AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Allianz SE

Annual Report Apr 6, 2022

29_10-k_2022-04-06_4899283c-6344-4249-b89d-ff01f2699a17.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Allianz Konzern Geschäftsbericht 2021

Building confidence in tomorrow

Durch Klick auf das jeweilige Kapitel (Überschriften oder Seitenangaben) gelangen Sie direkt an den Kapitelanfang.

INHALT

B _ Corporate Governance Seiten 15 – 52

C _ Konzernlagebericht Seiten 53 – 124

D _ Konzernabschluss Seiten 125 – 208

KONZERNANHANG

E _ Weitere Informationen Seiten 209 – 220

Auch im Bericht selbst sind alle Verweise auf Kapitel, Anhangsangaben, Internetseiten usw. verlinkt.

AN UNSERE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE

OLIVER BÄTE Vorstandsvorsitzender

2021 war bereits das zweite Jahr, in dem sich die Welt mit der anhaltenden COVID-19-Pandemie und mit ihren tiefgreifenden wirtschaftlichen Auswirkungen auseinandersetzen musste. Zu diesen zählen niedrige, ja sogar negative, "risikofreie" Zinssätze, überschäumende Aktienmärkte und eine rekordhohe Verschuldung der öffentlichen Haushalte – um nur einige zu nennen. Ein weiteres Mal wurden wir Zeuge, wie die Folgen des Klimawandels gravierender werden. Allein in Deutschland verzeichnete die Versicherungswirtschaft 2021 die größten Flutschäden seit 100 Jahren!

In diesem Geschäftsumfeld hat Ihr Unternehmen nochmals alles darangesetzt, um nachhaltig Wert zu schaffen – zugunsten unserer Kundinnen und Kunden, unserer Belegschaft und für Sie, unsere Investorinnen und Investoren. Folglich verbesserten sich die meisten unserer Finanzkennzahlen deutlich.

Wir steigerten den Umsatz um fast 6 % auf 149 Mrd € und verbesserten das operative Ergebnis um 25 % auf 13,4 Mrd €. Alle drei Geschäftssegmente trugen zu diesem Erfolg bei. Das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erzielte mit 62,3 Mrd € einen soliden Umsatz und ein operatives Ergebnis von 5,7 Mrd €. Obwohl der Geschäftsbereich erhebliche Schäden aus Naturkatastrophen verkraften musste, gelang es ihm, die Schaden-Kosten-Quote um 2,5 Prozentpunkte auf 93,8 % zu verbessern.

Im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung verbesserte sich das operative Ergebnis um 15 % auf 5 Mrd €. Der Neugeschäftswert wuchs um starke 45 % auf 2,5 Mrd €, was zeigt, dass es uns hervorragend gelingt, gleichzeitig für Kundschaft und Aktionärskreis Renditen zu erwirtschaften. So konnten wir uns von den negativen Auswirkungen der ultraniedrigen Zinspolitik in der Eurozone befreien.

Der Geschäftsbereich Asset Management erreichte ein operatives Ergebnis von 3,5 Mrd € und verbesserte die Cost-Income Ratio um 2,7 Prozentpunkte auf 58,4 %. Mehr noch: Das Segment erzielte mit einem gesamten verwalteten Vermögen von 2,6 Bio € zum Jahresende 2021 ein Allzeithoch. Auch die Nettomittelzuflüsse von Dritten waren mit 110,1 Mrd € sehr stark; sie stammten aus allen Regionen und flossen in alle Anlageklassen. Das gilt sowohl für PIMCO als auch für Allianz Global Investors.

Doch wir steigerten nicht nur unsere operative Leistung erheblich. Wir verbesserten auch erneut unsere organisatorische Leistungskraft.

Wir messen die Loyalität unserer Kundinnen und Kunden über den Net Promoter Score™ (NPS™). Er zeigt an, wie wahrscheinlich es ist, dass diese die Allianz weiterempfehlen. In den letzten fünf Jahren verbesserte sich der NPS™ wesentlich und kontinuierlich. Der Anteil der Geschäftsbereiche, die einen besseren Wert ausweisen als der NPS™-Durchschnitt ihres Heimatmarktes, sprang auf 84 %, was einen Rekordwert darstellt. Ein weiteres Mal bewertete Interbrand uns zudem als die wertvollste Versicherungsmarke weltweit. Und nun kürte uns auch Brand Finance als die Top-Versicherungsmarke mit globaler Reichweite, führte uns als Nummer 30 in der Rangfolge der wertvollsten Marken der Welt und vergab unserer Markenkraft das Rating "extrem stark". In Zukunft müssen wir nun darauf hinarbeiten, in allen Geschäftsbereichen bei der Kundenloyalität marktführend zu werden und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Vorteile systematisch zu nutzen. Marktführer bei der Kundenzufriedenheit zu sein, ist das A und O eines jeden nachhaltigen Geschäftserfolgs und genießt daher oberste Priorität für uns Allianzerinnen und Allianzer.

Das starke Engagement für unsere Belegschaft zahlt sich ebenfalls aus. Unsere aktuelle Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigt: Wir konnten das Vertrauen und Engagement unserer Belegschaft festigen. Unser Inclusive Meritocracy Index verblieb bei dem Allzeithoch von 78 %. Das zeigt, dass wir bei der Allianz eine Unternehmenskultur fördern, in der Leistungen und Menschen gleichermaßen wichtig sind. Die Ergebnisse der Allianz setzen sich zudem vom Markttrend in 2021 ab, der deutlich sinkende Mitarbeiter-Engagement-Werte aufweist.

Diese überzeugenden Rückmeldungen spiegeln auch unser starkes Engagement für Vielfalt und Inklusion in der Belegschaft wider. Nahezu ein Drittel unserer Mitglieder des Vorstands sind Frauen und rund 30 % unseres operativen Ergebnisses wird von Frauen als Vorstandsvorsitzende von Tochterunternehmen verantwortet. Zudem war die Allianz 2021 bereits zum sechsten Mal in Folge im Bloomberg Gender Equality Index vertreten. Darüber hinaus belegten wir den fünften Rang im angesehenen Refinitiv Diversity & Inclusion Index – und schafften es dort als einziges deutsches Unternehmen auf einen der ersten 20 Plätze und als einziger Versicherer in die globalen Top 100.

Neben den Erfolgen bei Mitarbeitermotivation, Vielfalt und Inklusion stehen auch die anderen wichtigen Nachhaltigkeitsthemen (im Englischen ESG – steht für Environment, Social und Governance) – vor allem die Bekämpfung des Klimawandels – weiterhin im Rampenlicht: Wir beteiligen uns an vorderster Front an wichtigen Bündnissen und öffentlich-privaten Partnerschaften, wie etwa die von den Vereinten Nationen geführte Net-Zero Asset Owner Alliance und die Partnership for New Work Standards des Weltwirtschaftsforums. Es ist deshalb sehr befriedigend, dass unser verstärktes Engagement im Bereich Nachhaltigkeit 2021 vom Dow Jones Sustainability Index mit der höchsten Bewertung in unserer Branche honoriert wurde. Zudem haben wir einen neuen eigenständigen ESG-Fachbereich geschaffen, der dafür sorgen soll, dass unser Engagement für Nachhaltigkeit auch in der täglichen Arbeit in unser Kerngeschäft integriert wird.

Leider bildet der Kurs der Allianz 2021 all diese Erfolge nur unzureichend ab und unsere Aktie erzielte im Berichtsjahr eine Gesamtrendite von 8,1 %.

Unser Jahresergebnis 2021 wurde durch verschiedene Verfahren in den USA in Zusammenhang mit den Structured Alpha Fonds beeinträchtigt, die in Folge von Marktverwerfungen Anfang 2020 zu Beginn der COVID-19-Pandemie und daraus resultierenden Verlusten geschlossen wurden. In Erwartung eines Vergleichs mit großen Investoren der Structured Alpha Fonds im Hinblick auf die laufenden Gespräche mit den US-Behörden hat sich die Allianz entschlossen, eine Rückstellung im Jahresabschluss 2021 zu bilden. Diese Rückstellung reduziert den Jahresüberschuss 2021 um 2,8 Mrd €. Die Vergleiche umfassen einen wesentlichen Teil unserer Prozessrisiken bezüglich der Structured Alpha Fonds und bieten den Anlegern eine faire Entschädigung für ihre Verluste.

Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Angelegenheit zum Wohle aller Beteiligten vollständig aufklären können. Und wir sind entschlossen, aus diesem Vorfall alle uns möglichen Lehren zu ziehen, um als Unternehmen klüger, stärker und besser denn je zu werden. Die Anstrengungen, die wir in den letzten Jahren im Hinblick auf die Vereinfachung unserer Produkte, die Stärkung unseres Risikobewusstseins und die Vertikalisierung unserer Prozesse unternommen haben, werden wir konsequent und mit größtem Nachdruck fortsetzen – nicht nur bei Allianz Global Investors U.S., sondern konzernweit.

Nichtsdestotrotz bleibt die Fähigkeit der Allianz, für alle wichtigen Interessensparteien Wert zu schaffen, stark und nimmt weiter zu. Das zeigt sich auch an unserer hohen Solvency-II-Kapitalquote und dem starken AA-Rating der Agentur Standard & Poor's. Infolgedessen haben wir unsere Dividendenpolitik nochmals an unsere ehrgeizigen Ansprüche angepasst und weiter verbessert. Und wir schlagen vor, die Dividende für das Jahr 2021 um 12,5 % auf 10,80 € je Aktie zu erhöhen.

Auf unserem Capital Markets Day am 3. Dezember 2021 haben wir klar aufgezeigt, wie unsere Strategie für 2022 und die Folgejahre aussieht. Wir sind im Kern davon überzeugt, dass wir die Fähigkeiten und die Hebel zur Hand haben und diese auch nutzen werden, um aus der einzigartigen Größe und globalen Reichweite der Allianz zusätzlichen Wert zu schaffen, der allen Interessensparteien, vor allem aber Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, zugutekommen wird.

In einer Welt, die zusehends zerbrechlich wirkt und in der wir mit existenziellen Gefahren für unsere gesundheitliche, ökologische, soziale und wirtschaftliche Zukunft konfrontiert werden, glauben wir an Folgendes: Der einzige Weg, als Allianz nachhaltig erfolgreich zu sein, ist ein kontinuierlicher Vertrauensaufbau durch beispielhaftes Vorleben unseres Unternehmensziels "Wir sichern Ihre Zukunft".

Im Namen unseres Führungsteams und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Allianz danken wir Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre fortwährende Unterstützung.

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat nahm im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Er überwachte die Geschäftsführung der Gesellschaft, befasste sich mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand und beriet diesen in Fragen der Unternehmensleitung. Er befasste sich auch im Geschäftsjahr 2021 regelmäßig mit dem Stand und den Auswirkungen der weiterhin andauernden COVID-19-Pandemie.

Im Geschäftsjahr 2021 hielt der Aufsichtsrat sechs reguläre Sitzungen sowie drei außerordentliche Sitzungen ab. Die regulären Sitzungen fanden im Februar, März, Mai, Juni, September und Dezember statt, die außerordentlichen Sitzungen im August, September und Dezember. Daneben fasste der Aufsichtsrat im Oktober einen Beschluss im schriftlichen Verfahren.

In allen regulären Sitzungen des Geschäftsjahres erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im Konzern und ging dabei auf den Geschäftsverlauf in den einzelnen Geschäftsbereichen ein. Der Vorstand informierte über den Gang der Geschäfte sowie die Entwicklung der Allianz SE und des Allianz Konzerns, einschließlich der Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von der Planung. Dabei erörterte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat regelmäßig auch die Angemessenheit der Kapitalausstattung und der Solvenzquote sowie die entsprechenden Stress- und Risikoszenarien. Der Jahres- und Konzernabschluss mit den jeweiligen Prüfungsberichten des Abschlussprüfers sowie die Berichte zum Halbjahr und den Quartalen wurden vom Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Prüfungsausschuss eingehend geprüft.

Weitere Schwerpunkte der Berichterstattung neben dem Stand und den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gesamtwirtschaft sowie die Versicherungsindustrie und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Allianz waren strategische Themen, einschließlich der Risikostrategie, und die Planung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 sowie die Drei-Jahres-Planung 2022 bis 2024. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die fortlaufende Erörterung der Klage- und behördlichen Verfahren im Zusammenhang mit den AllianzGI U.S. Structured Alpha Fonds, vor allem im zweiten Halbjahr 2021. Ebenso wurden regelmäßig das Thema Cyber Risk Security sowie die Auswirkungen steigender Inflationsraten auf das Versicherungsgeschäft erörtert. Daneben beschäftigte sich der Aufsichtsrat umfassend mit Vorstandspersonalien sowie der Nachfolgeplanung für den Vorstand und den Aufsichtsrat, insbesondere vor dem Hintergrund der im Jahr 2022 anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat. Ferner befassten sich der Aufsichtsrat und verschiedene Ausschüsse mit der angemessenen Berücksichtigung nichtfinanzieller Ziele im Zielsetzungsprozess für die Vorstandsvergütung.

Der Aufsichtsrat ließ sich vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend berichten. Die mündliche Berichterstattung des Vorstands in den Sitzungen wurde mit schriftlichen Unterlagen vorbereitet, die jedes Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig vor der Sitzung erhalten hat. Über wichtige Vorgänge informierte der Vorstand schriftlich, auch zwischen den Sitzungen. Zudem fand ein regelmäßiger Austausch zwischen den Vorsitzenden von Aufsichtsrat und Vorstand über wesentliche Entwicklungen und Entscheidungen statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats führte individuelle Gespräche mit den einzelnen Vorstandsmitgliedern über ihren Status der Zielerreichung, sowohl zum Halbjahr als auch zum Jahresende.

Auch im Geschäftsjahr 2021 wurden auf Grundlage eines beschlossenen Entwicklungsplans zur Fortbildung der Aufsichtsratsmitglieder individuelle Schulungen und Gruppenveranstaltungen durchgeführt, wie zum Beispiel zu wesentlichen Entwicklungen in der Informationstechnologie, insbesondere den Cloud-Diensten, künstlicher Intelligenz und der Datenanalytik, sowie zu Solvency II und den erforderlichen Berichtspflichten zu nichtfinanziellen Informationen im Hinblick auf die Themen Umwelt, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance – ESG).

In der Sitzung am 18. Februar 2021 befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit den vorläufigen Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2020 und dem Dividendenvorschlag des Vorstands. Die beauftragte Pricewaterhouse-Coopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), München, berichtete ausführlich über das vorläufige Ergebnis der Abschlussprüfung. Im weiteren Sitzungsverlauf behandelte der Aufsichtsrat die Zielerreichung der einzelnen Vorstandsmitglieder und setzte die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2020 vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses entsprechend fest. Im Zuge der Leistungsbeurteilung wurde auch die Eignung und Zuverlässigkeit der Mitglieder des Vorstands überprüft. Daneben setzte der Aufsichtsrat für die individuelle Zielerreichung der Vorstände zusätzliche Nachhaltigkeitsziele. Weiter beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit den der Hauptversammlung zur Billigung vorzulegenden Vergütungssystemen für Vorstand und Aufsichtsrat und ließ sich zu Datenschutzthemen berichten.

In der Sitzung am 4. März 2021 erörterte und billigte der Aufsichtsrat den testierten Jahres- und Konzernabschluss einschließlich der Marktwertbilanzen sowie den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020. Der Abschlussprüfer bestätigte, dass es seit der Februar-Sitzung keine abweichenden Prüfungsergebnisse gab und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk für den Einzel- und Konzernabschluss erteilt wurde. Weiter prüfte der Aufsichtsrat den Nichtfinanziellen Bericht für die Allianz SE und den Allianz Konzern unter Berücksichtigung der Prüfungsergebnisse des externen Prüfers und nahm ihn zustimmend zur Kenntnis. Zudem erstattete der Vorstand seinen Bericht zur Risikoentwicklung im Geschäftsjahr 2020. Weiter wurden in der Sitzung die jährlichen Berichte der Compliance-Funktion sowie der Internen Revision präsentiert. Ebenso beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Tagesordnung und den Beschlussvorschlägen für die ordentliche Hauptversammlung 2021 der Allianz SE und stimmte den Festlegungen des Vorstands für die Durchführung einer virtuellen Hauptversammlung zu. Außerdem beschloss er auf Empfehlung des Prüfungsausschusses die Bestellung der PwC zum Abschlussprüfer für den Einzel- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 und für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts 2021 sowie für die Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung. Ferner ließ sich der Aufsichtsrat über das Programm zur Vertriebsintensivierung (Push-to-Pull) und über die Situation im Industrieversicherungsgeschäft berichten. Schließlich wurde die Vorstandsnachfolgeplanung diskutiert.

Am 5. Mai 2021, unmittelbar vor der Hauptversammlung, informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2021 und die aktuelle Lage des Allianz Konzerns sowie der Allianz SE, insbesondere über die weiteren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie den Erwerb des Versicherungs- und Asset-Management-Geschäfts von Aviva in Polen und Litauen. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat mit seinen Zielen der Zusammensetzung und Vorstandsangelegenheiten.

In der Sitzung am 24. Juni 2021 berichtete der Vorstand zunächst ausführlich über den bisherigen Geschäftsverlauf des Geschäftsjahres 2021 und gab einen Ausblick auf die erwarteten Ergebnisse für das 2. Quartal sowie die Halbjahresergebnisse. Ferner berichtete der Vorstand zu rechtlichen Rahmenbedingungen für Dividendenschüttungen und den Maßnahmen des Vorstands zum Schutz der Belegschaft in der COVID-19-Pandemie, insbesondere den Impfanstrengungen der Allianz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Familienangehörige. Daneben befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Allianz Direct als Versicherer mit einem einheitlichen Marktauftritt, Produktangebot, einheitlichen Prozessen und einer gemeinsamen Plattform. Weitere Berichtsgegenstände waren ein Überblick über den Stand der Geschäftsaktivitäten der Allianz Frankreich, ein Statusbericht zu den Cyber-Risiken und der Cyber-Sicherheit der Allianz sowie ein vergleichender Bericht über wesentliche Wettbewerber. Anschließend berichtete der Vorstand über die Umsetzung seiner Strategie 2018 und stellte den ersten Teil der Strategiepräsentation für die Strategie 2022+ (Trends und Implikationen) zur Diskussion. Zudem überprüfte der Aufsichtsrat seine Ziele für die Zusammensetzung und nahm die Themen Cyber-Sicherheit und Nachhaltigkeit in das Anforderungsprofil auf. Ferner befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der Vorbereitung der Aufsichtsratswahlen im Jahr 2022 und der generellen Nachfolgeplanung für den Aufsichtsrat.

In einer außerordentlichen Sitzung am 1. August 2021 unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat ausführlich über neue Entwicklungen bei den behördlichen Untersuchungen in den USA sowie den laufenden Klageverfahren im Zusammenhang mit den Structured Alpha Fonds der AllianzGI U.S. LLC.

In einer weiteren außerordentlichen Sitzung am 29. September 2021 diskutierte der Aufsichtsrat detailliert die für die nächste ordentliche Sitzung vorgesehenen Entscheidungen zu Vorstandspersonalien und ließ sich von Frau Boshnakova über den Stand der Transformation bei Allianz Partners berichten.

In der Sitzung am 30. September 2021 berichtete der Vorstand zunächst über den bisherigen Geschäftsverlauf des Jahres 2021 sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einen Schwerpunkt der Sitzung bildete die Fortsetzung der Präsentation zur strategischen Ausrichtung des Allianz Konzerns und der Allianz SE (Solo) sowie die Vorbereitung des für Dezember 2021 vorgesehenen Capital Markets Day. Dabei wurden vor allem die Ziele für den Zeitraum 2022 bis 2024 ausführlich diskutiert. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Behandlung der AllianzGI U.S. Structured Alpha-Thematik. Der Vorstand gab dazu einen ausführlichen Fortschrittsbericht zu den Gerichts- und den behördlichen Verfahren und der Aufsichtsrat ließ sich detailliert zu den vom Vorstand ergriffenen Maßnahmen und deren Angemessenheit berichten. Ferner beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der IT-Strategie sowie der aufsichtsrechtlich geforderten Selbstevaluation des Aufsichtsrats und dem darauf aufbauenden Entwicklungsplan, sowie der Anpassung seiner Geschäftsordnungen und der Ziele für seine Zusammensetzung, um geänderte Anforderungen aufgrund des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) zu reflektieren. Basierend auf der Diskussion in der außerordentlichen Sitzung am 29. September 2021 bestellte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Andreas Wimmer mit Wirkung zum 1. Oktober 2021 in den Vorstand der Allianz SE als Nachfolger für Frau Jacqueline Hunt, die ihr Mandat zum 30. September 2021 niedergelegt hatte. Weiter bestellte der Aufsichtsrat Frau Sirma Boshnakova als zusätzliches Mitglied des Vorstands der Allianz SE mit Wirkung zum 1. Januar 2022. Anschließend tagte der Aufsichtsrat ohne den Vorstand und diskutierte dabei die Nachfolgeplanung für den Aufsichtsrat, die in der Sitzung vom Vorstand erstattete Strategie-Präsentation sowie die AllianzGI Structured Alpha-Thematik.

Mit einem Beschluss im schriftlichen Verfahren am 26. Oktober 2021 wies der Aufsichtsrat klarstellend dem Prüfungsausschuss die Aufgabe zu, sich mit dem Fortgang der Klage- und behördlichen Verfahren betreffend die AllianzGI Structured Alpha Fonds sowie den ergriffenen Maßnahmen des Vorstands zu befassen und regelmäßig mit diesem zu erörtern, richtete eine Arbeitsgruppe des Prüfungsausschusses zur Beratung des Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats zu diesem Thema ein und beauftragte eine externe Anwaltskanzlei mit der Beratung des Aufsichtsrats zum AllianzGI Structured Alpha-Themenkomplex.

Am 2. Dezember 2021 diskutierte der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung eingehend mit dem Vorstand dessen Überlegungen zur Anpassung der Dividendenpolitik und ließ sich über eine möglicherweise kurz bevorstehende Rückversicherungstransaktion der Lebensversicherungsgesellschaft in den USA berichten.

In der Sitzung am 16. Dezember 2021 informierte der Vorstand zunächst über die Ergebnisse des dritten Quartals, den weiteren Geschäftsverlauf sowie die Lage des Allianz Konzerns. Ferner behandelte der Aufsichtsrat die Planung für das Geschäftsjahr 2022 sowie die Drei-Jahres-Planung 2022 bis 2024, einschließlich der Strategie für das China-Geschäft, und ging dabei auch auf die Verknüpfung der Risikostrategie mit der Geschäftsstrategie ein. Auch in dieser Sitzung erörterte der Aufsichtsrat detailliert den Fortgang der unterschiedlichen Verfahren im Zusammenhang mit der AllianzGI Structured Alpha-Thematik. Der Vorstand erstattete zudem seinen regelmäßigen Statusbericht zum Thema Cyber Risk Security. Ferner behandelte der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie die gesonderte Prüfung des Vergütungsberichts, der im Geschäftsjahr 2022 der Hauptversammlung erstmals zur Billigung vorzulegen ist. Weiter diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand mögliche Auswirkungen der aktuellen Pandemielage auf die Vorbereitung und Ausgestaltung der Hauptversammlung im Jahr 2022. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich zudem umfassend mit dem Vorstandsvergütungssystem und der Angemessenheit der Vorstandsvergütung. Auch das System der Aufsichtsratsvergütung wurde auf Basis einer externen Benchmark-Analyse auf Angemessenheit überprüft. Außerdem setzte der Aufsichtsrat die Ziele für die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder für 2022 fest und befasste sich mit der Vorstandsnachfolgeplanung und der Ressortverteilung im Vorstand. Schließlich wurden die Ergebnisse der Selbstbeurteilung der Aufsichtsratstätigkeit (sogenannt Effizienzprüfung) behandelt, die 2021 mit Hilfe einer externen Beratungsfirma durchgeführt wurde. Anschließend tagte der Aufsichtsrat nochmals ohne den Vorstand und diskutierte dabei die AllianzGI Structured Alpha-Thematik, die Effizienzprüfung und die Planung der Aufsichtsratsarbeit im Geschäftsjahr 2022 sowie die Nachfolgeplanungen für Vorstand und Aufsichtsrat.

Vorstand und Aufsichtsrat haben am 16. Dezember 2021 die Entsprechenserklärung nach §161 Aktiengesetz abgegeben und diese auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Die Allianz SE hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 10. Dezember 2020 sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 entsprochen und wird diesen auch zukünftig entsprechen. Weitergehende Erläuterungen zur Corporate Governance im Allianz Konzern entnehmen Sie der "Erklärung zur Unternehmensführung". Vertiefende Informationen zur Corporate Governance finden Sie zudem auf der Internetseite der Allianz unter www.allianz.com/cg.

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat verschiedene Ausschüsse gebildet, welche die Beratung und Beschlussfassung im Plenum vorbereiten oder selbst Beschlüsse fassen können. Die Besetzung der Ausschüsse finden Sie in der "Erklärung zur Unternehmensführung".

Der Ständige Ausschuss hielt im Geschäftsjahr 2021 sechs Sitzungen ab und fasste zwei Beschlüsse im schriftlichen Verfahren. Dabei beschäftigte sich der Ausschuss neben Corporate-Governance-Themen mit der Vorbereitung der Einrichtung eines Nachhaltigkeitsausschusses des Aufsichtsrats, der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder, der Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung, der aufsichtsrechtlich geforderten Selbstevaluation des Aufsichtsrats und dem darauf aufbauenden Entwicklungsplan sowie der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats, die in 2021 unter Hinzuziehung der externen Beratungsfirma Spencer Stuart durchgeführt wurde. Im Rahmen der Umsetzung des Entwicklungsplans werden laufend kollektive und bei Bedarf auch individuelle Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt. Zudem waren im Ständigen Ausschuss Zustimmungsbeschlüsse zur Gewährung von Krediten an leitende Angestellte zu fassen. In einer außerordentlichen Sitzung im März befasste sich der Ausschuss ausführlich mit der geplanten Übernahme der Geschäftsaktivitäten von Aviva in Polen und Litauen, die aufgrund des Transaktionswertes der Zustimmung des Ständigen Ausschusses bedurfte. Zudem erteilte der Ständige Ausschuss im Mai und August jeweils im schriftlichen Verfahren die Zustimmung zum Bezugsrechtsausschluss bei der Ausgabe von bestimmten Finanzinstrumenten (Perpetual Fixed Rate Resettable Restricted Tier-1-Schuldverschreibungen). Der Vorstand machte lediglich von der im August gewährten Zustimmung Gebrauch.

Der Personalausschuss hat 2021 fünf Sitzungen abgehalten und fasste fünf Beschlüsse im schriftlichen Verfahren. In den Sitzungen befasste sich der Ausschuss eingehend mit der Nachfolgeplanung im Vorstand, vor allem im Hinblick auf die zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auslaufenden Vorstandsbestellungen. Daneben befasste sich der Ausschuss eingehend mit dem Ausscheiden von Frau Hunt aus dem Vorstand und der Vorbereitung der Neubestellung von Herrn Dr. Wimmer als ihrem Nachfolger sowie der Bestellung von Frau Boshnakova als zusätzlichem Vorstandsmitglied ab 1. Januar 2022. Weitere Schwerpunkte bildeten die vorbereitende Überprüfung des Vorstandsvergütungssystems zur Vorlage in der Hauptversammlung, die jährliche Überprüfung der Angemessenheit der Vorstandsvergütung, die Zielerreichung der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2020 sowie die Vorbereitung der Zielfestsetzung für die variable Vergütung 2022. Behandelt wurden zudem einzelne Mandatsangelegenheiten von Vorstandsmitgliedern sowie die weitere Nachfolgeplanung im Vorstand.

Der Prüfungsausschuss hielt 2021 fünf Sitzungen ab. In Anwesenheit des Abschlussprüfers erörterte er die Jahresabschlüsse der Allianz SE und des Konzerns, die Lageberichte, die jeweiligen Solvabilitätsübersichten und die Prüfungsberichte sowie den Halbjahresfinanzbericht. Im Rahmen dieser Prüfungen ergaben sich keine Beanstandungen. Der Vorstand berichtete über die jeweiligen Quartalsergebnisse und erörterte diese zusammen mit den Ergebnissen der prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer eingehend mit dem Prüfungsausschuss. Einen Schwerpunkt der Tätigkeit des Prüfungsausschusses bildete die regelmäßige Befassung mit den zum Teil andauernden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie den Effekten aus Naturkatastrophen und Wetterereignissen, die im letzten Geschäftsjahr in großem Umfang auftraten. Weiterhin beschäftigte sich der Ausschuss mit der Erteilung der Prüfungsaufträge und der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 und führte eine Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung durch. Daneben erörterte der Prüfungsausschuss die Vergabe von Aufträgen für nichtprüfungsbezogene Dienstleistungen an den Abschlussprüfer und beschloss eine aktualisierte Positivliste für vorab genehmigte Prüfungs- und Nichtprüfungsleistungen. In zwei Beschlussfassungen im schriftlichen Verfahren stimmte der Prüfungsausschuss der Beauftragung des Abschlussprüfers mit Nichtprüfungsleistungen zu, die jeweils eine vom Ausschuss festgelegte Wertgrenze überschreiten.

Darüber hinaus befasste sich der Ausschuss eingehend mit dem Compliance-System, dem internen Revisionssystem sowie mit dem Rechnungslegungsprozess und den internen Kontrollen im Rahmen der Finanzberichterstattung. In mehreren Sitzungen erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Auswirkungen der Umstellung auf die neuen Rechnungslegungsvorschriften IFRS 9 & 17 ab dem Geschäftsjahr 2023 auf die Rechnungslegung der Allianz und den Stand der Umsetzungsmaßnahmen zur ordnungsgemäßen Überleitung auf die neuen Standards. In sämtlichen regulären Sitzungen erfolgten Berichte über Rechts- und Compliance-Themen im Konzern, über operative Risiken sowie über die Arbeit der Revisionsabteilung, welche jeweils ausführlich diskutiert wurden. Außerdem erfolgte die jährliche Berichterstattung durch den Leiter der Versicherungsmathematischen Funktion (Group Actuarial, Planning & Controlling). Zudem befasste sich der Prüfungsausschuss mit den aus dem Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) resultierenden Anpassungen und mit dem Prüfungsplan der internen Revision für 2022. Intensiv erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand den Fortgang der Klageverfahren sowie der behördlichen Verfahren der U.S.-Börsenaufsicht SEC und des U.S.-Justizministeriums betreffend die Structured Alpha Fonds der AllianzGI U.S. Dafür wurde zusätzlich eine eigene Arbeitsgruppe des Prüfungsausschusses eingerichtet, die im Berichtsjahr vier Sitzungen abhielt, an denen auch die vom Aufsichtsrat beauftragten Rechtsanwälte teilnahmen.

Der Risikoausschuss hielt im Jahr 2021 zwei Sitzungen ab. Der Ausschuss behandelte in beiden Sitzungen mit dem Vorstand die aktuelle Risikosituation des Allianz Konzerns und der Allianz SE. In der März-Sitzung wurden der Risikobericht sowie die weiteren risikobezogenen Aussagen im Jahres- und im Konzernabschluss sowie im Lagebericht und im Konzernlagebericht unter Hinzuziehung des Abschlussprüfers einer Prüfung unterzogen und billigend zur Kenntnis genommen. Dabei wurden auch die Angemessenheit des Risikofrüherkennungssystems der Allianz SE und des Allianz Konzerns und das Ergebnis weiterer Risikoprüfungen des Abschlussprüfers erörtert. Dem Prüfungsausschuss wurde empfohlen, den Risikobericht in der vorgelegten und behandelten Fassung in den Geschäftsbericht aufzunehmen. Der Risikoausschuss befasste sich in beiden Sitzungen eingehend mit der Risikostrategie und -neigung, dem Kapitalmanagement, dem externen Rating sowie der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems für den Allianz Konzern und die Allianz SE. Weiter befasste sich der Ausschuss mit dem Bericht über die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung sowie Änderungen am internen Solvency-II-Modell und hat dabei insbesondere Transaktionen mit Bestandsbüchern im Lebensversicherungsbereich zur Verbesserung der Eigenkapitalrendite und der Solvenzposition mit dem Vorstand diskutiert. Zudem hat sich der Risikoausschuss intensiv mit dem Thema Inflationsrisiko und dabei der Exponierung der Allianz im Falle steigender Inflationsraten und der Berücksichtigung der Inflationsentwicklung in der Preisgestaltung sowie mit der Entwicklung zum Thema Silent Cyber, also der nicht-intendierten implizierten Deckung von Cyber-Risiken, vor allem im Bereich der gewerblichen Versicherung, befasst. Daneben wurden erneut die Folgen der COVID-19-Pandemie mit Blick auf Geschäftsverlauf und Risikosituation, das Management von Reputationsrisiken und von Akkumulationsrisiken sowie die Steuerung nichtfinanzieller Risiken behandelt. Außerdem hat sich auch der Risikoausschuss umfassend mit den Auswirkungen der AllianzGI Structured Alpha-Thematik auf die Risikosituation der Allianz beschäftigt. Daneben wurden wie üblich sowohl regulatorische Sonderthemen, wie der EIOPA-Review zu Solvency II, als auch geschäftspolitische Themen behandelt.

Der Technologieausschuss hielt im Geschäftsjahr 2021 zwei Sitzungen ab, in denen er sich intensiv mit der Neuaufstellung der Informationstechnologie in der Allianz Gruppe, der IT-Strategie und dabei insbesondere mit den strategischen IT-Partnern in den Bereichen der Cloud- und IT-Anwendungen sowie der umfassenden IT-Transformation beschäftigte. Dabei lag erneut der Fokus auf der Umsetzung der Business Master Plattform (BMP) im Rahmen des Allianz Customer Models (ACM). Einen weiteren Schwerpunkt der Ausschusstätigkeit bildeten der Umgang mit den stetig zunehmenden Cyberrisiken und den dadurch ausgelösten gestiegenen IT-Sicherheitsanforderungen sowie der Einsatz disruptiver Technologie-Innovationen, wie zum Beispiel das Internet der Dinge (Internet of Things) oder Digitale Zwillinge (Digital Twins), durch die Allianz.

Der Nominierungsausschuss hat in einer Sitzung im Geschäftsjahr 2021 die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats überprüft und dem Aufsichtsrat Änderungen zur Anpassung an neue gesetzliche Vorgaben sowie zur Erweiterung des Kompetenzprofils vorgeschlagen. Insbesondere wurde die Ergänzung der angemessenen Kenntnisse im Bereich Technologie um einen ausdrücklichen Hinweis auf Kenntnisse im Bereich Cyber Sicherheit sowie die Erweiterung des Kompetenzprofils um das Vorhandensein angemessener Kenntnisse im Bereich der Nachhaltigkeit vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat hat diese Vorschläge in seiner Sitzung am 24. Juni 2021 umgesetzt. Weiter hat der Ausschuss die tatsächliche Zusammensetzung des Aufsichtsrats überprüft. Ferner wurden eingehend die Aufsichtsratswahlen in der Hauptversammlung 2022 unter Berücksichtigung der Ziele für die Zusammensetzung vorbereitet. Der Nominierungsausschuss hat die generelle Nachfolgeplanung für den Aufsichtsrat erörtert und dabei die Bildung eines von Investoren nachhaltig geforderten sogenannten "Staggered Board" vorgeschlagen. Beginnend mit der Hauptversammlung 2022 sollen die zur Wahl anstehenden Kandidatinnen und Kandidaten der Anteilseignerseite nicht mehr nach dem Prinzip der Blockwahl mit identischen Amtsperioden gewählt werden. Bei Neuwahlen ausscheidender Aufsichtsratsmitglieder soll dann jeweils die satzungsmäßige Amtsperiode gewählt werden, um das Staggered Board auch für die Folgejahre festzuschreiben. Weiterhin hat sich der Nominierungsausschuss intensiv mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für die Nachfolge der in den kommenden Jahren ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates befasst. Für jedes ausscheidende Mitglied des Aufsichtsrates konnten hervorragend geeignete Kandidatinnen und Kandidaten identifiziert werden, die auch jeweils bereits ihre Bereitschaft erklärt haben, bei den Hauptversammlungen 2024 und 2025 für die Wahl in den Aufsichtsrat zu kandidieren. Außerdem hat der Nominierungsausschuss gemeinsam mit dem Vorstand konkrete Maßnahmen vereinbart, mittels derer die Kandidatinnen und Kandidaten bereits frühzeitig auf die Aufgaben eines Mitgliedes des Aufsichtsrats der Allianz SE sowie auf das komplexe Geschäft eines global agierenden und regulierten Finanzdienstleistungsunternehmens vorbereitet werden können. Zu diesen Maßnahmen zählen zum Beispiel die Vorbereitung der Kandidatinnen und Kandidaten im Rahmen eines Mandats als Mitglied des Aufsichtsrates einer europäischen Tochtergesellschaft der Allianz SE oder anderen geeigneten Maßnahmen sowie die frühzeitige Identifizierung von Schulungsmaßnahmen auf Basis des Kompetenzprofils des Aufsichtsrates. Zudem wurde im Nominierungsausschuss die Bestimmung einer weiteren Ersatzkandidatin für den Fall behandelt, dass ein Aufsichtsratsmitglied kurzfristig zu ersetzen wäre.

Der Nachhaltigkeitsausschuss, der im Februar 2021 durch den Aufsichtsrat neu eingesetzt wurde, hielt im Geschäftsjahr 2021 zwei Sitzungen ab. In seiner konstituierenden Sitzung befasste sich der Ausschuss zunächst mit der Ausgestaltung des Aufgabenbereiches, der die Themen Umwelt, soziale Verantwortung, Unternehmensführung, aber auch die Datenethik zum Gegenstand hat, seiner Funktionsweise sowie Schnittstellen zu weiteren Ausschüssen des Aufsichtsrats, insbesondere zum Personal- und zum Risikoausschuss. Schwerpunktthemen in den beiden Sitzungen umfassten die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Beurteilung der Allianz Gruppe durch Anbieter externer Nachhaltigkeitsindizes sowie die Erörterung von Maßnahmen zur Verbesserung der Bewertung, die Nachhaltigkeitsambitionen für die Zukunft und die Auswirkungen aus der Nachhaltigkeits-Regulierung. Zudem befasste sich der Ausschuss eingehend mit der Strategie im Bereich der sozialen Verantwortung und bereitete die Festlegung von Nachhaltigkeitszielen für die Vorstandsvergütung sowie die entsprechende Zielerreichungsbeurteilung für das Geschäftsjahr 2021 durch den Personalausschuss sowie den Aufsichtsrat vor.

Über die Arbeit in den Ausschüssen wurde der Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend unterrichtet.

Übersicht über die Präsenz in den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse im Geschäftsjahr 2021

Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme

Sitzungs
anwesenheit
%
AUFSICHTSRATSPLENUM
Michael Diekmann (Vorsitzender) 9/9 100
Gabriele Burkhardt-Berg (stellv. Vorsitzende) 9/9 100
Jim Hagemann Snabe (stellv. Vorsitzender) 9/9 100
Sophie Boissard 9/9 100
Christine Bosse 9/9 100
Dr. Friedrich Eichiner 9/9 100
Jean-Claude Le Goaër 9/9 100
Martina Grundler 9/9 100
Herbert Hainer 9/9 100
Godfrey Hayward 9/9 100
Frank Kirsch 9/9 100
Jürgen Lawrenz 9/9 100
STÄNDIGER AUSSCHUSS
Michael Diekmann (Vorsitzender) 6/6 100
Jean-Claude Le Goaër 6/6 100
Herbert Hainer 6/6 100
Jürgen Lawrenz 6/6 100
Jim Hagemann Snabe 6/6 100
PERSONALAUSSCHUSS
Michael Diekmann (Vorsitzender) 5/5 100
Gabriele Burkhardt-Berg 5/5 100
Herbert Hainer 5/5 100
PRÜFUNGSAUSSCHUSS
Dr. Friedrich Eichiner (Vorsitzender) 5/5 100
Sophie Boissard 5/5 100
Sitzungs
anwesenheit
%
Michael Diekmann 5/5 100
Jean-Claude Le Goaër 5/5 100
Martina Grundler 5/5 100
RISIKOAUSSCHUSS
Michael Diekmann (Vorsitzender) 2/2 100
Christine Bosse 2/2 100
Dr. Friedrich Eichiner 2/2 100
Godfrey Hayward 2/2 100
Frank Kirsch 2/2 100
TECHNOLOGIEAUSSCHUSS
Jim Hagemann Snabe (Vorsitzender) 2/2 100
Gabriele Burkhardt-Berg 2/2 100
Michael Diekmann 2/2 100
Dr. Friedrich Eichiner 2/2 100
Jürgen Lawrenz 2/2
NOMINIERUNGSAUSSCHUSS
Michael Diekmann (Vorsitzender) 1/1 100
Christine Bosse 1/1 100
Jim Hagemann Snabe 1/1 100
NACHHALTIGKEITSAUSSCHUSS
Christine Bosse (Vorsitzende) 2/2 100
Sophie Boissard 2/2 100
Gabriele Burkhardt-Berg 2/2 100
Michael Diekmann 2/2 100
Frank Kirsch 2/2 100

Aufgrund einer für das Geschäftsjahr 2021 noch anwendbaren gesetzlichen Sonderregelung für Versicherungsunternehmen wurden der Abschlussprüfer und der Prüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts durch den Aufsichtsrat der Allianz SE und nicht durch die Hauptversammlung bestellt. Zum Abschlussprüfer für den Jahres- und den Konzernabschluss sowie für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts des Geschäftsjahres 2021 hat der Aufsichtsrat die PwC bestellt. PwC hat die Jahresabschlüsse der Allianz SE und des Konzerns sowie die jeweiligen Lageberichte geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Lageberichte enthalten auch jeweils die nichtfinanzielle Erklärung. Der Konzernabschluss wurde auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Der Jahresabschluss der Allianz SE wurde nach Maßgabe des deutschen Rechts und Rechnungslegungsstandards erstellt. Den Halbjahresfinanzbericht hat PwC einer prüferischen Durchsicht unterzogen. PwC wurde daneben auch mit der Prüfung der nach Solvency II zu erstellenden Solvabilitätsübersicht für die Allianz SE und den Allianz Konzern zum 31. Dezember 2021 beauftragt. Ergänzend wurde PwC mit einer inhaltlichen Überprüfung der nichtfinanziellen Erklärung beauftragt.

Alle Aufsichtsratsmitglieder haben die Jahresabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte von PwC rechtzeitig erhalten. Im Prüfungsausschuss wurden am 16. Februar 2022 und im Aufsichtsratsplenum am 17. Februar 2022 auf vorläufiger Grundlage die Abschlüsse und die Prüfungsergebnisse der PwC erörtert. Über die fertiggestellten Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte der PwC (datiert auf den 21. Februar 2022) wurde am 2. März 2022 im Prüfungsausschuss und am 3. März 2022 im Aufsichtsratsplenum beraten. An diesen Erörterungen nahmen die Abschlussprüfer jeweils teil und präsentierten die Prüfungsergebnisse. Dabei wurde insbesondere auch auf die im Bestätigungsvermerk beschriebenen, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) und die vorgenommenen Prüfungshandlungen sowie auf die Behandlung der Angelegenheiten im Zusammenhang mit den Structured Alpha Fonds der AllianzGI U.S. eingegangen. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess wurden dabei nicht festgestellt. Umstände, die die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers in Frage stellen, lagen nicht vor. Im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat wurden zudem die Solvabilitätsübersichten für Allianz SE und den Allianz Konzern zum 31. Dezember 2021 sowie die diesbezüglichen Berichte von PwC behandelt.

Aufgrund eigener Prüfungen des Jahres- und des Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Konzernlageberichts sowie des Gewinnverwendungsvorschlags hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen erhoben und das Ergebnis der PwC-Abschlussprüfung zustimmend zur Kenntnis genommen. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresund der Konzernabschluss wurden gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen.

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Allianz Konzerns spricht der Aufsichtsrat für ihren großen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr unter den pandemiebedingt weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen seinen ganz besonderen Dank aus.

Im Aufsichtsrat ergaben sich im Geschäftsjahr 2021 keine Veränderungen in der Besetzung.

Frau Dr. Barbara Karuth-Zelle und Herr Christopher Townsend wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2021 zu neuen Vorstandsmitgliedern der Allianz SE bestellt. Sie folgten den zum 31. Dezember 2020 aus dem Vorstand ausgeschiedenen Herren Dr. Christof Mascher und Niran Peiris nach. Weiter wurde Herr Dr. Andreas Wimmer mit Wirkung zum 1. Oktober 2021 in den Vorstand der Allianz SE bestellt. Er folgte damit Frau Jacqueline Hunt nach, die ihr Mandat zum 30. September 2021 niedergelegt hatte. Ferner wurde Frau Sirma Boshnakova mit Wirkung zum 1. Januar 2022 als neues Vorstandsmitglied bestellt.

München, den 3. März 2022

Für den Aufsichtsrat:

Michael Diekmann Vorsitzender

MANDATE DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER

Vorsitzender Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten

Stellvertretender Vorsitzender Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien

Stellvertretende Vorsitzende Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Allianz SE Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten

Vorsitzende des Vorstands der Korian S.A. Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaft in vergleichbaren1Kontrollgremien

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten

Angestellter der Allianz Informatique G.I.E. Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Bundesfachgruppenleiterin Versicherungen, ver.di Berlin Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten

Mitglied verschiedener Aufsichtsräte Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien

Angestellter der Allianz Insurance plc

Angestellter der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten

Angestellter der Allianz Technology SE Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate

1_Mandate in anderen Kontrollgremien sehen wir in der Regel dann als vergleichbar an, wenn das Unternehmen börsennotiert ist oder mehr als 500 Mitarbeiter hat.

MANDATE DER VORSTANDSMITGLIEDER

Vorsitzender des Vorstands Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate

Insurance Western & Southern Europe Asia Pacific Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Insurance Western & Southern Europe, Allianz Direct, Allianz Partners Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Asset Management, US Life Insurance Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Operations and IT Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Insurance German Speaking Countries and Central & Eastern Europe Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Business Transformation, Insurance Iberia & Latin America, Allianz Partners Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Finance, Controlling, Risk Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate

Investment Management Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate

Global Insurance Lines & Anglo Markets, Reinsurance, Middle East, Africa Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

Human Resources, Legal, Compliance, Mergers & Acquisitions Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien

Asset Management, US Life Insurance Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten und SE-Verwaltungsräten Konzernmandate Mitgliedschaft in vergleichbaren1 Kontrollgremien Konzernmandate

1_Mandate in anderen Kontrollgremien sehen wir in der Regel dann als vergleichbar an, wenn das Unternehmen börsennotiert ist oder mehr als 500 Mitarbeiter hat.

CORPORATE GOVERNANCE

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die Erklärungen zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f und 315d Handelsgesetzbuch (HGB) sind Bestandteil des Lageberichts bzw. des Konzernlageberichts. Gemäß § 317 Absatz 2 Satz 6 HGB ist die Prüfung der Angaben darauf beschränkt, ob die Angaben gemacht wurden.

Unternehmensverfassung der Europäischen Aktiengesellschaft (SE)

Als Europäische Aktiengesellschaft unterliegt die Allianz SE zusätzlich zum deutschen Aktienrecht den speziellen europäischen SE-Regelungen und dem deutschen SE-Ausführungsgesetz sowie dem SE-Beteiligungsgesetz. Mit dem dualen Leitungssystem (Vorstand und Aufsichtsrat) und dem Grundsatz der paritätischen Mitbestimmung im Aufsichtsrat gelten aber wesentliche Grundzüge der Aktiengesellschaft auch für die Allianz SE. Die Unternehmensverfassung der Allianz SE ist in deren Satzung niedergelegt. Die jeweils gültige Fassung der Satzung ist unter folgendem Link im Internet zugänglich www.allianz.com/satzung.

Aufsichtsrechtliche Anforderungen

Von Bedeutung sind zudem die für Versicherungsunternehmen, Versicherungsgruppen und Finanzkonglomerate geltenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Geschäftsorganisation (System of Governance). Dazu zählen insbesondere die Einrichtung und weitere Ausgestaltung wesentlicher Kontrollfunktionen (unabhängige Risikocontrollingfunktion, Versicherungsmathematische Funktion, Compliance-Funktion und Interne Revision) sowie allgemeine Grundsätze für eine wirksame und ordnungsgemäße Geschäftsorganisation. Die regulatorischen Anforderungen gelten nach Maßgabe der Verhältnismäßigkeit konzernweit. Unterstützt wird die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben durch schriftliche Leitlinien, die der Vorstand der Allianz SE erlässt. Ferner verlangt Solvency II die Veröffentlichung von qualitativen und quantitativen Informationen inklusive einer Marktwertbilanz. Einzelheiten zu der Umsetzung aufsichtsrechtlicher Anforderungen an die Geschäftsorganisation durch die Allianz SE bzw. den Allianz Konzern enthält der Solvabilitäts- und Finanzbericht der Allianz SE bzw. des Allianz Konzerns, jeweils veröffentlicht unter www.allianz.com/sfcr-de.

Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Gute Corporate Governance ist für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg unabdingbar. Vorstand und Aufsichtsrat der Allianz SE legen daher großen Wert auf die Einhaltung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (im Folgenden "Kodex"). Vorstand und Aufsichtsrat haben am 16. Dezember 2021 die Entsprechenserklärung der Allianz SE zum Kodex wie folgt abgegeben:

Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz

Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Allianz SE zu den
Empfehlungen der 'Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex'
gemäß § 161 Aktiengesetz
Die Allianz SE hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 10. Dezember 2020
sämtlichen Empfehlungen "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex"
(Kodex) in der Fassung vom 16. Dezember 2019 entsprochen und wird diesen auch zukünftig
entsprechen.
München, 16. Dezember 2021
Allianz SE
Für den Vorstand:
gez. Oliver Bäte
gez. Renate Wagner
Für den Aufsichtsrat:

gez. Michael Diekmann

Darüber hinaus folgt die Allianz SE sämtlichen Anregungen des Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019.

Die Entsprechenserklärung und weitere Informationen zur Corporate Governance bei der Allianz finden Sie auch unter folgendem Link im Internet: www.allianz.com/cg.

Arbeitsweise des Vorstands sowie Zusammensetzung und Arbeitsweise von Ausschüssen

Der Vorstand der Allianz SE setzt sich seit 1. Januar 2022 aus 11 Mitgliedern zusammen. Vorstandsmitglieder sollen in der Regel nicht älter als 62 Jahre sein.

Der Vorstand legt die Unternehmensziele und die strategische Ausrichtung fest, steuert und überwacht die operativen Einheiten und sorgt für die Einrichtung und Überwachung eines effizienten Risikomanagementsystems. Der Vorstand ist ferner zuständig für die Aufstellung des Jahresabschlusses der Allianz SE sowie des Konzernabschlusses, ebenso für die Marktwertbilanz und die Zwischenberichterstattung.

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsführung und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Unbeschadet dieser Gesamtverantwortung führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugewiesenen Ressorts selbstständig. Neben den Geschäftsbereichen gibt es funktionale Zuständigkeiten. Hierzu zählen die Finanz-, Risikomanagement- und Controlling-Funktion, die Investment-Funktion sowie die Bereiche Operations und IT, Personal, Recht, Compliance, Interne Revision oder Mergers & Acquisitions. Die geschäftlichen Zuständigkeitsbereiche sind entweder regional oder als Global Line ausgerichtet. Die innere Organisation und die Ressortzuständigkeiten des Vorstands werden durch eine Geschäftsordnung bestimmt.

Die Vorstandssitzungen werden vom Vorstandsvorsitzenden geleitet. Jedes Vorstandsmitglied kann die Einberufung einer Sitzung unter Mitteilung des Beratungsgegenstands verlangen. Der Gesamtvorstand entscheidet durch Beschluss mit der einfachen Mehrheit der teilnehmenden Mitglieder. Im Falle der Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorstandsvorsitzenden entscheidend. Dieser hat zudem ein Vetorecht; eine Entscheidung gegen das Mehrheitsvotum des Vorstands kann er hingegen nicht durchsetzen.

Im Geschäftsjahr 2021 bestanden folgende Vorstandsausschüsse:

Vorstandsausschüsse

Vorstandsausschüsse Zuständigkeiten
GROUP FINANCE AND RISK COMMITTEE
Giulio Terzariol (Vorsitz),
Dr. Klaus-Peter Röhler,
Dr. Günther Thallinger,
Christopher Townsend.
Vorbereitung der Kapital- und Liquiditätsplanung
des Konzerns und der Allianz SE, Umsetzung und
Überwachung der Grundsätze des konzernweiten
Kapital- und Liquiditätsmanagements sowie der
Risikostandards und die Vorbereitung der Risiko
strategie. Dazu zählen insbesondere wesentliche
Finanztransaktionen und Richtlinien für das
Derivategeschäft, die Konzernfinanzierung und
das konzerninterne Kapitalmanagement sowie
die Einrichtung und Überwachung eines konzern
weiten Risikomanagement- und Risikoüberwa
chungssystems einschließlich Stresstests.
Entwicklung und Vorschlag einer konzernweiten
IT-Strategie, Überwachung von deren Implemen
tierung und Entscheidung über lokale und
gruppenweite IT-Investitionen sowie Prüfung und
Überwachung einzelner IT-Vorhaben.
GROUP IT COMMITTEE
Dr. Barbara Karuth-Zelle (Vorsitz),
Dr. Klaus-Peter Röhler,
Ivan de la Sota,
Giulio Terzariol,
Dr. Günther Thallinger,
Christopher Townsend.
GROUP MERGERS
AND ACQUISITIONS COMMITTEE
Renate Wagner (Vorsitz),
Oliver Bäte,
Sergio Balbinot,
Giulio Terzariol.
Steuerung und Überwachung von M& A-Trans
aktionen im Konzern, einschließlich Entscheidung
über Einzeltransaktionen innerhalb bestimmter
Schwellenwerte.
Stand 31. Dezember 2021

Neben den Vorstandsausschüssen bestehen Konzernausschüsse. Sie haben die Aufgabe, dem Gesamtvorstand der Allianz SE vorbehaltene Entscheidungen vorzubereiten, Beschlussvorschläge zu unterbreiten und den reibungslosen Informationsaustausch im Konzern sicherzustellen.

Im Geschäftsjahr 2021 bestanden folgende Konzernausschüsse:

Konzernausschüsse

Konzernausschüsse Zuständigkeiten
GROUP COMPENSATION COMMITTEE
Vorstandsmitglieder der Allianz SE und
Führungskräfte unterhalb des Vorstands
der Allianz SE.
Ausgestaltung, Überwachung und Weiterentwick
lung der konzernweiten Vergütungssysteme unter
Berücksichtigung aufsichtsrechtlicher Vorgaben
und jährliche Vorlage eines Berichts mit den Er
gebnissen seiner Überwachung und Vorschlägen
zur Weiterentwicklung.
GROUP INVESTMENT COMMITTEE
Vorstandsmitglieder der Allianz SE und
Führungskräfte des Allianz Konzerns.
Spezifizierung der strategischen Asset Allocation
für den Konzern, um eine konsistente Umsetzung
durch die Operativen Einheiten zu ermöglichen,
insbesondere in Bezug auf Alternative Assets,
Überwachung der Performance über alle Asset
Klassen hinweg sowie Sicherstellung einer
konsistenten Organisation der Investment
Management Funktion und der Investment
Governance im Konzern.

Stand 31. Dezember 2021

Die operativen Einheiten und Geschäftsbereiche des Allianz Konzerns werden über einen integrierten Management- und Kontrollprozess gesteuert. Holding und Operative Einheiten definieren zunächst die geschäftsspezifischen Strategien und Ziele. Auf dieser Grundlage werden gemeinsame Pläne erstellt, die der Aufsichtsrat im Rahmen der Zielsetzung für die leistungsorientierte Vergütung des Vorstands berücksichtigt. Einzelheiten dazu finden sich im "Vergütungsbericht".

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Planung und Zielerreichung sowie über die Unternehmensstrategie und bestehende Risiken. Einzelheiten der Berichterstattung werden in der vom Aufsichtsrat erlassenen Informationsordnung geregelt.

Vorstandsentscheidungen von besonderem Gewicht bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Zustimmungsvorbehalte ergeben sich aus Gesetz, Satzung oder werden im Einzelfall durch die Hauptversammlung festgelegt. Zustimmungspflichtig sind etwa bestimmte Kapitalmaßnahmen, der Abschluss von Unternehmensverträgen und die Erschließung neuer oder die Aufgabe bestehender Geschäftssegmente sowie – bei Überschreiten bestimmter Wertschwellen – der Erwerb von Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen sowie die Veräußerung von Konzerngesellschaften. Nach der Vereinbarung über die Beteiligung der Arbeitnehmer in der Allianz SE in der Fassung vom Juni 2021(im Folgenden "SE-Vereinbarung") bedarf darüber hinaus die Benennung des für Arbeit und Soziales zuständigen Vorstandsmitglieds der Zustimmung des Aufsichtsrats.

Über die Zusammensetzung des Vorstands wird in "Mandate der Vorstandsmitglieder" berichtet. Ferner ist die Zusammensetzung unter folgendem Link im Internet zugänglich www.allianz.com/vorstand. Dort findet sich auch eine allgemeine Beschreibung der Arbeitsweise des Vorstands.

Diversitätskonzept für den Vorstand und Nachfolgeplanung

Entsprechend der Gesetzgebung zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen (CSR-Richtlinie) ist über das Diversitätskonzept für den Vorstand, dessen Ziele, Umsetzung und erreichte Ergebnisse zu berichten.

Der Aufsichtsrat hat das folgende Diversitätskonzept für den Vorstand der Allianz SE festgelegt:

"Der Aufsichtsrat strebt bei der Besetzung des Vorstands das Ziel einer angemessenen 'Diversity of Minds' an. Dies beinhaltet eine breite Vielfalt im Hinblick auf Geschlecht, Internationalität sowie Ausbildungsund Erfahrungshintergrund.

Der Aufsichtsrat bewertet die Erreichung dieses Ziels unter anderem anhand folgender konkreter Indikatoren:

  • − Angemessener Anteil von Frauen im Vorstand: mindestens 30% bis zum 31. Dezember 2021;
  • − Angemessener Anteil von Mitgliedern mit internationalem Hintergrund (zum Beispiel aufgrund von Herkunft oder langjähriger Berufserfahrung im Ausland), idealerweise mit Bezug zu Regionen, in denen der Allianz Konzern tätig ist;
  • − Angemessene Diversität hinsichtlich Bildungs- und Berufshintergrund mit dem Verständnis, dass durch regulatorische Anforderungen (fachliche Eignung) die Handlungsfreiheit des Aufsichtsrats eingeschränkt ist."

Die Umsetzung dieses Diversitätskonzepts erfolgt im Rahmen des Verfahrens zur Vorstandsbestellung durch den Aufsichtsrat. Für die langfristige Nachfolgeplanung wird vom Vorsitzenden des Vorstands in Abstimmung mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats laufend eine Kandidatenliste erstellt und aktualisiert. Es ist vorgesehen, dass die Nachfolgeliste einen angemessenen Anteil von Kandidatinnen sowie von Kandidaten mit internationaler Erfahrung umfasst. Dies wird insbesondere durch den Personalausschuss bei der Nachfolgeplanung berücksichtigt. In die Kandidatenliste werden interne und externe Kandidatinnen und Kandidaten aufgenommen, die generell die Anforderungen für ein Vorstandsmandat erfüllen. Im Falle einer Vakanz im Vorstand empfiehlt der Personalausschuss nach eingehender Prüfung dem Aufsichtsratsplenum eine geeignete Kandidatin oder einen geeigneten Kandidaten und berichtet über den Auswahlprozess sowie gegebenenfalls alternative Kandidatinnen und Kandidaten. Vor einer Bestellung zum Vorstandsmitglied erhalten sämtliche Aufsichtsratsmitglieder die Gelegenheit, die Kandidatin oder den Kandidaten persönlich kennenzulernen.

Durch die Vergrößerung des Vorstands der Allianz SE auf 11 Mitglieder ab 1. Januar 2022 sind die drei weiblichen Vorstandsmitglieder mit einem Anteil von 27,27% und damit leicht unter dem Zielwert von 30% vertreten. Da diese Unterschreitung nur von vorübergehender Natur sein soll, hält der Aufsichtsrat diese für vertretbar. Fünf Vorstandsmitglieder haben einen internationalen Hintergrund. Hinsichtlich Bildungs- und Berufshintergrund besteht angemessene Vielfalt. Der Vorstand der Allianz SE ist damit, mit Ausnahme der vorübergehenden Unterschreitung des Anteils von Frauen im Vorstand, entsprechend dem Diversitätskonzept zusammengesetzt.

Praktiken der Unternehmensführung

Der Allianz Konzern verfügt über ein wirksames internes Kontrollsystem zur Überprüfung und Überwachung seiner Geschäftstätigkeit, Geschäftsprozesse, insbesondere der Finanzberichterstattung, sowie der Einhaltung von regulatorischen Anforderungen. Die Anforderungen an die internen Kontrollen sind nicht nur wesentlich für den Bestand des Unternehmens und den Unternehmenswert, sondern auch für das Vertrauen des Kapitalmarkts, der Kundschaft und der Öffentlichkeit. Eine Bewertung der Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems als Teil des Governance-Systems erfolgt regelmäßig im Zuge der Überprüfung der Geschäftsorganisation. Weitere Informationen zur Risikoorganisation und zu den Risikoprinzipien finden sich im Abschnitt "Risiko-Governance-System" im "Risiko- und Chancenbericht". Informationen zum "Integrierten Risiko- und Kontrollsystem der Finanzberichterstattung" finden sich in dem entsprechenden Kapitel.

Ferner wird die Qualität des internen Kontrollsystems von der internen Revision des Allianz Konzerns beurteilt. Diese führt unabhängige objektive Prüfungshandlungen durch, mit denen neben der Ausgestaltung und Effektivität des internen Kontrollsystems auch das Wert- und Optimierungspotenzial in den betrieblichen Abläufen untersucht wird. Unter Beachtung international anerkannter Revisionsgrundsätze und -standards trägt die interne Revision zur Evaluierung und Optimierung des Risikomanagements und der Kontroll- und Governance-Prozesse bei. Die Aktivität der internen Revision ist dementsprechend darauf ausgerichtet, die Gesellschaft sowohl bei der Reduzierung von Risiken als auch bei der Verstärkung der organisatorischen Governance-Prozesse und Strukturen zu unterstützen.

Integrität steht im Mittelpunkt unserer Compliance-Programme und bildet die Basis für das Vertrauen unserer Kundschaft, der Aktionärinnen und Aktionäre, von Geschäftspartnern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Compliance-Funktion fördert eine Unternehmenskultur der individuellen und kollektiven Verantwortung für rechtskonformes und ethisches Verhalten, indem sie:

  • − Geschäftsführung, Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich eines gesetzmäßigen und ethischen Geschäftsgebarens berät;
  • − wesentliche Compliance-Risiken identifiziert, beurteilt und die Einrichtung angemessener und wirksamer interner Kontrollen zu deren Mitigierung überwacht;
  • − ein Hinweisgebersystem zur Verfügung stellt, über das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Dritte vertraulich auf mögliches rechtswidriges oder unangemessenes Verhalten hinweisen können;
  • − mit Aufsichtsbehörden transparent und vertrauensvoll kommuniziert.

Die durch die zentrale Gruppen-Compliance-Funktion der Allianz SE koordinierten weltweiten Compliance-Programme helfen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Führungskräften und Mitgliedern der Geschäftsführung dabei, in allen Situationen verantwortlich und integer zu handeln.

Die zentrale Gruppen-Compliance-Funktion der Allianz SE ist zudem, in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen lokalen Compliance-Funktionen, für die wirksame Umsetzung und Überwachung der Compliance-Programme im Allianz Konzern sowie die Aufklärung von möglichen Compliance-Verstößen verantwortlich. Daneben führt sie als sogenannte Schlüsselfunktion die unter dem Solvency-II-Regime erforderlichen Beratungs-, Risikokontroll-, Überwachungsund Frühwarnaufgaben aus.

Verhaltenskodex (Code of Conduct)

Unser Verhaltenskodex (Code of Conduct) und die auf dessen Basis erlassenen internen Richtlinien geben allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Führungskräften und Mitgliedern der Geschäftsführung klare und praktikable Orientierungshilfen für ein den Wertmaßstäben des Allianz Konzerns entsprechendes Verhalten. Die im Verhaltenskodex festgelegten Verhaltensgrundsätze sind weltweit für alle Mitarbeiter verbindlich und bilden die Basis unserer Compliance-Programme. Der Verhaltenskodex kann unter folgendem Link im Internet eingesehen werden www.allianz.com/compliance-de.

Hinweisgebersystem

Ein wesentlicher Bestandteil des Compliance-Management-Systems des Allianz Konzerns ist ein Hinweisgebersystem, über das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Dritte die zuständige Compliance-Abteilung vertraulich auf mögliches rechtswidriges oder unangemessenes Verhalten hinweisen können. Keine Mitarbeiterin und kein Mitarbeiter muss Nachteile befürchten, wenn sie oder er in redlicher Absicht Bedenken äußert, selbst wenn sich diese später als unbegründet herausstellen sollten. Dritte können die Compliance-Abteilung über eine elektronische Mailbox im Internet erreichen unter www.allianz.com/hinweisgebersystem.

Compliance-Programme

Die zentrale Gruppen-Compliance-Funktion der Allianz SE hat für die folgenden identifizierten Compliance-Risikobereiche interne Richtlinien aufgestellt: Finanzkriminalität, Marktintegrität, Verbraucherschutz, Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Weitere Informationen zu den Compliance-Risikobereichen finden sich im Nachhaltigkeitsbericht auf unserer Website unter www.allianz.com/nachhaltigkeit.

Compliance-Training

Um die Grundsätze des Code of Conduct und der darauf basierenden Compliance-Programme zu vermitteln, führt der Allianz Konzern weltweit interaktive Trainingsprogramme durch. So erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktikable Vorgaben, um eigene Entscheidungen treffen zu können, die im Einklang mit internen und externen Vorgaben sowie ethischen Vorsätzen stehen. Diese Trainingsprogramme umfassen persönliche Schulungen sowie eLearnings und werden in vielen Sprachen durchgeführt.

Trainings zur Verhinderung von Korruption und Geldwäsche sind für alle Allianz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit verpflichtend. Gleiches gilt für das Kartellrechtstraining für exponierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Schulungen erfolgen für andere Compliance-Programme.

Arbeitsweise des Aufsichtsrats sowie Zusammensetzung und Arbeitsweise von Ausschüssen

Aufgrund der Rechtsform als Europäische Aktiengesellschaft gilt das deutsche Mitbestimmungsgesetz für die Allianz SE nicht. Größe und Zusammensetzung des Aufsichtsrats bestimmen sich vielmehr nach den allgemeinen europäischen Rahmenbedingungen für die SE. Diese werden in der Satzung und durch die SE-Vereinbarung umgesetzt.

Der Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, deren sechs Anteilseignervertreter von der Hauptversammlung bestellt werden. Die sechs Arbeitnehmervertreter werden durch den SE-Betriebsrat bestellt. Das konkrete Verfahren für die Bestellung der Arbeitnehmervertreter ist in der SE-Vereinbarung geregelt. Danach sind die sechs auf sie entfallenden Sitze nach dem Verhältnis der Anzahl der Allianz Arbeitnehmer in den jeweiligen Ländern zu verteilen. Dem derzeit amtierenden Aufsichtsrat gehören vier Arbeitnehmervertreter aus Deutschland und je ein Arbeitnehmervertreter aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich an. Gemäß §17 Absatz 2 SE-Ausführungsgesetz müssen im Aufsichtsrat der Allianz SE Frauen und Männer jeweils mit einem Anteil von mindestens 30% vertreten sein. Die Hauptversammlung am 5. Mai 2021 hat für die Zukunft eine Verkürzung der regelmäßigen Bestelldauer für den Aufsichtsrat der Allianz SE auf vier Jahre beschlossen.

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Daneben ist er insbesondere für die Bestellung der Mitglieder des Vorstands und die Festsetzung der Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie für die Vorstandsnachfolgeplanung zuständig. Weiter obliegt dem Aufsichtsrat die Prüfung des Jahresabschlusses der Allianz SE und des Konzerns. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021, einschließlich einer individualisierten Offenlegung der Sitzungsteilnahme, wird im "Bericht des Aufsichtsrats" erläutert.

Der Aufsichtsrat trifft alle Entscheidungen mit einfacher Mehrheit. Die besonderen Beschlusserfordernisse für die Vorstandsbestellung nach dem Mitbestimmungsgesetz entfallen bei einer SE ebenso wie der Vermittlungsausschuss. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden, der in der Allianz SE nur ein Anteilseignervertreter sein kann. Im Falle ihrer oder seiner Verhinderung gibt bei Stimmengleichheit die Stimme des von der Anteilseignerseite stammenden Stellvertreters den Ausschlag. Ein weiterer Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden wird auf Vorschlag der Arbeitnehmervertreter gewählt.

Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Die Überprüfung erfolgt entweder anhand einer Selbstbeurteilung anhand eines Fragenkatalogs oder durch Hinzuziehung einer externen Beratungsfirma. Nach Vorbereitung durch den Ständigen Ausschuss erörtert das Gesamtgremium Verbesserungsmöglichkeiten und beschließt hierzu geeignete Maßnahmen. Daneben wird im Rahmen einer aufsichtsrechtlich erforderlichen jährlichen Selbsteinschätzung auch die Eignung und Zuverlässigkeit der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats überprüft und darauf aufbauend ein Entwicklungsplan für den Aufsichtsrat erstellt.

Einen Teil seiner Tätigkeit nimmt der Aufsichtsrat durch Ausschüsse wahr und lässt sich regelmäßig über deren Arbeit berichten. Zusammensetzung und Aufgaben der Ausschüsse sind in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats geregelt. Die Geschäftsordnung ist unter folgendem Link im Internet zugänglich   www.allianz.com/aufsichtsrat.

Aufsichtsratsausschüsse

Aufsichtsratsausschüsse Zuständigkeiten

STÄNDIGER AUSSCHUSS

  • 5 Mitglieder – Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichtsrats (Michael Diekmann)
  • Zwei weitere Anteilseignervertreter (Herbert Hainer, Jim Hagemann
  • Snabe) – Zwei Arbeitnehmervertreter (Jürgen Lawrenz, Jean-Claude

Le Goaër)

PRÜFUNGSAUSSCHUSS 5 Mitglieder

  • Vorsitz: wird vom Aufsichtsrat gewählt (Dr. Friedrich Eichiner)
  • Drei Anteilseignervertreter (neben Dr. Friedrich Eichiner: Sophie
  • Boissard, Michael Diekmann) – Zwei Arbeitnehmervertreter
  • (Jean-Claude Le Goaër, Martina Grundler)

RISIKOAUSSCHUSS

  • 5 Mitglieder – Vorsitz: wird vom Aufsichtsrat
  • gewählt (Michael Diekmann)
  • Drei Anteilseignervertreter (neben Michael Diekmann: Christine Bosse, Dr. Friedrich Eichiner)
  • Zwei Arbeitnehmervertreter (Godfrey Hayward, Frank Kirsch)

PERSONALAUSSCHUSS

  • 3 Mitglieder
  • Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichtsrats (Michael Diekmann)
  • Ein weiterer Anteilseignervertreter
  • (Herbert Hainer)
  • Ein Arbeitnehmervertreter (Gabriele Burkhardt-Berg)

NOMINIERUNGSAUSSCHUSS

  • 3 Mitglieder – Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichts-
  • rats (Michael Diekmann) – Zwei weitere Anteilseignervertreter (Christine Bosse, Jim Hagemann

TECHNOLOGIEAUSSCHUSS

5 Mitglieder

Snabe)

  • Vorsitz: wird vom Aufsichtsrat gewählt (Jim Hagemann Snabe) – Drei Anteilseignervertreter (neben
  • Jim Hagemann Snabe: Michael Diekmann, Dr. Friedrich Eichiner) – Zwei Arbeitnehmervertreter
  • (Gabriele Burkhardt-Berg, Jürgen Lawrenz)

NACHHALTIGKEITSAUSSCHUSS 5 Mitglieder

  • Vorsitz: wird vom Aufsichtsrat
  • gewählt (Christine Bosse) – Drei Anteilseignervertreter (neben Christine Bosse: Sophie Boissard,
  • Michael Diekmann)
  • –Zwei Arbeitnehmervertreter (Gabriele Burkhardt-Berg, Frank Kirsch)

Stand 31. Dezember 2021

  • Zustimmung zu bestimmten Geschäften, die vom Aufsichtsrat genehmigt werden müssen, zum Beispiel Kapitalmaßnahmen, Akquisitionen bzw. Desinvestitionen
  • Vorbereitung der Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz und Kontrolle der Corporate Governance
  • Vorbereitung der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats
  • Vorabprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses, der Lageberichte (inklusive Risikobericht) und des Gewinnverwendungsvorschlags, Prüfung der Halbjahres- und gegebenenfalls Quartalsfinanzberichte oder -mitteilungen
  • Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Revisionssystems, Rechts- und Compliance-Themen
  • Überwachung der Abschlussprüfung, einschließlich der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der von diesem zusätzlich erbrachten Leistungen, Erteilung des Prüfungsauftrags und Bestimmung der Prüfungsschwerpunkte
  • Überwachung der allgemeinen Risikosituation und besonderer Risikoentwicklungen im Allianz Konzern
  • Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems
  • Vorabprüfung des Risikoberichts und sonstiger risikobezogener Aussagen im Jahres- und Konzernabschluss sowie in den Lageberichten, Information des Prüfungsausschusses über das Ergebnis
  • Vorbereitung der Bestellung von Vorstandsmitgliedern – Vorbereitung der Entscheidung des Plenums über das Vergütungssystem und die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder
  • Abschluss, Änderung und Beendigung von Vorstandsdienstverträgen, soweit nicht dem Plenum vorbehalten
  • Langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand – Zustimmung zu Mandatsübernahmen durch Vorstandsmitglieder

– Erarbeitung konkreter Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats – Erstellen von Anforderungsprofilen für Anteilseigner-

  • vertreter im Aufsichtsrat entsprechend den Empfehlungen des Kodex zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats – Suche nach geeigneten Kandidaten für die Wahl der Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat
  • Regelmäßiger Austausch über technologische Entwicklungen
  • Vertiefte Begleitung der Technologie- und Innovationsstrategie des Vorstands
  • Unterstützung des Aufsichtsrats bei der Überwachung der Umsetzung der Technologie- und Innovationsstrategie des Vorstands
    • Regelmäßiger Austausch über nachhaltigkeitsbezogene Themen (Environment, Social, Governance – ESG) – Enge Begleitung der Nachhaltigkeitsstrategie des
    • Vorstands
    • Unterstützung des Aufsichtsrats bei der Überwachung der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Vorstands
    • Unterstützung des Personalausschusses des Aufsichtsrats bei der Vorbereitung der Festsetzung von ESG-Zielen sowie deren Erfüllung für die Vorstandsvergütung

Die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats (in der Fassung von September 2021) in Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen sowie der Kodex-Empfehlung sind nachfolgend dargestellt. Neben dem ebenfalls nach dem Kodex zu erarbeitenden Kompetenzprofil für das Gesamtgremium ist auch das Diversitätskonzept entsprechend der Gesetzgebung zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen (CSR-Richtlinie) enthalten. Die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind unter folgendem Link im Internet zugänglich www.allianz.com/aufsichtsrat.

Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Allianz SE

"Der Aufsichtsrat der Allianz SE strebt eine Zusammensetzung an, die eine qualifizierte Aufsicht und Beratung der Geschäftsführung der Allianz SE sicherstellt. Für die Wahl in den Aufsichtsrat sollen Kandidaten vorgeschlagen werden, die aufgrund ihrer fachlichen Kenntnis und Erfahrung, Integrität, Leistungsbereitschaft, Unabhängigkeit und Persönlichkeit die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tätigen Finanzdienstleistungsinstitut erfolgreich wahrnehmen können.

Diese Ziele berücksichtigen die gesetzlichen Anforderungen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie die entsprechenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Neben den individuellen Anforderungen für jedes einzelne Mitglied sind für das Gesamtgremium ein Kompetenzprofil sowie ein Diversitätskonzept vorgesehen.

I. Anforderungen an die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder

1. Zuverlässigkeit

Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen zuverlässig im Sinne der aufsichtsrechtlichen Anforderungen sein. Zuverlässigkeit wird unterstellt, wenn keine Tatsachen erkennbar sind, die eine Unzuverlässigkeit begründen. Es dürfen daher keine persönlichen Umstände vorliegen, die nach der allgemeinen Lebenserfahrung die Annahme rechtfertigen, dass diese die sorgfältige und ordnungsgemäße Ausübung des Mandats beeinträchtigen können (vor allem Verstöße gegen Straf- und Ordnungswidrigkeitentatbestände, insbesondere im Zusammenhang mit unternehmerischer Tätigkeit).

2. Fachliche Eignung

Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen über Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die zur gewissenhaften und eigenverantwortlichen Erfüllung der Aufgaben als Aufsichtsratsmitglied der Allianz SE, insbesondere der Überwachung und Beratung des Vorstands sowie der aktiven Begleitung der Entwicklung des Unternehmens, erforderlich sind. Darunter fallen insbesondere:

  • ausreichende Kenntnisse aller Geschäftsbereiche;
  • angemessene Kenntnisse im Versicherungs- und Finanzsektor oder entsprechend relevante Erfahrungen und Kenntnisse in anderen Branchen; – angemessene Kenntnisse der für die Allianz SE wesentlichen gesetzlichen
  • Regelungen (Aufsichtsrecht, einschließlich Solvency-II-Regelwerk, Gesellschaftsund Kapitalmarktrecht, Corporate Governance); – Fähigkeit, die Risiken der Geschäfte zu beurteilen;
  • Kenntnisse der Grundzüge der Bilanzierung und des Risikomanagements.

3. Unabhängigkeit

Unabhängig ist nach den Regelungen des DCGK insbesondere, wer in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zur Allianz SE oder deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann.

Zur weiteren Konkretisierung der Unabhängigkeit hält der Aufsichtsrat der Allianz SE folgendes fest:

  • ehemalige Mitglieder des Vorstands der Allianz SE gelten während der Laufzeit der aktienrechtlichen Cooling-Off-Periode nicht als unabhängig.
  • Mitglieder des Aufsichtsrats der Allianz SE mit einer Zugehörigkeitsdauer von mehr als 12 Jahren gelten nicht als unabhängig.
  • für Arbeitnehmervertreter stellt der Umstand der Arbeitnehmervertretung und eines Beschäftigungsverhältnisses die Unabhängigkeit der Arbeitnehmervertreter an sich nicht in Frage.

Entsprechend dieser Definition sollen mindestens acht Mitglieder des Aufsichtsrats unabhängig sein. Soweit Anteilseignervertreter und Arbeitnehmervertreter getrennt betrachtet werden, sollen jeweils mindestens vier Mitglieder unabhängig sein.

Es ist zu berücksichtigen, dass das Entstehen von Interessenkonflikten im Einzelfall nicht generell ausgeschlossen werden kann. Mögliche Interessenkonflikte sind gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden offenzulegen und werden durch angemessene Maßnahmen gelöst.

4. Zeitliche Verfügbarkeit

Jedes Aufsichtsratsmitglied stellt sicher, dass der zur ordnungsgemäßen Erfüllung des Aufsichtsratsmandats erforderliche Zeitaufwand erbracht werden kann. Neben den gesetzlichen Mandatsbeschränkungen und der vom Deutschen Corporate Governance Kodex empfohlenen Obergrenze für Vorstandsmitglieder börsennotierter Gesellschaften von zwei Aufsichtsratsmandaten sollen die kapitalmarktüblichen Anforderungen berücksichtigt werden.

  • Hinsichtlich der Mandatsausübung ist zu berücksichtigen, dass – jährlich mindestens vier, in der Regel jedoch sechs ordentliche
  • Aufsichtsratssitzungen abgehalten werden, die jeweils angemessener Vorbereitung bedürfen;
  • ausreichend Zeit für die Prüfung der Jahres- und Konzernabschlussunterlagen vorzusehen ist;

Die unternehmerische Mitbestimmung in der Allianz SE gemäß der Vereinbarung über die Beteiligung der Arbeitnehmer in der Allianz SE trägt zur Vielfalt hinsichtlich beruflicher Erfahrungen und kultureller Herkunft bei. Für die Benennung der deutschen Arbeitnehmervertreter sollen nach den Vorgaben des deutschen SE-Beteiligungsgesetzes Frauen und Männer entsprechend ihrem zahlenmäßigen Verhältnis in den deutschen Gesellschaften gewählt werden. Eine Auswahlmöglichkeit hinsichtlich der Arbeitnehmervertreter hat der Aufsichtsrat jedoch nicht.

Folgende Anforderungen und Zielsetzungen sollen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Allianz SE gelten:

  • die Anwesenheit in der Hauptversammlung erforderlich ist;
  • abhängig von der Mitgliedschaft in einem oder mehreren Aufsichtsratsausschüssen zusätzlicher zeitlicher Aufwand für die Teilnahme an den Ausschusssitzungen und die angemessene Vorbereitung hierfür entsteht; dies gilt insbesondere für den Prüfungs- und den Risikoausschuss;
  • zusätzlich außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats oder eines Ausschusses zur Behandlung von Sonderthemen notwendig werden können.

5. Altersgrenze

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen in der Regel nicht älter als 70 Jahre sein.

6. Zugehörigkeitsdauer

Die fortlaufende Zugehörigkeitsdauer eines Mitglieds des Aufsichtsrats soll in der Regel einen Zeitraum von 12 Jahren nicht überschreiten.

7. Ehemalige Vorstandsmitglieder der Allianz SE

Für ehemalige Vorstandsmitglieder der Allianz SE gilt die aktienrechtliche Cooling-Off-Periode von zwei Jahren.

Nach aufsichtsrechtlichen Bestimmungen dürfen maximal zwei ehemalige Vorstandsmitglieder der Allianz SE dem Aufsichtsrat angehören.

II. Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums

1. Kompetenzprofil für das Gesamtgremium

  • Neben den fachlichen Anforderungen an die einzelnen Mitglieder soll für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats als Gesamtgremium hinsichtlich der
  • Kenntnisse und Erfahrungen folgendes gelten: – Vertrautheit der Mitglieder in ihrer Gesamtheit mit dem Versicherungs- und Finanzdienstleistungssektor;
  • angemessene Kenntnisse im Gesamtgremium zu den regulatorisch geforderten Themen Kapitalanlage, Versicherungstechnik, Rechnungslegung;
  • angemessene Kenntnisse im Gesamtgremium zu den Themen Technologie, inkl. Cyber Sicherheit, Mitarbeiter Engagement und Nachhaltigkeit (insbesondere Umwelt, Soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung sowie Datensicherheit);
  • mindestens ein Mitglied mit ausgeprägter Erfahrung im Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgeschäft;
  • mindestens ein Mitglied, das über Sachverstand auf dem Gebiet
  • Rechnungslegung, und mindestens ein weiteres Mitglied, das über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung verfügt;
  • mindestens ein Mitglied, das über Sachverstand auf dem Gebiet Digitale Transformation verfügt;
    • Fachkenntnisse oder Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen;
    • unternehmerische bzw. betriebliche Erfahrungen.

2. Diversitätskonzept

Der Aufsichtsrat strebt im Interesse eines ergänzenden Zusammenwirkens im Gremium eine hinreichende Vielfalt im Hinblick auf Geschlecht, Internationalität sowie unterschiedliche berufliche Hintergründe, Fachkenntnisse und Erfahrungen an:

  • Der Aufsichtsrat setzt sich zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammen. Die Beteiligung von Frauen wird grundsätzlich als gemeinsame Verantwortung von Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite gesehen.
  • Mindestens vier Mitglieder sollten aufgrund von Herkunft oder Tätigkeit Regionen oder Kulturräume vertreten, in denen die Allianz SE maßgebliches Geschäft betreibt.
  • In der Allianz SE als Europäische Aktiengesellschaft werden gemäß der Vereinbarung über die Beteiligung der Arbeitnehmer in der Allianz SE die Arbeitnehmer der Allianz in den anderen Mitgliedstaaten der EU bei der Sitzverteilung auf Seiten der Arbeitnehmervertreter berücksichtigt.
  • Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen sich im Hinblick auf ihren Hintergrund, die berufliche Erfahrung und Fachkenntnisse ergänzen, sodass das Gremium auf einen möglichst breit gefächerten Erfahrungsfundus und unterschiedliche Spezialkenntnisse zurückgreifen kann."

Der Aufsichtsrat befolgt diese Ziele und damit auch das Diversitätskonzept im Rahmen der Nominierung der Kandidatinnen und Kandidaten für die Anteilseignerseite. Da die Arbeitnehmervertreter nach national unterschiedlichen Vorschriften bestellt werden, gibt es für die Auswahl der Arbeitnehmervertreter nur eine begrenzte Einflussmöglichkeit. Der Aufsichtsrat der Allianz SE ist aktuell entsprechend dieser Ziele, einschließlich des Diversitätskonzepts, zusammengesetzt. Nach Einschätzung des Aufsichtsrats sind sämtliche Anteilseignervertreter, das heißt Frau Boissard, Frau Bosse sowie die Herren Diekmann, Dr. Eichiner, Hainer und Snabe, unabhängig im Sinn der Definition der Zielsetzung (siehe Ziff. I.3). Mit vier weiblichen und acht männlichen Aufsichtsratsmitgliedern wird auch die im Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen geregelte Geschlechterquote von 30% erfüllt. Dem Aufsichtsrat gehören zudem fünf Mitglieder mit internationalem Hintergrund an. Auch das Kompetenzprofil wird vom Gesamtgremium in seiner aktuellen Besetzung erfüllt. Auf Basis der Ziele für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat der Allianz SE folgende Übersicht über seine Qualifikationen ("Skill Matrix") erstellt.

Diekmann Snabe Boissard Bosse Eichiner Hainer Burkhardt
Berg
Le Goaër Grundler Hayward Kirsch Lawrenz
Zugehö
rigkeits
dauer
Mitglied seit 2017 2014 2017 2012 2016 2017 2012 2018 2016 2017 2018 2015
Persön
liche
Eignung
Aufsichtsrecht
liche
Anforderung
Unabhängig
keit1
Kein
Overboarding1
Diversität Geschlecht männlich männlich weiblich weiblich männlich männlich weiblich männlich weiblich männlich männlich männlich
Staatsange
hörigkeit
Deutsch Dänisch Französisch Dänisch Deutsch Deutsch Deutsch Französisch Deutsch Britisch Deutsch Deutsch
Rechnungs
legung
Versicherungs
technik
-
Kapitalanlage
Fachliche
Eignung
Regio
nale
Erfahrung
Technologie - -
Digitale
Transformation
Mitarbeiter
Engagement
Nachhaltigkeit -
Nordamerika - - - - - - - -
Wachstums
märkte
- - - - - - - -
Europa (EU)

Aufsichtsrat der Allianz SE: Übersicht über Qualifikationen

✓ Kriterium erfüllt. Die Kriterien zur fachlichen Eignung basieren auf einer jährlichen Selbsteinschätzung durch den Aufsichtsrat. Ein Haken bedeutet zumindest "Gute Kenntnisse" und damit die Fähigkeit, auf Basis bereits vorhandener Qualifikation und den von sämtlichen Aufsichtsratsmitgliedern regelmäßig wahrgenommenen Fortbildungsmaßnahmen die einschlägigen Sachverhalte gut nachvollziehen und informierte Entscheidungen treffen zu können. Auf einer Skala von A-E entspricht dies einer Bewertung mit zumindest B.

1_Nach Deutschem Corporate Governance Kodex.

Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist im "Bericht des Aufsichtsrats" dargestellt. Ferner sind die Zusammensetzung sowie eine allgemeine Beschreibung der Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse unter folgendem Link im Internet zugänglich www.allianz.com/aufsichtsrat. Dort finden Sie auch die Lebensläufe der Mitglieder des Aufsichtsrats.

Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte ("Directors' Dealings")

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen sind nach der EU-Marktmissbrauchsverordnung verpflichtet, eigene Geschäfte mit Aktien oder Schuldtiteln der Allianz SE oder damit verbundenen Derivaten oder anderen damit verbundenen Finanzinstrumenten sowohl der Allianz SE als auch der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen, sobald der Wert der von dem Mitglied getätigten Erwerbs- und Veräußerungsgeschäfte die Summe von 20 Tsd € innerhalb eines Kalenderjahrs erreicht hat. Diese Meldungen werden auf unserer Internetseite www.allianz.com/directors-dealings veröffentlicht.

Hauptversammlung

In der Hauptversammlung üben die Aktionärinnen und Aktionäre ihre Rechte aus. Bei der Beschlussfassung gewährt jede Aktie eine Stimme. Die Aktionärinnen und Aktionäre können die Hauptversammlung über das Internet verfolgen und ihr Stimmrecht nach ihrer Weisung durch Stimmrechtsvertreter ausüben lassen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Online-Stimmabgabe über das Internet. Die Nutzung von Internetservices wird von der Allianz SE nachhaltig gefördert.

Die Hauptversammlung wählt die Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats und beschließt über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen und die Zustimmung zu Unternehmensverträgen, ferner über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder und die Vergütung des Aufsichtsrats sowie über Satzungsänderungen der Gesellschaft. Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Sofern bei der Beschlussfassung über eine Satzungsänderung nicht mindestens die Hälfte des Grundkapitals vertreten ist, bedarf es nach europarechtlichen Vorgaben und der Satzung einer Beschlussmehrheit von mindestens zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, die gleichzeitig die Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals darstellt. In jedem Jahr findet eine ordentliche Hauptversammlung statt, in der Vorstand und Aufsichtsrat Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ablegen. Für besondere Fälle sieht das Aktiengesetz die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die Rechnungslegung des Allianz Konzerns erfolgt gemäß §315e Handelsgesetzbuch (HGB) auf Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Jahresabschluss der Allianz SE wird nach Maßgabe des deutschen Rechts und der Rechnungslegungsstandards erstellt.

Aufgrund einer gesetzlichen Sonderregelung für Versicherungsunternehmen wurden bis einschließlich dem Geschäftsjahr 2021 der Abschlussprüfer und der Prüfer für die prüferischeDurchsicht desHalbjahresfinanzberichts durch den Aufsichtsrat und nicht durch die Hauptversammlung bestellt. Zukünftig wird diese Bestellung in die Zuständigkeit der Hauptversammlung fallen. Die Abschlussprüfung umfasst den Einzelabschluss der Allianz SE sowie den Konzernabschluss des Allianz Konzerns.

Wir informieren unsere Aktionärinnen und Aktionäre, Finanzanalysten, die Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens. Der Jahresabschluss der Allianz SE und der Konzernabschluss des Allianz Konzerns sowie die jeweiligen Lageberichte sind innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres öffentlich zugänglich. Ebenso informieren wir zeitnah durch den Halbjahresfinanzbericht und Quartalsmitteilungen des Allianz Konzerns. Weitere Informationen stellt der Allianz Konzern in der Hauptversammlung, in Telefonkonferenzen für Analysten und die Medien sowie auf der Unternehmenswebsite zur Verfügung. Die Internetpräsenz der Allianz bietet außerdem Zugriff

auf einen Finanzkalender, der die Termine der wesentlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen, wie Geschäftsberichte, Halbjahresfinanzberichte und Quartalsmitteilungen, Hauptversammlungen sowie Bilanzmedien- und Analystenkonferenzen, enthält.

Den Finanzkalender für 2022 finden Sie auf unserer Internetseite unter www.allianz.com/finanzkalender.

Angaben entsprechend dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst

Nachfolgend wird über die von der Allianz SE und den weiteren mitbestimmten Gesellschaften des Allianz Konzerns in Deutschland (die "betroffenen Tochtergesellschaften") gesetzten Ziele für Aufsichtsrat, Vorstand und die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands berichtet.

Gemäß §17 Absatz 2 SE-Ausführungsgesetz müssen im Aufsichtsrat der Allianz SE seit dem 1. Januar 2016 Frauen und Männer jeweils mit einem Anteil von mindestens 30% vertreten sein. Diese Anforderung wird von dem aktuell amtierenden Gremium mit vier Frauen (33%) und 8 Männern (67%) erfüllt.

Für den Vorstand der Allianz SE hat der Aufsichtsrat im August 2017 als Ziel einen Frauenanteil von 30% bis zum 31. Dezember 2021 beschlossen. Zum 31. Dezember 2021 betrug der Frauenanteil im Vorstand aufgrund des Ausscheidens von Frau Hunt aus dem Vorstand 20%. Durch die Bestellung von Frau Boshnakova zum Mitglied des Vorstands ab 1. Januar 2022 und die damit verbundene Vergrößerung des Vorstands auf elf Mitglieder erhöht sich der Frauenanteil auf 27,27%.

Für den Frauenanteil auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands hat der Vorstand eine Zielgröße von 20% bzw. 30% bis zum 31. Dezember 2021 beschlossen. Zum 31. Dezember 2021 wurde dieses Ziel für die erste Führungsebene mit einem Frauenanteil von 29% erfüllt, aber hinsichtlich der zweiten Ebene mit einem Anteil von 26% nicht erreicht. Bei den ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands handelt es sich um eine sehr kleine Vergleichsgruppe von Führungskräften. Für die im Bezugszeitraum sehr wenigen frei gewordenen Positionen konnten keine geeigneten Kandidatinnen identifiziert werden.

Längerfristig strebt die Allianz auf beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands gruppenweit einen Frauenanteil von mindestens 30% an.

Für die Aufsichtsräte der betroffenen Tochtergesellschaften waren bei acht der neun betroffenen Tochtergesellschaften Zielquoten von 30% und bei einer betroffenen Tochtergesellschaft eine Zielquote von 33% bis zum 31. Dezember 2021 gesetzt worden. Sieben der neun Tochtergesellschaften haben das jeweilige Ziel zum 31. Dezember 2021 erreicht. Die gesetzten Zielquoten für die Vorstände der betroffenen Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2021 liegen zwischen 20% und 30% (im Durchschnitt 24%) und wurden zum 31. Dezember 2021 von sieben der neun Gesellschaften erreicht. Bei den betroffenen Tochtergesellschaften hatten die Vorstände eine Zielquote zwischen 17% und 33% (im Durchschnitt 23%) für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands sowie eine Zielquote zwischen 20% und 33% (im Durchschnitt 26%) für die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands zum 31. Dezember 2021 gesetzt. Zum 31. Dezember 2021 wurde für die erste Führungsebene das entsprechende Ziel von sieben von neun der betroffenen Tochtergesellschaften erreicht, für die zweite Führungsebene konnten sechs der neun Gesellschaften das gesetzte Ziel erreichen. Trotz verstärkter Maßnahmen zur Frauenförderung im Allianz Konzern und auch in den einzelnen Tochtergesellschaften war eine Zielerreichung in den jeweiligen Fällen nicht möglich, da nicht immer für alle zu besetzenden Funktionen den Anforderungen entsprechende Kandidatinnen identifiziert werden konnten. Die Allianz arbeitet weiter daran, diese Ziele zu erreichen.

ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN

Die folgenden Angaben werden gemäß § 289a und § 315a des Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie § 176 Absatz 1 des Aktiengesetzes (AktG) vorgenommen.

Das Grundkapital der Allianz SE belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 1169920000 € und war eingeteilt in 408457873 auf den Namen lautende, vollständig eingezahlte Stückaktien. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Stückaktie hat eine Stimme.

Aktien können nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden, wobei die Gesellschaft eine ordnungsgemäß beantragte Zustimmung nur dann verweigern darf, wenn sie es aus außerordentlichen Gründen im Interesse des Unternehmens für erforderlich hält. Die Gründe werden dem Antragsteller mitgeteilt.

Aktien, die von Mitarbeitern des Allianz Konzerns im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienkaufprogramms erworben werden, unterliegen einer Veräußerungssperre, die in der Regel drei Jahre beträgt. Mitarbeiter können ihre Stimmrechte auch während der Sperrfrist ausüben.

Allianz SE sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Grundkapital bekannt, die 10% der Stimmrechte überschreiten.

Es gibt keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern richten sich nach Artikel 9 Absatz 1, Artikel 39 Absatz 2 und Artikel 46 SE-Verordnung, §§84, 85 AktG, §24 Absatz 3, §47 Nummer 1 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) sowie der Satzung. Nach der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; davon abgesehen bestimmt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder (§5 Absatz 1 der Satzung). Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt; Wiederbestellungen, jeweils für weitere höchstens fünf Jahre, sind zulässig (§5 Absatz 3 der Satzung). Für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern ist die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen im Aufsichtsrat erforderlich. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden, der nach Artikel 42 SE-Verordnung zwingend ein Anteilseignervertreter sein muss, den Ausschlag (§8 Absatz 3 der Satzung). Nimmt der

Vorsitzende an der Beschlussfassung nicht teil, hat bei Stimmengleichheit der Stellvertreter die entscheidende Stimme, sofern er oder sie ein Anteilseignervertreter ist. Einem Stellvertreter von der Arbeitnehmerseite steht der Stichentscheid nicht zu (§8 Absatz 3 der Satzung).

Änderungen der Satzung richten sich nach Artikel 59 SE-Verordnung, §179 AktG und der Satzung. Gemäß §13 Absatz 4 der Satzung der Allianz SE bedürfen Satzungsänderungen, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen auf einer Hauptversammlung bzw., wenn mindestens die Hälfte des Grundkapitals vertreten ist, der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Sofern das Gesetz für Beschlüsse der Hauptversammlung auch eine Kapitalmehrheit vorschreibt, genügt, soweit gesetzlich zulässig, die einfache Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Der Aufsichtsrat kann die Fassung der Satzung ändern (§179 Absatz 1 AktG und §10 der Satzung).

Der Vorstand hat folgende Befugnisse zur Ausgabe von Aktien sowie zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien:

Er darf das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 8. Mai 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals erhöhen:

  • − Um insgesamt bis zu 334960000 € (Genehmigtes Kapital 2018/I). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre im Fall einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen auszuschließen (i) für Spitzenbeträge, (ii) soweit dies erforderlich ist, um den Gläubigern von Schuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten bzw. Pflichtwandelanleihen ein Bezugsrecht auf neue Aktien einzuräumen, oder (iii) wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die neuen Aktien 10% des Grundkapitals nicht überschreiten. Auch im Fall einer Sachkapitalerhöhung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen.
  • − Um insgesamt bis zu 15000000 € (Genehmigtes Kapital 2018/II). Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die neuen Aktien dürfen nur an Mitarbeiter der Allianz SE und ihrer Konzerngesellschaften ausgegeben werden.

Außerdem ist das Grundkapital um bis zu 250000000 € (Bedingtes Kapital 2010/2018) bedingt erhöht. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird jedoch nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber von Wandlungs- oder Optionsrechten aus Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Wandelgenussrechten, Genussrechten und nachrangigen Finanzinstrumenten, welche die Allianz SE oder deren Tochterunternehmen aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 5. Mai 2010 oder vom 9. Mai 2018 gegen bar ausgegeben haben, ihre Wandlungs- oder Optionsrechte ausüben oder Wandlungspflichten aus solchen Schuldverschreibungen erfüllt werden und nicht eigene Aktien oder Aktien aus genehmigtem Kapital hierfür verwendet werden.

Darüber hinaus darf der Vorstand aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Mai 2018 gemäß § 71 Absatz 1 Nummer 8 AktG bis zum 8. Mai 2023 eigene Aktien im Umfang von bis zu insgesamt 10% des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder – sofern dieser Wert geringer ist – des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals erwerben und zu sonstigen Zwecken verwenden. Diese dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Allianz SE befinden oder ihr nach den §§71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10% des Grundkapitals ausmachen. Die gemäß dieser Ermächtigung erworbenen Aktien können unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu allen rechtlich zulässigen, insbesondere den in der Ermächtigung genannten Zwecken verwendet werden. Darüber hinaus dürfen eigene Aktien gemäß dieser Ermächtigung durch den Einsatz von Derivaten erworben werden, sofern sich diese Derivate nicht auf mehr als 5% des Grundkapitals beziehen.

In- oder ausländische Banken im Mehrheitsbesitz der Allianz SE dürfen im Rahmen einer bis zum 8. Mai 2023 geltenden Ermächtigung der Hauptversammlung Allianz Aktien für Zwecke des Wertpapierhandels erwerben und veräußern (§ 71 Absatz 1 Nummer 7 und Absatz 2 AktG). Die in diesem Zusammenhang erworbenen Aktien dürfen zusammen mit den anderen von der Allianz SE gehaltenen oder ihr nach den §§71a ff. AktG zuzurechnenden eigenen Aktien zu keinem Zeitpunkt mehr als 10% des Grundkapitals der Allianz SE ausmachen.

Folgende wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft unterliegen einer Change-of-Control-Bedingung nach einem Übernahmeangebot:

  • − Unsere Rückversicherungsverträge enthalten grundsätzlich eine Klausel, die beiden Vertragspartnern ein außerordentliches Kündigungsrecht für den Fall einräumt, dass der andere Vertragspartner fusioniert oder sich seine Eigentums- und Beherrschungsverhältnisse wesentlich verändern. Verträge mit Brokern über die Erbringung von Dienstleistungen in Zusammenhang mit dem Einkauf von Rückversicherungsschutz sehen ebenfalls Kündigungsrechte für den Fall eines Kontrollwechsels vor. Derartige Klauseln entsprechen der marktüblichen Praxis.
  • − Die Allianz SE ist auch Partei mehrerer Verträge über den Bankassurance-Vertrieb von Versicherungsprodukten in verschiedenen Regionen. Diese Vertriebsverträge enthalten für gewöhnlich eine Bestimmung, gemäß der jede Partei ein außerordentliches Kündigungsrecht im Fall eines Kontrollwechsels bei der Konzernobergesellschaft der jeweils anderen Partei hat.
  • − Gesellschafterverträge und Joint Ventures, an denen die Allianz SE als Partei beteiligt ist, enthalten häufig Kontrollwechselklauseln, die je nach Fall eine Kündigung des Vertrags bzw. Verkaufs- oder Kaufrechte vorsehen können, die eine Partei im Fall eines Kontrollwechsels bei der anderen Partei in Bezug auf das Joint Venture oder Zielunternehmen ausüben kann.
  • − Die jeweils zwischen der Allianz SE und den Tochtergesellschaften verschiedener Autohersteller geschlossenen Rahmenvereinbarungen über den Vertrieb von Kraftfahrzeugversicherungen durch die jeweiligen Autohersteller enthalten eine Bestimmung, gemäß der jede Partei ein außerordentliches Kündigungsrecht im Fall eines Kontrollwechsels bei der jeweils anderen Partei hat.
  • − Bilaterale Kreditverträge sehen zum Teil Kündigungsrechte für den Fall eines Kontrollwechsels vor. Dieser wird zumeist als Erwerb von mindestens 30% der Stimmrechte im Sinne des §29 Absatz 2 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) definiert. Werden entsprechende Kündigungsrechte ausgeübt, so müssen die betroffenen Kreditlinien durch neue Kreditlinien zu den dann gültigen Konditionen ersetzt werden.
  • − Im Rahmen des Allianz Equity Incentive Programms erhält das Top-Management des Allianz Konzerns weltweit Restricted Stock Units (RSUs), also virtuelle Allianz Aktien, als aktienbasierten Vergütungsbestandteil. Die Bedingungen für diese RSUs enthalten Change-of-Control-Klauseln, die dann angewandt werden, wenn die Mehrheit des stimmberechtigten Kapitals der Allianz SE durch einen oder mehrere Dritte, die nicht zum Allianz Konzern gehören, unmittelbar oder mittelbar erworben wird. Die Klauseln sehen dabei eine Ausnahme von den ordentlichen Sperr- und Ausübungsfristen vor. So werden die RSUs gemäß den Rahmenbedingungen für die RSU-Pläne am Tag des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft für die betroffenen Planteilnehmer ohne Berücksichtigung der sonst geltenden Sperrfrist ausgezahlt. Die Barzahlung je RSU muss mindestens dem durchschnittlichen Marktwert der Allianz Aktie und dem in einem vorangehenden Übernahmeangebot genannten Preis entsprechen. Der für das Eintreten eines Kontrollwechsels vorgesehene Wegfall der Sperrfrist folgt daraus, dass sich die Bedingungen für die Aktienkursentwicklung bei einem Kontrollwechsel wesentlich ändern.

VERGÜTUNGSBERICHT

Der Vergütungsbericht beschreibt die Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat der Allianz SE. Er erläutert die Anwendung des Vergütungssystems im Geschäftsjahr 2021 anhand detaillierter und individualisierter Angaben zur Vergütung der gegenwärtigen und früheren Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Der Bericht wurde von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam erstellt und berücksichtigt die Anforderungen des deutschen Aktiengesetzes (§ 162 AktG) sowie die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils gültigen Fassung.

Ferner wurde beschlossen, über die gesetzlichen Anforderungen des § 162 Absatz 3 AktG hinaus eine vollumfängliche, inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts durch den Abschlussprüfer durchführen zu lassen.

Rückblick auf das Geschäftsjahr

Der Aufsichtsrat hatte mit Wirkung zum 1. Januar 2021 Anpassungen des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands beschlossen. Dabei ging es in erster Linie um die Aufnahme von Anforderungen bzw. Empfehlungen des Aktiengesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Details dieser Anpassungen werden im Abschnitt "Weitere Vergütungsregelungen" unter "Abweichung vom Vergütungssystem" und "Anpassung der Vergütung" beschrieben.

Ferner hatte der Aufsichtsrat beschlossen, die Zielvergütung und die Maximalvergütung des Vorstandsvorsitzenden anzupassen, um die Angemessenheit der Vergütung zu gewährleisten.

Das auf dieser Basis angepasste Vergütungssystem wurde der Hauptversammlung am 5. Mai 2021 unter Tagesordnungspunkt 5 zur Billigung vorgelegt. Die Hauptversammlung hat das System zur Vergütung der Mitglieder des Vorstands mit einer Mehrheit von 87,14% gebilligt. Das Vergütungssystem gilt für alle im Geschäftsjahr 2021 aktiven Mitglieder des Vorstands.

Seit dem 1. Januar 2021 sind Dr. Barbara Karuth-Zelle und Christopher Townsend Mitglieder des Vorstands. Sie übernahmen die Ressortverantwortung von Dr. Christof Mascher bzw. Niran Peiris, die beide zum 31. Dezember 2020 aus dem Vorstand ausgeschieden sind.

Mit Wirkung zum 1. Oktober 2021 wurde Dr. Andreas Wimmer zum Mitglied des Vorstands bestellt. Er übernahm die Verantwortung für die Asset Management Division und Allianz Life in den USA von Jacqueline Hunt, die seitdem als strategische Beraterin für den Vorstandsvorsitzenden fungiert. Die Vergütungen für die neuen Mitglieder des Vorstands wurden auf demselben Niveau wie dem der anderen ordentlichen Mitglieder des Vorstands festgelegt.

Neben dem Stand und den Auswirkungen der globalen COVID-19- Pandemie auf die Gesamtwirtschaft sowie die Versicherungsindustrie und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Allianz waren weitere wesentliche Themen die Risikostrategie und die Planung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 sowie die Drei-Jahres-Planung 2022 bis 2024. Ebenso wurden regelmäßig das Thema Cyber Risk Security sowie die Auswirkungen steigender Inflationsraten auf das Versicherungsgeschäft erörtert. Daneben beschäftigte sich der Aufsichtsrat umfassend mit Vorstandspersonalien sowie der Nachfolgeplanung für den Vorstand und den Aufsichtsrat, insbesondere vor dem Hintergrund der im Jahr 2022 anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat. Ferner befassten sich der Aufsichtsrat und verschiedene Ausschüsse mit der angemessenen Berücksichtigung nichtfinanzieller Ziele im Zielsetzungsprozess für die Vorstandsvergütung.

Der Personalausschuss des Aufsichtsrates hat die Geschäftsentwicklung unter dem Gesichtspunkt potenzieller Zielerfüllung auf Gruppenebene und individueller Vergütungsziele zum Halbjahr und zum Jahresende eng verfolgt. Einen Schwerpunkt bildete daneben die fortlaufende Erörterung der Klage- und behördlichen Verfahren im Zusammenhang mit den AllianzGI U.S. Structured Alpha Fonds, vor allem im zweiten Halbjahr 2021 und hinsichtlich der Zielerreichung im Geschäftsjahr 2021. Intensiv wurden neben den quantitativen Zielen für das Geschäftsjahr 2022 auch die nichtfinanziellen Ziele für 2022 und die Angemessenheit der Vorstandsvergütung diskutiert sowie die Veränderungen im Vorstand vorbereitet und umgesetzt.

Vorstandsvergütung der Allianz SE

Das Vergütungssystem ist so ausgestaltet, dass die darauf basierende Vergütung mit Blick auf die umfassende Geschäftstätigkeit des Konzerns, das operative Geschäftsumfeld und die erzielten Geschäftsergebnisse im Vergleich zu unseren Wettbewerbern angemessen ist. Ziel ist es, eine nachhaltige und wertorientierte, an unserer Strategie ausgerichtete Unternehmensführung zu gewährleisten und zu fördern. Dabei gelten folgende Grundsätze:

  • − Förderung der Konzernstrategie: Die Ausgestaltung der variablen Vergütung und insbesondere der Leistungsziele fördert die Geschäftsstrategie und die nachhaltige langfristige Entwicklung des Allianz Konzerns.
  • − Verknüpfung von Vergütung und Leistung: Die variable, leistungsabhängige Vergütung hat einen signifikanten Anteil an der Gesamtvergütung des Vorstands; bei der Zielvergütung entspricht dieser Anteil 70%.
  • − Nachhaltigkeit der Leistung und Einklang mit Aktionärsinteressen: Ein Großteil der variablen Vergütung (64%) berücksichtigt längerfristig erbrachte Leistungen mit zeitlich verzögerter Auszahlung und bildet die absolute und relative Entwicklung der Allianz Aktie ab.

Das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit festgelegt. Dazu bereitet der Personalausschuss des Aufsichtsrats entsprechende Empfehlungen vor. Falls erforderlich, werden unabhängige externe Beratungsunternehmen hinzugezogen. Personalausschuss und Aufsichtsrat beraten sich mit dem Vorstandsvorsitzenden, um Leistung und Vergütung aller Vorstandsmitglieder zu beurteilen. Der Vorstandsvorsitzende ist regelmäßig nicht beteiligt, wenn seine eigene Vergütung erörtert wird. Der Aufsichtsrat gestaltet das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder unter Berücksichtigung des Aktiengesetzes (AktG) in seiner jeweils gültigen Fassung, aufsichtsrechtlicher Vorgaben und den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Er achtet dabei auf Klarheit und Verständlichkeit. In die Ausgestaltung fließen auch Rückmeldungen von Investoren ein.

Auf Basis des Vergütungssystems legt der Aufsichtsrat die Ziel-Gesamtvergütung fest und überprüft dabei regelmäßig die Angemessenheit der Vergütung. Grundlage ist sowohl ein horizontaler Vergleich (also gegenüber vergleichbaren Unternehmen) als auch ein vertikaler (im Verhältnis zu den Allianz Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern). Auch hier erarbeitet der Personalausschuss des Aufsichtsrats, gegebenenfalls mit Hilfe externer Beratungsunternehmen, entsprechende Empfehlungen.

Struktur, Gewichtung und Höhe der einzelnen Vergütungskomponenten sollen angemessen und adäquat sein.

Horizontalvergleich

Der Aufsichtsrat vergleicht die Vergütung des Vorstands der Allianz SE unter Berücksichtigung der Lage der Gesellschaft sowie der nachhaltigen Leistung, der relativen Größe, der Komplexität und der Internationalität der Allianz regelmäßig mit anderen DAX-Unternehmen und mit ausgewählten internationalen Wettbewerbern; hierzu zählen zum Beispiel Top-Positionen des Versicherungssegments im STOXX Europe 600.

Beim Vergleich mit den DAX-Unternehmen wurde die Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen bereits berücksichtigt. Der Horizontalvergleich im Dezember hat ergeben, dass die Allianz, gemessen an der Größe (Umsatz, Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Marktkapitalisierung), im DAX-Vergleich deutlich über dem 75. Perzentil liegt; dementsprechend orientiert sich die Höhe der Gesamtzielvergütung der Vorstandsmitglieder am oberen Quartil der Vergütung der Vergleichsunternehmen.

Vertikalvergleich

Maßgeblich für diesen Vergleich ist die Direktvergütung eines Vorstandsmitglieds und die durchschnittliche Direktvergütung einer Mitarbeiterin bzw. eines Mitarbeiters der deutschen Unternehmen des Allianz Konzerns. Der Entscheidung des Aufsichtsrats im Dezember liegt jeweils der sich aus dem Vertikalvergleich ergebende Faktor aus dem Vorjahr zugrunde. Dieser betrug 2020 bei Vorstandsvorsitzendem zu Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern "66" und bei ordentlichem Vorstandsmitglied zu Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern "36". Für das Geschäftsjahr 2021 betrug der entsprechende Faktor bei Vorstandsvorsitzendem zu Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern "70" und bei ordentlichem Vorstandsmitglied zu Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern "41".

Die nachfolgende Grafik gibt einen Gesamtüberblick über die Struktur und Höhe der Zielvergütung der Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2021.

Leistungsunabhängige Vergütung

Die leistungsunabhängigen Vergütungsbestandteile umfassen die Grundvergütung, Nebenleistungen und Pensionsbeiträge. Sie dienen der Sicherstellung einer wettbewerbsfähigen Vergütung zur Gewinnung und Bindung von Vorstandsmitgliedern, die aufgrund ihrer Erfahrung und Fähigkeiten die Strategie des Allianz Konzerns entwickeln und erfolgreich umsetzen können. Sie stellt ein marktgerechtes und angemessenes Einkommensniveau sicher und fördert eine risikoadäquate Leitung des Unternehmens.

Grundvergütung

Die nicht leistungsabhängige Grundvergütung wird in zwölf gleichmäßigen monatlichen Raten ausgezahlt.

Nebenleistungen

Zu den Nebenleistungen zählen in erster Linie Beiträge für Unfall- und Haftpflichtversicherungen, Steuerberatungskosten und ein Dienstwagen sowie gegebenenfalls weitere individuelle Nebenleistungen. Nebenleistungen sind nicht leistungsabhängig. Steuerpflichtige Nebenleistungen werden von den Vorstandsmitgliedern individuell versteuert. Die Höhe der Nebenleistungen ist dienstvertraglich begrenzt und wird durch den Aufsichtsrat regelmäßig überprüft. Ist wegen der Vorstandstätigkeit ein Wohnsitzwechsel erforderlich, werden Umzugskosten in angemessenem Umfang erstattet.

Pensionen

Zur Gewährung von wettbewerbsfähigen und kosteneffizienten Vorsorgeleistungen (Alters- und Berufsunfähigkeitsrente) hat die Allianz den beitragsorientierten Pensionsplan "Meine Allianz Pension" aufgesetzt, wobei für die eingezahlten Beiträge nur der Kapitalerhalt garantiert wird, ohne eine darüber hinausgehende Zinsgarantie.

Der Aufsichtsrat entscheidet jedes Jahr neu, ob ein Budget zur Verfügung gestellt wird und falls ja, in welcher Höhe. Der derzeitige Pensionsbeitrag entspricht einer Größenordnung von 15% der Zielvergütung der Vorstandsmitglieder.

Die Altersrente nach dem Pensionsplan "Meine Allianz Pension" beginnt frühestens mit Vollendung des 62. Lebensjahres. Hiervon ausgenommen sind Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrenten. Wird das Mandat aus anderen Gründen vor Erreichen der Altersgrenze beendet, bleibt gegebenenfalls ein Anspruch auf eine unverfallbare Versorgungsanwartschaft bestehen.

Mitgliedern des Vorstands können aufgrund von Vorbeschäftigungszeiten im Allianz Konzern oder einer Zugehörigkeit zum Vorstand vor 2015 aus damals geltenden Pensionsplänen und -zusagen oder aufgrund von im Einzelfall erforderlichen Zahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen der Allianz im Ausland zusätzliche Versorgungsansprüche zustehen.

Leistungsabhängige Vergütung

Die leistungsabhängige variable Vergütung beinhaltet den kurzfristigen Jahresbonus und die langfristige aktienbasierte Vergütung. Die Zusammensetzung zielt auf ein ausgewogenes Verhältnis von kurzfristiger Zielerreichung, langfristigem Erfolg und nachhaltiger Wertschöpfung ab. Der Aufsichtsrat stellt sicher, dass die Ziele für die variable Vergütung anspruchsvoll, nachhaltig und ambitioniert sind.

Jahresbonus

Der Jahresbonus setzt Anreize für ein profitables Wachstum und die Weiterentwicklung des operativen Geschäfts durch die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensziele für das jeweilige Geschäftsjahr. Dabei wird sowohl die Gesamtverantwortung des Vorstands für das Erreichen der Konzernziele als auch die individuelle Leistung in Bezug auf den Verantwortungsbereich des einzelnen Vorstandsmitglieds berücksichtigt.

Der Jahresbonus wird durch Multiplikation des Zielerreichungsfaktors mit dem Zielbetrag für den jährlichen Bonus ermittelt und nach Ablauf des entsprechenden Geschäftsjahres in bar ausgezahlt. Die Auszahlung ist auf maximal 150% des Zielbetrags begrenzt.

Langfristige Vergütung (Long-Term Incentive – LTI)

Die langfristige aktienbasierte Vergütung orientiert sich maßgeblich an der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Durch die Zugrundelegung der absoluten und relativen Aktienkursentwicklung fördert sie die Verknüpfung der Aktionärsinteressen mit denen der Vorstandsmitglieder.

Weitere Stakeholder-Aspekte werden durch die Festlegung strategischer Nachhaltigkeitsziele berücksichtigt. Deren Erreichung bildet die Basis für die abschließende Überprüfung am Ende der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist.

Um die Bedeutung der langfristigen Unternehmensentwicklung in der Vorstandsvergütung angemessen widerzuspiegeln, sind fast zwei Drittel (64%) der variablen Vergütung aktienbasiert.

Weitere Vergütungsregelungen

Aktienhalteverpflichtung und Exponierung gegenüber Allianz Aktien

Die Mitglieder des Vorstands sind verpflichtet, innerhalb von drei Jahren einen Bestand an Allianz Aktien in folgendem Umfang aufzubauen:

  • − Vorstandsvorsitz: doppelte jährliche Grundvergütung, also 3822 Tsd €.
  • − Ordentliches Vorstandsmitglied: einfache jährliche Grundvergütung, also 975 Tsd €.

Die Aktien müssen während der gesamten Dauer der Vorstandsbestellung gehalten werden und werden mittels im Voraus festgelegter Umwandlung aus Vergütungsbestandteilen erworben. Bei einer Erhöhung der Grundvergütung erhöht sich die Aktienhalteverpflichtung entsprechend. Bei Beendigung des Vorstandsmandats erlischt die Halteverpflichtung.

In Verbindung mit den virtuellen Aktien (RSUs), die im Rahmen des LTI über vier Jahre zugeteilt und gehalten werden, ist die wirtschaftliche Exponierung des Allianz SE Vorstands gegenüber Allianz Aktien signifikant: Sie entspricht circa 800 % der Grundvergütung für den Vorstandsvorsitzenden bzw. circa 700 % der Grundvergütung für ein ordentliches Vorstandsmitglied.

Malus und Clawback

Zur Sicherstellung der nachhaltigen Unternehmensentwicklung und zur Vermeidung des Eingehens unangemessener Risiken, kann die Auszahlung der variablen Vergütung bei schwerwiegender Verletzung des Allianz Verhaltenskodex oder der aufsichtsrechtlichen Solvency-II-Policies und -Standards (einschließlich des Überschreitens von Risikolimits) eingeschränkt werden oder entfallen.

Gleichermaßen können innerhalb von drei Jahren nach Auszahlung bereits gezahlte variable Vergütungsbestandteile zurückgefordert werden (Clawback). Zudem kann die Auszahlung variabler Vergütungsbestandteile auf Veranlassung der staatlichen Aufsichtsbehörde (BaFin) auf Basis einer gesetzlichen Ermächtigung eingeschränkt werden oder entfallen.

Vergütungsobergrenze

Gemäß § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG und den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat eine betragsmäßige Höchstgrenze für die Vergütung festgelegt.

Demnach darf die tatsächliche Auszahlung für das zugrunde liegende Geschäftsjahr, bestehend aus Grundvergütung, variabler Vergütung und Versorgungsaufwand, für den Vorstandsvorsitzenden 11 750 Tsd € und für ein ordentliches Vorstandsmitglied 6 000 Tsd € nicht überschreiten. Sollte die Vergütung für ein Geschäftsjahr diesen Betrag übersteigen, wird die Einhaltung der Höchstgrenze durch eine entsprechende Kürzung der Auszahlung der langfristigen variablen Vergütung sichergestellt.

Diese Regelung zur Vergütungsobergrenze wurde erstmalig für das Geschäftsjahr 2019 eingeführt. Da die tatsächliche Höhe der ausgezahlten langfristigen variablen Vergütung erst nach Ablauf der Sperrfrist und der abschließenden Nachhaltigkeitsprüfung ermittelt werden kann, erfolgt die erstmalige Berichterstattung zur Einhaltung der Vergütungsobergrenze im Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2024.

Abweichung vom Vergütungssystem

Der Aufsichtsrat kann entsprechend der gesetzlichen Regelung (§ 87a Abs. 2 AktG) in außergewöhnlichen Umständen vorübergehend von dem Vergütungssystem abweichen, wenn dies im Interesse des langfristigen Wohlergehens der Gesellschaft notwendig ist. Bei der Beurteilung können sowohl gesamtwirtschaftliche als auch unternehmensbezogene außergewöhnliche Umstände, etwa die Beeinträchtigung der langfristigen Tragfähigkeit und Rentabilität der Gesellschaft, berücksichtigt werden. Die Abweichung vom Vergütungssystem bedarf eines vorherigen Vorschlags durch den Personalausschuss.

Zu den Bestandteilen des Vergütungssystems, von denen in Ausnahmefällen abgewichen werden kann, zählen insbesondere die Grundvergütung, der jährliche Bonus und die langfristige Vergütung (Long-Term Incentive – LTI) einschließlich deren Verhältnis zueinander und,soweit anwendbar, deren jeweilige Bemessungsgrundlagen. Weitere Abweichungen kann es bei den Regelungen zur Zielfestsetzung und Ermittlung der Zielerreichung geben bzw. bei der Festlegung der Auszahlungsbeträge und der Auszahlungszeitpunkte. Die Dauer der Abweichung wird vom Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen, aber längstens für einen Zeitraum von vier Jahren festgelegt. Die Regelung soll in einer Krisensituation beispielsweise die Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds, etwa mit Know-how im Krisenmanagement, mit einer von dem Vergütungssystem vorübergehend abweichenden Vergütungsstruktur ermöglichen.

Im Geschäftsjahr 2021 hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit, vom Vergütungssystem abzuweichen, keinen Gebrauch gemacht.

Anpassung der Vergütung

Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, bei der Festsetzung der Höhe der variablen Vergütungsbestandteile außergewöhnliche und nicht planbare Entwicklungen in angemessenem Rahmen zu berücksichtigen. Mit dieser Regelung wird einer Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen und für seltene, unvorhersehbare Situationen eine Anpassungsmöglichkeit im Rahmen des Vergütungssystems geschaffen.

Denkbare Anwendungsfälle sind zum Beispiel erhebliche Änderungen der Bilanzierungsregelungen oder der steuerlichen bzw. regulatorischen Rahmenbedingungen, die zum Zeitpunkt der Zielfestsetzung noch nicht bekannt waren, sowie Katastrophenfälle. Die Anwendung dieser Regelung kann auch zu einer Verminderung der variablen Vergütung führen.

Der Aufsichtsrat kann ferner die Zielvergütung der Mitglieder des Vorstands anpassen, soweit dies zur Sicherstellung eines angemessenen Verhältnisses der Vergütung des Vorstandsvorsitzenden oder eines ordentlichen Vorstandsmitglieds zu den jeweiligen Aufgaben und Leistungen angezeigt ist. Er berücksichtigt hierbei den Vergleich der Vorstandsvergütung in horizontaler und in vertikaler Hinsicht. Ziel dieser Regelung ist es, die Vorstandsvergütung entsprechend der horizontalen und vertikalen Gehaltsentwicklung moderat anzupassen und damit größere Gehaltssprünge zu vermeiden.

Daraus folgt kein Anpassungsautomatismus, vielmehr ist jeweils eine begründete Entscheidung des Aufsichtsrats erforderlich. Eine derartige moderate Anpassung der Zielvergütung stellt dabei keine wesentliche Änderung des Vergütungssystems dar; zugleich sind Anpassungen oder Abweichungen im Vergütungsbericht für das jeweilige Geschäftsjahr ausführlich zu begründen. Der Vergütungsbericht ist gemäß ARUG II der Hauptversammlung zur Billigung vorzulegen.

Im Geschäftsjahr 2021 hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit zur Anpassung der Vergütung keinen Gebrauch gemacht.

Beendigung des Dienstverhältnisses

Vorstandsverträge werden für eine Bestelldauer von maximal fünf Jahren geschlossen. Bei Erstbestellung wird die vom Deutschen Corporate Governance Kodex empfohlene Höchstbestelldauer von drei Jahren beachtet.

Abfindungsbegrenzung

Abfindungszahlungen im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit sind bei einer Restlaufzeit des Vertrags von mehr als zwei Jahren auf das Zweifache einer Jahresvergütung begrenzt. Dabei ermittelt sich die Jahresvergütung aus der im letzten Geschäftsjahr gewährten Grundvergütung plus 100 % der variablen Zielvergütung. Beträgt die Restlaufzeit des Vertrags weniger als zwei Jahre, reduziert sich die Abfindungszahlung zeitanteilig. Die Verträge beinhalten keine Regelungen für andere Fälle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit.

Im Falle eines vertraglich vereinbarten Wettbewerbsverbots ist bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit die Anrechnung einer Abfindungszahlung auf eine Karenzentschädigung aus dem Wettbewerbsverbot vorgesehen.

Übergangsgeld

Vorstandsmitglieder, die vor dem 1. Januar 2010 bestellt wurden, erhalten bei Ausscheiden aus dem Vorstand ein Übergangsgeld auf Basis der letzten Grundvergütung (gezahlt für eine Periode von sechs Monaten) plus 25 % der variablen Zielvergütung. Parallel fällig werdende Pensionszahlungen aus Allianz Pensionsplänen werden angerechnet. Im Falle eines vertraglich vereinbarten Wettbewerbsverbots wird die Zahlung des Übergangsgeldes auf die Karenzentschädigung angerechnet.

Sonstiges

Interne und externe Mandate von Vorstandsmitgliedern

Vorstandsmitglieder, die gleichzeitig ein Mandat bei einer zum Allianz Konzern gehörenden Gesellschaft innehaben und dafür eine Vergütung erhalten, führen diese in voller Höhe an die Allianz SE ab.

Zudem können Vorstandsmitglieder eine begrenzte Anzahl an Aufsichtsratsmandaten in konzernfremden Gesellschaften ausüben, sofern die Interessen des Allianz Konzerns gewahrt bleiben und der Aufsichtsrat der Allianz SE diesen Mandaten vorab zugestimmt hat. Die dafür erhaltene Vergütung wird zu 50 % an die Allianz SE abgeführt.

Die volle Vergütung für Mandate erhalten Vorstandsmitglieder nur dann, wenn der Aufsichtsrat der Allianz SE diese als "persönliche Mandate" einstuft. Die Vergütung für konzernfremde Mandate wird von der Unternehmensführung der jeweiligen Gesellschaft festgelegt und in deren Geschäftsbericht ausgewiesen.

Zielerreichungsfaktor zur Ermittlung der variablen Vergütung

Entsprechend dem übergeordneten Strategieziel "Simplicity Wins" folgt die Ermittlung der variablen Vergütung einem einfachen System: Der jährliche Bonus sowie die LTI-Zuteilung hängen zu gleichen Teilen von nur zwei finanziellen Konzernzielen für das entsprechende Geschäftsjahr ab: Operatives Ergebnis und den auf Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss. Die sich so ergebende Zielerreichung wird durch den individuellen Beitragsfaktor (IBF), welcher einerseits die Ergebnisse des Geschäftsbereichs und andererseits die individuellen Leistungen der Vorstandsmitglieder bewertet, mit einem Faktor zwischen 0,8 und 1,2 angepasst. Werden die Ziele nicht erreicht, kann die variable Vergütung bis auf Null sinken. Werden die Ziele deutlich übertroffen, so ist die Zielerreichung auf maximal 150 % begrenzt.

Finanzielle Konzernziele

Die finanziellen Konzernziele umfassen zu gleichen Anteilen das operative Ergebnis und den auf Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss des Konzerns. Bereinigungen finden nur Anwendung auf Zuund Verkäufe, die über 10 % des operativen Ergebnisses oder den auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss ausmachen oder unter Risikogesichtspunkten einen wertsteigernden Einfluss haben (zum Beispiel Portfolio-Transfers) und die zum Zeitpunkt der Planerstellung noch nicht bekannt waren. Diese Regelung soll verhindern, dass sinnvolle Transaktionen einen negativen Einfluss auf die Vorstandsvergütung haben.

Das operative Ergebnis stellt den Anteil des Ergebnisses dar, der auf das laufende Kerngeschäft des Allianz Konzerns zurückzuführen ist.

Der auf Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss ist das Ergebnis nach Abzug von Ertragsteuern und des auf Anteile anderer Gesellschafter entfallenden Jahresüberschusses. Daneben bildet der Jahresüberschuss die Basis für die Höhe der Dividendenauszahlung und der Eigenkapitalrendite. Beide finanziellen Konzernziele sind bedeutende Steuerungsgrößen für den Allianz Konzern und spiegeln den Erfolg der Umsetzung der Geschäftsstrategie wider.

Die finanzielle Konzernzielerreichung ist auf maximal 150 % begrenzt und kann auf Null fallen.

Die Minimum-, Ziel- und Maximalwerte für die finanziellen Konzernziele werden jährlich vom Aufsichtsrat festgesetzt. Diese werden für das jeweils nächste Geschäftsjahr dokumentiert und ex post im Vergütungsbericht veröffentlicht.

Individuelle Leistungsindikatoren

Die finanzielle Konzernzielerreichung wird für jedes Vorstandsmitglied mit dem IBF multipliziert. Der IBF basiert auf der Bewertung durch den Aufsichtsrat der Allianz SE. Grundlage hierfür sind Leistungsindikatoren, die auf die spezifische Verantwortung und auf den persönlichen Beitrag des Vorstandsmitglieds bezogen sind.

− Ressortziele: Für Vorstandsmitglieder mit Verantwortung für ein geschäftsbezogenes Ressort berücksichtigt der IBF verschiedene Profitabilitäts- (zum Beispiel operatives Ergebnis und Jahresüberschuss) und Produktivitätsindikatoren (zum Beispiel Kostenquote) für den jeweiligen Geschäftsbereich. Für Vorstandsmitglieder mit funktionalem Fokus werden die jeweiligen Ziele entsprechend ihrer wesentlichen Ressortverantwortlichkeiten festgelegt und qualitativ bewertet.

  • − Nichtfinanzielle Ziele (inkl. Nachhaltigkeitsziele): Bei den nichtfinanziellen Zielen werden die Zufriedenheit der Kunden (zum Beispiel Net Promoter Score (NPS)) und der Mitarbeiter (zum Beispiel Allianz Engagement Survey) berücksichtigt. Daneben werden die Führungsqualitäten einschließlich strategischer Prioritäten bewertet. Bei der Überprüfung der individuellen Führungsqualitäten werden Verhaltensaspekte beurteilt, wie etwa Kundenorientierung, Mitarbeiterführung, unternehmerisches Handeln und Glaubwürdigkeit (zum Beispiel soziale Verantwortung, Integrität, Vielfalt/"Diversity"). Im Bereich Nachhaltigkeit/ Klimaschutz finden im Jahr 2021 folgende Elemente Berücksichtigung:
    • − Dekarbonisierung der Geschäftstätigkeiten der Allianz und Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien, um im Jahr 2025 nur noch 30 % der Emissionen zum Vergleichsjahr 2019 auszustoßen.
    • − Dekarbonisierung des Anlageportfolios im Einklang mit der Asset Owner Alliance mit dem Zwischenziel der Reduzierung um 25 % bis Jahresende 2024 (Basisjahr 2019) in den Anlageklassen börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen.
    • − Sicherung der starken Nachhaltigkeitspositionierung in drei führenden Nachhaltigkeitsindizes.

Weitere Informationen finden sich in der Nichtfinanziellen Erklärung für den Allianz Konzern und die Allianz SE.

Festlegung des individuellen Beitragsfaktors (IBF)

Der Aufsichtsrat legt den IBF für jedes Vorstandsmitglied auf Basis von individuellen Leistungsindikatoren fest. Der überwiegende Teil der Leistungsindikatoren ist mit quantitativen Kriterien verknüpft und bietet damit eine hinreichend konkrete Grundlage für die Gesamtbeurteilung.

Die einzelnen Indikatoren sind dabei nicht prozentual gewichtet, so dass die Ermittlung des IBF keiner formelhaften Berechnung unterliegt. Vielmehr erlaubt dies dem Aufsichtsrat, die einzelnen Kriterien in angemessenem Umfang zu berücksichtigen und auf unterjährige Veränderungen der Prioritäten zu reagieren. Da die Leistungserbringung ohne vorgegebene Gewichtung ermittelt wird, umfasst der IBF eine Spanne von 0,8 bis 1,2.

Ausgestaltung der langfristigen Vergütung (Long-Term Incentive – LTI)

Die langfristige aktienbasierte Vergütung ist die größte Komponente bei der variablen Vergütung. Sie spiegelt die Ausrichtung an den Aktionärsinteressen wider und berücksichtigt dabei gleichzeitig die nachhaltige Umsetzung der Unternehmensstrategie. Der LTI basiert auf der Entwicklung der Allianz Aktie, absolut und relativ (im Vergleich zu den Wettbewerbern). Zudem wird die langfristige Entwicklung der Kennzahlen am Ende der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist auf ihre Nachhaltigkeit überprüft.

  • − Zuteilung und vertragliche Sperrfrist: Mit dem LTI werden jährlich virtuelle Aktien, sogenannte "Restricted Stock Units" (RSUs) zugeteilt. Die Anzahl der zugeteilten RSUs entspricht dem LTI-Zuteilungswert, geteilt durch den Zuteilungswert einer RSU zum Zeitpunkt der Gewährung:
    • − Der LTI-Zuteilungswert ergibt sich aus der Multiplikation der LTI-Zielvergütung mit dem Zielerreichungsfaktor aus dem jährlichen Bonus (maximal 150 % der Zielvergütung).

− Der Zuteilungswert einer RSU wird auf Grundlage des durchschnittlichen Xetra-Schlusskurses der Allianz Aktie an den ersten zehn Handelstagen nach der jährlichen Bilanzmedienkonferenz berechnet1 . Da es sich bei RSUs um virtuelle Aktien ohne Dividendenzahlungen handelt, wird vom relevanten Kurs der Barwert der Dividenden abgezogen, die bis zum Ablauf der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist für die RSUs erwartet werden.

Korrelation dieser Volatilitäten und die erwarteten Dividenden zu ermitteln. Der für die Vorstandsvergütung zugrunde gelegte Zuteilungswert der RSU kann vom beizulegenden Zeitwert abweichen, da für ihn aus Gründen der Nachvollziehbarkeit und Transparenz die vereinfachte Berechnungsmethode angewandt wird.

1_Der beizulegende Zeitwert der RSUs hingegen wird auf Basis eines Optionspreismodells berechnet. Dabei werden zusätzliche Parameter berücksichtigt, etwa die Zinsstruktur und die Verknüpfung der Allianz Aktienperformance mit der Indexperformance. Hierbei kommen am Bewertungsstichtag marktübliche Simulationsverfahren zur Anwendung, um die Volatilität der Allianz Aktie, die Volatilität des Index, die

Auf die Zuteilung folgt eine vertragliche Sperrfrist von vier Jahren. Nach deren Ablauf wird die Auszahlung des LTI in Abhängigkeit der relativen Performance der Allianz Aktie, des entsprechenden Aktienkurses und der Nachhaltigkeitsprüfung festgelegt.

  • − Relative Performance gegenüber Wettbewerbern: Der LTI basiert neben der Aktienkursentwicklung auf der relativen Entwicklung der Allianz Aktie. Der "Total Shareholder Return" (TSR) der Allianz SE wird mit dem TSR des STOXX Europe 600 Insurance Index verglichen. Dabei wird das Verhältnis zwischen der gesamten Performance der Allianz Aktie (Allianz TSR) und der gesamten Performance des STOXX Europe 600 Insurance Index (Index TSR) zwischen Beginn und Ende der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist in einem TSR-Performance-Faktor reflektiert. Die Auszahlung des LTI erfolgt auf Basis des TSR-Performance-Faktors, der wie folgt berechnet wird:
    • − Am Ende der vertraglichen Sperrfrist wird die Differenz zwischen Allianz TSR und Index TSR in Prozentpunkten

festgestellt und das Ergebnis mit "2" multipliziert: Da der Vergleich mit Wettbewerbern und dem Markt herausragende Bedeutung hat, wird die Out-/Underperformance zweifach gewichtet.

− Zur Ermittlung des Faktors werden zum Ergebnis 100 Prozentpunkte hinzugerechnet. Beispiel: Ein Prozentpunkt Outperformance führt zu einem relativen TSR-Performance-Faktor von 102 %, ein Prozentpunkt Underperformance zu einem relativen TSR-Performance-Faktor von 98 %.

Um einer unangemessenen Risikoübernahme entgegenzuwirken, wird der relative TSR-Performance-Faktor begrenzt. Dieser kann zwischen 0 % (bei einer Underperformance des Index von mindestens -50 Prozentpunkten) und 200 % (bei einer Outperformance von mindestens +50 Prozentpunkten) liegen.

− Nachhaltigkeitsprüfung: Vor Auszahlung jeder LTI-Tranche überprüft der Aufsichtsrat nach Vorarbeit des Personalausschusses und des Wirtschaftsprüfers, ob unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten Bedenken gegen eine vollständige Auszahlung bestehen. Bei entsprechendem Anlass kann die Auszahlung teilweise, aber auch vollständig entfallen.

Gegenstand der Nachhaltigkeitsprüfung sind:

  • − Compliance-Verstöße,
  • − Bilanzthemen wie Reservestärke, Solvabilität, Verschuldung und Ratings,
  • − KPIs aus den individuellen Vorstandszielen wie NPS, Mitarbeiterzufriedenheit und Klimaziele.

Die Überprüfung findet jeweils auf vergleichbarer Basis statt, das heißt regulatorische Veränderungen, Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften oder Methodenänderungen bei der Berechnung der entsprechenden KPIs sind zu berücksichtigen.

− Aktienkursentwicklung, Auszahlung und Obergrenze: Nach Ablauf der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist erfolgt eine Barauszahlung; diese basiert auf dem durchschnittlichen Xetra-Schlusskurs der Allianz Aktie an den ersten zehn Tagen nach der Bilanzmedienkonferenz im Jahr der jeweiligen RSU-Fälligkeit, multipliziert mit dem relativen TSR-Performance-Faktor und gegebenenfalls angepasst um das Ergebnis der Nachhaltigkeitsprüfung. Der Wert des Ausübungskurses kann maximal 200 % des Zuteilungskurses betragen. In gleicher Weise ist der relative TSR-Performance-Faktor auf maximal 200 % begrenzt. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Vergütungsobergrenze (6 000 Tsd € für ein ordentliches Vorstandsmitglied und 11 750 Tsd € für den Vorstandsvorsitzenden) ist der LTI-Auszahlungsbetrag relativ zum LTI-Zielwert – abweichend von der Begrenzung der einzelnen LTI-Komponenten – insgesamt limitiert, und zwar auf maximal 272 %.

Falls ein Vorstandsmitglied das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt oder aus einem wichtigen Grund gekündigt wird, verfallen die zugeteilten Rechte.

Beispielrechnungen:

LTI-Auszahlung: Performance übertrifft Erwartungen (Szenario 1)

Illustratives Beispiel für OVM % Anzahl RSUs Tsd €
LTI-Zuteilung basierend auf:
•LTI-Zielbetrag 1 463
•LTI-Zuteilungsbetrag: Zielerreichungsfaktor multipliziert mit dem LTI-Zielwert 110 1 609
•RSU-Zuteilung (Börsenkurs: 240 €, für die Berechnung der Zuteilung relevanter Aktienkurs: 190 € (= nach Abzug des Barwerts der erwarteten
zukünftigen Dividenden in Höhe von 50 €))
8 470
LTI-Auszahlung bei Ablauf der Sperrfrist basierend auf:
•RSUs x Aktienkurs in Höhe von 298 € bei Ablauf der Sperrfrist 2 524
•TSR relativer Performance-Faktor: 2 x (TSR Allianz: 45 % – TSR Stoxx Europe 600 Insurance: 40 %) + 100 % 110
Auszahlung 2 776

LTI-Auszahlung: Performance bleibt hinter den Erwartungen zurück (Szenario 2)

% Anzahl RSUs Tsd €
1 463
90 1 317
6 930
1 566
50
783

Anwendung des Vergütungssystems im Geschäftsjahr

Finanzielle Konzernziele und Zielerreichung

Der Zielerreichungsgrad für die finanziellen Konzernziele ergibt sich aus dem einfachen Durchschnitt der Zielerfüllung des operativen Jahresergebnisses und des auf die Anteilseignerinnen und Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses. Das Ziel für das operative Ergebnis von 12,0 Mrd € wurde mit 13,4 Mrd € übertroffen, da alle Geschäftsbereiche im operativen Ergebnis kräftig zulegten. Hieraus resultiert eine Zielerreichung von 123,33 % für das operative Ergebnis.

Die Rückstellung, welche im 4. Quartal 2021 mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen der die Structured Alpha Fonds betreffenden Verfahren gebucht wurde, schmälerte den auf die Anteilseignerinnen und Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss und damit auch die Zielerreichung beim auf die Anteilseignerinnen und Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss erheblich. So wurde mit einem auf die Anteilseignerinnen und Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss von 6,61 Mrd € das Ziel von 7,20 Mrd € verfehlt, was zu einer Zielerreichung von 83,60 % führte. Ohne die sehr starke operative Performance und den positiven Effekt aus dem Rückversicherungsvertrag der Allianz Life in den USA wäre die Zielerreichung für den auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss noch geringer gewesen.

Insgesamt ergibt sich dadurch ein Zielerreichungsgrad für die finanziellen Konzernziele von 103,47 %. Der Aufsichtsrat hat bei der Feststellung der finanziellen Konzernzielerreichung keinerlei Ermessen ausgeübt.

Zielerreichungsgrad der finanziellen Konzernziele 2019-2021

Operatives Ergebnis Jahresüberschuss Zielerreichung gesamt in %
2019 2020 2021 2019 2020 2021 2019 2020 2021
5,80 6,00 6,00 3,80 4,00 3,60
11,50 12,00 12,00 7,50 7,90 7,20
14,35 15,00 15,00 9,35 9,85 9,00
108,72 75,58 103,47
11,86 10,75 13,40 7,91 6,81 6,61
106,24 79,19 123,33 111,19 71,97 83,60
50,00 50,00 50,00 50,00 50,00 50,00

Individuelle Leistungsindikatoren und Anwendung des individuellen Beitragsfaktors

Um den jährlichen Bonus zu berechnen, wird der Zielerreichungsgrad der finanziellen Konzernziele mit dem individuellen Beitragsfaktor (IBF) multipliziert; der IBF wird vom Aufsichtsrat für jedes Vorstandsmitglied entsprechend der Zielerfüllung der individuellen Vereinbarung zu den finanziellen und nichtfinanziellen Zielen festgesetzt.

Für das Geschäftsjahr 2021 ist die finanzielle Performance des Vorstands bezogen auf das operative Geschäft als sehr stark zu bewerten. Die Solvabilität konnte auf gutem Niveau stabilisiert werden. Nahezu alle Geschäftsbereiche haben einen positiven Beitrag geleistet und liegen teilweise signifikant über dem angestrebten Zielniveau.

Die Bereiche Iberia & Lateinamerika und das nicht-operative Ergebnis des Asset-Management-Segments bilden die Ausnahme. Die Konzernzielerreichung wird deshalb auch fast ausschließlich durch diese Bereiche negativ beeinflusst.

Die starke Gesamtleistung wurde auf einer nachhaltigen Basis erreicht. Wie im Geschäftsjahr 2020 haben auch im Geschäftsjahr 2021 Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die abgefragten Indikatoren, wie zum Beispiel Net Promoter Score, Inclusive Meritocracy Index und Work Well Index Plus, dem Vorstand erneut ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Auch das gesetzte Umweltziel in Form der geplanten CO2-Reduktion wurde deutlich übererfüllt. Im Ergebnis hat dies zu einer Gesamtbeurteilung des Individuellen Beitragsfaktors (IBF) für den Vorstand von 1 geführt.Gegenüber dem Vorjahr beinhaltet dies einen pauschalen Abschlag von ca. 10 Prozentpunkten, der aufgrund der Structured Alpha-Verfahren mit jedem einzelnen Mitglied des Vorstandes vereinbart wurde.

Giulio Terzariol hatte als Finanzvorstand wesentlichen Anteil an einem starken operativen Ergebnis von über 13 Mrd €. Er arbeitete konsequent am S&P Rating, der Solvenzquote und Liquidität des Allianz Konzerns, und stärkte diese durch sehr gutes Kapitalmanagement, wie zum Beispiel erfolgreiche Transaktionen mit geschlossenen Lebensversicherungsportfolien. Auch konnte Herr Terzariol mit seiner Kommunikation der neuen finanziellen Ziele auf dem Capital Markets Day und den Vorbereitungen auf die Einführung von IFRS 9/17 überzeugen.

Für 2022 erwartet der Aufsichtsrat weiteren Fortschritt bei der Akkumulationskontrolle, im Management von potenziellen Reputationsrisiken und bei der Überwachung und Steuerung der Transformationsund IT-Aktivitäten.

Dr. Günther Thallinger hat mit dem von ihm verantworteten Investmentmanagement ein über den Erwartungen liegendes Investmentergebnis erreicht. Im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung wurde durch eine Reihe von Kapitalmaßnahmen die Kapitaleffizienz deutlich gesteigert. Im Jahr 2021 lag die Eigenkapitalrendite in diesem Segment bei 13,0 %. Darüber hinaus war Herr Dr. Thallinger wesentlich beteiligt an der weiteren Ausgestaltung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsambitionen des Allianz Konzerns im Bereich Umwelt, Soziales und Governance, die zur führenden Position unter den Versicherern im Dow Jones Sustainability Index Ranking 2021 geführt haben. Die Einrichtung der neuen Konzernabteilung für ESG-Themen konnte erfolgreich abgeschlossen werden und der neue Bereich hat die Etablierung des neu eingerichteten Nachhaltigkeitsausschusses des Aufsichtsrates proaktiv unterstützt.

Weitere Anstrengungen erwartet der Aufsichtsrat hinsichtlich der konsequenteren Realisierung der Potentiale im Bereich der Krankenversicherung, insbesondere über neue digitale grenzüberschreitende Initiativen, sowie eine Verbesserung der Wettbewerbsposition als Investor auf den globalen Kapitalmärkten, insbesondere bei nicht börsennotierten Vermögenswerten.

Dr. Barbara Karuth-Zelle ist sehr schnell in ihre neue Vorstandsrolle gewachsen und hat schon im ersten Jahr einen positiven und wichtigen Beitrag geleistet. Unter ihrer Führung hat der Allianz Konzern große Fortschritte bei der weiteren Harmonisierung und Steuerung der IT erzielt. So konnte zum Beispiel die Produktivität abermals gesteigert werden. Trotz der zahlreichen konzernweiten Transformationsinitiativen blieben die IT-Kosten im Rahmen der Erwartungen. Dabei konnte die IT-Stabilität auf hohem Niveau gehalten und die IT-Sicherheit des Allianz Konzerns weiter verbessert werden. Hervorzuheben ist auch die sehr positive Entwicklung der Mitarbeiterzufriedenheit in ihrem Verantwortungsbereich.

Weitere Fortschritte erwartet der Aufsichtsrat insbesondere bei der Synchronisierung der globalen und lokalen Maßnahmen zur Umsetzung der Business Master Plattform und der konsequenten Ausrichtung der Personalentwicklung an den neuen Anforderungen. Das Thema Cyber Security muss in dem dynamischen Umfeld immer im Fokus stehen.

Sergio Balbinot hat mit einem starken Ergebnisbeitrag der Einheiten in Westeuropa erneut wesentlich zum sehr guten Konzernergebnis beigetragen und konnte durch die erfolgreiche Akquisition der italienischen Schaden-Unfall-Sparte der Aviva Gruppe die starke Position der Allianz in Italien weiter ausbauen. Sehr positiv zu vermerken war, neben der Führung der asiatischen Versicherungseinheiten, die Erteilung der Genehmigung an die Allianz zur Gründung einer Insurance Asset Management Company. Die Allianz ist damit das erste Unternehmen, das eine sich vollständig in ausländischem Besitz befindliche Insurance Asset Management Company auf dem chinesischen Markt etablieren konnte. Aus Konzernsicht von hoher Bedeutung ist weiterhin die Genehmigung der Übernahme der Anteile an der Allianz China Life Insurance vom Joint Venture Partner Citic Trust durch die chinesische Versicherungsaufsicht. Die Allianz ist nun Alleineigentümerin dieser Gesellschaft.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Aufsichtsrat in der Region Asien die Realisierung von internen und gegebenenfalls externen Wachstumspotentialen sowie die weitere Optimierung des Geschäftsbetriebes.

Renate Wagner hat mit den von ihr verantworteten Bereichen Personal, Recht, Compliance, Privacy & Data Protection und M&A einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet. Zu erwähnen ist insbesondere das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der konzernweiten Mitarbeiterbefragung "Allianz Engagement Survey", welches eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Management der auch 2021 fortbestehenden Pandemie widerspiegelt. Gegen den Marktrend ist die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch 2021 auf hohem Niveau stabil geblieben. Positiv ins Gewicht fallen auch die Umsetzung von Akquisitionen trotz widriger Bedingungen, zum Beispiel in Italien und Polen, und wegweisende Transaktionen mit verschiedenen geschlossenen Lebensversicherungsportfolien sowie die gute Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Behörden bei der Aufklärung der Vorgänge rund um die Structured Alpha-Fonds der AllianzGI U.S.

Bei M&A Transaktionen erwartet der Aufsichtsrat, dass diese neben Skalenvorteilen auch auf die neuen technologischen Herausforderungen einzahlen. Im Bereich Personal muss ein starker Fokus auf der Entwicklung und Förderung der Talente des Konzernsin Bezug auf die sich verändernden Anforderungen liegen.

Dr. Klaus-Peter Röhler hat die Gesellschaften der Allianz Deutschland Gruppe mit ruhiger Hand erfolgreich durch ein herausforderndes Jahr geführt. Positiv zu nennen ist die erfolgreiche Umsetzung der Neuaufstellung der Allianz in Deutschland bei gleichzeitig sehr guten Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung. Trotz der heftigen Naturkatastrophen des Sommers 2021 hat die Allianz Deutschland sehr solide Ergebnisse erzielt. Neben den starken Ergebnisbeiträgen aus der Schweiz und der Region Zentral- und Osteuropa konnte durch die Akquisition des Lebens- und Schaden-/Unfallversicherungsgeschäfts sowie des Pensions- und Vermögensverwaltungsgeschäfts der Aviva Polen die starke Position der Allianz Gesellschaften in der Region weiter ausgebaut werden. Herr Dr. Röhler hatte einen wesentlichen Einfluss auf die konzernweite Verbesserung der Kennzahlen der Sachversicherung im Retailgeschäft.

In der Region Zentral- und Osteuropa erwartet der Aufsichtsrat auch weiterhin ein starkes und über dem Markttrend liegendes Wachstum. Darüber hinaus erwartet der Aufsichtsrat insbesondere in den deutschen Gesellschaften die konsequente Weiterentwicklung der Digitalisierung sowie zeitnahe Verbesserungen im Sachversicherungsbereich bei der Kundenzufriedenheit, um auch hier Marktführer zu werden.

Dr. Andreas Wimmer hat sich sehr schnell in den von ihm am 1. Oktober übernommenen Geschäftsbereich eingearbeitet und zusätzlich die Allianz Lebensversicherungs-AG weiter erfolgreich geführt. Positiv ins Gewicht fällt neben seinem Engagement bei der Abarbeitung der Structured Alpha-Verfahren und seinem Beitrag zur Lebensportfoliotransaktion in den Vereinigten Staaten auch seine überzeugende Vorstellung der künftigen Lebensversicherungsstrategie der Allianz auf dem Capital Markets Day im Dezember.

Der Aufsichtsrat erwartet von Herrn Dr. Wimmer neben der Abarbeitung der sich möglicherweise aus dem Structured Alpha-Verfahren ergebenden Maßnahmen weitere Schritte bei der Umsetzung der Lebensversicherungsstrategie und eine Fortsetzung der Strategie im Asset Management.

Christopher Townsend hat sich in das Managementteam und die breitere Gemeinschaft der Allianz schnell und erfolgreich integriert. Unter seiner Führung und durch den Aufbau der Global Commercial Einheit profitierte das Firmenkundengeschäft des Konzerns einschließlich Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) von einer reduzierten Volatilität. Global Commercial implementierte konzernweit einen geschäftsbereichsorientierten Steuerungsansatz, um das erhebliche Marktpotenzial bei mittelgroßen Unternehmen zu nutzen. Der Turnaround bei AGCS kommt gut voran und lieferte einen versicherungstechnischen Gewinn. Euler Hermes stieg erfolgreich aus den staatlichen Unterstützungsprogrammen aus und steigerte im Jahr 2021 seinen Gewinn. Das Australiengeschäft erzielte auf Basis der neuen Business Master Plattform positive Ergebnisse. Die jährliche Erhebung zum Mitarbeiterengagement ergab in den Christopher Townsend unterstehenden Einheiten erfreulich hohe Indexwerte.

Der Aufsichtsrat erwartet eine weitere Verbesserung des Geschäfts mit mittelgroßen Unternehmen und greifbare Fortschritte in der Weiterentwicklung der Unternehmen in Großbritannien und Australien.

Die quantitative Performance der von Iván de la Sota verantworteten Gesellschaften der Region Ibero/Lateinamerika blieb hinter den Erwartungen zurück. Hier erwartet der Aufsichtsrat eine sichtbare Verbesserung der Profitabilität sowie der technischen Exzellenz. Positiv zu erwähnen sind der vielversprechende Start des Joint Ventures mit Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) in Spanien, die Integration des SulAmérica Geschäfts in Brasilien sowie die erfolgreichen Transaktionen der Allianz X in vielversprechende FinTech-Unternehmen. Sehr positiv bewertet der Aufsichtsrat die weiteren erfolgreichen Entwicklungs- und Implementierungsschritte auf dem Weg zu einer einheitlichen, länderübergreifenden Produkt- und IT-Plattformstrategie sowie die Arbeit an einer weiteren Vereinheitlichung der Schadenprozesse des Allianz Konzerns.

Allianz Life Insurance Company of North America (Allianz Life) sowie AllianzGI und PIMCO zeigten in dem Zeitraum bis 30. September 2021, in dem Jacqueline Hunt für diese Gesellschaften verantwortlich war, eine starke operative Leistung. Ebenfalls positiv war der erfolgreiche Abschluss eines Rückversicherungsvertrages durch die Allianz Life für ein 35 Mrd USD umfassendes Portfolio indexgebundener Rentenprodukte. Die Transaktion verbesserte die Eigenkapitalrendite des Allianz Konzerns erheblich und stärkte seine aufsichtsrechtliche Kapitalposition. Positiv wirkten sich im Falle von AllianzGI und PIMCO insbesondere die sehr soliden Zuflüsse in das verwaltete Vermögen aus.

Die Erreichung der nichtfinanziellen Ziele zeigt ebenfalls eine gute Leistung von Frau Hunt, deren Beitrag über ihren Verantwortungsbereich hinausging.

Frau Hunt war ein hervorragendes Vorstandsmitglied und es gibt keine Anhaltspunkte für ein persönliches Fehlverhalten von Frau Hunt im Zusammenhang mit Structured Alpha. Allerdings führten die Auswirkungen der in diesem Zusammenhang gebildeten Rückstellung auf den Jahresüberschuss zur Festsetzung eines IBF von 0,8.

Übergreifend hat Oliver Bäte besonnen und sicher gehandelt, seinem Vorstandsteam die richtigen Impulse in einem erneut schwierigen Umfeld gegeben und damit den Allianz Konzern zu einer konsistenten operativen Zielerfüllung über die Erwartungen hinaus geführt. Die neue Strategie und Ambition des Allianz Konzerns für die Jahre 2022 - 2024 hat Herr Bäte auf dem Capital Markets Day im Dezember sehr überzeugend vorgestellt und der Aufsichtsrat erwartet jetzt eine konsequente Umsetzung dieser Strategie. Mit der neuen Dividendenstrategie und Bekanntgabe der wegweisenden Rückversicherungstransaktion der AZ Life in den Vereinigten Staaten hat Herr Bäte Analysten und Investoren überzeugt. Er war dem gesamten Allianz Management auch im Jahr 2021 wieder ein gutes Vorbild.

Potenzielle Auswirkungen der U.S. Rechtsstreitigkeiten auf die Vorstandsvergütung

Die Rechtsstreitigkeiten in den Vereinigten Staaten haben neben den negativen Auswirkungen auf den auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss des Geschäftsbereiches Asset Management und des gesamten Konzerns wegen des Verfehlens dieses Bestandteils der finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2021 und durch die Vereinbarung eines 10 Prozentpunkte-Abschlags auf den individuellen Beitragsfaktor aller Vorstände einen negativen Effekt auf den Bonus des gesamten Vorstandes. Analog zur Bonuszahlung verringert sich auch die Zuteilung der LTI 2022.

Darüber hinaus haben die Rechtsstreitigkeiten in den Vereinigten Staaten potenziell auch einen deutlich negativen Effekt auf die langfristige Vergütung des Vorstands. Die langfristige Vergütung basiert auf der absoluten und relativen Entwicklung der Aktie der Allianz SE. Nach der Veröffentlichung der Ad-hoc-Mitteilung am 1. August 2021 fiel die Allianz Aktie um 8 % und notierte zum Jahresende 2021 nur +3,5 % höher als zu Jahresanfang. In der relativen Entwicklung inklusive Dividende steigerte sich der STOXX Europe 600 Insurance um +21 % im Vergleich zu +8 % der Allianz Aktie im Jahr 2021. Die im 12- Monatsvergleich um 12 %-Punkte schlechtere Performance geht mit einem Faktor x2 in die langfristige Vergütung des Vorstands ein und könnte potenziell die Auszahlung entsprechend um bis zu 25 % reduzieren.

Die langfristigen Vergütungspläne haben jeweils eine Laufzeit von vier Jahren. Die erzielte relative Performance vor dem 1. Januar 2021 bzw. die künftige relative Performance bis zum Auszahlungszeitpunkt sind in dieser beispielhaften Betrachtung zum Stichtag 31. Dezember 2021 nicht berücksichtigt. Betroffen von der relativen Performance im Berichtsjahr ist die langfristige Vergütung aus den Plänen 2020 und 20211 .

Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben im Zusammenhang mit der Structured Alpha-Thematik sowohl interne Prüfungen veranlasst als auch bei verschiedenen unabhängigen Beratern externe Untersuchungen in Auftrag gegeben. Die verschiedenen Untersuchungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Vergütungsberichts noch nicht abgeschlossen. Bisher liegen keine Erkenntnisse zu möglichen Pflichtverstößen des Vorstandes vor.

Nach dem Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder kann der Aufsichtsrat im Fall von schwerwiegenden Verstößen gegen den Allianz Verhaltenskodex oder andere Compliance-Vorschriften den Jahresbonus und/oder den Zuteilungswert bzw. den Auszahlungsbetrag der langfristigen Vergütung ganz oder teilweise reduzieren (Malus).

Sollte ein vor der Auszahlung des Jahresbonus oder der langfristigen Vergütung begangener und/oder zurechenbarer Compliance-Verstoß erst nach Auszahlung bekannt werden, kann der Aufsichtsrat den Jahresbonus oder die ausbezahlte langfristige Vergütung ganz oder teilweise zurückfordern (Clawback).

Der Aufsichtsrat trifft seine Entscheidung nach pflichtgemäßem Ermessen. Dabei sind insbesondere Schwere und Auswirkungen des Verstoßes, Grad des Verschuldens und Höhe eines etwaigen der Gesellschaft entstandenen oder drohenden Vermögens- oder Reputationsschadens zu berücksichtigen.

Überblick Zielerreichung und variable Vergütung für das Geschäftsjahr

Die nachfolgende Tabelle zeigt die sich aus der Zielerreichung des Geschäftsjahres ergebenden Beträge für die Auszahlung des Jahresbonus und die Zuteilung der LTI-Tranche sowie die jeweiligen Ziel-/ Minund Maximalbeträge der variablen Vergütungsbestandteile.

Zielerreichung und variable Vergütung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr

Tsd € (Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich)

Zielerreichung Jahresbonus LTI Zuteilung1
Mitglied des Vorstands Konzern
ziele
IBF Gesamt
faktor
Ziel Min Max Aus
zahlung
Ziel Min Max Zuteilung
Im Geschäftsjahr aktive Mitglieder % 0,8-1,2 % Tsd € Tsd € Tsd € Tsd € Tsd € Tsd € Tsd € Tsd €
Oliver Bäte 2021 103,47 1,06 109,68 1 593 - 2 390 1 748 2 867 - 4 301 3 145
2020 75,58 1,17 88,43 1 422 - 2 133 1 257 2 559 - 3 839 2 263
Bestellt: 01/2008; VV seit 05/2015 2019 108,72 1,13 122,85 1 422 - 2 133 1 747 2 559 - 3 839 3 144
Sergio Balbinot 2021 103,47 1,06 109,68 813 - 1 220 892 1 463 - 2 195 1 605
2020 75,58 1,16 87,67 813 - 1 220 713 1 463 - 2 195 1 283
Bestellt: 01/2015 2019 108,72 1,11 120,68 813 - 1 220 981 1 463 - 2 195 1 766
Jacqueline Hunt 2021 103,47 0,80 82,78 813 - 1 220 673 1 463 - 2 195 1 211
2020 75,58 1,14 86,16 813 - 1 220 700 1 463 - 2 195 1 261
07/2016 bis 09/2021 2019 108,72 1,10 119,59 813 - 1 220 972 1 463 - 2 195 1 750
Dr. Barbara Karuth-Zelle 2021 103,47 1,04 107,61 813 - 1 220 875 1 463 - 2 195 1 574
2020 - - 0,00 - - - - - - - -
Bestellt: 01/2021 2019 - - 0,00 - - - - - - - -
Dr. Klaus-Peter Röhler 2021 103,47 1,05 108,64 813 - 1 220 883 1 463 - 2 195 1 589
Bestellt: 04/2020 2020 75,58 1,15 86,92 611 - 917 531 1 100 - 1 650 956
2019 - - 0,00 - - - - - - - -
Ivan de la Sota 2021 103,47 0,98 101,40 813 - 1 220 824 1 463 - 2 195 1 483
2020 75,58 1,11 83,89 813 - 1 220 682 1 463 - 2 195 1 227
Bestellt: 04/2018 2019 108,72 0,95 103,28 813 - 1 220 840 1 463 - 2 195 1 511
Giulio Terzariol 2021 103,47 1,04 107,61 813 - 1 220 875 1 463 - 2 195 1 574
2020 75,58 1,14 86,16 813 - 1 220 700 1 463 - 2 195 1 261
Bestellt: 01/2018 2019 108,72 1,07 116,33 813 - 1 220 946 1 463 - 2 195 1 702
Dr. Günther Thallinger 2021 103,47 1,04 107,61 813 - 1 220 875 1 463 - 2 195 1 574
2020 75,58 1,14 86,16 813 - 1 220 700 1 463 - 2 195 1 261
Bestellt: 01/2017 2019 108,72 1,07 116,33 813 - 1 220 946 1 463 - 2 195 1 702
Christopher Townsend 2021 103,47 1,04 107,61 813 - 1 220 875 1 463 - 2 195 1 574
Bestellt: 01/2021 2020 - - 0,00 - - - - - - - -
2019 - - 0,00 - - - - - - - -
Renate Wagner 2021 103,47 1,05 108,64 813 - 1 220 883 1 463 - 2 195 1 589
Bestellt: 01/2020 2020 75,58 1,14 86,16 813 - 1 220 700 1 463 - 2 195 1 261
2019 - - 0,00 - - - - - - - -
Dr. Andreas Wimmer2 2021 103,47 1,00 103,47 205 - 308 226 369 - 554 407
2020 - - - - - - - - - - -
Bestellt: 10/2021 2019 - - - - - - - - - - -

1_Ermittlung durch Multiplikation des LTI Zielbetrages mit dem Gesamtzielerreichungsfaktor.

2_Jahresbonus und LTI-Zuteilung pro-ratiert für 3 Monate. Ermittlung des Auszahlungsbetrages anhand des gewichteten Durchschnitts der Zielerfüllung Allianz Lebensversicherungs-AG (126,5 %: 110 % Unternehmenszielerreichung und 1,15 IBF) mit einer Gewichtung von 30 % und der Allianz SE Zielerreichung mit einer Gewichtung von 70 %.

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des RSU-Bestands der Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr. Die Bestände aus dem bis einschließlich der Zuteilung für das Jahr 2018 geltenden Allianz Equity Incentive (AEI) und aus dem ab dem Geschäftsjahr 2019 geltenden Long Term Incentive (LTI) werden separat ausgewiesen.

Der ausgewiesene Bestand kann auch RSUs umfassen, die auf Zuteilungen vor Bestellung zum Mitglied des Vorstands der Allianz SE zurückgehen. Der zum Zeitpunkt der Auszahlung maßgebliche Kurs der Allianz Aktie betrug 203,13 €.

RSU-Bestandsentwicklung im Geschäftsjahr

Entwicklung im Geschäftsjahr
Mitglieder des Vorstands RSU-Plan Bestand RSUs
zum 1.1.2021
Anzahl im
März 2021
zugeteilter
RSUs
Anzahl im
März 2021
ausgezahlter
RSUs
Anzahl in 2021
verfallener
RSUs
Bestand RSUs
zum 31.12.2021
LTI/ RSU 19 588 13 972 - - 33 560
Oliver Bäte AEI/RSU 30 347 - 11 038 - 19 309
LTI/ RSU 11 001 7 919 - - 18 920
Sergio Balbinot AEI/RSU 19 360 - 7 359 - 12 001
LTI/ RSU 10 902 7 783 - - 18 685
Jacqueline Hunt (bis 09/2021) AEI/RSU 15 175 - 3 417 - 11 758
LTI/ RSU - - - - -
Dr. Barbara Karuth-Zelle AEI/RSU 8 018 2 945 2 278 - 8 685
LTI/ RSU - 5 900 - - 5 900
Dr. Klaus-Peter Röhler AEI/RSU 18 394 1 809 4 017 - 16 186
LTI/ RSU 9 415 7 578 - - 16 993
Ivan de la Sota AEI/RSU 12 177 - 3 200 - 8 977
LTI/ RSU 10 604 7 783 - - 18 387
Giulio Terzariol AEI/RSU 10 445 - 2 599 - 7 846
LTI/ RSU 10 604 7 783 - - 18 387
Dr. Günther Thallinger AEI/RSU 14 163 - 2 826 - 11 337
LTI/ RSU - - - - -
Christopher Townsend AEI/RSU - - - - -
LTI/ RSU - 7 783 - - 7 783
Renate Wagner AEI/RSU 5 159 - 1 341 - 3 818
LTI/ RSU - - - - -
Dr. Andreas Wimmer (seit 10/2021) AEI/RSU 4 808 4 250 1 452 - 7 606

Im Rahmen der Aktienhalteverpflichtung sind die Mitglieder des Vorstands verpflichtet, innerhalb von drei Jahren einen Bestand an Allianz Aktien aufzubauen. Die nachfolgende Tabelle weist den Stand des Aktieneigeninvestments und des RSU-Portfolios zum Ende des Berichtsjahres je Vorstandsmitglied aus und zeigt das Verhältnis des Gesamtportfolios zur jeweiligen Grundvergütung.

Exponierung gegenüber Allianz Aktien zum 31. Dezember 2021

in Tsd € Aktieneigen
investment
Portfolio1
RSU-Portfolio2 Gesamtportfolio Anteil des
Gesamtportfolios
an der
Grundvergütung
in %
im Geschäftsjahr aktive Vorstandsmitglieder
Oliver Bäte 3 802 9 734 13 536 708
Sergio Balbinot 1 086 5 760 6 846 702
Jacqueline Hunt - 5 671 5 671 582
Dr. Barbara Karuth-Zelle - 1 644 1 644 169
Dr. Klaus-Peter Röhler 314 4 131 4 445 456
Ivan de la Sota 1 086 4 799 5 885 604
Giulio Terzariol 1 086 4 806 5 892 604
Dr. Günther Thallinger 1 806 5 530 6 616 679
Christopher Townsend - - - -
Renate Wagner 471 2 073 2 544 261
Dr. Andreas Wimmer - 1 400 1 400 144

1_Berechnet auf Basis des XETRA-Schlusskurses der Allianz Aktie zum 30. Dezember 2021. Aktienbestand zum 31. Dezember 2021: Oliver Bäte: 18 309 Stück, Sergio Balbinot, Ivan de la Sota, Giulio Terzariol und Dr. Günther Thallinger: jeweils 5 230 Stück, Renate Wagner: 2 270 Stück, Dr. Klaus-Peter Röhler: 1 513 Stück. Im Rahmen der Aktieneigeninvestment-Guideline erfolgt der erstmalige Erwerb für Dr. Barbara Karuth-Zelle und Christopher Townsend in 2022 und für Dr. Andreas Wimmer in 2023.

2_Berechnet auf Basis des beizulegenden Zeitwerts des in der Tabelle der aktienbasierten Vergütung ausgewiesenen RSU-Bestands zum 31. Dezember 2021. Die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts der RSUs erfolgt auf Basis eines Optionspreismodells. Dabei werden zusätzliche Parameter berücksichtigt, beispielsweise die Zinsstruktur und die Verknüpfung der Allianz Aktienperformance mit der Indexperformance. Hierbei kommen marktübliche Simulationsverfahren zur Anwendung, um die Volatilität der Allianz Aktie, die Volatilität des Indexes und die Korrelation dieser Volatilitäten zu ermitteln.

Die Beiträge, die die Gesellschaft in den aktuellen beitragsorientierten Pensionsplan der Allianz SE einzahlt ("Meine Allianz Pension"), entsprechen einer Größenordnung von 15 % der Jahreszielvergütung abzüglich der Absicherung des Todesfall-, Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrisikos. Für die eingezahlten Beiträge wird nur der Kapitalerhalt garantiert, ohne eine darüber hinausgehende Zinsgarantie.

Für Mitglieder mit Anwartschaften aus dem vorherigen, nun festgeschriebenen Plan (Leistungszusage) werden diese Einzahlungen zur aktuellen Pensionszusage verringert, und zwar um die 19 %, die der erwarteten jährlichen Pension aus dem festgeschriebenen Plan entsprechen.

Die Allianz hat im Berichtsjahr 5 (2020: 6) Mio € aufgewandt, um die Pensionsrückstellungen und Rückstellungen für vergleichbare Leistungen der aktiven Vorstandsmitglieder zu erhöhen. Am 31. Dezember 2021 beliefen sich die Pensionsrückstellungen und Rückstellungen für vergleichbare Leistungen der zu diesem Zeitpunkt aktiven Vorstandsmitglieder auf 33 (2020: 35) Mio €.

Die Pensionsverpflichtungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen beliefen sich auf 201 (2020: 171) Mio €.

Individuelle Pensionen: 2020 und 2021

Tsd € (Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich)

Aktuelle Pensionszusage Altzusagen1 Summe
Mitglied des Vorstands SC2 DBO3 SC2 DBO3 SC2 DBO3
2021 878 4 830 172 5 494 1 050 10 324
Oliver Bäte 2020 812 3 765 229 5 638 1 041 9 403
Sergio Balbinot 2021 465 2 885 2 45 467 2 930
2020 464 2 354 8 46 472 2 400
2021 344 - - - 344 -
Jacqueline Hunt4 2020 458 1 720 - - 458 1 720
Dr. Barbara Karuth-Zelle 2021 353 1 115 45 1 091 398 2 206
2020 - - - - - -
Dr. Klaus-Peter Röhler 2021 461 1 826 79 2 466 540 4 292
2020 346 1 302 44 2 519 390 3 821
2021 462 1 708 73 635 535 2 343
Ivan de la Sota 2020 462 1 197 98 617 560 1 814
2021 461 1 950 104 1 481 565 3 431
Giulio Terzariol 2020 462 1 427 94 1 464 556 2 891
2021 465 2 484 83 1 779 548 4 263
Dr. Günther Thallinger 2020 464 1 927 71 1 933 535 3 860
2021 412 417 - - 412 417
Christopher Townsend 2020 - - - - - -
2021 464 1 182 63 247 527 1 429
Renate Wagner 2020 464 683 13 265 477 948
2021 42 836 9 289 51 1 125
Dr. Andreas Wimmer 2020 - - - - - -

1_Festgeschriebene und geschlossene frühere Pensionszusagen, bei Oliver Bäte inklusive Übergangsgeld.

2_SC = Service Cost = Dienstzeitaufwand, rechnerische Aufwendungen für die im Geschäftsjahr erdienten Teile der Leistungszusage.

3_DBO = Defined Benefit Obligation = Anwartschaftsbarwert. Höhe der Verpflichtung, die sich für die Allianz aus den erdienten Leistungszusagen unter Berücksichtigung realistischer Annahmen (Zins, Dynamik, biometrische Wahrscheinlichkeiten) ergibt.

4_Da Jacqueline Hunts Vorstandsmandat am 30. September 2021 endete, ist ihre arbeitgeberfinanzierte DBO in Höhe von 2 215 Tsd € in den Angaben zu den früheren Vorstandsmitgliedern berücksichtigt.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die individuelle Vergütung der im Berichtsjahr aktiven Vorstandsmitglieder in den Geschäftsjahren 2021 und 2020.

Die Tabelle "Vergütung im Geschäftsjahr" weist die gemäß § 162 AktG im Geschäftsjahr gewährte und geschuldete Vergütung aus. Diese beinhaltet die im Geschäftsjahr geleisteten Zahlungen zur Grundvergütung, Nebenleistungen und sonstige Vergütungen. Für die variable Vergütung werden die Bestandteile ausgewiesen, für welche die Tätigkeit vollständig im Geschäftsjahr erbracht wurde. Diese Voraussetzung liegt vor, wenn die zugrunde liegenden Leistungskriterien erfüllt und auflösende und aufschiebende Bedingungen erfüllt beziehungsweise weggefallen sind. Für das Geschäftsjahr 2021 ist dies zunächst der Jahresbonus, der sich auf den Leistungszeitraum 2021 bezieht und im März 2022 zur Auszahlung kommt. Bei der langfristigen, aktienbasierten Vergütung handelt es sich um die Auszahlung der RSU-Zuteilung für das Geschäftsjahr 2016, deren Sperrfrist im Geschäftsjahr 2021 endete.

Diese Auslegung des Gewährungsbegriffs führt zu derselben Darstellung wie der Ausweis des Zuflusses in den Vergütungsberichten der Vorjahre. Die Angaben in der Tabelle "Vergütung im Geschäftsjahr" sind somit konsistent zu den Angaben in der Spalte "Zufluss" in den Vorjahresberichten.

Die über die Anforderungen des § 162 AktG hinausgehende zusätzliche Tabelle "Vergütung für das Geschäftsjahr" beinhaltet zunächst ebenfalls die im jeweiligen Geschäftsjahr geleisteten Zahlungen zur Grundvergütung und Nebenleistungen sowie den Jahresbonus des jeweiligen Geschäftsjahres. Ferner wird der Zuteilungsbetrag der aktienbasierten Vergütung für das Geschäftsjahr ausgewiesen.

Die hier ausgewiesenen Beträge für den Jahresbonus und die Höhe der LTI-Zuteilungen resultieren aus der Erfüllung der Geschäftsjahresziele. Die Angaben bilden somit den Zusammenhang von Vergütung und Geschäftsentwicklung unmittelbar ab.

Die hier ausgewiesenen Vergütungsbestandteile entsprechen denen in der Spalte "Aufwand" in den Vorjahresberichten.

Die Vergütung für das Geschäftsjahr ist außerdem maßgeblich für die Überprüfung der Einhaltung der allgemeinen Vergütungsobergrenze von 11 750 Tsd € für den Vorstandsvorsitzenden und 6 000 Tsd € für ein ordentliches Vorstandsmitglied. Sie wird vor Auszahlung der für das Geschäftsjahr 2021 und 2020 zugeteilten LTI-Tranchen im Jahr 2026 und 2025 überprüft und im Vergütungsbericht für das jeweilige Geschäftsjahr ausgewiesen.

In beiden Tabellen sind ferner die Altersversorgungsaufwendungen im Geschäftsjahr aufgeführt, auch wenn diese nicht als gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 AktG anzusehen sind. Schließlich wird neben den absoluten Beträgen auch der relative Anteil der einzelnen Vergütungskomponenten an der Gesamtvergütung angegeben.

Die vom Aktiengesetz vorgesehene Angabe der gewährten und geschuldeten Vergütung für frühere Mitglieder des Vorstands erfolgt aus Gründen der Übersichtlichkeit in einer gesonderten Tabelle.

Die nachfolgende Grafik stellt die Zuordnung der Vergütungsbestandteile in den beiden Tabellen am Beispiel des Geschäftsjahres 2021 dar:

Vergütung im Geschäftsjahr

Die folgende Tabelle weist die im Geschäftsjahr gem. § 162 Abs. 1 Satz 1 AktG gewährte und geschuldete Vergütung aus. Diese beinhaltet die Grundvergütung und Nebenleistungen, den Jahresbonus des Geschäftsjahres, der im Folgejahr zur Auszahlung kommt, sowie den Auszahlungsbetrag zur aktienbasierten Vergütung aus der RSU-Zuteilung, deren Sperrfrist im Geschäftsjahr endete. Sie enthält ebenfalls die Altersversorgungsaufwendungen im Geschäftsjahr, auch wenn diese nicht als gewährte und geschuldete Vergütung gem. § 162 AktG anzusehen sind.

Individuelle Vergütung: 2021 und 2020

Tsd € (Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich)

Feste Vergütung Variabel kurzfristig Variabel langfristig Gesamt
Mitglied des Vorstands Grundvergütung Nebenleistungen Jahresbonus aktienbasierte
Vergütung
sonstige Vergütung vergütung
gem. §
162 AktG
Versor
gungs
aufwand
Summe
im Geschäftsjahr aktive
Vorstandsmitglieder
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € Tsd € Tsd €
Oliver Bäte 2021 1 911 32 11 - 1 748 30 2 242 38 - - 5 912 1 050 6 961
Bestellt: 01/2008; VV seit
05/2015
2020 1 706 32 11 - 1 257 23 2 375 44 - - 5 350 1 041 6 391
Sergio Balbinot 2021 975 28 91 3 892 26 1 495 43 - - 3 453 467 3 920
Bestellt: 01/2015 2020 975 27 74 2 713 20 1 883 52 - - 3 644 472 4 116
Jacqueline Hunt1 2021 975 41 14 1 673 29 694 29 - - 2 357 344 2 700
(07/2016 bis 09/2021) 2020 975 57 23 1 700 41 - - - - 1 699 458 2 156
Dr. Barbara Karuth-Zelle 2021 975 52 11 1 875 47 - - - - 1 861 398 2 258
Bestellt: 01/2021 2020 - - - - - - - - - - - - -
Dr. Klaus-Peter Röhler 2021 975 52 30 2 883 47 - - - - 1 888 540 2 428
Bestellt: 04/2020 2020 731 57 23 2 531 41 - - - - 1 285 390 1 675
Ivan de la Sota 2021 975 54 15 1 824 45 - - - - 1 814 535 2 349
Bestellt: 04/2018 2020 975 57 60 3 682 40 - - - - 1 717 560 2 277
Giulio Terzariol 2021 975 52 20 1 875 47 - - - - 1 870 565 2 435
Bestellt: 01/2018 2020 975 58 18 1 700 41 - - - - 1 694 556 2 250
Dr. Günther Thallinger 2021 975 53 2 - 875 47 - - - - 1 852 548 2 400
Bestellt: 01/2017 2020 975 58 2 - 700 42 - - - - 1 678 535 2 212
Christopher Townsend 2021 975 51 53 3 875 46 - - - - 1 903 412 2 315
Bestellt: 01/2021 2020 - - - - - - - - - - - - -
Renate Wagner 2021 975 52 25 1 883 47 - - - - 1 883 527 2 410
Bestellt: 01/2020 2020 975 57 32 2 700 41 - - - - 1 708 477 2 185
Dr. Andreas Wimmer 2021 244 52 2 - 226 48 - - - - 472 51 522
Bestellt: 10/2021 2020 - - - - - - - - - - - - -

1_Für Jacqueline Hunt wird aus Gründen der Übersichtlichkeit an dieser Stelle ihre gesamte Vergütung im Geschäftsjahr ausgewiesen. Für den Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2021 beträgt die anteilige Festvergütung 731 Tsd €. Der anteilige Jahresbonus für diesen Zeitraum beträgt 503 Tsd €.

Einhaltung der Maximalvergütungsregelungen bei Auszahlungen zur aktienbasierten Vergütung im Geschäftsjahr 2021

Im Geschäftsjahr 2021 kamen für Oliver Bäte, Sergio Balbinot und Jacqueline Hunt die RSU-Zuteilungen für das Geschäftsjahr 2016, zugeteilt im März 2017, zur Auszahlung. Nach dem zum Zeitpunkt der Zuteilung gültigen Vergütungssystem war der Wertzuwachs der RSUs auf 200 % des Zuteilungskurses beschränkt. Während der Laufzeit der AEI/ RSU 2017 stieg der maßgebliche Kurs der Allianz Aktie von 165,55 € auf 203,13 €. Der Anstieg und damit die Auszahlung blieben also deutlich unterhalb dieser Grenze.

Vergütung für das Geschäftsjahr

Die folgende Tabelle zeigt die Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr. Sie weist die Beträge für die variable Vergütung aus, die sich unmittelbar aus der Zielerreichung des Geschäftsjahres ergeben: den Auszahlungsbetrag des Jahresbonus – wie in der vorstehenden Tabelle zur Vergütung im Geschäftsjahr – und den Betrag der LTI-Zuteilung für das Geschäftsjahr.

Individuelle Vergütung: 2021 und 2020

Tsd € (Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich)

Feste Vergütung Variabel kurzfristig Variabel langfristig Versor
Mitglied des Vorstands Grundvergütung Nebenleistungen Jahresbonus aktienbasierte
Vergütung
sonstige Vergütung Gesamt
vergütung
gungs
aufwand
Summe
im Berichtsjahr aktive
Vorstandsmitglieder
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € Tsd € Tsd €
Oliver Bäte 2021 1 911 28 11 - 1 748 26 3 145 46 - - 6 815 1 050 7 864
Bestellt: 01/2008; VV seit
05/2015
2020 1 706 32 11 - 1 257 24 2 348 44 - - 5 323 1 041 6 364
Sergio Balbinot 2021 975 27 91 3 892 25 1 605 45 - - 3 563 467 4 030
Bestellt: 01/2015 2020 975 31 74 2 713 23 1 345 43 - - 3 107 472 3 578
Jacqueline Hunt 2021 975 34 14 1 673 23 1 211 42 - - 2 874 344 3 217
07/2016 bis 09/2021 2020 975 32 23 1 700 23 1 324 44 - - 3 023 458 3 481
Dr. Barbara Karuth-Zelle 2021 975 28 11 - 875 25 1 574 46 - - 3 435 398 3 833
Bestellt: 01/2021 2020 - - - - - - - - - - - - -
Dr. Klaus-Peter Röhler 2021 975 28 30 1 883 25 1 589 46 - - 3 478 540 4 018
Bestellt: 04/2020 2020 731 32 23 1 531 23 1 017 44 - - 2 302 390 2 692
Ivan de la Sota 2021 975 30 15 - 824 25 1 483 45 - - 3 298 535 3 832
Bestellt: 04/2018 2020 975 32 60 2 682 23 1 290 43 - - 3 007 560 3 567
Giulio Terzariol 2021 975 28 20 1 875 25 1 574 46 - - 3 444 565 4 009
Bestellt: 01/2018 2020 975 32 18 1 700 23 1 322 44 - - 3 016 556 3 572
Dr. Günther Thallinger 2021 975 28 2 - 875 26 1 574 46 - - 3 426 548 3 974
Bestellt: 01/2017 2020 975 33 2 - 700 23 1 322 44 - - 3 000 535 3 535
Christopher Townsend 2021 975 28 53 2 875 25 1 574 45 - - 3 477 412 3 889
Bestellt: 01/2021 2020 - - - - - - - - - - - - -
Renate Wagner 2021 975 28 25 1 883 25 1 589 46 - - 3 472 527 4 000
Bestellt: 01/2020 2020 975 32 32 1 700 23 1 324 44 - - 3 032 477 3 508
Dr. Andreas Wimmer 2021 244 28 2 - 226 26 407 46 - - 879 51 929
Bestellt: 10/2021 2020 - - - - - - - - - - - - -

Jacqueline Hunt hat mit Wirkung zum 1. Oktober 2021 ihr Amt als Mitglied des Vorstands der Allianz SE niedergelegt. Die Vergütungsregelungen des Anstellungsvertrages bleiben bis zum Ende der Vertragslaufzeit zum 31. Dezember 2022 unverändert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind daher in den vorstehenden Tabellen die Beträge in Bezug auf das komplette Geschäftsjahr 2021 ausgewiesen.

Gewährte und geschuldete Vergütung im Geschäftsjahr 2021 für frühere Mitglieder des Vorstands

Die folgende Darstellung zeigt die im Geschäftsjahr 2021 an frühere Mitglieder des Vorstands gemäß § 162 AktG gewährten und geschuldeten festen und variablen Vergütungsbestandteile und ihren relativen Anteil an der Gesamtvergütung.

Gemäß § 162 Absatz 5 Aktiengesetz erfolgt die personenindividuelle Ausweisung bis zum Ablauf von 10 Jahren nach Ablauf des Geschäftsjahres, zu dem das jeweilige Vorstandsmitglied seine Tätigkeit beendet hat. Für 13 Vorstandsmitglieder, die vor diesem Zeitraum ausgeschieden sind, wurden im Geschäftsjahr 2021 Leistungen in Höhe von insgesamt 4 Mio € gewährt.

Individuelle Vergütung: 2021

Tsd € (Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich)

aktienbasierte
Vergütung
Pensionszahlungen sonstige Vergütungen Summe
Frühere Vorstandsmitglieder Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd €
Dr. Christof Mascher (bis 12/2020) 1 324 91 128 9 - - 1 452
Dr. Axel Theis (bis 03/2020) 1 481 84 292 16 - - 1 773
Dr. Helga Jung (bis 12/2019) 1 352 100 - - 2 - 1 354
Dr. Dieter Wemmer (bis 12/2017) 1 452 94 92 6 - - 1 544
Dr. Werner Zedelius (bis 12/2017) 1 452 76 467 24 - - 1 919
Dr. Maximilian Zimmerer (bis 12/2016) 1 495 64 858 36 - - 2 353
Manuel Bauer (08/2015) - - 132 100 - - 132
Michael Diekmann (04/2015) - - 658 100 - - 658
Clement Booth 12/2014 - - 147 100 - - 147
Dr. Paul Achleitner (05/2012) - - 337 100 - - 337

Die nachfolgende Übersicht vergleicht die jährliche Entwicklung der Vergütung der Vorstandsmitglieder, der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmer sowie ausgewählter Ertragskennziffern über die letzten fünf Geschäftsjahre.

Die in der Tabelle ausgewiesene Vergütung der Vorstandsmitglieder entspricht der im jeweiligen Geschäftsjahr gewährten und geschuldeten Gesamtvergütung. Die Ertragsentwicklung ist anhand der beiden für die Konzernzielerreichung maßgeblichen Kennzahlen Operatives Ergebnis und Jahresüberschuss sowie des Jahresüberschusses gemäß Einzelabschluss der Allianz SE dargestellt. Für den Ausweis der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Vollzeitäquivalenzbasis wird auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Gesellschaften des Allianz Konzerns in Deutschland abgestellt.

Bei den Veränderungen der Vorstandsvergütung von 2017 zu 2018 ist zu beachten, dass im Geschäftsjahr 2018 der Zufluss für den Mid-Term-Bonus (MTB) für die Jahre 2016 - 2018 ausgewiesen wird.

Die Veränderung bei Sergio Balbinot im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass in diesem Jahr für ihn erstmalig eine Auszahlung aus der aktienbasierten Vergütung fällig wurde.

Im Geschäftsjahr 2021 erhielt Jacqueline Hunt erstmalig eine Auszahlung der aktienbasierten Vergütung. Bei Dr. Klaus-Peter Röhler ist die signifikante Veränderung von 2020 auf 2021 dadurch zu erklären, dass aufgrund seines unterjährigen Eintritts in den Vorstand für 2020 lediglich eine anteilige Vergütung ausgewiesen ist.

Bei den früheren Vorstandsmitgliedern setzt sich die gewährte und geschuldete Vergütung für die Geschäftsjahre nach ihrem Ausscheiden im Wesentlichen aus Pensionszahlungen, Auszahlungen zur aktienbasierten Vergütung und sonstiger Vergütung zusammen.

Vergleichende Darstellung

Vorstandsvergütung, Ertragsentwicklung und durchschnittliche Arbeitnehmervergütung
Geschäftsjahr 2017 Veränder
ung 2017
zu 2018 in
%
2018 Veränder
ung 2018
zu 2019 in
%
2019 Veränder
ung 2019
zu 2020 in
%
2020 Veränder
ung 2020
zu 2021 in
%
2021
Vorstandsvergütung in Tsd €
im Geschäftsjahr aktive Mitglieder
Oliver Bäte 4 361 121 9 634 -47 5 058 6 5 350 11 5 912
Sergio Balbinot 1 704 181 4 793 -58 2 030 80 3 644 -5 3 453
Jacqueline Hunt (bis 09/2021) 1 691 145 4 135 -52 1 967 -14 1 699 39 2 357
Dr. Barbara Karuth-Zelle - - - - - - - - 1 861
Dr. Klaus-Peter Röhler - - - - - - 1 285 47 1 888
Ivan de la Sota - - 1 967 -7 1 833 -6 1 717 6 1 814
Giulio Terzariol - - 2 622 -26 1 946 -13 1 694 10 1 870
Dr. Günther Thallinger 1 609 122 3 568 -46 1 926 -13 1 678 10 1 852
Christopher Townsend - - - - - - - - 1 903
Renate Wagner - - - - - - 1 708 10 1 883
Dr. Andreas Wimmer (ab 10/2021) - - - - - - - - 472
frühere Mitglieder
Dr. Christof Mascher (bis 12/2020) 3 854 55 5 989 -44 3 356 -2 3 285 -56 1 452
Niran Peiris (bis 12/2020) - - 2 662 -35 1 730 -13 1 507 - -
Dr. Axel Theis (bis 03/2020) 1 662 185 4 729 -58 1 988 21 2 405 -26 1 773
Dr. Helga Jung (bis 12/2019) 3 279 93 6 313 -50 3 135 -54 1 428 -5 1 354
Dr. Dieter Wemmer (bis 12/2017) 3 505 6 3 724 -56 1 655 15 1 902 -19 1 544
Dr. Werner Zedelius (bis 12/2017) 3 337 22 4 083 -35 2 640 -14 2 268 -15 1 919
Ertragskennzahlen in Mrd €
Operatives Konzernergebnis 11,10 4 11,51 3 11,86 -9 10,75 25 13,40
Konzernjahresüberschuss 6,80 10 7,46 6 7,91 -14 6,81 -3 6,61
Jahresüberschuss gem. Allianz SE Einzelabschluss 3,67 46 5,36 -14 4,60 - 4,61 16 5,35
Arbeitnehmervergütung in Tsd €
durchschnittliche Vergütung auf Vollzeitäquivalenzbasis 85 -2 83 4 86 -6 81 4 84

Neue Vorstandsmitglieder

Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 wurde Sirma Boshnakova zum Mitglied des Vorstands bestellt. Ihre Vergütung wurde auf demselben Niveau wie dem der anderen ordentlichen Vorstandsmitglieder festgelegt.

Struktur individueller Beitragsfaktor (IBF)

In der Festlegung der Ziele für 2022 wurde die gestiegene Bedeutung der Nachhaltigkeitsthemen noch stärker berücksichtigt. So wurden für jedes Vorstandsmitglied zusätzlich zu gruppenweit übergreifenden Nachhaltigkeitszielen auch eigene, individuelle Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance für den jeweils verantworteten Ressortbereich festgelegt.

Um dies auch bei der Bewertung der Zielerreichung noch besser berücksichtigen zu können, wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2022 auch der individuelle Beitragsfaktor neu strukturiert.

Der IBF besteht künftig aus drei Kategorien, nämlich den finanziellen Konzernzielen, den strategischen Prioritäten sowie den detaillierter beschriebenen Nachhaltigkeitszielen. Die neue Struktur des individuellen Beitragsfaktors wird im Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2022 ausführlich erläutert.

Aufsichtsratsvergütung der Allianz SE

Die Aufsichtsratsvergütung richtet sich nach der Satzung der Allianz SE und dem deutschen Aktiengesetz. Die Struktur der Aufsichtsratsvergütung wird regelmäßig auf die Einhaltung deutscher, europäischer und internationaler Corporate-Governance-Empfehlungen und -Vorschriften überprüft.

  • − Die Gesamtvergütung spiegelt in ihrer Höhe die Verantwortung und die Komplexität der Aufgaben der Aufsichtsratsmitglieder sowie die Geschäfts- und Finanzlage des Unternehmens wider. Dabei kommt auch der durch die Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats geleistete Beitrag zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft zum Ausdruck.
  • − Die Vergütung berücksichtigt die individuellen Funktionen und Zuständigkeiten der Aufsichtsratsmitglieder, etwa den Vorsitz oder den stellvertretenden Vorsitz im Aufsichtsrat sowie Mandate in Ausschüssen.
  • − Die Struktur der Aufsichtsratsvergütung ermöglicht eine angemessene Kontrolle der Geschäftsführung sowie unabhängige Personalund Vergütungsentscheidungen des Aufsichtsrats.
  • − Angesichts der Größe, der Komplexität und der nachhaltigen Leistung der Allianz orientiert sich die Höhe der Vergütung für den Aufsichtsrat am oberen Quartil der Aufsichtsratsvergütungen der Vergleichsunternehmen im DAX.

Die Vergütung für den Aufsichtsrat der Allianz SE sieht eine reine Festvergütung vor. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer Tätigkeit ein Zwölftel der Vergütung. Dies gilt entsprechend für Mitgliedschaften in Aufsichtsratsausschüssen.

Der Hauptversammlung der Allianz SE wurde am 5. Mai 2021 das Vergütungssystem des Aufsichtsrats zur Billigung vorgelegt und dabei die Aufnahme einer Vergütung für die Tätigkeit im Nominierungsausschuss vorgeschlagen. Die Vergütung beträgt mit 25 Tsd € für den Ausschussvorsitzenden und 12,5 Tsd € für die Mitglieder die Hälfte der üblichen Ausschussvergütung. Diese Vergütung berücksichtigt die gestiegenen Aufgaben bei der Auswahl geeigneter Kandidaten für die Wahl von Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat sowie die erhöhte Auswahlfrequenz aufgrund der ebenfalls vorgeschlagenen Verkürzung der Amtsperiode von Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat von fünf auf vier Jahre.

Ferner richtete der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 zusätzlich einen Nachhaltigkeitsausschuss ein, um insbesondere die Nachhaltigkeitsstrategie des Vorstands eng zu begleiten. Es wurde vorgeschlagen, die Vergütung entsprechend der üblichen Ausschussvergütung von 50 Tsd € für den Vorsitz und 25 Tsd € für Mitglieder festzusetzen.

Die Hauptversammlung hat diese Vorschläge mit einer Mehrheit von 97,56 % angenommen.

Jährliche Festvergütung

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder erfolgt durch einen fixen Barbetrag, der zeitanteilig nach Ablauf eines Quartals des laufenden Geschäftsjahres für erbrachte Dienste innerhalb dieser Periode ausgezahlt wird. Im Jahr 2021 erhalten reguläre Aufsichtsratsmitglieder eine jährliche Festvergütung in Höhe von 125 Tsd €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird mit 250 Tsd € vergütet, seine Stellvertreter mit 187,5 Tsd €.

Ausschussvergütung

Mitglieder und Vorsitzende von Aufsichtsratsausschüssen erhalten für ihre Ausschusstätigkeit eine zusätzliche Vergütung. Die Ausschussvergütungen sind im Einzelnen wie folgt festgelegt:

Sitzungsgeld und Auslagenersatz

Zusätzlich zur Grund- und Ausschussvergütung erhalten Aufsichtsratsmitglieder für jede Aufsichtsrats- bzw. Ausschusssitzung, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld von 1000 €. Finden mehrere Sitzungen an einem oder an aufeinander folgenden Tagen statt, wird das Sitzungsgeld nur einmal bezahlt. Darüber hinaus werden den Mitgliedern die im Rahmen ihrer Aufsichtsratstätigkeit angefallenen Auslagen samt der darauf zu entrichtenden Mehrwertsteuer erstattet. Das Unternehmen stellt den Mitgliedern des Aufsichtsrats Versicherungsschutz sowie technische Unterstützung in dem zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Umfang zur Verfügung.

Die folgende Tabelle weist die gemäß § 162 AktG gewährte und geschuldete Vergütung aus. Sie umfasst die Festvergütung, Ausschussvergütung und Sitzungsgeld sowie deren relativen Anteil an der Gesamtvergütung:

Individuelle Vergütung: 2021 und 2020

Tsd € (Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich)

Gesamt Ausschüsse1
Mitglieder des Aufsichtsrats Festvergütung Ausschussvergütung Sitzungsgeld vergütung PR N P R S T NH
im Berichtsjahr aktive Mitglieder Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd € in % von
GV
Tsd €
Michael Diekmann 2021 250,0 47 272,9 51 8,0 2 530,9 M V V V V M M
(Vorsitzender) 2020 250,0 51 225,0 46 11,0 2 486,0 M V V V V M
Jim Hagemann Snabe 2021 187,5 68 87,5 32 1,0 - 276,0 M M V
(Stellvertretender
Vorsitzender)
2020 187,5 70 75,0 28 4,0 2 266,5 M M V
Gabriele Burkhardt-Berg 2021 187,5 72 72,9 28 1,0 - 261,4 M M M
(Stellvertretende
Vorsitzende)
2020 187,5 78 50,0 21 3,0 1 240,5 M M
Sophie Boissard 2021 125,0 62 72,9 36 3,0 1 200,9 M M
2020 125,0 70 50,0 28 3,0 2 178,0 M
Christine Bosse 2021 125,0 60 83,3 40 1,0 - 209,3 M M V
2020 125,0 82 25,0 16 3,0 2 153,0 M M
Dr. Friedrich Eichiner 2021 125,0 45 150,0 54 3,0 1 278,0 V M M
2020 125,0 44 150,0 53 6,0 2 281,0 V M M
Jean-Claude Le Goaër 2021 125,0 62 75,0 37 3,0 1 203,0 M M
2020 125,0 62 75,0 37 3,0 1 203,0 M M
Martina Grundler 2021 125,0 71 50,0 28 1,0 1 176,0 M
2020 125,0 70 50,0 28 4,0 2 179,0 M
Herbert Hainer 2021 125,0 71 50,0 28 1,0 1 176,0 M M
2020 125,0 69 50,0 28 5,0 3 180,0 M M
Godfrey Robert Hayward 2021 125,0 83 25,0 17 - - 150,0 M
2020 125,0 82 25,0 16 2,0 1 152,0 M
Frank Kirsch 2021 125,0 72 47,9 28 1,0 1 173,9 M M
2020 125,0 81 25,0 16 4,0 3 154,0 M
Jürgen Lawrenz 2021 125,0 71 50,0 28 1,0 1 176,0 M M
2020 125,0 70 50,0 28 4,0 2 179,0 M M
Summe 2021 1750,0 62 1037,5 37 24,0 1 2811,5 - - - - - - -
2020 1750,0 66 850,0 32 52,0 2 2652,0 - - - - - - -

Legende: V = Vorsitz, M = Mitglied

1_Abkürzungen: PR - Prüfungsausschuss, N - Nominierungsausschuss, P - Personalausschuss, R - Risikoausschuss, S - Ständiger Ausschuss, T - Technologieausschuss, NH - Nachhaltigkeitsausschuss

Die nachfolgende Übersicht vergleicht die jährliche Entwicklung der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder, der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ausgewählter Ertragskennziffern über die letzten fünf Geschäftsjahre. Die in der Tabelle ausgewiesene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder entspricht der im jeweiligen Geschäftsjahr gewährten und geschuldeten Gesamtvergütung. Die Ertragsentwicklung ist anhand der beiden für die Konzernzielerreichung maßgeblichen Kennzahlen Operatives Ergebnis und Jahresüberschuss sowie des Jahresüberschusses gemäß Einzelabschluss der Allianz SE dargestellt. Für die Darstellung der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Vollzeitäquivalenzbasis wird auf die Belegschaft der Gesellschaften des Allianz Konzerns in Deutschland abgestellt.

Vergleichende Darstellung

Aufsichtsratsvergütung, Ertragsentwicklung und durchschnittliche Arbeitnehmervergütung
Geschäftsjahr 2017 Veränder
ung in %
2018 Veränder
ung in %
2019 Veränder
ung in %
2020 Veränder
ung in %
2021
Aufsichtsratsvergütung in Tsd €
im Geschäftsjahr aktive Mitglieder
Michael Diekmann 257,0 88 484,0 - 484,0 - 486,0 9 530,9
Jim Hagemann Snabe 194,5 38 268,5 - 268,5 -1 266,5 4 276,0
Gabriele Burkhardt-Berg 137,1 48 202,8 20 243,5 -1 240,5 9 261,4
Sophie Boissard 97,1 88 183,0 1 184,0 -3 178,0 13 200,9
Christine Bosse 132,8 17 156,0 - 156,0 -2 153,0 37 209,3
Dr. Friedrich Eichiner 192,7 47 283,0 - 284,0 -1 281,0 -1 278,0
Jean-Claude Le Goaër - - 83,5 150 209,0 -3 203,0 - 203,0
Martina Grundler 145,3 26 183,0 -1 182,0 -2 179,0 -2 176,0
Herbert Hainer 96,4 89 182,0 -1 181,0 -1 180,0 -2 176,0
Godfrey Robert Hayward 83,0 88 156,0 - 156,0 -3 152,0 -1 150,0
Frank Kirsch - - 52,0 200 156,0 -1 154,0 13 173,9
Jürgen Lawrenz 137,8 31 181,0 - 181,0 -1 179,0 -2 176,0
frühere Mitglieder
Rolf Zimmermann (bis 08/2018) 196,2 -17 162,3 - - - - - -
Jean-Jacques Cette (bis 07/2018) 145,3 -28 105,1 - - - - - -
Dante Barban (bis 05/2017) 53,0 - - - - - - - -
Wulf Bernotat (bis 05/2017) 106,4 - - - - - - - -
Renate Köcher (bis 05/2017) 52,2 - - - - - - - -
Dr. Helmut Perlet (bis 05/2017) 152,2 - - - - - - - -
Ertragskennzahlen in Mrd €
Operatives Konzernergebnis 11,10 4 11,51 3 11,86 -9 10,75 25 13,40
Konzernjahresüberschuss 6,80 10 7,46 6 7,91 -14 6,81 -3 6,61
Jahresüberschuss gem. Allianz SE Einzelabschluss 3,67 46 5,36 -14 4,60 - 4,61 16 5,35
Arbeitnehmervergütung in Tsd €
durchschnittliche Vergütung auf Vollzeitäquivalenzbasis 85 -2 83 4 86 -6 81 4 84

Herr Jürgen Lawrenz erhielt keine Vergütung für seine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Allianz Technology SE. Alle derzeitigen Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats, mit Ausnahme von Frau Martina Grundler, sind bei Gesellschaften des Allianz Konzerns angestellt und erhalten eine für ihre Tätigkeiten marktübliche Vergütung.

KONZERNLAGEBERICHT

GESCHÄFTSBEREICHE

Struktur des Allianz Konzerns

Der Allianz Konzern – bestehend aus der Allianz SE und den Konzernunternehmen – bietet in über 70 Ländern Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung sowie Asset Management an. Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit ist Europa. Der Allianz Konzern betreut 126 Millionen Privat- und Firmenkunden1 . Die Allianz SE als Muttergesellschaft des Allianz Konzerns hat ihren Hauptsitz in München.

Die Struktur des Allianz Konzerns spiegelt sowohl unsere Geschäftsbereiche als auch die geografischen Regionen wider, in denen wir tätig sind. Entsprechend der strategischen Steuerung unserer Geschäftsaktivitäten sind diese nach Produkten bzw. Leistungen in die Bereiche Versicherung, Asset Management sowie Corporate und Sonstiges gegliedert. Das Versicherungsgeschäft ist zusätzlich in die Bereiche Schaden-Unfall und Leben/Kranken unterteilt, um den Unterschieden bei Produktarten, Risiken und Kapitalallokation Rechnung zu tragen. Den Zuständigkeiten auf Vorstandsebene entsprechend sind die Versicherungsbereiche jeweils in berichtspflichtige regionale Segmente aufgeteilt. Insgesamt verfügte der Allianz Konzern im Jahr 2021 über 11 berichtspflichtige Segmente.

Struktur des Allianz Konzerns:

Geschäftsbereiche und berichtspflichtige Segmente2

SCHADEN- UND
UNFALLVERSICHERUNG
LEBENS- UND KRANKENVERSICHERUNG
– German Speaking Countries and
Central & Eastern Europe
– Western & Southern Europe and
Asia Pacific
– Iberia & Latin America, Allianz Partners
and Allianz Direct
– Global Insurance Lines & Anglo Markets,
Middle East and Africa
– German Speaking Countries and
Central & Eastern Europe
– Western & Southern Europe and
Asia Pacific
– Iberia & Latin America
– USA
– Global Insurance Lines & Anglo Markets,
Middle East and Africa
ASSET MANAGEMENT CORPORATE UND SONSTIGES
– Asset Management – Corporate and Other

Versicherungsgeschäft

Unseren Privat- und Firmenkunden bieten wir eine breite Palette an Schaden- und Unfall-sowie Lebens- und Krankenversicherungsprodukten. Der Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung umfasst Kraftfahrzeug-, Unfall-, Sach-, allgemeine Haftpflicht-, Reiseversicherungen und Assistance-Leistungen; der Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung bietet neben Lebens- und Krankenversicherungen auch Spar- und Anlageprodukte. Wir sind weltweit führend in der Schaden- und Unfallversicherung und zählen im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft zu den fünf größten Anbietern.3 Gemessen am Beitragsvolumen stellen unsere Kernmärkte Deutschland, Frankreich, Italien und die USA dar.

Die meisten unserer Versicherungsmärkte bedienen wir über lokale Allianz Gesellschaften. Daneben betreiben wir aber auch Geschäftsbereiche, die weltweit agieren. Darunter vor allem die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), Allianz Partners (AP) und Euler Hermes.

Asset Management

Unsere beiden großen Anlageverwalter PIMCO und AllianzGI operieren unter dem Dach der Allianz Asset Management (AAM). Wir zählen zu den weltgrößten Vermögensverwaltern, die Kundengelder mittels aktiver Anlagestrategien verwalten. Wir bieten ein breites Portfolio an Anlageprodukten – von Aktien über festverzinsliche Wertpapiere, Cash, Multi-Assets-Produkte und eine stetig wachsende Anzahl an alternativen Anlageprodukten wie Immobilien, Infrastrukturbonds/Eigenkapital, Real Assets, liquide alternative Anlagen sowie spezifische Anlagelösungen – an. Unsere Kernmärkte sind die USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und der asiatisch-pazifische Raum.

Corporate und Sonstiges

Der Geschäftsbereich Corporate und Sonstiges umfasst Holding-Funktionen zur Verwaltung und Unterstützung der anderen Konzern-Geschäftsbereiche und unser Bankgeschäft sowie Alternative und Digitale Investments. Die Holdingfunktionen steuern die Geschäfte des Konzerns. Hierzu zählen die Bereiche Strategie, Risikomanagement, Corporate Finance, Treasury, Finanzreporting, Controlling, Kommunikation, Recht, Personal, IT sowie andere Funktionen. Unser Bankgeschäft – mit Schwerpunkt auf Privatkunden – unterstützt unser Versicherungsgeschäft und rundet unser Produktangebot in Italien, Frankreich und Bulgarien ab. Die digitalen Investments identifizieren und investieren in digitale Wachstumsunternehmen für den Allianz Konzern.

1_Einschließlich nicht konsolidierter Einheiten mit Allianz Kunden.

2_Weitere Informationen zu den organisatorischen Änderungen finden sich im "Überblick über den Geschäftsverlauf 2021".

3_Auf Basis der derzeit verfügbaren Daten. Die finale Peer-Analyse ist erst nach der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts verfügbar, da die Berichtssaison der Peers noch nicht abgeschlossen ist. Allianz hat eine Gruppe vergleichbarer Wettbewerber für sich definiert, die vergleichbare Geschäftsstruktur und geografische Aktivitäten aufweisen. Diese beinhalten AIG, AXA, Chubb, Generali und Zurich.

Weltweite Präsenz und Geschäftsbereiche

Marktpräsenz unserer Geschäftseinheiten1

Insurance German Speaking Countries,
Insurance Central & Eastern Europe
US life insurance
 Deutschland  USA
 Schweiz Global Insurance Lines & Anglo Markets,
Insurance Middle East and Africa
Mittel- und Osteuropa Global Insurance Lines & Anglo Markets
 Österreich Großbritannien
 Bulgarien  Australien
 Kroatien Irland
 Tschechische Republik Allianz Global Corporate &
Specialty
 Ungarn Euler Hermes
Litauen  Rückversicherung
 Polen Naher Osten
 Rumänien  Ägypten
 Slowakei  Libanon
 Russland  Saudi Arabien
Ukraine Afrika
Insurance Western & Southern
Europe and Asia Pacific
 Kamerun
Europa  Ghana
 Italien  Elfenbeinküste
 Griechenland Kenia
 Türkei  Madagaskar
 Frankreich  Marokko
 Belgien  Nigeria
 Niederlande  Senegal
 Luxemburg Asset Management
Asien-Pazifik Nord- und Lateinamerika
 China  USA
Hongkong2  Kanada
 Indonesien  Brasilien
 Japan2 Europa
Laos  Deutschland
 Malaysia  Frankreich
 Pakistan  Italien
 Philippinen  Irland
Singapur  Luxemburg
 Sri Lanka  Spanien
 Taiwan  Schweiz
 Thailand  Belgien
 Indien  Niederlande
Insurance Iberia & Latin America, Allianz
Partners and Allianz Direct
 Großbritannien
Iberien  Schweden
 Spanien Asien Pazifik
 Portugal  Japan
Lateinamerika  Hongkong
Argentinien  Taiwan
 Brasilien  Singapur
 Kolumbien  China
 Mexiko  Australien
Allianz Partners
 Allianz Partners
Allianz Direct

1_Diese Übersicht basiert auf unserer Organisationsstruktur, die zum 31.12.2021 gültig war.

2_Das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft wird unter Allianz Global Corporate & Specialty geführt.

Unsere Steuerung

Der Vorstand der Allianz SE ist nach Bereichen gegliedert, die ihrerseits in Funktions- und Geschäftsbereiche unterteilt sind. Die geschäftsbezogenen Ressorts spiegeln unsere Geschäftsbereiche Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung, Asset Management sowie Corporate und Sonstiges wider. Für diese waren 2021 fünf Vorstandsmitglieder zuständig. Weitere Vorstandsressorts sind nach Konzernfunktionen und geschäftsbezogenen Verantwortlichkeiten gegliedert: Vorstandsvorsitz; Finance, Controlling und Risk; Investment Management; Operations und Allianz Services; Human Resources, Legal, Compliance und M&A; und Business Transformation1 .

Weitere Informationen zu Vorstandsmitgliedern und ihren Zuständigkeiten finden sich in "Mandate der Vorstandsmitglieder".

Zur Steuerung der operativen Einheiten und Geschäftsbereiche nutzt der Allianz Konzern einen integrierten Management- und Kontrollprozess. Am Anfang dieses Prozesses steht die Definition einer am jeweiligen Geschäft ausgerichteten Strategie sowie von Zielen, die dann zwischen der Holding und den operativen Einheiten diskutiert und vereinbart werden. Auf Grundlage dieser Strategie erstellen unsere operativen Einheiten Dreijahrespläne, die anschließend zu Finanzplänen für die jeweiligen Geschäftsbereiche und für den Allianz Konzern insgesamt aggregiert werden. Dieser Gesamtplan bildet außerdem die Grundlage für unser Kapitalmanagement. Der Aufsichtsrat genehmigt diesen Gesamtplan und legt entsprechende Ziele für den Vorstand fest. Die leistungsorientierte Vergütung des Vorstands ist an das Erreichen kurz- und langfristiger Ziele geknüpft, um Effektivität wie auch eine nachhaltige Ausrichtung sicherzustellen. Weitere Einzelheiten zu unserer Vergütungsstruktur und insbesondere zur Zielvereinbarung und Leistungsbeurteilung finden sich im "Vergütungsbericht" (der nicht mehr länger Teil des Lageberichts ist).

Den tatsächlichen Geschäftsverlauf gleichen wir kontinuierlich mit diesen Zielen ab. Dazu dienen monatliche Auswertungen, die die wichtigsten operativen und finanziellen Kennzahlen umfassen. So können wir im Falle negativer Entwicklungen schnell und gezielt gegensteuern. Als wesentliche Messgrößen für den finanziellen Erfolg verwendet der Allianz Konzern in sämtlichen Geschäftsbereichen das operative Ergebnis und den Jahresüberschuss. Zu den weiteren Messgrößen gehören bereichsspezifische Kennzahlen, etwa die Combined Ratio in der Schaden- und Unfallversicherung, die Eigenkapitalrendite2 sowie die Neugeschäftsmargen in der Lebens- und Krankenversicherung oder die Cost-Income Ratio im Asset Management. Einen umfassenden Überblick zum Geschäftsverlauf in den einzelnen Geschäftsbereichen enthalten die entsprechenden Kapitel auf den folgenden Seiten.

Neben der Performance steuern wir auch das Risiko: Dazu nutzen wir einen Risikosteuerungsprozess, der im "Risiko- und Chancenbericht" erläutert wird.

Nichtfinanzielle Leistungsgrößen ziehen wir zur Beurteilung der organisatorischen Stärke der Allianz heran und sie spiegeln sich im jährlichen Bonus des Vorstands wider. Unserer Strategie "Simplicity at scale" entsprechend, beziehen sich die folgenden Leistungsmessgrößen auf die zentralen Hebel "Konsequente Kundenorientierung" und "Mitarbeiterengagement": der Net Promoter Score (NPS3 ) und der "Inclusive Meritocracy Index". Weitere Informationen zu nichtfinanziellen Leistungsgrößen sowie einen Überblick über die vergangene und die zu erwartende Entwicklung dieser nichtfinanziellen Leistungsgrößen entnehmen Sie bitte der "Nichtfinanziellen Erklärung".

1_Dieses Vorstandsmitglied betreut zudem Insurance Iberia & Latin America und Allianz Partners. 2_Ohne nicht realisierte Gewinne und Verluste aus festverzinslichen Wertpapieren, bereinigt um Shadow

Accounting.

3_Der Net Promoter Score (NPS) misst die Bereitschaft unserer Kunden, die Allianz weiterzuempfehlen. Der Top-down-NPS wird regelmäßig anhand globaler, branchenübergreifender Standards gemessen und ermöglicht einen Vergleich mit lokalen Wettbewerbern.

NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG

Über den Bericht

Dieser Abschnitt wurde in Übereinstimmung mit dem Corporate-Social-Responsibility (CSR)-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (EU-Richtlinie2014/95/EU) erstellt.Er konzentriertsich auf jene Konzepte und Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators – KPIs), die unsere wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen widerspiegeln. Diese KPIs sind: der Net Promoter Score (NPS), der Inclusive Meritocracy Index (IMIX), Umweltindikatoren (Treibhausgasemissionen pro Mitarbeiter und Mitarbeiterin und Prozentanteil von Grünstrom, CO2-Fußabdruck unseres eigenen Anlageportfolios in den Anlageklassen börsennotierte Aktien und handelbare Unternehmensanleihen) und die Leistungsindikatoren zur Taxonomiefähigkeit unseres Versicherungsgeschäfts, unserer Eigenanlagen sowie der von Drittgeldern. Emerging Consumers-Themen werden nicht mehr als wesentliches Thema angesehen und werden daher von diesem Bericht nicht abgedeckt.

Die in diesem Bericht verwendeten Konzepte entsprechen denen des Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021, der gemäß den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt und am 29. April 2022 veröffentlicht wird.

Dieser Nichtfinanzielle Teil unseres Geschäftsberichts 2021 bezieht sich auf den gesamten Allianz Konzern und enthält zudem die relevanten nichtfinanziellen Informationen der Allianz SE. Alle Maßnahmen, Aktivitäten und Kennzahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2021 (1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021). Wo es zweckmäßig ist, vergleichen wir unsere Ziele, die wir uns im Vorjahr gesetzt haben, mit der Zielerreichung aus diesem Jahr und definieren unsere Ziele für das nächste Jahr. Sofern nicht anders angegeben, legen wir den Berichtsumfang für den Allianz Konzern gemäß jenem Kontrollansatz fest, der in den International Financial Reporting Standards definiert ist.

Dieser nichtfinanzielle Teil bildet einen integralen Bestandteil des Lageberichts und unterliegt als solcher der gesetzlichen Prüfung durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Verweise außerhalb des Konzernlageberichts und des Lageberichts der Allianz SE sind weiterführende Informationen und nicht Bestandteil der Nichtfinanziellen Erklärung. Sie unterliegen deshalb nicht der betriebswirtschaftlichen Prüfung (es sei denn, dies ist in dem jeweiligen Dokument angegeben).

Beschreibung des Unternehmens

Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden weltweit Schaden-, Unfall-, Lebens- und Krankenversicherungen sowie Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich Asset Management an. Bei unseren Aktivitäten als Finanzdienstleister berücksichtigen wir nachhaltigkeitsbezogene Risiken wie den Klimawandel und verfolgen Chancen aus Nachhaltigkeitstrends (ESG). In diesem Abschnitt beschreiben wir unseren Managementansatz zu diesen Themen.

Weitere Informationen zu unserem Geschäftsmodell finden sich im Kapitel "Geschäftsbereiche" und in unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021,

Abschnitt 01.2, https://www.allianz.com/en/sustainability.html.

Corporate Sustainability Governance und Strategie

Wir wollen durch langfristige ökologische Selbstverpflichtung, soziale Verantwortung und eine gute Unternehmensführung nachhaltigen wirtschaftlichen Wert schaffen. Unser geschäftlicher Erfolg beruht darauf, dass wir uns unseren Versprechen gegenüber unseren Stakeholdern verpflichtet fühlen, insbesondere gegenüber unseren Kundinnen und Kunden, unseren Investorinnen und Investoren und der Gesellschaft. Unser Anspruch ist es, unser Unternehmensziel ("Purpose") "We secure your future" zu erfüllen. Dazu müssen wir unsere Geschäftsstrategie laufend an sich verändernde Gegebenheiten anpassen.

Unser maßgebliches Gremium für Nachhaltigkeitsfragen ist der Vorstand der Allianz SE als Muttergesellschaft des Konzerns. Zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses richtete die Allianz SE ein spezielles Konzern-Nachhaltigkeits-Board (bis Januar 2022 als Konzern-ESG-Board bezeichnet) ein, das den Vorstand in allen Nachhaltigkeitsfragen berät. Es besteht aus Mitgliedern des Vorstands der Allianz SE und Leitern des Group Center und tagt mindestens vierteljährlich. Die Hauptaufgaben des Konzern-Nachhaltigkeits-Boards sind: Erarbeitung der gesamten Nachhaltigkeitsagenda des Allianz Konzerns, Integration von Nachhaltigkeitsthemen (ESG) in unsere Geschäftsprozesse des Allianz Konzerns für die Allianz als Unternehmen (Betrieb und Organisation) und als Finanzinstitut (Anlagen, Versicherung, Vermögensverwaltung) sowie der damit verbundenen internen und externen Kommunikation. Darüber hinaus übernimmt das Konzern-Nachhaltigkeits-Board die Verantwortung für die Überwachung und Steuerung von übergreifenden Nachhaltigkeitsthemen, wie z. B. Klimathemen, soziale Themen und Governance-Themen.

Die Arbeit des Konzern-Nachhaltigkeits-Boards wird auch von Unternehmensfunktionen und operativen Einheiten unterstützt, die Nachhaltigkeit in ihre Aktivitäten implementieren.

Als weitere Maßnahme zur stärkeren Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfragen im Allianz Konzern richtete der Aufsichtsrat der Allianz SE im Jahr 2021 einen Nachhaltigkeitsausschuss ein, dessen Aufgaben darin bestehen, ESG-Themen im Blick zu behalten, den Vorstand hinsichtlich ethischer Standards bei der Datennutzung (Datenethik) zu beraten und die Nachhaltigkeitsstrategie des Vorstands zu überwachen. Der Ausschuss unterstützt den Vorstand bei der Festlegung von Nachhaltigkeitszielen und der Durchführung von Leistungsüberprüfungen in Bezug auf die Vorstandsvergütung.

Auch andere Vorstandsausschüsse spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung:

  • − Das Group Finance and Risk Committee ist für das Risikomanagement und für die Risikoüberwachung, einschließlich der Überwachung des Nachhaltigkeitsrisikos, zuständig.
  • − Das Group Underwriting Committee überwacht das Versicherungsgeschäft und das zugehörige Risikomanagement einschließlich Nachhaltigkeitsthemen.
  • − Das Group Investment Committee konzentriert sich auf grundlegende Anlagethemen unter Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten.

Im Jahr 2021 wurden bei der Berechnung des variablen Vergütungsteils der Vorstandsmitglieder (individueller Beitragsfaktor) verschiedene Nachhaltigkeitsziele berücksichtigt.

  • − Dekarbonisierung der Aktivitäten der Allianz: Verringerung der Treibhausgasemissionen um 14% bis 2021 im Vergleich zum Referenzjahr 2019.
  • − 70% Anteil von Grünstrom am gesamten Stromverbrauch 2021.
  • − Entwicklung eines operativen Umsetzungsplans, um die CO2-Emissionen aus börsennotierten Aktien und Unternehmensanleihen bis zum Jahresende 2024 im Vergleich zum Jahr 2019 um insgesamt 25% zu senken (Scope 1 und 2 für Beteiligungsunternehmen gemäß dem GHG-Protokoll).
  • − Starke Bewertungen in drei wichtigen Nachhaltigkeits-Ratings: DJSI/S&P Global, MSCI, Sustainalytics.

Ziele und Zielerreichung: Nachhaltigkeits-Ratings

Ziele und
Zielerreichung:
Nachhaltigkeits
Rating
Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022
DJSI/S&P Global Top 5 Spitzenplatzierung
(2020: 98. Perzentil)
Top 5
MSCI1 AA - AAA AAA
(2020: AAA)
AA - AAA
Sustainalytics2 Top 5 in der
diversifizierten
Versicherungs
branche
Nr. 7 in der
diversifizierten
Versicherungs
Teilbranche
(2020: Nr. 2 in der
diversifizierten
Versicherungs
branche)
Top 5 in der
diversifizierten
Versicherungs
branche

− Neben diesen Nachhaltigkeitsvorgaben fließen noch weitere nichtfinanzielle Faktoren in die Vergütung der Vorstandsmitglieder ein, wie etwa die Kundenzufriedenheit (NPS) und das Mitarbeiterengagement (IMIX).

Weitere Einzelheiten zu den erreichten Zielen finden sich in den entsprechenden Kapiteln. Diese KPIs dienen auch zur Steuerung operativer Einheiten. Weitere Einzelheiten zum Vergütungsplan des Allianz Konzerns finden sich im Abschnitt "Variables Vergütungssystem" im Geschäftsbericht 2021 im Abschnitt "Vergütungsbericht".

Im Januar 2021 wurde die Verantwortung für die Nachhaltigkeitsagenda vom Vorstand der Allianz SE an den neuen Fachbereich "Global Sustainability" übertragen. Global Sustainability leitet, koordiniert, unterstützt und/oder orchestriert die Group Center und die operativen Einheiten der Allianz bei der wirksamen Integration des Nachhaltigkeitsansatzes und der entsprechenden Konzernrichtlinien in ihre Geschäftsabläufe.

Die Verantwortung für die Nachhaltigkeitsberichte ging ab dem Berichtszyklus 2021 von Global Sustainability auf Group Accounting and Reporting über. Beide Bereiche arbeiten jedoch bei der Erstellung dieser Berichte eng zusammen. Im Juni 2021 führten wir in Group Operations und IT einen Fachbereich "Sustainable Operations" ein. Seine Aufgabe besteht in der Stärkung des Nachhaltigkeitsansatzes der operativen Einheiten. Dabei liegen die Schwerpunkte auf IT-Infrastruktur, Anwendungen, Facility Management, Beschaffung und Geschäftsreisen.

Wir müssen die sich verändernde Welt um uns herum verstehen und auf sie reagieren, um erfolgreich zu sein und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben zu können. Unsere Wesentlichkeitsanalyse ermöglicht es uns, Entwicklungen zu erkennen und unseren Ansatz, unsere Berichterstattung und unsere Strategie auf die Nachhaltigkeitsthemen auszurichten, die für unsere Stakeholder und unser Geschäft am wichtigsten sind. Wir haben sechs relevante Stakeholdergruppen identifiziert: Kunden, Mitarbeiter, Nichtregierungsorganisationen, Medien, Ratingagenturen und einige der laut einem führenden Nachhaltigkeitsrating leistungsstärksten Konkurrenten.

Wir nutzen die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse als Grundlage für unseren Nachhaltigkeitsansatz, unsere Strategie und unsere Berichterstattung. Dies ermöglicht es, uns auf die Risiken, Chancen, Themen und Auswirkungen zu konzentrieren, die für unsere Stakeholder am wichtigsten sind und die wir beeinflussen können.

Unsere letzte Wesentlichkeitsanalyse wurde 2021 nach dem GRI-Standard durchgeführt. In unserem verbesserten Ansatz nutzten wir mehr Datenquellen, die außerdem eine größere Zahl an Datenpunkten enthielten.

Wir identifizierten 19 materielle Themen, die über eine mittlere oder hohe Wichtigkeit priorisiert wurden. Die Themen wurden entsprechend der HGB-Anforderungen sowie auf Basis unserer Stakeholdermeinungen zur Bedeutung der Themen für die Gesellschaft und unser Unternehmen in einer Wesentlichkeitsmatrix dargestellt. Die nach Meinung unserer Stakeholder wichtigsten Themen waren:

  • − Klimawandel,
  • − Ethik und verantwortungsvolle Unternehmensführung,
  • − Cybersicherheit.

Sustainalytics und/oder deren Drittanbietern (Drittanbieterdaten) und werden lediglich zu Informationszwecken bereitgestellt. Sie sind weder als Empfehlungen bestimmter Produkte oder Projekt noch als Anlageberatung zu verstehen, und ihre Vollständigkeit, Aktualität, Richtigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck kann nicht garantiert werden. Ihre Nutzung unterliegt den unter https://www.sustainalytics.com/legal-disclaimersRatingresults einsehbaren Bedingungen und Ergebnissen für Vergleichsunternehmen mit ähnlicher Marktkapitalisierung.

1_Die Verwendung von Daten von MSCI ESG Research LLC oder deren Tochtergesellschaften ("MSCI") durch die Allianz sowie die Verwendung von MSCI-Logos, -Warenzeichen, -Dienstleistungsmarken oder -Indexnamen in diesem Dokument stellen keine finanzielle oder anderweitige Unterstützung, Empfehlung oder Werbung für die Allianz durch MSCI dar. Dienstleistungen und Daten von MSCI sind deren Eigentum oder Eigentum ihrer Informationsanbieter und werden ohne Gewähr bereitgestellt. MSCI-Namen und -Logos sind Marken oder Dienstleistungsmarken von MSCI.

2_Copyright ©2021. Alle Rechte vorbehalten. Diese Präsentation enthält Informationen, die von Sustainalytics (www.sustainalytics.com) entwickelt wurden. Diese Informationen und Daten sind Eigentum von

Nähere Informationen zur Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse und der Aufnahme der relevantesten Themen in unsere Geschäftstätigkeit finden Sie in unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021 in Abschnitt 05.3 Konzern-Nachhaltigkeitsbericht1.

Unser Ziel für 2025 ist es, von einem führenden Unternehmen zu einem Gestalter für Nachhaltigkeit im Finanzdienstleistungssektor und darüber hinaus zu werden. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie bildet die Grundlage dafür, wie wir unsere Geschäftstätigkeit mit unseren Mitarbeitern ausgestalten, wie wir unsere Portfolios verwalten und wie wir unsere Aktivitäten ausrichten, um einen positiven Einfluss auf unsere Branche, die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt auszuüben.

Unser Nachhaltigkeitsansatz beruht auf drei Säulen:

  • − Umwelt (Environmental, E) kohlenstoffarme Wirtschaft, Klimawandel und Dekarbonisierung
  • − Gesellschaft (Social, S) Gesellschaftlicher Einfluss
  • − Unternehmensführung (Governance, G) Integration von Nachhaltigkeit in unsere Geschäftstätigkeit

Auch 2021 haben wir der Nachhaltigkeit in vielen Bereichen unseres Geschäfts Priorität eingeräumt. Unsere neue Nachhaltigkeits- und Governance-Struktur unterstreicht unsere Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele und beeinflusst auch unsere Vergütungsstrukturen und Anreizsysteme für Führungskräfte.

Abschnitte 01.3 und 05.5 Konzern-Nachhaltigkeitsbericht.

Risikomanagement

Unsere Strategie beruht auf einem proaktiven Risikomanagement, durch das wir Risiken im gesamten Unternehmen erkennen und minimieren. Für diesen Prozess ist Group Risk zuständig. Wir haben keine wesentlichen Risiken identifiziert, die mit unserer Geschäftstätigkeit und unseren Geschäftsbeziehungen, Produkten und Dienstleistungen verknüpft sind und schwerwiegende negative Auswirkungen auf die wichtigsten nichtfinanziellen Aspekte haben könnten. Allen potenziellen Risiken und Auswirkungen, die wir durch Risikoanalysen identifiziert haben, begegnen wir mit den Konzepten, die jeweils in diesem Bericht beschrieben sind.

Als globales Versicherungsunternehmen sowie weltweit agierender Investor und Vermögensverwalter, der mit den verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen vertraut ist, können wir Risiken reduzieren und Chancen nutzen – speziell in den Bereichen Underwriting und Schadensmanagement sowie in der Kapitalanlage unserer Eigenanlagen und der Gelder unserer Vermögensverwaltungskunden. Weitere Informationen zu klimabedingten Risiken und Chancen finden sich in unserem "Risiko- und Chancenbericht". Auf unsere Konzepte für alle anderen berichtspflichtigen Themen gehen wir in den darauffolgenden Kapiteln ein. Der ESG-Ansatz wird von Global Sustainability verantwortet und bildet teilweise die Grundlage für diese Konzepte.

Die ESG-Risiken, die wir in unserem Versicherungs- und Anlagegeschäft als wesentlich erachten, werden im Allianz ESG Integration Framework zusammengefasst. 2021 wurde die vierte Version des Integration Frameworks veröffentlicht.

ESG-Risiken können für die Allianz, unsere Kunden und/oder für Unternehmen, an denen wir beteiligt sind, zu folgenden Risiken führen: Rechtsrisiken, Reputationsrisiken, Lieferketten- und Betriebsunterbrechungsrisiken, Qualitätsrisiken, operationelle Risiken, Menschenrechtsrisiken, finanzielle Risiken und/oder Anlagerisiken. ESG-Themen sind in unser Versicherungs-, Anlage- und Asset-Management-Geschäft eingebunden. Dazu nutzen wir verschiedene Instrumente, etwa interne Standards, Richtlinien und Prozesse wie der Allianz Standard for Reputational Risk and Issue Management (AS RRIM), die Allianz Standards for P&C Underwriting (ASU) und die Allianz ESG Functional Rule for Investments (EFRI).

Die wichtigsten ESG-Integrationsprozesse des Unternehmens sind:

  • − Für Underwriting und Eigenanlagen in nicht börsennotierten Anlageklassen und Geschäften werden die ESG-Risiken durch die im AS RRIM festgelegten Richtlinien für ESG-sensible Geschäfte gesteuert.
  • − Bei Investitionen in börsennotierte Anlageklassen wird unser ESG-Scoring-Ansatz (definiert in der EFRI) angewendet.
  • − Grundsätzlich schließt die Allianz seit 2011 Eigenanlagen in Unternehmen aus, die geächtete Waffen herstellen. Zudem bietet die Allianz auch keinen Versicherungsschutz im Zusammenhang mit solchen Waffen an.
  • − Auch Eigenanlagen in Unternehmen, die kohlebasierte Geschäftsmodelle verfolgen, und zugehörige Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfte sind eingeschränkt. Im Mai 2021 wurden unsere Kriterien für den Ausschluss kohlebasierter Geschäftsmodelle erneut ausgeweitet. Außerdem schließen wir seit Mai 2021 auf Ölsanden beruhende Geschäftsmodelle aus.2
  • − Die ESG-Aspekte werden über ESG-Richtlinien und -prozesse in das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft integriert.
  • − Weitere ESG-Integrationsmethoden umfassen den systematischen Dialog mit Beteiligungsunternehmen sowie die Anwendung von ESG-Kriterien bei der Auswahl und beim Management von Vermögensverwaltern.

Im Jahr 2021 führten wir unser Projekt zur kontinuierlichen Stärkung des ESG-Risikomanagements fort, indem wir die Methode zur Identifikation von ESG-Risiken in Transaktionen (Schaden- und Unfallversicherungen, Eigenanlagen, Beschaffung) verbesserten.

Die Daten zu unserem ESG-Integrationsansatz entnehmen Sie bitte unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021. Eine detaillierte Beschreibung unseres Ansatzes und unserer Prozesse zur Integration von ESG-Aspekten ist in unserem Allianz ESG Integration Framework beschrieben auf www.allianz.com/esg-framework.

1_Der Konzern-Nachhaltigkeitsbericht steht ab dem 29. April 2022 auf www.allianz.com/sustainability zur Verfügung. 2_Konkrete Daten finden Sie in der Tabelle "Ziele und Zielerreichung" im Abschnitt "Umweltbelange".

Im Geschäftsbereich Asset Management haben AllianzGI und PIMCO eigene Prozesse entwickelt und implementiert, um Risiken im Zusammenhang mit ESG-Fragen zu steuern und entsprechende Chancen zu nutzen. Für Eigenanlagen, die AllianzGI und PIMCO im Auftrag anderer Einheiten des Allianz Konzerns verwalten, gelten neben den jeweils eigenen Ansätzen der Vermögensverwaltungseinheiten auch die Konzernvorgaben.

Abschnitte 02.3 Konzern-Nachhaltigkeitsbericht

Umweltbelange

Dieser Abschnitt beschreibt den Einfluss von Umweltbelangen auf unsere Geschäftstätigkeit und unsere Geschäftsbeziehungen sowie die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und -beziehungen der Allianz auf die Umwelt. Darüber hinaus erörtert er unsere Konzepte und Fortschritte im Umgang mit diesen Auswirkungen.

Die Säule "Klimawandel und kohlenstoffarme Wirtschaft" unserer Nachhaltigkeitsstrategie befasst sich mit den Themen Klimawandel und Umwelt. Beide Themen zählen zu den drei bedeutendsten Risiken, die unsere Wesentlichkeitsanalyse identifiziert hat. Als Unternehmen, das sich mit Risiken befasst, ist die Steuerung der Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes.

Der Klimawandel ist ein signifikantes Risiko für Gesellschaft und Wirtschaft. Er wirkt sich direkt auf unser Geschäft aus: auf unsere Versicherungsprodukte, unsere Kapitalanlage von Eigen- und Drittgeldern und unsere Geschäftstätigkeit. Wir stellen uns den Herausforderungen des Klimawandels, indem wir mit unseren Investitionen und unseren Versicherungslösungen den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unterstützen. Zudem steuern wir aktiv die Emissionen, die unsere Geschäftstätigkeit verursacht, gemäß dem Zielprotokoll der von den Vereinten Nationen initiierten Net-Zero Asset Owner Alliance (AOA).

Strategie zum Klimawandel

Die Strategie zum Klimawandel des Allianz Konzerns fördert Lösungen für das Klima von morgen. Mit unseren Versicherungsprodukten kümmern wir uns um unsere Kunden und nutzen zugleich unseren Einfluss als einer der weltweit größten Versicherer sowie als institutioneller Investor, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu fördern. Dazu setzen wir uns mit unseren eigenen Geschäftstätigkeiten ein und tragen zu verschiedenen öffentlich-privaten Partnerschaften bei.

Klimaschutz ist ein integraler Bestandteil unseres Kerngeschäfts. Mit unserer Verpflichtung, bis 2050 das Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen in Einklang mit dem 1,5°C Ziel des Pariser Klimaabkommens, haben wir uns für unsere Eigenanlagen, unsere Versicherungen und unseren Geschäftsbetrieb langfristige Klimaziele gesetzt, die dem entsprechen. Die Vergütung des Vorstands der Allianz SE ist unter anderem an die Erreichung klimabezogener Ziele gebunden,

2_2020 Die Zahlen für den CO₂-Fußabdruck unseres eigenen Anlageportfolios wurden mit begrenzter Sicherheit geprüft. Die Zahlen wurden aufgrund einer Änderung der Methodik angepasst.

zu denen auch die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie zum Klimawandel zählt.

Klimaziele für Eigenanlagen

Für unsere Eigenanlagen haben wir uns als Mitglied der AOA verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Als Zwischenziel streben wir an, bis Ende 2024 die Emissionen unseres Portfolios aus börsennotierten Aktien und handelbaren Unternehmensanleihen im Vergleich zu 2019 um 25% zu reduzieren. Zu diesem Zweck messen wir systematisch den CO₂ -Fußabdruck unseres Portfolios aus börsennotierten Aktien (2021: 2,261 Millionen Tonnen CO₂e; 2020: ungeprüfte 2,192 Millionen Tonnen CO₂e) und handelbaren Unternehmensanleihen (2021: 16,431 Millionen Tonnen CO₂e; 2020: ungeprüfte 19,95² Millionen Tonnen CO₂e) und veröffentlichen die absoluten und relativen (2021: ungeprüft -24,91 %; 2020: ungeprüft -15,4%)³ Werte dieses CO₂-Abdrucks. Außerdem werden wir unser Immobilienportfolio bis 2025 auf ein wissenschaftlich fundiertes 1,5°C-Ziel ausrichten. Für unser Infrastrukturportfolio haben wir ebenfalls Emissionsreduktions- und Engagement-Ziele im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel festgelegt.

Weitere Informationen zu unserem CO₂-Fußabdruck finden Sie in unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021 in Abschnitt 05.7.

In Ergänzung zu den Klimazielen unseres Portfolios haben wir uns auch Ziele für die beiden Branchen gesetzt, die zu den größten Emittenten gehören: Energieversorgung und Öl und Gas.

Energieversorgung

Wir ergänzen unsere Selbstverpflichtung zum Ausstieg aus kohlebasierten Geschäftsmodellen durch die schrittweise Erhöhung unserer Investitionen in erneuerbare Energien. Wir halten uns dabei mindestens an die von der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) vorgeschlagene jährliche Wachstumsrate von 5,85%.

Öl und Gas

Wir halten uns an die von der Industrieinitiative Oil & Gas Climate Initiative (OGCI) festgelegte Verpflichtung zur Begrenzung der Emissionsintensität für Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Explorationsund Produktionsaktivitäten ("Upstream") von Öl- und Gasunternehmen auf weniger als 20 kg CO₂ e pro Barrel Öl. Dabei passen wir unser Öl- und Gasengagement im Portfolio der durchschnittlichen börsennotiertem Aktien und Unternehmensanleihen an dieses Intensitätsniveau an.

Wir ermutigen Öl- und Gasunternehmen, sich das Ziel zu setzen, ihre Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken. Dieses Ziel soll bis 2025 für mindestens 50% der von uns verwalteten Vermögenswerte im Öl- und Gassektor gelten.

1_2021 Die Zahlen für den CO₂-Fußabdruck standen im Zeichen von COVID-19 und einer starken Aktienmarktperformance; für 2022 wird eine Normalisierung erwartet.

3_Die Zahlen wurden aufgrund einer Änderung der Methodik angepasst, was zu einem niedrigeren Ausgangswert führte.

Antizipation von Klimarisiken

Mit unserer Strategie zum Klimawandel antizipieren wir die Risiken des Klimawandels. In unseren Versicherungs- und Anlageprodukten berücksichtigen wir systematisch Klima- und Nachhaltigkeitskriterien. Im Jahr 2021 haben wir unseren Ansatz zur Identifikation und Verwaltung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel überarbeitet. Wir nutzen interne Modelle und externe Instrumente zur Durchführung von Sensitivitäts- und Szenarioanalysen mit Zeithorizonten bis 2050 und einer angenommenen globalen Erwärmung von 1,5°C bis 4°C.

Weitere Informationen zur Analyse der Klimaszenarien siehe Abschnitt 04.4 www.allianz.com/sustainability.

Im Rahmen unseres ESG-Integrationsansatzes für börsennotierte und nicht börsennotierte Anlagen berücksichtigen wir in unserem Anlagegeschäft Klimafaktoren wie CO2-Emissionen, Energieeffizienz, Anfälligkeit für Auswirkungen des Klimawandels und Chancen im Bereich Clean Tech. Mit Beteiligungsunternehmen, die ein hohes ESG-Risiko aufweisen, treten wir in einen systematischen Dialog. Wir beraten und ermutigen sie, eigene Klimastrategien anhand der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu entwickeln und umzusetzen.

Weiterführende Informationen zum ESG-Ansatz der Allianz finden Sie in unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021, Abschnitt 02.2.1 www.allianz.com/sustainability.

Seit mehreren Jahren verfolgen wir eine Dekarbonisierungsstrategie. Bis spätestens 2040 wollen wir kohlebasierte Geschäftsmodelle in unseren Eigenanlagen und in unserem Schaden- und Unfallversicherungsportfolio komplett ausschließen.

Weiterführende Informationen zu unserer Kohle-Policy finden Sie in unserem "Statement zu kohlebasierten Geschäftsmodellen" https://www.allianz.com/content/dam/onemarketing/azcom/Allianz\_com/responsibility/documents/Allianz-Statement-coal-based-business-models.pdf

Weitere Einzelheiten zu den bisherigen Fortschritten finden Sie in Abschnitt 02.2.1 unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021 www.allianz.com/sustainability.

Fürsorge für die vom Klimawandel Betroffenen

Wir unterstützen unsere Kunden dabei, klimabedingte Risiken zu reduzieren und Schäden so gering wie möglich zu halten. Wir entschädigen Menschen, die Verluste erlitten haben und versichern emissionsarme Entwicklungen. Wir legen großen Wert auf die Zusammenarbeit mit anderen Versicherern, Regierungen und der Zivilgesellschaft, um die Klimarisiken zu managen und die Versicherungslücke für die Menschen zu schließen, die von diesen Risiken am stärksten betroffen sind.

Wir prüfen neue Ansätze, die Versicherungsangebote mit resilienzstärkenden Maßnahmen kombinieren. Anreize, um die Maßnahmen zur Risikominimierung fortlaufend auszubauen, sollen durch entsprechende Trainingskonzepte, gezielte Beratung und Prämienstrukturen, die unterschiedliche Risiken berücksichtigen, geschaffen werden. Zu diesem Zweck engagieren wir uns in führenden, organisationsübergreifenden Initiativen wie dem Insurance Development Forum (IDF), der Munich Climate Insurance Initiative (MCII) und der Geneva Association Global Partnership. Seit 2018 haben wir außerdem eine strategische Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), in deren Rahmen wir ein gemeinsames Katastrophenmanagement betreiben und Risikotransferprojekte durchführen.

Ermöglichung der Netto-Null-Wirtschaft

Zu unseren wichtigsten Anliegen gehört es, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu fördern und unseren Beitrag zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C zu leisten. Dies bietet uns Geschäftsmöglichkeiten nicht nur als Investor, sondern auch als Versicherer. Wir bieten Versicherungslösungen für erneuerbare Energien und Energieeffizienzlösungen an. Außerdem investieren wir in kohlenstoffarme Technologien wie erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Zudem arbeiten wir mit politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammen, um eine nachhaltige Finanzwirtschaft voranzutreiben und die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Darüber hinaus unterstützen wir mehr Transparenz durch Klimaberichtspflichten. Wir passen unsere Strategie und Berichterstattung an die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) des G20 Financial Stability Boards an und erwarten dies auch von unseren Beteiligungsunternehmen und Geschäftskunden.

Weitere Einzelheiten über den TCFD finden Sie in Abschnitt 04. unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021,

www.allianz.com/sustainability.

Ziele und Zielerreichung: Strategie zum Klimawandel

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022 und darüber hinaus
Dekarbonisierung unserer Investments Festlegung von langfristigen und
intermediären Klimazielen (bis
Jahresende 2024) für Eigenanlagen im
Einklang mit der 1,5ºC-Zielsetzung auf
der Grundlage des AOA-Rahmenwerks
(Asset Owner Alliance).
Wir haben langfristige und
mittelfristige Klimaziele festgelegt
(siehe auch Ziele 2022 und darüber
hinaus). Wir arbeiten im Rahmen
unserer Selbstverpflichtung "Netto
Null-Emissionen durch unser eigenes
Anlageportfolio bis 2050" auf unser
erstes Zwischenziel für 2025 hin.
Ungeprüfte 24,91
% Emissionsreduktion
(Referenzjahr 2019)
Unser Zwischenziel lautet, bis zum Ende
des Jahres 2024 die Emissionen unseres
Portfolios aus börsennotierten Aktien
und handelbaren
Unternehmensanleihen im Vergleich zu
2019 um 25% zu reduzieren. Unser
eigenes Immobilienportfolio wird bis
2025 den wissenschaftlich fundierten
Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5°C
Ziels entsprechen. Auch für unser
Infrastrukturportfolio haben wir
Emissionsreduktions- und Engagement
Ziele im Einklang mit dem 1,5°C-Pfad
festgelegt.
Ausstieg aus kohlebasierten
Geschäftsmodellen
− Vollständiger Ausstieg aus
kohlebasierten Geschäftsmodellen in
unseren Eigenanlagen und der
Schaden- und Unfallversicherung bis
spätestens 2040 entlang des 1,5ºC
Pfades.
− Einbindung von Unternehmen in
unseren Eigenanlagen und im
Portfolio der Schaden- und
Unfallversicherung, um den Ausstieg
aus der Kohle zu vollziehen.
Im Jahr 2021verschärften wir unseren
Kohleansatz sowohl bei den
Eigenanlagen als auch bei den
Schaden- und Unfallversicherungen
weiter. Dabei schränkten wir auch
unsere Geschäfte mit Unternehmen ein,
die neue Aktivitäten im Bereich
Kraftwerkskohle planen oder weiterhin
ein umfangreiches kohlebasiertes
Geschäft betreiben (5 GW installierte
Kohlekapazität oder 10 Millionen
Tonnen jährliche Fördermenge).
Weitere Einblicke in unsere
Desinvestitionen finden Sie in unserem
"Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021",
Abschnitt 04.
− Vollständiger Ausstieg aus
kohlebasierten Geschäftsmodellen in
unseren Eigenanlagen und Schaden
und Unfallportfolios bis
spätestens 2040.
− Senkung des Schwellenwerts für
kohlebasierte Geschäftsmodelle für
Schaden- und Unfallversicherungen
sowie für Investmentportfolios von
derzeit 30% auf 25% bis zum
31. Dezember 2022.
Net-Zero Asset Owner Alliance (AOA) − Weitere Erhöhung der Anzahl der
Mitglieder und des verwalteten
Vermögens.
− Entwicklung eines einführenden
Zielsetzungsprotokolls.
− Zusammenarbeit mit politischen
Entscheidungsträgern,
Regulierungsbehörden, Sektoren und
Unternehmen.
Gemeinsam mit unseren Partnern bei
der AOA haben wir Folgendes erreicht:
− Auf 65 Mitglieder auf drei
Kontinenten mit mehr als 10
Billionen USD AUM gewachsen.
− Entwicklung der zweiten Version des
Zielsetzungsprotokolls.
− Zusammenarbeit mit politischen
Entscheidungsträgern,
Regulierungsbehörden,
Energieagenturen,
Branchenvertretern und
Unternehmen.
− Veröffentlichung mehrerer
Positionspapiere und Erklärungen.
− Veröffentlichung des ersten
Fortschrittsberichts der AOA.
− Arbeit in allen Dimensionen der
Alliance-Verpflichtung und des
Zielsetzungsprotokolls.
− Bis 2023: Veröffentlichung eines
gemeinsamen quantitativen Berichts
der AOA.
Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) Wir werden aktiv an der von der UN
einberufenen Net-Zero Underwriting
Alliance mit anderen
Versicherungsunternehmen auf der
ganzen Welt arbeiten.
Die Allianz war gemeinsam mit
anderen Versicherungsunternehmen
aus der ganzen Welt Mitgründerin der
von den Vereinten Nationen initiierten
Net-Zero Underwriting Alliance.
− Umstellung aller operativen und
zuordenbaren
Treibhausgasemissionen aus unserem
Versicherungs- und
Rückversicherungsportfolio auf Netto
Null-Emissionen bis 2050 im Einklang
mit dem Ziel, die Erderwärmung auf
1,5°C über dem vorindustriellen
Niveau zu begrenzen.
− Die Veröffentlichung des NZIA
Zielprotokolls wird spätestens im
Januar 2023 erwartet. Die ersten
individuellen Zwischenziele für 2030
werden voraussichtlich spätestens

1_Die CO2-Fußabdruckszahlen für 2021 standen im Zeichen von COVID-19 und einer starken Aktienmarktperformance; für 2022 wird eine Normalisierung erwartet. Die Zahlen wurden aufgrund einer Änderung der Methodik angepasst, was zu einem niedrigeren Ausgangswert führte.

Mitte 2023 veröffentlicht.

Umweltmanagement unserer Geschäftstätigkeit

Wir verwalten die wichtigsten Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit und sind bestrebt, unsere Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Unser Ziel als Allianz ist es, in der Versicherungsbranche eine Vorbildfunktion einzunehmen, indem wir unsere eigenen Ziele für Umweltschutz und Klimawandel erreichen. Für unsere Geschäftstätigkeit bedeutet das konkret:

  • − Reduktion des CO2-Ausstoßes und der CO2-Intensität durch den Energieverbrauch im Zuge unserer Geschäftstätigkeit, insbesondere durch Planung, Bau und Betrieb von energieeffizienten Gebäuden, die Nutzung von Grünstrom und den Einsatz CO2-effizienter Fahrzeuge,
  • − Verringerung der Umweltbelastung aus Geschäftsreisen,

Ziele und Zielerreichung: Umweltbelange

  • − Effiziente Nutzung von Ressourcen, speziell Wasser und Papier,
  • − Verringerung der Umweltauswirkungen von Müll durch Vermeidung, Reduktion, Wiederverwendung und Recycling.

Darüber hinaus beziehen wir Umweltfaktoren in unsere Beschaffungsund Einkaufsprozesse ein. Wir sind bestrebt, das Bewusstsein unserer Lieferanten und Auftragnehmer für den Klimawandel zu steigern und sie dazu zu bewegen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Im Jahr 2021 erklärten wir die Energiebeschaffung zu einer strategischen Priorität, indem wir Leitung und Fachwissen im Sustainable Operations Office zentralisierten.

Unser konzernweites Umweltmanagementsystem (EMS) sieht Standards und Kontrollen vor, unterstützt die Erhebung von Umweltdaten und fördert die transparente Berichterstattung zu den Umweltauswirkungen unserer gesamten geschäftlichen Aktivitäten. Zudem hilft es uns bei der Überwachung und Steuerung unseres Ressourceneinsatzes.

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022 und darüber hinaus
Treibhausgasemissionen pro
Mitarbeiterin und Mitarbeiter
Die CO2-Emissionen pro Mitarbeiterin und
Mitarbeiter sollen bis ins Jahr 2025 um 30%
gesenkt werden (Referenzjahr 2019).
− Unser CO2-Fußabdruck pro Mitarbeiterin
und Mitarbeiter betrug 0,9 Tonnen
(2020: 1,4). Dies entspricht einer
Reduktion um 60% (2020: 42%) im
Vergleich zu 2019.
Die CO2-Emissionen pro Mitarbeiterin und
Mitarbeiter sollen bis ins Jahr 2025 um 30%
gesenkt werden (Referenzjahr 2019).
− Dieser Rückgang ist vor allem auf den
höheren Anteil an Grünstrom an
unserem Energiemix, einen
strukturierten Ansatz für das
Energiemanagement und eine
niedrigere Zahl an Geschäftsreisen
infolge der COVID-19 Pandemie
zurückzuführen. Wir beabsichtigen die
Treibhausgasemissionen aus der Arbeit
im Homeoffice und von hybriden
Arbeitsplätzen in unsere Berichte
aufzunehmen, um die bevorstehenden
Infrastrukturänderungen widerzu
spiegeln.
Grünstrom Der Strom, den wir für unsere
Geschäftstätigkeit benötigen, soll bis 2023
zu 100% aus Grünstrom stammen.
Der Anteil an erneuerbaren Energien am
gesamten Stromverbrauch betrug 77%
(2020: 57%). Erreicht wurde das
hauptsächlich durch eine Kombination der
folgenden Maßnahmen: strategische
Verhandlungen mit unseren
Stromanbietern über "grüne Tarife",
vermehrte Nutzung von Grünstrom vor Ort
und erstmalige Nutzung von individuellen1
Grünstromzertifikaten.
Der Strom, den wir für unsere
Geschäftstätigkeit benötigen, soll bis 2023 zu
100% aus Grünstrom stammen.

In unsere Umweltberichterstattung fließen die Daten aller Gesellschaften ein, die im gesamten Berichtsjahr Teil der Allianz waren. Im Jahr 2021 erfassten wir Umweltdaten für Einheiten, die 96% unseres gesamten Personalstandes entsprechen2 .

Dies erlaubt die Leistungsüberwachung und auch den Vergleich und das Benchmarking von Einheiten auf der Grundlage ähnlicher Systemgrenzen. Die angegebenen Treibhausgaswerte beziehen sich auf die Summe von Scope 1, 2 und 3, wie sie im Treibhausgasprotokoll (THG-Protokoll) definiert werden. Zu den Treibhausgasemissionen unter Scope 3 gehören Geschäftsreisen, Papierverbrauch sowie energiebezogene Emissionen wie Übertragungs- und Verteilungsverluste.

Die Emissionen unter Scope 2 werden unter Zuhilfenahme von marktbasierten Faktoren berechnet.

1_An Standorten ohne direkte Lösung für erneuerbare Energien kaufen wir teilweise Grünstromzertifikate (EAC) von Erzeugern von Strom aus erneuerbaren Energien, die im selben Marktbereich wie der Antragsteller tätig sind.

2_Die Daten beruhen auf Zählerständen oder Rechnungsbeträgen (wo vorhanden) und auf den eigenen Schätzungen unserer Einheiten. Wenn wir die erforderlichen Daten nicht auf diese Weise mit vertretbarem Aufwand ermitteln können, werden sie auf Grundlage der jeweiligen Mitarbeiterzahl entweder für ganze Einheiten oder für Teile von ihnen hochgerechnet.

Gesellschaft

In diesem Abschnitt gehen wir darauf ein, wie gesellschaftliche und soziale Belange unsere geschäftlichen Aktivitäten und Beziehungen beeinflussen und wie sich diese im Gegenzug auf die Gesellschaft auswirken. Wir beschreiben unsere Konzepte und unsere Fortschritte bei der Steuerung dieser Auswirkungen – mit besonderem Fokus auf die sozialen Auswirkungen und einer verantwortungsvollen Verbraucher- und Vertriebspolitik.

Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen nur in einer gerechten Gesellschaft erfolgreich sein können. Unsere weltweite Präsenz versetzt die Allianz in die Lage, mit ihrer Anlage- und Versicherungsexpertise rund um den Globus positive Änderungen herbeizuführen. Unser langfristiger Ansatz als Anleger und Versicherer besteht darin, die Möglichkeiten dafür zu schaffen, zukünftige Risiken zu minimieren und dazu beizutragen die Gesellschaften, in denen die kommenden Generationen leben werden zu gestalten; dazu gehören beispielsweise Rentenpläne, Umwelt- und Klimaschutz. Als globales Versicherungsunternehmen stützen wir uns auf das Prinzip der Solidarität. Risiken zu bündeln ist der Kern unseres Geschäftsmodells; vor diesem Hintergrund liegt uns viel daran, stabile Gemeinschaften zu unterstützen. Dies beinhaltet auch Steuern, die einen sinnvollen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Länder leisten, in denen wir tätig sind. Zudem müssen wir den nächsten Generationen helfen, die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie und anderer gesellschaftlicher Risiken zu überwinden.

Informationen über unsere Steuerstrategie und unser Steuerkonzept gehen aus unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht 2021, Abschnitt 03.5, und aus unserem Steuertransparenzbericht 2021 hervor.

Weitere Informationen zu unseren Konzepten finden Sie in Abschnitt 01.4 unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021 www.allianz.com/sustainability.

Sozialbelange

Unsere Strategie zu Sozialbelangen steht im Einklang mit unserem Unternehmensziel "We secure your future", und wir haben unsere "Strategie der nächsten Generation" im Jahr 2021 weiterentwickelt. Wir haben beschlossen, das nachhaltige Entwicklungsziel der Vereinten Nationen, SDG 8 (menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) für unsere konzernweiten Corporate-Citizenship-Aktivitäten an erster Stelle zu platzieren.

Wir haben uns verpflichtet, unsere Arbeit für unsere beiden Hauptzielgruppen – die nächsten Generationen (Kinder und Jugendliche) und Menschen mit Behinderungen – im Einklang mit der globalen Strategie der Allianz für Vielfalt und Integration zu intensivieren.

In der ersten Jahreshälfte 2022 wollen wir unsere überarbeitete "Strategie zu den Sozialbelangen" veröffentlichen, in der Ziele für 2022 und darüber hinaus festgelegt sind. Zur Umsetzung unseres Ansatzes "global zu lokal" entwickeln wir derzeit detaillierte Leitfäden und finanzielle Unterstützungskonzepte für lokale Einheiten.

Weitere Informationen zu unseren Sozialbelangen finden Sie in Abschnitt 03.1 unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021 www.allianz.com/sustainability.

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022
Strategie zu Sozialbelangen Wir setzen die Implementierung der
neuen Strategie fort.
Im Jahr 2021 haben wir unsere
Strategie zu Sozialbelangen und den
zugehörigen Ansatz weiterentwickelt.
Wir haben unseren Leitfaden zu
"Corporate Citizenship"-Aktivitäten
und den Leitfaden zur Messung der
gesellschaftlichen Auswirkungen von
"Corporate Citizenship"-Aktivitäten
veröffentlicht.
Wir setzen die Umsetzung der neuen
Strategie und der Einführung des
Rahmens zur Messung von
Auswirkungen fort.
"Corporate-Citizenship"-Aktivitäten Wir leisten weiterhin Beiträge durch
Spenden und Freiwilligenarbeit der
Mitarbeiter gemäß unseren Strategien.
Im Jahr 2021 engagierte sich der
Allianz Konzern durch Spenden, ein
betriebliches Freiwilligenprogramm
und seine zwölf Unternehmens
stiftungen. Unsere "Corporate
Citizenship"-Aktivitäten kamen
Gemeinschaften überall auf der Welt
zugute. Wir riefen den Allianz Social
Impact Fund ins Leben, um die
operativen Einheiten (OEs) bei der
Durchführung lokaler Aktivitäten
gemäß unserer Strategie zu
unterstützen.
Unseren Strategien entsprechend
leisten wir weiterhin Beiträge durch
Spenden und Freiwilligenarbeit seitens
unserer Belegschaft.
Wir identifizieren und starten Initiativen,
die vom Allianz Social Impact Fund
unterstützt werden können.
Langfristige globale Partnerschaften Verbesserung der
Widerstandsfähigkeit und
Chancengleichheit von Kindern und
Jugendlichen im Jahr 2021; wir haben
uns dabei im Speziellen auf die
Programme "Emergency Preparedness
& Response" und "Youth Employability"
konzentriert.
Fortsetzung der Partnerschaft mit SOS
Kinderdorf International (CVI) auch
2021 mit den Schwerpunkten
Notfallvorsorge und -reaktion sowie
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit
junger Menschen (zum Beispiel
YouthCan!). Die Partnerschaft lief Ende
2021 wie geplant nach sechs Jahren
aus.
Fortgesetzter Einsatz für unsere
globalen Partnerschaften und
Entwicklung eines
Partnerschaftsrahmens für lokale
"Corporate Citizenship"-Aktivitäten.

Ziele und Zielerreichung: Sozialbelange

Kundenorientierung und verantwortungsvoller Vertrieb

Unsere starke Reputation beruht auf unserer Integrität und dem Vertrauen, das unsere Kundschaft, unsere Aktionärinnen und Aktionäre, unsere Mitarbeiterschaft sowie die breite Öffentlichkeit in die Allianz setzen. Dieses Vertrauen beruht auf der Qualität unserer Produkte und darauf, wie wir unsere Kundinnen und Kunden informieren und beraten. Dabei spielen das persönliche Verhalten und die Kompetenz unserer Vertriebsmitarbeiter und unserer Vertreter eine große Rolle.

Der Verhaltenskodex des Allianz Konzerns (CoC) bildet das Herzstück unserer Unternehmenskultur. Der Kodex unterstreicht, dass Fairness gegenüber den Kunden und eine transparente Kommunikation über unsere Produkte und Dienstleistungen (einschließlich ihrer Grenzen) unsere Chancen maximieren, das langfristige Vertrauen der Kundschaft zu gewinnen. Die Umsetzung dieses Kodex erfolgt über unser Global Sales Compliance Framework, das standardisierte Prozesse und Kontrollen für die Kommunikation, Überwachung und Überprüfung enthält. Wir überarbeiten das Regelwerk laufend, um regulatorische Entwicklungen darin aufzunehmen.

Der Allianz Standard für Sales Compliance ist unser konsolidiertes Regelwerk für den Kundenschutz. Es enthält zum einen Regeln für konforme und ethische Vertriebspraktiken im gesamten Allianz Konzern. Zum anderen werden wichtige Grundsätze zur Gewährleistung einer angemessenen Fairness und Transparenz gegenüber Kunden (einschließlich der Vergütung der Vertriebskanäle) definiert sowie Richtlinien zur Bewältigung der besonderen Sales-Compliance-Risiken, die in unserem Geschäftssegment auftreten.

Seit 2006 erfassen wir die Kundenloyalität mit dem Net-Promoter Score (NPS). Dieser misst die Bereitschaft der Kunden, die Allianz weiterzuempfehlen. 2021 war das letzte Jahr, in dem wir den NPS jährlich gemessen haben. Ab 2022 gehen wir zur digitalen NPS-Erfassung über, um die Kundentreue kontinuierlich zu messen, saisonale Schwankungen zu bereinigen und die Ansichten unserer Kunden besser zu verstehen. Zusätzlich ermöglicht uns die digitale NPS-Erfassung, die Kundentreue kontinuierlich und im Vergleich zu einer breiteren Palette von Wettbewerbern zu messen. Diese neue Messung wird höhere Standards setzen, daher haben wir unsere digitalen NPS-Ziele entsprechend angepasst. Die Allianz Gruppe soll 50% der Loyalitätsführerpositionen bis 2024 übernehmen.

Unser Programm Voice of the Customer erfasst und verbessert die "Customer Journey" mithilfe einer ganzheitlichen und standardisierten Methodik, indem qualitatives und quantitatives Feedback in Echtzeit gesammelt wird. Nach jeder Interaktion mit der Allianz kann der Kunde für fünf Customer Journeys an (vordefinierten) Berührungspunkten seine Zufriedenheit auf einer Fünf-Sterne-Skala angeben. Wir verbessern unsere Produkte, unsere Dienstleistungen, unsere Kommunikation und unsere Prozesse sowohl global als auch lokal mithilfe der Erkenntnisse aus Voice of the Customer, NPS, informellem Feedback und Kundenbeschwerden. Wir analysieren die Daten, um strukturelle Verbesserungen zu priorisieren und umzusetzen. Da die meisten Beschwerden über alle Customer Journeys und Märkte hinweg mit der Geschwindigkeit unserer Prozesse zusammenhängen, arbeiten wir kontinuierlich daran, sie mit unserem Allianz Customer Model (ACM) weltweit zu verbessern.

Das ACM ist unser globales umfassendes Geschäftsmodell, mit dem wir unsere Kundschaft in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten stellen und die Allianz einfach, digital und skalierbar machen. Die globale Vereinfachung und Harmonisierung unseres Geschäfts bedeutet, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette einschließlich Produkten, Vertrieb, Schadenbearbeitung und Betrieb umgestalten müssen. Das ACM wurde ursprünglich für Sach- und Unfallversicherungen konzipiert und dann auf die Bereiche Gesundheit, Leben, B2B2C, Mittelstand, Großunternehmen und Rückversicherung ausgeweitet. Wir skalieren das ACM über unsere Business Master Platform (BMP), mit der wir unsere Geschäftsanforderungen digitalisieren. Mit dem ACM möchten wir unseren Kundinnen und Kunden, unserer Vertreterschaft und unseren Partnerschaften weltweit eine einheitliche Interaktion mit der Allianz ermöglichen.

Weitere Informationen zu Verbraucherorientierung und verantwortungsvollem Vertrieb finden Sie in Abschnitt 02.5 unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021 www.allianz.com/sustainability.

Ziele und Zielerreichung: Verbraucherorientierung und verantwortungsvoller Vertrieb

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022 und darüber hinaus
Globale NPS-Leistung Über 75% der Geschäftssegmente des
Allianz Konzerns sollen ihren lokalen
Markt übertreffen, was bedeutet, dass sie
entweder über dem Markt liegen oder die
Position des Loyalitätsführers einnehmen.
- 48 der 57 gemessenen
Geschäftsbereiche liegen entweder
über dem lokalen Markt oder nehmen
die Position des Loyalitätsführers ein.
Das entspricht einem Anteil von 84%
(2020: 79%).
- Digitale NPS-Erfassung
- Die Allianz Gruppe soll 50% der
Loyalitätsführerpositionen bis 20241
übernehmen.
- 33 der 57 gemessenen
Geschäftsbereiche nehmen die
Position des Loyalitätsführers ein, was
einem Anteil von 58% (2020: 60%)
entspricht.

1_Digitale NPS-Erfassung ermöglicht es uns, die Kundentreue kontinuierlich und im Vergleich zu einer breiteren Palette von Wettbewerbern zu messen. Diese neue Messung wird höhere Standards setzen, daher haben wir unsere digitalen NPS-Ziele entsprechend angepasst.

Cybersicherheit

Dieser Abschnitt beschreibt die Auswirkungen der Cybersicherheit auf unsere geschäftlichen Aktivitäten und Beziehungen sowie die allgemeinen Auswirkungen der Aktivitäten und Beziehungen der Allianz hinsichtlich ihrer IT-Themen. Darüber hinaus beschreiben wir die Konzepte und unsere Erfolge in der Steuerung dieser Auswirkungen mit besonderem Fokus auf Informationssicherheit, Datenschutz und Datenethik.

Informationssicherheit

Die Informationssicherheit stellt eines der größten Risiken für die Allianz dar und wird daher auch als solches erfasst und bewertet. Wir überwachen die Informationssicherheit innerhalb des Allianz Konzerns anhand von acht wesentlichen Risikoindikatoren. Über das Abschneiden in Bezug auf diese Indikatoren wird dem Vorstand und dem Aufsichtsrat vierteljährlich Bericht erstattet.

Das Allianz Information Security Governance Framework ist ein robuster Rahmen, der Unternehmensregeln und -prozesse auf mehreren Ebenen vorsieht. Eine übergreifende Richtlinie legt die Grundsätze, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie den organisatorischen Rahmen für die Informationssicherheit innerhalb des Allianz Konzerns fest. Maßnahmen zur Verhinderung von Cybervorfällen werden entsprechend der Bedrohungslage priorisiert. Sie werden auf globaler Ebene umgesetzt und bei Bedarf in Zusammenarbeit mit den lokalen Information Security Officers (ISOs), die es in allen operativen Einheiten der Allianz gibt, lokal ergänzt. Wir bewerten und entwickeln laufend spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitskontrollen, wobei die Prioritäten unter globalen, regulatorischen und risikobasierten Gesichtspunkten festgelegt werden.

Die Maßnahmen konzentrieren sich auf fünf zentrale Risikobereiche: Verringerung der Wahrscheinlichkeit von Vorfällen, Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit, Verringerung des von Vorfällen verursachten Schadens, Optimierung der Einhaltung von Vorschriften und Schulung/Ausbildung der Mitarbeitenden zur weiteren Verbesserung des Sicherheitsbewusstseins. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind verpflichtet, mindestens vierteljährlich an Schulungen zu Cybersicherheit teilzunehmen. Die Allianz beteiligt sich auch an globalen/regionalen Initiativen von Regierungen und in der Branche, um die Sicherheit des gesamten digitalen Ökosystems zu stärken.

Datenschutz

Der Schutz von Kundendaten und das Vertrauen in unsere Prozesse haben für uns oberste Priorität. Unsere Kundschaft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und anderen Stakeholder erwarten von uns, dass wir ihre Daten mit äußerster Sorgfalt behandeln. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst. Wir sind bestrebt, die Privatsphäre unserer Kundinnen und Kunden zu schützen und arbeiten eng mit anderen Stakeholdern zusammen, die an der Aktualisierung und Modernisierung der europäischen Datenschutzvorschriften beteiligt sind, darunter Branchenverbände, Parlamentsabgeordnete und Behörden. Unser konzernweites Datenschutzprogramm gewährleistet die Einhaltung aller Datenschutzgesetze und -vorschriften. Alle Datenschutzbelange werden von Group Data Privacy überwacht.

Das Allianz Privacy Framework (APS) ist unser globaler Standard für den Datenschutz. Der Rahmen legt Regeln und Grundsätze für die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten fest. Er enthält einen globalen Standard für den Datenschutz, eine Datenschutz-Folgenabschätzung und ein Risikomanagementverfahren. Außerdem erklärt er die Integration von Informationssicherheitsstandards und -praktiken und enthält Informationen über spezielle Schulungsprogramme für Mitarbeiter. Die Leitlinien für den digitalen Datenschutz enthalten Informationen zu datenschutzrelevanten Themen im Zusammenhang mit digitalen Projekten. Sie befassen sich sowohl mit dem Prinzip "Privacy by Design" für die Konzipierung von neuen Produkten und Dienstleistungen sowie mit dem Prinzip "Privacy by Default" (Datenschutz durch Technikgestaltung), das heißt, dass überall dort, wo Einzelpersonen Entscheidungen über die Verwendung und Weitergabe ihrer personenbezogenen Daten treffen können, die Offenlegung durch Standardeinstellungen eingeschränkt wird.

Im Rahmen unseres Datenschutz-Risikomanagements betrachten wir Identifikation und Verwaltung von Datenschutzrisiken als wesentliche Bestandteile unserer Unternehmensabläufe. Datenschutzrisiken sind ferner Bestandteil unseres Integrated Risk and Control Systems (IRCS). Für Prozesse mit sogenanntem hohem Gefährdungspotenzial, in denen personenbezogene Daten verwendet werden, führen wir Datenschutz-Folgenabschätzungen (PIAs) durch, um besonders gefährdete Bereiche frühzeitig zu erkennen und sicherzustellen, dass sie im Zuge des Projektlebenszyklus angemessen behandelt werden. In den Unternehmen des Allianz Konzerns wurden "Privacy Champions" ernannt, die einen Teil ihrer Zeit dem Umgang mit datenschutzrelevanten Themen widmen. Im Jahr 2021 entwickelten wir ein globales Konzept für Datenschutzrisiken und -kontrollen, um damit lokale APS-Maßnahmen im gesamten Allianz Konzern zu unterstützen. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das dabei hilft, Datenschutzrisiken in lokalen Unternehmensabläufen zu erkennen und diese dann durch Zuordnung zu Standardkontrollen zu minimieren.

Wir überwachen die Aktivitäten und Prozesse zum Schutz der Privatsphäre in allen unseren Geschäftseinheiten durch ein robustes Verfahren, zu dem Besuche vor Ort, die Überprüfung von Programmdokumenten, Gespräche und "Challenge Calls" mit Experten zählen. Während der Pandemie ersetzten wir Ortstermine durch Online-Meetings, ohne dass dadurch die Wirksamkeit beeinträchtigt wurde.

Weitere Informationen zu unseren Datenschutzmaßnahmen finden Sie in Abschnitt 03.2.1 unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021 www.allianz.com/sustainability.

Datenethik

Die Allianz schätzt Daten als einen wichtigen Vermögenswert und ist bestrebt, sich bei der Nutzung von Daten sowohl als Versicherer als auch als Investor auf eine möglichst gesetzeskonforme und ethische Weise als führender Akteur zu positionieren. Da es immer mehr regulatorische Initiativen gibt und die öffentliche Diskussion um Datenethik und KI weltweit an Fahrt aufnimmt, haben wir das Allianz Data Ethics Project ins Leben gerufen, um unseren internen Governance-Rahmen für KI zu stärken und die Allianz im regulatorischen Bereich zu positionieren.

Im Jahr 2021 richteten wir das Data Advisory Board (DAB) ein, das sich auf längere Sicht mit Datenethik und ausgewählten datenbezogenen Themen befasst. Es setzt sich aus Vertretern der operativen Einheiten und den Fachbereichen Datenanalyse, Datenarchitektur, Datenschutz und Regulierungsfragen zusammen. Seine Aufgabe ist es, das Thema Datenethik in die Unternehmensführung und in Entscheidungsprozesse zu integrieren, um die Allianz als führenden Versicherer und Anleger im Bereich der ethischen und effektiven Nutzung von Daten und KI /Analytik zu positionieren.

Zusätzlich haben wir in verschiedenen operativen Einheiten den neu erarbeiten Allianz Praxisleitfaden für KI eingeführt und im Zuge dessen ein spezielles Kommunikations- und Schulungsprogramm für die betreffenden Mitarbeitenden durchgeführt.

Wir haben Datenschutz- und Ethikfolgenabschätzungen eingeführt, um KI-spezifische Risiken zu erkennen und zu minimieren. Diese wurden 2021 aktualisiert und sind seit 2022 in Kraft. All diese Maßnahmen dienen dazu, Data Scientists und Geschäfts- und Kontrolleinheiten, die mit KI-Lösungen arbeiten, bei der Integration von "Ethics by Design" in unserer Organisation und bei der Überwachung von Herausforderungen und Risiken im Zusammenhang mit KI zu unterstützen.

Ziele und Zielerreichung: Cybersicherheit

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022
Verantwortlichkeit von
Führungspersonal für die
Informationssicherheit
Definition und Einbeziehung von
Informationssicherheitszielen für alle
verantwortlichen Vorstandsmitglieder,
einschließlich der lokalen operativen
Einheiten (OEs), um eine angemessene
Konzentration auf die Sicherheit der
Allianz zu gewährleisten.
Die Zielvorgaben für alle OEs
umfassten neben den Zielen für
strategische Programme im Bereich der
Informationssicherheit auch
Schlüsselindikatoren für die
Informationssicherheit. Darüber hinaus
wurde ein Mechanismus entwickelt, der
eine direkte Verbindung zwischen dem
Stand der Informationssicherheit und
der Vergütung herstellt.
Weiterentwicklung der Ziele und der
Überwachung der Risikoindikatoren,
Verknüpfung mit der quantifizierten
Risikoexposition und Einführung einer
globalen Strategie für das Management
von Cyberrisiken.
Datenschutz und Datenethik Alle Geschäftsbereiche, die in den
Unternehmen des Allianz Konzerns
personenbezogene Daten verarbeiten,
ernennen Privacy Champions. Dabei
handelt es sich um Mitarbeitende, die
einen Teil ihrer Zeit der Beschäftigung
mit datenschutzrelevanten Belangen
widmen, einschließlich Datenschutz
Folgenabschätzungen (PIAs),
Aufzeichnungen von
Verarbeitungsaktivitäten,
Datenvorfällen und
Datenzugriffsanfragen.
In den Unternehmen des Allianz
Konzerns wurden Privacy Champions
ernannt, die einen Teil ihrer Zeit der
Beschäftigung mit
datenschutzrelevanten Belangen
widmen.
Wir haben ein globales Konzept für
Datenschutzrisiken und -kontrollen
entwickelt, um lokale APS-Maßnahmen
im gesamten Allianz Konzern zu
unterstützen. Dabei handelt es sich um
ein Instrument, das hilft,
Datenschutzrisiken in lokalen
Geschäftsprozessen zu identifizieren
und diese Risiken durch Zuordnung zu
Standardkontrollen zu minimieren.
Einführung neuer Datenschutzkontrollen
für das Lieferantenmanagement, die bei
Vorauswahl, Auftragsvergabe,
fortlaufender Überwachung und
Vertragskündigung von
Auftragsverarbeitern zum Einsatz
kommen.
Einführung eines neuen strengen
Schulungsprogramms für Mitarbeitende
im Bereich Datenschutz und für Privacy
Champions.
Einführung des Praxisleitfaden für KI
für alle operativen Einheiten unserer EU
Renewal Agenda Committees (RACOs).

Achtung der Menschenrechte

Die Achtung der Menschenrechte ist ein Mindeststandard für verantwortungsbewusstes Handeln innerhalb und außerhalb unserer direkten Geschäftstätigkeit. Diese Erwartung spiegelt sich in der immer umfassender werdenden Gesetzgebung wider und gilt für unsere gesamten weltweiten Aktivitäten. In diesem Abschnitt gehen wir darauf ein, wie Menschenrechtsbelange unsere geschäftlichen Aktivitäten und Beziehungen beeinflussen und wie sich diese im Gegenzug auf Menschenrechtsbelange auswirken. Wir beschreiben zudem die Konzepte und unsere Fortschritte bei der Verwaltung dieser Auswirkungen. Wir als Finanzdienstleister beziehen diese Konzepte, die von Global Sustainability verwaltet werden, hauptsächlich auf Versicherungstransaktionen, Eigenanlagen und unsere Lieferkette.

Wir sind bestrebt, negative Auswirkungen unserer geschäftlichen Aktivitäten und Abläufe auf Menschenrechte, unter anderem in unserer Lieferkette, zu erkennen, zu verhindern oder zu minimieren. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UDHR) und die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) geben Regeln für eine verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit vor. Wir haben uns verpflichtet, diese Standards einzuhalten, und sind bereits 2002 dem U.N. Global Compact (UNGC) beigetreten, der in seinen zehn Prinzipien die Themen Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung abdeckt. Wir legen unsere Fortschritte in diesen Bereichen jährlich offen. Im Konzern ist Global Sustainability zuständig für Menschenrechtsbelange. Die Umsetzung bestimmter Prozesse und Maßnahmen ist jedoch Aufgabe verschiedener Fachbereiche im Konzern, wie Beschaffung, Risikomanagement, HR, Compliance etc. Hier finden Sie unsere letzte jährliche Mitteilung zum UN Global Compact.

Um unsere Auswirkungen auf Menschenrechtsbelange zu steuern, müssen wir alle unsere Rollen als Versicherer und Investor, als Arbeitgeber und als Unternehmen einschließlich unserer Lieferkette sowie als Corporate Citizen im Auge haben. Für jede dieser Rollen haben wir unterschiedliche Prozesse eingerichtet, um Risiken im Bereich der Menschenrechte zu steuern und Chancen für einen positiven Wandel zu nutzen.

Im Jahr 2021 verstärkten wir unseren Ansatz durch eine Menschenrechtspolitik, die in das ESG Integration Framework des Allianz Konzerns eingebettet ist. Wir wenden die ESG- und Menschenrechtsrichtlinien bei Entscheidungen in den Bereichen Versicherung, Anlage und Beschaffung weiterhin über alle Geschäftsbereiche und Kernprozesse hinweg an. Als Unternehmensversicherer und Investor gehört unser Due-Diligence-Verfahren für Menschenrechte zu unserem umfassenden ESG-Ansatz, der wiederum Teil unseres allgemeinen Risikomanagementsystems ist. In unserem ESG-Ansatz finden Sie weitere Informationen zu den Konzepten.

Wir verlangen von allen unseren Lieferanten die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen und -praktiken, um moderne Sklaverei zu verhindern und die Einhaltung der UDHR und des Verhaltenskodex für Lieferanten des Allianz Konzerns sicherzustellen. Lieferanten mit einem Auftragsvolumen von über 250000 € werden einem Integritäts-Screening unterzogen, um sicherzustellen, dass sie den Globalen Beschaffungsstandard der Allianz einhalten. Im Jahr 2021 überarbeiteten wir den Screening-Fragebogen und fügten Fragen zu Menschenrechten hinzu. Die Screening-Daten und Informationen über die Einhaltung des Verhaltenskodex fließen in unsere KPI-Berichte ein.

Weitere Informationen finden Sie im Verhaltenskodex für Lieferanten des Allianz Konzerns.

Wir setzen uns aktiv gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel ein und verfolgen in unserem gesamten Unternehmen und in unserer Lieferkette einen risikobasierten Ansatz. Im Juni 2021 veröffentlichten wir die Erklärung des Allianz Konzerns zur modernen Sklaverei. Aus dieser geht hervor, dass im letzten Jahr kein Fall von moderner Sklaverei, Menschenhandel oder Kinderarbeit in einem Unternehmen des Allianz Konzerns festgestellt wurde.

Weitere Informationen zum Verweisungsverfahren und zur Menschenrechtsrichtlinie des Allianz Konzerns finden Sie im Allianz ESG Integration Framework https://www.allianz.com/esg-framework.

Ziele und Zielerreichung: Menschenrechte

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022
Modern Slavery Act Fortsetzung der Berichterstattung
über Menschenrechtsfragen im
Sinne des Modern Slavery Act.
− Im Jahr 2021 wurden keine Probleme zu
Menschenrechtsfragen gemäß dem
Modern Slavery Act festgestellt.
− Mitte 2021 wurde die Erklärung zur
modernen Sklaverei des Allianz Konzerns
überarbeitet.
Weitere Berichterstattung zu
Menschenrechtsfragen im Sinne des
(britischen) Modern Slavery Acts.

Arbeitnehmerbelange

Dieser Abschnitt beschreibt den Einfluss unserer Mitarbeitenden auf unsere geschäftlichen Aktivitäten und Beziehungen und umgekehrt. Wir beschreiben die Konzepte, Maßnahmen und Fortschritte bei der Steuerung dieser Wechselwirkungen. Alle Mitarbeiterbelange werden von der HR-Funktion des Konzerns gesteuert.

Die Verwirklichung unseres Unternehmensziel "We secure your future" beginnt bei unseren 155.4111 Mitarbeitenden, die unsere vielfältige und globale Belegschaft bilden. Unser Unternehmensziel bildet die Grundlage für unsere Konzernstrategie, unser Wertversprechen an unsere Mitarbeitenden, unser Markenversprechen und das Kundenerlebnis – und es ist der Motor unserer Entscheidungen und Handlungen. Im Herbst 2021 fand unser zweiter globaler Purpose & Strategy Day statt, der das Ziel hatte, unsere Mitarbeitenden in unser Unternehmensziel stärker einzubinden.

Eine vielfältige Belegschaft hilft uns, die Bedürfnisse unserer ebenso vielfältigen Kunden zu verstehen und zu erfüllen. Wir bei der Allianz fördern eine Unternehmenskultur und ein Arbeitsumfeld, in dem alle Mitarbeiter zählen, Leistungen wertgeschätzt werden und jeder eine Stimme hat. Mitarbeitermotivation, Diversität und Inklusion sowie die Geschlechtergleichstellung sind uns wichtige Anliegen. Talentemanagement, die Belohnung persönlicher Leistungen und die Förderung von Arbeitnehmerrechten werden bei uns großgeschrieben. Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen unserer Mitarbeitenden sowie ihre Aus- und Weiterbildung sind für die Allianz von größter Bedeutung.

Unsere Reaktion auf die COVID-19-Pandemie

Wir verfolgen die Auswirkungen von COVID-19 auf unsere Mitarbeitenden rund um den Globus weiterhin genau. Die Pandemie hat uns allen vor Augen geführt, wie wichtig körperliche und psychische Gesundheit ist. Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um unseren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern während der Krise zu helfen und gleichzeitig unsere geschäftlichen Erfordernisse zu erfüllen. Zu den ergriffenen Maßnahmen zählten Hilfs-/Beratungshotlines bei körperlichen oder psychischen Problemen, präventive Gesundheitsmaßnahmen und spezielle Unterstützung für berufstätige Eltern wie zusätzliche Krankheitstage, wenn sie plötzlich bei ihren Kindern zu Hause bleiben mussten.

Wir bei der Allianz glauben fest daran, dass uns Impfungen bei der schnellen Rückkehr zur Normalität helfen, weshalb wir 2021 Impfkampagnen durchgeführt haben. Derzeit laufen außerdem Booster-Kampagnen.

Neue Arbeitsweisen

2021 haben wir flexiblere, kollaborativere und agilere Arbeitsweisen eingeführt, die unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und unser Unternehmen stärken. Mit diesen neuen Arbeitsweisen (Ways of Working, WOW) möchten wir das Engagement unserer Mitarbeitenden steigern, die Produktivität verbessern und Innovation vorantreiben. Dadurch sollen die Dienstleistungsangebote für unsere Kunden schneller und einfacher werden.Wir wollen unsereWiderstandskraftfür zukünftige Krisen stärken, Abläufe beschleunigen und eine flachere Hierarchie schaffen. Die COVID-19-Pandemie hat uns vor die Herausforderung gestellt, auf unerwartete Situationen und neue Prioritäten schnell zu reagieren. Die pandemiebedingten Herausforderungen haben das Tempo des Wandels erhöht und uns dazu gezwungen, die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten und miteinander und mit unseren Interessengruppen umgehen, zu verändern.

Unsere WOW-Standards lassen sich in fünf Schwerpunktbereiche unterteilen: 1. Flexible Arbeit und weniger Reisen, 2. Digitale Tools, 3. Gesundheit und Wohlergehen, 4. Lernen, 5. Organisation und Kultur. So bieten wir unseren Mitarbeitern je nach Aufgabenbereich, (zum Beispiel mobile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Büroangestellte usw.) an, mindestens 40% ihrer Arbeitszeit im Home Office und je nach lokalen Vorschriften bis zu 25 Tage pro Jahr im Ausland zu verbringen. Im Vergleich zu 2019 haben wir außerdem die Zahl der Geschäftsreisen erheblich verringert.

Business as usual

Allianz Engagement Survey

Unser jährlicher Allianz Engagement Survey (AES) dient dazu, die Mitarbeiter zu befragen, ihr Feedback einzuholen und unsere Hochleistungskultur zu fördern. Die Ergebnisse des AES sind direkt mit den Leistungszielen des Konzernvorstands verknüpft. Dieses Jahr haben wir das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Allianz erzielt.

Ein Teil des AES ist der Inclusive Meritocracy Index (IMIX). Mit ihm messen wir unseren Fortschritt beim Aufbau einer Kultur, in der Menschen und Leistungen zählen. Auf diese Weise möchten wir es unseren Mitarbeitern ermöglichen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Der IMIX-Score setzt sich aus 10 AES-Fragen aus den Bereichen Führung, Leistung und Unternehmenskultur zusammen.

Ziele und Zielerreichung: Arbeitnehmerbelange

Thema Ziele 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022-2024
IMIX 73% plus 78% (2020: 78%) 75% plus

Diversität & Inklusion

2021 führten wir zwei neue Richtlinien ein, die den Verhaltenskodex der Allianz ergänzen. Die Diversitäts- und Inklusionsrichtlinie beschreibt unsere Beweggründe für die Stärkung von Diversität und Inklusion (D&I) und unsere Vorgehensweise. Die Richtlinie zur Bekämpfung von Belästigung beschreibt unseren weltweiten Null-Toleranz-Standard gegenüber sexueller Belästigung, anderen Belästigungsformen und Diskriminierung.

Unser im Jahr 2007 gegründeter Global Inclusion Council besteht aus 20 CEOs und Vorstandsmitgliedern von Allianz Unternehmen aus allerWelt.Das Gremium verantwortetdie Implementierung unsererD&I-Strategie und stützt sich dabei auf drei Säulen: Mitarbeitende, Kundschaft sowie Marke und Reputation.

Wir setzen uns nachdrücklich für eine größere Vielfalt auf unserer Führungs- und Managementebene ein und haben uns für Dezember 2024 neue Ziele gesetzt, die über die reine Gleichstellung der Geschlechter hinausgehen und auch die Dimensionen Generationen, Nationalität und ethnische Zugehörigkeit, LGBTQ+ und Behinderungen beinhalten. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 02.4.1 unseres Konzern-Nachhaltigkeitsberichts 2021 und auf unserer D&I-Website

https://www.allianz.com/de/about-us/strategy-values/ diversity.html

Wir fördern Mitarbeiternetzwerke, da diese dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und die Mitarbeiter dabei unterstützen, sich für Veränderungen einzusetzen und die D&I-Agenda mitzugestalten. Im Jahr 2021 entstanden drei neue globale Netzwerke, sodass es jetzt fünf davon gibt, die jeweils einen D&I-Schwerpunkt haben.

  • − Allianz NEO Geschlechterinklusion
  • − Allianz Pride LGBTQ+ Inklusion
  • − Allianz Engage Generationeninklusion
  • − Allianz GRACE Ethnische und kulturelle Inklusion
  • − Allianz Beyond Inklusion von Menschen mit Behinderung

Strategische Personalplanung

Zweck hinter der Initiative der strategischen Personalplanung ist es, ein Verständnis dafür zu gewinnen, was der Übergang zu einer digitalen Zukunft für die Allianz und ihre Mitarbeiter bedeutet, und wie wir unsere Mitarbeiter mit zukunftssicheren Fähigkeiten ausstatten können. Unser Ansatz zur strategischen Personalplanung vergleicht das Personalangebot nach Berufsprofilen mit dem voraussichtlichen Personalbedarf der nächsten fünf Jahre. So bereiten wir unsere Mitarbeiter auf die Zukunft vor. Ab 2021 ist die strategische Personalplanung ein strukturierter jährlicher Prozess, der in den jährlichen Planungsprozess integriert ist. In diesem Kontext werden umfangreiche Weiterbildungs- und Umschulungsinitiativen durchgeführt, um unsere Mitarbeitende auf die Zukunft vorzubereiten

Lernen und Entwicklung

Lernen und Entwicklung sind ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal in der Finanzdienstleistungsbranche. Wir fördern das lebenslange Lernen durch unsere globale #learn-Initiative und bieten unseren Mitarbeitenden jede Woche eine Stunde Lernzeit. Unser vielfältiger Weiterbildungs- und Entwicklungsansatz umfasst Lernen am Arbeitsplatz, Mentoring und Coaching, Präsenzschulungen, Peer circles und digitale/mobile Kurse. Wir haben gezielte Programme in Schlüsselbereichen wie Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung, IT, Strategie, Finanzen, Kommunikation, Marktmanagement und Operations eingeführt. 2021 setzten wir #lead fort, eine Initiative zur Entwicklung von Führungskräften, die allen Führungskräften der Allianz rund um den Globus offensteht. Das Programm zielt darauf ab, einen Mindeststandard für alle Führungskräfte festzulegen, der Hardund Soft Skills gleichermaßen berücksichtigt, um das Gleichgewicht zwischen IQ (Intelligenzquotient) und EQ (Quotient für emotionale Intelligenz) unserer Führungskräfte zu verbessern.

Gesundheit und Wohlergehen unserer Mitarbeitenden

Unser Ziel ist es, die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden zu erhalten und zu verbessern. Zur Unterstützung unserer neuen Arbeitsweisen haben wir einen globalen Rahmen mit Mindestanforderungen für alle Allianz Unternehmen geschaffen. Basierend auf den Ergebnissen einer Pulsbefragung haben wir das "Work Well"- Programm zu vier Mindestanforderungen für die Gesundheit zusammengefasst, um die Mitarbeitenden zum Handeln zu aktivieren. Die Mindestanforderungen für die Gesundheit für alle Geschäftseinheiten sind:

    1. Zugang zu professioneller psychologischer Unterstützung für alle Mitarbeitenden weltweit.
    1. Schulung von Führungskräften, um es ihnen zu ermöglichen, Gesundheit und Wohlergehen in ihren Teams aufrechtzuerhalten.
    1. Berührungspunkte mit den Mitarbeitenden, um Feedback über ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen zu erhalten.
    1. Besprechungsfreie Kalendertage bei der Allianz.

In allen Unternehmenseinheiten gibt es Führungskräfte, die für Gesundheit und Wohlergehen und für die Umsetzung der Mindestanforderungen für die Gesundheit zuständig sind. Wir haben außerdem die Allianz Gesundheits-App "Well Together" eingeführt. Ziel dieser App ist es, die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit auf einer zentralen Plattform zusammenzubringen, um unsere Mitarbeitenden zu motivieren, sich mehr zu bewegen, gesünder zu leben und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.

Compliance/Bekämpfung von Korruption und Bestechung

In diesem Abschnitt gehen wir darauf ein, wie Ethik, verantwortungsbewusste Unternehmensführung und Compliance unsere geschäftlichen Aktivitäten und Beziehungen beeinflussen und wie sich diese wiederum auf Unternehmensführung und Compliance auswirken. Außerdem widmen wir uns den Konzepten und Fortschritten im Umgang mit diesen Auswirkungen, insbesondere in Bezug auf das Compliance-Management-System und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Alle Compliance-Belange werden vom Compliance-Team auf Konzernebene überwacht.

Ein Kernelement unseres Risikomanagementkonzepts ist unser Compliance-Management-System (CMS), das auf die Einhaltung international anerkannter Gesetze, Regeln und Vorschriften abstellt und eine Integritätskultur fördert, mit der wir die Reputation unseres Unternehmens wahren. Wir arbeiten proaktiv mit Organisationen wie dem Deutschen Institut für Compliance und dem Global Insurance Chief Compliance Officer Forum (CCO-Forum) zusammen, um unser Compliance-Verständnis weiterzuentwickeln und uns über Best Practices auszutauschen.

Das Compliance-Risiko gilt – wie im Integrated Risk and Control System (IRCS) der Allianz dargestellt – als "operationelles Risiko". Group Risk legt fest, welche Geschäftseinheiten dem IRCS unterliegen. Diese sind verpflichtet, jährlich anhand der vom Konzern definierten Risikoszenarien eine Compliance-Risikoanalyse durchzuführen. Zusammen mit Compliance Assurance of Risks and Effectiveness (CARE) bildet dies den Jahreszyklus unserer integrierten Aktivitäten zur Erfassung und Bewertung von Compliance-Risiken.

2021 stellte der Fachbereich "Compliance" die Art und Weise, wie er die Compliance-Abteilungen auf Konzern- und lokaler Ebene bewertet, um. Die Überprüfungsverfahren wurden ausgeweitet, um einen angemessenen Umfang und angemessene Fähigkeiten zur Sicherstellung der Compliance zu gewährleisten, um Compliance mit globalen Programmen und lokalen Besonderheiten sicher zu stellen und um die Compliance durch Technikgestaltung ("by design") und durch Voreinstellungen ("by default") zu stärken. Dieser ganzheitliche Ansatz wurde in der zweiten Jahreshälfte 2021 in Form des CARE-Programmes ausgerollt, eine Selbstbewertung, die durch Compliance-Prüfungen verstärkt und von Group Compliance durchgeführt und koordiniert wird.

Die Compliance-Überprüfungen werden durch gezielte Überprüfungen ergänzt, bei denen der Stand der Umsetzung und die Wirksamkeit von Programmen wie Kartellrecht, Kundenschutz usw. bewertet werden. Der Vorteil dieser vielschichtigen Überprüfungs- und Bestätigungsstrategie besteht darin, dass die operativen Einheiten häufiger überwacht werden und in ganzheitlichere Sicherungsmaßnahmen eingebunden werden.

Ein Online-Tool für die Verwaltung von Compliance-Punkten gibt einen Überblick über die Punkte, die im Rahmen der oben genannten Maßnahmen erkannt werden. In dem Tool müssen Maßnahmen zur Risikominderung, die entsprechenden Follow-up-Verfahren sowie eine Übersicht der ergriffenen Maßnahmen dokumentiert werden.

Die in dem Tool für die Verwaltung von Compliance-Punkten erfassten Informationen bilden die wichtigste Grundlage für Berichte an den Konzernvorstand und an das Audit Committee des Aufsichtsrates der Allianz SE. Ein Integritätsausschuss unter der Leitung von Group Compliance überprüft alle Aktivitäten und Themen im Zusammenhang mit Fehlverhalten und/oder Verstößen gegen interne/externe Regeln und Vorschriften sowie gegen den Verhaltenskodex. Dazu zählen auch Berichte über Maßnahmen zur Weiterverfolgung von Whistleblowing-Fällen.

Unter der Leitung des Konzern-Fachbereiches Risk Management wurden im Jahr 2021 die folgenden wichtigsten Compliance-Risikobereiche ermittelt und mit den wichtigsten Risikobewertungsverfahren des Konzerns abgestimmt:

  • − Nachverfolgung von gesetzlichen Änderungen,
  • − Kundenschutz,
  • − Finanzkriminalität (Geldwäsche und Wirtschaftssanktionen).

Im Rahmen unseres globalen Compliance-Programms befolgen wir internationale Standards und geltende Gesetze in Bezug auf Korruption und Bestechung, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, Handels- und Finanzsanktionen, Kapitalmärkte, Datenschutz, Kundenschutz, Kartellrecht und andere relevante Compliance-Risikobereiche. Wir gehen Vorwürfen in Bezug auf Gesetzesverletzungen und Verstöße gegen spezifische Regeln der Allianz gründlich nach. Die in unseren verschiedenen Compliance-Programmen festgelegten Verpflichtungen wurden aus dem Verhaltenskodex des Allianz Konzerns abgeleitet und in verschiedenen Allianz Standards detailliert beschrieben – insbesondere in den Standards zu den Themen Wirtschaftssanktionen, Bekämpfung von Geldwäsche, Kartellrecht, Datenschutz, Kapitalmarkt-Compliance und Bekämpfung von Korruption.

Die Allianz verfolgt eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber Betrug und Korruption. Wir bekennen uns zur vollständigen Einhaltung lokaler und internationaler Gesetze zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Wir wollen uns jedoch nicht auf die Einhaltung der gesetzlichen Mindeststandards beschränken. Deshalb haben wir das Anti-Korruptionsprogramm der Allianz eingeführt, das hohe Standards für einen umfassenden und konsistenten konzernweiten Ansatz in jeder Rechtsordnung setzt. Das Programm untersagt es Mitarbeitenden und bestimmten Dritten, mit denen die Allianz geschäftlich verbunden ist, Bestechungsgelder oder andere Formen der Korruption anzubieten, anzunehmen, zu zahlen oder zu genehmigen, sei es im privaten Sektor oder gegenüber Regierungsbeamten.

Schulungen zur Korruptionsbekämpfung sind für alle Mitarbeitenden verpflichtend und werden sowohl online als auch in Präsenzveranstaltungen in mehreren Sprachen angeboten.

Selbstverständlich wird der Fortgang der laufenden Verfahren im Zusammenhang mit den Structured Alpha Fonds der AllianzGI U.S. LLC auch von der Compliance Funktion beobachtet und im Rahmen der regelmäßigen Neubewertung von Compliance Risiken berücksichtigt werden. Etwaige Erkenntnisse würden in die fortlaufende Verbesserung unseres Compliance Management Systems und der Compliance Prozesse einfließen.

Ziele und Zielerreichung: Compliance/Bekämpfung von Korruption und Bestechung
------------------------------------------------------------------------------- --
Thema Ziel 2021 Zielerreichung 2021 Ziele 2022
Compliance Abschluss des Zyklus der integrier
ten Compliance-Risikoeinschät
zung und der Bewertung der Com
pliance-Risiken im Rahmen des
IRCS-Prozesses des Unternehmens.
− Einführung des CARE-Programms
− Abschluss des 2021 Zyklus der integrierten
Compliance-Risikoeinschätzung und der
Bewertung im Rahmen des IRCS
Prozesses des Unternehmens.
− Abschluss des Zyklus der integrierten
Compliance-Risikoeinschätzung und der
Bewertungsaktivitäten im Rahmen des
IRCS-Prozesses des Unternehmens im Jahr
2022.
Weitere Verbesserung der Effektivi
tät lokaler Compliance-Organisati
onen durch Erweiterung unserer
Compliance-Überprüfungen, um
die Steuerung und die Prozesse der
zugrunde liegenden Compliance
Organisationen in unseren operati
ven Einheiten (OEs) zu stärken.
− Weitere Verbesserung der Effektivität
lokaler Compliance-Organisationen durch
Erweiterung unserer Compliance
Überprüfungen, um die Steuerung und die
Prozesse der zugrunde liegenden
Compliance-Organisationen in unseren
operativen Einheiten (OEs) zu stärken.

EU-Taxonomieverordnung

Die EU-Taxonomieverordnung (2020/852) ist ein "grünes" Klassifizierungssystem, das die Klima- und Umweltziele der EU in Kriterien für bestimmte Wirtschaftstätigkeiten für Investitionszwecke überträgt. Die Verordnung trat in diesem Jahr in Kraft und die Allianz berichtet zum ersten Mal hierzu.

Die EU-Taxonomie erkennt wirtschaftliche Aktivitäten als "grün" bzw. "ökologisch nachhaltig" an, die einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem der Klima- und Umweltziele der EU leisten, keines dieser Ziele wesentlich beeinträchtigen und soziale Mindeststandards erfüllen. Es handelt sich um ein Transparenzinstrument, das für einige Unternehmen (insbesondere für diejenigen, die in den Anwendungsbereich der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und zukünftig der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen) sowie für Finanzmarktteilnehmer verbindliche Offenlegungspflichten einführt. Die Offenlegung des Anteils der Taxonomiekonformität an den gesamten Tätigkeiten ermöglicht den Vergleich von Unternehmen und Anlageportfolien. Darüber hinaus kann die Taxonomie den Marktteilnehmenden als Orientierung für ihre Investitionsentscheidungen dienen. Die EU-Taxonomie ist jedoch keine verbindliche Liste von Wirtschaftstätigkeiten für Investorinnen und Investoren, in die investiert werden muss. Sie enthält auch keine verbindlichen Anforderungen bezüglich der Umweltleistung von Unternehmen oder Finanzprodukten. Den Investorinnen und Investoren steht es frei zu entscheiden, worin sie investieren wollen.

Wirtschaftliche Tätigkeiten, die in den delegierten Rechtsakten der EU-Taxonomie nicht als wesentlicher Beitrag zu einem der Klimaund Umweltziele der EU anerkannt werden, sind nicht unbedingt umweltschädlich oder nicht nachhaltig. Und nicht alle Aktivitäten, die generell einen wesentlichen Beitrag zu den Umweltzielen leisten könnten, sind bereits Teil der delegierten Rechtsakte der EU-Taxonomie. Vielmehr legt der erste delegierte Rechtsakt (namentlich der delegierte Rechtsakt zum Klima) im Rahmen der EU-Taxonomie Kriterien für Wirtschaftstätigkeiten in den Sektoren fest, die für das Erreichen der Klimaneutralität und die Verwirklichung der Klimaschutzziele am wichtigsten sind. Dies beinhaltet die Sektoren Energie, Waldbewirtschaftung, Fertigung, Transport und Gebäude.

Bisher wurden durch die Verordnung lediglich "technische Bewertungskriterien" für (a) den Klimaschutz und (b) die Anpassung an den Klimawandel festgelegt. Diese Kriterien sind im delegierten Rechtsakt zum Klima dargelegt. Die Kriterien für die vier verbleibenden Umweltziele werden in einem künftigen delegierten Rechtsakt im Einklang mit den in der Taxonomieverordnung festgelegten Mandaten festgelegt.

Zusätzlich können zu einem späteren Zeitpunkt Erweiterungen der Taxonomieverordnung im Hinblick auf (a) wirtschaftliche Tätigkeiten, die keine wesentlichen Auswirkungen auf die ökologische Nachhaltigkeit haben, und wirtschaftliche Tätigkeiten, die die ökologische Nachhaltigkeit erheblich beeinträchtigen, sowie (b) im Hinblick auf andere Nachhaltigkeitsziele, wie zum Beispiel soziale Ziele, vorgenommen werden.

Darüber hinaus verpflichtet der delegierte Rechtsakt zu den Offenlegungspflichten die EU-Kommission, die Anwendung dieser Verordnung bis zum 30. Juni 2024 zu überprüfen und insbesondere zu bewerten, ob weitere Änderungen in Bezug auf die Einbeziehung (a) von Risikopositionen gegenüber Staaten und Zentralbanken in den Zähler und Nenner der wichtigsten Leistungsindikatoren von Finanzunternehmen und (b) von Risikopositionen gegenüber Unternehmen, die keine nichtfinanzielle Erklärung gemäß Art. 19a oder Art. 29a der Richtlinie 2013/34/EU veröffentlichen, in den Zähler der wichtigsten Leistungsindikatoren von Finanzunternehmen erforderlich sind.

Insgesamt bedeutet das, dass sich die Taxonomieverordnung in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird, was zu einer Ausweitung des Bewertungs- und Berichtsumfangs in verschiedenen Dimensionen führen dürfte.

Während einer Übergangszeit von zwei Jahren gilt für den Finanzsektor ein vereinfachter Ansatz. In diesem Kontext muss lediglich die Taxonomiefähigkeit berichtet werden. Das bedeutet, dass wir nur über (Investitionen in) Wirtschaftstätigkeiten berichten, die in den Anwendungsbereich der Taxonomieverordnung fallen, das heißt die im delegierten Rechtsakt zum Klima beschrieben sind, unabhängig davon, ob diese Wirtschaftstätigkeit einige oder alle der darin festgelegten technischen Prüfkriterien erfüllt.

Die Prüfung der Taxonomiefähigkeit einer Wirtschaftstätigkeit gemäß der Taxonomie setzt also voraus, dass die entsprechenden technischen Bewertungskriterien vorhanden sind und die Tätigkeit im Allgemeinen einen wesentlichen Beitrag zu einem der Umweltziele der Taxonomie leisten kann. Die Taxonomiefähigkeit gibt keinerlei Hinweis darauf, ob eine Tätigkeit umweltfreundlich oder ökologisch nachhaltig ist. Darüber kann nur der Leistungsindikator für die zukünftige Taxonomiekonformität Aufschluss geben.

Die Taxonomiekonformität einer Tätigkeit geht über die reine Taxonomiefähigkeit hinaus. Taxonomiekonformität bedeutet, dass eine Aktivität den Anforderungen entspricht, die in den technischen Bewertungskriterien der Taxonomie speziell für diese bestimmte Tätigkeit definiert sind. Damit eine Tätigkeit unter der aktuellen Taxonomie das Kriterium "Taxonomiekonformität" erfüllt, muss sie die spezifischen Kriterien erfüllen, die bestimmen, wann eine wirtschaftliche Aktivität einen wesentlichen Beitrag zu den im delegierten Rechtsakt zum Klima festgelegten Klimazielen leistet. Künftig muss eine Tätigkeit die technischen Bewertungskriterien, das Kriterium "keine erhebliche Beeinträchtigung" und die mit dieser Aktivität verbundenen sozialen Sicherung erfüllen, um das Kriterium "Taxonomiekonformität" zu erfüllen. Ab dem Geschäftsjahr 2023 besteht für Finanzunternehmen eine Berichterstattungspflicht zur Taxonomiekonformität.

Der delegierte Rechtsakt über die Offenlegungspflichten spezifiziert die Offenlegungspflichten unter Art. 8 der Taxonomieverordnung.

Um die Vergleichbarkeit der Taxonomieinformationen mit der Finanzberichterstattung des Konzerns zu gewährleisten, legen wir sie für jede unserer wesentlichen Tätigkeiten offen. Der Allianz Konzern wird daher zu den folgenden finanziellen Tätigkeitsbereichen berichten:

  • − Nicht-Lebensversicherungsgeschäft,
  • − Eigenanlagen und
  • − Anlagen von Drittgeldern.

Der Bereich Nicht-Lebensversicherung (und davon acht Solvency-II-Geschäftszweige1 (LoB)) ist eine wirtschaftliche Tätigkeit, die unter die Taxonomieverordnung fällt – und daher das Kriterium "Taxonomiefähigkeit" erfüllt –, da allgemein davon ausgegangen wird, dass der Bereich die Anpassung an den Klimawandel positiv beeinflussen kann.

Im Bereich Nicht-Lebensversicherung ist der Allianz Konzern in allen acht LoBs tätig, die das Kriterium der Taxonomiefähigkeit erfüllen. Dasselbe gilt für das Rückversicherungsgeschäft, das wir von externen Gegenparteien übernehmen. Rückversicherungsgeschäft von taxonomiefähigen Erstversicherungsaktivitäten wird als taxonomiefähig betrachtet. Inwieweit die einzelnen Verträge einen Schutz gegen klimabedingte Gefahren (zum Beispiel Überschwemmungen oder Hagelstürme) beinhalten, hängt von der individuellen Nachfrage und den Anforderungen der typischen Situation des Kunden bzw. seiner besonderen Risikoexposition ab. Risikoanalyse und Produktberatung sind integrale Bestandteile unseres Verkaufsprozesses, und wir verfolgen das Ziel, Versicherungslücken so weit wie möglich zu schließen.

Wir integrieren den Klimaschutz in unser Kerngeschäft. Wir betten die Steuerung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel in unsere allgemeine Geschäftsstrategie ein. Unsere Maßnahmen umfassen die Entwicklung und Anpassung von Finanzprodukten und -dienstleistungen, die Aktualisierung von Richtlinien und Prozessen, die Festlegung von Zielen und Grenzwerten, die Verwaltung unserer betrieblichen Klimabilanz und den Austausch mit internen und externen Interessengruppen. Als Vertragsrückversicherer externer Unternehmen berücksichtigen wir bei der Festlegung unserer Rückversicherungsstrategie die klimabezogenen Strategien dieser Versicherungsunternehmen im Rahmen unseres Underwriting-Prozesses.

Aus den Informationen zur Taxonomiefähigkeit in unserem Versicherungsportfolio lässt sich der Umfang unserer Tätigkeiten ableiten, die ganz allgemein anhand der technischen Bewertungskriterien für die Taxonomiekonformität von (Rück-)Versicherern bewertet werden können und die daher das Potenzial haben, einen wesentlichen Beitrag zum Umweltziel der Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Um das Kriterium der Taxonomiefähigkeit zu erfüllen, muss eine LoB mindestens eine Police enthalten, deren Bedingungen sich auf Klimagefahren beziehen. Einerseits bietet der Allianz Konzern Policen in den Bereichen "Sonstige Kraftfahrtversicherung", "See-, Luftfahrt- und Transportversicherung" sowie "Feuer- und andere Sachversicherungen" an, in denen der Schutz vor Klimagefahren ausdrücklich enthalten ist. Andererseits bieten wir in den fünf verbleibenden LoBs allgemeine Schutzpolicen an, die alle Risiken abdecken, einschließlich (jedoch nicht explizit genannt) Klimagefahren. Diese LoBs sind "Krankheitskostenversicherung", "Berufsunfähigkeitsversicherung", "Arbeitsunfallversicherung", "Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung" und "Beistand" (Assistance). Bei der Allianz betrachten wir beide LoB-Arten als taxonomiefähig, da sie alle Policen zur Absicherung von Klimagefahren enthalten. Die wichtigsten taxonomiefähigen LoBs sind "Feuerund andere Sachversicherungen", "Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung" und "Sonstige Kraftfahrtversicherung".

Auf Grundlage dieser Bewertung sind für das Geschäftsjahr 2021 in unserem Bereich Nicht-Lebensversicherung und Rückversicherung 79% der Bruttoprämien taxonomiefähig und 21% der Bruttoprämien nicht-taxonomiefähig.2 Aus der Taxonomiefähigkeit lässt sich nicht ableiten, inwieweit der Bereich Nicht-Lebensversicherung des Allianz Konzerns das Kriterium "Taxonomiekonformität" erfüllt. Sie gibt lediglich Aufschluss über die Struktur des zugrunde liegenden Geschäfts des Allianz Konzerns und des künftigen Umfangs im Hinblick auf einen wesentlichen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel auf breiter Ebene.

Die Taxonomieverordnung beschränkt derzeit den Umfang, in dem Kapitalanlagen als "taxonomiefähig" angesehen werden können, auf Unternehmen, die gemäß Art. 19a oder Art. 29a der Richtlinie 2013/34/EU dazu verpflichtet sind, nichtfinanzielle Informationen zu veröffentlichen. Dies bedeutet, dass der Allianz Konzern für die Taxonomieberichterstattung als Investor nur die wirtschaftlichen Aktivitäten von Unternehmen im Anwendungsbereich der NFRD berücksichtigen kann, die somit nach Art. 8 der Taxonomieverordnung verpflichtet sind. Dies schließt die Aktivitäten von kontrollierten Tochtergesellschaften ein, deren wirtschaftliche Aktivitäten wir gesondert bewerten, da der Allianz Konzern selbst in den Anwendungsbereich der NFRD fällt. Auf der anderen Seite können einige Anlageklassen, welche wesentlich für den Allianz Konzern sind, momentan nicht für die Taxonomiefähigkeit berücksichtigt werden, wie zum Beispiel Staatsanleihen oder Investments außerhalb von der E.U.. Dies gilt für Eigenanlagen als auch für Vermögenswerte Dritter.

2_basierend auf nicht konsolidierten LoB-Informationen.

Für Investments gilt ein Look-Through-Ansatz. Da unsere Beteiligungsunternehmen jedoch ihre Taxonomiefähigkeit noch nicht offengelegt haben, beruhen die Berichte für Investorinnen und Investoren für das Geschäftsjahr 2021 lediglich auf Schätzungen. Nach den jüngsten Umsetzungsleitlinien der Europäischen Kommission dürfen solche geschätzten Werte nur freiwillig offengelegt werden und nicht Teil der Pflichtangaben sein. Angesichts der derzeit begrenzten Zuverlässigkeit der geschätzten Taxonomiefähigkeit legt der Allianz Konzern für das Geschäftsjahr 2021 hierzu keine freiwilligen Daten offen.

Derzeit kann sich die Taxonomiefähigkeit nur auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel (oder beides) beziehen.

Aus diesem Grund umfasst der taxonomiefähige Anteil in den Eigenanlagen des Allianz Konzerns kontrollierte börsennotierten oder nicht börsennotierte Vermögenswerten und Schuldtitel, die von unseren (internen) Vermögensverwaltern oder anderen Tochtergesellschaften gehalten werden (zum Beispiel Immobilienanlagen oder Hypotheken). Aufgrund der begrenzten Aussagekraft der Taxonomieinformationen in dieser Phase legen wir zusätzliche Informationen über die Nachhaltigkeit unsere Eigenanlagen auf Konzernebene offen. Wir beziehen uns dabei auf die Definition von "Sustainable Investments" gemäß der Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR). Weitere Informationen finden Sie in unserem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht, Abschnitt 02.2.

Derzeit ist es uns als Allianz Konzern nicht möglich, die Taxonomiefähigkeit der Vermögenswerte Dritter zu bewerten und offenzulegen, da wir dafür die entsprechenden Daten von den Beteiligungsunternehmen benötigen, ausgenommen für Hypotheken. Die nachstehende Tabelle enthält jedoch einen Überblick über die Anlageklassen, die Unternehmen umfassen, die gemäß Art. 19a oder Art. 29a der Richtlinie 2013/34/EU zur Offenlegung nichtfinanzieller Informationen verpflichtet sind. Für diese Unternehmen kann in Zukunft eine Bewertung der Taxonomiefähigkeit auf Grundlage der von den Beteiligungsunternehmen offengelegten Daten erfolgen.

Die Taxonomiefähigkeit bewertet nicht die Taxonomiekonformität der Versicherungs- oder Investmentaktivitäten des Allianz Konzerns, das heißt sie dient nicht als Indikator dafür, wie nachhaltig unsere Aktivitäten sind. Die in der nachstehenden Tabelle und im Abschnitt "Nicht-Lebensversicherungsgeschäft" angegebenen Zahlen beschreiben die Struktur des Nichtlebensversicherungs- und Kapitalanlageportfolios des Allianz Konzerns und definieren den Umfang der zukünftigen Bewertung der Taxonomiekonformität unter Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Vorschriften. Aufgrund der begrenzten Anzahl von wirtschaftlichen Aktivitäten, die bisher in den Anwendungsbereich der Taxonomie fallen, und der Konzentration auf eine Untergruppe von Beteiligungsunternehmen und Anlageklassen sind die Zahlen für die Taxonomiefähigkeit von Investmentaktivitäten im Vergleich zum gesamten Investmentportfolio eher gering. Die vorgesehene Erweiterung der technischen Bewertungskriterien um weitere Umweltziele, potenzielle Erweiterungen der Regulierung und die Implementierung von Leitlinien könnten in Zukunft wesentliche Auswirkungen auf die Klassifizierung der Taxonomiefähigkeit haben.

Taxonomiefähigkeit von Eigenanlagen und Vermögenswerten Dritter im Geschäftsjahr 2021

Berichterstattung des Allianz Konzerns Taxonomie-KPIs für Versicherungsunternehmen Taxonomie-KPIs für Vermögensverwalter
gemäß der Taxonomieverordnung Eigenanlagen des Allianz Konzerns Kapitalanlagen des Allianz Konzerns für Dritte
Mrd € Quoten (relativ zu den gesamten
Aktiva)
Monetäre Beträge
(freiwillige Meldung)
Quoten (relativ zu dem gesamten
verwalteten Vermögen)
Monetäre Beträge
(freiwillige Meldung)
Gesamte Aktiva / Gesamtes verwaltetes
Vermögen
n.a. 1 139,4 n.a. 1 966,4
Risikopositionen gegenüber
Zentralregierungen, Zentralbanken und
supranationalen Emittenten
18,1% 206,1 26,3% 517,6
Sonstige nicht vom KPI abgedeckte
bilanzielle Vermögenswerte
(Rückversicherungsvermögen, DAC, latente
Steuern, sonstige Vermögenswerte,
immaterielle Vermögenswerte)
13,2% 149,9 n.a. n.a.
Gesamte vom KPI abgedeckte
Aktiva (Deckungsrate)
68,8% 783,5 73,7% 1 448,7
Nicht geeignete Engagements (relativ zur Deckungsrate)
1) Risikopositionen, die nicht von der Taxonomieverordnung abgedeckt sind (Überprüfung auf Taxonomiefähigkeit (noch) nicht möglich)
Derivate 1,5% 11,5 0,3% 3,9
Risikopositionen gegenüber Finanz- und
Nichtfinanz-Unternehmen, die nicht Art. 19a
und Art. 29a der Richtlinie 2013/34/EU4
unterliegen
45,7% 358,1 62,8% 909,9
Sonstige Risikopositionen (z. B. Barmittel,
extern verwaltete Fonds1
)
5
31,0% 243,0 4,4% 63,4
2) Risikopositionen, die unter die Taxonomierichtlinie fallen (die Prüfung auf Taxonomiefähigkeit ist ab Geschäftsjahr 2022 möglich)
Risikopositionen gegenüber Finanz- und
Nichtfinanzunternehmen, die Art. 19a und
Art. 29a der Richtlinie 2013/34/EU1
unterliegen 12,0% 94,0 15,5% 224,9
Gesamt nicht-taxonomiefähig 90,2% 706,6 83,0% 1 202,1
Taxonomiefähige Risikopositionen (relativ zur Deckungsrate)
Eigene Vermögenswerte des Allianz
Konzerns, mit denen taxonomiefähige
Aktivitäten finanziert werden
(umsatzbasiert)2
1,6% 12,3 n/a3 n.a.3
Sonstige Risikopositionen (z. B.
Hypotheken)2
8,2% 64,6 17,0% 246,7
Gesamt taxonomiefähig 9,8% 76,9 17,0% 246,7
1_Ein Teil dieser Risikopositionen ist taxonomiefähig, jedoch liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine gemeldeten Daten über die Höhe vor; ab Geschäftsjahr 2022 wird dieser Teil auf Grundlage der gemeldeten Daten auf die Taxonomiefähigkeit

beurteilt.

2_Da die Prüfung der Taxonomiefähigkeit nur auf gemeldeten Daten basieren kann, können für das Geschäftsjahr 2021 nur Vermögenswerte beurteilt werden, die vom Allianz Konzern direkt kontrolliert werden (zum Beispiel Immobilienanlagen). 3_Derzeit ist es uns als Allianz Konzern nicht möglich, die Taxonomiefähigkeit der Vermögenswerte Dritter zu bewerten und offenzulegen, da wir dafür die entsprechenden Daten von den Beteiligungsunternehmen benötigen.

4_Davon der Anteil jener, die nicht dem NFRD-Kriterium unterliegen: Für Eigenanlagen € 258,0 Mrd und für Anlagen von Drittgeldern € 381,9 Mrd. Davon Anlagen, bei denen keine Daten verfügbar waren: Für Eigenanlagen € 100,0 Mrd und für Anlagen von Drittgeldern € 528,0 Mrd.

5_Die nicht der NFRD unterliegen oder deren abschließende Bewertung nicht möglich ist. Davon Barmittel für Eigenanlagen: € 24,2 Mrd. Barmittel für Anlagen von Drittgeldern € 25,4 Mrd.

GESCHÄFTSUMFELD

Wirtschaftliches Umfeld 20211

Das zweite Jahr der COVID-19-Pandemie unterschied sich in einem wesentlichen Punkt vom Jahr davor: Wirksame Impfstoffe gegen das Virus wurden verfügbar und gaben den Startschuss zu einer beispiellosen weltweiten Impfkampagne. Bis Ende 2021 wurden insgesamt über 9 Milliarden Impfstoffdosen verabreicht. Dadurch wurde die Pandemie zwar nicht beendet – Virusmutationen und steigende Fallzahlen hielten die Welt weiterhin in Atem –, aber die wirtschaftlichen Auswirkungen konnten abgemildert werden: Die Eindämmungsmaßnahmen wurden etwas gelockert, zudem gewöhnten sich sowohl Menschen als auch Unternehmen zunehmend daran, mit dem Virus zu leben.

Dies spiegelte sich auch in den globalen Wachstumszahlen wider: Nach dem starken Einbruch im Jahr 2020 (-3,4 %) stieg das weltweite BIP im Jahr 2021 um 5,3 % – das stärkste Wachstum seit fast 50 Jahren. Zwar profitierten alle Regionen von einem kräftigen Aufschwung, doch während die Wachstumsraten in Nordamerika, Europa und Asien durchschnittlich mehr als 5 % betrugen, lag das BIP-Wachstum in Afrika bei nur 3 % – nicht zuletzt wegen der nur schleppenden Fortschritte bei der Impfkampagne.

Die Kehrseite der wirtschaftlichen Erholung war ein Anstieg der Preise. Befeuert von großzügigen Fiskalpaketen und den rekordverdächtig hohen Ersparnissen auf den Konten der Verbraucher setzte ein Boom bei langlebigen Konsumgütern ein – auch deshalb, weil kontaktintensive Dienstleistungen eingeschränkt waren. In vielen Fällen überforderte die starke Nachfrage die Angebotsseite, was zu fehlenden Teilen und Lieferengpässen führte und – im Zusammenspiel mit steigenden Energiepreisen – die Inflation erheblich antrieb. Dies wiederum zwang viele Zentralbanken gegen Ende 2021 dazu, mit der Zurücknahme ihrer extrem expansiven Geldpolitik zu beginnen oder zumindest entsprechende Schritte anzukündigen. Die US-Notenbank reduzierte ihre Anleihekäufe, die Europäische Zentralbank stellte dies für das Jahr 2022 in Aussicht.

Die Kapitalmärkte blieben von der sich abzeichnenden Zinswende weitgehend unbeeindruckt. Vor allem aufgrund von hohen Unternehmensgewinnen und Kapitalzuflüssen eilten die Aktienmärkte von Rekord zu Rekord. Der US-Markt, gemessen am marktweiten S&P-500-Index, gab mit einem Zuwachs von 27 % das Tempo vor, europäische Aktien (Euro STOXX 50) lagen mit 21 % knapp dahinter. Zurückzuführen war diese starke Entwicklung auch auf die nur verhaltene Antwort der Zinsmärkte, die auf das kräftige Anziehen von Wachstum und Inflation kaum reagierten. Die Renditen 10-jähriger Referenzanleihen blieben im historischen Vergleich sehr niedrig und stiegen bis Ende 2021 nur leicht an, auf 1,5 % in den USA und -0,2 % in Europa. Die Finanzierungsbedingungen für Staaten und Unternehmen blieben somit äußerst günstig.

Geschäftsumfeld 2021 für die Versicherungsbranche

Für die Versicherungsbranche war 2021 ein durchwachsenes Jahr. Einerseits profitierten die Prämieneinnahmen vom kräftigen Wirtschaftsaufschwung, dem gestiegenen Risikobewusstsein von Haushalten und Unternehmen sowie den steigenden Preisen (vor allem im Firmenkundengeschäft). Andererseits wurde die Profitabilität gleich mehrfach belastet. An erster Stelle stehen die durch Naturkatastrophen verursachten Versicherungsschäden: Weltweit war 2021 eines der teuersten Jahre, für die Versicherer in Deutschland aufgrund der Flutkatastrophe im Sommer sogar das kostspieligste überhaupt. Daneben führte auch die COVID-19-Pandemie zu Verlusten – insbesondere durch die Übersterblichkeit in vielen Ländern. Hinzu kamen Belastungen durch die steigende Inflation. In einigen Bereichen stiegen die Preise für Rohstoffe, Materialien und Teile rasant, wodurch sie auch die Abwicklung von Schäden verteuerte, beispielsweise in den Segmenten Motor und Gebäude. Nicht zuletzt wurden Investitionen auch weiterhin durch die praktisch unverändert niedrigen Zinssätze erschwert.

Nachhaltigkeit wurde im Jahr 2021 endgültig zur leitenden Geschäftsmaxime. Dies betrifft nicht mehr nur allein Umweltfragen, die aber weiterhin dominieren. Gleichzeitig erwarten aber Kunden, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit beispielsweise, dass sich Unternehmen ebenso für Diversität und gegen Ungleichheit engagieren.

Im Bereich Schaden- und Unfallversicherung beobachteten wir einen Anstieg des Prämienwachstums im Berichtsjahr, was die Normalisierung des Geschäfts im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs widerspiegelt. Vor allem das Firmenkundengeschäft profitierte erneut von steigenden Preisen. Dennoch blieb die Profitabilität unter Druck: Zu den bereits aus den Vorjahren bekannten Faktoren – sinkende Kapitalerträge aufgrund anhaltend niedriger Renditen bei gleichzeitig steigenden Schäden durch die klimabedingte Zunahme von Naturkatastrophen – kam 2021 ein weiterer Negativfaktor hinzu: Die rasant steigende Inflation erhöhte die Kosten in einigen Sparten signifikant, insbesondere im Gebäude- und Kraftfahrzeugversicherungsgeschäft.

Im Bereich Leben erholten sich die Prämieneinnahmen im Berichtsjahr merklich; Grund war die steigende Nachfrage nach Risikoprodukten: Viele Haushalte bemühten sich, ihre Versicherungslücke beim Sterblichkeitsrisiko zu schließen; zugleich profitierten die Sparprodukte sowohl von der günstigen Entwicklung der Märkte als auch von der hohen Sparquote der Haushalte. Im Hinblick auf die Profitabilität blieb das Zinsumfeld die größte Herausforderung. Einige Märkte wurden zudem durch die deutlich erhöhte Sterblichkeit im Jahr 2021 belastet.

darauf hin, dass die in diesem Kapitel zur Verfügung gestellten Informationen auf unseren Schätzungen beruhen.

1_Zum Veröffentlichungsdatum dieses Berichts standen noch nicht alle der allgemeinen Marktdaten für das Jahr 2021, die im Kapitel "Geschäftsumfeld" verwendet werden, endgültig fest. Wir weisen Sie ferner

Geschäftsumfeld 2021 für die Asset-Management-Branche

Im Zuge der fortschreitenden weltwirtschaftlichen Erholung von der COVID-19-Pandemie erzielte die Asset-Management-Branche auch 2021 hohe Erträge. Die Anleger blieben wegen der geld- und fiskalpolitischen Stimuli in guter Stimmung, ungeachtet der hochschnellenden Inflationsraten. Aktien entwickelten sich besonders gut: Der MSCI World Index stieg 2021 um 21,8 % auf ein neues Rekordniveau.

Bei Anleihen sorgte die Zinsvolatilität für ein schwieriges Umfeld, wobei die Auswahl der Kapitalanlagen entscheidend war, um höhere Renditen zu erzielen. Aktive Anlagen machen weiterhin den Großteil des weltweit verwalteten Vermögens aus, dennoch hielt das Wachstum sowohl bei passiven als auch bei alternativen Anlagen an. Ebenso expandierten ESG-konforme Anlagen (Environment, Social, Governance) kontinuierlich, eine Folge des gesellschaftlichen Fokus auf Kohlenstoffemissionen und des notwendigen Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft.

Auch 2021 investierten Vermögensverwalter in die Digitalisierung, um sowohl die Interaktion mit den Kunden als auch die operative Effizienz zu verbessern. Technologien gewinnen weiter an Bedeutung, sowohl für die Kundenbindung als auch bei der Generierung von Überrenditen sowie für die aufsichtsrechtlichen Meldungen und Steuererklärungen.

ÜBERBLICK ÜBER DEN GESCHÄFTSVERLAUF 2021

Kennzahlen Allianz Konzern1

2021 2020 Delta
Gesamter Umsatz2 Mio € 148 511 140 455 8 056
Operatives Ergebnis3 Mio € 13 400 10 751 2 649
Jahresüberschuss3 Mio € 7 105 7 133 -28
davon: auf Anteilseigner entfallend Mio € 6 610 6 807 -197
Solvency-II-Kapitalquote4 % 209 207 1 %-P
Eigenkapitalrendite5 % 10,6 11,4 -0,7 %-P
Ergebnis je Aktie 15,96 16,48 -0,52
Verwässertes Ergebnis je Aktie 15,83 16,32 -0,48

Ergebnisübersicht2,3,4,5

Intern gerechnet6 stieg unser gesamter Umsatz im Vorjahresvergleich um 6,1%. Hierzu trugen all unsere Geschäftsbereiche bei. Der Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum in den USA und Italien, der Anstieg im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung war Preissteigerungen und höheren Volumina zu verdanken. Unser Geschäftsbereich Asset Management verbuchte aufgrund eines höheren verwalteten Vermögens ein Umsatzwachstum und einen Anstieg der erfolgsabhängigen Provisionen.

Unser operatives Ergebnis legte um 24,6% zu und verbesserte sich damit wesentlich im Vergleich zum Jahr 2020, das von COVID-19 belastet worden war. In allen Geschäftsbereichen nahm das operative Ergebnis kräftig zu. Ein höheres durchschnittliches verwaltetes Vermögen und eine konsequente Kostendisziplin führten zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses im Asset Management. Unsere Schadenund Unfallversicherung steigerte trotz höherer Schäden aus Naturkatastrophen das versicherungstechnische Ergebnis. Im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung stieg das operative Ergebnis aufgrund höherer rückstellungsbasierter Verwaltungskostenzuschläge, einer verbesserten Marge aus Kapitalanlagen und einer ebenfalls verbesserten technischen Marge.Auch der Geschäftsbereich Corporate und Sonstiges verbesserte das operative Ergebnis, hauptsächlich aufgrund eines höheren Kapitalanlageergebnisses.

Unser operatives Kapitalanlageergebnis stieg um 1 450 Mio € auf 25 084 Mio €. Dies war in erster Linie auf erheblich geringere Wertminderungen zurückzuführen.

Unser nichtoperatives Ergebnis ging um 2 733 Mio € auf einen Verlust in Höhe von 3 880 Mio € zurück. Grund hierfür war eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Structured Alpha7 in Höhe von 3 687 Mio € im Geschäftsbereich Asset Management. Wir verzeichneten ein höheres nichtoperatives Anlageergebnis, das im Vorjahr nennenswert von Markteffekten im Zusammenhang mit COVID-19 belastet worden war. Zusätzlich verzeichneten wir in 2020 realisierte Gewinne aus dem Verkauf der Allianz Popular S.L. in Spanien, während in 2021 der Effekt einer Rückversicherungstransaktion in den USA einen positiven Einfluss von 0,4 Mrd € auf das nichtoperative Ergebnis hatte.8

Die Ertragsteuern gingen infolge des niedrigeren Ergebnisses vor Steuern um 55 Mio € auf 2 415 Mio € zurück Der effektive Steuersatz verringerte sich auf 25,4 % (2020: 25,7 %), in erster Linie wegen geringerer lokaler Steuern.

Während das operative Ergebnis anstieg, führte der Rückgang in unserem nichtoperativen Ergebnis zu einem leichten Rückgang unseres Jahresüberschusses.

Das Eigenkapital9 ging um 0,9 Mrd € auf 80,0 Mrd € zurück. Hauptgründe hierfür waren der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss in Höhe von 6,6 Mrd €, die Ausgabe nachrangiger Anleihen ohne Endfälligkeit in Höhe von 2,4 Mrd € und die Erhöhung der Währungsumrechnungsdifferenzen von 1,2 Mrd €. Diese Effekte wurden durch die Dividendenausschüttung in Höhe von 4,0 Mrd €, einen Rückkauf von 3,8 Mio eigener Aktien im Gesamtwert von 750 Mio €10 sowie niedrigere nicht realisierte Gewinne und Verluste (netto) in Höhe von 5,9 Mrd € aufgezehrt.

Unsere Kapitalquote gemäß Solvency II belief sich auf starke 209 %11.

Auf den folgenden Seiten finden Sie in den entsprechenden Kapiteln eine ausführlichere Erläuterung der Ergebnisse all unserer Geschäftsbereiche – also der Schaden- und Unfallversicherung, Lebensund Krankenversicherung, Asset Management sowie Corporate und Sonstiges.

  • 1_Weitere Informationen zu den Kennzahlen des Allianz Konzerns finden sich unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss.
  • 2_Der gesamte Umsatz umfasst den gesamten Umsatz im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft (die gebuchten Bruttobeiträge und Provisions- und Dienstleistungserträge), die gesamten Bruttobeitragseinnahmen im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft, die operativen Erträge aus dem Asset-Management-Geschäft und den gesamten Umsatz aus Corporate und Sonstiges (Bankgeschäft).
  • 3_Der Allianz Konzern verwendet das operative Ergebnis sowie den Jahresüberschuss, um die Leistung seiner Geschäftsbereiche und die des Konzerns als Ganzes zu beurteilen.
  • 4_Werte zum 31. Dezember. Werte sind ohne Anwendung von Übergangsmaßnahmen bei versicherungstechnischen Rückstellungen. Aufgrund von Rundungen beträgt der Anstieg nur einen Prozentpunkt.
  • 5_Stellt den Quotienten aus dem auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss und dem durchschnittlichen Eigenkapital zu Beginn und zum Ende der Periode dar. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss ist um saldierte Finanzaufwendungen für im Eigenkapital ausgewiesene nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit bereinigt. Vom durchschnittlichen Eigenkapital sind im Eigenkapital ausgewiesene nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit und nicht realisierte Gewinne/Verluste aus festverzinslichen Wertpapieren, bereinigt um Shadow Accounting, abgezogen.
  • 6_Im intern gerechneten gesamten Umsatzwachstum bleiben Effekte aus Währungsumrechnungen sowie Übernahmen und Verkäufen unberücksichtigt. Eine Überleitung des nominalen gesamten Umsatzwachstums auf das intern gerechnete gesamte Umsatzwachstum – nach Geschäftsbereichen gegliedert und für den Allianz Konzern insgesamt – findet sich im Kapitel "Überleitungen".
  • 7_Weitere Informationen zu Structured Alpha finden sich unter Angabe 37 im Anhang zum Konzernabschluss.
  • 8_Weitere Informationen zu dieser Rückversicherungstransaktion finden sich unter Angabe 8 im Anhang zum Konzernabschluss.
  • 9_Weitere Informationen zum Eigenkapital finden sich im Kapitel "Vermögenslage und Eigenkapital".
  • 10_Weitere Informationen zum Aktienrückkaufprogramm finden sich unter Angabe 19 im Anhang zum Konzernabschluss.
  • 11_Mit Anwendung von Übergangsmaßnahmen bei versicherungstechnischen Rückstellungen betrug die Solvency-II-Kapitalquote 239 % zum 31. Dezember 2021. Weitere Informationen finden sich im Kapitel "Risiko- und Chancenbericht".

Sonstige Angaben

Im Laufe des Jahres 2021 gab es nur einige kleinere Veränderungen in der Zusammensetzung der berichtspflichtigen Segmente.

Weitere Bestandteile des Konzernlageberichts

Der Konzernlagebericht enthält außerdem folgende Bestandteile:

SCHADEN- UND UNFALLVERSICHERUNG

Kennzahlen Schaden- und Unfallversicherung1,2,3,4,5

2021 2020 Delta
Gesamter Umsatz2 Mio € 62 272 59 412 2 859
Operatives Ergebnis Mio € 5 710 4 371 1 339
Jahresüberschuss Mio € 4 113 2 605 1 508
Schadenquote3 % 67,0 69,5 -2,5 %-P
Kostenquote4 % 26,7 26,8 -0,1 %-P
Combined Ratio5 % 93,8 96,3 -2,5 %-P

Gesamter Umsatz6

Nominal verzeichneten wir einen starken Anstieg des gesamten Umsatzes um 4,8 % gegenüber dem Vorjahr.

Berücksichtigt sind hierbei ungünstige Wechselkurseffekte in Höhe von 481 Mio €7 und positive (Ent-)Konsolidierungseffekte in Höhe von 904 Mio €. Intern gerechnet verbuchten wir ein Umsatzwachstum von 4,1 %, das auf einem positiven Preiseffekt von 2,2 %, einem positiven Volumeneffekt von 1,4 % und einem positiven Serviceeffekt von 0,6 % beruhte.

Folgende Einheiten trugen positiv zum internen Wachstum bei:

Allianz Partners: Der gesamte Umsatz belief sich auf 6168 Mio €; dies entsprach einem internen Wachstum von 17,2 %. Zuzuschreiben war dies insbesondere positiven Volumeneffekten in unserem US-Reiseversicherungsgeschäft und höheren Servicegebühren in unserem Assistance-Geschäft.

AGCS: Der gesamte Umsatz nahm intern gerechnet um 4,2 % auf 9510 Mio € zu. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren Preiserhöhungen in unserem Fronting Geschäft und in den Geschäftsbereichen Property und Financial Lines.

Australien: Der gesamte Umsatz belief sich auf 3659 Mio €; dies entspricht einem internen Wachstum von 8,2 %. Grund hierfür waren Preis- und Volumensteigerungen.

Folgende Einheiten belasteten das interne Wachstum:

Großbritannien: Der gesamte Umsatz ging intern gerechnet um 3,2 % auf 4530 Mio € zurück. Geschuldet war dies in erster Linie der COVID-19-Pandemie, die mit negativen Volumeneffekten in unserem KMU-Geschäft (kleine und mittelständische Unternehmen) sowie einer starken Wettbewerbsdynamik in unserem Kraftfahrzeugversicherungsgeschäft einherging.

Frankreich: Der gesamte Umsatz lag bei 4477 Mio € – intern gerechnet bedeutet dies einen Rückgang um 1,8 %. Ein Großteil davon resultierte aus einem Volumenrückgang in unserem Sach- und Haftpflichtversicherungsgeschäft für Firmenkunden.

Spanien: Der gesamte Umsatz sank auf 2517 Mio € und nahm damit intern gerechnet um 3,5 % ab. Die insgesamt schwierigen Marktbedingungen und ein starker Fokus auf die Rentabilität führten in allen Geschäftszweigen zu negativen Volumeneffekten.

Operatives Ergebnis

Operatives Ergebnis

Mio €
2021 2020 Delta
Versicherungstechnisches Ergebnis 3 026 1 639 1 386
Operative Anlageerträge (netto) 2 642 2 556 86
Sonstiges Ergebnis1 42 175 -133
Operatives Ergebnis 5 710 4 371 1 339

1_Enthält Provisions- und Dienstleistungserträge/-aufwendungen und sonstige Erträge/Aufwendungen.

Beim operativen Ergebnis verzeichneten wir eine deutliche Steigerung. Ausschlaggebend hierfür war vor allem das versicherungstechnische Ergebnis; daneben wirkte sich auch unser operatives Kapitalanlageergebnis positiv aus.

Der Anstieg unseres versicherungstechnischen Ergebnisses war einerseits der Erholung von den negativen COVID-19-Auswirkungen zu verdanken, die 2020 unsere Ergebnisse belastet hatten, andererseits einem höheren Beitrag aus dem Abwicklungsergebnis, der allerdings durch gestiegene Schäden aus Naturkatastrophen teilweise wieder aufgezehrt wurde. Verbesserungen bei den Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen trugen ebenfalls zu der positiven Entwicklung bei. Insgesamt verbesserte sich die Combined Ratio um 2,5 Prozentpunkte auf 93,8 %.

  • 1_Weitere Informationen zu den Zahlen der Schaden- und Unfallversicherung finden sich unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss.
  • 2_Der gesamte Umsatz in der Schaden- und Unfallversicherung umfasst auch Provisions- und Dienstleistungserträge.

3_Entspricht dem Verhältnis von Schadenaufwendungen (netto) zu verdienten Beiträgen (netto).

4_Entspricht dem Verhältnis von Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto) zu verdienten Beiträgen (netto).

5_Entspricht dem Verhältnis von Schadenaufwendungen (netto) sowie Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto) zu verdienten Beiträgen (netto).

6_Wir kommentieren die Entwicklung unseres gesamten Umsatzes intern gerechnet, – das heißt, die Zahlen wurden bereinigt um Wechselkurs- und (Ent-)Konsolidierungseffekte –, um vergleichbarere Angaben zu liefern.

7_Basierend auf den durchschnittlichen Wechselkursen von 2021 im Vergleich zu 2020.

Versicherungstechnisches Ergebnis

Mio €

2021 2020 Delta
Verdiente Beiträge (netto) 53 054 51 631 1 423
Auf das Schadenjahr bezogene
Schadenaufwendungen
-36 938 -36 314 -624
Auflösungen von Schadenrückstellungen
aus den vergangenen Jahren
(Abwicklungsergebnis)
1 374 431 942
Schadenaufwendungen (netto) -35 565 -35 883 318
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen
(netto)
-14 186 -13 846 -340
Veränderungen der Rückstellungen für
Versicherungs- und Investmentverträge
(netto) (ohne Aufwendungen für
Beitragsrückerstattungen)1
-278 -263 -15
Versicherungstechnisches Ergebnis 3 026 1 639 1 386

1_Enthält den versicherungstechnischen Anteil (Deckungsrückstellungen für Versicherungsverträge und übrige versicherungstechnische Rückstellungen) der "Veränderungen der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto)". Weitere Informationen finden sich unter Angabe 26 im Anhang zum Konzernabschluss.

Unsere auf das Schadenjahr bezogene Schadenquote1 lag bei 69,6 %, eine Verbesserung um 0,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Schäden aus Naturkatastrophen beliefen sich auf 1637 Mio € gegenüber 880 Mio € im Jahr 2020. Auf unsere Combined Ratio hatte dies einen negativen Effekt von 1,4 Prozentpunkten, da die Auswirkungen von Naturkatastrophen in Höhe von 1,7 Prozentpunkten im Jahr 2020 auf 3,1 Prozentpunkte im Jahr 2021 anstiegen.

Lässt man die Schäden aus Naturkatastrophen unberücksichtigt, so hätte sich unsere auf das Schadenjahr bezogene Schadenquote um 2,1 Prozentpunkte auf 66,5 % verbessert.

Folgende Einheiten leisteten einen positiven Beitrag zur Entwicklung der auf das Schadenjahr bezogenen Schadenquote:

AGCS: 1,4 Prozentpunkte, da es im Jahr 2021 zu keinen negativen Auswirkungen durch COVID-19 kam und strenge Portfoliomaßnahmen angewendet wurden.

Rückversicherung: 0,5 Prozentpunkte, da es im Jahr 2021 zu keinen negativen Auswirkungen durch COVID-19 kam.

Folgende Einheiten belasteten die Entwicklung der auf das Schadenjahr bezogenen Schadenquote:

Deutschland: 0,5 Prozentpunkte. Der Anstieg resultierte aus den gravierenden Auswirkungen von Naturkatastrophen in 2021.

Brasilien: 0,3 Prozentpunkte, infolge der negativen Entwicklung auf dem Kraftfahrzeugversicherungsmarkt.

Italien: 0,2 Prozentpunkte. Die Zunahme resultierte aus dem starken Wettbewerb auf dem Kraftfahrzeugversicherungsmarkt und einer wieder ansteigenden Schadenhäufigkeit im Jahr 2021, nachdem sie aufgrund der COVID-19-Pandemie zurückgegangen war.

Unser positives Abwicklungsergebnis belief sich auf 1374 Mio € – nach 431 Mio € im Jahr 2020 –, was einer Abwicklungsquote von 2,6 % entspricht. Auflösungen von Rückstellungen stammten insbesondere von unseren Einheiten in der Kreditversicherung und Rückversicherung sowie in Australien und Mittel- und Osteuropa.

Die Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen lagen 2021 bei 14186 Mio € - nach 13846 Mio € im Jahr davor. Unsere Kostenquote

verbesserte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 26,7 %. Ursache hierfür waren kontinuierliche Verbesserungen über mehrere Geschäftsbereiche hinweg. Teilweise kompensiert wurde dies durch einen geänderten Produktmix sowie einen positiven Einmaleffekt in unserem Geschäftsbereich in Großbritannien im Jahr 2020.

Operative Anlageerträge (netto)

Mio €
------- --
2021 2020 Delta
Zinserträge und ähnliche Erträge (bereinigt
um Zinsaufwendungen)
3 151 3 061 90
Operative Erträge aus erfolgswirksam zum
Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und
-passiva (netto)
-55 -28 -27
Operative realisierte Gewinne (netto) 215 131 84
Operative Wertminderungen auf
Finanzanlagen (netto)
-25 -141 116
Aufwendungen für Finanzanlagen -493 -421 -73
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung
(netto)1
-150 -45 -105
Operative Anlageerträge (netto)2 2 642 2 556 86

1_Bezieht sich auf die Überschussbeteiligung, vor allem aus dem UBR-Geschäft (Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung), die innerhalb der "Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto)" berichtet wird. Weitere Informationen hierzu finden sich unter Angabe 26 im Anhang zum Konzernabschluss.

2_Die "operativen Anlageerträge (netto)" für unseren Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung umfassen das "operative Kapitalanlageergebnis", wie unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss angegeben, und die "Aufwendungen für Beitragsrückerstattungen (netto)" (Überschussbeteiligung).

Unsere operativen Anlageerträge (netto) nahmen leicht zu, was vor allem höheren Zinserträgen und ähnlichen Erträgen (bereinigt um Zinsaufwendungen) zuzuschreiben war.

Sonstiges Ergebnis

Mio €
2021 2020 Delta
Provisions- und Dienstleistungserträge 1 998 1 640 358
Sonstige Erträge 11 152 -140
Provisions- und
Dienstleistungsaufwendungen
-1 955 -1 617 -338
Sonstige Aufwendungen -13 -1 -12
Sonstiges Ergebnis 42 175 -133

Unser sonstiges Ergebnis sank. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich im Jahr 2020 der Verkauf einer selbst genutzten Immobilie in Deutschland positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hatte.

Jahresüberschuss

Unser Jahresüberschuss legte deutlich um 1508 Mio € zu, da sich sowohl unser operatives Ergebnis als auch unser nichtoperatives Ergebnis verbesserten. Der Anstieg des nichtoperativen Ergebnisses um 321 Mio € war einem Wachstum bei den nichtoperativen Anlageerträgen zu verdanken.

1_Entspricht dem Verhältnis von Schadenaufwendungen (netto) ohne Auflösungen von Schadenrückstellungen aus den vergangenen Jahren (Abwicklungsergebnis) zu verdienten Beiträgen (netto).

LEBENS- UND KRANKENVERSICHERUNG

Kennzahlen Lebens- und Krankenversicherung1,2,3

2021 2020 Delta
Gesamte Beitragseinnahmen2 Mio € 78 348 74 044 4 304
Operatives Ergebnis Mio € 5 011 4 359 652
Jahresüberschuss Mio € 4 170 3 766 404
Eigenkapitalrendite3 % 13,0 12,8 0,2 %-P

Gesamte Beitragseinnahmen4

Nominal stiegen unsere gesamten Beitragseinnahmen um 5,8% an. Darin spiegeln sich ungünstige Wechselkurseffekte in Höhe von 766 Mio € ebenso wider wie positive (Ent-)Konsolidierungseffekte in Höhe von 48 Mio €. Intern gerechnet nahmen die gesamten Beitragseinnahmen um 6,8% – oder 5 022 Mio € – auf 79 021 Mio € zu.

Die Beitragseinnahmen beliefen sich im deutschen Lebensversicherungsgeschäft auf 23 868 Mio €, dies entspricht einem intern gerechneten Rückgang von 9,0%, der größtenteils niedrigeren Einmalprämien aus unserem Geschäft mit kapitaleffizienten Produkten zuzuschreiben war. Im deutschen Krankenversicherungsgeschäft hingegen erhöhten sich die Bruttobeiträge auf 3 895 Mio €. Der Anstieg – um 4,1% intern gerechnet – war in erster Linie auf starke Neugeschäftsprämien bei Krankenvollversicherungen sowie auf Beitragsanpassungen zurückzuführen.

In den USA legten die Beitragseinnahmen auf 13 214 Mio € zu, was einem Anstieg von intern gerechnet 37,9% gleichkommt. Größtenteils war dies der höheren Nachfrage bei indexgebundenen Rentenprodukten und nichttraditionellen Variable-Annuity-Produkten geschuldet.

In Italien beliefen sich die gesamten Beitragseinnahmen auf 14 021 Mio €. Intern gerechnet wuchsen sie um 12,3%. Dies war in erster Linie höheren Einnahmen aus fondsgebundenen Produkten ohne Zinsgarantie zu verdanken.

In Frankreich stiegen die gesamten Beitragseinnahmen auf 7 783 Mio € bzw. intern gerechnet um 5,1%. Verantwortlich dafür zeichneten vor allem die höheren Einnahmen bei hybriden Produkten.

In der Region Asien-Pazifik erhöhten sich die gesamten Beitragseinnahmen auf 6 972 Mio €. Hauptursache für den Anstieg von intern gerechnet 15,7% war ein Absatz-Plus bei fondsgebundenen Produkten in Indonesien, Taiwan und den Philippinen.

Barwert der Neugeschäftsprämien5

Der Barwert der Neugeschäftsprämien (PVNBP) wuchs um 17 117 Mio € auf 82 565 Mio € an. Der größte Teil dieses Anstiegs war

2_Die gesamten Beitragseinnahmen enthalten die Bruttobeiträge aus dem Verkauf von Lebens- und Krankenversicherungspolicen sowie die Bruttoeinnahmen aus dem Verkauf fondsgebundener und anderer anlageorientierter Produkte in Übereinstimmung mit den statutarischen Bilanzierungsrichtlinien, die im Heimatland des Versicherers anzuwenden sind.

3_Stellt den Quotienten aus dem Jahresüberschuss und dem durchschnittlichen Eigenkapital ohne nicht realisierte Gewinne/Verluste aus festverzinslichen Wertpapieren, bereinigt um Shadow Accounting, zu Beginn und zum Ende der Periode, dar.

höheren Absatzvolumina bei indexgebundenen Rentenprodukten in den USA und der Anpassung geschlossener Versicherungsbestände in Italien und Frankreich zu verdanken. Weitere Beiträge leisteten die gestiegene Nachfrage nach fondsgebundenen Produkten in Italien und ein großer Rückversicherungsvertrag bei der Allianz Reinsurance. Diese positiven Effekte wurden durch geringere Absatzvolumina bei kapitaleffizienten Produkten im deutschen Lebensversicherungsgeschäft teilweise aufgezehrt.

Barwert der Neugeschäftsprämien (PVNBP) nach Geschäftszweigen

%
2021 2020 Delta
Renten- und Sparprodukte mit Garantien 12,2 13,6 -1,4
Risiko- und Krankenversicherungsprodukte 20,8 17,4 3,3
Fondsgebundene Produkte ohne Garantien 25,2 24,4 0,8
Kapitaleffiziente Produkte 41,9 44,6 -2,7
Summe 100,0 100,0 -

Operatives Ergebnis

Operatives Ergebnis nach Ergebnisquellen

Mio €

2021 2020 Delta
Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren 6 888 6 605 284
Marge aus Kapitalanlagen 4 440 4 194 246
Aufwendungen -7 999 -7 365 -635
Technische Marge 1 305 1 132 173
Auswirkung der Veränderung aktivierter
Abschlusskosten
377 -206 583
Operatives Ergebnis 5 011 4 359 652

Unser operatives Ergebnis stieg deutlich an. In erster Linie war dies auf den Absatz bei nichttraditionellen Variable-Annuity-Produkten mit höheren rückstellungsbasierten Verwaltungskostenzuschlägen zurückzuführen sowie auf verbesserte Margen aus Kapitalanlagen und einer Nachreservierung aus dem Jahr 2020 in den USA. Andere Faktoren waren höhere Verwaltungsgebühren für fondsgebundene Verträge in Italien, eine verbesserte Marge aus Kapitalanlagen in Frankreich und eine bessere technische Marge im deutschen Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft. Belastet wurde die positive Entwicklung durch die Abschreibung eines Bestandsführungssystems in den Benelux-Ländern. Abgesehen davon wurden höhere Abschlusskosten durch die Kapitalisierung aktivierter Abschlusskosten größtenteils kompensiert.

1_Weitere Informationen zu den Kennzahlen der Allianz Lebens- und Krankenversicherung finden sich unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss.

4_Im folgenden Abschnitt kommentieren wir die Entwicklung unserer Beitragseinnahmen intern gerechnet, das heißt bereinigt um Wechselkurs- und (Ent-)Konsolidierungseffekte, um die Informationen besser vergleichbar zu machen.

5_Barwert der Neugeschäftsprämien vor Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Anteile.

6_Das Ziel der Aufgliederung des operativen Ergebnisses nach Ergebnisquellen in der Lebens- und Krankenversicherung ist es, Entwicklungen in IFRS-Ergebnissen zu erklären. Dabei werden die zugrunde liegenden Werttreiber auf einer konsolidierten Basis für den Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung analysiert.

Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren1

Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren

Mio €
2021 2020 Delta
Beitragsbasierte
Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren
4 182 4 229 -47
Rückstellungsbasierte
Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren
1 826 1 655 171
Verwaltungsgebühren aus fondsgebundenen
Verträgen
880 721 159
Verwaltungskostenzuschläge und
Gebühren1
6 888 6 605 284
Beitragsbasierte
Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren
in % der gesamten Beitragseinnahmen
5,3 5,7 -0,4
Rückstellungsbasierte
Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren
in % der durchschnittlichen Rückstellungen1,2
0,3 0,3 0,0
Verwaltungsgebühren aus fondsgebundenen
Verträgen in % der durchschnittlichen
fondsgebundenen Rückstellungen2,3
0,5 0,5 0,1

1_Deckungsrückstellungen und fondsgebundene Rückstellungen.

2_Darstellung der Renditen ist zeitanteilig.

3_Verhältnis von fondsgebundenen Gebühren, ausgenommen den Asset-Management-Gebühren, zu fondsgebundenen Rückstellungen.

Marge aus Kapitalanlagen2

Marge aus Kapitalanlagen

Mio €
2021 2020 Delta
Zinserträge und ähnliche Erträge 19 569 18 022 1 546
Operative Erträge aus erfolgswirksam zum
Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und
-passiva (netto)
-2 088 33 -2 121
Operative realisierte Gewinne/Verluste
(netto)
7 461 8 687 -1 227
Zinsaufwendungen -417 -117 -300
Operative Wertminderung auf
Finanzanlagen (netto)
-986 -4 466 3 480
Aufwendungen für Finanzanlagen -1 993 -1 681 -311
Sonstige1 -1 507 -185 -1 321
Technischer Zins -8 992 -9 081 89

Marge aus Kapitalanlagen 4 440 4 194 246 Marge aus Kapitalanlagen in Basispunkten2,3 87 86 1

Versicherungsnehmer -6 607 -7 019 411

1_Die Position "Sonstige" beinhaltet einerseits das operative Ergebnis der operativen Einheiten, welche nicht in den Anwendungsbereich zur Berichterstattung nach Ergebnisquellen fallen, und andererseits unterschiedliche Definitionen im Vergleich zur Finanzberichterstattung, wie beispielsweise Zinsaufwendungen aus in Rückdeckung gegebenem Versicherungsgeschäft und Provisions- und Dienstleistungserträge und -aufwendungen exklusive Verwaltungsgebühren aus fondsgebundenen Verträgen.

2_Verhältnis von Marge aus Kapitalanlagen zu durchschnittlichen Deckungsrückstellungen zum Ende der aktuellen Periode und zum Ende der entsprechenden Vorperiode.

3_Darstellung der Renditen ist zeitanteilig.

Überschussbeteiligung der

Die beitragsbasierten Verwaltungskostenzuschläge gingen zurück. Hauptursache hierfür war eine höhere Überschussbeteiligung aufgrund des verbesserten Kostenergebnisses in unserem deutschen Lebensversicherungsgeschäft, das in diesem Posten ausgewiesen wird. Teilweise kompensiert wurde dieser Rückgang durch einen höheren Absatz bei unseren Risiko- und Krankenversicherungsprodukten in den USA und in Italien. Die rückstellungsbasierten Verwaltungskostenzuschläge nahmen zu, größtenteils wegen höherer Rückstellungen für kapitaleffiziente sowie Risiko- und Krankenversicherungsprodukte in den USA und gestiegener Rückstellungen in unserem deutschen Lebensversicherungsgeschäft. Gemessen an den Rückstellungen blieben die Verwaltungskostenzuschläge stabil. Die Verwaltungsgebühren aus fondsgebundenen Verträgen nahmen auch zu, eine Folge des höheren verwalteten Vermögens und angestiegener erfolgsabhängiger Provisionen, vor allem in Italien.

Unsere Marge aus Kapitalanlagen erhöhte sich im Jahr 2021. In den USA verbuchten wir positive Entwicklungen aufgrund einer verbesserten Marge sowie höherer Volumina und gestiegener realisierter Gewinne bei unseren nichttraditionellen Variable-Annuity-Produkten. Zum Teil hatte hier unser Geschäft mit indexgebundenen Rentenprodukten einen gegenläufigen Effekt. In Frankreich profitierten wir von niedrigeren Wertminderungen, höheren Gewinnen aus Wechselkurseffekten und höheren Zinserträgen. Die Region Asien-Pazifik leistete infolge der Veräußerung einer Beteiligung und höherer Realisierungen einen positiven Beitrag.

1_Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren umfassen beitrags- und rückstellungsbasierte Verwaltungskostenzuschläge und Gebühren, Verwaltungsgebühren aus fondsgebundenen Verträgen sowie die Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer an den Aufwendungen.

2_Die Marge aus Kapitalanlagen ist definiert als IFRS-Kapitalanlageergebnis, bereinigt um Aufwendungen (abzüglich Zinszuführungen zu IFRS-Rückstellungen) sowie um die Überschussbeteiligung der

Aufwendungen1

Aufwendungen

Mio €

2021 2020 Delta
Abschlussaufwendungen und Provisionen -5 864 -5 458 -407
Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen -2 135 -1 907 -228
Aufwendungen -7 999 -7 365 -635
Abschlussaufwendungen und Provisionen in
% des Barwertes der Neugeschäftsprämien1
-7,1 -8,3 1,2
Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen in

% der durchschnittlichen Rückstellungen2,3 -0,3 -0,3 0,0

1_Barwert der Neugeschäftsprämien vor Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Anteile. 2_Deckungsrückstellungen und fondsgebundene Rückstellungen.

3_Darstellung der Renditen ist zeitanteilig.

Aufgrund höherer Absatzvolumina kam es bei den Abschlussaufwendungen und Provisionen zu einem Anstieg, vor allem bei nichttraditionellen Variable-Annuity-Produkten und den indexgebundenen Rentenprodukten in den USA. Auch in Frankreich stiegen die Kosten infolge einer Policenumtauschaktion und in spezifischen Vertriebskanälen. Zum Teil ausgeglichen wurde dies durch geringere Absatzvolumina bei unseren kapitaleffizienten Produkten im deutschen Lebensversicherungsgeschäft. Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen nahmen im Zusammenhang mit der Abschreibung eines Bestandsführungssystems in den Benelux-Ländern sowie infolge höherer Restrukturierungs- und IT-Kosten in Deutschland zu. Hinzu kam hier eine Umgliederung von Abschluss- hin zu Verwaltungsaufwendungen.

Technische Marge2

Unsere technische Marge nahm zu, was insbesondere an höheren Stornogewinnen und höheren Erträgen aus der Rückversicherung im US-Geschäft lag. Die Auflösung von Rückstellungen für pandemiebedingte Schadenrückstellungen in Deutschland förderten den Margenanstieg ebenfalls. Höhere Schäden in der Region Asien-Pazifik, insbesondere in Indonesien, machten diese positive Entwicklung jedoch in Teilen zunichte.

Auswirkungen der Veränderung aktivierter Abschlusskosten3

Auswirkungen der Veränderung aktivierter Abschlusskosten

Mio €
2021 2020 Delta
Aktivierung von Abschlusskosten 2 139 1 745 394
Planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibung von aktivierten
Abschlusskosten
-1 762 -1 951 189
Auswirkung der Veränderung
aktivierter Abschlusskosten
377 -206 583

Die Auswirkungen der Veränderung aktivierter Abschlusskosten kehrten sich mit einem hohen Ergebnis ins Plus. Zuzuschreiben war dies hauptsächlich unserem US-Geschäft, wo sich eine höhere Kapitalisierung aufgrund einer gestiegenen Nachfrage nach indexgebundenen Rentenprodukten und ein höherer Absatz im nichttraditionellen Variable-Annuity-Geschäft in diesem Jahr positiv auswirkten. Weitere Faktoren waren der stärkere Verkauf von fondsgebundenen Produkten in Taiwan und Indonesien sowie höhere kapitalisierbare Kosten in Frankreich. Die Abschreibungen gingen infolge einer Nachreservierung im Pflegeversicherungsgeschäft aus dem Jahr 2020 sowie positiver Parameteranpassungen sowohl in unserem Geschäft mit indexgebundenen Rentenprodukten als auch bei unseren Variable-Annuities in den USA zurück.

Operatives Ergebnis nach Geschäftszweigen

Mio €

2021 2020 Delta
Renten- und Sparprodukte mit Garantien 2 071 2 003 68
Risiko- und Krankenversicherungsprodukte 910 781 129
Fondsgebundene Produkte ohne Garantien 578 488 90
Kapitaleffiziente Produkte 1 452 1 087 364
Operatives Ergebnis 5 011 4 359 652

Der Anstieg des operativen Ergebnisses in unserem Geschäftszweig der Renten- und Sparprodukte mit Zinsgarantien war in erster Linie auf die Entwicklung in Frankreich zurückzuführen, wo eine verbesserte Marge aus Kapitalanlagen insbesondere höheren Kapitalerträgen zu verdanken war. Ein weiterer wesentlicher Faktor war die Veräußerung unserer Beteiligung in Thailand. Die positive Entwicklung wurde durch die Abschreibung eines Bestandsführungssystems in den Benelux-Ländern teilweise belastet. Das operative Ergebnis im Geschäftszweig Risiko- und Krankenversicherungsprodukte nahm zu. Ausschlaggebend waren unter anderem die Nachreservierung in unserem US-Pflegeversicherungsgeschäft aus dem Jahr 2020 sowie aufgelöste Rückstellungen und eine verbesserte Marge aus Kapitalanlagen im deutschen Krankenversicherungsgeschäft. Eine niedrigere technische Marge in Indonesien zehrte diese Entwicklung zum Teil auf. Das mit fondsgebundenen Produkten ohne Zinsgarantie erzielte operative Ergebnis legte zu, was überwiegend auf den Anstieg der Verwaltungsgebühren aus fondsgebundenen Verträgen in Italien zurückzuführen war. Das gestiegene operative Ergebnis im Geschäft mit kapitaleffizienten Produkten war vor allem unserem nichttraditionellen Variable-Annuity-Geschäft in den USA mit einer verbesserten technischen Marge sowie einer höheren Marge aus Kapitalanlagen und höheren rückstellungsbasierten Verwaltungskostenzuschlägen geschuldet. Einen weiteren positiven Beitrag lieferte das Wachstum in unserem deutschen Lebensversicherungsgeschäft.

1_Aufwendungen umfassen Abschlussaufwendungen und Provisionen (ausgenommen Provisionsrückforderungen, welche der technischen Marge zugeordnet sind) sowie Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen.

2_Die technische Marge umfasst das Risikoergebnis (Risikoprämie abzüglich rückstellungsübersteigender Vorteile nach Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer), das Stornoergebnis (Rückkaufkosten und Provisionsrückforderungen) und das Rückversicherungsergebnis.

3_Die Auswirkung der Veränderung aktivierter Abschlusskosten beinhaltet Effekte aus der Veränderung der aktivierten Abschlusskosten, der Rückstellungen nicht verdienter Beiträge (URR) und der Abschreibungen auf den Wert des neu dazu erworbenen Geschäfts (VOBA). Sie stellt die Nettoauswirkung der Aktivierung und Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten und vorgelagerten Kostenzuschläge auf das operative Ergebnis dar und weicht daher von den Werten der IFRS-Finanzberichterstattung ab.

Jahresüberschuss

Unser Jahresüberschuss stieg um 404 Mio €, was hauptsächlich dem höheren operativen Ergebnis im Berichtsjahr zuzuschreiben war. Das nichtoperative Ergebnis sank, überwiegend aufgrund von niedrigeren realisierten Gewinnen. Im Jahr 2020 war durch den Verkauf von Allianz Popular S.L. in Spanien und aufgrund des Verkaufs von Fremdkapitalanlagen in Frankreich noch ein hoher Wert erwirtschaftet worden. Andererseits wirkten sich das nichtoperative Ergebnis (0.4 Mrd €) aus einer Rückversicherungstransaktion in unserem US-Geschäft mit indexgebundenen Rentenprodukten sowie die Auswirkungen der Hyperinflation im Libanon positiv auf das nichtoperative Ergebnis aus.

Eigenkapitalrendite

Unsere Eigenkapitalrendite erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte leicht auf 13,0%.

ASSET MANAGEMENT

Kennzahlen Asset Management123

2021 2020 Delta
Operative Erträge Mio € 8 396 7 347 1 049
Operatives Ergebnis Mio € 3 489 2 853 636
Cost-Income Ratio2 % 58,4 61,2 -2,7 %-P
Jahresüberschuss / (-fehlbetrag) Mio € -191 1 973 -2 164
Gesamtes verwaltetes Vermögen
zum 31. Dezember
Mrd € 2 609 2 389 220
davon: für Dritte verwaltetes Vermögen zum
31. Dezember
Mrd € 1 966 1 712 255

Verwaltetes Vermögen

Zusammensetzung des gesamten verwalteten Vermögens

Mrd €
Art der Anlageklasse 31.12.2021 31.12.2020 Delta
Anleihen 1 929 1 848 81
Aktien 229 181 48
Mischfonds1 220 178 42
Alternative Anlageklassen 230 182 49
Summe 2 609 2 389 220

1_Mischfonds sind eine Kombination aus verschiedenen Anlageklassen (zum Beispiel Anleihen, Aktien, Barvermögen und Immobilien), die für Investitionen genutzt werden können. Mischfonds erhöhen die Diversifikation eines Portfolios, weil ein größerer Anlagespielraum vorhanden ist.

Die Nettomittelzuflüsse3 aus dem gesamten verwalteten Vermögen beliefen sich 2021 auf 108,3 (2020: 41,4) Mrd €, wobei 110,1 Mrd € auf das für Dritte verwaltete Vermögen entfielen (2020: 32,8 Mrd €). Die Nettomittelzuflüsse des Berichtsjahres waren sowohl PIMCO (57,7 Mrd € insgesamt und 64,6 Mrd € aus dem für Dritte verwalteten Vermögen) als auch AllianzGI zuzuschreiben (50,6 Mrd € insgesamt und 45,5 Mrd € aus dem für Dritte verwalteten Vermögen).

Die insgesamt positiven Effekte aufgrund von Kursveränderungen und Dividenden4 machten 19,2 Mrd € aus. Davon stammten positive 40,4 Mrd € von AllianzGI und betrafen hauptsächlich Aktien; PIMCO hingegen verzeichnete negative Effekte in Höhe von 21,2 Mrd € aus Anleihen, während sich alle anderen Anlageklassen positiv entwickelten.

Negative Effekte aus Konsolidierung, Entkonsolidierung und sonstigen Anpassungen reduzierten das gesamte verwaltete Vermögen um 11,0 Mrd €. Diese Summe besteht überwiegend aus dem für Dritte verwalteten Vermögen in Höhe von 6,5 Mrd €, das im ersten Quartal 2021 von AllianzGI zum neuen strategischen Partner Virtus Investment Advisors transferiert wurde.

Günstige Wechselkurseffekte beliefen sich auf 103,4 Mrd € und stammten vor allem aus dem von PIMCO verwalteten Vermögen.

Für Dritte verwaltetes Vermögen

31.12.2021 31.12.2020 Delta
Für Dritte verwaltetes
Vermögen
Mrd € 1 966 1 712 14,9%
Aufgeteilt nach
Geschäftseinheiten
PIMCO % 76,8 78,1 -1,3 %-P
AllianzGI % 23,2 21,9 1,3 %-P
Aufgeteilt nach
Anlageklassen
Anleihen % 75,4 78,3 -3,0 %-P
Aktien % 10,4 9,5 0,9 %-P
Mischfonds % 10,5 9,4 1,1 %-P
Alternative Anlageklassen % 3,7 2,7 1,0 %-P
Aufgeteilt nach
Investmentvehikeln1
Publikumsfonds % 58,5 57,9 0,5 %-P
Direktmandate % 41,5 42,1 -0,5 %-P
Regionale Verteilung2
Amerika % 55,5 54,8 0,8 %-P
Europa % 32,4 32,8 -0,4 %-P
Asien-Pazifik % 12,1 12,4 -0,4 %-P
Gesamte dreijährige rollierende
Anlageperformance über
Benchmark3
% 91 79 12 %-P

1_Publikumsfonds sind Investmentvehikel (in den USA Investmentgesellschaften, die unter den "US Code" fallen; in Deutschland Fonds, die unter die "Standard-Anlagerichtlinien des Fonds" im Investmentgesetz fallen), bei denen Gelder der einzelnen Anleger gebündelt in einem Sondervermögen durch einen Fondsmanager angelegt werden. Direktmandate sind Investmentvehikel, bei denen das Vermögen eines einzelnen Investors durch den Vermögensverwalter bzw. Fondsmanager angelegt wird (zum Beispiel öffentliche oder private Körperschaften, vermögende Privatkunden und Firmenkunden).

2_Ausschlaggebend ist der Sitz der Vermögensverwaltungsgesellschaft.

3_Die dreijährige rollierende Anlageperformance über Benchmark basiert auf einem mandatbasierten und volumengewichteten dreijährigen Anlageerfolg aller Drittgelder, die von Portfoliomanagementeinheiten der Allianz Asset Management verwaltet werden. Für Direktmandate und Publikumsfonds wird der (auf Basis der Schlusskurse bewertete) Anlageerfolg vor Abzug von Kosten mit dem Anlageerfolg der jeweiligen Benchmark, basierend auf unterschiedlichen Metriken, verglichen. Bei einigen Publikumsfonds wird der um Gebühren verminderte Anlageerfolg mit dem Anlageerfolg des Medians der zugehörigen Morningstar Peer Group verglichen (eine Positionierung im ersten und zweiten Quartil entspricht einer Outperformance).

Die gesamte dreijährige rollierende Anlageperformance über Benchmark hat sich nach den durch COVID-19 ausgelösten erheblichen Marktverwerfungen signifikant verbessert und liegt nun auf sehr hohem Niveau.

1_Weitere Informationen zu den Zahlen unseres Asset Managements finden sich unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss.

2_Verhältnis von operativen Aufwendungen zu operativen Erträgen.

3_Nettomittelflüsse umfassen die Summe aus Neukundengeldern, zusätzlichen Anlagen von Bestandskunden inklusive der Wiederanlage von Dividendenausschüttungen, Abflüsse von Kundengeldern sowie Ausschüttungen von Zinsen und Dividenden, die nicht wieder angelegt werden.

4_Kursveränderungen und Dividenden umfassen die Veränderung der Bewertung der Vermögensgegenstände aufgrund geänderter Marktpreise (Kurse) sowie laufende Zins- und Dividendeneinnahmen des Sondervermögens und Ausschüttungen an die Anleger der Publikumsfonds und geschlossenen Fonds.

Operative Erträge

Unsere operativen Erträge stiegen nominal um 14,3 %. Diese Entwicklung war bedingt durch höheres durchschnittliches für Dritte verwaltetes Vermögen sowohl bei PIMCO als auch bei AllianzGI; hier verzeichneten wir starke Nettomittelzuflüsse, günstige Wechselkurseffekte sowie insgesamt positive Markteffekte. Intern gerechnet1 nahmen die operativen Erträge um 15,9 % zu.

Nach einem herausfordernden Geschäftsumfeld in 2020 verbuchten wir – hauptsächlich bei PIMCO – höhere erfolgsabhängige Provisionen.

Der sonstige Provisionsüberschuss stieg an; Ursache war das höhere durchschnittliche für Dritte verwaltete Vermögen.

Operatives Ergebnis

Unser operatives Ergebnis nahm nominal um 22,3 % zu. Dieser Zuwachs war steigenden operativen Erträgen zu verdanken, die die höheren operativen Aufwendungen bei weitem übertrafen. Auf interner Basis gerechnet1 legte das operative Ergebnis um 24,5 % zu – hauptsächlich eine Folge des höheren durchschnittlichen für Dritte verwalteten Vermögens.

Der nominale Anstieg der Verwaltungsaufwendungen war durch PIMCO getrieben, wo eine gute Geschäftsentwicklung zu einem höheren Personalaufwand führte. Auch AllianzGI trug zu diesem Anstieg mit einem geringeren Anteil aufgrund von Investitionen in das Geschäftswachstum bei.

Unsere Cost-Income Ratio ging zurück, da der Anstieg der operativen Erträge im Vorjahresvergleich über dem Anstieg der operativen Aufwendungen lag.

Informationen zum Geschäftsbereich Asset Management Mio €

2021 2020 Delta
Erfolgsabhängige Provisionen 633 402 232
Sonstiger Provisionsüberschuss 7 770 6 956 814
Sonstige operative Erträge -7 -11 3
Operative Erträge 8 396 7 347 1 049
Verwaltungsaufwendungen (netto) ohne
akquisitionsbedingte Aufwendungen
-4 906 -4 494 -413
Operative Aufwendungen -4 906 -4 494 -413
Operatives Ergebnis 3 489 2 853 636

Jahresüberschuss

Der Rückgang unseres Jahresüberschusses auf einen Verlust in Höhe von 191 Mio € war auf eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Structured Alpha2 zurückzuführen.

CORPORATE UND SONSTIGES

Kennzahlen Corporate und Sonstiges1

Mio €
2021 2020 Delta
Operative Erträge 3 341 2 969 372
Operative Aufwendungen -4 113 -3 800 -313
Operatives Ergebnis -772 -831 59
Jahresfehlbetrag -964 -1 216 252

Ergebnisübersicht

Unser operatives Ergebnis verbesserte sich im Jahr 2021. Zurückzuführen war dies auf einen Anstieg des operativen Kapitalanlageergebnisses gegenüber dem Vorjahr. Die Verwaltungsaufwendungen blieben nahezu unverändert.

Unser Jahresfehlbetrag nahm beträchtlich ab, was hauptsächlich auf ein deutlich höheres nichtoperatives Kapitalanlageergebnis sowie auf die Verbesserung unseres operativen Ergebnisses zurückzuführen war. Ein niedrigeres Ertragsteuerergebnis hatte jedoch einen teilweise ausgleichenden Effekt.

1_Weitere Informationen zu den Zahlen von Corporate und Sonstiges finden sich unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss.

AUSBLICK 2022

Überblick:Vergleich von Prognose und tatsächlichem Ergebnis 20211

Ergebnisse 2021 im Vergleich zum Ausblick für 2021

Prognose für 2021 aus dem Geschäftsbericht 2020 Ergebnisse 2021
Allianz Konzern Operatives Ergebnis von 12,0 Mrd €, plus oder minus 1 Mrd €. Das operative Ergebnis lag bei 13,4 Mrd € und damit über dem oberen Ende unseres Prognosebereichs.
Schutz des Aktionärswerts bei gleichzeitiger Erzielung attraktiver
Renditen und Dividenden.
Die Eigenkapitalrendite (RoE)1 belief sich auf 10,6 %(2020: 11,4) % und beinhaltete negative Auswirkungen
in Höhe von 4,2 %-P für eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Structured Alpha.
Wir schlagen eine Dividende von 10,80 (2020: 9,60) € je Aktie vor, was einem Anstieg von 12,5 % im
Vergleich zu 2020 entspricht. Im Rahmen unserer Leitlinie, auf flexibler Basis Kapital an die Aktionärinnen
und Aktionäre zurückzugeben, führte die Allianz SE im Jahr 2021 ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von
750 Mio € durch.
Selektives profitables Wachstum. Unser gesamter Umsatz stieg im Vergleich zu 2020 intern gerechnet um 6,1%. Alle Segmente trugen zum
Wachstum im Jahr 2021 bei.
Schaden
und Unfall
versicherung
Das Umsatzwachstum liegt bei bis zu 6 %; wovon 1 % unserer
Akquisition in Spanien zuzuschreiben sein wird.
Der gesamte Umsatz stieg um 5% an. Der interne Zuwachs um 4,1% war vor allem auf Allianz Partners
zurückzuführen und resultierte aus der Erholung von den COVID-19-Belastungen.
Operatives Ergebnis von 5,6 Mrd €, plus oder minus 10 %. Das operative Ergebnis von 5,7 Mrd € lag komfortabel innerhalb unseres Zielkorridors, trotz der
Belastungen durch Naturkatastrophen, die über historischen Schadenerfahrungen lagen und die unser
versicherungstechnisches Ergebnis beeinträchtigten.
Combined Ratio von rund 93 %. Die Combined Ratio betrug 93,8% und verfehlte somit den Zielwert. Unsere auf das Schadenjahr bezogene
Schadenquote wurde stark von Naturkatastrophen belastet; diese Entwicklung wurde durch ein höheres
Abwicklungsergebnis und eine durchgehend starke, sogar leicht verbesserte Kostenquote kompensiert.
Anhaltender Druck auf das operative Kapitalanlageergebnis
(netto) aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds für
Reinvestitionen.
Das operative Kapitalanlageergebnis (netto) stieg leicht, vor allem aufgrund von höheren Zins- und
ähnlichen Erträgen.
Lebens
und Kranken
versicherung
Weiterhin Schwerpunkt auf rentablem Wachstum; Ausbau
kapitaleffizienter Produkte; Expansion in neue Märkte. Wir
rechnen mit einem Umsatz von 67,0 Mrd € bis 73,0 Mrd €.
Die Umsätze in Höhe von 78,3 Mrd € lagen oberhalb der prognostizierten Bandbreite. Stärkere Verkäufe in
den USA und ein günstiges Momentum im Bereich fondsgebundener Produkte in Italien wurden nur
teilweise kompensiert durch ein niedrigeres Wachstum kapitaleffizienter Produkte in Deutschland.
Operatives Ergebnis von 4,4 Mrd €, plus oder minus 10 %. Mit 5,0 Mrd € lag unser operatives Ergebnis oberhalb des Zielkorridors. Zurückzuführen war dies auf
Zuwächse in den USA und einer starken Leistung im Bereich fondsgebundener Produkte in Italien.
RoE2 zwischen 10,0% und 13,0%. Unser RoE2 von 13,0% lag am oberen Ende unseres Prognosebereichs.
Kapitalanlageergebnis unter Druck aufgrund niedriger Zinsen und
anhaltender Volatilität an den Kapitalmärkten.
Das operative Kapitalanlageergebnis erreichte 21,5 Mrd €. Grund waren niedrigere Wertminderungen und
höhere Zins- und ähnliche Erträge, die durch ein niedrigeres Handelsergebnis sowie niedrigere realisierte
Gewinne teilweise kompensiert wurden.
Asset Management Moderater Anstieg des verwalteten Vermögens aufgrund von
leicht positiven Marktrenditen verbunden mit Nettomittelzuflüssen
aus dem für Dritte verwalteten Vermögen bei PIMCO und
AllianzGI.
Das gesamte verwaltete Vermögen stieg um 9,2 %. Ausschlaggebend hierfür waren sehr starke
Nettomittelzuflüsse Dritter in Höhe von 110 Mrd €, positive Währungseffekte in Höhe von 103 Mrd € und
ein moderates Marktwachstum in Höhe von 19 Mrd €.
Operatives Ergebnis von 2,8 Mrd €, plus oder minus 10 %. Das operative Ergebnis belief sich auf 3,5 Mrd €. Hauptursache waren höhere Provisionsüberschüsse
aus dem verwalteten Vermögen, die das starke Wachstum des verwalteten Vermögens
widerspiegelten.
Cost-Income Ratio von rund 62%. Unsere Cost-Income Ratio lag mit 58,4% deutlich unter 62%.
1_Stellt den Quotienten aus dem auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss und dem durchschnittlichen Eigenkapital zu Beginn und zum Ende der Periode dar. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss ist um saldierte

1_Stellt den Quotienten aus dem auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss und dem durchschnittlichen Eigenkapital zu Beginn und zum Ende der Periode dar. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss ist um saldierte Finanzaufwendungen für im Eigenkapital ausgewiesene nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit bereinigt. Vom durchschnittlichen Eigenkapital sind im Eigenkapital ausgewiesene nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit und nicht realisierte Gewinne/Verluste aus festverzinslichen Wertpapieren, bereinigt um Shadow Accounting, abgezogen.

2_Stellt den Quotienten aus dem Jahresüberschuss und dem durchschnittlichen Eigenkapital ohne nicht realisierte Gewinne/Verluste aus festverzinslichen Wertpapieren, bereinigt um Shadow Accounting, zu Beginn und zum Ende der Periode dar.

Wirtschaftlicher1 Ausblick2

Die weltwirtschaftliche Erholung nach der COVID-19-Krise wird sich 2022 fortsetzen. Allerdings wird sie insgesamt an Schwung verlieren und zudem auch recht uneinheitlich verlaufen, nicht zuletzt infolge des unterschiedlichen Impftempos in den verschiedenen Ländern und Regionen. Die Kluft zwischen den Industrie- und Schwellenländern dürfte damit weiter zunehmen. Insgesamt gehen wir für 2022 von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 4,1% aus. Während die USA und die Eurozone um voraussichtlich 3,9% bzw. 4,1% zulegen werden, wird sich das Wachstum in China wohl auf 5,2% abkühlen und damit die niedrigste Rate in mehr als 30 Jahren erzielen, mit Ausnahme des Jahres 2020, als die Wirtschaft wegen COVID-19 einbrach.

Lieferengpässe und Teilemangel dürften Produktion und Preise auch weiterhin belasten. Erst in der zweiten Jahreshälfte ist hier mit Besserung zu rechnen. Angesichts der anhaltenden Inflation dürften viele Notenbanken ihre expansive Geldpolitik zurückschrauben; in den USA – nicht aber im Euroraum – ist mit ersten Zinserhöhungen zu rechnen. Auch wenn die Finanzierungsbedingungen insgesamt noch großzügig bleiben, wird angenommen, dass die Volatilität an den Aktienmärkten in 2022 zunimmt. Auch in die Anleihenmärkte dürfte mehr Bewegung kommen; es ist sowohl mit einem schwachen Anstieg der Zinsen als auch mit einer leichten Ausweitung der Spreads zu rechnen. Zudem wird erwartet, dass das unterschiedliche Vorgehen der Notenbanken die internationalen Kapitalflüsse und Wechselkurse beeinflussen wird.

1_Detaillierte Informationen zum vorjährigen Ausblick für 2021 finden sich im Geschäftsbericht 2020 ab Seite 78.

2_Die Angaben zum "Wirtschaftlichen Ausblick", zum "Ausblick für die Versicherungsbranche" sowie zum "Ausblick für die Asset-Management-Branche" basieren auf unseren eigenen Marktschätzungen.

Beim vorliegenden Ausblick überwiegen die Abwärtsrisiken. An erster Stelle ist hier die COVID-19-Pandemie selbst zu nennen, die noch keineswegs vorbei ist: Die fehlende Herdenimmunität – vor allem in den ärmeren Ländern – kann jederzeit zu neuen Varianten und Ansteckungswellen führen. Darüber hinaus steht die Wirtschaftspolitik vor dem schwierigen Balanceakt, den Übergang in eine "post-pandemische" Welt reibungslos, das heißt ohne große Marktverwerfungen zu managen; dies betrifft sowohl die Normalisierung der Geldpolitik als auch das Zurückfahren der fiskalischen Krisenhilfen. Zudem erscheint der soziale Friede nach zwei COVID-19-Pandemiejahren mit ihrer ungleichen Lastenverteilung zwischen den Bevölkerungsgruppen in vielen Ländern zunehmend brüchig. Zu guter Letzt haben auch die geopolitischen Spannungen auf breiter Front weiter zugenommen.

Ausblick für die Versicherungsbranche

Der globale Versicherungsmarkt dürfte sich 2022 insgesamt positiv entwickeln. Im Wesentlichen wirken dabei dieselben Antriebskräfte wie im vorangegangenen Jahr: die weitere wirtschaftliche Erholung (vor allem in den Industrieländern), das erhöhte Risikobewusstsein von Haushalten und Unternehmen sowie steigende Preise, insbesondere im Firmenkundengeschäft. Gleichzeitig bleibt das Investitionsumfeld aufgrund der stärkeren Marktbewegungen sehr herausfordernd, auch wenn der erwartete leichte Zinsanstieg den ersten Schritt aus dem tiefen Zinstal und damit eine Verbesserung bei den Kapitalerträgen signalisieren könnte.

Auch 2022 wird im Zeichen einer immer schnelleren Digitalisierung stehen, mit dem Ziel, Prozesse zu vereinfachen und zu skalieren sowie den Kunden einfache, schnelle und intuitiv verständliche Lösungen anbieten zu können. Im Kontext der Nachhaltigkeit werden soziale Aspekte eine wachsende Rolle spielen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund zunehmender Ungleichheit durch die COVID-19-Krise. Der Versicherungsindustrie bietet dies die Chance, sich als Partner für die Stärkung gesellschaftlicher Resilienz zu profilieren. Gleichzeitig gilt es, mögliche Reputationsrisiken stärker zu berücksichtigen, die sich aus den wachsenden sozialen, politischen und kulturellen Ansprüchen an Unternehmen im Allgemeinen und Versicherungsunternehmen im Besonderen ergeben.

Im Schaden- und Unfallversicherungssektor wird sich das Prämienwachstum wohl etwas unterhalb des Vorjahresniveaus fortsetzen. Das Firmenkundengeschäft dürfte weiter von steigenden Preisen profitieren, wenn auch in geringerem Maße. Anlageerträge könnten leicht zulegen, wobei die Finanzmarktrisiken jedoch nicht unterschätzt werden dürfen. Die allmähliche Rückkehr zur Normalität lässt auch die Schadenentwicklung wieder an das Vorkrisenniveau anknüpfen, vor allem in der Kraftfahrzeugsparte.

Auch im Lebensversicherungssektor werden sich die Prämieneinnahmen 2022 wohl weiter erholen; das starke Wachstum des Vorjahres dürfte allerdings nicht mehr erreicht werden. Nach wie vor dürfte die Entwicklung vom stärkeren Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Risikoabsicherung und von den erhöhten Ersparnissen nach der COVID-19-Krise profitieren. Auch der zu erwartende leichte Zinsanstieg könnte sich positiv auf die Nachfrage nach Sparprodukten auswirken. Die Profitabilität sollte sich ebenfalls verbessern. Dafür sprechen zum einen die – wenn auch geringe – Verbesserung bei Anlageerträgen, zum anderen der erwartete Rückgang der Übersterblichkeit dank der erfolgreichen Impfkampagne.

Ausblick für die Asset-Management-Branche

Anhaltende Unterbrechungen in den Lieferketten und eine höhere Inflationsrate weltweit haben zu mehr Vorsicht unter den Anlegern geführt. Wie bereits beschrieben, ist im Jahr 2022 mit einer hohen Volatilität zu rechnen und die Vermögensverwaltungsbranche wird sich in einem komplexen Umfeld zurechtfinden müssen.

Die Rentabilität der Vermögensverwaltungsbranche dürfte außerdem von folgenden Faktoren weiterhin beeinflusst werden: den anhaltenden Mittelzuflüssen in passive Anlageprodukte, dem Druck auf die Margen bei traditionellen aktiven Anlagen sowie verschärfte aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Meldepflichten. Angesichts dieser Entwicklungen gehen wir davon aus, dass sich der Trend zur Branchenkonsolidierung, verbunden mit einem zunehmenden Kostenbewusstsein, fortsetzen wird. Allerdings sehen wir im Bereich der aktiven Vermögensverwaltung durchaus auch beträchtliche Chancen, insbesondere bei alternativen und ESG-Anlagestrategien (Environment, Social, Governance). Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass digitale Kanäle, wie zum Beispiel Robo-Advisory-Plattformen, weiter an Bedeutung zunehmen werden. Insgesamt gehen wir von einem anhaltenden nominalen Wachstum in der Vermögensverwaltungsbranche aus, wobei der Fokus auf effizienten Abläufen und soliden Anlageergebnissen liegen dürfte.

Überblick: Ausblick und Annahmen 2022 für den Allianz Konzern

Ausblick 2022
ALLIANZ KONZERN Operatives Ergebnis von 13,4 Mrd €, plus oder minus 1 Mrd €.
Schutz des Aktionärswerts bei gleichzeitiger Erzielung attraktiver
Renditen und Dividenden.
Selektives profitables Wachstum.
SCHADEN- UND
UNFALLVERSICHERUNG
Das Umsatzwachstum liegt bei 3 % bis 5 %, wovon 1 % unserer
Akquisition von Aviva in Italien und Polen zuzuschreiben sein wird.
Operatives Ergebnis von 6,0 Mrd €, plus oder minus 10 %.
Combined-Ratio von rund 93 %.
Anhaltender Druck auf das operative Kapitalanlageergebnis (netto)
aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds für Reinvestitionen.
LEBENS- UND KRANKEN
VERSICHERUNG
Weiterhin Schwerpunkt auf rentablem Wachstum; Ausbau
kapitaleffizienter Produkte; Expansion in neue Märkte. Wir rechnen
mit einem Umsatz von 70,0 Mrd € bis 80,0 Mrd €.
Operatives Ergebnis von 4,8 Mrd €, plus oder minus 10 %.
RoE zwischen 10,0 % und 13,0 %.
Kapitalanlageergebnis unter Druck aufgrund niedriger Zinsen und
anhaltender Volatilität an den Kapitalmärkten.
ASSET MANAGEMENT Moderater Anstieg des verwalteten Vermögens; aufgrund von leicht
positiven Marktrenditen verbunden mit Nettomittelzuflüssen aus dem
für Dritte verwalteten Vermögen bei PIMCO und AllianzGI.
Operatives Ergebnis von 3,4 Mrd €, plus oder minus 10 %.
Cost-Income Ratio von rund 60 %.

Unser Ausblick setzt voraus, dass es zu keinen wesentlichen Abweichungen von unseren zugrunde liegenden Annahmen kommt – insbesondere den nachstehenden:

  • − Die Weltwirtschaft erholt sich weiter.
  • − Die Zinsen verharren auf dem aktuellen Niveau.
    • − Ein Zinsanstieg oder -rückgang um 100 Basispunkte hat auf das erwartete operative Ergebnis im ersten Jahr nach der Zinsänderung keinen wesentlichen Effekt.
  • − Es kommt zu keinen wesentlichen Verwerfungen an den Kapitalmärkten.
  • − Es werden keine drastischen finanzpolitischen oder regulatorischen Eingriffe vorgenommen. Es gibt keine Auswirkungen von größeren Rechtsstreitigkeiten.
  • − Die Schäden aus Naturkatastrophen liegen auf dem erwartbaren Durchschnittsniveau.
  • − Der durchschnittliche Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro beläuft sich auf 1,19.
    • − Eine Abwertung oder Aufwertung des US-Dollars um 10 % gegenüber unserer Annahme zum Euro-Wechselkurs von 1,19 hätte einen negativen bzw. positiven Effekt von etwa 0,5 Mrd € auf unser operatives Ergebnis.

Weitere Informationen zu unseren Zielen für den Zeitraum 2022 bis 2024 finden Sie im Abschnitt "Unsere Geschäftsziele" im "Risiko -und Chancenbericht".

Beurteilung der erwarteten Umsätze und Ertragslage 2022 durch den Vorstand

Unser Umsatz belief sich 2021 auf insgesamt 148,5 Mrd €. Dies entspricht einem Zuwachs zu 2020 von nominal 5,7 % und intern gerechnet1 von 6,1 %. Für 2022 gehen wir von einem moderaten Wachstum aus. Dabei dürfte der Umsatz in der Schaden- und Unfallversicherung wachsen und im Asset Management moderat ansteigen, während er im Bereich Lebens- und Krankenversicherung aufgrund unserer selektiven Ausrichtung auf profitables Wachstum wohl recht stabil ausfallen wird.

2021 betrug unser operatives Ergebnis 13,4 Mrd €. Für 2022 gehen wir von einer starken Performance in allen unseren Geschäftsbereichen aus und rechnen mit einem operativen Ergebnis von 13,4 Mrd €, plus oder minus 1,0 Mrd €.

Der auf Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss betrug im Berichtsjahr 6,6 Mrd €. Unserer bisherigen Veröffentlichungspraxis folgend, vor allem aber angesichts der Sensitivität unseres nichtoperativen Ergebnisses gegenüber Entwicklungen am Kapitalmarkt, geben wir keine genauen Prognosen zur Entwicklung unseres Jahresüberschusses ab. Da wir keine einschneidenden Verwerfungen am Kapitalmarkt erwarten, sollte der Jahresüberschuss 2022 höher ausfallen, was wiederum unsere Dividendenpolitik unterstützen wird. Im Hinblick auf die aktuellen Unsicherheiten im Zusammenhang mit den laufenden Verfahren bezüglich den Structured Alpha Fonds verweisen wir auf die Angabe 37 im Anhang zum Konzernabschluss.

Für 2022 gehen wir von einem Umsatzwachstum in Höhe von 3 bis 5 % (2021: 5 %) in diesem Geschäftsbereich aus, wovon 1 % wohl auf unsere Akquisition von Aviva in Italien und Polen zurückzuführen sein wird. Positive Preis- und Volumeneffekte dürften das organische Wachstum unterstützen.

Bei Allianz Partners, wo wir unsere B2B2C-Geschäftsaktivitäten gebündelt haben, gehen wir in Abhängigkeit der weiteren COVID-19- Entwicklungen von einem Zuwachs aus. Weiteres Wachstum erwarten wir in Deutschland und Brasilien sowie auf asiatischen Märkten, darunter China.

Unserer Ansicht nach wird sich der Preisanstieg, den wir bereits im vergangenen Jahr in einigen Märkten beobachten konnten, auch 2022 fortsetzen. Dessen ungeachtet wollen wir wie in den Vorjahren durch eine konsequent strenge Zeichnungsdisziplin eine starke versicherungstechnische Leistung erzielen. In diesem Sinne sind wir auch bereit, bei unzureichenden Margen auf Umsatzwachstum zu verzichten.

Unsere Combined Ratio betrug im Berichtsjahr 93,8 % und verfehlte somit unseren Zielwert. Ursache dafür war, dass die Schäden aus Naturkatastrophen die historische Schadenerfahrung überstiegen. Für 2022 erwarten wir eine Combined Ratio in Höhe von rund 93 %. Dabei setzen wir voraus, dass der Einfluss der Inflation auf die zugrunde liegende Schadenentwicklung durch Verbesserungen bei Preisgestaltung, Schadenabwicklung und Produktivität kompensiert wird. Die Schäden aus Naturkatastrophen zeigten in den letzten Jahren zwar einen sehr sprunghaften Verlauf; in unseren Prognosen setzen wir dennoch voraus, dass die Auswirkungen weiterhin den historischen Schadenerfahrungen entsprechen.

Das Niedrigzinsumfeld dürfte bestehen bleiben und das Kapitalanlageergebnis weiter belasten, zumal die Haltefristen für Kapitalanlagen im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung tendenziell kurz sind. Unsere Anlagestrategie werden wir auch künftig proaktiv auf die sich verändernden Marktbedingungen abstimmen.

Insgesamt erwarten wir für 2022 ein operatives Ergebnis von 6,0 Mrd €, plus oder minus 10 % (2021: 5,7 Mrd €).

2021 lag das operative Ergebnis im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung bei 5,0 Mrd € und somit über dem Zielkorridor. Für 2022 gehen wir in diesem Geschäftsbereich von einem operativen Ergebnis von 4,8 Mrd € aus, plus oder minus 10 %.

Eine wichtige Steuerungskennzahl im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft ist die Eigenkapitalrendite. Ihr Niveau dürfte 2022 zwischen 10,0 und 13,0 % liegen (2021: 13,0 %).

1_Operative Erträge bereinigt um Wechselkurs- und (Ent-)Konsolidierungseffekte.

Die Allianz arbeitet kontinuierlich daran, den Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung robuster gegenüber der Marktvolatilität zu machen. Beispielsweise passen wir unsere Produkte – im Einklang mit unserer Strategie – laufend den Marktbedürfnissen an. Auch künftig werden wir uns auf rentables Wachstum konzentrieren und kapitaleffiziente Produkte weiter verbessern. Die Bedürfnisse unserer Kunden stehen dabei stets im Mittelpunkt. Zugleich suchen wir unvermindert nach neuen Marktchancen und setzen bei der (Weiter-)Entwicklung von Produkten auf unsere bewährte Innovationskraft. Außerdem werden wir sowohl unser Neu- als auch unser Bestandsgeschäft wie gehabt aktiv gestalten: durch Preisanpassungen, Kostenmanagement, Asset-Liability-Management, die Ausrichtung der Überschussbeteiligungspraxis sowie Rückversicherungslösungen. Wie in den Vorjahren dürften wir damit die Auswirkungen des schwierigen Marktumfelds – insbesondere der negativen Zinsen – abmildern und so unsere Rentabilitätsziele erreichen können.

Für 2022 streben wir bei PIMCO und AllianzGI moderate Nettomittelzuflüsse zu dem für Dritte verwalteten Vermögen und Marktrenditen an, nach einem Jahr mit sehr hohen Nettomittelzuflüssen. Margen und erfolgsabhängige Provisionen sollten relativ stabil bleiben und die operativen Erträge dürften entsprechend leicht wachsen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Kurswert des US-Dollars im Vergleich zu 2021 annähernd konstant bleiben wird. Insgesamt erwarten wir für 2022 ein operatives Ergebnis von 3,4 Mrd €, plus oder minus 10 % (2021: 3,5 Mrd €).

Da wir weiterhin in das Wachstum unseres Geschäfts investieren, dürfte unsere Cost-Income Ratio 2022 bei rund 60 % liegen (2021: 58,4 %). Mittelfristig sollten wir weiter wachsen, auch in Abhängigkeit von der Marktentwicklung.

2021 verbuchten wir in diesem Geschäftsbereich einen operativen Verlust von 0,8 Mrd €. Im Jahr 2022 dürften wir einen operativen Verlust in Höhe von 0,8 Mrd €, plus oder minus 10 %, erzielen.

Nichtfinanzielle Leistungsgrößen

Wie im Abschnitt "Unsere Steuerung" im Kapitel "Geschäftsbereiche" dargestellt, haben wir uns auch nichtfinanzielle Ziele gesetzt. Einen Überblick über die vergangene und die zu erwartende Entwicklung dieser nichtfinanziellen Leistungsgrößen entnehmen Sie bitte der "Nichtfinanziellen Erklärung".

Finanzierung, Liquiditätsentwicklung und Kapitalisierung

Der Allianz Konzern erfreut sich einer äußerst robusten Liquiditätsposition und hervorragenden Finanzstärke; er verfügt über einen soliden Geschäftsmix und ist global diversifiziert aufgestellt. Somit kann unser Unternehmen trotz der Herausforderungen für die Versicherungsbranche, die die COVID-19-Pandemie mit sich brachte, seine Leistungsstärke erhalten. Die Kapitalausstattung des Konzerns gemäß Solvency II liegt weit über den regulatorischen Anforderungen.

Infolgedessen haben wir uneingeschränkt Zugang zu den Finanzmärkten und sind in der Lage, uns zu niedrigen Kosten zu finanzieren. Wir sind entschlossen, uns auch weiterhin finanzielle Flexibilität zu sichern; dabei werden wir sowohl durch die umsichtige Steuerung unserer Liquiditätsressourcen als auch durch die ausgewogenen Restlaufzeiten unserer Verbindlichkeiten unterstützt.

Wir verwalten unsere Portfolios mit großer Sorgfalt und stellen so sicher, dass der Konzern über ausreichende Ressourcen verfügt, um seinen Solvenzkapital- und Liquiditätsbedarf zu decken. Darüber hinaus werden wir die Sensitivität unserer Kapitalquote gemäß Solvency II gegenüber Änderungen bei Zinssätzen und Risikoaufschlägen weiterhin durch ein umsichtiges Asset-Liability-Management und eine angemessene Strukturierung unserer Lebensversicherungsprodukte überwachen.

Voraussichtliche Dividendenentwicklung1

Unser Vorstand hat sich verpflichtet, die Aktionärinnen und Aktionäre durch Dividendenzahlungen am wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns zu beteiligen. Das vorausschauende Kapitalmanagement des Allianz Konzerns zielt auf die Aufrechterhaltung einer gesunden Balance von attraktiver Rendite und Investitionen in profitables Wachstum ab. Weiterhin werden wir 50 % des auf Aktionärinnen und Aktionäre entfallenden Jahresüberschusses, bereinigt um außerordentliche und volatile Posten, in Form einer Dividende ausschütten. Darüber hinaus strebt die Allianz SE eine Dividende je Aktie an, die zumindest 5 % über dem Vorjahreswert liegt. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Allianz SE schlagen für 2021 eine Dividende in Höhe von 10,80 € pro Aktie vor.

Im Rahmen unserer Leitlinie, auf flexibler Basis Kapital an die Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben, führte die Allianz SE von 2017 bis 2021 sechs Aktienrückkaufprogramme mit einem Wert von insgesamt 9 Mrd € durch.

Die voranstehenden Aussagen setzen wie bisher eine nachhaltige Kapitalquote gemäß Solvency II von über 150 % voraus, die deutlich unter dem Jahresendwert 2021 in Höhe von 209 %2 liegt und sich 30 Prozentpunkte unter unserer angestrebten Solvency-II-Kapitalquote von mindestens 180 % befindet.

1_Dies spiegelt die gegenwärtige Zielsetzung des Managements wider und kann zukünftig angepasst werden. Darüber hinaus setzt die Dividendenzahlung in jedem Jahr entsprechende Dividendenvorschläge des Managements und des Aufsichtsrats voraus, wobei jedes dieser Gremien von dieser Dividendenpolitik unter den dann vorherrschenden Umständen abweichen kann. Außerdem ist der Beschluss der Hauptversammlung erforderlich.

2_Mit Anwendung von Übergangsmaßnahmen bei versicherungstechnischen Rückstellungen betrug die Solvency-II-Kapitalquote 239 % zum 31. Dezember 2021.

Allgemeine Einschätzung des Vorstands zur aktuellen Wirtschaftslage des Allianz Konzerns

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts lagen dem Vorstand keine Erkenntnisse vor, die auf wesentliche negative Entwicklungen für den Allianz Konzern hinweisen. Wir stützen uns dabei auf aktuelle Informationen zu Naturkatastrophen sowie zu Kapitalmarkttrends, allen voran die Entwicklung von Wechselkursen, Zinssätzen und Aktien.

Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen wie Prognosen oder Erwartungen, die auf den gegenwärtigen Ansichten und Annahmen des Managements beruhen und bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten unterliegen. Die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungsdaten oder Ereignisse können erheblich von den in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausgedrückten oder implizierten Ergebnissen abweichen.

Abweichungen können sich aus Änderungen der Faktoren ergeben, einschließlich der folgenden, aber nicht beschränkt auf: (i) die allgemeine wirtschaftliche Lage und Wettbewerbssituation in den Kerngeschäftsfeldern und -märkten der Allianz, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte (insbesondere Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse), (iii) negative Publizität, aufsichtsrechtliche Maßnahmen oder Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf den Allianz Konzern, andere Finanzdienstleister und die Finanzdienstleistungsbranche im Allgemeinen, (iv) Häufigkeit und Schwere der versicherten Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben, und die Entwicklung der Schadenaufwendungen, (v) Sterblichkeits- und Krankheitsraten bzw. -tendenzen, (vi) Stornoraten, (vii) die Ausfallrate von Kreditnehmern, (viii) Änderungen des Zinsniveaus, (ix) Wechselkurse, insbesondere des Euro/US-Dollar-Wechselkurses, (x) Gesetzesund sonstigen Rechtsänderungen einschließlich steuerlicher Regelungen, (xi) die Auswirkungen von Akquisitionen einschließlich damit zusammenhängender Integrations- und Restrukturierungsmaßnahmen sowie (xii) die allgemeinen Wettbewerbsfaktoren, die in jedem Einzelfall auf lokaler, regionaler, nationaler und/oder globaler Ebene gelten. Viele dieser Veränderungen können durch Terroranschläge und deren Folgen verstärkt werden.

Keine Pflicht zur Aktualisierung

Die Allianz übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Meldung enthaltenen Informationen und Zukunftsaussagen zu aktualisieren, soweit keine gesetzliche Veröffentlichungspflicht besteht.

VERMÖGENSLAGE UND EIGENKAPITAL

Eigenkapital1

Eigenkapital

31.12.2021 31.12.2020 Delta
28 902 28 928 -26
4 699 2 259 2 440
32 784 31 371 1 414
-3 223 -4 384 1 161
16 789 22 648 -5 859
79 952 80 821 -870

Das Eigenkapital stieg aufgrund der Ausgabe nachrangiger Anleihen ohne Endfälligkeit (2,4 Mrd €), der Erhöhung der Währungsumrechnungsdifferenzen (1,2 Mrd €) sowie des auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses (6,6 Mrd €). Die Dividendenausschüttung im Mai 2021 (4,0 Mrd €), das Aktienrückkaufprogramm2 mit einem Betrag von 750 Mio € und die um 5,9 Mrd € niedrigeren nicht realisierten Gewinne und Verluste (netto) kompensierten diesen Anstieg und führten in Summe zu einem Rückgang des Eigenkapitals um 0,9 Mrd €.

Überblick über die Portfoliostruktur und das Rentenportfolio

Bilanzsumme und gesamtes Fremdkapital

Zum 31. Dezember 2021 belief sich die Bilanzsumme auf 1 139,4 Mrd €, das Fremdkapital betrug 1 055,2 Mrd €. Im Vergleich zum Jahresende 2020 erhöhten sich die Bilanzsumme und das Fremdkapital um 79,4 Mrd € bzw. 79,8 Mrd €.

Im folgenden Abschnitt berichten wir in erster Linie über unsere Finanzanlagen, bestehend aus Anleihen, Aktien, Grundbesitz und Barreserven, da diese die wesentlichen Entwicklungen unserer Vermögenswerte widerspiegeln.

Die folgende Portfolioübersicht zeigt die zu Anlagezwecken gehaltenen Kapitalanlagen des Allianz Konzerns, die vor allem durch unsere Versicherungsgeschäfte bestimmt werden.

Mrd €
%
-10,1
83,1%
-17,9
35,8%
%
86,3%
%-P
-3,2
37,9% -2,1
-11,1
8,3%
9,8% -1,5
10,1
38,6%
36,6% 2,1
0,1
5,3%
5,3% 0,1
12,0% 10,5% 1,5
11,8% 9,3% 2,5
2,1% 1,8% 0,3
3,0% 2,6% 0,4
100,0% 100,0% -
8,8
22,1
2,6
3,6
18,3

Insgesamt stieg unser Bestandsportfolio gegenüber dem Jahresende 2020 um 18,3 Mrd €. Ein Großteil dieser Veränderung geht auf einen gestiegenen Aktienanteil zurück.

Verglichen zum Jahresende 2020 sank unser gut diversifiziertes Engagement in festverzinslichen Wertpapieren aufgrund von Marktbewegungen. Ungefähr 91 % der festverzinslichen Wertpapiere waren in Titel mit Investment-Grade-Rating investiert.3 Unser Portfolio an Staatsanleihen umfasst Engagements in Frankreich, Deutschland, USA und Italien, die jeweils einen Anteil von 16,0 %, 12,9 %, 8,0 % und 7,7 % ausmachen. Unser Portfolio an Unternehmensanleihen umfasst

1_Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 4 270 Mio € zum 31. Dezember 2021 und 3773 Mio € zum 31. Dezember 2020 sind darin nicht berücksichtigt. Weitere Informationen hierzu finden sich unter Angabe 19 im Anhang zum Konzernabschluss.

Engagements in den USA, der Eurozone und Europa ohne Eurozone, die jeweils einen Anteil von 41,6 %, 29,6 %, und 11,7 % ausmachen.

Unser Engagement in Aktien stieg auf Grund von Marktbewegungen und Zukäufen.

2_Weitere Informationen finden sich unter Angabe 19 im Anhang zum Konzernabschluss.

3_Ohne eigenes Hypothekengeschäft mit Privatkunden in Deutschland. Für 3 % waren keine Ratings verfügbar.

Fremdkapital Schaden- und Unfallversicherung

Zum 31. Dezember 2021 beliefen sich die Bruttorückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sowie die diskontierten Schadenrückstellungen des Geschäftsbereichs auf 78,2 Mrd €, verglichen mit 72,8 Mrd € zum Jahresende 2020. Die Nettorückstellungen einschließlich diskontierter Schadenrückstellungen stiegen von 62,0 Mrd € auf 65,8 Mrd €.1

Fremdkapital Lebens- und Krankenversicherung

In der Lebens- und Krankenversicherung erhöhten sich die Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge um 21,0 Mrd € auf 617,1 Mrd €. Der Anstieg der Deckungsrückstellungen um 21,2 Mrd € (vor Wechselkurseffekten) war auf Deutschland (11,8 Mrd €) und die USA (11,0 Mrd € vor Wechselkurseffekten) zurückzuführen. Die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen reduzierten sich um 9,8 Mrd € (vor Wechselkurseffekten), bedingt durch niedrigere nicht realisierte Gewinne, an denen die Versicherungsnehmer zu beteiligen sind. Die Wechselkurseffekte erhöhten den Bilanzwert um 9,6 Mrd €, hauptsächlich aufgrund des stärkeren US-Dollars (8,3 Mrd €).

Nicht in der Bilanz erfasste Geschäfte

Im Rahmen seiner normalen Aktivitäten kann der Allianz Konzern auch solche Geschäfte abschließen, die den IFRS entsprechend nicht als Aktiva und Passiva in der Konzernbilanz erfasst werden. Da außerbilanzielle Geschäfte weder eine wesentliche Ertragsquelle noch eine bedeutende Finanzierungsquelle für den Allianz Konzern darstellen, ist unser diesbezügliches Verlustrisiko, gemessen an unserer Vermögens- und Finanzlage, unwesentlich.

Der Allianz Konzern geht verschiedene Verpflichtungen ein: Verpflichtungen aus Darlehen, Zahlungsverpflichtungen und sonstige Verpflichtungen. Detaillierte Informationen hierzu finden sich unter Angabe 37 im Anhang zum Konzernabschluss.

Der Allianz Konzern ist außerdem an verschiedenen Arten von strukturierten Unternehmen vertraglich beteiligt. Über die maßgeblichen Tätigkeiten der strukturierten Unternehmen kann nicht mittels Stimmrechten oder ähnlichen Rechten verfügt werden, sondern diese werden durch vertragliche Vereinbarungen geregelt. Typischerweise werden solche strukturierten Unternehmen in Verbindung mit Asset-Backed-Finanzierungen und verschiedenen Investmentfonds errichtet. Informationen zu unserem Engagement in strukturierten Unternehmen finden sich unter Angabe 35 im Anhang zum Konzernabschluss.

Für Informationen zu den größten Risikokonzentrationen und zu anderen wesentlichen Risikopositionen verweisen wir auf den "Risikound Chancenbericht".

Regulatorische Kapitalanforderungen

Für Informationen über die regulatorische Kapitalausstattung des Allianz Konzerns verweisen wir auf den "Risiko- und Chancenbericht".

1_Weitere Informationen über die Veränderung der Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung finden sich in Angabe 14 im Anhang zum Konzernabschluss.

LIQUIDITÄT UND FINANZIERUNG

Organisation

Das Liquiditätsmanagement des Allianz Konzerns beruht auf Regeln und Richtlinien, die vom Vorstand der Allianz SE verabschiedet wurden. Dabei liegt es in der Verantwortung der Allianz SE und jeder Tochtergesellschaft, ihre jeweilige Liquiditätsposition eigenständig zu planen. Konzernübergreifend stellt die Allianz SE darüber hinaus ein zentrales Cashpooling zur Verfügung. Die Allokation des Kapitals für den gesamten Konzern wird ebenfalls von der Allianz SE vorgenommen. Dies erlaubt der Allianz SE, die angestrebte Liquiditäts- und Kapitalausstattung sowohl auf Konzernebene als auch auf Ebene der einzelnen operativen Einheiten zu erreichen.

Liquiditätsmanagement unserer operativen Einheiten

Der überwiegende Teil der liquiden Mittel für unsere laufende Geschäftstätigkeit stammt aus Beitragseinnahmen für Erst- und Rückversicherung, vereinnahmten Rückversicherungsforderungen, Anlageerträgen sowie aus Erlösen aufgrund fälliger oder veräußerter Kapitalanlagen. Mit diesen Mitteln werden hauptsächlich Ansprüche aus der Schaden- und Unfallversicherung und die damit verbundenen Aufwendungen, Leistungen aus Lebensversicherungen, Rückkauf- und Kündigungsaufwendungen, Abschlussaufwendungen sowie Betriebskosten gedeckt.

Größtenteils gehen die Beiträge bei uns ein, bevor Zahlungen für Ansprüche oder Leistungen fällig werden. Dadurch entsteht in unserem Versicherungsgeschäft ein erheblicher Kapitalfluss. Diese Mittel können wir in der Zwischenzeit investieren, um Anlageerträge zu erwirtschaften.

Unser Versicherungsgeschäft hält außerdem einen hohen Anteil liquider Anlagen, die zur Zahlung von Schadensansprüchen in Barmittel umgewandelt werden können. Dabei strukturieren wir unsere festverzinslichen Anlagen in der Regel so, dass sie zu dem Zeitpunkt fällig werden, zu dem wir die entsprechenden Mittel voraussichtlich benötigen.

Die Gesamtliquidität unseres Versicherungsgeschäfts hängt zum einen von der Kapitalmarktentwicklung und dem Zinsniveau ab, zum anderen von der Möglichkeit, unser Anlageportfolio zum Marktwert zu verkaufen, um Versicherungsansprüche und -leistungen zu erfüllen. Für die Liquiditätslage unserer Schaden- und Unfallversicherung sind zudem auch der Zeitpunkt, die Häufigkeit und die Belastung aus versicherten Schäden ausschlaggebend. Ebenso spielt die Anzahl der Vertragsverlängerungen eine Rolle. Der Liquiditätsbedarf unserer Lebensversicherung wird unter anderem davon beeinflusst, wie sich die tatsächliche Sterblichkeitsrate im Vergleich zu den Annahmen entwickelt, auf denen die versicherungstechnischen Rückstellungen basieren. Auch die Wertentwicklung der Kapitalanlagen, Mindestverzinsungen und das Verhalten unserer Lebensversicherungskunden – zum Beispiel hinsichtlich der Anzahl von Rückkäufen und Kündigungen – können erhebliche Auswirkungen haben.

Die wichtigsten Liquiditätsquellen in unserem Asset-Management-Geschäft sind Provisionserträge. Sie werden in erster Linie für die Deckung der operativen Aufwendungen verwendet.

Liquiditätsmanagement und Finanzierung der Allianz SE

Die Hauptverantwortung für das Management des Finanzierungsbedarfs des Allianz Konzerns für einen möglichst breiten Zugang zu möglichen Liquiditätsquellen und für die Optimierung des Zielkonflikts zwischen möglichst geringen Finanzierungskosten, einem ausgewogenen Fälligkeitenprofil und einer zielgerichteten Mischung von nachrangigen und nicht nachrangigen Finanzierungsinstrumenten liegt bei der Allianz SE. In den folgenden Abschnitten kommentieren wir deshalb das Liquiditätsmanagement und die Finanzierung der Allianz SE. Die Übertragbarkeit von Kapital innerhalb des Konzerns wird dabei hauptsächlich durch die jeweils anwendbaren gesellschaftsrechtlichen Kapitalerhaltungsvorschriften und die gesetzlichen Solvabilitätsanforderungen für die der Aufsicht unterstehenden Konzerngesellschaften beschränkt.

Die Allianz SE stellt sicher, dass ihre Tochtergesellschaften über eine angemessene Liquiditäts- und Kapitalausstattung verfügen. Die liquiden Mittel stammen in erster Linie aus Dividendeneinnahmen von Tochtergesellschaften der Allianz SE und aus der externen Finanzierung am Kapitalmarkt. Der Begriff "Liquiditätsausstattung" bezeichnet dabei jene Vermögenswerte, die kurzfristig verfügbar sind, also Barmittel, Geldmarktpapiere und hochliquide festverzinsliche Wertpapiere. Unsere Mittel werden vornehmlich für Zinszahlungen auf Fremdkapital, Betriebskosten, interne und externe Wachstumsinvestitionen sowie Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe an unsere Aktionärinnen und Aktionäre verwendet.

Der Zugang der Allianz SE zu externen Finanzierungsquellen hängt von verschiedenen Faktoren wie den allgemeinen Kapitalmarktbedingungen, der Verfügbarkeit von Bankkrediten, aber auch von unserer Bonitätseinstufung und Kreditfähigkeit ab. Die der Allianz SE zur Deckung des kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungsbedarfs zur Verfügung stehenden Instrumente werden nachfolgend näher beschrieben. In der Regel geben wir zur Deckung des mittel- und langfristigen Finanzierungsbedarfs vor- und nachrangige Anleihen oder nennwertlose Stückaktien aus.

Grundkapital

Zum 31. Dezember 2021 betrug das im Handelsregister eingetragene gezeichnete Kapital 1169920000 €, eingeteilt in 408 457 873 nennwertlose Stückaktien. Zum 31. Dezember 2021 hielt der Allianz Konzern 238720(2020: 247489) eigene Aktien.

Darüber hinaus kann die Allianz SE ihr Grundkapital gemäß Kapitalermächtigungen durch unsere Jahreshauptversammlung erhöhen. Die folgende Tabelle zeigt die zum 31. Dezember 2021 bestehenden entsprechenden Kapitalermächtigungen der Allianz SE:

Kapitalermächtigungen der Allianz SE

Kapitalermächtigung Nominalwert Fälligkeit
Genehmigtes Kapital
2018/I1
334 960 000 € 8. Mai 2023
Genehmigtes Kapital
2018/II2
15 000 000 € 8. Mai 2023
Bedingtes Kapital
2010/20183
250 000 000 € 8. Mai 2023

1_Zur Ausgabe von Aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage, mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses.

2_Zur Ausgabe von Mitarbeiteraktien, ohne Bezugsrecht.

3_Zur Sicherung von Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Wandelgenussrechten, Genussrechten und nachrangigen Finanzinstrumenten, jeweils mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses.

Weitere Informationen über unser Grundkapital und Ermächtigungen für die Ausgabe und den Rückkauf von Aktien finden sich im Kapitel "Übernahmerelevante Angaben und Erläuterungen" (Teil des Konzernlageberichts).

Langfristige Fremdfinanzierung

Zum 31. Dezember 2021 hatte die Allianz SE vor- und nachrangige Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten ausstehen. Die Betrachtung der Laufzeiten zeigt, dass unser Schwerpunkt auf einer langfristig orientierten Finanzierung liegt. Die allgemeinen Kapitalmarktbedingungen sowie andere Umstände, die entweder die Finanzdienstleistungsbranche insgesamt oder den Allianz Konzern betreffen, können sich nachteilig auf die Finanzierungskosten und die Verfügbarkeit von Fremdkapital auswirken. Unser Ziel ist es deshalb, Refinanzierungsrisiken durch die aktive Steuerung unserer Finanzierungsstruktur zu reduzieren.

Laufzeitstruktur vor- und nachrangiger Anleihen der Allianz SE1 Mio €

Fälligkeit
Stand 31. Dezember Bis zu 1 Jahr 1 – 5 Jahre Über 5 Jahre Summe
2021
Vorrangige Anleihen 1 500 2 9992 5 0913 9 589
Nachrangige Anleihen
(Fremdkapital)
- - 10 8644 10 864
Summe Anleihen
(Fremdkapital)
1 500 2 999 15 955 20 453
Nachrangige Anleihen
(Eigenkapital)
- - 4 6995 4 699
Summe Anleihen
(Eigenkapital)
- - 4 699 4 699
2020
Vorrangige Anleihen - 2 745 5 291 8 036
Nachrangige Anleihen
(Fremdkapital)
- - 13 974 13 974
Summe Anleihen
(Fremdkapital)
- 2 745 19 265 22 010
Nachrangige Anleihen
(Eigenkapital)
- - 2 272 2 272
Summe Anleihen
(Eigenkapital)
- - 2 272 2 272

1_Auf Basis des Buchwerts.

2_Vorrangige Anleihen in Höhe von 0,7 Mrd € und 0,3 Mrd € wurden im vierten Quartal 2021 emittiert.

3_Eine vorrangige Anleihe in Höhe von 0,5 Mrd € wurde im vierten Quartal 2021 emittiert.

4_Nachrangige Anleihen in Höhe von 1,1 Mrd €, 1,0 Mrd USD, 0,8 Mrd € und 0,5 Mrd € wurden in 2021 zurückgezahlt.

5_Beinhaltet die Emission eines dualen RT1-Bonds in Höhe von 1,25 Mrd € und 1,25 Mrd USD im dritten Quartal 2021.

Der Anstieg des Zinsaufwands für vorrangige Anleihen war hauptsächlich auf im Durchschnitt höhere Finanzierungskosten im Jahr 2021 zurückzuführen. Der Zinsaufwand für nachrangige Anleihen verringerte sich aufgrund von im Durchschnitt günstigeren Finanzierungskonditionen im Jahr 2021.

Von der Allianz SE ausgegebene oder garantierte vor- und nachrangige Anleihen1

Stand 31. Dezember Nennwert Buchwert Zinsaufwand Gewichteter
Durchschnitts
zinssatz2
Mio € Mio € Mio € %
2021
Vorrangige Anleihen 9 643 9 589 165 2,0
Nachrangige Anleihen
(Fremdkapital)
10 847 10 864 453 3,8
Summe Anleihen
(Fremdkapital)
20 490 20 453 617 3,0
Nachrangige Anleihen
(Eigenkapital)
4 698 4 699 693 3,0
Summe Anleihen
(Eigenkapital)
4 698 4 699 69 3,0
2020
Vorrangige Anleihen 8 088 8 036 158 1,8
Nachrangige Anleihen
(Fremdkapital)
13 929 13 974 565 4,2
Summe Anleihen
(Fremdkapital)
22 017 22 010 723 3,3
Nachrangige Anleihen
(Eigenkapital)
2 272 2 272 - 3,0
Summe Anleihen
(Eigenkapital)
2 272 2 272 - 3,0

1_Weitere Informationen über die (ausgegebenen oder garantierten) Verbindlichkeiten der Allianz SE zum 31. Dezember 2021 finden sich unter der Angabe 18 im Anhang zum Konzernabschluss.

2_Auf Basis des Nennwerts.

3_Gezahlte Zinsen (kein Bestandteil der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung).

In der folgenden Tabelle sind die langfristigen Schuldverschreibungen dargestellt, die 2021 und 2020 von der Allianz SE ausgegeben oder getilgt/zurückgekauft wurden:

Emissionen und Tilgungen vor- und nachrangiger Anleihen der Allianz SE Mio €

Stand 31. Dezember Emissionen1 Tilgungen/
Rückkäufe1
Saldo aus
Emissionen und
Tilgungen/
Rückkäufen
2021
Vorrangige Anleihen 1 500 - 1 500
Nachrangige Anleihen (Fremdkapital) - 3 235 -3 235
Nachrangige Anleihen (Eigenkapital) 2 303 - 2 303
2020
Vorrangige Anleihen 1 250 1 250 -
Nachrangige Anleihen (Fremdkapital) 1 000 - 1 000
Nachrangige Anleihen (Eigenkapital) 2 272 - 2 272
1_Auf Basis des Nennwerts.

Unsere Finanzierungsaktivitäten in Fremdwährungen ermöglichen es uns, den Kreis unserer Investorinnen und Investoren zu diversifizieren oder günstige Finanzierungskonditionen in diesen Märkten zu nutzen. Aufgenommene Mittel, die nicht auf den Euro lauten, werden in unserer allgemeinen Absicherungsstrategie berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2021 lauteten rund 19,6 % (2020: 18,1 %) der durch die Allianz SE ausgegebenen oder garantierten langfristigen Schuldverschreibungen auf eine andere Währung als den Euro.

Währungsstruktur der vor- und nachrangigen Anleihen der Allianz SE1 Mio €

Stand 31. Dezember Euro Nicht-Euro Summe
2021
Vor- und nachrangige Anleihen (Fremd- und
Eigenkapital)
20 250 4 938 25 188
2020
Vor- und nachrangige Anleihen (Fremd- und
Eigenkapital)
19 896 4 393 24 289
1_Auf Basis des Nennwerts.

Kurzfristige Fremdfinanzierung

Kurzfristiger Finanzierungsbedarf kann über das Medium-Term-Note-Programm und das Commercial-Paper-Programm gedeckt werden. Bei Geldmarktpapieren erhöhte sich das Emissionsvolumen von Commercial Papers geringfügig im Vergleich zum Ende des Vorjahres. Der Zinsaufwand für Geldmarktpapiere verringerte sich überwiegend wegen der in 2021 im Durchschnitt geringeren Finanzierungskosten.

Geldmarktpapiere der Allianz SE

Buchwert Zinsaufwand Durchschnitt
licher Zinssatz
Mio € Mio € %
1 198 -3 -0,3
1 170 5 0,5

Mit A-1+/Prime-1 blieb das Rating für kurzfristige Emissionen des Allianz Konzerns unverändert. Daher können wir unseren Liquiditätsbedarf im Rahmen des Euro-Commercial-Paper-Programms weiterhin zu einem Zinssatz finanzieren, der für die jeweilige Tranche im Durchschnitt unter dem Euribor liegt. Dasselbe gilt für das US-Dollar-Commercial-Paper-Programm: Auch hier fällt der Zinssatz für die jeweilige Tranche im Durchschnitt niedriger aus als der US-Libor.

Als weitere kurzfristige Finanzierungsquellen stehen uns Avalkredite sowie Kreditlinien von Banken zur Verfügung, mit denen wir die Kapitalstruktur des Allianz Konzerns bei Bedarf weiter optimieren können.

Konzernkapitalflussrechnung des Allianz Konzerns

Jährliche Veränderung der Finanzmittel

Mio € 2021 2020 Delta Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 25 124 32 049 -6 925 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -19 783 -28 870 9 086 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -3 786 -1 390 -2 395 Veränderung der Finanzmittel - Barreserve und andere liquide Mittel1 1 771 1 031 741

1_Enthält Auswirkungen der Währungsumrechnung auf die Finanzmittel in Höhe von 216 Mio € bzw. -758 Mio € für die Geschäftsjahre 2021 und 2020.

Der Nettocashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit reduzierte sich in 2021 um 6,9 Mrd € auf 25,1 Mrd €. Dieser Wert umfasst den Jahresüberschuss (-fehlbetrag), bereinigt um nicht liquiditätswirksame Aufwendungen, Erträge und andere Posten, die im Jahresergebnis enthalten sind, sowie die Cashflows aus der Nettoveränderung operativer Aktiva und Passiva. Der Jahresüberschuss, bereinigt um nicht liquiditätswirksame Aufwendungen und ähnliche Posten, stieg 2021 um 1,8 Mrd € auf 12,8 Mrd €, während der operative Cashflow aus der Nettoveränderung der operativen Aktiva und Passiva auf 12,3 Mrd € sank. Zurückzuführen war dies vor allem auf Nettomittelabflüsse aus den Handelsaktiva und Handelspassiva (nach Nettomittelzuflüssen in 2020), insbesondere in unserem Geschäftsbereich der Lebensund Krankenversicherung in Deutschland.

Die Nettomittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit gingen um 9,1 Mrd € auf 19,8 Mrd € zurück. Ausschlaggebend hierfür waren niedrigere Nettomittelabflüsse aus jederzeit veräußerbaren Wertpapieren, vorrangig in unserem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft in Deutschland und Frankreich sowie der Allianz SE. Darüber hinaus verzeichneten wir geringere Nettomittelabflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden. Dies wurde teilweise durch Nettomittelabflüsse in Höhe von 3,2 Mrd € (abzüglich erworbener Barreserven) aus dem Erwerb des Sachversicherungsgeschäfts von Westpac, dem Kauf von Aviva Italien sowie der Übernahme der Geschäftsaktivitäten der Aviva Gruppe Polen ausgeglichen.

Die Nettomittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit waren 2021 um 2,4 Mrd € höher und beliefen sich auf 3,8 Mrd €. Diese Entwicklung war vor allem bedingt durch Nettomittelabflüsse aus unserer Refinanzierungstätigkeit (nach Nettomittelzuflüssen in 2020) aufgrund der Rückzahlung nachrangiger Anleihen im Jahr 2021. Höhere Nettomittelzuflüsse aus Verbindlichkeiten an Kreditinstitute und Kunden kompensierten diesen Effekt zum Teil.

Die Barreserven und anderen liquiden Mittel erhöhten sich um 1,8 Mrd €, was vor allem unserem Geschäftsbereich der Lebens- und Krankenversicherung in den USA zuzuschreiben war.

Weitere Informationen finden sich in unserer "Konzernkapitalflussrechnung".

ÜBERLEITUNGEN

Die Analyse in den vorangehenden Kapiteln basiert auf unserem Konzernabschluss und sollte im Zusammenhang mit diesem gelesen werden. Zusätzlich zu unseren nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) ausgewiesenen Zahlen zieht derAllianz Konzern das operative Ergebnis und interne Wachstumsraten heran, um das Verständnis hinsichtlich unserer Ergebnisse zu erweitern. Diese zusätzlichen Werte sind als ergänzende Angaben und nicht als Ersatz für unsere nach IFRS ausgewiesenen Zahlen zu sehen.

Weitere Informationen finden sich unter Angabe 4 im Anhang zum Konzernabschluss.

Zusammensetzung des gesamten Umsatzes

Der gesamteUmsatz umfasst die gebuchten Bruttoprämien sowie Provisions- und Dienstleistungserträge inder Schaden- undUnfallversicherung, die gesamten Beitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenversicherung, die operativen Erträge aus dem Asset Management und den gesamten Umsatz aus Corporate und Sonstiges (Bankgeschäft).

Zusammensetzung des gesamten Umsatzes

Mio €
2021 2020
SCHADEN-UNFALL
Gesamter Umsatz 62 272 59 412
bestehend aus:
Bruttobeiträgen 60 273 57 772
Provisions- und Dienstleistungserträgen 1 998 1 640
LEBEN/KRANKEN
Gesamte Beitragseinnahmen 78 348 74 044
ASSET MANAGEMENT
Operative Erträge 8 396 7 347
bestehend aus:
Provisionsüberschuss 8 403 7 358
Zinsüberschuss und ähnlichen Erträgen -12 -15
Erträgen aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten
Finanzaktiva und -passiva (netto)
2 3
Sonstigen Erträgen 3 2
CORPORATE UND SONSTIGES
davon: Gesamter Umsatz (Bankgeschäft) 289 245
bestehend aus:
Zinserträgen und ähnlichen Erträgen 60 63
Erträgen aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten
Finanzaktiva und -passiva (netto)1
2 2
Provisions- und Dienstleistungserträgen 666 561
Zinsaufwendungen ohne Zinsaufwendungen für externe
Fremdfinanzierung
-23 -22
Provisions- und Dienstleistungsaufwendungen -423 -359
Konsolidierungseffekten (Bankgeschäft
innerhalb Corporate und Sonstiges)
6 -
KONSOLIDIERUNG -794 -593
Gesamter Umsatz Allianz Konzern 148 511 140 455

Zusammensetzung des Umsatzwachstums

Wir sind davon überzeugt, dass es für das Verständnis unserer Umsatzentwicklung wichtig ist, Wechselkurseffekte sowie Effekte aus Akquisitionen, Unternehmensverkäufen und Umgliederungen (Konsolidierungseffekte) separat zu analysieren. Daher weisen wir zusätzlich zu unserem nominalen Umsatzwachstum auch das interne Umsatzwachstum aus, das um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte bereinigt ist.

Überleitung des nominalen Umsatzwachstums auf die entsprechenden internen Raten

%
Internes
Wachstum
Konsolidie
rungseffekte
Wechsel
kurseffekte
Nominales
Wachstum
2021
Schaden-Unfall 4,1 1,5 -0,8 4,8
Leben/Kranken 6,8 0,1 -1,0 5,8
Asset Management 15,9 1,5 -3,1 14,3
Corporate und Sonstiges 18,0 - - 18,0
Allianz Konzern 6,1 0,7 -1,1 5,7
2020
Schaden-Unfall -1,5 3,7 -1,8 0,4
Leben/Kranken -2,6 0,2 -0,7 -3,1
Asset Management 3,6 0,6 -1,6 2,6
Corporate und Sonstiges 2,5 - - 2,5
Allianz Konzern -1,8 1,6 -1,2 -1,3

Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft

Der Überleitungsposten Unterschiede im Anwendungsbereich umfasst die Ergebnisse von operativen Einheiten, die nicht in den Anwendungsbereich des Berichtswesens zum operativen Ergebnis nach Ergebnisquellen fallen. Das operative Ergebnis dieser operativen Einheiten wird in der Marge aus Kapitalanlagen berichtet. In den Anwendungsbereich fallen gegenwärtig 23 operative Einheiten, die die überwiegende Mehrheit der gesamten Beitragseinnahmen im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft abdecken.

Aufwendungen

Aufwendungen umfassen Abschlussaufwendungen und Provisionen sowie Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen.

Der Überleitungsposten Definitionen in den Abschlussaufwendungen und Provisionen umfasst Provisionsrückforderungen, welche der technischen Marge zugeordnet werden. Der Überleitungsposten Definitionen in den Verwaltungs- und sonstigen Aufwendungen umfasst größtenteils Restrukturierungsaufwendungen, welche in einem gesonderten Posten in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden.

Abschluss, Verwaltung, Aktivierung und Abschreibung aktivierter Abschlusskosten Mio €

2021 2020
Abschlussaufwendungen und Provisionen1 -5 864 -5 458
Definitionen 15 12
Unterschiede im Anwendungsbereich -142 -129
Abschlussaufwendungen -5 992 -5 575
Aktivierung von Abschlusskosten1 2 139 1 745
Definition: URR-Kapitalisierung 702 642
Definition:
Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer2
1 039 1 078
Unterschiede im Anwendungsbereich 54 30
Aktivierung von Abschlusskosten 3 934 3 494
Operative planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten1
-1 762 -1 951
Nichtoperative planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten
-228 -
Definition: URR-Abschreibung -254 -79
Definition:
Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer2
-1 093 -1 127
Unterschiede im Anwendungsbereich -7 -36
Planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten
-3 345 -3 194
Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen
aus dem in Rückdeckung gegebenen
Versicherungsgeschäft
195 131
Abschlusskosten3 -5 208 -5 144
Operative Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen1 -2 135 -1 907
Nichtoperative Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen -36 -
Definitionen 194 166
Unterschiede im Anwendungsbereich -133 -166
Verwaltungsaufwendungen aus dem in
Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft
11 9
Verwaltungsaufwendungen3 -2 100 -1 898

1_Gemäß Konzernlagebericht.

2_Enthält für Einheiten in deutschsprachigen Ländern die Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer auf Umbewertungsdifferenzen bei der Aktivierung und Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten und Rückstellungen nicht verdienter Beiträge.

3_Gemäß Anhang zum Konzernabschluss.

Auswirkung der Veränderung aktivierter Abschlusskosten

Die Auswirkung der Veränderung aktivierter Abschlusskosten beinhaltet die Veränderung der aktivierten Abschlusskosten, der Rückstellungen nicht verdienter Beiträge (URR) und Abschreibungen auf den Wert des neu erworbenen Geschäfts (VOBA) und stellt die Nettoauswirkung der Aktivierung und Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten und vorgelagerten Kostenzuschläge auf das operative Ergebnis dar.

URR-Kapitalisierung: Kapitalisierungsbetrag der Rückstellungen nicht verdienter Beiträge (URR) und noch nicht verdienter Gewinnmargen (DPL) für FAS 97 LP-Produkte.

URR-Abschreibung: Gesamtbetrag der plan- und außerplanmäßigen (sowohl "True-Up" als auch "Unlocking") Abschreibung auf die URR.

Sowohl die Kapitalisierung als auch die Abschreibung sind in dem Posten Verdiente Beiträge (netto) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.

Die Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer ist in dem Posten Veränderung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.

Überleitung zum Anhang zum Konzernabschluss Mio €

2021 2020
Abschlussaufwendungen und Provisionen1 -5 864 -5 458
Operative Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen1 -2 135 -1 907
Nichtoperative Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen -36 -
Aktivierung von Abschlusskosten1 2 139 1 745
Operative planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten1
-1 762 -1 951
Nichtoperative planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten
-228 -
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen -7 887 -7 571
Definitionen 602 691
Unterschiede im Anwendungsbereich -228 -302
Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen
aus dem in Rückdeckung gegebenen
Versicherungsgeschäft
195 131
Verwaltungsaufwendungen aus dem in
Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft
11 9
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen
(netto)2
-7 307 -7 042
1_Gemäß Konzernlagebericht.
2_Gemäß Anhang zum Konzernabschluss.

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Ziel und Strategie des Risikomanagements

Im gemeinsamen Interesse unserer Aktionärinnen und Aktionäre und der Versicherten ist es unser Ziel, dass der Allianz Konzern jederzeit angemessen kapitalisiert ist und dass alle verbundenen Unternehmen mindestens ihre jeweiligen regulatorischen Kapitalanforderungen erfüllen.

Darüber hinaus berücksichtigen wir die Anforderungen von Ratingagenturen. Während die Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden bindend sind, gehören dauerhaft starke Kreditratings und die Einhaltung der Kapitalanforderungen von Ratingagenturen hingegen zu unseren strategischen Geschäftszielen.

Wir überwachen die Kapitalposition und Risikokonzentrationen sowohl auf Ebene des Konzerns als auch auf Ebene der verbundenen Unternehmen genau. Dabei führen wir regelmäßig Stresstests durch (einschließlich standardisierter, historischer und Reverse Stresstest-Szenarien sowie monatlicher Stress- und Szenarienanalysen mit Fokus auf aktuelle und mögliche zukünftige Entwicklungen). Diese Analysen versetzen uns in die Lage, geeignete Maßnahmen zur dauerhaften Erhaltung unserer Kapital- und Solvabilitätsstärke zu ergreifen. Zum Beispiel stellt das Risikokapital, das das Risikoprofil und die Kapitalkosten widerspiegelt, somit einen wichtigen Aspekt bei Geschäftsentscheidungen dar. Außerdem stellen wir eine enge Verzahnung von Risikound Geschäftsstrategie sicher, indem Geschäftsentscheidungen zur Erreichung unserer gesetzten Ziele innerhalb der festgelegten Risikoneigung und im Einklang mit der Risikostrategie getroffen werden. Implementierte solide Geschäftssteuerungs- sowie Risikobewertungs- und Risikosteuerungsprozesse gewährleisten einen kontinuierlichen Abgleich zwischen Geschäfts- und Risikostrategie und ermöglichen uns, etwaige Abweichungen zu identifizieren und zu adressieren.

Zudem stellt unser Rahmenwerk zum Liquiditätsrisikomanagement sicher, dass alle in dessen Anwendungsbereich liegenden Rechtseinheiten verantwortlich für die Steuerung der eigenen Liquiditätsrisiken und der Aufrechterhaltung einer ausreichenden Liquiditätsposition sind, sowohl unter erwarteten als auch unter gestressten Markt- und Geschäftsbedingungen.

Risiko-Governance-System

Als Finanzdienstleistungsunternehmen erachten wir Risikomanagement als eine unserer Kernkompetenzen und als einen integralen Bestandteil unseres Geschäfts. Unser Risikomanagementrahmen deckt alle Geschäftsfelder und Tochtergesellschaften innerhalb des Konzerns1 im Verhältnis zu den inhärenten Risiken ihrer Aktivitäten ab. Dieser umfassende Ansatz stellt sicher, dass Risiken konzernweit einheitlich identifiziert, analysiert, bewertet und angemessen gesteuert werden. Die Schlüsselelemente unseres Risikomanagementsystems sind:

  • − Förderung einer starken Risikomanagementkultur, die von einer soliden Risiko-Governance-Struktur unterstützt wird.
  • − Einheitliche und proportionale Anwendung eines umfassenden Risikokapitalansatzes, um unsere Kapitalbasis zu schützen und ein effektives Kapitalmanagement zu unterstützen.
  • − Einbeziehung von Risikoerwägungen und Kapitalbedarf in Management- und Entscheidungsprozesse durch Zuordnung von Risiko und Zuweisung von Kapital zu den verschiedenen Geschäftsbereichen, Produkten und Strategien.

Unser Risikomanagementsystem beruht auf den vier nachfolgend dargestellten Säulen:

  • − Risikoidentifikation, -bewertung und -zeichnung: Ein solides System der Risikoidentifikation, -bewertung und -zeichnung bildet die Grundlage für angemessene Risikomanagemententscheidungen. Unterstützende Maßnahmen beinhalten unter anderem Standards für die Risikozeichnung, Bewertungsmethoden, die Genehmigung von einzelnen Transaktionen oder neuen Produkten, die Bewertung von neuen, operativen und Top-Risiken sowie Liquiditätsrisiko- und Szenarioanalysen.
  • − Risikostrategie und -neigung: Unsere Risikostrategie definiert unsere Risikoneigung im Einklang mit unserer Geschäftsstrategie. Sie stellt sicher, dass die Erträge im Verhältnis zum übernommenen Risiko und dem benötigten Kapital angemessen sind. Sie stellt zudem sicher, dass die delegierten Entscheidungsgremien mit unserer gesamten Risikotragfähigkeit und Strategie im Einklang stehen.
  • − Risikoberichterstattung und -überwachung: Unser umfassender Rahmen zur qualitativen und quantitativen Risikoüberwachung und -berichterstattung liefert der Geschäftsführung die notwendige Transparenz, um zu beurteilen, ob sich unser Risikoprofil im Bereich der genehmigten Limits befindet, und hilft, auftretende Probleme und Risiken frühzeitig zu erkennen. So werden beispielsweise Risikoübersichten und Berichte zur Limitauslastung sowie Szenarioanalysen und Stresstests regelmäßig erstellt und kommuniziert.
  • − Kommunikation und Transparenz: Eine transparente Risikoberichterstattung ist die Grundlage für die Vermittlung unserer Strategie und Performance gegenüber internen und externen Interessengruppen. Zugleich stellen wir so auch nachhaltig positive Auswirkungen auf die Bewertung und Finanzierung sicher. Des Weiteren stärkt dies konzernweit das Risikobewusstsein und die Risikokultur.

1_Um mit den im Versicherungsaufsichtsgesetz und den verwendeten Begrifflichkeiten in Bezug auf die Berechnung des Risikokapitals konsistent zu bleiben, wird im weiteren Verlauf des Berichts der Begriff "Gruppe" synonym zum Konzern verwendet.

Unsere Geschäftsziele

Der Vorstand der Allianz SE hat für die mittelfristige Strategie des Allianz Konzerns folgende Zielsetzungen unter dem Motto "Simplicity at scale" festgelegt, die auf den erfolgreichen Bemühungen einer Vereinfachung des Unternehmens aufbauen:

  • − Übertreffen (Outperform): Wir wollen unseren Wettbewerbern immer einen Schritt voraus sein, um kontinuierlich profitabel zu wachsen – sowohl traditionellen Anbietern als auch Start-up-Unternehmen.
  • − Umbauen (Transform): Wir möchten unser Geschäft stärker digitalisieren, es einfacher machen und – zusätzlich zu den Kundinnen und Kunden – die Skalierbarkeit ins Zentrum unseres Handelns stellen.
  • − Neu gewichten (Rebalance): Wir streben führende Positionen in großen, profitablen und schnell wachsenden Regionen sowie in neuen Geschäftsbereichen an. Dazu forcieren wir insbesondere auch die organische Neugewichtung unseres Geschäftsmixes.

Diese übergeordneten Zielsetzungen wurden für den Zeitraum 2022 bis 2024 in klar definierte Ziele überführt. Im Hinblick auf unsere finanzielle Performance streben wir eine Eigenkapitalrendite (ohne nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Anleihen) von über 13 % an, während unser Ergebnis je Aktie von 21 € (erwartete Ausgangsbasis für das Gesamtjahr 2021, wie auf dem Allianz Capital Markets Day 2021 kommuniziert) bis zum Jahr 2024 auf ungefähr 25 €1 zunehmen soll (entsprechend einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5 % bis 7 %).

Um die Nachhaltigkeit unserer Performance zu gewährleisten, haben wir uns für die Kundenbindung und das Engagement der Mitarbeiter klare nichtfinanzielle Ziele gesetzt: Mehr als 50% der Geschäftsbereiche unserer Einheiten sollen – gemessen am sogenannten digital Net Promoter Score (dNPS) – im Bereich Kundenloyalität führend sein. Im Hinblick auf das Engagement von Mitarbeitern streben wir einen Inclusive Meritocracy Index von über 75% an. Gleichzeitig haben wir uns auch zum Ziel gesetzt, ein führendes Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Diversität zu sein.

Unsere Geschäftsstrategie

Mit Blick auf diese strategischen Zielsetzungen werden wir weiterhin Initiativen vorantreiben, die die fünf Kerndimensionen unserer "Renewal Agenda" adressieren: Konsequente Kundenorientierung, Durchgehende Digitalisierung, Technische Exzellenz, Neue Wachstumsfelder und Integrative Leistungskultur. Um unsere Wachstums- und Wertsteigerungsziele zu erreichen, haben wir fünf zusätzliche strategische Schwerpunktbereiche definiert:

  • − Umbau des Leben-/Krankenversicherungs- und Asset Management-Geschäfts: Vollständige Abdeckung aller Kundenbedürfnisse rund um die persönliche Absicherung und Vorsorge sowie eine beschleunigte Umstellung auf ein kapitaleffizientes Geschäftsmodell – beides unter Nutzung unserer Stärken im Asset Management.
  • − Ausbau unserer führenden Position im Sachversicherungsgeschäft: Konsequente Produktivitätsverbesserungen und Nutzung von Skalenvorteilen, um die besten Mitbewerber in jedem unserer

Märkte zu schlagen – im privaten Kraftfahrtgeschäft sowie in anderen Sachversicherungssparten.

  • − Wachstumsbeschleunigung auf Basis skalierbarer Plattformen: Skalierung unserer Kundenplattformen sowie Aufbau neuer Plattformen für den operativen Betrieb – zur Erzielung von Umsatz- und Margenwachstum.
  • − Ausbau der globalen vertikalen Integration und Umsetzungsagilität: Vertikalisierung des Betriebsmodells über die Geschäftsbereiche hinweg – zur vollumfänglichen Nutzung unserer Vorteile bei Größe und Fähigkeiten.
  • − Stärkung der Kapitalproduktivität und Widerstandsfähigkeit: Aufrechterhaltung unserer im Versicherungssektor führenden Finanzstärke und Ausschöpfung von Wertsteigerungspotenzialen durch ein verbessertes Risiko-/Ertragsprofil sowie das aktive Management und die Reduzierung von Extremrisiken, sogenannten Tail-Risiken. Außerdem zielen eine konsequente Weiterentwicklung unserer Talente und die Förderung von Diversität darauf ab, die Resilienz der gesamten Organisation weiter zu stärken.

Zusätzlich hat der Vorstand der Allianz SE eine Strategie zum Management von Risiken definiert. Diese Risikostrategie zielt insbesondere darauf ab, die Marke Allianz und ihre Reputation zu schützen, unsere Solvenz – auch in extrem nachteiligen Szenarien – zu erhalten, über ausreichend Liquidität zu verfügen, um unseren finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können, sowie eine robuste Ertragskraft zu erreichen.

Chancen

Unsere Finanzstärke macht uns widerstandsfähiger gegen Marktspannungen, während wir durch unsere kontinuierliche Transformation Fähigkeiten gewinnen, die es uns ermöglichen, auch in einem sich schnell wandelnden Geschäftsumfeld von neuen Chancen zu profitieren. Zum Beispiel:

  • − Wir vereinfachen kontinuierlich unsere Produkte und Prozesse und harmonisieren diese über alle Geschäftsbereiche hinweg, um so Größenvorteile zu nutzen.
  • − Aufgrund unserer breiten Kundenbasis haben wir ein tiefes Kundenverständnis, auf dem wir unseren globalen Anspruch auf Marktführerschaft bei der Kundenzufriedenheit aufbauen.
  • − In schnell wachsenden Regionen inklusive des Asien-Pazifik-Raums – sehen wir uns als gut positioniert an, um weiter zu expandieren sowie insbesondere auch Wachstumschancen aus dem zunehmenden Kundenbedürfnis nach Krankenversicherung, Absicherung biometrischer Risiken und Asset Management zu nutzen.
  • − Aufbauend auf unserer starken Präsenz in Europa wollen wir von der anhaltenden Branchenkonsolidierung profitieren.

In einem sich kontinuierlich entwickelnden Marktumfeld, in dem sich die Anforderungen unserer Kundschaft ständig verändern, bieten uns unsere Branchenkenntnisse und Kompetenzen in der Produktentwicklung und dem Risikomanagement große Chancen, zeitnah kundenorientierte Lösungen zu schaffen. Weitere Details zu den vom Allianz Konzern erwarteten Chancen in den verschiedenen Geschäftsbereichen finden Sie im Kapitel "Ausblick 2022".

1_Mittlerer Wert unseres Zielkorridors für das Ergebnis je Aktie.

Aufsichtsrat und Vorstand

Der Risikoorganisationsansatz des Allianz Konzerns ermöglicht eine integrierte Steuerung lokaler und globaler Risiken und stellt sicher, dass unser Risikoprofil sowohl mit der Risikostrategie als auch mit der Risikotragfähigkeit übereinstimmt.

In unserem Risiko-Governance-System haben der Aufsichtsrat und der Vorstand der Allianz SE Verantwortlichkeiten sowohl auf der direkten Ebene der Allianz SE als auch auf Konzernebene. Der Vorstand legt die geschäftspolitischen Ziele und die damit verbundene Risikostrategie fest. Die wesentlichen Elemente des Risikomanagementsystems sind in der Allianz Group Risk Policy verankert und werden durch den Vorstand genehmigt. Der Aufsichtsrat berät, hinterfragt und überwacht den Vorstand in der Ausübung der Managementaktivitäten. Bezüglich Risikothemen werden der Vorstand und der Aufsichtsrat von den folgenden Fachausschüssen unterstützt:

Risikoausschuss des Aufsichtsrats

Der Risikoausschuss des Aufsichtsrates berichtet an den Aufsichtsrat, in dem die Informationen und Feststellungen mit dem Vorstand diskutiert werden. Er überwacht die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems der Allianz. Des Weiteren konzentriert er sich auf risikorelevante Entwicklungen sowie allgemeine und besondere Risiken und vergewissert sich, dass die Geschäfts- mit der Risikostrategie abgestimmt ist.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Risikoausschuss" im "Bericht des Aufsichtsrats".

Group Finance and Risk Committee

Das Group Finance and Risk Committee (GFRC) gewährleistet die Aufsicht über das Risikomanagementsystem sowohl auf Konzernebene als auch auf Ebene der Allianz SE. Durch seine Überwachungsrolle hinsichtlich der Risikoprofile des Konzerns und der Allianz SE sowie der Verfügbarkeit von Kapital übernimmt das GFRC eine grundlegende Funktion bei der Früherkennung von Risiken. Darüber hinaus stellt es sicher, dass zwischen Risiken und Ertrag ein angemessenes Verhältnis beibehalten wird. Zudem definiert das GFRC Risikostandards, bildet die maßgebliche Instanz für die Festlegung von Limits in dem vom Vorstand eingerichteten System und genehmigt wesentliche Finanzierungs- und Kapitalmanagementtransaktionen. Zu guter Letzt unterstützt das GFRC den Vorstand mit Empfehlungen hinsichtlich der Kapitalstruktur, der Kapitalallokation, der Liquiditätsposition und der Kapitalanlagestrategie, welche auch die strategische Allokation von Kapitalanlagen der verschiedenen Geschäftsbereiche beinhaltet.

Allgemeine Risikoorganisation und Aufgabenverteilung im Risikomanagement

Ein umfassendes Risiko-Governance-System wird durch die Umsetzung von Standards für die Organisationsstruktur, Risikostrategie und -neigung, Limitsysteme, Dokumentation und Berichterstattung erreicht. Diese Standards sorgen für eine präzise und zeitnahe Kommunikation risikobezogener Informationen sowie für einen disziplinierten Ansatz bei Entscheidungen und deren Umsetzung – sowohl auf globaler als auch lokaler Ebene.

Im Allgemeinen liegt die Verantwortung für die "Erste Verteidigungslinie" bei der Geschäftsführung des jeweiligen verbundenen Unternehmens. Diese trägt die Verantwortung sowohl für die Risiken als auch für die Ergebnisse, die aus ihren Entscheidungen resultieren. Danach folgen die unabhängigen globalen Überwachungsfunktionen, vertreten durch die Fachbereiche Risiko, Versicherungsmathematik, Compliance und Recht (die "Zweite Verteidigungslinie"), die den Vorstand bei der Festlegung der Risikomanagementsysteme unterstützen, innerhalb derer die Gesellschaft operieren kann. Group Audit schließlich bildet die "Dritte Verteidigungslinie"; diese Unternehmensfunktion überprüft unabhängig und regelmäßig die Implementierung der Risikoorganisation, die Beachtung der Risikoprinzipien, führt Qualitätsprüfungen der Risikoprozesse durch und testet die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien inklusive des internen Kontrollsystems.

Risikomanagementfunktion (Group Risk)

Group Risk wird von der Chief Risk Officerin des Allianz Konzerns geleitet. Group Risk unterstützt den Vorstand der Allianz SE und dessen Ausschüsse durch die Erstellung unterschiedlicher Analysen, die Übermittlung von auf das Risikomanagement bezogenen Informationen sowie die Vorbereitung und Umsetzung von Ausschussentscheidungen.

Group Risk unterstützt den Vorstand außerdem bei der Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems – welches die Risiko-Governance, die Risikostrategie und -neigung umfasst – sowie bei der Überwachung und der Berichterstattung der Risiken. Daneben gehören die Bewertung von Risiken und die Überwachung von Limits und Risikokumulierungen von bestimmten Risiken über Geschäftsbereiche hinweg zum operativen Verantwortungsbereich von Group Risk; dazu gehören Naturkatastrophen- und von Menschen verursachte Katastrophen-, Finanzmarkt- und Kontrahentenrisiken.

Group Risk stärkt und pflegt überdies das Risikonetzwerk des Konzerns durch die regelmäßige und enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung verbundener Unternehmen und anderen lokalen Schlüsselbereichen, wie etwa Finanzen, Risikomanagement, Versicherungsmathematik, Risikozeichnung und Kapitalanlage. Ein starkes konzernweites Risikonetzwerk ermöglicht es dem Allianz Konzern, die Risikokultur konzernweit zu beeinflussen, Risiken frühzeitig zu identifizieren und das Management auf diese Risiken aufmerksam zu machen.

Verbundene Unternehmen

Die verbundenen Unternehmen sind für ihr Risikomanagement selbst verantwortlich. Dazu gehört die Einhaltung externer Vorschriften (zum Beispiel lokaler Aufsichtsbehörden) sowie interner Standards. Der Vorstand eines verbundenen Unternehmens ist dafür verantwortlich, eine lokale Risikostrategie – welche die Risikostrategie des Konzerns unterstützt – im jährlichen Strategie- und Planungsdialog mit dem Konzern festzulegen und zu genehmigen sowie deren Einhaltung sicherzustellen.

Die verbundenen Unternehmen richten eigene, von der Geschäftssteuerung des jeweiligen Geschäftsfeldes unabhängige Risikomanagementfunktionen ein. Diese unterstehen der Chief Risk Officer-Aufsicht des jeweiligen verbundenen Unternehmens. Zudem werden Vorstand und Chief Risk Officer dieses Unternehmens von einem lokalen Risikoausschuss unterstützt, der als primäres Gremium im Hinblick auf das Risikocontrolling innerhalb des Unternehmens agiert.

Die einheitliche Umsetzung eines konzernweiten Risikomanagementsystems auf Ebene der verbundenen Unternehmen, welches den regelmäßigen Dialog zwischen der Konzernebene und der lokalen Ebene umfasst, wird zum Beispiel dadurch sichergestellt, dass Group Risk in den lokalen Risikokomitees repräsentiert ist und in regelmäßigen Abständen eine Bewertung hinsichtlich der Eignung lokaler Risikomanagementsysteme sowie der lokalen Chief Risk Officer-Leistung durchführt. Darüber hinaus muss die Chief Risk Officerin des Konzerns zu Entscheidungen über die Personalausstattung, die Ziele und die Leistungsbewertung der lokalen Chief Risk Officer konsultiert werden.

Sonstige Funktionen und Organe

Zusätzlich zu Group Risk und zu den lokalen Risikomanagementfunktionen stellen überdies die auf Konzern- bzw. lokaler Ebene etablierten Funktionen Recht, Compliance, und Versicherungsmathematik weitere Bestandteile der "Zweiten Verteidigungslinie" dar.

Group Legal und Group Compliance haben die Aufgabe, Rechtsrisiken zu mindern, und werden dabei von anderen Fachbereichen unterstützt. Beide Funktionen sollen sicherstellen, dass gesetzliche und aufsichtsrechtliche Anforderungen beachtet werden und angemessen auf anstehende Gesetzesänderungen sowie neue Entwicklungen in der Rechtsprechung reagiert wird. Zudem erarbeiten diese Funktionen rechtlich angemessene Lösungen für Geschäftsabschlüsse und -prozesse und vertreten den Konzern in Rechtsstreitigkeiten. Darüber hinaus ist Group Compliance – in Zusammenarbeit mit Group Legal und anderen Expertinnen und Experten – für das Integritätsmanagement verantwortlich, mit dem der Allianz Konzern sowie unsere verbundenen Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor aufsichtsrechtlichen Risiken geschützt werden sollen.

Group Actuarial, Planning and Controlling trägt dazu bei, Risiken im Einklang mit regulatorischen Anforderungen zu bewerten und zu steuern, insbesondere für jene Risiken, deren Steuerung versicherungsmathematische Expertise voraussetzt. Das Aufgabenspektrum umfasst unter anderem die Berechnung und Überwachung versicherungstechnischer Rückstellungen, die technische versicherungsmathematische Unterstützung bei der Geschäftsplanung, der Überwachung und Berichterstattung der Ergebnisse sowie die Unterstützung bei der effektiven Implementierung des Risikomanagementsystems.

Risikobasierte Steuerung und Management von Risiken1

Der Allianz Konzern ist durch seine Kerngeschäftsfelder Versicherungen und Asset Management vielfältigen Risiken ausgesetzt. Dazu gehören Markt-, Kredit-, Versicherungs-, Geschäfts-, operationelle, strategische, Liquiditäts- sowie Reputationsrisiken.

Als integrierter Finanzdienstleister ist Diversifikation über verschiedene Geschäftsbereiche und Regionen für uns ein wichtiger Faktor bei der Umsetzung eines effizienten Risikomanagements, da sie die Auswirkung einzelner Ereignisse begrenzt. Zudem trägt sie zu relativ stabilen Ergebnissen bei. Unser Ziel ist es, ein ausgewogenes Risikoprofil ohne unverhältnismäßig große Risikokonzentrationen und -anhäufungen beizubehalten.

Dadurch, dass Solvency II seit 1. Januar 2016 das aufsichtsrechtlich bindende Rahmenwerk für den Konzern ist, wird unser Risikoprofil auf Basis unseres für Solvency-II-Zwecke genehmigten internen Modells2 gemessen und gesteuert. Dabei haben wir einen Zielkapitalisierungsbereich gemäß Solvency II eingeführt, der auf vordefinierten Stressszenarien sowohl für den Konzern als auch für die verbundenen Unternehmen basiert und durch Ad-hoc-Szenarien, historische und Reverse Stresstests sowie Sensitivitätsanalysen ergänzt wird.

Zusätzlich sind zentrale Elemente der Dividendenpolitik der Allianz mit der Solvency-II-Kapitalisierung, die auf dem internen Modell basiert, verknüpft. Somit gewährleisten wir eine konsistente Sichtweise der Risikosteuerung und Kapitalisierung gemäß dem Solvency-II-Rahmenwerk.

Die Allianz steuert ihr Portfolio unter Verwendung einer umfassenden Risiko-Ertrags-Betrachtung. Diese basiert auf dem internen Modell und wird durch Szenarioanalysen unterstützt: Einerseits werden Risiken und Konzentrationen aktiv durch auf Basis des internen Modells abgeleitete Limits beschränkt. Andererseits findet eine umfassende Analyse des Return on Risk Capital3 (RoRC) statt. Der RoRC ist ein Neugeschäftsindikator, welcher es uns erlaubt, profitable Geschäftsfelder und Produkte auf einer nachhaltigen Basis zu identifizieren, da diese Größe das über die Laufzeit der Produkte jeweils zugewiesene Risikokapital berücksichtigt. Daher ist dies ein Schlüsselkriterium bei der Entscheidung über die Kapitalallokation.

Das interne Modell ist deshalb ganzheitlich in die Unternehmenssteuerung eingebunden und seine Anwendung erfüllt die sogenannten "Use Test"-Anforderungen gemäß Solvency II.

Grundlegender Bestandteil unseres Versicherungsgeschäfts ist es, Prämien, die wir von unseren Versicherten einnehmen, in eine Vielzahl von Kapitalanlagen zu investieren. Mit den daraus resultierenden Kapitalanlageportfolios decken wir die künftigen Schadenzahlungen und Leistungen an unsere Kundschaft ab. Zudem investieren wir auch das für den Geschäftsbetrieb erforderliche Eigenkapital. Darüber hinaus nutzen wir Derivate, im Wesentlichen, um unser Portfolio gegen adverse Marktbewegungen abzusichern (zum Beispiel durch optionale Aktienabsicherungen) oder um das Wiederanlagerisiko zu reduzieren (zum Beispiel durch die Verwendung von Forwards, Swapgeschäften oder Swaptions). Entscheidungen zum Asset-Liability-Management (ALM) werden auf Basis des internen Modells getroffen. Dabei werden Risiken und Renditen am Kapitalmarkt berücksichtigt.

Da die beizulegenden Zeitwerte unserer Kapitalanlage-Portfolios und Verbindlichkeiten von den an den Finanzmärkten beobachteten Veränderungen abhängen, sind wir dem Risiko nachteiliger Entwicklungen an den Finanzmärkten ausgesetzt. Die langfristigen Verpflichtungen im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung sowie die Verpflichtungen, die aus internen Pensionszusagen resultieren, tragen zum Zinsrisiko bei, insbesondere wenn sie aufgrund langer Laufzeiten nicht vollständig durch verfügbare Anlagen gedeckt werden können. Zusätzlich sind wir gegenüber adversen Änderungen in Aktien- und Immobilienpreisen, Credit Spreads, Inflation, impliziten Volatilitäten und Fremdwährungen exponiert, die den Wert unserer Portfolios beeinflussen können.

1_Dieser Abschnitt enthält in Bezug auf den Anhang zum Konzernabschluss spezifische, von IFRS 4 und 7 geforderte Risikoangaben.

2_Aus formalistischer Sicht betrachtet die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unser Modell als "partiell", da nicht alle unsere Unternehmen das interne Modell verwenden. Einige unserer kleineren verbundenen Unternehmen berichten nach der Standardformel, andere nach dem Abzugs- und Aggregationsansatz. Ohne Verlust der Allgemeingültigkeit wird in den folgenden Kapiteln

der Begriff "internes Modell" verwendet, zum Beispiel bei Fallbeschreibungen, die sich auch auf Einheiten beziehen, die das interne Modell verwenden, oder bei Beschreibungen, die sich auf Prozesse in Bezug auf die Komponenten des internen Modells konzentrieren.

3_Das "Return on Risk Capital" ist definiert als der Barwert der zukünftigen realwirtschaftlichen Gewinne im Verhältnis zur auf lokaler Ebene gehaltenen Kapitalanforderung (einschließlich Puffer für regulatorische Anforderungen).

Um Marktrisiken zu messen, werden für die relevanten Risikofaktoren "Real World"-stochastische Modelle1 , die an historischen Daten kalibriert werden, verwendet, um daraus Szenarien möglicher zukünftiger Marktentwicklungen zu erstellen. Nachdem die Szenarien für alle Risikofaktoren generiert wurden, werden die Kapitalanlagepositionen und Verbindlichkeiten unter jedem Szenario neu bewertet. Der "Worst Case"-Verlust der geordneten Gewinn- und Verlustverteilung auf einem bestimmten Konfidenzniveau (99,5%) definiert den Marktrisiko-Value-at-Risk (VaR). Für Einheiten, die die Standardformel verwenden, basiert das Marktrisiko auf den aggregierten Verlusten in spezifizierten Standardformel-Schock-Szenarien.

Auf Ebene des Allianz Konzerns, der Allianz SE und anderen Konzerngesellschaften sind Vorgaben für die strategische Anlagestruktur definiert sowie Risikolimits, wie zum Beispiel "Financial VaR", Aktienund Zinssensitivitätslimits auf Einzelbasis sowie Limits für Fremdwährungspositionen, festgelegt. Limits werden sorgfältig überwacht und im Falle einer Überschreitung werden Gegenmaßnahmen ergriffen. Dies kann die Eskalation zu den jeweiligen Entscheidungsgremien und/oder die Schließung von Positionen beinhalten.

Darüber hinaus haben wir Standards für Absicherungsmaßnahmen definiert, die das Risiko adressieren, dem wir durch die in unseren Lebensversicherungsprodukten eingebetteten Fair-Value-Optionen ausgesetzt sind. Zusätzlich optimieren wir unseren Portfoliobestand durch Transaktionen wie die vollständige oder teilweise Veräußerung eingestellter Produkte und Geschäftszweige, strukturelle Maßnahmen wie die Anpassung der Produktpalette sowie betriebliche Maßnahmen wie das Eingehen von Partnerschaften mit Spezialisten in der Steuerung dieser auch als Life Back Books bezeichneten Altbestände.

Schließlich sind auf Konzernebene Leitlinien für den Einsatz von bestimmten Finanzinstrumenten, neuen Investmentprodukten und Derivaten vorgeschrieben. Die Einhaltung der Leitlinien wird durch die Risiko- und Controllingfunktionen der Allianz SE und der anderen operativen Einheiten überwacht.

Zinsrisiko

Unsere Kapitalanlagen werden wesentlich von unseren versicherungstechnischen Verpflichtungen bestimmt. Falls die Duration unserer Kapitalanlagen unterhalb der Duration unserer Verpflichtungen liegt, können sich durch sinkende Zinsen ökonomische Verluste ergeben, da wir Rückzahlungen auslaufender Instrumente zu einem niedrigeren Marktzinsniveau neu anlegen müssen, bevor die Verpflichtungen fällig werden. Dieses Risiko ist höher für langlaufende kapitalbildende und Sparprodukte sowie für interne Pensionsverpflichtungen. Ein wesentlicher Anteil des entsprechenden Zinsrisikos im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung entfällt auf Westeuropa und resultiert überwiegend aus traditionellen Lebensversicherungsprodukten mit Garantien. Im Gegenzug können sich bei steigenden Zinsen Chancen ergeben. Dies kann zu Renditen aus Reinvestitionen führen, die höher als die garantierten Zinssätze sind. Das Zinsrisiko wird im Rahmen unseres Asset-Liability-Management-Prozesses gemanagt und wird über Zinssensitivitäten und Limits für die Durationslücke auf Konzern- und lokaler Ebene kontrolliert.

Inflationsrisiko

Als Versicherungsunternehmen sind wir Veränderungen der Inflationsraten ausgesetzt. Dies resultiert maßgeblich aus unseren Verbindlichkeiten in der Schaden- und Unfallversicherung. Zusätzlich tragen unsere inflationsindexierten internen Pensionsverpflichtungen zum

1_Interne Pensionsverpflichtungen sind nach IAS 19-Prinzipien deterministisch bewertet und modelliert.

Inflationsrisiko bei. Obwohl Inflationsannahmen in unserer Produktentwicklung und Preisgestaltung enthalten sind, führt eine unerwartete Erhöhung der Inflationsraten zu einem Anstieg der Ansprüche aus entstandenen Schäden und Kosten und zieht höhere Verbindlichkeiten nach sich. Sind umgekehrt die zukünftigen Inflationsraten niedriger als angenommen, sind auch die Verpflichtungen niedriger als erwartet. Dieses Risiko einer Abweichung der Inflationsraten von den Inflationserwartungen wird in unserem internen Modell abgebildet. Mögliche schwerwiegende Strukturbrüche werden mit Hilfe von historischen und Ad-hoc-Stresstests beobachtet.

Aktienrisiko

Aktienanlagen der Allianz Versicherungsgesellschaften dienen dazu, ihre Portfolios zu diversifizieren und von langfristig erwarteten Renditen zu profitieren. Mit strategischen Asset-Allokation-Benchmarks, Investment- und Aktiensensitivitätslimits überwachen und steuern wir die entsprechenden Risiken. Darüber hinaus fallen Aktienanlagen in den Anwendungsbereich der "Credit Risk Platform", um Risikokonzentrationen bezüglich Einzeladressen zu vermeiden. Risiken im Zusammenhang mit sich ändernden Aktienkursen werden meist mit fallenden Kursen und steigenden Volatilitäten in Verbindung gebracht. Da Aktienmärkte auch steigen können, ergeben sich aus Aktieninvestments in solchen Szenarien auch Chancen.

Credit-Spread-Risiko

Festverzinsliche Anlagen wie Anleihen können an Wert verlieren, wenn sich die Credit Spreads ausweiten. Unsere Risikoneigung in Bezug auf Credit Spreads trägt jedoch auch den wirtschaftlichen Aspekten unseres Geschäftsmodells Rechnung. Als Investor ist unsere Anlagestrategie von unseren versicherungstechnischen Verbindlichkeiten bestimmt. Wir halten festverzinsliche Anlagen daher typischerweise bis zur Endfälligkeit. Dies impliziert, dass wir von kurzfristigen Kursänderungen wirtschaftlich weniger betroffen sind. Dadurch haben wir als langfristiger Anleger die Möglichkeit, in Anleihen mit einer Verzinsung über dem risikolosen Zinssatz zu investieren und so von dieser zusätzlichen Ertragskomponente zu profitieren.

Währungsrisiko

Die Allianz SE und die anderen verbundenen Unternehmen des Allianz Konzerns investieren typischerweise in Vermögenswerte, die auf die gleiche Währung lauten wie ihre Verbindlichkeiten. Allerdings sind begrenzte Fremdwährungsexposures zugelassen, um die Diversifikation im Portfolio und taktische Anlageentscheidungen zu unterstützen. Das Währungsrisiko resultiert größtenteils aus denjenigen Einheiten des Allianz Konzerns, die nicht in Euro berichten. Werten diese Währungen im Vergleich zum Euro ab, so vermindern sich auf Allianz Konzern und Allianz SE-Ebene die Nettovermögenswerte der ausländischen Tochtergesellschaften auf Eurobasis. Allerdings sinken gleichzeitig auch die Kapitalanforderungen auf Eurobasis, sodass der Einfluss auf die Kapitalisierung des Allianz Konzerns und der Allianz SE teilweise kompensiert wird. Das Währungsrisiko überwachen und steuern wir mit Hilfe eines Limitsystems für Fremdwährungspositionen auf den Ebenen des Allianz Konzerns, der Allianz SE und der anderen operativen Einheiten des Allianz Konzerns.

Immobilienrisiko

Trotz des Risikos fallender Immobilienwerte stellen Immobilien eine passende Ergänzung zu unserem Anlageportfolio dar, da sie eine gute Diversifikation zu anderen Risiken sowie langfristig gut prognostizierbare Cashflows aufweisen.

Das Group Investment Committee der Allianz hat einen Rahmen für Standardtransaktionen von Immobilienbeteiligungen und gewerblichen Immobilienfinanzierungen festgelegt. Diese Standards beschreiben Diversifikationsziele, Schwellenwerte für Mindestrenditen und andere qualitative und quantitative Anforderungen. Alle Transaktionen, die nicht zu den Standardtransaktionen gehören oder ein spezifisches Gesamtinvestitionsvolumen (einschließlich Kosten) übersteigen, müssen separat von der Risikomanagementfunktion (Group Risk) und anderen zentralen Fachbereichen überprüft werden. Zudem müssen alle anwendbaren Limits eingehalten werden, insbesondere die Portfoliolimits einer investierenden Einheit, welche sich aus der strategischen Asset-Allokation (unter Berücksichtigung von Spielräumen) ergeben, sowie die Risikolimits.

Das Kreditrisiko bemisst den potenziellen ökonomischen Wertverlust unseres Portfolios durch Änderungen der Kreditwürdigkeit unserer Schuldner ("Migrationsrisiko") bzw. die Unfähigkeit oder Weigerung eines Kontrahenten, vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen ("Ausfallrisiko").

Das Kreditrisiko des Konzerns resultiert aus drei Quellen: unserem Kapitalanlageportfolio, unserem Kreditversicherungsgeschäft und unserem externen Rückversicherungsportfolio.

  • − Kapitalanlageportfolio: Kreditrisiko resultiert aus unseren Kapitalanlagen, wie festverzinslichen Wertpapieren, Darlehen, Derivaten, Cash-Positionen und Forderungen, deren Werte sich abhängig von der Kreditqualität des Schuldners verringern können. Für bestimmte Lebensversicherungsprodukte sind wir jedoch in der Lage, Verluste aus Kreditereignissen mit Versicherten zu teilen.
  • − Kreditversicherung: Kreditrisiko ergibt sich aus potenziellen Schadenzahlungen innerhalb der Limits, die Euler Hermes seinen versicherten Unternehmen einräumt. Euler Hermes sichert seine versicherten Unternehmen vor Kreditrisiken aus kurzfristigen Warenkrediten ab, die diese ihrer Kundschaft gewähren. Wenn eine Kundin oder ein Kunde des Versicherungsnehmers nicht in der Lage ist, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, ersetzt Euler Hermes dem versicherten Unternehmen den Schaden.
  • − Rückversicherung: Kreditrisiko entsteht, wenn Forderungen gegenüber Rückversicherern aufgrund möglicher Verluste nicht wiedererlangt werden können oder wenn bei geltenden Versicherungsverträgen Zahlungen ausfallen. Ein Team von Spezialisten wählt unsere Rückversicherungspartner sorgfältig aus, wobei Wert auf Unternehmen mit hoher Bonität gelegt wird. Zur zusätzlichen Senkung des Kreditrisikos fordern wir gegebenenfalls zusätzlich Akkreditive, Bareinlagen oder andere finanzielle Maßnahmen.

Das interne Kreditrisikokapitalmodell berücksichtigt bei jeder Position die wichtigsten Bestimmungsgrößen, etwa die Forderungshöhe bei Ausfall, das Rating, den Rückzahlungsrang, die Sicherheiten und die Laufzeit. Weitere schuldnerspezifische Parameter sind die Bonitätsänderungswahrscheinlichkeiten sowie die Korrelationen der Vermögenswertänderungen der Kontrahenten, die die Abhängigkeiten im Portfolio abbilden. Ratings werden einzelnen Kontrahenten mittels eines klar definierten Ratingvergabeprozesses zugeordnet. Dessen zentrale Komponenten sind langfristige Ratings von externen Ratingagenturen und interne Ratingmodelle bei spezifischen internen Investmentstrategien. Sofern verfügbar, werden dynamische Anpassungen vorgenommen, die auf marktimplizierten Ratings und aktuell verfügbaren qualitativen Informationen basieren.

Das Verlustprofil eines bestimmten Portfolios wird durch eine Monte-Carlo-Simulation unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten und der Kreditkonzentrationen je Schuldnersegment ermittelt. Diese Verlustprofile werden auf unterschiedlichen Ebenen des Allianz Konzerns berechnet und dann auf jeder Ebene in das übergreifende interne Modell miteinbezogen, um zusammen mit anderen Risikokategorien das konzerndiversifizierte interne Kreditrisiko abzuleiten.

Unser Kreditversicherungsportfolio wird von Euler Hermes auf Basis einer eigenen Modellkomponente modelliert. Diese stellt eine lokale Umsetzung des zentralen Kreditrisikomoduls dar. Das Verlustprofil von Euler Hermes wird in das interne Kreditrisikomodell des Konzerns integriert, um Konzentrations- und Diversifikationseffekte abzubilden.

Um eine effektive Kreditrisikosteuerung zu gewährleisten, werden Credit VaR-Limits anhand unseres internen Risikokapitalansatzes abgeleitet sowie Rating-Benchmarks definiert. Die Rating-Benchmarks bestimmen unsere Risikoneigung für Investitionen im unteren Investment-Grade- und Non-Investment-Grade-Bereich.

Unser konzernweites System zur Steuerung von Länder- und Schuldnergruppenlimits (CRisP1 ) erlaubt uns die Steuerung von Gegenparteikonzentrationen. Es deckt sowohl Kredit- als auch Aktienpositionen auf Konzernebene sowie auf Ebene der operativen Einheiten ab. Dieses Limit-Rahmenwerk ist die Grundlage für Diskussionen zu Kreditmaßnahmen und stellt Informationen über entsprechende Entscheidungen schnell und auf breiter Basis konzernübergreifend zur Verfügung.

Klar definierte Prozesse stellen sicher, dass Risikokonzentrationen und Limitauslastungen angemessen überwacht und gesteuert werden. Die länder- und schuldnerspezifischen Risikolimits aus Konzernperspektive (das heißt aus Sicht des maximalen Konzentrationslimits) werden dabei unter Berücksichtigung der Größe und der Struktur des Allianz Portfolios sowie unserer Gesamtrisikostrategie gesetzt.

Mit Ausnahme von Risiken aus internen Pensionsverpflichtungen bestehen versicherungstechnische Risiken aus Prämien- und Reserverisiken im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung sowie aus biometrischen Risiken im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung, und für den Geschäftsbereich Asset Management und unser Bankgeschäft spielen versicherungstechnische Risiken keine Rolle.

Schaden- und Unfallversicherung

Unser Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft ist dem Prämienrisiko im Zusammenhang mit nachteiligen Entwicklungen ausgesetzt, sowohl aus dem im aktuellen Jahr neu abgeschlossenen als auch aus dem verlängerten Geschäft. Zudem besteht Reserverisiko für das Bestandsgeschäft.

1_Credit Risk Platform.

Prämienrisiko

Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit in der Schaden- und Unfallversicherung erhalten wir von unseren Kundinnen und Kunden Prämien und bieten ihnen dafür Versicherungsschutz. Das Prämienrisiko ist definiert als das Risiko, dass sich die tatsächlichen Schäden aus dem Geschäft des aktuellen Jahres im Vergleich zu den erwarteten Schadenquoten schlechter entwickeln. Das Prämienrisiko kann durch Rückversicherung sowie durch technische Exzellenz in der Zeichnungs- und Annahmepolitik gemindert werden. Die Einschätzung von Risiken im Rahmen der Zeichnungs- und Annahmepolitik ist daher zentraler Bestandteil unseres Risikomanagementsystems. Es gibt klare Limits und Deckungseinschränkungen/-ausschlüsse für die Zeichnungs- und Annahmepolitik, die zentral definiert und konzernweit angewendet werden.

Das Prämienrisiko unterteilt sich in drei Kategorien: Naturkatastrophenrisiko, Terrorrisiko und Nichtkatastrophenrisiko einschließlich von Menschen verursachter Katastrophen.

Wir berechnen Prämienrisiken auf Grundlage von versicherungsmathematischen Modellen, die dazu verwendet werden, Verlustverteilungen abzuleiten. Nichtkatastrophenrisiken werden mithilfe von Schadenhäufigkeits- und Schadenhöhenmodellen für Großschäden modelliert, Basisschäden mithilfe von aggregierten Verlustverteilungsmodellen. Aufgrund ihrer hohen potenziellen Kumuleffekte für höhere Wiederkehrperioden sind Naturkatastrophen wie Erdbeben, Stürme und Überschwemmungen eine besondere Herausforderung für das Risikomanagement. Für Risiken aus Naturkatastrophen nutzen wir spezielle Modellierungsmethoden. Dabei werden Portfoliodaten, etwa über die geografische Verteilung sowie über Wert und Eigenschaft der versicherten Objekte, mit simulierten Naturkatastrophenszenarien kombiniert. Aus dieser Modellierung lassen sich dann mögliche Schadenauswirkungen und -häufungen abschätzen. Wo solche stochastischen Modelle fehlen, verwenden wir deterministische szenariogestützte Ansätze zur Einschätzung der möglichen Verluste. Ähnliche Ansätze werden verwendet, um Risikokonzentrationen für Terror und von Menschen verursachte Katastrophen zu bewerten, einschließlich Verluste durch Cybervorfälle und Industriekonzentrationen.

Die ermittelten Verlustverteilungen werden dann im internen Modell verwendet, um potenzielle Verluste – basierend auf einem vordefinierten Konfidenzniveau von 99,5% – zu berechnen.

Reserverisiko

Das Reserverisiko beschreibt das Risiko, dass sich die besten Schätzwerte der versicherungstechnischen Rückstellungen über einen einjährigen Zeithorizont nachteilig verändern, da die Schadensregulierung der Zeit und/oder der Höhe nach schwankt. Für Schadenersatzansprüche, die in der Vergangenheit eingetreten und noch nicht abgewickelt sind, schätzen und halten wir Reserven. Im Fall unerwarteter Ereignisse würden wir Gewinne oder Verluste aus den Reserven verzeichnen – je nachdem, welche Annahmen unseren Schätzungen zugrunde lagen.

Wie das Prämienrisiko wird auch das Reserverisiko mithilfe von aktuariellen Modellen berechnet. Die abgeleiteten Verteilungen der Reserven nutzen wir dann im internen Modell, um potenzielle Verluste auf Basis eines vordefinierten Konfidenzniveaus von 99,5% zu berechnen.

Um das Risiko unerwarteter Schwankungen der Reserven zu reduzieren, überwachen die Allianz SE und die anderen verbundenen Unternehmen des Allianz Konzerns laufend die Entwicklung der versicherungstechnischen Rückstellungen für Versicherungsfälle auf Ebene der Geschäftszweige. Zusätzlich unterziehen diese Unternehmen ihre Rückstellungen einmal im Jahr einer Unsicherheitsanalyse. Die hier eingesetzten Verfahren ähneln denjenigen zur Berechnung des Reserverisikos. Der Allianz Konzern führt regelmäßig unabhängige Überprüfungen dieser Analysen durch. Zudem nehmen Vertreterinnen oder Vertreter des Allianz Konzerns an Sitzungen der lokalen Rückstellungsausschüsse (Reserve Committees) teil.

Lebens- und Krankenversicherung

Versicherungstechnische Risiken bestehen in der Lebens- und Krankenversicherung aus biometrischen Risiken und umfassen Sterblichkeits-, Invaliditäts-, Krankheits- und Langlebigkeitsrisiken. Sterblichkeits-, Invaliditäts- und Krankheitsrisiken bezeichnen das Risiko, dass die eingetretenen Todes- oder Invaliditätszahlungen oder Krankheitskosten höher als erwartet ausfallen. Das Langlebigkeitsrisiko bezeichnet das Risiko, dass aufgrund einer höheren Lebenserwartung der Versicherten die gebildeten Reserven nicht zur Deckung unseres Portfolios von Annuitäten und Pensionsverpflichtungen ausreichen.

Das versicherungstechnische Risiko im Geschäftsbereich Lebensund Krankenversicherung entsteht, wenn die Profitabilität hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Berechnung der Profitabilität basiert hierbei auf verschiedenen Parametern, wie historischen Verlustinformationen und Annahmen hinsichtlich Inflation, Sterblichkeit oder Krankheitsrisiken, die von den tatsächlich realisierten Werten abweichen können. Beispielsweise kann eine im Vergleich zu den Erwartungen höhere Inflation zu höheren Krankheitskosten in der Zukunft führen. Aber auch vorteilhafte Abweichungen sind möglich. Beispielsweise führen niedriger als erwartet ausfallende Krankheitsraten in der Regel zu geringeren Ansprüchen in Berufsunfähigkeitsversicherungsprodukten.

Diese Risiken messen wir in unserem internen Modell, indem wir – wann immer dies relevant oder von Bedeutung ist – einerseits nach absoluter Höhe und Trendentwicklung der versicherungsmathematischen Annahmen sowie andererseits nach Pandemierisikoszenarien unterscheiden. Abhängig von der Art und der Komplexität der inhärenten Risiken wird das Krankenversicherungsgeschäft im internen Modell der Kalkulationsmethode entsprechend – entweder der Zugehörigkeit zur Schaden- und Unfall- oder zur Lebens- und Krankenversicherung – berücksichtigt und ist daher in den jeweiligen Zahlen für die Schaden- und Unfallversicherung sowie für die Lebens- und Krankenversicherung enthalten. Der überwiegende Teil des Krankenversicherungsgeschäfts wird jedoch dem Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung zugeordnet.

Geschäftsrisiken umfassen Kostenrisiken und Risiken aus dem Verhalten von Versicherten. Dabei stammen diese Risiken größtenteils aus der Lebens- und Krankenversicherung sowie zu einem kleineren Teil aus der Schaden- und Unfallversicherung. Kostenrisiken hängen mit dem Risiko zusammen, dass Verwaltungsaufwendungen höher als erwartet ausfallen oder dass das Neugeschäft so weit zurückgeht, dass wir die Fixkosten nicht mehr decken können. Geschäftsrisiken werden in Relation zu den zugrunde liegenden Geschäftsplänen bestimmt.

Zu den Risiken, die sich aus dem Verhalten von Versicherten in der Lebens- und Krankenversicherung ergeben, zählen unvorhersehbare Handlungen der Versicherten in der Ausübung ihrer vertraglichen Wahlrechte, etwa im Hinblick auf eine vorzeitige Kündigung oder Rückkäufe, Teilauszahlungen, Vertragserneuerungen oder Verrentungen, die sich als nachteiliger herausstellen als ursprünglich angenommen.

Annahmen zum Verhalten von Versicherten beruhen auf anerkannten versicherungsmathematischen Methoden und – soweit vorhanden – auf unseren eigenen historischen Daten. Fehlen diese, so nutzen wir Daten der Versicherungsindustrie oder Expertenschätzungen. Diese verwenden wir dann als Basis in unserem internen Modell, um die ökonomischen Auswirkungen des Verhaltens von Versicherten unter verschiedenen Szenarien zu bestimmen.

Operationelle Risiken beinhalten Verluste, die aus unzureichenden oder fehlgeschlagenen internen Prozessen, menschlichen Fehlern, Systemfehlern und externen Ereignissen resultieren und die durch eine Vielzahl von Ursachen entstehen können, zum Beispiel:

  • − "Kundschaft, Produkte und Geschäftspraktiken" bezeichnen potenzielle Verluste durch Nichterfüllung der geschäftlichen Verpflichtungen oder durch die Ausgestaltung von Produkten. Beispiele hierfür sind Falschberatung, die Nichtkonformität von Produkten mit internen oder externen Anforderungen, wettbewerbswidriges Verhalten oder Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen, Sanktionen und Embargos usw. Verluste dieser Art sind in der Regel von geringerer Häufigkeit, jedoch mit möglicherweise großen finanziellen Auswirkungen behaftet.
  • − "Ausführung, Lieferung und Prozessmanagement" bezeichnen potenzielle Verluste durch Fehler in der Transaktionsverarbeitung oder im Prozessmanagement. Beispiele hierfür sind Zinsen und Strafen wegen nicht oder zu wenig bezahlter Steuern oder Verluste im Zusammenhang mit Vertriebsprozessen bei Maklern und Vertretern. Verluste dieser Art treten in der Regel relativ gesehen häufiger auf, allerdings mit geringer finanzieller Auswirkung (auch wenn vereinzelt hohe Verluste möglich sind).
  • − Andere operationelle Risiken umfassen beispielsweise interne oder externe Betrugsfälle, Fehler in unseren Konzernabschlüssen, Zwischenfälle im Zusammenhang mit Informationssicherheit, die Betriebsunterbrechungen oder Strafzahlungen zur Folge haben können, oder potenzielle Fehler bei unseren Dienstleistern, die eine Unterbrechung unseres Geschäftsbetriebs verursachen könnten, usw.

Das operationelle Risikokapital des Konzerns wird vom Risiko möglicher Verluste aus den Ereigniskategorien "Kundschaft, Produkte und Geschäftspraktiken" sowie "Ausführung, Lieferung- und Prozessmanagement" dominiert (mehr als 80%). Bezüglich der größten Kategorie "Kundschaft, Produkte und Geschäftspraktiken" sind die wesentlichen externen Treiber die Änderung von Rechtsvorschriften und Verordnungen. Interne Treiber spiegeln potenzielle Fehler interner Prozesse wider. Diese Treiber sind in den lokalen Szenarienanalysen berücksichtigt.

Das operationelle Risikokapital kalkulieren wir unter Verwendung eines szenariobasierten Ansatzes, der wiederum auf Experteneinschätzungen sowie internen und externen operationellen Verlustdaten beruht. Die Schätzungen bezüglich Häufigkeit und Schwere von potenziellen Verlustereignissen für jede materielle operationelle Risikokategorie werden bewertet und als Basis zur Kalibrierung unseres internen Modells benutzt.

Die Allianz hat ein konsistentes Risikomanagementsystem für operationelle Risiken entwickelt, welches unter Berücksichtigung von Proportionalitätsaspekten konzernweit angewendet wird und sich auf die frühzeitige Erkennung und proaktive Steuerung der materiellen operationellen Risiken fokussiert. In diesem System sind Rollen und

Zuständigkeiten sowie Steuerungsprozesse und Methoden verbindlich definiert. Lokale Risikomanagerinnen und Risikomanager in der Allianz SE und in den anderen operativen Einheiten des Allianz Konzerns identifizieren und bewerten in ihrer Funktion als "Zweite Verteidigungslinie" die relevanten operationellen Risiken und Schwachstellen im Kontrollsystem auf Basis eines Dialogs mit der "Ersten Verteidigungslinie", hinterlegen operationelle Risikoereignisse in einer zentralen Datenbank und stellen sicher, dass das System in ihrer jeweiligen operativen Einheit umgesetzt ist.

Dieses System sieht spezifische risikomindernde Kontrollprogramme vor. Beispielsweise werden Compliance-Risiken durch schriftlich fixierte Leitlinien und dedizierte Compliance-Programme adressiert, die durch Compliance-Funktionen innerhalb des Allianz Konzerns überwacht werden. Das Risiko von wesentlichen Fehlern in unseren Konzernabschlüssen wird mittels eines internen Kontrollsystems für das Rechnungswesen gemindert. Risiken infolge von Outsourcing werden in unserer Outsourcing-Leitlinie, in Service Level Agreements, durch Geschäftsfortführungs- und Krisenmanagementprogramme abgedeckt, um kritische Geschäftsfunktionen im Falle dieser Ereignisse zu schützen. Cyber-Risiken werden durch Investitionen in Cyber-Sicherheit, den Kauf von Cyber-Versicherungsschutz von anderen Versicherern und verschiedene fortlaufende Kontrollaktivitäten gemindert.

Es gibt Risiken, die aufgrund ihrer Eigenschaften durch die Bereitstellung von dediziertem Risikokapital nicht angemessen berücksichtigt oder gemindert werden können und daher nicht durch das interne Modell abgedeckt werden. Um diese sonstigen Risiken zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten, zu überwachen und zu steuern, verfolgen wir ebenfalls einen systematischen Ansatz. Grundsätzlich stützt sich die Risikobewertung auf qualitative Kriterien oder Szenarioanalysen. Die wichtigsten dieser Risiken sind das strategische Risiko, das Liquiditäts- und das Reputationsrisiko.

Strategisches Risiko

Das strategische Risiko ist das Risiko einer unerwarteten negativen Veränderung des Unternehmenswerts, das auf sich nachteilig auswirkende Entscheidungen des Managements hinsichtlich der Geschäftsstrategie und deren Umsetzung zurückzuführen ist.

Strategische Risiken werden im Rahmen des "Top Risk Assessment"-Prozesses des Konzerns identifiziert, bewertet und in verschiedenen Vorstandsausschüssen diskutiert (zum Beispiel GFRC). Auch Markt- und Wettbewerbsbedingungen, Kapitalmarktanforderungen, aufsichtsrechtliche Bedingungen und dergleichen werden überwacht, um über die Notwendigkeit strategischer Anpassungen zu entscheiden.

Die wichtigsten strategischen Risiken werden direkt durch die Renewal Agenda der Allianz adressiert, welche sich wiederum auf fünf Themen, nämlich Konsequente Kundenorientierung, Durchgehende Digitalisierung, Technische Exzellenz, Neue Wachstumsfelder und Integrative Leistungskultur konzentriert. Der Strategie- und Planungsdialog zwischen dem Allianz Konzern und den verbundenen Unternehmen bewertet und analysiert die Fortschritte in Bezug auf die Minderung der strategischen Risiken und in Bezug auf die in der Renewal Agenda gesetzten Ziele.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist definiert als das Risiko, dass das Unternehmen seinen derzeitigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur unter nachteilig geänderten Bedingungen nachkommen kann. Das Liquiditätsrisiko kann insbesondere aus Inkongruenzen zwischen der Fälligkeit von Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen entstehen.

Unsere verbundenen Unternehmen steuern das Liquiditätsrisiko jeweils auf lokaler Ebene. Sie verwenden dabei Systeme zum Asset-Liability-Management, die konzipiert wurden, um sicherzustellen, dass Kapitalanlagen und Verbindlichkeiten angemessen aufeinander abgestimmt werden. Die lokalen Kapitalanlagestrategien konzentrieren sich in erster Linie auf die Qualität der Kapitalanlagen und gewährleisten einen beträchtlichen Anteil an liquiden Vermögenswerten in den Portfolios (zum Beispiel Staatsanleihen oder Pfandbriefe mit einem sehr guten Rating). Im Zuge unserer Liquiditätsplanung stimmen wir die Liquiditätsquellen (zum Beispiel Gelder aus Investments und Prämien) mit dem Liquiditätsbedarf (zum Beispiel Auszahlungen von Versicherungsansprüchen und Kosten) ab. Dies erfolgt sowohl für den Best-Estimate-Plan als auch für adverse idiosynkratische und systemische Liquiditätsszenarien, um eine konzernübergreifend konsistente Betrachtung von Liquiditätsrisiken zu ermöglichen. Diese Analysen erfolgen für jede einzelne Einheit, wobei der Konzern die Ergebnisse überwacht.

Ein identisches Rahmenwerk für Liquiditätsstresstests wird auch bei der Allianz SE umgesetzt. Mögliche größere Liquiditätsanforderungen ergeben sich hauptsächlich aus Marktrisikoszenarien für die Allianz SE und ihre Tochtergesellschaften, aus der Nichtverfügbarkeit externer Kapitalmärkte und aus Risikoszenarien für die Rückversicherung der Allianz SE.

Zusätzlich wird die Cashposition des Cashpool-Investitionsportfolios des Konzerns täglich überwacht und eine entsprechende Vorschau erstellt. Dabei werden eine Mindestliquiditätsschwelle und eine Zielliquiditätsschwelle in absoluten Größen für die angestrebte Liquidität berücksichtigt. Beide Limits haben das Ziel, den Cashpool der Allianz SE vor kurzfristigen Liquiditätskrisen zu schützen.

Der Prozess der Liquiditätsplanung spiegelt den erwarteten zukünftigen Liquiditätsbedarf wider und zielt auf eine effiziente und effektive Steuerung der verfügbaren Liquiditätsquellen ab. Der jährliche und grobe, über eine Zeitspanne von drei Jahren erstellte, Cashflow-Plan für die Allianz SE und für das berichtspflichtige Segment "Holding und Treasury" der Allianz SE reflektiert die übergeordnete operative Finanzierungs- und Anlagestrategie des Konzerns. Die jährliche Liquiditätsplanung für die Allianz SE und für das berichtspflichtige Segment "Holding und Treasury" ist Gegenstand der Genehmigung durch den Vorstand. Die Liquiditätsplanung wird regelmäßig überwacht und dem Konzernvorstand über das GFRC vorgelegt.

Reputationsrisiko

Die Wahrnehmung der Allianz als renommierter und verantwortungsbewusst handelnder Anbieter von Finanzdienstleistungen hängt von unserem Verhalten in einer Vielzahl von Bereichen ab, beispielsweise von der Produktqualität, der Corporate Governance, dem Finanzergebnis, dem Kundenservice, der Mitarbeiterführung, dem intellektuellen Kapital und der gesellschaftlichen Verantwortung.

Das Reputationsrisiko ist das Risiko eines unerwarteten Rückgangs des Kurses der Aktie der Allianz SE, des Werts des aktuellen Bestandgeschäfts oder des Werts des künftigen Geschäftsvolumens – und zwar als Folge eines Ansehensverlustes der Allianz durch die Beurteilung interner oder externer Stakeholder.

Die Identifikation und Bewertung von Reputationsrisiken sind Bestandteile des jährlichen "Top Risk Assessment"-Prozesses. Als Teil dieses Prozesses genehmigt die Geschäftsleitung die Risikomanagementstrategie für die wichtigsten Risiken, mit denen das Unternehmen konfrontiert wird, einschließlich derjenigen mit potenziell schwerwiegenden Auswirkungen auf die Reputation.

"Environmental, Social and Governance (ESG)"-Themen können in sämtlichen Risikokategorien in Erscheinung treten. Das Management von Reputationsrisikoaspekten wird von einem dedizierten Group ESG Board und einem Global Sustainability Office1 unterstützt, die dazu beitragen, die Integration von ESG-Aspekten in die Kerninvestitions- und Versicherungsaktivitäten zu steuern. Wesentliche ESG- und andere Reputationsrisiken, die im Rahmen der Geschäftstätigkeit identifiziert werden, werden zur Beurteilung und zur Entscheidungsfindung an Group Communications and Reputation, Group Risk- und Global Sustainability-Expertinnen und -Experten weitergeleitet, wobei das GFRC als das endgültige Eskalations-/Entscheidungsorgan fungiert.

Für weitere Details zu unserem ESG-Integrationsansatz verweisen wir auf die Abschnitte "ESG-Integrationsansatz" und "Strategie zum Klimawandel" in der Nichtfinanziellen Erklärung.

Klimawandel

Der Klimawandel hat, insbesondere auf lange Sicht, das Potenzial, die Weltwirtschaft und das Geschäft der Allianz erheblich zu beeinflussen. Auf den Klimawandel zurückzuführende Risiken beginnen sich bereits heute abzuzeichnen und werden mittel- bis langfristig an Bedeutung zunehmen.

Die wichtigsten Klimawandelrisiken, die bereits einen materiellen Einfluss auf unser Geschäft haben bzw. von denen wir dies für die Zukunft erwarten, sind:

  • − Physische Risiken: Dies können akute und chronische Risiken sein, wie zum Beispiel der Anstieg der Durchschnittstemperatur, Extremwetterereignisse, steigende Meeresspiegel, zunehmende Hitzewellen und Dürren oder eine Veränderung vektorübertragener Infektionskrankheiten, mit Auswirkungen auf Sachwerte, Lebenserwartung oder die Gesundheit.
  • − Transitionsrisiken: Diese ergeben sich auch aus dem sektorübergreifenden Strukturwandel aufgrund des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Transitionsrisiken umfassen Veränderungen in der Klimapolitik, der Technologie oder im Marktverhalten und dem daraus resultierenden Einfluss auf den Marktwert finanzieller Vermögenswerte sowie Auswirkungen von Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

1_Das Allianz Environmental, Social, Governance (ESG) Board und das Global Sustainability Office beraten den Vorstand der Allianz SE und werden umweltbezogene, soziale sowie Governance-Aspekte der

Unternehmensführung und der Entscheidungsfindungsprozesse beim Allianz Konzern weiter stärken. Im Jahr 2022 wird das ESG Board in Sustainability Board umbenannt.

Diese Risiken beeinflussen das Geschäft der Allianz im Wesentlichen auf zweierlei Arten:

  • − Als Versicherer über die geleistete Risikodeckung, zum Beispiel für den Todesfall, Krankheit, Sach- und andere Schäden, sowie durch Veränderungen in den von der Allianz gezeichneten Geschäftsfeldern und -modellen.
  • − Als bedeutender institutioneller Investor mit erheblichen Investitionen in diversen Volkswirtschaften, Unternehmen, Infrastruktur und Immobilien; diese könnten von den Konsequenzen der physischen Auswirkungen des Klimawandels und des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft betroffen sein, was wiederum das Potenzial einer langfristigen Profitabilität der Investitionen beeinflussen könnte.

Mit unmittelbaren Klimawandelrisiken befassen wir uns im Rahmen der Prozesse für das Risikomanagement der zugrunde liegenden Risiken (das heißt finanzielles Risiko, Prämien- oder Reserverisiko, Reputationsrisiko etc.). Hierbei greifen wir beispielsweise auf die jahrelange Expertise der Allianz im Bereich der Modellierung von Extremwetterereignissen zurück oder nutzen Analysen der Emissionsprofile unserer eigenen Kapitalanlagen. So dient beispielsweise der in unserem Klimareport veröffentlichte CO2-Fußabdruck der Unternehmen, in die wir investieren, als Ausgangspunkt für die Analyse unserer Exponierung gegenüber der Emissionsbepreisung. Unsere freiwillige Verpflichtung, unseren Eigenbestand an Kapitalanlagen im Einklang mit 1,5°C Klimaszenarien anzupassen, ist ein effektives Mittel, Transitionsrisiken für unsere Investments über die Jahre hin zu begrenzen. Ein weiteres Beispiel ist das Reputationsrisikomanagement, in dem wir soziale und umweltbezogene Aspekte, die aus unseren geschäftlichen Aktivitäten und Geschäftsbeziehungen resultieren, im Rahmen des ESG-Integrationsansatzes begutachten und bewerten. Dies beinhaltet auf den Klimawandel bezogene Themen.

Vorausschauend berücksichtigen wir Risiken aus Faktoren des Klimawandels als Emerging Risks, wobei wir die Entwicklung der Risikolandschaft, unterstützt von selektiven prospektiven Analysen auf unseren Portfolien, genau beobachten. Diesbezüglich entwickeln wir unterschiedliche Ansätze zur Szenarioanalyse, um unser Verständnis der möglichen zukünftigen Entwicklungen von Klimawandelrisiken zu vertiefen.

Aus dem Klimawandel ergeben sich auch Chancen, sei es in Verbindung mit der Finanzierung einer kohlenstoffarmen und klimaresilienten Zukunft, zum Beispiel durch Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz von Gebäuden und Infrastruktur für Elektromobilität oder durch die Bereitstellung von Versicherungslösungen für den Schutz vor physischen Auswirkungen des Klimawandels und zur Förderung kohlenstoffarmer Geschäftsmodelle.

Für weitere Informationen in Bezug auf die Auswirkungen der Geschäftsaktivitäten der Allianz auf das Klima verweisen wir auf den Abschnitt "Umweltbelange" in der Nichtfinanziellen Erklärung.

Internes Risikokapitalsystem1

Internes Risikokapital stellt für uns jenes Kapital dar, das wir benötigen, um uns vor unerwarteten extremen wirtschaftlichen Verlusten zu schützen. Dies bildet die Basis für die Bestimmung unserer regulatorischen Kapitalisierung nach Solvency II. Das interne Risikokapital wird quartalsweise berechnet und über alle Geschäftsbereiche hinweg konsistent aggregiert. Außerdem prognostizieren wir Risikokapitalanforderungen in Zeiten von Turbulenzen an den Finanzmärkten regelmäßig innerhalb einer Berichtsperiode.

Für das Management unseres Risikoprofils und unserer Solvabilität verwenden wir einen Ansatz, der die Solvency-II-Regelungen widerspiegelt. Dies beinhaltet unser genehmigtes internes Modell, welches alle wesentlichen Versicherungseinheiten umfasst. Andere Einheiten sind auf Basis ihrer Standardformel-Ergebnisse, andere im Rahmen des Abzugs- und Aggregationsansatzes bzw. für versicherungsfremde Geschäftsfelder auf Basis der sektoralen oder lokalen Anforderungen in Übereinstimmung mit den Solvency-II-Anforderungen berücksichtigt.

Internes Modell

Unser internes Modell beruht auf einem VaR-Ansatz unter Verwendung einer Monte-Carlo-Simulation. Dieser Ansatz bestimmt den höchstmöglichen Wertverlust des Portfolios im Anwendungsbereich des Modells innerhalb eines bestimmten Zeithorizonts ("Haltedauer") und einer bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeit ("Konfidenzniveau"). Wir verwenden ein Konfidenzniveau von 99,5% und legen eine Haltedauer von einem Jahr zugrunde. In der Risikosimulation berücksichtigen wir Risikoereignisse aller modellierten Risikokategorien ("Risikoquellen") und berechnen den Wert des Portfolios auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte abzüglich des beizulegenden Zeitwerts der Verbindlichkeiten für jedes Szenario. Dabei werden risikomindernde Maßnahmen wie Rückversicherungsverträge oder Derivate berücksichtigt.

Das erforderliche Risikokapital ist definiert als die Differenz zwischen dem aktuellen Wert des Portfolios und dessen Wert unter ungünstigen Bedingungen, ermittelt auf Basis des Konfidenzniveaus von 99,5%. Da wir die Einflüsse sowohl günstiger als auch ungünstiger Ereignisse auf alle Risikoquellen und auf sämtliche Geschäftsbereiche im Anwendungsbereich des Modells gleichzeitig betrachten, werden die Diversifikationseffekte über Produkte und Regionen hinweg berücksichtigt. Mit den Ergebnissen unserer Monte-Carlo-Simulation sind wir in der Lage, unser mit jeder Risikoquelle verbundenes Risiko sowohl separat als auch im Zusammenhang mit anderen Risikoquellen zu analysieren. Zudem analysieren wir verschiedene vordefinierte Stressszenarien, die auf historisch beobachteten Ereignissen basieren, Reverse Stresstests und nachteilige Szenarien, die für unser Portfolio relevant sind. Darüber hinaus führen wir monatlich Ad-hoc-Stresstests durch, um aktuelle politische und finanzielle Entwicklungen zu reflektieren und spezifische nichtfinanzielle Risiken genauer zu analysieren.

1_Dieser Abschnitt enthält in Bezug auf den Anhang zum Konzernabschluss spezifische, von IFRS 4 und 7 geforderte Risikoangaben.

Umfang der Risikokapitalberechnung

Das interne Modell des Allianz Konzerns, mit dem unsere Solvenzkapitalanforderung (Solvency Capital Requirement – SCR) berechnet wird, umfasst alle wesentlichen Versicherungsgeschäftsfelder1 . Dies beinhaltet die relevanten Vermögenswerte (einschließlich Anleihen, Aktien, Immobilien und Derivate) und Verbindlichkeiten (einschließlich der Run-off-Zahlungsströme der gesamten laufenden und geplanten versicherungstechnischen Rückstellungen sowie erhaltene Einlagen, emittierte Wertpapiere und sonstige Verbindlichkeiten). Für Produkte mit Gewinnbeteiligung der Versicherten im Geschäftsbereich Lebensund Krankenversicherung sind in Versicherungsverträge eingebettete Optionen und Garantien in der Berechnung berücksichtigt (einschließlich des Verhaltens der Versicherten).

Kleinere verbundene Unternehmen innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums, die nicht im Anwendungsbereich des internen Modells des Konzerns liegen, werden auf Basis ihrer Standardmodell-Ergebnisse einbezogen. Auf Konzernebene werden die Solvenzkapitalanforderungen für kleinere Versicherungsunternehmen außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums mit nur unwesentlichen Auswirkungen auf das Risikoprofil des Konzerns durch einen Buchwertabzug2 abgebildet.

Risikokapital im Zusammenhang mit unserem europäischen Bankgeschäft wird dem Geschäftsbereich Corporate und Sonstiges zugerechnet. Grundlage der Berechnung ist jener Ansatz, der von Banken gemäß den lokalen Anforderungen im Hinblick auf die Basel-Regulierung (Basel Standards) angewandt wird. Da der Einfluss auf die Konzernsolvenzkapitalanforderung gering ist, gehen wir auf das Risikomanagement für das Bankgeschäft im Folgenden nicht näher ein.

Im Geschäftsbereich Asset Management stützen sich unsere internen Risikokapitalanforderungen auf einen Ansatz, der den regulatorischen Vorgaben der sektoralen Anforderungen Rechnung trägt. Unser Geschäftsbereich Asset Management ist in erster Linie von operationellen Risiken betroffen. Da jedoch der Großteil dieses Geschäftsbereichs außerhalb der Eurozone angesiedelt ist, ist der Beteiligungswert auf Konzernebene einem Währungsrisiko ausgesetzt. Unsere Geschäftsaktivitäten im Bereich Asset Management werden von lokalen Risikofunktionen abgedeckt, deren Risikocontrollingprozesse, die von den jeweiligen Einheiten aufgesetzt wurden, qualitative Risikoeinschätzungen beinhalten. Zusätzlich werden die lokalen Aktivitäten durch die Kontrollfunktionen der Allianz Asset Management GmbH überwacht. Dies beinhaltet, die Einhaltung der Reporting- und Sicherungsanforderungen des Allianz Konzerns sicherzustellen. Aufgrund der herausgehobenen Bedeutung operationeller Risiken für das Asset Management besteht eine Kernaufgabe der lokalen Risikomanagementfunktionen in den verbundenen Unternehmen in einer regelmäßigen Analyse der mit den wesentlichen Prozessen verbundenen internen Kontrollen im Rahmen des integrierten Risiko- und Kontrollsystems. Weitere Beispiele für qualitative Risikoeinschätzungen sind Top Risk Assessments sowie Selbsteinschätzungen (und deren Überprüfung) des Reifegrads der lokalen Risikomanagementsysteme und der Einhaltung des Risikoleitlinienrahmenwerks. Kernergebnisse der qualitativen Risikoeinschätzungen werden regelmäßig an den Konzern berichtet. Im Gegensatz zu unserem Versicherungsgeschäft, das Auswirkungen auf eine Vielzahl von Bilanzpositionen hat, beeinflusst unser Asset Management-Geschäft hauptsächlich den Cash Flow. Aus diesem Grund untersuchen wir die Solvabilität des Segments Asset Management ebenfalls durch die Berechnung der Auswirkungen vordefinierter materieller Stresstestszenarien auf den laufenden Ertrag. Diese stellen eine Komponente in einem System von Schlüsselrisikoindikatoren dar, die regelmäßig beobachtet werden und – soweit sinnvoll und möglich – mit Risikolimits verbunden sind.

Somit deckt der Risikokapitalansatz der Allianz alle wesentlichen und quantifizierbaren Risiken ab. Risiken, die nicht durch das interne Modell abgedeckt sind, beinhalten strategische, Liquiditäts- und Reputationsrisiken.

Risikofreie Zinskurve und Volatilitätsanpassung

Bei der Berechnung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sind die Annahmen bezüglich der zugrunde liegenden risikofreien Zinskurve für die Bestimmung und die Diskontierung künftiger Zahlungsströme von zentraler Bedeutung. Für die Bewertung von versicherungstechnischen Verbindlichkeiten wenden wir die Methode an, die von der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) in der technischen Dokumentation (EIOPA-BoS-20/109) für die Extrapolation der risikofreien Zinskurve für den Zeitraum nach dem letzten Zeitpunkt, für den liquide Marktdaten vorliegen, vorgegeben wurde.3

Zudem adjustieren wir die risikofreien Zinskurven für die meisten Märkte durch eine Volatilitätsanpassung (VA), sofern eine Volatilitätsanpassung durch EIOPA definiert und von der lokalen Aufsicht zugelassen wurde. So werden die wirtschaftlichen Eigenschaften unseres Geschäfts besser abgebildet, da die Zahlungsströme unserer Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft zu einem großen Teil prognostizierbar sind. Als langfristig orientierter Investor nutzen wir den Vorteil, in Anleihen mit einer Verzinsung über dem risikolosen Zinssatz investieren zu können und dadurch über die Laufzeit der Anleihen diese zusätzliche Ertragskomponente zu verdienen. Für einen langfristig orientierten Investor reduziert sich zum großen Teil das Risiko, Anleihen vor ihrer Fälligkeit mit Verlust veräußern zu müssen.

Dem tragen wir daher durch die Anwendung der Volatilitätsanpassung Rechnung, um das Credit-Spread-Risiko zu mindern, das wir für langfristige Investorinnen und Investoren für weniger bedeutend halten als das Ausfallrisiko. Die Allianz modelliert auch die Volatilitätsanpassung dynamisch innerhalb unseres genehmigten internen Modells, das sich von dem in der Standardformel angewandten statischen EIOPA-VA-Konzept unterscheidet. Für die Risikokapitalberechnung gehen wir von einer dynamischen Entwicklung der Volatilitätsanpassung aus, die weitgehend der Art und Weise entspricht, wie die VA in der Praxis reagieren würde, wobei wir die Entwicklung jedoch auf unserem eigenen Portfolio und nicht auf dem EIOPA-Portfolio basieren. Um dieser Abweichung Rechnung zu tragen, wendet die Allianz für die dynamische Volatilitätsanpassung ein konservativeres, reduziertes Anwendungsverhältnis an. Eine Validierung wird regelmäßig durchgeführt, um die Angemessenheit und Konservativität des Ansatzes zu überprüfen.

1_Allianz Life Insurance Company of North America ist auf Basis der Behandlung der Äquivalenz von Drittländern in der Konzernkapitalisierung berücksichtigt.

2_Bei Anwendung des Buchwertabzugs wird der Buchwert der jeweiligen Einheit von den verfügbaren Eigenmitteln des Konzerns abgezogen.

3_Aufgrund der späten Verfügbarkeit der EIOPA-Publikation kann die verwendete risikofreie Zinskurve von der durch die EIOPA veröffentlichten Zinskurve geringfügig abweichen.

Bewertungsannahme: Replikationsportfolios

Wir replizieren die Verbindlichkeiten unseres Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfts. Diese Methodik ermöglicht es uns, alle mit den Produkten verbundenen Optionen und Garantien – sowohl vertraglich vereinbarte als auch solche, die im Ermessen des Begünstigten liegen – durch Standardfinanzinstrumente abzubilden. In der Risikoberechnung nutzen wir Replikationsportfolios, zusammen mit einem "Least-Square-Monte-Carlo"-Ansatz für nicht replizierte Risiken, um diese Verbindlichkeiten auf Basis aller potenziell adversen Monte-Carlo-Szenarien zu ermitteln und zu bewerten.

Diversifikations- und Korrelationsannahmen

Unser internes Modell berücksichtigt bei der konzernweiten Aggregation Konzentrations-, Korrelations- und Akkumulationseffekte. Die resultierende Diversifikation trägt der Tatsache Rechnung, dass wahrscheinlich nicht alle potenziell schlimmsten Verlustfälle gleichzeitig auftreten. Da wir ein integrierter Finanzdienstleister sind, der eine Vielzahl von Produkten in verschiedenen Geschäftssegmenten und geografischen Regionen anbietet, ist die Diversifikation ein zentraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells.

Diversifikation tritt typischerweise bei der Betrachtung kombinierter Risiken auf, die nicht oder nur teilweise voneinander abhängig sind. Wichtige Diversifikationsfaktoren beinhalten Regionen (zum Beispiel Sturmrisiken in Australien gegenüber Sturmrisiken in Deutschland), Risikokategorien (zum Beispiel Marktrisiko gegenüber versicherungstechnischem Risiko) und Unterkategorien innerhalb derselben Risikokategorie (zum Beispiel Risiken aus dem Geschäft mit kommerziellen und Privatkundinnen und -kunden in der Schaden- und Unfallversicherung). Letztlich geht Diversifikation einher mit den spezifischen Merkmalen der Investment- oder Versicherungsprodukte und den damit jeweils verbundenen Risiken. So kann zum Beispiel ein operationelles Risikoereignis in einer australischen Einheit als in hohem Maße unabhängig angesehen werden von einer Änderung des Credit Spreads einer französischen Staatsanleihe, die von einer deutschen Einheit gehalten wird.

Soweit möglich, ermitteln wir Korrelationsparameter für jedes Marktrisikopaar, indem wir historische Marktdaten statistisch analysieren. Hierbei berücksichtigen wir Beobachtungen über mehr als ein Jahrzehnt. Sind historische Marktdaten oder portfoliospezifische Beobachtungen nicht oder nur unzureichend verfügbar, so werden die Korrelationen durch das "Correlation Settings Committee" gesetzt. Das Komitee bündelt das Know-how und Fachwissen von Risiko- und Businessexpertinnen und -experten in einem klar definierten und kontrollierten Prozess. Die Korrelationsparameter werden bei der Verwendung von Expertenmeinungen generell so festgelegt, dass sie die Wechselwirkung der Risiken unter adversen Bedingungen widerspiegeln. Auf Grundlage dieser Korrelationen verwenden wir einen branchenüblichen Ansatz, den Gauß-Kopula-Ansatz, um die Abhängigkeitsstruktur der quantifizierbaren Risikoquellen innerhalb der verwendeten Monte-Carlo-Simulation zu bestimmen.

Aktuarielle Annahmen

Unser internes Modell beinhaltet auch Annahmen bezüglich Schadentrends, Inflation bei Versicherungsverbindlichkeiten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten, Langlebigkeit, Verhalten von Versicherungsnehmern, Kosten usw. Soweit verfügbar, leiten wir diese aktuariellen Annahmen aus unseren eigenen internen historischen Daten ab und berücksichtigen dabei außerdem Empfehlungen der Versicherungsbranche, von Aufsichtsbehörden und von Aktuarsvereinigungen. Die Herleitung unserer aktuariellen Annahmen basiert auf allgemein anerkannten aktuariellen Methoden. Umfassende Prozesse und Kontrollen innerhalb des Risikokapital- und des Finanzberichterstattungssystems stellen die Verlässlichkeit dieser Annahmen sicher.

Das interne Modell basiert auf einem Konfidenzniveau von 99,5%, das heißt innerhalb eines Jahres besteht eine geringe statistische Wahrscheinlichkeit von 0,5%, dass die tatsächlichen Verluste auf Konzernebene diese Schwelle überschreiten.

Um mögliche künftige Risikoereignisse zu beschreiben, verwenden wir aus historischen Daten abgeleitete Modell- und Szenarioparameter (soweit verfügbar). Sollten künftige Marktbedingungen stark von bisherigen Entwicklungen abweichen – wie etwa bei einer bisher beispiellosen Krise oder als mögliches Ergebnis schwerwiegender Strukturbrüche aufgrund des Klimawandels – kann es sein, dass unser VaR-Ansatz in schwer vorherzusagender Weise zu konservativ oder nicht ausreichend ist. Um die Abhängigkeit von historischen Daten zu reduzieren, ergänzen wir unsere VaR-Analyse durch Stresstests.

Ferner validieren wir Modell und Parameter anhand von Sensitivitätsanalysen, unabhängigen internen Prüfungen und, falls angemessen, anhand von unabhängigen externen Prüfungen mit Schwerpunkt auf den Methoden für die Parameterauswahl und den Kontrollprozessen. Um eine angemessene Validierung zu gewährleisten, haben wir eine unabhängige Validierungseinheit (Independent Validation Unit – IVU) innerhalb von Group Risk etabliert, die für die Validierung des internen Modells auf Basis eines übergreifenden Validierungsprozesses verantwortlich ist. Alle Einschränkungen, die während des Validierungsprozesses festgestellt werden, werden nach Rücksprache mit der Konzernaufsichtsbehörde behoben. Insgesamt sind wir der Meinung, dass unsere Validierungsmaßnahmen wirksam sind und das Modell die Risiken, denen wir ausgesetzt sind, angemessen bewertet.

Die Zusammensetzung und Verwendung der erwähnten Replikationsportfolios ist abhängig von den zur Verfügung stehenden Replikationsinstrumenten und daher unter Umständen zu einfach oder zu restriktiv, um sämtliche Faktoren zu berücksichtigen, die sich auf den Wert der Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft auswirken. Wie bei anderen Modellkomponenten unterliegt auch der Replikationsansatz einer unabhängigen Validierung und Angemessenheitsprüfung sowie strengen Daten- und Prozessqualitätskontrollen. Daher sind wir der Meinung, dass unsere Verbindlichkeiten angemessen durch die Replikationsportfolios dargestellt werden.

Da unser internes Modell darauf abstellt, die Veränderung der beizulegenden Zeitwerte unserer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten abzubilden, ist es entscheidend, den Marktwert für jede einzelne Position genau zu bestimmen. Bei einigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, insbesondere in gestörten Finanzmärkten, kann es jedoch schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein, entweder einen aktuellen Marktpreis zu ermitteln oder den "Mark-to-Market"- Ansatz sinnvoll anzuwenden. Für solche Vermögenswerte verwenden wir einen "Mark-to-Model"-Ansatz. Die Genauigkeit des Wertansatzes hängt bei einigen unserer Verbindlichkeiten außerdem von der Qualität der Schätzung der versicherungstechnischen Zahlungsströme ab. Trotz dieser Einschränkungen halten wir die geschätzten Zeitwerte für angemessen bewertet.

Im Jahr 2021 haben wir unser internes Modell basierend auf regulatorischen Entwicklungen, Modellvalidierungsergebnissen sowie Rückmeldungen, die wir aus den fortlaufenden Konsultationen mit Aufsichtsbehörden erhalten haben, angepasst.

Der Nettoeffekt von regulatorischen und Modelländerungen auf das Solvency-II-Risikokapital des Konzerns im Jahr 2021 belief sich auf -0,4 Mrd €. Diese Reduzierung des SCR ist hauptsächlich auf die Einführung von mehreren wesentlichen Modelländerungen bei Konzerngesellschaften im Segment Leben/Kranken zurückzuführen. Des Weiteren trugen eine Absenkung des endgültigen Forward-Zinssatzes (Ultimate Forward Rate – UFR) um 15 Basispunkte sowie die Auswirkungen einer regulatorischen Modelländerung auf die Kapitalanforderungen auf Basis der Drittstaatenäquivalenz ebenfalls zu dieser Entwicklung bei.

In allen folgenden Abschnitten bilden die Zahlen inklusive Modelländerungen die Basis für die Veränderungsanalyse unseres Risikoprofils im Jahr 2021. Da sich unsere allgemeine Kapitalsteuerung weiterhin auf die Auswirkungen der Solvency-II-Quote ohne die Anwendung von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen konzentriert, sind die Zahlen in nachfolgender Tabelle ohne Übergangsmaßnahmen zu verstehen, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben.

Allianz Konzern: Auswirkungen von regulatorischen und Modelländerungen – Zugeordnetes Risiko gemäß Risikoprofil (Gesamtbestand vor Abzug der Anteile anderer Gesellschafter) Mio €

Versicherungs
technisches Risiko
Marktrisiko
Kreditrisiko
Geschäftsrisiko
Operationelles Risiko
Diversifikation Summe
Stand 31.
Dezember
20201 20202 20201 20202 20201 20202 20201 20202 20201 20202 20201 20202 20201 20202
Schaden-Unfall 4 414 4 439 2 334 2 334 11 299 11 300 754 749 1 530 1 530 -6 922 -6 843 13 409 13 508
Leben/Kranken 20 760 21 264 3 234 3 241 652 652 2 294 2 255 1 446 1 442 -4 510 -4 534 23 875 24 321
Corporate und
Sonstiges
1 604 1 609 527 526 214 207 - - 363 363 -583 -651 2 125 2 054
Konzern
Summe
26 778 27 313 6 095 6 101 12 165 12 159 3 048 3 004 3 339 3 335 -12 015 -12 028 39 409 39 883
Steuern -5 816 -5 879
Kapitalaufschlag 798 970
Äquivalenz von
Drittländern
3 529 3 326
Sektorale Anforderung 2 650 2 650
Konzern Summe 40 570 40 950
1_Die Risikoprofilzahlen für 2020 wurden basierend auf den Auswirkungen der Modelländerungen für 2021 angepasst.

2_Unveränderte Werte des Risikoprofils des Jahres 2020.

Die Auswirkungen von Änderungen unseres internen Modells haben im Jahr 2021 im Wesentlichen die folgenden Risikokategorien betroffen:

Marktrisiko

Der allgemeine Rückgang des Marktrisikos ist fast ausschließlich auf die kombinierten Auswirkungen von mehreren wesentlichen Modelländerungen zurückzuführen, die bei den deutschen Leben/Kranken-Gesellschaften Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft and Allianz Private Krankenversicherungs-Aktiengesellschaft stattfanden, sowie die Reduzierung des UFR. Hierdurch kam es zu einem Rückgang des Marktrisikos des Allianz Konzerns um 0,5 Mrd € auf 26,8 Mrd € (2020: 27,3 Mrd €).

Kreditrisiko, versicherungstechnisches, operationelles Risiko

Im Jahr 2021 durchgeführte Modelländerungen hatten netto keine wesentlichen Veränderungen des Kreditrisikos, des versicherungstechnischen Risikos sowie des operationellen Risikos zur Folge.

Geschäftsrisiko

Der leichte Anstieg des Geschäftsrisikos des Allianz Konzerns resultiert überwiegend aus einer wesentlichen Modelländerung bei der deutschen Krankenversicherungsgesellschaft Allianz Private Krankenversicherungs-Aktiengesellschaft.

Kapitalaufschlag

Die Reduzierung des Kapitalaufschlags des Allianz Konzerns um 0,2 Mrd € auf 0,8 Mrd € (2020: 1,0 Mrd €) ist im Wesentlichen durch einen Rückgang des Aufschlags für die Replikation verursacht, der eine Änderung in der Modellierung der Replikationsportfolien widerspiegelt, zusammen mit einem niedrigeren Aufschlag für Cross-Effekte, der primär aus Modelländerungen bei der Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft resultiert.

Äquivalenz von Drittstaaten

Die Kapitalanforderungen für Allianz Konzerngesellschaften unter der Drittstaatenäquivalenz haben sich um 0,2 Mrd € auf 3,5 Mrd € (2020: 3.3 Mrd €) erhöht. Dies resultiert aus einer regulatorischen Änderung der Faktoren im Risk Based Capital (RBC) für die Allianz Life of North America.

Auswirkung von Modelländerungen auf anrechenbare Konzerneigenmittel

Die regulatorischen und Modelländerungen im Jahr 2021 führten zu einem Anstieg der Eigenmittel in Höhe von 0,2 Mrd €, der vor allem durch die Anpassung des UFR, eine Modelländerung des ökonomischen Szenariogenerators und mehrere wesentliche Modelländerungen bei den deutschen Leben/Kranken-Gesellschaften Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft und Allianz Private Krankenversicherungs-Aktiengesellschaft verursacht wurde. Abzüge bei der Übertragbarkeit der Überschussfonds bei der Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft und der Allianz Private Krankenversicherungs-Aktiengesellschaft in Höhe von -0,4 Mrd € aufgrund von modellbezogenen Änderungen des SCRs kompensieren zusätzlich die Modelländerungen.

Auswirkungen von Übergangsmaßnahmen

Die weitergeführte Anwendung von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen für die Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft und die Allianz Private Krankenversicherungs-Aktiengesellschaft führte zu einer Erhöhung der Eigenmittel von 12,4 Mrd € auf Konzernebene.

Allianz Risikoprofil und Gesamteinschätzung des Vorstands1

Als globaler Versicherer und Vermögensverwalter ist das Kerngeschäft der Allianz einer Reihe von Risiken ausgesetzt, wie zum Beispiel versicherungstechnischen Risiken, Finanzmarkt- und Kreditrisiken sowie verschiedenen anderen nichtfinanziellen Risiken (das heißt operationellen, Reputations-, Liquiditäts- und strategischen Risiken). Die Umsetzung der Renewal Agenda kann sich jedoch auf den potenziellen Schweregrad oder die Wahrscheinlichkeit dieser bestehenden Risiken auswirken, zur Konzentration bestimmter Risikotypen beitragen oder möglicherweise sogar zu neuen Risiken innerhalb einer bestimmten Risikokategorie führen. Aus einer umfassenden Perspektive heraus ist das Gesamtrisikoprofil der Allianz stabil geblieben und wird voraussichtlich stabil bleiben. "Stabil" bedeutet in diesem Zusammenhang eine relativ hohe Exponierung zu Markt- und Kreditrisiken, eine moderate Exponierung zu versicherungstechnischen Risiken und eine geringe Exponierung zu operationellen, Geschäfts- und anderen Risiken (die relative Risikoexponierung wird dabei als der Anteil der jeweiligen Risikokategorie am Solvency-II-Risikokapital des Allianz Konzerns gemessen). Weitere Informationen finden sich im Abschnitt "Regulatorische Kapitalausstattung gemäß Solvency II".

Um die Entwicklung einer Risikoneigung und eines Risikomanagementrahmens für diese Kernrisiken zu unterstützen, hat der Allianz Konzern die folgende Risikomanagementphilosophie ausgearbeitet:

  • − Finanzielle Risiken:Das letztendliche Ziel des Allianz Konzerns besteht darin, sicherzustellen, dass das Eingehen finanzieller Risiken im Einklang mit der Risikotragfähigkeit auf Ebene des Konzerns und der verbundenen Unternehmen steht und Wert für die Aktionärinnen und Aktionäre generiert wird. Um das finanzielle Risiko
  • 1_Dieser Abschnitt enthält in Bezug auf den Anhang zum Konzernabschluss spezifische, von IFRS 4 und 7 geforderte Risikoangaben.

effektiv zu managen und akkumulierte Verluste in Zeiten einer Finanzkrise zu vermeiden, ist es wichtig, die mit den Anlageportfolios und Versicherungsprodukten verbundenen Risiken einschließlich der Entwicklung neuer Produkte klar zu identifizieren, zu messen, zu überwachen und zu kontrollieren.

  • − Versicherungstechnische Risiken: Die Exponierung zu diesen Risiken ist erforderlich, um Kundinnen und Kunden zu bedienen und Shareholder Value zu generieren. Qualitätskontrollmechanismen werden angewendet, um die Einhaltung der Zeichnungsstandards der Allianz sicherzustellen und die Qualität des Portfolios und des Zeichnungsprozesses zu überwachen. Die Zeichnungsprozesse müssen ein nachhaltiges und profitables Geschäft unterstützen, die Konsistenz sicherstellen, sich an der Risikoneigung des Konzerns und der verbundenen Unternehmen ausrichten sowie unerwünschte und/oder übermäßige Risiken und Akkumulationen vermeiden. Die vollen wirtschaftlichen Folgen einer Pandemie wie COVID-19 sind nicht versicherbar. Der mit einer effektiven Absicherung dieses Kumulrisikos verbundene notwendige Kapitalbedarf würde Versicherungsprämien erfordern, die für die Versicherten völlig unattraktiv, wenn nicht sogar unbezahlbar wären. Zusätzlich betrifft eine Pandemie unterschiedliche Faktoren – wie Betriebsunterbrechungen, Auswirkungen auf die globalen Kapitalmärkte, Anstieg der medizinischen Kosten und Sterblichkeit.
  • − Sonstige nichtfinanzielle Risiken:Diese Risiken gehören zum Kerngeschäft des Konzerns und müssen durch kontinuierliche Verbesserungen der Risikoidentifizierungs-, Risikobewertungs- und Kontrollumgebungen sorgfältig gesteuert werden. Dies geschieht durch Elemente des konzernweiten Risikomanagementrahmenwerks wie das Top Risk Assessment (TRA), das Integrierte Risikound Kontrollsystem (IRCS), das Reputational Risk Management Framework und das Liquiditätsrisikomanagement.

Die Finanzmärkte sind durch historisch niedrige Zinssätze und niedrige Risikoprämien gekennzeichnet, was einige Investoren dazu veranlasst, nach höher verzinsten (und unter Umständen riskanteren) Kapitalanlagemöglichkeiten zu suchen. Zusätzlich zu den andauernden Niedrigzinsen können mehrere andere Faktoren zu einer zunehmenden Marktvolatilität führen. Diese beinhalten die Herausforderungen bei der Umsetzung langfristiger Strukturreformen in Kernländern der Eurozone, Spannungen in der Beziehung zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union in Folge des Ausscheidens des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union, die Unsicherheit über die künftige Geld- und Finanzpolitik, zunehmender Populismus, verstärkte geopolitische Spannungen und wirtschaftlicher Nationalismus inmitten der Pandemie, einschließlich einer Verschlechterung der Russland-Ukraine-Situation oder der amerikanisch-chinesischen Beziehungen, sowie Störungen in globalen Lieferketten, die den Welthandel belasten und das Potenzial haben, langfristige strukturelle Veränderungen in den globalen Lieferketten auszulösen.

Eine weitere mögliche Ursache einer höheren Marktvolatilität ist die Unsicherheit darüber, ob die aktuell beobachtbaren höheren Inflationsraten nur vorübergehend sind, und über den Zeitpunkt und Umfang der entsprechenden Maßnahmen der Zentralbanken.

Die wachsende Abhängigkeit von digitalen Technologien, die durch die COVID-19-Pandemie erheblich beschleunigt wurde, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten und die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, erhöht das Risiko von Veralterung bestehender Technologien, Cyberangriffen, Datenschutzverletzungen und Systemausfällen sowie das Risiko der Nichteinhaltung zunehmender Regulierungsanforderungen im Zusammenhang mit Geschäftsprozessen mit IT-Bezug.

Die anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit der Entwicklung der COVID-19-Pandemie bleibt ein erhebliches Risiko. Es wird nicht erwartet, dass eine vollständige wirtschaftliche Erholung eintritt, bis die gesundheitlichen Bedenken mit Nachdruck und Glaubwürdigkeit ausgeräumt sind, das heißt hochwirksame Medikamente zur Verfügung stehen oder die Herdenimmunität erreicht ist. Der Zeithorizont und der Fortschritt dahin erscheinen weiterhin ungewiss und es verbleiben Risiken, wie weitere Virusmutationen, auftretende Nebenwirkungen, Dauer der Immunität nach einer Impfung oder die Verweigerung derselbigen durch eine zu große Bevölkerungsgruppe, da die meisten Behörden nicht beabsichtigen, eine Impfung verpflichtend zu machen. Erneuerte oder modifizierte Eindämmungsmaßnahmen ("Lockdown-Maßnahmen") bergen das Risiko, die wirtschaftliche Erholung zu verzögern und erhebliche Kreditauswirkungen in einigen Branchen hervorzurufen. Das Tempo und der Zeitpunkt der Erholung, die gesamtwirtschaftlichen Kosten und die Kreditauswirkungen hängen von einem wirksamen Übergang zu Maßnahmen im Nachgang zu COVID-19 ab, da eine Reduzierung der unterstützenden Konjunkturpakete die Beschäftigung und die Zahlungsfähigkeit kleiner oder exponierter Unternehmen beeinträchtigen könnte.

Daher beobachten wir weiterhin die politischen und finanziellen Entwicklungen sowie die globale Handelssituation genau, um unser Gesamtrisikoprofil in Bezug auf bestimmte Ereignisrisiken zu steuern.

Mit Inkrafttreten von Solvency II wird unser genehmigtes internes Modell seit Anfang 2016 angewendet. Über die zukünftigen regulatorischen Anforderungen besteht eine gewisse Unsicherheit, die sich aus der möglichen Einführung zukünftiger globaler Kapitalanforderungen und aus der aktuellen Überprüfung von Solvency II ergibt.

Die Rahmenbedingungen für die potenziellen zukünftigen Kapitalanforderungen an international tätige Versicherungsgruppen (IAIG) und global systemrelevante Versicherer (G-SIIs) müssen noch abschließend von der Internationalen Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (International Association of Insurance Supervisors – IAIS) und dem Finanzstabilitätsausschuss (Financial Stability Board – FSB) definiert werden.

Darüber hinaus führt die Europäische Kommission eine Überprüfung der Solvency-II-Richtlinie durch, wie sie in der europäischen Gesetzgebung vorgesehen ist. Die Überprüfung umfasst eine umfangreiche Liste an Themen aus einer Vielzahl von Bereichen, für die die EIOPA der Europäischen Kommission im Dezember 2020 technische Ratschläge vorlegte und in jedem Bereich Änderungen vorschlug: von den Kapitalanforderungen über die Berichterstattung und die Verhältnismäßigkeit bis hin zur Sanierung und Abwicklung von Versicherungsunternehmen. Basierend auf dieser Grundlage und weiteren Beiträgen der Interessengruppen hat die Europäische Kommission im September 2021 einen Legislativvorschlag veröffentlicht. Während sie den Empfehlungen der EIOPA allgemein folgte, hat die Europäische Kommission mehrere Änderungen vorgenommen. Der Vorschlag beinhaltet insbesondere für die veränderte Extrapolation der Zinssätze eine schrittweise Einführung bis zum Jahr 2032 sowie einen weniger konservativen Ansatz zur Berechnung der Risikomarge der versicherungstechnischen Rückstellungen. Der Legislativvorschlag ist Gegenstand von Trilog-Verhandlungen auf europäischer Ebene, bevor Änderungen der Richtlinie wirksam werden können. Es wird eine weitere Umsetzung in nationales Recht erforderlich sein, sodass die endgültige Umsetzung für das Jahr 2025 erwartet wird. Der Allianz Konzern beteiligt sich in diesem Zusammenhang aktiv an den Diskussionen mit der Europäischen Kommission, EIOPA, lokalen Aufsichtsbehörden, Insurance Europe und GDV.

Folglich erwarten wir als Ergebnis der Überprüfung des Solvency-II-Rahmenwerks eine Änderung der zukünftigen Solvency-II-Kapitalanforderungen. Die konkreten Auswirkungen des Solvency-II-Reviews für den Konzern können jedoch erst bewertet werden, wenn die endgültigen Ergebnisse vorliegen.

Schließlich besteht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Vielzahl unterschiedlicher aufsichtsrechtlicher Vorschriften, Kapitalstandards und Reportinganforderungen die operative Komplexität und die Kosten erhöhen werden.

Das Management hält das Gruppenrisikoprofil insgesamt für angemessen. Das Konzern-Risikomanagementsystem wird im Hinblick auf die Herausforderungen eines sich schnell ändernden Umfelds und die Erfordernisse des täglichen Geschäfts als wirksam bewertet. Dieses Vertrauen beruht auf verschiedenen Faktoren:

  • − Durch unser effektives Kapitalmanagement ist der Allianz Konzern gut kapitalisiert und erfüllte zum 31. Dezember 2021 alle internen, ratingbasierten und aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsziele. Die Allianz ist weiterhin einer der weltweit am besten gerateten Versicherungskonzerne, was unsere externen Ratings widerspiegeln.
  • − Der Konzern weist ein konservatives Kapitalanlageprofil und disziplinierte Geschäftspraktiken in den Geschäftsbereichen Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung und Asset Management auf, die zu nachhaltigen operativen Erträgen bei einem ausgewogenen Risiko-Ertrags-Profil führen.
  • − Die Allianz ist gut positioniert, um zukünftig mögliche widrige Ereignisse wie die andauernde COVID-19-Pandemie bewältigen zu können – auch aufgrund unseres soliden internen Limitsystems, Stresstests, des internen Modells und der Risikomanagementpraktiken.
  • − Letztlich hat der Allianz Konzern den Vorteil, gut diversifiziert aufgestellt zu sein – sowohl geografisch als auch durch eine breite Vielfalt an Geschäftsfeldern und in seiner Produktpalette.
  • − Selbstverständlich steht die für AllianzGI U.S. schwebende Angelegenheit Structured Alpha unter fortlaufender Beobachtung und wird im Rahmen unserer regelmäßigen Neubewertung von Risiken abgedeckt werden. Ebenfalls werden jegliche in dieser Angelegenheit gesammelten Erkenntnisse in die fortlaufende Verbesserung unserer Risikomanagementprozesse einfließen.

Auf Grundlage der uns zum Zeitpunkt der Berichtsfertigstellung zur Verfügung stehenden Informationen erwarten wir, dass der Konzern unter Einhaltung der regulatorischen Solvenzkapitalanforderung und der konsolidierten Mindestsolvenzkapitalanforderung für die Gruppe weiterhin eine hinreichende Kapitalausstattung aufweist. Wir überwachen jedoch sorgfältig die weitere Entwicklung der COVID-19- Pandemie und steuern unsere Portfolios entsprechend, um sicherzustellen, dass der Konzern und seine Einheiten über ausreichende Mittel zur Erfüllung ihrer Solvenzkapitalanforderungen verfügen.

Die verfügbaren Eigenmittel des Allianz Konzerns wie auch die Kapitalanforderungen basieren auf dem Marktwertbilanzansatz im Einklang mit den ökonomischen Grundsätzen von Solvency II1 . Unsere regulatorische Kapitalausstattung ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Allianz Konzern: Regulatorische Kapitalausstattung gemäß Solvency II1

2021 2020
Mrd € 86,0 84,9
Mrd € 41,2 40,9
% 209 207

1_Ausgenommen die Anwendung von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen.

Im zweiten Quartal 2020 wurde der Allianz die Genehmigung zur Anwendung von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen für die beiden Einheiten Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft und Allianz Private Krankenversicherungs-Aktiengesellschaft erteilt. Unter Berücksichtigung der Anwendung von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen beliefen sich die Eigenmittel und das SCR zum 31. Dezember 2021 auf 98,4 Mrd € und 41,2 Mrd €, was zu der Solvency-II-Quote von 239 % führte. Unsere allgemeine Kapitalsteuerung basiert auch weiterhin auf dem bisherigen Ansatz, das heißt ohne die Anwendung von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen. Folglich berücksichtigen die Zahlen in allen nachfolgenden Abschnitten keine Übergangsmaßnahmen, sofern nicht anders angegeben.

Die folgende Tabelle fasst unsere im Jahr 2021 unterjährig veröffentlichten regulatorischen Kapitalquoten gemäß Solvency II zusammen:

Allianz Konzern: Regulatorische Kapitalquoten gemäß Solvency II

31.12.2021 30.09.2021 30.06.2021 31.03.2021 31.12.2020
Kapitalquote 209 207 206 210 207

Verglichen mit dem Jahresende 2020 erhöhte sich unsere Solvency-II-Kapitalisierung um einen Prozentpunkt auf 209 % (2020: 207 %)2 , da die leichte Erhöhung der Solvency-II-Risikokapitalanforderung durch den Anstieg der verfügbaren Eigenmittel überkompensiert wurde. Der Anstieg der Solvency-II-Kapitalisierung wurde hauptsächlich durch das operative Solvency-II-Ergebnis in Kombination mit der Geschäftsentwicklung (29 Prozentpunkte), günstige Marktentwicklungen wie den Anstieg der Zinssätze (8 Prozentpunkte) sowie regulatorische und Modelländerungen (3 Prozentpunkte) hervorgerufen. Steuern und andere Änderungen trugen negativ bei (-24 Prozentpunkte), wovon -9 Prozentpunkte aus der Buchung einer Rückstellung für die schwebende Angelegenheit Structured Alpha der AllianzGI U.S. resultieren. (Kapital-) Management-Aktivitäten hatten im Saldo ebenfalls einen negativen Effekt (-14 Prozentpunkte). Hierbei trugen die Abgrenzung für zukünftige Dividenden, zusätzliche Aktienanlagen sowie M&A-Transaktionen wie der Kauf von AVIVA Poland, AVIVA S.p.A. und des

Westpac General Insurance Portfolios zu dem negativen Beitrag bei, während Life Back Book Rückversicherungstransaktionen, wie sie zum Beispiel von der Allianz Life of North America und der Allianz Suisse durchgeführt wurden, den Anstieg der Solvency-II-Kapitalisierung unterstützten.

Die folgende Tabelle zeigt die Sensitivität unserer Kapitalisierung gemäß Solvency II in bestimmten Standard-Finanzmarktszenarien.

Allianz Konzern: Stresssensitivität der regulatorischen Kapitalquote gemäß Solvency II %

Stand 31. Dezember 2021 2020
Ausgangskapitalquote 209 207
Zinssätze: Anstieg um 0,5%1 213 214
Zinssätze: Rückgang um 0,5%1 204 198
Aktienkurse: Anstieg um 30% 222 222
Aktienkurse: Rückgang um 30% 194 193
Kombiniertes Szenario:
Aktienkurse: Rückgang um 30%
Zinssätze: Rückgang um 0,5%1
Credit Spreads: Anstieg um 0,5%
171 161

1_Nicht parallele Verschiebungen der Zinskurven in Übereinstimmung mit Solvency-II-Regelungen aufgrund der Extrapolation der Zinskurve nach dem letzten Zeitpunkt, zu dem liquide Marktdaten verfügbar sind.

Die dargestellten Sensitivitätsanalysen basieren auf definierten Veränderungen spezifischer Parameter und beschreiben die Auswirkungen von solchen idealtypischen Szenarien auf die Solvency-II-Kapitalquote (zum Beispiel Rückgang der Zinsen um 50 Basispunkte). Die abgebildeten Entwicklungen sind in der Realität jedoch typischerweise komplexer (zum Beispiel sinken typischerweise nicht in allen Laufzeitenbereichen der Zinsstrukturkurve die Werte um den gleichen Betrag). Die Ergebnisse der Sensitivitätsanalysen sollten daher dahingehend interpretiert werden, dass sie wertvolle Informationen darüber geben, auf welche Einflüsse die Kapitalisierung besonders sensibel reagiert, zusammen mit einer Indikation der geschätzten Höhe. Tatsächlich beobachtete Veränderungen der Kapitalisierung können aber, abhängig von den jeweils spezifischen Umständen, stärker oder weniger stark ausgeprägt sein. Unser umfassendes System an Stresstests wird regelmäßig untersucht, um mögliche Erweiterungen zu identifizieren, die die Aussagekraft der Stresstests im Kontext unseres Risikoprofils unterstützen.

Der Allianz Konzern ist ein Finanzkonglomerat im Gültigkeitsbereich der Finanzkonglomeraterichtlinie (FCD). Die FCD stellt keine wesentlich anderen Kapitalanforderungen an den Allianz Konzern im Vergleich zu Solvency II.

2_Aufgrund von Rundungen beträgt der Anstieg nur einen Prozentpunkt (2020: 207,4%; 2021: 208,6%)

%

1_Die Berechnungen der verfügbaren Eigenmittel und der Kapitalanforderung erfolgen unter Berücksichtigung der Volatilitätsanpassung der maßgeblichen risikofreien Zinskurve und der Extrapolation der

Zinskurve, wie im Abschnitt "Annahmen für die risikofreie Zinskurve und Volatilitätsanpassung" beschrieben.

Quantifizierbare Risiken und Chancen nach Risikokategorien1

Der Risiko- und Chancenbericht beschreibt die Konzernrisikozahlen, die das Risikoprofil des Konzerns auf Basis von Risikozahlen vor Diversifikationseffekten zwischen den einzelnen Risikokategorien sowie Konzerndiversifikationseffekten widerspiegeln.

Innerhalb des Allianz Konzerns messen und steuern wir Risiko auf Grundlage eines genehmigten internen Modells, das die potenziellen ungünstigen Entwicklungen der Eigenmittel quantifiziert. Die Ergebnisse geben einen Überblick darüber, wie sich unser Risikoprofil auf verschiedene Risikokategorien verteilt, und bestimmen die regulatorischen Kapitalanforderungen nach Solvency II.

Mit Ausnahme des Geschäftsbereichs Asset Management sind alle Geschäftsbereiche dem gesamten Spektrum der Risikokategorien ausgesetzt. Wie bereits erwähnt, ist der Geschäftsbereich Asset Management überwiegend operationellen Risiken ausgesetzt. Darüber hinaus bestehen gewisse Marktrisiken sowie in einem geringeren Umfang Kreditrisiken. Das Risikokapital für den Geschäftsbereich Asset Management ist den sektoralen Anforderungen zugeordnet.

Die Risikozahlen vor Diversifikationseffekten berücksichtigen lediglich Diversifikationseffekte innerhalb modellierter Risikokategorien (das heißt Markt-, Kredit-, versicherungstechnische, Geschäfts- und operationelle Risiken), aber keine Diversifikationseffekte über die Risikokategorien hinweg. Das konzerndiversifizierte Risiko hingegen berücksichtigt darüber hinaus die gesamten Diversifikationseffekte über alle Risikokategorien hinweg.

1_Dieser Abschnitt enthält in Bezug auf den Anhang zum Konzernabschluss spezifische, von IFRS 4 und 7 geforderte Risikoangaben.

Das konzerndiversifizierte Risiko lässt sich wie folgt aufschlüsseln:

Mio € Marktrisiko Kreditrisiko Versicherungstechnisches Risiko Geschäftsrisiko Operationelles Risiko Diversifikation Summe Stand 31. Dezember 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 Schaden-Unfall 5 357 4 414 2 388 2 334 12 083 11 299 503 754 1 442 1 530 -6 291 -6 922 15 482 13 409 Leben/Kranken 18 578 20 760 2 727 3 234 619 652 3 370 2 294 1 424 1 446 -5 199 -4 510 21 518 23 875 Corporate und Sonstiges 1 962 1 604 477 527 184 214 - - 438 363 -865 -583 2 196 2 125 Konzern Summe 25 896 26 778 5 592 6 095 12 887 12 165 3 872 3 048 3 304 3 339 -12 356 -12 015 39 195 39 409 Steuern -4 877 -5 816 Kapitalaufschlag 914 798 Äquivalenz von Drittländern 3 212 3 529 Sektorale Anforderung 2 761 2 650 Konzern Summe 41 205 40 570 1_Die Risikoprofilzahlen für 2020 wurden basierend auf den Auswirkungen der Modelländerungen für 2021 angepasst.

Allianz Konzern: Zugeordnetes Risiko gemäß Risikoprofil (Gesamtbestand vor Abzug der Anteile anderer Gesellschafter)

In den folgenden Abschnitten wird die Entwicklung unseres Risikoprofils je modellierter Risikokategorie erklärt. Alle Risiken werden vor Diversifikation zwischen Risikokategorien dargestellt und Konzentrationen einzelner Risikoquellen entsprechend diskutiert.

Zum Jahresultimo 2021 belief sich das konzerndiversifizierte Risikokapital, welches unser Risikoprofil widerspiegelt (vor Abzug der Anteile anderer Gesellschafter), auf 41,2 Mrd € (2020: 40,6 Mrd €). Dies entspricht einem leichten Anstieg des Diversifikationseffekts – vor Steuern – um 0,8 % auf 24 %. Der Anstieg der Solvency-II-Kapitalanforderung um 0,6 Mrd € war teilweise auf den Nettoeffekt der Managementaktionen zurückzuführen. In diesem Zusammenhang haben der Erwerb von zusätzlichem Geschäft in Polen (AVIVA Poland), Australien (Geschäft der Westpac General Insurance), Italien (AVIVA Italy S.p.A.) sowie neue Aktienanlagen zu höheren Kapitalanforderungen geführt. Dies wurde durch risikoreduzierende Maßnahmen wie Life Back BookTransaktionen von Allianz Konzerngesellschaften in den USA, der Schweiz und in Frankreich teilweise kompensiert. Die Geschäftsentwicklung trug aufgrund der verdienten Nettoprämien im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung und dem Neugeschäft im Leben/Krankensegment ebenfalls zu einem höheren Risikokapital bei. Andere Effekte wie die Aktualisierung von Modellen und Annahmen leisteten einen zusätzlichen Beitrag zu dem Anstieg. Dies wurde durch eine Entlastung des Risikokapitals aufgrund von Marktentwicklungen, insbesondere den Anstieg der Zinsen, teilweise kompensiert.

Die folgende Tabelle zeigt das zugeordnete Marktrisiko nach Geschäftsbereich und Risikoquelle.

Allianz Konzern: Zugeordnetes Marktrisiko gemäß Risikoprofil nach Geschäftsbereich und Risikoquelle (Gesamtbestand vor Steuern und Abzug der Anteile anderer Gesellschafter) Vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien, in Mio €

Zinssatz Inflation Credit Spread Aktien Immobilien Währung Summe
Stand 31. Dezember 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201 2021 20201
Schaden-Unfall -474 -469 -2 077 -2 518 3 302 3 563 2 873 2 346 1 384 1 341 348 151 5 357 4 414
Leben/Kranken 586 1 013 -706 -428 7 767 10 678 9 330 7 950 1 759 1 601 -159 -53 18 578 20 760
Corporate und Sonstiges 160 238 -371 -425 306 424 1 572 1 127 126 121 170 119 1 962 1 604
Konzern Summe 272 782 -3 154 -3 372 11 375 14 665 13 775 11 423 3 270 3 063 359 218 25 896 26 778
Anteil am Gesamtrisiko des Konzerns vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien 44,3 % 45,9 %

1_Die Risikoprofilzahlen für 2020 wurden basierend auf den Auswirkungen der Modelländerungen für 2021 angepasst.

Das gesamte Marktrisiko des Konzerns vor Diversifikationseffekten mit anderen Risikokategorien reduzierte sich um 0,9 Mrd €. Dies wurde vor allem durch ein niedrigeres Credit-Spread-Risiko im Geschäftsbereich Lebens-/Krankenversicherung verursacht, welches auf einen Rückgang der Exponierungen als Folge der Back Book-Transaktionen, den Zinsanstieg und eine höhere Beteiligung der Versicherten zurückzuführen ist. Das niedrigere Marktrisiko wurde außerdem von einem Rückgang des Zinsrisikos unterstützt. Dies reflektiert hauptsächlich die Entlastung des Lebens-/Krankengeschäfts durch höhere Zinsen. Diese beiden Entlastungseffekte für das Marktrisiko wurden von einem Anstieg des Aktienrisikos, einem Rückgang der Entlastung durch das Inflationsrisiko sowie höhere Immobilien -und Währungsrisiken teilweise kompensiert. Die Zunahme des Aktien- und des Immobilienrisikos betraf hauptsächlich das Leben/Krankensegment und wurde durch gute Marktentwicklungen und zusätzliche Aktieninvestments verursacht. Die Veränderungen im Inflationsrisiko sind primär auf Diversifikationseffekte zurückzuführen.

Zinsrisiko

Zum 31. Dezember 2021 betrug der Marktwert unserer zinssensitiven Kapitalanlagen (das Geschäft mit fondsgebundenen Produkten nicht mitgerechnet) 451,2 Mrd € (2020: 486,5 Mrd €)1 . Dieser hätte sich im Falle eines Zinsrückgangs bzw. -anstiegs um 100 Basispunkte um 54,2 Mrd € (2020: 58,6 Mrd €) erhöht bzw. um 46,1 Mrd € (2020: 49,8 Mrd €)2 verringert. Diese Auswirkungen werden jedoch teilweise durch die Beteiligung der Versicherungsnehmer ausgeglichen. Darüber hinaus ist der Solvency-II-Eigenmitteleffekt aufgrund unseres aktiven Durationsmanagements viel geringer, da unser Duration Mismatch auf 0,2 Jahre begrenzt ist, was Solvency-II-Verbindlichkeiten mit einer im Vergleich zu den Aktiva kürzeren Laufzeit als Vermögenswerte darstellt.

Aktienrisiko

Zum 31. Dezember 2021 betrug der Marktwert unserer gegenüber den Entwicklungen an den Aktienmärkten sensitiven Kapitalanlagen (das Geschäft mit fondsgebundenen Produkten nicht mitgerechnet) 89,2 Mrd €3 (2020: 66,6 Mrd €). Im Falle eines Rückgangs der Aktienkurse um 30% hätte sich der Marktwert um 23,1 Mrd €4 (2020: 17,9 Mrd €) reduziert. Diese Auswirkung wäre jedoch teilweise durch die Beteiligung der Versicherungsnehmer kompensiert worden.

Immobilienrisiko

Zum 31. Dezember 2021 standen circa 5,6% (2020: 5,4%) des kompletten Risikos vor Diversifikation mit anderen Risikokategorien im Zusammenhang mit Immobilienpositionen.

Die folgende Tabelle zeigt das zugeordnete Konzernkreditrisiko nach Geschäftsbereich.

Allianz Konzern: Zugeordnetes Kreditrisiko gemäß Risikoprofil nach Geschäftsbereich (Gesamtbestand vor Steuern und Abzug der Anteile anderer Gesellschafter)

Vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien

Stand 31. Dezember 2021 20201
Schaden-Unfall Mio € 2 388 2 334
Leben/Kranken Mio € 2 727 3 234
Corporate und Sonstiges Mio € 477 527
Konzern Summe Mio € 5 592 6 095
Anteil am Gesamtrisiko des Konzerns vor
Diversifikationseffekten zwischen
Risikokategorien
% 9,6 10,4
1_Die Risikoprofilzahlen für 2020 wurden basierend auf den Auswirkungen der Modelländerungen für 2021 angepasst.

Während des Jahres 2021 gab es keine materiellen Ereignisse im Hinblick auf Kreditmigrations- und Ausfallrisiken.

Insgesamt reduzierte sich das Kreditrisiko auf Konzernebene um 0,5 Mrd € auf 5,6 Mrd € (2020: 6,1 Mrd €). Dies war hauptsächlich auf das im Vergleich zum Vorjahr höhere Zinsumfeld zurückzuführen, das die Kreditrisiko-Exponierung im Allgemeinen reduzierte und damit zu einem Rückgang des Kreditrisikos führte. Dies trug gleichzeitig zu einem Anstieg der Verlustabsorptionsfähigkeit versicherungstechnischer Rückstellungen in der klassischen Lebensversicherung bei, was das Kreditrisiko nach Beteiligung der Versicherungsnehmer reduzierte.

Kreditrisiko – Kapitalanlage

Zum 31. Dezember 2021 resultierten 79,1 % (2020: 81,5 %) unseres gesamten internen Kreditrisikos5 aus Kreditrisiken für Kapitalanlagen (vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien).

Das Kreditrisiko im Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung resultiert im Wesentlichen aus langfristigen Anlagen, die langfristige Verpflichtungen bedecken. Bei den betreffenden Kapitalanlagen handelt es sich typischerweise um Staatsanleihen, erstrangige Unternehmensanleihen, besicherte Anleihen wie Pfandbriefe, selbst begebene Hypothekendarlehen und andere Darlehen sowie zu einem geringen Anteil um Derivate. Aufgrund der Art des betriebenen Geschäfts besitzen die festverzinslichen Anlagen im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung im Allgemeinen kurz- bis mittelfristige Laufzeiten; dies erklärt auch das geringere Kreditrisiko in diesem Bereich.

Das Kontrahentenrisiko aus Derivaten ist gering, da deren Einsatz durch die konzernweite interne Richtlinie zur Besicherung von Derivaten geregelt wird. Diese Richtlinie fordert für jeden Kontrahenten Rahmenvereinbarungen hinsichtlich Netting (Aufrechnungsvereinbarungen) sowie die Stellung von Sicherheiten mit hoher Qualität und ausreichender Liquidität. Auch die Ratings der Kontrahenten und Positionsveränderungen überwachen wir genau.

5_Zusätzlich sind 8,5 % (2020: 8,7 %) des internen Kreditrisikos vor Diversifikation den Forderungen, dem potenziellen Wiedereindeckungsaufwand bei Derivaten und potenziellen Wertschwankungen von Rückversicherungsforderungen sowie anderen außerbilanziellen Positionen zuzuschreiben.

3_Der angegebene Marktwert beinhaltet alle Kapitalanlagen, exklusive das Geschäft mit fondsgebundenen Produkten, basierend auf dem Solvency-II-Rahmenwerk, deren Marktwerte sensitiv auf die

Bewegungen von Aktienmärkten reagieren, und basiert daher nicht auf bilanziell verwendeten Klassifikationen.

4_Der Effekt berücksichtigt keine Beteiligung von Versicherten.

Zum 31. Dezember 2021 stellt sich unser Anleiheportfolio nach Ratingklassen, basierend auf Emissionsratings (Rating der Instrumente), wie folgt dar:

Kapitalanlagen des Allianz Konzerns in Anleihen nach Ratingklassen1 – Marktwerte Mrd €

Emittentenart Staaten /
staatsnah
Pfandbriefe Unternehmen Banken ABS / MBS Short-term Loan Sonstiges Summe
Stand 31.
Dezember
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
AAA 45,5 49,5 42,6 47,7 3,3 3,2 2,7 3,0 17,5 19,1 0,1 0,0 - - 111,7 122,5
AA 99,8 111,5 12,4 18,2 27,6 24,3 3,5 4,3 6,7 6,2 0,6 0,6 0,1 0,1 150,8 165,3
A 40,2 43,4 0,3 0,4 73,5 71,1 19,4 19,0 2,3 0,9 0,5 0,5 0,9 0,0 137,1 135,3
BBB 41,6 41,9 0,3 0,4 126,7 124,8 9,5 8,2 1,6 1,2 0,4 0,4 0,9 1,7 181,1 178,7
BB 7,5 6,7 - - 13,1 10,5 0,5 1,0 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 21,2 18,4
B 4,3 3,6 - - 6,0 4,0 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,0 0,2 0,0 11,0 8,0
CCC 0,4 0,3 - - 0,1 0,2 0,0 0,0 0,1 0,1 - 0,0 - - 0,6 0,6
CC 0,0 0,0 - - - 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 - - - - 0,1 0,1
C 0,0 0,0 - - 0,1 - - - 0,0 0,0 - - - - 0,1 0,0
D 0,0 0,0 - - 0,0 0,1 - - 0,0 0,0 - - - - 0,1 0,1
Kein Rating 1,3 1,5 0,1 0,1 9,2 11,2 0,1 0,2 0,1 0,1 0,3 0,2 10,4 7,2 21,5 20,4
Summe 240,5 258,5 55,6 66,7 259,6 249,5 36,0 35,9 28,8 28,1 2,2 1,8 12,5 9,1 635,2 649,5

1_Analog zur Darstellungsänderung im Konzernlagebericht sind Kapitalanlagen der Geschäftsbereiche Banking und Asset Management in den genannten Zahlen enthalten. Werte enthalten keine Kredite an Privatpersonen. Die angegebenen Marktwerte beinhalten Kapitalanlagen außerhalb des Solvency-II-Anwendungsbereichs.

Kreditrisiko – Kreditversicherung

Zum 31. Dezember 2021 wurden 10,5% (2020: 8,6 %) unseres gesamten internen Kreditrisikos (vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien) den Kreditversicherungsrisiken von Euler Hermes zugeordnet.

Kreditrisiko – Rückversicherung

Zum 31. Dezember 2021 betrafen 1,9% (2020: 1,2%) unseres gesamten internen Kreditrisikos (vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien) Forderungen gegenüber Rückversicherern.

Von den Rückversicherungsforderungen des Allianz Konzerns entfielen 90,2 % (2020: 75,5 %) auf Rückversicherer, die mindestens ein Investment-Grade-Rating erhalten hatten. 9,5 % (2020: 24,4 %) entfielen auf Rückversicherer ohne Bonitätseinstufung; die verbleibenden 0,3 % (2020: 0,1 %) auf Rückversicherer ohne Investment-Grade-Rating. Die Änderungen in den Rückversicherungsforderungen sind vornehmlich auf ein ausgeweitetes Rückversicherungsprogramm zurückzuführen. Materielle Forderungen gegenüber Einzelnamen aus der Rückversicherung oder gegenüber Eigenversicherern ohne Bonitätseinstufung werden abgesichert, zum Beispiel über Sicherheitenvereinbarungen oder den Rückbehalt von Rückversicherungsprämien ("Funds Withheld"). Im Jahr 2021 haben insbesondere die Allianz Life of North America und die Allianz Suisse Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft Life Back Book-Transaktionen abgeschlossen und sind Rückversicherungsbeziehungen eingegangen, durch die versicherungstechnische Rückstellungen aus der Lebensversicherung und der fondsgebundenen Rentenversicherung in Höhe von brutto 35,1 Mrd € zediert wurden. Die Gruppe der Geschäftspartner beinhaltet Resolution Re Ltd, einen in Bermuda ansässigen Rückversicherer mit einem 'A3' Moody's -Rating (dies entspricht einem ´A-´ S&P Rating), sowie Talcott Resolution Life Insurance Company, einen U.S.-Lebensversicherer mit einem ´BBB´-Rating von S&P. Das wirtschaftliche Rückversicherungsrisiko gegenüber General Electric wurde im Jahr 2021 durch die Erhöhung des Treuhandvermögens und den Erwerb von Kreditabsicherung weiter verringert.

Forderungen gegenüber Rückversicherern nach Ratingklassen1 Mrd €

Stand 31. Dezember 2021 2020
AAA 0,06 0,02
AA+ bis AA- 6,11 5,67
A+ bis A- 30,99 3,24
BBB+ bis BBB- 15,07 8,03
Keine Investment-Qualität 0,16 0,01
Kein Rating 5,51 5,49
Summe 57,90 22,46

1_Bezieht sich auf das Bruttorisiko für externe Rückversicherungen, aufgeschlüsselt nach Ratingklassen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt das versicherungstechnische Risiko (vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien) aus unserem Versicherungsgeschäft.

Allianz Konzern: Zugeordnetes versicherungstechnisches Risiko gemäß Risikoprofil nach Risikoquelle und Geschäftsbereich (Gesamtbestand vor Abzug der Anteile anderer Gesellschafter)1

Vor Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien, in Mio €
Prämienrisiko für
Naturkatastrophen
Prämienrisiko für Terror Prämienrisiko für
Nichtkatastrophen
Reserve Biometrisch Summe
Stand 31. Dezember 2021 20202 2021 20202 2021 20202 2021 20202 2021 20202 2021 20202
Schaden-Unfall 985 805 12 17 4 527 4 194 6 441 6 116 118 167 12 083 11 299
Leben/Kranken - - - - - - - - 619 652 619 652
Corporate und Sonstiges - - - - - - - - 184 214 184 214
Konzern Summe 985 805 12 17 4 527 4 194 6 441 6 116 921 1 033 12 887 12 165
Anteil am Gesamtrisiko des Konzerns vor
Diversifikationseffekten zwischen Risikokategorien
22,05 % 20,83 %

1_Da Risiken auf ökonomischer Basis in einem integrierten Ansatz gemessen werden, bezieht das interne Risikokapital Rückversicherungseffekte mit ein.

2_Die Risikoprofilzahlen für 2020 wurden basierend auf den Auswirkungen der Modelländerungen für 2021 angepasst.

Im Jahr 2021 erhöhte sich das gesamte versicherungstechnische Risikokapital des Konzerns vor Diversifikationseffekten mit anderen Risikokategorien um 0,7 Mrd €.

Schaden- und Unfallversicherung

Der Anstieg des versicherungstechnischen Risikos im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft ist vor allem auf die Entwicklung des Prämienrisikos für Nichtkatastrophen und des Reserverisikos zurückzuführen, die auf Aktualisierungen der Exponierung und Modelle beruht.

Insgesamt wird keine wesentliche Änderung des Risikoprofils der versicherungstechnischen Risiken des Allianz Konzerns erwartet, da wir keine größeren Änderungen an unseren Zeichnungsrichtlinien ("Allianz Standard for P&C Underwriting") oder unserer konzernweiten Risikoneigung im Hinblick auf Naturkatastrophen-, von Menschen verursachte Katastrophen- oder Terrorrisiken und die zugehörige Retrozessions-Rückversicherungsstrategie planen.

Die Schadenquoten für den Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Schadenquoten1 in der Schaden- und Unfallversicherung für die letzten zehn Jahre

2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012
Schadenquote 67,0 69,5 68,0 66,0 66,5 65,6 66,2 66,0 65,9 68,3
Schadenquote
ohne Natur
katastrophen
63,9 67,8 66,5 64,0 64,2 64,2 64,6 65,1 63,0 66,6
1_Verhältnis von Schadenaufwendungen (netto) zu verdienten Beiträgen (netto).

Zum 31. Dezember 2021 hatten die folgenden fünf Gefahren den größten Anteil am Naturkatastrophenrisiko: Stürme in Europa, tropische Wirbelstürme in den USA, Überschwemmungen in Deutschland sowie tropische Wirbelstürme und Erdbeben in Australien.

Lebens- und Krankenversicherung

Der Beitrag der biometrischen Risiken zum versicherungstechnischen Risikokapital ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Mrd € zurückgegangen. Hauptursache hierfür ist eine Reduzierung der Gesamtexponierung gegenüber dem Langlebigkeitsrisiko durch auf das Bestandsgeschäft ausgerichtete Maßnahmen. Dies wurde durch einen Anstieg des Sterblichkeitsrisikos durch das Neugeschäft teilweise kompensiert.

Das biometrische Risiko der Geschäftsbereiche Schaden- und Unfallversicherung sowie Corporate und Sonstiges besteht aus dem Langlebigkeitsrisiko der eingegangenen internen Pensionsverpflichtungen.

Dank unserer effektiven Produktgestaltung und breiten Produktpalette gab es in unserem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft keine nennenswerten Konzentrationen von versicherungstechnischen Risiken.

Der Beitrag der Geschäftsrisiken zum Gesamtrisikokapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Mrd € erhöht. Hauptursache hierfür ist die Auswirkung eines verbesserten Marktumfelds auf die Bewertung des Massenstornorisikos für das deutsche Lebensversicherungsportfolio.

Das Profil des Risikokapitals für das operationelle Risiko hat sich im Wesentlichen nicht verändert. Der leichte Rückgang in der Höhe des Risikokapitals war getrieben durch die regelmäßige jährliche Aktualisierung lokaler Parameter. Hauptgrund für den Rückgang ist die regulatorisch getriebene Herauslösung einer französischen Gruppengesellschaft aus dem internen Modell.

Die für Konzerngesellschaften aus der Drittstaatenäquivalenz resultierenden Risikokapitalanforderungen sind um 0,3 Mrd € auf 3,2 Mrd € (2020: 3,5 Mrd €) zurückgegangen. Dies ist hauptsächlich auf die Rückversicherung von versicherungstechnischen Rückstellungen aus dem Fixed-Index-Annuity-Buch der Allianz Life of North America in Höhe von 35 Mrd \$ zurückzuführen.

%

Detaillierte Informationen zum Liquiditätsrisiko des Allianz Konzerns, zu seiner Liquidität und Finanzierung – darunter auch Änderungen der Barreserven und anderer liquider Mittel –, finden sich unter "Liquidität und Finanzierung" sowie unter den Angaben 12, 18 und 33 im Anhang zum Konzernabschluss. Wie aus dem Abschnitt über das Management von Liquiditätsrisiken hervorgeht, werden sie durch ein regelmäßiges Stresstestberichtswesen quantifiziert, überwacht sowie ordnungsgemäß gesteuert, aber nicht für Risikokapitalzwecke quantifiziert.

INTEGRIERTES RISIKO- UND KONTROLL-SYSTEM DER FINANZBERICHTERSTATTUNG

Die folgenden Angaben werden gemäß §289 Absatz 4 und §315 Absatz 4 des Handelsgesetzbuchs (HGB) vorgenommen.

Im Rahmen unseres Risikomanagements und im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen haben wir ein Rahmenwerk und Prozesse entwickelt, um Risiken für wesentliche Fehler beim Konzernabschluss zu identifizieren und zu verringern (auch für die Marktwertbilanz und die Berechnung des Risikokapitals). Das integrierte Risiko- und Kontrollsystem wird regelmäßig überprüft und aktualisiert. Das integrierte Risiko- und Kontrollsystem (IRCS) deckt folgende drei Risikokategorien ab: Risiken der Finanzberichterstattung, Compliance-Risiken und andere operationelle Risiken (inklusive IT-Risiken). Die IT-Kontrollen basieren auf COBIT 5 und beinhalten beispielsweise Kontrollen zur Überwachung von Zugriffsrechten, Projekt- und Change-Management. Zusätzlich beinhaltet unser Entity Level Control Assessment (ELCA) Rahmenwerk Kontrollen, um die Effektivität des Governance-Systems zu überwachen.

Unsere Bilanzierungs- und Konsolidierungsprozesse zur Erstellung der Konzernabschlüsse basieren auf einer zentralen IT-Lösung sowie den lokalen Hauptbuchlösungen. Letztere sind konzernweit stark vereinheitlicht und nutzen standardisierte Prozesse, Stammdaten, Buchungsregeln und Schnittstellen zur Holding. Zugriffsrechte für die Buchhaltungssysteme werden nach strengen Regeln vergeben.

Die Rechnungslegungsvorschriften für die Klassifizierung, Bewertung und Offenlegung sämtlicher Posten in den Jahres- und Zwischenabschlüssen – Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung samt Anhängen – sind primär in unserem Handbuch für Konzernbilanzierung festgelegt. Kontrollen innerhalb des Bilanzierungs- und Konsolidierungsprozesses gewährleisten die Richtigkeit, Vollständigkeit und Einheitlichkeit der Angaben.

Unser Ansatz lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • − Wir nutzen einen zentral entwickelten Risikokatalog, welcher direkt zu einzelnen Konten verknüpft ist. Dieser Risikokatalog wird jährlich auf Aktualität überprüft und ist der Startpunkt für die Identifikation von Risiken der Finanzberichterstattung auf Gruppensowie auf Ebene der operativen Einheiten. Diese Methodik ist in unserer IRCS-Guideline beschrieben. Wir legen dabei zwei Kriterien zugrunde: die Wesentlichkeit der Posten und ihre Anfälligkeit für eine Falschdarstellung. Neben der quantitativen Betrachtung berücksichtigen wir auch qualitative Kriterien, wie etwa die Wachstumsaussichten des betreffenden Geschäfts oder die Komplexität einzelner Transaktionen.
  • − Risiken, die zu wesentlichen finanziellen Falschdarstellungen führen könnten, identifizieren unsere Einheiten vor Ort auf Basis des zentral entwickelten Risikokataloges.
  • − Unser Finanzberichterstattungsprozess enthält präventive und aufdeckende Schlüsselkontrollen, um die Wahrscheinlichkeit falscher Angaben zu verringern und ihre Auswirkungen abzufangen. Tritt ein potenzielles Risiko tatsächlich ein, werden Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkung dieser Falschdarstellungen zu reduzieren. Da die Finanzberichterstattung in hohem Maße von IT-Systemen abhängig ist, führen wir auch regelmäßige IT-Kontrollen durch.
  • − Nicht zuletzt stellen wir sicher, dass unsere Kontrollen richtig konzipiert und umgesetzt werden: Für die Komponenten des internen Kontrollsystems – zugehörige Kontrollmechanismen, Nachweise zur Durchführung, Testverfahren zum Kontroll-Design und der Effektivität der Kontroll-Durchführung – gelten konzernweit einheitliche Prozess- und Dokumentationsvorgaben. Unser internes Kontrollsystem unterziehen wir einer jährlichen Bewertung. Darüber hinaus sorgen Group Audit sowie die internen Revisionsabteilungen vor Ort regelmäßig für eine Qualitätsprüfung unseres internen Kontrollsystems anhand praktischer Tests. Dabei werden die Kontrollmechanismen für unsere unternehmensinternen Verfahren und Prozesse – einschließlich der Finanzberichterstattung – auf Konzern- und lokaler Ebene ganzheitlich bewertet.

Die relevanten Zentralressorts, das Group Disclosure Committee und diverse operative Einheiten unterstützen den Vorstand der Allianz SE, um die Vollständigkeit, Richtigkeit und Verlässlichkeit des Konzernabschlusses zu gewährleisten.

Das Group Disclosure Committee stellt sicher, dass die Vorstandsmitglieder alle wesentlichen Informationen erhalten, die sich auf unsere Offenlegungspflichten auswirken könnten. Ferner gewährleistet das Group Disclosure Committee die Vollständigkeit und Richtigkeit der Informationen in Quartalsmitteilungen, Halbjahres- und Jahresfinanzberichten sowie in der qualitativen Solvency-II-Berichterstattung1 . Das Gremium tagte im Berichtsjahr vierteljährlich, jeweils vor Veröffentlichung der Quartalsmitteilungen und Finanzberichte. Zudem wurden die Solvency-II-Berichte vor ihrer Veröffentlichung durch das Group Disclosure Committee überprüft und genehmigt.

Diejenigen unserer Tochtergesellschaften, die dem beschriebenen Kontrollsystem unterliegen, sind für die Einhaltung der konzernweiten Governance- und Kontrollrichtlinien selbst verantwortlich und haben jeweils vergleichbare Disclosure Committees einzurichten. Ihre Vorstandsvorsitzenden (CEOs) und Finanzvorstände (CFOs) bestätigen dem Vorstand der Allianz SE regelmäßig die Wirksamkeit ihrer jeweiligen internen Kontrollsysteme sowie die Vollständigkeit, Richtigkeit und Verlässlichkeit der an die Holding übermittelten Finanzdaten.

1_Bericht über die Solvabilität und Finanzlage sowie regelmäßige Berichterstattung an die Aufsicht.

Diese Seite wurde absichtlich frei gelassen.

KONZERNABSCHLUSS

KONZERNBILANZ

Konzernbilanz

Mio €
Stand 31. Dezember Angabe 2021 2020
AKTIVA
Barreserve und andere liquide Mittel 24 214 22 443
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva 5 19 604 21 191
Finanzanlagen 6 663 649 656 522
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 7 124 079 116 576
Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen 158 346 137 307
Rückversicherungsaktiva 8 56 731 20 170
Aktivierte Abschlusskosten 9 23 756 21 830
Aktive Steuerabgrenzung 32 1 910 1 006
Übrige Aktiva 10 48 264 45 573
Langfristige Vermögenswerte sowie Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind 3 145 1 790
Immaterielle Vermögenswerte 11 18 732 15 604
Summe Aktiva 1 139 429 1 060 012
PASSIVA
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzpassiva1 20 891 24 079
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 12 15 468 14 722
Beitragsüberträge 13 27 501 25 341
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 14 86 974 80 897
Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge 15 632 061 611 096
Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen 16 158 346 137 307
Passive Steuerabgrenzung 32 5 626 8 595
Andere Verbindlichkeiten 17 86 596 49 005
Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind 3 - 1 134
Verbriefte Verbindlichkeiten 18 10 788 9 206
Nachrangige Verbindlichkeiten 18 10 956 14 034
Summe Fremdkapital 1 055 207 975 417
Eigenkapital 79 952 80 821
Anteile anderer Gesellschafter 4 270 3 773
Summe Eigenkapital 19 84 222 84 594
Summe Passiva 1 139 429 1 060 012
1_Enthalten hauptsächlich Derivate.

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Mio €
Angabe 2021 2020
Gebuchte Bruttobeiträge 86 063 82 986
Abgegebene Rückversicherungsbeiträge -7 567 -6 752
Veränderung der Beitragsüberträge (netto) -840 -520
Verdiente Beiträge (netto) 20 77 656 75 714
Zinserträge und ähnliche Erträge 21 23 137 21 395
Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto) 22 -2 008 -69
Realisierte Gewinne/Verluste (netto) 23 9 423 10 256
Provisions- und Dienstleistungserträge 24 13 998 12 049
Sonstige Erträge 24 163
Summe Erträge 122 230 119 508
Schadenaufwendungen (brutto) -62 926 -61 818
Schadenaufwendungen (Anteil der Rückversicherer) 5 804 4 728
Schadenaufwendungen (netto) 25 -57 121 -57 091
Veränderung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto) 26 -13 716 -12 976
Zinsaufwendungen 27 -1 159 -999
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -11 -15
Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto) 28 -1 331 -5 467
Aufwendungen für Finanzanlagen 29 -1 962 -1 640
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto) 30 -31 422 -26 644
Provisions- und Dienstleistungsaufwendungen 31 -5 000 -4 024
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte -307 -260
Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen -666 -788
Sonstige Aufwendungen -15 -
Summe Aufwendungen -112 710 -109 905
Ergebnis vor Ertragsteuern 9 520 9 604
Ertragsteuern 32 -2 415 -2 471
Jahresüberschuss 7 105 7 133
Jahresüberschuss
auf Anteile anderer Gesellschafter entfallend 495 326
auf Anteilseigner entfallend 6 610 6 807
Ergebnis je Aktie (€) 41 15,96 16,48
Verwässertes Ergebnis je Aktie (€) 41 15,83 16,32

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

Konzerngesamtergebnisrechnung

Mio €

2021 2020
Jahresüberschuss 7 105 7 133
Im sonstigen Periodenergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen
Posten, die zukünftig ertrags- oder aufwandswirksam umgegliedert werden können
Währungsumrechnungsdifferenzen
Reklassifizierungen aufgrund von Gewinn- und Verlustrealisierungen - -38
Veränderungen während des Geschäftsjahres 1 280 -2 221
Zwischensumme 1 280 -2 259
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere
Reklassifizierungen aufgrund von Gewinn- und Verlustrealisierungen -1 772 -241
Veränderungen während des Geschäftsjahres -4 149 5 117
Zwischensumme -5 921 4 877
Cashflow Hedges
Reklassifizierungen aufgrund von Gewinn- und Verlustrealisierungen -61 -47
Veränderungen während des Geschäftsjahres -96 122
Zwischensumme -157 75
Anteil des im sonstigen Periodenergebnis erfassten Nettoertrags von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Reklassifizierungen aufgrund von Gewinn- und Verlustrealisierungen - -
Veränderungen während des Geschäftsjahres 181 -111
Zwischensumme 182 -110
Sonstiges
Veränderungen während des Geschäftsjahres 111 -27
Zwischensumme 111 -27
Posten, die nie ertrags- oder aufwandswirksam umgegliedert werden können
Veränderungen der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen -393 -165
Summe der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen -4 897 2 391
Gesamtergebnis 2 207 9 524
Gesamtergebnis
auf Anteile anderer Gesellschafter entfallend 337 285
auf Anteilseigner entfallend 1 871 9 238

Für Informationen bezüglich der Ertragsteuern auf Bestandteile der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen siehe Angabe 32.

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Mio €

Eingezahltes
Kapital
Nachrangige
Anleihen ohne
Endfälligkeit
Gewinn
rücklagen
Währungs
umrechnungs
differenzen
Nicht
realisierte
Gewinne und
Verluste
(netto)
Eigenkapital Anteile
anderer
Gesell
schafter
Summe
Eigenkapital
Stand 1. Januar 2020 28 928 - 29 577 -2 195 17 691 74 002 3 363 77 364
Gesamtergebnis1 - - 6 471 -2 189 4 956 9 238 285 9 524
Eingezahltes Kapital - - - - - - - -
Eigene Aktien - - 25 - - 25 - 25
Transaktionen zwischen Anteilseignern - 2 259 -750 - - 1 509 319 1 827
Gezahlte Dividenden2 - - -3 952 - - -3 952 -194 -4 146
Stand 31. Dezember 2020 28 928 2 259 31 371 -4 384 22 648 80 821 3 773 84 594
Gesamtergebnis1 - - 6 444 1 285 -5 859 1 871 337 2 207
Eingezahltes Kapital - - - - - - - -
Eigene Aktien - - -2 - - -2 - -2
Transaktionen zwischen Anteilseignern3 -26 - -1 045 - - -1 071 474 -597
Nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit4 - 2 440 -28 -124 - 2 288 - 2 288
Gezahlte Dividenden2 - - -3 956 - - -3 956 -314 -4 270
Stand 31. Dezember 2021 28 902 4 699 32 784 -3 223 16 789 79 952 4 270 84 222

1_Das Gesamtergebnis der Eigenkapitalveränderungsrechnung enthält im Geschäftsjahr 2021 den auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss in Höhe von 6 610 (2020: 6 807) Mio €.

2_Im zweiten Quartal 2021 wurde eine Dividende in Höhe von 9,60 (2020: 9,60) € je gewinnberechtigter Stückaktie an die Anteilseigner ausgeschüttet.

3_Detaillierte Informationen bezüglich des Aktienrückkaufprogramms 2021 finden sich in Angabe 19.

4_Detaillierte Informationen bezüglich der nachrangigen Anleihen ohne Endfälligkeit finden sich in Angabe 18.

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Konzernkapitalflussrechnung

Mio €
2021 2020
ZUSAMMENFASSUNG
Nettocashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 25 124 32 049
Nettocashflow aus der Investitionstätigkeit -19 783 -28 870
Nettocashflow aus der Finanzierungstätigkeit -3 786 -1 390
Auswirkungen der Währungsumrechnung auf die Barreserve und andere liquide Mittel 216 -758
Veränderung der Barreserve und anderer liquider Mittel 1 771 1 031
Barreserve und andere liquide Mittel am Anfang der Berichtsperiode 22 443 21 075
Barreserve und andere liquide Mittel, die in Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, umgegliedert und in 2020
veräußert wurden
- 337
Barreserve und andere liquide Mittel am Ende der Berichtsperiode 24 214 22 443
CASHFLOW AUS DER LAUFENDEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Jahresüberschuss 7 105 7 133
Anpassungen zur Überleitung vom Jahresüberschuss auf den Nettocashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Anteiliges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -305 -112
Realisierte Gewinne/Verluste (netto) und Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto) aus:
jederzeit veräußerbaren und bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren, Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, fremdgenutztem
Grundbesitz, Forderungen an Kreditinstitute und Kunden, langfristigen Vermögenswerten sowie Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert
sind
-8 092 -4 930
sonstigen Finanzanlagen, insbesondere Handelsaktiva und Finanzaktiva als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" klassifiziert 6 915 -4 765
Abschreibungen 2 525 2 244
Risikovorsorge im Kreditgeschäft 11 15
Versicherungsvertragskonten gutgeschriebene Zinsen 7 084 5 580
Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge/Aufwendungen -2 440 5 854
Nettoveränderung:
Handelsaktiva und Handelspassiva -5 678 4 190
Reverse-Repo-Geschäfte und gestellte Sicherheiten für Wertpapierleihgeschäfte -1 980 -689
Repo-Geschäfte und erhaltene Sicherheiten für Wertpapierleihgeschäfte -917 792
Rückversicherungsaktiva -1 385 -2 318
Aktivierte Abschlusskosten 2 754 -201
Beitragsüberträge 1 261 381
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 4 346 4 869
Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge 13 676 14 702
Aktive und passive Steuerabgrenzung -358 341
Übrige (netto) 604 -1 035
Zwischensumme 18 019 24 916
Nettocashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 25 124 32 049
CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT
Einzahlungen aus Verkauf, Fälligkeit oder Rückzahlung von:
Finanzaktiva als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" klassifiziert 4 751 3 689
jederzeit veräußerbaren Wertpapieren 178 723 160 053
bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren 118 262
Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 942 869
langfristigen Vermögenswerten sowie Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind 301 349
fremdgenutztem Grundbesitz 1 045 806
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden (gekaufte Darlehen) 5 922 3 980
Sachanlagen 131 125
Zwischensumme 191 932 170 134

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG – FORTSETZUNG

Konzernkapitalflussrechnung

Mio €

2021 2020
Auszahlungen für den Erwerb oder die Beschaffung von:
Finanzaktiva als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" klassifiziert -5 594 -3 807
jederzeit veräußerbaren Wertpapieren -188 456 -179 986
bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren -225 -279
Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -1 525 -2 005
langfristigen Vermögenswerten sowie Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind -37 -72
fremdgenutztem Grundbesitz -1 563 -2 043
Anlagevermögen aus alternativen Investments -48 -19
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden (gekaufte Darlehen) -1 745 -2 380
Sachanlagen -1 363 -1 429
Zwischensumme -200 557 -192 022
Unternehmenszusammenschlüsse (Angabe 3):
Erlöse aus Veräußerungen von Konzernunternehmen abzüglich veräußerter Barreserve - 721
Erwerb von Konzernunternehmen abzüglich der erworbenen Barreserve -3 172 -857
Veränderung von Forderungen an Kreditinstitute und Kunden (begebene Darlehen) -7 817 -6 844
Übrige (netto) -170 -2
Nettocashflow aus der Investitionstätigkeit -19 783 -28 870
CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
Nettoveränderung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 1 454 659
Erlöse aus der Ausgabe von nachrangigen und verbrieften Verbindlichkeiten 4 593 5 719
Rückzahlungen von nachrangigen und verbrieften Verbindlichkeiten -6 299 -4 615
Erlöse aus der Ausgabe von nachrangigen Anleihen ohne Endfälligkeit, die im Eigenkapital ausgewiesen sind 2 303 2 272
Nettoveränderung von Leasingverbindlichkeiten -396 -409
Transaktionen zwischen Anteilseignern -1 034 -644
Dividendenzahlungen -4 270 -4 146
Nettocashflow aus dem Verkauf oder Kauf von eigenen Aktien 2 -67
Übrige (netto) -138 -159
Nettocashflow aus der Finanzierungstätigkeit -3 786 -1 390
ERGÄNZENDE ANGABEN ZUR KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG
Ertragsteuerzahlungen (aus der laufenden Geschäftstätigkeit) -3 018 -2 691
Erhaltene Dividenden (aus der laufenden Geschäftstätigkeit) 3 653 2 285
Erhaltene Zinsen (aus der laufenden Geschäftstätigkeit) 17 871 17 829
Gezahlte Zinsen (aus der laufenden Geschäftstätigkeit) -1 090 -1 074
WESENTLICHE ZAHLUNGSUNWIRKSAME TRANSAKTIONEN
US Rückversicherungstransaktion1
Rückversicherungsaktiva 31 309 -
Beitragsüberträge 1 480 -
Aktive und passive Steuerabgrenzung 393 -
Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge/Aufwendungen -946 -
Übrige (netto) -24 824 -
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere -7 404 -
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden -8 -
1_Eine Rückversicherungstransaktion in den USA ohne Auswirkung auf die Cashflows führte zu Anpassungen in den folgenden Positionen. Weitere Informationen finden sich in Angabe 8.

Barreserve und andere liquide Mittel

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Täglich fällige Guthaben bei Kreditinstituten 10 102 10 188
Guthaben bei Zentralnotenbanken 3 807 3 658
Kassenbestand 72 64
Schatzwechsel, unverzinsliche Schatzanweisungen, ähnliche
Schuldtitel öffentlicher Stellen, Wechsel und Schecks
6 863 5 847
Reverse-Repo-Geschäfte (bis zu drei Monaten) 3 370 2 685
Summe 24 214 22 443

Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit Mio €

Verbindlich
keiten
gegenüber
Kredit
instituten und
Kunden
Verbriefte
und
nachrangige
Verbindlich
keiten
Leasing
verbindlichkeiten
Summe
Stand 1. Januar 2020 8 894 22 448 2 791 34 132
Nettocashflow 659 1 104 -409 1 354
Zahlungsunwirksame Transaktionen
Veränderungen Konsolidierungskreis 42 - -83 -42
Währungsumrechnungsdifferenzen -28 -22 -88 -138
Änderungen des Zeitwerts und sonstige Änderungen -8 -289 514 217
Stand 31. Dezember 2020 9 559 23 241 2 725 35 525
Nettocashflow 1 454 -1 706 -396 -649
Zahlungsunwirksame Transaktionen
Veränderungen Konsolidierungskreis -16 - 13 -3
Währungsumrechnungsdifferenzen 22 12 67 101
Änderungen des Zeitwerts und sonstige Änderungen 15 197 383 594
Stand 31. Dezember 2021 11 034 21 744 2 790 35 568

KONZERNANHANG

ALLGEMEINE ANGABEN

1 _ Geschäftstätigkeit und Berichtsgrundlage

Gegenstand des vorliegenden Konzernabschlusses sind die Allianz SE mit Sitz in der Königinstraße 28, 80802 München, Deutschland, und ihre Konzernunternehmen (der Allianz Konzern). Die Allianz SE ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Nummer HRB 164232 eingetragen.

Der Konzernabschluss des Allianz Konzerns wurde auf der Grundlage des § 315e Absatz 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Im Rahmen des Konzernabschlusses hat der Allianz Konzern alle vom IASB verabschiedeten und von der EU übernommenen Standards und Interpretationen angewendet, die zum 31. Dezember 2021 verpflichtend anzuwenden waren.

Versicherungsverträge werden im Einklang mit den Vorschriften des IFRS 4 auf der Grundlage der US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US GAAP) auf dem Stand der Erstanwendung des IFRS 4 am 1. Januar 2005 bilanziert und bewertet.

Der Konzernabschluss wurde für das zum 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr erstellt. Die Berichtswährung des Allianz Konzerns ist der Euro (€). Die Beträge sind, soweit nicht anders ausgewiesen, auf Millionen Euro (Mio €) gerundet.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit Beschluss des Vorstands vom 21. Februar 2022 zur Veröffentlichung freigegeben.

Der Allianz Konzern bietet in über 70 Ländern Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung sowie Asset Management an.

2 _ Bilanzierungsgrundsätze, wesentliche Schätzungen und neue Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden Abschnitte beschreiben wichtige Bilanzierungsgrundsätze sowie wesentliche Schätzungen und Annahmen, die für den Abschluss des Allianz Konzerns relevant sind. Schätzungen und Annahmen beeinflussen insbesondere die Konsolidierungsmethode, die Bilanzierung von Finanzinstrumenten und Versicherungsverträgen, den Geschäfts- oder Firmenwert, Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie latente Steuern. Die wesentlichen Schätzungen und Annahmen werden in den jeweiligen Abschnitten erläutert.

Die Vermögens- und Schuldposten des Abschlusses des Allianz Konzerns sind nicht nach Fristigkeit gegliedert. Folgende Posten sind grundsätzlich als kurzfristig anzusehen: Barreserve und andere liquide Mittel, aktivierte Abschlusskosten aus dem Schaden-Unfall-Geschäft, langfristige Vermögenswerte sowie Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind.

Folgende Posten sind grundsätzlich als langfristig anzusehen: Finanzanlagen, aktive Steuerabgrenzung, immaterielle Vermögenswerte, passive Steuerabgrenzung.

Alle anderen Posten sind gemischter Natur (sie enthalten sowohl kurz- als auch langfristige Elemente).

Konsolidierungsgrundsätze

Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Gemäß IFRS 10 sind im Abschluss des Allianz Konzerns die Jahresabschlüsse der Allianz SE und der von ihr beherrschten Konzernunternehmen enthalten. Konzernunternehmen sind im Regelfall die Gesellschaften, von denen die Allianz SE direkt oder indirekt mehr als die Hälfte der Stimmrechte oder ähnliche Rechte besitzt und deren Überschüsse sie dadurch zu ihrem eigenen Vorteil beeinflussen kann.

Bei einigen Konzernunternehmen, die nicht mehrheitlich vom Allianz Konzern gehalten werden, ist das Management der Auffassung, dass diese Unternehmen dennoch vom Allianz Konzern beherrscht werden. Der Allianz Konzern beherrscht diese Unternehmen auf Basis von bestimmten Rechten in Gesellschaftervereinbarungen zwischen dem Allianz Konzern und den anderen Gesellschaftern dieser Unternehmen oder die vom Allianz Konzern gehaltenen Stimmrechte reichen aus, um über maßgebliche Tätigkeiten alleine entscheiden zu können.

Bei einigen Unternehmen, die mehrheitlich vom Allianz Konzern gehalten werden, ist das Management der Auffassung, dass diese Unternehmen nicht vom Allianz Konzern beherrscht werden, da mit den Anteilen keine mehrheitliche Vertretung des Allianz Konzerns in den Leitungsorganen dieser Unternehmen verbunden ist oder da maßgebliche Entscheidungen nicht ohne die Zustimmung weiterer Investoren getroffen werden können.

Für bestimmte Gesellschaften sind Stimmrechte oder ähnliche Rechte nicht der entscheidende Faktor für die Beherrschung, beispielsweise wenn sich Stimmrechte nur auf administrative Aufgaben beziehen und die maßgeblichen Tätigkeiten durch vertragliche Vereinbarungen geregelt werden, wie dies vor allem bei von Asset Management-Gesellschaften des Allianz Konzerns verwalteten Investmentfonds der Fall ist. Bei Investmentfonds, die von Gesellschaften des Allianz Konzerns auf der Grundlage vertraglicher Vereinbarungen verwaltet werden, wird eine Partizipation an der Variabilität der wirtschaftlichen Erfolge des Investmentfonds (resultierend aus der Vergütung sowie direkten Beteiligungen an den Investmentfonds) von mehr als 30 % als Anhaltspunkt für deren Beherrschung betrachtet, es sei denn, gegenteilige Fakten sind maßgebend, beispielsweise wenn die Finanz- und Geschäftspolitik der Investmentfonds weitgehend vorgegeben ist oder andere an den Investmentfonds beteiligte Parteien über substanzielle Abspaltungsrechte verfügen.

Unternehmenszusammenschlüsse und Bewertung von Anteilen anderer Gesellschafter

Wenn neu erworbene Konzernunternehmen der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen unterliegen, werden die Vorschriften des IFRS 3 angewandt. Die nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen, die bestehende Eigentumsanteile sind und ihre Inhaber im Falle der Liquidation zu einem proportionalen Anteil am Nettovermögen des Unternehmens berechtigen, werden grundsätzlich zum entsprechenden Anteil der nicht beherrschenden Anteile am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.

Assoziierte Unternehmen und gemeinschaftliche Vereinbarungen

Grundsätzlich wird maßgeblicher Einfluss auf ein Unternehmen vermutet, wenn der Allianz Konzern das Beteiligungsunternehmen nicht beherrscht, jedoch mindestens 20 % der Stimmrechte hält. Anteile an assoziierten Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert.

Bei einigen Unternehmen, bei denen der Allianz Konzern weniger als 20% der Anteile hält, ist das Management der Auffassung, dass der Allianz Konzern maßgeblichen Einfluss auf diese Unternehmen ausübt, da der Allianz Konzern in den Leitungsgremien hinreichend repräsentiert ist, welche die maßgeblichen Entscheidungen für diese Unternehmen treffen.

Bei einigen Investmentfonds, deren Anteile zu mehr als 20% vom Allianz Konzern gehalten werden, ist das Management der Auffassung, dass kein maßgeblicher Einfluss auf diese Investmentfonds besteht, da der Allianz Konzern nicht in den Leitungsorganen dieser Investmentfonds repräsentiert ist oder deren Kapitalanlageaktivitäten weitestgehend vorherbestimmt sind.

Nach IFRS 11 sind gemeinschaftliche Vereinbarungen auf Basis von vertraglichen Rechten und Pflichten der Investoren entweder als gemeinschaftliche Tätigkeiten oder als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren. Der Allianz Konzern hat seine gemeinschaftlichen Vereinbarungen entsprechend überprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass in den allermeisten Fällen die gemeinschaftlichen Vereinbarungen Gemeinschaftsunternehmen darstellen. Diese werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert.

Der Allianz Konzern erfasst die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen mit einer Verzögerung von nicht mehr als drei Monaten. Erträge aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen – ausgenommen Gewinnausschüttungen – werden als Zinserträge und ähnliche Erträge behandelt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze der assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen werden, soweit erforderlich, grundsätzlich angepasst, um eine einheitliche Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen im Allianz Konzern zu gewährleisten.

Detaillierte Informationen finden sich unter der Angabe 44.

Währungsumrechnung

Die Fremdwährungsumrechnung folgt grundsätzlich den Vorschriften des IAS 21. Aufwendungen und Erträge von Konzernunternehmen, deren funktionale Währung von der Darstellungswährung des Allianz Konzerns (Euro) abweicht, werden mit dem Quartalsdurchschnittskurs umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus Fremdwährungsgeschäften werden in den Erträgen aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto) ausgewiesen, ausgenommen solche Gewinne oder Verluste von nicht monetären Vermögenswerten oder nicht monetären Verbindlichkeiten, die zum Fair Value bewertet und im sonstigen Periodenergebnis erfasst werden. In diesem Fall wird die Komponente des Kursgewinns oder -verlusts ebenfalls im sonstigen Periodenergebnis erfasst.

Finanzinstrumente

Ansatz und Ausbuchung

Finanzinstrumente werden grundsätzlich am Handelstag angesetzt und ausgebucht, das heißt, wenn der Allianz Konzern sich verpflichtet, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen.

Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Bestimmte Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet; für alle Finanzinstrumente wird dieser Wert im Anhang veröffentlicht.

Finanzaktiva und -passiva, die im Konzernabschluss zum Fair Value bewertet oder angegeben werden, werden gemäß der Fair-Value-Hierarchie nach IFRS 13 gemessen und klassifiziert. Um das Fair-Value-Level zu bestimmen, ordnet IFRS 13 die in den Bewertungsmethoden verwendeten Inputfaktoren drei Leveln zu.

Die Inputfaktoren von Finanzinstrumenten in Level 1, die an aktiven Märkten gehandelt werden, beruhen auf dem unveränderten notierten Marktpreis oder auf Preisnotierungen von Händlern für identische Instrumente am letzten Börsenhandelstag vor dem oder am Bilanzstichtag selbst, sofern letzterer ein Handelstag ist.

Der Fair Value wird als Level 2 klassifiziert, falls der Markt für ein Finanzinstrument nicht aktiv ist oder der Fair Value anhand von Bewertungsverfahren, die auf am Markt beobachtbaren Inputfaktoren beruhen, ermittelt wird.

Ein Fair Value wird als Level 3 klassifiziert, falls nicht alle Inputfaktoren, die signifikant für die gesamte Bewertung sind, am Markt beobachtbar sind. Entsprechend wird der Fair Value mit Bewertungsverfahren unter Verwendung von nicht beobachtbaren Inputfaktoren ermittelt. Unter anderem können folgende Bewertungsverfahren angewandt werden: Discounted-Cashflow-Verfahren, Vergleiche mit ähnlichen Instrumenten, für die beobachtbare Marktpreise vorliegen, und sonstige Bewertungsmodelle. Dabei werden entsprechende Anpassungen, zum Beispiel für Kreditrisiken, vorgenommen.

Für zum Fair Value bewertete Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die in Level 2 oder Level 3 eingeordnet wurden, verwendet der Allianz Konzern Standardbewertungsverfahren, die den drei in IFRS 13 genannten Methoden entsprechen:

  • − Marktpreisorientierter Ansatz: Preise und andere relevante Daten, die durch Markttransaktionen mit identischen oder vergleichbaren Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten entstanden sind,
  • − Kostenorientierter Ansatz: Betrag, der gegenwärtig erforderlich wäre, um die Leistungskapazität eines Vermögenswerts zu ersetzen (Wiederbeschaffungskosten),
  • − Kapitalwertorientierter Ansatz: Umwandlung zukünftiger Zahlungsströme bzw. Erträge in einen aktuellen Betrag (Barwertmethode).

Es besteht keine eindeutige Zuordnung zwischen den einzelnen Bewertungsverfahren und den Hierarchielevels. Abhängig davon, ob das Bewertungsverfahren auf signifikanten beobachtbaren oder nicht beobachtbaren Inputfaktoren basiert, werden die Finanzinstrumente in die Fair-Value-Hierarchie eingeordnet.

Schätzungen und Annahmen für die Bestimmung des Fair Value und für die Klassifizierung in die Fair-Value-Hierarchie sind von besonderer Bedeutung, wenn der Fair Value von Finanzinstrumenten bestimmt werden muss, bei denen mindestens ein wesentlicher Inputfaktor nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruht (Level 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die Verfügbarkeit von Marktdaten wird anhand der Handelsaktivität identischer oder ähnlicher Instrumente auf dem Markt bestimmt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Daten aus tatsächlich erfolgten Markttransaktionen oder verbindlichen Preisnotierungen von Maklern oder Händlern.

Der Umfang der erforderlichen Schätzungen bei der Ermittlung des Fair Value hängt eng mit dem Anteil von nicht beobachtbaren Inputfaktoren zusammen. Der Allianz Konzern ist bestrebt, sich bei der Ermittlung des Fair Value auf möglichst viele beobachtbare Inputfaktoren zu stützen und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Ob der Wert eines Inputparameters beobachtbar ist oder nicht, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Art des Finanzinstruments, der Existenz eines Marktes für das betreffende Instrument, spezifischen Transaktionseigenschaften, der Liquidität und den allgemeinen Marktbedingungen. Wenn der Fair Value nicht verlässlich ermittelt werden kann, werden die fortgeführten Anschaffungskosten als Näherungswert zur Bestimmung des Fair Value herangezogen.

Detaillierte Informationen finden sich unter der Angabe 34.

Wertminderungen

Liegen objektive Hinweise auf eine Wertminderung jederzeit veräußerbarer Aktien vor, ist diese erfolgswirksam zu erfassen. Ein signifikanter oder dauerhafter Fair Value-Rückgang einer Aktie wird als objektiver Hinweis auf eine Wertminderung betrachtet. Der Allianz Konzern geht von einem signifikanten Rückgang aus, wenn der Fair-Value um mehr als 20% unter die gewichteten durchschnittlichen Anschaffungskosten gefallen ist. Ein dauerhafter Rückgang wird angenommen, wenn der Fair Value länger als neun Monate in Folge unter den gewichteten durchschnittlichen Anschaffungskosten liegt. Wurde eine Wertminderung auf jederzeit veräußerbare Aktien vorgenommen, so ist jeder weitere Rückgang des Fair Value in den darauf folgenden Perioden ebenfalls als Wertminderung zu erfassen.

Hedge Accounting

Zum Hedge Accounting designierte derivative Finanzinstrumente werden in den Positionen Übrige Aktiva und Andere Verbindlichkeiten ausgewiesen. Freistehende Derivate werden in den Positionen Handelsaktiva oder Handelspassiva ausgewiesen.

Weitere Informationen zu den Derivaten finden sich in Angabe 33.

Barreserve und andere liquide Mittel

In dieser Position sind täglich fällige Guthaben bei Kreditinstituten, Guthaben bei Zentralbanken, Kassenbestand, Schatzwechsel, sofern sie nicht unter den Handelsaktiva ausgewiesen werden, sowie Schecks und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralbanken zugelassen sind und eine maximale Laufzeit von drei Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt haben, ausgewiesen.

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva und Finanzpassiva

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva und Finanzpassiva umfassen die Handelsaktiva und die Handelspassiva sowie die als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" klassifizierten Finanzaktiva und Finanzpassiva. Während die erste Kategorie Handelsinstrumente und Finanzderivate umfasst, wird die zweite Kategorie überwiegend zum beizulegenden Zeitwert designiert, um Bewertungsinkonsistenzen ("Accounting Mismatches") zu vermeiden.

Finanzanlagen

Jederzeit veräußerbare Wertpapiere

Jederzeit veräußerbare Wertpapiere enthalten Schuldtitel und Aktien, die als jederzeit veräußerbare Wertpapiere klassifiziert werden oder die nicht in andere Bewertungskategorien fallen. Die Ermittlung der realisierten Gewinne und Verluste erfolgt grundsätzlich unter Anwendung der Durchschnittskostenmethode auf der Ebene der Konzernunternehmen oder auf der Ebene von Portfolios.

Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft

Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft sind dem Allianz Konzern zustehende Bareinlagen, die jedoch vom Erstversicherer als Sicherheit für künftige Leistungen des Allianz Konzerns einbehalten werden. Die Depotforderungen werden zum Rückzahlungsbetrag abzüglich Wertminderungen für Forderungen, die als nicht vollständig einbringbar erachtet werden, ausgewiesen.

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Die bilanzielle Behandlung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wird im Abschnitt zu den Konsolidierungsgrundsätzen beschrieben.

Fremdgenutzter Grundbesitz

Fremdgenutzter Grundbesitz wird mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Fremdgenutzter Grundbesitz wird linear über die Nutzungsdauer, jedoch maximal über 50 Jahre abgeschrieben und regelmäßig auf Wertminderung überprüft.

Anlagevermögen aus alternativen Investments

Diese Anlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Sie werden linear über die Nutzungsdauer, jedoch maximal über 35 Jahre abgeschrieben und regelmäßig auf Wertminderung überprüft.

Finanzaktiva und Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen

Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen werden zum Bilanzstichtag zum Fair Value bewertet. Die Wertschwankungen werden, saldiert mit den Wertschwankungen der entsprechenden Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen, erfolgswirksam in der Position Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassvia (netto) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Rückversicherungsaktiva

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit eingegangener Rückversicherung werden auf Bruttobasis ausgewiesen. Rückversicherungsaktiva beinhalten Beträge, die voraussichtlich von Rückversicherern wiedererlangt werden können. Die rückversicherten Teile der Rückstellungen werden konsistent mit den auf das rückversicherte Risiko entfallenden Rückstellungen geschätzt. In dem Maße, wie die übernehmenden Rückversicherer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können, haften die abgebenden Versicherer des Allianz Konzerns weiterhin gegenüber ihren Versicherungsnehmern für den rückversicherten Anteil. Folglich werden Wertberichtigungen auf die Forderungen von Rückversicherungsverträgen vorgenommen, die als uneinbringlich eingestuft werden.

Aktivierte Abschlusskosten

Aktivierte Abschlusskosten

Kosten, die einen direkten Bezug zu Abschluss oder Verlängerung von Versicherungsverträgen und von Investmentverträgen mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung haben und sich variabel dazu verhalten, werden als Vermögenswert "Aktivierte Abschlusskosten" abgegrenzt. Bei Vertragsbeginn wird der Vermögenswert "Aktivierte Abschlusskosten" überprüft, um die Rückgewinnbarkeit über die Laufzeiten der Verträge sicherzustellen. Anschließend stellen Werthaltigkeitstests am Ende jeder Bilanzierungsperiode sicher, dass die aktivierten Abschlusskosten durch zukünftige Gewinne gedeckt werden.

Bei kurz- und langlaufenden traditionellen Versicherungsverträgen und Versicherungsverträgen mit begrenzter Beitragslaufzeit werden die aktivierten Abschlusskosten proportional zu den Prämieneinnahmen amortisiert. Bei Verträgen vom Typ Universal Life, gewinnbeteiligten Lebensversicherungsverträgen und Investmentverträgen mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung werden die aktivierten Abschlusskosten grundsätzlich über die Vertragslaufzeit des Bestands entsprechend erwarteter Bruttogewinne oder erwarteter Bruttomargen amortisiert.

Für fondsgebundene Investmentverträge werden Abschlusskosten in Übereinstimmung mit IFRS 15 aktiviert, wenn sie dem Vertrag direkt zurechenbar sind. Für nicht fondsgebundene Investmentverträge, die gemäß IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, werden Abschlusskosten, die die Voraussetzungen von Transaktionskosten gemäß IAS 39 erfüllen, in die Bewertung der Deckungsrückstellungen einbezogen.

Bestandswert von Lebens- und Krankenversicherungsbeständen

Der Bestandswert von Versicherungsbeständen ist der Barwert der erwarteten zukünftigen Netto-Zahlungsströme aus bestehenden Versicherungsverträgen zum Zeitpunkt des Hinzuerwerbs. Er wird über die Laufzeit der damit verbundenen Verträge abgeschrieben.

Aktivierte Verkaufsförderungen

Verkaufsförderungen von nicht traditionellen Versicherungsverträgen werden mit der gleichen Methode und den gleichen Annahmen wie aktivierte Abschlusskosten abgegrenzt und abgeschrieben.

Schattenbilanzierung (Shadow Accounting)

Für Versicherungsverträge und Investmentverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung wird die Schattenbilanzierung auf aktivierte Abschlusskosten, den Bestandswert von Versicherungsbeständen aus Erwerben und auf aktivierte Verkaufsförderungen angewandt, um nicht realisierte Gewinne und Verluste in gleicher Weise wie realisierte Gewinne und Verluste in die Bewertung dieser Aktiva einzubeziehen. Die entsprechenden Anpassungen der Aktiva werden in den im sonstigen Periodenergebnis erfassten Erträgen und Aufwendungen als Komponente der zugehörigen nicht realisierten Gewinne oder Verluste erfasst. Im Falle der Realisierung von Gewinnen oder Verlusten werden die entsprechenden Beträge mittels des sogenannten Recyclings in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und vorhergehende Anpassungen, die aus der Schattenbilanzierung resultieren, zurückgenommen.

Übrige Aktiva

Die übrigen Aktiva enthalten im Wesentlichen Forderungen, aktive Rechnungsabgrenzungsposten, Beträge aus Entgeltumwandlungen sowie eigengenutzten Grundbesitz, Nutzungsrechte, Software und Geschäftsausstattung. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer der Vermögenswerte. Die im Zusammenhang mit Sachanlagevermögen bilanzierten Nutzungsrechte aus Leasingverträgen werden grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben.

Die untenstehende Tabelle fasst die geschätzte Nutzungsdauer für die Vermögenswerte Eigengenutzter Grundbesitz, Software und Geschäftsausstattung zusammen.

Geschätzte Nutzungsdauer (in Jahren)

Jahre
Eigengenutzter Grundbesitz max. 50
Software 2-13
Geschäftsausstattung 2-10

Immaterielle Vermögenswerte sowie Geschäftsoder Firmenwert

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer sind zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.

Die nachfolgende Tabelle fasst pro Gruppe immaterieller Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer die jeweilige Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode zusammen:

Geschätzte Nutzungsdauer (in Jahren) sowie Abschreibungsmethoden

Nutzungsdauer Abschreibungsmethode
Langfristige Vertriebsvereinbarungen 10 – 20 Linear unter Berücksichtigung
vertraglicher Laufzeiten
Erworbene Business-Portfolios 1 – 31 Proportional zum Verbrauch
zukünftigen ökonomischen Nutzens
Kundenbeziehungen 4 – 40 Linear oder gemäß den
Abwanderungsraten von Kunden

Aus Unternehmenszusammenschlüssen wird ein erworbener Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt, dessen Wertansatz sich als der Überschuss der übertragenen Gegenleistung zuzüglich des Betrags aller vom direkten Mutterunternehmen gehaltenen nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden ermittelt. Ein erworbener Geschäfts- oder Firmenwert wird als Vermögenswert des erworbenen Unternehmens behandelt und in dessen funktionaler Währung angegeben. Er wird mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit hin überprüft.

Weitere Erläuterungen zum Wertminderungstest von Geschäftsoder Firmenwert und dabei zu treffender wesentlicher Annahmen sowie entsprechende Sensitivitätsanalysen finden sich unter Angabe 11.

Versicherungs-, Investment- und Rückversicherungsverträge

Versicherungs- und Investmentverträge

Versicherungs- und Investmentverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung werden nach den maßgeblichen Bestimmungen der US GAAP zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung von IFRS 4 am 1. Januar 2005 bilanziert, wenn IFRS 4 keine spezifischen Regelungen zur Bilanzierung derartiger Verträge enthält. Investmentverträge ohne ermessensabhängige Überschussbeteiligung werden als Finanzinstrumente gemäß IAS 39 bilanziert.

Rückversicherungsverträge

Der Konzernabschluss des Allianz Konzerns gibt die Auswirkungen übernommener und abgegebener Rückversicherungsverträge wieder. Übernommene Rückversicherungsprämien, Provisionen und Schadenregulierungen sowie übernommene Teile der versicherungstechnischen Rückstellungen werden entsprechend den Bedingungen der Rückversicherungsverträge unter Berücksichtigung der ursprünglichen Verträge, für die die Rückversicherung abgeschlossen wurde, bilanziert. Wenn Rückversicherungsverträge kein wesentliches Versicherungsrisiko übertragen, werden diese Verträge gemäß der Depotbilanzierung in Übereinstimmung mit den maßgeblichen Regelungen unter US GAAP bzw. in Übereinstimmung mit IAS 39 abgebildet.

Liability Adequacy Tests

Die einzelnen Versicherungsbestände werden sogenannten Liability Adequacy Tests auf Basis von Erwartungswerten zu Schäden, Kosten, verdienten Beiträgen und anteiligem erwarteten Finanzanlageergebnis unterzogen. Für kurzlaufende Verträge werden die Prämien als unzureichend angesehen, wenn die Summe von erwartetem Schaden- und Schadenregulierungsaufwand, erwarteter Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer, nicht getilgten aktivierten Abschlusskosten und Verwaltungskosten das entsprechende nicht verdiente Beitragsaufkommen zuzüglich erwarteter künftiger Finanzanlageerträge übersteigt.

Für langlaufende Versicherungsverträge werden die Prämien als unzureichend angesehen, wenn die tatsächlichen Erfahrungen hinsichtlich Anlageerträgen, Sterblichkeit, Invalidität, Storno oder Kosten darauf hindeuten, dass bestehende existierende Rückstellungen zusammen mit dem Barwert künftiger Bruttobeiträge nicht ausreichend sein werden, um den Barwert künftiger Leistungen und die aktivierten Abschlusskosten zu decken.

Beitragsüberträge

Bei kurzlaufenden Versicherungsverträgen, wie beispielsweise den meisten Schaden- und Unfallversicherungsverträgen, werden die auf künftige Jahre entfallenden Beiträge als Beitragsüberträge ausgewiesen. Diese Beitragsüberträge werden in künftigen Perioden im Verhältnis zum gewährten Versicherungsschutz vereinnahmt.

Beträge, die bei Abschluss bestimmter langlaufender Verträge erhoben werden (zum Beispiel Vorabgebühren), werden als Beitragsüberträge ausgewiesen. Diese Gebühren werden nach der gleichen Methode, einschließlich der Schattenbilanzierung, wie die Abschreibung aktivierter Abschlusskosten erfasst.

Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Die Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle werden für Zahlungsverpflichtungen aus Versicherungsfällen gebildet, die eingetreten, aber noch nicht abgewickelt sind. Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle werden unterteilt in Rückstellungen für am Bilanzstichtag gemeldete Versicherungsfälle und in Rückstellungen für am Bilanzstichtag eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle.

Rückstellungen für am Bilanzstichtag gemeldete Versicherungsfälle basieren auf Schätzungen für künftige Schadenaufwendungen einschließlich Schadenregulierungskosten. Diese Schätzungen werden von Schadensachbearbeitern unter Berücksichtigung allgemeiner Grundsätze der Versicherungspraxis sowie der jeweiligen Schadensituation und Versicherungsdeckung vorgenommen. Die Rückstellungen werden während der Schadenabwicklung unter Einbeziehung neuer Informationen regelmäßig neu bewertet und Anpassungen werden vorgenommen, wenn neue Informationen zur Verfügung stehen.

Rückstellungen für bis zum Stichtag eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle werden in der Absicht gebildet, die geschätzten Schadenaufwendungen zu berücksichtigen, die bereits eingetreten sind, aber dem Allianz Konzern noch nicht mitgeteilt wurden. Rückstellungen für bis zum Bilanzstichtag eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle werden, ähnlich wie Rückstellungen für am Bilanzstichtag gemeldete Versicherungsfälle, gebildet, um die geschätzten Aufwendungen und Schadenregulierungskosten zu berücksichtigen, die bis zur endgültigen Schadenabwicklung voraussichtlich nötig sein werden. In die Schätzung der Rückstellungen des Allianz Konzerns fließen Erfahrungswerte ein, die gemäß aktuellen Trends und anderen relevanten Faktoren angepasst werden.

Die Rückstellungen für eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer und statistischer Modelle der erwarteten Kosten für die endgültige Abwicklung und die Verwaltung von Schäden gebildet. Die Analysen basieren auf aktuell bekannten Fakten und Gegebenheiten, Prognosen künftiger Ereignisse, Schätzungen der künftigen Inflationsentwicklung und weiteren sozialen und ökonomischen Faktoren. Beispiele für die zur Rückstellungsbildung für eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle herangezogenen Faktoren sind Entwicklungen bei der Schadenhäufigkeit, Schadenhöhe und bei der Zeitverzögerung von gemeldeten Schäden. Die Rückstellungen für eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle werden regelmäßig geprüft und zusätzliche Informationen und tatsächliche Schadenmeldungen entsprechend berücksichtigt.

Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle werden nicht diskontiert. Davon ausgenommen sind Zahlungen, deren Höhe fix und deren Zeitpunkt verlässlich bestimmbar ist.

Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge

Die Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge enthalten die Deckungsrückstellungen, die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung sowie die übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen.

Deckungsrückstellungen für Versicherungsverträge

Die Deckungsrückstellungen für Lebensversicherungsverträge mit Gewinnbeteiligung werden nach der Net-Level-Premium-Methode berechnet, gestützt auf Annahmen für Sterblichkeit, Invalidität und die Verzinsung, die vertraglich garantiert ist oder der Bestimmung der Überschussbeteiligung (oder Beitragsrückerstattung) zugrunde liegt.

Die Deckungsrückstellungen für traditionelle langlaufende Versicherungsverträge, wie beispielsweise traditionelle Lebens- und Krankenversicherungsverträge, werden nach der Net-Level-Premium-Methode ermittelt, die sich auf Annahmen gemäß bester Schätzung für Sterblichkeit, Invalidität, erwartetes Anlageergebnis, Rückkauf und Abschlussaufwendungen unter Berücksichtigung einer Marge für ungünstige Abweichungen stützt. Diese Annahmen werden für die Folgezeit festgeschrieben, es sei denn, ein Prämiendefizit (drohender Verlust) tritt ein.

Die Deckungsrückstellungen für Verträge vom Typ Universal Life entsprechen dem Saldo aus den eingenommenen Beiträgen und dem den Versicherungsnehmern gutgeschriebenen Finanzanlageergebnis abzüglich der Aufwendungen für Sterbefälle und anderer Aufwendungen. Die Deckungsrückstellungen enthalten ebenfalls Rückstellungen für Investmentverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung sowie Verbindlichkeiten für garantierte Mindest-Todesfall- und Invaliditätsleistungen im Zusammenhang mit nicht traditionellen Verträgen mit Verrentungsoptionen und für fondsgebundene Versicherungsverträge. Bei Verträgen mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung wird der gesamte Vertrag als eine Verbindlichkeit klassifiziert und die ermessensabhängige Überschussbeteiligung wird nicht gesondert angesetzt.

Versicherungsverträge können Vertragsbestandteile enthalten, die nicht in einem engen Zusammenhang mit dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag stehen. Diese Bestandteile werden von dem Versicherungsvertrag getrennt und als Derivate gemäß IFRS 4 und IAS 39 bilanziert. Die eingebetteten Derivate, die von bestimmten Lebens- und Rentenversicherungsverträgen getrennt werden, werden in den Handelspassiva erfasst.

Für die Deckungsrückstellungen werden aktuelle und historische Kundendaten, Branchendaten sowie im Fall von Zinsannahmen erwartete Erträge aus Finanzanlagen, welche die künftigen Leistungen an die Versicherungsnehmer decken, zur Ermittlung der Annahmen herangezogen. Die von den Versicherungsmathematikern des Allianz Konzerns für die Annahmen verwendeten Daten umfassen unter anderem Annahmen aus der Prämienkalkulation, verfügbare Erfahrungsstudien und Rentabilitätsanalysen.

Der Berechnung der aktivierten Abschlusskosten und der Deckungsrückstellungen liegen als Annahme folgende durchschnittliche Zinssätze pro operativer Einheit zugrunde:

Als Annahme zugrunde liegende Zinssätze

%

Traditionelle
langlaufende
Versicherungsverträge
Lebensversicherungs
verträge mit
Gewinnbeteiligung
Aktivierte Abschlusskosten 2,5 – 6,0 1,6 – 3,9
Deckungsrückstellungen 2,5 – 6,0 0,0 – 4,3

Der Allianz Konzern erfasst in Übereinstimmung mit seinen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen alle Rechte und Verpflichtungen aus eingegangenen Versicherungsverträgen. Folglich hat der Allianz Konzern die Einlagenkomponente nicht getrennt von der Versicherungskomponente der Versicherungsverträge erfasst.

Die Deckungsrückstellungen für nicht fondsgebundene Investmentverträge, die keine ermessensabhängige Überschussbeteiligung enthalten, werden gemäß IAS 39 bilanziert. Die Deckungsrückstellungen für diese Verträge werden anfangs mit dem Fair Value oder dem Guthaben des Versicherungsnehmers, vermindert um Abschlusskosten, die direkt dem Abschluss des Vertrags zugeordnet werden können, angesetzt. Anschließend werden diese Verträge mit den fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet.

Bei Verträgen, bei denen der Versicherungsnehmer die Möglichkeit hat, die in fondsgebundene Fonds investierten Beträge auf nicht fondsgebundene Fonds zu übertragen, wird der Versicherungsvertrag sowohl in den Deckungsrückstellungen für Versicherungsverträge als auch in den Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen auf der Grundlage der Anlagewahl zum Bilanzstichtag ausgewiesen.

Rückstellungen für Beitragsrückerstattung

Die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung (RfB) umfassen die Beträge, die gemäß den jeweiligen nationalen gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen oder aufgrund einer ermessensabhängigen Überschussbeteiligung den Versicherungsnehmern zugewiesen werden, sowie die Beträge, die aus Unterschiedsbeträgen zwischen dem Konzernabschluss nach IFRS und den lokalen Jahresabschlüssen resultieren (latente RfB) und sich auf die künftigen Berechnungen der Überschussbeteiligung auswirken. Nicht realisierte Gewinne und Verluste jederzeit veräußerbarer Finanzanlagen werden – basierend auf und vergleichbar mit der Schattenbilanzierung (Shadow Accounting) – dem Anteil der latenten Rückstellungen für Beitragsrückerstattung zugeführt, mit dem im Fall ihrer Realisierung die Versicherungsnehmer aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher

Regelungen partizipieren werden. Bei den Anteilen an der latenten RfB handelt es sich um signifikante Schätzwerte, die entweder auf gesetzlichen und/oder vertraglichen Verpflichtungen basieren oder – in einigen Jurisdiktionen – gängige Marktpraxis sind. Die den überschussberechtigten Versicherungsnehmern zugewiesene und ausgezahlte Überschussbeteiligung mindert die Rückstellungen.

Rückstellungsprozess

Für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft sowie für das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft besteht der Überprüfungsprozess für die Ermittlung der Rückstellungen aus der Festlegung konzernweiter Standards und Richtlinien, regelmäßigen Besuchen der Konzernunternehmen und regelmäßigen quantitativen und qualitativen Rückstellungskontrollen.

Am Ende der Aufsicht und Überwachung der konzernweiten Rückstellungen stehen die Quartalssitzungen des Rückstellungsausschusses des Allianz Konzerns, der die wichtigsten Entwicklungen der Rückstellungen innerhalb des Konzerns überwacht. Er überwacht insbesondere die wesentlichen Entwicklungen im gesamten Allianz Konzern, die die Angemessenheit der Rückstellungen beeinflussen.

Die Rückstellungen aus dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft sind abhängig von Annahmen, zum Beispiel über die Lebenserwartung und Gesundheit einer versicherten Person (Sterblichkeits-, Langlebigkeits- und Invaliditätsrisiko) oder die Entwicklung der Zinssätze und der Investmenterträge (Risiko aus einem "Asset-Liability-Mismatch"). Diese Annahmen haben auch Auswirkungen auf die Darstellung der Kosten für den Abschluss von Versicherungsgeschäften (Abschlusskosten und Verkaufsförderung für Versicherungsverträge) und den Wert der übernommenen Versicherungsgeschäfte (Bestandswert von Lebens- und Krankenversicherungsbeständen). Damit innerhalb des gesamten Allianz Konzerns die versicherungsmathematischen Methoden und Annahmen bei der Bildung von Lebens- und Krankenversicherungsrückstellungen einheitlich angewandt werden, hat der Allianz Konzern ein zweistufiges Verfahren für die Bildung von Rückstellungen entwickelt:

Stufe eins: Die Rückstellungen für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft werden von erfahrenen und qualifizierten Mitarbeitern der Konzernunternehmen vor Ort berechnet. Auch die Prüfung der Angemessenheit der Prämien bzw. der Rückstellungen für die Erfüllung von zukünftigen Ansprüchen und Ausgaben (Liability Adequacy Test) erfolgt auf lokaler Ebene. Maßgeblich dafür sind die konzernweiten Standards für die Anwendung einheitlicher und plausibler Annahmen. Der zuständige örtliche Aktuar bestätigt die Angemessenheit der Rückstellungen und die Einhaltung der konzernweiten Standards.

Stufe zwei: Das Gruppenaktuariat des Allianz Konzerns prüft regelmäßig die Rückstellungsverfahren bei den Konzernunternehmen, einschließlich der Angemessenheit und Einheitlichkeit der Annahmen, und analysiert Veränderungen in den Rückstellungen. Sämtliche Anpassungen der Rückstellungen und anderer versicherungstechnischer Positionen werden an den Rückstellungsausschuss (Group Reserve Committee) des Allianz Konzerns berichtet und gemeinsam mit diesem analysiert.

Die Bildung von Rückstellungen im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft wird mit Hilfe von versicherungsmathematischen Verfahren und sachverständigem Ermessen vorgenommen. Hierzu existiert im Allianz Konzern ein zweistufiges Verfahren für die Bildung von Rückstellungen:

Stufe eins: Die Rückstellungen im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft werden durch die zuständigen Aktuare in den einzelnen Konzerngesellschaften vor Ort berechnet. Die Rückstellungsbildung basiert auf einer sorgfältigen Analyse von historischen Daten, die durch Abstimmungen mit den anderen Geschäftsbereichen (zum Beispiel Underwriting, Schadenbearbeitung und Rückversicherung) angereichert wird. Versicherungsmathematische Ermessensentscheidungen werden, wo notwendig, angewandt, insbesondere wenn Daten unzuverlässig, unzureichend oder nicht verfügbar sind. Die Beurteilung der Aktuare im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft beruht auf historischen Erfahrungen der Charakteristika jedes einzelnen Geschäftszweigs, des derzeitigen Standes des Underwriting-Zyklus und des externen Umfelds, in dem die Tochtergesellschaft agiert. Die Rückstellungen werden dem lokalen Rückstellungsausschuss vorgeschlagen, wobei die Höhe der Rückstellungen diskutiert, entschieden und die Begründung für die Entscheidung anschließend dokumentiert wird. Die Aktuare vor Ort sind für die Einhaltung der konzernweiten aktuariellen Standards und Richtlinien verantwortlich.

Stufe zwei: Das Gruppenaktuariat des Allianz Konzerns macht sich ein Bild von der Angemessenheit der von den lokalen Gesellschaften vorgeschlagenen Rückstellungen. Es setzt sich dabei kritisch mit den Entscheidungen der Konzerngesellschaften auseinander, indem es kontinuierlich mit den Abteilungen vor Ort zusammenarbeitet und vierteljährlich am Rückstellungsausschuss teilnimmt. Die Fähigkeit, sich eine Meinung über die Angemessenheit der Rückstellungen zu bilden, wird durch die regelmäßigen Reviews der lokalen Praktiken der Rückstellungsbildung ermöglicht. Diese Überprüfungen bestehen aus der Beurteilung des Prozesses für die Rückstellungsbildung, der Angemessenheit und Konsistenz der Annahmen sowie einer Analyse der Rückstellungsentwicklung. Wesentliche Feststellungen, die sich durch die Überprüfung ergeben, werden an den Rückstellungsausschuss des Allianz Konzerns (Group Reserve Committee) gemeldet, um gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.

Andere Verbindlichkeiten

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden zum Barwert bewertet und nach Abzug des Planvermögens unter Anwendung der Vorschriften des IAS 19 ausgewiesen. Für eine verlässliche Schätzung der Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern nimmt der Allianz Konzern Schätzungen (versicherungsmathematische Annahmen) über demografische Variablen (wie Mitarbeiterfluktuation und Sterblichkeit) und finanzielle Variablen (wie Abzinsungssätze, Inflationsraten, Gehalts- und Rentendynamik sowie Kostenentwicklung der medizinischen Versorgung) für jeden materiellen Rentenplan separat unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände in den einzelnen Ländern vor.

Weitere Erläuterungen und Sensitivitätsberechnungen finden sich in Angabe 39.

Aktienbasierte Vergütungspläne

Die aktienbasierten Vergütungspläne des Allianz Konzerns werden entweder als in Aktien oder als in bar zu erfüllende Vergütungspläne klassifiziert. Sofern in Aktien zu erfüllende Pläne sich auf Eigenkapitalinstrumente der Allianz SE beziehen, wird die Verteilung als entsprechende Erhöhung des Eigenkapitals erfasst. Sofern in Aktien zu erfüllende Pläne sich auf Eigenkapitalinstrumente von Tochterunternehmen des Allianz Konzerns beziehen, wird die Verteilung als entsprechende Erhöhung der Anteile anderer Gesellschafter erfasst. Sofern steuerlich abzugsfähige Aufwendungen hinsichtlich Höhe oder zeitlicher Erfassung vom aktienbasierten Vergütungsaufwand gemäß Gewinn- und Verlustrechnung abweichen, werden latente Steuern auf temporäre Unterschiede angesetzt.

Weitere Erläuterungen finden sich in Angabe 40.

Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente

Der Allianz Konzern erfasst finanzielle Verbindlichkeiten, wenn nicht beherrschende Gesellschafter zur Rückgabe ihrer Finanzinstrumente an den Allianz Konzern berechtigt sind (kündbare Finanzinstrumente). Sofern die nicht beherrschenden Gesellschafter über ihren Gesellschaftsanteil nach wie vor an den damit verbundenen Chancen partizipieren sowie den damit verbundenen Risiken ausgesetzt sind, werden weiterhin Anteile für andere Gesellschafter bilanziert und Gewinne und Verluste zwischen beherrschenden und nicht beherrschenden Anteilen entsprechend aufgeteilt. Die Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente werden grundsätzlich zum Rückkaufswert angesetzt, wobei Wertänderungen im Eigenkapital erfasst werden, sofern die nicht beherrschenden Gesellschafter nach wie vor wie Eigenkapitalgeber anzusehen sind. In allen übrigen Fällen werden die Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Abweichend hiervon werden Wertänderungen bei kündbaren Finanzinstrumenten, die nach IAS 32.16A-16B im Einzelabschluss des Emittenten als Eigenkapital zu klassifizieren sind und im Konzernabschluss des Allianz Konzerns anstelle von nicht beherrschenden Anteilen als Verbindlichkeiten auszuweisen sind, stets in der Gewinn- und Verlustechnung erfasst. Dies ist bei kündbaren Finanzinstrumenten der Fall, die von Publikumsfonds emittiert wurden, die vom Allianz Konzern beherrscht, jedoch nicht vollständig gehalten werden.

Leasingverbindlichkeiten

Der Allianz Konzern hat sich dazu entschieden, keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, sowie für Fahrzeugleasing zu erfassen. Die mit diesen Leasingverträgen verbundenen Leasingzahlungen werden als Aufwand linear über die Laufzeit erfasst.

Weitere Informationen finden sich in Angabe 38.

Verbriefte Verbindlichkeiten und nachrangige Verbindlichkeiten

Verbriefte Verbindlichkeiten und nachrangige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Agio-/Disagiobeträge werden nach der Effektivzinsmethode über die Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital entspricht dem rechnerischen Nominalwert je Aktie, der bei der Emission der Aktien erreicht wurde. Die Kapitalrücklage stellt den Betrag dar, der bei der Ausgabe der Aktien über den rechnerischen Nominalwert hinaus eingenommen wurde (zusätzliche Kapitaleinzahlung).

Gewinnrücklagen umfassen den Jahresüberschuss des aktuellen Jahres sowie vorheriger Jahre, noch nicht ausgeschüttete Gewinne, eigene Aktien, im sonstigen Periodenergebnis erfasste Beträge sowie Sachverhalte, die nach IFRS direkt im Eigenkapital ausgewiesen werden.

Fremdwährungsumrechnung und die in diesem Rahmen im Eigenkapital als Währungsumrechnungsdifferenzen zu erfassenden Beträge werden im oben stehenden Abschnitt "Währungsumrechnung" erläutert. Auch der effektive Teil der Gewinne oder Verluste von Sicherungsinstrumenten zur Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb wird als Währungsänderung erfasst.

Die nicht realisierten Gewinne und Verluste (netto) enthalten nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Marktbewertung jederzeit veräußerbarer Wertpapiere und Gewinne oder Verluste von Sicherungsinstrumenten, welche die Kriterien des Cash Flow Hedge Accounting erfüllen.

Unbefristete nachrangige Verbindlichkeiten beinhalten Restricted Tier-1-Anleihen, welche keine finanziellen Verbindlichkeiten nach IFRS darstellen. Die Anleihen werden direkt im Eigenkapital erfasst und die mit ihnen verbundenen Zinsaufwendungen werden als Ausschüttungen direkt vom Eigenkapital abgesetzt. Die Anleihen werden zum historischen Buchwert bewertet bzw. im Falle von auf Fremdwährung lautenden Anleihen zusätzlich mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aus der Fremdwährungsumrechnung resultierende Beträge werden als Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst.

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital stellen die proportionalen Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital von Tochterunternehmen dar.

Beiträge

Beiträge für kurzlaufende Versicherungsverträge werden über die Laufzeit der Versicherungsverträge im Verhältnis zum bereitgestellten Versicherungsschutz vereinnahmt. Beiträge für langlaufende Versicherungsverträge werden bei Fälligkeit als Ertrag gebucht.

Beiträge aus Verträgen vom Typ Universal Life und aus Investmentverträgen setzen sich zusammen aus Risikobeiträgen, Kostenund Stornobeiträgen sowie dem Saldo vorausbezahlter Gebühren und der Veränderung der abgegrenzten Gewinnreserve. Diese werden vom Kontensaldo des Versicherungsnehmers abgezogen und als verdiente Beiträge (netto) erfasst.

Verdiente Prämien werden um zedierte Prämien gemindert.

Zinserträge und ähnliche Erträge sowie Zinsaufwendungen

Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgegrenzt. Die Position enthält auch Dividenden aus jederzeit veräußerbaren Aktien sowie Erträge aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Dividendenerträge werden dann erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung entstanden ist.

Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto)

Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto) umfassen alle Investmenterträge sowie die realisierten und die nicht realisierten Gewinne und Verluste aus den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva. Darüber hinaus sind Provisionen sowie Zinsaufwendungen und Refinanzierungskosten aus Anlagen des Handelsbestands und Transaktionskosten in dieser Position enthalten. Gewinne und Verluste aus Fremdwährungstransaktionen von monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden ebenfalls in der Position Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto) ausgewiesen.

Provisions- und Dienstleistungserträge

Provisions- und Dienstleistungserträge fallen im Wesentlichen im Bereich Asset Management an, wenn die entsprechende Leistung erbracht wurde. Für diese Provisionen gilt die Leistung als periodisch erbracht. Dabei werden bei Fonds leistungsorientierte Provisionen nicht als Ertrag vereinnahmt, bevor das Laufzeitende des betreffenden Fonds erreicht ist. Davor ist die Zahlungsverpflichtung abhängig vom Eintreten bestimmter Ereignisse; die Entwicklung des Fonds ist üblicherweise nicht verlässlich messbar und die zugehörige Leistung nicht voll erbracht. In jedem Fall sind leistungsorientierte Provisionen alternativer Kapitalanlagen (sogenannter "Carried Interest") nie vor dem Zeitpunkt zu vereinnahmen, an dem der Fonds die Ausschüttung offiziell erklärt hat. Der Transaktionspreis für Asset Management-Leistungen wird durch die vertraglich vereinbarten Provisionen bestimmt.

Erträge aus Mietleasingvereinbarungen

Erträge aus Mietleasingvereinbarungen (außer Einnahmen für Dienstleistungen wie Versicherung, Abschluss und Verwaltung, welche direkt als Ertrag erfasst werden) werden linear über die Nutzungsdauer erfasst, selbst wenn die tatsächlichen Zahlungen davon abweichen, beispielsweise aufgrund von Vorauszahlungen.

Schadenaufwendungen

Diese Aufwendungen umfassen die in der Berichtsperiode angefallenen Schadenzahlungen und Versicherungsleistungen. Diese beinhalten auch Leistungen, welche Vertragsguthaben übersteigen oder Verträgen gutgeschrieben werden. Des Weiteren umfassen sie Schadenregulierungskosten, die in einem direkten Zusammenhang mit der Bearbeitung und Regulierung von Schäden stehen. Vergütungen aus Rückversicherungsverträgen werden von den Zahlungen für Schadens- und Versicherungsleistungen abgezogen.

Ertragsteuern

Die tatsächlichen Ertragsteuern werden basierend auf den jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnissen und Vorschriften des Geschäftsjahres berechnet. Darüber hinaus beinhalten die im Geschäftsjahr ausgewiesenen tatsächlichen Steuern auch Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Steuerzahlungen bzw. -erstattungen für noch nicht endgültig veranlagte Zeiträume, exklusive Zinszahlungen und Strafen auf Steuernachzahlungen. Soweit in den Steuererklärungen angesetzte Beträge von den Steuerbehörden voraussichtlich bestritten werden (unsichere Steuerpositionen), werden Steuerrückstellungen gebildet. Der Betrag ermittelt sich aus der besten Schätzung der erwarteten Steuerzahlung. Steuerforderungen aus unsicheren Steuerpositionen werden dann erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass sie realisiert werden können.

Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen einschließlich konsolidierungsbedingter Unterschiede, noch nicht genutzter steuerlicher Verlustvorträge und Steuergutschriften ermittelt. Bei der Bewertung aktiver latenter Steuern werden Schätzungen über die zukünftige Verfügbarkeit zu versteuernder Einkünfte berücksichtigt. Dabei werden Höhe und Art dieser zu versteuernden Einkünfte, die Perioden, in denen sie anfallen werden, sowie zur Verfügung stehende Steuerplanungsmaßnahmen berücksichtigt. Auf aktive latente Steuern nimmt der Allianz Konzern eine Wertberichtigung vor, wenn es unwahrscheinlich ist, dass zukünftiges zu versteuerndes Einkommen in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Unterschiede, steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verrechnet werden können.

Weitere Informationen finden sich unter der Angabe 32.

Kürzlich übernommene Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden geänderten und überarbeiteten Standards wurden vom Allianz Konzern zum 1. Januar 2021 übernommen:

  • − IFRS 9, IAS 39, IFRS 4 und IFRS 16, Reform der Referenzzinssätze (Phase 2),
  • − IFRS 4, Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von IFRS 9.

Die Umstellung auf alternative Referenzzinssätze wirkt sich auf zwei Komponenten aus: zum einen auf die risikofreien Zinssätze, welche in derivatebezogenen Transaktionen zur Diskontierung der Cashflows (zum Beispiel Eonia in Europa) verwendet werden, und zum anderen auf die kurzfristigen variablen Elemente in vielen Transaktionen (zum Beispiel 6-Monats-Euribor in Europa).

Insgesamt ist das für den Allianz Konzern mit diesen Umstellungen einhergehende Risiko aus ökonomischer Sicht nicht materiell. Die Derivate des Allianz Konzerns sind in der Zwischenzeit vollständig migriert, da die Umstellung der risikofreien Zinssätze in den wesentlichen Fremdwährungen bereits stattgefunden hat. Für die Cash-Instrumente ist die Umstellung der risikofreien Zinssätze als auch der Referenzzinssätze von Relevanz. Für den Euro, wo die Mehrheit der Beteiligungen liegt, ist die Umstellung der risikofreien Zinssätze und des Referenzzinssatz Euribor bereits abgeschlossen. Die Umstellung des USD Libor wird bis Mitte 2023 stattfinden.

Die anderen Übernahmen hatten keinen wesentlichen Effekt auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Allianz Konzerns.

Kürzlich veröffentlichte Rechnungslegungsvorschriften

IFRS 17, Versicherungsverträge

IFRS 17, Versicherungsverträge, wurde vom IASB im Mai 2017 veröffentlicht. Darüber hinaus hat das IASB im Juni 2020 und im Dezember 2021 weitere Ergänzungen und Änderungen am Standard veröffentlicht. Die verbindliche Erstanwendung des Standards wurde auf den 1. Januar 2023 verschoben. Die letzte vom IASB am 9. Dezember 2021 veröffentlichte Anpassung fügt eine Übergangsoption hinzu, die es einem Unternehmen erlaubt, in den Vergleichsperioden, die bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 17 dargestellt werden, eine Überlagerung der Klassifizierung vorzunehmen. Diese Überlagerung ermöglicht es, alle finanziellen Vermögenswerte, einschließlich derjenigen, die nicht mit Verträgen im Anwendungsbereich des IFRS 17 verbunden sind, in den Vergleichsperioden auf Einzelfallbasis so zu klassifizieren, dass es mit der Weise übereinstimmt, wie das Unternehmen erwartet, diese Vermögenswerte bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 zu klassifizieren. Der Allianz Konzern beabsichtigt, den Ansatz zur Überlagerung der Klassifizierung, einschließlich der Bestimmungen des IFRS 9 zu Wertminderungen, konsistent auf alle hierfür in Frage kommenden Finanzinstrumente anzuwenden.

IFRS 17 stellt eine umfassende Grundlage zur Bilanzierung von ausgestellten Versicherungsverträgen, gehaltenen Rückversicherungsverträgen und ausgestellten Kapitalanlageverträgen mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung dar. Es werden drei neue Bewertungsmodelle eingeführt, die ein unterschiedliches Ausmaß der Beteiligung der Versicherungsnehmer am Investmentergebnis bzw. am Unternehmenserfolg widerspiegeln. Das allgemeine Bewertungsmodell, auch als Bausteinansatz bekannt, besteht aus den Erfüllungszahlungsströmen und der vertraglichen Servicemarge. Die Erfüllungszahlungsströme stellen den risikoangepassten Barwert der Rechte und Verpflichtungen eines Unternehmens gegenüber den Versicherungsnehmern dar und umfassen die Schätzungen der erwarteten Zahlungsströme, deren Abzinsung und eine explizite Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken. Die vertragliche Servicemarge stellt den nicht realisierten Gewinn aus bestehenden Verträgen dar, den ein Unternehmen bei der Erbringung von Leistungen über den Deckungszeitraum erfassen wird. Der variable Gebührenansatz ist eine obligatorische Modifikation des allgemeinen Bewertungsmodells hinsichtlich der Behandlung der vertraglichen Servicemarge, um direkt überschussberechtigten Verträgen gerecht zu werden. Der Prämienallokationsansatz ist ein vereinfachter Ansatz, den ein Unternehmen anwenden kann, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind.

Die Bewertung erfolgt nicht auf der Ebene einzelner Verträge, sondern auf der Basis von Gruppen von Verträgen. Um Gruppen von Verträgen zu bilden, muss ein Unternehmen zunächst Portfolien definieren, die Verträge mit ähnlichen Risiken enthalten, die gemeinsam gesteuert werden. Diese Portfolien sind auf Grundlage von Rentabilität und Jahreskohorten in Gruppen von Verträgen zu unterteilen. Am 23. November 2021 hat die EU-Kommission IFRS 17 in das EU-Recht übernommen. Für die Pflicht zur Bildung von Jahreskohorten (IFRS 17.22) sieht das EU-Endorsement ein Wahlrecht vor: Die EU-Kommission räumt den Anwendern in der EU das Recht ein, zu wählen, ob sie die Anforderung in IFRS 17.22 für bestimmte Verträge anwenden oder nicht. Die Allianz wird von dieser Ausnahmeregelung keinen Gebrauch machen und IFRS 17 in der vom IASB veröffentlichten Fassung anwenden.

In der Bilanz werden die aktivierten Abschlusskosten und die Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft nicht mehr separat, sondern als Teil der Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft ausgewiesen. Dies wird zu einer Bilanzverkürzung führen, die jedoch nur eine begrenzte Auswirkung auf das Eigenkapital haben wird.

Bei den Nichtlebensversicherungsverträgen erwartet der Allianz Konzern, dass ein großer Teil des Geschäfts für den Prämienallokationsansatz berechtigt ist (wahrscheinlich >95%).

Aus operativen Gründen werden einige der Unternehmen, die sowohl Verträge im Bestand haben, die für den Prämienallokationsansatz berechtigt sind, als auch Verträge, für die das allgemeine Bewertungsmodell anzuwenden ist, das allgemeine Bewertungsmodell für ihr gesamtes Geschäft anwenden. Im Hinblick auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die wichtigsten Kennzahlen führen das allgemeine Bewertungsmodell und der Prämienallokationsansatz zu nahezu identischen Ergebnissen und der Allianz Konzern plant keine für das allgemeine Bewertungsmodell spezifischen Kennzahlen für das Schaden- und Unfallversicherungssegment.

Die wichtigsten Änderungen für Nichtlebensversicherungsverträge umfassen die obligatorische Diskontierung von Schadenrückstellungen, eine höhere Transparenz bezüglich verlustbringender Portfolien aufgrund einer granulareren Prüfung auf belastende Verträge und die Einführung der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken. Darüber hinaus wird IFRS 17 die Darstellung der versicherungstechnischen Erträge ändern; es wird keine gebuchte Bruttoprämie mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die versicherungstechnischen Erträge werden so definiert, dass sie mit den Erträgen anderer Branchen vergleichbar werden, insbesondere dürfen Kapitalanlagekomponenten nicht als Teil der versicherungstechnischen Erträge erfasst werden. Die (Netto-)Schaden-Kosten-Quote wird weiterhin die wichtigste Kennzahl für das Schadenund Unfallversicherungssegment bleiben und wird definiert als die Summe der versicherungstechnischen Aufwendungen und des Rückversicherungsergebnisses, geteilt durch die versicherungstechnischen Erträge.

Generell erwartet der Allianz Konzern keine größeren Auswirkungen auf das versicherungstechnische Ergebnis. Die Diskontierung der Schadenrückstellungen wird sich positiv auswirken, angesichts des derzeitigen Zinsumfelds wird dieser Effekt aber als sehr gering erwartet. Während die operativen Kapitalanlageerträge (das heißt Zinsen und Dividenden) nahezu unverändert bleiben, wird die Aufzinsung der historischen Schadenrückstellungen das Kapitalanlageergebnis erheblich reduzieren. IFRS 17 enthält ein Wahlrecht, Änderungen finanzieller Parameter entweder in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Diese sogenannte "OCI-Option" kann auf der Ebene einzelner Portfolios ausgeübt werden. Der Allianz Konzern wird in der Regel von diesem Wahlrecht Gebrauch machen. Dabei werden die Schadenrückstellungen mit den festgeschriebenen Zinssätzen aus den jeweiligen Anfalljahren erfolgswirksam diskontiert und der Diskontierungseffekt muss bis zur Auflösung der Rückstellungen als Zinszuwachs im Kapitalanlageergebnis vereinnahmt werden. Aus der Bewertung der Schadenrückstellungen erwartet der Allianz Konzern aufgrund der gegenläufigen Effekte aus der Diskontierung und Risikoanpassung zudem nur begrenzte Auswirkungen auf das Eigenkapital zum Übergangszeitpunkt.

Für langfristige Lebensversicherungsverträge wird erwartet, dass IFRS 17 erhebliche Auswirkungen auf die versicherungsmathematische Bewertung hat, da eine detailliertere Modellierung der Zahlungsströme und regelmäßige Aktualisierungen aller Annahmen erforderlich sind. Diese führen entweder zu Ergebnisvolatilität oder wirken sich auf die vertragliche Servicemarge aus.

Der Allianz Konzern erwartet, dass das Geschäft mit direkter Gewinnbeteiligung, bei dem die Regeln für die Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer durch gesetzliche oder vertragliche Rechte festgelegt sind, dafür berechtigt sein wird, gemäß des variablen Gebührenansatzes bilanziert zu werden (entspricht ca. 2/3 des Barwerts der künftigen Zahlungsströme im Lebens- und Krankenversicherungs-Segment).

Geschäft mit indirekter Gewinnbeteiligung, bei dem die Zahlungen an die Versicherungsnehmer vom Anlageergebnis abhängen, es aber keine festen Regeln für die Weitergabe des Ergebnisses an die Versicherungsnehmer gibt, sowie Geschäft ohne Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer, einschließlich Sparverträgen und Risikoverträgen, wird nach dem allgemeinen Bewertungsmodell bilanziert. Der Allianz Konzern wird weiterhin fondsgebundene Kapitalanlageverträge (die nach IFRS 9 zu bilanzieren sind) und fondsgebundene Versicherungsverträge, bei denen es sich um Verträge mit signifikantem Versicherungsrisiko handelt, zum Beispiel über Todesfall- oder andere Versicherungszusätze, haben. Es wird erwartet, dass fondsgebundene Versicherungsverträge für eine Bilanzierung gemäß des variablen Gebührenansatzes berechtigt sind.

Für die Bilanz erwartet der Allianz Konzern eine Erhöhung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten, da diese mit aktuellen Zinssätzen abgezinst werden und mit der vertraglichen Servicemarge eine explizite Marge für künftige Gewinne enthalten. Das gegenwärtige IFRS-Eigenkapital enthält den Anteil der Aktionäre (nach Steuern) an den stillen Reserven der Kapitalanlagen. Teile davon werden zukünftig Bestandteil der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten für das Geschäft sein, das gemäß des variablen Gebührenansatzes bilanziert wird. Diese Effekte werden insbesondere für das Leben- und Krankenversicherungsgeschäft zu einer Verringerung des Eigenkapitals führen. Aufgrund der Umstellung auf eine Bewertung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten zum aktuellen Erfüllungswert erwartet der Allianz Konzern, die zugrunde liegenden Kapitalanlagen generell zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Auflösung der vertraglichen Servicemarge und der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken zu den Hauptkomponenten für das operative Ergebnis des Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfts.

Neben den oben beschriebenen qualitativen Auswirkungen prüft der Allianz Konzern derzeit die quantitativen Auswirkungen der Anwendung von IFRS 17. Die endgültigen Zahlen werden auch von der Anwendung der Übergangsvorschriften abhängen. IFRS 17 muss rückwirkend angewendet werden, es sei denn, dies ist undurchführbar. In diesem Fall kann ein Unternehmen zwischen einem modifizierten rückwirkenden Ansatz oder einem Fair-Value-Ansatz wählen. Das Ziel des modifizierten rückwirkenden Ansatzes ist es, anhand angemessener und belastbarer Informationen, die ohne unangemessenen Kosten- oder Zeitaufwand verfügbar sind, das Ergebnis zu erzielen, das der rückwirkenden Anwendung am nächsten kommt. In dem Maße, in dem eine rückwirkende Anwendung nicht möglich ist, sind bestimmte Modifikationen zulässig. Nach dem Fair-Value-Ansatz wird die vertragliche Servicemarge einer Gruppe von Verträgen zum Zeitpunkt des Übergangs als die Differenz zwischen dem gemäß IFRS 13 ermittelten beizulegenden Zeitwert dieser Gruppe zu diesem Zeitpunkt und den entsprechenden nach IFRS 17 ermittelten Erfüllungszahlungsströmen zu diesem Zeitpunkt bestimmt.

Obwohl das Projekt zur Umsetzung von IFRS 17 erhebliche Fortschritte gemacht hat, ist es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses nicht möglich, die Auswirkungen auf den Konzernabschluss des Allianz Konzerns verlässlich zu quantifizieren.

IFRS 9, Finanzinstrumente

IFRS 9, Finanzinstrumente, der vom IASB im Juli 2014 herausgegeben wurde und IAS 39 vollständig ersetzt, verfolgt einen neuen Ansatz zur Klassifizierung von Finanzinstrumenten. Dieser Ansatz basiert auf den Zahlungsstromeigenschaften der Finanzinstrumente und dem Geschäftsmodell, nach dem die Finanzinstrumente gesteuert werden. Darüber hinaus führt der Standard ein neues, zukunftsgerichtetes Wertminderungsmodell für Fremdkapitalinstrumente sowie neue Regelungen für Hedge-Accounting-Beziehungen ein.

Es ist davon auszugehen, dass die neuen Klassifizierungsregeln von IFRS 9 dazu führen, dass mehr Finanzinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Auswirkungen sind zudem von dem neuen Wertminderungsmodell für Fremdkapitalinstrumente zu erwarten. In diesem Zusammenhang sind auch Wechselwirkungen mit IFRS 17 zu berücksichtigen, um zu einer abschließenden Würdigung der Auswirkungen beider Standards zu kommen.

Die im September 2016 veröffentlichten Änderungen von IFRS 4, Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente gemeinsam mit IFRS 4 Versicherungsverträge, erlauben es Unternehmen, die Versicherungsverträge im Anwendungsbereich von IFRS 4 im Bestand zu halten und die Erstanwendung von IFRS 9 unter bestimmten Umständen bis zum 1. Januar 2021 zu verschieben. Zusammen mit den Änderungen an IFRS 17, die im Juni 2020 veröffentlicht wurden, veröffentlichte das IASB jedoch auch die "Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von IFRS 9(Änderungen an IFRS 4)", um das festgelegte Auslaufen der vorübergehenden Ausnahme von der Anwendung von IFRS 9 in IFRS 4 weiter zu verschieben, nämlich auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen.

Aufgrund der starken Wechselwirkung zwischen der Bewertung von direkt überschussberechtigten Versicherungsverträgen und den zur Deckung der Verpflichtungen gehaltenen Vermögenswerten hat der Allianz Konzern dafür optiert, die vollständige Anwendung von IFRS 9 auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens von IFRS 17 zu verschieben.

Um die vorübergehende Befreiung in Anspruch nehmen zu können, muss ein Unternehmen nachweisen, dass seine Tätigkeiten per Stand 31. Dezember 2015 vorwiegend mit dem Versicherungsgeschäft zusammenhingen. Gemäß dem geänderten IFRS 4 ist diese Bedingung erfüllt, wenn der Versicherer Verbindlichkeiten aus Verträgen im Anwendungsbereich von IFRS 4 mit Buchwerten in wesentlicher Höhe hält. Wesentliche Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft bestehen unter anderem dann, wenn der Anteil des Gesamtbuchwerts der mit dem Versicherungsgeschäft zusammenhängenden Verbindlichkeiten im Verhältnis zum Gesamtbuchwert aller Verbindlichkeiten mehr als 90 % beträgt. Eine Neubeurteilung zu einem späteren Bilanzstichtag ist dann, und nur dann, erforderlich, wenn sich die Aktivitäten des Unternehmens in der an diesem Tag endenden Berichtsperiode geändert haben.

Zum 31. Dezember 2015 betrug der Gesamtbuchwert der mit dem Versicherungsgeschäft zusammenhängenden Verbindlichkeiten des Allianz Konzerns 722 Mrd €; dies entspricht mehr als 90% der gesamten Verbindlichkeiten von 783 Mrd €. Davon betrugen nicht derivative Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen, die nach IAS 39 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und im Wesentlichen aus fondsgebundenen Verträgen stammen, 107 Mrd €. Andere mit dem Versicherungsgeschäft zusammenhängende Verbindlichkeiten betrugen 40 Mrd € und enthielten hauptsächlich andere Verbindlichkeiten (zum Beispiel Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsnehmern sowie mitarbeiterbezogene Verbindlichkeiten) sowie nachrangige Verbindlichkeiten und erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzpassiva im Zusammenhang mit bestimmten Derivaten. Es kam zu keiner nachträglichen Änderung der Geschäftstätigkeit des Allianz Konzerns, die eine Neubeurteilung erforderlich gemacht hätte.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die beizulegenden Zeitwerte zum 31. Dezember 2021 und die Beträge, um die sich die beizulegenden Zeitwerte während der Periode geändert haben, getrennt nach finanziellen Vermögenswerten, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen, und allen anderen finanziellen Vermögenswerten:

Finanzaktiva gemäß IFRS-9-Klassifizierung

Mio €

Stand 31. Dezember 2021 Finanzielle Vermögenswerte, die
das Zahlungsstromkriterium
erfüllen1
Alle übrigen finanziellen
Vermögenswerte
Zeitwert Änderung des
Zeitwerts
während der
Berichts
periode
Zeitwert Änderung des
Zeitwerts
während der
Berichts
periode
Barreserve und andere
liquide Mittel
24 214 20 - -
Festverzinsliche
Wertpapiere
Staats- und
Regierungsanleihen
241 278 -17 513 3 667 -206
Pfandbriefe 59 767 -3 229 2 486 -332
Industrieanleihen 284 323 -6 860 16 046 -41
MBS/ABS 26 263 -582 2 589 -6
Übrige festverzinsliche
Wertpapiere
40 654 -1 169 13 357 1 386
Zwischensumme 652 285 -29 353 38 145 801
Aktien - - 83 115 11 014
Finanzaktiva aus
fondsgebundenen
Verträgen - - 158 346 9 972
Derivate - - 11 521 2 522
Übrige 20 013 - - -
Summe 696 512 -29 333 291 127 24 309

1_Ohne alle etwaigen finanziellen Vermögenswerte, die die in IFRS 9 enthaltene Definition von "zu Handelszwecken gehalten" erfüllen oder auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts gesteuert werden und deren Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwerts beurteilt wird.

Finanzielle Vermögenswerte, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen, sind solche, deren Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Die folgende Tabelle enthält Informationen über die Ausfallrisiken von Vermögenswerten, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen. Sie enthält die Buchwerte nach IAS 39 (für den Fall finanzieller Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, vor Anpassungen um etwaige Wertberichtigungen):

Buchwerte der Finanzaktiva, die das Zahlungsstromkriterium1 erfüllen – nach Rating Mio €

Stand 31. Dezember 2021 Barreserve
und andere
liquide Mittel
Staats- und
Regierungs
anleihen
Pfandbriefe Industrie
anleihen
MBS/ABS Übrige fest
verzinsliche
Wertpapiere
Übrige
Investment Grade
AAA - 45 486 41 541 6 101 15 882 4 478 -
AA - 99 634 12 134 30 530 6 381 11 626 -
A - 39 996 251 91 693 2 144 11 611 -
BBB - 40 819 336 132 813 1 357 6 482 -
Ohne Investment Grade - 11 981 - 14 752 452 957 -
Ohne Rating 24 214 182 52 6 760 47 3 004 20 013
Summe 24 214 238 098 54 314 282 649 26 263 38 158 20 013
1_Ohne alle etwaigen finanziellen Vermögenswerte, die die in IFRS 9 enthaltene Definition von "zu Handelszwecken gehalten" erfüllen oder auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts gesteuert werden und deren Wertentwicklung anhand des
beizulegenden Zeitwerts beurteilt wird.

Der beizulegende Zeitwert der in obiger Tabelle enthaltenen finanziellen Vermögenswerte, die keinen Investment Grade haben und deren Ausfallrisiko zum 31. Dezember 2021 damit nicht niedrig ist, entspricht ungefähr dem Buchwert dieser Vermögenswerte. Gleiches gilt für die finanziellen Vermögenswerte ohne Rating.

Die öffentlich zugänglichen IFRS-9-Informationen, die von einigen bereits IFRS 9 anwendenden Tochtergesellschaften veröffentlicht werden, sind aus Sicht des Allianz Konzerns nicht wesentlich. Zudem handelt es sich bei den Finanzinstrumenten dieser Tochtergesellschaften überwiegend um finanzielle Vermögenswerte für fondsgebundene Verträge, die sowohl nach IAS 39 als auch nach IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen des Allianz Konzerns, die Versicherungsunternehmen sind, wenden die vorübergehende Befreiung von der Anwendung von IFRS 9 an, sofern sie sich dafür qualifizieren. Alle anderen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die vom Allianz Konzern gehalten werden, wenden IFRS 9 bereits seit 1. Januar 2018 an. Die Auswirkungen der Anwendung bzw. der Verschiebung der Anwendung von IFRS 9 auf die assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen sind für den Allianz Konzern nicht wesentlich.

Weitere Änderungen und Interpretationen

Zusätzlich zu den oben genannten kürzlich veröffentlichten Rechnungslegungsvorschriften wurden folgende Änderungen von Standards und Interpretationen vom IASB veröffentlicht, die jedoch noch nicht in Kraft getreten sind oder vorzeitig vom Allianz Konzern angewendet wurden.

Weitere Änderungen und Interpretationen

Standard/Interpretation Zeitpunkt des Inkrafttretens
IFRS 3, Aktualisierung eines Verweises auf das Geschäftsjahre, die am oder nach dem
Rahmenkonzept 1. Januar 2022 beginnen
IAS 16, Sachanlagen: Einnahmen vor Geschäftsjahre, die am oder nach dem
bestimmungsgemäßer Verwendung 1. Januar 2022 beginnen
IAS 37, belastende Verträge – Kosten der Geschäftsjahre, die am oder nach dem
Vertragserfüllung 1. Januar 2022 beginnen
Jährliche Verbesserungen an den International
Financial Reporting Standards, Zyklus 2018-2020
(Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41)
Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2022 beginnen
IAS 1, Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz Geschäftsjahre, die am oder nach dem
oder langfristig 1. Januar 2023 beginnen
IAS 1, Angaben zu Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden sowie IFRS Praxisleitfaden 2,
Wesentlichkeitsbeurteilungen
Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2023 beginnen
IAS 8, Änderung von rechnungslegungsbezogenen
Schätzungen und Fehlern - Definition von
rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2023 beginnen
IFRS 17, erstmalige Anwendung von IFRS 17 und Geschäftsjahre, die am oder nach dem
IFRS 9 – Vergleichsinformationen 1. Januar 2023 beginnen

Der oben aufgeführte Abschnitt "Kürzlich veröffentlichte Rechnungslegungsvorschriften – IFRS 17, Versicherungsverträge" enthält eine detailliertere Beschreibung der vorgesehenen Umsetzung der Anpassungen an IFRS 17 im Jahr 2023.

Darüber hinaus wird erwartet, dass die Übernahme der weiteren Änderungen und Interpretationen keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Allianz Konzerns haben wird. Eine vorzeitige Anwendung ist grundsätzlich erlaubt, aber vom Allianz Konzern nicht beabsichtigt.

3 _ Konsolidierung und Klassifizierung als zur Veräußerunggehalten

Westpac General Insurance, Sydney

Am 2. Dezember 2020 unterzeichnete der Allianz Konzern eine Vereinbarung zum Erwerb von 100 % des Sachversicherungsgeschäfts der Westpac Banking Corporation (Westpac) und schloss eine neue 20 jährige exklusive Vereinbarung für den Vertrieb von Sachversicherungsprodukten an Kunden von Westpac ab. Als Gegenleistung wurde eine Zahlung von 457 Mio € vereinbart. Die Vereinbarung sieht zusätzliche künftige Zahlungen vor, darunter einen Betrag von 16 Mio €, der im vierten Quartal 2021 aufgrund des Erreichens von Integrationszielen gezahlt wurde, sowie weitere variable Zahlungen, die von der Erreichung bestimmter Ziele in zukünftigen Perioden abhängig sind. Die Transaktion wurde am 1. Juli 2021 abgeschlossen.

Die neue Vertriebsvereinbarung mit Westpac ermöglicht es dem Allianz Konzern, seinen Anteil am australischen Verbraucherversicherungsmarkt zu erhöhen, indem Westpac-Kunden eine breitere Palette von Allianz Sachversicherungsprodukten angeboten werden kann.

Die zum Erwerbszeitpunkt erfassten Beträge für die wichtigsten Klassen identifizierbarer erworbener Vermögenswerte und übernommener Verbindlichkeiten waren wie folgt:

Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Verbindlichkeiten Mio €

Barreserve und andere liquide Mittel 30
Finanzanlagen 173
Rückversicherungsaktiva 51
Aktive Steuerabgrenzung 5
Übrige Aktiva 244
Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) 259
Summe identifizierbare Vermögenswerte 762
Beitragsüberträge 234
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 127
Passive Steuerabgrenzung 68
Andere Verbindlichkeiten 34
Summe identifizierbare Verbindlichkeiten 463
Summe identifizierbares Nettovermögen 299

In den erworbenen übrigen Aktiva sind Prämienforderungen mit einem beizulegenden Zeitwert von 233 Mio € enthalten. Der erfasste Bruttobetrag dieser Forderungen beträgt 233 Mio €. Es wird erwartet, dass keine Prämienforderungen ausfallgefährdet sind.

Die folgende Tabelle fasst die gesamte übertragene Gegenleistung und den zum Erwerbszeitpunkt erfassten Geschäfts- oder Firmenwert zusammen:

Gesamte übertragene Gegenleistung und Ermittlung des Geschäftsoder Firmenwerts

Mio €

Gegenleistung in bar 457
Bedingte und andere Gegenleistung 32
Abzüglich: Summe identifizierbares Nettovermögen -299
Geschäfts- oder Firmenwert 190

Der undiskontierte Betrag aller potenziellen künftigen Zahlungen, die der Allianz Konzern im Rahmen der Vereinbarungen über bedingte Gegenleistungen leisten könnte, liegt zwischen 0 und 79 Mio €.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert von 190 Mio € besteht größtenteils aus Skaleneffekten und Synergien, die aus der Zusammenführung der Aktivitäten des erworbenen Sachversicherungsgeschäfts mit der Allianz Australia Insurance Limited erwartet werden. Die Effizienz beider Unternehmen zusammen wird die Wettbewerbsfähigkeit der Allianz stärken und ein nachhaltigeres Wachstum in einem wettbewerbsintensiven und konzentrierten australischen Versicherungsmarkt ermöglichen.

Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht abzugsfähig für Zwecke der Einkommensteuer.

Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Allianz Konzerns enthaltenen Einnahmen (verdiente Nettoprämien) des erworbenen Sachversicherungsgeschäfts beliefen sich seit dem Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2021 auf 165 Mio €. Im gleichen Zeitraum erwirtschaftete das erworbene Sachversicherungsgeschäft einen Jahresfehlbetrag von 26 Mio €.

Wäre das erworbene Sachversicherungsgeschäft ab dem 1. Januar 2021 einbezogen worden, hätte die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Allianz Konzerns Einnahmen (verdiente Nettoprämien) von 325 Mio € und einen Jahresüberschuss von 16 Mio € enthalten.

Aviva Italien, Mailand

Am 4. März 2021 unterzeichnete der Allianz Konzern eine Vereinbarung zum Erwerb von 100 % an Aviva Italia S.p.A., der Sachversicherungsgesellschaft der Aviva Gruppe in Italien, für einen Kaufpreis von 330 Mio €. Die Transaktion wurde am 1. Oktober 2021 abgeschlossen und der Firmenname der erworbenen Gesellschaft mit Wirkung zum 1. Dezember 2021 in Allianz Viva S.p.A. geändert.

Allianz Viva S.p.A. umfasst ein Nichtlebensversicherungsportfolio mit jährlichen Bruttoprämien von rund 400 Mio €, die sich zu gleichen Teilen auf Kfz- und Nicht-Kfz-Geschäftssegmente verteilen. Insgesamt haben sich fast 500 Agenten zusammen mit ihrem Kundenstamm und zugehörigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dem Allianz Konzern angeschlossen. Mit dem Erwerb wuchs der Marktanteil des Allianz Konzerns auf dem italienischen Nichtlebensversicherungsmarkt um etwa einen Prozentpunkt. Der Allianz Konzern festigte dadurch seine Position als drittgrößter Akteur auf dem Nichtlebensversicherungsmarkt in Italien.

Die zum Erwerbszeitpunkt erfassten Beträge für die wichtigsten Klassen identifizierbarer erworbener Vermögenswerte und übernommener Verbindlichkeiten waren wie folgt:

Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Verbindlichkeiten Mio €

Barreserve und andere liquide Mittel 83
Finanzanlagen 621
Rückversicherungsaktiva 48
Übrige Aktiva 84
Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) 85
Summe identifizierbare Vermögenswerte 921
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzpassiva 1
Beitragsüberträge 215
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 402
Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge 5
Passive Steuerabgrenzung 3
Andere Verbindlichkeiten 66
Summe identifizierbare Verbindlichkeiten 692
Summe identifizierbares Nettovermögen 229

Die erworbenen übrigen Aktiva beinhalten Forderungen gegenüber Versicherungsnehmern und sonstige Forderungen mit einem beizulegenden Zeitwert von 59 Mio €. Der ausgewiesene Bruttobetrag dieser Forderungen beträgt 65 Mio €, von denen voraussichtlich 6 Mio € uneinbringlich sind.

Die folgende Tabelle fasst die gesamte übertragene Gegenleistung und den zum Erwerbszeitpunkt erfassten Geschäfts- oder Firmenwert zusammen:

Gesamte übertragene Gegenleistung und Ermittlung des Geschäftsoder Firmenwerts Mio €

Geschäfts- oder Firmenwert 101
Abzüglich: Summe identifizierbares Nettovermögen -229
Gegenleistung in bar 330

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert von 101 Mio € stellt hauptsächlich zukünftige wirtschaftliche Vorteile dar, die der Allianz Konzern voraussichtlich durch Umsatzsynergien und Kosteneinsparungen aus der Konsolidierung von Supportfunktionen realisieren wird, sowie den Wert der erworbenen Belegschaft, der nicht separat identifiziert und ausgewiesen wird.

Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht abzugsfähig für Zwecke der Einkommensteuer.

Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Allianz Konzerns enthaltenen Einnahmen (verdiente Nettoprämien) von Allianz Viva S.p.A. beliefen sich seit dem Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2021 auf 104 Mio €. Im gleichen Zeitraum erwirtschaftete Allianz Viva S.p.A. einen Jahresfehlbetrag von 3 Mio €.

Wäre Allianz Viva S.p.A. ab dem 1. Januar 2021 einbezogen worden, hätte die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Allianz Konzerns Einnahmen (verdiente Nettoprämien) von 392 Mio € und einen Jahresüberschuss von 2 Mio € enthalten.

Geschäftsaktivitäten des Aviva Konzerns in Polen und Litauen

Am 26. März 2021 unterzeichnete der Allianz Konzern eine Vereinbarung zum Kauf von 100 % des Lebens- und Nichtlebensversicherungsgeschäfts sowie des Pensions- und Vermögensverwaltungsgeschäfts in Polen und Litauen von der Aviva Gruppe und zum Erwerb von jeweils 51 % der Anteile an Aviva Lebens- und Nichtlebens-Bancassurance-Kooperationen mit Santander für einen Nettokaufpreis von 2,6 Mrd €. Die Transaktion wurde am 30. November 2021 abgeschlossen.

Durch die Übernahme wird die Allianz ihre Umsätze im attraktiven polnischen Versicherungsmarkt verdoppeln und einen ausgewogenen Geschäftsmix zwischen Schaden-/Unfall- und Lebensversicherung erreichen. Darüber hinaus werden der starke Verbund an Ausschließlichkeitsvertretern und die langfristige Bancassurance-Kooperation mit Santander die Vertriebspräsenz und Marktposition der Allianz stärken.

Die zum Erwerbszeitpunkt erfassten Beträge für die wichtigsten Klassen identifizierbarer erworbener Vermögenswerte und übernommener Verbindlichkeiten waren wie folgt:

Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Verbindlichkeiten

Mio €
Barreserve und andere liquide Mittel 126
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva 746
Finanzanlagen 698
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 10
Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen 2 427
Rückversicherungsaktiva 28
Aktive Steuerabgrenzung 8
Übrige Aktiva 134
Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) 772
Summe identifizierbare Vermögenswerte 4 949
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzpassiva 6
Beitragsüberträge 137
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 149
Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge 868
Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen 2 427
Passive Steuerabgrenzung 186
Andere Verbindlichkeiten 257
Summe identifizierbare Verbindlichkeiten 4 030
Summe identifizierbares Nettovermögen 919

Die erworbenen übrigen Aktiva beinhalten Forderungen an Kunden und sonstige Forderungen mit einem beizulegenden Zeitwert von 112 Mio €. Der erfasste Bruttobetrag dieser Forderungen beträgt 125 Mio €, von denen voraussichtlich 13 Mio € uneinbringlich sind.

Die folgende Tabelle fasst die gesamte übertragene Gegenleistung und den zum Erwerbszeitpunkt erfassten Geschäfts- oder Firmenwert zusammen:

Gesamte übertragene Gegenleistung und Ermittlung des Geschäftsoder Firmenwerts Mio €

Gegenleistung in bar 2 623
Zuzüglich: Anteile anderer Gesellschafter 122
Abzüglich: Summe identifizierbares Nettovermögen -919
Geschäfts- oder Firmenwert 1 826

Für das am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr wurden akquisitionsbedingte Kosten in Höhe von 47 Mio € in den Verwaltungsaufwendungen erfasst.

Die Anteile anderer Gesellschafter wurden mit dem proportionalen Anteil der nicht beherrschenden Anteile am identifizierbaren Nettovermögen der erworbenen Unternehmen bewertet.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert von 1 826 Mio € ist im Wesentlichen auf den Verbund an Ausschließlichkeitsvertretern, künftige Kundenbeziehungen und Synergien aus der Optimierung der Kostenstrukturen zurückzuführen.

Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht abzugsfähig für Zwecke der Einkommensteuer.

Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Allianz Konzerns enthaltenen Einnahmen (verdiente Nettoprämien) der übernommenen Geschäftstätigkeit des Aviva Konzerns in Polen und Litauen beliefen sich seit dem Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2021 auf 44 Mio €. Im gleichen Zeitraum erwirtschafteten die übernommenen Geschäftstätigkeiten des Aviva Konzerns in Polen und Litauen einen Jahresüberschuss von 13 Mio €.

Wären die übernommenen Geschäftstätigkeiten des Aviva Konzerns in Polen und Litauen ab dem 1. Januar 2021 einbezogen worden, hätte die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Allianz Konzerns Einnahmen (verdiente Nettoprämien) von 510 Mio € und einen Jahresüberschuss von 136 Mio € enthalten.

Im Geschäftsjahr 2020 erwarb der Allianz Konzern 100 % von SulAmérica Seguros de Automóveis e Massificados S.A., Rio de Janeiro, 90% von ControlExpert Holding B.V., Amsterdam, sowie 50% plus eine Aktie am neu gegründeten Unternehmen BBVA Allianz Seguros y Reaseguros, S.A., Madrid. Weitere Informationen finden sich im Geschäftsbericht 2020 Angabe 4.

Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert sind
Geschlossenes Portfolio Allianz Benelux - 1 377
Übrige Veräußerungsgruppen - 15
Zwischensumme - 1 392
Langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung
gehalten klassifiziert sind
Fremdgenutzter Grundbesitz 125 397
Eigengenutzter Grundbesitz 20 -
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 1 1
Zwischensumme 145 398
Summe 145 1 790
Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert sind
Geschlossenes Portfolio Allianz Benelux - 1 125
Übrige Veräußerungsgruppen - 10
Summe - 1 134

Geschlossenes Portfolio der Allianz Benelux S.A., Brüssel

Mit Wirkung vom 1. April 2021 hat der Allianz Konzern ein geschlossenes, klassische Lebensversicherungen mit Hypothekenkrediten abdeckendes Portfolio der Allianz Benelux S.A., Brüssel, die dem berichtspflichtigen Segment Western & Southern Europe and Asia Pacific (Leben/Kranken) zugeordnet ist, veräußert. Dieses Portfolio wurde seit dem 31. Dezember 2020 als zur Veräußerung gehalten eingestuft. Bis zu seiner Entkonsolidierung am 1. April 2021 wurde kein Wertminderungsaufwand erfasst. Bei Abschluss des Verkaufs erfasste der Allianz Konzern einen Verlust von 46 Mio €, der im Posten realisierte Gewinne/Verluste (netto) der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten ist.

4 _ Segmentberichterstattung

Die geschäftlichen Aktivitäten des Allianz Konzerns sind nach Produkten und Art der Dienstleistung untergliedert in Versicherung, Asset Management und Corporate und Sonstiges. Aufgrund der unterschiedlichen Produktarten, Risiken und Kapitalzuordnungen sind die Versicherungsaktivitäten weiter in die Geschäftsbereiche Schaden-Unfall und Leben/Kranken unterteilt. In Übereinstimmung mit den Zuständigkeiten der Mitglieder des Vorstands ist jeder der Versicherungsgeschäftsbereiche in die folgenden berichtspflichtigen Segmente unterteilt:

  • − German Speaking Countries and Central & Eastern Europe,
  • − Western & Southern Europe and Asia Pacific,
  • − Iberia & Latin America and Allianz Partners,
  • − USA (nur Leben/Kranken),
  • − Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and Africa.

Sowohl die Aktivitäten im Asset Management als auch in Corporate und Sonstiges bilden separate berichtspflichtige Segmente. Somit hat der Allianz Konzern in Übereinstimmung mit IFRS 8 insgesamt 11 berichtspflichtige Segmente identifiziert.

Im Folgenden sind die Produkte und Dienstleistungen, mit denen die berichtspflichtigen Segmente Erträge erzielen, aufgelistet.

Schaden-Unfall

Im Geschäftsbereich Schaden-Unfall bieten die berichtspflichtigen Segmente eine breite Auswahl an Versicherungsprodukten für Privatund Firmenkunden an, zum Beispiel Kraftfahrzeughaftpflicht- und Kasko-, Unfall-, Haftpflicht-, Feuer- und Gebäude-, Rechtsschutz-, Kredit- und Reiseversicherungen.

Leben/Kranken

Im Geschäftsbereich Leben/Kranken bieten die berichtspflichtigen Segmente eine Vielzahl von Lebens- und Krankenversicherungsprodukten für Einzelpersonen und Gruppen an, einschließlich Kapitallebens-, Risikolebens- und Rentenversicherungen, fondsgebundene und anlageorientierte Produkte sowie private Krankenvoll- und -zusatzversicherungen und Pflegeversicherungen.

Asset Management

Das berichtspflichtige Segment Asset Management tritt als globaler Anbieter von Asset-Management-Produkten für institutionelle Anleger und Privatkunden sowie von Dienstleistungen für Investoren auf Rechnung Dritter auf; ferner bietet dieser Geschäftsbereich Asset-Management-Dienstleistungen für die Versicherer des Allianz Konzerns an. Die Produkte für private und institutionelle Kunden beinhalten Aktien- und Anleihenfonds sowie Multi-Assets-Produkte und alternative Anlagen. Die wichtigsten Asset-Management-Märkte sind die USA, Kanada, Europa und der asiatisch-pazifische Raum.

Corporate und Sonstiges

Die Aktivitäten des berichtspflichtigen Segments Corporate und Sonstiges enthalten die Steuerung und die Unterstützung der Geschäfte des Allianz Konzerns, unter anderem durch die Bereiche Strategie, Risikomanagement, Corporate Finance, Treasury, Finanzreporting, Controlling, Kommunikation, Recht, Personal und IT. Des Weiteren enthält es die Bankaktivitäten in Frankreich, Italien und Bulgarien; dazu sind digitale Investments enthalten.

Transferpreise zwischen berichtspflichtigen Segmenten werden wie Geschäfte mit Dritten auf der Basis von Marktpreisen ermittelt. Mit Ausnahme konzerninterner Transaktionen, die für Zwecke der internen und der Segmentberichterstattung als Mietleasingvereinbarungen klassifiziert werden (das heißt nicht in der Bilanz des Leasingnehmers erfasst sind), werden Leasingtransaktionen gemäß IFRS bilanziert. Transaktionen zwischen berichtspflichtigen Segmenten werden in der Konsolidierung eliminiert. Finanzinformationen werden auf Basis der berichtspflichtigen Segmente erfasst; segmentübergreifende länderspezifische Informationen werden nicht erhoben.

Im Allianz Konzern bilden grundsätzlich die bestehenden Verträge zwischen den Konzerneinheiten im Berichtsjahr die Basis für die Abbildung der Beträge in der Segmentberichterstattung. Im Einzelfall kann die interne Berichterstattung jedoch von der vertraglichen Sicht abweichen. Dies war in 2021 insbesondere im Zusammenhang mit der internen Verrechnung von IT-Dienstleistungsverträgen zwischen den berichtspflichten Segmenten Iberia & Latin America and Allianz Partners und Corporate und Sonstiges der Fall. Die Abweichung zwischen Steuerungssicht und vertraglicher Sicht beläuft sich in 2021 auf 129 Mio €. Diese Abweichung erhöht das operative Ergebnis des berichtspflichtigen Segments Iberia & Latin America and Allianz Partners somit um 129 Mio €, während das operative Ergebnis des berichtspflichtigen Segments Corporate und Sonstiges entsprechend vermindert wird.

Um den finanziellen Erfolg der berichtspflichtigen Segmente und des Allianz Konzerns als Ganzes zu beurteilen, zieht der Allianz Konzern als Kriterium das operative Ergebnis heran. Das operative Ergebnis stellt den Anteil des Ergebnisses vor Ertragsteuern heraus, der auf das laufende Kerngeschäft des Allianz Konzerns zurückzuführen ist. Der Allianz Konzern erachtet diese Kennziffer als für Anleger nützlich und aussagekräftig, da sie das Verständnis hinsichtlich der operativen Profitabilität erweitert und die Vergleichbarkeit über die Zeit verbessert.

Zum 1. Januar 2021 hat der Allianz Konzern die Definition des operativen Ergebnisses ergänzt, indem einkommensteuerbezogene Erträge und Aufwendungen aus Nebenleistungen sowie Einmaleffekte aus signifikanten Rückversicherungstransaktionen mit Veräußerungscharakter ausgeschlossen wurden. Diese reflektieren nicht die nachhaltige Leistungsfähigkeit des Allianz Konzerns. Daher ist der Allianz Konzern davon überzeugt, dass die ergänzte Definition des operativen Ergebnisses für Investoren relevantere Informationen bietet. Darüber hinaus hat der Allianz Konzern in diesem Jahr erstmals materielle Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten erfasst und – in Anwendung der allgemeinen Definition des operativen Ergebnisses – spezifiziert, dass derartige Aufwendungen außerhalb des operativen Ergebnisses zu zeigen sind, da diese nicht mit der nachhaltigen Leistungsfähigkeit des Allianz Konzerns zusammenhängen.

Zum besseren Verständnis des laufenden Geschäfts schließt der Allianz Konzern grundsätzlich folgende nichtoperative Positionen aus:

  • − Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto),
  • − realisierte Gewinne/Verluste (netto),
  • − Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto),
  • − Zinsaufwendungen für externe Fremdfinanzierung,
  • − spezifische Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto), bestehend aus akquisitionsbedingten Aufwendungen (aus Unternehmenszusammenschlüssen), einkommensteuerbezogenen Erträgen/Aufwendungen aus Nebenleistungen, Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten und Einmaleffekten aus signifikanten Rückversicherungstransaktionen mit Veräußerungscharakter,
  • − Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte,
  • − Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen und
  • − Gewinne (Verluste) aus wesentlichen Tochtergesellschaften, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind.

Im Gegensatz zu dieser generellen Regel werden folgende Ausnahmen angewandt:

  • − In allen berichtspflichtigen Segmenten werden Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto) als operatives Ergebnis behandelt, wenn diese Erträge im Zusammenhang mit operativen Geschäften stehen.
  • − Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft sowie bei Unfallversicherungsprodukten mit Beitragsrückerstattung des Schadenund Unfallversicherungsgeschäfts werden alle oben aufgeführten Positionen in das operative Ergebnis eingeschlossen, sofern die Versicherungsnehmer an den Ergebnissen beteiligt werden. Von dieser Regel gibt es wiederum eine Ausnahme bezüglich der Beteiligung der Versicherungsnehmer an außerordentlichen Steuererträgen und -aufwendungen. Da gemäß IFRS alle Steuereffekte in der Zeile Ertragsteuern der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu berichten sind, selbst wenn diese mit den Versicherungsnehmern geteilt werden, werden die dazu korrespondierenden Aufwendungen für Beitragsrückerstattung als nichtoperative Position gezeigt.

Das operative Ergebnis ist kein Ersatz für das Ergebnis vor Ertragsteuern und den Jahresüberschuss gemäß IFRS, sondern sollte als ergänzende Information hierzu gesehen werden.

Es gab lediglich kleinere Veränderungen in der Zusammensetzung der berichtspflichtigen Segmente.

Konzernbilanz, gegliedert nach Geschäftsbereichen

Mio €

Schaden-Unfall Leben/Kranken
Stand 31. Dezember 2021 2020 2021 2020
AKTIVA
Barreserve und andere liquide Mittel 4 806 4 961 12 427 10 907
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva 930 754 18 279 20 320
Finanzanlagen 114 223 109 040 528 211 526 165
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 11 773 10 987 111 827 105 209
Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen - - 158 346 137 307
Rückversicherungsaktiva 14 718 12 713 42 059 7 535
Aktivierte Abschlusskosten 5 099 4 876 18 657 16 953
Aktive Steuerabgrenzung 1 081 886 945 744
Übrige Aktiva 29 913 29 670 21 330 21 282
Langfristige Vermögenswerte sowie Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert sind
47 85 92 1 701
Immaterielle Vermögenswerte 6 232 5 531 4 735 2 599
Summe Aktiva 188 822 179 502 916 908 850 722
Schaden-Unfall Leben/Kranken
Stand 31. Dezember 2021 2020 2021 2020
PASSIVA
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzpassiva 331 140 20 485 23 858
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 1 225 1 252 5 235 5 209
Beitragsüberträge 21 163 19 681 6 356 5 679
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 73 425 68 171 13 571 12 763
Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge 15 203 15 263 617 109 596 074
Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen - - 158 346 137 307
Passive Steuerabgrenzung 2 529 3 011 4 749 6 807
Andere Verbindlichkeiten 24 898 23 562 47 121 17 797
Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind - 10 - 1 125
Verbriefte Verbindlichkeiten - - - -
Nachrangige Verbindlichkeiten 47 12 65 68
Summe Fremdkapital 138 821 131 102 873 036 806 686
Asset Management Corporate und Sonstiges Konsolidierung Konzern
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
1 130 953 5 973 5 791 -122 -170 24 214 22 443
224 65 591 460 -421 -409 19 604 21 191
135 76 115 351 111 997 -94 272 -90 756 663 649 656 522
129 51 6 333 6 014 -5 984 -5 685 124 079 116 576
- - - - - - 158 346 137 307
- - - - -47 -77 56 731 20 170
- - - - - - 23 756 21 830
1 145 166 765 782 -2 025 -1 571 1 910 1 006
6 714 5 011 8 223 8 033 -17 915 -18 422 48 264 45 573
1 1 6 4 - - 145 1 790
7 514 7 301 250 172 - - 18 732 15 604
16 992 13 624 137 492 133 253 -120 785 -117 089 1 139 429 1 060 012
Asset Management Corporate und Sonstiges Konsolidierung Konzern
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
- - 523 490 -448 -409 20 891 24 079
100 43 12 101 11 129 -3 193 -2 910 15 468 14 722
- - - - -17 -18 27 501 25 341
- - - - -23 -37 86 974 80 897
- - -122 -98 -129 -144 632 061 611 096
- - - - - - 158 346 137 307
-15 22 389 325 -2 025 -1 571 5 626 8 595
9 373 4 453 30 922 29 140 -25 717 -25 947 86 596 49 005
- - - - - - - 1 134
- - 13 441 11 883 -2 653 -2 677 10 788 9 206
- - 10 864 13 974 -20 -20 10 956 14 034
9 458 4 518 68 119 66 843 -34 226 -33 732 1 055 207 975 417
Summe Eigenkapital 84 222 84 594
Summe Passiva 1 139 429 1 060 012

Gesamter Umsatz sowie Überleitung vom operativen Ergebnis auf den Jahresüberschuss (-fehlbetrag), gegliedert nach Geschäftsbereichen Mio €

Schaden-Unfall Leben/Kranken
2021 2020 2021 2020
Gesamter Umsatz1 62 272 59 412 78 348 74 044
Verdiente Beiträge (netto) 53 054 51 631 24 602 24 083
Operatives Kapitalanlageergebnis
Zinserträge und ähnliche Erträge 3 264 3 182 19 569 18 022
Operative Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto) -55 -28 -2 088 33
Operative realisierte Gewinne/Verluste (netto) 215 131 7 461 8 687
Zinsaufwendungen ohne Zinsaufwendungen für externe Fremdfinanzierung -113 -121 -417 -117
Operative Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto) -25 -141 -986 -4 466
Aufwendungen für Finanzanlagen -493 -421 -1 993 -1 681
Zwischensumme 2 792 2 602 21 546 20 478
Provisions- und Dienstleistungserträge 1 998 1 640 1 813 1 500
Sonstige Erträge 11 152 4 11
Schadenaufwendungen (netto) -35 565 -35 883 -21 557 -21 208
Operative Veränderung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto)2 -428 -308 -13 382 -12 711
Risikovorsorge im Kreditgeschäft - - - -
Operative Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto) -14 186 -13 846 -7 043 -7 042
Provisions- und Dienstleistungsaufwendungen -1 955 -1 617 -919 -712
Operative Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte - - -20 -20
Operative Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen - - -40 -20
Sonstige Aufwendungen -13 -1 -3 -
Umgliederungen - - 9 -1
Operatives Ergebnis 5 710 4 371 5 011 4 359
Nichtoperatives Kapitalanlageergebnis
Nichtoperative Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva
(netto)
-103 68 233 57
Nichtoperative realisierte Gewinne/Verluste (netto) 725 490 644 738
Nichtoperative Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto) -174 -577 -54 -144
Zwischensumme 448 -20 822 651
Nichtoperative Veränderung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto) - - 50 27
Zinsaufwendungen für externe Fremdfinanzierung - - - -
Nichtoperative Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto)3 -83 - -264 -
Nichtoperative Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte -213 -163 -40 -44
Nichtoperative Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen -424 -409 -66 -60
Umgliederungen - - -9 1
Nichtoperative Positionen -272 -592 493 575
Ergebnis vor Ertragsteuern 5 438 3 778 5 504 4 934
Ertragsteuern -1 325 -1 173 -1 334 -1 168
Jahresüberschuss (-fehlbetrag) 4 113 2 605 4 170 3 766
Jahresüberschuss (-fehlbetrag)
auf Anteile anderer Gesellschafter entfallend 113 96 206 160
auf Anteilseigner entfallend 4 000 2 509 3 964 3 606

1_Der gesamte Umsatz umfasst die gebuchten Bruttoprämien sowie Provisions- und Dienstleistungserträge im Schaden- und Unfallgeschäft, die gesamten Bruttobeitragseinnahmen im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft, die operativen Erträge aus dem Asset-Management-Geschäft und den gesamten Umsatz aus Corporate und Sonstiges (Bankgeschäft).

2_Enthält für das Geschäftsjahr 2021 im Geschäftsbereich Schaden-Unfall Aufwendungen für Beitragsrückerstattung (netto) in Höhe von -150 (2020: -45) Mio €.

3_Enthalten, soweit anwendbar, akquisitionsbedingte Aufwendungen, einkommensteuerbezogene Erträge/Aufwendungen aus Nebenleistungen, Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten und Einmaleffekte aus signifikanten Rückversicherungstransaktionen mit Veräußerungscharakter. Bis 2020 wurden alle Positionen außer den akquisitionsbedingten Aufwendungen in den operativen Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto) ausgewiesen.

Konzern Konsolidierung Corporate und Sonstiges Asset Management
2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021
140 455 148 511 -593 -794 245 289 7 347 8 396
75 714 77 656 - - - - - -
21 395 23 137 -163 -137 343 432 10 9
-41 -2 130 -3 -5 -45 17 3 2
8 798 7 594 -20 -81 - - - -
-270 -544 161 127 -169 -120 -25 -21
-4 608 -1 011 - - - - - -
-1 640 -1 962 575 657 -112 -133 - -
23 634 25 084 549 560 18 196 -13 -10
12 049 13 998 -2 953 -3 301 2 671 2 886 9 190 10 602
163 24 -1 -2 - 7 2 3
-57 091 -57 121 - - - - - -
-13 003 -13 766 17 44 - - - -
-15 -11 - - -15 -11 - -
-26 637 -27 398 -35 -33 -1 221 -1 230 -4 494 -4 906
-4 024 -5 000 2 421 2 693 -2 284 -2 619 -1 833 -2 199
-20 -20 - - - - - -
-20 -40 - - - - - -
- -15 1 - - - - -
-1 9 - - - - - -
10 751 13 400 -1 -38 -831 -772 2 853 3 489
-28 122 -3 2 -150 -15 1 6
1 458 1 829 9 16 221 350 - 95
-860 -320 - - -138 -92 - -
570 1 631 6 18 -68 243 1 100
27 50 - - - - - -
-729 -616 - - -729 -616 - -
-8 -4 024 - - - 24 -8 -3 701
-240 -287 - - -18 -19 -16 -15
-768 -626 - - -128 -89 -171 -48
1 -9 - - - - - -
-1 148 -3 880 6 18 -942 -457 -194 -3 663
9 604 9 520 5 -20 -1 773 -1 228 2 659 -174
-2 471 -2 415 - -3 557 264 -686 -17
7 133 7 105 5 -23 -1 216 -964 1 973 -191
326 495 - - -40 16 110 159
6 807 6 610 6 -23 -1 176 -981 1 863 -350

Überleitung der berichtspflichtigen Segmente auf den Allianz Konzern Mio €

Gesamter Umsatz Operatives Ergebnis Jahresüberschuss (-fehlbetrag)
2021 2020 2021 2020 2021 2020
German Speaking Countries and Central & Eastern Europe 16 507 16 108 1 844 1 858 1 496 1 258
Western & Southern Europe and Asia Pacific 12 196 12 081 1 478 1 646 1 129 1 108
Iberia & Latin America and Allianz Partners 12 256 11 051 521 680 232 357
Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and Africa 26 471 27 047 1 867 188 1 261 -118
Konsolidierung -5 158 -6 875 - -1 -5 -
Summe Schaden-Unfall 62 272 59 412 5 710 4 371 4 113 2 605
German Speaking Countries and Central & Eastern Europe 31 078 33 113 1 794 1 725 1 222 1 186
Western & Southern Europe and Asia Pacific 31 924 29 498 1 734 1 561 1 234 1 205
Iberia & Latin America 1 446 1 419 166 159 122 606
USA 13 214 9 915 1 357 907 1 428 820
Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and Africa 1 179 1 034 70 49 249 -21
Konsolidierung und Sonstiges -493 -936 -111 -41 -86 -30
Summe Leben/Kranken 78 348 74 044 5 011 4 359 4 170 3 766
Asset Management 8 396 7 347 3 489 2 853 -191 1 973
Corporate und Sonstiges 289 245 -772 -831 -964 -1 216
Konsolidierung -794 -593 -38 -1 -23 5
Konzern 148 511 140 455 13 400 10 751 7 105 7 133

ANGABEN ZUR KONZERNBILANZ

5_ Erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteteFinanzaktiva

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva

2021 2020
708 599
63 45
11 190 15 463
11 961 16 107
4 275 2 569
3 264 2 418
103 97
7 643 5 084
19 604 21 191

6 _ Finanzanlagen

Finanzanlagen

Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere 625 250 621 777
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 2 749 2 563
Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen
Versicherungsgeschäft
838 770
Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
15 416 14 570
Fremdgenutzter Grundbesitz 16 923 14 294
Anlagevermögen aus alternativen Investments 2 473 2 548
Summe 663 649 656 522

Jederzeit veräußerbare Wertpapiere

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Nicht
realisierte
Gewinne
Nicht
realisierte
Verluste
Zeitwert Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Nicht
realisierte
Gewinne
Nicht
realisierte
Verluste
Zeitwert
Festverzinsliche Wertpapiere
Industrieanleihen 260 903 18 761 -1 867 277 797 253 234 29 655 -238 282 651
Staats- und Regierungsanleihen1 202 542 27 087 -2 882 226 748 199 267 44 740 -187 243 820
MBS/ABS 28 157 804 -149 28 812 26 654 1 466 -98 28 023
Übrige 9 493 2 671 -57 12 106 7 542 1 279 -82 8 740
Zwischensumme2 501 094 49 323 -4 955 545 462 486 697 77 141 -604 563 234
Aktien 53 609 26 626 -447 79 788 43 053 15 891 -400 58 543
Summe 554 703 75 948 -5 402 625 250 529 750 93 031 -1 004 621 777

1_Für Länder mit einem Rating schlechter als AA beträgt zum 31. Dezember 2021 der Zeitwert 92 825 (2020: 95 096) Mio €. Die fortgeführten Anschaffungskosten belaufen sich auf 86 440 (2020: 82 202) Mio €. 2_Für festverzinsliche Wertpapiere mit einer Fälligkeit von bis zu einem Jahr beträgt zum 31. Dezember 2021 der Zeitwert 41 816 (2020: 38 472) Mio €. Die fortgeführten Anschaffungskosten belaufen sich auf 37 378 (2020: 36 403) Mio €.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Nicht
realisierte
Gewinne
Nicht
realisierte
Verluste
Zeitwert Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Nicht
realisierte
Gewinne
Nicht
realisierte
Verluste
Zeitwert
Staats- und Regierungsanleihen 2 546 171 -73 2 644 2 322 273 -4 2 591
Industrieanleihen1 202 41 - 243 241 52 - 293
Summe2 2 749 212 -73 2 887 2 563 325 -4 2 884

1_Enthalten auch industrielle, hypothekarisch besicherte Anleihen.

2_Für festverzinsliche Wertpapiere mit einer Fälligkeit von bis zu einem Jahr beträgt zum 31. Dezember 2021 der Zeitwert 202 (2020: 116) Mio €. Die fortgeführten Anschaffungskosten belaufen sich auf 200 (2020: 114) Mio €.

Anleihen

Die nicht realisierten Verluste beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 5 028 Mio €. Der Allianz Konzern hält eine Vielzahl an Staats- und Regierungsanleihen sowie Industrieanleihen, die hauptsächlich von bzw. in OECD-Ländern emittiert wurden.

Das Kreditrisiko von Staats- und Regierungsanleihen ist im Regelfall als moderat einzustufen, da eine Sicherung durch die finanziellen Möglichkeiten der Emittenten vorhanden ist. Diese verfügen im Wesentlichen über ein Investment-Grade-Länder- und/oder -Emittenten-Rating. In 2021 stiegen die Zinsen der meisten vom Allianz Konzern gehaltenen Staats- und Regierungsanleihen. Insgesamt führte die Entwicklung zu einem Anstieg der nicht realisierten Verluste auf Staatsund Regierungsanleihen um 2 764 Mio €.

Die nicht realisierten Verluste auf vom Allianz Konzern gehaltene Staats- und Regierungsanleihen verteilen sich auf eine Vielzahl von Ländern.

Für die Mehrzahl der Industrieanleihen verfügen die Emittenten über ein Investment-Grade-Rating. Aufgrund des höheren Zinsniveaus sind die nicht realisierten Verluste, verglichen zum Jahresende 2020, um 1 629 Mio € angestiegen.

Die Haupttreiber der nicht realisierten Verluste aus Industrieanleihen sind der Finanz-, Versorgungs- und Konsumsektor.

Basierend auf einer detaillierten Analyse der zugrunde liegenden Wertpapiere betrachtet der Allianz Konzern diese zum 31. Dezember 2021 nicht als dauerhaft in ihrem Wert gemindert.

Aktien

Die nicht realisierten Verluste auf Aktien beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 447 Mio € und waren damit um 47 Mio € höher als zum Jahresende 2020. Diese nicht realisierten Verluste betreffen Aktien, welche die Wertminderungskriterien des Allianz Konzerns für Aktien, wie sie in Angabe 2 beschrieben werden, nicht erfüllen.

Darlehen an assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 2 720(2020: 2 457) Mio €.

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Mio €
2021 2020
Anteil am Jahresüberschuss 305 111
Anteil an den im Eigenkapital erfassten Erträgen und
Aufwendungen
182 -110
Anteil am Gesamtergebnis 487 1

Fremdgenutzter Grundbesitz

2021 2020
Bruttobuchwert 1.1. 17 873 16 390
Kumulierte Abschreibungen 1.1. -3 579 -3 341
Bilanzwert 1.1. 14 294 13 049
Zugänge 946 1 854
Veränderungen Konsolidierungskreis 1 856 189
Abgänge und Umgliederungen in langfristige Vermögenswerte
sowie Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert sind
-563 -382
Umgliederungen 604 -9
Währungsumrechnungsdifferenzen 145 -21
Abschreibungen -317 -284
Wertminderungen -63 -115
Wertaufholungen 23 13
Bilanzwert 31.12. 16 923 14 294
Kumulierte Abschreibungen 31.12. 3 991 3 579
Bruttobuchwert 31.12. 20 914 17 873

Anlagevermögen aus alternativen Investments

Mio €
2021 2020
Bruttobuchwert 1.1. 3 965 3 868
Kumulierte Abschreibungen 1.1. -1 416 -1 152
Bilanzwert 1.1. 2 548 2 716
Zugänge 48 129
Währungsumrechnungsdifferenzen 9 -17
Abschreibungen -169 -169
Wertminderungen -31 -111
Wertaufholungen 68 -
Bilanzwert 31.12. 2 473 2 548
Kumulierte Abschreibungen 31.12. 1 563 1 416
Bruttobuchwert 31.12. 4 036 3 965

7 _ Forderungen an Kreditinstitute und Kunden

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Kurzfristige Geldanlagen und Einlagenzertifikate 2 056 1 824
Kredite 116 304 111 100
Übrige 5 797 3 720
Zwischensumme 124 157 116 644
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -79 -67
Summe1 124 079 116 576
1_Enthält Forderungen an Kreditinstitute und Kunden, die innerhalb eines Jahres fällig sind, in Höhe von 14 733

(2020: 11 057) Mio €.

8 _ Rückversicherungsaktiva

Rückversicherungsaktiva

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Beitragsüberträge 2 216 1 810
Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte
Versicherungsfälle
13 033 11 274
Deckungsrückstellungen 41 276 6 917
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 206 169
Summe 56 731 20 170

Der Anstieg der Rückversicherungsaktiva beruht im Wesentlichen auf einer Rückversicherungstransaktion in den USA. Im vierten Quartal 2021 hat die Allianz Life Insurance Company of North America Rückstellungen in Höhe von 36 Mrd USD aus einem Portfolio von indexgebundenen Rentenprodukten rückversichert. Diese Transaktion soll die Eigenkapitalrendite verbessern und die regulatorische Kapitalposition des Allianz Konzerns stärken. Die Auswirkungen der Transaktion sind insbesondere in den folgenden Bilanzpositionen reflektiert. Die Rückversicherungsaktiva erhöhten sich um 31 Mrd €, dieser Anstieg ist vollständig in den in Rückdeckung gegebenen Deckungsrückstellungen erfasst. Die in den Anderen Verbindlichkeiten enthaltenen einbehaltenen Einlagen aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft erhöhten sich um 25 Mrd €. Die Kapitalanlagen sanken um 7 Mrd €, da die zugehörigen Vermögenswerte für bestimmte Teile des Portfolios veräußert wurden. Des Weiteren gab es einen Rückgang der aktivierten Abschlusskosten um 2 Mrd €.

Die Veränderung der in Rückdeckung gegebenen Deckungsrückstellungen ist in folgender Tabelle dargestellt.

Veränderung der in Rückdeckung gegebenen Deckungsrückstellungen
Mio €
2021 2020
Bilanzwert 1.1. 6 917 5 260
Währungsumrechnungsdifferenzen 634 -390
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste
Veränderungen
-687 303
Sonstige Veränderungen 34 411 1 744
Bilanzwert 31.12. 41 276 6 917

Die in Rückdeckung gegebenen Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Geschäftsbereich Schaden-Unfall beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 12 029 (2020: 10 471) Mio €. Die Veränderung wird in der entsprechenden Tabelle in Angabe 14 dargestellt.

Der Allianz Konzern zediert einen Teil der gezeichneten Risiken, um sein Risiko gegenüber Verlusten und bestimmten Ereignissen zu steuern und die Kapitalressourcen zu schützen. Für Naturkatastrophen führt der Allianz Konzern ein zentralisiertes Rückversicherungsprogramm, welches das Risiko der Konzernunternehmen durch interne Rückversicherungsverträge bündelt. Die Allianz SE begrenzt das Risiko aus diesem Portfolio durch externe Rückversicherung. Für sonstige Risiken schließen die Konzernunternehmen des Allianz Konzerns individuelle Rückversicherungsprogramme ab. Die Allianz SE beteiligt sich zu marktüblichen Konditionen mit bis zu 100% an diesen Zessionen, soweit im Einklang mit lokalen Anforderungen. Das Risiko aus diesem Geschäft wird ebenfalls durch externe Rückversicherung begrenzt.

Rückversicherung ist mit einem Kreditrisiko verbunden und unterliegt aggregierten Verlustlimits. Die Rückversicherung befreit die jeweilige Allianz Gesellschaft nicht von ihrer primären Deckungsverpflichtung für die rückversicherten Verträge. Obwohl der Rückversicherer gegenüber dieser Gesellschaft in Höhe des in Rückdeckung gegebenen Geschäfts zur Leistung verpflichtet ist, haftet sie als Erstversicherer für alle übernommenen Risiken einschließlich des Rückversicherungsanteils in voller Höhe. Der Allianz Konzern überwacht die Zahlungsfähigkeit seiner Rückversicherer regelmäßig und überprüft in periodischen Abständen seine Rückversicherungsvereinbarungen, um die Fähigkeit des Rückversicherers zur Erfüllung der im Rahmen von bestehenden und geplanten Rückversicherungsverträgen eingegangenen Verpflichtungen gegenüber den Allianz Gesellschaften zu bewerten. Die Beurteilungskriterien des Allianz Konzerns, die unter anderem die Bonitätsbewertungen, das Kapitalniveau sowie die Marktreputation seiner Rückversicherer beinhalten, sind so konzipiert, dass keine nennenswerten Risiken im Zusammenhang mit der Einbringung von Forderungen anzunehmen sind. In der Vergangenheit ist es zu keinen wesentlichen Forderungsausfällen aus Rückversicherungsbeziehungen gekommen. Ferner kann der Allianz Konzern – soweit erforderlich – Bürgschaften, Einlagen oder sonstige Finanzgarantien fordern, um die Gefährdung durch Kreditrisiken weiter zu vermindern. In bestimmten Fällen bildet der Allianz Konzern allerdings für zweifelhafte Forderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft eine Wertberichtigung, sofern dies angebracht ist; diese Beträge waren jedoch zum 31. Dezember 2021 und 2020 unbedeutend.

9 _ Aktivierte Abschlusskosten

Aktivierte Abschlusskosten

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Aktivierte Abschlusskosten
Schaden-Unfall 5 099 4 876
Leben/Kranken 18 224 16 550
Zwischensumme 23 323 21 426
Aktivierte Verkaufsförderungen 234 190
Bestandswert von Lebens- und
Krankenversicherungsbeständen
199 213
Summe 23 756 21 830

Veränderung der aktivierten Abschlusskosten

Mio €

2021 2020
Bilanzwert 1.1. 21 830 24 777
Zugänge 7 113 9 845
Veränderungen Konsolidierungskreis 2 22
Währungsumrechnungsdifferenzen 773 -984
Veränderungen der Schattenbilanzierung
(Shadow Accounting)
3 852 -2 308
Tilgungen -9 814 -9 523
Bilanzwert 31.12. 23 756 21 830

10 _ Übrige Aktiva

Übrige Aktiva

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Forderungen
Versicherungsnehmer 7 580 7 214
Versicherungsvermittler 4 574 4 592
Rückversicherung 5 110 3 604
Übrige 7 114 6 092
Abzüglich Wertminderungen für zweifelhafte Forderungen -832 -788
Zwischensumme 23 546 20 715
Steuerforderungen
Ertragsteuern 2 124 1 986
Sonstige Steuern 2 370 2 310
Zwischensumme 4 494 4 296
Dividenden-, Zins- und Mietforderungen 5 716 5 955
Rechnungsabgrenzungsposten 996 793
Derivative Finanzinstrumente, welche die Kriterien des Hedge
Accounting erfüllen, und feste Verpflichtungen1
331 1 134
Sachanlagen
Eigengenutzter Grundbesitz 2 847 2 914
Software 3 377 3 340
Geschäftsausstattung 1 179 1 240
Nutzungsrechte 2 338 2 332
Zwischensumme 9 741 9 827
Übrige Aktiva2 3 441 2 853
Summe3 48 264 45 573

1_Vorwiegend Level 2 zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts.

2_Enthalten 1 359 (2020: 989) Mio € Aktiva für zurückgestellte Vergütung, die vorwiegend Level 2 zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts sind.

3_Enthält übrige Aktiva in Höhe von 40 839 (2020: 38 166) Mio €, die innerhalb eines Jahres fällig sind.

Sachanlagen

Mio €

2021 2020
Eigen
genutzter
Grundbesitz
Software Geschäfts
ausstattung
Nutzungs
rechte
Eigen
genutzter
Grundbesitz
Software Geschäfts
ausstattung
Nutzungs
rechte
Bruttobuchwert 1.1. 3 902 9 383 3 849 3 099 3 874 8 850 4 008 2 838
Kumulierte Abschreibungen 1.1. -988 -6 043 -2 609 767 -1 025 -5 667 -2 629 423
Bilanzwert 1.1. 2 914 3 340 1 240 2 332 2 848 3 183 1 379 2 416
Zugänge 112 998 254 421 238 939 297 660
Veränderungen Konsolidierungskreis 1 11 5 13 - 9 4 (83)
Abgänge und Umgliederungen in langfristige
Vermögenswerte sowie Vermögenswerte von
Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten
klassifiziert sind
-25 -85 -30 -41 -21 -39 -45 (160)
Umgliederungen -103 10 -8 -33 -41 9 -5 (16)
Währungsumrechnungsdifferenzen 16 9 29 47 -36 -26 -36 (61)
Abschreibungen -77 -815 -311 -392 -74 -724 -344 (410)
Wertminderungen - -96 -1 -7 - -9 -10 (13)
Wertaufholungen 10 5 - - - - - -
Bilanzwert 31.12. 2 8471 3 3772 1 179 2 3383 2 914 3 340 1 240 2 332
Kumulierte Abschreibungen 31.12. 917 6 660 2 711 1 1823 988 6 043 2 609 767
Bruttobuchwert 31.12. 3 764 10 038 3 889 3 520 3 902 9 383 3 849 3 099

1_Zum 31. Dezember 2021 bestanden Verfügungsbeschränkungen und Verpfändungen als Sicherheiten in Höhe von 93 (2020: 90) Mio €.

2_Der in der Konzernbilanz ausgewiesene Wert für Software enthält 2 883 (2020: 2 870) Mio € für selbst erstellte Software und 494 (2020: 470) Mio € für erworbene Software.

3_Enthält hauptsächlich Grundbesitz.

11 _ Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
Geschäfts- oder Firmenwert 15 945 13 489
Langfristige Vertriebsvereinbarungen1 1 164 995
Kundenbeziehungen2 886 603
Übrige3 737 517
Summe 18 732 15 604

1_Enthält im Wesentlichen die langfristigen Vertriebsvereinbarungen mit der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, S.A., Santander Aviva Life und Commerzbank AG.

2_Resultieren im Wesentlichen aus Unternehmenszusammenschlüssen.

3_Enthalten im Wesentlichen erworbene Businessportfolios und Markennamen.

Geschäfts- oder Firmenwert

Mio €
2021 2020
Bruttobuchwert 1.1. 13 781 13 499
Kumulierte Wertminderungen 1.1. -292 -292
Bilanzwert 1.1. 13 489 13 207
Zugänge 2 196 692
Abgänge - -
Währungsumrechnungsdifferenzen 260 -410
Wertminderungen - -
Bilanzwert 31.12. 15 945 13 489
Kumulierte Wertminderungen 31.12. 292 292
Bruttobuchwert 31.12. 16 237 13 781

2021

Die Zugänge enthalten im Wesentlichen einen Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb von Geschäftsaktivitäten der Aviva Gruppe in Polen, Litauen und Italien sowie WestpacGeneral Insurance, Sydney.

Für weitere Informationen siehe Angabe 3.

2020

Die Zugänge enthalten im Wesentlichen einen Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb von SulAmérica Seguros Automóveis e Massificados S.A, Rio de Janeiro, ControlExpert Holding B.V., Amsterdam, und BBVA Allianz Seguros y Reaseguros S.A., Madrid.

Weitere Informationen finden sich im Geschäftsbericht 2020 Angabe 4.

Zuordnungsprinzipien

Zum Zweck des Werthaltigkeitstests hat der Allianz Konzern den Geschäfts- oder Firmenwert auf CGUs187aufgeteilt. Diese CGUs repräsentieren die niedrigste Ebene, auf der ein Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke beobachtet wird.

Die CGUs im Geschäftsbereich Schaden-Unfall sind:

  • − Insurance German Speaking Countries, umfasst Deutschland und Schweiz,
  • − Insurance Western & Southern Europe, umfasst Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande und Türkei,
  • − Insurance Asia,
  • − Insurance Iberia & Latin America, umfasst Mexiko, Portugal, Spanien, und Südamerika,
  • − Insurance Central & Eastern Europe, umfasst Bulgarien, Kroatien, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn,
  • − Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and Africa, umfasst Australien, Großbritannien, Irland, Naher Osten und Afrika,
  • − Specialty Lines I, umfasst Allianz Re, Allianz Global Corporate & Specialty und Kreditversicherung, und
  • − Specialty Lines II, umfasst Allianz Partners und Allianz Direct.

Die CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken sind:

  • − Insurance German Speaking Countries, umfasst Deutschland und Schweiz,
  • − Insurance Western & Southern Europe, umfasst Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande und Türkei,
  • − Insurance Central & Eastern Europe, umfasst Bulgarien, Kroatien, Österreich, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn,
  • − Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and Africa, umfasst Australien, Großbritannien, Irland, Naher Osten und Afrika, und
  • − US Life Insurance.

Der Geschäftsbereich Asset Management ist durch die CGU Asset Management repräsentiert, welche vor allem Allianz Global Investors und PIMCO enthält.

Der Geschäftsbereich Corporate und Sonstiges beinhaltet hauptsächlich die Digital Investments.

87_Im Folgenden werden nur die CGUs genannt, die einen Geschäfts- oder Firmenwert enthalten.

Die Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwerts des Allianz Konzerns zum 31. Dezember 2021 und 2020 wurden den einzelnen CGUs wie folgt zugeordnet:

Zuordnung der Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwerts zu den CGUs

Stand 31. Dezember 2021 2020
SCHADEN-UNFALL
Insurance German Speaking Countries 590 588
Insurance Western & Southern Europe 1 149 1 083
Insurance Asia 148 148
Insurance Iberia & Latin America 358 406
Insurance Central & Eastern Europe 483 300
Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and
Africa
1 429 1 148
Specialty Lines I 38 38
Specialty Lines II 340 336
Zwischensumme 4 535 4 047
LEBEN/KRANKEN
Insurance German Speaking Countries 967 961
Insurance Western & Southern Europe 624 628
Insurance Central & Eastern Europe 1 701 56
Global Insurance Lines & Anglo Markets, Middle East and
Africa
15 15
US Life Insurance 468 456
Zwischensumme 3 775 2 116
ASSET MANAGEMENT 7 453 7 214
CORPORATE UND SONSTIGES 182 112
Summe 15 945 13 489

Bewertungsmethoden

Mio €

Der erzielbare Betrag aller CGUs wird auf der Basis des Nutzungswerts (Value in Use) ermittelt. Der Nutzungswert wird vom Allianz Konzern unter Anwendung allgemein anerkannter Bewertungsgrundsätze ermittelt.

Für alle CGUs im Geschäftsbereich Schaden-Unfall und für die CGU Asset Management wird der Nutzungswert überwiegend unter Anwendung der Ertragswertmethode ermittelt. Ausgangspunkt für die Ermittlung des Ertragswerts sind grundsätzlich die Unternehmensplanung (Detailplanungsphase) der CGUs sowie die Schätzung der von diesen CGUs auf lange Sicht erzielbaren nachhaltigen Ergebnisse und der langfristigen Wachstumsrate, die langfristig als realistisch für die in den CGUs enthaltenen Unternehmen angesehen wird ("Ewige Rente"). Der Ertragswert ergibt sich aus der Abzinsung der zukünftigen Ertragsüberschüsse unter Verwendung eines geeigneten Kapitalisierungszinssatzes. Die für die Berechnung des Nutzungswerts verwendeten Unternehmenspläne sind das Ergebnis des strukturierten Managementdialogs zwischen dem Vorstand der Allianz SE und den operativen Einheiten in Verbindung mit einem in diesen Dialog integrierten Berichtsprozess. Die Unternehmensplanung umfasst im Allgemeinen einen Zeitraum von drei Jahren und berücksichtigt das gegenwärtige Marktumfeld.

Die Werte für die ewige Rente beruhen weitgehend auf den erwarteten Ergebnissen des letzten Jahres der Planungsrechnung. Soweit erforderlich, werden für die Ermittlung der ewigen Rente die geplanten Ergebnisse angepasst, damit sie den langfristig erzielbaren nachhaltigen Ergebnissen entsprechen. Die Finanzierung des unterstellten langfristigen Wachstums in der ewigen Rente berücksichtigt eine Ertragsthesaurierung in angemessener Höhe.

Für alle CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken wird der Nutzungswert überwiegend auf Basis des Appraisal Value bestimmt, der sich aus dem sogenannten Embedded Value und dem Wert des künftigen Neugeschäfts ableitet. Als Ausgangspunkt für den Werthaltigkeitstest der CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken werden der Market Consistent Embedded Value (MCEV) und ein Vielfaches (Multiplikator) des entsprechenden Neugeschäftswerts verwendet. Der MCEV ist eine branchenspezifische Bewertungsmethode, um den aktuellen Wert des Bestandsportfolios zu bestimmen. Der Allianz Konzern verwendet einen ökonomischen Bilanzansatz zur Bestimmung des MCEV, welcher aus der im Einklang mit den Regeln von Solvency II erstellten Marktwertbilanz ermittelt wird. In den Fällen, in denen keine adäquate Bewertung mit Hilfe der marktkonsistenten Methodik (MCEV) abgeleitet werden kann, die eine langfristige Übereinstimmung mit der Beurteilung des Managements und der Markterfahrung wiedergibt, wird der Appraisal Value von dem traditionellen Embedded Value (TEV) abgeleitet. Dies war in 2021 der Fall für die CGU US Life Insurance.

Im Geschäftsbereich Corporate und Sonstiges wird für die Digital Investments der Nutzungswert unter Anwendung der Ertragswertmethode und von Multiplikatorverfahren ermittelt. Ausgangspunkt für die Ermittlung des Ertragswerts sind grundsätzlich die Unternehmensplanung sowie die Schätzung der auf lange Sicht erzielbaren nachhaltigen Ergebnisse und der langfristigen Wachstumsrate ("Ewige Rente"). Der Ertragswert ergibt sich aus der Abzinsung der zukünftigen Ertragsüberschüsse unter Verwendung eines geeigneten Kapitalisierungszinssatzes. Für das Multiplikatorverfahren werden beispielsweise Transaktionen oder Umsatzerlöse vergleichbarer Unternehmen herangezogen.

Wesentliche Annahmen

Zur Bestimmung der Unternehmenspläne wurden bestimmte wesentliche Annahmen getroffen, um künftige Erträge zu schätzen.

Für Unternehmen, die den CGUs im Geschäftsbereich Schaden-Unfall zugeordnet sind, basieren die Unternehmenspläne hauptsächlich auf wesentlichen Annahmen, die Kostenquoten, Schadenquoten, Kapitalerträge, Risikokapital, Marktanteile sowie Änderungen in Beitragssätzen und Steuern einschließen. Die Basis für die Bestimmung der wesentlichen Annahmen sind aktuelle Markttrends und Ergebnisprognosen.

Der Kapitalisierungszinssatz basiert auf dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) und angemessenen langfristigen Wachstumsraten. Die der Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes zugrunde liegenden Annahmen, einschließlich des risikofreien Zinssatzes, der Marktrisikoprämie, der Segment-Betas und des Verschuldungsgrads, sind grundsätzlich konsistent mit den Parametern, die im Planungs- und Controlling-Prozess des Allianz Konzerns verwendet werden. Die Kapitalisierungszinssätze und die langfristigen Wachstumsraten für die CGUs im Geschäftsbereich Schaden-Unfall sind nachstehend aufgeführt:

Kapitalisierungszinssätze und langfristige Wachstumsraten für die CGUs im Geschäftsbereich Schaden-Unfall1

%
2021 2020
Kapitalisie
rungszinssatz
langfristige
Wachstums
rate
Kapitalisie
rungszinssatz
langfristige
Wachstums
rate
Insurance German
Speaking Countries
7,6 0,4 7,4 0,4
Insurance Western &
Southern Europe
9,4 2,4 8,8 1,8
Insurance Asia 11,1 4,4 10,6 4,4
Insurance Iberia & Latin
America
11,7 3,5 10,5 2,8
Insurance Central &
Eastern Europe
9,2 1,7 8,8 1,5
Global Insurance Lines &
Anglo Markets, Middle
East and Africa
8,6 1,0 8,2 0,8
Specialty Lines I 7,8 0,9 7,7 0,9
Specialty Lines II 7,9 0,6 7,9 0,5

1_Die Tabelle gibt einen Überblick über die gewichteten wesentlichen Annahmen auf CGU-Ebene von länderspezifischen Kapitalisierungszinssätzen und langfristigen Wachstumsraten.

Für Unternehmen, die den CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken zugeordnet sind, entspricht der MCEV im Allgemeinen dem Überschuss der Vermögenswerte über die Verbindlichkeiten in der gemäß den Anforderungen von Solvency II ermittelten Marktwertbilanz. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Marktwertbilanz werden mit ihren Marktwerten zum Bilanzstichtag bewertet. Die versicherungstechnischen Rückstellungen stellen einen wesentlichen Teil der Verbindlichkeiten in der Marktwertbilanz dar und setzen sich überwiegend aus einem besten Schätzwert zuzüglich einer Risikomarge zusammen. Der beste Schätzwert entspricht dem mit Wahrscheinlichkeiten gewichteten Durchschnitt künftiger Zahlungsströme unter Berücksichtigung des Zeitwertes des Geldes und unter Verwendung der relevanten risikofreien Zinsstruktur. Die Berechnung des besten Schätzwerts basiert auf Annahmen für demografische Faktoren (zum Beispiel Sterblichkeit, Morbidität, Stornoquote), Kosten, Besteuerung, Marktbedingungen in Bezug auf marktkonsistente Prognosen (zum Beispiel Referenzzinssätze, Volatilitäten) sowie auf Annahmen für die Investitionsstrategie und für das Kapitalanlageportfolio des Unternehmens. Die Risikomarge stellt sicher, dass der Wert der versicherungstechnischen Rückstellungen äquivalent zu dem Betrag ist, den das Unternehmen zur Übernahme und Erfüllung der Versicherungs- und Rückversicherungsverpflichtungen voraussichtlich benötigt.

Die Referenzzinssätze, die für die Berechnung des besten Schätzwertes verwendet wurden, folgen den EIOPA-Spezifikationen für die Solvency-II-Richtlinien.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Referenzzinssätze für die CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken:

Referenzzinssätze für die CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken

CGUs im Geschäftsbereich
Leben/Kranken
Referenzzinssatz für Unternehmen mit Appraisal Value auf Basis des
MCEV
Insurance German Speaking
Countries
Euro-Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 10) Bp Kreditanpassung plus 3
(2020: 7) Bp Volatilitätsanpassung
CHF-Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 10) Bp Kreditanpassung plus 4
(2020: 9) Bp Volatilitätsanpassung
Insurance Western &
Southern Europe
Für in Euro berichtende Unternehmen:
Euro-Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 10) Bp Kreditanpassung plus 3
(2020: 7) Bp Volatilitätsanpassung
Insurance Central & Eastern
Europe
Für in Euro berichtende Unternehmen:
Euro-Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 10) Bp Kreditanpassung plus 3
(2020: 7) Bp Volatilitätsanpassung
Für andere Unternehmen:
Lokale Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 10) Bp Kreditanpassung plus
Volatilitätsanpassung nur für die folgenden Währungen [CZK: 21
(2020: 10) Bp, HUF: 8 (2020: 2) Bp, PLN: 17 (2020: 4) Bp]
Global Insurance Lines &
Anglo Markets, Middle East
and Africa
Für in Euro berichtende Unternehmen:
Euro-Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 10) Bp Kreditanpassung plus 3
(2020: 7) Bp Volatilitätsanpassung
US Life Insurance Lokale Swap-Kurve abzüglich 10 (2020: 17) Bp Kreditanpassung plus
23 (2020: 27) Bp Volatilitätsanpassung

Die Berechnung des künftigen Neugeschäftswerts basiert grundsätzlich auf einer Schätzung des Werts eines repräsentativen Neugeschäftsjahres multipliziert mit einem geeigneten Faktor (Multiplikator), um das erwartete künftige Neugeschäft zu erfassen. Die Schätzung des Werts eines repräsentativen Neugeschäftsjahres wird grundsätzlich aus dem bereits erzielten Neugeschäftswert abgeleitet. Der Neugeschäftsmultiplikator berücksichtigt das Risiko und das Wachstum des künftigen Neugeschäfts, analog wie im Kapitalisierungszinssatz und in der Wachstumsrate, im Rahmen einer Ertragswertmethode. Für alle CGUs im Geschäftsbereich Leben/Kranken außer für die CGU US Life Insurance wird ein Multiplikator von nicht mehr als dem Zehnfachen des Neugeschäftswerts angewendet.

Für Unternehmen, die der CGU im Geschäftsbereich Asset Management zugeordnet sind, umfassen die wesentlichen Annahmen das Wachstum des verwalteten Vermögens, die Cost-Income Ratio und das Risikokapital. Die wesentlichen Annahmen beruhen auf dem aktuellen Marktumfeld. Der Kapitalisierungszinssatz für die CGU Asset Management beträgt 10,2% (2020: 9,5%) und die langfristige Wachstumsrate beträgt 0,9% (2020: 0,8%).

Für die Digital Investments, die dem Geschäftsbereich Corporate und Sonstiges zugeordnet sind, beruht die Bestimmung der wesentlichen Annahmen auf aktuellen Markttrends und angemessenen Ertragsprognosen. Der Kapitalisierungszinssatz basiert auf dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) und angemessenen langfristigen Wachstumsraten. Der Kapitalisierungszinssatz und die Wachstumsraten sind marktüblich und unterliegen unternehmensspezifischen Faktoren, dem Entwicklungsstatus und den Märkten, in denen das Unternehmen tätig ist.

Sensitivitätsanalyse

Sensitivitätsanalysen wurden in Bezug auf den Kapitalisierungszinssatz und die Hauptwerttreiber der Unternehmenspläne durchgeführt.

Für die CGUs im Geschäftsbereich Schaden-Unfall und für die CGU Asset Management wurden Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der langfristigen Combined Ratio bzw. der Cost-Income Ratio durchgeführt. Bei allen CGUs lagen die Sensitivitätsanalysen des Ertragswerts über den jeweiligen Buchwerten, allerdings führt bei der CGU Insurance Asia im Geschäftsbereich Schaden-Unfall eine Erhöhung des Kapitalisierungszinssatzes und/oder der Combined Ratio um 0,5%-Punkte dazu, dass sich der Nutzungswert der CGU dem Buchwert nähert.

Im Geschäftsbereich Leben/Kranken wurden Sensitivitätsanalysen auf Basis von Sensitivitätstests des MCEV in Bezug auf den Referenzzinssatz durchgeführt. Die Tests haben gezeigt, dass im Fall einer Erhöhung der Referenzzinssätze um 50 Basispunkte der Appraisal Value jeder CGU immer noch ihren Buchwert übersteigt.

Im Geschäftsbereich Corporate und Sonstige wurden für Digital Investments Sensitivitäten auf die Zinssätze durchgeführt. Die Tests haben gezeigt, dass sich im Falle einer Erhöhung der Zinssätze um 50 Basispunkte und einer für diese Assetklasse üblichen Halteperiode der erzielbare Betrag der CGU ihrem Buchwert annähert.

12 _ Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Täglich fällige Gelder und sonstige Einlagen 1 474 1 263
Repo-Geschäfte und erhaltene Sicherheiten für
Wertpapierleihgeschäfte und Derivate
4 434 5 164
Übrige 9 561 8 296
Summe1 15 468 14 722

1_Besteht aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden mit vertraglichen Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr in Höhe von 13 227 (2020: 12 674) Mio €, von 1 - 5 Jahren in Höhe von 1 133 (2020: 1 359) Mio € und von über 5 Jahren in Höhe von 1 108 (2020: 689) Mio €.

13 _ Beitragsüberträge

Beitragsüberträge

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Schaden-Unfall 21 163 19 681
Leben/Kranken 6 356 5 679
Konsolidierung -17 -18
Summe 27 501 25 341

14 _ Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Die gesamten Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle des Allianz Konzerns beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 86 974 (2020: 80 897) Mio €. Die folgende Tabelle stellt die Überleitung der Anfangs- und Endsalden der Rückstellungen im Geschäftsbereich Schaden-Unfall für die Geschäftsjahre 2021 und 2020 dar.

Veränderung der Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Geschäftsbereich Schaden-Unfall Mio €

2021 2020
Anteil der
Rück
Anteil der
Rück
Brutto versicherer Netto Brutto versicherer Netto
Stand 1.1. 68 171 -10 471 57 700 65 414 -9 496 55 918
Saldenvortrag der diskontierten Schadenrückstellungen 4 603 -346 4 258 4 552 -348 4 204
Zwischensumme 72 774 -10 817 61 958 69 965 -9 844 60 122
Schadenaufwendungen
Geschäftsjahresschäden 41 698 -4 760 36 938 40 321 -4 007 36 314
Vorjahresschäden -1 396 23 -1 374 -255 -176 -431
Zwischensumme 40 302 -4 737 35 565 40 066 -4 183 35 883
Zahlungen für Schäden
Geschäftsjahresschäden -19 383 796 -18 587 -17 607 503 -17 104
Vorjahresschäden -17 982 2 843 -15 139 -18 171 2 017 -16 154
Zwischensumme -37 365 3 639 -33 726 -35 778 2 520 -33 258
Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Veränderungen1 1 842 -399 1 443 -1 708 691 -1 017
Veränderungen Konsolidierungskreis 680 -100 581 229 -1 228
Zwischensumme 78 234 -12 413 65 821 72 774 -10 817 61 958
Endbestand der diskontierten Schadenrückstellungen -4 808 384 -4 424 -4 603 346 -4 258
Stand 31.12. 73 425 -12 029 61 397 68 171 -10 471 57 700

1_Enthalten Effekte aus Währungsumrechnungsdifferenzen für Bruttoschäden der Vorjahre in Höhe von 1 257 (2020: -1 639) Mio € und für Nettoschäden der Vorjahre in Höhe von 900 (2020: -1 105) Mio € sowie für Bruttoschäden des Geschäftsjahres in Höhe von 172 (2020: -409) Mio € und für Nettoschäden des Geschäftsjahres in Höhe von 128 (2020: -275) Mio €.

Die Netto-Schadenaufwendungen für Vorjahresschäden spiegeln die geänderten Schätzungen gegenüber den zum Jahresanfang gebildeten Schadenrückstellungen wider. Diese können das Ergebnis des aktuellen Geschäftsjahres erhöhen oder verringern. Im Geschäftsbereich Schaden-Unfall werden für das Geschäftsjahr 2021 zusätzliche Erträge nach Rückversicherung von 1 374 (2020: 431) Mio € aus Vorjahresschäden ausgewiesen. Bezogen auf die Netto-Schadenrückstellungen zum Jahresanfang waren dies 2,2 % für 2021 (2020: 0,7 %).

Die Analyse der Rückstellungen durch Aktuare und Management erfolgt nach Geschäftszweig und für spezifische Schadenarten wie Asbest- und Umweltschäden separat. Das Entstehungsjahr der Schäden wird berücksichtigt, indem jeder Geschäftszweig nach Anfalljahr analysiert wird. Während die Schätzungen der Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle nach Anfalljahr festgelegt werden, kombiniert der Effekt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des jeweiligen Kalenderjahres die Schadenquote des Anfalljahres für das laufende Jahr mit der positiven oder negativen Entwicklung früherer Jahre (Abwicklungsergebnis).

Obwohl die diskontierten Schadenrückstellungen in der Konzernbilanz in der Zeile "Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge" ausgewiesen werden, wird die zugrunde liegende Entwicklung dieser Schadenrückstellungen in der Schadenquote berücksichtigt. Deshalb zeigen die folgenden Tabellen die Schadenabwicklung nach Anfalljahr einschließlich der Entwicklung der diskontierten Schadenrückstellungen.

Das Abwicklungsdreieck, auch "Schadendreieck" genannt, ist eine tabellarische Darstellung schadenbezogener Daten (wie Zahlungen, Schadenrückstellungen oder geschätzter Schadenendstände) auf zwei zeitbezogenen Ebenen. Die eine Ebene ist das Kalenderjahr, die andere das Anfalljahr (Jahr der Schadenentstehung). Als Bemessungsgrundlage für die Schadenrückstellungen verdeutlichen Abwicklungsdreiecke, wie sich die Schadenrückstellungen aufgrund geleisteter Zahlungen und neuer Schätzungen des erwarteten Schadenendstands zum jeweiligen Bilanzstichtag im Lauf der Zeit verändern.

Die Daten sind nur auf Nettobasis dargestellt, da dies aussagekräftigere Informationen über die letztendlichen Auswirkungen auf das Konzernergebnis liefert. Die Schadendreiecke sind nicht wechselkursbereinigt. Das heißt, dass alle Zahlen aus der jeweiligen Landeswährung in die Berichtswährung des Allianz Konzerns (Euro) umgerechnet werden, und zwar einheitlich gemäß den zum jeweiligen Bilanzstichtag geltenden Wechselkursen. Damit ist gewährleistet, dass die Rückstellungen mit den Rückstellungen in der Konzernbilanz übereinstimmen.

Schadenzahlungen für die einzelnen Anfalljahre (nach Kalenderjahr, netto)

Schadenzahlungen für die einzelnen Anfalljahre (nach Kalenderjahr, netto) Mio €

Anfalljahr
Kalenderjahr 2012
und früher
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Summe
2012 27 828 27 828
2013 13 530 15 449 28 979
2014 6 283 7 009 15 410 28 702
2015 4 326 1 850 7 564 16 291 30 031
2016 4 054 1 004 2 007 7 929 16 409 31 403
2017 2 273 710 1 022 2 261 7 842 16 669 30 778
2018 2 571 389 707 1 119 2 484 7 976 17 084 32 330
2019 1 447 314 490 788 1 044 2 753 8 524 18 105 33 465
2020 1 130 222 302 584 938 1 278 2 883 8 818 17 104 33 258
2021 1 008 175 232 379 639 770 1 329 3 054 7 552 18 587 33 726

Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Bilanzstichtag (netto)

Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Bilanzstichtag (netto) Mio €

Anfalljahr
Stand 31. Dezember 2012
und früher
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Summe
2012 55 807 55 807
2013 39 488 13 957 53 445
2014 33 303 7 101 15 215 55 619
2015 28 367 5 182 7 585 16 358 57 492
2016 23 400 3 894 5 262 7 991 16 708 57 254
2017 19 174 2 815 3 891 5 407 8 454 16 573 56 314
2018 16 107 2 352 2 954 4 114 5 424 8 327 17 081 56 358
2019 14 403 2 001 2 341 3 413 4 403 6 049 8 751 18 762 60 122
2020 12 969 1 725 1 956 2 642 3 466 4 387 5 873 9 646 19 294 61 958
2021 12 068 1 517 1 760 2 246 2 837 3 720 4 942 6 939 10 708 19 081 65 821

Schadenendstand für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Bilanzstichtag (netto)

Schadenendstand für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Bilanzstichtag (netto) Mio €

Anfalljahr
Kalenderjahr 2012
und früher
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Summe
2012 83 635
2013 80 846 29 407
2014 80 944 29 560 30 625
2015 80 333 29 490 30 560 32 649
2016 79 420 29 206 30 244 32 211 33 116
2017 77 467 28 837 29 896 31 888 32 705 33 242
2018 76 972 28 764 29 665 31 713 32 158 32 972 34 165
2019 76 715 28 726 29 542 31 801 32 182 33 447 34 358 36 867
2020 76 410 28 672 29 460 31 613 32 183 33 063 34 363 36 570 36 398
2021 76 518 28 640 29 496 31 596 32 193 33 167 34 762 36 917 35 364 37 668
Überschuss1 7 117 766 1 129 1 053 923 75 -597 -49 1 034 -
3
11 452
Verringerung/Erhöhung
2021 gegenüber 20202
-108 32 -36 17 -10 -104 -398 -347 1 034 3
-
80

1_Enthält Effekte aus Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstigen Veränderungen.

2_Die Veränderung von 2021 gegenüber 2020 von 80 Mio € resultiert aus der Neubewertung der Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle für in früheren Geschäftsjahren eingetretene Schäden. Unter Berücksichtigung von Effekten aus Währungsänderungen von netto 900 Mio € sowie Veränderungen der konsolidierten Tochtergesellschaften des Allianz Konzerns und übrigen Veränderungen von insgesamt 394 Mio € führt dies zu einem effektiven Abwicklungsergebnis von netto 1 374 Mio €, welches sich in der Tabelle "Veränderung der Rückstellungen für Schäden und nicht abgewickelte Versicherungsfälle" in dieser Angabe wiederfindet.

3_Darstellung nicht aussagekräftig.

Im Kalenderjahr verdiente Beiträge und endgültige Schadenquoten für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Bilanzstichtag (netto)

Im Kalenderjahr verdiente Beiträge und endgültige Schadenquoten für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Bilanzstichtag (netto)

Verdiente
Beiträge
(netto)
Anfalljahr
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Mio € % % % % % % % % %
2013 42 047 69,9
2014 43 759 70,3 70,0
2015 46 430 70,1 69,8 70,3
2016 46 588 69,5 69,1 69,4 71,1
2017 47 242 68,6 68,3 68,7 70,2 70,4
2018 48 305 68,4 67,8 68,3 69,0 69,8 70,7
2019 51 328 68,3 67,5 68,5 69,1 70,8 71,1 71,8
2020 51 631 68,2 67,3 68,1 69,1 70,0 71,1 71,2 70,5
2021 53 054 68,1 67,4 68,1 69,1 70,2 72,0 71,9 68,5 71,0

Der geschätzte Schadenendstand eines Anfalljahres enthält alle Zahlungen, die bis zum Bilanzstichtag für dieses Anfalljahr geleistet wurden, zuzüglich der Schadenrückstellungen zum Bilanzstichtag. Bei vollständigen Informationen über alle bis zum Bilanzstichtag entstandenen Schäden bliebe der endgültige Schadenstand für jedes Anfalljahr unverändert. In der Praxis ist der endgültige Schadenstand (der auf Schätzungen basiert) jedoch gewissen Schwankungen ausgesetzt, die den zunehmenden Kenntnisstand hinsichtlich der Schadenfälle widerspiegeln. Die oben dargestellte Schadenquote weicht von der ausgewiesenen Schadenquote ab, weil der geschätzte Schadenendstand in der obigen Tabelle auf der Gesamtsumme der Schadenzahlungen zuzüglich der Schadenrückstellungen beruht, nicht aber auf den Schadenaufwendungen gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Effekte aus Veränderungen im Konsolidierungskreis, Währungsumrechnung sowie aus der Aufzinsung diskontierter Rückstellungen werden unterschiedlich dargestellt.

Weiteren risikobezogenen Angabepflichten nach IFRS 4 in Verbindung mit IFRS 7 wird in den folgenden Abschnitten des "Risiko- und Chancenberichts", der in den Konzernlagebericht integriert ist, Rechnung getragen:

  • − Internes Risikokapitalsystem,
  • − Risikobasierte Steuerung und Management von Risiken,
  • − Versicherungstechnisches Risiko in dem Abschnitt Quantifizierbare Risiken und Chancen nach Risikokategorien.

Zum 31. Dezember 2021 wird erwartet, dass 21 000 Mio € der Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Geschäftsbereich Schaden-Unfall in 2022, 24 482 Mio € zwischen 2023 und 2026 und 20 338 Mio € nach 2026 fällig sind.

15 _ Rückstellungen für Versicherungsund Investmentverträge

Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
Deckungsrückstellungen 537 876 507 184
Rückstellungen für Beitragsrückerstattung 93 476 103 170
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 709 741
Summe 632 061 611 096

Deckungsrückstellungen

Mio €
------- --
2021 2020
Stand 1.1. 507 184 497 558
Saldenvortrag der diskontierten Schadenrückstellungen -4 603 -4 552
Zwischensumme 502 581 493 006
Währungsumrechnungsdifferenzen 9 454 -10 220
Veränderungen Konsolidierungskreis 871 -38
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste
Veränderungen
749 1 587
Eingenommene Beiträge 30 567 31 181
Abgetrennte, eingebettete Derivate 2 031 1 356
Zinszuführungen 7 084 5 580
Zugewiesene Dividenden 1 907 1 845
Abgänge aufgrund von Tod, Rückkäufen und Entnahmen -20 384 -21 192
Kosten und Gebühren -1 833 -1 760
Portfoliozugänge und -abgänge -801 17
Sonstige Veränderungen1 842 1 219
Zwischensumme 533 068 502 581
Endbestand der diskontierten Schadenrückstellungen 4 808 4 603
Stand 31.12. 537 876 507 184

1_Betreffen im Wesentlichen Versicherungsverträge, wenn Versicherungsnehmer von einem fondsgebundenen Vertrag zu einem Vertrag vom Typ Universal Life wechseln.

Rückstellungen für Beitragsrückerstattung (RfB) Mio €

2021 2020
Nach nationalen Vorschriften bereits
zugewiesene Beträge
Stand 1.1. 18 036 17 508
Währungsumrechnungsdifferenzen 13 -3
Veränderungen Konsolidierungskreis 1 -
Veränderungen 406 531
Stand 31.12. 18 456 18 036
Latente RfB
Stand 1.1. 85 134 72 273
Währungsumrechnungsdifferenzen 182 -52
Veränderungen Konsolidierungskreis - -5
Veränderungen aufgrund von Zeitwertschwankungen -12 726 11 381
Veränderungen aufgrund ergebniswirksamer Umbewertungen 2 430 1 537
Stand 31.12. 75 020 85 134
Summe 93 476 103 170

Im Geschäftsbereich Leben/Kranken werden eine Vielzahl von Versicherungs- und Investmentverträgen für Einzelpersonen und Gruppen in über 30 Ländern angeboten. Einzelverträge umfassen sowohl traditionelle als auch fondsgebundene Verträge. Ohne die Berücksichtigung der Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer bergen die traditionellen Verträge generell wesentliche Kapitalanlagerisiken für den Allianz Konzern, während bei fondsgebundenen Verträgen normalerweise der Versicherungsnehmer das Kapitalanlagerisiko trägt. Traditionelle Verträge umfassen Versicherungen für den Todes- und den Erlebensfall, Rentenversicherungen und Krankenversicherungen. Traditionelle Rentenverträge werden mit aufgeschobener oder sofort beginnender Auszahlung angeboten. Der Allianz Konzern betreibt außerdem in erheblichem Umfang Lebensversicherungsgeschäft in den USA in Form aktienindizierter Rentenprodukte. Zusätzlich bietet der Allianz Konzern auf bestimmten Märkten Gruppenlebens-, Gruppenkranken- und Gruppenrentenversicherungen an.

Zum 31. Dezember 2021 und 2020 setzten sich die Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge im Geschäftsbereich Leben/Kranken nach berichtspflichtigen Segmenten wie folgt zusammen:

Konzentration des Versicherungsrisikos im Geschäftsbereich Leben/Kranken nach berichtspflichtigen Segmenten
2021 2020
Rückstellun
gen für Versi
cherungs- und
Investment
verträge
Finanzpassiva
aus fonds
gebundenen
Verträgen
Summe Rückstellun
gen für Versi
cherungs- und
Investment
verträge
Finanzpassiva
aus fonds
gebundenen
Verträgen
Summe
367 549 16 785 384 334 359 708 11 802 371 510
121 182 118 652 239 834 127 173 104 404 231 577
7 620 2 044 9 665 8 047 1 500 9 546
123 704 20 241 143 945 104 413 19 164 123 577
2 428 624 3 052 2 585 437 3 021
-5 376 - -5 376 -5 850 1 -5 849
617 109 158 346 775 454 596 074 137 307 733 382

Ein wesentlicher Teil der Aktivitäten des Geschäftsbereichs Leben/Kranken des Allianz Konzerns entfällt auf Westeuropa. Gesetze und Vorschriften für Versicherungen sehen dort historisch bedingt eine gesetzliche oder vertragliche Mindestbeteiligung der Versicherungsnehmer am Ergebnis des Versicherers vor. Insbesondere das Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland, der Schweiz und Österreich, das zum 31. Dezember 2021 rund 53% (2020: 54%) der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge ausmacht, ist durch wesentliche Beteiligungen der Versicherungsnehmer an allen Ergebnisquellen einschließlich Risiko-, Kapitalanlage- und Kostenergebnis gekennzeichnet. Als Ergebnis dieser Beteiligung von Versicherungsnehmern ist das Versicherungs-, Kapitalanlage- und Kostenrisiko des Allianz Konzerns begrenzt.

Des Weiteren erfüllen alle Rentenversicherungsverträge des Allianz Konzerns in den USA die Anforderungen für die Klassifizierung als Versicherungsvertrag nach IFRS 4, weil diese Verträge Wahlrechte für die Versicherungsnehmer enthalten, eine lebenslange Rente zu beziehen. Diese Verträge setzen den Allianz Konzern auf Portfolioebene derzeit einem gewissen Langlebigkeitsrisiko aus, allerdings kann negativen Entwicklungen mit Hilfe der flexiblen Zinszuteilung an die Versicherungsnehmer entgegengesteuert werden.Darüber hinaus bergen zahlreiche traditionelle Verträge im Allianz Konzern, die in Frankreich und Italien vertrieben werden, kein signifikantes versicherungstechnisches Risiko, ungeachtet der Tatsache, dass diese Verträge aufgrund der ermessensabhängigen Überschussbeteiligung als Versicherungsverträge bilanziert werden. Ebenso birgt ein Großteil der fondsgebundenen Verträge des Allianz Konzerns in Frankreich und Italien kein signifikantes versicherungstechnisches Risiko.

Aufgrund der erheblichen Vielfalt von Vertragsarten, einschließlich der sich gegenseitig ausgleichenden Effekte wie Sterberisiko und Langlebigkeitsrisiko in kombinierten Portfolios aus Lebens- und Rentenversicherungen, der geografischen Aufteilung des Geschäftsbereichs Leben/Kranken sowie der Höhe der Beteiligung von Versicherungsnehmern am Sterbe- und Krankheitsrisiko in bestimmten westeuropäischen Ländern, ist der Allianz Konzern der Überzeugung, dass der Geschäftsbereich Leben/Kranken keine wesentliche Konzentration von Versicherungsrisiken aufweist und dass weder der Jahresüberschuss noch das Eigenkapital stark sensitiv auf versicherungstechnische Risiken reagieren.

Aufgrund der Garantieverzinsung in den meisten der nicht fondsgebundenen Verträge ist der Geschäftsbereich Leben/Kranken des Allianz Konzerns einem wesentlichen Kapitalanlagerisiko unterworfen. Eine Übersicht über die gewichtete Durchschnittsgarantieverzinsung der wichtigsten operativen Konzerngesellschaften des Geschäftsbereichs Leben/Kranken, die 2021 86% (2020: 86%) der Deckungsrückstellungen des Geschäftsbereichs ausmachten, stellt sich nach Ländern wie folgt dar:

Gewichtete Durchschnittsgarantieverzinsungen von Lebensversicherungsunternehmen

Stand 31. Dezember 2021 2020
Garantie
verzinsung
Deckungsrück
stellungen
Garantie
verzinsung
Deckungsrück
stellungen
% Mrd € % Mrd €
Deutschland 1,7 228,5 1,8 218,3
USA 0,4 123,6 0,5 104,3
Frankreich 0,3 54,2 0,3 56,0
Italien 1,0 27,6 1,3 28,8
Schweiz 1,4 12,4 1,5 12,0
Belgien 1,4 6,8 1,9 7,1

In den meisten dieser Märkte übersteigt der Effektivzinssatz, der sich aus dem Investmentportfolio ergibt, die Garantieverzinsung. Zusätzlich kann die Geschäftstätigkeit in diesen Märkten wesentliche Sterblichkeits- und Kostenmargen enthalten. Allerdings haben die Leben/Kranken-Konzerngesellschaften in der Schweiz und Belgien eine hohe Garantieverzinsung in Altverträgen und können dadurch sensibel auf ein Sinken der Investmenterträge bzw. auf ein anhaltend niedriges Zinsniveau reagieren. In 2021 sind bedeutende Teilportfolien beider Gesellschaften verkauft bzw. rückversichert worden.

Weiteren risikobezogenen Angabepflichten nach IFRS 4 in Verbindung mit IFRS 7 wird in den folgenden Abschnitten des "Risiko- und Chancenberichts", der in den Konzernlagebericht integriert ist, Rechnung getragen:

  • − Internes Risikokapitalsystem,
  • − Risikobasierte Steuerung und Management von Risiken,
  • − Versicherungstechnisches Risiko in dem Abschnitt Quantifizierbare Risiken und Chancen nach Risikokategorien.

Zum 31. Dezember 2021 betrugen die Versicherungsleistungen für Versicherungs- und Investmentverträge, die als in 2022 fällig erwartet werden, 62 Mrd €, deren Fälligkeit zwischen 2023 und 2026 erwartet wird, 204 Mrd €, und deren Fälligkeit nach 2026 erwartet wird, 1 599 Mrd €.

Die daraus resultierenden Leistungen für Versicherungs- und Investmentverträge in Höhe von 1 865 Mrd € umfassen Verträge, bei denen der Zeitpunkt und der Betrag der Zahlungen als fest und bestimmbar betrachtet werden, sowie Verträge, die keinen spezifischen Fälligkeitstermin haben und die zu einer Zahlung an den Begünstigten des Vertrags in Abhängigkeit des Eintretens von Todesfall- sowie Krankheitsrisiken, Rückkauf, Erlöschen oder Fälligkeit führen können. Darüber hinaus sind die Beträge undiskontiert und enthalten keine zukünftigen Beitragszahlungen; damit übersteigen sie die Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge, wie sie in der Konzernbilanz dargestellt werden, erheblich.

Für Verträge, die keine festen oder bestimmbaren Zahlungen haben, hat der Allianz Konzern Annahmen getroffen, um die undiskontierten Zahlungsströme der vertraglichen Versicherungsleistungen zu schätzen, einschließlich Annahmen hinsichtlich Risikowahrscheinlichkeiten, Zinssätzen, Überschussbeteiligungen von Versicherungsnehmern und künftigen Stornowahrscheinlichkeiten. Diese Annahmen sind aktuelle beste Schätzungen und können von den Schätzungen abweichen, die für die Ermittlung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge im Einklang mit den Bilanzierungsgrundsätzen des Allianz Konzerns verwendet wurden. Aufgrund der Unsicherheiten der verwendeten Annahmen können die dargestellten Beträge wesentlich von den tatsächlichen Zahlungen in künftigen Perioden abweichen.

16 _ Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen

Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen

Mio €

2021 2020
Stand 1.1. 137 307 132 168
Währungsumrechnungsdifferenzen 1 192 -3 016
Veränderungen Konsolidierungskreis 2 987 -930
Eingenommene Beiträge 26 375 21 490
Zinszuführungen 13 129 5 330
Abgänge aufgrund von Tod, Rückkäufen und Entnahmen -17 873 -13 702
Kosten und Gebühren -2 522 -2 159
Portfoliozugänge und -abgänge -1 289 -5
Übertragungen1 -960 -1 867
Stand 31.12.2 158 346 137 307

1_Diese Übertragungen betreffen im Wesentlichen Versicherungsverträge, wenn Versicherungsnehmer von einem fondsgebundenen Vertrag zu einem Vertrag vom Typ Universal Life wechseln.

2_Besteht aus 102 855 (2020: 86 340) Mio € fondsgebundenen Versicherungsverträgen und 55 491 (2020: 50 967) Mio € fondsgebundenen Investmentverträgen.

17 _ Andere Verbindlichkeiten

Andere Verbindlichkeiten

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Verbindlichkeiten
Versicherungsnehmer 5 560 4 741
Rückversicherung 4 335 2 846
Versicherungsvermittler 2 645 2 055
Zwischensumme 12 540 9 642
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherung 435 397
Steuerverbindlichkeiten
Ertragsteuern 2 519 1 812
Sonstige Steuern, Zinsen und Strafen 2 255 1 983
Zwischensumme 4 774 3 795
Zins- und Mietverbindlichkeiten 365 457
Rechnungsabgrenzungsposten 593 551
Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11 185 10 725
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3 099 2 774
aktienbasierte Vergütungspläne 361 367
Restrukturierungsmaßnahmen 274 306
sonstige Verpflichtungen1 6 070 2 040
Zwischensumme 20 988 16 211
Einbehaltene Einlagen aus dem abgegebenen
Rückversicherungsgeschäft2
31 221 3 903
Derivative Finanzinstrumente, welche die Kriterien des Hedge
Accounting erfüllen, und feste Verpflichtungen3
994 245
Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente 2 615 2 072
Leasingverbindlichkeiten 2 790 2 725
Übrige Verbindlichkeiten 9 281 9 005
Summe4 86 596 49 005

1_Enthalten eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Structured Alpha in Höhe von 3 687 Mio €. Detaillierte Informationen finden sich in Angabe 37.

2_Detaillierte Informationen bezüglich der einbehaltenen Einlagen aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft finden sich in Angabe 8.

3_Vorwiegend Level 2 zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts.

4_Enthält andere Verbindlichkeiten in Höhe von 47 286 (2020: 33 237) Mio € mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

18 _ Verbriefte und nachrangige Verbindlichkeiten

Verbriefte und nachrangige Verbindlichkeiten

Mio €
Fälligkeit
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Stand
31. Dezember
2021
Stand
31. Dezember
2020
Anleihen 1 500 2 999 5 091 9 589 8 036
Geldmarktpapiere 1 198 - - 1 198 1 170
Summe verbriefte Verbindlichkeiten 2 698 2 999 5 091 10 788 9 206
Nachrangige Anleihen - - 10 911 10 911 13 989
Nachrangige Darlehen1 - - 45 45 45
Summe nachrangige Verbindlichkeiten - - 10 956 10 956 14 034
1_Betrifft nachrangige Darlehen, die von Tochtergesellschaften ausgegeben sind.

Ausstehende Emissionen zum 31. Dezember 2021

Mio

ISIN Ausgabejahr Währung Volumen Zinssatz in % Fälligkeitsdatum
Verbriefte Verbindlichkeiten
Allianz Finance II B.V., Amsterdam DE000A1G0RU9 2012 EUR 1 500 3, 500 14.2.2022
DE000A19S4U8 2017 EUR 750 0,250 6.6.2023
3-Monats Euribor +
DE000A3KY367 2021 EUR 300 100 Bp 22.11.2024
DE000A28RSQ8 2020 EUR 500 Nicht verzinslich 14.1.2025
DE000A2RWAX4 2019 EUR 750 0,875 15.1.2026
DE000A3KY342 2021 EUR 700 Nicht verzinslich 22.11.2026
DE000A19S4V6 2017 EUR 750 0,875 6.12.2027
DE000A1HG1K6 2013 EUR 750 3, 000 13.3.2028
DE000A2RWAY2 2019 EUR 750 1, 500 15.1.2030
DE000A28RSR6 2020 EUR 750 0, 500 14.1.2031
DE000A180B80 2016 EUR 750 1, 375 21.4.2031
DE000A3KY359 2021 EUR 500 0, 500 22.11.2033
DE000A1HG1L4 2013 GBP 750 4, 500 13.3.2043
Nachrangige Verbindlichkeiten
Allianz SE, München DE000A1RE1Q3 2012 EUR 1 500 5, 625 17.10.2042
DE000A14J9N8 2015 EUR 1 500 2, 241 7.7.2045
DE000A2DAHN6 2017 EUR 1 000 3, 099 6.7.2047
XS1556937891 2017 USD 600 5, 100 30.1.2049
DE000A2YPFA1 2019 EUR 1 000 1, 301 25.9.2049
DE000A254TM8 2020 EUR 1 000 2, 121 8.7.2050
DE000A1YCQ29 2013 EUR 1 500 4, 750 ohne Endfälligkeit
DE000A13R7Z7 2014 EUR 1 500 3, 375 ohne Endfälligkeit
XS1485742438 2016 USD 1 500 3, 875 ohne Endfälligkeit
DE000A289FK7 2020 EUR 1 250 2, 625 ohne Endfälligkeit
US018820AA81/
USX10001AA78
2020 USD 1 250 3, 500 ohne Endfälligkeit
DE000A3E5TR0 2021 EUR 1 250 2, 600 ohne Endfälligkeit
US018820AB64/
USX10001AB51
2021 USD 1 250 3, 200 ohne Endfälligkeit

19 _ Eigenkapital

Eigenkapital

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 1 170 1 170
Kapitalrücklage 27 732 27 758
Nachrangige Anleihen ohne Endfälligkeit 4 699 2 259
Gewinnrücklagen1 32 784 31 371
Währungsumrechnungsdifferenzen -3 223 -4 384
Nicht realisierte Gewinne und Verluste (netto)2 16 789 22 648
Zwischensumme 79 952 80 821
Anteile anderer Gesellschafter 4 270 3 773
Summe 84 222 84 594

1_Enthalten zum 31. Dezember 2021 -32 (2020: -30) Mio € aus eigenen Aktien.

2_Enthalten zum 31. Dezember 2021 341 (2020: 494) Mio € aus Cashflow Hedges.

Zum 31. Dezember 2021 betrug das gezeichnete Kapital 1170 Mio €. Es verteilt sich auf 408457873 vinkulierte, voll eingezahlte Namensaktien. Dabei handelt es sich um nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital im gleichen Umfang je Stück.1

Zum 31. Dezember 2021 bestand ein Genehmigtes Kapital 2018/I in Höhe von 335 Mio €, das bis zum 8. Mai 2023 befristet ist. Die Bezugsrechte der Aktionärinnen und Aktionäre können im Fall von Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen ausgeschlossen werden. Im Fall einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen kann das Bezugsrecht ausgeschlossen werden: (i) für Spitzenbeträge, (ii) wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß §186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegebenen Aktien 10% des Grundkapitals nicht überschreiten und (iii), sofern dies erforderlich ist, um Inhabern mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. mit Wandlungspflichten ausgestatteter Anleihen ein Bezugsrecht auf neue Aktien einzuräumen. Insgesamt darf aber das Bezugsrecht für neue Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2018/I und dem Bedingten Kapital 2010/2018 nur für einen anteiligen Betrag des Grundkapitals von maximal 117 Mio € (entspricht 10% des Grundkapitals zum Jahresende 2021) ausgeschlossen werden.

Aus einem weiteren genehmigten Kapital (Genehmigtes Kapital 2018/II) können bis zum 8. Mai 2023 Aktien gegen Bareinlagen ausgegeben werden. Das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre ist ausgeschlossen. Die neuen Aktien dürfen nur an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Allianz SE und ihrer Konzerngesellschaften ausgegeben werden. Zum 31. Dezember 2021 belief sich das Genehmigte Kapital 2018/II auf 15 Mio €.

Zum 31. Dezember 2021 bestand ein bedingtes Kapital in Höhe von 250 Mio € (Bedingtes Kapital 2010/2018). Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber von

1_Rechnerischer Anteil am gezeichneten Kapital 2,86 € (gerundet).

Wandlungs- oder Optionsrechten aus Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Wandelgenussrechten, Genussrechten und nachrangigen Finanzinstrumenten, welche die Allianz SE oder ihre Tochtergesellschaften aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 5. Mai 2010 oder vom 9. Mai 2018 gegen bar ausgegeben haben, ihre Wandlungs- oder Optionsrechte ausüben oder Wandlungspflichten aus solchen Schuldverschreibungen erfüllt werden und nicht eigene Aktien oder Aktien aus genehmigtem Kapital hierfür verwendet werden.

Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien

2021 2020
Im Umlauf befindliche Aktien zum 1. Januar 412 045 639 416 577 182
Änderung der Anzahl eigener Aktien 8 769 348 188
Einzug von im Umlauf befindlichen Aktien -3 835 255 -4 879 731
Im Umlauf befindliche Aktien zum 31. Dezember 408 219 153 412 045 639
Eigene Aktien1 238 720 247 489
Anzahl der ausgegebenen Aktien
insgesamt
408 457 873 412 293 128

1_Davon 238 720 (2020: 247 489) Stück von der Allianz SE gehalten.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den im Geschäftsjahr 2021 erzielten Bilanzgewinn der Allianz SE in Höhe von 5021299514,59 € wie folgt zu verwenden:

  • − Ausschüttung einer Dividende von 10,80 € auf jede gewinnberechtigte Stückaktie: 4408766852,40 €
  • − Gewinnvortrag: 612532662,19 €

Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft am 31. Dezember 2021 unmittelbar oder mittelbar gehaltenen 238720 eigenen Aktien, die gemäß §71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der gewinnberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird, bei unveränderter Ausschüttung von 10,80 € je gewinnberechtigter Stückaktie, der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.

Zum 31. Dezember 2021 hielt die Allianz SE 238720(2020: 247489) eigene Aktien. Hiervon wurden 38720(2020: 47489) zur Bedienung zukünftiger Mitarbeiteraktienkaufpläne im In- und Ausland vorgehalten und 200 000 (2020: 200 000) dienten der Absicherung von Verpflichtungen aus dem Allianz Equity Incentive Programm.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 676669(2020: 748482) Aktien an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Allianz SE und ihrer Tochterunternehmen im In- und Ausland ausgegeben. Gratisaktien wurden nicht ausgegeben. Der für Zwecke des Mitarbeiteraktienkaufprogramms vorgesehene Restbestand in Höhe von 47489 Aktien wurde vollständig verbraucht. Zusätzlich wurden 667900 Aktien vom Markt erworben. Im Geschäftsjahr 2021 wurde, wie auch schon im Vorjahr, keine Kapitalerhöhung für das Mitarbeiteraktienkaufprogramm durchgeführt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Allianz Konzerns erwarben rund drei Viertel der Aktien des Kaufprogramms zu einem Referenzpreis in Höhe von 197,82 (2020: 167,76) € und erhielten zusätzlich für jeweils drei gekaufte Aktien eine weitere Aktie zugeteilt, was insgesamt einem Kursabschlag von rund 25% entspricht. Der durchschnittliche Kaufkurs für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrug somit 148,37 € (2020: 125,82 €). Der Restbestand eigener Aktien der Allianz SE für die Bedienung von Mitarbeiteraktienkaufplänen der Allianz SE und ihrer Tochterunternehmen im In- und Ausland belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 38720.

Insgesamt reduzierte sich die Anzahl eigener Aktien der Allianz SE im Geschäftsjahr 2021 um 8769 (2020: Reduzierung um 348188). Zum 31. Dezember 2021 entspricht dies 25 116,49 (2020: 988 015,75) € oder 0,002% (2020: 0,08%) des gezeichneten Kapitals.

Per 31. Dezember 2021 betrugen die eigenen Anteile der Allianz SE und ihrer Tochterunternehmen 0,7(2020: 0,7) Mio € oder 0,06% (2020: 0,06%) am gezeichneten Kapital.

Der Vorstand der Allianz SE hat am 5. August 2021 auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 9. Mai 2018 ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 750 Mio € innerhalb eines Zeitraums vom August 2021 bis 31. Dezember 2021 beschlossen (Aktienrückkaufprogramm 2021). Im Zeitraum vom 18. August 2021 bis 22. Oktober 2021 wurden im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2021 insgesamt 3835255 Stück eigene Aktien mit einem Marktwert von 749998846,69 € zu einem Durchschnittspreis von 195,55 € erworben.

Sämtliche im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2021 zurückerworbenen eigenen Aktien wurden im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen.

Anteile anderer Gesellschafter

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Nicht realisierte Gewinne und Verluste (netto) 201 354
Anteile am Ergebnis 495 326
Übrige Fremdanteile 3 575 3 093
Summe 4 270 3 773

Die Art der Geschäfte, die der Allianz Konzern tätigt, die jeweiligen Marktbedingungen, die Branche sowie die Standorte, an denen er tätig ist, als auch die Allokation des Anlageportfolios beeinflussen in erster Linie den Kapitalbedarf des Allianz Konzerns. Im Rahmen der Jahresplanung und der strategischen Dialoge des Allianz Konzerns mit den verbundenen Unternehmen wird der interne Kapitalbedarf durch Businesspläne hinsichtlich Höhe und Zeitpunkt der Kapitalausgaben und Investitionen festgelegt. Diese Pläne stellen auch die Basis für die Kapitalsteuerung des Allianz Konzerns dar. Die Belastbarkeit unter Stressbedingungen wird auch bei der Bestimmung des internen Kapitalbedarfs des Konzerns berücksichtigt. Die Aufsichtsbehörden legen Mindestkapitalanforderungen für den Konzern und seine verbundenen Unternehmen fest. Weitere Einzelheiten zum Kapitalmanagement des Allianz Konzerns enthält der "Risiko- und Chancenbericht" im Abschnitt "Ziele und Strategie des Risikomanagements".

Dadurch, dass Solvency II seit 1. Januar 2016 das aufsichtsrechtlich bindende Rahmenwerk für den Konzern ist, wird das Risikoprofil des Allianz Konzerns auf Basis des für Solvency-II-Zwecke genehmigten internen Modells1 gemessen und gesteuert. Dabei hat der Allianz Konzern einen Zielkapitalisierungsbereich gemäß Solvency II eingeführt, der auf vordefinierten Stressszenarien sowohl für den Konzern als auch für die verbundenen Unternehmen basiert und durch Adhoc-Szenarien, historische und Reverse Stresstests sowie Sensitivitätsanalysen ergänzt wird.

Die anrechnungsfähigen Eigenmittel des Konzerns umfassen die Eigenmittel der Gruppe derjenigen Gesellschaften, die über das interne Modell oder das Standardmodell einbezogen werden, sowie die sektoralen Eigenmittel anderer Finanzbranchen und äquivalente Eigenmittel von Einheiten, die nach der Abzugs- und Aggregationsmethode mitberücksichtigt sind. Die anrechnungsfähigen Eigenmittel der Gruppe derjenigen Gesellschaften, die über das interne Modell oder das Standardmodell einbezogen werden, bestimmen sich im Wesentlichen aus dem Überschuss der Vermögenswerte über die Verbindlichkeiten in der Marktwertbilanz zuzüglich nachrangiger Verbindlichkeiten und abzüglich vorhersehbarer Dividenden und weiterer nicht anrechenbarer Eigenmittelbestandteile aufgrund von zum Beispiel Beschränkungen bei der Übertragbarkeit.

Auf Grundlage der dem Allianz Konzern Ende Dezember 2021 zur Verfügung stehenden Informationen und mit der Solvency-II-Kapitalisierung von 209% (2020: 207 %), wird erwartet, dass der Konzern unter Einhaltung der regulatorischen Solvenzkapitalanforderung und der minimalen konsolidierten Gruppensolvenzkapitalanforderung weiterhin eine hinreichende Kapitalausstattung aufweist. Weitere Einzelheiten zur Solvency-II-Kapitalisierung des Allianz Konzerns enthält der "Risiko- und Chancenbericht" im Abschnitt "Regulatorische Kapitalausstattung gemäß Solvency II".

Der Allianz Konzern ist ein Finanzkonglomerat im Gültigkeitsbereich der Finanzkonglomeraterichtlinie (FCD). Die FCD stellt keine wesentlich anderen Kapitalanforderungen an den Allianz Konzern im Vergleich zu Solvency II.

Die Versicherungstochterunternehmen des Allianz Konzerns einschließlich der Allianz SE erstellen ihre Abschlüsse nach lokalen Gesetzen und Vorschriften. Diese Gesetze enthalten zusätzliche Vorgaben, die das Mindestkapital betreffen, sowie Beschränkungen der Höhe der an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden. Die lokalen Regelungen bezüglich des Mindestkapitals basieren auf verschiedenen Kriterien, zum Beispiel gebuchten Beiträgen oder Versicherungsleistungen, Höhe der Rückstellungen für Versicherungsverträge, Kapitalanlage-, Sterbe-, Kredit- und versicherungstechnischen Risiken. Die Aufzählung der Kriterien ist nicht abschließend.

Zum 31. Dezember 2021 ist der Allianz Konzern der Ansicht, dass es keine ausstehenden regulatorischen oder Compliance

1_Aus formalistischer Sicht betrachtet die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) das Modell des Allianz Konzerns als "partiell", da nicht alle verbunden Unternehmen das interne Modell verwenden. Einige der kleineren verbundenen Unternehmen berichten nach der Standardformel, andere nach dem Abzugs- und Aggregationsansatz. Ohne Verlust der Allgemeingültigkeit wird in den

folgenden Kapiteln der Begriff "internes Modell" verwendet, zum Beispiel bei Fallbeschreibungen, die sich auch auf Einheiten beziehen, die das interne Modell verwenden, oder bei Beschreibungen, die sich auf Prozesse in Bezug auf die Komponenten des internen Modells konzentrieren.

Angelegenheiten gibt, die wesentliche gegenteilige Effekte auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Allianz Konzern haben. Weitere Informationen zu Structured Alpha finden sich in Angabe 37.

Einige Versicherungsunternehmen des Allianz Konzerns sind aufsichtsrechtlichen Vorgaben in Bezug auf die Höhe der Dividenden unterworfen, die an die Allianz SE ohne vorhergehende Genehmigung durch die zuständige Aufsichtsbehörde ausgeschüttet werden dürfen. Diese Auflagen gewährleisten, dass Unternehmen Dividenden lediglich bis zu einem gewissen Betrag oberhalb einer bestimmten aufsichtsrechtlichen Kapitalausstattung oder in Bezug auf die Höhe der nicht ausgeschütteten Überschüsse oder bis zum Jahresergebnis (oder einem bestimmten Prozentsatz davon) auszahlen. Der Vorstand des Allianz Konzerns ist überzeugt, dass diese Beschränkungen die Fähigkeit der Allianz SE, künftig Dividenden an ihre Aktionäre auszuschütten, nicht beeinflussen.

ANGABEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

20 _ Verdiente Beiträge (netto)

Verdiente Beiträge (netto)

Mio €
Schaden
Unfall
Leben/
Kranken
Konsolidierung Konzern
2021
Gebuchte Beiträge
Brutto 60 273 25 884 -94 86 063
Abgegeben -6 794 -867 94 -7 567
Netto 53 479 25 018 - 78 497
Veränderung der
Beitragsüberträge (netto)
-425 -416 - -840
Verdiente Beiträge
(netto)
53 054 24 602 - 77 656
2020
Gebuchte Beiträge
Brutto 57 772 25 315 -101 82 986
Abgegeben -6 163 -690 101 -6 752
Netto 51 609 24 625 - 76 234
Veränderung der
Beitragsüberträge (netto)
22 -542 - -520
Verdiente Beiträge
(netto)
51 631 24 083 - 75 714

21 _ Zinserträge und ähnliche Erträge

Zinserträge und ähnliche Erträge

Mio €
2021 2020
Dividenden aus jederzeit veräußerbaren Wertpapieren 3 664 2 260
Zinsen aus jederzeit veräußerbaren Wertpapieren 13 792 13 575
Zinsen aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 3 553 3 676
Mieterträge aus fremdgenutztem Grundbesitz 1 092 1 007
Übrige 1 035 877
Summe 23 137 21 395

22 _ Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto)

Erträge aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto)

2021 2020
Handelsergebnis -6 784 4 983
Erträge aus als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet"
klassifizierten Finanzaktiva und Finanzpassiva (netto)
631 218
Erträge aus Verbindlichkeiten für kündbare
Finanzinstrumente (netto)
-317 -140
Gewinne und Verluste aus Währungseffekten (netto)1 4 462 -5 130
Summe -2 008 -69

1_Die Gewinne und Verluste aus Währungseffekten entstehen nach der erstmaligen Bewertung bei allen monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die in einer Fremdwährung ausgegeben und nicht erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet wurden.

23 _ Realisierte Gewinne/Verluste (netto)

Realisierte Gewinne/Verluste (netto)

Mio €

Mio €

2021 2020
REALISIERTE GEWINNE
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere
Aktien 3 019 4 440
Festverzinsliche Wertpapiere 6 341 6 838
Zwischensumme 9 360 11 277
Übrige 1 650 1 443
Zwischensumme 11 010 12 721
REALISIERTE VERLUSTE
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere
Aktien -284 -1 731
Festverzinsliche Wertpapiere -1 114 -639
Zwischensumme -1 398 -2 370
Übrige -189 -95
Zwischensumme -1 587 -2 465
Summe 9 423 10 256

24 _ Provisions- und Dienstleistungserträge

Provisions- und Dienstleistungserträge

Mio €
2021 2020
SCHADEN-UNFALL
Kredit- und Assistance-Geschäft 1 532 1 225
Dienstleistungsgeschäft 467 415
Zwischensumme 1 998 1 640
LEBEN/KRANKEN
Vermögensverwaltung 1 622 1 345
Dienstleistungsgeschäft 191 155
Zwischensumme 1 813 1 500
ASSET MANAGEMENT
Verwaltungs- und Beratungsprovisionen 9 566 8 336
Ausgabeaufgelder und Rücknahmegebühren 370 389
Erfolgsabhängige Provisionen 633 402
Übrige 33 63
Zwischensumme 10 602 9 190
CORPORATE UND SONSTIGES
Dienstleistungsgeschäft 2 219 2 001
Vermögensverwaltung und Bankaktivitäten 666 670
Zwischensumme 2 886 2 671
KONSOLIDIERUNG -3 301 -2 953
Summe 13 998 12 049

25 _ Schadenaufwendungen (netto)

Mio €
Schaden
Unfall
Leben/
Kranken
Konsoli
dierung
Konzern
2021
Brutto -40 302 -22 697 73 -62 926
Anteil der Rückversicherer 4 737 1 140 -73 5 804
Netto -35 565 -21 557 - -57 121
2020
Brutto -40 066 -21 799 46 -61 818
Anteil der Rückversicherer 4 183 591 -46 4 728
Netto -35 883 -21 208 - -57 091

26 _ Veränderung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto)

Veränderung der Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge (netto)

Mio €
Schaden
Unfall
Leben/
Kranken
Konsoli
dierung
Konzern
2021
Brutto -418 -13 355 30 -13 743
Anteil der Rückversicherer -10 23 14 27
Netto -428 -13 332 44 -13 716
2020
Brutto -320 -12 965 30 -13 255
Anteil der Rückversicherer 12 281 -13 279
Netto -308 -12 684 17 -12 976

27 _ Zinsaufwendungen

Zinsaufwendungen

Mio €

Mio €

2021 2020
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden -99 -83
Einlagen aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft -340 -88
Verbriefte Verbindlichkeiten -162 -159
Nachrangige Verbindlichkeiten -455 -565
Übrige -103 -104
Summe -1 159 -999

28 _ Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto)

Wertminderungen auf Finanzanlagen (netto)

2021 2020
Wertminderungen
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere
Aktien -1 077 -4 549
Festverzinsliche Wertpapiere -315 -493
Zwischensumme -1 391 -5 041
Übrige -139 -439
Zwischensumme -1 530 -5 481
Wertaufholungen 199 14
Summe -1 331 -5 467

Schadenaufwendungen (netto)

29 _ Aufwendungen für Finanzanlagen

Aufwendungen für Finanzanlagen

Mio €
2021 2020
Aufwendungen für die Verwaltung von Finanzanlagen -1 019 -905
Aufwendungen für fremdgenutzten Grundbesitz -630 -447
Aufwendungen für Anlagevermögen aus alternativen
Investments
-314 -288
Summe -1 962 -1 640

30 _ Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen

Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen

Mio €

2021 2020
SCHADEN-UNFALL
Abschlusskosten1 -10 583 -10 359
Verwaltungsaufwendungen -3 686 -3 487
Zwischensumme -14 269 -13 846
LEBEN/KRANKEN
Abschlusskosten -5 208 -5 144
Verwaltungsaufwendungen -2 100 -1 898
Zwischensumme -7 307 -7 042
ASSET MANAGEMENT
Personalaufwendungen -3 149 -2 805
Sachaufwendungen2,3 -5 458 -1 696
Zwischensumme -8 607 -4 501
CORPORATE UND SONSTIGES
Verwaltungsaufwendungen -1 206 -1 221
Zwischensumme -1 206 -1 221
KONSOLIDIERUNG -33 -35
Summe -31 422 -26 644

1_Beinhalten 1 043 (2020: 904) Mio € in Rückdeckung gegebene Abschlusskosten.

2_Beinhalten 102 (2020: 57) Mio € aus Veränderungen von Vermögenswerten und -102 (2020: -57) Mio € aus Veränderungen von Verbindlichkeiten aus bestimmter zurückgestellter Vergütung, die sich gegenseitig vollständig aufheben.

3_Beinhalten Aufwendungen für eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Structured Alpha in Höhe von -3 687 Mio €. Detaillierte Informationen finden sich in Angabe 37.

31 _ Provisions- und Dienstleistungsaufwendungen

Provisions- und Dienstleistungsaufwendungen
Mio €
2021 2020
SCHADEN-UNFALL
Kredit- und Assistance-Geschäft -1 546 -1 242
Dienstleistungsgeschäft -409 -375
Zwischensumme -1 955 -1 617
LEBEN/KRANKEN
Vermögensverwaltung -726 -605
Dienstleistungsgeschäft -192 -108
Zwischensumme -919 -712
ASSET MANAGEMENT
Vermittlerprovisionen -2 189 -1 794
Übrige -10 -38
Zwischensumme -2 199 -1 833
CORPORATE UND SONSTIGES
Dienstleistungsgeschäft -2 209 -1 931
Vermögensverwaltung und Bankaktivitäten -410 -353

32 _ Ertragsteuern

Ertragsteuern Mio €

2021 2020
Tatsächliche Ertragsteuern -3 636 -2 264
Latente Ertragsteuern 1 221 -207
Summe -2 415 -2 471

Zwischensumme -2 619 -2 284 KONSOLIDIERUNG 2 693 2 421 Summe -5 000 -4 024

Im tatsächlichen Steueraufwand des Geschäftsjahres 2021 sind Aufwendungen von 10(2020: 55) Mio € enthalten, die frühere Geschäftsjahre betreffen. Der latente Steueraufwand enthält Erträge von 3(2020: 18) Mio € für frühere Geschäftsjahre.

Die latenten Steuern des Geschäftsjahres 2021 enthalten Erträge von 1 385(2020: Aufwendungen von 70) Mio € aus der Veränderung latenter Steuern auf temporäre Differenzen und Aufwendungen von 156(2020: 129) Mio € aus der Veränderung latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge. Aus der Änderung der anzuwendenden Steuersätze infolge von Gesetzesänderungen ergaben sich latente Steueraufwendungen von 8(2020: 8) Mio €.

Für die Geschäftsjahre 2021 und 2020 beinhalten die Ertragsteuern, die sich auf die Bestandteile der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen beziehen, folgende Komponenten:

Ertragsteuern, die sich auf die Bestandteile der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen beziehen Mio €

2021 2020
Posten, die zukünftig ertrags- oder aufwandswirksam
umgegliedert werden können
Währungsumrechnungsdifferenzen 148 -155
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere 2 489 -2 018
Cashflow Hedges 74 -26
Anteil des im sonstigen Periodenergebnis erfassten
Nettoertrags von assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
16 -16
Sonstiges 166 -7
Posten, die nie ertrags- oder aufwandswirksam umgegliedert
werden können
Veränderungen der versicherungsmathematischen Gewinne
und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
170 78
Summe 3 063 -2 145

Die ausgewiesenen Ertragsteuern sind für das Geschäftsjahr 2021 um 102 (2020: 123) Mio € höher als die erwarteten Ertragsteuern, die sich bei Anwendung der länderspezifischen Steuersätze auf das jeweilige Ergebnis vor Ertragsteuern ergeben. Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung von den erwarteten Ertragsteuern zu den effektiv ausgewiesenen Ertragsteuern im Allianz Konzern. Die Überleitungsrechnung für den Allianz Konzern ergibt sich als Zusammenfassung der einzelnen gesellschaftsbezogenen und mit dem jeweiligen länderspezifischen Steuersatz erstellten Überleitungsrechnungen unter Berücksichtigung ergebniswirksamer Konsolidierungseffekte. Der in der Überleitungsrechnung angewendete erwartete Steuersatz fürinländische Konzernunternehmen umfasst die Körperschaftsteuer, die Gewerbesteuer und den Solidaritätszuschlag und beträgt 31,0% (2020: 31,0%).

Der effektive Steuersatz bestimmt sich auf Basis der effektiven Steuerbelastung, bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern.

Effektiver Steuersatz

Mio €

2021 2020
9 520 9 604
24,3% 24,4%
2 313 2 348
102 216
-74 -183
-1 27
76 63
2 415 2 471
25,4%

Im Geschäftsjahr 2021 wirkte sich die Abschreibung aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge mit 82(2020: 46) Mio € aufwandserhöhend aus. Die Rücknahme von Wertberichtigungen der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge früherer Perioden führte zu latenten Steuererträgen von 12(2020: 0) Mio €. Aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen, für die die aktiven latenten Steuern zuvor abgeschrieben worden waren, verringerten sich die tatsächlichen Ertragsteuern um 0(2020: 1) Mio €. Aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen, für die die aktiven latenten Steuern zuvor abgeschrieben worden waren, ergab sich ein latenter Steuerertrag von 71(2020: 19) Mio €. Die vorstehend genannten Effekte sind in der Überleitungsrechnung in der Position "Auswirkungen steuerlicher Verluste" enthalten.

Die Position "Sonstige Effekte" enthält Aufwendungen von 6(2020: 17) Mio € aus der Abschreibung aktiver latenter Steuern auf temporäre Differenzen und Steuergutschriften. Aus der Rücknahme von Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern auf temporäre Differenzen und Steuergutschriften früherer Perioden ergab sich ein Ertrag von 1(2020: 1) Mio €.

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt mit den jeweiligen landesspezifischen Steuersätzen, die im Jahr 2021 zwischen 10,0% und 45,0% lagen, wobei bis zum 31. Dezember 2021 bereits beschlossene Steuersatzänderungen in Argentinien, Brasilien, Großbritannien, Kolumbien und den Niederlanden berücksichtigt wurden.

Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert, soweit mit großer Wahrscheinlichkeit künftig zu versteuernde Einkommen in ausreichender Höhe zur Realisierung verfügbar sein werden. Unternehmen, die im laufenden Geschäftsjahr oder im Vorjahr steuerliche Verluste erlitten haben, haben einen Überhang der aktiven Steuerabgrenzungen über die passiven Steuerabgrenzungen in Höhe von 483 (2020: 363) Mio € angesetzt, weil für die Aktivierung substanzielle Hinweise auf ausreichende künftige zu versteuernde Ergebnisse vorliegen.

Aktive und passive Steuerabgrenzungen

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
AKTIVE STEUERABGRENZUNG
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva 38 111
Finanzanlagen 22 850 14 648
Aktivierte Abschlusskosten 1 160 2 098
Übrige Aktiva 1 860 1 239
Immaterielle Vermögenswerte 192 221
Steuerliche Verlustvorträge 1 589 1 544
Versicherungstechnische Rückstellungen 48 632 44 215
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5 381 5 168
Übrige Passiva 3 079 2 141
Summe 84 780 71 383
Nichtansatz oder Wertberichtigungen latenter Steuern auf
steuerliche Verlustvorträge
-761 -712
Saldierungseffekt -82 110 -69 665
Summe nach Saldierung 1 910 1 006
PASSIVE STEUERABGRENZUNG
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva 969 651
Finanzanlagen 44 241 42 266
Aktivierte Abschlusskosten 6 781 7 338
Übrige Aktiva 1 881 2 336
Immaterielle Vermögenswerte 1 563 908
Versicherungstechnische Rückstellungen 28 755 21 276
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2 996 3 023
Übrige Passiva 550 461
Summe 87 736 78 260
Saldierungseffekt -82 110 -69 665
Summe nach Saldierung 5 626 8 595
Saldo aktive (passive) Steuerabgrenzung -3 717 -7 589

Zu versteuernde temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Allianz Konzerngesellschaften, für die keine latenten Steuerabgrenzungen passiviert wurden, weil der Allianz Konzern deren Umkehrung steuern kann und sie sich in absehbarer Zukunft nicht umkehren werden, betrugen 1 966(2020: 1 866) Mio €. Abzugsfähige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Allianz Konzerngesellschaften, für die keine latenten Steuerabgrenzungen aktiviert wurden, weil es nicht wahrscheinlich ist, dass sie sich in absehbarer Zeit umkehren werden, beliefen sich auf 438(2020: 41) Mio €.

Es bestanden zum 31. Dezember 2021 nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 6 284(2020: 6 417) Mio €, für die aktive latente Steuern insoweit gebildet wurden, als ihre Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Diese Voraussetzung wurde am Stichtag für einen Teilbetrag in Höhe von 2 895(2020: 2 755) Mio € als nicht erfüllt angesehen. Von diesen nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen sind nach der bestehenden Rechtslage 2 620(2020: 2 484) Mio € zeitlich unbegrenzt vortragsfähig, während Verlustvorträge in Höhe von 275(2020: 271) Mio € innerhalb der nächsten 20 Jahre verfallen, soweit sie nicht genutzt werden.

Die steuerlichen Verlustvorträge werden gemäß ihren Verfallsperioden wie folgt gegliedert:

Steuerliche Verlustvorträge

Mio €
2021
2022 24
2023-2024 24
2025-2026 44
2027-2031 495
>10 Jahre 1 118
Unbegrenzt 4 578
Summe 6 284

SONSTIGE ANGABEN

33 _ Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente

Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
Restlaufzeiten der Nominalwerte Positive Negative Positive
Bis zu 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Nominalwerte Zeitwerte Zeitwerte Nominalwerte Zeitwerte Negative
Zeitwerte
Zinsgeschäfte 34 675 26 647 89 378 150 700 928 -266 138 013 1 541 -117
Aktien-/Indexgeschäfte 327 733 20 604 19 558 367 895 9 969 -19 964 333 707 13 530 -23 733
Währungsgeschäfte 130 949 2 482 2 016 135 447 560 -1 646 116 701 1 493 -471
Übrige 2 287 27 947 826 31 060 64 -9 26 479 34 -2
Summe 495 644 77 680 111 778 685 102 11 521 -21 885 614 900 16 598 -24 323
davon außerbörslich1 400 621 74 578 111 778 586 977 10 245 -21 779 524 572 15 738 -24 223
davon börsengehandelt 95 023 3 102 - 98 125 1 276 -106 90 328 860 -100
1_Besteht im Wesentlichen aus Aktien-/Indexgeschäften und Währungsgeschäften.

Die Tabelle zeigt den beizulegenden Zeitwert (Fair Value) sowie die Nominalwerte aller freistehenden Derivate und aller zum Hedge Accounting designierten derivativen Finanzinstrumente innerhalb des Allianz Konzerns zum 31. Dezember 2021 und 2020. Die in der Tabelle gezeigten Nominalwerte ergeben sich kumulativ aus der Summe der absoluten Nominalwerte aller derivativen Finanzinstrumente mit positivem und negativem Fair Value. Obwohl diese Nominalwerte die Höhe der Beteiligung des Allianz Konzerns in Transaktionen mit derivativen Finanzinstrumenten angeben, spiegeln sie nicht das damit verbundene Risiko wider. Weitere Informationen zur Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten zur Risikoabsicherung befinden sich in den Abschnitten zu Markt- und Kreditrisiko im "Risiko- und Chancenbericht" als Teil des Konzernlageberichts.

Zum 31. Dezember 2021 betrug der Nominalwert der freistehenden Derivate, die in der Position Handelsaktiva und -passiva enthalten sind, 658,1(2020: 586,9) Mrd €, der positive Fair Value 11,2(2020: 15,5) Mrd € und der negative Fair Value 20,9(2020: 24,1) Mrd €. Von der auf freistehende derivative Finanzinstrumente entfallenden Gesamtsumme bezieht sich ein Nominalwert von 122,2(2020: 111,6) Mrd € auf Rentenprodukte. Diese Rentenprodukte sind aktienindexiert oder enthalten gewisse eingebettete Optionen oder Garantien, die gemäß IAS 39 als eingebettete derivative Finanzinstrumente angesehen werden. Für diese eingebetteten derivativen Finanzinstrumente sind die Nominalwerte auf den Kontenwert der damit verbundenen Versicherungsverträge zurückzuführen. Der negative Fair Value dieser eingebetteten derivativen Finanzinstrumente beträgt 12,9(2020: 12,4) Mrd €. Weitere Informationen zur Ermittlung der Fair Values dieser derivativen Finanzinstrumente befinden sich in Angabe 34.

Zum 31. Dezember 2021 betrug der Nominalwert der zum Hedge Accounting designierten derivativen Finanzinstrumente, die in der Position Übrige Aktiva und Andere Verbindlichkeiten enthalten sind, 27,0(2020: 28,0) Mrd €, der positive Fair Value 0,3(2020: 1,1) Mrd € und der negative Fair Value 1,0(2020: 0,2) Mrd €. Diese Sicherungsinstrumente enthalten hauptsächlich Fremdwährungs-Forwards mit einem negativen Fair Value von 0,4(2020: positiver Fair Value von 0,2) Mrd €.

Fair Value Hedges

Der Allianz Konzern setzt Fair Value Hedges zur Absicherung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegen Zins- und Währungskursschwankungen und zur Absicherung des Aktienportfolios gegen Schwankungen des Aktienmarktes ein. Die dabei im Rahmen von Fair Value Hedges vom Allianz Konzern verwendeten derivativen Finanzinstrumente hatten am 31. Dezember 2021 einen negativen Fair Value von 256(2020: positiver Fair Value von 58) Mio €.

Cashflow Hedges

Zur Absicherung zins-, währungs- und inflationsabhängiger variabler Zahlungsströme wurden im Geschäftsjahr Cashflow Hedges genutzt. Zum 31. Dezember 2021 wiesen die zum Hedge Accounting designierten Derivate einen negativen Fair Value von 40(2020: positiver Fair Value von 620) Mio € auf.

Der unwirksame Teil der Absicherung von Zahlungsströmen ist nicht materiell.

Absicherung einer Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe

Zum 31. Dezember 2021 bestanden im Allianz Konzern Devisenabsicherungen für Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe durch die Begebung einiger Fremdwährungsverbindlichkeiten und durch die Nutzung von Terminverkäufen. Der negative Fair Value in 2021 betrug 367 (2020: positiver Fair Value von 212) Mio €.

Der Allianz Konzern schließt Rahmenverträge (Master Netting Arrangements) und ähnliche Aufrechnungsvereinbarungen hauptsächlich für Derivate ab. Die Voraussetzungen zur bilanziellen Saldierung nach IAS 32 werden von keinem Rahmenvertrag oder ähnlicher Aufrechnungsvereinbarung erfüllt.

Ein im Zusammenhang mit Aufrechnungsvereinbarungen bestehendes Kreditrisiko wird durch erhaltene Sicherheiten weiter reduziert. Weitere Informationen zu Sicherheiten befinden sich in Angabe 34. Das maximale Ausfallrisiko wird durch den Buchwert der Finanzaktiva widergespiegelt.

34 _ Beizulegende Zeitwerte (Fair Values) und Buchwerte von Finanzinstrumenten

Bestimmten risikobezogenen Angabepflichten nach IFRS 7 wird in den folgenden Abschnitten des "Risiko- und Chancenberichts", der in den Konzernlagebericht integriert ist, Rechnung getragen:

  • − Risikobasierte Steuerung und Management von Risiken,
  • − Internes Risikokapitalsystem,
  • − Allianz Risikoprofil und Gesamteinschätzung des Vorstands,
  • − Marktrisiko, Kreditrisiko und Liquiditätsrisiko in dem Abschnitt Quantifizierbare Risiken und Chancen nach Risikokategorien.

Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und die Zeitwerte der vom Allianz Konzern gehaltenen Finanzinstrumente dar:

Zeitwerte und Buchwerte von Finanzinstrumenten

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert
FINANZAKTIVA
Barreserve und andere liquide Mittel 24 214 24 214 22 443 22 443
Handelsaktiva 11 961 11 961 16 107 16 107
Finanzaktiva als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" klassifiziert 7 643 7 643 5 084 5 084
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere 625 250 625 250 621 777 621 777
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 2 749 2 887 2 563 2 884
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 15 416 20 149 14 570 17 706
Fremdgenutzter Grundbesitz 16 923 28 763 14 294 25 094
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 124 079 138 234 116 576 138 198
Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen 158 346 158 346 137 307 137 307
FINANZPASSIVA
Handelspassiva 20 891 20 891 24 079 24 079
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 15 468 15 481 14 722 14 768
Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen 158 346 158 346 137 307 137 307
Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente 2 615 2 615 2 072 2 072
Verbriefte Verbindlichkeiten 10 788 11 611 9 206 10 409
Nachrangige Verbindlichkeiten 10 956 11 547 14 034 15 039

Zum 31. Dezember 2021 konnten die Zeitwerte für Aktien mit einem Buchwert von 110 (2020: 98) Mio € nicht verlässlich geschätzt werden. Diese sind vornehmlich in Unternehmen investiert, die an keiner Börse gelistet werden. Im Geschäftsjahr 2021 wurden solche Finanzanlagen mit einem Buchwert von 91 (2020: 93) Mio € veräußert. Die Gewinne und Verluste aus diesen Verkäufen waren nicht wesentlich.

Die folgenden Finanzinstrumente werden regelmäßig zum Fair Value bewertet:

  • − Handelsaktiva und Handelspassiva,
  • − Finanzaktiva und Finanzpassiva als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert,
  • − jederzeit veräußerbare Wertpapiere,
  • − Finanzaktiva und Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen sowie
  • − Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente.

Die folgende Tabelle zeigt die Fair-Value-Hierarchie von zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten zum 31. Dezember 2021 und 2020:

Fair-Value-Hierarchie (Positionen, die zum Fair Value bilanziert wurden) Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
Level 11 Level 22 Level 33 Summe Level 11 Level 22 Level 33 Summe
FINANZAKTIVA
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva
Handelsaktiva 1 579 10 381 1 11 961 1 029 15 070 8 16 107
Finanzaktiva als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet"
klassifiziert
6 282 768 593 7 643 3 983 798 303 5 084
Zwischensumme 7 861 11 149 595 19 604 5 012 15 868 311 21 190
Jederzeit veräußerbare Wertpapiere
Industrieanleihen 12 171 230 675 34 951 277 797 12 986 240 154 29 511 282 651
Staats- und Regierungsanleihen 15 943 210 121 684 226 748 15 431 227 551 839 243 820
MBS/ABS 30 28 001 781 28 812 35 27 703 284 28 023
Übrige 344 1 194 10 568 12 106 569 973 7 197 8 740
Aktien 46 153 437 33 197 79 788 36 483 433 21 628 58 543
Zwischensumme 74 642 470 429 80 180 625 250 65 504 496 814 59 459 621 777
Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen 120 768 36 070 1 508 158 346 103 746 32 260 1 302 137 307
Summe 203 270 517 647 82 283 803 200 174 262 544 941 61 071 780 274
FINANZPASSIVA
Handelspassiva 313 7 815 12 763 20 891 202 11 573 12 304 24 079
Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen 120 768 36 070 1 508 158 346 103 746 32 260 1 302 137 307
Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente 2 128 98 389 2 615 1 662 106 305 2 072
Summe 123 209 43 983 14 660 181 852 105 609 43 939 13 910 163 458

1_Notierte Marktpreise auf aktiven Märkten.

2_Auf beobachtbaren Marktdaten basierende Bewertungsmethoden.

3_Auf nicht beobachtbaren Marktdaten basierende Bewertungsmethoden.

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzaktiva

Handelsaktiva

In dieser Position sind hauptsächlich derivative Finanzinstrumente enthalten. Der Fair Value dieser Derivate wird hauptsächlich mit dem kapitalwertorientierten Ansatz anhand von Barwertmethoden und dem Black-Scholes-Merton-Modell ermittelt. Bei der Bewertung stellen die üblicherweise am Markt beobachtbaren Volatilitäten, Zinssätze und Zinskurven sowie Wechselkurse die wichtigsten Inputfaktoren dar. In manchen Fällen wird der Fair Value nach dem marktpreisorientierten Ansatz ermittelt.

Finanzaktiva als "erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet" klassifiziert

Der Fair Value wird hauptsächlich durch Net Asset Values bei Fonds sowie durch den marktpreisorientierten Ansatz ermittelt.

Jederzeit veräußerbare Wertpapiere

Festverzinsliche Wertpapiere

Festverzinsliche Wertpapiere enthalten Industrieanleihen, Staats- und Regierungsanleihen, MBS/ABS und übrige Anleihen.

Die Bewertungsmethoden für die oben genannten festverzinslichen Wertpapiere sind ähnlich. Für Wertpapiere wird das marktpreisorientierte sowie das kapitalwertorientierte Verfahren zur Bestimmung des Fair Value verwendet. Bei der marktpreisorientierten Bewertung stellen die Preisnotierungen identischer oder vergleichbarer Vermögenswerte an aktiven Märkten die wichtigsten Inputfaktoren dar, wobei die Vergleichbarkeit zwischen dem Wertpapier und dem Benchmark das Level des Fair Value bestimmt. Das kapitalwertorientierte Verfahren ist zumeist eine Barwertmethode. Kredit- und/oder Liquiditätsrisiken werden über angepasste Zahlungsströme oder Diskontierungskurven berücksichtigt. Ob das Wertpapier Level 2 oder Level 3 zugeordnet wird, ist dabei von der Beobachtbarkeit dieser Risikofaktoren auf dem Markt abhängig.

Der Fair Value von Level-3-Investments wird vorwiegend auf der Basis des kapitalwertorientierten Ansatzes ermittelt. Wichtigster nicht beobachtbarer Inputfaktor, der im Discounted-Cashflow-Ansatz zur Anwendung kommt, ist ein sich aus einem Set von Benchmark-Anlagen mit vergleichbaren Charakteristiken abgeleiteter, optionsadjustierter Spread. Ein signifikanter isolierter Renditeanstieg in der Benchmark-Anlage könnte in einem niedrigeren Fair Value resultieren, während ein signifikanter Renditerückgang in einem erhöhten Fair Value resultieren könnte. Eine Veränderung der wichtigsten nicht beobachtbaren Inputfaktoren um 10 % hat jedoch nur eine unwesentliche Auswirkung auf den Fair Value.

Aktien

Für Aktien in Level 2 wird der Fair Value hauptsächlich mit dem marktpreisorientierten Ansatz bzw. bei Fonds durch Net Asset Values ermittelt. Bei bestimmten Private-Equity-Fonds wird der kostenorientierte Ansatz angewandt. In diesen Fällen können die Fonds mittels Transaktionspreisen bewertet werden. Da bei diesen Fonds der Kreis der Anteilsinhaber klein ist, ist der Markt nicht liquide und Transaktionen sind nur den Teilnehmern bekannt.

Aktien in Level 3 umfassen hauptsächlich Private-Equity-Fonds und alternative Investments des Allianz Konzerns. Diese werden gewöhnlich vom Fondsmanager auf der Basis des Net Asset Values bewertet. Die Net Asset Values werden anhand von maßgeblichen nicht öffentlichen Informationen zu den jeweiligen Private-Equity-Gesellschaften ermittelt. Der Allianz Konzern hat nur beschränkt Einblick in die von Fondsmanagern spezifisch verwendeten Inputfaktoren; eine Sensitivitätsanalyse kommt entsprechend hier nicht zur Anwendung. Der Asset Manager des Fonds bewertet üblicherweise die zugrunde liegenden einzelnen Gesellschaften in Übereinstimmung mit den Richtlinien für Internationale Private-Equity- und Venture-Capital-Bewertungen (IPEV) mittels des Discounted-Cashflow-Ansatzes (kapitalwertorientierter Ansatz) oder mittels Multiple-Verfahren (marktwertorientierter Ansatz). Für bestimmte Wertpapiere wird das investierte Kapital als angemessene Näherungslösung für den Fair Value angesehen. Auch in diesem Fall ist eine Sensitivitätsanalyse nicht anwendbar.

Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen

Für Finanzaktiva in Level 2 wird der Fair Value mit dem marktpreisorientierten oder dem kapitalwertorientierten Ansatz ermittelt. Beim kapitalwertorientierten Ansatz werden vorwiegend Discounted-Cashflow-Modelle sowie das Black-Scholes-Merton-Modell als Bewertungsmethoden angewandt. Finanzpassiva aus fondsgebundenen Verträgen werden auf Basis der entsprechenden Finanzaktiva bewertet.

Handelspassiva

In dieser Position sind hauptsächlich derivative Finanzinstrumente enthalten.

Für Handelspassiva in Level 2 wird das kapitalwertorientierte sowie das marktpreisorientierte Verfahren zur Bestimmung des Fair Value verwendet. Beim kapitalwertorientierten Ansatz werden vorwiegend Discounted-Cashflow-Modelle sowie das Black-Scholes-Merton-Modell als Bewertungsmethoden angewandt. Volatilitäten, die üblicherweise am Markt beobachtbaren Zinskurven und am Markt beobachtbare Credit Spreads stellen die wichtigsten beobachtbaren Inputparameter dar.

Für Handelspassiva in Level 3 wird der Fair Value mit dem kapitalwertorientierten sowie dem marktpreisorientierten Ansatz bestimmt. Beim kapitalwertorientierten Ansatz werden vorwiegend Discounted-Cashflow-Modelle als Bewertungsmethoden angewandt. Ein erheblicher Anteil der Level-3-Verbindlichkeiten besteht aus Derivaten, die in bestimmten Renten- und Lebensversicherungsverträgen eingebettet sind. Zu den wesentlichen nicht beobachtbaren Inputparametern zählen hier Sterblichkeitsraten und Stornoraten. Ein signifikanter Rückgang (Anstieg) der Stornoraten, der Sterblichkeitsraten oder der Nutzung von Rentenleistungen könnte in einem höheren (niedrigeren) Fair Value resultieren. Bei Produkten mit hoher Todesfallabsicherung kann sich der Effekt bei den Stornoraten umdrehen. Ein signifikanter Rückgang (Anstieg) bei der Ausübung des Entnahmeplans könnte zu einem niedrigeren (höheren) Fair Value führen. Eine 10 %ige Veränderung der Sterblichkeitsannahme für alle Fixed Annuities und Variable Annuities könnte zu einer Veränderung des Fair Values der eingebetteten Derivate von bis zu 3,3 % führen. Eine 10 %ige Veränderung der Stornoratenannahme für alle Fixed Annuities und Variable Annuities könnte zu einer Veränderung des Fair Values der eingebetteten Derivate von bis zu 3,5 % führen.

Quantitative Beschreibung nicht beobachtbarer Inputfaktoren bei Level-3-Portfolios

Beschreibung Nicht beobachtbare Inputfaktoren Bandbreite
Fixed Index Annuities Rentenleistungen 0 % - 25 %
Stornorate 0 % - 25 %
Sterblichkeitsrate n/a1
Ausübung Entnahmeplan 0 % - 50 %
Variable Annuities Stornorate 0,5 % - 35 %
Sterblichkeitsrate n/a1

1_Annahmen zur Sterblichkeitsrate werden im Wesentlichen durch die Anwendung der "Annuity 2000 Mortality Table" getroffen.

Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente

Verbindlichkeiten für kündbare Finanzinstrumente müssen im Allgemeinen zum Rückzahlungsbetrag verbucht werden. Die Erfassung der Veränderungen werden dabei erfolgswirksam oder im Eigenkapital berücksichtigt. Für Verbindlichkeiten wird der Fair Value vorwiegend durch Net Asset Values sowie durch Barwertmethoden ermittelt.

Signifikante Umgliederungen von zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumenten

Im Allgemeinen werden Finanzaktiva und Finanzpassiva von Level 1 in Level 2 umgegliedert, wenn die Liquidität, die Handelsfrequenz und die Handelsaktivität nicht mehr länger auf einen aktiven Markt schließen lassen. Die umgekehrte Vorschrift gilt, wenn Instrumente von Level 2 in Level 1 umgegliedert werden.

Eine Neubewertung von Inputfaktoren kann zu Umgliederungen in/aus Level 3 führen.

Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3

Die folgenden Tabellen zeigen Überleitungen der zum Zeitwert bewerteten und in Level 3 klassifizierten Finanzinstrumente:

Überleitung der in Level 3 klassifizierten Finanzaktiva

Mio €

Erfolgswirksam
zum Zeitwert
bewertete
Finanzaktiva
Jederzeit
veräußerbare
Wertpapiere -
Festverzinsliche
Wertpapiere1
Jederzeit
veräußerbare
Wertpapiere -
Aktien
Finanzaktiva aus
fondsgebundenen
Verträgen
Summe
Buchwert (Zeitwert) Stand 1.1.2021 311 37 831 21 628 1 302 61 072
Zugänge aufgrund von Käufen und Emissionen 190 9 096 8 510 366 18 161
Umgliederungen (netto) in (+)/ aus (-) Level 3 2 303 -108 -25 173
Abgänge aufgrund von Verkäufen und Abgeltungen -338 -2 970 -2 284 -171 -5 764
Netto-Gewinne (-Verluste), in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 296 285 81 38 700
Netto-Gewinne (-Verluste), im sonstigen Periodenergebnis erfasst - 453 6 440 - 6 893
Wertminderungen - -102 -432 - -534
Währungsumrechnungsdifferenzen 7 1 221 106 - 1 334
Veränderungen Konsolidierungskreis 127 866 -744 - 249
Buchwert (Zeitwert) Stand 31.12.2021 595 46 983 33 197 1 508 82 283
Netto-Gewinne (-Verluste) für zum Bilanzstichtag gehaltene Finanzinstrumente, in der Konzern
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst
15 325 -1 36 376
1_Enthalten vorwiegend Industrieanleihen.

Überleitung der in Level 3 klassifizierten Finanzpassiva

Mio €

Handelspassiva Finanzpassiva aus
fondsgebundenen
Verträgen
Verbindlichkeiten
für kündbare
Finanz
instrumente
Summe
Buchwert (Zeitwert) Stand 1.1.2021 12 304 1 302 305 13 910
Zugänge aufgrund von Käufen und Emissionen 705 366 71 1 142
Umgliederungen (netto) in (+)/ aus (-) Level 3 - -25 - -25
Abgänge aufgrund von Verkäufen und Abgeltungen -1 220 -171 -10 -1 402
Netto-Verluste (-Gewinne), in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 85 38 22 145
Währungsumrechnungsdifferenzen 889 - - 889
Veränderungen Konsolidierungskreis - - 1 1
Buchwert (Zeitwert) Stand 31.12.2021 12 763 1 508 389 14 660
Netto-Verluste (-Gewinne) für zum Bilanzstichtag gehaltene Finanzinstrumente, in der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst
-300 36 22 -242

Bestimmte Finanzaktiva werden einmalig mit dem Fair Value bewertet, wenn Ereignisse oder Veränderungen von Umständen vermuten lassen, dass der Buchwert nicht mehr erzielbar sein könnte.

Werden Finanzaktiva zum Zeitpunkt der Wertminderung einmalig zum Fair Value bewertet oder die Fair Values abzüglich Veräußerungskosten als Bewertungsbasis nach IFRS 5 verwendet, werden entsprechende Angabepflichten in Angabe 28 ausgewiesen.

Fair-Value-Hierarchie (Positionen, die nicht zum Fair Value bilanziert wurden)

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Level 1 1 Level 2 2 Level 3 3 Summe Level 1 1 Level 22 Level 33 Summe
FINANZAKTIVA
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 1 271 1 616 - 2 887 1 169 1 711 5 2 884
Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
62 800 19 287 20 149 1 584 17 121 17 706
Fremdgenutzter Grundbesitz - - 28 763 28 763 - - 25 094 25 094
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 6 547 57 750 73 936 138 234 5 943 66 046 66 209 138 198
Summe 7 880 60 166 121 986 190 032 7 112 68 341 108 429 183 883
FINANZPASSIVA
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 8 340 3 612 3 529 15 481 8 674 3 335 2 760 14 768
Verbriefte Verbindlichkeiten - 11 419 192 11 611 - 10 231 178 10 409
Nachrangige Verbindlichkeiten - 11 547 - 11 547 - 15 039 - 15 039
Summe 8 340 26 578 3 721 38 638 8 674 28 605 2 938 40 216
1_Notierte Marktpreise auf aktiven Märkten.
2_Auf beobachtbaren Marktdaten basierende Bewertungsmethoden.

3_Auf nicht beobachtbaren Marktdaten basierende Bewertungsmethoden.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere

Für Wertpapiere in Level 2 und 3 wird der Fair Value meistens anhand des marktpreisorientierten Ansatzes unter Verwendung von Marktpreisnotierungen sowie anhand des kapitalwertorientierten Ansatzes unter Verwendung von deterministischen Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Die Fair Values für Anteile in Level 2 und Level 3 basieren vorwiegend auf dem kapitalwertorientierten Ansatz mittels Discounted-Cashflow-Modellen sowie von Drittanbietern ermittelten Net Asset Values.

Fremdgenutzter Grundbesitz

Der Fair Value wird hauptsächlich mit dem marktpreisorientierten oder dem kapitalwertorientierten Ansatz ermittelt. Beim marktpreisorientierten Ansatz werden Marktpreise identischer oder vergleichbarer Vermögenswerte in nicht aktiven Märkten verwendet. Die Fair Values werden entweder intern berechnet und durch externe Experten validiert oder von Expertengutachten abgeleitet, wobei diese Bewertungen intern kontrolliert werden.

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden

Im Fall von Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sind kaum Marktpreisnotierungen verfügbar. Level 1 enthält hier hauptsächlich hochliquide Forderungen, wie zum Beispiel kurzfristige Geldanlagen. Der Fair Value dieser Vermögenswerte in Level 2 und 3 wird vorwiegend mit dem kapitalwertorientierten Ansatz unter Verwendung von deterministischen Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden

Level 1 enthält hauptsächlich hochliquide Verbindlichkeiten, wie zum Beispiel täglich fällige Gelder. Der Fair Value von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden in Level 2 und 3 wird vornehmlich mit dem kapitalwertorientierten Ansatz ermittelt. Beim kapitalwertorientierten Ansatz werden die künftigen Zahlungsflüsse mit risikoadäquaten Zinssätzen diskontiert. Wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren beinhalten Credit Spreads. In manchen Fällen wird der Buchwert (fortgeführte Anschaffungskosten) als angemessene Schätzung für den Fair Value betrachtet.

Verbriefte Verbindlichkeiten und nachrangige Verbindlichkeiten

Für Verbindlichkeiten in Level 2 wird der Fair Value meistens anhand des marktpreisorientierten Ansatzes unter Verwendung von Marktpreisnotierungen sowie anhand des kapitalwertorientierten Ansatzes unter Verwendung von Barwertmethoden ermittelt. Für Verbindlichkeiten in Level 3 wird der Fair Value meistens anhand des kapitalwertorientierten Ansatzes unter Verwendung von deterministischen Discounted-Cashflow-Verfahren und Credit Spreads als wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren ermittelt. In manchen Fällen wird der Buchwert (fortgeführte Anschaffungskosten) als angemessene Schätzung für den Fair Value betrachtet.

Zum 31. Dezember 2021 hat der Allianz Konzern alle wesentlichen Risiken und Chancen, die aus der weiteren Eigentümerschaft übertragener finanzieller Vermögenswerte erwachsen, zurückbehalten. Es wurde keine Übertragung von Finanzinstrumenten, die ganz oder auch nur teilweise ausgebucht wurden und über die der Allianz Konzern weiterhin die Kontrolle hat, vorgenommen. Die Übertragung von finanziellen Vermögenswerten war hauptsächlich mit Wertpapierleihund Repo-Geschäften verbunden. Übertragene finanzielle Vermögenswerte aus Repo- und Wertpapierleihgeschäften sind hauptsächlich jederzeit veräußerbare festverzinsliche Wertpapiere und Aktien, für die alle Risiken und Chancen zurückbehalten wurden. Zum 31. Dezember 2021 beträgt der Buchwert der übertragenen finanziellen Vermögenswerte der Wertpapierleihgeschäfte 10 803 (2020: 11 352 ) Mio €. Für Repo-Geschäfte betrug der Buchwert der übertragenen finanziellen Vermögenswerte 1 118 (2020: 908) Mio € und der Buchwert der dazugehörigen Verbindlichkeiten 1 122 (2020: 906) Mio €.

Die Buchwerte der als Sicherheiten verpfändeten Vermögenswerte sind folgender Tabelle zu entnehmen:

Als Sicherheiten verpfändete Vermögenswerte

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Vermögenswerte ohne Recht auf Weiterveräußerung
oder -verpfändung
Finanzanlagen 12 975 12 106
Übrige 5 5
Zwischensumme 12 980 12 111
Vermögenswerte mit Recht auf Weiterveräußerung
oder -verpfändung
Finanzanlagen 6 288 7 090
Zwischensumme 6 288 7 090
Summe 19 268 19 201

Im Rahmen von Käufen und Rückkäufen, Wertpapierleihgeschäften und Transaktionen mit Derivaten werden Finanzaktiva zu gewöhnlichen und branchenüblichen Bedingungen als Sicherheiten verpfändet.

Zusätzlich hat der Allianz Konzern als Teil dieser Transaktionen Sicherheiten erhalten, die bei ausbleibenden Ausfällen veräußert oder erneut verpfändet werden dürfen. Zum 31. Dezember 2021 hat der Allianz Konzern Sicherheiten, bestehend aus Anleihen und Aktien, mit einem Zeitwert von 13601 (2020: 14187 ) Mio € erhalten, zu deren Verkauf oder erneuter Verpfändung der Allianz Konzern berechtigt ist. In den Geschäftsjahren 2021 und 2020 hat der Allianz Konzern keine erhaltenen Sicherheiten verkauft oder erneut verpfändet.

35 _ Anteile an nicht konsolidierten strukturiertenUnternehmen

Gemäß IFRS 12 wird ein strukturiertes Unternehmen definiert als ein Unternehmen, das so ausgestaltet ist, dass Stimmrechte oder ähnliche Rechte eines Investors bei der Beurteilung, wer das Unternehmen beherrscht, nicht ausschlaggebend sind, beispielsweise wenn sich Stimmrechte nur auf administrative Aufgaben beziehen und die maßgeblichen Tätigkeiten durch vertragliche Vereinbarungen geregelt werden.

Der Allianz Konzern betreibt Geschäftsaktivitäten, die die Nutzung von Unternehmen erfordern, die die genannte Definition von strukturierten Unternehmen erfüllen. In erster Linie ergeben sich Geschäftsbeziehungen zu strukturierten Unternehmen aus der Investmentaktivität im Rahmen des Versicherungsgeschäftes sowie aus den Asset-Management-Aktivitäten des Allianz Konzerns. Ferner werden strukturierte Unternehmen vom Allianz Konzern im Rahmen des Rückversicherungsgeschäfts genutzt, um bestimmte Risiken an externe Investoren auszulagern. Die Einstufung eines Unternehmens als strukturiertes Unternehmen ist grundsätzlich ermessensbehaftet.

Im Folgenden werden die Geschäftsaktivitäten beschrieben, die nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen beinhalten.

Investitionen in durch Vermögenswerte besicherte Anleihen (ABS) und in hypothekarisch besicherte Anleihen, die von Verbriefungsvehikeln emittiert werden

Der Allianz Konzern ist Investor in ABS- und MBS-Papieren, mittels derer die Emittenten dieser Papiere den Ankauf von Portfolien an Vermögenswerten finanzieren. Diese Vermögenswerte umfassen zum Beispiel gewerbliche Immobilienfinanzierungen (CMBS), Autofinanzierungen, Kreditkartenforderungen und Übrige. Die Verbriefungsvehikel refinanzieren den Erwerb dieser Vermögenswerte durch die Begebung von ABS- oder MBS-Papieren, deren Zahlungsprofil an die Wertentwicklung der von den Vehikeln gehaltenen Vermögenswerte gekoppelt ist.

Verbriefungsvehikel, in die der Allianz Konzern investiert, wurden grundsätzlich von Drittparteien aufgesetzt. Ferner hat der Allianz Konzern weder Vermögenswerte zu diesen Vehikeln transferiert, noch gewährt der Allianz Konzern diesen Vehikeln über das Investment hinausgehende Kreditunterstützung.

Erträge aus Investitionen in Verbriefungsvehikel bestehen in erster Linie aus Zinserträgen aus den gehaltenen ABS- und MBS-Papieren sowie aus realisierten Gewinnen und Verlusten aus dem Verkauf dieser Papiere.

Im Rahmen der Asset-Management-Aktivitäten verwaltet der Allianz Konzern einige Verbriefungsvehikel. Zum 31. Dezember 2021 betrug das hierbei verwaltete Vermögen 1 304 (2020: 1 517) Mio €. Ein Teil der verwalteten Vehikel wurde vom Allianz Konzern selbst aufgesetzt, während andere von Drittparteien aufgesetzt wurden. Die Rolle des Allianz Konzerns beschränkt sich bei diesen Vehikeln auf die Verwaltungstätigkeit.

Erträge aus der Verwaltung von Verbriefungsvehikeln umfassen Verwaltungsprovisionen.

Investitionen in Investmentfonds

Angesichts der Vielfalt von Investmentfonds über verschiedene Rechtsräume hinweg ist die Klassifizierung von Investmentfonds als strukturierte Unternehmen, basierend auf der Definition von IFRS 12, ermessensbehaftet. Grundsätzlich ist die Steuerung der maßgeblichen Tätigkeiten von Investmentfonds an den jeweiligen Fondsmanager auf Basis einer Managementvereinbarung übertragen. Demgegenüber ist der Einfluss von Investoren auf die maßgeblichen Tätigkeiten eines Investmentfonds im Regelfall entweder mittels rechtlicher oder regulatorischer Regelungen ausgeschlossen oder der Einfluss ist als nicht substanziell anzusehen.

Investmentfonds unterliegen einer strengen Regulierung durch Finanzbehörden – in allen Rechtsräumen, überall auf der Welt. Eine umfassende Regulierung dient dem Schutz der Investoren und trägt zudem dazu bei, das Investitionsrisiko zu limitieren. Diese Mechanismen führen zu einem rechtlichen Rahmenwerk der Investmentfonds, das der Allianz Konzern als Investor akzeptieren muss und welches dazu führen kann, Investmentfonds als strukturierte Unternehmen nach IFRS 12 zu klassifizieren.

Hinsichtlich dieser Investitionen in Investmentfonds bestehen Erträge im Wesentlichen aus Ertragsausschüttungen sowie aus realisierten Gewinnen und Verlusten aus dem Verkauf der Fondsanteile.

Asset-Management-Aktivitäten

Im Rahmen der Asset-Management-Aktivitäten werden Investmentfonds aufgesetzt und verwaltet, um privaten und institutionellen Investoren die Möglichkeit zu geben, Investitionen in bestimmte Kategorien von Vermögenswerten, Marktsegmente oder Regionen vorzunehmen. Im Rahmen des Versicherungsgeschäfts werden Versicherungsgelder zum Teil in Investmentfonds investiert, die von Fondsmanagern innerhalb des Allianz Konzerns verwaltet werden. Diese Investmentfonds umfassen Publikumsfonds, Spezialfonds und andere Fonds.

Erträge aus der Verwaltung von Investmentfonds durch Fondsmanager des Allianz Konzerns umfassen Verwaltungsprovisionen und erfolgsabhängige Provisionen.

Von Fondsmanagern des Allianz Konzerns aufgesetzte Investmentfonds können als vom Allianz Konzern gesponsert angesehen werden. Als Sponsor ist der Allianz Konzern durch seine Asset-Management-Gesellschaften in das Aufsetzen und den Vertrieb der intern verwalteten Investmentfonds eingebunden. Dies kann auch das Stellen von Gründungskapital sowie die Bereitstellung von Verwaltungsdienstleistungen beinhalten, um einen reibungslosen Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. Vom Allianz Konzern verwaltete Investmentfonds können begründeterweise mit dem Allianz Konzern in Verbindung gebracht werden. Die Nutzung des Namens Allianz für Investmentfonds ist ein weiterer Indikator dafür, dass der Allianz Konzern als Sponsor für diese Investmentfonds fungiert. Weitere Informationen zu den im Rahmen der Asset-Management-Aktivitäten erzielten Verwaltungsprovisionen sind der entsprechenden Tabelle in Angabe 24 zu entnehmen.

Investitionen in durch Vermögenswerte besicherte Anleihen (ABS) und in hypothekarisch besicherte Anleihen, die von Verbriefungsvehikeln emittiert werden

Buchwerte der Investitionen in ABS und MBS, nach Kategorien aufgeteilt Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
CMBS 12 840 13 079
CMO/CDO 6 727 6 394
U.S. Agency 3 747 3 919
Auto 457 677
Sonstige 5 089 4 005
Summe1,2 28 861 28 074
1_Enthält im Wesentlichen Finanzanlagen.

2_Davon 24 300 (2020: 25 357) Mio € mit Rating AAA oder AA.

Die Buchwerte in diesen Tabellen korrespondieren mit fortgeführten Anschaffungskosten von aggregiert 28 207(2020: 26 711) Mio €, welche das maximale Verlustrisiko für den Allianz Konzern aus diesen Investitionen darstellen. Während der Berichtsperiode hat der Allianz Konzern diesen strukturierten Unternehmen keine finanzielle oder sonstige Unterstützung gegeben. Auch in der Zukunft besteht nicht die Absicht, eine derartige Unterstützung zu leisten.

Investitionen in Investmentfonds

Investitionen in Investmentfonds nach Anlageklassen

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Private-Equity-Fonds 30 257 19 037
Rentenfonds 12 383 9 695
Immobilienfonds 11 405 7 774
Aktienfonds 4 287 3 440
Sonstige 2 099 1 617
Summe1 60 430 41 563
1_Enthält im Wesentlichen Finanzanlagen.

Aus diesem Investmentfondsvolumen bezieht sich ein Betrag von 12,0(2020: 11,3) Mrd € auf börsennotierte Investmentfonds und ein Betrag von 48,4 (2020: 30,2) Mrd € auf nicht börsennotierte Investmentfonds.

Zum Bilanzstichtag bestehen seitens des Allianz Konzerns Forderungen gegenüber nicht konsolidierten Investmentfonds hauptsächlich aus der Verwaltung von Investmentfonds in Höhe von 1 298 (2020: 1 056) Mio €. Darüber hinaus hat der Allianz Konzern zum Bilanzstichtag Verpflichtungen zum Erwerb von Anteilen an Private-Equity-Fonds und weiteren Finanzanlagen von bis zu 30 604 (2020: 25 017) Mio €.

Die Buchwerte in diesen Tabellen korrespondieren mit fortgeführten Anschaffungskosten von aggregiert 47 842 (2020: 36 425 ) Mio €, welche in einem sehr extremen Szenario das maximale Verlustrisiko für den Allianz Konzern aus diesen Investitionen darstellen. Während der Berichtsperiode hat der Allianz Konzern diesen strukturierten Unternehmen keine finanzielle oder sonstige Unterstützung gegeben. Auch in der Zukunft besteht nicht die Absicht, eine derartige Unterstützung zu leisten.

Neben den zuvor genannten Investitionen in Investmentfonds hält der Allianz Konzern Anteile von Investmentfonds zur Bedeckung von fondsgebundenen Verträgen. Da diese Anteile im Auftrag und für Rechnung von Versicherungsnehmern fondsgebundener Verträge gehalten werden, sind sie nicht in der aufgeführten Tabelle enthalten. Zum Bilanzstichtag beträgt das Volumen der Finanzaktiva aus fondsgebundenen Verträgen 158 346 (2020: 137 307) Mio €. Jegliches Verlustrisiko aus diesen Investitionen wird ausschließlich von den Versicherungsnehmern fondsgebundener Verträge getragen.

36 _ Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Ausführliche Angaben über die Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats werden im "Vergütungsbericht" gemäß den Anforderungen des deutschen Aktiengesetzes sowie der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex veröffentlicht. Die nachfolgenden Ausführungen erfolgen gemäß IAS 24.17 und IAS 24.18.

Die Vergütung des Vorstands besteht aus einer leistungsunabhängigen Komponente und einer leistungsabhängigen Komponente:

  • − Die leistungsunabhängigen Vergütungsbestandteile umfassen die Grundvergütung, Nebenleistungen (u.a. Beiträge für Unfallund Haftpflichtversicherungen, Steuerberatungskosten und ein Dienstwagen) sowie Pensionsbeiträge. Die Pensionsbeiträge, die die Gesellschaft in den aktuell beitragsorientierten Pensionsplan der Allianz SE einzahlt ("Meine Allianz Pension"), entsprechen einer Größenordnung von 15% der Jahreszielvergütung.
  • − Die leistungsabhängige variable Vergütung beinhaltet den kurzfristigen Jahresbonus und die langfristige aktienbasierte Vergütung. Die langfristige aktienbasierte Vergütung (Long-Term Incentive – LTI) basiert auf der Entwicklung der Allianz Aktie, absolut und relativ (im Vergleich zu den Wettbewerbern). Zudem wird die langfristige Entwicklung der Kennzahlen am Ende der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist auf ihre Nachhaltigkeit überprüft.

Die folgende Tabelle zeigt die Vergütung der Vorstandsmitglieder:

Bezüge des Vorstands (Aufwand im Geschäftsjahr) Mio €

Stand 31. Dezember 2021 2020
Kurzfristig fällige Leistungen1 21 18
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 5 6
Anteilsbasierte Vergütungen 19 21
Summe 45 45
1_Enthält die Grundvergütung, die Nebenleistungen sowie den kurzfristigen Jahresbonus.

Rückstellungen bestehen insbesondere im Zusammenhang mit den Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sowie den anteilsbasierten Vergütungen. Zum 31. Dezember 2021 belaufen sich die Pensionsrückstellungen und Rückstellungen für vergleichbare Leistungen der zu diesem Zeitpunkt aktiven Vorstandsmitglieder auf 33(2020: 35) Mio €. Die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen belaufen sich auf 38(2020: 27) Mio €.

Das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat der Allianz SE besteht aus einer jährlichen Festvergütung, einer Ausschussvergütung sowie dem Sitzungsgeld und Auslagenersatz. Hierbei handelt es sich um kurzfristig fällige Leistungen. Für das Geschäftsjahr 2021 wurde eine Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrats in Höhe von 3(2020: 3) Mio € bezahlt.

Geschäftsvorfälle zwischen der Allianz SE und deren Konzernunternehmen, die als nahestehende Unternehmen anzusehen sind, wurden durch die Konsolidierung eliminiert und werden im Anhang nicht erläutert.

Geschäftsbeziehungen, die mit Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen bestehen, werden wie Geschäfte mit Dritten auf der Basis von Marktpreisen behandelt.

Aus Rückversicherungsverträgen mit dem Gemeinschaftsunternehmen Enhanzed Reinsurance Ltd. erfasste die Allianz SE im Geschäftsjahr 2021 Rückversicherungsaktiva sowie einbehaltene Einlagen aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft in Höhe von jeweils 2,1 Mrd €.

37 _ Rechtsstreitigkeiten, Garantien sowie sonstige Eventualverbindlichkeiten und Verpflichtungen

Gesellschaften des Allianz Konzerns sind in gerichtliche und aufsichtsrechtliche Verfahren sowie in Schiedsverfahren in Deutschland und anderen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika, involviert. Solche Verfahren entstehen im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebs unter anderem in ihrer Eigenschaft als Versicherungs-, Bank- und Vermögensverwaltungsgesellschaften, Arbeitgeber, Investoren und Steuerzahler. Wenngleich es nicht möglich ist, den endgültigen Ausgang solcher Verfahren vorherzusagen oder zu bestimmen, kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass diese zu substanziellen Schadensersatzzahlungen oder sonstigen Aufwendungen bzw. Sanktionen führen oder die öffentliche Wahrnehmung und die Reputation des Allianz Konzerns beeinflussen und damit auch nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die finanzielle Lage und die Geschäftsergebnisse des Allianz Konzerns haben. Abgesehen von den nachfolgend aufgeführten Verfahren sind der Allianz SE keine drohenden oder anhängigen gerichtlichen und aufsichtsrechtlichen Verfahren oder Schiedsverfahren bekannt, die signifikante Auswirkungen auf die Finanz- oder Ertragslage des Allianz Konzerns haben könnten oder in der jüngeren Vergangenheit hatten. Zu wesentlichen Verfahren, an denen Gesellschaften des Allianz Konzerns beteiligt sind, zählen insbesondere die nachfolgend aufgeführten Verfahren:

Im September 2015 und im Januar 2017 wurden gegen die Allianz Life Insurance Company of North America ("Allianz Life") zwei weitere Sammelklagen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Rentenprodukten eingereicht. Der Klagevorwurf ist im Wesentlichen identisch mit demjenigen früherer Sammelklagen und bezieht sich unter anderem auf die Verletzung vertraglicher Pflichten sowie einen behaupteten Verstoß gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. In einem dieser Verfahren hat das Gericht die Einstufung als Sammelklage abgelehnt. Das folglich als Einzelklage fortgeführte Verfahren wurde mittlerweile durch Vergleich ohne Auswirkung auf die finanzielle Lage des Allianz Konzerns beendet. Der Ausgang des weiteren Verfahrens ist derzeit noch nicht abschließend bestimmbar.

Seit Juli 2020 wurden bei US-amerikanischen Bundesgerichten und bei einzelnen Gerichten amerikanischer Einzelstaaten mehrere Klagen gegen die Allianz Global Investors U.S. LLC ("AllianzGI U.S.") und, in einzelnen Klagen, gegen mit der AllianzGI U.S. verbundene Unternehmen, einschließlich der Allianz SE und der Allianz Asset Management GmbH ("weitere Allianz-Beklagte"), eingereicht. Die Klagen stehen im Zusammenhang mit Verlusten, die Investoren in AllianzGI U.S. Structured Alpha Fonds ("Fonds") während der COVID-19-bedingten Marktturbulenzen erlitten haben. Zu den Klägern zählen sowohl institutionelle Investoren als auch Einzelpersonen, wobei die Klagen zum Teil als Sammelklage ausgestaltet sind. Zudem hat ein von Investoren beklagter Investmentberater der AllianzGI U.S. den Streit verkündet. Die Kläger in den derzeit anhängigen 26 Verfahren haben Verluste von rund 6,3 Mrd US-Dollar behauptet. Es ist nicht auszuschließen, dass neben den bereits anhängigen Verfahren weitere Klagen von Fonds-Investoren oder Drittklägern erhoben werden. Die Kläger haben sämtliche Ansprüche gegen die weiteren Allianz-Beklagten, einschließlich der Allianz SE und der Allianz Asset Management GmbH, ohne Verzicht auf Rechte zurückgenommen (sog. "dismissal without prejudice"), mit Ausnahme eines Verfahrens, in welchem neben der AllianzGI U.S. die Allianz Global Investors Distributors LLC. als weitere Beklagte benannt ist. Die AllianzGI U.S. wird sich weiter gegen die Klagevorwürfe verteidigen.

Auf Ersuchen der U.S. Securities and Exchange Commission ("SEC") hat AllianzGI U.S. der SEC umfangreiche Informationen im Zusammenhang mit einer SEC-Untersuchung der Fonds zur Verfügung gestellt. AllianzGI U.S. kooperiert vollumfänglich mit der SEC in deren andauernden Untersuchung.

Zusätzlich hat auch das U.S.-Justizministerium (U.S. Department of Justice – "DOJ") eine Untersuchung im Zusammenhang mit den Fonds eingeleitet, die ebenfalls andauert, und die AllianzGI U.S. kooperiert auch vollumfänglich mit den Ermittlungen des DOJ. Die AllianzGI U.S. führt zudem die eigene Überprüfung der Angelegenheit fort.

Am 1. August 2021 hat der Vorstand der Allianz SE in Anbetracht der Ermittlungen des DOJ und auf Grundlage der Informationen, die der Allianz zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen, die Angelegenheit erneut bewertet und ist zu dem Schluss gekommen, wie bereits durch Ad-hoc-Mitteilung offengelegt, dass ein relevantes Risiko besteht, dass die mit den Fonds verbundenen Angelegenheiten erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse des Allianz Konzerns haben können.

In Anbetracht der Diskussionen mit Klägern sowie den U.S.-Behörden im Zusammenhang mit den Structured Alpha-Fonds und in Erwartung des Abschlusses von Vergleichen mit großen Investoren in diesen Fonds hat die Allianz beschlossen, wie mit Ad-hoc-Mitteilung vom 17. Februar 2022 offengelegt, eine Rückstellung in Höhe von 3,7 Mrd € für das 4. Quartal 2021 zu bilden. Die Rückstellung spiegelt die Elemente der erwarteten Verpflichtung in den Structured AlphaVerfahren wider, für die zum jetzigen Zeitpunkt eine verlässliche Schätzung abgegeben werden konnte. Die Vergleichsschlüsse mit diesen großen Investoren konnten in der Folge finalisiert werden und die Allianz ist der Ansicht, dass diese Vergleiche einen erheblichen Teil des Structured Alpha Prozessrisikos abdecken.

Die Gespräche mit den verbleibenden Klägern, dem DOJ und der SEC dauern an. Der Zeitpunkt und die genaue Ausgestaltung einer globalen oder koordinierten Lösung dieser Verfahren sind nicht abschätzbar. Aus diesem Grund können die gesamten finanziellen Auswirkungen der Structured Alpha-Angelegenheit zum jetzigen Zeitpunkt nicht zuverlässig bemessen werden, und aus Sicht der Allianz ist mit zusätzlichen Belastungen zu rechnen, bevor diese Verfahren endgültig abgeschlossen werden können. Diese zusätzlichen Belastungen können nicht zuverlässig geschätzt werden und sind daher nicht in der gebildeten Rückstellung enthalten. Die Allianz geht davon aus, dass die Offenlegung zusätzlicher Informationen die eigene Position in den andauernden Diskussionen negativ beeinflussen könnte und sieht aus diesem Grund, in Übereinstimmung mit den Vorgaben des IAS 37.92, von detaillierteren Erläuterungen zur Rückstellungsbildung sowie von Eventualverbindlichkeiten ab.

Garantien

Summe 234 210
Leistungserfüllungsgarantien 54 23
Entschädigungsverträge 109 106
Finanzgarantien 71 81
Stand 31. Dezember 2021 2020
Mio €

Verpflichtungen

Summe 43 251 37 500
Sonstige 6 560 5 416
Investitionen mit Fremdkapitalcharakter 6 087 7 067
Verpflichtungen zum Kauf von Anteilen an assoziierten
Unternehmen und jederzeit veräußerbaren Wertpapieren
30 604 25 017
Stand 31. Dezember 2021 2020
Mio €

Wesentliche Eventualverbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten sind im obigen Abschnitt zu Rechtsstreitigkeiten dargestellt.

Gemäß den §§ 221 ff. Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) bestehen in Deutschland gesetzliche Sicherungsfonds für Lebensversicherer sowie für Krankenversicherer, die sich jeweils über Beiträge der Mitgliedsunternehmen finanzieren.

Der Sicherungsfonds für die Lebensversicherung erhebt jährliche Beiträge sowie in bestimmten Fällen Sonderbeiträge. Zum 31. Dezember 2021 belaufen sich die künftigen Verpflichtungen der Allianz Lebensversicherungs-AG und ihrer Tochtergesellschaften gegenüber dem Sicherungsfonds aufgrund des VAG bzw. der einschlägigen Rechtsverordnung (SichLVFinV) auf jährliche Beiträge von 15,7 (2020: 19,5) Mio € und auf Sonderbeiträge von grundsätzlich maximal 295 (2020: 270) Mio € pro Jahr. Zusätzlich besteht eine vertragliche Verpflichtung der Allianz Lebensversicherungs-AG und einiger ihrer Tochtergesellschaften, der Protektor Lebensversicherungs-AG (Protektor), die die Aufgabe des gesetzlichen Sicherungsfonds übernommen hat, im Bedarfsfall weitere Mittel zur Verfügung zu stellen. Diese vertragliche Verpflichtung ist grundsätzlich auf 1 % der Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen abzüglich der zu diesem Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds geleisteten Beiträge begrenzt. Zum 31. Dezember 2021 und unter Einschluss der oben genannten gesetzlichen Beitragszahlungen an den Sicherungsfonds für einen begrenzten Zeitraum sowie in der Annahme, dass kein anderes Lebensversicherungsunternehmen von Zahlungen befreit wird, beträgt die Gesamtverpflichtung der Allianz Lebensversicherungs-AG und ihrer Tochtergesellschaften gegenüber dem Sicherungsfonds und der Protektor 2 671 (2020: 2 449) Mio €.

38 _ Leasingverhältnisse

Der Allianz Konzern nutzt an vielen Standorten gemietete Büroräume und Grundstücke auf der Basis verschiedener langfristiger Leasingverträge und hat verschiedene Leasingverträge über die langfristige Nutzung von Datenverarbeitungsanlagen und anderen Büroeinrichtungen abgeschlossen.

Zum 31. Dezember 2021 stellen sich die Fälligkeiten der Leasingverbindlichkeiten wie folgt dar:

Fälligkeiten der Leasingverbindlichkeiten

2021 2020
Zukünftige
Mindest
Leasingraten
Zinsen Barwert der
Mindest
Leasingraten
Zukünftige
Mindest
Leasingraten
Zinsen Barwert der
Mindest
Leasingraten
447 44 403 507 40 467
1 310 121 1 189 1 184 113 1 071
1 316 118 1 198 1 310 123 1 187
3 072 282 2 790 3 001 276 2 725

Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse aus Leasingverhältnissen betrugen für das zum 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr 583 Mio €.

Für das Geschäftsjahr 2021 betrugen die Erträge aus Mietleasingverträgen 1 107 Mio €.

Der Allianz Konzern vermietet seinen fremdgenutzten Grundbesitz (siehe Angabe 6) über Mietleasingverträge, da nicht alle wesentlichen, mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden. Fremdgenutzter Grundbesitz umfasst mehrere Gewerbeimmobilien, welche an Dritte vermietet sind.

Zum 31. Dezember 2021 stellen sich die Fälligkeiten zukünftiger Mindest-Leasingraten aus Mietleasingverträgen wie folgt dar:

Mietleasingverträge - Fälligkeiten der zukünftigen Mindest-Leasingraten

Mio €

Stand 31. Dezember 2021
bis zu einem Jahr 994
mehr als 1 Jahr und bis zu 2 Jahren 866
mehr als 2 Jahre und bis zu 3 Jahren 793
mehr als 3 Jahre und bis zu 4 Jahren 649
mehr als 4 Jahre und bis zu 5 Jahren 609
mehr als 5 Jahre 2 138
Summe 6 047

39 _ Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

DerAllianz Konzern unterhält für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in Deutschland auch für Vertreterinnen und Vertreter leistungsorientierte Pensionspläne oder Beitragszusagen. Bei leistungsorientierten Pensionsplänen wird dem Begünstigten durch das Unternehmen oder über einen externen Versorgungsträger eine bestimmte Leistung zugesagt. Im Gegensatz zu den Beitragszusagen sind die vom Unternehmen zu erbringenden Aufwendungen aus Leistungszusagen nicht im Vorhinein festgelegt.

Die Versorgungsleistungen, wie Alters-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente, sind wettbewerbsfähig und kosteneffizient. Sie werden mittels risikoadäquater Durchführungswege gewährt. Aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können die Zusagen in den verschiedenen Ländern variieren.

Üblicherweise sind mit leistungsorientierten Plänen biometrische Risiken wie Langlebigkeit, Invalidität oder Tod und wirtschaftliche Risiken wie Zins, Inflation oder Gehaltssteigerungen verbunden. Neue Pläne basieren im Wesentlichen auf Beitragszahlungen, können aber noch vereinzelt Garantien wie Kapitalerhalt oder eine garantierte Mindestverzinsung beinhalten.

In der Pension Task Force tagten die Leiterinnen und Leiter der Bereiche Group HR, Group Accounting and Reporting, Group Treasury and Corporate Finance, Group Actuarial, Planning & Controlling, Group Risk und AIM viermal, um die globale Governance zu wahren und pensionsspezifische Themen wie das Risikomanagement und Solvency II für die Sitzungen der verantwortlichen Group Committees abzustimmen.

Die Pensionspläne in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz tragen jeweils mit mehr als 5% zum Verpflichtungsumfang oder zum Planvermögen im Allianz Konzern bei. Da jedoch der Plan im Vereinigten Königreich seit dem 1. Juli 2015 für künftige Anwartschaftssteigerungen geschlossen ist und die Pläne in der Schweiz bis auf ein kleines Liquiditätsrisiko aufgrund der Freizügigkeitsleistung unter Risikogesichtspunkten zu vernachlässigen sind, werden nur die Pensionspläne in Deutschland hinsichtlich der wesentlichen Risiken und des regulatorischen Umfelds ausführlicher beschrieben.

Die Mehrzahl der deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nimmt an beitragsorientierten Pensionsplänen teil, die für die festen Vergütungsbestandteile unter- und oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung (BBG) unterschiedliche Durchführungswege verwenden. Seit dem 1. Januar 2015 dotiert der Allianz Konzern für Neueintritte und für einen Großteil der aus dem beitragsorientierten Pensionsplan Bezugsberechtigten den risikoarmen Pensionsplan, "Meine Allianz Pension", der nur einen Beitragserhalt gewährt. Für Bezüge oberhalb der BBG entscheidet der Allianz Konzern jährlich, ob und in welcher Höhe ein Budget für beitragsorientierte Pensionspläne zur Verfügung gestellt wird. Unabhängig von dieser Entscheidung wird eine zusätzliche Risikoprämie für die Abdeckung des Todes- und Berufsunfähigkeitsrisikos bereitgestellt.Die Anwartschaftszuwächse der beitragsorientierten Pensionspläne sind im Allgemeinen vollständig durch Vermögenswerte bedeckt. Dies gilt für Besitzstände aus den früheren Pensionsplänen nur zu einem geringen Teil. Bei Rentenbeginn wird das angesammelte Kapital als Einmalzahlung oder als eine lebenslange Rente ausgezahlt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor dem 1. Januar 2015 in den Allianz Konzern eingetreten sind, erhalten Bezüge aus der Allianz Versorgungskasse VVaG (AVK), die auf Mitarbeiterbeiträgen beruht, und aus dem Allianz Pensionsverein e.V. (APV), der durch die Gesellschaft finanziert wird. Beide Pläne gewähren Versorgungsansprüche für die Festbezüge unterhalb der BBG. Zudem sind sie vollständig durch Vermögenswerte bedeckt und wurden zum 31. Dezember 2014 für Neueintritte geschlossen. Die AVK und der APV sind rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtungen, deren Vorstandsgremium für die Vermögensanlage und das Risikomanagement verantwortlich ist. Die AVK unterliegt der Versicherungsaufsicht. Die Vermögenswerte der beitragsorientierten Pensionspläne sind auf eine Treuhandgesellschaft (Methusalem Trust e.V.) übertragen und werden durch deren Vorstandsgremium verwaltet. Abhängig vom Eintrittsdatum in die Gesellschaft liegt die garantierte jährliche Mindestverzinsung in der AVK zwischen 1,75% und 3,50% sowie in dem geschlossenen Teil des beitragsorientierten Pensionsplans bei 2,75%.

Für selbstständige Handelsvertreterinnen und -vertreter gibt es ebenfalls einen teilweise durch Vermögenswerte bedeckten leistungsorientierten Pensionsplan (VertreterVersorgungsWerk, VVW), der für Neueintritte nach dem 31. Dezember 2011 geschlossen wurde. Ein Teil des Pensionsplans ersetzt den Ausgleichsanspruch der Handelsvertreterinnen und -vertreter gemäß Handelsgesetzbuch (§89b). Das VVW kommt einem endgehaltsabhängigen Plan sehr nahe.

Rentenanpassungen sind, außer bei AVK und APV, jährlich mit mindestens 1% garantiert. In Abhängigkeit von gesetzlichen Erfordernissen sind einige Rentenanpassungen an die Inflation geknüpft. Bei der AVK werden die vollständigen auf den Rentnerbestand entfallenden Überschüsse zur Rentenerhöhung verwendet.

Das Renteneintrittsalter liegt gewöhnlich zwischen der Vollendung des 60. und 67. Lebensjahres. Vor Erreichen der Regelaltersgrenze werden Berufsunfähigkeitsrenten gewährt. Bei Tod beträgt in den früheren Pensionsplänen die Versorgung in der Regel 60% (für hinterbliebene Partner) und 20% (je Waise) der Pensionsleistungen des Verstorbenen, wobei die Gesamtsumme 100% nicht übersteigen darf. Bei "Meine Allianz Pension" erhalten die Hinterbliebenen das angesammelte Kapital.

Zusätzlich bietet der Allianz Konzern die Möglichkeit einer Pensionszusage durch Entgeltumwandlung (PZE) an. Innerhalb gewisser Grenzen können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem eigenen Ermessen Teile ihres Bruttoverdienstes umwandeln und erhalten dafür eine Pensionszusage von gleichem Wert. Die PZEs klassifizieren nahezu als Beitragszusagen mit vernachlässigbarem Risiko-Exposure.

Die folgende Tabelle stellt die Veränderungen des Verpflichtungsumfangs, des Zeitwerts des Planvermögens, des Vermögensbegrenzungseffektes und des Saldos der leistungsorientierten Verpflichtung für die zahlreichen leistungsorientierten Pläne des Allianz Konzerns dar:

Überleitung des Verpflichtungsumfangs, des Zeitwerts des Planvermögens, der Veränderung des Vermögensbegrenzungseffektes und des
Saldos der leistungsorientierten Verpflichtung
Mio €
Verpflichtungsumfang
I
Zeitwert des Planvermögens
II
Effekt aus
Vermögensbegrenzung1
III
Saldo der leistungsorientierten
Verpflichtung
(I-II+III)
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
Saldo zum 1.1. 26 450 26 483 16 130 16 226 50 44 10 370 10 302
Laufender Dienstzeitaufwand 481 477 - - - - 481 477
Kalkulatorische Zinsaufwendungen 213 286 - - - - 213 286
Kalkulatorische Zinserträge - - 137 183 - - -137 -183
Übrige2 -24 -109 - - - - -24 -109
Erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung erfasste Aufwendungen
670 655 137 183 - - 533 472
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
aufgrund von
Veränderungen in demographischen Annahmen -25 20 - - - - -25 20
Änderungen finanzieller Annahmen 40 867 - - - - 40 867
Erfahrungsbedingten Anpassungen3 443 47 - - - - 443 47
Erträge auf Planvermögen größer (+)/kleiner (-) als
kalkulatorische Zinserträge aus Planvermögen
- - -130 680 - - 130 -680
Veränderung des Vermögensbegrenzungseffekts, die den
kalkulatorischen Zinsaufwand übersteigt
- - - - 13 7 13 7
Erfolgsneutral in der
Konzerngesamtergebnisrechnung erfasste
Neubewertungen (vor latenten Steuern)
458 933 -130 680 13 7 601 259
Arbeitgeberbeiträge - - 451 352 - - -451 -352
Mitarbeiterbeiträge 119 115 119 115 - - - -
Pensionszahlungen -813 -786 -483 -467 - - -331 -319
Zu- und Abgänge - 18 - 7 - - - 11
Abgeltungszahlungen/Effekte auf Planvermögen aufgrund
von Abgeltungen4
- -846 - -845 - - - -1
Währungsumrechnungsdifferenzen 200 -122 226 -124 3 - -23 2
Veränderungen Konsolidierungskreis 11 - 20 4 - - -9 -4
Saldo zum 31.12.5 27 095 26 450 16 471 16 130 67 50 10 691 10 370
davon vorausbezahlter Aufwand - - - - - - -494 -354
davon Pensionsrückstellungen - - - - - - 11 185 10 725
Davon entfallen auf:
Deutschland 21 970 21 301 11 324 11 204 - - 10 646 10 096
Vereinigtes Königreich 1 775 1 761 1 969 1 903 - - -194 -142
Schweiz 1 545 1 530 1 836 1 652 67 50 -224 -71

1_Die Vermögensbegrenzung wird durch Anrechnung zukünftiger Beitragsreduktionen ermittelt.

2_Enthält für das Geschäftsjahr 2020 für das Vereinigte Königreich 113 Mio € nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand aufgrund einer Umstellung der Rentenindexierung.

3_Enthält für das Geschäftsjahr 2021 für Deutschland 123 Mio € aufgrund von höheren Zusagen, die durch die Inflation begründet sind, und 321 Mio €, die durch die gestiegenen Bewertungsreserven entstanden sind.

4_Enthält für das Geschäftsjahr 2020 für die Niederlande 833 Mio € und für Kolumbien 12 Mio €, die auf Planabgeltungen zurückzuführen sind.

5_Zum 31. Dezember 2021 waren 6 583 (2020: 6 448) Mio € vom Barwert der erdienten Pensionsansprüche nicht durch Vermögenswerte gedeckt, während 20 513 (2020: 20 002) Mio € ganz oder teilweise durch Vermögenswerte gedeckt waren.

Zum 31. Dezember 2021 und 2020 gab es keine materiellen Gesundheitsfürsorgeleistungen.

Bewertungsprämissen

Die Prämissen für die versicherungsmathematische Bewertung des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche sowie des Netto-Pensionsaufwands richten sich nach den Verhältnissen des Landes, in dem der Pensionsplan eingerichtet wurde.

Bei den Berechnungen werden aktuelle, versicherungsmathematisch entwickelte biometrische Wahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt. Des Weiteren kommen Annahmen über die künftige Fluktuation in Abhängigkeit von Alter und Dienstjahren ebenso zur Anwendung wie konzerninterne Pensionierungswahrscheinlichkeiten. Obwohl dies aus heutiger Sicht die beste Schätzung darstellt, könnte mit einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung zu rechnen sein. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer derzeit 65-jährigen Planteilnehmerin liegt bei rund 89,6(2020: 89,4) Jahren und eines derzeit 65jährigen Planteilnehmers bei rund 86,8(2020: 86,7) Jahren. Ein Anstieg der Lebenserwartung um durchschnittlich ein Jahr würde zu einer Erhöhung des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche um 848(2020: 821) Mio € führen.

Die gewichteten Annahmen für die Ermittlung des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche sowie für die Ermittlung des Netto-Pensionsaufwands im Allianz Konzern stellen sich wie folgt dar:

Annahmen für die leistungsorientierten Pensionspläne

%
Stand 31. Dezember 2021 2020
Rechnungszins 1,2 0,8
Dies beinhaltet die folgenden Zinssätze:
Deutschland
lange Duration 1,2 0,8
kurze Duration 0,9 0,5
Vereinigtes Königreich 1,9 1,3
Schweiz 0,3 0,3
Gehaltstrend/Anwartschaftsdynamik 1,8 1,8
Rentendynamik 1,9 1,3
Trend der medizinischen Versorgung 2,9 0,9

Für den Netto-Pensionsaufwand gelten die jeweiligen Annahmen zum Bilanzstichtag des vorhergehenden Geschäftsjahres.

Der Rechnungszins stellt das größte Risiko für die Ermittlung des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche dar. Er spiegelt die Marktverhältnisse am Bilanzstichtag für erstklassige festverzinsliche Anleihen entsprechend der Währung und der Duration der Pensionsverbindlichkeiten wider. In der Eurozone stützt sich die Bestimmung des Rechnungszinses auf als AA eingestufte Finanz- und Unternehmensanleihen und auf ein vereinheitlichtes Cashflow-Profil für einen gemischten Bestand.

Die Bandbreite der Sensitivitätsberechnungen wurde aus der durchschnittlichen Volatilität eines Fünfjahreszeitraums abgeleitet.

Ein Anstieg des Rechnungszinses um 50 Basispunkte würde zu einer Reduktion von 1,7(2020: 1,8) Mrd € des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche führen. Hingegen würde eine Reduktion des Rechnungszinses um 50 Basispunkte zu einem Anstieg von 2,0 (2020: 2,0) Mrd € des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche führen.

Ein Anstieg der Trendparameter vor Rentenbeginn (zum Beispiel Gehaltstrend) um 25 Basispunkte würde zu einem Anstieg von 68(2020: 73) Mio € des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche führen. Im Gegensatz hierzu würde ein Anstieg der Parameter nach Rentenbeginn (zum Beispiel Leistungsanpassungen, die an die Inflation gekoppelt sind) um 25 Basispunkte zu einem höheren Barwert der erdienten Pensionsansprüche von 604(2020: 586) Mio € führen.

Planvermögen/Asset Liability Management (ALM)

Basierend auf den geschätzten zukünftigen Cashflows von 916 Mio € für 2022, 928 Mio € für 2023, 956 Mio € für 2024, 960 Mio € für 2025, 997 Mio € für 2026 und 4 915 Mio € für 2027 – 2031 beträgt die gewichtete Duration des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche 16,6(2020: 17,4) Jahre. Der Allianz Konzern verwendet, basierend auf den Verpflichtungsprofilen des Barwerts der erdienten Pensionsansprüche und der gesetzlichen Dotierungsverpflichtungen, stochastische Asset-Liability-Modelle, um die Vermögensallokation aus einer Rendite-Risiko-Perspektive zu optimieren.

Aufgrund eines gut gemischten und ausreichend großen Bestands von ungefähr 135 000(2020: 135 000) Planteilnehmern wird keine begründete Unsicherheit der zukünftigen Cashflows erwartet, die einen Einfluss auf die Liquidität des Allianz Konzerns haben könnte. Die Allokation des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

Allokation des Planvermögens

Mio €
Stand 31. Dezember 2021 2020
Aktien
Börsennotiert 1 569 1 302
Nicht börsennotiert 13 3
Anleihen
Börsennotiert 4 564 4 858
Nicht börsennotiert 2 880 3 494
Immobilien1 962 900
Rentenversicherungsverträge1,2 4 954 4 065
Kapitalisierungsprodukte1 1 249 1 168
Sonstige 279 341
Insgesamt 16 471 16 130
1_Immobilien, Rentenversicherungsverträge und Kapitalisierungsprodukte sind generell nicht börsennotiert.

2_Enthält zum 31. Dezember 2021 im Vereinigten Königreich 647 Mio €, die auf einen buy-in zurückzuführen sind.

Der Großteil des Planvermögens entfällt auf die Allianz Versorgungskasse VVaG, München, die nicht konsolidiert wird. Das Planvermögen enthält keine vom Allianz Konzern genutzten Immobilien und nur rund 3,3(2020: 3,1) Mio € an eigenen als Planvermögen gehaltenen übertragbaren Finanzinstrumenten.

Zusätzlich zum Planvermögen im Wert von 16,5(2020: 16,1) Mrd € hält der Allianz Konzern auf Konzernebene für Pensionen zweckgebundene Vermögenswerte zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 9,6(2020: 9,7) Mrd €, die gleichermaßen gemäß den Allianz ALM-Richtlinien verwaltet werden.

Beitragszahlungen

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Allianz Konzern für leistungsorientierte Pensionspläne Arbeitgeberbeiträge zum Fondsvermögen in Höhe von 276 Mio € (2020: 271 Mio € für das Geschäftsjahr 2021) sowie direkte Pensionszahlungen an Begünstigte in Höhe von 412 Mio € (2020: 363 Mio € für das Geschäftsjahr 2021).

Beitragszusagen werden über externe Versorgungsträger oder ähnliche Institutionen finanziert. Dabei werden an diese Einrichtungen fest definierte Beiträge (zum Beispiel basierend auf dem Einkommen) gezahlt, wobei der Anspruch der Leistungsempfängerin bzw. des Leistungsempfängers gegenüber diesen Einrichtungen besteht und die Arbeitgebergesellschaft über die Zahlung der Beiträge hinaus faktisch keine weitere Verpflichtung hat.

Im Geschäftsjahr 2021 wurden Aufwendungen für Beitragszusagen in Höhe von 316(2020: 311) Mio € durch den Allianz Konzern getätigt. Zusätzlich zahlte der Allianz Konzern Beiträge zu staatlichen Pensionsplänen in Höhe von 348(2020: 329) Mio €.

40 _ Aktienbasierte Vergütungspläne

Der AEI-Plan wird in Form von Restricted Stock Units (RSU) gewährt und ist Teil der flexiblen Vergütungsstruktur für die Planbegünstigten.

Die einem Planteilnehmer gewährten RSU verpflichten den Allianz Konzern, eine Barzahlung in Höhe des durchschnittlichen Aktienkurses der Allianz SE Aktie am Ausübungstag und den vorangehenden neun Handelstagen zu leisten oder eine RSU in eine Allianz SE Aktie umzutauschen. Der Allianz Konzern kann die Erfüllungsmethode für die einzelnen RSU bestimmen.Die Auszahlung ist begrenzt und entspricht maximal einem 200%igen Aktienkursanstieg über dem Ausgabekurs.

Die RSU innerhalb des AEI-Plans unterliegen einer vierjährigen vertraglichen Sperrfrist. Der Auszahlungsbetrag wird am letzten Tag der vertraglichen Sperrfrist festgelegt, die am zehnten Handelstag nach der Bilanzmedienkonferenz des Jahres endet, in dem der betreffende AEI-Plan fällig wird.

Darüber hinaus werden RSU vor dem Ablauf der Sperrfrist durch das Unternehmen ausgeübt, wenn ein Planteilnehmer stirbt, sich die Mehrheitsverhältnisse ändern oder ein Planteilnehmer wegen betriebsbedingter Kündigung ausscheidet.

Die RSU sind virtuelle Aktien ohne Dividendenauszahlung und mit einem maximalen Erfüllungsbetrag. Der Zeitwert ermittelt sich aus dem jeweils herrschenden Kurs am Bewertungstag abzüglich der Barwertsumme der bis zur Fälligkeit erwarteten künftigen Dividendenzahlungen und des Zeitwerts der Auszahlungsbeschränkung. Die Auszahlungsbeschränkung wird als Europäische Short Call Option auf Basis aktueller Marktdaten am Bewertungstag bewertet.

Die folgende Tabelle stellt die Annahmen für die Berechnung des Zeitwerts der RSU zum Zeitpunkt der Gewährung dar:

Annahmen für die AEI-Pläne

Ausgabejahr1 20222 2021 2020
Aktienkurs 224,16 203,13 202,46
Durchschnittlicher Dividendenertrag
der Allianz SE Aktie
% 5,1 5,1 5,2
Durchschnittlicher Zinssatz % -0,3 -0,5 -0,6
Erwartete Volatilität des Allianz SE
Aktienkurses
% 20,3 20,9 19,2
1_Die RSU im Rahmen der AEI-Pläne werden als Teil der Vergütung für das jeweilige Vorjahr gewährt.

2_Die Annahmen für die im März 2022 ausgegebenen RSU basieren auf bestmöglicher Schätzung.

Die RSU werden vom Allianz Konzern als Vergütungen mit Barausgleich bilanziert, weil der Allianz Konzern einen Barausgleich plant. Daher erfasst der Allianz Konzern den Zeitwert der RSU periodengerecht über die IFRS-Sperrfrist als Vergütungsaufwand. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich der im Zusammenhang mit den AEI-Plänen stehende Vergütungsaufwand auf 132 (2020: 98) Mio €.

Zum 31. Dezember 2021 bildete der Allianz Konzern für diese RSU Rückstellungen in Höhe von 338 (2020: 346) Mio € und erfasste sie unter Andere Verbindlichkeiten.

Im Rahmen des LTI-Plans werden Leistungsprämien in Form von indexverknüpften Restricted Stock Units (RSU) gewährt und sind Teil der Vergütungspolitik1 für die Mitglieder des Vorstands der Allianz SE.

Die den Vorstandsmitgliedern gewährten RSU verpflichten die Allianz SE, am letzten Tag der vertraglich festgelegten Sperrfrist eine Barzahlung an die Berechtigten zu leisten. Die Auszahlung pro RSU ermittelt sich aus dem über die vorhergehenden zehn Handelstage errechneten Durchschnitt der Schlusskurse der Allianz SE Aktie multipliziert mit einem Faktor, der das Verhältnis zwischen der gesamten Performance der Allianz SE Aktie und der gesamten Performance des Stoxx Europe 600 Insurance Index zwischen Beginn und Ende der vierjährigen vertraglichen Sperrfrist reflektiert.

Die vertragliche Sperrfrist endet am zehnten Handelstag nach der Bilanzmedienkonferenz des Jahres, in dem der betreffende RSU-Plan fällig wird. Die Auszahlung pro RSU unterliegt der Begrenzung des durchschnittlichen Aktienkurses auf maximal 200 % des Kurses bei Ausgabe sowie der Beschränkung des Performancefaktors auf Werte zwischen 0 % und 200 %. Eine weitere Auszahlungsbeschränkung wird auf die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds angewendet, die neben den Auszahlungen aus dem LTI-Plan weitere Gehaltskomponenten umfasst.

Der Zeitwert der RSU ermittelt sich als Barwert der erwarteten zukünftigen Auszahlung pro RSU unter Berücksichtigung der Verknüpfung der Aktienperformance mit der Indexperformance sowie der anwendbaren Obergrenzen und Schwellenwerte gemäß der definierten Formel für die künftige Auszahlung. Hierbei kommen marktübliche Simulationsverfahren unter Ansatz der relevanten Marktparameter am Bewertungstag zur Anwendung.

Die folgende Tabelle stellt die Annahmen für die Berechnung des Zeitwerts der indexverknüpften RSU zum Zeitpunkt der Gewährung dar:

Annahmen für die LTI-Pläne

Ausgabejahr1 20222 2021 2020
Aktienkurs 224,16 203,13 202,46
Durchschnittlicher Dividendenertrag
der Allianz SE Aktie
% 5,1 5,1 5,2
Durchschnittlicher Zinssatz % -0,3 -0,5 -0,6
Erwartete Volatilität des Allianz SE
Aktienkurses
% 20,3 20,9 19,2
Erwartete Volatilität des Index % 17,0 17,9 15,8
Erwartete Korrelation von Allianz SE
Aktienkurs und Index
% 92,8 94,0 90,1

1_Die RSU im Rahmen der LTI-Pläne werden als Teil der Vergütung für das jeweilige Vorjahr gewährt. 2_Die Annahmen für die im März 2022 ausgegebenen RSU basieren auf bestmöglicher Schätzung.

Die indexverknüpften RSU werden vom Allianz Konzern als Vergütungen mit Barausgleich bilanziert, weil der Allianz Konzern einen Barausgleich durchführt. Daher erfasst der Allianz Konzern den Zeitwert der RSU periodengerecht über die IFRS-Sperrfrist als Vergütungsaufwand. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich der im Zusammenhang mit den LTI-Plänen stehende Vergütungsaufwand auf 11 (2020: 16) Mio €.

1_Für weitere Informationen zum LTI-Plan und der Vergütungspolitik für die Vorstandsmitglieder der Allianz SE siehe "Vergütungsbericht".

Zum 31. Dezember 2021 bildete der Allianz Konzern für diese indexverknüpften RSU Rückstellungen in Höhe von 22 (2020: 19) Mio € und erfasste sie unter Andere Verbindlichkeiten.

In 2008 hat AllianzGI L.P. den Class-M-Unit-Purchase-Plan zugunsten der Mitglieder der oberen Führungsebene der PIMCO LLC und bestimmter Tochtergesellschaften aufgelegt. Planteilnehmern wird gewährt, Optionen auf eine eigene Klasse von Eigenkapitalinstrumenten zu erwerben (M-Units). Diese im Rahmen des Plans ausgegebenen Optionen erlangen ihren Leistungsanspruch in drei Phasen nach einer Laufzeit von etwa drei, vier und fünf Jahren. Nach Ablauf der Sperrfrist werden die Optionen automatisch in einer bargeldlosen Transaktion ausgeübt, sofern sie im Geld sind. Planteilnehmer können wählen, ob sie den Erhalt der M-Units mittels des M-Unit-Deferral-Plans aufschieben wollen, was spätestens bei ihrem Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis endet. Mit dem M-Unit-Plan können die Teilnehmer direkt am Ergebnis der PIMCO LLC partizipieren. M-Units sind Aktien ohne Stimmrecht mit begrenzten Informationsrechten. Sie besitzen ein Recht auf vierteljährliche Dividendenausschüttungen. Aufgeschobene M-Units haben ein Recht auf vierteljährliche Kompensationszahlungen in Höhe der sonst fälligen vierteljährlichen Dividendenzahlungen.

Maximal dürfen 250 000 M-Units im Rahmen des M-Unit-Plans ausgegeben werden.

Gemäß einer Ergänzung zum PIMCO LLC Class-M-Unit Plan werden nach dem 14. März 2020 keine neuen M-Unit-Optionen ausgegeben. Bereits ausgegebene und ausstehende M-Unit-Optionen bleiben gültig und bestehen weiterhin.

Der Zeitwert der gewährten M-Unit-Optionen wurde mittels des Black-Scholes-Optionspreismodells bestimmt. Die Volatilität wurde teils aus der durchschnittlichen historischen und teils aus einer unterstellten Volatilität einer ausgewählten Vergleichsgruppe abgeleitet. Die erwartete Laufzeit einer gewährten M-Unit-Option wurde auf Basis der drei Phasen der Leistungszeiträume (jeweils ein Drittel in den Jahren 3, 4 und 5) in drei separaten Schritten ermittelt.

Die folgende Tabelle zeigt die Annahmen, die zur Berechnung des Zeitwerts der M-Unit-Optionen zum Zeitpunkt der Ausgabe verwendet wurden:

Annahmen für den Class-M-Unit-Plan

2021 2020
- 719,44
- 3,84
% - 25,1
% - 11,1
% - 0,6

Es folgt ein Überblick über die Anzahl und den gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis der ausstehenden und der ausübbaren M-Unit-Optionen:

Überleitung der noch ausstehenden M-Unit-Optionen

2021
Gewichteter
durch
schnittlicher
Ausübungs
preis

11 993,37
-
Anzahl
153 400
29 802
2020
Gewichteter
durch
schnittlicher
Ausübungs
preis

12 019,69
14 552,74
11 402,94 -27 775 9 453,45
13 382,08 -6 701 11 781,75
148 726 11 993,37
- -
13 480,70
-

Zum 31. Dezember 2021 betrug der gesamte innere Wert der ausstehenden Optionen auf M-Units 681(2020: 600) Mio €.

Die ausstehenden Optionen hatten zum 31. Dezember 2021 einen Ausübungspreis zwischen 10 379,88 € und 15 657,76 € und eine gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit von 1,93 Jahren.

Die von PIMCO LLC gewährten M-Unit-Optionen werden als Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Der gesamte Vergütungsaufwand wird aus dem Zeitwert zum Gewährungsdatum ermittelt und über die Sperrfrist als Vergütungsaufwand erfasst.

Im Geschäftsjahr 2021 erfasste der Allianz Konzern in Zusammenhang mit den M-Unit-Optionen einen Vergütungsaufwand in Höhe von 10 (2020: 14) Mio €.

Aktien der Allianz SE werden berechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 41 Ländern durch den Allianz Konzern zu vergünstigten Konditionen angeboten. Für diese Aktien gelten Haltefristen zwischen drei und fünf Jahren. Die Anzahl der im Rahmen dieser Pläne an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verkauften Aktien belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 676 669 (2020: 748 482) Stück. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden im Geschäftsjahr 2021 - (2020: 74 873) Gratisaktien gewährt. Seit dem Geschäftsjahr 2018 erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Gratisaktie je drei erworbener Aktien. Im Geschäftsjahr 2021 hatten die Gratisaktien einen Gegenwert von 33 (2020: 28) Mio €.

Der Allianz Konzern verfügt über andere lokale aktienbasierte Vergütungspläne, darunter Aktienoptions- und Mitarbeiterbeteiligungspläne, die jedoch weder einzeln noch zusammengenommen erhebliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

41 _ Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem Verhältnis des auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses des Allianz Konzerns zum gewichteten Durchschnitt der Anzahl der Aktien, die sich im Berichtszeitraum in Umlauf befanden. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss wurde gemäß IFRS um saldierte Finanzaufwendungen angepasst, die in Zusammenhang mit den im Eigenkapital ausgewiesenen nachrangigen Anleihen ohne Endfälligkeit stehen. Für das Geschäftsjahr 2021 hat der Allianz Konzern saldierte Finanzaufwendungen in Höhe von 50 Mio € erfasst.

Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der Zähler und Nenner jeweils um den Effekt aus der potenziell verwässernden Anzahl an Aktien korrigiert. Diese Effekte stammen aus unterschiedlichen aktienbasierten Vergütungsplänen des Allianz Konzerns.

Ergebnis je Aktie

Mio €

2021 2020
Auf die Anteilseigner entfallender Jahresüberschuss zur
Berechnung des Ergebnisses je Aktie
6 560 6 807
Potenzieller Verwässerungseffekt -42 -44
Auf die Anteilseigner entfallender
Jahresüberschuss zur Berechnung des
verwässerten Ergebnisses je Aktie
6 518 6 762
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl ausstehender Aktien 410 924 074 412 927 486
Potenzieller Verwässerungseffekt 764 967 1 536 909
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl
ausstehender Aktien nach unterstelltem
Umtausch
411 689 041 414 464 395
Ergebnis je Aktie (€) 15,96 16,48
Verwässertes Ergebnis je Aktie (€) 15,83 16,32

42 _ Sonstige Angaben

Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte der Allianz Konzern 155 411 (2020: 150269) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon in Deutschland 39 720 (2020: 39768). Im Geschäftsjahr 2021 betrug die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 152 840.

Personalaufwand

Mio €
------- -- -- -- -- --
2021 2020
Löhne und Gehälter 10 587 9 942
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 1 553 1 439
Aufwendungen für die Altersvorsorge 1 199 1 129
Summe 13 339 12 509

Vorstand und Aufsichtsrat der Allianz SE haben am 16. Dezember 2021 die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach §161AktG abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

Am 31. Dezember 2021 setzte sich der Vorstand aus zehn aktiven Mitgliedern zusammen. Die nachstehend aufgeführten Aufwendungen beinhalten alle aktiven Vorstandsmitglieder in dem jeweiligen Jahr.

Die Gesamtvergütung des Vorstands der Allianz SE ohne Pensionsaufwand beläuft sich für 2021 auf 39(2020: 32) Mio €.

Die aktienbezogene Vergütung bestand im Geschäftsjahr 2021 aus 97 2081 (2020: 81 5612 ) virtuellen Aktien (Restricted Stock Units (RSU)).

Für das Geschäftsjahr 2021 wurden dem Vorstand RSU mit einem Zeitwert von 17,9(2020: 13,9) Mio € gewährt.

2021 wurden für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder bzw. ihre Hinterbliebenen Vergütungen und andere Versorgungsleistungen in Höhe von 10(2020: 8) Mio € ausbezahlt. Die Pensionsverpflichtungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen beliefen sich auf 201(2020: 171) Mio €.

Die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats einschließlich der Sitzungsgelder betrug im Berichtsjahr 2,8(2020: 2,7) Mio €.

Zum 31. Dezember 2021 standen keine Darlehen aus, die Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats der Allianz SE von Konzerngesellschaften gewährt worden waren.

Ein individualisierter Ausweis der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats findet sich im "Vergütungsbericht".

1_Der anzusetzende Wert einer RSU steht erst nach dem Testat durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft fest. Die ausgewiesenen Stücke basieren auf einer bestmöglichen Schätzung.

2_Der Ausweis der RSU im Geschäftsbericht 2020 basierte auf einer bestmöglichen Schätzung. Der hier genannte Wert zeigt den aktuellen Wert zum Zeitpunkt der Zuteilung (5. März 2021). Der hier ausgewiesene Wert weicht daher von dem genannten Wert im Geschäftsbericht 2020 ab.

Abschlussprüfer des Allianz Konzerns ist die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC GmbH).

Für Leistungen der PwC GmbH und der weltweiten Mitgliedsfirmen von PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) wurden im Geschäftsjahr erfasst:

PwC Honorare

Mio €
PwCIL davon: PwC GmbH
2021 2020 2021 2020
Abschlussprüfungs
leistungen
53,7 45,6 15,9 13,8
Andere Bestätigungs
leistungen
5,8 4,0 2,3 1,4
Steuerberatungs
leistungen
2,0 3,3 0,1 0,4
Sonstige Leistungen 12,4 6,5 1,6 2,7
Summe 73,8 59,3 19,9 18,3

Die Abschlussprüfungsleistungen beziehen sich auf die Prüfung der Jahres- und Konzernabschlüsse sowie die nach Solvency II zu erstellende Solvabilitätsübersicht auf Einzel- und Konzernebene der Allianz SE und ihrer Tochterunternehmen. Zudem erfolgte eine prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.

Steuerberatungsleistungen beziehen sich in erster Linie auf die Deklarationsberatung; die Sonstigen Leistungen betreffen hauptsächlich Beratungsleistungen.

43 _ Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Februar 2022 hat die Allianz SE ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 1,0 Mrd € begonnen. Die Allianz SE wird die zurückgekauften Aktien einziehen.

Weitere Informationen zu Structured Alpha finden sich in Angabe 37.

44 _ Aufstellung des Anteilsbesitzes des Allianz Konzerns zum 31. Dezember 2021 gemäß § 313 Absatz 2 HGB

%

Quote1
INLÄNDISCHE UNTERNEHMEN
Konsolidierte verbundene Unternehmen
abracar GmbH, München 100,0
ACP GmbH & Co. Beteiligungen KG II, München 0,0 2
ACP Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Nr. 4,
München
100,0
ACP Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Nr. 4a,
München
100,0
ACP Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Nr. 4c,
München
100,0
ACP Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Nr. 4d,
München
100,0
ADAC Autoversicherung AG, München 51,0
ADEUS Aktienregister-Service-GmbH, München 79,6
ADVANIA GmbH, Hamburg 60,0
AfricaGrow GP GmbH, München 100,0
AGCS Infrastrukturfonds GmbH, München 100,0
AGCS-Argos 76 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AGCS-Argos 86 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
ALIDA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG,
Hamburg
94,8
Allianz AADB Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz ADAC AV Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Africa Holding GmbH, München 100,0
Allianz AKR Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz ALD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz APAV Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Asset Management GmbH, München 100,0
Allianz AZL Vermögensverwaltung GmbH & Co.
KG, München
100,0
Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG, München 100,0
Allianz Capital Partners GmbH, München 100,0
Allianz Capital Partners Verwaltungs GmbH,
München
100,0
Allianz Climate Solutions GmbH, München 100,0
Allianz Deutschland AG, München 100,0
Allianz Digital Health GmbH, München 100,0 4
Allianz Direct Versicherungs-AG, München 100,0
Allianz DLVR Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz EEE Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz EP GmbH, München 100,0
Allianz Esa EuroShip GmbH, Bad Friedrichshall 51,0
Allianz Esa GmbH, Bad Friedrichshall 100,0
Allianz FAD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Finanzbeteiligungs GmbH, München
Allianz Focus Teleport Beteiligungs-GmbH & Co.
100,0
KG, Stuttgart 100,0
Allianz Global Corporate & Specialty SE, München 100,0
Allianz Global Health GmbH, München 100,0
Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt am Main 100,0
Allianz Global Investors Holdings GmbH, Frankfurt
am Main
100,0
Allianz GLR Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz GLRS Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz GRGB Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Handwerker Services GmbH, Aschheim 100,0
Allianz Hirschgarten GmbH & Co. KG, Stuttgart 100,0
Allianz Investment Management SE, München 100,0 4
%
Quote1
Allianz Kunde und Markt GmbH, München 100,0
Allianz LAD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Leben Direkt Infrastruktur GmbH, München 100,0
Allianz Leben Infrastrukturfonds GmbH, München 100,0
Allianz Leben Private Equity Fonds 2001 GmbH,
München
100,0
Allianz Leben Private Equity Fonds Plus GmbH,
München
100,0
Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft,
Stuttgart
100,0
Allianz LFE Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz L-PD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz NM 28 GmbH & Co. KG, Stuttgart 93,3
Allianz of Asia-Pacific and Africa GmbH, München 100,0
Allianz ONE - Business Solutions GmbH, München 100,0
Allianz Partners Deutschland GmbH, Aschheim 100,0
Allianz Pension Direkt Infrastruktur GmbH,
München
100,0
Allianz Pension Partners GmbH, München 100,0
Allianz Pension Service GmbH, München 100,0
Allianz Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Stuttgart 100,0
Allianz Pensionskasse Aktiengesellschaft, Stuttgart 100,0
Allianz PK-PD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz PKV-PD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Private Equity GmbH, München 100,0
Allianz Private Equity Partners Verwaltungs GmbH,
München
100,0
Allianz Private Krankenversicherungs
Aktiengesellschaft, München
100,0
Allianz ProzessFinanz GmbH, München 100,0
Allianz PV-RD Fonds, Frankfurt am Main 92,4 3
Allianz PV-WS Fonds, Frankfurt am Main 92,4 3
Allianz Re Asia Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Real Estate GmbH, München 100,0 4
Allianz Rechtsschutz-Service GmbH, München 100,0
Allianz Renewable Energy Management GmbH,
Sehestedt
100,0
Allianz Renewable Energy Subholding GmbH & Co.
KG, Sehestedt
100,0
Allianz RFG Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Risk Consulting GmbH, München 100,0
Allianz SDR Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz SE Ashmore Emerging Markets Corporates
Fund, Frankfurt am Main
100,0 3
Allianz SE-PD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Service Center GmbH, München 100,0
Allianz SOA Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Stromversorgungs-GmbH, München 100,0
Allianz Taunusanlage GbR, Stuttgart 99,5
Allianz Technology SE, München 100,0
Allianz Treuhand GmbH, Stuttgart 100,0
Allianz UGD 1 Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz VAE Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 100,0
Allianz VGI 1 Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz VGL Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz VK RentenDirekt Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz VKA Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz V-PD Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz VSR Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
%
Quote1
Allianz Warranty GmbH, Unterföhring 100,0
Allianz X GmbH, München 100,0
Allianz ZWK Nürnberg GmbH & Co. KG, Stuttgart 100,0
Allvest GmbH, München 100,0
APK Infrastrukturfonds GmbH, München 100,0
APK-Argos 75 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
APK-Argos 85 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
APK-Argos 95 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
APKV Direkt Infrastruktur GmbH, München 100,0
APKV Infrastrukturfonds GmbH, München 100,0
APKV Private Equity Fonds GmbH, München 100,0
APKV-Argos 74
Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München
100,0
APKV-Argos 84
Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München 100,0
ARE Funds APK GmbH, München 100,0
ARE Funds APKV GmbH, München 100,0
ARE Funds AZL GmbH, München 100,0
ARE Funds AZV GmbH, München 100,0
AREF III GER 1 GmbH, Frankfurt am Main 100,0
AREF III GER 2 GmbH, Frankfurt am Main 100,0
AREF III GER GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Ashmore Emerging Market Corporates, Frankfurt
am Main
100,0
100,0 3
atpacvc Fund GmbH & Co. KG, München 100,0
atpacvc GmbH, München 100,0
atpacvc GP GmbH, München 100,0
Atropos Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH,
München
100,0
Auros II GmbH, München 100,0
AV8 Ventures II GmbH & Co. KG, München 100,0
AVS Automotive VersicherungsService GmbH,
Rüsselsheim
100,0
AZ ATLAS GmbH & Co. KG, Stuttgart 94,9
AZ ATLAS Immo GmbH, Stuttgart 100,0
AZ ATLAS Verwaltungs-GmbH, Stuttgart 100,0
AZ Northside GmbH & Co. KG, Stuttgart 94,0
AZ-Arges Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH,
München
100,0
AZ-Argos 41 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZ-Argos 56 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZ-Argos 71 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH & Co. KG, München
100,0
AZ-Argos 88 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZL AI Nr. 1 GmbH, München 100,0
AZL Four T1 GmbH, Frankfurt am Main 100,0
AZL PE Nr. 1 GmbH, München 100,0
AZL-Argos 73 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZL-Argos 83 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZL-Argos 89 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZL-Private Finance GmbH, Stuttgart 100,0
AZRE AZD P&C Master Fund, München 100,0 3
AZ-SGD Classic Infrastrukturfonds GmbH, München 100,0
%
Quote1
AZ-SGD Direkt Infrastruktur GmbH, München 100,0
AZ-SGD Infrastrukturfonds GmbH, München 100,0
AZ-SGD Private Equity Fonds 2 GmbH, München 100,0
AZ-SGD Private Equity Fonds GmbH, München 100,0
AZT Automotive GmbH, Ismaning 100,0
AZV-Argos 72 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZV-Argos 77 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZV-Argos 82 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
AZV-Argos 87 Vermögensverwaltungsgesellschaft
mbH, München
100,0
BrahmsQ Objekt GmbH & Co. KG, Stuttgart 94,8
ControlExpert GmbH, Langenfeld 100,0
ControlExpert Holding GmbH, Langenfeld 100,0
Deutsche Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft,
Berlin
100,0
Donator Beratungs GmbH, München 100,0
Donator Beteiligungsverwaltung GmbH, München 100,0
Driven By GmbH, München
EASTSIDE Joint Venture GmbH & Co. KG, Frankfurt
100,0
am Main 50,0 2
EASTSIDE TAMARA GmbH, Frankfurt am Main 50,0 2
Euler Hermes Aktiengesellschaft, Hamburg 100,0
Euler Hermes Collections GmbH, Potsdam 100,0
finanzen.de Maklerservice GmbH, Berlin 100,0
finanzen.de Vermittlungsgesellschaft für
Verbraucherverträge GmbH, Berlin
100,0
GA Global Automotive Versicherungsservice GmbH,
Halle (Saale)
100,0
IconicFinance GmbH, München 100,0
IDS GmbH - Analysis and Reporting Services,
München
100,0
Kaiser X Labs GmbH, München 100,0
KVM ServicePlus - Kunden- und
Vertriebsmanagement GmbH, Halle (Saale)
100,0
Lola Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH &
Co. KG, München
100,0
MAWISTA GmbH, Wendlingen am Neckar 100,0
Mercato Leadmanagement Investments Holdings
GmbH, Berlin
100,0
META Finanz-Informationssysteme GmbH,
München
100,0
Mondial Kundenservice GmbH, Nürnberg 100,0
Münchener & Magdeburger Agrar AG, München 100,0 4
My Finance Coach Stiftung GmbH, München 100,0
myHealth X GmbH, München 100,0
PIMCO EM Corporates, Frankfurt am Main 100,0 3
PIMCO Europe GmbH, München 100,0
Projekt Hirschgarten MK8 GmbH & Co. KG,
Stuttgart
94,9
REC Frankfurt Objekt GmbH & Co. KG, Hamburg 80,0
REC Frankfurt zweite
Objektverwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
60,0
RehaCare GmbH, München 100,0
Roland Holding GmbH, München 75,6
Seine GmbH, München 100,0
Seine II GmbH, München 100,0
Signa 12 Verwaltungs GmbH, Stuttgart 94,9
Spherion Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart 94,9
Spherion Objekt GmbH & Co. KG, Stuttgart 89,9
Syncier GmbH, München 98,5
UfS Beteiligungs-GmbH, München 100,0
VCIS Germany GmbH, Köln 50,0 2
%
Vivy GmbH, Berlin Quote1
100,0
VLS Versicherungslogistik GmbH, Berlin 100,0
Volkswagen Autoversicherung AG, Braunschweig 100,0
Volkswagen Autoversicherung Holding GmbH,
Braunschweig
49,0 2
VW AV, Frankfurt am Main 100,0 3
Windpark Aller-Leine-Tal GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Berge-Kleeste GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Büttel GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Calau GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Cottbuser See GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Cottbuser See Repowering GmbH & Co.
KG, Sehestedt
100,0
Windpark Dahme GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Dahme Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Eckolstädt GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Emmendorf GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Emmendorf Repowering GmbH & Co.
KG, Sehestedt
100,0
Windpark Freyenstein-Halenbeck GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Freyenstein-Halenbeck Repowering
GmbH & Co. KG, Sehestedt
100,0
Windpark Kesfeld Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Kesfeld-Heckhuscheid GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Kirf GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Kirf Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Kittlitz GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Kittlitz Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Kleeste Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Pröttlin GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Pröttlin Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Quitzow GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Quitzow Repowering GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Redekin-Genthin GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Redekin-Genthin Repowering GmbH &
Co. KG, Sehestedt
100,0
Windpark Schönwalde GmbH & Co. KG, Sehestedt 100,0
Windpark Schönwalde Repowering GmbH & Co.
KG, Sehestedt
100,0
Windpark Waltersdorf GmbH & Co. KG
Renditefonds, Sehestedt
100,0
Windpark Waltersdorf Repowering GmbH & Co.
KG, Sehestedt
100,0
Windpark Werder Zinndorf GmbH & Co. KG,
Sehestedt
100,0
Windpark Werder Zinndorf Repowering GmbH &
Co. KG, Sehestedt
100,0
Nicht konsolidierte verbundene
Unternehmen
AERS Consortio Aktiengesellschaft, Stuttgart 55,3
Allianz Direct Fonds, Frankfurt am Main 100,0 3
Allianz Global Benefits GmbH, Stuttgart 100,0
Allianz Objektbeteiligungs-GmbH, Stuttgart 100,0
Allianz OrtungsServices GmbH, München 100,0
%
Quote1
Allianz Pension Consult GmbH, Stuttgart 100,0
Allianz zweite Objektbeteiligungs-GmbH, Stuttgart 100,0
AZ Beteiligungs-Management GmbH, München 100,0
Infrastruktur Putlitz Ost GmbH & Co. KG, Husum 70,8
manroland AG, Offenbach am Main 100,0 5,6
manroland Vertrieb und Service GmbH, Mühlheim
am Main
100,0 6
Stiftung Allianz für Kinder gemeinnützige GmbH,
München
100,0
Gemeinschaftsunternehmen
AQ Focus Teleport GmbH & Co. KG, Hamburg 50,0
AQ Focus Teleport Verwaltungs GmbH, Hamburg 50,0
AQ Überseehaus GmbH & Co. KG, Hamburg 39,9 7
AQ Überseehaus Verwaltungs GmbH, Hamburg 50,0
AVAG Versicherungsvermittlungs-Gesellschaft
mbH, Augsburg
50,0
Dealis Fund Operations GmbH, Frankfurt am Main 50,0
Die BrückenKöpfe X BKX GmbH & Co. Invest KG,
Berlin
50,0 3
NeuConnect Deutschland GmbH, Wilhelmshaven 26,2 3,7
PNE WIND Infrastruktur Calau II GmbH, Cuxhaven 50,0
PNE WIND Park III GmbH & Co. KG, Cuxhaven 50,0
SPN Service Partner Netzwerk GmbH, München 30,0 7
UGG TopCo GmbH & Co. KG, Ismaning 41,8 7
UGG TopCo/HoldCo General Partner GmbH,
Ismaning
41,8 7
VGP Park München GmbH, Vaterstetten-Baldham 48,9 7
Assoziierte Unternehmen
Arabesque S-Ray GmbH, Frankfurt am Main 11,3 8
Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG,
Bonn
25,0
Autobahn Tank & Rast Management GmbH, Bonn 25,0
AV Packaging GmbH, München 100,0 8
Caldera Service GmbH, Hamburg 25,1
DCSO Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation
GmbH, Berlin
25,0
esa EuroShip GmbH & Co. KG Underwriting for
Shipping, Bad Friedrichshall
40,0
InnoSolutas GmbH, Bad Friedrichshall 25,0
KomfortDynamik Sondervermögen, Frankfurt am
Main
7,5 3,8
Norsea Gas GmbH, Friedeburg-Etzel 28,0
SDA SE Open Industry Solutions, Hamburg 25,0
T&R MLP GmbH, Bonn 25,0
T&R Real Estate GmbH, Bonn 25,0
Umspannwerk Putlitz GmbH & Co. KG, Oldenburg 25,4
Verimi GmbH, Berlin 19,1 8
Windkraft Kirf Infrastruktur GmbH, Neumagen 50,0 8

AUSLÄNDISCHE UNTERNEHMEN

Konsolidierte verbundene Unternehmen
1739908 Ontario Ltd., Toronto, ON 100,0
1800 M Owner GP LLC, Wilmington, DE 100,0
1800 M REIT GP LLC, Wilmington, DE 100,0
1800 M Street Owner LP, Wilmington, DE 100,0
1800 M Street REIT LP, Wilmington, DE 100,0
1800 M Street TRS LP, Wilmington, DE 100,0
1800 M Street Venture LP, Wilmington, DE 45,0 2
2media GmbH, Zürich 100,0
35° East SAS, Paris la Défense 100,0
%
Quote1
490 Fulton JV LP, Wilmington, DE 96,5
490 Fulton REIT LP, Wilmington, DE 100,0
490 Lower Unit GP LLC, Wilmington, DE 100,0
490 Lower Unit LP, Wilmington, DE 100,0
ACRE Hinoki Pte. Ltd., Singapur 100,0
ACRE Sugi Pte. Ltd., Singapur 100,0
ACRE Yuzu Pte. Ltd., Singapur 100,0
AEIF II S.A. SICAV-RAIF, Senningerberg 100,0 3
Aero-Fonte S.r.l., Misterbianco 100,0
AFI2 Real Estate Fund (Compartment), Luxemburg 100,0
AGA Insurance Broker (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 100,0
AGA Service Company Corp., Richmond, VA 100,0
AGCS International Holding B.V., Amsterdam 100,0
AGCS Marine Insurance Company, Chicago, IL 100,0
AGF Inversiones S.A., Buenos Aires 100,0
AIM Equity EMU 1 FCP, Paris 100,0 3
AIM Equity PG Vie, Paris 100,0 3
AIM Equity US, Paris 100,0 3
AIM Underwriting Limited, Toronto, ON 100,0
Allianz - Slovenská DSS a.s., Bratislava 100,0
Allianz (UK) Limited, Guildford 100,0
Allianz 001 S.r.l., Velletri 51,0
Allianz 002 S.r.l., Rom 51,0
Allianz 003 S.r.l., Rom 51,0
Allianz 071 S.r.l., Sassari 51,0
Allianz 311 S.r.l., Mailand 51,0
Allianz 351 S.r.l., Este 51,0
Allianz 371 S.r.l., Verona 51,0
Allianz 421 S.r.l., Reggio Emilia 51,0
Allianz 481 S.r.l., Faenza 51,0
Allianz 671 S.r.l., L'Aquila 51,0
Allianz 871 S.r.l., Cosenza 51,0
Allianz 901 S.r.l., Palermo 51,0
Allianz Actio France, Paris 81,1 3
Allianz Actions Aéquitas, Paris 61,6 3
Allianz Actions Emergentes, Paris 93,6 3
Allianz Actions Euro, Paris 42,5 2,3
Allianz Actions Euro Convictions, Paris 58,5 3
Allianz Actions France, Paris 50,1 3
Allianz Advisory Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Africa Financial Services S.à r.l., Casablanca 100,0
Allianz Africa SAS, Paris la Défense 100,0
Allianz Africa Services SA, Abidjan 100,0
Allianz Air France IFC, Paris 100,0 3
Allianz Alapkezelõ Zrt., Budapest 100,0
Allianz Allvest Invest SICAV-SIF - Allvest Active
Invest, Luxemburg
97,6 3
Allianz Allvest Invest SICAV-SIF - Allvest Passive
Invest, Luxemburg
99,0 3
Allianz Argentina Compañía de Seguros Generales
S.A., Buenos Aires
100,0
Allianz Asac Actions, Paris 100,0 3
Allianz Asia Holding Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Asia Pacific Private Credit Debt Holdings
S.à r.l., Senningerberg
0,0 2
Allianz Asia Pacific Private Credit Debt SecCo S.à
r.l., Luxemburg
0,0 2
Allianz Asia Private Credit Funds S.A. SICAV-RAIF,
Senningerberg
100,0 3
Allianz Asia Private Credit Funds S.A. SICAV-RAIF
(Compartment III), Senningerberg
0,0 2,3
Allianz Asset Management of America Holdings
Inc., Dover, DE
100,0
%
Quote1
Allianz Asset Management of America L.P., Dover,
DE
100,0
Allianz Asset Management of America LLC, Dover,
DE
100,0
Allianz Asset Management U.S. Holding II LLC,
Dover, DE
100,0
Allianz Australia Claim Services Pty Limited,
Sydney
100,0
Allianz Australia Employee Share Plan Pty Ltd.,
Sydney
100,0
Allianz Australia General Insurance Limited,
Sydney
100,0
Allianz Australia General Insurance Services
Limited, Sydney
100,0
Allianz Australia Insurance Limited, Sydney 100,0
Allianz Australia Life Insurance Holdings Limited,
Sydney
100,0
Allianz Australia Life Insurance Limited, Sydney 100,0
Allianz Australia Limited, Sydney 100,0
Allianz Australia Partnership Services Pty Limited,
Sydney
100,0
Allianz Australia Services Pty Limited, Sydney 100,0
Allianz Australia Workers Compensation (NSW)
Limited, Sydney
100,0
Allianz Australia Workers' Compensation (Victoria)
Limited, Sydney
100,0
Allianz Australian Real Estate Trust, Sydney 99,9 3
Allianz Aviation Managers LLC, Wilmington, DE 100,0
Allianz Ayudhya Assurance Public Company
Limited, Bangkok
82,8
Allianz Ayudhya Capital Public Company Limited,
Bangkok
49,0 2
Allianz Ayudhya General Insurance Public
Company Limited, Bangkok
100,0
Allianz Bank Bulgaria AD, Sofia 99,9
Allianz Bank Financial Advisors S.p.A., Mailand 100,0
Allianz Banque S.A., Puteaux 100,0
Allianz Benelux S.A., Brüssel
Allianz Better World Defensive, Senningerberg
100,0
91,4 3
Allianz Better World Dynamic, Senningerberg 84,7 3
Allianz Better World Moderate, Senningerberg 86,3 3
Allianz Bonds Euro High Yield, Paris 100,0 3
Allianz Brasil Seguradora S.A., Rio de Janeiro 100,0
Allianz Bulgaria Holding AD, Sofia 66,2
Allianz Business Services Limited, Guildford 100,0
Allianz Cameroun Assurances SA, Douala 75,4
Allianz Cameroun Assurances Vie SA, Douala 76,4
Allianz Capital Partners of America LLC, Dover, DE 100,0
Allianz Carbon Investments B.V., Amsterdam 100,0
Allianz Cash SAS, Paris la Défense 100,0
Allianz Chicago Private Reit LP, Wilmington, DE 100,0
Allianz China Insurance Holding Limited, Shanghai 100,0
Allianz China Life Insurance Co. Ltd., Shanghai 100,0
Allianz Clean Planet, Senningerberg 41,1 2,3
Allianz Climate Transition, Senningerberg 39,5 2,3
Allianz Colombia S.A., Bogotá D.C. 100,0
Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros S.A.,
Madrid
99,9
Allianz Core Dividend, Paris 100,0 3
Allianz Côte d'Ivoire Assurances SA, Abidjan 74,1
Allianz Côte d'Ivoire Assurances Vie SA, Abidjan 71,0
Allianz Creactions 1, Paris 100,0 3
Allianz Creactions II, Paris 100,0 3
Allianz Credit Opportunities Plus, Senningerberg 31,3 2,3
Quote1
Allianz Crowdlending FSPI, Paris 100,0 3
Allianz Debt Fund FPS, Paris 100,0 3
Allianz Debt Fund S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Debt Fund SCSp SICAV-SIF, Luxemburg 94,7 3
Allianz Debt Investments PCREL S.à r.l., Luxemburg 100,0 3
Allianz Debt Investments S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Debt Investments SCSp SICAV-SIF,
Luxemburg 100,0 3
Allianz Digital Services Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Direct S.p.A., Mailand 100,0
Allianz do Brasil Participações Ltda., São Paulo 100,0
Allianz Eiffel Square Kft., Budapest 100,0
Allianz Elementar Lebensversicherungs
Aktiengesellschaft, Wien
100,0
Allianz Elementar Versicherungs
Aktiengesellschaft, Wien
100,0
Allianz EM Loans S.C.S., Luxemburg 100,0 3
Allianz Engineering Inspection Services Limited,
Guildford
100,0
Allianz Equity Emerging Markets 1, Paris 100,0 3
Allianz Equity Investments Ltd., Guildford 100,0
Allianz Euro Core Infrastructure Debt GP S.à r.l.,
Senningerberg
100,0
Allianz Euro Credit Risk Control, Senningerberg 97,0 3
Allianz Europe B.V., Amsterdam 100,0
Allianz Europe Conviction Equity, Senningerberg 53,7 3
Allianz Europe Ltd., Amsterdam 100,0
Allianz Europe Small and Micro Cap Equity,
Senningerberg
100,0 3
Allianz European Infrastructure II GP S.à r.l.,
Senningerberg
100,0
Allianz Finance Corporation, Wilmington, DE 100,0
Allianz Finance II B.V., Amsterdam 100,0
Allianz Finance II Luxembourg S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Finance III B.V., Amsterdam 100,0
Allianz Finance IV Luxembourg S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Finance IX Luxembourg S.A., Luxemburg 100,0
Allianz Finance Pty Ltd., Sydney 100,0
Allianz Finance VII Luxembourg S.A., Luxemburg 100,0
Allianz Finance VIII Luxembourg S.A., Luxemburg 100,0
Allianz Finance X Luxembourg S.A., Luxemburg 100,0
Allianz FinanzPlan 2055, Senningerberg 44,0 2,3
Allianz Fire and Marine Insurance Japan Ltd., Tokio 100,0
Allianz FLG Private Debt Fund SA SICAV-RAIF,
Senningerberg
100,0 3
Allianz FMO SDG Loan Fund S.C.A. SICAV-SIF,
Senningerberg
100,0 3
Allianz Foglalkoztatói Nyugdíjszolgáltató Zrt.,
Budapest
100,0
Allianz France Favart I, Paris 100,0 3
Allianz France Investissement OPCI, Paris la
Défense 100,0
Allianz France Real Estate Invest SPPICAV, Paris la
Défense
100,0
Allianz France Relance, Senningerberg 78,9 3
Allianz France Richelieu 1 S.A.S., Paris la Défense 100,0
Allianz France S.A., Paris la Défense 100,0
Allianz France US REIT GP LLC, Wilmington, DE 100,0
Allianz France US REIT LP, Wilmington, DE 100,0
Allianz Fund Investments 2 S.A. (Compartment),
Luxemburg 100,0
Allianz Fund Investments Inc., Wilmington, DE 100,0
Allianz Fund Investments S.A., Luxemburg 100,0
%
Quote1
Allianz General Insurance Public Co. Ltd., Bangkok 100,0
Allianz General Laos Co. Ltd., Vientiane 51,0
Allianz Global Corporate & Specialty do Brasil
Participações Ltda., Rio de Janeiro
100,0
Allianz Global Corporate & Specialty of Africa
(Proprietary) Ltd., Johannesburg
100,0
Allianz Global Corporate & Specialty of Bermuda
Ltd., Hamilton
100,0
Allianz Global Corporate & Specialty Resseguros
Brasil S.A., São Paulo
100,0
Allianz Global Corporate & Specialty South Africa
Ltd., Johannesburg
100,0
Allianz Global Diversified Infrastructure Equity GP
S.à r.l., Senningerberg
100,0
Allianz Global Diversified Infrastructure Equity II
GP S.à r.l., Senningerberg
100,0
Allianz Global Diversified Private Debt Fund GP S.à
r.l., Senningerberg
100,0
Allianz Global Fundamental Strategy,
Senningerberg
29,8 2,3
Allianz Global Investors (Schweiz) AG, Zürich 100,0
Allianz Global Investors Asia Pacific Ltd.,
Hongkong
100,0
Allianz Global Investors Asset Management
(Shanghai) Limited, Shanghai
100,0
Allianz Global Investors Distributors LLC, Dover, DE 100,0
Allianz Global Investors Holdings Ltd., London 100,0
Allianz Global Investors Ireland Ltd., Dublin 100,0
Allianz Global Investors Japan Co. Ltd., Tokio
Allianz Global Investors Nominee Services Ltd.,
George Town
100,0
100,0
Allianz Global Investors Overseas Asset
Management (Shanghai) Limited, Shanghai
100,0
Allianz Global Investors Singapore Ltd., Singapur 100,0
Allianz Global Investors Taiwan Ltd., Taipeh 100,0
Allianz Global Investors U.S. Holdings LLC, Dover,
DE
100,0
Allianz Global Investors U.S. LLC, Dover, DE 100,0
Allianz Global Investors UK Limited, London 100,0
Allianz Global Life dac, Dublin 100,0
Allianz Global Risks US Insurance Company Corp.,
Chicago, IL
100,0
Allianz Hayat ve Emeklilik A.S., Istanbul 89,0
Allianz Hedeland Logistics ApS, Kopenhagen 100,0
Allianz Hellas Single Member Insurance S.A., Athen 100,0
Allianz Hold Co Real Estate S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Holding eins GmbH, Wien 100,0
Allianz Holding France SAS, Paris la Défense 100,0
Allianz Holdings p.l.c., Dublin 100,0
Allianz Holdings plc, Guildford 100,0
Allianz Home Equity Income GP 1 Limited, London 100,0
Allianz Hospitaliers Euro, Paris 100,0 3
Allianz Hospitaliers Valeurs Durables, Paris 100,0 3
Allianz Hrvatska d.d., Zagreb 83,2
Allianz Hungária Biztosító Zrt., Budapest 100,0
Allianz HY Investor GP LLC, Wilmington, DE 100,0
Allianz HY Investor LP, Wilmington, DE 100,0
Allianz IARD EM Debt, Paris 100,0 3
Allianz IARD S.A., Paris la Défense 100,0
Allianz IARD Vintage, Paris 100,0 3
Allianz Impact Green Bond, Paris 100,0 3
Allianz Individual Insurance Group LLC,
Minneapolis, MN
100,0
Allianz Infrastructure Holding I Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg Holdco I S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg Holdco II S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg Holdco III S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg Holdco IV S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg I S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg II S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Luxembourg III S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Norway Holdco I S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Spain Holdco I S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Infrastructure Spain Holdco II S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Insurance Asset Management Co. Ltd.,
Peking
100,0
Allianz Insurance Company - Egypt S.A.E., Neu
Kairo
95,0
Allianz Insurance Company of Ghana Limited,
Accra
100,0
Allianz Insurance Company of Kenya Limited,
Nairobi
100,0
Allianz Insurance Lanka Limited, Colombo
100,0
Allianz Insurance plc, Guildford
100,0
Allianz Insurance Services Ltd., Athen
100,0
Allianz Insurance Singapore Pte. Ltd., Singapur
100,0
Allianz Inversiones S.A., Bogotá D.C.
100,0
Allianz Invest 10, Wien
Allianz Invest 11, Wien
Allianz Invest 12, Wien
Allianz Invest 50, Wien
Allianz Invest d.o.o., Zagreb
100,0
Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH,
Wien
100,0
Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds, Wien
Allianz Invest Spezial 13, Wien
Allianz Invest Spezial 3, Wien
Allianz Investment Management LLC, St. Paul, MN
100,0
Allianz Investment Management Singapore Pte.
Ltd., Singapur
100,0
Allianz Investment Management U.S. LLC, St. Paul,
MN
100,0
Allianz Investments I Luxembourg S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Investments III Luxembourg S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Jewel Fund ICAV, Dublin
Allianz Jingdong General Insurance Company Ltd.,
Guangzhou
Allianz kontakt s.r.o., Prag
100,0
Allianz Leasing Bulgaria AD, Sofia
100,0
Allianz Leben Real Estate Holding I S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Leben Real Estate Holding II S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Life (Bermuda) Ltd., Hamilton
100,0
Allianz Life Assurance Company - Egypt S.A.E.,
Neu-Kairo
100,0
Allianz Life Financial Services LLC, Minneapolis,
MN
100,0
Allianz Life Insurance Company Ltd., Moskau
100,0
Allianz Life Insurance Company of Ghana Limited,
%
Quote1
100,0 3
100,0 3
100,0 3
100,0 3
96,8 3
100,0 3
100,0 3
100,0 3
50,0 2
Accra 100,0
%
Quote1
Allianz Life Insurance Company of Missouri,
Clayton, MO
100,0
Allianz Life Insurance Company of New York, New
York, NY
100,0
Allianz Life Insurance Company of North America,
Minneapolis, MN
100,0
Allianz Life Insurance Lanka Ltd., Colombo 100,0
Allianz Life Insurance Malaysia Berhad, Kuala
Lumpur 100,0
Allianz Life Luxembourg S.A., Luxemburg 100,0
Allianz Madagascar Assurances SA, Antananarivo 100,0
Allianz Malaysia Berhad, Kuala Lumpur 75,0
Allianz Management Services Limited, Guildford
Allianz Marine & Transit Underwriting Agency Pty
Ltd., Sydney
100,0
90,0
Allianz Marine (UK) Ltd., London 100,0
Allianz Maroc S.A., Casablanca 98,9
Allianz MENA Holding (Bermuda) Ltd., Hamilton 100,0
Allianz México S.A. Compañía de Seguros, Mexiko
Stadt 100,0
Allianz Mid Cap Loans FCT, Paris 100,0 3
Allianz Multi Croissance, Paris 70,9 3
Allianz Multi Dynamisme, Paris 93,7 3
Allianz Multi Equilibre, Paris 97,9 3
Allianz Multi Harmonie, Paris 99,7 3
Allianz Multi Horizon 2024-2026, Paris 53,2 3
Allianz Multi Horizon 2027-2029, Paris 39,8 2,3
Allianz Multi Horizon 2030-2032, Paris 40,2 2,3
Allianz Multi Horizon 2033-2035, Paris 78,6 3
Allianz Multi Horizon 2036-2038, Paris 100,0 3
Allianz Multi Horizon 2039-2041, Paris 100,0 3
Allianz Multi Horizon Court Terme, Paris 60,1 3
Allianz Multi Horizon Long Terme, Paris 45,6 2,3
Allianz Multi Opportunités, Paris 89,5 3
Allianz Multi Rendement Réel, Paris
Allianz Mutual Funds Management Company S.A.,
83,1 3
Athen 100,0
Allianz Nederland Groep N.V., Rotterdam 100,0
Allianz Neo ISR 2019, Senningerberg 100,0 3
100,0 3
Allianz Neo ISR 2020, Senningerberg
Allianz Neo Isr 2021, Senningerberg
100,0 3
Allianz New Zealand Limited, Auckland 100,0
Allianz Nigeria Insurance Limited, Lagos 100,0
Allianz Nikko Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Nikko1 Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Obligations Internationales, Paris 80,8 3
Allianz of America Inc., Wilmington, DE 100,0
Allianz Opéra, Paris 100,0 3
Allianz p.l.c., Dublin 100,0
Allianz Partners S.A.S., Saint-Ouen 100,0
Allianz Patrimoine Immobilier SAS, Paris la
Défense
100,0
Allianz PCREL US Debt S.A., Luxemburg 100,0
Allianz Pension Fund Trustees Ltd., Guildford 100,0
Allianz Pensionskasse Aktiengesellschaft, Wien 100,0
Allianz penzijní spolecnost a.s., Prag 100,0
Allianz Perfekta 71 S.A., Luxemburg 94,9
Allianz PIMCO Corporate, Wien 96,3 3
Allianz PIMCO Mortgage, Wien 94,9 3
Allianz PNB Life Insurance Inc., Makati City 51,0
Allianz pojistovna a.s., Prag 100,0
Allianz Polska Services Sp. z o.o., Warschau 100,0
Allianz Positive Change, Senningerberg 30,4 2,3
%
Quote1
Allianz Premie Pensioen Instelling B.V., Rotterdam 100,0
Allianz Presse Infra GP S.à r.l., Luxemburg 92,4
Allianz Presse Infra S.C.S., Luxemburg 92,4
Allianz Presse US REIT GP LLC, Wilmington, DE 92,4
Allianz Presse US REIT LP, Wilmington, DE 92,4
Allianz Private Credit Fund S.A. SICAV-RAIF,
Senningerberg
100,0 3
Allianz Private Equity Fund SCSp, Senningerberg 97,1 3
Allianz Private Equity GP S.à r.l., Senningerberg 100,0
Allianz Private Equity Partners Europa III, Mailand 99,6 3
Allianz Private Equity Partners IV, Mailand 100,0 3
Allianz Private Equity Partners V, Mailand 100,0 3
Allianz Properties Limited, Guildford 100,0
Allianz PSVaG Private Debt Fund SA SICAV-RAIF,
Senningerberg
100,0 3
Allianz Re Argentina S.A., Buenos Aires 100,0
Allianz Re Dublin dac, Dublin 100,0
Allianz Real Estate (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai 100,0
Allianz Real Estate Asia Pacific Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Real Estate Investment S.A., Luxemburg 100,0
Allianz Real Estate Japan GK, Tokio 100,0
Allianz Real Estate of America LLC, Wilmington, DE 100,0
Allianz Real Estate Trust II (1), Sydney 99,2 3
Allianz Real Estate Trust II (2), Sydney 99,2 3
Allianz Real Estate Trust III (1), Sydney 97,9 3
Allianz Real Estate Trust III (1) Sub-trust (1),
Sydney
100,0 3
Allianz Real Estate Trust III (2), Sydney 97,9 3
Allianz Real Estate Trust IV, Sydney 95,5 3
Allianz Reinsurance America Inc., Petaluma, CA 100,0
Allianz Reinsurance Management Services Inc.,
Wilmington, DE
100,0
Allianz Renewable Energy Fund III GP SCSp,
Senningerberg
100,0
Allianz Renewable Energy Fund III Lux GP S.à r.l.,
Senningerberg
100,0
Allianz Renewable Energy Fund Management 1
Ltd., London
100,0
Allianz Renewable Energy Management AT GmbH,
Pottenbrunn
100,0
Allianz Renewable Energy Management AT II
GmbH, Pottenbrunn
100,0
Allianz Renewable Energy Partners I LP, London 100,0
Allianz Renewable Energy Partners II Limited,
London 100,0
Allianz Renewable Energy Partners III LP, London 99,3
Allianz Renewable Energy Partners IV Limited,
London
99,3
Allianz Renewable Energy Partners IX Limited,
London
99,2
Allianz Renewable Energy Partners Luxembourg II
S.A., Luxemburg
100,0
Allianz Renewable Energy Partners Luxembourg IV
S.A., Luxemburg
99,3
Allianz Renewable Energy Partners Luxembourg V
S.A., Luxemburg
100,0
Allianz Renewable Energy Partners Luxembourg VI
S.A., Luxemburg
100,0
Allianz Renewable Energy Partners Luxembourg
VIII S.A., Luxemburg
100,0
Allianz Renewable Energy Partners of America 2
LLC, Wilmington, DE
100,0
Allianz Renewable Energy Partners of America
LLC, Wilmington, DE
100,0
Allianz Renewable Energy Partners V Limited,
London
100,0
%
Quote1
Allianz Renewable Energy Partners VI Limited,
London
100,0
Allianz Renewable Energy Partners VII LP, London 100,0
Allianz Renewable Energy Partners VIII Limited,
London
100,0
Allianz Renewable Green Infrastructure Fund IV
(Lux) S.A. SICAV-RAIF, Senningerberg
100,0 3
Allianz Residential Mortgage Company S.A.,
Luxemburg
100,0
Allianz Resilient Credit Euro Fund GP S.à r.l.,
Senningerberg
100,0
Allianz Resilient Opportunistic Credit Feeder Fund
SA SICAV-RAIF, Senningerberg
100,0 3
Allianz Resilient Opportunistic Credit Fund GP S.à
r.l., Senningerberg
100,0
Allianz Resilient Opportunistic Credit Fund SCSp
SICAV-RAIF, Senningerberg
100,0 3
Allianz Retraite S.A., Paris la Défense 100,0
Allianz Risk Consulting LLC, Glendale, CA 100,0
Allianz Risk Transfer (Bermuda) Ltd., Hamilton 100,0
Allianz Risk Transfer AG, Schaan 100,0
Allianz Risk Transfer Inc., New York, NY 100,0
Allianz S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 100,0
Allianz S.p.A., Mailand 100,0
Allianz Saint Marc CL, Paris 100,0 3
Allianz Sakura Multifamily 1 Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Sakura Multifamily 2 Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Sakura Multifamily Lux GP S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Allianz Sakura Multifamily Lux SCSp, Luxemburg 100,0
Allianz SAS S.A.S., Bogotá D.C. 100,0
Allianz Saúde S.A., São Paulo 100,0
Allianz Saudi Fransi Cooperative Insurance
Company, Riad
51,0
Allianz Sécurité, Paris 90,0 3
Allianz Seguros de Vida S.A., Bogotá D.C. 100,0
Allianz Seguros S.A., São Paulo 100,0
Allianz Seguros S.A., Bogotá D.C. 100,0
Allianz Selection Alternative, Senningerberg 100,0 3
Allianz Selection Fixed Income, Senningerberg 100,0 3
Allianz Selection Small and Midcap Equity,
Senningerberg
100,0 3
Allianz Sénégal Assurances SA, Dakar 83,4
Allianz Sénégal Assurances Vie SA, Dakar 98,5
Allianz Services (UK) Limited, London 100,0
Allianz Services Mauritius LLC, Ebene 100,0
Allianz Services Private Ltd., Thiruvananthapuram 100,0
Allianz Serviços e Participações S.A., Rio de Janeiro 100,0
Allianz Servizi S.p.A., Mailand 100,0
Allianz SI PF Holding Corp., Toronto, ON 100,0
Allianz Sigorta A.S., Istanbul 96,2
Allianz SNA s.a.l., Beirut 100,0
Allianz Sociedade Gestora de Fundos de Pensões
S.A., Lissabon
88,6
Allianz Société Financière S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Soluciones de Inversión AV S.A., Madrid 100,0
Allianz South America Holding B.V., Amsterdam 100,0
Allianz Special Opportunities Alternative Fund,
Mailand
100,0 3
Allianz Sport et Bien-être, Paris 78,3 3
Allianz Strategic Investments LLC, St. Paul, MN 100,0
Allianz Strategic Investments S.à r.l., Luxemburg 100,0
Allianz Strategy Select 50, Senningerberg 50,0 2,3
%
Quote1
Allianz Suisse Lebensversicherungs-Gesellschaft
AG, Wallisellen
100,0
Allianz Suisse Versicherungs-Gesellschaft AG,
Wallisellen
100,0
Allianz Sustainable Health Evolution,
Senningerberg
85,7 3
Allianz Taiwan Life Insurance Co. Ltd., Taipeh 99,7
Allianz Team, Paris 90,6 3
Allianz Team Formule 1, Paris 94,5 3
Allianz Technology (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 100,0
Allianz Technology AG, Wallisellen 100,0
Allianz Technology GmbH, Wien 100,0
Allianz Technology International B.V., Amsterdam 100,0
Allianz Technology of America Inc., Wilmington, DE 100,0
Allianz Technology S.L., Barcelona 100,0
Allianz Technology S.p.A., Mailand 100,0
Allianz Technology SAS, Saint-Ouen 100,0
Allianz Thematic Income, Hongkong 100,0 3
Allianz Tiriac Asigurari SA, Bukarest 52,2
Allianz Tiriac Pensii Private Societate de
administrare a fondurilor de pensii private S.A.,
Bukarest
100,0
85,5 3
Allianz Transition Secteur Actions Europe, Paris
Allianz UK Infrastructure Debt GP 2 Limited,
London 100,0
Allianz UK Infrastructure Debt GP Limited, London 100,0
Allianz Ukraine LLC, Kiew
Allianz Underwriters Insurance Company Corp.,
100,0
Chicago, IL 100,0
Allianz US Debt Holding S.A., Luxemburg 100,0
Allianz US Income Growth Advisory Master Fundo
de Investimento Multimercado Investimento no
Exterior, São Paulo
43,0 2,3
Allianz US Investment GP LLC, Wilmington, DE 100,0
Allianz US Investment LP, Wilmington, DE 100,0
Allianz US Private Credit Solutions GP LLC,
Wilmington, DE
100,0
Allianz US Private REIT GP LLC, Wilmington, DE 100,0
Allianz US Private REIT LP, Wilmington, DE 100,0
Allianz Valeurs Durables, Paris 40,3 2,3
Allianz Valida Private Debt Fund SA SICAV-RAIF,
Senningerberg
100,0 3
Allianz Value S.r.l., Mailand 100,0
Allianz Vermogen B.V., Rotterdam 100,0
Allianz Vie EM Debt, Paris 100,0 3
Allianz Vie Multi Assets FCP, Paris 100,0 3
Allianz Vie S.A., Paris la Défense 100,0
Allianz Viva S.p.A., Mailand 100,0
100,0
100,0
Allianz Volta GP S.à r.l., Senningerberg 95,0 3
Allianz Vorsorgekasse AG, Wien
Allianz Voyager Asia, Senningerberg
Allianz Worldwide Partners (Hong Kong) Ltd.,
Hongkong
Allianz X Euler Hermes Co-Investments S.à r.l.,
100,0
Luxemburg 100,0
Allianz Yasam ve Emeklilik A.S., Istanbul
Allianz ZB d.o.o. Mandatory and Voluntary
80,0
Pension Funds Management Company, Zagreb
AllianzGI US Private Credit Solutions GP II LLC,
51,0
Wilmington, DE
AllianzGI USD Infrastructure Debt Fund GP LLC,
100,0
Wilmington, DE
AllianzIM U.S. Large Cap 6 Month Buffer10
Apr/Oct ETF, Wilmington, DE
100,0
35,7 2,3
%
Quote1
AllianzIM U.S. Large Cap Buffer20 Oct ETF,
Wilmington, DE
51,1 3
Allianz-Slovenská poist'ovňa a.s., Bratislava 99,6
Alma S.r.l., Bologna 100,0
Altair - Fondo di Investimento Alternativo
Immobiliare di Tipo Chiuso, Rom
100,0 3
American Automobile Insurance Company Corp.,
Earth City, MO
100,0
APEF Feeder FCP-RAIF, Senningerberg 38,4 2,3
APEH Europe VI, Paris 99,6 3
APK US Investment GP LLC, Wilmington, DE 100,0
APK US Investment LP, Wilmington, DE 100,0
APKV US Private REIT GP LLC, Wilmington, DE 100,0
APKV US Private REIT LP, Wilmington, DE 100,0
APP Broker S.r.l., Triest 100,0
Appia Investments S.r.l., Mailand 57,6
ARAGO, Paris 100,0 3
Arcturus MF GK, Tokio 100,0
AREAP Core 1 GP Pte. Ltd., Singapur 100,0
Arges Investments I N.V., Amsterdam 100,0
Arges Investments II N.V., Amsterdam 100,0
Asit Services S.R.L., Bukarest 100,0
Assistance, Courtage d'Assurance et de
Réassurance S.A., Paris la Défense
100,0
Associated Indemnity Corporation, Los Angeles, CA 100,0
Assurances Médicales SA, Metz 100,0
Atlas Fund, Mailand 100,0 3
atpacvc LLC, Wilmington, DE 100,0
atpacvc Ltd., London 100,0
Avip Actions 100, Paris 100,0 3
Avip Actions 60, Paris 100,0 3
Avip Top Harmonie, Paris 98,6 3
Avip Top Tempéré, Paris 99,7 3
Aviva Investors Poland TFI S.A., Warschau 100,0
Aviva PTE Aviva Santander S.A., Warschau 100,0
Aviva Sp. z o.o., Warschau 100,0
Aviva TU na Zycie S.A., Warschau 100,0
Aviva TU Ogolnych S.A., Warschau 100,0
AVS Automotive VersicherungsService GmbH, Wien 100,0
AWP Argentina S.A., Buenos Aires 100,0
AWP Assistance (India) Private Limited, Gurgaon 100,0
AWP Assistance Ireland Limited, Dublin 100,0
AWP Assistance Service España S.A., Madrid 100,0
AWP Assistance UK Ltd., London 100,0
AWP Australia Holdings Pty Ltd., Brisbane 100,0
AWP Australia Pty Ltd., Brisbane 100,0
AWP Austria GmbH, Wien 100,0
AWP Brokers & Services Hellas S.A., Athen 100,0
AWP Business Services Co. Ltd., Peking 100,0
AWP Colombia SAS, Bogotá D.C. 100,0
AWP Contact Center Italia S.r.l., Mailand 100,0
AWP France SAS, Saint-Ouen 95,0
AWP Health & Life S.A., Saint-Ouen 100,0
AWP Health & Life Services Limited, Dublin 100,0
AWP Japan Co. Ltd., Tokio 100,0
AWP MEA Holdings Co. W.L.L., Manama 100,0
AWP Mexico S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 100,0
AWP P&C S.A., Saint-Ouen 100,0
AWP Polska Sp. z o.o., Warschau 100,0
AWP Réunion SAS, Sainte-Marie
AWP RUS LLC, Moskau
100,0
100,0
%
Quote1
AWP Service Brasil Ltda., São Bernardo do Campo 100,0
AWP Services (India) Private Limited, Gurgaon 100,0
AWP Services (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 97,6
AWP Services Belgium S.A., Brüssel 100,0
AWP Services New Zealand Limited, Auckland 100,0
AWP Services NL B.V., Amsterdam 100,0
AWP Services Sdn. Bhd., Kuala Lumpur 100,0
AWP Services Singapore Pte. Ltd., Singapur 100,0
AWP Servicios Mexico S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 100,0
AWP Servis Hizmetleri A.S., Istanbul 97,0
AWP Solutions CR a SR s.r.o., Prag 100,0
AWP Ticket Guard Small Amount & Short Term
Insurance Co. Ltd., Tokio
100,0
AWP USA Inc., Richmond, VA 100,0
AZ Euro Investments II S.à r.l., Luxemburg 100,0
AZ Euro Investments S.A., Luxemburg 100,0
AZ Jupiter 10 B.V., Amsterdam 100,0
AZ Jupiter 11 B.V., Amsterdam 97,8
AZ Jupiter 8 B.V., Amsterdam 100,0
AZ Jupiter 9 B.V., Amsterdam 100,0
AZ Real Estate GP LLC, New York, NY 100,0
AZ Servisni centar d.o.o., Zagreb 100,0
AZ Vers US Private REIT GP LLC, Wilmington, DE 100,0
AZ Vers US Private REIT LP, Wilmington, DE 100,0
AZ-CR Seed Investor LP, Wilmington, DE 100,0
AZGA Insurance Agency Canada Ltd., Kitchener,
ON
100,0
AZGA Service Canada Inc., Kitchener, ON 55,0
AZL PF Investments Inc., Minneapolis, MN 100,0
AZOA Services Corporation, New York, NY 100,0
AZP Malaysia Agency Sdn. Bhd., Kuala Lumpur 100,0
AZWP Services Portugal Lda., Lissabon 100,0
Batavia Dana Obligasi Sentosa, Jakarta 100,0 3
Batavia Obligasi Sukses 2, Jakarta 100,0 3
BBVA Allianz Seguros y Reaseguros S.A., Madrid 50,0 2
BCP-AZ Investment L.P., Wilmington, DE 98,0
Beleggingsmaatschappij Willemsbruggen B.V.,
Rotterdam
100,0
Berkley Investments S.A., Warschau 100,0
Beykoz Gayrimenkul Yatirim Insaat Turizm Sanayi
ve Ticaret A.S., Ankara
100,0
Bilans Service S.N.C., Courbevoie 66,0
BN Infrastruktur GmbH, St. Pölten 74,9
Borgo San Felice S.r.l., Castelnuovo Berardenga 100,0
BPS Brindisi 211 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Brindisi 213 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Brindisi 222 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Mesagne 214 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Mesagne 215 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Mesagne 216 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Mesagne 223 S.r.l., Lecce 100,0
BPS Mesagne 224 S.r.l., Lecce 100,0
Brasil de Imóveis e Participações Ltda., São Paulo 100,0
BRAVO CRE CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
BRAVO II CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
BRAVO III CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
BRAVO IV CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
BRAVO IV Holding Fund CIV I LP, George Town 100,0
Brobacken Nät AB, Stockholm 100,0
BSMC (Thailand) Limited, Bangkok 100,0
Buddies Enterprises Limited, Guildford 100,0
%
Quote1
Calobra Investments Sp. z o.o., Warschau 100,0
Candid Insurance Services Ltd., Bristol 100,0
CAP, Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG,
Wallisellen
100,0
Caroline Berlin S.C.S., Luxemburg 93,2
Castle Field Limited, Hongkong 100,0
CCAF GP I Ltd., George Town 100,0
CELUHO S.à r.l., Luxemburg 100,0
Central Shopping Center a.s., Bratislava 100,0
Centrale Photovoltaique de Saint Marcel sur Aude
SAS, Versailles
100,0
Centrale Photovoltaique de Valensole SAS,
Versailles
100,0
CEPE de Bajouve S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de Haut Chemin S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de la Baume S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de la Forterre S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de Langres Sud S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de Mont Gimont S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de Sambres S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE de Vieille Carrière S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE des Portes de la Côte d'Or S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE du Blaiseron S.à r.l., Versailles 100,0
CEPE du Bois de la Serre S.à r.l., Versailles 100,0
Chicago Insurance Company Corp., Chicago, IL 100,0
CIC Allianz Insurance Ltd., Sydney 100,0
Citizen Capital Impact Initiative, Paris 72,0 3
Climmolux Holding SA, Luxemburg 100,0
Club Marine Limited, Sydney 100,0
COF II CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
COF III CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
COF III Holding Fund CIV I LP, George Town
Columbia REIT - 221 Main Street LP, Wilmington,
100,0
DE
Columbia REIT - 333 Market Street LP, Wilmington,
DE
100,0
45,0 2
Columbia REIT - University Circle LP, Wilmington,
DE
100,0
Companhia de Seguros Allianz Portugal S.A.,
Lissabon
64,8
Compañía Colombiana de Servicio Automotriz S.A.,
Bogotá D.C.
100,0
Consultatio Renta Mixta F.C.I., Buenos Aires 100,0 3
Control Expert Gestao Comercio e
Desenvolvimento Ltda., Jundiaí
95,0
Control Expert Italia S.r.l., Venice 80,0
Control Expert Mexico S. de R.L. de C.V., Mexiko
Stadt
95,0
Control Expert Systems Technologies S.L., Madrid 94,9
ControlExpert Argentina SRL, Buenos Aires 90,0
ControlExpert Chile Spa, Las Condes 95,0
ControlExpert China Co. Ltd., Peking 30,0 2
ControlExpert Colombia SAS, Bogotá D.C. 90,0
ControlExpert Holding B.V., Amsterdam 90,0
ControlExpert Hong Kong Corp. Limited, Hongkong 90,0
ControlExpert Inc., Wilmington, DE 90,0
ControlExpert Japan KK, Tokio 100,0
ControlExpert Polska Sp. z o.o., Warschau 100,0
ControlExpert Schweiz GmbH, Cham 100,0
ControlExpert Thailand Co. Ltd., Bangkok 100,0
ControlExpert UK Limited, Farnborough 87,0
Corn Investment Ltd., London
Corsetec Assessoria e Corretagem de Seguros
100,0
Ltda., São Paulo 100,0
%
Quote1
Cova Beijing Zpark Investment Pte. Ltd., Singapur 98,0
CPRN Thailand Ltd., Bangkok 100,0
CreditRas Assicurazioni S.p.A., Mailand 50,0 2
CreditRas Vita S.p.A., Mailand 50,0 2
CURATIO DMCC LLC, Dubai 100,0
D23E GP LLC, Wilmington, DE 100,0
Danareksa Melati Pendapatan Tetap, Jakarta 100,0 3
Darta Saving Life Assurance dac, Dublin 100,0
Deeside Investments Inc., Wilmington, DE 50,1
Delta Technical Services Ltd., London 100,0
Demand Side Media Ltd., Bristol 100,0
Diamond Point a.s., Prag 100,0
Dresdner Kleinwort Pfandbriefe Investments II Inc.,
Minneapolis, MN
100,0
EF Solutions LLC, Wilmington, DE 100,0
EIG Altstadt Holdings Blocker LLC, Wilmington, DE 100,0
Eiger Institutional Fund, Basel 100,0 3
Elite Prize Limited, Hongkong 100,0
Elix Vintage Residencial SOCIMI S.A., Madrid 100,0
ELVIA e-invest AG, Wallisellen 100,0
Emerging Market Climate Action Fund GP S.à r.l.,
Senningerberg
100,0
Energie Eolienne Lusanger S.à r.l., Versailles 100,0
Enertrag-Dunowo Sp. z o.o., Stettin 100,0
Eolica Erchie S.r.l., Lecce 100,0
EP Tactical GP LLC, Wilmington, DE 100,0
Etablissements J. Moneger SA, Dakar 100,0
Euler Hermes 39 Ouest, Paris la Défense 100,0 3
Euler Hermes Acmar SA, Casablanca 55,0
Euler Hermes Acmar Services SARL, Casablanca 100,0
Euler Hermes Asset Management France S.A., Paris
la Défense
100,0
Euler Hermes Australia Pty Limited, Sydney 100,0
Euler Hermes Canada Services Inc., Montreal, QC 100,0
Euler Hermes Collections North America Company,
Owings Mills, MD
100,0
Euler Hermes Collections Sp. z o.o., Warschau 100,0
Euler Hermes Consulting (Shanghai) Co. Ltd.,
Shanghai
100,0
Euler Hermes Crédit France S.A.S., Paris la Défense 100,0
Euler Hermes Digital Ventures OPCVM, Paris la
Défense
100,0 3
Euler Hermes Emporiki Services Ltd., Athen 100,0
Euler Hermes Excess North America LLC, Owings
Mills, MD
100,0
Euler Hermes Group SAS, Paris la Défense 100,0
Euler Hermes Hong Kong Service Limited,
Hongkong
100,0
Euler Hermes Intermediary Agency S.r.l., Mailand 100,0
Euler Hermes Japan Services Ltd., Tokio 100,0
Euler Hermes Korea Non-life Broker Company
Limited, Seoul
100,0
Euler Hermes Luxembourg Holding S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Euler Hermes Magyar Követeleskezelö Kft.,
Budapest
100,0
Euler Hermes New Zealand Limited, Auckland 100,0
Euler Hermes North America Holding Inc., Owings
Mills, MD
100,0
Euler Hermes North America Insurance Company
Inc., Owings Mills, MD
100,0
Euler Hermes Patrimonia SA, Brüssel 100,0
Euler Hermes Ré SA, Luxemburg 100,0
Euler Hermes Real Estate SPPICAV, Paris la
Défense
60,0
%
Quote1
Euler Hermes Recouvrement France S.A.S., Paris la
Défense
100,0
Euler Hermes Reinsurance AG, Wallisellen 100,0
Euler Hermes Risk Yönetimi A.S., Istanbul 100,0
Euler Hermes S.A., Brüssel 100,0
Euler Hermes Seguros S.A., São Paulo 100,0
Euler Hermes Service AB, Stockholm 100,0
Euler Hermes Services B.V., 's-Hertogenbosch 100,0
Euler Hermes Services Belgium S.A., Brüssel 100,0
Euler Hermes Services Bulgaria EOOD, Sofia 100,0
Euler Hermes Services Ceská republika s.r.o., Prag 100,0
Euler Hermes Services India Private Limited,
Mumbai 100,0
Euler Hermes Services Ireland Limited, Dublin 100,0
Euler Hermes Services Italia S.r.l., Rom 100,0
Euler Hermes Services North America LLC, Owings
Mills, MD
100,0
Euler Hermes Services Romania S.R.L., Bukarest 100,0
Euler Hermes Services S.A.S., Paris la Défense 100,0
Euler Hermes Services Schweiz AG, Wallisellen 100,0
Euler Hermes Services South Africa Ltd.,
Johannesburg
100,0
Euler Hermes Services Tunisia S.à r.l., Tunis 100,0
Euler Hermes Services UK Limited, London 100,0
Euler Hermes Serviços de Gestão de Riscos Ltda.,
São Paulo
100,0
Euler Hermes Sigorta A.S., Istanbul 100,0
Euler Hermes Singapore Services Pte. Ltd.,
Singapur
100,0
Euler Hermes South Express S.A., Ixelles 100,0
Euler Hermes Taiwan Services Limited, Taipeh 100,0
Euler Hermes, Okurowska
Minkiewicz, Maliszewski - Kancelaria Prawna Sp.k,
Warschau
100,0
Eurl 20-22 Rue Le Peletier, Paris la Défense 100,0
Eurosol Invest S.r.l., Udine 100,0
Expander Advisors Sp. z o.o., Warschau 100,0
Fairmead Distribution Services Limited, Guildford 100,0
Fairmead Insurance Limited, Guildford 100,0
FCP Allianz Africa Equity WAEMU, Abidjan 100,0 3
FCP LBPAM IDR, Paris 100,0 3
FCPI InnovAllianz 2, Paris 100,0 3
FCT CIMU 92, Pantin 100,0 3
FCT Rocade L2 Marseille, Paris 100,0 3
Fénix Directo Compañía de Seguros y Reaseguros
S.A., Madrid
100,0
Ferme Eolienne de Villemur-sur-Tarn S.à r.l.,
Versailles
100,0
Ferme Eolienne des Jaladeaux S.à r.l., Versailles 100,0
Financière Callisto SAS, Paris la Défense 100,0
Finanzen France SAS, Paris 100,0
FinOS Technology Holding Pte. Ltd., Singapur 100,0
FinOS Technology Malaysia Sdn. Bhd., Kuala
Lumpur
100,0
FinOS Technology Vietnam Single-Member Limited
Liability Company, Ho Chi Minh City
100,0
Fireman's Fund Financial Services LLC, Dallas, TX 100,0
Fireman's Fund Indemnity Corporation, Liberty
Corner, NJ
100,0
Fireman's Fund Insurance Company Corp., Los
Angeles, CA
100,0
Flying Desire Limited, Hongkong 100,0
Fondo Chiuso Allianz Infrastructure Partners I,
Mailand
100,0 3
%
Quote1
FPCI Allianz Synergies, Paris 100,0 3
FPCI APEH Europe VII, Paris 100,0 3
Fragonard Assurance S.A., Paris 100,0
Franklin S.C.S., Luxemburg 94,5
Friederike MLP S.à r.l., Luxemburg 100,0
Fu An Management Consulting Co. Ltd., Peking 1,0 2
Gaipare Action, Paris 99,9 3
Galore Expert Limited, Hongkong 100,0
Generation Vie S.A., Paris la Défense 52,5
Gestion de Téléassistance et de Services S.A.,
Châtillon
100,0
GIE Euler Hermes Facturation France, Paris la
Défense
100,0
GIE Euler Hermes SFAC Services, Paris la Défense 100,0
Glärnisch Institutional Fund, Basel 100,0 3
Global Azawaki S.L., Madrid 100,0
Global Carena S.L., Madrid 100,0
Global Transport & Automotive Insurance Solutions
Pty Limited, Sydney
100,0
Gothaer Asigurari Reasigurari S.A., Bukarest 100,0
Great Lake Funding I LP, Wilmington, DE 100,0 3
Grupo Multiasistencia S.A., Madrid 100,0
GT Motive Einsa Unipessoal Lda., Lissabon 100,0
GT Motive GmbH, Freienbach 100,0
GT Motive Limited, London 100,0
GT Motive S.L., San Sebastian de los Reyes 86,0
GT Motive SASU, Montrouge 100,0
Gurtin Fixed Income Management LLC, Dover, DE 100,0
Harro Development Praha s.r.o., Prag 100,0
Havelaar & van Stolk B.V., Rotterdam 100,0
Helviass Verzekeringen B.V., Rotterdam 100,0
Highway Insurance Company Limited, Guildford 100,0
Highway Insurance Group Limited, Guildford 100,0
Home & Legacy Insurance Services Limited,
Guildford
100,0
Humble Bright Limited, Hongkong 100,0
Hunter Premium Funding Ltd., Sydney 100,0
Hwang Affin Income Fund 5, Kuala Lumpur 100,0 3
ICON Immobilien GmbH & Co. KG, Wien 100,0
ICON Inter GmbH & Co. KG, Wien 100,0
IEELV GP S.à r.l., Luxemburg 100,0
Immovalor Gestion S.A., Paris la Défense 100,0
ImWind PDV GmbH & Co. KG, Pottenbrunn 100,0
ImWind PL GmbH & Co. KG, Pottenbrunn 100,0
Inforce Solutions LLC, Woodstock, GA 100,0
InnovAllianz, Paris 99,6 3
Insurance CJSC "Medexpress", Sankt Petersburg 100,0
Intermediass S.r.l., Mailand 100,0
Interstate Fire & Casualty Company, Chicago, IL 100,0
Investitori Logistic Fund, Mailand 100,0 3
Investitori Real Estate Fund, Mailand 100,0 3
Investitori SGR S.p.A., Mailand 100,0
Järvsö Sörby Vindkraft AB, Danderyd 100,0
JCR Intertrade Co. Ltd., Bangkok 40,0 2
Jefferson Insurance Company Corp., New York, NY 100,0
Joukhaisselän Tuulipuisto Oy, Oulu 100,0
Jouttikallio Wind Oy, Kotka 100,0
JSC Insurance Company Allianz, Moskau 100,0
Jubilee Allianz General Insurance (K) Limited,
Nairobi
66,0
KAIGO Hi-Tech Development (Beijing) Co. Ltd.,
Peking
100,0
%
Quote1
KaiLong Greater China Real Estate Fund II S.C.Sp.,
Luxemburg
100,0
Kensington Fund, Mailand 100,0 3
Keyeast Pte. Ltd., Singapur 100,0
Kiinteistöosakeyhtiö Eteläesplanadi 2 Oy, Helsinki 100,0
KLGCREF II Holdco Pte. Ltd., Singapur 100,0
Kohlenberg & Ruppert Premium Properties S.à r.l.,
Luxemburg
100,0
Kroknet S.à r.l., Paris 100,0
Kuolavaara-Keulakkopään Tuulipuisto Oy, Oulu 100,0
La Rurale SA, Paris la Défense 100,0
Life Plus Sp. z o.o., Warschau 100,0
Lincoln Infrastructure USA Inc., Wilmington, DE 100,0
Liverpool Victoria General Insurance Group
Limited, Guildford
100,0
Liverpool Victoria Insurance Company Limited,
Guildford
100,0
LLC "Euler Hermes Credit Management", Moskau 100,0
LLC "IC Euler Hermes Ru", Moskau 100,0
LLC "Medexpress-service", Sankt Petersburg 100,0
LLC "Progress-Med", Moskau 100,0
LLC "Risk Audit", Moskau 100,0
LV Assistance Services Limited, Guildford 100,0
LV Insurance Management Limited, Guildford 100,0
LV Repair Services Limited, Guildford 100,0
Maevaara Vind 2 AB, Stockholm 100,0
Maevaara Vind AB, Stockholm 100,0
Mandiri Investasi Dana Pendapatan Optimal 2,
Jakarta
100,0 3
Medi24 AG, Bern 100,0
Medicount (Private) Limited, Islamabad 100,0
MediCount Global Ltd., Ebene 71,6
Medicount Healthcare Private Limited, Bangalore 100,0
Mindseg Corretora de Seguros Ltda., São Bernardo
do Campo
100,0
Mombyasen Wind Farm AB, Halmstad 100,0
Money Mate Defensiv, Senningerberg 100,0 3
Money Mate Entschlossen, Senningerberg 99,6 3
Money Mate Moderat, Senningerberg 100,0 3
Money Mate Mutig, Senningerberg 99,3 3
Morningchapter S.A., Grandaços 100,0
Multiasistencia S.A., Madrid 100,0
Multiassistance Luxembourg S.à r.l., Luxemburg 100,0
Multiassistance S.A., Paris 100,0
Multimags - Multiassistência e Gestão de Sinistros,
Unipessoal Lda., Lissabon
100,0
National Surety Corporation, Chicago, IL 100,0
Neoasistencia Manoteras S.L., Madrid
Nextcare Bahrain Ancillary Services Company
100,0
B.S.C., Manama 100,0
NEXtCARE Claims Management LLC, Dubai 100,0
NEXtCARE Claims Management LLC, Qurum 70,0
NEXtCARE Egypt LLC, Neu-Kairo 100,0
NEXtCARE Lebanon SAL, Beirut 100,0
NEXtCARE Tunisie LLC, Tunis 100,0
Niederösterreichische
Glasfaserinfrastrukturgesellschaft mbH, St. Pölten
100,0
nöGIG Phase Zwei GmbH, St. Pölten 100,0
Northstar Mezzanine Partners VI U.S. Feeder II L.P.,
Dover, DE
100,0 3
OANS Open Access Network Süd GmbH,
Klagenfurt am Wörthersee
50,0 2
öGIG Fiber GmbH, St. Pölten 100,0
öGIG GmbH, St. Pölten 90,0
%
Quote1
öGIG Netzbetrieb GmbH, St. Pölten 100,0
OPCI Allianz France Angel, Paris la Défense 100,0
Orione PV S.r.l., Lecce 100,0
Orsa Maggiore PV S.r.l., Lecce 100,0
Orsa Minore PV S.r.l., Lecce 100,0
Pacific Investment Management Company LLC,
Dover, DE
93,1
PAF GP S.à r.l., Luxemburg 100,0
Parc Eolien de Bonneuil S.à r.l., Versailles 100,0
Parc Eolien de Bruyère Grande SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Chaourse SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Chateau Garnier SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Croquettes SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Dyé SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Fontfroide SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Forge SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de la Sole du Bois SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Longchamps SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Ly-Fontaine SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Pliboux SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien de Remigny SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien des Barbes d´Or SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien des Joyeuses SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien des Mistandines SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien des Quatre Buissons SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien du Bois Guillaume SAS, Versailles 100,0
Parc Eolien Les Treize SAS, Versailles 100,0
PCRED CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
PCRED II CIV LLC, Wilmington, DE 100,0
Pet Plan Ltd., Guildford 100,0
PFP Holdings Inc., Dover, DE 100,0
PGA Global Services LLC, Dover, DE 100,0
PHFS Residential Opportunities Offshore Fund L.P.,
George Town 100,0
PIMCO (Schweiz) GmbH, Zürich
PIMCO Asia Ltd., Hongkong
100,0
100,0
PIMCO Asia Pte Ltd., Singapur 100,0
PIMCO Australia Management Limited, Sydney 100,0
PIMCO Australia Pty Ltd., Sydney 100,0
PIMCO BRAVO III Offshore GP L.P., George Town 100,0
PIMCO BRAVO III Offshore GP Ltd., George Town 100,0
PIMCO BRAVO IV Offshore GP Ltd., George Town 100,0
PIMCO Canada Corp., Toronto, ON 100,0
49,3 2,3
PIMCO Climate Bond Fund, Dublin
PIMCO Climate Bond Fund (Canada), Toronto, ON 31,9 2,3
PIMCO COF II LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO COF III Offshore GP Ltd., George Town 100,0
PIMCO Commercial Real Estate Debt Fund II Rated
Note Vehicle I L.P., Wilmington, DE
100,0
PIMCO Commercial Real Estate Debt Fund Rated
Note Vehicle II L.P., George Town
100,0
PIMCO CRE Opportunities Offshore GP Ltd.,
George Town
100,0
PIMCO Europe Ltd., London 100,0
PIMCO GIS Emerging Markets Opportunities Fund,
Dublin 78,4 3
PIMCO GIS Income Fund II, Dublin 91,4 3
PIMCO Global Advisors (Ireland) Ltd., Dublin
PIMCO Global Advisors (Luxembourg) S.A.,
100,0
Luxemburg 100,0
PIMCO Global Advisors (Resources) LLC, Dover, DE 100,0
PIMCO Global Advisors LLC, Dover, DE 100,0
%
Quote1
PIMCO Global Holdings LLC, Dover, DE 100,0
PIMCO GP I Canada Corporation, Toronto, ON 100,0
PIMCO GP I LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP II S.à r.l., Luxemburg 100,0
PIMCO GP III LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP IV S.à r.l., Luxemburg 100,0
PIMCO GP IX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP L LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP LI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP S.à r.l., Luxemburg 100,0
PIMCO GP V LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP V S.à r.l., Luxemburg 100,0
PIMCO GP VII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP X LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XIII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XIV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XIX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XL LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLIV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLIX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLVI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLVII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XLVIII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XVI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XVII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XVIII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXI-C LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXIII Ltd., George Town 100,0
PIMCO GP XXIV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXIX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXVI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXVII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXVIII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXIII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXIV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXIX LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXV LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXVI LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXVII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO GP XXXVIII LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO Investment Management (Shanghai)
Limited, Shanghai 100,0
PIMCO Investments LLC, Dover, DE 100,0
PIMCO Japan Ltd., Road Town 100,0
PIMCO Latin America Administradora de Carteiras
Ltda., Rio de Janeiro
100,0
PIMCO Quantitative Alpha Strategy Onshore Fund
LP, Wilmington, DE
97,5 3
PIMCO REIT Management LLC, Wilmington, DE 100,0
PIMCO Services LLC, Dover, DE 100,0
%
Quote1
PIMCO StocksPLUS AR Fund, Dublin 83,6 3
PIMCO Taiwan Ltd., Taipeh 100,0
POD Allianz Bulgaria AD, Sofia 65,9
Porowneo.pl Sp. z o.o., Warschau 100,0
Primacy Underwriting Management Limited,
Wellington
100,0
Primacy Underwriting Management Pty Ltd.,
Sydney
100,0
Promultitravaux SAS, Paris 100,0
Protexia France S.A., Paris la Défense 100,0
PSS Allianz Protect 85 I, Senningerberg 99,9 3
PT Asuransi Allianz Life Indonesia, Jakarta 99,8
PT Asuransi Allianz Utama Indonesia, Jakarta 97,8
PT Blue Dot Services, Jakarta 100,0
PTE Allianz Polska S.A., Warschau 100,0
Q 207 GP S.à r.l., Luxemburg 100,0
Q207 S.C.S., Luxemburg 94,0
Quality1 AG, Bubikon 100,0
Questar Agency Inc., Minneapolis, MN 100,0
Questar Capital Corporation, Minneapolis, MN 100,0
RAS Antares, Mailand 100,0 3
RB Fiduciaria S.p.A., Mailand 100,0
RE-AA SA, Abidjan 100,0
Real Faubourg Haussmann SAS, Paris la Défense 100,0
Real FR Haussmann SAS, Paris la Défense 100,0
Redoma 2 S.A., Luxemburg 100,0
Redoma S.à r.l., Luxemburg 100,0
Reksa Dana Batavia College Bond Fund, Jakarta 100,0 3
Reksa Dana Batavia Obligasi Sukses 1, Jakarta 100,0 3
Reksa Dana Batavia Pendapatan Tetap Sukses
Syariah, Jakarta
100,0 3
Reksa Dana Batavia Pendapatan Tetap Sukses
Syariah 2, Jakarta
100,0 3
Reksa Dana Danareksa Melati Pendapatan Tetap
II, Jakarta
100,0 3
Reksa Dana Mandiri Investa Dana Pendapatan
Optimal, Jakarta
100,0 3
Reksa Dana Optima Pendapatan Abadi, Jakarta 100,0 3
Reksa Dana Schroder IDR Bond Fund II, Jakarta 100,0 3
Rivage Richelieu 1 FCP, Paris 100,0 3
Rokko Development Praha s.r.o., Prag 100,0
SA Carène Assurance, Paris 100,0
SA Vignobles de Larose, Saint-Laurent-Médoc 100,0
Saarenkylä Tuulipuisto Oy, Oulu 100,0
Santander Aviva TU na Zycie S.A., Warschau 51,0
Santander Aviva TU S.A., Warschau 51,0
Säntis Umbrella Fund, Zürich 100,0 3
SAS 20 Pompidou, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Etoile, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Forum Seine, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Logistique, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Platine, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Prony, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Rivoli, Paris la Défense 100,0
SAS Allianz Serbie, Paris la Défense 100,0
SAS Angel Shopping Centre, Paris la Défense 100,0
SAS Chaponnay Mérieux Logistics, Paris la Défense 100,0
SAS Madeleine Opéra, Paris la Défense 100,0
SAS Passage des princes, Paris la Défense 100,0
SAS Société d'Exploitation du Parc Eolien d'Aussac
Vadalle, Versailles
100,0
SAS Société d'Exploitation du Parc Eolien de
Nélausa, Versailles
100,0
%
Quote1
Sättravallen Wind Power AB, Strömstad 100,0
Saudi NEXtCARE LLC, Al Khobar 68,0
SC Tour Michelet, Paris la Défense 100,0
Schroder IDR Bond Fund III, Jakarta 100,0 3
SCI 46 Desmoulins, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Arc de Seine, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Citylights, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Immobilier Durable 18, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Invest Pierre, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Messine, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Value Pierre, Paris la Défense 100,0
SCI Allianz Work'In Park, Paris la Défense 100,0
SCI ESQ, Paris la Défense 100,0
SCI Onnaing Escaut Logistics, Paris la Défense
SCI Pont D'Ain Septembre Logistics, Paris la
100,0
Défense 100,0
SCI Réau Papin Logistics, Paris la Défense 100,0
SCI Stratus, Paris la Défense 100,0
SCI Via Pierre 1, Paris la Défense 100,0
Servicios Compartidos Multiasistencia S.L., Madrid 100,0
Sicredi - Fundo de Investimento Sulamérica Renda
Fixa Crédito Privado, Porto Alegre
100,0 3
SIFCOM Assur S.A., Abidjan 60,0
Sigma Reparaciones S.L., Madrid 100,0
Silex Gas Norway AS, Oslo 100,0
Sirius S.A., Luxemburg 94,8
SLC "Allianz Life Ukraine", Kiew 100,0
SNC Allianz Informatique France, Paris la Défense 100,0
Societa' Agricola San Felice S.p.A., Mailand
Société de Production d'Electricité d'Haucourt
Moulaine SAS, Versailles
100,0
100,0
Société d'Energie Eolienne de Cambon SAS,
Versailles
100,0
Société Européenne de Protection et de Services
d'Assistance à Domicile S.A., Saint-Ouen
56,0
Société Foncière Européenne B.V., Amsterdam 100,0
Société Nationale Foncière S.A.L., Beirut 66,0
SOFE One Co. Ltd., Bangkok 100,0
SOFE Two Co. Ltd., Bangkok 100,0
Sofiholding S.A., Brüssel 100,0
South City Office Broodthaers SA, Brüssel 100,0
SpaceCo S.A., Paris 100,0
Stam Fem Gångaren 11 AB, Stockholm 100,0
Starterslening.nl B.V., Amsterdam 60,0
StocksPLUS Management Inc., Dover, DE 100,0
Syncier Consulting GmbH, Wien 100,0
Taone SAS, Paris la Défense 100,0
Téléservices et Sécurité S.à r.l., Châtillon 99,9
Tempo Multiasistencia Gestão de Rede Ltda.,
Barueri
100,0
TFI Allianz Polska S.A., Warschau 100,0
The American Insurance Company Corp., Chicago,
IL
100,0
The Jubilee Insurance Company of Uganda Limited,
Kampala
66,0
Three Pillars Business Solutions Limited, Guildford 100,0
Tihama Investments B.V., Amsterdam 100,0
toconnect GmbH, Luzern 100,0
Top Versicherungsservice GmbH, Wien 100,0
Top Vorsorge-Management GmbH, Wien 75,0
TopImmo A GmbH & Co. KG, Wien 100,0
TopImmo Besitzgesellschaft B GmbH & Co. KG,
Wien
100,0
%
Quote1
Trafalgar Insurance Limited, Guildford 100,0
TRH EC Fund LLC, Wilmington, DE 100,0
TruChoice Financial Group LLC, Minneapolis, MN 100,0
TU Allianz Zycie Polska S.A., Warschau 100,0
TU Euler Hermes S.A., Warschau 100,0
TUiR Allianz Polska S.A., Warschau 100,0
UAGDPB "Aviva Lietuva", Wilna 100,0
UK Logistics GP S.à r.l., Luxemburg 100,0
UK Logistics PropCo I S.à r.l., Luxemburg 100,0
UK Logistics PropCo II S.à r.l., Luxemburg 100,0
UK Logistics PropCo III S.à r.l., Luxemburg 100,0
UK Logistics PropCo IV S.à r.l., Luxemburg 100,0
UK Logistics PropCo V S.à r.l., Luxemburg 100,0
UK Logistics S.C.Sp., Luxemburg 100,0
UP 36 SA, Brüssel 100,0
Vailog Hong Kong DC17 Limited, Hongkong 100,0
Vailog Hong Kong DC19 Limited, Hongkong 100,0
Valderrama S.A., Luxemburg 100,0
Vanilla Capital Markets S.A., Luxemburg 100,0 3
VertBois S.à r.l., Luxemburg 100,0
Vet Envoy Limited, Guildford 100,0
Vigny Depierre Conseils SAS, Archamps 100,0
Vintage Rents S.L., Madrid 100,0
Virtus AllianzGI Core Plus Bond Fund, Boston, MA 77,1 3
Virtus AllianzGI Preferred Securities and Income
Fund, Boston, MA
37,3 2,3
Viveole SAS, Versailles 100,0
Volab 2 S.à r.l., Luxemburg 100,0
Volab S.à r.l., Luxemburg 100,0
Volta, Paris 100,0 3
Vordere Zollamtsstraße 13 GmbH, Wien 100,0
Weihong (Shanghai) Storage Services Co. Ltd.,
Shanghai
100,0
Weilong (Hubei) Storage Services Co. Ltd., Ezhou 100,0
Weilong (Jiaxing) Storage Services Co. Ltd., Jiaxing 100,0
Weiyi (Shenyang) Storage Services Co. Ltd.,
Shenyang
100,0
Windpark AO GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark EDM GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark EDM GmbH & Co. KG, Pottenbrunn 100,0
Windpark GHW GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark Ladendorf GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark Les Cent Jalois SAS, Versailles 100,0
Windpark LOI GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark PDV GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark PL GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark Scharndorf GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpark Zistersdorf GmbH, Pottenbrunn 100,0
Windpower Ujscie Sp. z o.o., Posen 100,0
Wm. H. McGee & Co. (Bermuda) Ltd., Hamilton 100,0
Wm. H. McGee & Co. Inc., New York, NY 100,0
YAO NEWREP Investments S.A., Luxemburg 94,0
Yorktown Financial Companies Inc., Minneapolis,
MN
100,0
ZAD Allianz Bulgaria AD, Sofia 87,4
ZAD Allianz Bulgaria Life AD, Sofia 99,0
ZAD Energy AD, Sofia 51,0
Nicht konsolidierte verbundene
Unternehmen
Allianz 004 S.r.l., Rom 51,0
%
Quote1
Allianz Global Corporate & Specialty SE Escritório
de Representação no Brasil Ltda., Rio de Janeiro
100,0
Allianz Infrastructure Holding II Pte. Ltd., Singapur 100,0
Allianz Northern Ireland Limited, Belfast 100,0
Allianz Pension Services AG, Wallisellen 100,0
Assurance France Aviation S.A., Paris la Défense 100,0
COGAR S.à r.l., Paris 100,0
SCPI Allianz Home, Paris la Défense 27,9 2
Top Versicherungs-Vermittler Service GmbH, Wien 100,0
Gemeinschaftsunternehmen
114 Venture LP, Wilmington, DE 49,5 7
1515 Broadway Realty LP, Dover, DE 49,6 7
30 HY WM REIT Owner LP, Wilmington, DE 49,0 7
53 State JV L.P., Wilmington, DE 49,0 7
55-15 Grand Avenue Investor JV L.P., Wilmington,
DE
49,9 7
A&A Centri Commerciali S.r.l., Bozen 50,0
AA Ronsin Investment Holding Limited, Hongkong 62,0 7
ACRE Acacia Investment Trust I, Sydney 50,0 3
ACRE Acacia Management I Pty Ltd., Sydney 50,0
Allee-Center Kft., Budapest 50,0
Altair MF TMK, Tokio 49,9 7
AMLI-Allianz Investment LP, Wilmington, DE 75,0 7
Arcturus MF TMK, Tokio 51,0 7
AREAP Core I LP, Singapur 50,0
AREAP JMF 1 LP, Singapur 33,3 7
AS Gasinfrastruktur Beteiligung GmbH, Wien 55,6 7
Austin West Campus Student Housing LP,
Wilmington, DE
AZ/JH Co-Investment Venture (DC) LP, Wilmington,
DE
44,7 7
80,0 7
AZ/JH Co-Investment Venture (IL) LP, Wilmington,
DE 80,0 7
Bajaj Allianz Financial Distributors Limited, Pune 50,0
BCal Houston JV L.P., Wilmington, DE 40,0 7
BL West End Offices Limited, London 75,0 7
Canis MF TMK, Tokio 49,9 7
CH A Logistics Wholesale Fund, Sydney 50,0 3
Chapter Master Limited Partnership, New York, NY 45,5 7
CHP-AZ Seeded Industrial L.P., Wilmington, DE 49,0 7
Companhia de Seguro de Créditos S.A., Lissabon 50,0
CPIC Fund Management Co. Ltd., Shanghai 49,0 7
CPPIC Euler Hermes Insurance Sales Co. Ltd.,
Shanghai
49,0 7
Daiwater Investment Limited, Hatfield 36,6 7
Dundrum Car Park GP Limited, Dublin 50,0
Dundrum Car Park Limited Partnership, Dublin 50,0
Dundrum Retail GP Designated Activity Company,
Dublin
50,0
Dundrum Retail Limited Partnership, Dublin 50,0
Elton Investments S.à r.l., Luxemburg 32,5 7
Enhanzed Reinsurance Ltd., Hamilton 24,9 7
ESR India Logistics Fund Pte. Ltd., Singapur 50,0
Euromarkt Center d.o.o., Ljubljana 50,0
Fiumaranuova S.r.l., Mailand 50,0
Galp Gás Natural Distribuição S.A., Lissabon 45,5 7
GBTC I LP, Singapur 50,0
GBTC II LP, Singapur 50,0
Helios SCC Sp. z o.o., Kattowitz 45,0 7
Hudson One Ferry JV L.P., Wilmington, DE 45,0 7
Israel Credit Insurance Company Ltd., Tel Aviv 50,0
%
Quote1
Italian Shopping Centre Investment S.r.l., Mailand 50,0
LBA IV-PPI Venture LLC, Dover, DE 45,0 7
LBA IV-PPII-Office Venture LLC, Dover, DE 45,0 7
LBA IV-PPII-Retail Venture LLC, Dover, DE 45,0 7
LPC Logistics Venture One LP, Wilmington, DE 31,7 7
Muralis MF TMK, Tokio 49,9 7
NET4GAS Holdings s.r.o., Prag 50,0
NeuConnect Britain Ltd., London 26,2 3,7
NRF (Finland) AB, Västeras 50,0
NRP Nordic Logistics Fund AS, Oslo 49,5 7
Ophir-Rochor Commercial Pte. Ltd., Singapur 60,0 7
Orion MF TMK, Tokio 49,9 7
Piaf Bidco B.V., Amsterdam 23,9 7
Podium Fund HY REIT Owner LP, Wilmington, DE 44,3 7
Porterbrook Holdings I Limited, Derby
Previndustria - Fiduciaria Previdenza Imprenditori
30,0 7
S.p.A., Mailand 50,0
Queenspoint S.L., Madrid 50,0
RMPA Holdings Limited, Colchester 56,0 7
SC Holding SAS, Paris 50,0
Scape Australia (Vulture) Trust, Sydney 35,8 3,7
Scape Australia Holding Trust, Sydney 35,8 3,7
Scape Investment Operating Company No. 3 Pty
Ltd., Sydney
35,8 7
Scape Investment Trust No. 3, Sydney 35,8 3,7
SCI Docks V2, Paris la Défense 50,0
SCI Docks V3, Paris la Défense 50,0
SES Shopping Center AT 1 GmbH, Salzburg 50,0
SES Shopping Center FP 1 GmbH, Salzburg 50,0
Sirius MF TMK, Tokio 49,9 7
Solunion Compañía Internacional de Seguros y
Reaseguros SA, Madrid
50,0
Spanish Gas Distribution Investments S.à r.l.,
Luxemburg
SPREF II Pte. Ltd., Singapur
40,0 7
50,0
Stonecutter JV Limited, London 50,0
Terminal Venture LP, Wilmington, DE 30,9 7
The FIZZ Student Housing Fund S.C.S., Luxemburg 49,5 7
The State-Whitehall Company LP, Dover, DE 49,9 7
Tokio Marine Rogge Asset Management Ltd.,
London
50,0
TopTorony Ingatlanhasznosító Zrt., Budapest 50,0
Triskelion Property Holding Designated Activity
Company, Dublin 50,0
Valley (III) Pte. Ltd., Singapur 41,5 7
VGP European Logistics 2 S.à r.l., Senningerberg 50,0
VGP European Logistics S.à r.l., Senningerberg 50,0
VISION (III) Pte Ltd., Singapur 30,0 7
Waterford Blue Lagoon LP, Wilmington, DE 49,0 7
Assoziierte Unternehmen
ABT SAS, Paris 25,0
AEON Allianz Life Insurance Co. Ltd., Tokio 40,0
Allianz Best Styles Europe Equity, Senningerberg 18,5 3,8
Allianz EFU Health Insurance Ltd., Karachi 49,0
Allianz Europe Small Cap Equity, Senningerberg 25,5 3
Allianz Fóndika S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 26,8
73,3 3,8
Allianz France Investissement IV, Paris
Allianz Global Small Cap Equity, Senningerberg
11,0 3,8
Allianz Impact Investment Fund S.A. SICAV-RAIF,
Senningerberg 20,0 3
Allianz Invest Vorsorgefonds, Wien 28,6 3
%
Quote1
Alpha Asia Macro Trends Fund III Private Limited,
Singapur
27,7 3
Archstone Multifamily Partners AC JV LP,
Wilmington, DE
40,0
Archstone Multifamily Partners AC LP, Wilmington,
DE
28,6
Areim Fastigheter 2 AB, Stockholm 23,3
Areim Fastigheter 3 AB, Stockholm 31,6
Assurcard S.A., Löwen 20,0
Assurpath S.A., Buenos Aires 40,0
Autoelektro tehnicki pregledi d.o.o., Vojnić 49,0
Aviva Investors SFIO Subfundusz Aviva Investors
Krotkoterminowych Obligacji, Warschau 21,6 3
AWP Insurance Brokerage (Beijing) Co. Ltd., Peking 100,0 8
Bajaj Allianz General Insurance Company Ltd.,
Pune
26,0
Bajaj Allianz Life Insurance Company Ltd., Pune 26,0
Bazalgette Equity Ltd., London 34,3
Beacon Platform Incorporated, Wilmington, DE
Berkshire Hathaway Services India Private Limited,
26,9
Neu-Delhi 20,0
Berkshire India Private Limited, Neu-Delhi 20,0
Best Regain Limited, Hongkong
Blue Vista Student Housing Select Strategies Fund
L.P., Dover, DE
16,4 8
24,9
Broker on-line de Productores de Seguros S.A.,
Buenos Aires
30,0
Carlyle China Realty L.P., George Town 50,0 3,8
Carlyle China Rome Logistics L.P., George Town 38,2 3
CBRE Dutch Office Fund, Schiphol 26,0 3
Chicago Parking Meters LLC, Wilmington, DE 49,9
Data Quest SAL, Beirut 36,0
Delgaz Grid S.A., Târgu Mures 30,0
Delong Limited, Hongkong 16,4 8
Douglas Emmett Partnership X LP, Wilmington, DE 28,1
ERES APAC II (GP) S.à r.l., Luxemburg 32,1 3
European Outlet Mall Fund FCP-FIS, Luxemburg 26,0 3
Four Oaks Place LP, Wilmington, DE 49,0
France Investissement Relance 2020, Paris 74,4 3,8
Global Stream Limited, Hongkong 16,4 8
Glory Basic Limited, Hongkong 16,4 8
HUB Platform Technology Partners Ltd., London 28,6
IndInfravit Trust, Chennai
Jumble Succeed Limited, Hongkong
22,7
16,4 8
Lennar Multifamily Venture LP, Wilmington, DE 11,3 8
Link (LRM) Limited, Hongkong 16,4 8
Long Coast Limited, Hongkong 16,4 8
Luxury Gain Limited, Hongkong 16,4 8
Medgulf Takaful B.S.C.(c), Manama 25,0
MFM Holding Ltd., London 37,3
Milvik AB, Stockholm 36,2
Modern Diamond Limited, Hongkong 16,4 8
MTech Capital Fund (EU) SCSp, Luxemburg
National Insurance Company Berhad Ltd., Bandar
27,3
Seri Begawan 25,0
New Try Limited, Hongkong 16,4 8
Ocean Properties LLP, Singapur 20,0
OeKB EH Beteiligungs- und Management AG, Wien 49,0
PIMCO BRAVO Fund IV Lux Feeder SCSp,
Luxemburg
13,9 3,8
PIMCO Corporate Opportunities Fund III Lux
Feeder SCSp, Luxemburg
PIMCO Corporate Opportunities Fund III Onshore
36,2 3
0,8 3,8
%
Quote1
PIMCO ILS Fund SP I, George Town 19,2 3,8
PIMCO ILS Fund SP II, George Town 10,1 3,8
PIMCO Income Fundo Investimento Cotas Fundo
Investimento Multimercado Investimento Exterior,
Rio de Janeiro
4,5 3,8
Praise Creator Limited, Hongkong 16,4 8
Prime Space Limited, Hongkong 16,4 8
Professional Agencies Reinsurance Limited,
Hamilton
16,6 8
Quadgas Holdings Topco Limited, Saint Helier 13,0 8
Redwood Japan Logistics Fund II LP, Singapur 32,2 3
Residenze CYL S.p.A., Mailand 33,3
Saint-Barth Assurances S.à r.l., Saint Barthelemy 33,0
SAS Alta Gramont, Paris 49,0
Scape Australia Management Pty Ltd., Sydney 8,8 8

tergeordneter Bedeutung sind.

%
Quote1
Scape Investment Operating Company No. 2 Pty
Ltd., Sydney
50,0 8
Scape Investment Trust No. 2, Sydney 50,0 3,8
SCI Bercy Village, Paris 49,0
Sierra European Retail Real Estate Assets Holdings
B.V., Amsterdam
25,0
Sino Phil Limited, Hongkong 16,4 8
Smart Citylife S.r.l., Mailand 29,0
SNC Alta CRP Gennevilliers, Paris 49,0
SNC Alta CRP La Valette, Paris 49,0
SNC Société d'aménagement de la Gare de l'Est,
Paris
49,0
Summer Blaze Limited, Hongkong 16,4 8
Supreme Cosmo Limited, Hongkong 16,4 8
Sure Rainbow Limited, Hongkong 16,4 8
Tikehau Real Estate III SPPICAV, Paris 12,2 8
%
Quote1
UK Outlet Mall Partnership LP, Edinburgh 19,5 8
ULLIS Investments S.A. SICAV-RAIF, Luxemburg 27,9 3
Upward America Venture LP, Wilmington, DE 24,0
Wildlife Works Carbon LLC, San Francisco, CA 9,6 8
1_Berechnung berücksichtigt die von Tochterunternehmen gehaltenen
Anteile vollständig, auch wenn der Konzernanteil an diesen

Tochterunternehmen unter 100 % liegt. 2_Klassifizierung als verbundenes Unternehmen gemäß IFRS 10.

3_Investmentfonds.

4_Konzernabschluss und -lagebericht der Allianz SE haben gemäß Anwendung des § 264 Abs. 3 HGB befreiende Wirkung.

5_Konzernanteil über haltende Gesellschaft Roland Holding GmbH, München: 75,6 %.

6_In Insolvenz.

7_Klassifizierung als Gemeinschaftsunternehmen gemäß IFRS 11. 8_Klassifizierung als assoziiertes Unternehmen gemäß IAS 28.

Auf die Angabe von Beteiligungen, welche nicht in den obigen Kategorien enthalten sind, wird verzichtet, da diese insgesamt für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Allianz Konzerns von un-

Geschäftsbericht 2021 − Allianz Konzern 207

Diese Seite wurde absichtlich frei gelassen.

WEITERE INFORMATIONEN

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschlussein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

München, den 21. Februar 2022

Allianz SE Der Vorstand

Oliver Bäte Sergio Balbinot

Dr. Klaus-Peter Röhler Ivan de la Sota

Giulio Terzariol Dr. Günther Thallinger

Christopher Townsend Renate Wagner

Dr. Andreas Wimmer

Sirma Boshnakova Dr. Barbara Karuth-Zelle

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Allianz SE, München

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Wir haben den Konzernabschluss der Allianz SE, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Allianz SE – bestehend aus den zur Erfüllung der deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgenommenen Inhalten sowie der im Abschnitt "Nichtfinanzielle Erklärung" des Konzernlageberichts enthaltenen nichtfinanziellen Konzernerklärung nach § 315b Abs. 1 HGB – für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • − entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und
  • − vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Konzernerklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

  • ❶ Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Vermögenswerte und Schulden sowie bestimmter finanzieller Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) der Lebens- und Krankenversicherung
  • ❷ Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Rückstellungen in der Schaden- und Unfallversicherung
  • ❸ Abbildung der Rechtsrisiken im Zusammenhang mit AllianzGI U.S. Structured Alpha Funds

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

  • ① Sachverhalt und Problemstellung
  • ② Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
  • ③ Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

❶ Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Vermögenswerte und Schulden sowie bestimmter finanzieller Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) der Lebens- und Krankenversicherung

① Im Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter den Bilanzposten "Aktivierte Abschlusskosten" bzw. "Rückstellungen für Versicherungs- und Investmentverträge" Vermögenswerte bzw. Schulden, die dem Geschäftsbereich der Lebens- und Krankenversicherung zugeordnet sind, in Höhe von € 18 657 Mio bzw. € 617 109 Mio (1,6 % bzw. 54,2 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Weiterhin werden finanzielle Verbindlichkeiten der Lebens- und Krankenversicherung in Höhe von € 14 271 Mio (1,3 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen, die aufgrund der Anforderungen des IFRS 13 dem Level 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet sind. Darüber hinaus werden unter dem Bilanzposten "Rückversicherungsaktiva" Vermögenswerte in Höhe von € 42 059 Mio (3,7 % der Konzernbilanzsumme) sowie unter den "sonstigen Verbindlichkeiten" im Zusammenhang mit passiven Rückversicherungsverträgen stehende Schulden ausgewiesen, die dem Geschäftsbereich der Lebens- und Krankenversicherung zugeordnet sind.

Die Bewertung der versicherungstechnischen Vermögenswerte und Schulden erfolgt auf Basis komplexer aktuarieller Methoden und Modelle auf der Grundlage eines umfassenden Prozesses zur Ermittlung von Annahmen über künftige Entwicklungen in Bezug auf die zu bewertenden Versicherungsportfolios. Die verwendeten Methoden und die ermittelten aktuariellen Annahmen im Zusammenhang mit Zinsen, Kapitalanlageerträgen, Sterblichkeit, Invalidität, Langlebigkeit, Kosten und zukünftigen Versicherungsnehmerverhalten können wesentliche Auswirkungen auf die Bewertung dieser versicherungstechnischen Vermögenswerte und Schulden haben.

Die betroffenen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen aus Versicherungsverträgen abgespaltene, derivative Finanzinstrumente und werden unter der Bewertungshierarchie Level 3 ausgewiesen, da für die Bewertung mit zugrundeliegenden Bewertungsmodellen nicht ausreichend aktuelle Marktdaten vorliegen und daher wesentliche nicht am Markt beobachtbare Parameter herangezogen werden. Diese Parameter können Daten enthalten, die in Form von Näherungswerten, unter anderem aus historischen Daten, ermittelt werden. Die aus Versicherungsverträgen abgespaltenen, derivativen Finanzinstrumente unterliegen in diesem Zusammenhang aufgrund einer geringeren Objektivierbarkeit sowie den zugrundeliegenden Annahmen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter einem erhöhten Bewertungsrisiko.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der betragsmäßig wesentlichen Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns sowie der komplexen Ermittlung der zugrundeliegenden Annahmen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter war die Bewertung dieser versicherungstechnischen Vermögenswerte und Schulden sowie der finanziellen Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

② Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit ausgewählter Kontrollen der Gesellschaft zur Auswahl der angewendeten Bewertungsmethoden sowie zur Ermittlung von Annahmen und zur Vornahme von Schätzungen für die Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Vermögenswerte und Schulden sowie finanzieller Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) beurteilt. Damit einhergehend haben wir unter anderem die Integrität der zugrundeliegenden Daten und den Prozess zur Ermittlung von in die Bewertung eingehenden Annahmen und Schätzungen gewürdigt.

Unter Einbindung unserer internen Bewertungsspezialisten haben wir die jeweils angewendeten Bewertungsmethoden und wesentlichen Annahmen mit allgemein anerkannten Methoden und Industriestandards verglichen und untersucht, inwiefern diese zur Bewertung der versicherungstechnischen Vermögenswerte und Schulden sowie der finanziellen Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) geeignet sind. Einen Schwerpunkt unserer Prüfung bildete die Beurteilung der sachgerechten Durchführung des Angemessenheitstests (sogenannter Liability Adequacy Test) sowie der Werthaltigkeit von Rückversicherungsaktiva, die Würdigung erwarteter Ertragsverläufe (sogenannte Expected Gross Margins/Profits), welche unter anderem die Grundlage für die planmäßige Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten darstellen und die Beurteilung der Angemessenheit der wesentlichen nicht am Markt beobachtbaren Annahmen zur Bewertung der derivativen Finanzinstrumente, wie z.B. Sterblichkeitsraten und Stornoraten. Unsere Prüfung beinhaltete auch die Würdigung der Plausibilität und Integrität der in die Bewertung eingehenden Daten und Annahmen sowie der Berichterstattung des Gruppen-Aktuariats im Rahmen des Group Reserve Committees.

Auf Basis der von uns durchgeführten Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Methoden und Annahmen zur Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Vermögenswerte und Schulden und der finanziellen Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) insgesamt geeignet sind.

③ Die Angaben der Gesellschaft zur Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Vermögenswerte und Schulden der Lebens- und Krankenversicherung sind in den Angaben 2 und 15 des Konzernanhangs sowie zur Bewertung bestimmter finanzieller Verbindlichkeiten zum Fair Value (Level 3) der Lebens- und Krankenversicherung in den Angaben 2 und 34 des Konzernanhangs enthalten.

❷ Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Rückstellungen in der Schaden- und Unfallversicherung

① Im Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Rückstellungen für Schäden und noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle" versicherungstechnische Rückstellungen (sogenannte "Schadenrückstellungen") in Höhe von € 86 974 Mio (7,6 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Davon entfallen € 73 425 Mio auf den Geschäftsbereich der Schaden- und Unfallversicherung

Rückstellungen für eingetretene, aber noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle in der Schaden- und Unfallversicherung stellen die Erwartungen der Gesellschaft über zukünftige Zahlungen für bekannte und unbekannte Schadenfälle sowie den damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen dar. Zur Schätzung dieser Verpflichtung werden von der Gesellschaft unterschiedliche Methoden angewendet. Zudem erfordert die Bewertung dieser Rückstellungen ein signifikantes Maß an Ermessensausübung durch die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft bezüglich getroffener Annahmen, wie z.B. Inflation, Schadenabwicklungsmuster und regulatorische Veränderungen. Insbesondere die Produktsparten mit geringer Schadenhäufigkeit, hohen Einzelschäden oder langen Schadenabwicklungszeiträumen unterliegen üblicherweise erhöhten Schätzunsicherheiten.

Aufgrund der betragsmäßig wesentlichen Bedeutung dieser Rückstellungen für die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns sowie der erheblichen Ermessensspielräume der gesetzlichen Vertreter und den damit verbundenen Schätzunsicherheiten war die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen in der Schaden- und Unfallversicherung im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

② Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit ausgewählter Kontrollen der Gesellschaft zur Auswahl aktuarieller Methoden sowie zur Ermittlung von Annahmen und zur Vornahme von Schätzungen für die Bewertung bestimmter versicherungstechnischer Rückstellungen in der Schaden- und Unfallversicherung beurteilt.

Unter Einbindung unserer internen Bewertungsspezialisten im Bereich Schaden-und Unfallversicherung haben wir die jeweils angewendeten aktuariellen Methoden und wesentlichen Annahmen mit allgemein anerkannten aktuariellen Methoden und Industriestandards verglichen und untersucht, inwiefern diese zur Bewertung geeignet sind. Unsere Prüfung beinhaltete auch die Würdigung der Plausibilität und Integrität der in die Bewertung eingehenden Daten und Annahmen sowie das Nachvollziehen von Schadenabwicklungsverläufen. Darüber hinaus haben wir die Höhe der Rückstellungen für ausgewählte Produktlinien, insbesondere Produktlinien mit volumenmäßig großen Reserven bzw. mit erhöhten Schätzunsicherheiten, nachberechnet. Für diese Produktlinien haben wir die nachberechneten Rückstellungen mit denen durch die Gesellschaft ermittelten Rückstellungen verglichen und etwaige Differenzen gewürdigt. Weiterhin haben wir untersucht, ob etwaige Anpassungen von Schätzungen in der Schadenreservierung auf Gruppenebene angemessen dokumentiert und begründet waren. Unsere Prüfung beinhaltete auch die Würdigung der Berichterstattung des Gruppen-Aktuariats im Rahmen des Group Reserve Committees.

Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Bewertung versicherungstechnischer Rückstellungen in der Schadenund Unfallversicherung insgesamt geeignet sind.

③ Die Angaben der Gesellschaft zur Bewertung der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle in der Schadenund Unfallversicherung sind in den Angaben 2 und 14 des Konzernanhangs enthalten.

❸ Abbildung der Rechtsrisiken im Zusammenhang mit AllianzGI U.S. Structured Alpha Funds

① Seit Juli 2020 wurden bei US-amerikanischen Bundesgerichten und bei einzelnen Gerichten amerikanischer Einzelstaaten mehrere Klagen gegen die Allianz Global Investors U.S. LLC, New York, ("AllianzGI U.S.") und, in einzelnen Klagen, gegen mit der AllianzGI U.S. verbundene Unternehmen, einschließlich der Allianz SE, München, und der Allianz Asset Management GmbH, München, ("weitere Allianz-Beklagte") eingereicht.

Die Klagen stehen im Zusammenhang mit Verlusten, die Investoren in AllianzGI U.S. Structured Alpha Funds ("Fonds") während der COVID-19- bedingten Marktturbulenzen erlitten haben. Zu den Klägern zählen sowohl institutionelle Investoren als auch Einzelpersonen, wobei die Klagen zum Teil als Sammelklage ausgestaltet sind. Zudem hat ein von Investoren beklagter Investmentberater der AllianzGI U.S. den Streit verkündet. Die Kläger in den derzeit anhängigen 26 Verfahren haben Verluste von rund USD 6,3 Milliarden behauptet. Es ist nicht auszuschließen, dass neben den bereits anhängigen Verfahren weitere Klagen von Fonds-Investoren oder Drittklägern erhoben werden.

Die Kläger haben sämtliche Ansprüche gegen die weiteren Allianz-Beklagten, einschließlich der Allianz SE und der Allianz Asset Management GmbH, ohne Verzicht auf Rechte zurückgenommen (sog. "dismissal without prejudice"), mit Ausnahme eines Verfahrens, in welchem neben der AllianzGI U.S. die Allianz Global Investors Distributors LLC. als weitere Beklagte benannt ist. Die AllianzGI U.S. wird sich weiter gegen die Klagevorwürfe verteidigen.

Auf Ersuchen der U.S. Securities and Exchange Commission ("SEC") hat AllianzGI U.S. der SEC umfangreiche Informationen im Zusammenhang mit einer SEC-Untersuchung der Fonds zur Verfügung gestellt. AllianzGI U.S. kooperiert vollumfänglich mit der SEC in deren andauernden Untersuchung.

Zusätzlich hat auch das U.S.-Justizministerium (U.S. Department of Justice – "DOJ") eine Untersuchung im Zusammenhang mit den Fonds eingeleitet, die ebenfalls andauert, und die AllianzGI U.S. kooperiert auch vollumfänglich mit den Ermittlungen des DOJ. Die AllianzGI U.S. führt zudem die eigene Überprüfung der Angelegenheit fort.

Die gesetzlichen Vertreter der Allianz SE haben den Sachverhalt auf Grundlage der Informationen, die der Allianz derzeit zur Verfügung stehen, beurteilt.

In Anbetracht der Diskussionen mit Klägern sowie den U.S.- Behörden im Zusammenhang mit den Structured Alpha-Fonds und in Erwartung des Abschlusses von Vergleichen mit großen Investoren in diesen Fonds hat die Allianz SE eine Rückstellung in Höhe von € 3,7 Mrd für die bestehenden Rechtsrisiken unter dem Bilanzposten "Andere Verbindlichkeiten" erfasst. Die Rückstellung spiegelt die Elemente der erwarteten Verpflichtung in den Structured Alpha-Verfahren wider, für die zum jetzigen Zeitpunkt eine verlässliche Schätzung abgegeben werden konnte. Die Vergleichsschlüsse mit diesen großen Investoren konnten in der Folge finalisiert werden und die Allianz ist der Ansicht, dass diese Vergleiche einen erheblichen Teil des Structured Alpha Prozessrisikos abdecken.

Die Gespräche mit den verbleibenden Klägern, dem DOJ und der SEC dauern an. Es ist nach eingehender Beurteilung der gesetzlichen Vertreter derzeit weder möglich, den entsprechenden Zeitpunkt noch die genaue Ausgestaltung einer globalen oder koordinierten Lösung der Verfahren einzuschätzen. Es wird mit zusätzlichen Belastungen gerechnet, die nicht zuverlässig geschätzt werden können und deshalb nicht in der gebildeten Rückstellung enthalten sind.

Aufgrund der betragsmäßigen Bedeutung der bilanziellen Vorsorge sowie des hohen Maßes an Ermessensspielräumen der gesetzlichen Vertreter war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

② Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die von der Gesellschaft eingerichteten Verfahren und Maßnahmen zur Erfassung von Rechtsrisiken sowie zur Einschätzung hinsichtlich des Ausgangs anhängiger Gerichtsverfahren und laufender Untersuchungen und deren bilanzieller Behandlung beurteilt. Unsere Prüfung umfasste zudem die inhaltliche Auseinandersetzung mit den anhängigen Gerichtsverfahren gegen die AllianzGI U.S. und gegen mit der AllianzGI U.S. verbundene Unternehmen und mit den laufenden Untersuchungen der SEC und des DOJ im Zusammenhang mit AllianzGI U.S. Structured Alpha Funds sowie die Würdigung der Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter anhand der Anspruchsgrundlagen der an die betreffenden Konzerngesellschaften gerichteten Ansprüche.

In dem Zusammenhang wurden uns von der Gesellschaft Informationen zu den anhängigen Gerichtsverfahren und den laufenden Untersuchungen sowie den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich eines möglichen Ausgangs der Gerichtsverfahren und Untersuchungen in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt und von uns gewürdigt. Dabei haben wir uns auch die Annahmen, die den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter zugrunde liegen, sowie die rechtliche Würdigung der Sachverhalte erläutern lassen und beurteilt.

Wir haben zudem Gespräche mit der internen Rechtsabteilung sowie den externen Rechtsberatern der Gesellschaft geführt, um uns die aktuellen Entwicklungen und Gründe, die zu den entsprechenden Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter geführt haben, darlegen zu lassen. Zum Bilanzstichtag haben wir darüber hinaus externe Rechtsanwaltsbestätigungen eingeholt, die die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Einschätzungen zu den Gerichtsverfahren und Untersuchungen stützen.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zudem beurteilt, ob die notwendigen Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind und bei der Bewertung der Rückstellung die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sachgerecht berücksichtigt wurden. Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Beurteilung der Rechtsrisiken im Zusammenhang mit AllianzGI U.S. Structured Alpha Funds sowie die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen für den Ansatz und die Bewertung der Rückstellung hinreichend dokumentiert und begründet sind.

③ Die Angaben der Gesellschaft zu den benannten Rechtsstreitigkeiten sind in Angabe 37 des Konzernanhangs enthalten.

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem

  • − den Vergütungsbericht nach § 162 AktG, für den zusätzlich auch der Aufsichtsrat verantwortlich ist
  • − alle übrigen Teile des Konzerngeschäftsberichts ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • − wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • − anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • − identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • − gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • − beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • − ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • − beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • − holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • − beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • − führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei Allianz SE_KA+KLB_ESEF-2022-02-21.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • − identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • − gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • − beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • − beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
  • − beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Wir wurden vom Aufsichtsrat am 4. März 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. Mai 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Konzernabschlussprüfer der Allianz SE, München, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Richard Burger.

München, 21. Februar 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Richard Burger Clemens Koch Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

PRÜFUNGSVERMERK DES WIRTSCHAFTSPRÜFERS

Prüfungsvermerk des Wirtschaftsprüfers

An die Allianz SE, München

Wir haben den zur Erfüllung des § 162 AktG aufgestellten Vergütungsbericht der Allianz SE, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 einschließlich der dazugehörigen Angaben geprüft.

Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat der Allianz SE sind verantwortlich für die Aufstellung des Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, der den Anforderungen des § 162 AktG entspricht. Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Angaben ist.

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Vergütungsbericht, einschließlich der dazugehörigen Angaben, abzugeben. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach haben wir die Berufs pflichten einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht, einschließlich der dazugehörigen Angaben, frei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Wertansätze einschließlich der dazugehörigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Angaben im Vergütungsbericht einschließlich der dazugehörigen Angaben ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Wirtschaftsprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung des Vergütungsberichts einschließlich der dazugehörigen Angaben. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Unternehmens abzugeben. Eine Prüfung umfasst auch die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern und dem Aufsichtsrat ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts einschließlich der dazugehörigen Angaben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 einschließlich der dazugehörigen Angaben in allen wesentlichen Belangen den Rechnungslegungsbestimmungen des § 162 AktG.

Die in diesem Prüfungsvermerk beschriebene inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts umfasst die von § 162 Abs. 3 AktG geforderte formelle Prüfung des Vergütungsberichts, einschließlich der Erteilung eines Vermerks über diese Prüfung. Da wir ein uneingeschränktes Prüfungsurteil über die inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts abgeben, schließt dieses Prüfungsurteil ein, dass die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG in allen wesentlichen Belangen im Vergütungsbericht gemacht worden sind.

Wir erteilen diesen Prüfungsvermerk auf Grundlage des mit der Allianz SE geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Prüfungsvermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Unsere Verantwortung für die Prüfung und für unseren Prüfungsvermerk besteht gemäß diesem Auftrag allein der Gesellschaft gegenüber. Der Prüfungsvermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Anlage und/oder Vermögens-)Entscheidungen treffen. Dritten gegenüber übernehmen wir demzufolge keine Verantwortung, Sorgfaltspflicht oder Haftung; insbesondere sind keine Dritten in den Schutzbereich dieses Vertrages einbezogen. § 334 BGB, wonach Einwendungen aus einem Vertrag auch Dritten entgegengehalten werden können, ist nicht abbedungen.

München, den 21. Februar 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Richard Burger Frank Trauschke Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

E _ Weitere Informationen

Weitere Allianz Publikationen

Allianz Nachhaltigkeitsbericht 2021

Der Nachhaltigkeitsbericht des Allianz Konzerns "Building confidence in tomorrow" beschreibt unseren Beitrag für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Er stellt detaillierte Informationen über die Nachhaltigkeitsstrategie, unseren Ansatz sowie die Leistungen des Jahres 2021 dar und gibt einen Ausblick auf 2022.

Veröffentlichungstag: 29. April 2022 www.allianz.com/nachhaltigkeit

Allianz People Fact Book 2021

Das "People Fact Book" ist der offizielle und umfassendste Bericht über das vergangene Jahr zu Personalkennzahlen und -fakten sowie den wichtigsten erreichten Meilensteinen im Bereich Personal einschließlich einem Ausblick für 2022.

Veröffentlichungstag: 28. März 2022 www.allianz.com/hrfactbook

Leitlinien zu alternativen Leistungskennzahlen

Weitere Informationen zu der Definition, den Komponenten sowie der angewandten Berechnungsmethode der alternativen Leistungskennzahlen finden sich auf www.allianz.com/ergebnisse

Allianz auf einen Blick

Auf unserer Website finden Sie informative Mehrjahresübersichten: Kennzahlen zur Aktie: www.allianz.com/kennzahlen-aktie Kennzahlen zum Unternehmen: www.allianz.com/kennzahlen-gruppe

Wichtige Termine¹

Hauptversammlung ____________ 4. Mai 2022
Ergebnisse 1Q ________________ 12. Mai 2022
Ergebnisse 2Q/Zwischenbericht 6M _______________ 5. August 2022
Ergebnisse 3Q _________________10. November 2022
Ergebnisse 2022 _________________ 17. Februar 2023
Geschäftsbericht 2022 ________________3. März 2023
Hauptversammlung _____________ 4. Mai 2023

1_Das deutsche Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet Emittenten, Informationen mit erheblichem Kursbeeinflussungspotenzial – unabhängig vom Finanzkalender unverzüglich zu veröffentlichen. Aufgrund dessen ist es möglich, dass wir Eckdaten unserer Quartals- und Geschäftsjahresergebnisse vor den oben genannten Terminen publizieren. Da wir Terminverschiebungen grundsätzlich nicht ausschließen können, empfehlen wir, die Termine kurzfristig im Internet unter www.allianz.com/finanzkalender zu überprüfen.

Allianz SE – Königinstraße 28 – 80802 München – Deutschland – Telefon + 49 89 3800 0 – www.allianz.com Titelgestaltung: Radley Yeldar – Fotografie: Andreas Pohlmann – Satz: Inhouse produziert mit SmartNotes Geschäftsbericht im Internet: www.allianz.com/geschaeftsbericht – Veröffentlichungstag: 4. März 2022 This Annual Report is also available as an English version.

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.