standards und Maßnahmen zu unternehmerischer Verantwortung erfassen und bewerten lassen können. Die EcoVadis-Bewertungen konzentrieren sich auf 21 Kriterien aus den vier Themenbereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung, die auf internationalen Nachhaltigkeitsstandards wie den Global-Compact-Grundsätzen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI), der Norm ISO 26000 und den CERES-Grundsätzen basieren.
In der EcoVadis-Bewertung vom Juli 2021 wurde ein Ergebnis von 59/100 Punkten erreicht und der Silber-Status weiter ausgebaut. Im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahr: 54/100) konnte sich die Schaltbau-Gruppe deutlich verbessern. Dieser Status bestätigt einen strukturierten und proaktiven CSR-Ansatz, eine grundlegende, systematische CSR-Berichterstattung und ein Wirtschaften im Einklang mit internationalen CSR-Standards.
Die Schaltbau-Gruppe strebt an, die im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen kontinuierlich zu verbessern bzw. die Umweltauswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit weiter zu reduzieren.
Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht der Schaltbau Holding AG ist auf der Website www.schaltbaugroup.com unter dem Menüpunkt Verantwortung veröffentlicht.
Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Herbst 2021 erholte sich die globale Wirtschaft 2021 trotz der weiter andauernden COVID-19-Pandemie und der weltweiten Lieferkettenproblematik leicht vom deutlichen Einbruch des Vorjahres, auch wenn die Dynamik der Erholung mit wieder steigenden Infektionszahlen abflachte. Die Experten des IWF gehen aktuell für das Jahr 2021 von einem globalen Wachstum von 5,9 % aus.1 Die Wirtschaft in Deutschland ist laut IWF 2021 um 2,7 %2 gewachsen – 0,4 Prozentpunkte niedriger, als der Währungsfonds noch im Oktober 2021 prognostiziert hatten3 . Damit lag Deutschland auch deutlich unter dem durchschnittlichen Wachstum der Eurozone von 5,2 %, deren Wirtschaftsleistung stärker expandiert war als noch im Oktober 2021 mit 5,0 % angenommen4 .
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2021 in Deutschland trotz der Corona-Einschränkungen gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % gestiegen.5 Das vorpandemische Niveau konnte jedoch noch nicht erreicht werden. Verglichen mit 2019 lag das BIP 2021 noch 2,0 % niedriger. Angetrieben wurde die wirtschaftliche Erholung vor allem durch die Konsumausgaben des Staates, die um 3,4 % stiegen. Darin waren vor allem Ausgaben für kostenlose Antigen-Schnelltests, Beschaffung von Impfstoffen und der Betrieb von Test- und Impfzentren enthalten.6
Während die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt um 3,1 % stiegen – hier verteuerten sich vor allem Energieprodukte und Lebensmittel7 – lag die Teuerungsrate bei den Erzeugerpreisen im Jahresdurchschnitt mit einem Plus von 10,5 % signifikant höher8 . Hier zogen neben den Energiepreisen vor allem die Preise für Vorleistungsgüter massiv an. Metalle verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 25,4 %, metallische Sekundärrohstoffe sogar um 69,3 %, die Holzpreise stiegen um 52,5 %9 .
Die Schaltbau-Gruppe war im Jahr 2021 vor allem in den kurzzyklischen produktionsorientierten Geschäftsbereichen z. B. durch die Unterbrechung von Lieferketten betroffen. Die Pandemie führte allerdings auch im Projektgeschäft dazu, dass sich Projekte auf Auftraggeberseite verzögerten bzw. das Auftragsvergaben verschoben wurden. Die deutlich höheren Preise für Vorprodukte erhöhten den Margendruck vor allem im Komponentengeschäft und führen auch zu Kostensteigerungen beim Bau der NExT Factory. Das deutlich anziehende Geschäft in den Bereichen New Energy / New Industrie sowie ein starkes, hochmargiges Servicegeschäft konnten diese Entwicklungen jedoch größtenteils kompensieren, so dass die Geschäftsergebnisse für das Jahr 2021 insgesamt im Rahmen der Prognose lagen.
1 IMF: World Economic Outlook Oct 2021, S. 5, IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2022, S. 5
2 IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2022, S. 5
3 IMF: World Economic Outlook Oct 2021, S. 5
4 IMF: World Economic Outlook Oct 2021, S. 5
5 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 020 vom 14. Januar 2022
6 Ebd.
7 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 025 vom 19. Januar 2022
8 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 028 vom 28. Januar 2022
9 Ebd
Nach Angaben des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. erzielte die Bahnindustrie im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland einen Rekordumsatz von EUR 7,3 Mrd. – 14 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei wuchs insbesondere das Exportgeschäft mit einem Plus von 30 % überproportional. Nur noch 56 % der Umsätze wurden im Inland erwirtschaftet. Das Geschäft mit Fahrzeugen (Rolling Stock) machte mit EUR 5,1 Mrd. rund 70 % des Gesamtumsatzes aus, der Anteil des Infrastrukturgeschäft (Rail Infrastructure) betrug mit einem Umsatz von EUR 2,2 Mrd. 30 %. Mit einem Plus von 10 % wuchs das Infrastrukturgeschäft demnach etwas moderater als das Bahngeschäft insgesamt.10
Laut Angaben der Deutschen Bahn planten die Deutsche Bahn, der Bund und die Länder im Jahr 2021 allein Investitionen von insgesamt rund EUR 12,7 Mrd. für die Schieneninfrastruktur (Modernisierung, Instandhaltung sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes und attraktivere Bahnhöfe).11
Die Auftragseingänge für das zweite Halbjahr lagen laut den Ausführungen des Verbandes der Bahnindustrie jedoch knapp 7 % unter dem Vorjahr. Während die Aufträge aus dem Ausland mit +22 % stark zunahmen, brach die Nachfrage in Deutschland ein. Um 19 % ging der Auftragseingang im Inland im zweiten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr zurück.12
Das Segment Pintsch profitierte von den angekündigten hohen Investitionen in die Infrastruktur im Schienenverkehr in Deutschland und konnte trotz eines gesunkenen Auftragseingangs aufgrund von COVID-19 bedingten Projektverzögerungen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Das Segment Bode hingegen konnte vom allgemeinen Marktwachstum weniger stark profitieren – hier hatten sich Projekte auf Auftraggeberseite teilweise verzögert bzw. es wurden Auftragsvergaben verschoben.
In den zumeist batteriegestützten Anwendungen im Bereich New Energy / New Industry und e-Mobility kommt Gleichstrom-Technologie zum Einsatz. Komponenten des Segments Schaltbau sorgen in diesen Anwendungsbereichen für eine sichere Trennung von Gleichstrom. Eingesetzt werden sie beispielsweise in E-Fahrzeugen oder Elektrofähren sowie in Hochleistungsladeinfrastruktur, Prüfständen oder Energiespeicher-Lösungen für erneuerbare Energien. Das Segment SBRS liefert darüber hinaus beispielsweise Schnellladeinfrastrukturlösungen für E-Busse.
Nach Angaben des ADAC erreichte die Neuzulassung von E-Autos in Deutschland im Dezember 2021 einen neuen absoluten Rekordwert von 48.436 Autos. Damit haben die neu zugelassenen E-Autos in Deutschland insgesamt einen Marktanteil von 21,3 % erreicht – deutlich größer als der Anteil der neu zugelassenen Dieselfahrzeugen (15,7 %).13 Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes belief sich der Marktanteil der rein batterie-elektrisch betriebenen Fahrzeuge (BEV) auf 13,6 % - ein Plus von 83,3 % gegenüber dem Vorjahr.14 Deutschland liegt mit diesen Zahlen klar vor Großbritannien (10 %) und Frankreich (8 %). 15
10 Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Pressemitteilung vom 4. Oktober 2021
11 Deutsche Bahn, Pressemitteilung, 5. März 2021
12 VDB, Pressemitteilung, 4. Oktober 2021
13 ADAC: Pkw-Neuzulassungen: Chip-Engpässe bremsen Autoabsatz auch im Dezember, News vom 11.01.2022
14 Kraftfahrt Bundesamt: Fahrzeugzulassungen im Dezember 2021, Jahresbilanz, Pressemitteilung 1/22
15 Dataforce: Elektro-Neuzulassungen 2021 der EU-5-Länder, Infografik, 26.1.2022
In der neuesten Studie der European Automobile Manufacturers' Association (ACEA) bezifferte die ACEA den Marktanteil von rein batteriegetriebenen E-Bussen im Jahr 2020 in der Europäischen Union insgesamt auf 0,9 %. Vorreiter sind hier die Niederlande mit einem Anteil von 12,4 %. Deutschland kam auf 1 % Marktanteil (3 % bei hybrid-elektronischen Antrieben).16 Der Anteil der batteriegetriebenen Busse steigt jedoch rasant. Von den in den ersten 11 Monaten 2021 zugelassenen 5.350 Bussen in Deutschland waren bereits 9,2 % E-Busse (BEV).17
Deutlich niedriger lag nach Angaben der ACEA der Anteil der batteriegetriebenen LKW. Nur 0,24 % beträgt der Marktanteil in der Europäischen Union, in Deutschland sogar nur 0,1 %.18 Aber der Anteil steigt auch hier sehr dynamisch an. Das Kraftfahrt Bundesamt wies in seiner Statistik bei den in den ersten 11 Monaten 2021 insgesamt 270.116 neu zugelassenen LKW bereits einen Anteil von 4,4 % (11.773) für E-LKWs aus.19
Die Marktforscher der IMARC Group schätzen das globalen Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2021 auf USD 39,4 Mrd.20 Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) bezifferte den Markt für Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland bereits 2020 auf rund EUR 3 Mrd.21 Er war bereits im Vergleich zum Vorjahr, angetrieben vor allem von der Nachfrage im Bereich Elektromobilität und Erneuerbare Energien, um 63 % gewachsen.22
Die Batterie-Speicherkapazität für Erneuerbare Energien betrug nach Angaben der IEA im Jahr 2020 weltweit etwa 17 Gigawatt, ein Plus von 50 % gegenüber dem Vorjahr. Die Investitionen in Batteriespeicher waren im Vorjahresvergleich um fast 40 % auf USD 5,5 Mrd. gewachsen.23 Laut IEA wurden 2021 im Bereich der Erneuerbaren Energien Anlagen mit insgesamt 290 GW weltweit neu installiert, davon überwiegend Photovoltaik- und Windkraftanlagen.24 In Deutschland wurden 2021 Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 4,9 GW und Windkraftanlagen (On-Shore) mit einer Kapazität von 1,7 GW zugebaut.25
Es ist angesichts der Zulassungszahlen der Elektrofahrzeuge bis November 2021 (s.o.) sowie dem deutlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien davon auszugehen, dass das Marktwachstum des Lithium-Ionen-Batteriemarkts in Deutschland im Jahr 2021 ebenfalls wieder deutlich zweistellig gewesen sein dürfte.
Nach aktueller Einschätzung wird die Schaltbau Gruppe aufgrund des steigenden Anteils von E-Fahrzeugen und batteriegestützten Lösungen für Industrieanwendungen und Energiespeicher sowohl im Segment Schaltbau als auch im Segment SBRS vom prognostizierten Marktwachstum profitieren.
16 ACEA: Vehicles in Use Europe 2022, Januar 2022, S. 17
17 Kraftfahrt Bundesamt: Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen mit alternativem Antrieb im November 2021
18 ACEA: Vehicles in Use Europe 2022, Januar 2022, S. 16
19 Kraftfahrt Bundesamt: Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen mit alternativem Antrieb im November 2021
20 IMARC Group: Lithium-ion Battery Market: Global Industry Trends, Share, Size, Growth, Opportunity and Forecast 2022-2027
21 Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI): Die Entwicklung des deutschen Batteriemarkts, Infografik
22 ZVEI: Batteriemarkt wächst während der Pandemie stark, Pressemitteilung Nr. 51/2021 vom 16. Juni 2021
23 International Energy Agency: Energy Storage. More efforts needed. Tracking Report Nov. 2021
24 International Energy Agency: Renewables 2021 – Analysis and Forecast to 2026, S. 14
25 Fraunhofer ISE: Nettostromerzeugung in Deutschland 2021: Erneuerbare Energien witterungsbedingt schwächer, News-Meldung vom 3. Januar 2022
Zur Stärkung der Kapitalstruktur sowie zur Absicherung der Wachstumsfinanzierung hat die Gesellschaft im April 2021 eine Pflichtwandelanleihe im Volumen von EUR 60 Mio. erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. Darüber hinaus wurde der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über EUR 150 Mio. mit Datum vom 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt. Die Refinanzierung erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens des neuen Mehrheitseigentümers Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von EUR 114 Mio. Die reguläre Laufzeit des neuen Darlehens beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern, welche jedoch bis zum 31. Dezember 2023 ausgesetzt ist.
Im Zusammenhang mit der Refinanzierung im Oktober 2021 wurden die noch bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen über EUR 10,5 Mio. vollständig zurückgeführt.
Infolge der erfolgreich platzierten Pflichtwandelanleihe sowie der neu abgeschlossenen langfristigen Refinanzierung sieht sich die Gesellschaft gut aufgestellt, die im Rahmen der Strategie 2026 definierte Wachstumsstrategie umzusetzen. Neben dem Großprojekt des Baus der NExT Factory ist es Ziel der Schaltbau-Gruppe, weiterhin verstärkt in zukunftsfähige Projekte und Produktentwicklungen zu investieren, um das angestrebte Wachstum nachhaltig voranzutreiben.
Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 haben sich zum 31. Dezember 2021 folgende Veränderungen ergeben:
Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Schaltbau-Gruppe ihren profitablen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen. Trotz der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie hat die Gesellschaft, die im Frühjahr 2021 veröffentlichte Prognose für Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) erreicht. Lieferengpässe in der Materialversorgung, Projektverzögerungen bzw. -verschiebungen von Auftraggeberseite, insbesondere im Bahn-Kerngeschäft, verhinderten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen noch deutlicheren Anstieg im Auftragseingang sowie bei Umsatz- und Ergebnis.
Die Schaltbau-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 ein Umsatzplus von 4,6 % auf EUR 525,6 Mio. erreicht und damit ihre Marktposition als einer der führenden Zulieferer von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und Industrie gefestigt. Der Anstieg der Umsatzerlöse um EUR 23,3 Mio. ist – mit Ausnahme des Segments Bode – auf alle Segmente zurückzuführen. Die erzielte EBIT-Marge von 5,1 % lag damit relativ genau auf dem prognostizierten Niveau von rund 5 %.
Wichtigste Wachstumstreiber für die positive Entwicklung der Umsatzerlöse waren insbesondere die Segmente Schaltbau und SBRS. Das starke Umsatzwachstum bei SBRS war vor allem auf ein großes Gesamtmodernisierungsprojekt sowie auf die anhaltend hohe Wachstumsdynamik im Bereich e-Mobility zurückzuführen. Der Anstieg der Umsatzerlöse bei der Schaltbau GmbH entfällt vor allem auf das weiterhin dynamische Wachstum in den Bereichen New Energy / New Industry sowie die Erholung des Bahngeschäfts nach dem COVID-19 bedingten Rückgang im Jahr 2020. Auch die Umsatzentwicklung im Segment Pintsch war von einem starken Wachstum geprägt. Maßgeblich hierfür war im Wesentlichen die anhaltend starke Nachfrage nach Bahnübergangssystemen, die durch das "Schnellläuferprogramm" im Rahmen des Investitionsprojekts "Digitale Schiene Deutschland" der Deutschen Bahn begünstigt wurde. Hinter den Erwartungen blieb im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzentwicklung im Segment Bode. Ursächlich für den Rückgang der Umsatzerlöse waren unter anderem marktbedingte Projektverschiebungen im Bereich Rail, der Wegfall eines Großkundens im Bereich Bus, eine durch Covid-19 bedingte schwache Nachfrage bei Reisebussen sowie Verlagerungsaktivitäten zu unserem Joint Venture Partner in die Türkei. Zudem hat sich der Bereich Automotive insgesamt schwach entwickelt. Teilweise konnten diese negativen Effekte jedoch durch ein starkes Wachstum im Bereich After-Sales kompensiert werden.
Der Auftragseingang im Schaltbau-Konzern liegt mit EUR 556,1 Mio. um EUR 3,3 % über dem Vergleichswert des Vorjahres, wobei insbesondere der Bereich New Energy / New Industry mit einem Zuwachs von 42,8 % im Vergleich zum Vorjahr die größte Wachstumsdynamik aufweist.
Durch den Zufluss von liquiden Mitteln aus der im April 2021 erfolgreich platzierten Pflichtwandelanleihe konnten einerseits die Finanzverbindlichkeiten teilweise zurückgeführt und andererseits ausreichend Liquidität für die im Rahmen der Strategie 2026 benötigten Finanzmittel u.a. für das Investitionsvorhaben NExT Factory sichergestellt werden.
Trotz der Herausforderungen infolge der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen projektbezogenen Auftragsverschiebungen, Materialengpässe und Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten, hat sich das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr positiv entwickelt. Der Schaltbau-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von EUR 26,6 Mio., was einer EBIT-Marge von 5,1 % im Verhältnis zum Umsatz entspricht und damit das Ergebnis des Vorjahres von EUR 21,7 Mio. deutlich übertrifft. Hierbei leistete das Segment Schaltbau mit EUR 24,6 Mio. (Vorjahr: EUR 19,7 Mio.) den größten positiven EBIT-Beitrag. Trotz eines Rückgangs des Segmentumsatzes konnte das Segment Bode einen um EUR 8,1 Mio., einem um EUR 3,9 Mio. über dem Vorjahr liegenden EBIT-Beitrag erzielen. Die Ergebnisse in den Segmenten Pintsch und SBRS konnten mit EUR 7,8 Mio. bzw. EUR 2,9 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert werden.
Aus Gesamtjahressicht erwirtschaftete der Schaltbau-Konzern ein Konzernjahresergebnis von EUR 12,1 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.). Ergebnisverbessernd wirkten sich niedrigere Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie niedrigere latente Steuern aus. Aufgrund höherer Zinsaufwendungen lag das negative Finanzergebnis über dem Niveau des Vorjahres.
Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG betrug EUR 4,4 Mio. und liegt damit im Rahmen der Prognose für 2021, bei der man von einem positiven Ergebnis vor Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen ist. Das Jahresergebnis war überwiegend durch Erträge aus Ergebnisabführungen (EUR 23,9 Mio.) sowie höhere Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeprozess geprägt.
| Angaben in EUR Mio., sofern nicht anders angegeben |
Prognose 2021 | Ist 2021 |
|---|---|---|
| Auftragseingang | 550 - 580 | 556,1 |
| Umsatz | 520 - 550 | 525,6 |
| EBIT | 26 - 28 | 26,6 |
| EBIT-Marge, in % | rund 5 % | 5,1 |
| Ergebnis vor Steuern der Schaltbau Holding AG nach HGB | Positives Ergebnis vor Steu ern im niedrigen Millionen bereich |
4,4 |
| Angaben in EUR Mio. | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 556,1 | 538,3 | 3,3% |
| Umsatz | 525,6 | 502,3 | 4,6% |
| EBIT | 26,6 | 21,7 | 22,6% |
| EBIT Marge in % | 5,1 | 4,3 | 0,8 |
| Auftragseingang mit Dritten | 249,3 | 250,9 | -0,6% |
|---|---|---|---|
| Umsatz mit Dritten | 237,7 | 257,3 | -7,6% |
| EBIT | 8,1 | 4,2 | 92,9% |
| EBIT Marge in % | 3,4 | 1,6 | 1,8 |
| Auftragseingang mit Dritten | 164,0 | 139,3 | 17,7% |
|---|---|---|---|
| Umsatz mit Dritten | 152,8 | 139,5 | 9,5% |
| EBIT | 24,6 | 19,7 | 24,9% |
| EBIT Marge in % | 15,9 | 14,0 | 1,9 |
| Auftragseingang mit Dritten | 100,6 | 112,1 | -10,3% |
|---|---|---|---|
| Umsatz mit Dritten | 82,2 | 75,8 | 8,4% |
| EBIT | 7,8 | 3,9 | 100,0% |
| EBIT Marge in % | 9,5 | 5,2 | 4,3 |
| Auftragseingang mit Dritten | 42,2 | 36,0 | 17,2% |
|---|---|---|---|
| Umsatz mit Dritten | 53,0 | 29,8 | 77,9% |
| EBIT | 2,9 | 2,7 | 7,4% |
| EBIT Marge in % | 5,5 | 8,8 | -3,3 |
Der Auftragseingang der Schaltbau-Gruppe lag mit EUR 556,1 Mio. um EUR 3,3 % über dem Vorjahreswert von EUR 538,3 Mio. und im Rahmen der Prognose-Bandbreite von EUR 550 – 580 Mio. Die Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen, lag mit 1,1 auf dem Niveau des Vorjahres und ist insgesamt als sehr gesund zu bezeichnen.
Der Auftragseingang im Segment Bode liegt mit EUR 249,3 Mio. in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Rückläufig entwickelte sich der Auftragseingang im Bereich Bus. Diese Entwicklung geht auf den Wegfall eines Großkunden sowie die Verlagerung von Aktivitäten zu einem Joint-Venture Partner in die Türkei zurück. Zudem wirkt sich der Nachfrageeinbruch bei Reisebussen negativ auf den Auftragseingang aus. Im Bereich Rail konnten die hohen Auftragseingänge des Vorjahres nicht ganz erreicht werden, der Wert für das Gesamtjahr 2021 liegt jedoch im Mehrjahresvergleich auf einem hohen Niveau. Sehr erfreulich war die Entwicklung im Bereich After-Sales, der zum Teil deutliche Zuwächse verzeichnen konnte.
Der Auftragseingang im Schaltbau-Segment stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 24,7 Mio. oder 17,7 % gegenüber dem Vorjahr. Der deutliche Anstieg im Auftragseingang resultiert – nach dem COVID-19-bedingten Auftragsrückgang in 2020 – insbesondere aus einer Erholung der Auftragslage im Bereich der Bahnkomponenten. Hier entwickelte sich insbesondere das Auftragsvolumen für Bahnschütze und Schnappschalter erfreulich. Daneben konnten auch der Auftragseingang aus den neuen Märkten New Energy / New Industry deutlich gesteigert werden.
Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 100,6 Mio. um 10,3 % unter dem Vorjahreswert von EUR 112,1 Mio., im Mehrjahresvergleich jedoch auf einem sehr hohen Niveau. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn eines Pilotprojekts für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne sehr stark beeinflusst war, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 insbesondere der Bereich für Bahnübergangstechnik sehr erfreulich.
Mit einer Wachstumsrate von 17,2 % auf EUR 42,2 Mio. verzeichnete das Segment SBRS einen starken Auftragseingang. Diese hervorragende Entwicklung entfällt insbesondere auf Projektvergaben für Schnelllade- und Depotladestationen für e-Mobility.
Der Auftragsbestand betrug Ende 2021 insgesamt EUR 540,1 Mio. (Ende 2020: EUR 513,5 Mio.).
Der ausgewiesene Konzernumsatz lag mit EUR 525,6 Mio. um EUR 23,2 % bzw. EUR 4,6 % über dem Vergleichswert aus 2020 von EUR 502,3 Mio. Die Gesamtleistung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR 10,3 Mio.
Zum Umsatzwachstum trugen - mit Ausnahme des Segments Bode - alle Segmente bei. Haupttreiber für die Umsatzsteigerung waren insbesondere die Segmente Schaltbau und SBRS. Während das Segment Schaltbau insbesondere in den Wachstumsmärkten New Energy / New Industry sowie im sich erholenden Geschäft mit Bahnkomponenten ein deutliches Umsatzplus erzielen konnte, steigerte die SBRS ihre Umsatzerlöse insbesondere aufgrund eines großen Modernisierungsprojektes sowie im Bereich e-Mobility. Im Pintsch-Segment erhöhte sich das Umsatzvolumen um EUR 6,4 Mio., was insbesondere auf eine hohe Nachfrage nach Bahnübergängen und Leistungen im Zusammenhang mit dem gewonnenen Pilotprojekt zur Umsetzung eines digitalen Stellwerks zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse im Segment Bode verzeichneten dagegen einen Umsatzrückgang von EUR - 19,6 Mio. der, mit Ausnahme des After-Sales-Geschäfts, auf alle Geschäftsbereiche zurückgeht.
Im Berichtsjahr konnten insgesamt 41,8 % (Vorjahr: 36,3 %) der Umsatzerlöse mit Kunden in Deutschland erzielt werden. Weitere 43,5 % (Vorjahr: 47,1 %) wurden mit Kunden im europäischen Ausland erwirtschaftet, 14,7 % (Vorjahr: 16,6 %) entfielen auf den Rest der Welt.
Das EBIT, also das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, des Schaltbau-Konzerns liegt mit EUR 26,6 Mio. um EUR 4,9 % bzw. 22,6 % deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 21,7 Mio. und resultierte zu einer EBIT-Marge von 5,1 % (Vorjahr 4,3 %) – und lag damit relativ genau auf dem prognostizierten Niveau von rund 5 % vom Umsatz. Trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfeldes insbesondere im Hinblick auf Lieferengpässe und Preissteigerungen in der Materialversorgung sowie aufgrund von Einmalkosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot durch Carlyle konnte die Gesellschaft diese Entwicklung durch das realisierte Umsatzwachstum und Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung erfolgreich kompensieren.
Die Gesamtleistung der Schaltbau-Gruppe nahm leicht um EUR 10,3 Mio. auf EUR 525,5 Mio. zu.
Die um EUR 6,1 Mio. auf EUR 9,0 Mio. deutlich gesunkenen sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen auf die im Vorjahr enthaltenen Erträge aus der Erst- und Entkonsolidierung von Konzerngesellschaften sowie der Auflösung von Rückstellungen im letzten Geschäftsjahr zurückzuführen.
Der Materialaufwand reduzierte sich von EUR 273,1 Mio. um 3,8 % auf EUR 262,8 Mio. im Wesentlichen infolge gesungener Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) lag im Geschäftsjahr bei 50,0 % und damit unter dem Vorjahresniveau u.a. aufgrund von Einsparungen bei den Materialkosten sowie Produktionssteigerungen. Auch konnten im Geschäftsjahr 2021 Verbesserungen bei nachverhandelten Kundenverträgen erzielt werden.
Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr von EUR 167,7 Mio. um EUR 10,0 Mio. auf EUR 177,7 Mio. Der Anstieg des Personalaufwands von 6,0 % resultiert im Wesentlichen aus tariflichen Anpassungen, einem leichten Anstieg der Mitarbeiteranzahl sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung) im Konzern erhöhte sich im Vorjahresvergleich für das Gesamtjahr von 32,6 % auf 33,8 %. Die Gesamtleistung je Mitarbeiter (Produktivität) erhöhte sich auf TEUR 194,7 (Vorjahr: TEUR 191,9).
Die Abschreibungen reduzierten sich im Berichtsjahr von EUR 21,0 Mio. um EUR 3,9 Mio. auf EUR 17,1 Mio. Hierbei reduzierten sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte um EUR 4,7 Mio. resultierend aus der im Vorjahr vorgenommenen Wertberichtigung auf den Geschäfts- und Firmenwert der SPII S.p.A., Saronno, Italien, in Höhe von EUR 5,1 Mio.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich insbesondere infolge von gestiegenen Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot von Carlyle um 6,2 % auf EUR 49,3 Mio. (Vorjahr: EUR 46,4 Mio.).
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) verbesserte sich von EUR 14,5 Mio. im Geschäftsjahr 2020 auf EUR 19,3 Mio. im Berichtsjahr. Die gegenüber der EBIT-Entwicklung resultierende Verbesserung hat unter anderem ihre Ursache im Beteiligungsergebnis, welches sich im Vergleichszeitraum um EUR 0,6 Mio. erhöhte. Das Finanzergebnis liegt mit EUR -7,6 Mio. aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen über dem Niveau des Vorjahres.
Das Steuerergebnis veränderte sich auf EUR -7,1 Mio. (Vorjahr: EUR -8,9 Mio.). Der gesunkene Steueraufwand ist insbesondere auf laufende Steuern aufgrund gesunkener zu versteuernder Ergebnisse im Berichtsjahr zurückzuführen. Für im Vorjahr bestehende aktive latente Steuern auf steuerliche Verlust- und Zinsvorträge mussten im Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel und dem damit verbundenen Wegfall der Ansatzvoraussetzungen für steuerliche Verlust- und Zinsvorträge aufwandswirksame Wertberichtigungen von EUR 0,3 Mio. vorgenommen werden.
Das Konzernergebnis beläuft sich auf EUR 12,1 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.). Auf die Aktionäre der Schaltbau Holding AG entfallen EUR 8,5 Mio. (Vorjahr: EUR 3,9 Mio.), was einem verwässerten und unverwässerten Ergebnis von EUR 0,83 (Vorjahr: EUR 0,44) je Aktie entspricht.
Der Bilanzverlust im Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG des Geschäftsjahres 2021 wird auf neue Rechnung vorgetragen.
| Mio. EURO | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 249,3 | 250,9 | -0,6% |
| Umsatz | 237,7 | 257,3 | -7,6% |
| EBIT | 8,1 | 4,2 | 92,9% |
| EBIT Marge in % | 3,4 | 1,6 | 1,8 |
Der Auftragseingang im Segment Bode liegt im Geschäftsjahr mit EUR 249,3 Mio. um EUR -1,6 Mio. oder -0,6 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Rückgang des Auftragseingangs in den beiden Geschäftsbereichen Rail und Bus konnte durch einen starken spartenübergreifenden Anstieg des After-Sales-Geschäfts und den Bereich Automotive weitgehend kompensiert werden. Der Rückgang des Auftragseingangs im Bereich Rail geht im Wesentlichen auf Projektverzögerungen bzw. -verschiebungen auf Auftraggeberseite zurück. Der Rückgang im Bereich Bus ist in erster Linie auf den Wegfall eines Großkunden und die Verlagerung von Aktivitäten zu einem Joint-Venture Partner in die Türkei zurückzuführen. Zudem hat sich die Nachfrageschwäche vor allem bei den Reisebussen fortgesetzt. Gegenläufig verzeichnete das Bode-Segment einen starken Anstieg der Auftragseingänge im After-Sales-Geschäft.
Der Segmentumsatz mit Dritten reduzierte sich um -7,6 % auf EUR 237,7 Mio. (Vorjahr EUR 257,3 Mio.). Während die Geschäftsbereiche Rail, Bus und Automotive rückläufige Umsatzerlöse erzielten, konnten die Umsatzerlöse im After-Sales-Geschäfts deutlich gesteigert werden. Der Rückgang im Bereich Bus und Automotive ist – analog zu dem Rückgang beim Auftragseingang – neben dem Wegfall eines Großkunden und der Verlagerung von Aktivitäten zu einem Joint-Venture Partner in die Türkei – zudem auf geringere Umsatzerlöse bei Nutzfahrzeugen und Reisebussen zurückzuführen. Diese Entwicklung bei den Nutzfahrzeugen und Reisebussen war aufgrund der im Vorjahr größtenteils ausgebliebenen Bestellungen aufgrund der COVID-19-Pandemie zu erwarten. Im Bereich Automotive machte sich insbesondere der im Vorjahr von der Deutschen Post beschlossene Ausstieg aus dem Streetscooter-Geschäft negativ bemerkbar. Die Book-to-Bill Ratio (Auftragseingang im Verhältnis zum Umsatz) lag im Berichtszeitraum weiterhin bei 1,0.
Das EBIT des Segments erhöhte sich in 2021 um 92,9 % auf EUR 8,1 Mio. (Vorjahr EUR 4,2 Mio.), was einer EBIT-Marge im Verhältnis zum Umsatz von 3,4 % (Vorjahr: 1,6 %) entspricht. Die signifikante Ergebnisverbesserung ist insbesondere auf einen gestiegenen Anteil an margenstarken After-Sales-Umsatzerlösen sowie auf erfolgreich umgesetzte Maßnahmen zur Kostenoptimierung am Standort Kassel im Zusammenhang mit Produktivitätsverbesserungen in Produktion und Logistik und Optimierungen im Bereich Overhead zurückzuführen. Somit konnte trotz eines Umsatzrückganges gegenüber dem Vorjahr das EBIT absolut und relativ deutlich gesteigert werden.
| Mio. EURO | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 164,0 | 139,3 | 17,7% |
| Umsatz | 152,8 | 139,5 | 9,5% |
| EBIT | 24,6 | 19,7 | 24,9% |
| EBIT Marge in % | 15,9 | 14,0 | 1,9 |
Im Vergleich zum Vorjahreswert verzeichnete das Schaltbau-Segment 2021 einen Anstieg der Auftragslage um 17,7 % auf EUR 164,0 Mio. Diese positive Entwicklung ist auf ein sich erholendes Marktumfeld zurückzuführen, das insbesondere im Geschäftsjahr 2020 stark von der COVID-19-Pandemie mit einem reduzierten Auftragseingang im Kerngeschäft Rail belastet war. Der deutliche Anstieg in 2021 ist vor allem auf eine teilweise Erholung des Geschäfts mit Schützen und Schnappschaltern im Bereich Rail sowie das weiterhin dynamische Wachstum in den neuen Märkten New Energy / New Industry zurückzuführen.
Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,5 % auf EUR 152,8 Mio. (Vorjahr: EUR 139,5 Mio.) und resultiert im Wesentlichen aus dem anhaltenden dynamischen Wachstum in den neuen Märkten New Energy / New Industry sowie aus der Erholung des Geschäfts mit Bahnkomponenten nach dem COVID-19 bedingten Rückgang im Jahr 2020.
Das Segment-EBIT erhöhte sich um 24,9 % auf EUR 24,6 Mio. (Vorjahr: EUR 19,7 Mio.). Das entspricht einer EBIT-Marge auf hohem Niveau von 15,9 % und damit einer Verbesserung der EBIT-Marge um 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr.
| Mio. EURO | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 100,6 | 112,1 | -10,3% |
| Umsatz | 82,2 | 75,8 | 8,4% |
| EBIT | 7,8 | 3,9 | 100,0% |
| EBIT Marge in % | 9,5 | 5,2 | 4,3 |
Der Auftragseingang im Pintsch-Segment lag im Geschäftsjahr 2021 mit EUR 100,6 Mio. um EUR 10,3 % unter dem Vorjahreswert von EUR 112,1 Mio.; im Mehrjahresvergleich jedoch auf einem sehr hohen Niveau. Während der Auftragseingang im Vorjahr wesentlich durch den Gewinn eines Pilotprojekts für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne sehr stark beeinflusst war, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 insbesondere der Bereich für Bahnübergangstechnik sehr erfreulich.
Das Umsatzvolumen lag im Berichtszeitraum bei EUR 82,2 Mio. und damit um EUR 6,4 Mio. über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Haupttreiber hierfür war eine hohe Nachfrage nach Bahnübergangstechnik sowie gestiegene Umsatzerlöse im Bereich Stellwerktechnik.
Der Anstieg des EBIT im Geschäftsjahr 2021 lässt sich insbesondere auf die höheren Umsatzerlöse bei unterproportional gestiegenen Kosten zurückführen. Die EBIT-Marge betrug 9,5 % (Vorjahr: 5,2 %).
| Mio. EURO | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 42,2 | 36,0 | 17,2% |
| Umsatz | 53,0 | 29,8 | 77,9% |
| EBIT | 2,9 | 2,7 | 7,4% |
| EBIT Marge in % | 5,5 | 8,8 | -3,3 |
Im SBRS-Segment entwickelte sich die Auftragslage auch 2021 erfreulich und verzeichnete einen Anstieg um 17,2 % auf EUR 42,2 Mio. Maßgeblicher Treiber waren der Gewinn von Projekten für Schnelllade- und Depotladestationen für e-Mobility.
Der Segmentumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 77,9 % auf EUR 53,0 Mio. (Vorjahr: EUR 29,8 Mio.). Die Entwicklung ist insbesondere auf Umsatzerlöse im Zusammenhang mit einem großen Modernisierungsprojekt in Mexiko sowie gestiegenen Umsatzvolumina im Bereich e-Mobility zurückzuführen.
Das EBIT des Segments SBRS erhöhte sich um 7,4 % auf EUR 2,9 Mio. (Vorjahr: EUR 2,7 Mio.). Die EBIT-Marge verringerte sich insgesamt von 8,8 % im Vorjahr auf 5,5 % im Jahr 2021. Der Rückgang der EBIT-Marge ist insbesondere auf negative Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Abwicklung zweier Großprojekte im Bereich Refurbishment zurückzuführen.
Die Schaltbau Holding AG steuert und überwacht das Finanzmanagement der Schaltbau-Gruppe. Sie stellt den Konzerngesellschaften für die Durchführung und Weiterentwicklung des operativen Geschäfts einen Großteil der notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Neben dem Liquiditätsmanagement steuert die Schaltbau Holding AG die Finanzbeziehungen zu Geschäftspartnern und ergreift Maßnahmen zur Begrenzung von finanziellen Risiken, die aus dem spezifischen Geschäftsmodell der Schaltbau-Gruppe entstehen.
Risiken bestehen dabei insbesondere in Form von Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken, Währungsänderungsrisiken, Rohwarenkursänderungsrisiken sowie Kontrahenten- und Länderrisiken.
Die Schaltbau-Gruppe beschafft seit dem 25. Oktober 2021 einen Großteil der benötigten Finanzmittel über die Voltage BidCo GmbH, München, und setzt sie über konzerninterne Finanzbeziehungen zielgerichtet im Konzern ein. Hierfür nutzt die Schaltbau-Gruppe ein gesellschaftsübergreifendes integriertes Treasury-Management-System. Zur Begrenzung der Inanspruchnahme externer Finanzierungsquellen greift die Schaltbau-Gruppe nach Möglichkeit auf interne Finanzierung zurück. Liquiditätsüberschüsse einzelner Gesellschaften decken, soweit sinnvoll, Liquiditätsbedarfe anderer Tochter- und Beteiligungsunternehmen. In diesem Zusammenhang unterliegt das Working Capital Management bei allen Beteiligungen einer regelmäßigen Überwachung.
Basis der Fremdfinanzierung ist zum Bilanzstichtag 2021 ein im Oktober 2021 von der Mehrheitsgesellschafterin, der Voltage BidCo GmbH, begebenes Darlehen in Höhe von EUR 114,0 Mio. Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über EUR 150 Mio. wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückgezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die Refinanzierung erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von EUR 114,0 Mio. an die Schaltbau Holding AG am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß zu jeder Zeit die Rückzahlung des Darlehens fordern.
Aus diesem Grund wird das Darlehen unter der Bilanzposition kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen) ausgewiesen. Durch die im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 vorzeitig einzufordern.
Die zum 31. Dezember 2020 bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, die bisher unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen waren, wurden im Oktober 2021 auf Initiative der Schaltbau Holding AG vollständig zurückgeführt.
Die Schaltbau Holding AG, München, bot im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots in Deutschland, nachrangige und nicht besicherte, untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht am Laufzeitende ("Pflichtwandelanleihen") im Gesamtnennbetrag von EUR 60 Mio. an. Die Wandelanleihe wurde im April 2021 nach Berücksichtigung von Transaktionskosten und latenten Steuern mit einem Betrag von EUR 57,3 Mio. in der Kapitalrücklage und mit EUR 0,4 Mio. in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Zum 31. Dezember 2021 wurden bereits Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von TEUR 2.488 zum vereinbarten Wandlungskurs in 2.039.750 Aktien gewandelt. Infolgedessen erfolgte eine Erhöhung des gezeichneten Kapitals auf TEUR 13.288.
Die Eigenkapitalquote der Schaltbau-Gruppe lag zum 31. Dezember 2021 bei 29,4 % und hat sich damit um 7,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr verbessert (Vorjahr: 22,0 %).
Auf Ebene der Schaltbau-Gruppe wird eine Eigenkapitalquote im Korridor von 30% bis 35% angestrebt. Diese Zielquote wurde im Berichtsjahr mit 29,4 % nahezu erreicht.
Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken-, Fremdwährungsänderungsrisiken sowie zur Absicherung von ausgewählten wesentlichen Rohstoffpreisänderungsrisiken eingesetzt. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zu spekulativen Zwecken ist aufgrund von internen Richtlinien nicht zulässig.
Zum Bilanzstichtag 2021 weisen die Zinsabsicherungen ein Nominalvolumen von insgesamt EUR 27,0 Mio. auf. Die Nominalbeträge der zu diesem Zeitpunkt bestehenden derivativen Instrumente zur Sicherung von Fremdwährungsrisiken betragen insgesamt umgerechnet EUR 46,1 Mio. netto mit einem Marktwert von TEUR 31. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter "Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen" aufgeführt.
Das langfristige Fremdkapital stand zum Bilanzstichtag 2021 bei EUR 79,3 Mio. (Vorjahr: EUR 173,4 Mio.). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf niedrigere langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Zusammenhang mit der vollständigen Rückzahlung des zuletzt bestehenden Konsortialkreditvertrages im Oktober 2021 zurückzuführen. Die langfristigen Verbindlichkeiten nahmen von EUR 99,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 10,4 Mio. ab. Vom gesamten langfristigen Fremdkapital entfielen zum 31. Dezember 2021 insgesamt EUR 19,6 Mio. (Vorjahr: EUR 108,6 Mio.) auf langfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 36,5 Mio. (Vorjahr: EUR 39,1 Mio.) auf Pensionsrückstellungen sowie EUR 4,9 Mio. (Vorjahr: EUR 5,7 Mio.) auf weitere Personalrückstellungen und sonstige Rückstellungen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 9,1 Mio. (Vorjahr: EUR 9,3 Mio.).
Das kurzfristige Fremdkapital belief sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 307,2 Mio. nach EUR 147,7 Mio. zum 31. Dezember 2020 und nahm hauptsächlich aufgrund des von der Mehrheitsgesellschafterin begebenen Darlehens in Höhe von EUR 114,0 Mio. zu.
Vom bilanzierten kurzfristigen Fremdkapital entfallen zum 31. Dezember 2021 insgesamt EUR 7,9 Mio. (Vorjahr: EUR 10,6 Mio.) auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, EUR 22,0 Mio. (Vorjahr: EUR 26,1 Mio.) auf sonstige kurzfristige Rückstellungen, EUR 47,4 Mio. (Vorjahr: EUR 41,9 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 3,3 Mio.) auf Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern und EUR 41,2 Mio. (Vorjahr: EUR 40,4 Mio.) auf Personalrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 2,7 Mio.).
Den kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten gegenüber der Voltage BidCo GmbH über in Summe EUR 128,7 Mio. stehen Zahlungsmittel von EUR 130,9 Mio. gegenüber.
Das Konzern-Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresendwert 2020 um EUR 70,3 Mio. auf EUR 161,0 Mio. erhöht und ist insbesondere durch die im Geschäftsjahr ausgegebene Pflichtwandelanleihe gestiegen. Die Eigenkapitalquote lag mit 29,4 % (31. Dezember 2020: 22,0 %) über dem Vorjahresendwert.
Der Nettoverschuldungsgrad (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Darlehensverbindlichkeit gegenüber Voltage BidCo GmbH / EBITDA) hat sich deutlich aufgrund der nun vorliegenden negativen Nettobankverbindlichkeiten (Forderung) sowie einem gestiegenen EBITDA im Vergleich zum Vorjahr verringert. Die Entwicklung des Eigenkapitals ist darüber hinaus auf das erzielte Konzernergebnis des Geschäftsjahres, auf Währungskursschwankungen sowie auf Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter zurückzuführen.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war mit EUR 66,0 Mio. positiv und lag damit um EUR 33,8 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 32,2 Mio. Der positive Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ist insbesondere auf das höheren Ergebnis vor Zinsen und Steuern zurückzuführen, welches mit EUR 26,6 Mio. um EUR 4,9 Mio. über dem Vorjahr (EUR 21,7 Mio.) lag. Des Weiteren resultiert der positive Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aus einer Verbesserung des Net-Working-Capitals um EUR 28,1 Mio., der auf den starken Anstieg der Erhaltenen Anzahlungen für Projekte mit Umsatzrealisierung in 2022 zurückzuführen ist (EUR 38,4 Mio.). Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist stichtagsbedingt und auf die gestiegene Geschäftstätigkeit zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die Gesellschaft einen negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit von EUR -38,1 Mio. (31. Dezember 2020: EUR -18,2 Mio.). Dieser ist im Wesentlichen auf Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zurückzuführen, insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden. Daneben führte der Erwerb der Pintsch Wolber GmbH (vormals Wolber Antriebstechnik GmbH) zu einem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR - 2,6 Mio.
In 2021 konnte insgesamt ein positiver Free Cashflow in Höhe von EUR 27,9 Mio. nach EUR 14,0 Mio. im Vorjahr erreicht werden.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 63,5 Mio. (Vorjahr EUR -0,6 Mio.). Aus der im April 2021 begebenen Pflichtwandelanleihe flossen unter Berücksichtigung der Transaktionskosten EUR 57,3 Mio. dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zu. Dazu wurden im Geschäftsjahr alle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen sowie mit dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR - 114,1 Mio. vollständig getilgt. Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen in Höhe von EUR 119,0 Mio. entfallen überwiegend auf die Finanzierung der Schaltbau-Gruppe durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH.
Zum 31. Dezember 2021 beinhaltete der Finanzmittelfonds (EUR 130,9 Mio.; Vorjahr: EUR 39,4 Mio.) in der Kapitalflussrechnung die Zahlungsmittel sowie die Zahlungsmitteläquivalente.
Das langfristige Vermögen erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2020 um EUR 22,9 Mio. auf EUR 177,8 Mio. Vom Bilanzwert entfallen EUR 50,3 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 43,4 Mio.) auf immaterielle Vermögenswerte und EUR 119,2 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 98,1 Mio.) auf Sachanlagen sowie auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.
Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um EUR 6,8 Mio. ist im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der in 2021 erworbenen Pintsch Wolber GmbH sowie einen Anstieg der aktivierten Eigenleistungen zurückzuführen.
Die Sachanlagen sowie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien stiegen um EUR 21,1 Mio., wobei den Abschreibungen in Höhe von EUR 13,1 Mio. Investitionen von EUR 33,8 Mio. gegenüber stehen. Die getätigten Investitionen entfallen insbesondere auf den Neubau der NExT Factory in Velden.
Das kurzfristige Vermögen liegt mit EUR 369,6 Mio. um EUR 112,7 Mio. über dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2020. Die Veränderung entfällt mit EUR 4,3 Mio. auf das Vorratsvermögen, mit EUR 11,6 Mio. auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit EUR -5,1 Mio. auf die sonstigen Vermögenswerte und Forderungen sowie mit EUR 91,6 Mio. auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Der Anstieg des Vorratsvermögens um EUR 4,3 Mio. auf EUR 123,0 Mio. resultiert im Wesentlichen aus dem Aufbau von Pufferbeständen sowie einer Erhöhung der Wiederbeschaffungszeiten im Segment Schaltbau. Gegenläufig konnte der hohe Vorratsbestand bei der SBRS im Vorjahr im Zusammenhang mit der teilweise erfolgten Umsatzrealisierung aus dem Großprojekt reduziert werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Wesentlichen stichtagsbedingt zum 31. Dezember 2021. Zum 31. Dezember sind von den zum Stichtag bestehenden Forderungen insgesamt EUR 23,2 Mio. (Vorjahr: EUR 20,0 Mio.) im Rahmen des Reverse Factorings verkauft.
Trotz der beschriebenen Entwicklungen des Vorratsvermögens sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führte dies infolge teilweise überproportional gestiegener Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverbindlichkeiten zu einem Rückgang des Working Capital um 22,1 % auf EUR 99,3 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert.
Das investierte Kapital (Capital Employed) liegt mit EUR 267,5 Mio. um EUR 2,0 Mio. unter dem Vorjahresniveau. Dabei ging ein gesunkenes Working Capital einher mit einem geringeren Anstieg des Anlagevermögens. Die Kapitalrendite (ROCE), die das Verhältnis des EBIT zum durchschnittlich eingesetzten Kapital angibt, lag im Geschäftsjahr 2021 bei positiven 10,0 %, verglichen mit positiven 8,1 % im Geschäftsjahr 2020 und zeigt die verbesserte Kapitalrendite des Schaltbau-Konzerns.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erhöhten sich um EUR 91,6 Mio. auf EUR 130,9 Mio. und resultieren im Wesentlichen auf den Zufluss von liquiden Mitteln im Rahmen der ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sowie Zahlungseingänge im Zusammenhang mit dem Cash-Pooling mit Tochterunternehmen.
Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2021 wurden Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von EUR 20,0 Mio. (Ende 2020: EUR 19,2 Mio.) vorgenommen.
Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG wurde im Geschäftsjahr 2021 unverändert nach den Bestimmungen des HGB und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Die Schaltbau Holding AG ist als Führungsgesellschaft für die strategische Ausrichtung und übergeordnete operative Steuerung der Schaltbau-Gruppe verantwortlich und darüber hinaus als Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Ihre Ertrags- und Finanzlage wird daher maßgeblich durch die Ergebnisabführungen bzw. Beteiligungserträge der Tochtergesellschaften sowie das Zinsergebnis aus der Finanzierungsfunktion beeinflusst. Es bestehen Ergebnisabführungsverträge einerseits zwischen der Schaltbau Holding AG und der Schaltbau GmbH und andererseits zwischen der Schaltbau Holding AG und der SBRS GmbH.
Die Schaltbau Holding AG hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR 4,4 Mio. (Vorjahr: EUR 1,2 Mio.) abgeschlossen. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf EUR 4,1 Mio. (Vorjahr: EUR 1,1 Mio.). Der Bilanzverlust der Schaltbau Holding AG des Geschäftsjahres 2021 wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Das Jahresergebnis 2021 war überwiegend durch Erträge aus Ergebnisabführungen (EUR 23,9 Mio.), dem Personalaufwand sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen geprägt. Im Geschäftsjahr 2021 führten gestiegene Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten, im Wesentlichen Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Carlyle-Übernahmeangebot, zu einem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
Die Umsatzerlöse in Höhe von EUR 6,2 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.) resultierten aus Weiterbelastungen für erbrachte Dienstleistungen und aus der Weiterberechnung der Kosten zentral vorgehaltener IT-Systeme an die Tochtergesellschaften.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 3,8 Mio. (Vorjahr: EUR 3,4 Mio.) enthalten im Wesentlichen periodenfremde Erträge in Höhe von EUR 2,7 Mio. (Vorjahr: EUR 3,1 Mio.) aus der Auflösung von Rückstellungen.
Der Anstieg des Personalaufwands im Jahr 2021 resultiert im Wesentlichen aus höheren Personalrückstellungen für Tantieme sowie Aufwendungen aus Abfindungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstandmitglieds.
Die Abschreibungen in Höhe von EUR 1,1 Mio. liegen auf dem Niveau des Vorjahres von EUR 1,1 Mio. und entfallen im Wesentlichen auf die Abschreibung von immateriellen Vermögensgegenständen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 12,6 Mio. (Vorjahr: EUR 6,0 Mio.) betreffen insbesondere Rechts- und Beratungskosten (u.a. Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Carlyle-Übernahmeangebot sowie Kosten im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe), EDV-Dienste sowie Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Die Erträge aus Ergebnisabführung erhöhten sich auf EUR 23,9 Mio. (Vorjahr: EUR 11,6 Mio.) und sind auf die wesentlich höhere Ergebnisabführung der Schaltbau GmbH sowie die erstmalige Ergebnisabführung der SBRS GmbH zurückzuführen.
Das saldierte Zinsergebnis betrug EUR -3,1 Mio. (Vorjahr: EUR -1,6 Mio.) und beinhaltet insbesondere Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Pflichtwandelanleihe.
Die Bilanzsumme der Schaltbau Holding AG hat sich im Berichtsjahr um EUR 121,4 Mio. auf EUR 327,1 Mio. erhöht. Der Anstieg ist insbesondere auf die im April 2021 ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sowie die Finanzierung durch die Voltage BidCo GmbH zurückzuführen.
Das Anlagevermögen liegt mit EUR 109,2 Mio. nahezu auf dem Vorjahreswert.
Das Umlaufvermögen erhöhte sich um EUR 122,3 Mio. auf EUR 217,7 Mio. Die zum Bilanzstichtag enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen von EUR 105,6 Mio. enthalten im Wesentlichen die aus der konzerninternen Finanzierung resultierenden Forderungen sowie Forderungen aus Ergebnisabführungen. Im Rahmen der im August 2019 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung veräußern vier Tochtergesellschaften der Schaltbau Holding AG auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf das jeweilige Tochterunternehmen und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert.
Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen zum Bilanzstichtag insgesamt EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.). Im Vorjahr waren hier Forderungen gegenüber der im Jahr 2019 veräußerten Alte, Madrid, Spanien, in Höhe von EUR 1,0 Mio. ausgewiesen, welche im Geschäftsjahr größtenteils beglichen wurde.
Der Anstieg der flüssigen Mittel um EUR 94,2 Mio. auf EUR 111,5 Mio. resultiert im Wesentlichen aus der Einzahlung von liquiden Mitteln im Rahmen der ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sowie aus der Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zum Jahresende.
Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über EUR 150,0 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt.
Die Refinanzierung der Schaltbau Holding AG, erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH, München, (im Folgenden "VOBI") in Höhe von 114,0 Mio. EUR an die Schaltbau Holding AG am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt grundsätzlich zehn Jahre. Der Ausweis des Darlehens erfolgt unter der Bilanzposition Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Volgtage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen über das Gesellschafterdarlehen hinaus resultieren überwiegend aus Finanzierung bzw. Cash Pooling.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 31. Dezember 2021 reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 91,4 Mio. auf EUR 0,3 Mio. Neben der Rückzahlung des im Vorjahr bestehenden Konsortialkreditvertrages wurden im Geschäftsjahr die im Vorjahr bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen vollständig zurückbezahlt. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verzeichneten einen Anstieg auf EUR 200,7 Mio. (Vorjahr: EUR 48,7 Mio.), was insbesondere auf die Inanspruchnahme eines Darlehens durch die unmittelbare Gesellschafterin Voltage BidCo GmbH über EUR 114,0 Mio. sowie auf die Liquiditätsentwicklung von Tochterunternehmen im Rahmen des Cash-Poolings zurückzuführen ist.
Die Rückstellungen zum 31. Dezember 2021 liegen mit EUR 15,3 Mio. um EUR 1,7 Mio. über dem Niveau des Vorjahres (EUR 13,6 Mio.). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Personalrückstellungen. Gegenläufig reduzierten sich Rückstellungen für das Risiko der Inanspruchnahme von ausgegebenen Bürgschaften. Die Rückstellung für Pensionen liegt mit EUR 4,9 Mio. auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: EUR 4,9 Mio.).
Das Eigenkapital der Schaltbau Holding AG hat sich im Wesentlichen durch die erfolgreich begebene Pflichtwandelanleihe vom April 2021 sowie dem erzielten Jahresüberschuss von EUR 4,1 Mio. in 2021 von EUR 46,0 Mio. auf EUR 109,3 Mio. zum 31. Dezember 2021 erhöht. Infolge der Kapitalerhöhung stieg das gezeichnete Kapital auf EUR 13,3 Mio. und die Kapitalrücklage auf EUR 70,2 Mio. Die Eigenkapitalquote nahm von 22,4 % auf 33,4 % zu.
In ihrem Markt- und Wettbewerbsumfeld kann die Schaltbau-Gruppe auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn es ihr gelingt, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten und kontinuierlich neue Produkte auf den Markt zu bringen. Der Bereich "Forschung und Entwicklung" spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Im Falle eines Markteintritts in ausländische Märkte muss die Schaltbau-Gruppe zudem die jeweiligen lokalen Gegebenheiten, Anforderungen und Spezifikationen an ihre Produkte berücksichtigen. Darüber hinaus steht die Schaltbau-Gruppe aufgrund der zunehmenden Digitalisierung vor der Herausforderung, laufend neues Knowhow aufzubauen. Die Entwicklung von digitalen Produkten und Systemen ist für die Schaltbau-Gruppe mit hohen Vorleistungen an Forschungs- und Entwicklungskosten und Marketingaufwendungen verbunden und erfordert Investitionen in die Produktionsanlagen und -prozesse.
Im Berichtsjahr wendete die Schaltbau-Gruppe 8,1 % der Konzerngesamtleistung (Vorjahr: 7,0 %) für Forschung und Entwicklung auf. Auf aktivierte Entwicklungsleistungen wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR 1,5 Mio.) vorgenommen. In der Entwicklung waren jahresdurchschnittlich 363 Mitarbeiter (Vorjahr: 345 Mitarbeiter) beschäftigt.
Ein Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung war die Digitalisierung der Kernprodukte.
Im Segment Bode wurden im letzten Jahr die bewährten BIDS Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge unter den Aspekten Gewicht, Einbauvolumen und Anzahl der Einzelteile überarbeitet. Hierbei kommt ein neues Führungssystem zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein in den Führungsträger integriertes Rollensystem, das problemlos im Rahmen der Bode Fertigungsprozesse montiert werden kann. Zudem wurde die Verriegelung dahingehend verbessert, dass die Türen in allen Betriebssituationen ohne zusätzliche Bauteile sicher verriegelt sind.
Um den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung Rechnung zu tragen, wurden für beide Bereiche Rail und Road die Steuergeräte komplett neu entwickelt. Im Fokus stehen hier die Themenbereiche Cyber-Security und zustandsbasierte Wartung (CBM).
Für die Boarding Management Unit BMU wurde mit der Qualifizierung eines neuen 3D Sensors begonnen und eine portalintegrierte, versenkbare Mechanik entwickelt. Produktionsbeginn ist für Ende 2022 geplant.
Im Segment Schaltbau wurde die technologische Expertise für elektromechanische Komponenten im Umfeld von neuartigen Gleichstrom Applikationen in den erneuerbaren Energien, wie auch Automotive weiter ausgebaut. Diese Applikationen betreffen sowohl die (Zwischen-)Speicherung als auch die (Um-)Verteilung von Energie bzw. Strom, wie auch Anwendungen rund um Infrastrukturthemen der e-Mobility. Basierend auf dem langjährigen Know-how beim sicheren Trennen und Schalten von Gleichstrom im Bahnsektor stehen dabei die Erhöhung der Leistungsdichte, Energieeffizienz, sowie die Modularität der jeweiligen Lösungen im Vordergrund.
Mit der Tochtergesellschaft SPII, die sich auf so genannte HMI-Lösungen ("Human Machine Interface") in der Bahn spezialisiert hat, wurden innovative und ergonomisch optimierte Führerstands-Lösungen zunächst für U-Bahnen entwickelt und unter dem Markennamen "Intellidesk" und "Intelliarm" ersten Kunden vorgestellt. Die Integration von Virtual Reality zur Planung und Umsetzung von Führerpultdesigns hilft Kunden nachhaltig Kosten zu senken und Entwicklungszeiten zu reduzieren.
Der Fokus im Pintsch-Segment lag wie im Vorjahr auf der Einführung einer neuen digitalen Produktgeneration im Bereich der Bahninfrastrukturtechnik. Schwerpunkte bildeten in diesem Jahr das neue digitale Streckenstellwerk (DSTW), eine neue digitale EOW (Elektrisch ortsbediente Weichensteuerung) und eine digitale Schnittstelle für Bahnübergänge entsprechend dem Europäischen EuLynx System. Alle Systeme sind modular aufgebaut und nutzen im Baukasten-Prinzip gleiche Komponenten und Subsysteme.
Beim SBRS-Segment lag der Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung weiterhin bei leistungsfähiger E-Ladeinfrastruktur für E-Busse und E-Trucks, sowohl bei den modularen Hardware- als auch Software-Baukästen. Darüber bezog sich die Entwicklungstätigkeit auch auf Licht- und sicherheitstechnische Applikationen für Eisenbahnanwendungen.
Die Zahl der Beschäftigten lag zum Ende des Geschäftsjahrs 2021 bei 2.953 Mitarbeitern (Vorjahr: 2.916). Im Segment Bode reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter über alle Gesellschaften leicht auf 1.428 (Vorjahr: 1.485). Die Mitarbeiteranzahl im Segment Schaltbau ist mit 963 Mitarbeitern leicht im Vergleich zum Vorjahr (938) gestiegen. Im Segment Pintsch stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf 436 (Vorjahr: 383), wobei sich hier überwiegend volumenbedingte Zuwächse auswirkten. Im Segment SBRS erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl auf 97 (Vorjahr: 80).
Im Geschäftsjahresdurchschnitt belief sich die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalente) auf 2.699 (Vorjahr: 2.685). Der leichte Anstieg der Mitarbeiter resultierte vor allem aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahreswert.
Im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen werden in der Schaltbau-Gruppe technische Schulungen, Produktschulungen sowie Fortbildungen zu gesetzlichen und regulatorischen Themen regelmäßig durchgeführt. Eine bedarfsorientierte Ausbildung trägt entscheidend dazu bei, dass auch künftig qualifizierte Mitarbeiter den Anforderungen des Marktes gerecht werden. Insgesamt befanden sich zum 31. Dezember 2021 in den Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe 85 junge Menschen in der Ausbildung (Vorjahr: 77) zu Berufen wie Industriemechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachinformatiker oder Servicetechniker.
Das am 1. Mai 2015 in Kraft getretene "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" gilt für die Schaltbau Holding AG, da diese der Mitbestimmungspflicht unterliegt.
Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Vorstand der Schaltbau Holding AG eine Zielgröße von 33,33 % und für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG eine Zielgröße von 16,67 % festgelegt. Diese Zielgrößen sind bis zum 30. Juni 2022 zu erreichen. Zum Jahresende 2021 belief sich der Frauenanteil im Aufsichtsrat auf 16,67 % und im Vorstand auf 0%.
Bezüglich des Frauenanteils in Führungspositionen unterhalb der Vorstandsebene hat der Vorstand eine Zielgröße von 10 % für die Geschäftsführerebene und eine Zielgröße von 10 % für das mittlere Management beschlossen. Diese Zielgrößen sind bis zum 30. Juni 2022 zu erreichen. Zum Jahresende 2020 belief sich der Frauenanteil auf der Geschäftsführungsebene auf 9 % und im mittleren Management auf 10 %.
Dieser Lagebericht enthält Angaben und Prognosen, wie der Vorstand der Schaltbau Holding AG die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns einschätzt. In diesem Bericht wird davon ausgegangen, dass diese Einschätzungen realistisch sind. Es ist jedoch möglich, dass zugrunde gelegte Annahmen nicht eintreten oder Risiken und Unsicherheiten auftreten können. Aktuelle Ereignisse können deshalb wesentlich von den erwarteten Umständen abweichen. Dafür können verschiedene Ursachen verantwortlich sein: Änderungen im geschäftlichen und konjunkturellen Umfeld, wesentliche Änderungen im Projektgeschäft oder im Investitionsverhalten der Kunden.
Die Experten des IWF prognostizierten in ihrem Herbstgutachten 2021 für das Jahr 2022 noch von einem weltweiten Wachstum von 4,9 % im Jahr 2022 aus.26 In ihrem Update vom Januar 2022 reduzierten die Wirtschaftsforscher die Erwartung jedoch auf nur noch 4,4 %. Für das Jahr 2023 wird mit einem erwarteten Wachstum der Wirtschaftsleistung um nur noch 3,8 % gerechnet. 27
Hintergrund für die Prognoseanpassung seien die erneuten Reisebeschränkungen durch die Omikron-Variante sowie eine höher als erwartete Inflation, die durch die gestiegenen Energiepreise sowie die Unterbrechung der Lieferketten bedingt sei. Das erhöhte Inflationsniveau werde auch 2022 noch anhalten. Als Risiken für das weitere Wachstum nannten die Wirtschaftsforscher die Verlängerung der Pandemielage durch das Aufkommen neuer COVID-19-Varianten, die Lieferkettenproblematik, Volatilität der Energiepreise, Unsicherheiten zur weiteren Entwicklung der Inflation, die hohe Verschuldung der Länder in den letzten zwei Jahren der Pandemie und steigende geopolitische Spannungen.28
Für Deutschland prognostizierten die Forscher im Herbst noch 4,6 % Wachstum für das Jahr 202229, einen Ausblick, den sie im Januar-Update um 0,8 Prozentpunkte nach unten korrigierten. Nur noch 3,8 % Wirtschaftswachstum erwarten die Experten im Jahr 2022 sowie 2,5 % im Jahr 2023. Damit liegt Deutschland etwa im Rahmen des prognostizierten Wachstums für die Euro-Zone von 3,9 % für das Jahr 2022 und 2,5 % für das Jahr 2023.30
Die Bundesregierung schätzt das Wachstum für das Jahr 2022 etwas moderater ein. Im Rahmen der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts beziffert sie die erwartete Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr auf 3,6 %. Die Inflation, gemessen am Verbraucherpreisindex, wird nach Schätzungen der Bundesregierung bei 3,3 % liegen. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2045 klimaneutral zu sein. Im Jahr 2030 sollen zudem 80 % des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen.31
26 IMF: World Economic Outlook Oct 2021, S. 17
27 IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2022, S. 5
28 IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2022, S. 1
29 IMF: World Economic Outlook Oct 2021, S. 17
30 IMF: World Economic Outlook, Update Jan 2022, S. 5
31 Bundesregierung: News vom 26. Januar 2022
Die Schaltbau-Gruppe wird mit inflationsbedingten Materialpreiserhöhungen für Vorprodukte rechnen müssen. Auch die Unwägbarkeiten der weiteren Pandemie-Entwicklungen bleiben. Andererseits könnten sich Wachstumschancen aus der Energie- und Klimapolitik nicht nur in Deutschland, sondern auch international ergeben. Die Schaltbau-Gruppe unterstützt mit ihren Produkten und Lösungen im Bereich Rail eine nachhaltige, klimaneutrale Mobilität. Im Bereich DC-Power liefert die Gruppe Komponenten und Lösungen für Batterielösungen und das Energiemanagement im Bereich New Energy / New Industry und E-Mobility. Die Gruppe dürfte insofern von höheren Investitionen in Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien langfristig profitieren.
Für den internationalen Bahnverkehrsmarkt rechnet der Europäische Verbands der Bahnzulieferindustrie, UNIFE, weiterhin mit einem stabilen, moderaten Wachstum von jährlich durchschnittlich 2,3 % und 2 % in Westeuropa im Betrachtungszeitraum 2020-2025 – auch unter Berücksichtigung des COVID-19 induzierten starken Markteinbruchs von 8 % im Jahr 2020. 32 Positive Einflussfaktoren sind die zunehmende Urbanisierung und ein gestiegenes Umweltbewusstsein, das sich beispielsweise auch in Förderprogrammen wie dem European Green Deal spiegelt. Darüber hinaus dürfte die zunehmende Digitalisierung nach Angaben der Marktexperten von Roland Berger, die diese Studie im Auftrag der UNIFE durchgeführt hatten, die Attraktivität des Bahnsektors steigern.33
In Deutschland dürfte der Bahnsektor mittel- und langfristig in erheblichem Maße vom geplanten Investitionspaket der Bundesregierung und der Deutschen Bahn in Höhe von rund 86 Mrd. EUR profitieren.34 Bis 2030 soll damit das gesamte Streckennetz modernisiert werden. Erheblichen Anteil am Investitionspaket hat dabei das Projekt "Digitale Schiene Deutschland", das nach Auswertung der Erfahrungen verschiedener Pilotprojekte im Rahmen des Schnellläuferprogramms voraussichtlich 2023 starten wird. Die Tochtergesellschaft Pintsch hatte in diesem Zusammenhang 2020 den Zuschlag für die Umsetzung eines digitalen Stellwerks rund um die Zwieseler Spinne gewonnen. Die Regierungsbeteiligung der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Deutschland könnte sich als zusätzlicher Schub für den Bahnverkehr in Deutschland erweisen. Zumindest hatte die Bundestagsfraktion der Partei bereits Ende 2020 den Beschluss gefasst, die Bahn zum stärksten Verkehrsmittel in Deutschland zu machen.35
Während die Geschäftsentwicklung im Segment Bode als Zulieferer der Fahrzeughersteller von den weiter andauernden Auswirkungen der Pandemie beeinflusst werden könnte, wird das Investitionsprogramm der Bundesregierung und der Deutschen Bahn voraussichtlich positive Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung im Segment Pintsch haben.
32 unife / Roland Berger: World Rail Market forecast 2020-2025, S. 9
33 Ebd., S. 5
34 Deutsche Bahn: #Starke Schiene, Pressemitteilung vom 14. Januar 2020
35 Bündnis 90/Die Grünen: Fraktionsbeschluss vom 15. Dezember 2020
Nach Prognose der US-amerikanischen Marktforscher von Meticulous Market Research Pvt. Ltd erreicht das Marktvolumen für Elektrofahrzeug-Batterien bis 2028 mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 26,0 % ein Volumen von rund USD 175 Mrd.36 Demnach wächst insbesondere der Markt für E-Fahrzeug-Batterien deutlich stärker als der Batteriemarkt insgesamt. Im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien wird beispielsweise der Markt nach Einschätzung der Experten der IMARC Group mit einem jährlich durchschnittlichen Wachstum von 13,62 % bis 2027 ein Marktvolumen von USD 83,2 Mrd. erreichen.37
Gestützt wird diese Marktprognose von einer Studie von MarketsAndMarkets zum Markt für elektronisch betriebene Fahrzeuge. Hier gehen die Marktforscher von einem jährlich durchschnittlichen Marktwachstum von 26,8 % bis 2030 aus.38 Der Trend geht also hin zu einem steigenden Anteil von E-Fahrzeugen. 40 % der Befragten, die aktuell ein Auto kaufen möchten, gaben im "Mobility Lens Consumer Index" der Beratungsgesellschaft Ernst & Young an, ein E-Fahrzeug in Betracht zu ziehen.39 Die Marktexperten von Bloomberg rechnen deshalb auch mit einem signifikanten Anstieg der Verkaufszahlen von E-Autos von weltweit 3,1 Mio. Fahrzeugen im Jahr 2020 auf 14 Mio. E-Autos im Jahr 2025. In Deutschland sollen E-Fahrzeuge bis 2025 etwa 40 % der Autokäufe ausmachen.40
Bei den globalen Zahlen für elektronische Nutzfahrzeuge rechnet Bloomberg im Zeitraum von 2020 bis 2040 mit einer Verdopplung auf ca. 29 Mio. Einheiten jährlich.41 Darüber hinaus werden nach Einschätzung der Experten 62 % der globalen Busflotte bis 2040 elektrifiziert sein.
Der Markt für Energiespeicher wird nach Angaben der Internationalen Energie Agentur bis 2026 insgesamt um 56 % auf 270 GW wachsen. Markttreiber ist nach Einschätzung der IEA der zunehmende Bedarf an flexiblen Systemen und Speicherkapazität, um den weiter steigenden Anteil der verschiedenen erneuerbaren Energien in die Energieversorgung zu integrieren.42
Die Schaltbau-Gruppe wird im Wesentlichen als Zulieferer sicherheitsrelevanter Hardwarekomponenten und punktuell auch als Anbieter von Hochleistungsladelösungen perspektivisch vom starken Marktwachstum in diesen Marktsegmenten profitieren können.
36 Meticulous Market Research Pvt. Ltd: Electric Vehicle Battery Market by Type, Capacity, Bonding Type, Form, Application, Enduser, and Geography - Global Forecast to 2028
37 IMARC Group: Lithium-ion Battery Market: Global Industry Trends, Share, Size, Growth, Opportunity and Forecast 2022- 2027
38 Markets and Markets: Vehicle Market by Component, Vehicle (Passenger Cars, CV), Propulsion (BEV, PHEV, FCEV), Vehicle Drive Type (FWD, RWD, AWD), Vehicle Top Speed (<125 mph, >125 mph), Charging Point, Vehicle Class, V2G, Region-Global Forecast 2030
39 EY: Mobility Lens Consumer Index
40 BloombergNEF: Electric Vehicle Outlook 2021, S. 1
41 BloombergNEF: Electric Vehicle Outlook 2021, S. 91
42 International Energy Agency: Renewables 2021 – Analysis and Forecast, S. 154
Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2022 hat die Gesellschaft als zentrale finanzielle Steuerungskennzahl für den Konzern und die Segmente den Auftragseingang als operativen Frühindikator, die Umsatzerlöse sowie das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Adjusted EBITDA) definiert. Als Sondereffekten werden zukünftig die Auswirkungen aus der Veräußerung bzw. Erwerb von Beteiligungen, Finanzierungsmaßnahmen, wesentliche Restrukturierungsaufwendungen, außerordentliche Ergebnisauswirkungen durch Zuführung zu und Auflösung von Drohverlustrückstellungen, Transaktionskosten sowie Managementgebühren mit den dazugehörigen Auslagen erfasst.
Die bis zum 31. Dezember 2021 verwendete finanzielle Steuerungskennzahl Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) wird im Zusammenhang mit dem erfolgten Eigentümerwechsel sowie der damit verbundenen Anpassung des Steuerungs- und Berichtswesens auf die Kennzahl um Sondereffekte bereinigtes EBITDA (Adjusted EBITDA) angepasst. Durch die kapitalintensiven Investitionen im Zusammenhang mit dem Neubau der Next Factory in Velden und den damit einhergehenden steigenden Abschreibungen führt die Verwendung des um Sondereffekte bereinigte EBITDA zu einer verbesserten Aussagekraft im Hinblick auf das tatsächliche operative Ergebnis des Schaltbaukonzerns im Vergleich zum EBIT als zur bisherigen Steuerungskennzahl.
Ergänzend zu den primären Leistungsindikatoren wird der Vorstand der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 zudem den adjusted Free-Cashflow, das Net Working Capital sowie die Investitionsausgaben für längerfristige Anlagegüter (CAPEX) in die weitere Betrachtung mit einbeziehen. Die erstmalige Berücksichtigung des CAPEX als ergänzender Leistungsindikator geschieht vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der geplanten bzw. laufenden Investitionsvorhaben wie z. B. dem Neubau der NExT Factory in Velden, im Hinblick auf den angestrebten Wachstumskurs.
Weiterhin steuert der Vorstand den Konzern nicht nach nicht-finanziellen Leistungsindikatoren.
Langfristig ist die Strategie der Gesellschaft darauf ausgerichtet, die ertragreichen und entwicklungsstarken Konzernaktivitäten zu fördern und die Schaltbau-Gruppe auf ein nachhaltiges Wachstum auszurichten.
Für die Prognose des Geschäftsjahres 2022 erwartet der Vorstand, dass sich die nach wie vor bestehende COVID-19-Pandemie nicht dauerhaft auf die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Konzerngesellschaften auswirken wird und der bereits im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich eingeschlagene Wachstumspfad fortgesetzt wird.
Im Rahmen der Planung wurden Risiken, die sich aus der aktuellen COVID-19-Pandemie ergeben könnten, berücksichtigt. Aufgrund der schwer abzuschätzenden Entwicklung der Pandemie können sich aber weitere Risiken ergeben, die die Erreichung der gesteckten Ziele für 2022 gefährden können. Der Vorstand geht aber davon aus, dass es im Jahr 2022 zu einigen Nachholeffekten – insbesondere im Bahnmarkt – in Bezug auf die in den Jahren der Pandemie stattgefundenen kundenseitigen Projektverschiebungen geben wird.
Auch die seit 2021 bestehenden Störungen von Lieferketten sowie die aktuellen Preissteigerungen für benötigte Rohstoffe und Vorprodukte wurden in der Planung der Gesellschaft berücksichtigt und entsprechende Gegenmaßnahmen für 2022 ergriffen. Den sich hieraus ergebenden Herausforderungen begegnet die Gesellschaft mit angepassten Einkaufsstrategien sowie einem effizienten Lieferkettenmanagement. Um anhaltenden Preiserhöhungen auf der Einkaufsseite zu begegnen, werden auch Preisanpassungen auf der Absatzseite in Betracht gezogen.
Weiter sollen die teilweise in den Vorjahren eingeleiteten bzw. umgesetzten Maßnahmen der auferlegten Strategie 2026 zur Fokussierung der Schaltbau-Gruppe auf ihre strategischen Kernkompetenzen und zur Steigerung der Profitabilität im Geschäftsjahr 2022 weiter fortgeführt und intensiviert werden.
Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2022 in der gegenwärtigen Struktur ohne Desinvestitionen und/oder Akquisitionen einen Konzern-Auftragseingang in einer Bandbreite von EUR 550 Mio. bis EUR 580 Mio. Unter Berücksichtigung einer erfolgreichen Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses strebt die Schaltbau-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in einem Korridor von EUR 550 Mio. bis EUR 580 Mio. für den Konzern an. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten ergibt sich für den Konzern eine adjusted EBITDA-Marge von rund 9 % (Verhältnis adjusted EBITDA zu Umsatzerlöse).
Nachdem der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2021 leicht unter dem Auftragseingang des Vorjahres lag, wird im Segment Bode für 2022 wieder mit einem moderaten Anstieg gerechnet. In allen Geschäftsbereichen werden Auftragseingänge über dem Vorjahr erwartet, welche teilweise auch auf Nachholeffekte aus Auftragsverschiebungen im Jahr 2021 zurückzuführen sind. Für das Segment Bode wird 2022 ein Umsatz auf oder leicht über Vorjahresniveau erwartet, das bereits zu einem großen Teil durch den bestehenden Auftragsbestand gedeckt ist. Als Wachstumstreiber wird hier insbesondere der Geschäftsbereich Rail erwartet.
Im Segment Schaltbau wird für das Geschäftsjahr 2022 mit einem steigenden Auftragseingang sowie Umsatzwachstum gerechnet. Im Kerngeschäft für Bahnkomponenten wird mit einem Umsatzwachstum entsprechend der Marktwachstumsrate gerechnet. Im Bereich New Energy / New Industry wird weiterhin ein dynamisches Wachstum beim Auftragseingang und Umsatz erwartet. Im Bereich e-Mobility Automotive werden 2022 keine wesentlichen Umsatzerlöse erwartet.
Für das Segment Pintsch wird auch im Geschäftsjahr 2022 von einem weiteren Anstieg sowohl beim Auftragseingang als auch bei den Umsatzerlösen ausgegangen. Der Haupttreiber für den Anstieg der Umsatzerlöse ist in erster Linie die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt Digitales Stellwerk rund um die Zwieseler Spinne.
Für das Segment SBRS wird nach Fertigstellung eines Großprojekts in Mexiko von einer Normalisierung der Umsatzerlöse ausgegangen. Die hohen Umsatzerlöse im Jahr 2021 waren maßgeblich durch die Umsatzrealisierung eines Großprojekts in Mexiko beeinflusst. Ein vergleichbares Großprojekt ist für das Geschäftsjahr 2022 nicht zu erwarten. Der für 2022 erwartete Auftragseingang wird sich infolge einer nach wie vor hohen Nachfrage nach E-Ladeinfrastruktur für den öffentlichen Personennahverkehr über oder auf Vorjahresniveau bewegen.
Im Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel sowie dem im Februar 2022 auf der außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmten Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mit der Voltage BidCo GmbH, hat die Schaltbau Holding AG für das Geschäftsjahr 2022 als Steuerungskennzahl das Ergebnis nach Steuern definiert. 2022 rechnet der Vorstand unter Berücksichtigung von Ergebnisabführungen von Tochterunternehmen und vor Ergebnisabführung an die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin, Voltage BidCo GmbH, mit einem positiven Ergebnis nach Steuern im niedrigen einstelligen Millionenbereich.
Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 von der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Seitdem erfolgt die Refinanzierung durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH, München, über EUR 114 Mio. mit einer regulären Laufzeit bis zum Jahr 2031. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Darlehensgeberin verzichtet die Voltage BidCo GmbH auf das Recht, die Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 vorzeitig einfordern zu können.
Es wird erwartet, dass alle im Jahr 2022 anstehenden Investitionen ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden können.
Die Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe ist inhärent mit Risiken verbunden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und deren Steuerung ist ein wesentliches Element der Unternehmensführung. Das in der Schaltbau-Gruppe implementierte Risikomanagementsystem zielt darauf ab, das Bewusstsein für Risiken in allen Gesellschaften und betrieblichen Funktionen zu schärfen, Risiken frühzeitig zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen finanzielle Auswirkungen zu begrenzen sowie eine Bestandsgefährdung des Unternehmens zu vermeiden. Das Risikomanagement leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der strategischen, operativen und finanziellen Ziele der Schaltbau-Gruppe.
Das Risikomanagementsystem der Schaltbau-Gruppe entspricht den Anforderungen des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) aus dem Jahr 1998. Auf die Implementierung der erweiterten Anforderungen des am 25. Juni 2020 vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) verabschiedeten Prüfungsstandard 340 n.F., der die Prüfung von Risikofrüherkennungssystemen (§ 91 Abs. 2 AktG) neu fasst, hat die Schaltbau-Gruppe aufgrund des im Dezember 2021 erfolgten Delisting aus dem regulierten Markt verzichtet.
Das Risikomanagementsystem ist in einer konzernweiten Richtlinie beschrieben und festgelegt. Es beinhaltet ein im Umfang angemessenes Dokumentations- und Berichtswesen. Die Erfassung, Bewertung und Analyse von Chancen und Risiken in der Schaltbau-Gruppe wird fortlaufend betrieben und zu jedem Quartalsende aktuell berichtet. Risiken werden in allen vollkonsolidierten Gesellschaften und wesentlichen Beteiligungsgesellschaften zunächst dezentral identifiziert, durch die Führungsgesellschaften der einzelnen Segmente aufgenommen und bewertet sowie in einer zweiten Stufe in der Konzern-Muttergesellschaft konsolidiert und beurteilt. Dabei werden alle Schadenspotenziale nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen finanziellen Auswirkung erfasst. Risiken mit einer potenziellen Schadenshöhe größer TEUR 500 werden als wesentliche Risiken des Konzerns klassifiziert, separat erfasst und dargestellt, wodurch eine qualitative als auch quantitative Risikoerfassung sichergestellt ist. Verantwortlich für das Einhalten der Risikomanagementrichtlinie sind die Risikomanagementbeauftragten der Konzern-Muttergesellschaft und der Führungsgesellschaften der operativen Segmente.
Meldepflichtig sind unabhängig von ihrer Wahrscheinlichkeit grundsätzlich alle Unsicherheiten, die ein Risiko mit Blick auf eine Zielabweichung darstellen. Darunter versteht die Schaltbau-Gruppe negative Auswirkungen auf die Geschäfts- sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation in den jeweiligen Einzelgesellschaften einschließlich der Schaltbau Holding AG. Eine Aggregation der Risiken auf Ebene der Schaltbau-Gruppe findet aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und damit einhergehender Risikosituationen nicht statt.
Die Risikokategorien lassen sich wie folgt nach der Schadenshöhe klassifizieren:
| Angaben in TEUR | |
|---|---|
| Gering | < 100 |
| Mittel | 100 bis 500 |
| Hoch | > 500 |
Ab einer potenziellen Schadenshöhe von TEUR 500 werden Risiken einheitlich für alle Unternehmen als hoch klassifiziert, da bei diesem Betrag von einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der Geschäftslage sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der jeweiligen in die Risikoberichterstattung eingebundenen Gesellschaften ausgegangen werden muss.
Hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten gilt folgende Unterteilung:
| Gering | 0% - 10% |
|---|---|
| Mittel | 11% - 30% |
| Hoch | 31% - 50% |
| Sehr hoch | 51% - 99% |
Identifizierte wesentliche Risiken werden kontinuierlich überwacht und durch angemessene Maßnahmen begrenzt oder bewältigt. Soweit möglich, werden diese Risiken durch Versicherungen gedeckt oder durch Rückstellungen in der Bilanz berücksichtigt. Dennoch können Schäden entstehen, die nicht versicherbar sind oder für die keine Rückstellungen gebildet wurden bzw. die über die gebildeten Rückstellungen hinausgehen. Die bilanzielle Risikovorsorge über Rückstellungen, Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wird im Rahmen der Risikoberichterstattung gesondert dargestellt.
Die fortlaufende, vierteljährliche Aktualisierung der Risiken liegt in der Verantwortung des Vorstands der Schaltbau Holding AG, der Geschäftsführer in den Mehrheitsbeteiligungen sowie den Beauftragten des Risikomanagements.
Die Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe berichten quartalsweise über das gesamte Spektrum der Risiken und etwaige Veränderungen der Risikosituation an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Compliance). Dieser erstellt daraus viermal jährlich den detaillierten Risikobericht für den Vorstand der Schaltbau Holding AG und berichtet über die Umsetzung, Durchführung und Überwachung des Risikomanagement- und internen Kontrollsystems. Über die aktuelle Risikosituation berichtet der Head of Compliance gemeinsam mit dem Vorstand regelmäßig dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Risiken mit einer Schadenshöhe größer oder gleich 500 TEUR, die zwischen den Berichtsperioden für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe auftreten, werden innerhalb von fünf Arbeitstagen von der betroffenen Geschäftsführung an den Konzern-Verantwortlichen für Risikomanagement und Compliance (Head of Compliance) sowie an den Vorstand der Schaltbau Holding AG berichtet.
Zusätzliche Erkenntnisse über die Risikosituation in der Schaltbau-Gruppe gewinnt der Vorstand durch monatliche Berichte der Führungsgesellschaften zur Vertriebs-, Ergebnis- und Personalentwicklung, ebenso wie über kontinuierliche Liquiditätsplanungen sowie die Berichterstattung über qualitätsbedingte und sonstige betriebliche Kosten. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Review-Meetings alle risiko- und chancenrelevanten Themen sowie die aktuelle wirtschaftliche Situation im Vergleich zur Geschäftsplanung, zum Vorjahr und zum rollierenden Forecast besprochen. Betrachtet und analysiert werden zudem Markt- und Wettbewerbstendenzen sowie Entwicklungsprojekte.
Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass Bedrohungen frühzeitig erkannt, Zukunftspotenziale in den einzelnen Segmenten und Tochtergesellschaften identifiziert und erforderliche Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden.
Die nachstehende Brutto-Darstellung der Risikosituation berücksichtigt keine risikoreduzierenden Maßnahmen. Über die nachfolgend dargestellten Risiken hinaus wurden keine weiteren wesentlichen Risiken identifiziert. Wesentliche Risiken sind alle Einzelrisiken der Gesellschaften mit einem Bruttorisikowert von jeweils größer TEUR 500. Die Risikolage ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 unter Berücksichtigung der wesentlichen Ereignisse dargestellt.
Auf Ebene der Schaltbau Holding AG gibt es einen Compliance Verantwortlichen, der direkt an den Vorstand berichtet. In der Schaltbau GmbH und in der Bode – Die Tür GmbH sind Compliance-Funktionen etabliert. Für die Pintsch GmbH und die SBRS GmbH wird in 2022 eine Compliance-Funktion aufgebaut. Die Compliance-Beauftragten der Führungsgesellschaften berichten an die jeweiligen Geschäftsführungen sowie an den Compliance Verantwortlichen der Schaltbau Holding AG.
Das Bewusstsein für Compliance wird unter anderem über einen Verhaltenskodex der Schaltbau-Gruppe sowie gezielte Aus- und Weiterbildungen verankert und gestärkt. Dazu dienen auch interne Revisionen, die darauf abzielen, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorgaben bei den einzelnen Unternehmen der Schaltbau-Gruppe weltweit sicher zu stellen.
| Auswirkungen | Hoch (TEUR 500) |
Mittel | Hoch | Hoch | Hoch |
|---|---|---|---|---|---|
| Mittel (TEUR 100-499) |
Mittel | Mittel | Mittel | Hoch | |
| Gering (TEUR 100) |
Gering | Gering | Gering | Mittel | |
| Gering (0-10%) |
Mittel (11-30%) |
Hoch (31-50%) |
Sehr hoch (51-99%) |
||
| Eintrittswahrscheinlichkeiten |
Die Einteilung der Risiken in der Schaltbau-Gruppe erfolgt nach Kategorien, wie sie in der obenstehenden Matrix dargelegt sind. Danach werden die Risikokategorien in die Achsen Auswirkungen (in TEUR) und Eintrittswahrscheinlichkeiten (in %) gegliedert. Auf der Grundlage der obenstehenden Matrix werden in der folgenden Tabelle Risiken mit einem Wert größer TEUR 500 aufgeführt.
| Risikofeld | Vorwiegend betroffene Bereiche | Bewertung aus Sicht des Bereichs |
|
|---|---|---|---|
| Gesamtwirtschaftliche und Branchenrisiken | |||
| COVID-19-Pandemie Alle Segmente |
Hoch | ||
| Anstieg der Rohstoffpreise und Materialengpässe | Alle Segmente | Hoch | |
| Nachfragerückgang | Segment Schaltbau | Hoch | |
| Zunehmende Wettbewerbsdichte und nachteilige Wettbewerbsposition |
Segment SBRS | Hoch | |
| Produktions- und Qualitätsrisiken | |||
| Gewährleistungsrisiken | Segment Bode, Segment SBRS, |
Mittel bis Hoch | |
| Segment Schaltbau | |||
| Kundenseitige Verschiebungen von Projekten | Segment Bode | Hoch | |
| Auftragsabwicklung | Segment Bode, Segment SBRS |
Hoch | |
| Personalrisiken | |||
| Kündigung von Führungskräften und Mitarbeiter in Schlüssel positionen |
Schaltbau Segment | Hoch | |
| Rechtliche und steuerliche Risiken | |||
| Rechtliche Risiken im Zusammenhang mit Projekten | Segment Pintsch, Segment SBRS |
Mittel bis Hoch | |
| Inanspruchnahme von Bürgschaften | Schaltbau Holding AG | Hoch | |
| Steuerrisiken | Alle Segmente | ||
| Risiken aus Beteiligungen | |||
| Operative Performance von Beteiligungen | Schaltbau Segment, Pintsch Segment, Bode Segment |
Mittel | |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | |||
| Möglicher Forderungsausfall / Zahlungsverzug | Segment Bode, Segment SBRS |
Hoch | |
| Außerordentliche Abschreibung von Sachanlagevermögen | Schaltbau Holding | Mittel | |
| Wechselkursänderungen | Schaltbau Holding | Mittel |
Die anhaltende COVID-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft hart getroffen und teilweise zu starken negativen Auswirkungen geführt. Infolge der Pandemie führte dies bei vielen Unternehmen zu einem Rückgang der Nachfrage, Liefer-sowie zu Liquiditätsengpässen, wobei die Auswirkungen erheblich zwischen Regionen und Branchen variieren. Hinsichtlich der volkswirtschaftlichen Kosten infolge aktueller Eindämmungsmaßnahmen und sog. "Lockdowns" bestehen in den verschiedenen Ländern große Unterschiede. Ferner existiert eine große Unsicherheit, welche Kosten und Folgen dies sowohl für die Weltwirtschaft als auch für die individuell betroffenen Branchen hat.
Die COVID-19-Krise hat die Geschäftsaktivitäten der gesamten Schaltbau-Gruppe weltweit belastet. Durch den Ausfall von qualifiziertem Personal, Verzögerungen in der Lieferkette oder konjunkturelle Einflüsse in bestimmten Wirtschaftsregionen bzw. Wirtschaftszweigen sind negative Einflüsse auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aufgetreten. Die Pandemie wird von allen Segmenten der Schaltbau-Gruppe weiterhin als ein hohes Risiko angesehen.
Bereits zu Beginn der Pandemie wurde innerhalb der einzelnen Segmente sowie auf Konzernebene eine Task Force eingerichtet. So war es möglich schnell auf sich ändernde Situationen zu reagieren, Notfallpläne zu entwickeln und verschiedene Szenarien zu prüfen, um die Entwicklung der Geschäfte permanent zu überwachen.
Das Segment Schaltbau hat vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie teilweise Kurzarbeit als notwendige Maßnahme zur Überbrückung konjunkturell bedingter Auslastungsschwankungen genutzt.
Generell kann auch für das Geschäftsjahr 2022 nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund der Pandemie Werksschließungen insbesondere an deutschen Produktionsstandorten infolge kurzfristiger Störungen in der Lieferkette, sinkender Nachfrage oder Projektverschiebungen seitens der Endkunden auftreten werden und damit ein signifikantes Risiko für den Schaltbau-Konzern darstellt. Das Ausmaß und die Dauer einzelner Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Schaltbau-Konzernssind nur äußerst schwer vorherzusehen. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die wirtschaftliche Lage angesichts des Pandemieverlaufs fragil bleiben wird. Der gesamte Konjunkturverlauf – und damit auch die Erlöse der Schaltbau-Gruppe – hängen stark von dem weiteren Verlauf der Pandemie ab. Das hieraus resultierende Gesamtrisiko auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzt der Vorstand aus heutiger Sicht als hoch ein. Durch die Präsenz der Schaltbau-Gruppe in unterschiedlichen Wirtschaftsräumen und einen hohen Anteil von Aufträgen der öffentlichen Hand werden konjunkturelle Risiken insgesamt jedoch als gering eingeschätzt.
Unabhängig von den Auswirkungen von COVID-19 können die wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Absatzmärkten, schwankende Einkaufspreise sowie die globale und regionale Wettbewerbssituation die Auftrags- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe beeinflussen.
Ein Nachfragerückgang wesentlicher Absatzbranchen kann einzelne Segmente wie Schaltbau sowie weitere Geschäftsfelder belasten. Von besonderer Bedeutung für die Schaltbau-Gruppe sind staatliche und private Investitionsentscheidungen im Bahnsektor. Ausgabenkürzungen oder eine Verlagerung von Investitionen in Bereiche, die von der Schaltbau-Gruppe nicht abgedeckt werden, können die Auftragslage negativ beeinflussen. Hohe Risiken bestehen hier im Komponentengeschäft im Segment Schaltbau, insbesondere bei Steckverbindern, Schnappschaltern und Industrieschützen.
Teilweise ist die Schaltbau-Gruppe in einem hoch dynamischen und von zahlreichen Wettbewerbern umkämpften Markt tätig. Es besteht das Risiko, dass in diesen Märkten, die von einer hohen Wettbewerbsdichte geprägt sind, während der aktuellen Marktbesetzungsphase Mitbewerber ihre Produkte unter strategischen Gesichtspunkten zu günstigeren Konditionen bzw. zu Selbstkosten anbieten (Wettbewerbsrisiken). Insbesondere die SBRS sieht hierin ein hohes Risiko. Im Bahnbereich ist die Anzahl der potenziellen Kunden begrenzt. Diese Strukturen schaffen eine hohe Nachfragemacht auf Kundenseite, die zu verstärktem Preisdruck führen kann. Veränderte Strukturen in Vergabeverfahren führen hier zu einem höheren Druck auf die Preise in allen Segmenten.
Wettbewerbsnachteile beim Produktspektrum, der Produktqualität, dem Preis wie auch bei Entwicklungs- oder Lieferzeiten können ebenfalls zu einem Verlust von Marktanteilen führen. Die Schaltbau-Gruppe begegnet Wettbewerbsrisiken durch die kontinuierliche, kundenorientierte Weiterentwicklung der Produkte. Durch die Integration der Systemlösungen in die Plattformen der Kunden bestehen verlässliche und langfristig angelegte Kundenbeziehungen, die intensiv gepflegt werden.
Beschaffungsrisiken resultieren aus reduzierten Kapazitäten bei Rohstoffproduzenten und Zulieferern oder einer stark ansteigenden Nachfrage, wodurch es zu Lieferverzögerungen und -ausfällen kommen kann. Die Folge wäre eine Reduzierung der Produktionskapazitäten und hätte eine eingeschränkte Lieferfähigkeit der Schaltbau-Gruppe zur Folge, was zu Umsatzausfällen und daraus resultierenden Reputationsschäden sowie Zahlung von Pönalen durch Kunden führen könnte. Nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen von COVID-19 (u. a. fehlende Arbeitskräfte), sondern auch gestörte Lieferketten (u. a. Stau der Containerschiffe im Suez-Kanal, Wirbelstürme in den USA) oder eine erhöhte Nachfrage aus China und den USA führten im Jahr 2021 zu weltweit herrschenden Materialengpässen, die bis Ende 2022 anhalten könnten. Für die Schaltbau-Gruppe betrifft dies vor allem die reduzierte Verfügbarkeit u. a. von Elektronikkomponenten, Kunststoffgranulaten sowie Baumaterial. Bei diesen Materialen wird auch im Jahr 2022 mit verlängerten Lieferzeiten gerechnet. Eine weitere Auswirkung der Lieferverzögerungen und -ausfällen von Rohstoffen ist der weiterhin anhaltende Anstieg der Rohstoffpreise. Aufgrund der aktuell unsicheren Situation im Russland- und Ukraine-Konflikt sind weitreichende Sanktionen gegen die Föderation Russland derzeit nicht auszuschließen. Vor diesem Hintergrund wird mit weiter steigenden Ölund Gaspreisen gerechnet. Alle Segmente der Schaltbau-Gruppe sehen in beiden Entwicklungen ein hohes Risiko, das auch im Jahr 2022 Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben kann. Die Schaltbau-Gruppe begegnet den Beschaffungsrisiken durch langfristige Lieferverträge, die konzernweite Zusammenfassung von Bedarfen, Warenterminkontrakte oder die Weitergabe an Kunden. Zudem wird der Markt nach Alternativlieferanten sondiert, um weitere Bezugsquellen für wichtige Materialen zu erschließen.
Produktionsstörungen oder -unterbrechungen können die Kostensituation belasten und überdies einen Lieferverzug hervorrufen, während Qualitätsprobleme im Produktionsprozess oder bei der Produktentwicklung zu Kundenreklamationen und entsprechenden Gewährleistungsforderungen führen können (Produktions- und Qualitätsrisiken). Werden Qualitätsprobleme bekannt, kann sich dies zudem negativ auf den Absatz des betroffenen Produkts auswirken. Arbeitssicherheits- und Umweltrisiken können die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden und hohe Haftungsrisiken auslösen.
Produktionsrisiken werden durch umfassende Richtlinien und Verfahrensanwendungen zu Qualitätsmanagement, Produkt- und Arbeitssicherheit eingegrenzt. Qualitätsrisiken sind zum Teil über Gewährleistungsrückstellungen abgedeckt. Dennoch bestehen zum Teil hohe Risiken, da die wirtschaftlichen Einbußen durch berechtigte Kundenreklamationen die gebildeten Rückstellungen überschreiten können. Neben produktbezogenen Fehlfunktionen oder Qualitätsmängeln können verzögerte Auslieferungen, die beispielsweise kapazitätsbedingt sind, neben dem Umsatzausfall zu Vertragsstrafen oder gar zu Auslistungen führen. Dieses Risiko wird im Segment SBRS als hoch eingeschätzt.
Hinzu kommt, dass Produktions- und Qualitätsrisiken häufig mit Reputationsrisiken verbunden sind, welche das Geschäft auf Dauer beeinträchtigen können.
Absatz- und Vertriebsrisiken resultieren aus kundenseitigen Projektverschiebungen oder -stornierungen sowie schwankenden Abnahmemengen. Darüber hinaus können Aufträge durch Insourcing seitens der Kunden entfallen. Eine Marktstruktur, die aus einer in Relation geringen Anzahl an Kunden besteht, verstärkt diese Risiken. Das Segment Bode sieht in der kundenseitigen Verschiebung von Projekten ein hohes Risiko.
Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund der Russland-Ukraine-Krise weitreichende Wirtschaftsund Finanzsanktionen gegen die Föderation Russland verhängt werden, die schwere ökonomischen Auswirkung auch für Deutschland zur Folge hätten. Für einzelne Segmente der Schaltbau-Gruppe könnten sich diese Sanktionen negativ auf die Exporte in die Föderation Russland auswirken. Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzt der Vorstand aktuell mit gering bis mittel ein.
Personalrisiken können sich aus Engpässen bei der Personalbeschaffung, Fachkräftemangel, Fluktuation sowie Krankheits- und Fehlzeiten ergeben. Das Segment Schaltbau schätzt das Risiko, dass Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen das Unternehmen verlassen und aufgrund der aktuellen COVID-Situation eine Unterstützung durch qualifiziertes Fachpersonal aus anderen Standorten nur eingeschränkt möglich ist, als hoch ein.
Mit Hilfe von gezielten Rekrutierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, bedarfsgerechter Ausbildung sowie einer verstärkten internen Zusammenarbeit sollen diese Risiken begrenzt werden. Zudem kann ein stark steigendes Gehaltsniveau in einem Land oder einer Region zu einer höheren Fluktuation führen.
Die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe wenden im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und arbeitsrechtlichen Regeln hohe Standards in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit an. Neue Technologien und die Einführung neuer Arbeitsprozesse können jedoch, ebenso wie die Neueinstufung von bisher unbedenklichen Materialien, unvorhersehbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen haben und beispielsweise zu einer höheren Zahl von Unfällen führen. Unsichere Arbeitsplätze bergen das Risiko erhöhter Fluktuation der Arbeitnehmer und können überdies die Motivation von Mitarbeitern beeinträchtigen, ihrerseits einen Beitrag zur Arbeitssicherheit zu leisten. Die daraus resultierenden Reputationsrisiken könnten sich negativ auf die Geschäftslage auswirken und – zusammen mit etwaigen Geldbußen – die Ertragslage beeinträchtigen.
Die Schaltbau-Gruppe schätzt ihre Beziehungen zur Belegschaft, den Betriebsräten und Gewerkschaften positiv ein. Gleichwohl besteht das Risiko von arbeitsrechtlichen Konflikten, etwa im Rahmen von Tarifvertragsverhandlungen, welche die Produktion beeinträchtigen können. Je nach Dauer der Auseinandersetzung kann dies die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen.
Mit der internationalen Tätigkeit der Unternehmen der Schaltbau-Gruppe sind rechtliche Risiken verbunden. Diese können sich im Wesentlichen aus Rechtsstreitigkeiten, Patentrechtsverletzungen und Schadensersatzforderungen ergeben.
Schadensersatz aufgrund von Gewährleistungsforderungen kann im Segment Bode zu zusätzlichen Strafzahlungen führen. Auch in den Segmenten der Pintsch und SBRS kann es infolge höherer Umsatzvolumina insbesondere im Projektgeschäft zu Rechtsstreitigkeiten kommen. Die Risiken werden in diesen Bereichen als mittel bzw. hoch eingestuft.
Trotz einer regelmäßigen und sorgfältigen Prüfung steuerrelevanter Sachverhalte können sich aufgrund der Komplexität steuerlicher Regelungen Risiken ergeben, die vorab nicht erkannt werden.
Die Schaltbau-Gruppe ist weltweit organisiert. Chancen für externes Wachstum sollen auf allen Märkten genutzt werden. Gleichwohl besteht das Risiko, dass sich zuvor identifizierte Vorteile aus Synergien oder einer ausgeweiteten geografischen Präsenz nicht in dem erwarteten Maß und Zeitrahmen realisieren lassen oder der Integrationsprozess mit höheren Kosten verbunden ist. Entwickelt sich das operative Geschäft nicht wie erwartet, können zudem Wertminderungen bei Geschäfts- oder Firmenwerten, Vermögenswerten, at equity-bewerteten Beteiligungen im Konzernabschluss bzw. bei den Finanzanlagen im Einzelabschluss zu Ergebnisbelastungen führen.
Grundsätzlich werden bei Budgetentscheidungen mit Blick auf die Weiterentwicklung von Standorten sorgfältige Analysen aller rechtlichen, technischen, steuerlichen und finanziellen Aspekte durchgeführt.
Im August 2021 hat das Segment Pintsch die Pintsch Wolber GmbH (ehemals WOLBER Antriebstechnik GmbH) in Velbert übernommen. Mit dem Kauf soll das Bahn-Kerngeschäft innerhalb der Schaltbau-Gruppe gestärkt werden. Im Jahr 2022 soll diese Gesellschaft u.a. auch in das Risiko- und Compliance-Managementsystem der Schaltbau-Gruppe integriert werden.
Die Schaltbau Holding AG hat mit Wirkung zum 25.10.2021 den zuletzt bestehenden Konsortialkreditvertrag ordentlich gekündigt. Der Großteil der Finanzierung erfolgt seitdem durch ein Darlehen der Voltage BidCo GmbH. Diese Finanzierungsvereinbarung sieht keinerlei Financial Covenants vor. Daneben existieren in der Unternehmensgruppe noch weitere Finanzinstrumente mit Banken, die teilweise die Einhaltung von vertraglich definierten Ertrags- und Bilanzkennzahlen (Financial Covenants) erfordern.
Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe kann sich eine Verschlechterung der Ertrags- und Liquiditätssituation und der damit verbundenen Nichteinhaltung der Financial Covenants ergeben. Als Folge einer möglichen Verletzung dieser Financial Covenants würde den Kreditgebern teilweise ein Sonderkündigungsrecht zustehen. Das Volumen der in diesem Fall kündbaren Finanzierungsvereinbarungen könnte durch die bestehenden freien Finanzmittel ohne weitere Finanzierungsmaßnahmen absorbiert werden, insofern stuft der Vorstand der Gesellschaft die finanzwirtschaftlichen Risiken aktuell als gering ein.
Insbesondere die anhaltende COVID-19-Pandemie kann die operative Geschäftstätigkeit der Schaltbau-Gruppe auch weiterhin weltweit belasten. Durch den Ausfall von qualifiziertem Personal, Verzögerungen in der Lieferkette sowie Anstieg der Rohstoffpreise oder konjunkturelle Einflüsse in bestimmten Wirtschaftsregionen bzw. Wirtschaftszweigen sind negative Einflüsse auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht auszuschließen.
Die Schaltbau-Gruppe hat zur Liquiditäts-Planung und -Überwachung Prozesse und Instrumente implementiert, die eine anforderungsgerechte Steuerung ermöglichen. Trotz der bestehenden Maßnahmen können Engpässe in der Liquidität entstehen, wenn sich die Begleichung von Forderungen von Großkunden erheblich verzögert. Auch Insolvenzen einzelner Kunden können erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Liquidität haben. Die Gefahr von Liquiditätsengpässen wird als mittleres bis hohes Risiko für die Segmente Bode und SBRS eingeschätzt. Durch ein stringentes Monitoring der Liquiditätsentwicklung sowie einen umfangreichen, definierten Maßnahmenkatalog kann kurzfristig auftretenden Liquiditätsengpässen wirksam entgegengetreten und somit das bestehende Risiko reduziert werden.
Die derzeit bestehenden Unsicherheiten über zukünftige Wechselkursentwicklungen erhöht für die Schaltbau Holding AG das Risiko steigender Transaktionskosten sowie einer Abwertung von Fremdwährungsforderungen und wird als ein mittleres Risiko bewertet. Die Entwicklung an den Devisenmärkten wird fortlaufend überwacht, um das Risiko zu reduzieren.
Im Juli 2019 hat die Schaltbau Holding AG im Rahmen der Überbrückung von Liquiditätsengpässen der ALBA von dieser das Betriebsrundstück in Madrid für EUR 4,1 Mio. erworben. Es besteht das Risiko, dass der faire Wert des Betriebsgrundstück unter dem Bilanzansatz liegt und damit eine außerordentliche Wertberichtigung vorgenommen werden muss.
Bedingt durch die in den Vorjahren vorgenommenen Re- und Umstrukturierungen sowie der vorgenommenen Maßnahmen zur Stärkung der Liquidität wurde die Gesamtrisikolage der Schaltbau-Gruppe gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr wesentlich verbessert. Für alle identifizierten wesentlichen Risiken sind zielgerichtete Maßnahmen eingeleitet worden, die regelmäßig vom Vorstand sowie den jeweiligen Geschäftsführern der verantwortlichen Segmente überwacht werden.
Unter Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie, der Anstieg der Rohstoffpreise sowie der Materialengpässe und deren potentiellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaltbau-Gruppe stellen die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Risiken die bedeutendsten Risiken im Geschäftsjahr 2022 dar. Alle weiteren Risiken werden als gleichrangig angesehen.
Bestandsgefährdende Risiken, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, wurden nicht identifiziert.
Chancen werden in der Schaltbau-Gruppe als Unsicherheiten im Hinblick auf eine positive Zielabweichung definiert. In diesem Zusammenhang werden Chancen über alle Bereiche regelmäßig identifiziert und auf Konzernebene zusammengeführt. Die Berichterstattung über die aktuelle Chancensituation erfolgt im Zusammenhang mit der monatlichen Berichterstattung, den vierteljährlichen Risikoberichten sowie den regelmäßigen Review-Prozessen und Einzelgesprächen mit dem Vorstand.
Chancen können sich aus Marktentwicklungen ebenso wie aus strategischen und operativen Maßnahmen ergeben. In der nachfolgenden Auflistung sind die Chancen, die auch für den Einzelabschluss der Schaltbau Holding AG gelten, nach ihrer Relevanz geordnet, die auf der Einschätzung des Managements beruht.
Branchenspezifische Chancen ergeben sich unter anderem aus dem Trend zur Standardisierung, Modularisierung und Miniaturisierung von Bauteilen, der Digitalisierung des Schienenverkehrs, der hohen Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen und zunehmender Systemintegration. Hierdurch entstehen neue Marktsegmente, welche die Schaltbau-Gruppe maßgeblich mitgestalten will.
Bereichsübergreifende Ansätze für Schienenfahrzeuge betreffen unter anderem Türsysteme, Bordelektronik sowie digitale Informations- und Sicherheitssysteme. Die Integration von digitaler Datenkommunikation und Sensorik sorgt für mehr Passagierkomfort, unterstützt das Zug- und Überwachungspersonal und erhöht die Sicherheit im Bahnverkehr. Auch aus der Entwicklung der hierfür erforderlichen modularen Hardwarekonzepte entstehen zusätzliche Geschäftspotenziale für die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe.
Aus der Entwicklung von Smart Products und Smart Solutions auf Basis einer Technologieplattform für Zugautomatisierung kann eine verbesserte Position gegenüber den Bahnsystemhäusern und ein über Plan liegendes Auftragsvolumen resultieren.
Im Rahmen der Digitalisierung von Bahnnetz und Bahnbetrieb in Deutschland wurde das Zukunftsprojekt "Digitale Schiene Deutschland" aufgesetzt. Dabei soll das Schienennetz in den kommenden Jahren mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS und digitaler Stellwerkstechnologie ausgerüstet werden. Gerade hier ergeben sich für das Segment Pintsch große Wachstumspotentiale. Spezialisiert im Bereich Leit- und Sicherungstechnik stellt die Pintsch hier einen wichtigen Markttreiber in der Digitalisierung der Bahninfrastruktur dar. Mit seiner Weichenheiztechnik gehört Pintsch zu den maßgeblichen Ausrüstern der Deutschen Bahn und weiterer in- und ausländischen Infrastrukturbetreiber sowie anderer Ausrüster, die auch Pintsch-Komponenten, wie Radsensoren und Achszähltechnik, einsetzen.
Großes Wachstumspotenzial für die mittelfristige Geschäftsentwicklung sieht Schaltbau vor allem in den sich schnell entwickelnden Märkten New Energy / New Industry sowie e-Mobility. Im Marktsegment New Energy / New Industry bietet insbesondere die Schaltbau GmbH vor allem vielfältige Lösungen für die Anwendungsbereiche der regenerativen Energieerzeugung und dezentralen Energiespeicherung an. E-Mobilität und Ladeninfrastruktur sind die wesentlichen Betätigungsfelder im Wachstumsmarkt e-Mobility.
Die mittel- und langfristige Perspektive des Bahnsektors wird gestützt durch globale Megatrends, wie zunehmende Urbanisierung, wachsende Mobilität der Bevölkerung, langfristig zunehmenden Welthandel und das überdurchschnittliche Wachstum in Schwellenländern, was zu einem steigenden Bedarf an Nah- und Fernverkehr sowie Transportinfrastruktur führt.
Strategische Chancen erwachsen insbesondere aus der Umsetzung der eingeleiteten Projekte wie zum Beispiel der Steigerung des Service- und After Sales-Anteils in der Bode-Gruppe. Auch in den Absatzmärkten Mobility und New Energy / New Industry können aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie einer nochmals verbesserten Produkt-/Marktdurchdringung zusätzliche Potenziale entstehen.
Finanzwirtschaftliche Effekte können sich negativ als auch positiv auf die Ertragslage des Schaltbau-Konzerns auswirken. Finanzwirtschaftliche Chancen umfassen insbesondere Zinsänderungs-, Rohwarenpreisänderungsund Wechselkursänderungschancen.
Neben einem rein organischen Wachstum können sich Chancen aus einem anorganischen Wachstum ergeben. Hier kommen insbesondere strategische Zusammenschlüsse, Akquisitionen, Beteiligungen und Partnerschaften, mit denen wir unser organisches Wachstum ergänzen können, in Betracht.
Das Vergütungssystem der Schaltbau Holding AG basiert auf den Grundsätzen der Leistungs- und Ergebnisorientierung und repräsentiert eine Unternehmenskultur von Leistung und Gegenleistung. Die Gesamtvergütung des Vorstands umfasst erfolgsunabhängige und erfolgsbezogene Bestandteile. Die erfolgsunabhängigen Teile bestehen aus Fixum und Sachbezügen. Die erfolgsbezogenen Vergütungsteile enthalten bisher jährlich wiederkehrende Bestandteile, die an die Entwicklung des Konzernergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Anteilen Dritter nach IFRS geknüpft sind. Außerdem hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 für die über das Geschäftsjahr hinaus bestellten Vorstände zu den erfolgsbezogenen Vergütungsteilen auch eine an die Entwicklung des Aktienkurses der Gesellschaft anknüpfende Komponente vereinbart, die zudem bis zur Annahme des Übernahmeangebots davon abhängig war, dass die einzelnen Vorstände selbst Aktien der Schaltbau Holding AG erwerben. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat allgemein Ermessenstantiemen zusagen. Es gibt keine Pensionszusagen für den aktiven Vorstand.
Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die Leistung des Gesamtvorstands, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung des Marktumfelds, sowie die Üblichkeit der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur gemessen am Lohn- und Gehaltsgefüge im Unternehmen sowie anderer Unternehmen vergleichbarer Größe und Branche. Die Vergütungsstruktur ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Die erfolgsbezogenen Vergütungsbestandteile weisen eine mehrjährige Bemessungsgrundlage auf und enthalten ebenso wie die erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteile Regelungen, wonach eine angemessene Herabsetzung der Bezüge zulässig ist, wenn sich die Lage der Gesellschaft derart verschlechtert, dass eine Fortgewährung der Bezüge unbillig wäre. Die variablen Vergütungsbestandteile sind – in der Regel – des Weiteren auf einen Höchstbetrag gedeckelt.
Die Vorstandsverträge und die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand werden entsprechend den gesetzlichen Regelungen durch den Gesamtaufsichtsrat beraten und beschlossen.
Eine individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter erfolgt aufgrund des Delistings der Gesellschaft nicht. Zum 31. Dezember 2021 werden die Aktien der Schaltbau Holding AG nicht mehr wie bisher im regulierten Markt, sondern im Freiverkehr gehandelt, weshalb eine verpflichtende Offenlegung der individualisierten Vorstandsgehälter entfällt.
Für das Geschäftsjahr 2021 betrugen die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands insgesamt TEUR 3.926 (Vorjahr: TEUR 2.927). Darin enthalten sind Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 1.065 (Vorjahr: TEUR 1.424) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 2.861 (Vorjahr: TEUR 1.503) für erfolgsbezogene Teile. Insgesamt war zum Bilanzstichtag 2021 ein Betrag von TEUR 3.304 (Vorjahr: TEUR 1.768) als Rückstellung für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst, davon TEUR 2.939 kurzfristig und TEUR 437 langfristig. Insgesamt ist im Gesamtbetrag ein Anteil für langfristige Vergütung von TEUR 152 enthalten.
Vor Aufnahme seiner regulären Tätigkeit als Finanzvorstand hat die Gesellschaft mit Steffen Munz eine Vereinbarung für die Dauer vom 8. Januar 2021 bis 28. Februar 2021 abgeschlossen. Gegenstand dieser Vereinbarung war die Unterstützung bei kaufmännischen Sachverhalten. Hierfür wurden insgesamt T€ 18 vergütet.
Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages wurden TEUR 1.778 (Vorjahr: TEUR 0) erfasst.
Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 72). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 332 (Vorjahr: TEUR 412) gebildet.
Kredite wurden im Geschäftsjahr 2021 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt.
Die Grundvergütung für ein Aufsichtsratsmitglied betrug für das Berichtsjahr TEUR 30. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt das Doppelte, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache dieser Vergütung. Daraus ergibt sich für das Jahr 2021 ein Gesamtbetrag der Grundvergütung von TEUR 225.
Für die Teilnahme an Präsenzsitzungen der Ausschüsse (Prüfungs-, Personal-, Personalentwicklungs- sowie Strategie- und Technik-Ausschuss) erhalten deren Mitglieder zusätzlich Sitzungsgelder, die für das einzelne Ausschussmitglied EUR 2.500 pro Sitzung und für den Ausschussvorsitzenden das Doppelte dieses Betrages betragen. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht über das ganze Geschäftsjahr angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend zeitanteilig. Für im Jahr 2021 stattgefundene Präsenzsitzungen sind insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 137 (Vorjahr: TEUR 166) angefallen.
Für den Zeitaufwand, der über fünf Sitzungstage pro Geschäftsjahr inklusive der dafür notwendigen Vorbereitungszeit hinausgeht, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied zusätzlich eine Vergütung von EUR 300 pro Stunde, höchstens jedoch den Stunden- bzw. Tagessatz des als Prüfungsleiter bestimmten Vertreters des für das betreffende Geschäftsjahr bestellten Abschlussprüfers. Für zusätzlichen Zeitaufwand wurden im Jahr 2021 – entsprechend der Satzung – an fünf (Vorjahr: zwei) Aufsichtsratsmitglieder insgesamt TEUR 68 (Vorjahr: TEUR 57) vergütet.
Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 430 (Vorjahr: TEUR 448). Dabei hat der Aufsichtsrat nach Verfestigung der COVID-19-Pandemie auf seiner 170. Sitzung vom 20. März 2020 beschlossen, Videokonferenzen zukünftig abrechnungstechnisch wie Präsenzsitzungen zu behandeln.
Im Rahmen der Wahrnehmung seiner Aufsichtsratstätigkeit, hat der Aufsichtsrat im Jahr 2021 für Unterstützungsleistungen externe Berater hinzugezogen. Hierfür sind im Berichtsjahr insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 191 angefallen. Die Unterstützungsleistungen wurden u.a. von der Treuhand- und Revisions-Aktiengesellschaft Niederrhein Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Treuhand Niederrhein), mit Sitz in Krefeld, in Höhe von TEUR 113 erbracht.
Im Geschäftsjahr 2021 gelten folgende Personen nach IAS 24.9 bis zu ihrem Ausscheiden als nahestehende Personen:
Mit Datum vom 15. Dezember 2020 hat die Gesellschaft mit dem ehemaligen Vorstand Herrn Dr. Köhler eine Vereinbarung für die Dauer vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021 abgeschlossen. Gegenstand der Vereinbarung waren noch zu terminierende Reisen zu Geschäftspartnern im In- und Ausland. Hierauf entfallende Unterstützungsleistungen wurden in Höhe von T€ 65 erbracht.
Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart.
Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS) in der Schaltbau-Gruppe ist die Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Prozesse im Rechnungswesen und der angrenzenden administrativen Bereiche (Personal, IT) sowie die Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Es ist sicherzustellen, dass die Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, der Satzung und den internen Richtlinien vollständig, zeitnah und richtig erfasst, verarbeitet und dokumentiert werden. Buchungsunterlagen müssen richtig und vollständig sein, Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt, Aktiva und Passiva im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden, sodass zeitnah verlässliche und vollständige Informationen für die Finanzberichterstattung in den Abschlüssen bereitgestellt werden können.
Zwischen der Schaltbau Holding AG und den Tochtergesellschaften gibt es einen institutionalisierten Kommunikationsfluss. Die Befugnisse der Geschäftsführer sind über Geschäftsordnungen geregelt. Die Geschäftsführer der Tochtergesellschaften üben ihrerseits über einen ebenfalls institutionalisierten Informationsfluss ihre Kontrollfunktionen in deren Beteiligungen aus. Zusätzlich sind Aufsichtsgremien, beispielsweise in Form von Board of Directors, installiert.
Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Einrichtungen im IT-Bereich vor unbefugtem Zugriff geschützt. Bei diesen wird, soweit möglich, Standardsoftware eingesetzt. Die implementierte Treasury-Management-Software, über welche u. a. auch der Zahlungsverkehr abgewickelt wird, sieht in allen sicherheitsrelevanten Bereichen ein Vier-Augen-Prinzip vor. Das hinterlegte Berechtigungskonzept verhindert den unbefugten Zugriff auf fremde Daten. Die Systemadministration erfolgt zentral durch das Konzern Treasury.
Im Konzern und für die jeweiligen Tochtergesellschaften liegen diverse Richtlinien beziehungsweise Unternehmensanweisungen vor, die den Handlungsrahmen vorgeben. Die Verantwortungsbereiche im Finanz- und Rechnungswesen sind von den Funktionen klar geregelt und organisatorisch getrennt (Funktionstrennung). Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird grundsätzlich ebenfalls das Vier-Augen-Prinzip angewendet.
Erhaltene oder weitergegebene Buchhaltungsdaten werden laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden Plausibilitätsprüfungen statt. Wesentliche Vorgaben zu Genehmigungs- und Freigabeprozessen sind in den Berechtigungskonzepten der IT-Anwendungen umgesetzt worden (z. B. Unterschriftsrichtlinien, Bankvollmachten etc.).
Das grundlegende Verständnis des Handelns in der Schaltbau-Gruppe ist in einem Verhaltenskodex festgelegt. Die in der Regel langjährigen Mitarbeiter im Rechnungswesen sind fachlich entsprechend qualifiziert. Generelle Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise aktuelle Entwicklungen bei IFRS, und individuelle Fortbildungsmaßnahmen sichern einen hohen Qualifikationsstandard. Die Abteilungen des Rechnungswesens sind jeweils lokal angesiedelt.
Eine Plausibilisierung der Monatszahlen der Gesellschaften erfolgt durch das Konzern-Controlling beziehungsweise durch die monatliche Durchsprache der Zahlen in den Review-Meetings zwischen Konzern-Vorstand und Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.
Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft. Diese erstellt und kommuniziert Berichte und überwacht den Umsetzungsstand der vorgeschlagenen und abgestimmten Maßnahmen. Es besteht ein mehrjähriger risikoorientierter Prüfungsplan.
Unsere Gesellschaft, die Schaltbau Holding AG, hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für den Berichtszeitraum vom 25. Oktober bis 31. Dezember 2021 aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch nicht benachteiligt worden.
Andere Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen.
München, den 1. März 2022
Schaltbau Holding AG
Der Vorstand
Dr. Jürgen Brandes (Vorsitzender)
Steffen Munz
| Angaben in TEUR | Anhang | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| A. LANGFRISTIGES VERMÖGEN | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | (12, 15) | 50.252 | 43.416 |
| Sachanlagen | (15) | 115.705 | 94.438 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | (13, 15) | 3.489 | 3.678 |
| At equity-bewertete Beteiligungen | (14, 15) | 708 | 2.154 |
| Sonstige Finanzanlagen | (15) | 1.548 | 2.067 |
| Latente Steueransprüche | (10) | 6.136 | 9.204 |
| 177.838 | 154.957 | ||
| B. KURZFRISTIGES VERMÖGEN | |||
| Vorratsvermögen | (16) | 122.960 | 118.690 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (17, 29) | 84.410 | 72.816 |
| Laufende Ertragsteueransprüche | (17) | 658 | 162 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | (17) | 14.710 | 19.850 |
| Vertragsvermögenswerte kurzfristig | (26) | 15.897 | 5.982 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (18) | 130.940 | 39.379 |
| 369.575 | 256.879 |
| Angaben in TEUR | Anhang | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| A. EIGENKAPITAL | |||
| Gezeichnetes Kapital | (19, 20) | 13.288 | 10.800 |
| Kapitalrücklage | (19, 21) | 66.382 | 11.534 |
| Gesetzliche Rücklage | (19, 21) | 231 | 231 |
| Gewinnrücklagen | (19, 21) | 55.398 | 46.614 |
| Währungsumrechnungsrücklage | (19, 21) | -6.436 | -8.634 |
| Neubewertungsrücklage | (19, 21) | 2.975 | 2.975 |
| Anteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG | 131.838 | 63.520 | |
| Minderheitenanteile | (19, 22) | 29.162 | 27.215 |
| 161.000 | 90.735 | ||
| B. LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL | |||
| Personalrückstellungen | (23, 24) | 41.127 | 44.323 |
| Sonstige Rückstellungen | (24) | 286 | 499 |
| Finanzverbindlichkeiten | (25) | 19.563 | 108.598 |
| Vertragsverbindlichkeiten | (26) | 15.094 | 11.727 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (25) | 21 | 6.465 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | (10) | 3.172 | 1.817 |
| 79.263 | 173.429 | ||
| C. KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL | |||
| Personalrückstellungen | (24) | 19.181 | 14.224 |
| Sonstige Rückstellungen | (24) | 22.047 | 26.144 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | (25) | 3.129 | 3.306 |
| Finanzverbindlichkeiten | (25) | 7.927 | 10.587 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (25) | 47.441 | 41.869 |
| Vertragsverbindlichkeiten | (26) | 60.724 | 22.219 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (25) | 146.7011 | 29.323 |
| 307.150 | 147.672 | ||
| Summe Passiva | 547.413 | 411.836 |
1 Die Sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 114 Mio.
| Angaben in TEUR | Anhang | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | (1) | 525.579 | 502.343 |
| Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | (2) | -5.856 | 10.676 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | (2) | 5.737 | 2.162 |
| Gesamtleistung | 525.460 | 515.181 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (3) | 8.969 | 15.110 |
| Materialaufwand | (4) | -262.823 | -273.060 |
| Personalaufwand | (5) | -177.727 | -167.726 |
| Abschreibungen | (6) | -17.101 | -20.988 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -49.269 | -46.387 |
| Wertminderungsaufwendungen | (29) | -881 | -408 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | 26.628 | 21.722 | |
| Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen | 265 | -321 | |
| Beteiligungsergebnis | (8) | 265 | -321 |
| Zinsertrag | 902 | 293 | |
| Zinsaufwand | -8.530 | -7.177 | |
| Finanzergebnis | (9) | -7.628 | -6.884 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 19.265 | 14.517 | |
| Ertragsteuern | (10) | -7.135 | -8.854 |
| Konzernjahresergebnis | 12.130 | 5.663 | |
| Aufteilung des Konzernjahresergebnisses | |||
| Anteil der Minderheitsgesellschafter | 3.608 | 1.792 | |
| Anteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG | 8.522 | 3.871 | |
| Konzernjahresergebnis | 12.130 | 5.663 | |
| Ergebnis je Aktie - unverwässert | (11) | 0,83 | 0,44 |
| Ergebnis je Aktie - verwässert | (11) | 0,83 | 0,44 |
| Angaben in TEUR | Anhang | 2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|---|
| Konzernjahresergebnis | 12.130 | 5.663 | ||
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | ||||
| Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus Pensionen | (23) | 1.723 | -638 | |
| Steuereffekt | -608 | 203 | ||
| 1.115 | -435 | |||
| Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder | ||||
| anschließend umgegliedert werden können | ||||
| Realisiertes / Unrealisiertes Ergebnis aus Währungsumrechnung | ||||
| — | aus vollkonsolidierten Unternehmen | 4.154 | -6.161 | |
| — | aus at equity-bewerteten Unternehmen | -500 | -820 | |
| Derivative Finanzinstrumente (29) |
||||
| — | Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (-) | 0 | 0 | |
| — | Realisierte Gewinne (-) / Verluste (+) | 0 | 0 | |
| Steuereffekt | 0 | 0 | ||
| 3.654 | -6.981 | |||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 4.769 | -7.416 | ||
| Konzerngesamtergebnis | 16.899 | -1.753 | ||
| — | davon entfallen auf Minderheitsgesellschafter | 5.063 | 1.137 | |
| — | davon entfallen auf Aktionäre der Schaltbau Holding AG | 11.836 | -2.890 |
| Angaben in TEUR | Anhang | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | 26.628 | 21.722 | |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 17.101 | 20.962 | |
| Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und | 930 | 89 | |
| Sachanlagen | |||
| Veränderung Vorräte | -6.217 | -13.487 | |
| Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | -9.573 | 9.092 | |
| Veränderung übrige Vermögenswerte | -3.850 | -7.086 | |
| Veränderung Rückstellungen | -1.901 | -5.478 | |
| Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.996 | -7.822 | |
| Veränderung übrige Verbindlichkeiten | 37.364 | 17.373 | |
| Gezahlte Ertragssteuern | -4.712 | -4.092 | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen | 5.226 | 966 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | (27) | 65.992 | 32.239 |
| Auszahlungen für Investitionen in | |||
| — Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
-36.997 | -18.634 | |
| — Vollkonsolidierte Unternehmen oder Geschäftseinheiten |
-2.590 | 0 | |
| Einzahlungen / Auszahlungen aus Abgängen von | |||
| — Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen |
18 | 68 | |
| — Finanzanlagen |
19 | 47 | |
| Erhaltene Dividenden | 937 | 0 | |
| Erhaltene Zinsen | 476 | 293 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | (27) | -38.137 | -18.226 |
| Kapitalerhöhung | 56.911 | 0 | |
| Ausschüttung an Minderheiten | -3.296 | -3.261 | |
| Neuaufnahme von Darlehen | 119.000 | 9.693 | |
| Tilgung von Darlehen | -114.129 | -10.583 | |
| Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | -4.134 | -3.451 | |
| Gezahlte Zinsen | -6.428 | -4.689 | |
| Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten | 15.592 | 11.661 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | (27) | 63.516 | -630 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Wechselkursänderungen | 190 | 112 | |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Konzernkreisänderung | 0 | 700 | |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | (27) | 91.561 | 14.195 |
| Bestand des Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 130.940 | 39.379 | |
| Bestand des Finanzmittelfonds am Anfang des Jahres | 39.379 | 25.184 |
| Angaben in TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Gesetzliche Rücklage |
Gewinn rücklagen |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Übrige | Cashflow Hedge |
||||
| Stand 1.1.2020 | 10.800 | 11.534 | 231 | 44.837 | 0 |
| Dividenden | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Übrige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -1.659 | 0 |
| Konzernjahresergebnis | 0 | 0 | 0 | 3.871 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | -435 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 3.436 | 0 |
| Stand 31.12.2020 | 10.800 | 11.534 | 231 | 46.614 | 0 |
| Stand 1.1.2021 | 10.800 | 11.534 | 231 | 46.614 | 0 |
|---|---|---|---|---|---|
| Dividenden | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Kapitalerhöhung | 2.488 | 54.848 | 0 | 0 | 0 |
| Übrige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -853 | 0 |
| Konzernjahresergebnis | 0 | 0 | 0 | 8.522 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 1.115 | 0 |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 9.637 | 0 |
| Stand 31.12.2021 | 13.288 | 66.382 | 231 | 55.398 | 0 |
| Neubewertungs rücklage |
Währungs umrechnungs rücklage |
Anteil der Schaltbau Aktionäre |
Minderheiten anteile |
Konzern eigenkapital |
|---|---|---|---|---|
| 2.975 | -2.308 | 68.069 | 29.338 | 97.407 |
| 0 | 0 | 0 | -3.261 | -3.261 |
| 0 | 0 | -1.659 | 1 | -1.658 |
| 0 | 0 | 3.871 | 1.792 | 5.663 |
| 0 | -6.326 | -6.761 | -655 | -7.416 |
| 0 | -6.326 | -2.890 | 1.137 | -1.753 |
| 2.975 | -8.634 | 63.520 | 27.215 | 90.735 |
| 2.975 | -8.634 | 63.520 | 27.215 | 90.735 |
|---|---|---|---|---|
| 0 | 0 | 0 | -3.116 | -3.116 |
| 0 | 0 | 57.336 | 0 | 57.336 |
| 0 | -1 | -854 | 0 | -854 |
| 0 | 0 | 8.522 | 3.608 | 12.130 |
| 0 | 2.199 | 3.314 | 1.455 | 4.769 |
| 0 | 2.199 | 11.836 | 5.063 | 16.899 |
| 2.975 | -6.436 | 131.838 | 29.162 | 161.000 |
Die Schaltbau Holding AG war bis zum 30. Dezember 2021 eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in 81829 München, Hollerithstraße 5, Deutschland. Sie wird im Handelsregister B des Amtsgerichts München unter der Nummer 98668 geführt und erstellt den Konzernabschluss der "Schaltbau-Gruppe" (81829 München) für den kleinsten Kreis von verbundenen Unternehmen.
Nach Abschluss des freiwilligen Delisting-Angebots am 14. Dezember 2021 hielt die Voltage BidCo GmbH 78,27% Aktien der Schaltbau Holding AG. Der beantragte Widerruf der Zulassung der Schaltbau-Aktien zum Handel im regulierten Markt wurde an der Frankfurter Wertpapierbörse zum 20. Dezember 2021 wirksam, an der Börse München zum 30. Dezember 2021. Anschließend werden die Schaltbau-Aktien noch bis zum 31. März 2022 im Freiverkehr an der Börse München gehandelt.
Die Schaltbau-Gruppe ist entsprechend ihrer vier Segmente in den folgenden Marktsegmenten tätig:
Im Bereich RAIL ist die Schaltbau-Gruppe Anbieter für sicherheitsrelevante Komponenten und Systeme im Bahnsektor, darunter Bahnübergänge, Rangier-, Signal- und Stellwerkstechnik für die Bahn-Infrastruktur (PINTSCH), Tür- und Zustiegssysteme vor allem für Schienenfahrzeuge (BODE), sowie Komponenten für Gleichstromanwendungen im Hoch- und Niederspannungsbereich (Schaltbau) – hier zählt die Schaltbau zu den global führenden Herstellern. Darüber hinaus bietet die Gruppe technische Komponenten und Systeme für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen (SBRS) an.
Im Bereich DC-POWER ist die Schaltbau-Gruppe Hersteller für sicherheitskritische Gleichstrom-Komponenten u. a. für Industrieanwendungen, Stromspeicher, Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastrukturen (Schaltbau). Darüber hinaus ist die Gruppe Lösungsanbieter für Hochleistungsladeinfrastruktur für E-Busse (SBRS).
Die Schaltbau-Gruppe erzielt ihre Umsatzerlöse überwiegend in Europa.
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. In der Konzern-Bilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung werden Vergleichszahlen für einen Abschlussstichtag angegeben. In der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung werden Vergleichszahlen für zwei Vorjahre angegeben.
Aus Gründen der Klarheit der Darstellung werden einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang entsprechend aufgegliedert und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Berichtswährung ist EURO, gerundet auf volle Tausend.
Der zum 31. Dezember 2021 aufgestellte Konzern-Abschluss und der Konzernlagebericht wurden vom Vorstand am 1. März 2022 freigegeben. Der Konzern-Abschluss und der Konzern-Lagebericht werden im Bundesanzeiger elektronisch bekannt gemacht.
Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen der liquiden Mittel nach den Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit sowie Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Dabei wird der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode ermittelt. Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung beinhaltet die Zahlungsmittel und die Zahlungsmitteläquivalente.
Ab dem Geschäftsjahr 2021 werden "erhaltene Zinsen" in Übereinstimmung mit IAS 7.33 im Cashflow aus Investitionstätigkeiten ausgewiesen. Um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen wurde die Vergleichsperiode entsprechend angepasst. Da die erhaltenen Zinsen im Vorjahr TEUR 293 betrugen, hat die im Geschäftsjahr vorgenommene Änderung keine wesentliche Auswirkung auf die Darstellung der Finanzlage der Schaltbau-Gruppe.
Der Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG, München, wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle vom International Accounting Standards Board (IASB), London, Vereinigtes Königreich, herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzern-Abschlusses geltenden und von der EU übernommenen IFRS sowie alle für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) wurden angewendet.
Unmittelbare Gesellschafterin der Schaltbau Holding AG ist die Voltage BidCo GmbH, München. Oberste Muttergesellschaft ist die The Carlyle Group Inc. mit Sitz in Delaware, USA, deren wesentliche Geschäftstätigkeit das Halten von Beteiligungen ist. Die Voltage Global Holding AG, München, als oberste deutsche Muttergesellschaft erstellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis der Gruppe, der im Bundesanzeiger elektronisch veröffentlicht wird.
Nachfolgende geänderte bzw. neue Standards werden erstmalig für das Geschäftsjahr 2021 verbindlich angewendet:
| Titel | Inkrafttreten | |
|---|---|---|
| Änderung | IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 - Reform der Referenzzinsätze (Phase 2) | 1. Januar 2021 |
| Änderung | Covid-19-bezogene Mietzugeständnisse | 1. Januar 2021 |
Aus den in der aktuellen Berichtsperiode neuen oder geänderten in Kraft getretenen Standards haben sich keine Auswirkungen auf die Rechnungslegungsmethoden des Konzerns oder die Notwendigkeit rückwirkender Anpassungen ergeben.
Folgende neue oder geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2021 noch nicht verbindlich anzuwenden und wurden auch nicht vorzeitig angewendet:
| Titel | Inkrafttreten | |
|---|---|---|
| Neu | IFRS 17 "Versicherungsverträge" | 1. Januar 2023 |
| Änderung | IAS 16 - Erlöse bevor beabsichtigter Nutzung | 1. Januar 2022 |
| Änderung | IFRS 3 - Verweis auf das Rahmenkonzept der IFRS | 1. Januar 2022 |
| Änderung | IAS 37 - Belastende Verträge, Kosten der Vertragserfüllung | 1. Januar 2022 |
| Änderung | Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2018 - 2020) | 1. Januar 2022 |
| Änderung | IAS 1 – Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig | 1. Januar 2023 |
| Änderung | IAS 1 und IFRS Practice Statement - Angaben von Rechnungslegungsmethoden | 1. Januar 2023 |
| Änderung | IAS 8 - Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen | 1. Januar 2023 |
| Änderung | IAS 12 - Latente Steuern aus Transaktionen bei denen bei erstmaliger Erfassung betrags gleiche steuerpflichtige und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen |
1. Januar 2023 |
| Änderung | IFRS 10, IAS 28 - Veräußerungen von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbrin gung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen |
n/a1 |
1 Im Dezember 2015 wurde der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt der Änderungen auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt nach Abschluss des Forschungsprojekts zur Equity-Methode verschoben.
Erwartungsgemäß werden sich die neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen nicht bzw. nicht wesentlich auf den Konzern-Abschluss der Schaltbau-Gruppe auswirken.
Die in den Konzern-Abschluss einbezogenen Abschlüsse der Gesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag 31. Dezember aufgestellt.
Nach IFRS sind sämtliche Unternehmenserwerbe nach der Erwerbsmethode abzubilden. Der Kaufpreis des erworbenen Tochterunternehmens wird auf die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden verteilt. Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde. Die ansatzfähigen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden werden – unabhängig von der Beteiligungshöhe – in voller Höhe mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird entsprechend dem Anteil an der Gesellschaft als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Passivische Unterschiedsbeträge werden unmittelbar ertragswirksam erfasst.
In den auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden unter Berücksichtigung latenter Steuern fortgeführt.
Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder konzerninterner Forderungen gebildet wurden, werden diese im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen.
Konzerninterne Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert. Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Lieferungsund Leistungsverkehr, aus Anlageverkäufen oder aus Rückstellungsbildungen zwischen den Konzernunternehmen werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebniswirksam bereinigt.
Beim Erwerb von zusätzlichen Anteilen an einem vollkonsolidierten Tochterunternehmen wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Eigenkapital mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet.
Ein Tochterunternehmen wird zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Schaltbau Holding AG die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert.
Die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden mit ihren anteiligen, neu bewerteten Vermögenswerten, Schulden und Eventualschulden zuzüglich etwaiger Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert. Als assoziierte Unternehmen gelten Unternehmen, bei denen maßgeblicher Einfluss besteht (annahmegemäß bei einer Stimmrechtsquote von mehr als 20%).
In den Konzern-Abschluss der Gesellschaft sind grundsätzlich sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen einzubeziehen.
Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die von der Schaltbau Holding AG beherrscht werden; sie werden soweit wesentlich vollkonsolidiert.
Im Vergleich zum Konsolidierungskreis der Schaltbau-Gruppe zum 31. Dezember 2020 haben sich zum 31. Dezember 2021 folgende Veränderungen ergeben:
Neben der Schaltbau Holding AG werden die nachfolgend genannten vollkonsolidierten 9 (Vj. 6) inländischen und 12 (Vj. 12) ausländischen Unternehmen in den Konzern‐Abschluss der Schaltbau Holding AG einbezogen:
| Sitz | Abkürzung | Kapitalanteil |
|---|---|---|
| Kassel | BOKS | 100% |
| Kassel | BOBE | 100% |
| Rawicz (Polen) | BORA | 89,3% |
| Milton Keynes (UK) | BOUK | 100% |
| Spartanburg (USA) | BONA | 100% |
| Dinslaken | PTDE | 100% |
| Maarssen (Nieder‐ lande) |
PTNL | 100% |
| Dinslaken | PTWO | 100% |
| Dinslaken | SBRS | 100% |
| Dinslaken | SBRC | 100% |
| Marion (USA) | PTUS | 100% |
| München | SBOP | 100% |
| Velden | SBIM | 100% |
| Wien (Österreich) | SBOE | 100% |
| Argenteuil (Frank‐ reich) |
SBFR | 100% |
| Cwmbran (UK) | SBME | 100% |
| Hauppauge (USA) | SBNA | 100% |
| Thane (Indien) | SBIN | 100% |
| Saronno (Italien) | SPII | 65% |
| Xi'an Shaanxi (China) | XIAN | 50% |
1 Die Gesellschaften nehmen die Befreiungsvorschriften nach § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch
2 Vollkonsolidierung erfolgt aufgrund der Mehrheit der Stimmrechte im Board
Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die die Schaltbau Holding AG maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss besteht annahmegemäß bei einer Stimmrechtsquote von mehr als 20% und weniger als 50%. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften die gemeinschaftlich mit einem oder mehreren Partnern geführt werden. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach den Grundsätzen der Equity–Methode in den Konzern‐Abschluss einbezogen.
Nachfolgendes Gemeinschaftsunternehmen wird zum 31. Dezember 2021 nach der Equity‐Methode in den Kon‐ zernabschluss einbezogen:
| Unternehmen | Sitz | Abkürzung | Kapitalanteil |
|---|---|---|---|
| BoDo Bode‐Dogrusan A.S. | Kestel‐Bursa (Türkei) | BODO | 50% |
Bei der BoDo Bode‐Dogrusan A.S., Kestel‐Bursa, Türkei, handelt es sich unter Einhaltung der Terminologie des IFRS 11 um ein Gemeinschaftsunternehmen, welches wie im Vorjahr nach der Equity‐Methode in den Konzern‐ abschluss einzubeziehen war. Notwendige Angaben für die Gesellschaft sind in Abschnitt "(14) AT EQUITY‐BE‐ WERTETE BETEILIGUNGEN" enthalten.
Die nachstehend aufgeführten, zum 31. Dezember 2021 im Konzern bilanzierten, assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet.
| Unternehmen | Sitz | Abkürzung | Kapitalanteil |
|---|---|---|---|
| Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Tiantai (P.R.CH) |
Tiantai (China) | BOYO | 25% |
Die Gesellschaft Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Tiantai (P.R.CH), China, ist alleinige Gesellschafterin der Shenyang Bode Transportation Equipment Co. Ltd., Shenyang (P.R.CH.), China (nachfolgend BOSY). Die Gesellschaften BOYO und BOSY werden als Unternehmensgruppe nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der Schaltbau-Gruppe einbezogen.
Folgende Tochtergesellschaften werden im Konzern-Abschluss nicht vollkonsolidiert, sondern unter den Sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen:
| Unternehmen | Sitz | Kapitalanteil |
|---|---|---|
| Schaltbau Asia Pacific Ltd. | Hongkong (China) | 100% |
| Shenyang Schaltbau Electrical Corporation Ltd. | Shenyang (China) | 100% |
| Bode Korea Co. Ltd. | Seoul (Südkorea) | 100% |
| GEZ Unterstützungsgesellschaft mbH | München | 100% |
Folgende assoziierte Unternehmen werden nicht at equity in den Konzern-Abschluss einbezogen, sondern unter den Sonstigen Finanzanlagen ausgewiesen:
| Unternehmen | Sitz | Kapitalanteil |
|---|---|---|
| Schaltbau Siyakhulisa South Africa PTY Ltd. | Olivedale (Süd Afrika) | 24,5% |
| Schaltbau Radel South Africa PTY Ltd. | Olivedale (Süd Afrika) | 37,0% |
| Xi'an SPII Electric Co. Ltd. | Xi'an Shaanxi (China) | 32,5% |
| BODO Pro-Last Profil San. Ve Tic. A.S.1 | Bursa (Türkei) | 100% |
1Gesellschafterin ist das Gemeinschaftsunternehmen BoDo Bode-Dogrusan A.S., Kestel-Bursa, Türkei
Die nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind einzeln und auch in Summe aufgrund des geringen Geschäftsvolumens für das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.
Nachfolgend aufgeführte Unternehmen werden nicht konsolidiert und befinden sich entweder in Liquidation oder haben keinen Geschäftsbetrieb bzw. waren für den Konzernabschluss unwesentlich.
| Unternehmen | Sitz | Kapitalanteil |
|---|---|---|
| Albatros S.L.U.1 | Madrid (Spanien) | 100% |
| Albatros Railway Equipment Co. Ltd.2 | Shanghai (China) | 100% |
| Albatros Electromechanical Equipment Co. Ltd.2 | Shanghai (China) | 100% |
| Albitren Mantenimiento y Servicios Industriales, S.A.2 | Ciudad Real (Spanien) | 43% |
| JB Albatros Renovables, S.L.2 | Ciudad Real (Spanien) | 31,3% |
| Técnicas Avanzadas de Equipamientos TAQUIP, S.L.2 | Madrid (Spanien) | 97,5% |
| Pintsch Bamag Brasil Tecnologia Ferroviaria LTDA. | Sao Paulo (Brasilien) | 100% |
1 Verlust Beherrschung über Gesellschaft im Geschäftsjahr 2019
2 Tochter- bzw. Beteiligungsunternehmen der Albatros S.L.U, Madrid, Spanien
Bei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen erforderlich, welche die Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualschulden am Bilanzstichtag und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Aufgrund der bestehenden Wirtschaftslage und anderer Ereignisse können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrundeliegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Schätzung überprüft wurde.
Im Segment "Bode" liegen in geringem Umfang separate Leistungsverpflichtungen in Form von verlängerten Gewährleistungen innerhalb von Verträgen mit Kunden vor. Aus diesem Grund kann eine Aufteilung des Transaktionspreises anhand der relativen Einzelveräußerungspreise auf die jeweiligen Leistungsverpflichtungen notwendig sein. Das Management schätzt die Einzelveräußerungspreise zu Vertragsbeginn, basierend auf beobachtbaren Preisen, die ähnliche Kunden unter vergleichbaren Umständen erhalten.
Als Folge von Akquisitionen werden Geschäfts- oder Firmenwerte in der Bilanz des Konzerns ausgewiesen. Bei der Erstkonsolidierung eines Erwerbs werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zu beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag angesetzt. Eine der wesentlichen Schätzungen bezieht sich dabei auf die Bestimmung der zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Für die Bestimmung der Vermögenswerte werden neben unabhängigen Gutachten auch interne Berechnungen unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik angestellt, deren Basis üblicherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen Cashflows ist. Diese Bewertungen sind in hohem Maße von den Annahmen abhängig, die das Management bezüglich der künftigen Wertentwicklung getroffen hat, sowie von den unterstellten Veränderungen des anzuwendenden Diskontierungssatzes.
Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen werden sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Verlängerungsoptionen oder Nicht-Ausübung von Kündigungsoptionen bieten. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen ergebende Laufzeitänderungen werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption hinreichend sicher ist. Im Zusammenhang mit dem Leasing von Büroflächen, Lagerhäusern und technischen Anlagen gelten bei der Bestimmung der Laufzeit der Leasingverhältnisse nachfolgende Überlegungen:
Die meisten Verlängerungsoptionen im Zusammenhang mit dem Leasing von Büroflächen, Lagerhäusern und technischen Anlagen wurden nicht in die Bestimmung der Leasinglaufzeit und somit der Leasingverbindlichkeit einbezogen, da diese Vermögenswerte vom Konzern ohne wesentliche Kosten oder Betriebsunterbrechungen ersetzt werden könnten. Die Beurteilung wird überprüft, wenn eine Verlängerungsoption tatsächlich ausgeübt (oder nicht ausgeübt) wird, bzw. der Konzern verpflichtet ist, dies zu tun. Eine Neubeurteilung der ursprünglich getroffenen Einschätzung erfolgt dann, wenn ein wesentliches Ereignis oder eine wesentliche Änderung der Umstände eintritt, das/die bisherige Beurteilung beeinflussen kann – sofern dies in der Kontrolle des Leasingnehmers liegt.
Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Ermessensentscheidungen liegen insbesondere vor, ob und wann die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Die Überprüfung der Werthaltigkeit aktivierter Entwicklungskosten erfordert Annahmen bezüglich der zukünftigen Cashflows im Planungszeitraum und gegebenenfalls des zu verwendenden Diskontierungszinssatzes. Insbesondere wurden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegende Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des globalen und branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt.
Um die Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte bestimmen zu können, sind Schätzungen über Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse vorzunehmen. Diese Einschätzungen werden soweit möglich unter Einbezug aktueller Marktdaten sowie Ratingklassen sowie Erfahrungswerten abgeleitet. Hierzu verweisen wir insbesondere auf die Ausführungen zu "FINANZANLAGEN", "FINANZINSTRUMENTE", sowie "FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE, ZAHLUNGSMIT-TEL- UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE" im Abschnitt "BILANZIE-RUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN".
Die Schaltbau-Gruppe erzielt in mehreren Ländern der Welt steuerliches Einkommen, das unterschiedlichen Steuergesetzen unterliegt. Für die Beurteilung von Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen geht das Management davon aus, vernünftige Einschätzungen der jeweiligen steuerlichen Sachverhalte getroffen zu haben. Nach endgültiger Entscheidung über die steuerlichen Sachverhalte können dennoch die getroffenen Einschätzungen von den tatsächlichen Sachverhalten abweichen und Auswirkungen auf die abgebildeten Steuern haben. Bezüglich der Realisierbarkeit von künftigen Steuervorteilen, für die aktive latente Steuern auf Verlustvorträge bilanziert sind, können sich durch künftige Ereignisse Auswirkungen, beispielsweise auf das erzielbare steuerliche Einkommen oder die Steuergesetzgebung ergeben, welche den zeitlichen Ablauf, oder den Umfang der Realisierbarkeit von Steuervorteilen beeinflussen.
Im Rahmen der Ermittlung notwendiger Abwertungen im Vorratsvermögen können insbesondere Schätzunsicherheiten bei der Bestimmung des Nettoveräußerungswerts sowie bei der Ermittlung erwarteter Verkaufserlöse vorliegen.
Die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen basieren auf Einschätzungen über deren Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus liegen Ermessensentscheidungen im Rahmen der Ermittlung von Diskontierungszinssätzen vor. Zur Ermittlung von Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen werden externe Gutachter beauftragt. Die Bewertung von Pensionsrückstellungen hängt maßgeblich von zur Ermittlung der Höhe verwendeten Bewertungsparametern ab. Hierzu verweisen wir auf Abschnitt "(23) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN". Gewährleistungsansprüche aus dem Absatzgeschäft werden unter Zugrundelegung des bisherigen beziehungsweise des zukünftigen Schadenverlaufs ermittelt. Hinsichtlich der Entwicklung der Rückstellungen für Gewährleistungen verweisen wir auf Abschnitt "(24) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN".
Die Umrechnung der nicht in Euro aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung. Die Abschlüsse von Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Hierbei werden die Bilanzwerte der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Abschlüsse der ausländischen Unternehmen mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zum historischen Kurs umgerechnet. Die Aufwands- und Ertragsposten in der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich aus den Umrechnungen ergebenden Differenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Zeitpunkt der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. In den Folgeperioden werden die monetären Posten zum Stichtagskurs bewertet, und die Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die für die Währungsumrechnung zugrundeliegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt verändert:
| Währung | Stichtagskurs Durchschnittskurs |
|||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 2021 | 2020 | |
| Chinesischer Renminbi Yuan | 7,1947 | 8,0225 | 7,6340 | 7,8708 |
| US Dollar | 1,1326 | 1,2271 | 1,1835 | 1,1413 |
| Britisches Pfund | 0,8403 | 0,8990 | 0,8600 | 0,8892 |
| Türkische Lira | 15,2335 | 9,1131 | 10,4670 | 8,0436 |
| Polnischer Zloty | 4,5969 | 4,5597 | 4,5640 | 4,4432 |
| Brasilianischer Real | 6,3101 | 6,3735 | 6,3813 | 5,8900 |
| Indische Rupie | 84,2292 | 89,6605 | 87,4861 | 84,5795 |
Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern keine weiteren Angaben vorliegen.
Die Bilanz ist entsprechend IAS 1 nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Als kurzfristig werden solche Vermögenswerte und Schulden angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind. Unabhängig von ihrer Fälligkeit werden Vorräte sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auch dann als kurzfristig angesehen, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres, jedoch innerhalb des normalen Verlaufs des Geschäftszyklus verkauft, verbraucht oder fällig werden. Latente Steuern werden als langfristige Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen.
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei werden Konzessionen, Lizenzen, Schutzrechte und Software über einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren und aktivierte Entwicklungskosten über einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren oder in Einzelfällen projektbezogen über die Projektlaufzeit abgeschrieben.
Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungen geprüft. Für diese Vermögenswerte wird darüber hinaus auch dann ein Wertminderungstest vorgenommen, wenn Indikatoren für eine Wertminderung am Abschlussstichtag vorliegen. Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn irgendein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der Buchwert des Vermögenswerts nicht mehr erzielt werden kann. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des Betrags erfasst, den der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Für Zwecke des Werthaltigkeitstests werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, auf der Cashflows erzeugt werden, die weitestgehend unabhängig von den Cashflows anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten sind (CGU). Für nicht finanzielle Vermögenswerte (außer Goodwill), für die in der Vergangenheit eine Wertminderung erfasst wurde, ist zu jedem Bilanzstichtag zu prüfen, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass eine Wertminderung vorliegt, auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Dies erfolgt auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrages wertzumindern. Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts dürfen nicht rückgängig gemacht werden.
Die Forschungskosten werden als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind. Dazu gehören unter anderem die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit des Vermögenswerts, eine zuverlässige Bewertung der Aufwendungen sowie ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsprojekts. Für eine Aktivierung qualifizieren sich Entwicklungsaktivitäten, die im Zusammenhang mit der spezifischen Entwicklung von Technologien stehen. Aktivierte Entwicklungskosten beinhalten alle zurechenbaren Einzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten. Ab dem Zeitpunkt der Markteinführung werden die Entwicklungskosten über die jeweiligen voraussichtlichen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die Werthaltigkeit von aktivierten, noch nicht abgeschlossenen Entwicklungsprojekten wird durch jährliche Werthaltigkeitstests überprüft.
Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Kosten sowie anteilige Gemeinkosten. Sie werden planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei beweglichen Anlagegütern wird grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag entsprechend IAS 36 ermittelt. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte durch Wertaufholungen bis maximal zum fortgeführten Buchwert zugeschrieben. Zur Bemessung der Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Gebäude zehn bis 50 Jahre, technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung drei bis 15 Jahre. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und -zulagen mindern grundsätzlich die Anschaffungsoder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die der Zuschuss gewährt wurde und führen in Folge zu verminderten Abschreibungen, sofern die Gesamtumstände nicht eine Bilanzierung als passiven Rechnungsabgrenzungsposten notwendig machen. Generell werden Zuwendungen der öffentlichen Hand erst dann erfasst, wenn alle Auflagen erfüllt sind und ein sicherer Anspruch besteht. Laufende Wartungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwand erfasst.
Eigene als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind bei Zugang, mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten zu bewerten. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells. Die Abschreibung des Gebäudes erfolgt planmäßig nach der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Die verwendete Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre (Restnutzungsdauer). Im Rahmen der Folgebewertung im Anschaffungskostenmodell ist bei konkreten externen oder auch internen Anzeichen für eine Wertminderung der Renditeimmobilie zum Bilanzstichtag eine Werthaltigkeitsprüfung erforderlich. Eine außerplanmäßige Abschreibung ist dann vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der Renditeimmobilie den Buchwert unterschreitet.
Als Finanzanlagen ausgewiesene Anteile an verbundenen Unternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert werden, fallen nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und IFRS 7. Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. wegen eines fehlenden aktiven Marktes zu dem am Bilanzstichtag niedrigeren, beizulegenden Zeitwert bilanziert. Der beizulegende Zeitwert wird anhand des unter den "Immateriellen Vermögenswerten" beschriebenen DCF-Verfahrens mit beteiligungsindividuellen Zinssätzen zwischen 5,4% und 14,4% ermittelt. Die Anteile der nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden mit dem anteiligen Eigenkapital zuzüglich Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, wird der Beteiligungsansatz mittels Impairment-Tests auf seine Werthaltigkeit überprüft.
Die unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesenen Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Für Die Bilanzierung gelten die Ausführungen zu "FINANZINSTRUMENTE".
Der Konzern wendet IFRS 11 für alle gemeinsamen Vereinbarungen an. Gemäß IFRS 11 gibt es, je nach Ausgestaltung der vertraglichen Rechte und Verpflichtungen der jeweiligen Investoren, zwei Formen von gemeinsamen Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Die Schaltbau Holding AG hat ihre gemeinsamen Vereinbarungen untersucht und sie als Gemeinschaftsunternehmen identifiziert. Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Bei der Equity-Methode werden die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Beteiligungsbuchwert der Anteile entsprechend dem Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust sowie an Veränderungen im sonstigen Ergebnis des Gemeinschaftsunternehmens. Wenn der Anteil an den Verlusten eines Gemeinschaftsunternehmens den Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens (einschließlich sämtlicher langfristigen Anteile, die dem wirtschaftlichen Gehalt nach der Nettoinvestition des Konzerns in das Gemeinschaftsunternehmen zuzuordnen sind) übersteigt, erfasst der Konzern den übersteigenden Verlustanteil nicht, essei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen oder hat Zahlungen für das Gemeinschaftsunternehmen geleistet.
Nicht realisierte Gewinne oder Verluste aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind im Konzern-Abschluss in Höhe des Anteils des Konzerns am Gemeinschaftsunternehmen zu eliminieren. Nicht realisierte Verluste werden dann nicht eliminiert, wenn die Transaktion Hinweise darauf gibt, dass eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts vorliegt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gemeinschaftsunternehmen wurden – sofern notwendig – dahingehend angepasst, dass sie mit denen des Konzerns übereinstimmen.
Der gesamte Buchwert des Anteils wird gemäß IAS 36 als ein einziger Vermögenswert auf Wertminderung geprüft, in dem sein erzielbarer Betrag mit dem Buchwert immer dann verglichen wird, wenn sich bei der Anwendung des IAS 28 Hinweise darauf ergeben, dass der Anteil wertgemindert sein könnte. Ein Wertminderungsaufwand, der unter diesen Umständen erfasst wird, wird keinem Vermögenswert zugeordnet. Der Anteil am Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, die von dem assoziierten Unternehmen voraussichtlich erwirtschaftet werden, was sowohl die Cashflows aus den Tätigkeiten des assoziierten Unternehmens als auch die Erlöse aus der endgültigen Veräußerung des Anteils einschließt, sind zur Ermittlung des gegenwärtigen Nutzungswerts der Anteile zu schätzen.
Der Ertragssteueraufwand bzw. die -Gutschrift für die Periode entspricht der Steuerschuld auf das zu versteuernde Einkommen der aktuellen Periode, basierend auf dem geltenden Ertragsteuersatz einer Steuerjurisdiktion, bereinigt um Änderungen der aktiven und passiven latenten Steuern, die auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge entfallen.
Der tatsächliche Ertragsteueraufwand wird aufgrund der zum Bilanzstichtag in den Ländern gültigen bzw. angekündigten Steuergesetze ermittelt, in denen das Unternehmen, seine Tochterunternehmen und seine Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften. Das Management überprüft regelmäßig die Positionen in den Steuererklärungen im Hinblick auf Situationen, bei denen das geltende Steuerrecht verschiedene Auslegungen zulässt. Das Management bildet Rückstellungen aufgrund der voraussichtlich an die Steuerbehörden zu zahlenden Beträge.
Latente Steuern werden entsprechend IAS 12 (Ertragsteuern) auf zeitliche Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Steuerbilanz und den entsprechenden Ansätzen in der Konzernbilanz, auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sowie auf steuerliche Verlustvorträge gebildet. Auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden keine latenten Steuern gebildet, sofern diese steuerlich unberücksichtigt bleiben. Aktive Steuerabgrenzungen sind nur insoweit angesetzt, als die damit verbundenen Steuerminderungen wahrscheinlich eintreten. Verlustvorträge werden nur in der Höhe einbezogen, in der ein steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten ist, welches zur Realisierung der aktiven latenten Steuern ausreicht.
Als Steuersätze für die Berechnung latenter Steuern werden in Deutschland unverändert zum Vorjahr 16% bei der Körperschaftsteuer und 14% bei der Gewerbeertragsteuer verwendet. Bei Steuersatzänderungen werden die latenten Steueransprüche und -schulden entsprechend angepasst. Die Berechnungen für die Auslandsgesellschaften erfolgen jeweils mit den nationalen Steuersätzen. Soweit Bilanzierungssachverhalte, die eine Veränderung der latenten Steuern nach sich ziehen, erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt.
Langfristige Vermögenswerte (bzw. Veräußerungsgruppen) werden dann als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird und eine Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Sie werden mit ihrem Buchwert oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, mit Ausnahme von Vermögenswerten wie latente Steueransprüche, Vermögenswerte, die aus Leistungen an Arbeitnehmer resultieren, finanzielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sowie vertragliche Rechte aus Versicherungsverträgen, die von dieser Regelung spezifisch ausgenommen sind. Ein Wertminderungsaufwand wird für erstmalige oder spätere außerplanmäßige Abschreibungen des Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfasst. Ein Gewinn wird für nachträgliche Erhöhungen des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten eines Vermögenswerts (oder einer Veräußerungsgruppe), nicht jedoch über einen zuvor angesetzten kumulierten Wertminderungsaufwand hinaus, erfasst. Ein bis zum Zeitpunkt der Veräußerung des langfristigen Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) zuvor nicht erfasster Gewinn oder Verlust wird zum Zeitpunkt des Abgangs erfasst. Langfristige Vermögenswerte (einschließlich derer, die Teil einer Veräußerungsgruppe sind) werden nicht planmäßig abgeschrieben, wenn sie als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, die den Verbindlichkeiten einer als zur Veräußerung gehaltenen Veräußerungsgruppe zuzuordnen sind, werden weiterhin erfasst.
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Kosten werden nach dem Durchschnittsverfahren oder der Fifo-Methode ("First in first out") ermittelt. Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfasst direkt zurechenbare Materialeinzelkosten, Lohnkosten und Fertigungsgemeinkosten auf Basis der normalen Kapazität der Produktionsanlagen. Finanzierungskosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Vorräte werden zum Abschlussstichtag abgewertet, soweit ihr Nettoveräußerungswert niedriger ist als ihr Buchwert.
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes führt. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten umfassen sowohl originäre als auch derivative Ansprüche und Verpflichtungen.
Der Konzern stuft seine finanziellen Vermögenswerte in die folgenden Bewertungskategorien ein:
Die Klassifizierung ist abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens für die Steuerung der finanziellen Vermögenswerte und von den vertraglichen Zahlungsströmen.
Bei zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden die Gewinne und Verluste entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral erfasst. Bei Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, ist dies abhängig davon, ob sich der Konzern zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes unwiderruflich dafür entschieden hat, die Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.
Der Konzern klassifiziert Schuldinstrumente nur dann um, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung solcher Vermögenswerte ändert.
Finanzielle Verbindlichkeiten sind in folgende Kategorien unterteilt:
Die Erfassung eines Finanzinstruments erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem Schaltbau Vertragspartei des Instruments wird. Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird zum Handelstag angesetzt, d. h. zu dem Tag, an dem sich der Konzern verpflichtet, den Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungsströmen aus den finanziellen Vermögenswerten ausgelaufen oder übertragen worden sind und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen hat.
Für Factoring-Transaktionen überprüft der Konzern, ob Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gemäß IFRS 9 vollständig ausgebucht werden können. Wenn die Voraussetzungen für die Ausbuchung nicht erfüllt sind und der Konzern die Risiken und Chancen weder vollständig übertragen noch im Wesentlichen zurückbehalten hat, erfasst der Konzern diese finanziellen Vermögenswerte im Umfang des fortbestehenden Engagements.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen erfüllt bzw. aufgehoben oder ausgelaufen sind.
Eine Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wurde nur dann vorgenommen, wenn eine Aufrechnung der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechtlich durchsetzbar war und die Absicht zur Aufrechnung bestand. Mangels Erfüllung der Voraussetzungen werden in der Schaltbau-Gruppe grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten saldiert.
Beim erstmaligen Ansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich – im Falle eines in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerts – der direkt auf den Erwerb dieses Vermögenswerts entfallenden Transaktionskosten. Transaktionskosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden im Gewinn und Verlust als Aufwand erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte mit eingebetteten Derivaten werden in ihrer Gesamtheit betrachtet, wenn ermittelt wird, ob ihre Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen.
Der Konzern stuft seine finanziellen Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien ein:
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Veränderungen des Fair Values werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Wertminderungserträge und -aufwendungen für Finanzinstrumente, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, werden in der GuV erfasst. Die Gegenbuchung erfolgt im sonstigen Ergebnis. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen. Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen / Aufwendungen und Wertminderungsaufwendungen in einem gesonderten Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Schaltbau-Gruppe hält primär Schuldinstrumente, deren Geschäftsmodell auf der Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen beruht (Geschäftsmodell Halten) und deren Zahlungsströme ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf das ausstehende Kapital darstellen, weshalb sie der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet zugeordnet werden. Einzige Ausnahme hiervon stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dar, die im Rahmen eines revolvierenden Factoringprogramms verkauft werden. Auf Grund des Geschäftsmodells Verkaufen werden sie der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zugeordnet. Die Fair Value Option nach IFRS 9 findet keine Anwendung.
Die Schaltbau-Gruppe hält keine Eigenkapitalinstrumente, die unter den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen.
Die Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" beinhaltet originäre Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Es handelt sich dabei ins-besondere um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzverbindlichkeiten. Die "zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten" werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungsänderungen werden ergebniswirksam erfasst. Insbesondere handelt es sich dabei um derivative Finanzinstrumente, die überwiegend zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos aus der betrieblichen Tätigkeit in Form von Devisentermingeschäften eingesetzt werden.
Derivate werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts angesetzt und in der Folge am Ende jeder Berichtsperiode zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bilanzierung nachfolgender Änderungen des beizulegenden Zeitwerts hängt davon ab, ob das Derivat als Sicherungsinstrument designiert ist, und, wenn dies der Fall ist, von der Art der zugrundeliegenden Sicherungsbeziehung. Die Schaltbau-Gruppe designiert bestimmte Derivate zur Absicherung eines bestimmten Risikos, das aus den Cashflows von bilanzierten Vermögenswerten, bilanzierten Verbindlichkeiten oder hochwahrscheinlich erwarteten Transaktionen (Cashflow-Hedges) erwächst.
Zu Beginn der Sicherungsbeziehung dokumentiert der Konzern die wirtschaftliche Beziehung zwischen den Sicherungsinstrumenten und den abgesicherten Grundgeschäften einschließlich der Frage, ob damit zu rechnen ist, dass Änderungen in den Cashflows der Sicherungsinstrumente Änderungen in den Cashflows der Grundgeschäfte kompensieren. Der Konzern dokumentiert seine den Sicherungsbeziehungen zugrundeliegenden Risikomanagementziele und -strategien.
Sofern zum Stichtag derivative Finanzinstrumente vorliegen, die in Sicherungsbeziehungen designiert sind, sind die beizulegenden Zeitwerte sowie die Entwicklung der Sicherungsrücklage im Eigenkapital in Abschnitt "(29) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN" dargestellt. Der vollständige beizulegende Zeitwert eines Sicherungsderivats wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit klassifiziert, wenn die Restlaufzeit des Sicherungsgeschäfts mehr als zwölf Monate beträgt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. kurzfristige Verbindlichkeit, wenn die Restlaufzeit des Sicherungsgeschäfts weniger als zwölf Monate beträgt. Derivate zur Spekulation liegen in der Schaltbau-Gruppe nicht vor. Bilanziell werden die derivativen Finanzinstrumente unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten bzw. sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sofern Derivate nicht in Sicherungsbeziehungen designiert sind, erfolgen Wertanpassungen ergebniswirksam über die Konzerngewinn- und Verlustrechnung.
Der wirksame Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cashflow-Hedges designiert sind, wird in der Rücklage für Cashflow-Hedges als Bestandteil des Eigenkapitals erfasst. Der Gewinn oder Verlust, der den unwirksamen Teil betrifft, wird unmittelbar im Gewinn und Verlust erfasst.
Für bestehende Termingeschäfte zur Absicherung erwarteter Transaktionen wendet der Konzern im Geschäftsjahr und Vorjahr kein Hedge Accounting an. Sofern eine Designation vorgenommen würde, designiert der Konzern grundsätzlich die gesamten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Termingeschäfts als Sicherungsinstrument. Gewinne oder Verluste aus dem wirksamen Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwerts des gesamten Termingeschäfts würden in der Rücklage für Cashflow-Hedges als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen.
Im Eigenkapital erfasste kumulierte Beträge würden in den Perioden umgegliedert, in denen das gesicherte Grundgeschäft Auswirkungen auf den Gewinn oder Verlust hat und zwar wie folgt:
Wenn ein Sicherungsinstrument ausläuft, verkauft oder beendet wird oder die Sicherungsbeziehung nicht länger die Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen erfüllt, verbleiben etwaige zu diesem Zeitpunkt kumulierte abgegrenzte Sicherungsgewinne oder -verluste so lange im Eigenkapital, bis die erwartete Transaktion eintritt. Wenn der Eintritt der Transaktion nicht mehr erwartet wird, werden die kumulierten Sicherungsgewinne und -verluste, die im Eigenkapital ausgewiesen wurden, unmittelbar in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.
Die Effektivität von Sicherungsbeziehungen wird jeweils zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch regelmäßige prospektive Beurteilungen bestimmt, um sicherzustellen, dass zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument eine wirtschaftliche Beziehung besteht.
Bei Absicherungen von Fremdwährungskäufen bildet der Konzern Sicherungsbeziehungen, bei denen die Vertragsmodalitäten des Sicherungsinstruments exakt mit denen des gesicherten Grundgeschäfts übereinstimmen. Der Konzern führt daher eine qualitative Beurteilung durch.
Bei der Absicherung von Fremdwährungskäufen entsteht Ineffektivität möglicherweise dann, wenn sich der Zeitpunkt der geplanten Transaktion gegenüber der ursprünglichen Schätzung ändert oder wenn Änderungen des Ausfallrisikos der Schaltbau-Gruppe oder Gegenpartei des Derivats eintreten. Darüber hinaus können Ineffektivitäten aus den Fremdwährungs-Basisspreads des Sicherungsderivats resultieren.
Der Konzern schließt gegebenenfalls Zinsswaps ab, die identische Konditionen wie das gesicherte Grundgeschäft aufweisen, wie etwa Referenzzinssatz, Zinsanpassungstermine, Zahlungszeitpunkte, Laufzeiten und Nennbetrag.
Die Ineffektivität von Absicherungen mit Zinsswaps wird nach den gleichen Grundsätzen wie für Fremdwährungskäufe beurteilt. Zu den Gründen zählen in diesem Fall:
Auf finanzielle Vermögenswerte der Kategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC) und Fremdkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI), Vertragsvermögenswerte sowie Leasingforderungen sind die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 anzuwenden. Der Standard sieht dafür zwei Modelle vor: den allgemeinen Ansatz sowie den vereinfachten Ansatz. Nach dem allgemeinen Ansatz ist für finanzielle Vermögenswerte bei Zugang sowie in Folgeperioden, wenn sie alle mit geringem Ausfallrisiko behaftet gelten, eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste der nächsten zwölf Monate zu berücksichtigen (Stufe 1). Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos sind die über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste anzusetzen (Stufe 2). Als Indikator für eine solche Erhöhung gilt unter anderem, wenn ein Schuldner mehr als 30 Tage im Rückstand ist.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, die keine signifikante Finanzierungskomponente aufweisen, wendet der Konzern den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst.
Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf den Zahlungsprofilen der Umsätze über eine Periode von zwölf Quartalen vor dem 31. Dezember des Berichtsjahres bzw. dem 1. Januar des Berichtsjahres und den entsprechenden historischen Ausfällen in dieser Periode. Die erwarteten Verlustquoten werden jedes Quartal überprüft und angepasst, um aktuelle und zukunftsorientierte Informationen zu makroökonomischen Faktoren (zum Beispiel geopolitische Ereignisse, Währungsschwankungen, Inflation, Handelskriege, Staatssubventionen) abzubilden, die sich auf die Zahlungsfähigkeit der Kunden auswirken.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gelten als bonitätsbeeinträchtigt und werden wertberichtigt (Stufe 3), sobald objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Als Hinweis auf eine Wertminderung gilt dabei unter anderem, wenn ein Schuldner bei einer vertraglichen Zahlung mehr als 90 Tage im Rückstand ist. Ein Ausfall im Hinblick auf einen finanziellen Vermögenswert wird abhängig von den regionalen Besonderheiten und Kunden definiert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren, wonach nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, zählen unter anderem das Versäumnis eines Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan gegenüber dem Konzern zu verpflichten.
Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.
Für sonstige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel wendet der Konzern das allgemeine Modell der erwarteten Kreditverluste an. Für die Ermittlung des Umfangs der Risikovorsorge ist dabei ein Drei-Stufen-Modell vorgesehen, nach dem ab Erstansatz grundsätzlich 12-Monats-Verlusterwartungen sowie bei wesentlicher Kreditrisiko-Verschlechterung die erwarteten Gesamtverluste zu erfassen sind. Das Management sieht den Tatbestand des "geringen Ausfallrisikos" als erfüllt an, wenn ein Investment Grade-Rating vorliegt beziehungsweise wenn das Risiko der Nichterfüllung gering ist und der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen. Betreffend der "sonstigen Forderungen" liegt grundsätzlich kein erhöhtes Kreditrisiko nach 30 Tagen Überfälligkeit vor, da es sich bei diesen Forderungen überwiegend um Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen handelt. Es liegen ausreichend Informationen über die nichtkonsolidierten Tochterunternehmen und deren Zahlungsfähigkeit vor.
Finanzielle Vermögenswerte gelten als bonitätsbeeinträchtigt und werden wertberichtigt, wenn objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Als Hinweis auf eine Wertminderung gilt dabei grundsätzlich unter anderem, wenn ein Schuldner mehr als 90 Tage im Rückstand ist. Sollte es sich um finanzielle Vermögenswerte handeln, die gegenüber einer staatlichen Institution bestehen, liegt ein Hinweis auf Wertminderung vor, wenn der Schuldner mehr als ein Jahr im Rückstand ist. Wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, werden finanzielle Vermögenswerte ausgebucht. Als Indikator dafür zählt unter anderem das Versäumnis des Schuldners, sich zu einem Rückzahlungsplan zu verpflichten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen angesetzt.
Vertragsvermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen nach dem vereinfachten Ansatz des IFRS 9 angesetzt. Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Arbeiten und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf. Die Schaltbau-Gruppe hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustquoten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustquoten für Vertragsvermögenswerte darstellen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu "FINANZINSTRUMENTE".
Bei Kurzarbeit wird die regelmäßige betriebliche Arbeitszeit für einen vorübergehenden Zeitraum verkürzt und vom Arbeitgeber ein entsprechend reduziertes Arbeitsentgelt gezahlt. Die von der Kurzarbeit betroffenen Arbeitnehmer haben gegenüber der zuständigen Agentur (in Deutschland: Bundesagentur für Arbeit) einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, welches vom Arbeitgeber als Zahlstelle ausgezahlt wird. Eingehende Zahlungen bei Schaltbau, welche an den Mitarbeiter auszuzahlen sind, werden als durchlaufender Posten im Personalaufwand behandelt. Von Schaltbau geleistete Aufstockungsbeträge werden im Personalaufwand erfasst. Sozialversicherungserstattungsansprüche die Schaltbau gegen die Bundesagentur für Arbeit oder eine vergleichbare Agentur hat, werden personalaufwandskürzend gemäß IAS 20 erfasst.
Zahlungsmittel sind finanzielle Vermögenswerte und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen angesetzt.
Für Zwecke der Darstellung in der Kapitalflussrechnung umfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Bargeldbestände, kurzfristig abrufbare Guthaben bei Kreditinstituten, sonstige kurzfristige, hochliquide Finanzinvestitionen mit ursprünglichen Laufzeiten von drei Monaten oder weniger, die jederzeit in liquide Mittel umgewandelt werden können und die einem unwesentlichen Wertänderungsrisiko unterliegen.
Die Neubewertungsrücklage umfasst die anlässlich der erstmaligen IFRS Anwendung im Rahmen der Grundstücksneubewertung ergebnisneutral direkt im Eigenkapital erfassten Beträge. Diese ermitteln sich als Differenz zwischen den erwarteten Marktwerten und den Konzernanschaffungskosten abzüglich der passiven latenten Steuern.
Die Pensionsrückstellungen werden aufgrund von Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Altersversorgungsleistungen variieren dabei je nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten und basieren in der Regel auf der Beschäftigungsdauer, dem Entgelt und der im Unternehmen eingenommenen Stellung. Die Verpflichtung zur künftigen Zahlung der Pensionen liegt bei den jeweiligen Gesellschaften.
Die Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung derrelevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung von biometrischen Annahmen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19 als Bewertungsänderungen sofort im Eigenkapital erfasst. Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/-ertrag wird sofort in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.
Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Zinsergebnis.
Bei der Bewertung der Sterbewahrscheinlichkeiten der Berechtigten wurden die "Richttafeln 2018G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Der Zinssatz zur Berechnung der Pensionsrückstellungen orientiert sich an der aktuellen Lage auf dem Kapitalmarkt.
Die sonstigen Rückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, deren Eintritt wahrscheinlich zu einer Vermögensbelastung führen wird und wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken auf Basis bestmöglicher Schätzungen zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und mit Ausnahme der Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen für Altersteilzeitrückstellungen nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Rückstellungen für Gewährleistungen werden anhand des in der Vergangenheit entstandenen Gewährleistungsaufwands, des Gewährleistungszeitraums und des gewährleistungsbehafteten Umsatzes dotiert. Darüber hinaus werden für bekannte Schäden Einzelgewährleistungsrückstellungen gebildet. Rückstellungen für drohende Verluste werden nach dem Prinzip der verlustfreien Bewertung für unrealisierte Verlustspitzen gebildet. Rückstellungen die einen Zinsanteil enthalten werden mit einem marktgerechten Zinssatz abgezinst.
Altersteilzeitrückstellungen werden für Altersteilzeitvereinbarungen im Rahmen des Blockzeitmodells nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Barwert bewertet. Während der Erfüllungsrückstand in der Beschäftigungsphase ratierlich erfasst wird, wird die Aufstockungsleistung ratierlich mit Entstehung der Verpflichtung als Aufwand verrechnet. Der in den Altersteilzeitaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung wird im Zinsaufwand gezeigt.
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Eine im Rahmen einer Put-Option zu erfassende Verbindlichkeit nach IAS 32.23 wird nach der "Present-Access Method" bilanziert und damit direkt im Eigenkapital erfasst.
Im April 2021 wurde eine Pflichtwandelanleihe ausgegeben. Pflichtwandelanleihen werden dahingehend beurteilt, ob diese vollständig als Fremdkapital zu bilanzieren oder in eine Eigenkapital- und eine Fremdkapitalkomponente aufzuspalten sind. Die begebene Pflichtwandelanleihe wird als zusammengesetztes Finanzinstrument bilanziert. Der bei Emission erhaltene Betrag wird um die direkt zuordenbaren Kosten und die Fremdkapitalkomponente reduziert. Die Fremdkapitalkomponente entspricht dem Barwert der zukünftigen Zinszahlungen und wird unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Der verbleibende Betrag wird als Eigenkapitalkomponente innerhalb der Kapitalrücklage ausgewiesen. Bei vorzeitiger Wandlung eines Gläubigers erfolgt eine anteilige Umbuchung zwischen Kapitalrücklage und gezeichnetem Kapital.
Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Sie werden bei einem Unternehmenszusammenschluss im Rahmen des IFRS 3 angesetzt.
Der Konzern mietet verschiedene Büro- und Lagergebäude sowie Anlagen und Fahrzeuge. Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume von drei bis zehn Jahren abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen beinhalten. Die Mietkonditionen werden individuell ausgehandelt. Die Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen, jedoch dürfen geleaste Vermögenswerte nicht als Sicherheit für Kreditaufnahmen verwendet werden.
Leasingverhältnisse werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Leasinggegenstand dem Konzern zur Nutzung zur Verfügung steht, als Nutzungsrecht unter den "Sachanlagen" und die entsprechende Leasingverbindlichkeit unter den "Finanzverbindlichkeiten" bilanziert. Die Finanzierungsaufwendungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt. Die Nutzungsrechte werden linear über den kürzeren die beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben.
Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen:
Leasingzahlungen werden mit dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden impliziten Zinssatz abgezinst, sofern dieser bestimmbar ist. Andernfalls erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, d.h. dem Zinssatz, den ein Leasingnehmer zahlen müsste, wenn er Mittel aufnehmen müsste, um in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld einen Vermögenswert mit einem vergleichbaren Wert und vergleichbaren Bedingungen zu erwerben.
Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie Vermögenswerte mit geringem Wert, werden linear als Aufwand erfasst. Als kurzfristige Leasingverhältnisse gelten Leasingverträge mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten. Vermögenswerte mit geringem Wert sind beispielsweise IT-Ausstattung und kleinere Büromöbel mit einem Wert von bis zu USD 5.000.
Eine Reihe von Immobilien- und Anlagen-Leasingverträgen des Konzerns enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Derartige Vertragskonditionen werden dazu verwendet, um der Gruppe die maximale betriebliche Flexibilität in Bezug auf den Vertragsbestand zu erhalten. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen werden bei hinreichender Sicherheit der Ausübung im jeweiligen Leasingzeitraum berücksichtigt. Eine hinreichende Sicherheit liegt vor, wenn die Wahrscheinlichkeit der Ausübung einer Option über 75 % liegt.
Schaltbau nimmt das Wahlrecht gemäß IFRS 16.15 wahr und fasst die in einem Vertrag enthaltenen Leasing- und Nichtleasingkomponenten zusammen.
In Übereinstimmung mit IFRS 16.47 werden die Nutzungsrechte sowie die Leasingverbindlichkeiten nicht gesondert in der Bilanz, sondern im Anhang ausgewiesen. Betreffend die Entwicklung der Nutzungsrechte im Geschäftsjahr verweisen wir auf Abschnitt "(15) KONZERNANLAGESPIEGEL". Angaben zu den Leasingverbindlichkeiten sind im Abschnitt "(25) VERBINDLICHKEITEN" enthalten. Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen sind in den Abschnitten "(6) ABSCHREIBUNGEN", "(7) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN", UND "(9) FINANZERGEBNIS" angegeben. Die Zahlungsmittelabflüsse sind im Abschnitt "(29) RISIKOMANAGEMENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN" unter den Liquiditätsrisiken angegeben.
Die Erlöse des Konzerns werden in den Segmenten "Bode", "Schaltbau", "Pintsch" und "SBRS" erwirtschaftet. Erlöse im Segment Bode resultieren aus der Veräußerung von Tür- und Zustiegssysteme für Bahnen, Busse und Nutzfahrzeugen sowie von Inneneinrichtungen für Schienenfahrzeuge. Die Umsatzerlöse im Segment "Schaltbau" resultieren aus dem Verkauf von Steckverbindern, Schnappschaltern und DC-Schütze für unterschiedliche Anwendungen im Bahnmarkt und in der Industrie. Im Segment "Pintsch" werden die Erlöse aus dem Verkauf von Bahnübergangssicherungstechniken, Achszählsysteme und Stellwerkstechnik generiert. Das Segment SBRS erzielt Umsatzerlöse in den Bereichen e-Mobility und Refurbishment.
In den Segmenten "Schaltbau" und "Bode" werden Erlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Produkte übergegangen ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Bestimmungsort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind, und der Kunde entweder Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat, die Annahmefrist abgelaufen ist oder dem jeweiligen Segment objektive Nachweise vorliegen, dass alle Abnahmekriterien erfüllt wurden. Einige Verträge beinhalten mehrere Leistungskomponenten, wie etwa Verkauf von Produkten sowie notwendige Inbetriebnahmeleistungen und Kundenschulungen. Da die einzelnen Leistungskomponenten nicht ohne weiteres von einem Dritten erbracht werden können, handelt es sich grundsätzlich nicht um separat zu bilanzierende Leistungsverpflichtungen.
Im Zusammenhang mit der Veräußerung von Produkten aus den Segmenten "Bode" und "Schaltbau" können retrospektiv wirkende Volumenrabatte vereinbart sein, die auf den Gesamtumsatz eines Kunden innerhalb eines vereinbarten Zeitraums basieren. Die Erlöse aus diesen Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises – abzüglich der geschätzten Volumenrabatte – erfasst. Die Schätzung basiert auf Erfahrungswerten (Erwartungswertmethode). Umsatzerlöse werden nur in dem Umfang erfasst, in dem es hochwahrscheinlich ist, dass eine signifikante Stornierung nicht notwendig wird, sofern die damit verbundene Unsicherheit nicht mehr besteht.
Im Segment "Schaltbau" werden in sehr geringem Umfang Umsatzerlöse aus Engineeringleistungen zeitraumbezogen erfasst. Die Erlöse werden im Verhältnis des geleisteten Inputs des Unternehmens zur Erfüllung der Leistungsverpflichtung im Verhältnis zu den insgesamt zur Erfüllung dieser Leistungsverpflichtung erwarteten Inputs erfasst.
Schaltbau nimmt für Finanzierungskomponenten den praktischen Behelf in Anspruch, die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr liegt. Für Verpflichtungen, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Standardgarantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen, wird eine Rückstellung gebildet. Im Segment "Bode" können separate Leistungsverpflichtungen aus verlängerten Gewährleistungszeiträumen vorliegen. Die Bestimmung des Einzelveräußerungspreises erfolgt hierbei nach Stufe 2 (vergleiche hierzu Abschnitt "Bestimmung des Einzelveräußerungspreises"). Eine Forderung wird nach Erfüllung der zugrundeliegenden Incoterms und damit bei erfolgtem Kontrollübergang der Lieferung und Leistung auf den Kunden ausgewiesen, weil zu diesem Zeitpunkt der Anspruch auf Gegenleistung unbedingt ist, das heißt, dass die Fälligkeit ab diesem Zeitpunkt automatisch mit Zeitablauf eintritt. Die bei Schaltbau bestehenden Zahlungsziele sind je nach Kunde und Land sehr unterschiedlich.
Im Segment "Pintsch" und "SBRS" werden Erlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Produkte übergegangen ist. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte an den benannten Bestimmungsort versandt wurden, die Risiken von Überalterung und Verlust auf den Kunden übergegangen sind, und der Kunde entweder Produkte in Übereinstimmung mit dem Kaufvertrag abgenommen hat, die Annahmefrist erloschen ist oder dem jeweiligen Segment objektive Nachweise vorliegen, dass alle Abnahmekriterien erfüllt wurden.
Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden in Form von Werk- bzw. Festpreisverträgen geschlossen. Bei Festpreisverträgen werden die Erlöse aufgrund der tatsächlich am Ende der Berichtsperiode erbrachten Leistung im Verhältnis zu der insgesamt zu erbringenden Leistungsverpflichtung erfasst, da der Kunde während der Leistungserbringung durch Schaltbau die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert, erhält. Einige Verträge beinhalten mehrere Leistungskomponenten, wie etwa die Erbringung einer Bauleistung sowie notwendige Inbetriebnahmeleistungen. Da die einzelnen Leistungskomponenten nicht ohne weiteres von einem Dritten erbracht werden können, handelt es sich grundsätzlich nicht um separat zu bilanzierende Leistungsverpflichtungen. Sofern separate Leistungsverpflichtungen vorliegen, wird der Transaktionspreis anhand der relativen Einzelveräußerungspreise aufgeteilt. Sind diese nicht direkt beobachtbar, werden sie anhand des Expected-cost-plus-a-margin-Ansatzes geschätzt. Schätzungen hinsichtlich der Erlöse, Kosten oder des Auftragsfortschritts werden korrigiert, wenn sich Umstände ändern. Etwaige daraus resultierende Erhöhungen oder Verminderungen der geschätzten Erlöse und Kosten werden in der Periode im Gewinn oder Verlust abgebildet, in der die Umstände, die Anlass zur Korrektur geben, der Geschäftsleitung zur Kenntnis gelangen. Bei Festpreisverträgen zahlt der Kunde einen mittels Zahlungsplan festgelegten Betrag. Überschreiten die von Schaltbau erbrachten Leistungen den Zahlungsbetrag, wird ein Vertragsvermögenswert erfasst. Sind die Zahlungen höher als die erbrachte Leistung, wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Zahlungen werden nach den in den Kundenverträgen vereinbarten Zahlungsplänen geleistet. Schaltbau nimmt für Finanzierungskomponenten den praktischen Behelf in Anspruch, die Auswirkungen einer Finanzierungskomponente nicht zu berücksichtigen, falls die Dauer zwischen Übertragung von Gütern bzw. Dienstleistungen und Bezahlung dieser durch den Kunden maximal ein Jahr liegt.
Vertragsvermögenswerte werden abzüglich Wertberichtigungen nach IFRS 9 angesetzt. Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Vertragsvermögenswerte die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen.
Die Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Arbeiten und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für die gleichen Vertragsarten und Schuldner auf. Der Konzern hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustquoten für noch nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustquoten für Vertragsvermögenswerte darstellen.
Wertminderungsaufwendungen auf Vertragsvermögenswerte werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.
| Stufe 1 | Indikator ist ein "objektiver beobachtbarer Transaktionspreis", zu dem Schaltbau das betreffende Gut oder die Dienstleistung separat verkauft. |
|---|---|
| Stufe 2 | Sofern kein "objektiv beobachtbarer Transaktionspreis" vorliegt, ist eine objektive Schätzung vorzu nehmen. Schaltbau verwendet hierbei die "Expected cost plus a margin method". |
Mit Ausnahme von Fremdkapitalkosten, die als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert werden, werden sämtliche Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten grundsätzlich sofort als Aufwand der Periode erfasst.
Die Schaltbau Holding AG, München, und die Voltage BidCo GmbH, München, (nachfolgend "VOBI") eine hundertprozentige mittelbare Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group (nachfolgend "Carlyle", "Investor") beraten werden, haben am 7. August 2021 eine Investorenvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist eine strategische Partnerschaft zur Unterstützung der langfristigen Wachstumsstrategie von Schaltbau. Die strategische Partnerschaft mit Carlyle soll Schaltbau ermöglichen, den in der Strategie 2023 des Vorstands dargelegten profitablen Wachstumskurs weiter zu verfolgen. Das von der VOBI am 7. August 2021 angekündigte freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre der Gesellschaft zum Erwerb sämtlicher nennwertlosen Namensaktien der Gesellschaft gemäß der von der Gesellschaft mit der VOBI am 7. August 2021 abgeschlossenen Investitionsvereinbarung enthielt keine Mindestannahmeschwelle. Zum Bilanzstichtag sind 78,27 % der Anteile an Schaltbau im Eigentum der VOBI.
Die Schaltbau Holding AG und die VOBI haben am 17. Dezember 2021 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag, dessen Wirksamkeit noch unter Zustimmungsvorbehalt der Hauptversammlung steht, sieht eine Abfindung nach § 305 AktG in Höhe von 50,33 EUR und eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG in Höhe von 2,16 EUR (Bruttogewinnanteil) je Aktie vor. Auf Basis des derzeitigen Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) ergäbe sich damit eine Ausgleichszahlung von EUR 1,90 je Aktie. Die außerordentliche Hauptversammlung fand am 3. Februar 2022 statt.
Nach Abschluss des freiwilligen Delisting-Angebots am 14. Dezember 2021 hielt die Voltage BidCo GmbH, München (nachfolgen "VOBI") die Mehrheit der Aktien der Schaltbau Holding AG. Der beantragte Widerruf der Zulassung der Schaltbau-Aktien zum Handel im regulierten Markt wurde an der Frankfurter Wertpapierbörse zum 20. Dezember 2021 wirksam, an der Börse München zum 30. Dezember 2021. Anschließend werden die Schaltbau-Aktien noch bis zum 31. März 2022 im Freiverkehr an der Börse München gehandelt.
Der Aufsichtsrat hatte Prof. Dr. Thorsten Grenz mit Wirkung zum 1. September 2020 zum Finanzvorstand (CFO) der Schaltbau Holding AG bestellt. Prof. Dr. Thorsten Grenz wirkte im Vorstand gemäß § 105 Abs. 2 Satz 1 AktG interimistisch. Währenddessen ruhte sein Aufsichtsratsmandat.
Der Aufsichtsrat hatte am 6. November 2020 Herrn Steffen Munz mit Wirkung zum 1. März 2021 als Finanzvorstand (CFO) der Schaltbau Holding AG bestellt. Infolgedessen hat Herr Prof. Dr. Thorsten Grenz sein ruhendes Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 1. März 2021 wieder aufgenommen.
Zum 1. Januar 2021 hat Herr Dr. Brandes die Nachfolge von Herrn Dr. Köhler in der Funktion des Vorstandsvorsitzenden der Schaltbau Holding AG übernommen, dessen Bestellung vertragsbedingt zum 31. Dezember 2020 endete.
Volker Kregelin, Mitglied des Vorstands der Schaltbau Holding AG, legte aus persönlichen Gründen in Absprache mit dem Aufsichtsrat sein Vorstandsamt zum 31. Dezember 2021 nieder. Seine Aufgaben übernimmt CEO Dr. Jürgen Brandes.
Am 29. Juli 2021 erwarb die Schaltbau-Gruppe sämtliche Anteile an der Wolber Antriebstechnik GmbH mit Sitz in Velbert (nachfolgend "PTWO"). Der Geschäftsbetrieb der PTWO umfasst die industrielle Fertigung, die Lieferung und den Vertrieb von elektromechanischen und elektrohydraulischen Antriebskomponenten und -systemen, insbesondere Weichenantrieben, sowie die Durchführung der damit in Verbindung stehenden Serviceleistungen. Mit dem Erwerb wird das Produktportfolio Eisenbahnleit- und Sicherungstechnik um eine weitere Schlüsselkomponente ergänzt, die in Stellwerken eingesetzt werden kann. Im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie will die Schaltbau-Gruppe durch selektive kleinere Akquisitionen ihr bestehendes Portfolio im Rail-Segment ergänzen und damit die Marktposition im Bahn-Kerngeschäft stärken. Mit Handelsregistereintragung vom 14. Oktober 2021 wurde die Gesellschaft auf Pintsch Wolber GmbH umfirmiert.
Einzelheiten zur Kaufpreiszahlung, zum erworbenen Reinvermögen und zum Geschäfts- oder Firmenwert stellen sich wie folgt dar:
| Angaben in TEUR | |
|---|---|
| Barvergütung | 2.762 |
| Bedingter Kaufpreis | 186 |
| Summe Kaufpreis (übertragene Gegenleistung IFRS 3.37) | 2.948 |
Die aufgrund des Erwerbs bilanzierten Vermögenswerte und Schulden stellen sich wie folgt dar:
| Angaben in TEUR | 01.08.2021 |
|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte: Technologie | 3.943 |
| Sachanlagen | 280 |
| Vorräte | 307 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 231 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 20 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 3 |
| Finanzverbindlichkeiten langfristig | 167 |
| Passive latente Steuern | 1.194 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 27 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | 15 |
| Finanzverbindlichkeiten kurzfristig | 312 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 143 |
| Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten | 22 |
| Erworbenes identifizierbares Reinvermögen | 2.904 |
| zuzüglich Geschäfts- und Firmenwert | 44 |
| Erworbenes Reinvermögen | 2.948 |
Der Geschäfts- und Firmenwert ergibt sich insbesondere aus der Belegschaft. Er ist steuerlich nicht abzugsfähig.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beläuft sich auf TEUR 231. Der Bruttobetrag der fälligen vertraglichen Forderungen aus Lieferungen Leistungen beträgt TEUR 237, mit einer zum Erwerbszeitpunkt erfassten Wertminderung in Höhe von TEUR -6.
Der Nettoabfluss von Zahlungsmitteln (Investitionstätigkeit) ist wie folgt:
| Angaben in TEUR | |
|---|---|
| Kaufpreis (übertragene Gegenleistung IFRS 3.37) | 2.948 |
| davon bedingter Kaufpreis (in Folgejahren fällig) | -186 |
| davon Sicherungseinbehalt (in Folgejahren fällig) | -168 |
| Abfluss von Zahlungsmitteln zum Erwerb der PTWO, ohne erworbene Zahlungsmittel | 2.594 |
| Zugang Zahlungsmittel der PTWO aus Erwerb | 3 |
| Nettoabfluss von Zahlungsmitteln - Investitionstätigkeit | 2.591 |
Die mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundenen Kosten in Höhe von TEUR 46 sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Die zum Ende des Geschäftsjahres 2020 gegründete SBRS Consulting GmbH, Dinslaken, (nachfolgend "SBRC") wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2021 erstkonsolidiert.
Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Vermögenswerte und Schulden der SBRC im Erstkonsolidierungszeitpunkt:
| AKTIVA | TEUR |
|---|---|
| 01.01.2021 | |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 25 |
| 25 | |
| PASSIVA | TEUR |
| 01.01.2021 | |
| Eigenkapital | 25 |
| 25 |
Die im Geschäftsjahr 2021 gegründete Schaltbau Immobiliengesellschaft mbH, Velden (nachfolgend "SBIM"), gegründete Gesellschaft wurde im Juli 2021 erstkonsolidiert.
Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Vermögenswerte und Schulden der SBIM im Erstkonsolidierungszeitpunkt:
| AKTIVA | TEUR |
|---|---|
| 01.07.2021 | |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 25 |
| 25 | |
| PASSIVA | TEUR |
| 01.07.2021 | |
| Eigenkapital | 25 |
| 25 |
Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über 150 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die im Zusammenhang mit der ursprünglichen Finanzierung bilanziell erfassten Transaktionskosten wurden in Höhe von TEUR 1.678 aufwandswirksam innerhalb des Finanzergebnisses erfasst. Die Refinanzierung erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von 114,0 Mio. EUR an die Schaltbau Holding AG am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß die Rückzahlung des Darlehens zu jederzeit fordern. Aus diesem Grund wird das Darlehen unter der Bilanzposition kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen) ausgewiesen. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können.
Die zum 31. Dezember 2020 bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, die bisher unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen waren, wurden im Oktober 2021 auf Initiative der Schaltbau Holding AG vollständig zurückgeführt. Die zu leistenden Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von TEUR 933 wurden im Finanzergebnis erfasst.
Seit dem 1. August 2019 besteht eine Factoring-Vereinbarung, aufgrund derer Schaltbau auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit veräußert. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf die teilnehmenden Gesellschaften der Schaltbau-Gruppe und eine Bank. Die strukturierte Einheit wird durch eine Bankkreditlinie finanziert. Mangels Möglichkeit der Steuerung der relevanten Aktivitäten wird die ankaufende Gesellschaft nicht in den Konzernabschluss von Schaltbau einbezogen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen in Abschnitt "(17) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUN-GEN, SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE".
Die Schaltbau Holding AG, München, bot im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots in Deutschland, das im Bundesanzeiger und auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht wurde, nachrangige und nicht besicherte, untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht am Laufzeitende ("Pflichtwandelanleihen") im Gesamtnennbetrag von EUR 60 Mio. an. Angeboten wurden 60.000 Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von EUR 1.000 je Schuldverschreibung, einem Nominalzinssatz von 0,5 % p.a. und einer Fälligkeit am 30. September 2022. Die Schuldverschreibungen sind zu einem anfänglichen Wandlungspreis von EUR 29,00 je Aktie in insgesamt bis zu 2.068.965 Aktien der Gesellschaft wandelbar. Eine Wandlung war ab der Ausgabe der Pflichtwandelanleihen grundsätzlich jederzeit möglich, für Wandelschuldverschreibungen im Volumen von weniger als EUR 100.000 allerdings nur quartalsweise, erstmals am 12. Mai 2021. Die Wandelanleihe wurde im April 2021 nach Berücksichtigung von Transaktionskosten und latenten Steuern mit einem Betrag von EUR 57,3 Mio. in der Kapitalrücklage und mit EUR 0,4 Mio. in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Zum 31. Dezember 2021 wurden bereits Teilschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von TEUR 2.488 zum vereinbarten Wandlungskurs in 2.039.750 Aktien gewandelt. Infolgedessen erfolgte eine Erhöhung des gezeichneten Kapitals auf TEUR 13.288.
Die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden politischen Entscheidungen in den betroffenen Ländern beeinflussten die wirtschaftliche Entwicklung der Schaltbau-Gruppe. Verspätete Bestellungen und ein Nachfragerückgang in bestimmten Unternehmensbereichen hatten Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Die Entwicklung der Pandemie sowie deren zukünftiger Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Schaltbau-Gruppe wurde im Rahmen der Planungsphase des Konzerns berücksichtigt. Erkenntnisse auf zukünftige Entwicklungen werden insbesondere bei der Bestimmung der Werthaltigkeit latenter Steuern, Geschäftsund Firmenwerte sowie Forderungen und Vorräten berücksichtigt. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Abschnitte "BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN" und "VERWENDUNG VON SCHÄTZUNGEN" des Konzernabschlusses bzw. auf die nachfolgenden Ausführungen zu Impairmenttests. Die Erleichterungsvorschriften des IFRS 16 im Zusammenhang mit Mietzugeständnissen wurden nicht angewandt. Auf die Bilanzierung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie hatte die COVID-19-Pandemie keinen Einfluss.
Die Regelungen des IAS 36 verlangen, dass bei Vorliegen bestimmter Indikatoren ("triggering events") ein Werthaltigkeitstest durchgeführt werden muss. Aus diesem Grund hat die Schaltbau-Gruppe vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahrsowie im Dezember einen Impairmenttest, insbesondere zur Beurteilung der Werthaltigkeit der aktivierten Geschäfts- und Firmenwerte, durchgeführt. Als Grundlage diente die vom Aufsichtsrat genehmigte und verabschiedete Unternehmensplanung, die unter Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie erstellt wurde. Bessere Erkenntnisse auf zukünftige Entwicklungen wurden berücksichtigt. Ein Wertminderungsaufwand für aktivierte Geschäfts- und Firmenwerte war im Berichtsjahr infolge der Testergebnisse nicht zu erfassen.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde im Rahmen des regulären jährlichen Impairmenttests unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Planung, die aktuelle Erkenntnisse aus der COVID-19-Pandemie beinhaltet, ein Wertberichtigungsbedarf des Geschäfts- und Firmenwerts der SPII festgestellt. Infolge dessen wurde eine Wertberichtigung des Goodwills der SPII in Höhe von TEUR 5.051 vorgenommen, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 27.907. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cashflow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,8 %, ein Nachsteuer-WACC von 7,5 % (Vorsteuer-WACC 10,4 %) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1 % zugrunde gelegt.
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 ist die PTWO aufgrund der im Geschäftsjahr vorgenommenen Erstkonsolidierung anteilig enthalten.
Um eine bessere Vergleichbarkeit der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu gewährleisten, wird nachfolgend die Gewinn- und Verlustrechnung der PTWO dargestellt:
| Angaben in TEUR | 01.08.-31.12.2021 | |
|---|---|---|
| 1. | Gesamtleistung | 521 |
| 2. | Sonstige betriebliche Erträge | 9 |
| 3. | Aufwendungen | -805 |
| 4. | Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | -275 |
| 5. | Finanzergebnis | -15 |
| 6. | Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -290 |
| 7. | Ertragsteuern | 130 |
| 8. | Jahresüberschuss | -160 |
Die Erlöse des Konzerns werden in den Segmenten "Pintsch", "Bode", "Schaltbau", und "SBRS" erwirtschaftet. Im Segment "Pintsch" werden die Erlöse aus dem Verkauf von Bahnübergangssicherungstechnik, Rangier-, Signal- und Stellwerkstechnik für die Bahn-Infrastruktur generiert. Die Erlöse im Segment "Bode" resultieren aus der Veräußerung von Tür- und Zustiegssystemen vor allem für Schienenfahrzeuge. Die Umsatzerlöse im Segment "Schaltbau" werden im Bereich DC-POWER aus dem Verkauf von sicherheitskritischen Gleichstrom-Komponenten u.a. für Industrieanwendungen, Stromspeicher, Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastrukturen erzielt. Das Segment "SBRS" erzielt Umsatzerlöse mit technischen Komponenten und Systemen für Komplett- und Teilmodernisierungen von Schienenfahrzeugen sowie mit Hochleistungsladeinfrastruktur für E-Busse.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsatzerlöse, die in den Segmenten zeitraum- und zeitpunktbezogen erwirtschaftet werden.
| Umsatzerlöse nach Segmenten | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Angaben in TEUR | ||
| Schaltbau GmbH Gruppe | 152.752 | 139.465 |
| — davon zeitraumbezogen |
130 | 324 |
| BODE Gruppe | 237.672 | 257.303 |
| — davon zeitraumbezogen |
0 | 0 |
| Pintsch Gruppe | 82.174 | 75.791 |
| — davon zeitraumbezogen |
15.021 | 8.697 |
| SBRS | 52.959 | 29.764 |
| — davon zeitraumbezogen |
12.304 | 2.930 |
| Holding | 22 | 20 |
| — davon zeitraumbezogen |
0 | 0 |
| 525.579 | 502.343 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die zum Stichtag noch nicht bzw. noch nicht vollständig erfüllten Leistungsverpflichtungen, die im Wesentlichen aus langfristigen Fertigungsaufträgen aus dem Segment "Pintsch", "SBRS" sowie aus über Zeitraum erbrachte Entwicklungsleistungen im Segment "Schaltbau" resultieren.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Aggregierter Transaktionspreis von nicht (oder teilweise nicht) erfüllten Leistungsver pflichtungen |
50.153 | 22.840 |
Das Management erwartet, dass 58,1 % dieser ausstehenden (oder teilweise ausstehenden) Leistungsverpflichtungen im Geschäftsjahr 2022 als Umsatz erfasst werden. Die restlichen 41,9 % werden erwartungsgemäß überwiegend im Jahr 2023 als Umsatz erfasst. Der genannte Betrag umfasst keine variablen Vergütungsbestandteile, die begrenzt sind.
Die Angabe umfasst keine Verträge, bei denen der Anspruch auf Gegenleistung vom Kunden mit dem Wert der erbrachten Leistungsverpflichtung durch Schaltbau im Einklang steht und/oder deren erwartete ursprüngliche Laufzeit maximal ein Jahr beträgt.
Nachfolgende Tabelle zeigt in der Berichtsperiode erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten angefallen sind (vgl. Abschnitt "(26) VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND –VERBINDLICH-KEITEN"):
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren |
28.136 | 15.463 |
| Erfasste Erlöse aus Leistungsverpflichtungen, die in früheren Perioden erfüllt wurden | 0 | 0 |
| 28.136 | 15.463 |
In nachfolgender Tabelle werden die vom Konzern erwirtschafteten Umsatzerlöse nach Märkten dargestellt.
| Umsatzerlöse nach Märkten | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Angaben in TEUR | ||
| Deutschland | 219.546 | 182.409 |
| Übrige EU-Länder | 168.694 | 177.269 |
| Übrige europäische Länder | 59.959 | 59.142 |
| Asien | 45.950 | 50.086 |
| Amerika | 30.758 | 32.376 |
| Sonstige Länder | 672 | 1.061 |
| 525.579 | 502.343 |
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Bestandsveränderungen | -5.856 | 10.676 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 5.737 | 2.162 |
| -119 | 12.838 |
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Auflösung von Rückstellungen | 3.570 | 7.498 |
| Währungs- / Kursgewinne | 1.752 | 2.528 |
| Erträge aus Versicherungsleistungen | 377 | 746 |
| Zuwendungen der öffentlichen Hand | 266 | 8 |
| Übrige betriebliche Erträge | 3.004 | 4.330 |
| 8.969 | 15.110 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge von insgesamt TEUR 4.237 (Vj. TEUR 8.092) im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen. Die übrigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Ausbuchung einer verjährten Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 461, Mieterträge in Höhe von TEUR 338 (Vj. TEUR 162) sowie Erträge für erbrachte Leistungen an verbundene nichtkonsolidierte Unternehmen in Höhe von TEUR 253 (Vj. TEUR 59).
Bei den Zuwendungen der öffentlichen Hand handelt es sich im Wesentlichen um erfolgsbezogene Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unerfüllte Bedingungen im Zusammenhang mit den erhaltenen Zuwendungen sind seitens Schaltbau nicht ersichtlich.
Im Vorjahr enthielten die übrigen betrieblichen Erträge insbesondere Erträge aus der Entkonsolidierung der PIBR sowie Erträge aus der Erstkonsolidierung der SBIN.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | -212.692 | -228.721 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | -50.131 | -44.339 |
| -262.823 | -273.060 |
Erläuterungen zu den Beschaffungsmärkten und zur Einkaufsstrategie der Schaltbau-Gruppe finden sich im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | -148.578 | -139.327 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen | -16.685 | -15.303 |
| Aufwendung für Altersversorgung und Unterstützung | -12.464 | -13.096 |
| -177.727 | -167.726 |
Im Zusammenhang mit den Aufwendungen für Altersversorgung wird auf die Ausführungen im Abschnitt "(23) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN" verwiesen.
| Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Entwicklung | 363 | 345 |
| Einkauf und Logistik | 318 | 300 |
| Fertigung | 1.447 | 1.474 |
| Vertrieb | 282 | 278 |
| Verwaltung inkl. Vorstände und Geschäftsführer | 268 | 268 |
| Auszubildende | 21 | 20 |
| 2.699 | 2.685 |
Bei den oben genannten Angaben handelt es sich um die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gewichtete, durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern der vollkonsolidierten Gesellschaften auf Basis der monatlichen Endstände. Die betriebswirtschaftliche Gewichtung bezieht Auszubildende nur zu 30% in die Berechnung ein.
Weitere Erläuterungen zu den Mitarbeitern der Schaltbau-Gruppe finden sich im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Abschreibungen immaterielle Vermögenswerte | ||
| Konzessionen, ähnliche Rechte und Software | -2.467 | -2.148 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte (Wertberichtigung) | 0 | -5.051 |
| Entwicklungskosten | -1.504 | -1.521 |
| -3.971 | -8.720 | |
| Abschreibungen auf Sachanlagen | ||
| Grundstücke und Bauten | -1.721 | -1.611 |
| Technische Anlagen und Maschinen | -3.719 | -3.508 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | -3.834 | -3.679 |
| -9.274 | -8.798 | |
| Abschreibungen auf Nutzungsrechte | ||
| Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten | -2.113 | -2.073 |
| Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen | -141 | -86 |
| Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung | -1.413 | -1.096 |
| -3.667 | -3.255 | |
| Abschreibungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | -189 | -190 |
| Abschreibungen gemäß Anlagespiegel | -17.101 | -20.963 |
| Abschreibungen auf übrige Vermögenswerte | 0 | -25 |
| Abschreibungen gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | -17.101 | -20.988 |
Im Geschäftsjahr liegen Abschreibungen auf Nutzungsrechte in Höhe von TEUR -3.667 (Vj. TEUR -3.255) vor. Im Vorjahr wurde der Geschäfts- und Firmenwert SPII um TEUR 5.051 wertberichtigt.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Verwaltungskosten | -27.823 | -21.485 |
| Vertriebskosten | -11.486 | -11.016 |
| Betriebskosten | -2.087 | -2.055 |
| Leasingaufwand IFRS 16 | ||
| Geringwertige Leasingvermögenswerte | -633 | -539 |
| Kurzfristige Leasingverhältnisse | -1.416 | -1.503 |
| Variable Zahlungen | -135 | -143 |
| Soziale Sach- und Personalkosten | -1.948 | -1.428 |
| Aufwendungen aus Währungs- und Kursverlusten | -1.541 | -2.613 |
| Sonstige Steuern | -809 | -743 |
| Verluste aus Anlagenabgängen | -173 | -85 |
| Aufwendungen für Drohverlustrückstellungen | -414 | -959 |
| Übrige Aufwendungen | -804 | -3.818 |
| -49.269 | -46.387 |
Die Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Rechts- und Beratungskosten, Versicherungen und Beiträge, sowie IT-Kosten. Die Vertriebskosten entfallen auf Werbekosten, Verkaufsprovisionen sowie Reise- und Bewirtungskosten.
Die Auszahlungen für kurzfristige bzw. geringwertige Leasingverhältnisse und variable Zahlungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR -2.184 (Vj. TEUR -2.185).
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen | 265 | -321 |
| Sonstiges Beteiligungsergebnis | 0 | 0 |
| 265 | -321 |
Die Abschlüsse der ausländischen Gesellschaften wurden jeweils gemäß den landesrechtlichen Regelungen aufgestellt. Um materielle Unterschiede im Ergebnis zu einem nach den Regelungen der IFRS aufgestellten Abschluss, wie sie in der EU anzuwenden sind, zu vermeiden wurden - sofern wesentlich - IFRS Anpassungsbuchungen vorgenommen.
Das Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen beinhaltet wie im Vorjahr den Anteil am Ergebnis der BoDo Bode-Dogrusan A.S. (Türkei). Das at equity-bilanzierte Unternehmen hat im Geschäftsjahr eine Ausschüttung in Höhe von TTRY 23.171 (Umrechnungskurs Juni 2021: TEUR 2.416) beschlossen (Vj. TEUR 280), wovon die Hälfte auf die Schaltbau-Gruppe entfällt.
Wären die jeweiligen Wechselkurse um 10% vorteilhafter/nachteiliger ausgefallen, dann würde das Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen TEUR 29 / -24 betragen (Vj. TEUR 30 / -25).
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 902 | 293 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -8.530 | -7.177 |
| davon aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten | -402 | -472 |
| -7.628 | -6.884 |
Die Zinsaufwendungen enthalten TEUR -524 (Vj. TEUR -558) aus der Aufzinsung von Personalrückstellungen.
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten bedingt durch die im Geschäftsjahr vorgenommenen Umfinanzierung Aufwendungen aus der Ausbuchung der bisher in der Bilanz erfassten Transaktionskosten in Höhe von TEUR 1.678 sowie Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von TEUR 933 in Folge der vorzeitigen Tilgung der Schuldscheindarlehen.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Ertragsteueraufwand | -4.004 | -4.825 |
| Latenter Steuerertrag (+) / -aufwand (-) | -3.131 | -4.029 |
| -7.135 | -8.854 |
Soweit die Gesellschaft mit ihren Tochtergesellschaften steuerlich anzuerkennende Ergebnisabführungsverträge geschlossen hat, wird das Einkommen dieser Tochtergesellschaften der Gesellschaft für körperschaft- und gewerbesteuerliche Zwecke zugerechnet. Das Einkommen der Tochtergesellschaft ist in diesem Fall auf Ebene der Muttergesellschaft zu versteuern, ohne dass es einer Ausschüttung bedarf. Bei der Ermittlung des Einkommens der Tochtergesellschaft (Organgesellschaft) sind verschiedene Besonderheiten (z. B. Ermittlung der abziehbaren Zinsaufwendungen, Verlustabzug) zu berücksichtigen.
| Angaben in TEUR | Anlage vermö gen |
Vorräte | Übriges Vermö gen |
Pensions rückstel lungen |
Übrige Rückstel lungen |
Verbind lichkeiten |
Verlust vorträge |
Saldie rung |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2020 | 670 | 2.273 | 729 | 5.838 | 3.792 | 324 | 5.639 | -5.882 | 13.383 |
| (belastet) / gutgeschrieben | |||||||||
| - dem Gewinn oder Verlust |
-157 | -99 | -8 | -191 | -479 | 72 | -2.675 | -3.537 | |
| - dem sonstigen Ergebnis |
0 | 0 | 0 | 203 | 0 | 0 | 0 | 203 | |
| Konsolidierung | 49 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 49 | |
| Währung | -7 | -15 | -15 | -3 | -13 | -7 | -16 | -76 | |
| Stand 31.12.2020 | 555 | 2.159 | 706 | 5.847 | 3.300 | 389 | 2.948 | -6.700 | 9.204 |
| Stand 1.1.2021 | 555 | 2.159 | 706 | 5.847 | 3.300 | 389 | 2.948 | -6.700 | 9.204 |
| (belastet) / gut geschrieben |
|||||||||
| - dem Gewinn oder Verlust |
354 | 304 | 122 | -168 | -1.406 | 268 | -386 | -912 | |
| - dem sonstigen Ergebnis |
0 | 0 | 0 | -608 | 0 | -11 | 0 | -619 | |
| Währung | 1 | 30 | 34 | 0 | 2 | -2 | 39 | 104 | |
| Stand 31.12.2021 | 910 | 2.493 | 862 | 5.071 | 1.896 | 644 | 2.601 | -8.341 | 6.136 |
Die passiven latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten:
| Angaben in TEUR | Anlage vermö |
Vorräte | Übriges Vermö |
Pensions rückstel |
Übrige Rückstel |
Verbind lichkeiten |
Saldie rung |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| gen | gen | lungen | lungen | |||||
| Stand 1.1.2020 | 7.089 | 174 | 476 | 0 | 0 | 333 | -5.882 | 2.190 |
| (belastet) / gutgeschrieben | ||||||||
| - dem Gewinn oder Verlust |
75 | -55 | -525 | 0 | -12 | 25 | -492 | |
| Währung | 47 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 47 | |
| Stand 31.12.2020 | 6.967 | 229 | 1.001 | 0 | 12 | 308 | -6.700 | 1.817 |
| Stand 1.1.2021 | 6.967 | 229 | 1001 | 0 | 12 | 308 | -6.700 | 1.817 |
| (belastet) / gutgeschrieben | ||||||||
| - dem Gewinn oder Verlust |
-583 | -190 | -1.183 | 0 | -94 | 257 | -1.793 | |
| Währung | -10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | -9 | |
| Konsolidierungskreis | -1.183 | 0 | 0 | 0 | -11 | 0 | -1.194 | |
| Stand 31.12.2021 | 8.743 | 419 | 2.184 | 0 | 117 | 50 | -8.341 | 3.172 |
Von den latenten Steuern nach Saldierung entfallen auf langfristige aktive latente Steuern TEUR 3.523 (Vj. TEUR 6.474) und auf langfristige passive latente Steuern TEUR 1.729 (Vj. TEUR 971).
Aufgrund der im Geschäftsjahr erfolgten Übernahme der Mehrheit der Aktien durch die Voltage BidCo GmbH, München, sind inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 26.194 sowie sämtliche Zinsvorträge in Höhe von TEUR 9.579 untergegangen. Latente Steuern waren auf diese Beträge nicht bilanziert. Steuerliche Verlustvorträge in den USA in Höhe von TEUR 17.379 (Vj. TEUR 16.212) können in Folge der Übernahme ebenfalls ganz oder teilweise untergehen. Die exakte Höhe lässt sich aber zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bestimmen. Latente Steuern sind auf diese Verlustvorträge nicht bilanziert. Unabhängig hiervon könnten von diesen Verlustvorträgen 1,6 % (Vj. 0%) in zwei Jahren, 7,7 % (Vj. 4,0 %) in drei Jahren, 4,9 % (Vj. 7,6 %) in vier Jahren, 0,0 % (Vj. 4,7 %) in Fünf Jahren und 60,8 % (Vj. 59,3 %) in mehr als fünf Jahren voraussichtlich verfallen. Die übrigen Verlustvorträge von 25,0 % (Vj. 24,4 %) wären unbegrenzt vortragsfähig.
Der Rechtsformwechsel von der Gebr. Bode GmbH & Co. KG zur Bode – Die Tür GmbH zum 1.1.2021 wurde in der Steuerbilanz rückwirkend auf den 31.12.2020 vollzogen. Hierbei sind durch die teilweise Aufdeckung von stillen Reserven rückwirkend keine gewerbesteuerlichen Verlustvorträge entstanden. Die bisher auf diese Vorträge gebildeten aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 250 wurden aufgelöst.
Zum Bilanzstichtag wurden auf inländische gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 13.635 (Vj. TEUR 15.578) latente Steuern in Höhe von TEUR 2.040 (Vj. TEUR 2.387) angesetzt. Auf ausländische Verlustvorträge in Höhe von TEUR 2.387 (Vj. TEUR 2.947) wurden TEUR 561 (Vj. TEUR 560) latente Steuern bilanziert.
Für inländische körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 37.663 (Vj. TEUR 52.112) sowie auf ausländische Verlustvorträge in Höhe von TEUR 18.549 (Vj. TEUR 17.560) sind keine latenten Steuern angesetzt. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Februar 2022 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH abgeschlossen. Infolgedessen können keine aktiven latenten Steuern auf bestehende Verlustvorträge der Schaltbau Holding AG gebildet werden (vororganschaftliche Verluste). Die bisher auf diese Vorträge gebildeten aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.083 wurden aufgelöst.
Zum Bilanzstichtag wiesen einige Konzernunternehmen, die einen steuerlichen Verlust erwirtschaftet hatten, einen Nettoüberhang an aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 8.158 (Vj. TEUR 13.601) aus, der im Wesentlichen aus dem deutschen Organkreis der Schaltbau Holding AG resultiert. Die Realisierung aktiver latenter Steuern wurde in Höhe von TEUR 2.132(Vj. TEUR 3.290) als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den betroffenen Unternehmen wird basierend auf der dreijährigen Planungsperiode ein ausreichend zu versteuerndes Ergebnis erwartet, vor allem aufgrund der sich bietenden Marktchancen im Bereich der new energy und e-mobily.
Auf temporäre Differenzen und nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochterunternehmen der Schaltbau Holding AG wurden wegen bestehender Kontrolle nach IAS 12.39 in Höhe von TEUR 892 (Vj. TEUR 600) keine latenten Steuerschulden bilanziert.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|
| Jahresergebnis vor Ertragsteuern | 19.265 | 14.517 | |
| Erwarteter Steueraufwand (30%) | -5.780 | -4.355 | |
| — | Besteuerungsunterschied Ausland | 1.777 | 1.272 |
| — | Steuerfreie Erträge | 476 | 1.115 |
| — | Nicht abziehbare Aufwendungen | -828 | -1.436 |
| — | At equity-Bilanzierung assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 80 | -96 |
| — | Steuernachzahlungen und Erstattungen für Vorjahre | 575 | 173 |
| — | Änderung der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge | -2.478 | -4.972 |
| — | Auswirkung von Steuersatzänderungen | 104 | 67 |
| — | Ausländische Quellensteuer | -410 | -325 |
| — | Latente Steuern aus nicht-angesetzten abzugsfähigen temporären Differenzen | -103 | 0 |
| — | Sonstige Abweichungen | -548 | -297 |
| Ertragsteueraufwand | -7.135 | -8.854 | |
| Effektiver Steuersatz | 37,0% | 61,0% |
Die Position "Sonstige Abweichungen" enthält steuerliche Einmaleffekte aus dem Rechtsformwechsel der Bode – Die Tür GmbH sowie aus der Übernahme der Schaltbau Holding AG durch die Voltage BidCo GmbH in Höhe von TEUR -1.079.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem den Aktionären der Schaltbau Holding AG zustehenden Konzernjahresergebnis und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Stammaktien ohne Berücksichtigung der eigenen Aktien ermittelt.
Eine "Verwässerung" des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die durchschnittliche Aktienzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potentieller Aktien aus den von der Schaltbau Holding AG begebenen Optionsrechten erhöht wird bzw. wenn Aktien zurückgegeben oder verkauft werden. Optionsrechte wirken verwässernd auf das Ergebnis, wenn die Voraussetzung für die Ausübung eingetreten ist. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, da weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Optionen auf Aktien der Schaltbau Holding AG bestanden.
Im April 2021 platzierte die Schaltbau Holding AG eine Pflichtwandelanleihe im Gesamtnennbetrag von TEUR 60.000 mit einer Laufzeit bis zum 30. September 2022. Die Schuldverschreibungen sind zu einem anfänglichen Wandlungspreis von EUR 29,00 je Aktie in insgesamt bis zu 2.068.965 Aktien der Gesellschaft wandelbar. Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien erhöht sich nach IAS 33.23 ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses der Pflichtwandelanleihe und ist bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie zu berücksichtigen. Die einzubeziehende gewichtete durchschnittliche Anzahl von Aktien basiert dabei auf dem Höchstumtauschverhältnis, das sich aus dem vertraglich geregelten Wandlungspreis von EUR 29,00 ergibt. Eine Bereinigung um Finanzierungsaufwendungen der Pflichtwandelanleihe erfolgt nicht, da die Zinskomponente bei Platzierung der Pflichtwandelanleihe erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurde. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur Finanzierung der Schaltbau Holding AG im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".
Die Aktienanzahl (abzüglich der eigenen Aktien) beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2021 insgesamt Stückaktien 10.884.295 (Vj. 8.844.545). Die Gesellschaft hat eigene Aktien im Bestand (vgl. hierzu die Erläuterungen unter Abschnitt "(21) KAPITAL- / GEWINN- UND ANDERE RÜCKLAGEN").
| Ergebnis je Aktie | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Ergebnisanteil der Aktionäre der Schaltbau Holding AG (TEUR) | 8.522 | 3.871 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien ohne eigene Aktien | 10.261.644 | 8.844.545 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,83 | 0,44 |
In der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 sind die PTWO, SBRC und SBIM aufgrund der Erstkonsolidierung erstmals enthalten. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird nachfolgend die Bilanz der PTWO zum 31. Dezember 2021 dargestellt. Auf eine gesonderte Angabe der Bilanzwerte der SBRC sowie SBIM zum 31. Dezember 2021 wird aus Gründen der Wesentlichkeit für den Konzernabschluss der Schaltbau-Gruppe verzichtet.
| AKTIVA | TEUR |
|---|---|
| 31.12.2021 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.823 |
| Sachanlagen | 239 |
| Latente Steueransprüche | 76 |
| Vorräte | 406 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 194 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 83 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 149 |
| 4.970 |
| PASSIVA | TEUR |
|---|---|
| 31.12.2021 | |
| Eigenkapital | 2.787 |
| Finanzverbindlichkeiten langfristig | 137 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 1.144 |
| Kurzfristige Personalrückstellungen | 12 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 38 |
| Finanzverbindlichkeiten kurzfristig | 110 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 46 |
| Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig | 696 |
| 4.970 |
Der Geschäfts- oder Firmenwert gliedert sich wie folgt auf:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| SPII S.p.A. | 9.762 | 9.762 |
| Schaltbau North America Inc.1 | 6.018 | 5.578 |
| Segment Schaltbau | 15.780 | 15.340 |
| Bode - Die Tür GmbH (vormals Gebr. Bode GmbH & Co. KG) | 381 | 381 |
| Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o.1 | 10.831 | 10.919 |
| Schaltbau Transportation UK Ltd.1 | 2.077 | 1.942 |
| Segment Bode | 13.289 | 13.242 |
| Pintsch GmbH | 696 | 696 |
| Pintsch Tiefenbach US Inc. | 214 | 214 |
| Pintsch Wolber GmbH | 44 | 0 |
| Segment Pintsch | 954 | 910 |
| 30.023 | 29.492 |
1 Unterliegen Währungskursschwankungen
Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird anhand ihres Nutzungswertes ermittelt und errechnet sich unter Anwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens (DCF). Den Berechnungen der Nutzungswerte pro zahlungsmittelgenerierende Einheit liegen Prognosen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmigten Planung für drei Jahre beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden und vom Aufsichtsrat genehmigt wurden. Im Rahmen der Planung werden potenzielle Marktentwicklungen berücksichtigt. Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, dass für alle Jahre nach dem dritten Jahr ein Wachstum von grundsätzlich einem Prozent erreicht wird. Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird ein aus der entsprechenden Peer Group abgeleiteter Beta-Faktor, ein Fremdkapitalkosten-Spread sowie die Kapitalstruktur der Gruppe berücksichtigt.
Folgende Planannahmen wurden für die Impairment-Tests 2021 getroffen:
| Umsatzwachstum in % | Kostensteigerung in % | |||
|---|---|---|---|---|
| Angaben in % | 2022 | 2023/2024 | 2022 | 2023/2024 |
| SPII S.p.A. | -4,2 | 8,1 | -4,0 | 6,8 |
| Schaltbau North America Inc. | 17,4 | 27,1 | 23,8 | 25,5 |
| Segment Schaltbau | ||||
| Bode - Die Tür GmbH | 4,5 | 2,5 | 3,5 | 1,5 |
| Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. | 19,0 | 2,3 | 14,3 | 1,5 |
| Schaltbau Transportation UK Ltd. | 53,1 | 1,0 | 34,4 | 4,3 |
| Segment Bode | ||||
| Pintsch GmbH | 30,5 | 0,6 | 25,6 | 0,2 |
| Pintsch Tiefenbach US Inc. | -5,6 | 7,5 | -1,2 | 5,5 |
| Pintsch Wolber GmbH | 569,3 | 38,7 | 389,2 | 4,3 |
| Segment Pintsch |
Die Umsatzerlöse für das nächste Jahr sind im Wesentlichen bereits durch den entsprechenden Auftragseingang bei Budgeterstellung hinterlegt.
| WACC | WACC | |||
|---|---|---|---|---|
| Nachsteuer in % | Vorsteuer in % | |||
| Angaben in % | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| SPII S.p.A. | 7,3 | 7,5 | 9,5 | 10,4 |
| Schaltbau North America Inc. | 6,0 | 6,2 | 7,7 | 8,1 |
| Pintsch GmbH | 5,4 | 5,6 | 6,3 | 7,0 |
| Pintsch Tiefenbach US Inc. | 5,7 | 6,1 | 7,1 | 7,3 |
| Bode - Die Tür GmbH | 5,4 | 5,6 | 8,0 | 7,3 |
| Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o. | 7,0 | 6,8 | 9,3 | 8,4 |
| Schaltbau Transportation UK Ltd. | 6,2 | 6,3 | 7,3 | 7,3 |
Im Rahmen des Impairment-Tests hat Schaltbau nach den Anforderungen des IAS 36.134 für wesentliche Cash-Generating Units Sensitivitätsanalysen für Umsatz- sowie Kostenentwicklungen, den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate durchgeführt. Ein Abwertungsrisiko des Firmenwerts ließ sich auch auf Basis dieser Analysen bei Variationen der wesentlichen Bewertungsparameter innerhalb angemessener Bandbreiten nicht erkennen.
Im Vorjahr wurde eine Wertberichtigung des Goodwills der SPII in Höhe von TEUR 5.051 vorgenommen, da der erzielbare Betrag geringer als der Buchwert der Cash-Generating Unit war.
Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) belief sich auf TEUR 27.907. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages wurde von einem festen Planungszeitraum von drei Jahren ausgegangen. Die Werte der zugrunde gelegten Annahmen wurden anhand aller verfügbaren Informationen ermittelt. Der aktualisierten Cashflow-Prognose für die kommenden drei Geschäftsjahre plus ewiger Rente für die Ermittlung des Nutzungswerts wurde ein Beta-Faktor von 0,8%, ein Nachsteuer-WACC von 7,5 % (Vorsteuer-WACC 10,4%) und eine Wachstumsrate der ewigen Rente von 1% zugrunde gelegt. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zu den immateriellen Vermögenswerten im Abschnitt "BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNSÄTZE" dieses Konzernanhangs. Der erzielbare Betrag entspricht nach der vorgenommenen Wertminderung dem Buchwert.
In den immateriellen Vermögenswerten sind aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 12.058 (Vj. TEUR 9.280) enthalten.
Die Schaltbau-Gruppe vermietet Grundvermögen im Rahmen eines Operating-Leasingverhältnis an eine spanische Gesellschaft. Die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Mieterträge im Zusammenhang mit der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 327 (Vj. TEUR 150). Die direkten betrieblichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Immobilie belaufen sich auf TEUR 2 (Vj. TEUR 2). Die Laufzeit des Mietverhältnisses endet am 31. Oktober 2022 sofern keine Vertragsverlängerung vereinbart wird. Für Informationen zur Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien verweisen wir auf Abschnitt "(15) KONZERNANLAGESPIEGEL".
Die Fälligkeiten der zukünftigen Leasingzahlungen stellen sich wie folgt dar:
| Angaben in TEUR | 2022 | 2023 | 2024 | > 2024 |
|---|---|---|---|---|
| Geplante Leasingzahlungen | 258 | 0 | 0 | 0 |
Der beizulegende Zeitwert (Nettoveräußerungswert) wird von einem qualifizierten unabhängigen Gutachter ermittelt und beträgt TEUR 4.846.
Die aus der at equity-Bewertung der assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen resultierenden aktivischen Unterschiedsbeträge stellen Geschäfts- oder Firmenwerte dar und werden unter den at equity-bewerteten Beteiligungen ausgewiesen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt nicht. Dafür werden die at equity-bewerteten Beteiligungen (sowie der darin enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert) anlassbezogen auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft. Negative at equity-Ansätze werden in der Konzernbilanz nicht ausgewiesen.
Die Beteiligungen an at equity-bilanzierten Unternehmen und die hierauf entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerte stellen sich wie folgt dar:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| BODO | BOYO | ∑ | BODO | BOYO | ∑ | |
| Buchwert zum 1.1. | 2.154 | 0 | 2.154 | 3.641 | 0 | 3.641 |
| Anteilskauf/Gründung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Jahresergebnis | 265 | 0 | 265 | -321 | 0 | -321 |
| Übriges Ergebnis (OCI) | -4 | 0 | -4 | -206 | 0 | -206 |
| Ausschüttung | -1.207 | 0 | -1.207 | -140 | 0 | -140 |
| Währungsanpassung | -500 | 0 | -500 | -820 | 0 | -820 |
| Konsolidierung / Wertberichtigung |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Buchwert zum 31.12. | 708 | 0 | 708 | 2.154 | 0 | 2.154 |
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Name | Kapitalanteil | Buchwerte | davon GoFW | Kapitalanteil | Buchwerte | davon GoFW |
| BODO 1 | 50,0% | 708 | 0 | 50,0% | 2.154 | 0 |
| BOYO 2 | 25,0% | 0 | 0 | 25,0% | 0 | 0 |
| 708 | 0 | 2.154 | 0 |
1 BODO: BoDo Bode-Dogrusan A.S.
2 BOYO Zhejiang Yonggui Bode Transportation Equipment Co. Ltd.
Nachfolgende Tabelle beinhaltet den im Rahmen der Equity-Methode nicht erfassten anteiligen Verlust der BOYO.
| Angaben in TEUR | 2021 | kumuliert |
|---|---|---|
| Nicht erfasstes anteiliges Ergebnis aus Gemeinschafts | ||
| und assoziierten Unternehmen (BOYO) | 3 | -1.466 |
Die folgende Übersicht zeigt aggregierte Eckdaten zu den wesentlichen at equity-bewerteten Beteiligungen:
| BODO (Gemeinschaftsunternehmen) | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Angaben in TEUR | 100% | Anteilig | 100% | Anteilig |
| Vermögenswerte langfristig | 1.770 | 885 | 2.677 | 1.338 |
| Vermögenswerte kurzfristig | 5.174 | 2.587 | 6.189 | 3.095 |
| Schulden langfristig | 255 | 127 | 439 | 220 |
| Schulden kurzfristig | 4.754 | 2.377 | 3.161 | 1.580 |
| Umsatzerlöse | 9.587 | 4.793 | 10.416 | 5.208 |
| Abschreibungen | -400 | -200 | 166 | 83 |
| Zinsertrag | 192 | 96 | 229 | 114 |
| Zinsaufwand | -599 | -300 | -256 | -128 |
| Ertragsteuern | -169 | -84 | -488 | -244 |
| Jahresergebnis | 530 | 265 | -642 | -321 |
| Sonstiges Ergebnis | -8 | -4 | -412 | -206 |
| Gesamtergebnis | 522 | 261 | -1.054 | -527 |
| Ausschüttung | -2.415 | -1.207 | -280 | -140 |
| BOYO 1 (Assoziiertes Unternehmen) |
31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Angaben in TEUR | 100% | Anteilig | 100% | Anteilig |
| Vermögenswerte langfristig | 1.235 | 309 | 1.137 | 284 |
| Vermögenswerte kurzfristig | 29.502 | 7.376 | 19.410 | 4.852 |
| Schulden langfristig | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Schulden kurzfristig | 24.045 | 6.011 | 14.584 | 3.646 |
| Umsatzerlöse | 19.136 | 4.784 | 13.620 | 3.405 |
| Abschreibungen | -292 | -73 | -218 | -55 |
| Zinsertrag | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zinsaufwand | -332 | -83 | -112 | -28 |
| Ertragsteuern | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Jahresergebnis | 12 | 3 | -788 | -197 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtergebnis | 12 | 3 | -788 | -197 |
| Ausschüttung | 0 | 0 | 0 | 0 |
1 Bei den Angaben der BOYO handelt es sich um konsolidierte Zahlen aus den Gesellschaften BOYO und BOSY
| Angaben in TEUR | Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | Kurs differenzen |
Zugänge | Abgänge | Umbuchun gen |
Konsolidie rung |
31.12.2021 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | |||||||
| Konzessionen, ähnliche Rechte und Software | 29.506 | 194 | 952 | -5.097 | 1.061 | 3.968 | 30.584 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 64.953 | 643 | 0 | 0 | 0 | 44 | 65.640 |
| Entwicklungskosten | 16.020 | -4 | 244 | -143 | 1.012 | 0 | 17.129 |
| Laufende Entwicklungen | 3.537 | -17 | 5.802 | -685 | -2.073 | 0 | 6.564 |
| Geleistete Anzahlungen | 159 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 159 |
| 114.175 | 816 | 6.998 | -5.925 | 0 | 4.012 | 120.076 | |
| Sachanlagen | |||||||
| Grundstücke und Bauten | 68.711 | 271 | 1.870 | -1.395 | 3.106 | 17 | 72.580 |
| Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten | 12.795 | 390 | 1.940 | -507 | 0 | 249 | 14.867 |
| Techn. Anlagen und Maschinen | 55.274 | 290 | 2.805 | -1.987 | 1.079 | 75 | 57.536 |
| Nutzungsrechte Technische Anlagen und Ma schinen |
433 | 7 | 215 | -43 | 0 | 0 | 612 |
| Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsaus stattung |
52.642 | 292 | 3.243 | -2.963 | 812 | 132 | 54.158 |
| Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsaus stattung |
3.745 | -1 | 1.693 | -437 | 356 | 24 | 5.380 |
| Anlagen im Bau | 5.165 | -20 | 22.083 | -1 | -5.353 | 0 | 21.874 |
| 198.765 | 1.229 | 33.849 | -7.333 | 0 | 497 | 227.007 | |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 4.152 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4.152 |
| 4.152 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4.152 | |
| At equity-bewertete Beteiligungen | 8.144 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 8.144 |
| 8.144 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 8.144 | |
| Finanzanlagen | |||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 13.231 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 13.231 |
| Beteiligungen | 1.089 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.089 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Ausleihungen | 556 | 0 | 0 | -519 | 0 | 0 | 37 |
| 14.876 | 0 | 0 | -519 | 0 | 0 | 14.357 | |
| 340.112 | 2.045 | 40.847 | -13.777 | 0 | 4.509 | 373.736 |
Anmerkung: Durch die Verwendung elektronischer Rechenhilfen können sich rundungsbedingte Differenzen ergeben
1 In den Nettobuchwerten der Grundstücke und Bauten sind aus der Neubewertung der Grundstücke aus der damaligen IFRS Erstanwendung TEUR 4.260 enthalten.
| Abschreibungen | Nettowerte | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | Kurs differenzen |
Zugänge | Abgänge | Umbuchun gen Zuschreibun gen |
Konsolidie rung |
31.12.2021 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
| -25.021 | -155 | -2.467 | 5.095 | 0 | -25 | -22.573 | 8.011 | 4.485 | |
| -35.461 | -156 | 0 | 0 | 0 | 0 | -35.617 | 30.023 | 29.492 | |
| -10.277 | 4 | -1.504 | 143 | 0 | 0 | -11.634 | 5.495 | 5.743 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6.564 | 3.537 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 159 | 159 | |
| -70.759 | -307 | -3.971 | 5.238 | 0 | -25 | -69.824 | 50.252 | 43.416 | |
| -30.490 | -228 | -1.721 | 1.333 | 0 | -17 | -31.123 | 45.7171 | 42.4811 | |
| -3.492 | -142 | -2.113 | 476 | 0 | -43 | -5.314 | 9.553 | 9.303 | |
| -34.497 | -223 | -3.719 | 1.940 | 0 | -66 | -36.565 | 20.971 | 20.777 | |
| -124 | -4 | -141 | 43 | 0 | 0 | -226 | 386 | 309 | |
| -38.428 | -244 | -3.834 | 2.813 | 82 | -91 | -39.702 | 14.456 | 14.214 | |
| -1.556 | -1 | -1.413 | 421 | -82 | -1 | -2.632 | 2.748 | 2.189 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 21.874 | 5.165 | |
| -108.587 | -842 | -12.941 | 7.026 | 0 | -218 | -115.562 | 115.705 | 94.438 | |
| -474 | 0 | -189 | 0 | 0 | 0 | -663 | 3.489 | 3.678 | |
| -474 | 0 | -189 | 0 | 0 | 0 | -663 | 3.489 | 3.678 | |
| -5.990 | -500 | 0 | 0 | -946 | 0 | -7.436 | 708 | 2.154 | |
| -5.990 | -500 | 0 | 0 | -946 | 0 | -7.436 | 708 | 2.154 | |
| -12.020 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -12.020 | 1.211 | 1.211 | |
| -789 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -789 | 300 | 300 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 37 | 556 | |
| -12.809 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -12.809 | 1.548 | 2.067 | |
| -198.619 | -1.649 | -17.101 | 12.264 | -946 | -243 | -206.294 | 171.702 | 145.753 |
| Angaben in TEUR | Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | Kurs differenzen |
Zugänge | Abgänge | Umbu chungen |
Konsoli dierung |
31.12.2020 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | |||||||
| Konzessionen ähnliche Rechte und Software | 27.812 | -366 | 1.756 | 0 | 304 | 0 | 29.506 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 66.454 | -1.501 | 0 | 0 | 0 | 0 | 64.953 |
| Entwicklungskosten | 16.008 | -39 | 0 | 0 | 51 | 0 | 16.020 |
| Laufende Entwicklungen | 1.717 | -23 | 1.898 | 0 | -55 | 0 | 3.537 |
| Geleistete Anzahlungen | 358 | 0 | 101 | 0 | -300 | 0 | 159 |
| 112.349 | -1.929 | 3.755 | 0 | 0 | 0 | 114.175 | |
| Sachanlagen | |||||||
| Grundstücke und Bauten | 65.604 | -916 | 1.770 | -328 | 2.581 | 0 | 68.711 |
| Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten | 11.968 | -191 | 1.421 | -509 | 0 | 106 | 12.795 |
| Techn. Anlagen und Maschinen | 52.035 | -665 | 3.291 | -520 | 1.061 | 72 | 55.274 |
| Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen | 169 | -6 | 297 | -27 | 0 | 0 | 433 |
| Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung | 47.889 | -389 | 4.198 | -601 | 1.437 | 108 | 52.642 |
| Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 |
3.067 | -28 | 1.301 | -627 | 0 | 32 | 3.745 |
| Anlagen im Bau | 4.682 | -28 | 5.618 | -29 | -5.078 | 0 | 5.165 |
| 185.414 | -2.223 | 17.896 | -2.641 | 1 | 318 | 198.765 | |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 4.152 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4.152 |
| 4.152 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4.152 | |
| At equity-bewertete Beteiligungen | 8.889 | 0 | 0 | -745 | 0 | 0 | 8.144 |
| 8.889 | 0 | 0 | -745 | 0 | 0 | 8.144 | |
| Finanzanlagen | |||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 14.207 | 0 | 0 | 0 | 0 | -976 | 13.231 |
| Beteiligungen | 1.089 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.089 |
| Ausleihungen an Konzernunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens | 0 | -1 | 0 | -29 | 0 | 30 | 0 |
| Sonstige Ausleihungen | 1.074 | 0 | 0 | -18 | -5003 | 0 | 556 |
| 16.370 | -1 | 0 | -47 | -500 | -946 | 14.876 | |
| 327.174 | -4.153 | 21.651 | -3.433 | -499 | -628 | 340.112 |
Anmerkung: Durch die Verwendung elektronischer Rechenhilfen können sich rundungsbedingte Differenzen ergeben
1 In den Nettobuchwerten der Grundstücke und Bauten sind aus der Neubewertung der Grundstücke aus der damaligen IFRS Erstanwendung TEUR 4.260 enthalten.
2 Entfällt auf Wertberichtigung Geschäfts- und Firmenwerte SPII
3 Umgliederung von langfristigem Vermögen in kurzfristiges Vermögen
| Abschreibungen | Nettowerte | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | Kurs differenzen |
Zugänge | Abgänge | Umbuchun gen Zuschreibun gen |
Konsoli dierung |
31.12.2020 | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
| -23.214 | 341 | -2.148 | 0 | 0 | 0 | -25.021 | 4.485 | 4.598 |
| -30.537 | 127 | -5.0512 | 0 | 0 | 0 | -35.461 | 29.492 | 35.917 |
| -8.784 | 28 | -1.521 | 0 | 0 | 0 | -10.277 | 5.743 | 7.224 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3.537 | 1.717 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 159 | 358 |
| -62.535 | 496 | -8.720 | 0 | 0 | 0 | -70.759 | 43.416 | 49.814 |
| -29.416 | 303 | -1.611 | 234 | 0 | 0 | -30.490 | 42.4811 | 40.4481 |
| -1.798 | 66 | -2.073 | 360 | 0 | -47 | -3.492 | 9.303 | 10.170 |
| -31.862 | 382 | -3.508 | 514 | 0 | -23 | -34.497 | 20.777 | 20.173 |
| -59 | 2 | -86 | 19 | 0 | 0 | -124 | 309 | 110 |
| -35.583 | 337 | -3.679 | 573 | 0 | -76 | -38.428 | 14.214 | 12.306 |
| -1.062 | 9 | -1.096 | 599 | 0 | -6 | -1.556 | 2.189 | 2.005 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 5.165 | 4.682 |
| -99.780 | 1.099 | -12.053 | 2.299 | 0 | -152 | -108.587 | 94.438 | 89.894 |
| -284 | 0 | -190 | 0 | 0 | 0 | -474 | 3.678 | 3.868 |
| -284 | 0 | -190 | 0 | 0 | 0 | -474 | 3.678 | 3.868 |
| -5.248 | -820 | 0 | 745 | -667 | 0 | -5.990 | 2.154 | 3.641 |
| -5.248 | -820 | 0 | 745 | -667 | 0 | -5.990 | 2.154 | 3.641 |
| -12.020 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -12.020 | 1.211 | 2.187 |
| -789 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -789 | 300 | 300 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 556 | 1.074 |
| -12.809 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -12.809 | 2.067 | 3.561 |
| -180.656 | 775 | -20.963 | 3.044 | -667 | -152 | -198.619 | 145.753 | 150.778 |
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr TEUR -42.688 (Vj. TEUR -36.040), der entsprechende Aufwand beträgt TEUR -36.642 (Vj. TEUR -34.142). Demnach wurden TEUR 6.046 (Vj. TEUR 1.898) aktiviert.
Im Geschäftsjahr wurden Finanzierungsaufwendungen in Höhe von TEUR 154 (Vj. TEUR 17) als Anschaffungsoder Herstellungskosten für qualifizierte Vermögenswerte aktiviert. Der Finanzierungskostensatz beträgt 4,5% (Vj. 3,1 %).
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 70.768 | 59.709 |
| Unfertige Erzeugnisse | 43.171 | |
| Fertige Erzeugnisse, Handelswaren | 12.927 | |
| Geleistete Anzahlungen | 2.883 | |
| 122.960 | 118.690 |
Im Berichtsjahr wurden Wertberichtigungen auf die Vorräte von TEUR -4.097 (Vj. TEUR -3.464) vorgenommen. Davon entfallen auf das Segment "Pintsch" TEUR -1.614 (Vj. TEUR -2.032), das Segment "BODE" TEUR -654 (Vj. TEUR -6) das Segment "Schaltbau" TEUR -396 (Vj. TEUR -1.235) und das Segment "SBRS" TEUR -1.433 (Vj. TEUR -191). Im Geschäftsjahr wurden Wertaufholungen auf Vorräte von TEUR 22 (Vj. TEUR 336) gebucht. Zum Jahresende bestanden Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von insgesamt TEUR -20.046 (Vj. TEUR -19.249).
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 84.410 | 72.816 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 658 | 162 |
| - Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 1.341 | 2.158 |
| - Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 291 | 223 |
| - Forderungen gegen Beteiligungen | 10 | 3 |
| - Sonstige Vermögenswerte | 13.068 | 17.466 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 14.710 | 19.850 |
| 99.778 | 92.828 |
Schaltbau unterteilt sein Forderungsportfolio anhand der zugrundeliegenden Geschäftsmodelle und Cashflows in zwei Kategorien. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Teil einer bestehenden Factoring-Vereinbarung sind und damit dem Geschäftsmodell "Verkaufen" zugeordnet sind, werden zum Zeitwert bilanziert (FVPL). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die primär mit der Zielsetzung gehalten werden, den Nominalwert der Forderung zu vereinnahmen, werden dem Geschäftsmodell "Halten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bilanziert.
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen mit Kunden im Rahmen eines Reverse-Factorings. Ausfallrisiken sowie etwaige Spätzahlungsrisiken gehen hierbei vollständig auf den Factor über, weshalb sämtliche relevanten Forderungen mit dem Verkauf ausgebucht werden. Zum 31. Dezember bestehen verkaufsfähige Forderungen im Rahmen der Vereinbarungen in Höhe von TEUR 273.
Seit dem 1. August 2019 besteht eine Factoring-Vereinbarung, aufgrund derer Schaltbau auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen direkt an eine strukturierte Einheit veräußert. Diese strukturierte Einheit hält die Forderungen und allokiert die aus ihnen resultierenden Chancen und Risiken mittels vertraglicher Vereinbarungen auf die Schaltbau und eine Bank. Sie wird mittels einer von einer Bank gestellten Kreditlinie finanziert. Die strukturierte Einheit wird mangels Möglichkeit der Steuerung der relevanten Aktivitäten nicht in den Konzernabschluss von Schaltbau einbezogen. Die zu veräußernden Forderungen werden aus den jeweiligen Portfolien in einem automatisierten Prozess unter Beachtung der im Forderungskaufvertrag festgelegten Ankaufskriterien verkauft. Die Veräußerung der Forderungen sowie die Auszahlung der Kaufpreise erfolgt wöchentlich. Rückkaufvereinbarungen bestehen grundsätzlich nicht. Die Verfügungsmacht an den Forderungen und das Spätzahlungs-sowie ein geringer Teil des Ausfallrisikos (First loss Garantie) verbleibt bei Schaltbau. Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine weitere Gesellschaft der Schaltbau-Gruppe in das Programm aufgenommen.
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Ende der Vertragslaufzeit | 31. Juli 2024 | 31. Juli 2024 | ||
| Vertragliches Maximalvolumen | 29.000 | 29.000 | ||
| Verkauftes Forderungsvolumen zum Stichtag | 32.962 | 27.914 | ||
| Verbindlichkeiten gegen Factor aus Zahlungseingängen verkaufter Forderungen | 8.996 | 7.270 | ||
| ANHALTENDES ENGAGEMENT | ||||
| Buchwert des anhaltenden Engagements (Continuing Involvement Asset) | 735 | 609 | ||
| Buchwert der verbundenen Verbindlichkeit (Associated Liability) | 1.248 | 1.048 | ||
| Beizulegender Zeitwert der verbundenen Verbindlichkeit | 513 | 439 |
Das vertragliche Maximalvolumen richtet sich nach den Zahlungseingängen. Die Zahlungseingänge liegen zum Stichtag unter dem vertraglichen Maximalvolumen.
Hinsichtlich der Wertberichtigungen verweisen wir auf den Abschnitt "(29) RISIKOMANAGEMENT UND SICHE-RUNGSMASSNAHMEN".
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Schecks und Kassenbestände | 11 | 9 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 130.929 | 39.370 |
| 130.940 | 39.379 |
Die hier ausgewiesenen Vermögenswerte haben eine Laufzeit von bis zu drei Monaten.
Die Schaltbau Holding AG, München, hat im April 2021 eine Pflichtwandelanleihe im Gesamtnennbetrag von TEUR 60.000 mit einer Laufzeit bis zum 30. September 2022 (Fälligkeitstag) begeben. Das Produkt ist eingeteilt in 60.000 untereinander gleichberechtigte, auf den Inhaber lautende Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils TEUR 1. Die Schuldverschreibungen werden nach Maßgabe der Anleihebedingungen mit jährlich 0,5 % auf ihren ausstehenden Nennbetrag verzinst. Infolge der Begebung der Anleihe erhöhte sich das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2021 um TEUR 2.488 auf TEUR 13.288 und die Kapitalrücklage um TEUR 54.848 auf TEUR 66.382. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur Finanzierung der Schaltbau Holding AG im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".
Einzelheiten zu den in der Bilanz aufgeführten Posten sind aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.
Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist in Namensaktien 10.891.940 (Vj. 8.852.190) ohne Nennbetrag eingeteilt und ist voll einbezahlt. Der rechnerische Nennbetrag am Bilanzstichtag und im Vorjahr beträgt EUR 1,22 pro Stückaktie.
| Stück | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Ausgegebene Stammaktien zum 1.1. | 8.852.190 | 8.852.190 |
| Zugang aufgrund Pflichtwandelanleihe | 2.039.750 | 0 |
| Ausgegebene Stammaktien zum 31.12. | 10.891.940 | 8.852.190 |
| Eigene Aktien | 7.645 | 7.645 |
Die Schaltbau Holding AG verfügte nach teilweiser Ausnutzung gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung derzeit noch über ein "Bedingtes Kapital I" in Höhe von EUR 1.264.106,66 (Vj. EUR 3.752.601,66), das sich durch die zwischenzeitliche Ausgabe von weiteren neuen Aktien infolge der Wandlung von Pflichtwandelanleihen reduziert hat.
Infolge der im Geschäftsjahr ausgegebenen Pflichtwandelanleihe erhöhte sich die Kapitalrücklage um TEUR 54.848 auf TEUR 66.382.
Die Gewinnrücklagen enthalten im Wesentlichen neben dem Ergebnisvortrag und dem Jahresergebnis auch die Anpassungen im Eigenkapital in Folge der Umstellung der Bilanzierung von HGB auf IFRS. Der in den Gewinnrücklagen erfasste Effekt aus der Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen der Pensionsrückstellungen unter Berücksichtigung der hierauf entfallenden latenten Steuern beträgt im Geschäftsjahr TEUR 1.206.
Die Gesellschaft hat im Rahmen des am 20. November 2014 beschlossenen Aktienrückkaufs (entsprechend Hauptversammlungsgenehmigung vom 9. Juni 2010) in den vorgegangenen Geschäftsjahren Aktien zurückgekauft. Diese Aktien können als Gegenleistung im Rahmen einer Beteiligung oder Akquisition von Unternehmen angeboten werden oder dazu dienen, die bestehende Aktionärsstruktur zu festigen. 125.000 Stückaktien (rd. 2,03% des Grundkapitals) wurden im Geschäftsjahr 2016 zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität der Gesellschaft unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an langfristig orientierte Investoren veräußert.
Der Nennbetrag der eigenen Anteile entspricht rd. 0,070% (Vj. 0,086%) des Grundkapitals. Die Entwicklung der eigenen Anteile stellt sich wie folgt dar:
| Anzahl in Stück | |
|---|---|
| Bestand zum Jahresanfang | 7.645 |
| Bestand zum Jahresende | 7.645 |
Insgesamt ergibt sich aus dem Bestand der eigenen Aktien zum Bilanzstichtag ein den rechnerischen Wert der eigenen Anteile übersteigender Betrag (inkl. Anschaffungsnebenkosten) in Höhe von TEUR 387, der in den Gewinnrücklagen enthalten ist.
Die übrigen Veränderungen in den Gewinnrücklagen beinhalten im Wesentlichen die ergebnisneutrale Erhöhung der Put-Option um TEUR 894 auf TEUR 6.988 über den Erwerb der restlichen Anteile an der SPII S.p.A.
Die Währungsumrechnungsrücklage beinhaltet die Auswirkungen aus der Währungsumrechnung und setzt sich wie folgt zusammen:
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| At-Equity einbezogene Unternehmen | -4.374 | -3.873 |
| Vollkonsolidierte Unternehmen | -2.062 | -4.761 |
| Währungsumrechnungsrücklage | -6.436 | -8.634 |
Die Neubewertungsrücklage enthält die im Rahmen der erstmaligen Aufstellung des IFRS-Abschlusses aufgedeckten stillen Reserven auf die Grundstücke vermindert um die darauf zu bildenden latenten Steuern.
Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen die Xi'an Schaltbau Electric Corporation Ltd., China, die SPII S.p.A., Italien und die Rawicka Fabryka Wyposazenia Wagonow Sp.z.o.o., Polen.
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar sind:
| Angaben in TEUR | XIAN | BORA | SPII | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| Kapital in % | 50,0 | 50,0 | 10,7 | 10,7 | 35,0 | 35,0 |
| Stimmrechte in % | 50,01 | 50,01 | 10,7 | 10,7 | 35,0 | 35,0 |
| Konzernergebnis | 2.652 | 2.448 | 360 | 355 | 596 | -1.011 |
| Eigenkapital | 16.487 | 15.457 | 6.170 | 5.849 | 6.505 | 5.909 |
| Vermögenswerte 2 | 20.331 | 19.321 | 6.604 | 5.710 | 13.515 | 14.027 |
| Schulden 2 | 4.513 | 4.533 | 1.874 | 1.310 | 6.939 | 8.038 |
| Umsatzerlöse 2 | 14.624 | 13.583 | 6.173 | 6.635 | 9.787 | 9.591 |
| Jahresergebnis 2 | 2.652 | 2.449 | 360 | 355 | 596 | -1.011 |
| Dividende | 3.116 | 3.261 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstiges Periodenergebnis 2 | -1.494 | 357 | 39 | 298 | 0 | 0 |
| Gesamtergebnis 2 | 1.158 | 2.806 | 399 | 653 | 596 | -1.011 |
| Cash Flow | ||||||
| Betriebliche Tätigkeit | 2.933 | 3.986 | 164 | 1.140 | 263 | 966 |
| Investitionstätigkeit | 13 | -181 | -338 | -353 | -80 | -46 |
| Finanzierungstätigkeit | -3.337 | -4.210 | 77 | -711 | -1.193 | 1.096 |
1 Boardmehrheit
2 Vor Eliminierung konzerninterner Geschäfte
Die Pensionsrückstellungen sind innerhalb der Bilanz unter der Position langfristige Personalrückstellungen ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen sind für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die betriebliche Altersversorgung ist durch leistungsorientierte Pensionspläne geregelt. Diese beruhen im Prinzip auf der Anzahl von Dienstjahren und dem empfangenen Gehalt bzw. auf der Anzahl von Dienstjahren und einem je anrechenbaren Dienstjahr zugesagten Fixbetrag. Der Bewertungsstichtag für die Berechnung der Anwartschaftsbarwerte der Pensionspläne ist der 31. Dezember.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unmittelbar im Jahr ihrer Entstehung berücksichtigt und hierbei mit den Gewinnrücklagen erfolgsneutral verrechnet. Diese Beträge werden in späteren Perioden nicht mehr erfolgswirksam berücksichtigt.
Für einen Teil der Pensionszusagen sind Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden. Die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften belaufen sich auf:
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionszusagen | 67 | 69 |
Darüber hinaus bestehen beitragsorientierte Zusagen, bei denen der Konzern im Wesentlichen an staatliche Rentenversicherungsträger Beiträge leistet. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für Schaltbau keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Hierfür wurden in den einzelnen Jahren als Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung folgende Beträge aufgewendet
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung | 10.885 | 10.849 |
Die Pensionsrückstellung entwickelte sich wie folgt:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Stand 1.1. | 39.102 | 39.015 |
| Dienstzeitaufwand | 646 | 817 |
| Zinsaufwand | 371 | 442 |
| Leistungszahlungen | -1.888 | -1.792 |
| Neubewertungen | -1.723 | 638 |
| Fremdwährungsumrechnung | -1 | -18 |
| Bilanzierte Rückstellung zum 31.12. | 36.507 | 39.102 |
Die in der Zeile Neubewertung erfassten Beträge resultieren aus Veränderungen von finanziellen (TEUR -1.719) und demographischen Annahmen (TEUR -4). Währungseffekte sind zu vernachlässigen, da die wesentlichen Zusagen im Inland erfolgten.
Die gesamte Pensionsrückstellung verteilt sich zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs mit TEUR 11.320 (Vj. TEUR 12.070) auf aktive Arbeitnehmer, mit TEUR 3.120 (Vj. TEUR 3.770) auf ehemalige Arbeitnehmer mit unverfallbaren Leistungsansprüchen und mit TEUR 22.068 (Vj. TEUR 23.262) auf Pensionäre und Hinterbliebene.
| Angaben in % | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Abzinsungssatz | 1,3 | 1,0 |
| Gehaltstrend | 2,2 | 2,5 |
| Rententrend | 1,8 | 1,7 |
| Fluktuationsrate | 1,0 | 0,8 |
Der Diskontierungszinssatz wurde wie im Vorjahr nach dem aktualisierten Mercer Pension Discount Yield Curve Approach (MPDYC) ermittelt. Dessen Ermittlungsmethodik wurde 2021 angepasst und führt im Vergleich zu einem um drei Basispunkte niedrigeren Zinssatz und in Folge zu einer um TEUR 142 höheren Rückstellung.
Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag und zum 31. Dezember 2020 möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst:
| 2021 | Änderung | Anstieg | Rückgang |
|---|---|---|---|
| in % | in TEUR | in TEUR | |
| Abzinsungssatz | 0,50 | -2.412 | 2.735 |
| Gehaltstrend | 0,24 | 354 | -331 |
| Rententrend | 0,25 | 1.109 | -1.061 |
| Fluktuationsrate | 0,41 | -112 | 113 |
| 2020 | Änderung | Anstieg | Rückgang |
|---|---|---|---|
| in % | in TEUR | in TEUR | |
| Abzinsungssatz | 0,50 | -2.718 | 3.083 |
| Gehaltstrend | 0,25 | 370 | -345 |
| Rententrend | 0,25 | 1.141 | -1.091 |
| Fluktuationsrate | 0,23 | -150 | 157 |
Zum 31. Dezember beträgt die durchschnittlich gewichtete Laufzeit der Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen 14,3 Jahre (Vj. 14,6 Jahre).
Der Pensionsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Laufender Dienstzeitaufwand | 646 | 817 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/-ertrag | 0 | 0 |
| Gewinne / Verluste aus Abgeltung | 0 | 0 |
| Gesamter Dienstzeitaufwand (Personalaufwand) | 646 | 817 |
| Zinsaufwand | 371 | 442 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Pensionsaufwand | 1.017 | 1.259 |
| — Effekt aus der Änderung der demografischen Annahmen |
-4 | 5 |
| — Effekte aus Änderungen der finanziellen Annahmen |
-1.637 | 1.018 |
| — Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen |
-82 | -385 |
| In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Neubewertung | -1.723 | 638 |
| Gesamter Pensionsaufwand | -706 | 1.897 |
Die voraussichtlichen Leistungszahlungen der folgenden Jahre sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:
| Angaben in TEUR | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | 2026 |
|---|---|---|---|---|---|
| Leistungszahlung | 1.906 | 1.882 | 1.911 | 1.869 | 2.037 |
Im Vorjahr wurden folgende Leistungszahlungen für die folgenden Jahre erwartet:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|
| Leistungszahlung | 1.866 | 1.853 | 1.833 | 1.850 | 1.810 |
Die leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken. Schaltbau gewährt lebenslange Rentenzahlungen, hieraus resultiert ein Langlebigkeitsrisiko. Aus der Verpflichtung, die Renten gemäß den Vorschriften von § 16 BetrAVG regelmäßig anzupassen, resultiert ein Inflationsrisiko. Sofern von der Leistungszusage begünstigte Personen länger leben als erwartet führt dies künftig zu höheren Verpflichtungen bzw. Aufwendungen. Auch eine entgegen der Annahme höhere Inflation führt zu höheren Verpflichtungen bzw. Aufwendungen in der Zukunft. Darüber hinaus besteht ein Zinsrisiko das die Höhe der Verpflichtung direkt beeinflusst.
Bei der Bewertung der Sterbewahrscheinlichkeiten der Berechtigten wurden im Berichtsjahr die "Richttafeln 2018G" (Vj. "Richttafeln 2018G") von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.
Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
| Angaben in TEUR | 01.01.2021 | Verbrauch | Auf | Zu | Zins | Währung | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| lösung | führung | effekt | / Sonst. 1 | ||||
| Langfristige | |||||||
| Rückstellungen | |||||||
| Pensionen | 39.102 | -1.888 | 0 | 646 | 371 | -1.724 | 36.507 |
| Übrige Personal | 5.221 | -112 | 0 | -715 | 152 | 74 | 4.620 |
| Personalrückstellungen | 44.323 | -2.000 | 0 | -69 | 523 | -1.650 | 41.127 |
| Gewährleistungen | 458 | -39 | -176 | 50 | 0 | -50 | 243 |
| Drohverluste | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Übrige Rückstellungen | 41 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 43 |
| Sonstige Rückstellungen | 499 | -39 | -176 | 51 | 0 | -49 | 286 |
| 44.822 | -2.039 | -176 | -18 | 523 | -1.699 | 41.413 | |
| Kurzfristige | |||||||
| Rückstellungen | |||||||
| Personalrückstellungen | 14.224 | -9.850 | -1.027 | 15.865 | 0 | -31 | 19.181 |
| Gewährleistungen | 6.241 | -1.099 | -522 | 3.247 | 0 | 134 | 8.001 |
| Drohverluste | 959 | -249 | -70 | 414 | 0 | -641 | 413 |
| Ausstehende Rechn. | 12.811 | -9.319 | -1.632 | 6.679 | 0 | 173 | 8.712 |
| Übrige Rückstellungen | 6.133 | -1.317 | -1.721 | 1.721 | 56 | 49 | 4.921 |
| Sonstige Rückstellungen | 26.144 | -11.984 | -3.945 | 12.061 | 56 | -285 | 22.047 |
| 40.368 | -21.834 | -4.972 | 27.926 | 56 | -316 | 41.228 | |
| Gesamt | 85.190 | -23.873 | -5.148 | 27.908 | 579 | -2.015 | 82.641 |
1 Enthält Währungskursdifferenzen, Umgliederungen zwischen kurz- und langfristig sowie Auswirkungen aus Konsolidierungskreisänderungen.
Die Pensionsrückstellungen werden im Abschnitt "(23) PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN" ausführlich erläutert.
Die übrigen Personalrückstellungen bestehen im kurzfristigen Bereich überwiegend für Tantiemen und Bonifikationen, Abfindungen sowie sonstige gesetzliche Sozialleistungen; im langfristigen Bereich sind hier im Wesentlichen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder und Altersteilzeit ausgewiesen. Zur Absicherung der Altersteilzeitzusagen sind Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden. Die Zuführungen bei den langfristigen Personalrückstellungen entfallen insbesondere auf die im Geschäftsjahr gebildete Altersteilzeitrückstellungen. Die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften belaufen sich auf TEUR 3.381 (Vj. TEUR 2.260) und werden mit den langfristigen Personalrückstellungen saldiert. Die kurzfristigen Personalrückstellungen beinhalten Zuführungen für Abfindungen in Höhe von TEUR 4.742 sowie Zuführungen für Tantiemen in Höhe von bzw. TEUR 6.117.
Es wird damit gerechnet, dass die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sowie die kurzfristigen Personalrückstellungen im nächsten Jahr verbraucht werden.
Die Rückstellungen für Gewährleistungen bestehen aus pauschalen und objektgebundenen Rückstellungen. Die Inanspruchnahme richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf der tatsächlich abgewickelten Gewährleistungsfälle. Dieser ist nur schwer zu prognostizieren und kann sich im Einzelfall auch über mehrere Jahre verteilen.
Die Drohverlustrückstellung bemisst sich nach den unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen. Die unvermeidbaren Kosten unter einem Vertrag spiegeln den Mindestbetrag der bei Ausstieg aus dem Vertrag anfallenden Nettokosten wider; diese stellen den niedrigeren Betrag von Erfüllungskosten und etwaigen aus der Nichterfüllung resultierenden Entschädigungszahlungen oder Strafgeldern dar. Die mit dem belasteten Vertrag im Zusammenhang stehenden Gemeinkosten wurden in der Berechnung der unvermeidbaren Kosten berücksichtigt.
Die übrigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme aus Bürgschaften.
Erstattungsansprüche sind nicht vorhanden.
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN | ||
| - Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 10.446 | 99.258 |
| - Leasingverbindlichkeiten | 9.117 | 9.340 |
| Finanzverbindlichkeiten | 19.563 | 108.598 |
| Vertragsverbindlichkeiten langfristig | 15.094 | 11.727 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 21 | 6.465 |
| 34.678 | 126.790 | |
| KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN | ||
| Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten | 3.129 | 3.306 |
| - Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 4.124 | 7.840 |
| - Leasingverbindlichkeiten | 3.801 | 2.747 |
| - Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 2 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 10.587 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 47.441 | 41.869 |
| Vertragsverbindlichkeiten kurzfristig | 60.724 | 22.219 |
| - Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 115.736 | 907 |
| - Verbindlichkeiten gegenüber übrigen Konzernunternehmen | 161 | 252 |
| - Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 30.804 | 28.164 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 29.323 | |
| 265.922 | 107.304 | |
| Summe Verbindlichkeiten | 300.600 | 234.094 |
Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Sicherheiten in Höhe von insgesamt TEUR 23.440 (Vj. TEUR 116.005) bestellt; davon entfällt ein Betrag von TEUR 0 (Vj. TEUR 89.600) auf Anteile an verbundenen Unternehmen und ein Betrag von TEUR 23.440 (Vj. TEUR 26.405) auf Grundschulden.
Der zuletzt bestehende Konsortialkreditvertrag über 150 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum 25. Oktober 2021 vollständig zurückbezahlt und von Seiten der Schaltbau Holding AG ordentlich gekündigt. Die im Zusammenhang mit der ursprünglichen Finanzierung bilanziell erfassten Transaktionskosten wurden in Höhe von TEUR 1.678 aufwandswirksam innerhalb des Finanzergebnisses erfasst. Die Refinanzierung erfolgte durch Inanspruchnahme eines Darlehens, welches durch die Voltage BidCo GmbH, München, in Höhe von 114,0 Mio. EUR an die Schaltbau Holding AG, zu einem vertraglichen Zinssatz von 4,5%, am 25. Oktober 2021 ausgereicht wurde. Die reguläre Laufzeit des Darlehens der Voltage BidCo GmbH, München, an die Schaltbau Holding AG beträgt ab Auszahlungszeitpunkt zehn Jahre. Die Voltage BidCo GmbH kann vertragsgemäß die Rückzahlung des Darlehens zu jederzeit fordern. Aus diesem Grund wird das Darlehen unter der Bilanzposition kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen) ausgewiesen. Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können.
Die zum 31.12.2020 bestehenden Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, die bisher unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen waren, wurden im Oktober 2021 auf Initiative der Schaltbau Holding AG vollständig zurückgeführt. Die zu leistenden Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von TEUR 933 wurden im Finanzergebnis erfasst.
Die Laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten wurden überwiegend für die in Deutschland erwartete Ertragsteuerbelastung gebildet. Durch die ab 2004 in Deutschland eingeführte "Mindestbesteuerung" werden die steuerlichen Verlustvorträge bis zu einem Betrag von 1 Mio. Euro unbeschränkt, darüber hinaus nur noch zu 60% mit dem laufenden steuerlichen Ergebnis verrechnet.
Die sonstigen Verbindlichkeiten aus Steuern betreffen im Wesentlichen Lohn- und Umsatzsteuer. Die Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern resultieren aus noch nicht genommenem Urlaub, geleisteten Überstunden und zum Stichtag noch nicht ausbezahlten Fertigungslöhnen.
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Vertragsvermögenswerte kurzfristig | ||
| Forderungen aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung | 15.897 | 5.982 |
| 15.897 | 5.982 | |
| Vertragsverbindlichkeiten langfristig | ||
| Erhaltene Anzahlungen | 15.075 | 11.577 |
| Verbindlichkeiten verlängerte Gewährleistung | 19 | 150 |
| 15.094 | 11.727 | |
| Vertragsverbindlichkeiten kurzfristig | ||
| Erhaltene Anzahlungen | 60.649 | 22.219 |
| Verbindlichkeiten verlängerte Gewährleistung | 75 | 0 |
| 60.724 | 22.219 |
Für weitere Informationen verweisen wir auf die Abschnitte "(1) UMSATZERLÖSE" und "(29) RISIKOMANAGE-MENTPOLITIK UND SICHERUNGSMASSNAHMEN".
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von EUR 66,0 Mio., welcher EUR 33,8 Mio. über dem Vorjahreswert liegt erzielt. Dabei setzt sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Wesentlichen aus Einzahlungen aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) in Höhe von EUR 26,6 Mio. und einem gegenüber dem Vorjahr geringeren Net-Working-Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zzgl. Vorräte abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Erhaltene Anzahlungen) sowie aus der Veränderung von Rückstellungen in Höhe von EUR -1,9 Mio. und Auszahlungen für Steuern in Höhe von EUR -4,7 Mio. zusammen.
Die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit belaufen sich in 2021 auf EUR -38,1 Mio. Im Vorjahr beliefen sich die Mittelabflüsse auf EUR -18,2 Mio. Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen liegen mit EUR -37,0 Mio. über dem Niveau des Vorjahres. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen entfallen mit EUR -22,1 Mio. auf geleistete Anzahlungen und in Höhe von EUR -7,9 Mio. auf das übrige Sachanlagevermögen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betragen im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR -7,0 Mio. und liegen damit über dem Niveau des Vorjahres mit EUR -3,7 Mio. Der Erwerb der Pintsch Wolber GmbH (vormals Wolber Antriebstechnik GmbH) führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von EUR - 2,6 Mio.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 63,5 Mio. (Vj. EUR -1 Mio.) Aus der im April 2021 begebenen Pflichtwandelanleihe flossen unter Berücksichtigung der Transaktionskosten EUR 57,3 Mio. dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zu. Der Nettozufluss (unter Berücksichtigung der Transaktionskosten) der Eigenkapitalkomponente ist zum 31. Dezember 2021 nach bereits erfolgten Wandlungen als "Kapitalerhöhung" in Höhe von EUR 56,9 Mio. und der Zufluss der Fremdkapitalkomponente ist unter der Position "Neuaufnahme von Darlehen" erfasst. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur Finanzierung der Schaltbau Holding AG im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE". Im Geschäftsjahr wurden alle Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen sowie mit dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt EUR - 114,1 Mio. vollständig getilgt. Die Mittelzuflüsse aus der Neuaufnahme von Darlehen in Höhe von EUR 119,0 Mio. entfallen überwiegend auf die Finanzierung der Schaltbau-Gruppe durch die unmittelbare Gesellschafterin VOBI.
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (fortgeführt) | 130.940 | 39.379 |
| 130.940 | 39.379 |
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 130.940 | 39.379 |
| Finanzverbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 14.570 | 107.098 |
| Leasingverbindlichkeiten | 12.918 | 12.087 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 2 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten ggü. verbundene Unternehmen VOBI | 114.114 | 0 |
| Nettoverbindlichkeiten (+) / Nettoforderungen (-) | 10.664 | 79.806 |
Zinszahlungen werden in der Kapitalflussrechnung abweichend zu nachfolgender Tabelle in der gesonderten Position "Gezahlte Zinsen" und nicht unter der Position "Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten" ausgewiesen. Darüber hinaus beinhaltet die Position "Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten" in der Kapitalflussrechnung auch die Finanzierungen nicht vollkonsolidierter verbundener Unternehmen. Abweichend hiervon werden die Finanzierungen nicht vollkonsolidierter verbundener Unternehmen in der Bilanz unter den "sonstigen Forderungen und Vermögenswerten" ausgewiesen und sind deshalb nicht Teil der Veränderung der Nettoverbindlichkeiten.
| Angaben in TEUR | Verb. Kredit institute |
Leasingver bindlichkeit |
Sonstige Fi nanzverb. |
Finanzverbind lichkeiten ggü. VOBI |
Zwischen summe |
Zahlungs mittel |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nettoverbindlichkei ten 1.1.2021 |
107.098 | 12.087 | 0 | 0 | 119.185 | 39.379 | 79.806 |
| Zahlungswirksam | -95.198 | -4.134 | 2 | 114.000 | 14.670 | 90.409 | -75.739 |
| Zahlungsunwirksam | |||||||
| Veränderung Konso lidierungskreis |
242 | 237 | 0 | 0 | 479 | 3 | 476 |
| Leasingverhältnisse: Erwerbe |
0 | 3.848 | 0 | 0 | 3.848 | 0 | 3.848 |
| Leasingverhältnisse: Beendigungen |
0 | -43 | 0 | 0 | -43 | 0 | -43 |
| Währungsumrech nung |
9 | 248 | 0 | 0 | 257 | 1.149 | -892 |
| Sonstige Verände rungen |
2.419 | 675 | 0 | 114 | 3.208 | 0 | 3.208 |
| Nettoverbindlichkei ten 31.12.2021 |
14.570 | 12.918 | 2 | 114.114 | 141.604 | 130.940 | 10.664 |
| Angaben in TEUR | Verb. Kredit institute |
Leasingver bindlichkeit |
Sonstige Fi nanzverb. |
Finanzverbind lichkeiten ggü. VOBI |
Zwischen summe |
Zahlungs mittel |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nettoverbindlichkei ten 1.1.2020 |
95.056 | 12.376 | 0 | 0 | 107.432 | 25.184 | 82.248 |
| Zahlungswirksam | 10.753 | -3.451 | 0 | 0 | 7.302 | 13.969 | -6.667 |
| Zahlungsunwirksam | |||||||
| Veränderung Konso lidierungskreis |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 700 | -700 |
| Leasingverhältnisse: Erwerbe |
0 | 3.019 | 0 | 0 | 3.019 | 0 | 3.019 |
| Leasingverhältnisse: Beendigungen |
0 | -183 | 0 | 0 | -183 | 0 | -183 |
| Währungsumrech nung |
-166 | -146 | 0 | 0 | -312 | -474 | 162 |
| Sonstige Verände rungen |
1.455 | 472 | 0 | 0 | 1.927 | 0 | 1.927 |
| Nettoverbindlichkei ten 31.12.2020 |
107.098 | 12.087 | 0 | 0 | 119.185 | 39.379 | 79.806 |
1 In der Kapitalflussrechnung erfolgt keine Separierung zwischen den Verbindlichkeiten aus fortgeführter Tätigkeit und den Verbindlichkeiten die in Verbindung mit den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten im Sinne des IFRS 5 stehen.
Die Bilanz enthält sowohl originäre Finanzinstrumente, wie finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten, als auch derivative Finanzinstrumente wie Devisentermin- oder Swap-Geschäfte, deren Wert sich von einem Basiswert ableitet. Die Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich gemäß IFRS 9 nach ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Bewertungskategorien. Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte und beizulegende Zeitwerte sämtlicher im Konzern-Abschluss der Schaltbau Holding AG erfasster Finanzinstrumente nach IFRS 9.
| 31.12.2021 | Kategorie | Buchwerte | Zeitwerte | Stufe nach IFRS 13 |
|---|---|---|---|---|
| Angaben in TEUR | IFRS 9 | |||
| Aktive Finanzinstrumente | ||||
| Sonstige Finanzanlagen | 1.548 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 | n/a | 1.511 | n/a | n/a |
| - davon sonstige Finanzanlagen | AC | 37 | 37 | 3 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 84.410 | |||
| - davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 80.087 | n/a1 | n/a |
| - davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | FVPL | 3.589 | 3.589 | 2 |
| - davon Continuing Involvement Asset | n/a | 735 | n/a | n/a |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 14.710 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 | n/a | 3.447 | n/a | n/a |
| - davon sonstige Forderungen und Vermögenswerte | AC | 11.100 | n/a1 | n/a |
| - davon Derivate freistehend | FVPL | 163 | 163 | 2 |
| Zahlungsmittel und –äquivalente | AC | 130.940 | n/a1 | n/a |
| Summe Aktive | 231.609 | |||
| Passive Finanzinstrumente | ||||
| Finanzverbindlichkeiten langfristig | 19.563 | |||
| - davon Leasingverbindlichkeiten langfristig 2 | n/a | 9.117 | n/a | n/a |
| - davon Finanzverbindlichkeiten langfristig | FLAC | 10.446 | 10.627 | 3 |
| Sonstige Verbindlichkeiten langfristig | FLAC | 21 | 22 | 3 |
| Finanzverbindlichkeiten kurzfristig | n/a | 7.927 | n/a | n/a |
| - davon Leasingverbindlichkeiten kurzfristig 2 | n/a | 3.801 | n/a | n/a |
| - davon Finanzverbindlichkeiten kurzfristig | FLAC | 4.126 | n/a1 | n/a |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 47.441 | n/a1 | n/a |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 146.701 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 | n/a | 20.041 | n/a | n/a |
| - davon sonstige Verbindlichkeiten | FLAC | 126.380 | n/a1 | n/a |
Summe Passive 221.653
1 Da der Buchwert aufgrund ihres kurzfristigen Charakters einen angemessenen Näherungswert des Zeitwerts darstellt, unterbleibt eine gesonderte Angabe des Zeitwerts.
2 Leasingverbindlichkeiten fallen nicht unter den Anwendungsbereich des IFRS 9. Der beizulegende Zeitwert ist gemäß IFRS 7.29 d nicht anzugeben.
| 31.12.2020 | Kategorie | Stufe nach | ||
|---|---|---|---|---|
| Angaben in TEUR | IFRS 9 | Buchwerte | Zeitwerte | IFRS 13 |
| Aktive Finanzinstrumente | ||||
| Sonstige Finanzanlagen | 2.067 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 | n/a | 1.511 | n/a | n/a |
| - davon sonstige Finanzanlagen | AC | 556 | 543 | 3 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 72.816 | |||
| - davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 71.942 | n/a1 | n/a |
| - davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | FVPL | 265 | 265 | 2 |
| - davon Continuing Involvement Asset | n/a | 609 | n/a | n/a |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 19.850 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 | n/a | 5.235 | n/a | n/a |
| - davon sonstige Forderungen und Vermögenswerte | AC | 14.050 | n/a1 | n/a |
| - davon Derivate freistehend | FVPL | 565 | 565 | 2 |
| Zahlungsmittel und –äquivalente | AC | 39.379 | n/a1 | n/a |
| Summe Aktive | 127.366 |
| Passive Finanzinstrumente | ||||
|---|---|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten langfristig | 108.598 | |||
| - davon Leasingverbindlichkeiten langfristig 2 | n/a | 9.340 | n/a | n/a |
| - davon Finanzverbindlichkeiten langfristig | FLAC | 99.258 | 99.191 | 3 |
| Sonstige Verbindlichkeiten langfristig | 6.465 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 (Put Call Option SPII) | n/a | 6.465 | n/a | n/a |
| Finanzverbindlichkeiten kurzfristig | n/a | 10.587 | n/a | n/a |
| - davon Leasingverbindlichkeiten kurzfristig 2 | n/a | 2.747 | n/a | n/a |
| - davon Finanzverbindlichkeiten kurzfristig | FLAC | 7.840 | n/a1 | n/a |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 41.869 | n/a1 | n/a |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 29.323 | |||
| - davon keine Bewertung nach IFRS 9 | n/a | 6.779 | n/a | n/a |
| - davon sonstige Verbindlichkeiten | FLAC | 22.266 | n/a1 | n/a |
| - davon Derivate freistehend | FVPL | 279 | 279 | 2 |
| Summe Passive | 177.977 |
1Da der Buchwert aufgrund ihres kurzfristigen Charakters einen angemessenen Näherungswert des Zeitwerts darstellt, unterbleibt eine gesonderte Angabe des Zeitwerts.
2Leasingverbindlichkeiten fallen nicht unter den Anwendungsbereich des IFRS 9. Der beizulegende Zeitwert ist gemäß IFRS 7.29 d nicht anzugeben.
| Summe Buchwerte je Kategorie Angaben in TEUR |
31.12.2021 | 31.12.2020 | |
|---|---|---|---|
| AC | Amortised Cost | 222.165 | 125.927 |
| Aktive FVPL | Fair Value Profit and Loss | 3.752 | 830 |
| Passive FVPL | Fair Value Profit and Loss | 280 | 279 |
| FLAC | Financial Liabilities at Amortised Cost | 188.414 | 171.233 |
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmer am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde.
Die Bestimmung und der Ausweis der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente orientieren sich an einer Fair Value-Hierarchie, die die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und sich wie folgt gliedert:
Umgliederungen zwischen den Stufen werden zum Ende der Periode vorgenommen. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr gab es keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2 bei der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte, und es wurden keine Umgliederungen in der Stufe 3 in Bezug auf die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte vorgenommen.
Der Fair Value der langfristigen nicht-derivativen Finanzinstrumente wird durch Abzinsung der künftigen vertraglichen Zahlungsströme unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitadäquaten Marktzinses ermittelt. Da die Bonität als nicht beobachtbarer Inputfaktor bei der Ermittlung des Fair Values einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe hat, handelt es sich um einen Fair Value der Stufe 3.
Die Ermittlung der Fair Values für Zinsderivate und Rohwarenderivate erfolgt durch die Kreditinstitute, mit denen diese Vereinbarungen auch abgeschlossen wurden. Die Ermittlung der Fair Values für Devisenderivate erfolgt durch die Treasury-Abteilung der Schaltbau Holding AG. In beiden Fällen werden die Derivate auf Basis der für den betreffenden Stichtag gültigen Marktdaten unter Anwendung anerkannter mathematischer Bewertungserfahren (Barwertmethode für Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) bewertet.
Für Forderungen der Kategorie PVPL liegen am Abschluss-Stichtag zwar keine notierten Preise auf liquiden Märkten vor, diese können jedoch mittels anderer am Abschluss-Stichtag am Markt beobachtbarer Eingangsparameter bewertet werden. Demzufolge liegt eine Level 2-Bewertung vor. Voraussetzung hierfür ist, dass die beobachtbaren Eingangsparameter nicht wesentlich angepasst und keine nicht beobachtbaren Eingangsparameter verwendet werden müssen. Die Ermittlung des Fair Values erfolgt grundsätzlich durch Abzinsung der künftigen vertraglichen Zahlungsströme unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitadäquaten Marktzinssatzes.
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| FVPL | -275 | 311 |
| AC | -394 | -805 |
| FLAC | -2.292 | -401 |
Die Nettoverluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten resultierten insbesondere aus Marktwertänderungen. Die Nettoverluste bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten resultierten überwiegend aus Währungseffekten sowie Veränderungen von Wertberichtigungen. Die Nettoverluste bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich maßgeblich aus Zinseffekten aus der Effektivzinsmethode. Darüber hinaus wurden aufgrund der im Geschäftsjahr vorgenommenen Umfinanzierung die bisher bilanzierten Transaktionskosten aufwandswirksam ausgebucht. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen zur Finanzierung der Schaltbau Holding AG im Abschnitt "WESENTLICHE EREIGNISSE".
Im Geschäftsjahr und im Vorjahr liegen bzw. lagen keine Derivate vor, die als Sicherungsinstrument designiert wurden.
Die Gesamtzinserträge und -Aufwendungen der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente ergeben sich wie folgt:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Zinsertrag aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögens werten |
476 | 291 |
| Zinsaufwand aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Schulden | -7.730 | -5.945 |
| Gesamt | -7.253 | -5.654 |
In der Schaltbau-Gruppe werden mangels Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte und Schulden saldiert. Da in der Regel keine Globalverrechnungsverträge oder ähnliche Vereinbarungen existieren, besteht auch nicht die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen aufzurechnen. Derivative Transaktionen werden nach dem Deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte oder ISDA (International Swaps and Derivatives Association) abgeschlossen. Diese erfüllen nicht die Aufrechnungsvoraussetzungen nach IAS 32 Finanzinstrumente, da die Saldierung nur im Insolvenzfall durchsetzbar ist. Da die Derivate mit positiven Fair Values mit anderen Banken eingegangen wurden als Derivate mit negativen Fair Values, besteht zum Stichtag keine potentielle Aufrechnungsmöglichkeit im Falle der Insolvenz.
Das Risikomanagement für den gesamten Konzern wird zentral vom Mutterunternehmen gesteuert. Bestimmungen zur Risikomanagementpolitik, Sicherungsmaßnahmen und Dokumentationsanforderungen werden in einer Richtlinie von der zentralen Compliance-/Treasury-Abteilung festgelegt und in entsprechenden Prozessabläufen umgesetzt. Eine Überprüfung und Aktualisierung dieser Richtlinie erfolgt in regelmäßigen Abständen. Die Genehmigung der Richtlinie erfolgt durch den Vorstand. Der Schaltbau-Konzern ist aufgrund seiner operativen Tätigkeit Marktpreisrisiken (Fremdwährungs- und Zinsrisiken), Kreditausfallrisiken und dem Liquiditätsrisiko ausgesetzt.
Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos, in Einzelfällen zur Absicherung von Warenpreisrisiken aus der betrieblichen Tätigkeit und auch zur Sicherung von Zinsrisiken eingesetzt. Die Schaltbau-Gruppe besitzt weder derivative Finanzinstrumente zu spekulativen Zwecken, noch begibt sie solche.
Im Rahmen des Risikomanagements werden in der Schaltbau-Gruppe die Schwankungen der Zahlungsströme von geplanten Umsatzerlösen und Materialeinkäufen in Fremdwährung gegen das Währungsrisiko abgesichert. Die Absicherung erfolgt durch den Einsatz von Devisentermingeschäften mit einer Laufzeit von bis zu 18 Monaten. Devisenderivate werden stets zur Risikominderung eingesetzt, deren spekulativer Einsatz ist entsprechend der Konzernfinanzrichtlinie nicht zulässig. Das Exposure in den unterschiedlichen wesentlichen Währungspaaren (EURUSD, EURGBP, EURCNH, EURPLN) wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert.
Zum 31. Dezember 2021 bestanden mit Banken abgeschlossene Devisentermingeschäfte über (nominal) insgesamt TUSD 7.287, TPLN 47.039, TCNH 33.750 sowie TGBP 1.600. Im Vorjahr lagen Devisentermingeschäfte über TUSD 11.604, TPLN 19.604, TCNH 22.500 sowie TGBP 1.857 vor. Die Devisentermingeschäfte weisen im Geschäftsjahr eine Restlaufzeit von maximal 15 Monaten auf. Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr wurde hinsichtlich der Devisentermingeschäfte kein Hedge Accounting angewandt.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen valutieren zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen zu 59,5% in EUR (Vj. 45,1%), zu 22,0% in CNY (Vj. 23,9%), zu 6,4% in USD (Vj. 16,2%) und zu 9,6% in PLN (Vj. 12,0%).
Die Währungssensitivität für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen Vermögenswerten und Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Fremdwährung sowie für Derivate ist in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Wenn der Euro als funktionale Währung sich gegenüber den übrigen Währungen um 10 % auf- oder abgewertet hätte, ergäben sich in Bezug auf die nachfolgend genannten Währungsrelationen die folgenden Effekte auf das Ergebnis nach Ertragsteuern, jedoch keine Auswirkungen auf das Eigenkapital:
| Währungssensitivität Angaben in TEUR |
2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Euroaufwertung | Euroabwertung | Euroaufwertung | Euroabwertung | |
| +10% | -10% | +10% | -10% | |
| USD / EUR | 141 | -170 | -98 | 123 |
| CNY / EUR | 513 | -626 | 252 | -308 |
| PLN / EUR | -973 | 1.188 | -380 | 465 |
| GBP / EUR | 159 | -198 | 179 | -217 |
Für die Schaltbau-Gruppe entstehen Preisrisiken auch im Zusammenhang mit dem Bezug von Rohstoffen für die Fertigung der Produkte. Schaltbau setzt für die Produktion einiger Produkte Kupfer, Silber und Gold ein. Das Risiko von Preisänderungen ist unter anderem von folgenden Faktoren abhängig:
Zur Sicherung der Warenpreisrisiken werden in der Schaltbau-Gruppe Derivate auf Edelmetalle sowie Metalle eingesetzt. Abgesichert werden damit die Bezugspreise von Vorprodukten, welche in hohem Maße mit dem entsprechenden Metall bzw. den entsprechenden Edelmetallen korrelieren. Zum Stichtag bestehen Rohwarenderivate auf Kupfer, Gold und Silber. Zum Einsatz kommen Rohwarenswapgeschäfte. Das Warenpreisrisiko wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen.
Zum 31. Dezember 2021 wurde ein Warenwert von TEUR 1.743 (Vj. TEUR 994) für den Bezug von Silber, ein Warenwert von TEUR 1.565 (Vj. TEUR 795) für den Bezug von Gold sowie ein Warenwert von TEUR 1.791 (Vj. TEUR 42) für den Bezug von Kupfer abgesichert.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Wertänderung der Rohstoff-Derivate bei einer Veränderung des Silber-, Goldbzw. Kupferkurses um 10% zum 31. Dezember.
| Sensitivität Angaben in TEUR | 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| +10% | -10% | +10% | -10% | |
| Rohwarengeschäft (Gold) | +152 | -152 | +44 | -29 |
| Rohwarengeschäft (Silber) | +160 | -160 | +23 | -8 |
| Rohwarengeschäft (Kupfer) | +176 | -176 | 0 | 0 |
Darüber hinaus ist der Schaltbau-Konzern Zinsrisiken aus variabel verzinslichen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgesetzt. Das Zinsrisikomanagement verfolgt grundsätzlich das Ziel, den Zinsaufwand der Schaltbau-Gruppe zu reduzieren und Zinsrisiken zu begrenzen. Eingesetzt werden hier Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps und Zinsfloors) mit Banken, um die Verzinsung der Finanzverbindlichkeiten von variabel in fix zu wandeln. Das Zinsänderungsrisiko wird in regelmäßigen Abständen quantifiziert und bei Bedarf mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten gemindert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine wesentlichen Verfahrensanpassungen.
Zur Sicherung des Zinsrisikos waren zum Jahresende Zinsswaps mit einem Nominalwert von TEUR 27.000 (Vj. TEUR 30.000) im Bestand. Die Zinsswaps enthalten in 2021 auf der Receiver-Seite jeweils einen Zins-Floor von 0,00%. Im aktuellen Geschäftsjahr und im Vorjahr wurde kein Hedge Accounting angewandt.
Eine Zinssatzänderung von plus oder minus 100 Basispunkten, dies entspricht einer Zinssatzänderung von einem Prozentpunkt, hätte die nachfolgend dargestellten Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2021. Bei dem angegebenen Zinssatz handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittszins. Da kein Hedge Accounting angewandt wird ergeben sich keine Änderungen auf das Eigenkapital.
| Angaben in TEUR | Stand 31.12.2021 | + 100 Basispunkte | - 100 Basispunkte | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Markt | Zinssatz | Δ-Markt | GuV | Δ-Eigen | Δ-Markt | GuV | Δ-Eigen | |
| wert | wert | kapital | wert | kapital | ||||
| Zinsswap | 43 | 0,17 | 479 | 479 | 0 | -154 | -154 | 0 |
| Bankzinsen | 770 | -751 | ||||||
| Übrige Zinsen | 0 | 0 | ||||||
| Summe CF-Sensitivität | 1.249 | -905 |
| Angaben in TEUR | Stand 31.12.2020 | + 100 Basispunkte | - 100 Basispunkte | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Markt | Zinssatz | Δ-Markt | GuV | Δ-Eigen | Δ-Markt | GuV | Δ-Eigen | ||
| Zinsswap | wert -155 |
0,17 | wert 655 |
655 | kapital 0 |
wert -81 |
-81 | kapital 0 |
|
| Bankzinsen | -623 | +171 | |||||||
| Übrige Zinsen | 0 | 0 | |||||||
| Summe CF-Sensitivität | 32 | 90 |
Zum 31.12.2021 sind keine originären Finanzinstrumente im Bestand, die einem direkten Risiko aus der Umstellung der alternativen Benchmark-Zinssätze unterliegen. Indirekte Auswirkungen der IBOR-Reform ergeben sich jedoch durch die Umstellung der Bewertungsmethodik und der Diskontierungszinssätze auf die Overnight Index Swaps mit der Einstellung des USD LIBOR und GBP LIBOR. Hiervon sind Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen von 1.600 TGBP sowie 7.287 TUSD betroffen. Im neuen Geschäftsjahr ist zu erwarten vollumfänglich auf die neuen SOFR und SONIA basierten Zinssätze als Bewertungsinputparameter umzustellen.
Das Ausfallrisiko entsteht bei Bankguthaben, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerten und aus derivativen Finanzinstrumenten mit positiven Marktwerten. Das Kreditrisiko wird im Rahmen des Forderungsmanagements gesteuert. Hierzu werden für alle größeren Neukunden Auskünfte über deren Kreditwürdigkeit bei Kreditversicherungen eingeholt und entsprechend die Zahlungsmodalitäten festgelegt. Bei Bestandskunden erfolgt eine permanente Überprüfung des Zahlungsverhaltens. Treten Verschlechterungen ein, werden die Zahlungsmodalitäten angepasst und das Zahlungsverhalten der betroffenen Kunden genau überwacht. Zur Schadensbegrenzung oder zur Vermeidung von Totalausfällen werden Lieferrestriktionen wie Lieferstopps und Lieferungen nur gegen Vorauskasse verhängt. In geringem Umfang wird ein rollierender Forderungsbestand gegen Ausfall versichert. Erhaltene Anzahlungen mindern insbesondere im Projektgeschäft das totale Ausfallrisiko weiter. Vertragspartner von Geld- und Kapitalanlagen sowie derivativen Sicherungsinstrumenten sind Kontrahenten einwandfreier Bonität. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen zum Stichtag 51,3 % (Vj. 50,7 %) auf die fünf größten Debitoren.
| in TEUR | 1.1.2021 | dierungs kreis. |
Verbrauch | lösung | führung | / Sonst. | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus | |||||||
| Lieferungen und | -4.095 | -6 | 375 | 1.023 | -1.834 | -129 | -4.666 |
| Leistungen 1, 3 | |||||||
| Sonstige | 1 | -224 | |||||
| Forderungen 2 | -409 | 0 | 184 | 0 | 0 | ||
| Gesamt | -4.504 | -6 | 559 | 1.023 | -1.834 | -128 | -4.890 |
1 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den erwarteten Kreditverlusten über Laufzeit
Die Wertberichtigungen setzen sich wie folgt zusammen:
2 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den für 12 Monaten erwarteten Kreditverlusten
3 Im Berichtsjahr ist zusätzlich eine Einzelwertberichtigung in Höhe von TEUR 1.006 enthalten
Die Ausfallraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Geschäftsjahr nur geringfügig geändert. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der Forderungen. Gegen Ausfall wurden Forderungen in Höhe von TEUR 30.237 (Vj. TEUR 21.854) versichert.
Bei den "sonstigen Forderungen" liegt grundsätzlich ein geringes Kreditrisiko vor, da es sich bei diesen Forderungen überwiegend um Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen handelt. Es liegen ausreichend Informationen über die nichtkonsolidierten Tochterunternehmen und deren Zahlungsfähigkeit vor.
Risikovorsorgen für sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel sowie Vertragsvermögenswerte waren zum Bilanzstichtag unter Beachtung der Wesentlichkeit nicht zu bilden. Die Bruttobuchwerte entsprechen grundsätzlich den Bilanzwerten und sind der Risikoklasse eins zugeordnet. Bankkonten bestehen grundsätzlich bei renommierten Finanzinstituten.
123
Nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoratingklassen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021:
| Angaben in TEUR | Überfällig zum 31.12.2021 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nicht wert bis zu 30 |
31 bis 60 | 61 bis 90 | Bonitätsbe | |||||
| berichtigt | Tage | Tage | Tage | einträchtigt | Summe | |||
| Forderungen ohne | ||||||||
| Continuing Involve | 57.979 | 10.749 | 4.839 | 4.201 | 10.573 | 88.341 | ||
| ment Asset (brutto) | ||||||||
| Continuing Involve | - | - | - | - | - | 735 | ||
| ment Asset 1 | ||||||||
| Wertberichtigung | - | - | - | - | - | -4.666 | ||
| Forderungen aus Lie | ||||||||
| ferungen und Leistun | - | - | - | - | - | 84.410 | ||
| gen (netto) |
1Das Continuing Involvement Asset wird für Überleitungszwecke in der Tabelle ausgewiesen
Die Wertberichtigungen setzen sich im Vorjahr wie folgt zusammen:
| Angaben in TEUR | 1.1.2020 | Konsolidie rungskreis |
Ver brauch |
Auf lösung |
Zu führung |
Währung / Sonst. |
31.12.2020 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 |
-4.173 | -170 | 213 | 892 | -927 | 70 | -4.095 |
| Sonstige Forderungen 2 |
-938 | 0 | 752 | 1 | -225 | 1 | -409 |
| Gesamt | -5.111 | -170 | 965 | 893 | -1.152 | 71 | -4.504 |
1 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den erwarteten Kreditverlusten über Laufzeit
2 Die Wertberichtigung bemisst sich nach den für 12 Monaten erwarteten Kreditverlusten
Nachfolgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoratingklassen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2020:
| Angaben in TEUR | Überfällig zum 31.12.2020 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nicht wert berichtigt |
bis zu 30 Tage |
31 bis 60 Tage |
61 bis 90 Tage |
Bonitätsbe einträchtigt |
Summe | |||
| Forderungen ohne Continuing Involve ment Asset (brutto) |
55.995 | 5.972 | 4.834 | 2.028 | 7.473 | 76.302 | ||
| Continuing Involve ment Asset 1 |
- | - | - | - | - | 609 | ||
| Wertberichtigung | - | - | - | - | - | -4.095 | ||
| Forderungen aus Lie ferungen und Leistun gen (netto) |
- | - | - | - | - | 72.816 |
1Das Continuing Involvement Asset wird für Überleitungszwecke in der Tabelle ausgewiesen
Risikovorsorgen für sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel sowie Vertragsvermögenswerte waren im Geschäftsjahr und im Vorjahr unter Beachtung der Wesentlichkeit nicht zu bilden. Die Bruttobuchwerte entsprechen grundsätzlich den Bilanzwerten und sind der Risikoklasse eins zugeordnet. Bankkonten bestehen grundsätzlich bei renommierten Finanzinstituten.
Risiken aus der Schwankung von Zahlungsströmen werden durch die rollierende 12-Monats-Liquiditätsplanung frühzeitig erkannt.
Liquiditätsrisiken entstehen überwiegend aus Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Das Liquiditätsrisiko wird anhand von Bilanz- und Gewinn- und Verlust-Werten gesteuert. Dazu dient der monatliche Soll-/ Ist-Vergleich, der monatlich aktualisierte Plan für das aktuelle Jahr auf Monatsbasis sowie der zwei Folgejahre auf Jahresbasis. Oberste Prämisse ist dabei stets eine ausreichende Liquidität, damit allen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden kann, auch wenn Kundenzahlungen verspätet eintreffen sollten.
Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse aus originären finanziellen Verbindlichkeiten verteilen sich in 2021 wie folgt über die nächsten Jahre. Als Vergleichsgröße ist der jeweilige Buchwert angegeben.
| Angaben in TEUR | Buchwert | Summe Abflüsse |
bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | Mehr als 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasing) | 14.572 | 15.226 | 4.345 | 10.862 | 19 |
| Leasingverbindlichkeiten | 12.917 | 14.634 | 4.140 | 8.102 | 2.392 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen | |||||
| und Leistungen | 47.441 | 47.441 | 47.441 | 0 | 0 |
| Übrige Verbindlichkeiten (exkl. Derivate) | 133.389 | 137.792 | 137.771 | 21 | 0 |
| 208.319 | 215.093 | 193.697 | 18.985 | 2.411 |
Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse und -Zuflüsse für derivative finanzielle Verbindlichkeiten verteilen sich in 2021 wie folgt über die nächsten Jahre.
| Angaben in TEUR | Buchwert | Summe Abflüsse |
bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | Mehr als 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| Derivate - Auszahlung (-) | -12.341 | -12.099 | -242 | 0 | |
| Derivate - Einzahlung (+) | -279 | 11.982 | 11.776 | 206 | 0 |
| -279 | -359 | -323 | -36 | 0 |
Die potenziellen zukünftigen Zahlungsflüsse aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen für Leasingverhältnisse im Rahmen des IFRS 16 belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 48 (Vj. TEUR 1).
Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse aus originären finanziellen Verbindlichkeiten verteilen sich in 2020 wie folgt über die nächsten Jahre. Als Vergleichsgröße ist der jeweilige Buchwert angegeben.
| Angaben in TEUR | Buchwert | Summe Abflüsse |
bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | Mehr als 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasing) | 107.098 | 112.036 | 11.215 | 100.771 | 50 |
| Leasingverbindlichkeiten | 12.087 | 14.036 | 3.157 | 8.230 | 2.649 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen | |||||
| und Leistungen | 41.869 | 41.869 | 41.869 | 0 | 0 |
| Übrige Verbindlichkeiten (exkl. Derivate) | 22.637 | 22.637 | 22.266 | 370 | 1 |
| 183.691 | 190.578 | 78.507 | 109.371 | 2.700 |
Die voraussichtlichen undiskontierten Mittelabflüsse und -Zuflüsse für derivative finanzielle Verbindlichkeiten verteilen sich in 2020 wie folgt über die nächsten Jahre.
| Angaben in TEUR | Buchwert | Summe Abflüsse |
bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | Mehr als 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| Derivate - Auszahlung (-) | 279 | -6.130 | -5.929 | -201 | 0 |
| Derivate - Einzahlung (+) | 5.803 | 5.803 | 0 | 0 | |
| 279 | -327 | -126 | -201 | 0 |
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Sonstige finanzielle Verpflichtungen | ||
| Übrige Verpflichtungen | 42.887 | 6.117 |
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind unter Berücksichtigung des frühestmöglichen Kündigungstermins ermittelt. Die Mindestzahlungen verteilen sich wie folgt auf die künftigen Jahre: bis ein Jahr TEUR 39.782 (Vj. TEUR 4.095), ein bis fünf Jahre TEUR 3.030 (Vj. TEUR 2.013) und größer fünf Jahre TEUR 75 (Vj. TEUR 8).
Zum 31. Dezember bestehen Konzernbürgschaften in Höhe von TEUR 14.295 (Vj. TEUR 30.692) und Bank- und Versicherungsbürgschaften in Höhe von TEUR 11.599 (Vj. TEUR 37.476). Für ausgereichte Bürgschaften bestehen zum Stichtag Rückstellungen für die drohende Inanspruchnahme in Höhe von TEUR 1.945 (Vj. TEUR 3.523). Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme aus den ausgereichten Bürgschaften wird für die Bürgschaften, für die keine Rückstellungen gebildet wurden, zwischen 0% und kleiner 10% eingeschätzt.
Den produkt- und markenorientierten Segmentbezeichnungen sind jeweils die Unternehmenseinheiten zugeordnet, die ihren überwiegenden Umsatz mit den Produkten generieren, die der jeweiligen Segmentbezeichnung zuzuordnen sind. Eine kurze Beschreibung der Segmente "Schaltbau", "Bode", "Pintsch" sowie "SBRS" ist im Abschnitt "(1) UMSATZERLÖSE" enthalten. Eine Zusammenfassung von Segmenten wurde im Vorjahr und im Berichtsjahr nicht durchgeführt.
Als finanzielle Leistungsindikatoren für den Konzern und die Segmente hat die Schaltbau Holding AG den Auftragseingang als operativen Frühindikator, den Umsatz sowie das Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) definiert. Ab dem Geschäftsjahr 2022 wird das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis als finanzieller Leistungsindikator durch das Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen (Adjusted EBITDA) ersetz werden.
Grundsätzlich werden Materialverkäufe zwischen Konzernunternehmen zu Marktpreisen verrechnet. Zu verrechnende Kosten werden an Konzernunternehmen weitergegeben.
Die Spalte "Holding, Sonstige Konsolidierung" umfasst die Geschäftstätigkeit der Holding. Diese ist geprägt durch die Finanzierungsfunktion der Holding für die Gruppe sowie die ertragsteuerliche Organschaft in Deutschland. Diese Aufwendungen werden nicht an die betroffenen Tochterunternehmen weiter belastet. Weiter belastet werden dagegen Aufwendungen für zentrale Dienste, wie etwa das SAP System. Die Rechnungslegungsgrundsätze in der Segmentberichterstattung entsprechen denen im Konzern-Abschluss.
| Angaben in TEUR | Vermögen | Investitionen | Außenumsatz | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Deutschland | 357.837 | 234.340 | 34.594 | 16.083 | 219.546 | 182.409 | |
| Übrige EU Länder | 118.889 | 112.530 | 5.274 | 4.914 | 168.694 | 177.269 | |
| Übrige europäische Länder | 0 | 0 | 0 | 0 | 59.959 | 59.142 | |
| Asien | 45.559 | 42.344 | 180 | 608 | 45.950 | 50.086 | |
| Nordamerika | 25.128 | 22.622 | 799 | 46 | 30.758 | 32.376 | |
| Sonstige Länder | 0 | 0 | 0 | 0 | 672 | 1.061 | |
| 547.413 | 411.836 | 40.847 | 21.651 | 525.579 | 502.343 |
| Angaben in TEUR | Umsatzerlöse | Angaben in TEUR | EBIT | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Gesamtumsatz der Segmente | 528.757 | 505.942 | Gesamt EBIT der Segmente | 43.539 | 30.533 |
| Übrige Umsätze | 22 | 3.407 | Übriges EBIT | -16.676 | -8.591 |
| Konsolidierung | -3.199 | -7.006 | Konsolidierung | -235 | -219 |
| Umsatzerlöse gemäß | EBIT gemäß Gewinn- und | 21.722 | |||
| Gewinn- und Verlustrechnung | 525.579 | 502.343 | Verlustrechnung | 26.628 |
| Angaben in TEUR Vermögen |
Angaben in TEUR | Schulden | |||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Gesamtes Segmentvermögen | 526.861 | 444.359 | Gesamte Segmentschulden | 379.510 | 307.474 |
| Übriges Vermögen | 310.716 | 191.598 | Übrige Schulden | 215.658 | 156.542 |
| Konsolidierung | -290.163 | -224.121 | Konsolidierung | -208.755 | -142.914 |
| Konzernvermögen gemäß | 547.413 | 411.836 | Konzernschulden gemäß | 386.413 | 321.102 |
| Bilanz | Bilanz |
Die "Übrigen Umsatzerlöse" beinhalten im Vorjahr nahezu vollständig Umsatzerlöse der Schaltbau Holding AG für Dienstleistungen im IT-Bereich gegenüber Tochterunternehmen. Diese werden zusammen mit den Umsatzerlösen zwischen den Segmenten in der Erfolgskonsolidierung eliminiert. Erlöse aus IT-Leistungen der Schaltbau Holding AG gegenüber ihren Tochterunternehmen werden für Zwecke der Erstellung des Konzernabschlusses ab dem Geschäftsjahr 2021 als sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst.
Das "Übrige EBIT" umfasst im Wesentlichen die Aufwendungen der Schaltbau Holding AG für Personal, nicht weiterbelasteten Materialaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen und sonstige Steuern.
Das "Übrige Vermögen" besteht zum größten Teil aus den Forderungen der Schaltbau Holding AG gegenüber verbundenen Unternehmen im Rahmen der Finanzierungstätigkeit. Diese Forderungen werden mittels der Schuldenkonsolidierung mit weiteren Forderungen zwischen den Segmenten eliminiert.
Die "Übrigen Schulden" setzen sich im Wesentlichen aus Finanzverbindlichkeiten, Pensionsrückstellungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen der Schaltbau Holding AG zusammen. Letztere werden wiederum mittels der Schuldenkonsolidierung, zusammen mit weiteren Verbindlichkeiten zwischen den Segmenten, eliminiert.
| Angaben in TEUR | SCHALTBAU | BODE | PINTSCH | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Auftragseingang (mit Dritten) | 163.974 | 139.338 | 249.296 | 250.859 | 100.600 | 112.092 | |
| Umsatzerlöse | 154.554 | 140.949 | 238.609 | 258.707 | 82.174 | 75.791 | |
| — davon mit Dritten |
152.752 | 139.465 | 237.672 | 257.303 | 82.174 | 75.791 | |
| — davon mit anderen Segmenten |
1.801 | 1.485 | 937 | 1.404 | 0 | 0 | |
| Auftragsbestand (mit Dritten) | 110.508 | 95.571 | 303.074 | 297.304 | 106.751 | 89.740 | |
| EBITDA1 | 31.668 | 31.268 | 14.496 | 10.375 | 10.180 | 5.873 | |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 2 | 24.637 | 19.694 | 8.137 | 4.245 | 7.817 | 3.908 | |
| Ergebnis aus at equity-bilanzierten Unternehmen | 0 | 0 | 265 | -321 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Beteiligungsergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Zinsertrag | 356 | 186 | 417 | 108 | 483 | 211 | |
| Zinsaufwand | -2.007 | -1.985 | -2.997 | -3.041 | -827 | -639 | |
| Ertragsteuern | -3.275 | -3.162 | 124 | -445 | -2.229 | -530 | |
| Segmentergebnis / Konzernjahresergebnis | -922 | 3.111 | 5.947 | 546 | 5.245 | 2.950 | |
| Investitionen in Finanzanlagen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Investitionen 3 | 25.154 | 8.596 | 8.421 | 9.875 | 6.813 | 2.081 | |
| Abschreibungen 3 | -7.031 | -11.548 | -6.359 | -6.130 | -2.362 | -1.964 | |
| Wertminderungen (ohne Finanzanlagen) | -661 | -1.650 | -1.035 | -409 | -1.731 | -2.124 | |
| Wertaufholung (ohne Finanzanlagen) | 255 | 575 | 638 | 376 | 67 | 266 | |
| Übrige wesentliche zahlungsunwirksame Posten | -6.992 | -6.470 | -3.376 | -7.816 | -5.993 | -2.659 | |
| Segmentvermögen 4 | 192.826 | 164.866 | 159.397 | 162.907 | 149.926 | 92.259 | |
| At equity-bilanzierte Beteiligungen | 0 | 0 | 708 | 2.154 | 0 | 0 | |
| Investiertes Kapital/Capital employed 5 | 145.569 | 117.176 | 122.436 | 126.473 | -5.713 | 21.895 | |
| Segmentschulden 6 | 138.586 | 110.327 | 105.699 | 114.876 | 113.355 | 61.431 | |
| Mitarbeiter (durchschnittlich) | 860 | 851 | 1.348 | 1.392 | 381 | 340 | |
| EBIT Marge in %7 | 15,9 | 14,0 | 3,4 | 1,6 | 9,5 | 5,2 |
1 Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
2 Ergebnis vor Zinsen und Steuern
3 In / von immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen
4Bilanzsumme
5 Working Capital (Vorräte + Ford. LuL - erhalt. Anz. - Verb. LuL) zuzüglich langfristiges Vermögen ohne latente Steueransprüche und ohne als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
6Fremdkapital
7 EBIT / Umsatzerlöse
| SBRS | Zwischensumme | Holding, Sonstige Konsolidierung |
Schaltbau-Gruppe | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| 42.170 | 35.965 | 556.039 | 538.254 | 22 | 20 | 556.062 | 538.274 | |
| 53.420 | 30.494 | 528.757 | 505.942 | -3.178 | -3.598 | 525.579 | 502.343 | |
| 52.959 | 29.764 | 525.558 | 502.323 | 22 | 20 | 525.579 | 502.343 | |
| 461 | 730 | 3.199 | 3.618 | -3.199 | -3.618 | 0 | 0 | |
| 19.762 | 30.917 | 540.094 | 513.533 | 0 | 0 | 540.094 | 513.533 | |
| 3.140 | 2.857 | 59.484 | 50.373 | -15.755 | -7.663 | 43.729 | 42.710 | |
| 2.947 | 2.685 | 43.539 | 30.533 | -16.911 | -8.810 | 26.628 | 21.722 | |
| 0 | 0 | 265 | -321 | 0 | 0 | 265 | -321 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 1.256 | 505 | -354 | -212 | 902 | 293 | |
| -432 | -261 | -6.263 | -5.927 | -2.267 | -1.250 | -8.530 | -7.177 | |
| 104 | -763 | -5.276 | -4.900 | -1.859 | -3.954 | -7.135 | -8.854 | |
| -648 | 1.661 | 9.622 | 8.268 | 2.509 | -2.605 | 12.130 | 5.663 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 185 | 340 | 40.573 | 20.892 | 272 | 761 | 40.845 | 21.653 | |
| -192 | -172 | -15.945 | -19.814 | -1.156 | -1.148 | -17.101 | -20.962 | |
| -2.505 | -207 | -5.931 | -4.391 | 0 | 0 | -5.931 | -4.391 | |
| 84 | 13 | 1.045 | 1.230 | 0 | 0 | 1.045 | 1.230 | |
| -2.592 | -3.514 | -18.953 | -20.459 | -8.819 | -5.849 | -27.772 | -26.308 | |
| 24.712 | 24.327 | 526.861 | 444.359 | 20.552 | -32.523 | 547.413 | 411.836 | |
| 0 | 0 | 708 | 2.154 | 0 | 0 | 708 | 2.154 | |
| 16.608 | 14.123 | 278.899 | 279.667 | -11.407 | -10.173 | 267.492 | 269.494 | |
| 21.870 | 20.840 | 379.510 | 307.474 | 6.904 | 13.628 | 386.413 | 321.102 | |
| 83 | 73 | 2.672 | 2.656 | 27 | 29 | 2.699 | 2.685 | |
| 5,5 | 8,8 | 5,1 | 4,3 |
Zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen einerseits und den Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen, den nicht konsolidierten Unternehmen sowie den verbundenen Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe andererseits stattgefundene, zu marküblichen Bedingungen durchgeführten Transaktionen, werden nachstehend aus Sicht der vollkonsolidierten Unternehmen aufgeführt:
| Volumen der erbrachten | Volumen der in Anspruch | |||
|---|---|---|---|---|
| Angaben in TEUR | Leistungen | genommenen Leistungen | ||
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| Gemeinschaftsunternehmen | ||||
| — Lieferungen und Leistungen |
271 | 3 | -22 | 0 |
| — Sonstige Beziehungen |
0 | 0 | -6 | 0 |
| Assoziierte Unternehmen | ||||
| — Lieferungen und Leistungen |
76 | 171 | 0 | -3 |
| — Sonstige Beziehungen |
0 | 0 | -5 | -19 |
| Nichtkonsolidierte Unternehmen | ||||
| — Lieferungen und Leistungen |
4.667 | 5.611 | -16 | -11 |
| — Sonstige Beziehungen |
143 | 59 | -27 | -39 |
| Verbundene Unternehmen außerhalb | ||||
| der Schaltbau-Gruppe | ||||
| — Lieferungen und Leistungen |
0 | 0 | 0 | 0 |
| — Sonstige Beziehungen |
0 | 0 | 0 | 0 |
Zum Bilanzstichtag bestanden aus Sicht der vollkonsolidierten Unternehmen folgende geschäftsüblichen Forderungen und Verbindlichkeiten die im Wesentlichen aus dem Warenverkehr stammen.
| Angaben in TEUR | Forderungen und sonstige Vermögenswerte |
Verbindlichkeiten | ||
|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| Gemeinschaftsunternehmen | 286 | 0 | 161 | 252 |
| Assoziierte Unternehmen | 5 | 223 | 0 | 0 |
| Nichtkonsolidierte Unternehmen | 1.351 | 2.161 | 1.622 | 907 |
| Unternehmen außerhalb der Schaltbau-Gruppe | 0 | 0 | 114.114 | 0 |
Die Finanzierung der Schaltbau-Gruppe erfolgt seit Oktober 2021 durch die unmittelbare Gesellschafterin VOBI. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt "(25) VERBINDLICHKEITEN".
Bezüglich der Angaben zu "Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen" verweisen wir auf den Abschnitt "(34) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND".
Schaltbau fokussiert sich im Hinblick auf das Kapitalmanagement im Wesentlichen auf die Verbesserung des Konzerneigenkapitals und das Einhalten eines aus Ratinggesichtspunkten angemessenen Verschuldungskoeffizienten (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Darlehensverbindlichkeit ggü. VOBI / EBITDA). Satzungsmäßige Kapitalerfordernisse liegen nicht vor. Das Konzerneigenkapital ist insbesondere durch die im Geschäftsjahr ausgegebene Pflichtwandelanleihe um TEUR 70.265 auf TEUR 161.000 gestiegen. Bei einer um 32,9 % gestiegenen Bilanzsumme hat sich die Konzerneigenkapitalquote von 22,0 % auf 29,4 % verbessert. Der Verschuldungskoeffizient (Nettobankverbindlichkeiten inkl. Darlehensverbindlichkeit ggü. VOBI / EBITDA) hat sich deutlich aufgrund der nun vorliegenden negativen Nettobankverbindlichkeiten (Forderung) sowie einem gestiegenen EBITDA im Vergleich zum Vorjahr verringert. Er beträgt jetzt -0,1 (Vj. 1,6). Im Übrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Lagebericht zur "Vermögens- und Finanzlage im Konzern".
Die Angabe externer Mandate von ausgeschiedenen Vorständen und Aufsichtsräten erfolgt nur bezogen für den Zeitraum, in dem die Vorstände und Aufsichtsräte für Schaltbau tätig waren.
Vorstände
| Dr. Jürgen Brandes | Mitglied des Beirats | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Vorstandsvorsitzender, CEO (seit 1. April 2020) |
Smart battery solutions GmbH, Kleinostheim (seit 1. Januar 2020) | ||||
| Aufsichtsrat | |||||
| Flender GmbH, Bocholt (seit März 2021) | |||||
| Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit Dezember 2021) | |||||
| Steffen Munz | Aufsichtsrat | ||||
| Finanzvorstand, CFO | Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit Dezember 2021) | ||||
| (seit 1. März 2021) | |||||
| Volker Kregelin | Keine externen Mandate | ||||
| Mitglied des Vorstands | |||||
| (bis 31. Dezember 2021) | |||||
| Prof. Dr. Thorsten Grenz | Geschäftsführer | ||||
| Finanzvorstand, CFO | KIMBRIA Gesellschaft für Beteiligung und Beratung mbH (seit 18. Okto | ||||
| (bis 28. Februar 2021) | ber 2013) | ||||
| Unternehmensberater | Aufsichtsrat | ||||
| Drägerwerk AG & Co. KGaA (seit 9. Mai 2008) | |||||
| Drägerwerk Verwaltungs AG (seit 9. Mai 2008) | |||||
| Dräger Safety AG & Co KGaA (seit 9. Mai 2008) | |||||
| Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck (seit 9. Mai 2008) | |||||
| CREDION AG (seit 28. Februar 2019) | |||||
| Dr. Friedel Drees | Aufsichtsrat | ||
|---|---|---|---|
| Vorsitzender | Atotech Ltd, Berlin (seit 6. Januar 2021) | ||
| (seit 26. Oktober 2021) | Flender GmbH, Bocholt (seit 10. März 2021) | ||
| Willi Westenberger | Aufsichtsrat | ||
| (seit 26. Oktober 2021) | Flender GmbH, Bocholt (seit 2021) | ||
| Vanessa Lemmer | Aufsichtsrat | ||
| (von 26. Oktober 2021 bis 21. Februar | Flender GmbH, Bocholt (seit 10. März 2021) | ||
| 2022) | |||
| Wilko Andreas Stark | Aufsichtsrat | ||
| (seit 26. Oktober 2021) | Sono Group N.V., München (seit 2021) | ||
| Flender GmbH, Bocholt (seit 2021) | |||
| ZKW Group GmbH, Wieselburg, Österreich (seit 2021) | |||
| Altech Advanced Materials AG, Heidelberg (seit 2020) | |||
| Mitglied des Beirat | |||
| Kromberg & Schubert GmbH & Co. KG, Renningen (seit 2020) | |||
| Achim Stey | Mitglied | ||
| Mitglied | Betriebsrat der Bode - Die Tür GmbH, Kassel | ||
| (seit 26. Juni 2018) | (seit 30. Januar 2014) | ||
| Konzernbetriebsrat der Schaltbau Holding AG, München | |||
| Arbeitnehmervertreter | (seit 18. Mai 2014) | ||
| Aufsichtsrat | |||
| Bode - Die Tür GmbH, Kassel (seit 11. November 2021) | |||
| Herbert Treutinger | Vorsitzender | ||
| Stellvertretender Vorsitzender | Konzernbetriebsrat der Schaltbau Holding AG, München | ||
| (seit 1. September 2020) | (seit 8. Juni 2017) | ||
| Arbeitnehmervertreter | Mitglied | ||
| Betriebsrat der Schaltbau GmbH, München | |||
| Stéphane Rambaud-Measson | Mitglied des Beirats | ||
| Vorsitzender | eolos GmbH, Berlin | ||
| (von 28. Mai 2021 bis 26. Oktober 2021) | |||
| Aufsichtsrat | |||
| Recycleye Ltd., London, England | |||
| Geschäftsführender Gesellschafter | |||
| SRM Invest Verwaltungs GmbH/SRM Invest Holding GmbH & Co. KG, Ber | |||
| lin (seit 2016) | |||
| Prof. Dr. Thorsten Grenz | Geschäftsführer | ||
|---|---|---|---|
| Stellvertretender Vorsitzender | KIMBRIA Gesellschaft für Beteiligung und Beratung mbH, Berlin (seit 18. Oktober 2013) |
||
| (von 1. März 2021 bis 26. Oktober 2021) | |||
| Unternehmensberater | Aufsichtsrat | ||
| Drägerwerk AG & Co. KGaA, Lübeck (seit 9. Mai 2008) | |||
| Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck (seit 9. Mai 2008) | |||
| Dräger Safety AG & Co KGaA, Lübeck (seit 9. Mai 2008) | |||
| Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck (seit 9. Mai 2008) | |||
| CREDION AG, Hamburg (seit 28. Februar 2019) | |||
| Sebastian Reppegather | Senior Investment Director / Head of Listed Investments bei der Luxem | ||
| (von 28. Mai 2021 bis 26. Oktober 2021) | part S.A., Leudelange, Luxemburg | ||
| Mitglied des Verwaltungsrats | |||
| SNP Schneider-Neureither & Partner SE, Heidelberg (seit Juni 2021) | |||
| Florian Martin Schuhbauer | Mitglied des Aufsichtsrats | ||
| (von 28. Mai 2021 bis 26. Oktober 2021) | PNE AG, Cuxhaven (seit Mai 2017) | ||
| NFON AG, München (seit Dezember 2019) | |||
| Vita 34 AG, Leipzig (seit Juli 2020) | |||
| Geschäftsführer | |||
| Active Ownership Capital S.á r.l., Luxemburg | |||
| Director | |||
| Active Ownership Fund SICAV-FIS SCS, Luxemburg | |||
| Dr. Hans Fechner | Mitglied des Beirats | ||
| Vorsitzender | Auma Riester GmbH & Co KG, Müllheim (seit 2017) | ||
| (bis 28. Mai 2021) | Granulat GmbH (seit Juni 2018) | ||
| Unternehmensberater | Mitglied des Regionalbeirats | ||
| Deutsche Bank, Düsseldorf (seit 2004) | |||
| Jeannine Pilloud | Vorstand | ||
| Mitglied | Ascom Holding AG, Schweiz (seit 1. August 2019) | ||
| (bis 28. Mai 2021) | |||
| Mitglied des Verwaltungsrats | |||
| Salt Mobile AG, Schweiz (seit Juni 2018) | |||
| Fehr Advice & Partners AG, Zürich, Schweiz (seit März 2019) |
| Andreas Knitter | Mitglied des Aufsichtsrats | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Beacon Rail Lux Holdings S.à r.l. Luxemburg (bis September 2020) | |||||
| Mitglied | Dellner Couplers AB, Schweden (seit April 2019) | ||||
| (bis 28. Mai 2021) | Schréder S.A., Büssel, Belgien (seit Mai 2020) | ||||
| Unternehmensberater | Mitglied des Beirats | ||||
| Keolis Deutschland GmbH & Co. KG (seit 2017) | |||||
| The Signalling Company, Brüssel (seit Oktober 2018) | |||||
| OpenCapacity Ltd., London (seit Oktober 2020) | |||||
| Gokind AB, Stockholm, Schweden (seit September 2020) | |||||
| Dr. Günter Pferdmenges | Vorstand | ||||
| WP, StB | Treuhand- und Revisions-Aktiengesellschaft, Niederrhein, Krefeld (seit | ||||
| Mitglied | 2009) | ||||
| (bis 1. März 2021) | |||||
| Geschäftsführer | |||||
| W.H.S. Vermögensverwaltungs GmbH, Hamburg (seit 2019) | |||||
| Mitglied des Beirats | |||||
| AUMA Riester GmbH & Co. KG, Müllheim (seit 2003) | |||||
Im Zusammenhang mit den Terms & Conditions (IAS 24.18) verweisen wir auf den Abschnitt "VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT" im Lagebericht.
Nachfolgende Tabelle enthält die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erfolgsunabhängige Bezüge | 1.065 | 1.424 |
| Erfolgsabhängige Bezüge | 2.861 | 1.503 |
| Gesamtbezüge | 3.926 | 2.927 |
Für das Geschäftsjahr 2021 betrugen die Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands insgesamt TEUR 3.926 (Vorjahr: TEUR 2.927). Darin enthalten sind Sachbezüge aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung. Diese Sachbezüge werden von den einzelnen Vorstandsmitgliedern versteuert. Die Gesamtbezüge teilen sich auf in einen Betrag von TEUR 1.065 (Vorjahr: TEUR 1.424) für erfolgsunabhängige Teile und in einen Betrag von TEUR 2.861 (Vorjahr: TEUR 1.503) für erfolgsbezogene Teile. Insgesamt war zum Bilanzstichtag 2021 ein Betrag von TEUR 3.926 (Vorjahr: TEUR 1.768) als Rückstellung für erfolgsbezogene Vergütungsbestandteile erfasst, davon TEUR 2.939 kurzfristig und TEUR 437 langfristig. Insgesamt ist im Gesamtbetrag ein Anteil für langfristige Vergütung von TEUR 152 enthalten.
Vor Aufnahme seiner regulären Tätigkeit als Finanzvorstand hat die Gesellschaft mit Herrn Munz eine Vereinbarung für die Dauer vom 8. Januar 2021 bis 28. Februar 2021 abgeschlossen. Gegenstand dieser Vereinbarung war die Unterstützung bei kaufmännischen Sachverhalten. Hierfür wurden insgesamt T€ 18 vergütet.
Aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsvertrages wurden TEUR 1.778 (Vorjahr: TEUR 0) erfasst. In dieser Höhe besteht zum Stichtag eine Rückstellung.
Kredite wurden im Geschäftsjahr 2021 weder an Vorstands- noch Aufsichtsratsmitglieder gewährt.
Nachfolgende Tabelle enthält die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene:
| Angaben in TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erfolgsunabhängige Bezüge | 48 | 72 |
| Gesamtbezüge | 48 | 72 |
Die Verträge der Vorstandsmitglieder enthalten keine Zusagen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit. Die Gesamtbezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebenen beliefen sich auf insgesamt TEUR 48 (Vorjahr: TEUR 72). Für diesen Personenkreis sind Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 332 (Vorjahr: TEUR 412) gebildet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gesamtbezüge der Aufsichtsräte:
| Angaben in TEUR | 2020 | |
|---|---|---|
| Grundvergütung für Vorjahr | 225 | 225 |
| Vergütung für Tätigkeit in Ausschüssen | 137 | 166 |
| Vergütung für zusätzlich abrechenbarem Zeitaufwand | 57 | |
| Gesamtbezüge | 430 | 448 |
Unter Berücksichtigung der Grundvergütung, der Vergütung für Präsenzsitzungen der Ausschüsse, der zusätzlichen Vergütung und des zusätzlichen Zeitaufwands ergibt sich eine Gesamtvergütung von TEUR 430 (Vorjahr: TEUR 448). Dabei hat der Aufsichtsrat nach Verfestigung der COVID-19-Pandemie auf seiner 170. Sitzung vom 20. März 2020 beschlossen, Videokonferenzen zukünftig abrechnungstechnisch wie Präsenzsitzungen zu behandeln.
Im Rahmen der Wahrnehmung seiner Aufsichtsratstätigkeit, hat der Aufsichtsrat in 2021 für Unterstützungsleistungen externe Berater hinzugezogen. Hierfür sind im Berichtsjahr insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 191 angefallen. Die Unterstützungsleistungen wurden u.a. von der Treuhand- und Revisions-Aktiengesellschaft Niederrhein Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Treuhand Niederrhein), mit Sitz in Krefeld, in Höhe von TEUR 113 erbracht.
Im Geschäftsjahr 2021 gelten folgende Personen nach IAS 24.9 bis zu ihrem Ausscheiden als nahestehende Personen:
Mit Datum vom 15. Dezember 2020 hat die Gesellschaft mit dem ehemaligen Vorstand Herrn Dr. Köhler eine Vereinbarung für die Dauer vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021 abgeschlossen. Gegenstand der Vereinbarung waren noch zu terminierende Reisen zu Geschäftspartnern im In- und Ausland. Hierauf entfallende Unterstützungsleistungen wurden in Höhe von T€ 65 erbracht.
Die Gesellschaft hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Diese sieht im Hinblick auf die Größenordnung der Vergütung für den Aufsichtsrat keinen Selbstbehalt vor. Ein Selbstbehalt für den Vorstand ist seit dem Jahr 2010 vertraglich vereinbart.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die von Vorständen und Aufsichtsräten gehaltenen Aktien an der Schaltbau Holding AG:
| Aktien (Anzahl) | 01.01.2021 | Zugänge | Verkäufe | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|
| Vorstände | ||||
| Dr. Jürgen Brandes | 1.625 | 3.661 | 5.286 | 0 |
| Steffen Munz | 0 | 6.931 | 6.931 | 0 |
| Aufsichtsrat | ||||
| Stéphane Ramboud-Measson | 9.759 | 0 | 9.759 | 0 |
| Sonstige meldepflichtige Eigengeschäfte | ||||
| Acitve Ownership Fund SICAV-FIS SCS | 720.923 | 415.379 | 1.136.302 | 0 |
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Schaltbau Holding AG sowie ihnen nahestehenden Personen sind gemäß den in den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen genannten Voraussetzungen verpflichtet, den Handel mit Schaltbau-Aktien mitzuteilen. Im Berichtsjahr hat die Schaltbau Holding AG folgende Mitteilungen erhalten, die der nachfolgenden Tabelle entnommen werden können.
| Meldepflichtige Führungsperson |
Funktion | Datum Transak tion |
Art der Transaktion | Aggregierter Preis |
Aggregiertes Volumen |
Ort |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Dr. Jürgen Brandes | Vorstand | 08. Mrz | Erwerb von 1.500 Aktien | EUR 30,70 | EUR 46.050,00 | Xetra |
| Dr. Jürgen Brandes | Vorstand | 10. Mrz | Erwerb von 549 Aktien | EUR 30,70 | EUR 16.867,70 | Xetra |
| Dr. Jürgen Brandes | Vorstand | 12. Mrz | Erwerb von 612 Aktien | EUR 32,50 | EUR 19.882,47 | Xetra |
| Steffen Munz | Vorstand | 15. Mrz | Erwerb von 2.000 Aktien | EUR 34,39 | EUR 68.780,40 | Xetra |
| Steffen Munz | Vorstand | 31. Mrz | Erwerb von 2.000 Aktien | EUR 33,48 | EUR 66.958,00 | Xetra |
| Steffen Munz | Vorstand | 06. Apr | Erwerb von 2.000 Aktien | EUR 32,24 | EUR 64.489,20 | Xetra |
| Volker Kregelin | Vorstand | 04. Jun | Erwerb von 802 Aktien | EUR 37,75 | EUR 30.275,50 | Xetra |
| Stéphane Rambaud Measson |
Aufsichtsrat | 11. Aug | Verkauf von 9.759 Aktien | EUR 54,80 | EUR 534.793,20 | Xetra |
| Active Ownership Fund SICAV-FIS SCS |
Sonstige | 26. Aug | Erwerb von 415.379 Aktien | EUR 29,00 | EUR 12.045.991,00 | Xetra |
| Steffen Munz | Vorstand | 27. Aug | Erwerb von 931 Aktien | EUR 32,24 | EUR 26.999,00 | Xetra |
| Dr. Jürgen Brandes | Vorstand | 30. Aug | Erwerb von 1.000 Aktien | EUR 29,00 | EUR 29.000,00 | Xetra |
| Volker Kregelin | Vorstand | 05. Okt | Verkauf von 802 Aktien | EUR 53,50 | EUR 42.907,00 | Xetra |
| Steffen Munz | Vorstand | 05. Okt | Verkauf von 6.931 Aktien | EUR 53,50 | EUR 370.808,50 | Xetra |
| Dr. Jürgen Brandes | Vorstand | 05. Okt | Verkauf von 5.285 Aktien | EUR 53,50 | EUR 282.747,50 | Xetra |
| Active Ownership Fund SICAV-FIS SCS |
Sonstige | 28. Okt | Verkauf von 1.136.302 Aktien | EUR 53,50 | EUR 60.792.157,00 | Xetra |
Der Aktienerwerb erfolgte privat und stellt keine Vergütung der Vorstände seitens der Schaltbau Holding AG dar.
Ausgewählten Führungskräften sowie Mitgliedern des Managements (zusammen: Manager) wurde ein indirektes Investment in die CEP V Voltage 2 S.à r.l,, welche wiederum indirekte Hauptaktionärin der Schaltbau Holding AG ist, durch die obersten Eigentümer der CEP V Voltage 2 S.à r.l. gewährt.
Zwei Beteiligungsprogramme wurden für diesen Zweck aufgesetzt, aufgrund dessen die Manager indirekt an der Wertentwicklung der CEP V Voltage 2 S.à r.l. partizipieren können. Der Betrag dieses Beteiligungsprogrammes der Manager repräsentiert 1,2 % (bzw. für key management personal 1,0%) an den Anteilen der CEP V Voltage 2 S.à r.l. (und damit indirekt an der Schaltbau Holding AG 1,0 % bzw. für key management personal 0,8%). Die Beteiligung wurde zum Fair Value erworben. Im Fall eines Exits (z.B. Verkauf oder Börsengang der CEP V Voltage 2 S.à r.l.) haben die Manager das Recht und die Pflicht, die Anteile zu den gleichen Bedingungen wie der Hauptaktionär zu verkaufen. Sofern der Manager vor dem Exit ausscheidet, kann sein Anteil vom Hauptaktionär zurückerworben werden.
Da die CEP V Voltage 2 S.à r.l. keine Verpflichtung mit den Managern eingegangen ist, wird dieses Beteiligungsprogramm als equity-setteld plan gem. IFRS 2 bilanziert. Am Tag der Gewährung des Programms ergibt sich kein positiver beizulegende Zeitwert der Beteiligung im Sinne von IFRS 2. Der beizulegende Zeitwert wird anhand eines Optionspreismodells auf der Grundlage von Marktwerten oder einer Unternehmensbewertung ermittelt.
Daher ist im Abschluss der Schaltbau Holding AG kein Aufwand für das Beteiligungsprogramm erfasst.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) wurde zuletzt am 17. Dezember 2021 abgegeben und ist den Aktionären dauerhaft auf der Internetseite der Gesellschaft https://ir.schaltbaugroup.com/websites/schaltbau/German/5300/entsprechenserklaerung.html zugänglich gemacht worden.
Dem zwischen Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH, München, im Dezember 2021 abgeschlossene Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wurde im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung vom 3. Februar 2022 zugestimmt.
Aufgrund der im Januar 2022 abgeschlossenen Ergänzungsvereinbarung zum zwischen der Schaltbau Holding AG und der Voltage BidCo GmbH im Oktober vereinbarten Darlehensvertrag, verzichtet die VOBI auf das Recht eine vorzeitige Rückzahlung der Darlehenssumme bis einschließlich 31. Dezember 2023 einfordern zu können.
Im Zusammenhang mit dem im Februar 2022 aufgekommenen Russland-Ukraine-Konflikt sind die Auswirkungen auf die gesamte Schaltbau-Gruppe derzeit insgesamt noch nicht absehbar. Im Rahmen einer durchgeführten Analyse geht das Management aktuell von einem geringen Risiko in Bezug auf die Auswirkungen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Für weiter Informationen verweisen wir auf die Risikoberichterstattung im Konzern-Lagebericht.
Weitere wesentliche Ereignisse, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.
Das im Berichtsjahr erfasste Honorar des Abschlussprüfers, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, setzt sich wie folgt zusammen:
| Angaben in TEUR | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Abschluss- und Konzern-Abschlussprüfungsleistungen | 513 | 546 |
| Steuerberatungsleistungen | 269 | 144 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 3 | 0 |
| Sonstige Leistungen | 0 | 0 |
| Summe | 785 | 690 |
Die erbrachten Steuerberatungsleistungen beinhalten insbesondere Prüfungs- bzw. Beratungstätigkeiten in Umsatzsteuerangelegenheiten sowie Konzernverrechnungspreisen.
Folgende Veröffentlichungen sind gemäß § 33 Abs. 1 WpHG nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG für die Gesellschaft berichtspflichtig:
Am 6. Mai 2021 meldete der Hermes Linder Fund SICAV in einer Stimmrechtsmitteilung nach Art. 40, Abs. 1 WpHG, dass aufgrund der Erhöhung der Gesamtstimmrechte der Schaltbau Holding AG die 3-%-Schwelle am 3. Mai 2021 unterschritten wurde. Mit 272.855 Aktien betrug der Stimmrechtsanteil des Fonds am 3. Mai 2021 2,90 % der insgesamt 9.403361 Stimmrechte zu diesem Zeitpunkt.
Am 8. September 2021 meldet der Fonds, dass die 3-%-Schwelle am 6. September 2021 erneut überschritten wurde. Mit 336.613 Aktien betrug der Stimmrechtsanteil des Fonds am 6. September 2021 3,29 % der insgesamt 10.233.220 Stimmrechte zu diesem Zeitpunkt.
Am 2. Juli 2021 teilte Teslin aufgrund einer Änderung der Gesamtstimmrechte der Schaltbau Holding AG die Unterschreitung der 10-%-Schwelle zum 30. Juni 2021 mit. Der Stimmrechtsanteil betrug an diesem Tag mit 955.778 Aktien 9,97 % der insgesamt 9.589.341 Stimmrechte zu diesem Zeitpunkt.
Teslin Capital Management B.V., Gerlin N.V. und Midlin N.V. teilten als Meldepflichtige am 27. Oktober 2021 den vollständigen Verkauf der Aktien am 25. Oktober 2021 und damit die Unterschreitung der 5-%- und 3-%- Schwelle mit. Der Stimmrechtsanteil der Gesellschaften betrug an diesem Tag 0 % der insgesamt 10.851.921 Stimmrechte zu diesem Zeitpunkt.
München, den 1. März 2022
Schaltbau Holding AG Der Vorstand
Dr. Jürgen Brandes (Vorsitzender)
Steffen Munz
An die Schaltbau Holding AG, München
Wir haben den Konzernabschluss der Schaltbau Holding AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Schaltbau Holding AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
München, den 1. März 2022
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Michael Popp ppa. Vera Daners
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
das Geschäftsjahr 2021 war erneut von zahlreichen Herausforderungen und Veränderungen für die Schaltbau-Gruppe geprägt. Operative Schwerpunkte waren die Bewältigung der COVID-19-Pandemieauswirkungen, zukunftsweisende Projekte wie der Bau der NExT Factory und die Ausrüstung der Zwieseler Spinne mit digitaler Stellwerks- und Sicherheitstechnik sowie die Umsetzung von definierten Maßnahmen im Rahmen der weiter geschärften Strategie 2023. Darüber hinaus stand, neben einigen personellen Wechseln sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat, vor allem das öffentliche Übernahmeangebot der Voltage BidCo GmbH (Carlyle) im Fokus. All diese Themen haben der gesamten Organisation viel abverlangt. Wir möchten uns daher bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Vorstand für das außerordentliche Engagement und die hervorragende Leistung bedanken.
Im nachfolgenden Bericht wollen wir Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 informieren.
Der Aufsichtsrat der Schaltbau Holding AG hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Geschäftsführung des Unternehmens regelmäßig überwacht und die strategische Weiterentwicklung der Gesellschaft sowie wesentliche Einzelmaßnahmen beratend begleitet.
Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen, insbesondere bei Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage, unmittelbar und frühzeitig eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend. Gegenstand der schriftlichen wie mündlichen Berichterstattung seitens des Vorstands waren die Unternehmensplanung und -ergebnisse, die Unternehmensfinanzierung, der Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Situation in den wesentlichen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie die strategische Weiterentwicklung, insbesondere im Hinblick auf die Expansion in neue, wachstumsstarke Märkte wie E-Mobility und New Energy / New Industry sowie die Nachhaltigkeitsinitiativen der Unternehmensgruppe.
Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Unternehmensplanung wurden dem Aufsichtsrat ebenso wie Risiken und Chancen der weiteren Entwicklung im Einzelnen erläutert.
Der Aufsichtsrat tagte regelmäßig. Bei organinternen Angelegenheiten oder Themen, die den Vorstand betrafen, fanden Sitzungen auch ohne den Vorstand statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats tauschte sich darüber hinaus regelmäßig mit dem Vorstand und insbesondere mit dessen Vorsitzenden aus und wurde über die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen, die geschäftliche Lage und wesentliche Geschäftsvorfälle unmittelbar informiert.
Der Aufsichtsrat konnte sich auf Basis des intensiven Austauschs und der Zusammenarbeit von der ordnungsgemäßen Führung des Unternehmens durch den Vorstand, insbesondere im Hinblick auf das interne Kontrollsystem sowie das Risiko- und Compliance-Managementsystem, überzeugen.
Soweit zu Einzelmaßnahmen des Vorstands nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, hat der Aufsichtsrat in diversen Sitzungen zu all diesen Maßnahmen nach sorgfältiger Prüfung Beschluss gefasst.
43 Nicht Teil der Abschlussprüfung
Der Aufsichtsrat hat sich im Jahr 2021 intensiv mit folgenden Schwerpunktthemen beschäftigt:
Der Vorstand hat die nochmals geschärfte Strategie 2023 und deren Umsetzungsgrad mit dem Aufsichtsrat in mehreren Sitzungen ausführlich diskutiert, darunter insbesondere Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Performance und die Ausweitung der Geschäftstätigkeit auf die neuen, wachstumsstarken Märkte New Energy / New Industry und E-Mobility.
In mehreren Sitzungen wurde die Kapitalmaßnahme und deren Ausgestaltung sowie der Prozess zur Begebung intensiv erörtert. Der Aufsichtsrat stimmte der Begebung der Pflichtwandelschuldverschreibung in seiner Sitzung vom 19. April 2021 zu.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 12. April 2021 ein neues Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder beschlossen, das den Vorgaben des Aktiengesetzes entspricht und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Das Vergütungssystem wurde der Hauptversammlung am 28. Mai 2021 gebilligt.
Der Aufsichtsrat hat dem Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrags mit der 100%-Tochter SBRS in seiner Sitzung vom 1. April 2021 zugestimmt. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat dem Vertragsabschluss am 28. Mail 2021 zugestimmt.
Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat in diversen Sitzungen über den aktuellen Stand der beiden wesentlichen Großprojekte des Jahres 2021, dem Bau der NeXT Factory der Schaltbau GmbH sowie das Digitalisierungsprojekt für den Streckenabschnitt Zwieseler Spinne der Pintsch GmbH. Der Aufsichtsrat billigte im Zusammenhang mit dem Bau der NeXT Factory in seiner Sitzung vom 1. April 2021 Zusatzinvestitionen für ein Lagersystem.
Vorstand und Aufsichtsrat haben in mehreren Sitzungen das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der Voltage BidCo GmbH erörtert. Nach Einholung einer externen Fairness Opinion haben Vorstand und Aufsichtsrat in der Sitzung vom 2. September 2021 eine gemeinsame begründete Stellungnahme dazu verabschiedet.
Delistingvereinbarung zwischen der Voltage BidCo GmbH (Carlyle) und der Schaltbau Holding AG In seiner Sitzung vom 26. Oktober 2021 stimmte der Aufsichtsrat vor dem Hintergrund des Kontrollwechsels zum 25. Oktober 2021 dem Abschluss einer Delisting-Vereinbarung mit der Voltage BidCo GmbH zu. Da bereits der überwiegende Anteil der Pflichtwandelschuldverschreibung 2021/2022 zu diesem Zeitpunkt gewandelt worden war, stimmte der Aufsichtsrat in dieser Sitzung auch dem Widerruf der Zulassung der Anleihe zum Handel im Freiverkehr zu. Am 16. November 2021 schließlich verabschiedeten Vorstand und Aufsichtsrat die gemeinsame begründete Stellungnahme zum Delisting-Erwerbsangebot der Voltage BidCo GmbH und stimmten dem Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien der Schaltbau Holding AG zum Handel im regulierten Markt an den Börsen Frankfurt und München zu.
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Voltage BidCo GmbH als herrschendem Unternehmen und der Schaltbau Holding AG als beherrschtem Unternehmen
Nachdem die Voltage BidCo GmbH bereits früh im Übernahmeprozess die Absicht bekundet hatte, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Schaltbau Holding AG abschließen zu wollen, war die inhaltliche Ausgestaltung und insbesondere die Ableitung einer angemessenen Ausgleichszahlung und eines angemessenen Abfindungsbetrages für die ausstehenden Aktionärinnen und Aktionäre Gegenstand mehrerer Aufsichtsratssitzungen.
In seiner Sitzung vom 17. Dezember 2021 stimmte der Aufsichtsrat schließlich dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages mit der Voltage BidCo GmbH zu. Der Vertrag wurde der außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Februar 2022 zur Zustimmung vorgelegt.
Da der bis dahin bestehende Ergebnisabführungsvertrag nicht mehr den aktuellen steuerlichen Anforderungen entsprach, stimmte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 26. Oktober 2022 dessen Kündigung mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2021 zu. Dies erfolgte vor dem Hintergrund, dass zeitnah ein neuer Ergebnisabführungsvertrag zwischen den Gesellschaften abgeschlossen werden sollte, der den aktuellen steuerlichen Anforderungen entspricht. In der Sitzung vom 17. Dezember 2021 stimmte der Aufsichtsrat daher dem Abschluss eines neuen Ergebnisabführungsvertrags der Schaltbau Holding AG mit der 100%-Tochter Schaltbau GmbH zu, der die aktuellen steuerlichen Anforderungen berücksichtigt. Da dieser neue Ergebnisabführungsvertrag zu seiner Wirksamkeit der Zustimmung der Hauptversammlung der Schaltbau Holding AG bedarf, wurde er der außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Februar 2022 zur Zustimmung vorgelegt.
Im Jahresverlauf 2021 haben sich die nachfolgenden personellen Änderungen im Gremium ergeben:
Der Aufsichtsrat hatte Prof. Dr. Thorsten Grenz mit Wirkung zum 1. September 2020 gemäß § 105 Abs. 2 S. 1 AktG interimistisch zum Finanzvorstand bestellt. Während der Vorstandstätigkeit ruhte sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft. Für die Dauer seiner Entsendung in den Vorstand wurde Dr. Günter Pferdmenges am 7. Oktober 2020 gemäß § 104 Abs. 2 S. 2 AktG gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 1. Januar 2021 bis 28. Februar 2021:
Prof. Dr. Thorsten Grenz übergab das Finanzressort im Vorstand am 1. März 2021 an Steffen Munz, der durch den Aufsichtsrat am 6. November 2020 für eine dreijährige Amtszeit bestellt worden war, und nahm seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied wieder auf.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 1. März 2021 bis 28. Mai 2021 (Ablauf der Hauptversammlung):
Am 28. Mai 2021 stand turnusgemäß die Neuwahl der Vertreter der Kapitalseite im Aufsichtsrat auf der Tagesordnung der ordentlichen Hauptversammlung. In der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats wurde Stéphane Rambaud-Measson zum Vorsitzenden gewählt. Die Arbeitnehmervertreter wurden vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie durch das zuständige Amtsgericht erneut zu Mitgliedern des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 28. Mai 2021 bis 25. Oktober 2021:
Im Hinblick auf den anstehenden Vollzug des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Voltage BidCo GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Fonds, die von The Carlyle Group ("Carlyle") beraten werden, und den damit einhergehenden Kontrollwechsel legten alle vier amtierenden Anteilseignervertreter ihr Mandat zum Ablauf des 25. Oktober 2021 nieder. Das Amtsgericht bestellte daraufhin bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung Dr. Friedel Drees, Vanessa Lemmer, Wilko Stark und Willi Westenberger als Aufsichtsratsmitglieder. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 26. Oktober 2021 wurde Dr. Friedel Drees zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats vom 26. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2021:
Allen im Geschäftsjahr 2021 aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Mitgliedern danken wir an dieser Stelle ausdrücklich für Ihre Tätigkeit und ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Unternehmens.
Im Geschäftsjahr 2021 kam der Aufsichtsrat im Rahmen von insgesamt 21 ordentlichen und außerordentlichen Sitzungen zusammen. Der überwiegende Anteil der Sitzungen wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie als Videokonferenz abgehalten. Bis auf die Sitzung vom 14. Juli 2021, bei der ein Mitglieder an der Teilnahme verhindert war, und die Sitzung vom 30. August 2021, an der zwei Mitglieder nicht teilnehmen konnten, waren sämtliche Aufsichtsratsmitglieder an allen Sitzungen anwesend.
Der Aufsichtsrat verfügte im Geschäftsjahr 2021 über drei aktive Ausschüsse: Prüfungsausschuss, Personalausschuss und Nominierungsausschuss.
Der Prüfungsausschuss bereitet die im Zusammenhang mit der Rechnungslegung der Gesellschaft anstehenden Entscheidungen des Aufsichtsrats vor. Er beschäftigt sich mit allen Fragen der Rechnungslegung – insbesondere im Hinblick auf die Anwendung neuer Rechnungslegungsstandards sowie bei Änderungen von Bilanzierungs- und Prüfungsmethoden. Zu den Aufgaben des Ausschusses gehört darüber hinaus die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie des Risikomanagements und des internen Revisionssystems. Zudem überwacht der Ausschuss das Compliance-Management-System. Im Geschäftsjahr 2021 gab es keine Meldungen zu Compliance-Verstößen. Der Ausschuss bereitet den Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers vor und spricht eine Empfehlung dazu aus, stellt die erforderliche Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sicher, verhandelt die Honorarvereinbarung mit ihm und erteilt dem Abschlussprüfer nach dessen Wahl durch die Hauptversammlung im Auftrag des Aufsichtsrats den Prüfungsauftrag für den Jahres- und Konzernabschluss. Er überwacht außerdem die Erstellung des Halbjahresfinanzberichts und der Quartalsmitteilungen.
Der Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2021 insgesamt vier Mal. Die Ausschussmitglieder nahmen jeweils vollzählig an den Sitzungen teil.
Bis zum 28. Februar 2021 setzte er sich aus den Mitgliedern Andreas Knitter (Vorsitz), Dr. Hans Fechner, Jeannine Pilloud und Achim Stey zusammen. In seiner Sitzung vom 19. Februar 2021 behandelte der Ausschuss als Tagesordnungspunkte den vorläufigen Jahres- und Konzernabschluss, der Bericht des Abschlussprüfers, den Entwurf des nichtfinanziellen Konzernberichts (CSR-Bericht) sowie der Revisions- und Compliance-Bericht.
Ab dem 1. März bis zum 28. Mai 2021 bestand der Prüfungsausschuss aus den Mitgliedern Prof. Dr. Thorsten Grenz (Vorsitz), Dr. Hans Fechner, Andreas Knitter und Achim Stey. In der Ausschusssitzung vom 29. März 2021 erörterten Mitglieder die Empfehlung des Prüfungsausschusses für die Wahl des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers für das Jahr 2021. Auch die Unabhängigkeitserklärung des vorgeschlagenen Prüfers war Bestandteil der Tagesordnung. Zudem erörterten die Ausschussmitglieder den Status von Revision, Compliance und dem internen Kontrollsystem im Jahr 2020 und die Planung im Hinblick auf diese Themen im Jahr 2021.
Ab dem 28. Mai 2021 bis zum 25. Oktober 2021 bestand der Prüfungsausschuss aus den Mitgliedern Prof. Dr. Thorsten Grenz (Vorsitz), Stéphane Rambaud-Measson, Sebastian Reppegather und Achim Stey. Sie waren in der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 28. Mai 2021 als Mitglieder gewählt worden. In ihrer Sitzung vom 27. Juli 2021 behandelten die Ausschussmitglieder den Konzernzwischenbericht sowie den Bericht des Abschlussprüfers zum Halbjahr, erörterten den Auftragsumfang und die zeitliche Planung für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2021 sowie den aktuellen Risiko- und Compliance-Status und die dazugehörigen Managementsysteme. Für das interne Kontrollsystem wurden neue Tools vorgestellt.
In der Sitzung vom 15. Oktober 2021 standen wesentliche Prüfungsfeststellungen im Zusammenhang mit dem Konzernzwischenbericht sowie die vorläufigen Prüfungsschwerpunkte für die Prüfung 2021 auf der Tagesordnung. Zudem wurden die aktuelle Risikolage und eventuelle Anpassungen im Hinblick auf das Risikomanagementsystem diskutiert.
In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats vom 26. Oktober 2021 wurden schließlich Wilko Andreas Stark (Vorsitzender), Dr. Friedel Drees und Achim Stey als neue Mitglieder des Prüfungsausschusses gewählt. Mit dem Wirksamwerden des Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel in den regulierten Märkten der Wertpapierbörsen München und Frankfurt mit Ablauf des 30. Dezember 2021 wurde der Prüfungsausschuss aufgelöst. Die Aufgaben des Prüfungsausschusses sollen künftig vom Plenum übernommen werden.
Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Der Ausschuss ist grundsätzlich auch für den Abschluss von sonstigen Rechtsgeschäften mit Vorstandsmitgliedern nach § 112 AktG, die Einwilligung zu Nebentätigkeiten eines Vorstandsmitglieds nach § 88 AktG, die Gewährung von Darlehen an den in §§ 89, 115 AktG genannten Personenkreis und die Zustimmung zu Verträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern nach § 114 AktG zuständig.
Im Geschäftsjahr 2021 fand eine Sitzung des Personalausschusses statt, bei der alle Mitglieder des Ausschusses anwesend waren.
Dem Personalausschuss gehörten bis zum 28. Februar 2021 Dr. Hans Fechner, Jeannine Pilloud und Herbert Treutinger an. Während dieser Zeit fand keine Sitzung des Personalausschusses statt.
Vom 1. März 2021 bis 28. Mai 2021 bestand der Ausschuss aus den Mitgliedern Dr. Hans Fechner, Prof. Dr. Thorsten Grenz und Herbert Treutinger. In der Sitzung vom 4. Mai 2021 erörterte der Ausschuss ausführlich die Ziele und für den Vorstand und Auswirkungen auf die entsprechenden Tantiemen und verabschiedete einen Beschlussvorschlag für den Aufsichtsrat.
Vom 28. Mai 2021 bis zum 25. Oktober 2021 bestand der Personalausschuss aus den Mitgliedern Stéphane Rambaud-Measson, Prof. Dr. Thorsten Grenz und Herbert Treutinger. Sie waren in der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats als Mitglieder des Personalausschusses gewählt worden. In diesem Zeitraum fand keine Sitzung des Personalausschusses statt.
Der ab dem 26. Oktober 2021 amtierende Aufsichtsrat verzichtete auf die Einrichtung eines Personalausschusses. Die Aufgaben des Personalausschusses sollen künftig vom Plenum übernommen werden.
Der Nominierungsausschuss bereitet Vorschläge für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern an die Hauptversammlung vor. Im Geschäftsjahr 2021 fand eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt, an der alle Ausschussmitglieder teilgenommen haben.
Der bis zum 28. Mai 2021 amtierende Aufsichtsrat hatte auf die Einrichtung eines Nominierungsausschusses verzichtet.
Vom 28. Mai 2021 bis 25. Oktober 2021 waren Stéphane Rambaud-Measson, Florian Schuhbauer und Herbert Treutinger Mitglieder des Nominierungsausschusses. Sie waren in der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats vom 28. Mai 2021 als Mitglieder des Nominierungsausschusses gewählt worden. Im Zeitraum vom 28. Mai bis 25. Oktober 2021 fand keine Sitzung des Nominierungsausschusses statt.
In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats vom 26. Oktober 2021 wurden Dr. Friedel Drees, Vanessa Lemmer und Willi Westenberger als neue Mitglieder des Nominierungsausschusses gewählt. Der Nominierungsausschuss tagte am 17. Dezember 2021 und beschloss, die gerichtlich bestellten Aufsichtsratsmitglieder der Hauptversammlung zur Wahl vorzuschlagen.
Mit dem Wirksamwerden des Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel in den regulierten Märkten der Wertpapierbörsen München und Frankfurt mit Ablauf des 30. Dezember 2021 wurde der Nominierungsausschuss aufgelöst. Die Aufgaben des Nominierungsausschusses sollen künftig vom Plenum übernommen werden.
Auf die Einrichtung weiterer Ausschüsse wurde aufgrund der zahlreichen personellen Änderungen und der hohen Anzahl der Sitzungen des Gesamtgremiums verzichtet.
In der Sitzung vom 1. April 2021 hat der Aufsichtsrat unter Hinzuziehung externer Expertise die Gestaltung eines neuen Vorstandsvergütungssystems erörtert, das den Vorgaben des Aktiengesetzes entspricht und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Das neue Vergütungsmodell wurde in der Sitzung vom 12. April 2021 beschlossen.
In der Sitzung vom 27. Mai 2021 wurden die Ziele für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 diskutiert und beschlossen. In der Sitzung vom 7. August 2021 beschloss der Aufsichtsrat eine Anpassung der variablen Vergütung für den Vorstand.
Am 16. November 2021 beschloss der Aufsichtsrat, eine Aufhebungsvereinbarung mit Volker Kregelin, Mitglied des Vorstandes, zu verhandeln. Der Aufsichtsrat verabschiedete am 19. November 2021 die inhaltliche Ausgestaltung der Aufhebungsvereinbarung. Volker Kregelin legte sein Mandat aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 2021 nieder. Der Aufsichtsrat dankt Volker Kregelin für sein Engagement und seinen Beitrag zur positiven Entwicklung des Unternehmens.
Der Aufsichtsrat misst der Sicherstellung einer guten Corporate Governance eine hohe Bedeutung zu. Er hat sich daher auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der im Unternehmen gelebten Corporate-Governance sowie der Umsetzung der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex befasst.
In der Sitzung vom 17. Dezember 2021 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach §161 Aktiengesetz zu den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 ausführlich erörtert und sodann verabschiedet. Die Erklärung ist auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich. Vorstand und Aufsichtsrat haben in dieser Sitzung darüber hinaus beschlossen, aufgrund des anstehenden Delistings keine Erklärung zur Unternehmensführung für das Jahr 2021 mehr abzugeben.
Für die Tätigkeit im Aufsichtsrat eventuell erforderliche Fortbildungen nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenständig war und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt.
Ein wichtiger Teil guter Corporate Governance ist die Unabhängigkeit der Mitglieder des Auf- sichtsrats und deren Freiheit von Interessenkonflikten. Laut geltender Geschäftsordnung achtet der Aufsichtsrat bei seiner Zusammensetzung darauf, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen, und dass eventuelle Interessenskonflikte offengelegt werden.
Weiterhin überprüft der Aufsichtsrat in Übereinstimmung mit dem Deutschen Corporate Gover- nance Kodex regelmäßig die Wirksamkeit seiner Tätigkeit in Form einer Selbstbeurteilung. Der Aufsichtsrat hat im Mai 2021 eine Selbstbeurteilung durchgeführt. Die Ergebnisse wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 27. Mai 2021 erörtert.
Auf Empfehlung des Prüfungsausschusses und nach Prüfung der Unabhängigkeit hatte der Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 28. Mai 2021 vorgeschlagen, PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer der Gesellschaft und zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 zu wählen. Nach Zustimmung der Hauptversammlung wurde der Prüfungsauftrag entsprechend erteilt.
Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 sowie den zusammengefassten Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern wurden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 375e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Der Konzernabschluss entspricht auch den IFRS, wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht wurden. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung auf Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung durchgeführt, unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA).
In Vorbereitung auf die Feststellung des Jahres- und Konzernabschlusses fand am 23. Februar 2021 eine Sitzung der vormaligen Mitglieder des Prüfungsausschusses gemeinsam mit den Abschlussprüfern der Gesellschaft statt, in der die vorläufigen Ergebnisse und der Entwurf des Lageberichts vorgestellt wurden. Die Abschlussprüfer berichtete in der Sitzung über wesentliche Prüfsachverhalte und Ergebnisse der Prüfung und beantwortete sämtliche Fragen der Anwesenden. Der vormaligen Mitglieder des Prüfungsausschusses gaben den Jahres- und Konzernabschluss und den Lagebericht sodann für die Weiterleitung an die übrigen Aufsichtsratsmitglieder frei.
Die Jahresabschlussunterlagen inklusive der vom Abschlussprüfer erstellten Prüfungsberichte wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrates rechtzeitig zugesandt, um eine sorgfältige und gründliche Prüfung durch den Aufsichtsrat zu gewährleisten.
Der Aufsichtsrat führte die bilanzfeststellende Sitzung am 1. März 2022 ebenfalls gemeinsam mit den Abschlussprüfern der Gesellschaft durch. Dabei wurden der Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021, der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern sowie die Prüfungsberichte mit dem Abschlussprüfer ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer berichtete darüber hinaus über den Verlauf der Prüfung, die wesentlichen Ergebnisse sowie die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters). Darüber hinaus berichtete der Abschlussprüfer über die Prüfung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungsprozesses sowie des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer bestätigte, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen und ein Überwachungssystem eingerichtet hat, das Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft oder einzelner Konzerngesellschaften gefährden, frühzeitig erkennbar macht. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems wurden nicht berichtet.
Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die Schaltbau Holding AG und den Konzern wurden demnach ausführlich vom Aufsichtsrat geprüft. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände und schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzern-Abschlusses durch den Abschlussprüfer an und billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Schaltbau Holding AG und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021; der Jahresabschluss war damit festgestellt.
Darüber hinaus stimmte der Aufsichtsrat nach eingehender eigener Prüfung dem Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu. Der Aufsichtsrat erhebt keine Einwände gegen die Schlusserklärung des Berichts und schloss sich damit dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers an.
Auch der Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht) wurde in der Sitzung vom 1. März 2022 erörtert, nachdem er zuvor von der internen Revision auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft worden war. Der Aufsichtsrat billigte sodann auch den nichtfinanziellen Konzernbericht.
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Abschließend möchte ich den amtierenden wie den im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands für die vertrauensvolle und stets konstruktive Zusammenarbeit herzlich danken.
München, den 1. März 2022
Dr. Friedel Drees Vorsitzender des Aufsichtsrats
Schaltbau Holding AG Hollerithstraße 5 81829 München Deutschland
T +49 89 93005-209 F +49 89 93005-398
[email protected] www.schaltbaugroup.de
Vertretungsberechtigter Vorstand Dr. Jürgen Brandes (Vorsitzender) Steffen Munz
Sitz der Gesellschaft: München
Registergericht: Amtsgericht München Handelsregister-Nummer: HRB 98 668
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