Annual Report • Apr 8, 2022
Annual Report
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8 APRIL 2022
MISSION STATEMENT
| Group Kennzahlen | Q4 2020 | FY 2020 | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | FY 2021 | Veränderung Q4 YoY |
FY YoY |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Verkaufte Fahrzeuge (#) | 117.320 | 457.431 | 130.537 | 142.715 | 156.530 | 166.949 166.949 |
596,731 596.731 |
42,3% | 30,5% |
| Umsatzerlöse (in Mio. EUR) | 779,1 | 2.829,7 | 899,5 | 1.065,1 | 1.260,2 | 1.550,2 1.550,2 |
4,775.00.0 4.775,0 |
99,0% | 68,7% |
| Umsatzerlöse pro Einheit (in EUR) | 6.641 | - | 6.891 | 7.463 | 8.051 | 9.285 9.285 |
8,002 - |
39,8% | - |
| Rohergebnis (in Mio. EUR) | 82,8 | 285,9 | 86,4 | 99,3 | 116,3 | 128,9 128,9 |
430.9 430,9 |
55,7% | 50,7% |
| Rohergebnis pro Einheit (in EUR) | 706 | - | 662 | 696 | 743 | 772 772 |
- | 9,4% | - |
| Bereinigtes EBITDA (in Mio. EUR) | (22,1) | (15,2) | (14,3) | (22,9) | (24,7) | (45,2) -45,2 |
(107,2) -107.2 |
(104,1%) | (606,2%) |
| Vorräte (in Mio. EUR) | 209,4 | 209,4 | 251,2 | 280,9 | 383,7 | 583,5 583,5 |
583.5 583,5 |
178,6% | 178,6% |
| Merchant Kennzahlen | Q4 2020 | FY 2020 | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | FY 2021 | Veränderung Q4 YoY |
FY YoY |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Verkaufte Fahrzeuge (#) | 113.133 | 447.278 | 122.722 | 134.300 | 145.255 | 153,074 153.074 |
555,531 555.531 |
35,3% | 24,2% |
| davon C2B | 98.267 | 396.648 | 106.140 | 116.367 | 126.647 | 132,036 132.036 |
481.190 481,190 |
34,4% | 21,3% |
| davon Remarketing | 14.866 | 50.630 | 16.582 | 17.933 | 18.608 | 21,038 21.038 |
74.161 74,161 |
41,5% | 46,5% |
| Umsatzerlöse (in Mio. EUR) | 726,5 | 2.697,1 | 803,1 | 951,0 | 1.100,3 | 1,341.6 1.341,6 |
4,196 4.196,0 |
84,7% | 55,6% |
| davon C2B | 609,5 | 2.348,6 | 671,8 | 799,0 | 933,1 | 1.140,9 1,140.9 |
3,544.7 3.544,7 |
87,2% | 50,9% |
| davon Remarketing | 117,0 | 348,5 | 131,3 | 152,0 | 167,3 | 200.7 200,7 |
651,3 651.3 |
71,6% | 86,9% |
| Umsatzerlöse pro Einheit (in EUR) | 6.422 | - | 6.544 | 7.081 | 7.575 | 8,764 8.764 |
7,553 - |
36,5% | - |
| davon C2B | 6.202,7 | - | 6.329,2 | 6.866,3 | 7.367,5 | 8,641 8.641 |
7,366 - |
39,3% | - |
| davon Remarketing | 7.867,9 | - | 7.918,0 | 8.473,9 | 8.989,8 | 9,541 9.541 |
8,781.7 - |
21,3% | - |
| Rohergebnis (in Mio. EUR) | 81,6 | 283,0 | 84,4 | 96,2 | 112,2 | 123.1 123,1 |
415.9 415,9 |
50,9% | 47,0% |
| Rohergebnis pro Einheit (in EUR) | 721 | - | 688 | 717 | 772 | 804 804 |
- | 11,5% | - |
| Retail Kennzahlen | Q4 2020 | FY 2020 | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | FY 2021 | Veränderung Q4 YoY |
FY YoY |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Verkaufte Fahrzeuge (#) | 4.187 | 10.153 | 7.815 | 8.415 | 11.275 | 13,875 13.875 |
41,380 41.380 |
231,4% | 307,6% |
| Umsatzerlöse (in Mio. EUR) | 52,7 | 132,6 | 96,5 | 114,1 | 159,8 | 208.6 208,6 |
579.0 579,0 |
296,1% | 336,6% |
| Umsatzerlöse pro Einheit (in EUR) | 12.575 | - | 12.342 | 13.565 | 14.174 | 15,032 15.032 |
13,992.0 - |
19,5% | - |
| Rohergebnis (in Mio. EUR) | 1,2 | 2,9 | 2,0 | 3,1 | 4,1 | 5.8 5,8 |
15.0 15,0 |
377,9% | 417,1% |
| Rohergebnis pro Einheit (in EUR) | 290 | - | 255 | 363 | 365 | 418 | 362 - |
44,0% | - |

100 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Die AUTO1 Group konzentriert sich darauf, das führende Gebrauchtwagengeschäft in Europa aufzubauen. Wir sind ein Unternehmen, das von Gründern mit Unternehmergeist, langjähriger Branchenerfahrung, nachgewiesener Skalierbarkeit und einem anhaltenden Einsatz für unsere Mission geführt wird.
Erfolge im Jahr 2021





01
mit der Aufnahme von rund 750 Mio. EUR Wachstumskapital im Rahmen unseres Börsengangs im Februar letzten Jahres haben wir uns vorgenommen unsere Stärken in den Bereichen Technologie, Logistik und Markenbildung zu nutzen und in ein großes Ziel zu investieren: den Marktführer in einem 600 Mrd. EUR schweren Gebrauchtwagenmarkt in Europa aufzubauen, in dem der Online-Kauf unserer Meinung nach in Zukunft der dominierende Transaktionskanal sein wird.
Die Aktienmärkte waren in den letzten Monaten für Technologieunternehmen und sicherlich auch für die Aktionäre und Aktionärinnen der AUTO1-Gruppe turbulent. Dennoch befindet sich AUTO1 heute in einer stärkeren Position als jemals zuvor:
Da dies mein erster Brief an Sie ist, lassen Sie uns einen Schritt zurückgehen. Als wir 2012 AUTO1 gründeten, waren wir schnell fasziniert von der Chance, die wir vor uns hatten: Die Digitalisierung der 600 Milliarden Euro schweren europäischen Gebrauchtwagenbranche. Alles, was wir über diesen Markt lernten, schien altmodisch zu sein: Transaktionen waren fast immer mit Telefonaten und E-Mails verbunden, der Zeitaufwand auf der Käufer- und Verkäuferseite war enorm und die Unsicherheit über den Preis und die Qualität war allgegenwärtig. Dies führte überall zu schlechten Kundenerfahrungen: Die Händler hatten Schwierigkeiten, das richtige Angebot in der richtigen Qualität und Menge zu finden. Die Kunden hatten keine Freude am Autokauf, da sie oft mit langen Anfahrtswegen, erheblichen Unterschieden zwischen dem beworbenen und dem tatsächlichen Zustand des Fahrzeugs sowie allgemeinem Misstrauen gegenüber den Händlern konfrontiert waren. Wir waren davon überzeugt (und sind es heute umso mehr), dass das Denken in digitalen Systemen, die mit dem Ziel aufgebaut wurden, ein hervorragendes Kundenerlebnis zu bieten, die derzeit fragmentierte Marktstruktur radikal verändern kann und eine bedeutende wirtschaftliche Chance darstellt.

Angefangen hat alles mit der Verkaufsseite, dem Merchant-Segment. Wir haben eine einfache und kostenlose Möglichkeit für Kunden geschaffen, den aktuellen Marktpreis ihres Autos online zu ermitteln und dies dann an einem Ort in ihrer Nähe abzugeben. Diese Autos aus Privatbesitz wurden zum Ankaufskanal unserer AUTO1.com Marktplattform. Wir begannen unser Inventar einer steigenden Anzahl an Händlern in ganz Europa zu zeigen und waren schnell von der starken Nachfrage überrascht. Wir hatten ein Fahrzeugsegment gefunden, das die Händler im Gegensatz zu Ex-Leasing- und Mietfahrzeugen nur schwer in skalierbaren Mengen finden konnten.
Bis heute haben wir mehr als 3 Millionen Autos von Privatkunden gekauft und verkauft und sind die Nummer eins unter den Autohändlern in der Europäischen Union. War es einfach dieses Geschäft aufzubauen? Nein. Um an die Spitze dieses Marktes zu gelangen, mussten wir unzählige Herausforderungen meistern und im Laufe der Jahre zahlreiche Fähigkeiten lernen.
Die größten Learnings gab es sicherlich auf der Preisseite. Da wir AUTO1 als ein digitales (Handels-) System betrachten, haben wir unsere Daten und Preismodelle mit dem Ziel entwickelt, die Preise vollautomatisch zu ermitteln. Nach 10 Jahren können wir mehr als 60% aller uns angebotenen Fahrzeuge automatisch bepreisen. Wir glauben, dass es weniger als 3 Jahre dauern wird, bis wir bei 95% angelangt sind. Wir sind überzeugt, dass unsere Fähigkeit zur automatischen Preisgestaltung dazu beiträgt schneller zu wachsen als unsere Konkurrenten und wir weniger Fehler bei der Preisgestaltung machen. Das führt wiederum zu einer höheren zukünftigen Rentabilität.
Unser unermüdlicher Fokus auf das Kundenerlebnis unterscheidet uns von vielen unserer Wettbewerber. Wir glauben, dass wir durch ein hervorragendes Kundenerlebnis eine der stärksten Marken in der Branche aufbauen können, in der die Bedeutung von Kundenzufriedenheit und einer etablierten Marke traditionell unterschätzt wird. Wir sind der Meinung, dass das Fehlen bekannter Marken in unserer Branche zu einem großen Teil die Fragmentierung des Gebrauchtwagengeschäfts erklärt. Wir sind überzeugt, dass unser Geschäft umso größer und rentabler wird, je stärker unsere Marke ist.
Um unsere Kunden kontinuierlich zufrieden zu stellen, mussten wir eine kosteneffiziente und skalierbare logistische Infrastruktur entwickeln. Autos sind besondere Güter - sie sind groß und werden mit einer Reihe von Dokumenten geliefert, die zusammen mit ihnen ankommen müssen. Wir haben ein Netz von mehr als 530 Niederlassungen, Logistikzentren und Auslieferungszentren aufgebaut, das es uns ermöglicht, Autos schnell in ganz Europa zu transportieren. Derzeit holt unser Netzwerk jährlich fast eine Million Fahrzeuge ab und liefert sie aus, dabei beträgt die durchschnittliche Lieferzeit für unsere Händlerpartner 9 Arbeitstage. Wir sind davon überzeugt, dass wir umso mehr Marktanteile gewinnen können, je günstiger und schneller unser Transportnetz wird, und je besser wir die Preisunterschiede zwischen den Märkten ausnutzen können.

Um unser wachsendes Inventar zu finanzieren, haben wir 2015 unseren ersten Asset-Backed-Loan (ABL) abgeschlossen, der uns 35 Mio. EUR an Fremdkapital zur Verfügung stellte. 12 Monate später konnten wir den ABL auf 125 Mio. EUR und im Jahr 2019 auf 260 Mio. EUR erweitern. Ein Jahr später wurde dieser dann in eine regresslose, geratete Asset-Backed-Securitization (ABS) über 485 Mio. EUR umgewandelt. Anfang März schließlich haben wir unser ABS auf 1 Milliarde Euro aufgestockt. Unsere Fremdfinanzierungsinstrumente betrachten wir als einen starken Wettbewerbsvorteil und als Schlüsselfaktor für profitables Wachstum.
Wir schätzen, dass unser Merchantgeschäft Ende des letzten Jahres fast 2% aller in der Europäischen Union verkauften Fahrzeuge an unsere Partnerhändler geliefert hat. Wir feiern in diesem Jahr unser 10-jähriges Bestehen glauben aber, dass wir erst am Anfang unserer Reise zur Digitalisierung dieser gigantischen Branche stehen. Wir sind davon überzeugt, dass ein höherer Anteil an automatisch bepreisten Fahrzeugen in unserem Merchantgeschäft ein erhebliches zukünftiges Wachstum in diesem Segment freisetzen wird. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass unser Geschäftsbereich Remarketing in Zukunft stark zu unserem Gesamtwachstum im Merchantgeschäft und zum EU-weiten Beschaffungspotenzial beitragen wird.

Wir sind stolz darauf, dass unser Merchantgeschäft im vergangenen Jahr 125 Millionen Euro an Segmentprofitabilität zu unserem Konzernergebnis vor allgemeinen Verwaltungskosten beigetragen hat. Es war wichtig für uns zu beweisen, dass das Geschäft, das wir in den letzten zehn Jahren aufgebaut haben, nach all den Jahren der Investitionen profitabel ist. Unser Gesamtgeschäft hat im ersten Quartal 2020 zum ersten Mal die Gewinnschwelle erreicht und konnte dann im dritten Quartal 2020 auch auf bereinigter EBITDA-Basis Profitabilität erzielen. Seitdem wurde die Rentabilität im Merchantgeschäft durch hohe Investitionen in unser Retailgeschäft aufgezehrt.

Unsere Beweggründe, in den Einzelhandel einzusteigen, sind dieselben wie vor 10 Jahren, als wir mit der Verkaufsseite begannen: Ein Auto offline zu kaufen ist keine angenehme Erfahrung.
Die meisten Kunden beginnen damit, mehrere Kleinanzeigen des Marktes, d. h. eine Online-Liste der zum Verkauf stehenden Autos, zu durchsuchen. Wenn sie eine Anzeige gefunden haben, die ihren Anforderungen entspricht, können sie den Händler entweder anrufen oder eine E-Mail schreiben. Sie müssen erklären, an welchem Auto sie interessiert sind, fragen, ob es noch verfügbar ist, und einen Besichtigungstermin vereinbaren. Als nächstes müssen sie zu dem Auto fahren, das sie interessiert, um dessen Zustand zu beurteilen. Oft sind die Autohändler nicht in der Nähe des Kundenstandorts, so dass die Reisezeit erheblich ist. Dort angekommen, haben sie in der Regel 10-15 Minuten Zeit, um die Qualität des Autos zu beurteilen. Selbst für einen professionellen Autokäufer ist das nicht sehr viel Zeit. Sollte ihnen der tatsächliche Zustand des Fahrzeugs im Vergleich zu den Werbebildern, die sie online gesehen haben, nicht gefallen, war der Besuch umsonst. Dann müssen sie noch einmal von vorne anfangen. Wenn sie sich vor Ort für ein Auto entscheiden, heißt das jedoch nicht, dass sie es mitnehmen können. Das Auto muss auf ihren Namen zugelassen werden, oft wird es neu gewartet, sie müssen sich eine vorläufige Versicherungsnummer besorgen und natürlich für das Auto bezahlen, dabei bevorzugen einige Händler Bargeld gegenüber elektronischen Überweisungen. Mit anderen Worten: Nachdem sie sich für ihr nächstes Auto entschieden haben, müssen sie nach Hause zurückkehren, warten, bis alles erledigt ist, und dann erneut zum Händler fahren, um ihr Auto endlich abzuholen.
Wir glauben, dass die Zukunft des Autokaufs anders aussieht. Wir glauben, dass wir unseren Kunden mit der Möglichkeit, ihr nächstes Auto online zu kaufen, ein größeres, wünschenswertes Erlebnis bieten, das dem Offline-Kauf in jeder Hinsicht überlegen ist.
Unser Autohero-Store bietet schon heute fast 15.000 Autos zur Auswahl. Das ist ein weitaus größeres Sortiment als bei einem durchschnittlichen europäischen Offline-Händler, der nach unseren Schätzungen etwa 150 Fahrzeuge anbietet. Wir können unseren Kunden eine so große Anzahl von Fahrzeugen anbieten, ohne offline präsent zu sein, weil wir sie in den riesigen Lagerhallen unseres Logistiknetzes aufbewahren. Dies ist ein entscheidender Vorteil bei der Skalierung unseres Angebots und der Steigerung der Rentabilität im Laufe der Zeit: Wir sind nicht an teure Einzelhandelsstandorte in der Nähe von Städten gebunden, die leicht zu erreichen sein müssen.
Wir glauben, dass ein wesentliches Merkmal unseres Angebots darin besteht, dass alle Autos auf die gleiche Weise inspiziert und fotografiert wurden und dass die Fotos den Zustand des Fahrzeugs bis ins kleinste Detail zeigen. In unserem Geschäft können Kunden die Autos so besichtigen, als wären sie zu uns gereist: Sie können das Interieur und Exterieur des Fahrzeugs aus allen Blickwinkeln und unter den gleichen Lichtverhältnissen (ohne Witterungseinflüsse) betrachten. Mit einer Funktion namens "Gebrauchsspuren" zeigt unser Store Mängel (z.B. Steinschläge, Kratzer), die typisch für Gebrauchtwagen sind und die beim Offline-Kauf normalerweise nur zu Hause gefunden werden. Wir investieren viel in die Präsentation unserer Autos, weil wir glauben, dass die Erfüllung der Kundenerwartungen mit dem Auto, das wir liefern, ein Schlüsselelement für unsere hohe Kundenzufriedenheit ist.
In unserem Store können Kunden rund um die Uhr Autos kaufen. Wir glauben, dass dies ein zentrales Element für unser zukünftiges Wachstum und unsere Rentabilität im Einzelhandel ist. Offline-Händler sind an Öffnungszeiten gebunden, sie sind also nicht in der Lage die gesamte Nachfrage zu jeder Zeit zu bedienen. Sie werden Nachfrage verlieren, wenn Mitarbeiter in der Mittagspause oder krank sind und werden weniger von der eingehenden Nachfrage umsetzen, wenn Mitarbeiter nicht voll motiviert sind. Offline-Händler werden auch Nachfrage verlieren, wenn die Reisezeit des Kunden zum Standort des Händlers zu weit ist oder es keine bequeme Möglichkeit gibt, schnell dorthin zu gelangen. Wenn dem Kunden ein Auto in unserem Autohero-Store gefällt, fügt dieser es einfach an der Kasse hinzu und bezahlt (natürlich elektronisch).



Wir liefern die Autos dann zu unseren Kunden nach Hause, wo die Fahrzeuge sicher, sauber und vor Witterungseinflüssen geschützt in einem unserer einzigartigen Glastrucks ankommen. Für jedes Auto gilt ein 14-tägiges Rückgaberecht oder anders ausgedrückt: Kunden können ihr neues Auto zwei Wochen lang Probe fahren und es trotzdem zurückgeben. Unsere Retourenquoten liegen unter 3%. Unserer Meinung nach ist dies die bequemste Art ein Auto zu kaufen und sie ist dem Offline-Kauf in jeder Hinsicht überlegen. Unsere Kunden haben den Autohero-Store und die Lieferung im Februar 2022 mit einem Net Promoter Score von 69 bewertet.
Autohero NPS
Wir sind davon überzeugt, dass der Online-Kauf in Zukunft die vorherrschende Art des Kaufs sein wird. Rund 35% der Europäer in unseren 9 Autohero-Märkten erwägen bereits, ihr nächstes Auto online zu kaufen, wie eine Marktforschung ergab, die wir zusammen mit unserem Partner YouGov im dritten Quartal des vergangenen Jahres durchgeführt haben. In einer internen Umfrage unter mehr als 6.000 aktuellen Autohero-Kunden gaben 75% an, dass sie ihr nächstes Auto wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich wieder online kaufen werden.
Infolge des Übergangs zur Online-Welt wird sich die Wettbewerbslandschaft verändern. Ein erfolgreicher Online-Händler wird in der Lage sein, einen viel größeren Marktanteil als ein traditioneller Offline-Händler zu erobern und gleichzeitig eine hohe Rentabilität zu erzielen. Wir wollen dieses Unternehmen sein und nutzen daher die Möglichkeiten des Onlinehandels in vollem Umfang.
Wir glauben, dass die AUTO1 Group im Laufe der Zeit einen großen Anteil an diesem Markt erobern kann und zwar aus den folgenden Gründen:
Wir sind davon überzeugt, dass wir aus den folgenden Gründen eine überdurchschnittlich hohe Rentabilität erzielen können:
Unsere Reise Europas führende digitale Plattform für den Online-Kauf und -Verkauf von Gebrauchtwagen aufzubauen, haben wir gerade erst begonnen. Im letzten Jahr haben wir unglaublich viel über unser Geschäft und unsere Kunden im Einzelhandel gelernt - aber es fühlt sich so an, als gäbe es noch viel mehr zu lernen. Auf unserem Weg zum großen, profitablen Einzelhändler investiert die AUTO1 Group in 2022 daher stark in die folgenden Bereiche:
Heute ist die AUTO1 Group ein einzigartiges Unternehmen. Unser Team ist unglaublich talentiert und arbeitet hart daran, unseren Weg zur Marktführerschaft und Profitabilität zu realisieren. Wir haben die Daten, die Systeme, die Marke, die Kundenbeziehungen, das Fulfillment-Netzwerk, die Finanzkraft, die Erfahrung und das Engagement, um unsere Vision von AUTO1, einem profitablen Marktführer, zu verwirklichen.
Wir danken all unseren Kunden für das Vertrauen, das sie in uns setzen, allen Mitarbeitern für die harte Arbeit, die sie leisten, und unseren Investoren für ihre kontinuierliche Unterstützung und Begleitung.
Christian Bertermann Mitgründer und CEO AUTO1 Group SE

der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm durch Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben gewissenhaft wahrgenommen. Dieser Bericht informiert über die Arbeit des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2021.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr kontinuierlich überwacht und ihn bei allen für die Gesellschaft wesentlichen Belangen beratend begleitet. Zur Überwachung des Vorstands bedient sich der Aufsichtsrat eines nach seinen Vorgaben gestalteten Berichtssystems; ferner sind Maßnahmen von besonderer Bedeutung dem Aufsichtsrat vorab zur Zustimmung vorzulegen. Dadurch ist der Aufsichtsrat über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns jeweils zeitnah informiert und in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung stets eingebunden.
Insgesamt tagte der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 in 9 Sitzungen, an denen Mitglieder des Aufsichtsrats sich zum Teil per Videokonferenz einwählten. Der gesetzlich vorgeschriebene Turnus von zwei Sitzungen je Kalenderhalbjahr wurde dabei eingehalten. Darüber hinaus gab es mehrfach Beschlussfassungen des Aufsichtsrates im Umlaufverfahren. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtszeitraum wie folgt an den Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen:
| Name | Sitzungen | Bemerkung |
|---|---|---|
| Dr. Gerhard Cromme | 9/9 | - |
| Andrin Bachmann | 9/9 | - |
| Gerd Häusler | 9/9 | - |
| Anthony Doeh | 4/4 | Bis 02.02.2021 |
| Hakan Koç | 9/9 | - |
| Sylvie Mutschler | 5/5 | Seit 03.02.2021 |
Im Geschäftsjahr 2021 berichtete der Vorstand der Gesellschaft dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend, sowohl in den regulären Sitzungen als auch bei Bedarf außerhalb von Sitzungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns sowie zu Fragen des Risikomanagements und der innerbetrieblichen Kontrollsysteme. Im Rahmen dieses Prozesses hat der Vorstand den Aufsichtsrat über alle relevanten Fragen der Strategie, der operativen Planung und der damit verbundenen Risiken und Chancen, der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft sowie über alle relevanten geschäftspolitischen Vorgänge informiert. Der Inhalt der Berichte wurde in den Sitzungen des Aufsichtsrats intensiv diskutiert. Vorstand und Aufsichtsrat haben dabei eingehend über alle bedeutenden Geschäftsvorgänge und wesentlichen Entscheidungen des Geschäftsjahres 2021 beraten.
Auch außerhalb der Sitzungen standen die Mitglieder des Aufsichtsrats mit denen des Vorstands regelmäßig in Kontakt, insbesondere der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses.
Zu Maßnahmen, die dem Aufsichtsrat vom Vorstand zur Zustimmung vorzulegen waren, wurden vom Vorstand die erforderlichen Informationen für die Entscheidungsfindung des Aufsichtsrats zur Verfügung gestellt.
Eine Einsicht in weitere Dokumente über die Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands hinaus war im Berichtsjahr nicht erforderlich.
Beschlüsse des Aufsichtsrats im Berichtsjahr im Zusammenhang mit dem Long Term Incentive Program 2017 wurden ohne Beteiligung von Hakan Koç als ehemaliges Vorstandsmitglied und Begünstigter des Long Term Incentive Programs 2017 gefasst.
In vier Sitzungen im Januar und Februar 2021 beschäftigte sich der Aufsichtsrat intensiv mit dem bevorstehenden Börsengang im Februar 2021. Ebenso wurde der Präsidialausschuss gebildet und dessen Mitglieder gewählt. Für den Aufsichtsrat und den Vorstand beschloss der Aufsichtsrat neue Geschäftsordnungen.
In seiner Sitzung im März 2021 stimmte der Aufsichtsrat der Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital zur Abwicklung von Ansprüchen aus dem Long Term Incentive Program 2017 zu. Auch wurde die Strategie des Unternehmens nach dem Börsengang erörtert.
Im April 2021 hat der Aufsichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers detailliert besprochen und beide gebilligt bzw. festgestellt. Ferner beschloss der Aufsichtsrat die Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung 2021 und das Vergütungssystem für den Vorstand.
In der Sitzung im Juni 2021 präsentierte der Vorstand einen Überblick über die bisherige Geschäftsentwicklung des Jahres. Auch wurde der aktuelle Stand der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Minderheitsbeteiligung an der AUTO1 FT GmbH sowie die erste Hauptversammlung der Gesellschaft besprochen. Im Anbetracht der CoViD-19 Pandemie fand diese gemäß den gesetzlichen Vorgaben virtuell statt.
Im September 2021 befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Halbjahresabschluss sowie Themen des nichtfinanziellen Konzernberichts (ESG Reporting). Darüber hinaus wurde die Entwicklung des Unternehmens seit dem Börsengang und die Aufnahme in den MDax besprochen und eine Änderung der Geschäftsordnung des Vorstands beschlossen.
Im November 2021 wurde das Budget für das Geschäftsjahr 2022 verabschiedet und die Entwicklung des Unternehmens, sowie der Aktie seit dem Börsengang gemeinsam mit dem Vorstand erörtert.
Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungs- und Risikoausschuss ("Prüfungsausschuss") gebildet. Dieser befasst sich insbesondere jeweils im Vorfeld der Sitzungen des Aufsichtsrats neben der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Bilanzierung und der Abschlussprüfung, den Quartalsmitteilungen auch mit dem internen Kontrollsystem und dem Risikomanagement sowie dem Aufbau und der laufenden Arbeit der internen Revision. Ebenso bereitet er Entscheidungen des Aufsichtsrats rund um diese Themen vor und nimmt seine sonstigen gesetzlichen und in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats niedergelegten Aufgaben wahr.
Der Prüfungsausschuss besteht aus den drei Mitgliedern Gerd Häusler (Vorsitzender des Prüfungsausschusses), Dr. Gerhard Cromme und Andrin Bachmann. Im Geschäftsjahr 2021 tagte der Ausschuss in sechs Sitzungen. Vier der Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden per Videokonferenz abgehalten, um den CoVid-19 bedingten Restriktionen Rechnung zu tragen. Zwei der Sitzungen des Prüfungsausschusses fanden als physische Präsenzsitzung statt. Sämtliche Mitglieder des Prüfungsausschusses waren jeweils in allen Sitzungen anwesend.
Der Präsidial- und Nominierungsausschuss ("Präsidialausschuss") wurde im Vorfeld des Börsengangs im Januar 2021 gebildet und besteht aus den drei Mitgliedern Dr. Gerhard Cromme (Vorsitzender des Präsidial- und Nominierungsausschusses), Gerd Häusler und Hakan Koç. Der Präsidial- und Nominierungsausschuss bereitet bestimmte Beschlussfassungen des Aufsichtsrats vor und entscheidet anstelle des Aufsichtsrats über die in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats näher bestimmten Gegenstände; er benennt ferner als Nominierungsausschuss dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern. Der Präsidial- und Nominierungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2021 dreimal. Die Sitzungen des Präsidialausschusses wurden per Videokonferenz abgehalten, um den CoVid-19 bedingten Restriktionen Rechnung zu tragen. Sämtliche Mitglieder des Präsidialausschusses waren jeweils in allen Sitzungen anwesend.
Die Hauptversammlung vom 14. Januar 2021 hat auf Vorschlag des Aufsichtsrats die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Berlin, zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021 bestellt.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Jahresabschluss der AUTO1 Group SE und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die vorgenannten Unterlagen wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zur Verfügung gestellt und in den Sitzungen des Prüfungsausschusseses vom 21. März 2022 und 4. April 2022 sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats vom 21. März 2022 und 4. April 2022 jeweils eingehend behandelt. Der Abschlussprüfer nahm an der Sitzung des Prüfungsausschusses am 21. März 2022 teil, berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand während der Beratungen für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat ist auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass der Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 sowie der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 keinen Anlass zu Einwendungen geben und hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen.
Der Aufsichtsrat hat mit Beschluss vom 4. April 2022 den Jahres- und Konzernabschluss der AUTO1 Group SE zum 31. Dezember 2021, den zusammengefassten Lagebericht sowie den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2021 jeweils gebilligt. Der Jahresabschluss der AUTO1 Group SE für das Geschäftsjahr 2021 ist damit festgestellt.
Die Aktien der AUTO1 Group SE wurden erstmals im Februar 2021 zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen.
Vorstand und Aufsichtsrat haben im Februar/März 2022 die Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und diese den Aktionären auf der Webseite der Gesellschaft unter https://ir.auto1-group.com im Bereich "Corporate Governance" dauerhaft zugänglich gemacht. Mit wenigen Ausnahmen, die in der Erklärung erläutert werden, folgt die AUTO1 Group SE seit dem 25. Januar 2021 den Empfehlungen des Kodex in seiner derzeit geltenden Fassung vom 16. Dezember 2019.
Die folgenden Personen gehörten im Geschäftsjahr 2021 dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an: Dr. Gerhard Cromme, Andrin Bachmann, Gerd Häusler, Antony Doeh (bis 02.02.2021), Hakan Koç und Sylvie Mutschler (seit 03.02.2021). Eine Tabelle, die für das Geschäftsjahr 2021 die Mitglieder des Aufsichtsrats mit ihren jeweiligen Amtszeiten sowie die Zusammensetzung der Ausschüsse zeigt, ist diesem Bericht angefügt.
In der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 2. Februar 2021 wurde das Amt des Mitglieds des Aufsichtsrats Anthony Doeh einvernehmlich mit Wirkung zum Ablauf des 2. Februar 2022 beendet. Die außerordentliche Hauptversammlung wählte sodann mit Wirkung ab dem 3. Februar 2022 Sylvie Mutschler als Nachfolgerin für Anthony Doeh in den Aufsichtsrat.
Der Vorstand der AUTO1 Group SE bestand im Geschäftsjahr 2021 aus den beiden Mitgliedern Christian Bertermann und Markus Boser.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiter*innen des Konzerns für ihre erfolgreiche Arbeit und den persönlichen Einsatz im Geschäftsjahr 2021, durch den die Erfolgsgeschichte der AUTO1 Gruppe weiter fortgeschrieben wird.
Berlin, im April 2022 Für den Aufsichtsrat
VORSITZENDER DES AUFSICHTSRATES
Mitglieder des Aufsichtsrats,des Prüfungsausschusses und des Präsidialausschusses im Geschäftsjahr 2021
| Ausgeübter Beruf | Mitglied seit | Bestellt bis |
|---|---|---|
| Aufsichtsrat | 2018 | 2024 |
| Risikokapitalanleger | 2018 | 2024 |
| Kaufmann | 2018 | 2024 |
| - | 24.09.2020 | Zum 02.02.2021 ausgeschieden |
| Unternehmer | 01.12.2020 | 2024 |
| Unternehmerin | 03.02.2021 | 2024 |
Prüfungs- und Risikoausschuss (Audit Committee)
Gerd Häusler, Vorsitzender
Dr. Gerhard Cromme, Mitglied
Andrin Bachmann, Mitglied
Präsidial- und Noniminerungsausschuss (Presidential Committee)
Dr. Gerhard Cromme, Vorsitzender
Gerd Häusler, Mitglied
Hakan Koç, Mitglied

Wir sind Europas führender Käufer und Verkäufer von Gebrauchtwagen. Unsere digitalen Produkte basieren auf einer einzigartigen vertikal integrierten Plattform. Mit mehr als 596.000 verkauften Gebrauchtwagen im Jahr 2021 sind wir ein europaweit führender Partner für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen.
Der Umsatz mit Gebrauchtwagen, einschließlich des Business-to-Business (B2B)-Geschäfts, beläuft sich in Europa auf rund 600 Milliarden Euro. Der Online-Anteil dieses Marktes befindet sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Wir sind überzeugt davon, dass dies eine sehr große Marktchance für uns darstellt.
Unsere führende Marktposition basiert auf unseren breiten Ankaufskanälen, die es uns 2021 ermöglichten, durchschnittlich rund 2.400 Gebrauchtwagen pro Werktag zu beschaffen. Unter unseren Verbrauchermarken wie z.B. "wirkaufendeinauto.de" bieten wir Verbrauchern in zehn Europäischen Ländern eine Online-Plattform an, um ihren Gebrauchtwagen an AUTO1 zu verkaufen. Zusätzlich können Betreiber von Fahrzeugflotten sowie gewerbliche Händler durch unsere Remarketing-Lösungen Fahrzeuge vermarkten.
Wir verkaufen die Autos über zwei sich ergänzende Vertriebskanäle: Unter unserer B2B Marke "AUTO1" betreiben wir Europas größte Großhandelsplattform für den Verkauf von Gebrauchtwagen. Wir verkaufen diese Autos über Online-Auktionen an mehr als 80.000 gewerbliche Händler in Europa. Unter unserer Handelsmarke "Autohero" haben wir für Verbraucher ein Angebot geschaffen, Gebrauchtwagen online zu kaufen. In neun europäischen Ländern bieten wir Endkunden unsere Gebrauchtwagen zu festen Preisen an.
Unsere Geschäftstätigkeit basiert auf einer vertikal integrierten, proprietären Technologieplattform, die speziell für Ankauf, Verkauf, Bestandsverwaltung und Lieferung von Gebrauchtwagen in Europa entwickelt wurde.
Wir sind davon überzeugt, dass die folgenden Wettbewerbsstärken die wesentlichen Treiber unseres Erfolgs sind und uns von unseren Wettbewerbern unterscheiden:
Um weiterhin erfolgreich zu sein, haben wir die folgenden Schlüsselfaktoren unserer Strategie identifiziert:
Die AUTO1 Group SE ist die Muttergesellschaft der AUTO1 Group, die zum Bilanzstichtag 60 direkt oder indirekt kontrollierte und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften umfasst. Darüber hinaus konsolidieren wir eine Finanzierungsgesellschaft, die AUTO1 Funding B.V. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Anhangsangabe 14 im Konzernabschluss.
Die direkten und indirekten Tochtergesellschaften der Gruppe führen alle unsere Geschäftstätigkeiten in Europa aus.
Die einzigen Finanzverbindlichkeiten der Gruppe werden im Rahmen einer Asset-Backed-Securitization Facility über unsere Finanzierungsgesellschaft AUTO1 Funding B.V. aufgenommen. Zum Bilanzstichtag hatten wir Schuldverschreibungen in Höhe von EUR 330 Mio. ausgegeben, die durch einen Gebrauchtwagenbestand in Höhe von EUR 584 Mio. besichert waren und keinen weiteren Rückgriff auf den Konzern zuließen. Um unsere paneuropäischen Geschäftsaktivitäten und die Finanzierung zu erleichtern, werden alle Fahrzeuge über unsere Tochtergesellschaften AUTO1 European Cars B.V. und AUTO1 Italia Commercio gehalten.
Um die Weiterentwicklung des Produkts Ratenkauf für Kunden von Autohero zu erleichtern, haben wir nach dem Bilanzstichtag eine weitere Finanzierungsgesellschaft, Autohero Funding 1 B.V., gegründet, die unsere Ratenkaufforderungen refinanzieren wird. Zum Bilanzstichtag hatten wir Forderungen aus Ratenkäufen in Höhe von insgesamt EUR 49 Mio. (davon EUR 41 Mio. langfristig), denen keine Finanzschulden gegenüberstanden.
Die Aktien der AUTO1 Group SE sind seit dem 4. Februar 2021 im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Durch die Erlöse aus dem Börsengang haben wir erhebliche Mengen an Barmitteln aufgenommen und konnten unsere Eigenkapitalbasis signifikant stärken. Infolgedessen verfügte die Gruppe zum Bilanzstichtag über Barmittel und liquide Anlagen in Höhe von EUR 720 Mio.
Der Konzern ist in zwei Segmente strukturiert: "Merchant" und "Retail". Die Segmente bieten Produkte für verschiedene Kundengruppen an und werden getrennt, da sie in einigen Bereichen unterschiedliche Technologien- (Nutzung verschiedener Verkaufsplattformen) und Marketingstrategien erfordern. Dabei beziehen beide Segmente Fahrzeuge aus den beiden Einkaufskanälen des Konzerns. Die Einkaufskanäle umfassen den Ankauf von Privatpersonen (C2B-Channel) und den Ankauf im Rahmen des Remarketings (Remarketing-Channel) von gewerblichen Händlern.
Im Merchant Segment werden Gebrauchtwagen an gewerbliche Autohändler über die Händlermarke AUTO1.com verkauft. Die Merchant Umsätze beinhalten zudem Auktionsgebühren, Gebühren für Logistikdienstleistungen sowie alle sonstigen Gebühren, die im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fahrzeuge an die Händler stehen.
Die Umsatzerlöse aus dem "Merchant"-Geschäft werden abhängig von der Beschaffung der Fahrzeuge unterschieden. Alle Autos, die über das Netzwerk des Konzerns von Privatpersonen angekauft werden, sind als "C2B" klassifiziert. Autos, die von gewerblichen Flottenbetreibern oder Händlern und nicht über das Filialnetz angekauft wurden, werden hingegen als "Remarketing" klassifiziert. In beiden Bereichen gibt es keine Geschäftsaktivitäten, aus denen eigenständige Umsatzerlöse resultieren, daher sind C2B und Remarketing lediglich unterschiedliche Beschaffungskanäle. Die Verkäufe erfolgen an denselben Kundenkreis über einen identischen Vertriebskanal.
Das Retail-Segment konzentriert sich unter der Marke Autohero auf den Verkauf von Gebrauchtwagen an Privatkunden. Zusätzlich sind Einnahmen aus dem Angebot von Finanzierungen und anderen Produkten sowie Dienstleistungen zum Gebrauchtwagenkauf enthalten. Die Beschaffung von Fahrzeugen für das "Retail"-Geschäft erfolgt überwiegend über C2B aber auch über Remarketing.
Zur Steuerung der Geschäftstätigkeit werden die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse, Rohergebnis bzw. Gross Profit (d. h. Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) und bereinigte EBITDA Marge (AEBITDA Marge) verwendet, wobei Umsatz und Rohergebnis auf Segmentbasis und bereinigtes EBITDA auf Gruppenbasis ermittelt werden. Diese Leistungsindikatoren spiegeln das klare Wachstumsziel des Konzerns wider und werden zusammen mit den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren genutzt, um den Erfolg und die Performance zu messen.
Auf Segmentbasis verwendet die AUTO1 Group neben den finanziellen auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens:
Im bereinigten EBITDA werden die folgenden nicht operativen Effekte nicht berücksichtigt: (i) anteilsbasierte Vergütungen, (ii) Aufwendungen für strategische Projekte, (iii) Aufwendungen für Kapitalstrukturierung, (iv) Berichtigung von Verbindlichkeiten aus Vorjahren sowie (v) sonstige nicht operative Aufwendungen. Die sonstigen nicht operativen Aufwendungen umfassen Aufwendungen für Beratungskosten im Zusammenhang mit Finanzierungen, Aufwendungen für definierte Rechtsstreitigkeiten sowie übrige nicht operative Aufwendungen.
Wir sehen AUTO1 in erster Linie als Technologieunternehmen mit dem Ziel, unsere Tech-Plattform kontinuierlich zu verbessern und so die Nutzung für Händler und Privatleute so angenehm wie möglich zu gestalten. Um die hiermit verbundenen Herausforderungen wie die Gestaltung der Websites und Apps bis hin zur Automatisierung von Prozessabläufen, die Prognose von Angebot & Nachfrage sowie die Herausforderungen der Kundenbetreuung zu bewältigen, investiert AUTO1 vor allem in Fachpersonal. Über 515 Tech-Mitarbeiter aus 63 Ländern (ca. 72 % davon Software-Engineers) arbeiten an 15 Standorten an plattformübergreifenden Innovationen sowie der Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs.

Wir glauben, dass uns die Investitionen in diesem Bereich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Händler, Kunden und externe Partner sind bei der Nutzung unserer Produkte mit einem zentralen IT-Netzwerk verbunden. Durch die Verwendung einer Microservice-Architektur, Cloud-Technologien und der Integration der Datenerfassung und Analyse durch unser Data Science Team sind wir in der Lage, von unserer Tech-Plattform aus alle Funktionsbereiche von AUTO1 zu managen. Diese Funktionsbereiche sind beispielsweise:
In 2021 betrugen die Technologieaufwendungen TEUR 34.339, darunter Gehälter für mehrere hundert IT-Entwickler und Softwareingenieure sowie Aufwendungen für IT. Es erfolgte keine Aktivierung der Aufwendungen in unsere Technologieplattformen.
Die Weltwirtschaft konnte sich im Geschäftsjahr 2021 erholen und wuchs um 5,9 %, nachdem die Corona-Pandemie zu einem starken Einbruch der Weltwirtschaft im Vorjahr geführt hatte.
Die Erholung im Euroraum fiel mit 5,2 % etwas schwächer aus als im weltweiten Vergleich, während die deutsche Wirtschaft lediglich um 2,7 % im Jahr 2021 zulegte. Dies liegt auch daran, dass Deutschland im Vergleich weniger stark vom wirtschaftlichen Einbruch in 2020 betroffen war. Die Euroraum-Länder, die besonders stark von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen waren, profitierten auch in 2021 überproportional von der wirtschaftlichen Erholung, die das vergangene Jahr mit sich brachte.
Für 2022 wird eine weitere Erholung der Weltwirtschaft um 4,4 % erwartet. Im Euro-Raum wird eine Erholung um 3,9 % vorhergesagt. Diese Prognose berücksichtigt Faktoren, wie etwa die zuletzt stark angestiegenen Inflationsraten, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit aufgrund der Corona-Pandemie, die weitere Verbreitung der Omikron-Variante sowie eine revidierte Fiskalpolitik.1
Dennoch ist die Prognose insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine für die Erholung der Wirtschaft, sowohl auf globaler als auch auf Euroraum-Ebene, mit Unsicherheiten behaftet. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, der weitere Verlauf der Corona-Pandemie, der Zustand der Lieferketten und die Effekte einer revidierten Fiskalpolitik sowie der gestiegenen Inflationsraten werden weiterhin maßgeblich für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft sein.
Für den europäischen Automarkt war 2021 ein weiteres herausforderndes Jahr, welches zu Beginn mit pandemiebedingten Einschränkungen startete.
Im weiteren Jahresverlauf wirkte sich die Halbleiterknappheit spürbar auf den Neuwagenmarkt aus und kurbelte gleichzeitig den Gebrauchtwagenmarkt an, was zu einer enormen Nachfrage und stark steigenden Gebrauchtwagenpreisen führte.
Die gesamten europäischen Online-B2C-Gebrauchtwagenverkäufe waren im Jahr 2021 9,0 % höher als im pandemiebedingt schwachen Vorjahr und 7,4 % höher gegenüber dem Vorpandemieniveau im Jahr 2019. Da die Halbleiterknappheit zu langen Vorlaufzeiten für Neuwagen führt, erhöhte sich die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt, was zu einem starken Rückgang der Lagerbestände führte. Insgesamt sind die Lagerbestände zu Beginn des Jahres 2022 rund 17 % niedriger, verglichen mit dem Zeitpunkt vor Beginn der Corona-Pandemie Anfang Januar 2020.
Von den vier größten für uns relevanten Märkten verzeichneten Spanien und Italien den höchsten Anstieg der Gebrauchtwagenverkäufe (um 30,2 % bzw. 23,5 %). Auch Deutschland und Frankreich konnten Zuwächse von 3,5 % bzw. 15,1 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Nur Polen war mit -1,2 % leicht rückläufig.2
Wir glauben, dass der Gebrauchtwagenmarkt als einer der letzten großen Märkte vor dem nachhaltigen Wandel von Offline zu Online steht. Dauerhaft zunehmende Internet- und Smartphone-Penetration sowie der auch durch COVID-19 verstärkte Wunsch nach individueller Mobilität treiben den Wechsel zu einem Online-Angebot beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen voran. Mit unserem Angebot sind wir gerüstet, um diese Nachfrage bedienen zu können.
Die AUTO1 Group hat im Geschäftsjahr 2021 mit dem Verkauf von 596.731 Gebrauchtwagen (2020: 457.431) ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet. Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 68,7 % deutlich erhöht und betragen TEUR 4.774.973 (2020: TEUR 2.829.653). Die Umsatzsteigerung betrifft sowohl die Segmente Merchant als auch Retail. Im Merchant Segment konnten sich die Umsätze im Jahr 2021 nach dem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 erholen und das Vorpandemie Niveau des Jahres 2019 um 23,6 % übertreffen. Beide Ankaufskanäle – C2B und Remarketing – haben hierzu äußerst positiv beigetragen. Die Umsatzerlöse im Retail-Segment wurden mit dem Verkauf von 41.380 Fahrzeugen (2020: 10.153) auf TEUR 578.985 (2020: TEUR 132.603) erhöht. Dies entspricht einem Anstieg von 336,6 %. Dieser beruht insbesondere auf der wachsenden Bekanntheit der Marke sowie auf die gestiegene Nachfrage nach Gebrauchtwagen. Der Materialaufwand belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 4.344.097 (2020: TEUR 2.543.744). Das Rohergebnis ist damit deutlich auf TEUR 430.876 angestiegen (2020: TEUR 285.910). Parallel dazu konnte auch die Rohergebnismarge pro Auto um EUR 97 auf EUR 722 erhöht werden.
1 Vgl. IWF, World Economic Outlook January 2022.
2 Vgl. Indicata Market Watch Covid-19, Edition 23, January 2022.
Das bereinigte EBITDA der AUTO1 Group hat sich von TEUR -15.166 auf TEUR -107.100 verringert. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere höhere Aufwendungen für Marketing, insbesondere im Retail Segment, sowie höhere Personalaufwendungen, da mehr Personal eingestellt und weniger Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen mussten.
Das Wachstumsziel wird, wie in der Vergangenheit, für die nächsten Jahre im Vordergrund stehen. Hierzu soll das Autohero-Geschäft weiter ausgebaut werden.
Die Gruppenergebnisse im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr 2020 lauten wie folgt:
| 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|
|---|---|---|
| Umsatzerlöse (in TEUR) | 4.774.973 | 2.829.653 |
| Umsatzwachstum in % | 68,7 | (18,6) |
| Rohergebnis (in TEUR) | 430.876 | 285.910 |
| Bereinigtes EBITDA (in TEUR)1 | (107.100) | (15.166) |
| Bereinigte EBITDA Marge in % | (2,2) | (0,5) |
| EBITDA (in TEUR) | (124.412) | (34.849) |
| EBITDA Marge in %2 | (2,6) | (1,2) |
| Verkaufte Autos (#) | 596.731 | 457.431 |
| Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl3 |
4.704 | 4.111 |
1 EBITDA bereinigt um separat ausgewiesene Positionen, die nicht betriebliche Effekte wie anteilsbasierte Vergütung, die Korrektur von Verbindlichkeiten und sonstige nicht-operative Kosten umfassen. Für die Überleitung auf das bereinigte EBITDA siehe nachfolgende Tabelle.
2Definiert als EBITDA dividiert durch Umsatzerlöse.
3Vollzeitäquivalent.
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom EBITDA auf das bereinigte EBITDA:
| In TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| EBITDA | (124.412) | (34.849) |
| Anteilsbasierte Vergütung | 5.689 | (5.437) |
| Berichtigung der Verbindlichkeiten |
- | 12.351 |
| Sonstige nicht operative Aufwendungen |
11.623 | 12.769 |
| Bereinigtes EBITDA | (107.100) | (15.166) |
Die Umsatzerlöse der AUTO1 Group haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 68,7 % (2020: TEUR 2.829.653) stark auf TEUR 4.774.973 erhöht. Dabei entfielen Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.195.988 (2020: TEUR 2.697.051) auf das Merchant-Segment und TEUR 578.985 (2020: TEUR 132.603) auf das Retail-Segment.
Im Merchantgeschäft wurde ein Umsatzanstieg von 55,6 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Die Zunahme der Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt aufgrund des geringeren Neuwagenangebots sowie die Rücknahme von COVID-19-Restriktionen in unseren europäischen Märkten haben zu der positiven Entwicklung beigetragen. Viele gewerbliche Händler hatten ihre zwischenzeitliche Betriebsschließung während der Hochphase der Corona-Pandemie wieder zurückgenommen, was sich positiv auf die Anzahl der verkauften Fahrzeuge im Merchant Segment auswirkte, diese nahmen um 108.073 auf 555.351 zu. Weiterhin trugen die stark gestiegenen Gebrauchtwagenpreise durch das geringere Neuwagenangebot zum Umsatzanstieg bei.
Das Retailgeschäft verzeichnete ebenfalls einen sehr starken Umsatzanstieg (insgesamt 336,6 % Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr), der insbesondere auf dem steigenden Bekanntheitsgrad der Marke Autohero und unserem stark wachsenden Angebotsbestand beruhte. Wir konnten eine starke Verbrauchernachfrage in allen unseren europäischen Märkten verzeichnen.
Der Materialaufwand hat sich nahezu gleichmäßig zu den Umsatzerlösen um 70,8 % bzw. TEUR 1.800.353 auf TEUR 4.344.097 erhöht, wovon TEUR 3.780.080 im Merchantgeschäft und TEUR 564.017 im Retailgeschäft anfielen. Der Materialaufwand enthält u. a. die Kosten für die verkauften Fahrzeuge, die externen Transportkosten (Kosten für den Transport bis zum Kunden) als Aufwendungen für bezogene Leistungen sowie weitere Dienstleistungen im Zusammenhang mit der operativen Abwicklung des Fahrzeugan- bzw. -verkaufs.
Das Rohergebnis ist stark angestiegen und nahm im Geschäftsjahr 2021 um TEUR 144.966 auf TEUR 430.876 zu. Im Merchant Segment wurde dabei ein Rohergebnis von TEUR 415.908 erzielt. Trotz der Entwicklungsphase, in der sich das Retail Segment befindet, konnte in diesem Segment ein Rohergebnisbeitrag von TEUR 14.968 realisiert werden. Dieser soll künftig sukzessiv ausgebaut werden. Das Rohergebnis pro verkaufter Einheit (GPU) konnte ebenfalls in beiden Segmenten verbessert werden.
| Merchant | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse (in TEUR) | 4.195.988 | 2.697.051 |
| davon C2B* | 3.544.726 | 2.348.588 |
| davon Remarketing* | 651.262 | 348.463 |
| Umsatzwachstum in % | 55,6 | (21,0) |
| Rohergebnis (in TEUR) | 415.908 | 283.015 |
| Verkaufte Autos (in Tausend) | 555 | 447 |
| davon C2B | 481 | 397 |
| davon Remarketing | 74 | 50 |
| GPU (in EUR) | 749 | 633 |
* Auswertung der Umsatzerlöse nach Beschaffungskanal
| 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|
| 578.985 | 132.603 |
| 336,6 | 63,0 |
| 14.968 | 2.895 |
| 41 | 10 |
| 362 | 285 |
Das EBITDA der AUTO1 Group hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 89.563 auf TEUR -124.412 verringert. Wesentliche Treiber für diese Entwicklung waren zum einen höhere sonstige betriebliche Aufwendungen und zum anderen gestiegene Personalaufwendungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 86,9 % oder TEUR 158.370 auf TEUR 340.618 gestiegen. Die Erhöhung resultierte im Wesentlichen aus einer Zunahme der Marketingaufwendungen um TEUR 125.172 auf TEUR 203.275 zur Steigerung der Bekanntheit der Marke Autohero. Darüber hinaus stiegen die internen Logistikaufwendungen um TEUR 24.704 auf TEUR 57.974 als Folge einer größeren Zahl von Autotransporten gegenüber dem Vorjahr.
Aufgrund des starken Wachstums der AUTO1 Group und des Abbaus von Kurzarbeit hat sich der Personalaufwand um 54,3 % erhöht. Die durchschnittliche vollzeitäquivalente Mitarbeiteranzahl der AUTO1 Group hat von 4.111 im Geschäftsjahr 2020 auf 4.704 im Geschäftsjahr 2021 zugenommen. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem infolge der COVID-19 Pandemie in einzelnen Abteilungen die Mitarbeiteranzahl reduziert und Kurzarbeit eingeführt wurde, hat die AUTO1 Group im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Wachstumskurs fortgesetzt und die Mitarbeiterzahl ausgebaut. Die Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 5.689 erhöht. Im Vorjahr hatte sich aufgrund der Reklassifizierung der Vergütungsprogramme von cash-settled zu equity-settled ein Ertrag in Höhe von TEUR 5.437 ergeben.
Das bereinigte EBITDA wurde um die anteilsbasierten Vergütungen und sonstige nicht operative Aufwendungen korrigiert und belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR -107.100 (2020: TEUR -15.166).
Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete der Konzern einen Konzernverlust in Höhe von TEUR 374.054 (2020: TEUR 143.642). Der Anstieg ergab sich im Wesentlichen aus dem negativen sonstigen Finanzergebnis in Höhe von TEUR -209.843, das im Zusammenhang mit der vorzeitigen Rückzahlung der Wandelanleihe zum Zeitpunkt des Börsengangs entstand. Darüber hinaus trugen insbesondere höhere Marketingaufwendungen für den erfolgreichen Aufbau der Marke Autohero und das Wachstum der AUTO1 Group zum Konzernverlust bei.
In TEUR
| 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|
|---|---|---|
| Konzernverlust | (374.054) | (143.642) |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit |
(467.249) | 45.495 |
| Netto CAPEX | (24.654) | (3.569) |
| Zahlungen für liquide finanzielle Vermögenswerte |
(615.155) | - |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
(639.809) | (3.569) |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
1.056.460 | 57.726 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode |
157.251 | 57.599 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode |
106.653 | 157.251 |
Die AUTO1 Group wies im Geschäftsjahr 2021 einen negativen Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit von TEUR -467.249 (2020: TEUR 45.495) aus. Dieser ergab sich insbesondere durch den Aufbau des Vorratsbestandes, der sich durch das starke Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 374.114 erhöht hatte, dem Anstieg der kurz- und langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie durch die Auszahlungen in Verbindung mit den höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen und gestiegenen Personalaufwendungen. Die Erhöhung des Vorratsvermögens wurde durch Inanspruchnahme der ABS-Facility in Höhe von TEUR 330.000 finanziert, während die Zunahme an kurzfristigen Forderungen und sonstigen Forderungen durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen kompensiert werden konnte. Der Anstieg der langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hängt mit unserem Ratenkauf Produkt im Bereich Autohero zusammen. Hier streben wir eine Refinanzierung im Geschäftsjahr 2022 an.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich für das Jahr 2021 auf TEUR -639.809 (2020: TEUR -3.569), da die Erlöse aus dem Börsengang in Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente in Höhe von TEUR 614.432 investiert wurden, um den Einfluss negativer Zinsen zu minimieren.
Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2021 TEUR 1.056.460 (2020: TEUR 57.726). Dieser resultierte vor allem aus der Kapitalerhöhung im Rahmen des Börsengangs Anfang Februar 2021 in Höhe von TEUR 982.677 nach Abzug der Transaktionskosten. Hierdurch konnte die Wandelanleihe vorzeitig zurückgezahlt werden, für welche Barmittel in Höhe von TEUR 232.349 verwendet wurden. Zusätzlich wurden TEUR 330.000 im Rahmen der ABS-Facility zur Finanzierung des Vorratsvermögens aufgenommen.
Wir sind der Ansicht, dass mit zunehmender Reife von AUTO1, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Verbindung mit dem Finanzierungs-Cashflow aus der ABS-Facility zu betrachten ist.
Der Zahlungsmittelbestand betrug zum Jahresende TEUR 106.653 (2020: TEUR 157.251) und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 50.598 verringert. Nach Hinzurechnung der Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente in Höhe von TEUR 614.432 verfügte die AUTO1 Group über liquide Reserven von TEUR 721.085 zum Jahresende, die sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 563.834 erhöht haben.
Das Sachanlagevermögen ist insbesondere aufgrund des Aufbaus von Produktionszentren für die Aufbereitung von Fahrzeugen zum Verkauf auf der Autohero-Plattform sowie durch Investitionen in die Autohero-Lieferwagenflotte insgesamt um TEUR 31.760 auf TEUR 84.092 angestiegen.
Die langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum 31. Dezember 2021 TEUR 49.430 (31. Dezember 2020 TEUR 0). Diese bestanden aus Forderungen von Ratenkäufen, die den Autohero-Kunden in Deutschland und Österreich angeboten werden und welche ab Geschäftsjahr 2022 refinanziert werden sollen.
Der Bestand an Vorräten hat sich um TEUR 374.114 auf TEUR 583.549 erhöht. Von dem Vorratsbestand sind TEUR 330.000 im Rahmen der ABS-Facility finanziert worden. Die Erhöhung des Vorratsbestandes ergibt sich aus dem starken Wachstum der AUTO1 Group. Gleichzeitig soll der erhöhte Vorratsbestand das zukünftige Wachstum des Konzerns sicherstellen.
Die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen haben sich aufgrund der positiven Entwicklung der Verkaufsaktivitäten zum Bilanzstichtag um TEUR 64.500 auf TEUR 89.302 erhöht.
Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte haben sich auf TEUR 616.248 (2020: TEUR 1.266) erhöht und beinhalten überwiegend kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente.
Die sonstigen Vermögenswerte betreffen hauptsächlich Umsatzsteuerforderungen, welche u. a. infolge des starken Wachstums gestiegen sind.
Das Eigenkapital der AUTO1 Group hat sich zum 31. Dezember 2021 auf TEUR 921.014 erhöht (2020: TEUR 4.465). Die Eigenkapitalquote betrug damit zum Ende des Berichtsjahres 56,7 % (2020: 0,9 %). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich durch den erfolgreichen Börsengang im Februar 2021 begründet.
Am 13. Februar 2020 hatte der Konzern ein nachrangiges Wandeldarlehen über TEUR 255.000 ausgegeben. Das Darlehen war wandelbar in Stammaktien des Konzerns nach Ermessen des Kreditgebers im Fall von bestimmten Ereignissen oder rückzahlbar am 13. Februar 2025. Das Wandeldarlehen enthielt mehrere eingebettete Derivate in Form eines Wandlungsrechts, einer Barausgleichsoption sowie weiterer Vorfälligkeitsoptionen und wurde zum 31. Dezember 2020 unter den langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 323.470 ausgewiesen. Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 war die Wandelanleihe damit vollständig zurückgeführt.
Die im Vorjahr abgeschlossene vollständig besicherte Investment-Grade rated 'ABS' Kreditfazilität mit einem Rahmen von TEUR 485.000 wurde im ersten Quartal 2021 erstmals in Anspruch genommen. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 betrug die Höhe des Abrufs TEUR 330.000, welche unter den langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten ausgewiesen wurde. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang des Konzerns unter Liquiditätsrisiken.
Die kurzfristigen Schulden bestanden im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, welche u. a. aufgrund der verstärkten Ankaufaktivitäten stichtagsbedingt deutlich angestiegen sind. Die unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Vertragsverbindlichkeiten stiegen ebenfalls infolge des höheren Geschäftsvolumens zum Bilanzstichtag an.
Der Vorstand beurteilt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AUTO1 Group als positiv. Trotz der anhaltenden Pandemie konnte der Konzern ein sehr starkes Wachstum verzeichnen. Der Umsatz und das Rohergebnis des Konzerns erreichten im Jahr 2021 ein neues Allzeithoch. Dem Konzern gelang es, die wichtigsten Finanzkennzahlen vor der Pandemie zu übertreffen und gleichzeitig die Marke Autohero und das Merchant Segment weiter auszubauen. Im Rahmen des erfolgreichen Börsengangs im Februar 2021 konnte die AUTO1 Group erfolgreich an die Börse gebracht werden. Dies hat die Eigenkapitalbasis des Konzerns wesentlich verbessert und führte dazu, dass das Geschäft weiter ausgebaut werden konnte. Daneben wurde mit der Inanspruchnahme der neuen Finanzierungslinie die kosteneffiziente Finanzierung des Vorratsvermögens langfristig gesichert.
Im Laufe des Jahres 2021 haben wir ein internes Risikomanagement-Team mit dem Ziel eingerichtet, ein umfassendes konzernweites Risikomanagement-System (RMS) zu implementieren, das AUTO1 in die Lage versetzt, die Entscheidungsfindung durch die Bereitstellung konsistenter, vergleichbarer und transparenter Informationen zu unterstützen und durch welches ein gemeinsames Verständnis von Risiken und Chancen im gesamten Unternehmen geschaffen wird. Ziel des Risikomanagement-Teams ist es, eine Strategie zu entwickeln und Ziele zu definieren, die ein optimales Gleichgewicht zwischen dem Wachstum des Unternehmens und der Minderung der damit verbundenen Risiken gewährleisten und so den Unternehmenswert nachhaltig und methodisch fördern. Der folgende Bericht stellt die für AUTO1 als wesentlich erachteten Risiken und Chancen dar und gibt einen Überblick über das RMS.
Der Vorstand der AUTO1 Group SE (AUTO1) übernimmt die Gesamtverantwortung für die Entwicklung und den Betrieb eines wirksamen RMS für AUTO1.
Das Risikomanagement-Team hat das RMS auf der Grundlage des Rahmenwerks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) Enterprise Risk Management Standard implementiert. Darüber hinaus orientiert sich das RMS an den Anforderungen des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) veröffentlichten Prüfungsstandards 981. Das Risikomanagement bei AUTO1 besteht aus den folgenden Elementen:

Risikomanagementsystem
Die strukturierte Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen sind entscheidende Komponenten zur Sicherung eines widerstandsfähigen und profitablen Wachstums. Risiken sind definiert als die Möglichkeit negativer Abweichungen von der erwarteten Unternehmensperformance, während Chancen als die Möglichkeit positiver Abweichungen definiert sind. Wir versuchen nicht, Risiken um jeden Preis zu vermeiden; unser Ziel ist es, die mit unseren Entscheidungen und Geschäftsaktivitäten verbundenen Chancen und Risiken aus einer informierten Perspektive sorgfältig abzuwägen. Identifizierung und Bewertung von Risiken erfolgen mit Hilfe verschiedener Instrumente wie Workshops und Risikoumfragen durch die Risk Owner im Tagesgeschäft und durch das Risikomanagementteam im halbjährlichen Rhythmus.
Die Identifikation von Risiken erfolgt durch alle Mitarbeiter von AUTO1, sowohl zentral als auch dezentral. Im Rahmen des RMS identifizieren die Risk Owner in den verschiedenen Abteilungen des Konzerns Risiken, indem sie das interne und externe Umfeld auf kommende Risiken hin untersuchen. Darüber hinaus umfasst die Risikoidentifikation die Erkennung möglicher Verflechtungen zwischen Risiken auf Basis qualitativer Faktoren. Diese Verflechtungen führen häufig zur Identifizierung neuer Risiken.
Sobald die Risiken identifiziert sind, bewerten und quantifizieren unsere Risikoverantwortlichen mit Unterstützung des Risikomanagementteams die einzelnen Risiken auf der Grundlage von:
Die Folgenabschätzung wird entweder auf einer quantitativen oder einer qualitativen Skala durchgeführt, falls Risiken nicht quantifiziert werden können oder qualitative Aspekte überwiegen (z. B. Reputationsrisiken). Die Auswirkungsskala reicht von unbedeutend bis schwerwiegend und bezieht sich auf die potenziellen Auswirkungen auf das EBIT.
| Finanzielle Auswirkungen |
Einschätzung |
|---|---|
| > € 33 Mio | Schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage und den Cashflow |
| € 16 Mio - € 33 Mio |
Wesentliche Auswirkungen auf Geschäftstätigkeit, Finanzlage und Cashflow |
| € 8 Mio - € 16 Mio |
Erhebliche Auswirkungen auf Geschäftstätigkeit, Finanzlage und Cashflow |
| € 2,5 Mio - € 8 Mio |
Mäßige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Finanzlage und Cashflow |
| € 0,8 Mio - € 2,5 Mio |
Geringe Auswirkungen auf Geschäftstätigkeit, Finanzlage und Cashflow |
| < € 0,8 Mio | Unbedeutende Auswirkungen auf Geschäftstätigkeit, Finanzlage und Cashflow |
Alle Risiken werden auf einer Brutto- und Nettorisikobasis bewertet, um die Wirksamkeit der Abhilfemaßnahmen zu verstehen und hervorzuheben. Im folgenden Risikobericht werden die Risiken erläutert, die auf Bruttobasis einen wesentlichen Einfluss auf die Gruppe haben.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit bezieht sich auf die geschätzte Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko innerhalb eines Zeithorizonts von einem Jahr eintritt. Es wird durch die Auswahl eines der folgenden Wahrscheinlichkeitsbereiche abgeleitet:
| Wahrscheinlichkeit des Auftretens |
Bewertung |
|---|---|
| Sehr wahrscheinlich | [75% - 100%] |
| Wahrscheinlich | [50% - 75%] |
| Möglich | [25% - 50%] |
| Unwahrscheinlich | [5% - 25%] |
| Sehr unwahrscheinlich | [0% - 5%] |
Die Kombination der beiden oben beschriebenen Dimensionen ergibt die Risikobewertung. Die Risikomatrix erleichtert den Vergleich der relativen Priorität der Risiken und erhöht die Transparenz über die Risikoexposition von AUTO1.

Gemeinsam mit ihren Vorgesetzten und dem Vorstand sind die Risikoverantwortlichen dafür verantwortlich, dass in ihrem Zuständigkeitsbereich angemessene risikomindernde Maßnahmen und Kontrollen geschaffen und umgesetzt werden. Die Risikoverantwortlichen bewerten die Risiken im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Ergebnisse und Wahrscheinlichkeiten und prüfen die verfügbaren Ressourcen, die bestehenden Kontrollen und Maßnahmen im Vergleich zu den möglichen Chancen.
Die Behandlung von Risiken bezieht sich auf die Maßnahmen oder Techniken, die zur Bewältigung der bewerteten Risiken eingesetzt werden. Der Risikoverantwortliche wählt in Abstimmung mit dem Management eine der folgenden Optionen aus:
Bei der Risikoüberwachung handelt es sich um den Prozess der kontinuierlichen Nachverfolgung von Risiken, die identifiziert, bewertet und gemeinsam mit dem jeweiligen Risk Owner und Manager behandelt wurden. Ziel ist es, die aktuellen Wahrscheinlichkeiten, Auswirkungen und den Umsetzungsstatus von Abhilfemaßnahmen zu bewerten. Das Risikomanagementteam und die jeweiligen Risikoverantwortlichen sind gemeinsam für die Einspeisung der kontinuierlichen Überwachungsdaten in die Risikoanalysetools verantwortlich. Die fortlaufende Risikoüberwachung ist in unsere tägliche Arbeit integriert.
Darüber hinaus hat AUTO1 eine Ad-hoc-Berichterstattung integriert, die das Risikomanagement-Team und den Vorstand über aktuelle Risikoereignisse und relevante Entwicklungen auf dem Laufenden hält.
Der Vorstand wird monatlich über die gruppenweite Risikosituation, insbesondere über wesentliche Risiken, informiert. Gemeinsam mit dem Vorstand informiert das Risikomanagementteam den Prüfungsausschuss vierteljährlich über Risikomanagementaktivitäten und bestehende Risiken.
Nach dem deutschen Aktiengesetz muss der Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems (IKS) überwachen, was AUTO1 dazu verpflichtet, auf ein praktikables und umfassendes IKS hinzuarbeiten. Im Jahr 2021 haben wir unser IKS weiterentwickelt, um Fehler, Ineffizienzen und Compliance-Verstöße ausreichend zu verhindern. Darüber hinaus haben wir unsere internen Kontrollen verstärkt, um potenzielle Fälle von Unstimmigkeiten und Fehlverhalten durch interne und externe Beteiligte zu vermeiden.
Das RMS von AUTO1 wurde eingerichtet, um das Risikobewusstsein zu schärfen, eine offene Kommunikation über Risiken zu fördern, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und Maßnahmen voranzutreiben, um ein proaktives Management von Risiken sicherzustellen, die im schlimmsten Fall die Leistung oder Existenz des Unternehmens bedrohen. Das IKS zielt darauf ab, das allgemeine Bewusstsein für interne Kontrollen als entscheidende Komponente einer guten Unternehmensführung zu schärfen. Ein weiteres Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und die Effizienz zu steigern, indem die Komplexität durch den Austausch von Best Practices und die Standardisierung von Prozessen reduziert wird. Das für die Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesse zuständige IKS hat die Aufgabe sicherzustellen, dass die Rechnungslegung und Finanzberichterstattung der Gruppe korrekt und zuverlässig sind.
Der Prüfungsausschuss und der Vorstand überwachen die Wirksamkeit des IKS. Das System wird ständig an die Anforderungen von COSO und die Erwartungen der Gruppe angepasst. Die Innenrevision bewertet die IKS-Politik der Gruppe, wo immer dies angebracht ist, und prüft das IKS als Ganzes.
Die AUTO1 stellt die Qualität ihrer Prozesse sicher, indem sie interne Revisionen durchführt und dem Prüfungsausschuss vierteljährlich einen zusammenfassenden Bericht über ihre Aktivitäten vorlegt. Die interne Revision der AUTO1 hat das Ziel, unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen zu erbringen, um den Wert der AUTO1 zu steigern und ihre Geschäftstätigkeit zu verbessern. Die Aufgabe der internen Revision besteht darin, den Unternehmenswert zu steigern und zu schützen, indem sie risikobasierte und objektive Sicherheit, Beratung und Einblicke bietet. Die interne Revision unterstützt AUTO1 bei der Erreichung ihrer Ziele, indem sie einen systematischen und disziplinierten Ansatz zur Bewertung und Verbesserung der Unternehmensführung, des Risikomanagements und der Kontrollprozesse anwendet. Die interne Revision trägt auch dazu bei, potenzielles Fehlverhalten, unethische Geschäftspraktiken oder vermutete betrügerische Aktivitäten aufzudecken und darauf zu reagieren.
Die interne Revision richtet sich nach den obligatorischen Elementen des International Professional Practices Framework des Institute of Internal Auditors, einschließlich der Grundprinzipien für die berufliche Praxis der Innenrevision, des Ethikkodex, der internationalen Normen für die berufliche Praxis der Innenrevision und der Definition der Innenrevision. Derzeit arbeiten wir mit einem externen Dienstleister, einer Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zusammen, um unsere interne Revision zu entwickeln.
Die AUTO1 Group ist als international tätiges Unternehmen gesamtwirtschaftlichen, branchenspezifischen, finanziellen und strategischen Risiken ausgesetzt. Als wesentliche Risiken bezeichnen wir Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Geschäftsbereiche und unsere internen und externen Stakeholder haben können. Der Risikobericht stellt die für die AUTO1 als wesentlich erachteten Risiken auf Bruttorisikobasis dar.
Insgesamt haben wir keine Risiken oder Risikocluster identifiziert, die den Fortbestand von AUTO1 gefährden könnten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Risikocluster der AUTO1 und zeigt die wesentlichen Risiken, die wir gemäß unserer oben beschriebenen Methodik zur Risikobewertung identifiziert haben. Im Vergleich zum Risiko- und Chancenbericht 2020 wurde das Risiko "Logistik und Lagerhaltung" zu einem Risikobereich zusammengefasst. Darüber hinaus wurden COVID-19-bezogene Risiken und Chancen zu den entsprechenden Abschnitten hinzugefügt; der spezifische Risikobereich "Coronavirus" wurde daher nicht mehr aufgenommen.
| Wichtigste Bruttorisiken |
Wahrscheinlichkeit | Auswirkung | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Strategische Risiken | |||||
| Wettbewerbsumfeld | Möglich | Mittel | |||
| Hemmnisse für den Online-Kauf von Gebrauchtwagen |
Möglich | Mittel | |||
| Regulatorische Änderungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt |
Möglich | Niedrig | |||
| Strategische Risiken | |||||
| Allgemeine rechtliche und Compliance-Risiken |
Unwahrscheinlich | Niedrig | |||
| Geldwäschebekämpfung | Möglich | Mittel | |||
| Datenschutz | Möglich | Mittel | |||
| Operationelle Risiken | |||||
| Logistik und Inventar | Unwahrscheinlich | Niedrig | |||
| IT Sicherheit | Unwahrscheinlich | Mittel | |||
| Mitarbeiter | Unwahrscheinlich | Mittel | |||
| Finanzielle und Berichterstattungsrisiken | |||||
| Liquiditätsrisiko | Unwahrscheinlich | Hoch | |||
| Zinsänderungsrisiko | Unwahrscheinlich | Niedrig | |||
| Fair-Value-Risiko | Unwahrscheinlich | Niedrig |
AUTO1 ist der größte Gebrauchtwagenhändler in Europa. Dennoch sind wir in einer wettbewerbsintensiven Branche tätig, und der Druck von bestehenden und neuen Unternehmen kann sich negativ auf unser Geschäft und unsere Betriebsergebnisse auswirken. Vor allem im Retail Segment erwarten wir, dass sowohl neue als auch bestehende Wettbewerber mit konkurrierenden Marken, Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen in den Online- und traditionellen Automobilmarkt eintreten werden. Dies könnte es möglicherweise schwieriger machen, Bestände zu erwerben, Kunden zu akquirieren, Daten zu sammeln und Autos zu einem profitablen Preis zu verkaufen. Zu unseren Hauptkonkurrenten gehören unabhängige Gebrauchtwagenhändler, Kleinanzeigen-Websites und -Apps, Mietwagenunternehmen, die Gebrauchtwagen aus ihren Flotten direkt an Verbraucher verkaufen sowie professionelle Händler. Wir bieten ein attraktives, zuverlässiges Angebot zu wettbewerbsfähigen Preisen. Sollte uns dies nicht gelingen, könnten sich potenzielle Käufer und Verkäufer von Gebrauchtwagen dazu entscheiden, ihre Fahrzeuge über einen unserer Wettbewerber zu handeln.
Außerdem könnten bestehende E-Commerce-Unternehmen wie Amazon oder große Automobilhersteller wie Volkswagen direkt in den Online-Gebrauchtwagenmarkt einsteigen. Einige dieser Unternehmen verfügen über beträchtliche Ressourcen und sind möglicherweise in der Lage, den Kunden Zugang zu einem großen Fahrzeugbestand zu verschaffen oder Autos von Verbrauchern zu hohen Preisen zu kaufen und gleichzeitig ein wettbewerbsfähiges Online-Erlebnis zu bieten.
Angesichts dieses Wettbewerbsumfelds sind wir davon überzeugt, dass unser einzigartiges Online-Angebot in Verbindung mit unserer erhöhten Markenbekanntheit die richtige Antwort für die Zukunft ist, die es AUTO1 ermöglicht, unseren Kundenstamm zu vergrößern und die Kundenbeziehungen zu vertiefen, indem wir das attraktivste Angebot für den Online-Kauf und -Verkauf von Autos anbieten.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Chip-Knappheit und der durch die COVID-19-Pandemie verursachten weltweiten Unterbrechung der Lieferkette werden weniger gebrauchte Autos als üblich gegen ein neues Fahrzeug eingetauscht. Dadurch verringert sich das Angebot an Gebrauchtwagen, was die Preise in die Höhe treibt. Da die Nachfrage nach Fahrzeugen die Lagerbestände weiterhin übersteigt, sehen wir umgekehrt positive Auswirkungen auf unseren durchschnittlichen Verkaufspreis, den GPU und den Lagerumschlag. Wir gehen davon aus, dass diese Bedingungen nur mittelfristig anhalten werden, da die Beschränkungen in der Lieferkette nachlassen und die Chiphersteller ihre Kapazitäten erhöhen, um mehr zu produzieren.
Im Rahmen des Einzelhandelssegments haben die traditionellen Händler immer noch eine relativ starke Position. Für einige Gebrauchtwagenkäufer ist die Tatsache, dass sie den Wagen nicht persönlich besichtigen und Probe fahren können, immer noch ein Hemmnis, sich für den Online-Kauf eines Gebrauchtwagens zu entscheiden.
Um dieses Problem anzugehen, hat AUTO1 erhebliche Investitionen in die Gestaltung unserer Websites und Apps sowie in unsere technologische Infrastruktur getätigt. Wir wollen unseren Kunden ein bequemes und überzeugendes Erlebnis bieten, das AUTO1 von traditionellen Gebrauchtwagenhändlern unterscheidet. Wir haben in Autohero-Fotostudios investiert, die es unseren Kunden ermöglichen, ein Auto mithilfe interaktiver High-Definition-Fotografie zu besichtigen. Darüber hinaus bieten wir Autohero-Kunden die Möglichkeit, über unsere Online-Plattform Finanzierungen und Garantieleistungen zu erwerben, ihr aktuelles Auto zu bewerten und die Lieferung und Abholung bequem zu planen. Unsere Übergabeexperten liefern die Fahrzeuge an die Kunden aus, und wir bieten ein 14 bis 21-tägiges Rückgaberecht für alle verkauften Fahrzeuge (je nach Land). Wir haben weiter in unsere Fulfillment-Plattform investiert, die aus über 400 Übergabe- und Abholstellen in zehn Ländern besteht, sowie in unsere Beziehungen zu Logistikanbietern. Wir sind davon überzeugt, dass eine einheitliche Technologie-Plattform ein erheblicher Vorteil ist, vor allem wenn wir im Laufe der Zeit unsere Geschäftstätigkeit weiter skalieren.
Als europäischer Konzern sind lokale regulatorische Änderungen Teil unseres Tagesgeschäfts. Diese Änderungen können sich auf unser Geschäft auswirken. Neue Vorschriften oder Maßnahmen, die von Regierungsbehörden eingeführt werden, können zu einem Rückgang bestimmter Fahrzeugtypen führen, einschließlich derjenigen in unserem Bestand. Solche Entwicklungen können sich negativ auf unsere Margen auswirken und zu Wertminderungen unserer Bestände führen.
Ein Teil der von uns gekauften und verkauften Fahrzeuge bietet nicht die modernsten innovativen Funktionen, wie z. B. autonomes Fahren, und es gibt keine Garantie dafür, dass wir in der Lage sein werden, schnell Fahrzeuge mit solchen Funktionen zu beschaffen, wenn diese stark nachgefragt werden. Ebenso können Maßnahmen von Herstellern oder Händlern einen erheblichen Einfluss auf die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt haben. Wenn diese Parteien beschließen, größere Anreize für den Verkauf von Neuwagen (z. B. Rabatte oder attraktive Finanzierungen) oder generell niedrigere Preise für Neuwagen anzubieten, könnte dies den Kauf eines Neuwagens attraktiver machen. Infolgedessen könnten die Preise für Gebrauchtwagen sinken.
Unsere Logistikprozesse hängen stark von der Koordination der Datenaustauschsysteme, dem Logistikteam und der Kommunikation mit unseren Logistikpartnern ab. Aufgrund des starken Wachstums des Geschäftsvolumens in den letzten Jahren ist ein Ausbau und eine kontinuierliche Optimierung dieser Prozesse erforderlich. Ineffiziente Prozesse, Fehlplanungen oder ausfallende IT-Systeme können das Risiko erhöhter Logistik- und Personalkosten sowie Lieferverzögerungen bergen, die sich auf den Rohertrag und das Nettoergebnis auswirken können.
Die Verwaltung des Gebrauchtwagenbestands ist eine Schlüsselkomponente für unser Geschäft. Das starke Wachstum der letzten Jahre mit mehr als 400 Filialen in verschiedenen europäischen Ländern, das entsprechende Transport- und Logistiknetz und die Einführung zusätzlicher Dienstleistungen haben das Geschäft in kurzer Zeit belastbarer, aber auch komplexer gemacht. Um dem entgegenzuwirken, ist eine kontinuierliche Anpassung der Personal- und Systemanforderungen notwendig. Das Gesamtrisiko wird aufgrund des Marktvolumens und der Diversifikation unter unseren Dienstleistern als gering eingeschätzt.
Als Online-Dienstleister mit E-Commerce-Komponenten ist AUTO1 in hohem Maße von der Leistungsfähigkeit und Stabilität verschiedener Online-Plattformen sowie von Schnittstellen zu Tools von Drittanbietern abhängig. Da der Einkauf und Verkauf von Fahrzeugen auf unserer Online-Plattform getätigt werden, haben technische Störungen oder Ausfälle unmittelbare Auswirkung auf die gesamte Wertschöpfungskette.
Um die Sicherheit und Stabilität der Systeme zu gewährleisten, ist AUTO1 an geografisch getrennte und redundante Serverzentren angeschlossen. Der Betrieb der Plattform wird überwacht, um bei Störungen geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zum Schutz vor unbefugten Zugriffen und Angriffen hat AUTO1 eine mehrstufige Systemsicherheit und einen personalisierten, rollenbasierten Zugang eingerichtet. Ein Prozess der Benutzerverwaltung zur Dokumentation von Neuzugängen und Abgängen ist definiert.
Das starke Wachstum von AUTO1 erfordert den ständigen Ausbau der IT-Systeme, um der steigenden Komplexität und Größe gerecht zu werden. Um die notwendige Skalierbarkeit zu erreichen, werden zusätzliche Cloud-Services eines etablierten Anbieters genutzt.
Aufgrund der kritischen Auswirkungen von IT-Risiken unterliegt die IT-Entwicklung und -Wartung einer ständigen Qualitätskontrolle. Es gibt mehrere Verfahren, mit denen in dringenden Fällen kurzfristig notwendige IT-Änderungen vorgenommen werden können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von IT-Risiken wird generell als gering eingeschätzt, die Auswirkungen von IT-Risiken auf die Leistungsindikatoren sind moderat. Insgesamt geht der Vorstand von einem geringen Risiko aus, da die Maßnahmen zur Risikominderung als geeignet angesehen werden.
Unser Unternehmen wird von unserem Co-Founder Christian Bertermann geführt, der unsere erfolgreiche Expansion seit der Aufnahme unserer Geschäftstätigkeit im Jahr 2012 geleitet hat. Das kontinuierliche Wachstum von AUTO1 ermöglicht es dem Unternehmen, ein hochtalentiertes Team anzuziehen, zu rekrutieren, zu motivieren und zu binden. Der Wettbewerb um solche qualifizierten Mitarbeiter wird immer intensiver. Gelingt es uns nicht, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, könnte dies unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unsere Geschäftstätigkeit und unsere Wettbewerbsposition aufrechtzuerhalten und auszubauen.
Die Bedeutung der Menschen für die Kontinuität des Unternehmens ist entscheidend groß. Die Coronavirus-Pandemie hat sich negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt und das Tempo des Wandels bei den Bedürfnissen und Erwartungen potenzieller Mitarbeiter beschleunigt. Darüber hinaus könnte das Auftauchen neuer COVID-19-Varianten die Leistungsfähigkeit von AUTO1 im Jahr 2022 aufgrund anhaltender Einschränkungen, möglicher Personalengpässe und Abwesenheiten überschatten. Nichtsdestotrotz sind wir für die Zukunft gut aufgestellt, indem wir unseren Mitarbeitern eine wettbewerbsfähige Vergütung und zeitgemäße Beschäftigungslösungen bieten.
Wir setzen langfristige Anreizpläne für unsere leitenden und wichtigen Mitarbeiter ein und führen Karriereentwicklungspläne durch, um unsere Führungskräfte zu halten und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus haben wir vor kurzem ein Matching-Share-Programm eingeführt, sodass jeder Mitarbeiter, der länger als sechs Monate im Unternehmen ist, Aktien erwerben kann und je nach Dauer seiner Betriebszugehörigkeit zusätzliche Matching-Shares erhält. Bei AUTO1 legen wir Wert auf ein offenes Arbeitsumfeld, in dem die Leistungsbeurteilung ehrlich und konstruktiv innerhalb des Unternehmens geteilt wird. Wir haben eine starke, wertegeleitete Kultur, die in unsere Einstellungs-, Einarbeitungs- und Schulungsprozesse eingebettet ist. Unser HR-Team führt Umfragen zum Mitarbeiterengagement als Teil unserer offenen Gesprächskultur durch, um unsere Transparenz und unser Verständnis für die Bedürfnisse der Mitarbeiter weiter zu verbessern. Feedback-Zyklen werden zweimal im Jahr organisiert.
Als international tätiges Unternehmen, das Gebrauchtwagen online kauft und verkauft, unterliegen wir einer Vielzahl von Gesetzen, Vorschriften und Compliance-Anforderungen. Autos sind ein technisch komplexes Produkt, das versteckte Mängel haben kann, die erst nach dem Kauf oder Verkauf sichtbar werden. Diese Mängel können Ansprüche von Kunden und Geschäftspartnern nach sich ziehen und zu Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit solchen Ansprüchen führen. Insbesondere beim Verkauf an Verbraucher unterliegen wir den Verbraucherschutzgesetzen, die den Verbrauchern im Gegensatz zu den Partnern in unserem Business-to-Business-Segment einen besseren Schutz bieten.
Alle von uns gekauften und verkauften Fahrzeuge werden von geschulten Fachleuten nach einem festgelegten Qualitätssicherungsprozess gründlich untersucht und Probe gefahren. Dadurch wird sichergestellt, dass wir die von uns gekauften Fahrzeuge angemessen bewerten und unseren Kunden alle bekannten Fahrzeugmängel transparent mitteilen können, wodurch das Risiko von Ansprüchen nach dem Verkauf, Rechtsstreitigkeiten und weiteren rechtlichen Risiken und Kosten im Zusammenhang mit diesen Ansprüchen gemindert wird.
Der traditionelle Gebrauchtwagenmarkt ist bekanntermaßen stark fragmentiert und wenig transparent. Gleichzeitig gelten Autos als sogenannte hochwertige Güter. Die Kombination dieser Faktoren birgt das Risiko, dass der Gebrauchtwagenmarkt für illegale Aktivitäten genutzt wird. Als Unternehmen, das im An- und Verkauf von Gebrauchtwagen tätig ist und somit auf dem Gebrauchtwagenmarkt aktiv ist, laufen wir Gefahr, auf Akteure zu treffen, die an illegalen Aktivitäten wie Geldwäsche beteiligt sind.
Um dieses Risiko zu mindern, haben wir eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche, zur Berichterstattung und zur Schulung als Teil unseres allgemeinen Compliance-Management-Systems eingeführt. Grundsätzlich verfolgen wir ein strenges bargeldloses Geschäftsmodell und haben ein umfassendes KYC-Verfahren (Know-YourCustomer) eingeführt, mit dem wir sicherstellen, dass wir nur mit seriösen Geschäftspartnern zusammenarbeiten. Außerdem haben wir einen eigenen Geldwäsche-Beauftragten und ein Compliance-Team mit Geldwäsche-Fachwissen, das regelmäßig Mitarbeiterschulungen auf der Grundlage unserer Geldwäsche-Richtlinie durchführt. Zur Verstärkung dieser Maßnahmen haben wir interne und externe Meldewege eingerichtet, um die Berichterstattung zu erleichtern und unsere Prozesse regelmäßig zu überwachen und an die sich entwickelnden Geldwäsche-Anforderungen anzupassen.
Durch den Umgang mit personenbezogenen Daten sind wir mit dem Risiko der Nichteinhaltung der DSGVO und den allgemeinen Risiken im Umgang mit solchen Daten konfrontiert. Insbesondere der Umgang mit personenbezogenen Daten von Verbrauchern kann das Risiko von Beschwerden bei den Datenschutzbehörden und die damit verbundenen Risiken mit sich bringen.
Um diese Risiken zu mindern, überwachen wir unsere Produkte und Prozesse, um sicherzustellen, dass sie mit allen DSGVO-Anforderungen übereinstimmen. Wir haben außerdem ein Datenschutzmanagementsystem eingeführt, auf dessen Grundlage wir unsere Mitarbeiter zu diesem Thema schulen und die notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO einhalten und umsetzen. Wir haben einen eigenen Datenschutzbeauftragten, der unsere Datenschutzmaßnahmen überwacht. Wir haben regionale Datenschutzkontakte ernannt, um das Bewusstsein in allen Regionen, in denen wir tätig sind, zu schärfen. Ein Datenschutzkoordinator setzt unsere Datenschutzmaßnahmen konzernweit um. Um das mit den personenbezogenen Daten der Verbraucher verbundene Risiko zu mindern, bieten wir unseren Mitarbeitern, die mit Kunden zu tun haben, umfassende Datenschutzschulungen an. Außerdem verfügen wir über spezielle Prozesse, die sich mit dem Recht auf Auskunft, Löschung und allen anderen datenschutzbezogenen Anfragen befassen.
Von den finanziellen Risiken ist für AUTO1 mangels wesentlicher Fremdwährungsgeschäfte und Ausfallrisiken vor allem das Liquiditätsrisiko relevant.
Unter den potenziellen finanziellen Risiken ist das Liquiditätsrisiko für AUTO1 am relevantesten, da es keine wesentlichen Fremdwährungstransaktionen und Ausfallrisiken gibt. Die wichtigsten Liquiditätsressourcen von AUTO1 umfassen unsere liquiden Mittel (Kassenbestand, Bankguthaben und Anlagen in kurzfristige finanzielle Vermögenswerte) in Höhe von EUR 721 Mio. zum 31. Dezember 2021 und unser Asset-Backed-Securitisation (ABS)-Programm für die Finanzierung des Vorratsbestands mit einer nicht in Anspruch genommene Kreditlinie in Höhe von EUR 90 Mio. zum 31. Dezember 2021. Nach dem Bilanzstichtag haben unsere Banken die zugesagten Beträge für unser ABS-Programm um EUR 400 Mio. erhöht.
AUTO1 verfügt über eine detaillierte kurz- und langfristige Liquiditätsplanung, die regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird, einschließlich der Zuteilung von Liquidität an die Tochtergesellschaften in Übereinstimmung mit unseren internen Budgetgenehmigungsprozessen.
Aufgrund der hohen liquiden Mittel und der Tatsache, dass AUTO1 außer dem ABS keine weiteren Finanzschulden hat, sind die kurzfristigen Liquiditätsrisiken sehr begrenzt.
Auf der Grundlage der langfristigen Planung der Gruppe gehen wir davon aus, dass die derzeitigen liquiden Mittel von AUTO1 ausreichen, um die geplante Expansion des Geschäfts von Autohero und die laufenden Geschäftstätigkeiten von AUTO1 zu unterstützen, bis wir die Rentabilität und einen positiven Cashflow aus operativer und Investitionstätigkeit erreichen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird AUTO1 Zugang zu den Banken und Kapitalmärkten benötigen, um den Bedarf aus der Asset-Backed-Facility für den Inventarbestand und in Zukunft für Autohero-Autokredite, einschließlich der Refinanzierung der aktuellen Autokreditforderungen in Höhe von EUR 49 Mio. zum 31. Dezember 2021 sowie der geplanten Einführung unserer eigenen Autokreditangebote in anderen Autohero-Märkten, zu decken. AUTO1 ist zuversichtlich, künftig in der Lage zu sein, bei Bedarf Zugang zu diesen Märkten zu erhalten.
Die Zinsänderungsrisiken sind für AUTO1 trotz der erwarteten Leitzinserhöhungen derzeit begrenzt. Unsere ABS-Bestandsfinanzierung ist variabel verzinst, sodass sich höhere Zinssätze negativ auf unser prognostiziertes Nettoergebnis auswirken würden. Dies wird derzeit durch unsere liquiden Mittel ausgeglichen, die ebenfalls variablen Zinssätzen unterliegen, sodass sich höhere Zinssätze positiv auf unser prognostiziertes Nettoergebnis auswirken würden. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich unsere liquiden Mittel in den nächsten zwei Jahren verringern werden, da wir aus diesen die laufenden negativen Cashflows aus dem operativen Geschäft und den Investitionen finanzieren, während der in Anspruch genommene Betrag unserer Vorrats-ABS mit der Zunahme unseres Vorratsvermögens voraussichtlich steigen wird. Dies bedeutet, dass sich höhere Leitzinsen zunehmend negativ auf unser Nettoergebnis auswirken würden. Außerdem handelt es sich bei unseren Konsumentenkrediten um festverzinsliche Darlehen mit Laufzeiten von 4-8 Jahren. Wir gehen davon aus, dass wir sie durch eine Fazilität mit variablen Zinssätzen refinanzieren werden. Wir gehen ebenfalls davon aus, dass wir diese Refinanzierung mit Absicherungsgeschäften kombinieren werden, um das Risiko zwischen festverzinslichen Zinserträgen und variablen Zinsaufwendungen zu minimieren.
Bei den Vorratsbeständen gibt es zwei wesentliche Faktoren, die laufenden Risiken unterliegen: Beschaffung und Absatz. Um unseren Kunden ein breites und attraktives Angebot machen zu können, sind wir auf Verbraucher und Händler angewiesen, die uns geeignete Fahrzeuge anbieten. Im Gegensatz zu den Herstellern produzieren wir unser Fahrzeugangebot nicht selbst, haben aber die Flexibilität, die Preise entsprechend der Attraktivität des Bestandes anzupassen. Die Beschaffung von Gebrauchtwagen erfolgt über unseren Bewertungsalgorithmus, wobei bei hohen Transaktionsvolumina eine korrekte Berechnung für jede einzelne Bewertung nicht jederzeit gewährleistet werden kann. Da wir Gebrauchtwagen ankaufen und bewerten, besteht immer die Möglichkeit, dass Gebrauchsspuren, wie z. B. Lackschäden, nicht erkannt werden und der Ankaufspreis entsprechend zu hoch ist.
Während sich die Gebrauchtwagen in unserem Bestand befinden, können sie beschädigt, zerstört oder gestohlen werden. Da wir uns bei der Lagerung auch auf externe Partner verlassen, ist die Möglichkeit der Kontrolle begrenzt. Unser Bestand wird auf der Grundlage unserer Erwartungen für die künftige Nachfrage beschafft. Ein Nachfragerückgang würde zu einer Erhöhung der Lagerbestände, einer langsameren Umschlaggeschwindigkeit und entsprechendem Druck auf Preise und Margen führen. Da Gebrauchtwagen, insbesondere die neueren Modelle, recht schnell an Wert verlieren, könnten längere Lagerzeiten auch zu einer höheren Wertminderung führen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Gebrauchtwagenpreise im Laufe des Jahres 2021 deutlich gestiegen sind, was sich in Zukunft teilweise umkehren könnte, wodurch wir potenziell weiteren Bestandswertrisiken ausgesetzt sind. AUTO1 betreibt ein eigenes Risikosystem, von dem wir glauben, dass es einen Wettbewerbsvorteil im Hinblick auf das Bestandsmanagement darstellt. Bevor wir einen uns angebotenen Gebrauchtwagen kaufen, analysieren unsere Algorithmen die erwartete GPU, die erwartete Verkaufsgeschwindigkeit, den vorhandenen Lagerbestand und die Markttrends. Wenn diese Algorithmen den betreffenden Gebrauchtwagen als besonders schwer verkäuflich einschätzen, kaufen wir ihn in der Regel nicht sofort, sondern stellen ihn zur Versteigerung online. AUTO1 steuert die Risiken aus der Bewirtschaftung des Gebrauchtwagenbestands so, dass negative Entwicklungen auf die Leistungsindikatoren als gering bzw. ausreichend kalkulierbar eingeschätzt werden.
Aus den nachfolgend beschriebenen Chancen können sich positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Leistungsindikatoren ergeben.
Der Gebrauchtwagenmarkt ist einer der größten Absatzmärkte der Welt und unseres Erachtens der größte vertikale Industriezweig, der noch einen geringen Online-Anteil aufweist. Für das Jahr 2021 wird das Marktvolumen in Europa auf über EUR 600 Mrd. geschätzt, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumserwartung von 2 %.
Gebrauchtwagen werden heute noch fast ausschließlich offline verkauft. Wir schätzen, dass der derzeitige Online-Anteil auf dem europäischen Gebrauchtwagenmarkt sehr gering ist. In Anbetracht der Tatsache, dass viele Verbraucher heutzutage bereits Online-Ressourcen bei der Suche nach geeigneten Gebrauchtwagen nutzen, sind wir der festen Überzeugung, dass der Online-Anteil stark steigen wird.
Sowohl Verbraucher als auch professionelle Händler stehen beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen vor besonderen Herausforderungen. Für die Verbraucher gibt es nur eine begrenzte Auswahl an lokalen Angeboten, Herausforderungen aufgrund fehlender Abwicklungsdienste und wenig Transparenz bei der Preisgestaltung. Einzelne professionelle Händler versuchen dies auszunutzen und schaden somit dem Vertrauen in und dem Image von Gebrauchtwagenhändlern. Gleichzeitig können professionelle Händler selbst keine Skaleneffekte erzielen und sind zudem auf lokale Märkte beschränkt, was zu einer starken Fragmentierung des Gebrauchtwagenmarktes führt.
Die Chip-Knappheit und andere Herausforderungen in der Lieferkette, die durch die Pandemie hervorgerufen wurden, stellen weiterhin einen erheblichen Störfaktor dar, der die Gebrauchtwagenpreise steigen lässt. Da die Nachfrage nach Autos weiterhin den Bestand übersteigt, erhöht dies die durchschnittlichen Verkaufspreise und unsere GPUs.
Angesichts der Herausforderungen, mit denen sowohl Verbraucher als auch professionelle Händler konfrontiert sind, glauben wir, dass der europäische Gebrauchtwagenmarkt eine umfassende Online-Plattform braucht, die nahtlose grenzüberschreitende Transaktionen ermöglicht. Wir sind überzeugt, dass wir über einzigartige Technologielösungen verfügen, die den Herausforderungen des Online-Kaufs und -Verkaufs von Autos gerecht werden, da wir unsere Plattform auf der Grundlage der Bedürfnisse von Verbrauchern und Händlern aufbauen und ausrichten. Dadurch sind wir in der Lage unsere operative Leistung stetig zu verbessern.
Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein einzigartiges Kundenerlebnis zu bieten. Dazu gehört, den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen so komfortabel wie möglich zu gestalten. Unsere Websites und Apps bieten dafür eine Reihe von Funktionen und werden kontinuierlich verbessert. Schon heute bieten wir Dienstleistungen an, die vom Zugang zu einem riesigen Gebrauchtwagenbestand bis hin zu begleitenden Services wie Logistik, Abmeldung und Zulassung sowie Finanzierung und Finanzierungsvermittlung reichen. Mit Sell-from-Home und Auslieferung durch die eigenen Autohero-Trucks haben wir 2021 zusätzliche Komponenten eingeführt, um die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen und den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie entgegenzuwirken. Darauf aufbauend und durch unsere marktführende Position im Anund Verkauf von Gebrauchtwagen in Europa sehen wir erhebliche Chancen für eine nachhaltige Kundenbindung. Wir sind davon überzeugt, dass AUTO1 durch die Steigerung des positiven Markenimages und die Schaffung einer begehrenswerten Möglichkeit, Autos online zu kaufen und zu verkaufen, das Image von Gebrauchtwagenhändlern durch unsere transparente und diskriminierungsfreie Online-Plattform verbessern und neu gestalten kann.
Wir verstehen uns als Technologieunternehmen. Deshalb war der Aufbau und die Weiterentwicklung einer integrierten und umfassenden Technologieplattform von Anfang an ein zentrales Anliegen. Alle Stakeholder - ob Verbraucher, Händler oder Partner - sind mit der gleichen Technologie- und Datenplattform verbunden. AUTO1 nutzt die selbst entwickelte Software regelmäßig zur Optimierung von Ein- und Verkauf sowie zur Einführung neuer Produkte. Die Plattform ist beliebig skalierbar und wird durch die Nutzung von Vergleichsdaten immer intelligenter. Der Aufbau neuer Einkaufszentralen, der Ausbau des Händlernetzes und die Einführung neuer Produkte, wie z.B. Konsumfinanzierung, Versicherungen und Retailgeschäft, werden mit überschaubaren Investitionen in die IT-Infrastruktur mehr Umsatz generieren. Die Skalierbarkeit wird es uns auch in Zukunft ermöglichen, bestehende und neue Märkte zu erschließen.
Im Jahr 2021 war AUTO1 mit seinen Mitarbeitern in über 30 Ländern aktiv. Fast jedes zweite Handelsgeschäft findet grenzüberschreitend statt. Dies ist nur dank eines engmaschigen Logistiknetzwerks möglich, das einen schnellen und zuverlässigen Transport gewährleistet. AUTO1 betreibt über 400 Abgabestellen in Europa und arbeitet darüber hinaus mit Logistikpartnern zusammen, die sowohl den Transport als auch die Lagerung unserer Bestände in bis zu 150 Lagerhallen übernehmen. Darüber hinaus beauftragen wir unsere Logistikpartner mit der Aufbereitung von Fahrzeugen für Autohero nach unseren Verkaufsstandards. Wir glauben, dass wir damit der größte Kunde in der europäischen Automobillogistik sind, wenn man von den Automobilherstellern absieht. Das bestehende Netzwerk birgt erhebliche Chancen in der kommenden Verlagerung von offline zu online. Durch die De-Lokalisierung von Angebot und Nachfrage auf eine europäische Plattform ist der Bedarf an einem entsprechend großen Logistiknetzwerk eine Markteintrittsbarriere für potenzielle Wettbewerber und stärkt die Position von AUTO1. Im Jahr 2021 hat AUTO1 zudem begonnen, eigene Gebrauchtwagenproduktionszentren aufzubauen, um das Autohero-Geschäft zu unterstützen und die vertraglich vereinbarten Aufbereitungskapazitäten zu ergänzen. Dies wird in Zukunft ein wichtiger Schwerpunkt für die AUTO1 Group sein und wesentlich dazu beitragen, sowohl das Kundenerlebnis als auch die operative Leistung zu verbessern.
Die aufgezeigten Risiken und Chancen können die zukünftige Entwicklung von AUTO1 beeinflussen. Unsere Einschätzung der Gesamtrisikolage basiert auf einer konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken und Chancen. Insgesamt haben wir keine Risiken oder Risikocluster identifiziert, die den Fortbestand von AUTO1 gefährden könnten. Das implementierte und fortlaufend überwachte und weiterentwickelte Risikomanagementsystem ermöglicht es dem Konzern, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen und damit potenzielle Risiken zu vermeiden oder zu mindern und mögliche Chancen zu nutzen.
In der Konjunkturprognose vom Januar 2022 geht der internationale Währungsfonds (IWF) davon aus, dass sich das globale Wachstum von 5,9 % im Jahr 2021 auf 4,4 % im Jahr 2022 abschwächt. Es wird erwartet, dass die bestehenden Unregelmäßigkeiten in den globalen Lieferketten und die hohen Energiepreise im Jahr 2022 anhalten. Die Inflation wird dabei zunächst auf dem aktuell hohen Niveau bleiben. Für Industrieländer wird eine Inflationsrate von durchschnittlich 3,9 % und in Schwellen- und Entwicklungsländern von durchschnittlich 5,9 % erwartet.3
Der seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine herrschende Krieg ist in den aktuellen Konjunkturprognosen nur rudimentär ermittelt. Die genauen Auswirkungen können daher zum Erstellungszeitpunkt nicht genau abgeschätzt werden. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sei in den nächsten zwölf Monaten mit geringerem Wachstum und steigenden Preisen zu rechnen. Der Konflikt werde dafür sorgen, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt 2022 voraussichtlich um einen Prozentpunkt weniger steigen und die Inflation sich um mindestens 2,5 % erhöhen werde.4
Der Gebrauchtwagenmarkt in Europa unterlag 2021 hohen Schwankungen, dennoch bewegte er sich nahezu unverändert auf hohem Niveau. Die mangelnde Verfügbarkeit von Halbleitern sorgt weiterhin für lange Vorlaufzeiten in der Produktion und Lieferung von Neuwagen. Anzeichen einer Verbesserung in den nächsten Monaten sind kaum erkennbar. Gleichzeitig bleibt das Angebot an Gebrauchtwagen eingeschränkt, wodurch Nachfrage und Preise von Gebrauchtwagen weiter ansteigen könnten.5
Der für das Geschäftsjahr 2021 prognostizierte Verkauf von insgesamt 592.000 bis 638.000 Fahrzeugen wurde mit dem Verkauf von tatsächlich rund 597.000 Fahrzeugen und vor dem Hintergrund der anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erreicht. Die prognostizierten Umsatzerlöse für das Jahr 2021 von EUR 3,8 Mrd. bis EUR 4,2 Mrd. wurden durch die erzielten Umsatzerlöse von EUR 4,8 Mrd. deutlich übertroffen. Die im Geschäftsjahr 2021 erzielte bereinigte EBITDA Marge von -2,2 % bewegte sich im prognostizierten Korridor zwischen -2,0 % und -2,5 %.
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand der AUTO1 Group, dass die Gesamtzahl an verkauften Fahrzeugen im Vergleich zu 2021 steigt. Wir erwarten eine Gesamtzahl von 650.000 bis 770.000 Fahrzeugen, aufgeteilt in 580.000 bis 680.000 Fahrzeuge im Segment Merchant und 70.000 bis 90.000 Fahrzeuge im Segment Retail, zu erzielen.
3Vgl. IWF, World Economic Outlook January 2022.
4https://www.oecd.org/economic-outlook; abgerufen am 20.03.2022.
5 Indicata Market Watch, Edition 23, January 2022.

Wir prognostizieren daher einen Gesamtumsatz der Segmente, der zwischen EUR 5,7 Mrd. bis EUR 6,8 Mrd. liegen könnte. Für die Segmente erwarten wir einen signifikanten Umsatzanstieg im Vergleich zu 2021, wobei die Umsätze des Segment Retail im Verhältnis zum Segment Merchant stärker ansteigen sollten.
Für das Rohergebnis wird insgesamt ein erheblicher Anstieg erwartet. Das Rohergebnis der Gruppe für 2022 könnte bei EUR 470 Mio. bis EUR 580 Mio. liegen. Dabei sollten die Rohergebnisse für die Segmente in Folge des Mengenwachstums steigen. Die GPU im Merchant Bereich sollte stabil bleiben und im Retail Bereich sich deutlich verbessern.
Die bereinigte EBITDA Marge der Gruppe für 2022 sollte aufgrund der mit dem Ausbau des Autohero Geschäfts verbundenen Aufwendungen auf Niveau des Geschäftsjahres 2021 oder leicht drunter liegen. Die bereinigte EBITDA Marge der Gruppe sollte entsprechend zwischen -2,0 % und -3,0 % liegen.
Insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit hinsichtlich Dauer und Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie der noch nicht vollständig überstandenen COVID-19 Krise, können sich damit einhergehende wirtschaftliche Einschränkungen in vielen Ländern Europas ergeben, die eine verlässliche Abschätzung aller Auswirkungen auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung von AUTO1 nur eingeschränkt zulassen. Dadurch kann die Entwicklung der Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2022 von der geplanten Entwicklung abweichen. Die Prognose basiert auf der zum Aufstellungszeitpunkt bekannten Konzernzusammensetzung im Prognosezeitraum.
Etwaige Sondereinflüsse nach dem Prognosezeitraum von einem Jahr, welche die wirtschaftliche Lage des Konzerns beeinflussen könnten, sind dem Vorstand bis auf den Krieg in der Ukraine sowie der noch nicht vollständig überstandenen COVID-19-Krise derzeit nicht bekannt.
Der Lagebericht wurde mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf dem gesetzlichen Jahresabschluss der AUTO1 Group SE (die "Gesellschaft"), der nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt wurde. Der Einzelabschluss und der Lagebericht werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die AUTO1 Group SE ist die Muttergesellschaft des AUTO1 Group-Konzerns und operiert von ihrer Konzernzentrale in Berlin, Deutschland, aus. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft umfasst im Wesentlichen Managementdienstleistungen für den Konzern, die durch den Vorstand der Gesellschaft erbracht werden, der auch die Gesellschaft vertritt und die Konzernstrategie festlegt.
Da der gesetzliche Jahresabschluss der Gesellschaft nach HGB und der Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wurde, bestehen Unterschiede hinsichtlich der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze. Diese Unterschiede betreffen in erster Linie Verpflichtungen für anteilsbasierte Vergütungen, Finanzinstrumente und die Erfassung von Transaktionskosten innerhalb des Eigenkapitals sowie latente Steuern. Zudem könnten sich Unterschiede bei der Darstellung von Erträgen und Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben.
Auf der Hauptversammlung am 6. Januar 2021 wurde die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 169.655.787,00, von EUR 3.462.363,00 auf EUR 173.118.150,00 im Wege einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln ohne Ausgabe junger Aktien, beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde am 11. Januar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Am 2. Februar 2021 wurde auf der Hauptversammlung die Erhöhung des Grundkapitals als Teil der Kapitalerhöhung im Zuge des Börsengangs von bis zu EUR 31.250.000 beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde in Höhe von EUR 26.315.790 durchgeführt und am 3. Februar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Am 4. Februar 2021 schloss die AUTO1 Group SE den Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgreich ab. Die AUTO1 Group SE vereinnahmte Erlöse in Höhe von EUR 971 Mio. Die Transaktionskosten in Höhe von rund EUR 24 Mio. sowie die Teilerstattung dieser Kosten in Höhe von rund EUR 3 Mio. durch die Alt-Aktionäre wurden im handelsrechtlichen Abschluss vollständig aufwands- und ertragswirksam erfasst. Seit diesem Zeitpunkt werden die Aktien (ISIN: DE000A2LQ884, WKN: A2LQ88) im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.7.
Im ersten Quartal 2020 hatte die Gesellschaft ein gegenüber bestimmten Verbindlichkeiten nachrangiges Wandeldarlehen über insgesamt TEUR 255.000 abgeschlossen. Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.7.
Wesentliche Steuerungsgröße der AUTO1 Group SE ist das Jahresergebnis.
Die Ertragslage der Gesellschaft ist nachfolgend in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
| In TEUR | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.554 | 1.049 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 33.400 | 155 |
| Personalaufwand | (1.259) | (990) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (221.234) | (4.417) |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 89 | - |
| Abschreibungen auf Geldmarktinstrumente | (621) | - |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (29.151) | (24.094) |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | (18) | (12) |
| Jahresfehlbetrag | (217.240) | (28.309) |
Die Umsatzerlöse im laufenden Geschäftsjahr stiegen um TEUR 505 auf TEUR 1.554 (2020: TEUR 1.049) und betreffen überwiegend Managementdienstleistungen für die AUTO1 Group Operations SE.
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um TEUR 33.245 auf TEUR 33.400 (2020: TEUR 155) erhöht, da mit der Wandlung und Tilgung des Wandeldarlehens ergebniswirksam die Auflösung des passivierten Kündigungsrechts für die Wandelanleihe erfolgte.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um TEUR 216.817 auf TEUR -221.234 (2020: TEUR -4.417) beruht im Wesentlichen auf den Aufwendungen durch die Wandlung und Tilgung der Wandelanleihe von TEUR 104.326 und den Aufwendungen aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen von TEUR 85.328.
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR -29.151 (2020: TEUR -24.094) betrafen hauptsächlich Zinsen für die Wandelanleihe.
Der Jahresfehlbetrag erhöhte sich durch die Zinsen für das Wandeldarlehen und damit verbundene Transaktionskosten, den Aufwendungen aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen sowie den Beratungskosten im Zusammenhang mit dem IPO auf TEUR -217.240 (2020: TEUR -28.309).
Die nachfolgende Tabelle enthält die zusammengefasste Bilanz der Gesellschaft:
| Aktiva | 31. Dez. 2021 31. Dez. 2020 | |
|---|---|---|
| Finanzanlagen | 934.508 | 934.508 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen |
169.230 | - |
| Sonstige Vermögensgegenstände und Abgrenzungsposten |
19.711 | 35.506 |
| Geldmarktinstrumente | 534.432 | - |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 83.010 | 45.204 |
| Summe Aktiva | 1.740.891 | 1.015.218 |
| Passiva | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
| Rückstellungen | 69.198 | 1.608 |
| Wandeldarlehen | - | 271.156 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
222 | 1.006 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
50.137 | 31.924 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 40 | 31.789 |
| Summe Schulden | 119.597 | 337.483 |
| Nettovermögen | 1.621.294 | 677.735 |
| Eigenkapital | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
| Gezeichnetes Kapital | 212.335 | 3.462 |
| Kapitalrücklage | 1.655.484 | 703.557 |
| Bilanzverlust | (246.525) | (29.284) |
| Summe Eigenkapital | 1.621.294 | 677.735 |
Bei den Finanzanlagen handelt es sich um Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 934.508 (2020: TEUR 934.508).
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben sich von TEUR 0 auf TEUR 169.230 erhöht und betreffen die Weiterreichung von IPO-Erlösen an ihre Tochtergesellschaften zur Finanzierung des weiteren Wachstums.
Die sonstigen Vermögensgegenstände und Abgrenzungsposten (TEUR 19.711, 2020: TEUR 35.506) beinhalten überwiegend Forderungen an das Finanzamt aus Umsatzsteuer für die Jahre 2018 bis 2021 von TEUR 18.984.
Die Geldmarktinstrumente in Höhe von TEUR 534.432 (2020: TEUR 0) betreffen Anlagen in Geldmarktfonds.
Die Rückstellungen haben sich insbesondere durch die Aufwendungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme um TEUR 67.590 auf TEUR 69.198 (2020: TEUR 1.608) erhöht.
Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.7.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem zentralen Cash Management sowie aus der Übertragung von Umsatzsteuer aus dem umsatzsteuerlichen Organkreis, deren Träger die Gesellschaft ist.
Am Jahresende verfügte die AUTO1 Group SE über kurzfristig verfügbare liquide Mittel in Höhe von TEUR 617.442 (2020: TEUR 45.204), die mit TEUR 2.990 Guthaben bei Kreditinstituten, TEUR 534.432 kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds und TEUR 80.019 kurzfristige Anlagen in Geldmarktinstrumente betrafen.
Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft unterliegt in allen wesentlichen Aspekten den gleichen Chancen und Risiken wie der Konzern. Da die AUTO1 Group SE direkt und indirekt Mehrheitsgesellschafterin aller Konzerngesellschaften ist, ist sie an den Risiken beteiligt, die in Verbindung mit der Geschäftstätigkeit dieser Gesellschaften auftreten. Die allgemeine Risikobeurteilung des Managements stimmt daher mit der des Konzerns überein.
Aufgrund der Art der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist deren zukünftige Entwicklung eng mit der Entwicklung des Konzerns verbunden. Aus diesem Grund verweisen wir auf den Prognosebericht des Konzerns, der auch die Erwartungen des Managements hinsichtlich der Muttergesellschaft darstellt. Wir erwarten, dass der Jahresfehlbetrag der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022, insbesondere durch die Kosten 2021 aus dem IPO, im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 deutlich geringer ausfallen wird.
Das gezeichnete Kapital der AUTO1 Group SE belief sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 213.138.000 und war gemäß § 4 der Satzung eingeteilt in 213.138.000 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien. Die Aktien sind voll eingezahlt. Jede Aktie ist mit gleichen Rechten und Pflichten verbunden und hat eine Stimme.
Die Gesellschaft hielt zum 31. Dezember 2021 Aktien mit einem Nominalwert von insgesamt EUR 802.854 als eigene Aktien, aus denen der Gesellschaft nach § 71b AktG keine Rechte zustehen.
Zum 31. Dezember 2021 hielten BM Digital GmbH, Schönefeld (Deutschland), HKVV GmbH, Schönefeld (Deutschland), und SVF Midgard (Cayman) Ltd, George Town (Cayman Islands), direkt je eine Beteiligung am Kapital der AUTO1 Group SE, die 10 % der Stimmrechte überschritt.
Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestimmt die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Vorstand von AUTO1 Group SE besteht derzeit aus zwei Personen. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands auf Grundlage der Art. 9 Abs. 1, Art. 39 Abs. 2 und Art. 46 SE-Verordnung, §§ 84, 85 AktG und § 7 Abs. 3 der Satzung für eine Amtszeit von höchstens sechs Jahren. Wiederbestellungen sind zulässig.
Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat die Hauptversammlung zu entscheiden (§§ 119 Abs. 1 Nr. 6, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen (§ 11 der Satzung).
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der AUTO1 Group SE bis zum 7. Februar 2026 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 98.101.901 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021).
Das Grundkapital der AUTO1 Group SE ist um bis zu EUR 6.624.900 durch Ausgabe von bis zu 6.624.900 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020), um die Bedienung von Bezugsrechten, die bis zum 31. Januar 2021 gewährt wurden, zu gewährleisten. Das Grundkapital ist darüber hinaus um insgesamt bis zu EUR 79.934.175 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 79.934.175 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Gewährung von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen sowie an Inhaber von Optionsrechten aus Optionsschuldverschreibungen, die bis zum 13. Januar 2026 von AUTO1 Group SE ausgegeben werden.

Die Erklärung zur Unternehmensführung (§§ 289f, 315d HGB), einschließlich der Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, ist auf der Internetseite der AUTO1 Group SE unter https:// ir.auto1-group.com/websites/auto1/German/6900/corporategovernance.html veröffentlicht.
Das Mutterunternehmen AUTO1 Group SE wird einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 315 Abs. 3 HGB erstellen und auf der Internetseite der Gesellschaft unter https://ir.auto1-group.com/websites/auto1/German/6900/ corporate-governance.html veröffentlichen.
Berlin, 22. März 2022 AUTO1 Group SE
Christian Bertermann CEO & FOUNDER
Markus Boser CFO

| SEITE 44 | Konzernbilanz | |||
|---|---|---|---|---|
| SEITE 46 | Konzerngesamtergebnisrechnung Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung |
|||
| SEITE 47 | ||||
| SEITE 48 | Konzernkapitalflussrechnung | |||
| SEITE 49 | Konzernanhang zum Konzernabschluss | |||
| SEITE 49 | 1. Berichtendes Unternehmen | |||
| SEITE 49 | 2. Grundlagen der Aufstellung | |||
| SEITE 50 | 3. Anwendung neuer und geänderter Standards | |||
| SEITE 50 | 4. Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsmethoden | |||
| SEITE 61 | 5. Anhang zur Konzerngesamtergebnisrechnung | |||
| SEITE 65 | 6. Anhang zur Konzernbilanz | |||
| SEITE 82 | 7. Anhang zur Konzernkapitalflussrechnung | |||
| SEITE 83 | 8. Anhang zur Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung | |||
| SEITE 84 | 9. Finanzinstrumente | |||
| SEITE 91 | 10. Eventualverbindlichkeiten | |||
| SEITE 91 | 11. Geschäftssegmente | |||
| SEITE 93 | 12. Ergebnis je Aktie | |||
| SEITE 95 | 13. Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen |
zum 31. DEZEMBER 2021
| TEUR | Konzern anhang |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 6.1 | 118 | 125 |
| Sachanlagen | 6.2 | 84.092 | 52.332 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | - | 5 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) | 6.6 | 41.430 | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig) | 6.7 | 12.202 | 4.516 |
| Sonstige Vermögenswerte (langfristig) | 6.8 | 7 | 314 |
| Latente Steueransprüche | 948 | 1.628 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 138.797 | 58.920 | |
| Vorräte | 6.5 | 583.549 | 209.435 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 6.6 | 89.302 | 24.802 |
| Ertragsteuerforderungen | 868 | 1.716 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) | 6.7 | 616.248 | 1.266 |
| Sonstige Vermögenswerte (kurzfristig) | 6.8 | 91.492 | 67.151 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.9 | 106.653 | 157.251 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.488.112 | 461.621 | |
| Summe Aktiva | 1.626.909 | 520.541 |
zum 31. DEZEMBER 2021
Passiva
| TEUR | Konzern anhang |
31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 6.10 | 213.138 | 3.462 |
| Kapitalrücklage | 8 | 1.679.904 | 587.135 |
| Sonstige Rücklagen | 8 | 90.363 | 102.206 |
| Verlustvortrag | (1.062.391) | (688.338) | |
| Gesamtes Eigenkapital | 921.014 | 4.465 | |
| Finanzierungsverbindlichkeiten (langfristig) | 6.13 | 330.000 | 323.470 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig) | 6.15 | 38.139 | 31.612 |
| Rückstellungen (langfristig) | 6.12 | 95 | 95 |
| Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig) | 6.16 | 1.616 | 1.462 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten (langfristig) | - | 16 | |
| Latente Steuerschulden | 6.4 | 95 | 5 |
| Langfristige Schulden | 369.945 | 356.660 | |
| Finanzierungsverbindlichkeiten (kurzfristig) | 6.13 | - | 101 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.14 | 171.030 | 86.128 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig) | 6.15 | 19.525 | 15.865 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 6.12 | 18.616 | 7.123 |
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig) | 6.16 | 125.198 | 48.682 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten (kurzfristig) | 1.581 | 1.517 | |
| Kurzfristige Schulden | 335.950 | 159.416 | |
| Summe Schulden | 705.895 | 516.076 | |
| Summe Passiva | 1.626.909 | 520.541 |
für die Zeit vom 1. JANUAR bis zum 31. DEZEMBER 2021
| TEUR | Konzern anhang |
1.1.2021- 31.12.2021 |
1.1.2020- 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 5.1 | 4.774.973 | 2.829.653 |
| Materialaufwand | 5.2 | (4.344.097) | (2.543.744) |
| Rohergebnis | 430.876 | 285.910 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 5.3 | 16.352 | 11.225 |
| Personalaufwand | 5.4 | (231.022) | (149.736) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 5.5 | (340.618) | (182.248) |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) |
(124.412) | (34.849) | |
| Aufwand für Abschreibungen | 6.1 6.2 |
(27.073) | (29.760) |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | (151.485) | (64.609) | |
| Zinserträge und sonstige Finanzerträge | 5.6 | 4.121 | 24 |
| Zinsaufwendungen und sonstige Finanzierungsaufwendungen | 5.6 | (14.746) | (55.016) |
| Sonstiges Finanzergebnis | 5.6 | (209.843) | (22.248) |
| Ergebnis vor Steuern | (371.953) | (141.849) | |
| Ertragsteueraufwand | 5.7 | (2.101) | (1.793) |
| Konzernverlust | (374.054) | (143.642) | |
| davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen | (374.054) | (143.642) | |
| Sonstiges Ergebnis | |||
| Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder anschließend umgegliedert werden können: |
|||
| Umrechnungsdifferenzen aus der Fremdwährungsumrechnung | (39) | 207 | |
| Sonstiges Ergebnis Nach Steuern | (39) | 207 | |
| Konzerngesamtergebnis | (374.093) | (143.435) | |
| davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen | (374.093) | (143.435) | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR | 12 | (1,81) | (0,84) |
| Gezeichnetes Kapital | Sonstige Rücklagen | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | Gezeichne tes Kapital |
Eigene Anteile |
Kapital rücklage |
Übrige Rücklagen |
Rücklage aus Währungs umrech nungs differenzen |
Verlust vortrag |
Summe | Summe Eigen kapital |
| Konzernanhang | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | |||
| Stand 1.1.2021 | 3.462 | - | 587.135 | 103.063 | (857) | (688.338) | 4.465 | 4.465 |
| Konzernverlust | - | - | - | - | - | (374.054) | (374.054) | (374.054) |
| Sonstiges Ergebnis |
- | - | - | - | (39) | - | (39) | (39) |
| Konzern Gesamtergebnis |
- | - | - | - | (39) | (374.054) | (374.093) | (374.093) |
| Ausgabe von Aktien |
203.229 | 803 | 1.102.243 | - | - | - | 1.306.275 | 1.306.275 |
| Transaktions kosten für die Ausgabe von Aktien (netto) |
- | - | (21.321) | - | - | - | (21.321) | (21.321) |
| Anteilsbasierte Vergütung |
- | - | - | 5.688 | - | - | 5.688 | 5.688 |
| Kapitaler höhungen |
5.644 | - | 11.847 | (17.491) | - | - | - | - |
| Stand 31.12.2021 | 212.335 | 803 | 1.679.904 | 91.260 | (896) | (1.062.392) | 921.014 | 921.014 |
| TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Übrige Rücklagen |
Rücklage aus Währungsumrech nungsdifferenzen |
Verlust vortrag |
Summe | Summe Eigenkapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2020 | 3.421 | 587.135 | 108.500 | (1.064) | (544.696) | 153.296 | 153.296 |
| Konzernverlust | - | - | - | - | (143.642) | (143.642) | (143.642) |
| Sonstiges Ergebnis |
- | - | - | 207 | - | 207 | 207 |
| Konzern Gesamtergebnis |
- | - | - | 207 | (143.642) | (143.435) | (143.435) |
| Ausgabe von Aktien |
41 | - | - | - | - | 41 | 41 |
| Anteilsbasierte Vergütung |
- | - | (5.437) | - | - | (5.437) | (5.437) |
| Stand 31.12.2020 | 3.462 | 587.135 | 103.063 | (857) | (688.338) | 4.465 | 4.465 |
| TEUR | Konzern anhang |
1.1.2021- 31.12.2021 |
1.1.2020- 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Konzernverlust | (374.054) | (143.642) | |
| Anpassungen für | 273.134 | 107.650 | |
| 6.1 | |||
| Aufwand für Abschreibungen | 6.2 | 27.073 | 29.760 |
| Finanzergebnis | 5.6 | 220.468 | 77.240 |
| Ertragsteueraufwand | 5.7 | 2.101 | 1.793 |
| Veränderung der Rückstellungen | 11.493 | 4.091 | |
| Aufwand (i. Vj. Ertrag) aus anteilsbasierten Vergütungen | 6.11 | 5.688 | (5.437) |
| (Gewinn) / Verlust aus dem Abgang von Sachanlagevermögen | – | (4) | |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Effekte | 6.311 | 207 | |
| Veränderung der betrieblichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten |
(361.629) | 84.617 | |
| Veränderung der betrieblichen Vermögenswerte | (516.086) | 67.687 | |
| Veränderung der betrieblichen Verbindlichkeiten | 154.457 | 16.930 | |
| Sonstige Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit | (4.700) | (3.130) | |
| Erhaltene Zinsen | 4.121 | 24 | |
| Gezahlte Zinsen | (9.142) | (2.707) | |
| (Gezahlte) / Erhaltene Steuern | 321 | (447) | |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | (467.249) | 45.495 | |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | (26.659) | (4.171) | |
| Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte | (1.436.685) | – | |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen | 2.005 | 602 | |
| Einzahlungen aus finanziellen Vermögenswerten | 821.530 | – | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | (639.809) | (3.569) | |
| Erlöse aus der Kapitalerhöhung | 1.008.060 | 41 | |
| Transaktionskosten bei der Kapitalerhöhung | (26.981) | – | |
| Einzahlungen / (Auszahlungen) aus der Ausgabe / (Rückzahlung) von Wandelanleihen |
(232.349) | 255.000 | |
| Transaktionskosten für die Ausgabe von Wandelanleihen | – | (3.007) | |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
345.000 | 15.000 | |
| Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
(15.000) | (186.000) | |
| Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | 6.3 | (22.270) | (23.308) |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 1.056.460 | 57.726 | |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (50.598) | 99.652 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode | 157.251 | 57.599 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode | 6.9 | 106.653 | 157.251 |
zum Konzernabschluss per 31. Dezember 2021
Die AUTO1 Group (im Folgenden auch "AUTO1" oder "Konzern" genannt) besteht aus der Muttergesellschaft AUTO1 Group SE, München, Deutschland (im Folgenden auch "AUTO1 SE" oder "Gesellschaft" genannt), und ihren direkten und indirekten Tochterunternehmen. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Handelsregisternummer 241031B eingetragen. Die Adresse der Gesellschaft lautet Bergmannstraße 72, 10961 Berlin, Deutschland.
Die AUTO1 Group ist ein europaweit tätiger Online-Marktplatz für den Verkauf von Gebrauchtwagen an Händler und Privatpersonen mit Geschäftsaktivitäten in über 30 Ländern. AUTO1 arbeitet mit mehr als 92.000 aktiven Handelspartnern zusammen. Im Jahr 2021 wurden über AUTO1 mehr als 596.000 Fahrzeuge in über 30 europäischen Ländern verkauft.
Der Vorstand der AUTO1 hat den vorliegenden Konzernabschluss der AUTO1 Group zum und für das am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS") und den vom IFRS Interpretations Committee (IFRIC) herausgegebenen Interpretationen, wie sie von der Europäischen Union ("EU") übernommen wurden und in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt.
Der Konzernabschluss der AUTO1 Group für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2021 enthält gemäß § 315e des Handelsgesetzbuchs ("HGB") auch zusätzliche Angaben, die auf den Anforderungen des deutschen Handelsrechts beruhen.
Der Konzernabschluss wird in Euro, die gleichzeitig die funktionale Währung der Muttergesellschaft ist, aufgestellt. Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nicht anders vermerkt. Bei der Summierung von Einzelbeträgen oder Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz, die Konzerngesamtergebnisrechnung bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie sonstigem Ergebnis, die Konzernkapitalflussrechnung, die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und den Konzernanhang zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 sowie Vergleichszahlen für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr.
Der Konzernabschluss wurde am 22. März 2022 vom Vorstand der AUTO1 Group SE aufgestellt und unmittelbar dem Aufsichtsrat zur Billigung vorgelegt.
Der Konzernabschluss wurde grundsätzlich nach dem Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenprinzip (historische Kosten) aufgestellt. Ausnahmen davon sind die Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen, von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte sowie die Bewertung von derivativen finanziellen Verbindlichkeiten.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert vom Vorstand Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen, die sich auf die Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze und die ausgewiesenen Beträge von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und Aufwendungen auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen in Einzelfällen abweichen.
Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden laufend überprüft. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.
Die nachstehenden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen haben bei der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen die größten Auswirkungen auf die im Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge:
Bei den folgenden Schätzungen und Annahmen besteht ein erhebliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung innerhalb des nächsten Geschäftsjahres führen:
• Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes der anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (Anhangangabe 6.11)
Grundsätzlich wendet AUTO1 neue und überarbeitete IFRS-Vorschriften erst ab dem Zeitpunkt an, zu dem sie verpflichtend anzuwenden sind. Der Konzern hat in der jährlichen Berichtsperiode ab 1. Januar 2021 die folgenden Standards und Änderungen erstmalig angewandt:
Die oben aufgelisteten Änderungen hatten keine Auswirkung auf Vorjahresabgaben oder im laufenden Jahr erfasste Beträge und es wird davon ausgegangen, dass sie keinen wesentlichen Einfluss auf zukünftige Berichtsperioden haben werden, ausgenommen der Änderungen an IFRS 16, welche bereits im Vorjahresabschluss Berücksichtigung fanden.
Verschiedene neue Rechnungslegungsstandards und Interpretationen wurden veröffentlicht, sind jedoch für Berichtsperioden zum 31. Dezember 2021 nicht verpflichtend und wurden vom Konzern nicht vorzeitig angewendet. Die Auswirkungen dieser neuen Regelungen auf die laufende oder auf künftige Berichtsperioden werden vom Konzern als nicht wesentlich angesehen.
Die unten aufgeführten Rechnungslegungsgrundsätze wurden von den Konzerngesellschaften für alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Zeiträume einheitlich angewendet, ausgenommen wie in den entsprechenden Grundsätzen erläutert.
Die Darstellung in der Konzernbilanz unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden als kurzfristig eingestuft, wenn sie voraussichtlich innerhalb eines Jahres realisiert oder beglichen werden. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten und ähnliche Verpflichtungen werden grundsätzlich als langfristige Posten dargestellt.
In den Konzernabschluss werden die AUTO1 Group SE und ihre Tochterunternehmen, über die die AUTO1 Group SE mittel- oder unmittelbar Beherrschung ausübt, einbezogen. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der AUTO1 Group SE derzeit 60 Tochterunternehmen. Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Tochterunternehmen ab dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung beginnt, bis zum Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet. Die AUTO1 Group SE beherrscht ein Tochterunternehmen, wenn sie die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen besitzt, eine Chance bzw. ein Risiko im Hinblick auf die variablen Rückflüsse aus dem Tochterunternehmen hat und in der Lage ist, die Höhe der variablen Rückflüsse auf der Grundlage von Stimm- oder anderen Rechten zu beeinflussen.
Die Abschlüsse der konsolidierten Tochterunternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden zum Berichtsstichtag des Konzernabschlusses und nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme aus Transaktionen zwischen konsolidierten Unternehmen werden im Laufe des Konsolidierungsprozesses eliminiert. Änderungen der Kapitalbeteiligungen an Tochterunternehmen des Konzerns, die die prozentuale Beteiligung der Muttergesellschaft ohne Verlust der Beherrschung verringern oder erhöhen, werden als Eigenkapitaltransaktionen zwischen Eigentümern erfasst.
Die in den Abschlüssen der einzelnen Unternehmen des Konzerns enthaltenen Posten werden unter Verwendung der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen tätig ist (die "funktionale Währung"), bewertet. Der Konzernabschluss wird in Euro, der Darstellungswährung der AUTO1 Group SE, aufgestellt.
Transaktionen in Fremdwährungen werden mit dem Wechselkurs der funktionalen Währung zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. Wechselkursgewinne und -verluste, die sich aus der Abwicklung solcher Transaktionen und aus der Umrechnung von monetären
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen zu den Wechselkursen am Jahresende ergeben, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von ausländischen Geschäftsbetrieben (von denen keiner die Währung eines Hochinflationslandes hat), deren funktionale Währung von der Darstellungswährung abweicht, wird wie folgt in die Darstellungswährung umgerechnet:
Bei vollständigem oder teilweisem Abgang eines ausländischen Geschäftsbetriebs, der zum Verlust der Beherrschung, des maßgeblichen Einflusses oder der gemeinschaftlichen Führung führt, wird der in Zusammenhang mit diesem ausländischen Geschäftsbetrieb bis zu diesem Zeitpunkt kumuliert in der Währungsumrechnungsrücklage erfasste Betrag in den Gewinn oder Verlust als Teil des Abgangserfolgs umgegliedert. Bei nur teilweisem Abgang, ohne Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens, das einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, wird der entsprechende Teil der kumulierten Umrechnungsdifferenz den nicht beherrschenden Anteilen zugeordnet.
Der Euro ist die funktionale Währung der Unternehmen im Konsolidierungskreis, die primär im europäischen Währungsraum geschäftlich tätig sind.
Die wichtigsten Umrechnungseffekte resultieren aus ausländischen Geschäftsbetrieben mit den folgenden funktionalen Währungen:
| Schlusskurs zum |
Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr |
|||
|---|---|---|---|---|
| Fremdwährung pro EUR |
31. Dez. 2021 |
31. Dez. 2020 |
2021 | 2020 |
| SEK | 10,25 | 10,03 | 10,14 | 10,49 |
| PLN | 4,60 | 4,56 | 4,56 | 4,44 |
Die immateriellen Vermögenswerte werden beim Erstansatz zu Anschaffungskosten bewertet und anschließend über die Nutzungsdauer von drei Jahren linear abgeschrieben.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsverluste angesetzt. Die Anschaffungskosten von Sachanlagen bestehen aus direkt der Anschaffung zurechenbaren Aufwendungen, die anfallen, um die Anlage in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Nachträgliche Anschaffungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswerts oder gegebenenfalls als separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Konzern den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen behält und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Alle anderen Ausgaben (z. B. für laufende Reparatur- und Instandhaltungskosten) werden beim Anfall aufwandswirksam erfasst.
Die Abschreibung von Sachanlagen wird auf linearer Basis über die folgenden Nutzungsdauern berechnet:
| Sachanlagen | Durchschnittliche Nutzungsdauer |
|---|---|
| Gebäude | 5 - 15 Jahre |
| Sonstige Betriebs- und Büroausstattung |
3 - 13 Jahre |
| Autohero Lieferwagenflotte |
10 Jahre |
Zusätzlich zur planmäßigen Abschreibung wird eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt, wenn es relevante Ereignisse oder Änderungen der Umstände gibt, die auf eine mögliche Wertminderung der Sachanlagen hindeuten, und bei Bedarf eine Wertminderung verbucht.
Sachanlagen werden entweder zum Zeitpunkt der Veräußerung ausgebucht oder wenn festgestellt wird, dass kein wirtschaftlicher Nutzen mehr aus diesen Posten erwächst. Gewinne oder Verluste aus Veräußerungen oder Stilllegungen werden in der Periode, in der sie anfallen, erfolgswirksam erfasst.
Die Restbuchwerte und die geschätzte Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst.
Ein Vertrag ist ein oder enthält ein Leasingverhältnis, wenn er ein Recht auf die Kontrolle der Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt überträgt. Im Konzern beziehen sich solche Verträge vor allem auf das Leasing von Immobilien und Fahrzeugen, bei denen ein Konzernunternehmen als Leasingnehmer auftritt. Diese Verträge werden als Nutzungsrechte ("Right-of-Use Assets") unter den Sachanlagen und als Leasingverbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Leasingverbindlichkeit, welche unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird, wird beim Erstansatz zum Barwert der zum Zeitpunkt des Leasingbeginns nicht gezahlten Leasingzahlungen bewertet, die mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz ("Incremental Borrowing Rate") des Konzerns abgezinst werden. Bei der Folgebewertung wird der Betrag der Leasingverbindlichkeit um den Zinsaufwand für die Leasingverbindlichkeit erhöht und um die geleisteten Leasingzahlungen verringert. Die Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Änderung eines Index oder Zinssatzes ändern, wenn sich die Schätzung des Betrags ändert, der im Rahmen einer etwaigen Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen ist, oder wenn sich die Einschätzung ändert, ob eine Kauf- oder Verlängerungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird oder eine Kündigungsoption mit hinreichender Sicherheit nicht ausgeübt wird. Leasingzahlungen in Bezug auf die Kapitalrückzahlungen werden in der Kapitalflussrechnung unter dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Das Nutzungsrecht wird beim Erstansatz mit den Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Betrag der Leasingverbindlichkeit, den vor oder zu Beginn des Leasingvertrags geleisteten Zahlungen, den Wiederherstellungskosten und den anfänglichen direkten Kosten zusammensetzen, abzüglich erhaltener Anreize bei Vertragsabschluss, und bei Folgebewertungen zu fortgeführten Anschaffungskosten, d. h. abzüglich kumulierter Abschreibungen und sonstiger Wertminderungen und bereinigt um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit.
Wenn eine geleaste Immobilie untervermietet wird, werden die Unter-Leasingverträge entweder als Operating-Leasingverhältnis oder als Finanzierungsleasing eingestuft, wobei die Übertragung von Risiken und Nutzen in Bezug auf das Nutzungsrecht aus dem Haupt-Leasingvertrag bewertet wird.
Der Konzern hat bei der Bestimmung der Laufzeit einiger Leasingverträge, bei denen er als Leasingnehmer auftritt und die Verlängerungsoptionen enthalten, Ermessensentscheidungen vorgenommen. Das Ermessen hinsichtlich der Frage, ob der Konzern mit angemessener Sicherheit solche Optionen ausüben wird, wirkt sich auf die Laufzeit des Leasingvertrages aus und damit auf die Höhe der ausgewiesenen Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechte.
Die Vorräte des Konzerns bestehen aus Gebrauchtwagen. Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsoder Herstellungskosten oder dem Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungskosten für den Fahrzeugbestand werden durch Einzelbewertung ("specific identification") ermittelt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Verkaufspreis abzüglich ggf. anfallender Kosten für Aufbereitung und Reparatur sowie der Kosten für die Veräußerung der Fahrzeuge. Die Verkaufspreise werden aus historischen Daten und Trends, wie z. B. Verkaufspreis und Lagerumschlagzeiten ähnlicher Fahrzeuge, sowie aus unabhängigen Marktquellen abgeleitet. In jedem Berichtszeitraum verbucht der Konzern im Materialaufwand alle notwendigen Anpassungen, um den Fahrzeugbestand zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswert auszuweisen. Falls sich die geschätzten Autoverkaufspreise erheblich ändern oder die Nachfrage nach Gebrauchtwagen zurückgeht, könnten erhebliche Anpassungen erforderlich werden, um die Vorräte zum Nettoveräußerungswert auszuweisen.
Der Konzern teilt die Fahrzeuge hierbei in Cluster ein, welche anhand des Einkauflandes, des Motortypen, der Verweildauer im Bestand und des Kaufpreises bestimmt werden. Für die jeweiligen Cluster bestimmt der Konzern die potenziell erzielbaren Margen anhand von historischen und aktuellen Ist-Daten. Ergibt sich aus der Analyse eine negative Marge, die auf einen potenziellen Verlust hindeutet bzw. auf einem tatsächlichen Wertverlust schließen lässt, da das Fahrzeug zum Bewertungszeitpunkt bereits mit einer negativen Marge veräußert wurde, muss eine Anpassung vorgenommen werden. Diese Wertminderung berücksichtigt ebenfalls zum Stichtag bestehende Unsicherheiten hinsichtlich eventuell eintretender negativer Verkaufspreisauswirkungen. Für die Autos des Retailgeschäfts werden zusätzlich die Kosten für die Aufbereitung berücksichtigt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldinstrumente werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments geworden ist.
Beim Erstansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zu seinem beizulegenden Zeitwert zuzüglich – im Falle von finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden – der Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes zugeordnet werden können. Die Transaktionskosten eines finanziellen Vermögenswertes, der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente wird beim Erstansatz zum Transaktionspreis bewertet.
Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert wie folgt eingestuft und bewertet:
Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:
Ein Schuldinstrument wird zu FVOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als FVTPL designiert wurde:
Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis auszuweisen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jedes Investment getroffen.
Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVTPL bewertet. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI erfüllen, zu FVTPL zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting mismatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.
Innerhalb der AUTO1 Group bestehen die finanziellen Vermögenswerte aus den Posten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere finanzielle Vermögenswerte.
Der Konzern trifft eine Einschätzung hinsichtlich der Ziele des Geschäftsmodells, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf einer Portfolio-Ebene, da dies die Art, wie das Geschäft gesteuert und Informationen an das Management gegeben werden, am besten widerspiegelt. Die zu berücksichtigenden Informationen schließen ein:
• die angegebenen Richtlinien und Ziele für das Portfolio und die Durchführung dieser Richtlinien in der Praxis; hier kommt es darauf an, ob die Strategie des Managements darauf ausgerichtet ist, die vertraglichen Zinserträge zu vereinnahmen, ein bestimmtes Zinssatzprofil beizubehalten, die Laufzeit eines finanziellen Vermögenswertes mit der Laufzeit einer damit verbundenen Verbindlichkeit oder den erwarteten Mittelabflüssen abzustimmen oder Zahlungsströme durch den Verkauf der Vermögenswerte zu realisieren,
Finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten oder verwaltet werden und deren Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, werden zu FVTPL bewertet.
Für Zwecke dieser Einschätzung ist der "Kapitalbetrag" definiert als beizulegender Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes beim erstmaligen Ansatz. "Zins" ist definiert als Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, sowie für andere grundlegende Kreditrisiken, Kosten (zum Beispiel Liquiditätsrisiko und Verwaltungskosten) und eine Gewinnmarge.
Bei der Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind, berücksichtigt der Konzern die vertraglichen Vereinbarungen des Instruments. Dies verlangt eine Einschätzung, ob der finanzielle Vermögenswert eine vertragliche Vereinbarung enthält, die den Zeitpunkt oder den Betrag der vertraglichen Zahlungsströme ändern könnte, sodass diese nicht mehr diese Bedingungen erfüllen. Bei der Beurteilung berücksichtigt der Konzern:
Eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit steht im Einklang mit dem Kriterium der ausschließlichen Zins- und Tilgungszahlungen, wenn der Betrag der vorzeitigen Rückzahlung im Wesentlichen nicht geleistete Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag umfasst, wobei angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages enthalten sein kann.
Zusätzlich wird eine Bedingung für einen finanziellen Vermögenswert, der gegen einen Auf- oder Abschlag gegenüber dem vertraglichen Nennbetrag erworben worden ist, die es erlaubt oder erfordert, eine vorzeitige Rückzahlung zu einem Betrag, der im Wesentlichen den vertraglichen Nennbetrag plus aufgelaufener (jedoch nicht gezahlter) Vertragszinsen (die ein angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages beinhalten können) darstellt, zu leisten, als im Einklang mit dem Kriterium behandelt, sofern der beizulegende Zeitwert der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu Beginn nicht signifikant ist.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen alle bargeldbezogenen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der Investition eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Dazu gehören hauptsächlich Bankguthaben und Kassenbestand. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Der Konzern bilanziert Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) für:
Der Konzern bemisst im Geschäftsjahr aufgrund von Unwesentlichkeit keine Wertberichtigungen für den erwarteten 12-Monats-Kreditverlust, da dies lediglich den Posten der Bankguthaben betrifft. AUTO1 unterhält ausschließlich Geschäftsbeziehungen zu Hausbanken mit sehr guter Bonität.
Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Grundsätzlich geht der Konzern bei finanziellen Vermögenswerten von einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos aus, wenn finanzielle Vermögenswerte mehr als 30 Tage überfällig sind. Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn der finanzielle Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen die Einbringlichkeit als gering eingestuft wird oder die wertgemindert sind (z. B. bei Insolvenz des Händlers), gelten als uneinbringlich. Solche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden wertberichtigt und abgeschrieben. Die Abschreibung stellt eine Ausbuchung dar, bei der der Bruttobuchwert solcher Forderungen um den entsprechenden, zuvor auf dem Wertberichtigungskonto verbuchten Betrag vermindert wird. Abgeschriebene Forderungen können im Einklang mit den Mahnverfahren des Konzerns weiterhin eingezogen werden.
Der Konzern sieht im Merchantgeschäft kein wesentliches Ausfallrisiko für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da die tatsächliche Rechnungsstellung erst zum Zeitpunkt des Zahlungseingang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt und das Fahrzeug nach Zahlungseingang an den Händler übergeben wird. Bis zum Zeitpunkt des Zahlungseingangs für die Forderungen hat der Konzern eine Zahlungsaufforderung gegenüber den Händlern, der einer Vertragsverbindlichkeit des Konzerns zur Erfüllung seiner Verpflichtung zur Übergabe des Fahrzeugs bei Zahlungseingang gegenübersteht.
Die Erfassung der ECLs für alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, erfolgt in zwei Stufen:
Da alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte des Konzerns von grundsätzlich hoher Kreditqualität sind und der Bruttobuchwert der entsprechenden Vermögenswerte gering ist, führt die Anwendung des oben genannten Prinzips nicht zu wesentlichen Wertminderungen.
Der Konzern bucht die finanziellen Vermögenswerte aus, wenn die vertraglichen Rechte auf die Zahlungsströme aus den Vermögenswerten auslaufen oder wenn die Rechte auf den Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion übertragen werden, bei der im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den finanziellen Vermögenswerten übertragen werden. Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder abgelaufen sind.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Im Falle von finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden dabei die direkt zurechenbaren Transaktionskosten abgezogen.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als solche klassifiziert, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert oder die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, soweit sie nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden müssen. Wenn zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten eingebettete Derivate enthalten, die nicht eng mit dem Basisinstrument verbunden sind, werden diese eingebetteten Derivate getrennt und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst.
Zinsaufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden im Gewinn oder Verlust nach der Effektivzinsmethode verbucht.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stellen Beträge dar, die dem Konzern vor Ende des Geschäftsjahres erbracht wurden und noch nicht bezahlt sind. Die Beträge sind nicht abgesichert und werden in der Regel innerhalb von 30 Tagen nach der Erfassung bezahlt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Schulden erfasst, es sei denn, die Zahlung ist nicht innerhalb von zwölf Monaten nach dem Berichtszeitraum fällig. Sie werden beim Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert abzgl. Transaktionskosten ausgewiesen und in der Folgebewertung anhand der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Finanzierungsverbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich entstandener Transaktionskosten ausgewiesen. Finanzierungsverbindlichkeiten werden in der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Jeder Differenzbetrag zwischen dem Auszahlungsbetrag (abzüglich Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird anhand der Effektivzinsmethode erfolgswirksam über die Laufzeit der Kredite erfasst. Gebühren und direkt zurechenbare Ausgaben, die bei der Einrichtung von Kreditfazilitäten gezahlt werden, werden in dem Maße im Aufwand erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass die Fazilität ganz oder teilweise in Anspruch genommen wird. In diesem Fall wird die Gebühr über die Dauer der Kreditfazilität verteilt. Wenn zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzierungsverbindlichkeiten eingebettete Derivate enthalten, die nicht eng mit dem Basisinstrument verbunden sind, werden diese eingebetteten Derivate getrennt und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Finanzierungsverbindlichkeiten werden aus der Bilanz ausgebucht, wenn die im Vertrag festgelegte Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder abgelaufen ist.
Finanzierungsverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeit klassifiziert, es sei denn, der Konzern hat ein uneingeschränktes Recht, die Rückzahlung der Verbindlichkeit für mindestens zwölf Monate nach dem Berichtszeitraum aufzuschieben.
Wenn ein Unternehmen eine Anleihe ausgibt, muss es diese im ersten Schritt als Eigen- oder Fremdkapitalinstrument klassifizieren. Eine Wandelanleihe ist ein Eigenkapitalinstrument, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Rückstellungen werden für gegenwärtige faktische Verpflichtungen aus vergangenen Ereignissen gebildet, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden, vorausgesetzt, dass eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtungen möglich ist.
Wird der Mittelabfluss zur Tilgung einer Rückstellung nach Ablauf eines Jahres erwartet, wird die Rückstellung zum Barwert des erwarteten Mittelabflusses erfasst. Erstattungsforderungen von Dritten werden in der Bilanz separat ausgewiesen, wenn deren Realisierung so gut wie sicher ist.
Verbindlichkeiten für Löhne und Gehälter, einschließlich nicht-monetärer Leistungen, Jahresurlaub und aufgelaufener Krankheitstage, die voraussichtlich innerhalb von 12 Monaten nach Ende der Periode, in der die Mitarbeiter die damit verbundenen Leistungen erbringen, vollständig beglichen werden, werden für die Leistungen der Mitarbeiter bis zum Ende der Berichtsperiode erfasst und mit den Beträgen bewertet, die bei der Begleichung der Verbindlichkeiten voraussichtlich gezahlt werden. Die Verbindlichkeiten werden in der Bilanz als kurzfristige Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind zahlbar, wenn das Beschäftigungsverhältnis vom Konzern vor dem normalen Renteneintrittsdatum beendet wird oder wenn ein Mitarbeiter im Austausch für diese Leistungen freiwillig ausscheidet. Der Konzern erfasst Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu dem früheren der folgenden Zeitpunkte: (a) wenn der Konzern das Angebot dieser Leistungen nicht mehr zurückziehen kann; und (b) wenn das Unternehmen Kosten für eine Restrukturierung erfasst, die in den Anwendungsbereich von IAS 37 fällt und die Zahlung von Leistungen aus Anlass der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses beinhaltet. Leistungen, die mehr als zwölf Monate nach dem Ende des Berichtszeitraums fällig werden, werden auf den Barwert abgezinst.
Die anteilsbasierten Vergütungspläne des Konzerns beinhalten regelmäßig ein Erfüllungswahlrecht der AUTO1. Dieses wird in der Regel dahingehend ausgeübt, dass sich der Konzern für einen Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente entscheidet.
Entsprechend wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung der anteilsbasierten Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals über den Zeitraum erfasst, in dem die Arbeitnehmer einen uneingeschränkten Anspruch auf die Eigenkapitalinstrumente erwerben. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen erwartungsgemäß erfüllt werden, sodass der letztlich als Aufwand erfasste Betrag auf der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen am Ende des Erdienungszeitraums erfüllen.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die sich aus vergangenen Ereignissen ergeben und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig durch den Konzern kontrolliert werden können, bestätigt wird. Darüber hinaus können Eventualverbindlichkeiten gegenwärtige Verpflichtungen sein, die sich aus vergangenen Ereignissen ergeben, die jedoch nicht in der Bilanz ausgewiesen werden, da es nicht wahrscheinlich ist, dass ein Mittelabfluss erforderlich ist, um die Verpflichtung zu erfüllen, oder die Höhe der Verpflichtung nicht mit ausreichender Verlässlichkeit bewertet werden kann. Solche Eventualverbindlichkeiten werden gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang offengelegt.
Die Nennwertaktien werden als Eigenkapital klassifiziert. Zusätzliche Kosten, die direkt der Ausgabe neuer Anteile oder Optionen zugeordnet werden können, werden direkt im Eigenkapital abzüglich Steuern unter dem Posten ausgewiesen. Wenn eine Konzerngesellschaft Eigenkapitalinstrumente der Gesellschaft erwirbt, beispielsweise im Rahmen eines Anteilsrückkaufs oder eines anteilsbasierten Vergütungsplans, wird das gezahlte Entgelt, einschließlich aller direkt zurechenbaren zusätzlichen Kosten (nach Ertragsteuern), von dem auf die Eigentümer entfallenden Eigenkapital als eigene Anteile abgezogen, bis die Anteile annulliert oder neu ausgegeben werden. Wenn solche Anteile nachfolgend erneut ausgegeben werden, wird jedes erhaltene Entgelt nach Abzug aller direkt zurechenbaren zusätzlichen Transaktionskosten und der damit verbundenen Ertragsteuereffekte in dem auf die Eigentümer entfallenden Eigenkapital berücksichtigt. Für Details siehe Anhangangabe 6.10 Eigenkapital.
Umsatzerlöse werden realisiert, wenn ein Kunde die Verfügungsgewalt über die zugesagten Güter oder Dienstleistungen erhält, und zwar in Höhe des Betrags, den das Unternehmen im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen erwartet.
Der Konzern verkauft die von privaten Verkäufern erworbenen Gebrauchtwagen durch Online-Auktionen an Händler. Der entsprechende Umsatzerlös wird nach erfolgreichem Abschluss einer Auktion erfasst, sofern der Händler alle vertraglichen Verpflichtungen (wie z. B. die Überweisung der Zahlung) erfüllt. Die verkauften Fahrzeuge unterliegen keinem Rückgaberecht.
Die Fahrzeuge werden zu einem festen Vertragspreis verkauft, der sich aus dem bei der Auktion erzielten Preis und allen anderen damit verbundenen Gebühren (Auktionsgebühren, Handlinggebühren für das Fahrzeug und die Dokumente) zusammensetzt. Der Konzern kann jedoch bei Kundenbeschwerden Preisnachlässe für zukünftige Fahrzeugkäufe anbieten. Sobald diese dem Kunden angeboten werden, werden die Preisnachlässe als Minderung der realisierten Umsatzerlöse sowie der entsprechenden Vertragsverbindlichkeiten erfasst.
Der Händler kann wählen, das Fahrzeug selbst abzuholen oder liefern zu lassen. Da der Transport somit separat beauftragt werden kann, nachdem das Fahrzeug ersteigert wurde, stellt diese Dienstleistung eine separate Leistungsverpflichtung des Konzerns gegenüber dem Händler dar. Die Umsatzrealisation erfolgt sowohl in Bezug auf den Gebrauchtwagenverkauf als auch den Transport zeitpunktbezogen.
Umsatz- und andere Steuern der Kunden, die zum Zeitpunkt des Verkaufs im Auftrag von Regierungsbehörden erhoben werden, werden in den Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen sowie in den Materialaufwendungen nicht berücksichtigt.
Neben dem Erwerb von Gebrauchtwagen durch private Verkäufer (Customer-to-Business bzw. C2B) erwirbt der Konzern auch Gebrauchtwagen von gewerblichen Autohändlern (Remarketing). Entsprechend lässt sich der Bereich Merchant nach den Beschaffungskanälen der Gebrauchtwagen C2B und Remarketing unterteilen.
Der Bereich Remarketing unterscheidet sich in der Beschaffung der Fahrzeuge von Customer-to-Business (C2B). Der Ankauf der Autos erfolgt in diesen Fällen nicht über das Filialen-Netzwerk des Konzerns. Bei den Verkäufern handelt es sich um gewerbliche Flottenbesitzer oder Autohändler. Der Kauf wird über den Remarketing Channel des Konzerns abgewickelt. Nach Abschluss der Bewertung werden die Fahrzeuge zur Auktion angemeldet. Sofern sich der Verkäufer nicht für den Direktverkauf an AUTO1 entscheidet, teilt er AUTO1 den Mindestverkaufspreis mit, zu dem er bereit ist, das Fahrzeug in die Auktion zu geben.
Ein Kaufvertrag zwischen dem Verkäufer und AUTO1 über das Fahrzeug steht unter der aufschiebenden Bedingung der Annahme eines von einem Dritten im Rahmen einer Auktion abgegebenen Angebots. Wird im Rahmen der Auktion der Mindestverkaufspreis des Verkäufers oder ein höheres Kaufangebot erzielt, kauft AUTO1 das Fahrzeug vom Verkäufer. Wird kein Gebot zum Mindestverkaufspreis oder zu einem darüber liegenden Preis abgegeben, kommt kein Kaufvertrag zwischen dem Verkäufer und AUTO1 zustande. Falls der Konzern dem Verkäufer ein Angebot unter dem vom Verkäufer festgelegten Mindestverkaufspreis unterbreitet, kann der Verkäufer innerhalb von zwei Werktagen nach Beendigung der Auktion entscheiden, ob er dieses Angebot annimmt.
Die Verfügungsmacht an dem Fahrzeug geht erst auf den Käufer über, wenn AUTO1 die Zahlung des Kaufpreises erhält. Die Umsatzrealisierung erfolgt zum gleichen Zeitpunkt. AUTO1 trägt das Bestandsrisiko vom Zeitpunkt des Abschlusses der Auktion bis zur Übertragung der Kontrolle an den Käufer. AUTO1 trägt zudem die Hauptverantwortung für die Erfüllung des Leistungsversprechens, da der Kaufvertrag zwischen Käufer und AUTO1 abgeschlossen wird. Dem Kunden von AUTO1 ist der Ankaufskanal des Fahrzeuges grundsätzlich unbekannt. AUTO1 trägt die Hauptverantwortung im Zusammenhang mit Gewährleistungs- bzw. Servicefragen der Käufer und führt zudem jegliche Kommunikation mit diesen, sodass allein AUTO1 im Außenverhältnis zu den Käufern auftritt. Der Käufer geht daher davon aus, dass er das Fahrzeug von AUTO1 erwirbt. Darüber hinaus legt AUTO1 die Kriterien für die Bewertung der Fahrzeuge fest, validiert die Bewertung der Fahrzeuge, legt die Bedingungen der Auktion fest und genehmigt das Ergebnis der Auktion.
Der Konzern verkauft Fahrzeuge auch an Privatkunden. Die Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt erfasst, an dem das Fahrzeug an den Kunden übergeben wird. Die an Privatkunden verkauften Fahrzeuge unterliegen je nach Absatzland einem 14 bis 21-tägigen Rückgaberecht. Die Bestimmungen des IFRS 15 zu variablen Gegenleistungen werden für die Bilanzierung der Rückgaberechte angewandt, d. h. AUTO1 erfasst Umsatzerlöse für die übertragenen Fahrzeuge in Höhe der Gegenleistung, auf die AUTO1 erwartungsgemäß Anspruch hat, d. h. ohne die Beträge, die AUTO1 dem Kunden für die zurückgegebenen Fahrzeuge voraussichtlich erstatten wird. In Höhe der Verpflichtung zur Rückerstattung werden eine Verbindlichkeit sowie ein Vermögenswert für das Recht auf das zurückzuerstattende Fahrzeug erfasst.
Die Privatkunden können beim Kauf der Fahrzeuge zwischen verschiedenen Garantiepaketen wählen, welche im Falle der Buchung als zusätzliche Garantiepakete eine eigenständig abgrenzbare Dienstleistung darstellen, da der Konzern dem Kunden diese Dienstleistung zusätzlich zur Lieferung des Fahrzeugs gewährt. Die Garantie stellt demnach eine separate Leistungsverpflichtung dar, der ein eigenständiger Transaktionspreises zugeordnet wird. Der Transaktionspreis, der den Garantien zugeordnet wurde, wird über den Garantiezeitraum realisiert. Bis zum Oktober 2021 handelte der Konzern als Agent für die zusätzlichen Garantiepakete, da eine externe Vertragspartei als Garantiegeber aufgetreten war. Der zugehörige Umsatz wurde entsprechend netto erfasst. Seit Oktober 2021 ist der Konzern für alle Garantiepakete als Prinzipal anzusehen, weil AUTO1 der Garantiegeber ist. Folglich werden die Umsatzerlöse für die Garantien ab diesem Zeitpunkt auf Bruttobasis erfasst.
Seit Februar 2021 bietet die AUTO1 Group seinen Kunden die Möglichkeit eines Ratenkaufs in Deutschland und Österreich an. Der Kunde kann zwischen Zeiträumen von 36 bis 96 Monaten wählen. Die Zinssätze werden auf der Grundlage der Bewertung des individuellen Kreditrisikoprofils angeboten. Der Vertrag enthält somit eine signifikante Finanzierungskomponente, sodass die Gegenleistung um den Zeitwert des Geldes anzupassen ist, es sei denn, die Ausnahmeregelung in IFRS 15.63 kann angewandt werden. Die Ausnahmeregelung kommt zur Anwendung, wenn der Konzern erwartet, dass der Zeitraum zwischen der Übergabe der Fahrzeuge und der Zahlung durch den Kunden ein Jahr oder weniger beträgt. Die für die Ratenkäufe verwendeten vertraglichen Zinssätze spiegeln das Kreditrisiko des einzelnen Kunden wider und sind daher angemessen und werden zur Bestimmung des Transaktionspreises verwendet (IFRS 15.64).
Die Ertragsteuern für den Berichtszeitraum entsprechen der Summe der tatsächlichen und der latenten Ertragssteuern.
Der tatsächliche Ertragsteueraufwand wird unter Anwendung der am Berichtsstichtag in den Ländern, in denen die AUTO1 Group tätig ist, geltenden Steuervorschriften berechnet. Bei der Beurteilung von Ertragsteuerpositionen sind Schätzungen erforderlich. Die Veranlagung durch die jeweiligen Steuerbehörden kann abweichend ausfallen. Die Ungewissheit wird dadurch berücksichtigt, dass ungewisse Steuerpositionen nur dann ausgewiesen werden, wenn die AUTO1 Group die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mehr als 50 % schätzt.
Tatsächliche Ertragsteuerschulden bzw. Ertragsteuererstattungsansprüche für die laufende Periode oder für frühere Perioden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Zahlung an die Steuerbehörde bzw. eine Erstattung der Steuerbehörde erwartet wird.
Latente Steuern werden in Übereinstimmung mit IAS 12 auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss und der entsprechenden steuerlichen Basis erfasst. Darüber hinaus werden latente Steueransprüche (aktive latente Steuern) für steuerliche Verlustvorträge ausgewiesen. Latente Steuerverbindlichkeiten (passive latente Steuern) werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen ausgewiesen. Latente Steueransprüche werden für temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge in dem Umfang ausgewiesen, in dem es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und/oder Verlustvorträge verwendet werden können.
Latente Steuern werden zu den Steuersätzen bewertet, die voraussichtlich für die Periode gelten, in der der Steueranspruch realisiert oder die Steuerverbindlichkeit beglichen wird.
Die Veränderung des Bestands der latenten Steuern wird im Gewinn oder Verlust ausgewiesen, sofern sie sich auf Posten bezieht, die erfolgswirksam in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst wurden. Wenn sich die Posten im Konzernabschluss direkt auf das Eigenkapital oder das sonstige Ergebnis beziehen, werden die entsprechenden latenten Steuern ebenfalls in diesen Posten ausgewiesen.
Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, Zweigniederlassungen und assoziierten Unternehmen und Anteilen an gemeinsamen Vereinbarungen bilanziert, es sei denn, der zeitliche Verlauf der Umkehr der zu versteuernden temporären Differenzen kann gesteuert werden und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflöst.
Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten werden saldiert ausgewiesen, wenn der Konzern ein einklagbares Recht zur Aufrechnung von laufenden Steuerforderungen mit laufenden Steuerverbindlichkeiten hat und sich die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten auf dasselbe Steuersubjekt beziehen und von derselben Steuerbehörde festgesetzt werden.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, zu dem am Bewertungsstichtag in einem geordneten Geschäftsvorfall im Hauptmarkt oder, wenn keiner vorhanden ist, im vorteilhaftesten Markt, zu dem der Konzern zu diesem Zeitpunkt Zugang hat, ein Vermögenswert verkauft oder eine Schuld übertragen werden würde. Der beizulegende Zeitwert einer Schuld spiegelt das Risiko der Nichterfüllung wider.
Sofern verfügbar, ermittelt der Konzern den beizulegenden Zeitwert eines Finanzinstruments auf Basis notierter Preise auf einem aktiven Markt für dieses Instrument. Ein Markt wird dann als aktiv angesehen, wenn Transaktionen für den jeweiligen Vermögenswert oder die jeweilige Verbindlichkeit in ausreichender Frequenz und in ausreichendem Umfang stattfinden, sodass Preisinformationen fortlaufend zur Verfügung stehen.
Sofern keine notierten Preise auf einem aktiven Markt existieren, verwendet der Konzern Bewertungstechniken, die die Verwendung relevanter, beobachtbarer Inputfaktoren maximieren und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren minimieren. In die verwendete Bewertungstechnik fließen alle Faktoren ein, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung einer solchen Transaktion berücksichtigen würden.
Der Konzern bewertet die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes verwendeten Inputfaktoren anhand einer dreistufigen Hierarchie. Die Hierarchie gibt an, inwieweit die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes verwendeten Inputfaktoren am Markt beobachtbar sind.
Inputfaktoren auf Stufe 1 sind unangepasste Preisnotierungen auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden.
Inputfaktoren auf Stufe 2 sind andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind, einschließlich Preisnotierungen für ähnliche Vermögenswerte oder Schulden auf aktiven Märkten, Preisnotierungen für identische oder ähnliche Vermögenswerte oder Schulden auf Märkten, die nicht aktiv sind, sowie andere Inputfaktoren als Preisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld beobachtet werden können.
Inputfaktoren auf Stufe 3 sind Inputfaktoren, die für die Bewertung von Bedeutung sind, auf dem Markt nicht beobachtbar sind und die Einschätzungen des Vorstands über die Annahmen beinhalten, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung für den Vermögenswert oder die Schuld verwenden würden (einschließlich Annahmen über das Risiko).
Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Im Zusammenhang mit der Beurteilung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert durch das Management zieht der Konzern einen unabhängigen externen Bewertungsexperten hinzu, der geeignete Bewertungstechniken anwendet und den beizulegenden Zeitwert von Vermögenswerten und Schulden bestimmt.
Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist. Im abgelaufenen Berichtszeitraum fanden keine Umgruppierungen zwischen Stufen der Fair Value-Hierarchie statt.
Abgesehen von der Bewertung der Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente, welche zur Stufe 1 der Bewertungskategorie zugeordnet werden, fallen alle übrigen in diesem Abschluss angewandten Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert in Stufe 3.
Über Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger des Konzerns übereinstimmt.
Der Vorstand beurteilt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und trifft strategische Entscheidungen. Der Vorstand, der als Hauptentscheidungsträger bestimmt wurde, besteht aus Christian Bertermann (Gründer / Chief Executive Officer) und Markus Boser (Chief Financial Officer).
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division:
Im verwässerten Ergebnis je Aktie erfolgt eine Anpassung der bei der Ermittlung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie verwendeten Werte zur Berücksichtigung:
Das verwässernde Instrument wird bei der Anpassung nicht berücksichtigt, soweit dadurch der Verlust je Aktie sinkt bzw. das Ergebnis je Aktie sich erhöht.
5.1 Umsatzerlöse
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Händlerplattform (Merchant) |
4.195.988 | 2.697.050 |
| Privatkundengeschäft (Retail) |
578.985 | 132.603 |
| Summe Umsatzerlöse | 4.774.973 | 2.829.653 |
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Kosten der verkauften Fahrzeuge |
(4.165.068) | (2.450.235) |
| Sonstiger Materialaufwand |
(179.029) | (93.509) |
| Summe | (4.344.097) | (2.543.744) |
Infolge des raschen Wachstums von Autohero und verstärkter Handelstätigkeit im Merchantgeschäft insbesondere im Zuge der anhaltenden Markterholung nach Verbesserung der Lage am Ende der COVID-19 Pandemie, haben sich die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.945.320 erhöht.
Die AUTO1 Group hat die per 31. Dezember 2020 bilanzierten Vertragsverbindlichkeiten für noch an Kunden zu erfüllende Leistungsverpflichtungen, die Zahlungen geleistet hatten, im Geschäftsjahr 2021 vollständig erfüllt und in den Umsatzerlösen erfasst.
Die in den Segmentangaben enthaltenen Informationen zu den Umsatzerlösen unter Anhangangabe 10 erfüllen die Vorschriften von IFRS 15.114, und diese Umsatzangaben beruhen auf den Ausweis- und Bewertungskriterien des IFRS 15. Entsprechend werden keine weiteren aufgeschlüsselten Angaben zu den Umsatzerlösen bereitgestellt.
Der Materialaufwand stieg leicht überproportional zu den Umsatzerlösen des Konzerns. Die sonstigen Materialaufwendungen beinhalten unter anderem Kosten für externen Transport (Kosten für den Transport zum Kunden), Handling von Dokumenten und sonstige Kosten im Zusammenhang mit der Abwicklung von Fahrzeugkäufen und -verkäufen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge bestanden hauptsächlich aus Erträgen betreffend Erstattungen der laufenden KfZ-Steuern, Währungsumrechnungsgewinnen und Vorjahreseffekten, die aus zeitlichen Differenzen zwischen der Erstellung des Konzernabschlusses und der Erstellung der Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften resultierten.
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | (178.314) | (121.987) |
| Sozialabgaben | (41.054) | (28.661) |
| Anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich |
- | 108.500 |
| Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch |
||
| Eigenkapitalinstrumente | (5.688) | (103.063) |
| Sonstige | (5.965) | (4.525) |
| Summe | (231.022) | (149.736) |
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Kosten für Marketing | (203.275) | (78.103) |
| Kosten für interne Logistik |
(57.974) | (33.270) |
| Rechts- und Beratungskosten |
(18.028) | (17.925) |
| Periodenfremde Aufwendungen |
(7.637) | (19.691) |
| Wertminderung von Forderungen |
(1.355) | (760) |
| Sonstige Aufwendungen | (52.349) | (32.499) |
| Summe | (340.618) | (182.248) |
Der Anstieg der Personalaufwendungen beruhte auf der wachsenden Anzahl an Mitarbeitern in Folge der deutlichen Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten. Des Weiteren ist für das Geschäftsjahr 2020 beim Personalaufwand zu beachten, dass durch die Umstellung der Bewertung der anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich zu einem Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten ein positiver Einmaleffekt (siehe Anhangangabe 6.11) von TEUR 5.437 erzielt wurde.
Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die Beiträge an beitragsorientierte Versorgungspläne TEUR 15.834 (2020: TEUR 10.863).
Die folgende Tabelle stellt die durchschnittliche Anzahl der Vollzeitäquivalent Mitarbeiter in dem Geschäftsjahr dar:
| 2021 | 2020 |
|---|---|
| 4.649 | 4.066 |
| 55 | 45 |
| 4.704 | 4.111 |
Mit dem Anstieg der Umsatzerlöse haben sich auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöht. Der Haupttreiber für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren höhere Marketingaufwendungen insbesondere zur Steigerung der Bekanntheit der Marke Autohero, Rechts- und Beratungskosten in Folge des Börsengangs im Februar des abgelaufenen Jahres und interne Logistikkosten aufgrund der steigenden Geschäftsaktivitäten. Wie im Vorjahr resultieren die periodenfremden Aufwendungen aus zeitlichen Differenzen zwischen der Erstellung des Konzernabschlusses und der Erstellung der Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften. Die sonstigen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen unter anderem Kosten für IT, Mietnebenkosten, Kosten für Abfragen von Fahrgestellnummer, Reise- und Recruitingkosten, Währungsumrechnungsverluste, Kosten für Versicherungen, Abgaben und Beiträge sowie Kosten für Freiberufler.
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Zinserträge und sonstige Finanzerträge |
||
| Zinserträge | 3.952 | 24 |
| Sonstige Finanzerträge | 170 | - |
| Summe | 4.122 | 24 |
| Zinsaufwendungen und sonstige Finanzaufwendungen |
||
| Zinsaufwendungen | (10.377) | (55.016) |
| Sonstige Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen |
(4.369) | - |
| Summe | (14.746) | (55.016) |
| Sonstiges Finanzergebnis |
(209.843) | (22.248) |
| Finanzergebnis | (220.467) | (77.240) |
Die Zinsterträge ergaben sich im Wesentlichen aus der Verzinsung der Umsatzsteuer aus dem Jahr 2018 vom Finanzamt.
Die Zinsaufwendungen betrafen hauptsächlich die Zinsen für die im abgelaufenen Geschäftsjahr zurückgezahlte Wandelanleihe (TEUR 5.727) sowie für die Kreditfazilität (TEUR 1.540) und die Leasingverbindlichkeiten (TEUR 1.559).
Die Rückzahlung zum beizulegenden Zeitwert des eigebetteten Derivats aus der zurückgezahlten Wandelanleihe ist in Höhe von TEUR 209.049 im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen.
Der erfolgswirksam erfasste Ertragsteueraufwand in der Konzerngesamtergebnisrechnung setzt sich folgendermaßen zusammen:
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Steueraufwand aus latenten Steuern |
(773) | 83 |
| Tatsächlicher Steueraufwand (laufendes Jahr) |
(2.724) | (1.534) |
| Tatsächlicher Steueraufwand (Änderungen der Schätzungen in Bezug |
||
| auf Vorjahre) | 1.397 | (342) |
| Summe | (2.100) | (1.793) |
Es wurden keine tatsächlichen Steuern im sonstigen Gesamtergebnis (OCI) erfasst oder direkt dem Eigenkapital gutgeschrieben.
Der effektive Ertragsteueraufwand kann wie folgt erläutert werden:
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | (371.953) | (141.849) |
| Ertragsteuersatz (der Muttergesellschaft) |
30,175% | 30,175% |
| Ertragsteuer zum Ertragsteuersatz |
112.237 | 42.803 |
| Zunahme / (Abnahme) des Ertragsteueraufwands aufgrund folgender Faktoren: |
||
| Auswirkungen von Abweichungen zwischen den inländischen und ausländischen Steuersätzen |
(2.097) | (34) |
| Auswirkung von steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen / steuerfreiem Einkommen |
(8.342) | (6.501) |
| Auswirkung des Nichtansatzes von aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge |
(119.792) | (21.775) |
| Auswirkung des Nichtansatzes von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen* |
14.878 | (14.836) |
| Steuern für frühere Jahre | 1.009 | (1.527) |
| Sonstige Differenzen | 7 | 77 |
| Gesamte Ertragsteuererträge (+) / -aufwendungen (-) |
(2.100) | (1.793) |
| Effektiver Steuersatz | (0,565%) | (1,264%) |
* Im Wesentlichen beinhaltet diese Position den Effekt aus den im Vorjahr nicht erfassten latenten Steueransprüchen auf temporäre Differenzen resultierend aus der am 13. Februar 2020 ausgegebenen Wandelanleihe. Aus der Umkehrung der temporären Differenzen zum 31. Dezember 2021 ergibt sich daher ein entsprechender Umkehreffekt aus der Aufhebung der Abwertung des latenten Steueranspruchs zum 31. Dezember 2020.
Der zur Ermittlung des erwarteten Steuerertrages angewandte Steuersatz entspricht dem Steuersatz der AUTO1 Group SE, Berlin, Deutschland, und setzt sich aus dem Steuersatz für die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag von 15,825 % und dem Gewerbesteuersatz von 14,350 % zusammen. Anhangangabe 6.4 enthält weitere Ausführungen in Bezug auf latente Steuern.
| TEUR | Erworbene immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 1. Januar 2021 |
234 | 234 |
| Zugänge | 40 | 40 |
| Abgänge | 2 | 2 |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2021 |
272 | 272 |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2021 |
109 | 109 |
| Zugänge | 47 | 47 |
| Abgänge | 2 | 2 |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2021 |
154 | 154 |
| Nettobuchwerte zum 31. Dezember 2021 |
118 | 118 |
| TEUR | Erworbene immaterielle Vermögenswerte |
Summe | |
|---|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 1. Januar 2020 |
121 | 121 | |
| Zugänge | 113 | 113 | |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2020 |
234 | 234 | |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2020 |
78 | 78 | |
| Zugänge | 31 | 31 | |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2020 |
109 | 109 | |
| Nettobuchwerte zum 31. Dezember 2020 |
125 | 125 |
Die immateriellen Vermögenswerte des Konzerns bestehen vorwiegend aus erworbenen Lizenzen.
| Grundstücke | Sonstige | Nutzungs | ||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | und Gebäude | Sachanlagen | rechte | Summe |
| Bruttobuchwert zum | ||||
| 1. Januar 2021 | 796 | 12.666 | 97.468 | 110.930 |
| Zugänge | 521 | 26.098 | 34.237 | 60.856 |
| Abgänge | - | 2.146 | 16.385 | 18.531 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | (7) | (15) | (72) | (94) |
| Bruttobuchwert zum | ||||
| 31. Dezember 2021 | 1.310 | 36.603 | 115.248 | 153.161 |
| Kumulierte Abschreibung zum | ||||
| 1. Januar 2021 | 269 | 6.749 | 51.580 | 58.598 |
| Zugänge | 73 | 3.745 | 23.203 | 27.021 |
| Abgänge | - | 141 | 16.352 | 16.493 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | (2) | 1 | (55) | (56) |
| Kumulierte Abschreibung zum | ||||
| 31. Dezember 2021 | 340 | 10.354 | 58.376 | 69.070 |
| Nettobuchwerte zum | ||||
| 31. Dezember 2021 | 970 | 26.249 | 56.872 | 84.091 |
| TEUR | Grundstücke und Gebäude |
Sonstige Sachanlagen |
Nutzungs rechte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum | ||||
| 1. Januar 2020 | 677 | 9.679 | 90.950 | 101.306 |
| Zugänge | 121 | 3.937 | 19.033 | 23.091 |
| Abgänge | - | 945 | 12.566 | 13.511 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | (2) | (6) | 51 | 43 |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2020 |
796 | 12.666 | 97.468 | 110.930 |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2020 |
176 | 4.877 | 41.185 | 46.238 |
| Zugänge | 94 | 2.218 | 21.789 | 24.101 |
| Abgänge | - | 343 | 11.450 | 11.793 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | (4) | 57 | 53 |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2020 |
269 | 6.749 | 51.580 | 58.598 |
| Nettobuchwerte zum 31. Dezember 2020 |
527 | 5.917 | 45.888 | 52.332 |
Die größte Gruppe der Sachanlagen von AUTO1 umfasst geleaste Immobilien und Fahrzeuge, die als Nutzungsrechte ausgewiesen werden. Anhangangabe 6.3 enthält weitere Angaben zu den Leasingverhältnissen. Des Weiteren hat sich durch Investitionen in die Autohero-Lieferwagenflotte und den Aufbau von Produktionszentren das Sachanalagevermögen erhöht.
Der Konzern teilt die Leasingverhältnisse in die beiden Klassen Immobilien und Fahrzeuge ein. Das Fahrzeugleasing ist jedoch unwesentlich. Die Leasingverhältnisse werden als Nutzungsrechte ("Right-of-Use Assets") erfasst, die in der Konzernbilanz unter den Sachanlagen (siehe Anhangangabe 6.2) und den entsprechenden Leasingverbindlichkeiten (siehe Anhangangabe 6.14) ausgewiesen werden.
In Bezug auf die Leasingverhältnisse wurden folgende Beträge erfolgswirksam in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst:
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte an Sachanlagen |
(23.203) | (21.789) |
| Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten |
(1.559) | (1.650) |
| Summe | (24.762) | (23.439) |
Der Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte an Sachanlagen wird durch die Laufzeit des Leasingverhältnisses bestimmt.
Nachfolgend wird die Restlaufzeitenanalyse der nicht abgezinsten vertraglichen Cashflows der Leasingverbindlichkeiten dargestellt:
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Restlaufzeitenanalyse – Vertragliche nicht abgezinste Cashflows |
||
| < 1 Jahr | 21.101 | 16.007 |
| 1 - 5 Jahre | 35.371 | 30.028 |
| > 5 Jahre | 4.155 | 2.907 |
| Summe nicht abgezinste Leasingverbindlichkeiten zum 31.12 |
60.627 | 48.942 |
| Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz zum 31.12. |
57.639 | 47.454 |
Die Zahlungen für die Leasingverträge in den Berichts- und Vergleichszeiträumen werden in der Kapitalflussrechnung in Bezug auf den Tilgungsanteil unter dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Latente Steueransprüche auf steuerliche Verlustvorträge / Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen werden nur in dem Umfang erfasst, in dem die Realisierung der Steuerentlastung durch zukünftige steuerpflichtige Gewinne wahrscheinlich ist.
Die Veränderungen der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten ergeben sich aus den unten dargestellten Auswirkungen. Die Änderungen der latenten Steuern, die sich aus der Umkehrung von temporären Differenzen ergeben, wurden erfolgswirksam in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Es wurden keine Änderungen der latenten Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst oder direkt dem Eigenkapital gutgeschrieben.
Die nachfolgende Tabelle weist die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten aus:
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Latente Steueransprüche | 18.519 | 6.380 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten |
(17.666) | (4.757) |
| Ausgewiesene latente Steuern (netto) |
853 | 1.623 |
Die latenten Steuern entsprechend der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit temporären Differenzen stellen sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt dar:
31. Dez. 2021 TEUR Latente Steueransprüche Latente Steuerschulden Sachanlagen 3 (25) Vorräte 324 - Sonstige Forderungen 13 (17.598) Finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig) - (43) Rückstellungen (kurzfristig) 314 - Sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig) 17.636 - Verlustvorträge 229 - Summe temporäre Differenzen 18.290 (17.666) Summe 18.519 (17.666) Saldierung von Posten (17.571) 17.571 Summe nach Saldierung 948 (95)
Die latenten Steuern nach Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit temporären Differenzen stellen sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | |
|---|---|---|
| Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
|
| Sachanlagen | 1 | - |
| Vorräte | 376 | (4.756) |
| Sonstige Forderungen | 22 | - |
| Finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig) |
221 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig) |
4.904 | - |
| Rückstellungen (kurzfristig) |
213 | (1) |
| Summe temporäre Differenzen |
5.738 | (4.757) |
| Verlustvorträge | 643 | - |
| Summe | 6.380 | (4.757) |
| Saldierung von Posten |
(4.752) | 4.752 |
| Summe nach Saldierung |
1.628 | (5) |
Latente Steueransprüche wurden in Bezug auf die folgenden temporären Differenzen (Bruttobetrag) gemäß IAS 12 nicht erfasst, da ein zukünftiger steuerpflichtiger Gewinn, den der Konzern nutzen kann, derzeit noch nicht hinreichend konkretisiert ist.
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Sonstige Vermögenswerte |
623 | 28.246 |
| Rückstellungen | 545 | 202 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten |
64 | 690 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 817 | 22.612 |
| Summe | 2.049 | 51.751 |
Darüber hinaus wurden latente Steueransprüche in Bezug auf die folgenden steuerlichen Verlust- und Zinsvorträge, die nie verfallen (unbegrenzte vortragsfähige Verlust- und Zinsvorträge), nicht erfasst:
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Steuerliche Verlustvorträge (KöSt) |
875.195 | 401.805 |
| Steuerliche Verlustvorträge (GewSt) |
805.065 | 391.031 |
| Zinsvortrag | 68.611 | 36.280 |
Zum 31. Dezember 2021 wurden keine latenten Steuerverbindlichkeiten im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen erfasst, da der Konzern den Zeitpunkt der Umkehrung der damit verbundenen zu versteuernden temporären Differenzen kontrolliert. Eine Umkehrung der zu versteuernden temporären Differenzen in der vorhersehbaren Zukunft ist seitens des Managements nicht geplant. Zum 31. Dezember 2021 bestehen in Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen zu versteuernden temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 900 (2020: TEUR 591).
Die Vorräte umfassen den Fahrzeugbestand in Höhe von TEUR 583.549 zum 31. Dezember 2021 (31. Dezember 2020: TEUR 209.435). Für eine Aufteilung der Vorräte nach den Segmenten Merchant und Retail siehe Anhangangabe 10. Der Fahrzeugbestand wurde im Laufe des abgelaufenen Geschäftsjahres durch das Wachstum der Gruppe und insbesondere für den Bereich Autohero ausgebaut.
Der Fahrzeugbestand wird als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten verpfändet (siehe Anhangangabe 6.13). Im Jahr 2021 wurde eine neue Kreditlinie in Anspruch genommen.
Im Geschäftsjahr 2021 beliefen sich die im Materialaufwand erfassten Vorräte auf TEUR 4.159.341 (2020: TEUR 2.450.965).
Im Laufe des Jahres 2021 wurden die Vorräte um TEUR 13.198 (2020: TEUR 7.471) aufgrund einer Abwertung auf den Nettoveräußerungswert reduziert. Die Abwertung wurde als Aufwand erfasst. Im Jahr 2020 beinhaltete die Wertberichtigung einen COVID-19-Faktor von 1,75 % aufgrund der Pandemie.
Sowohl die Wertminderungen als auch die Wertaufholungen sind im Materialaufwand ausgewiesen.
6.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
||||
| Forderungen aus Ratenkäufen (langfristig) |
41.430 | - | ||
| Summe | 41.430 | - | ||
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen |
||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
62.402 | 18.999 | ||
| Forderungen aus Ratenkäufen (kurzfristig) |
7.603 | - | ||
| Sonstige Forderungen | 19.297 | 5.803 | ||
| Summe | 89.302 | 24.802 |
Der Anstieg der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr ist hauptsächlich auf erhöhte Umsätze zurückzuführen. Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 begonnen Autohero-Fahrzeuge auf Raten zu verkaufen. Dies führte dazu, dass AUTO1 langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag ausweist. Zum Ende der Berichtsperiode betrugen die Forderungen aus Ratenkäufen (kurz- und langfristig) insgesamt TEUR 49.032.
Die Buchwerte der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden aufgrund ihrer Kurzfristigkeit als gleichwertig mit deren beizulegenden Zeitwerten eingeschätzt. Dies gilt zum 31. Dezember 2021 auch für den Bestand an langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da diese überwiegend im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021 erfasst wurden und dementsprechend aufgrund der Nähe zum Stichtag die Buchwerte zum Bilanzstichtag den beizulegenden Werten entsprechen. Anhangangabe 9 enthält weitere Informationen über das Kreditrisiko des Konzerns und den Ansatz von Wertminderungen. Die im Rahmen des Ratenkaufs veräußerten Fahrzeuge stehen unter Eigentumsvorbehalt des Konzerns. Zum Bilanzstichtag haben die Wertberichtigungen auf kurz- und langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 4.155 betragen.
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 | |
|---|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte |
|||
| Kautionen | 12.102 | 4.516 | |
| Sonstige | 100 | - | |
| Summe | 12.202 | 4.516 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
|||
| Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente |
614.432 | - | |
| Kautionen | 1.816 | 1.266 | |
| Summe | 616.248 | 1.266 |
Die kurzfristigen Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente umfassen liquide Anlagen zur Minderung der Effekte negativer Zinssätze, welche aus den Erlösen aus dem Börsengang finanziert wurden und innerhalb eines Jahres veräußert werden können. Alle Investitionen wurden in Instrumente mit einem Investment-Grade Rating von A- bis BBB+ gemacht.
Die Kautionen betreffen in erster Linie Sicherheitsleistungen für Mietverträge.
Die sonstigen Vermögenswerte umfassen hauptsächlich Umsatzsteuerforderungen sowie aktive Rechnungsabgrenzungsposten für Versicherungen und Werbekampagnen sowie abgegrenzte Aufwendungen für das Sponsoring mit Hertha BSC.
Barguthaben in Höhe von TEUR 55.984 werden als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten verpfändet (siehe Anhangangabe 6.13).
Die AUTO1 Group SE wurde am 14. Mai 2018 gegründet.
| Stamm aktien |
Series A Aktien |
Series A1 Aktien |
Series B Aktien |
Series C Aktien |
Series D Aktien |
Series E Aktien |
Series 1 Aktien |
Series 1a Aktien |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 14. Mai 2018 |
- | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen bar ausgegeben |
120.000 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen bar ausgegeben mit Premium als Sachleistung |
1.153.857 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | - |
| Stand am 31. Dez. 2018 |
1.273.857 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | - |
| Stand am 31. Dez. 2019 |
1.273.857 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | - |
| Gegen bar ausgegeben |
- | - | - | - | - | - | - | - | 33.004 |
| Gegen Sachleistung ausgegeben |
8.594 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Stand am 31. Dez. 2020 |
1.282.451 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | 33.004 |
| Aus Gesellschaftsmitteln und Aktiensplit (sowie Zusammenführung der Aktienklassen) |
171.835.699 | (65.331) | (309.825) | (342.618) | (440.793) | (358.467) | (605.526) | (24.348) | (33.004) |
| Ausgegeben im Rahmen des IPOs |
26.315.790 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen Sachleistung ausgegeben (Wandelanleihe) |
8.059.961 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen Sachleistung ausgegeben (Ausgleich LTIP 2017) |
4.529.732 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen Sachleistung ausgegeben (Ausgleich VSIP/MD Pool) |
1.114.367 | ||||||||
| Stand am 31. Dez. 2021 |
213.138.000 | - | - | - | - | - | - | - | - |
Die Stammaktien sind und die Aktien der Series A bis E waren nennwertlose Aktien und sind wie auch die bisherigen Aktien seit 2018 voll eingezahlt. Alle Stammaktien sind in Bezug auf das Restvermögen der Gesellschaft gleichrangig. Die Inhaber dieser Aktien haben Anspruch auf die von Zeit zu Zeit erklärten Dividenden und sind bei Hauptversammlungen des Unternehmens zu einer Stimme pro Aktie berechtigt.
Bei den Aktien der Series 1 handelte es sich um nennwertlose Aktien, die seit 2018 voll eingezahlt waren. Die Aktien der Series 1 waren Teil einer anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente und unterlagen einem bestimmten Erdienungszeitraum. Der Erdienungszeitraum wurde im Jahr 2020 abgeschlossen. Alle Aktien der Series 1 waren im Hinblick auf das Restvermögen des Unternehmens gleichrangig. Die Inhaber dieser Aktien waren unabhängig von ihrer Unverfallbarkeit zu einer Stimme pro Aktie bei Hauptversammlungen des Unternehmens berechtigt. Aktien der Series 1 nahmen an Dividenden, auch aus Liquiditätsereignissen, erst dann teil, wenn die an andere Aktienklassen ausgeschütteten Dividenden kumulativ EUR 7,17 pro Aktie betrugen.
Bei den Aktien der Series 1a handelte es sich um nennwertlose Aktien, die voll eingezahlt waren. Die Aktien der Series 1a waren Teil einer aktienbasierten Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente und unterlagen einem bestimmten Erdienungszeitraum. Alle Aktien der Series 1a waren im Hinblick auf das Restvermögen des Unternehmens gleichrangig. Die Inhaber dieser Aktien waren bei Hauptversammlungen des Unternehmens unabhängig von der Unverfallbarkeit zu einer Stimme pro Aktie berechtigt. Aktien der Series 1a nahmen an Dividenden und Zahlungen aus Liquiditätsereignissen erst dann teil, wenn die an andere Aktienklassen ausgeschütteten Dividenden kumulativ EUR 11,74 pro Aktie betrugen.
Auf der Hauptversammlung am 6. Januar 2021 wurde die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 169.655.787,00, von EUR 3.462.363,00 auf EUR 173.118.150,00 im Wege einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln ohne Ausgabe junger Aktien beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde am 11. Januar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen.
Auf der Hauptversammlung am 14. Januar 2021 wurde ein Aktien-Split von 1:50 und eine Änderung der Aktien der Gesellschaft von Namensaktien in Inhaberaktien vereinbart. Der Aktien-Split und die Änderung der Form der Aktien der Gesellschaft wurden am 18. Januar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. In Vorbereitung auf den Börsengang wurden alle zuvor bestehenden Aktienklassen in eine einzige Kategorie an Stammaktien umgewandelt.
Die Hauptversammlung vom 14. Januar 2021 hat darüber hinaus die Schaffung eines genehmigten Kapitals beschlossen. Danach ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 13. Januar 2026 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals, um insgesamt bis zu EUR 86.559.075 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Am 2. Februar 2021 wurde auf der Hauptversammlung die Erhöhung des Grundkapitals als Teil der Kapitalerhöhung im Zuge des Börsengangs von bis zu EUR 31.250.000 beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde in Höhe von EUR 26.315.790 durchgeführt und am 3. Februar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Am 4. Februar 2021 schloss die AUTO1 Group SE den Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgreich ab. Die AUTO1 Group SE vereinnahmte Erlöse in Höhe von EUR 971 Mio. Die Transaktionskosten in Höhe von EUR 24 Mio. wurden in Übereinstimmung mit IAS 32 direkt von der Kapitalrücklage in Abzug gebracht. Zusätzlich erstatteten die Altaktionäre Transaktionskosten in Höhe von EUR 3 Mio. in Übereinstimmung mit dem Cost-Sharing-Agreement, die wie eine Kapitaleinlage berücksichtigt wurden. Seit diesem Zeitpunkt werden die Aktien (ISIN: DE000A2LQ884, WKN: A2LQ88) im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Die Hauptversammlung vom 2. Februar 2021 hat darüber hinaus die Bedingungen des Genehmigten Kapitals 2021/I geändert. Das Genehmigte Kapital 2021/I wurde dabei auf EUR 103.746.000 erhöht. Dieses darf nunmehr bis zum 7. Februar 2026 verwendet werden.
Der restliche Teil der Wandelanleihe nach Rückzahlung (vgl. Anhangangabe 6.13) wurde von den Kreditgebern in 8.059.961 Aktien gewandelt und führte damit zu einer Erhöhung des Grundkapitals und der Kapitalrücklage in Höhe von EUR 306.278.531, davon EUR 265.604.246 aus der Wandlung eingebetteter Derivate. Der Abschluss der Kapitalerhöhung wurde am 10. Februar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen.
Am 23. März 2021 gab die AUTO1 Group SE junge Aktien in Höhe von rund 2,2 % des Grundkapitals unter teilweiser Ausschöpfung des Genehmigten Kapitals 2021/I für den Teilausgleich des bestehenden Beteiligungsprogramms für ihre Gründer aus (vgl. Anhangangabe 6.11).
Mit Eintragung im Handelsregister am 14. Oktober 2021 wurde eine Erhöhung des Grundkapitals um EUR 845.355 und mit Eintragung im Handelsregister am 1. Dezember 2021 wurde eine weitere Erhöhung des Grundkapitals um EUR 269.012 jeweils unter teilweiser Ausschöpfung des Genehmigten Kapitals 2021/I auf nunmehr EUR 213.138.000 durchgeführt. Beide Kapitalerhöhungen standen im Zusammenhang mit der Erfüllung von anteilsbasierten Vergütungen in Aktien.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen:
| TEUR | Grundkapital | Kapitalrücklagen | ||
|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Januar. 2021 |
3.462 | 587.135 | ||
| Kapitalerhöhung im Januar 2021 |
169.656 | (169.656) | ||
| IPO-Erlöse im Februar 2021 |
26.316 | 973.684 | ||
| Transaktionskosten im Februar 2021 |
- | (21.324) | ||
| Wandelanleihe im Februar 2021 |
8.060 | 298.218 | ||
| Kapitalerhöhung (LTIP 2017) im März 2021 |
4.530 | (4.530) | ||
| Anteilsbasierte Vergütungen (LTIP 2017) in März 2021 |
- | 225 | ||
| Kapitalerhöhung (VSIP/ MD Pool) in November/ Dezember 2021 |
1.114 | (1.114) | ||
| Anteilsbasierte Vergütungen (VSIP/ MD Pool) in November/ Dezember 2021 |
- | 17.266 | ||
| Stand zum 31. Dezember. 2021 |
213.138 | 1.679.904 |
Die Gesellschaft hat ein Incentive-Programm für virtuelle Anteile ("Virtual Share Incentive Program") eingerichtet. Im Rahmen dieses Programms erhielten Mitarbeiter, freie Mitarbeiter oder Berater der AUTO1, die an dem Programm teilnahmen, virtuelle Anteile, die an das Arbeits- oder Dienstverhältnis geknüpft sind. Die virtuellen Anteile werden/wurden in vier jährlichen Tranchen übertragen. Die virtuellen Anteile wären im Falle eines der folgenden dargestellten Liquiditätsereignisse in bar abgerechnet worden: (i) bei einem Verkauf von mindestens 50 % aller Anteile an der Gesellschaft, (ii) bei einer Übertragung einzelner Vermögenswerte der Gesellschaft (Asset Deal) oder (iii) bei der Liquidation der Gesellschaft. Der Barbetrag als Ausgangsgröße der Berechnung entsprach dem Differenzbetrag des Wertes der Stammanteile der Gesellschaft über den festgelegten Ausübungspreis bei Eintritt eines solchen Liquiditätsereignisses.
Durch die Vereinbarung von Nebenabreden im Jahr 2019 wurde die Definition eines Liquiditätsereignisses auf einen Börsengang der Aktien der AUTO1 Group SE an einer international anerkannten Börse erweitert. Im Falle eines Börsengangs ist die AUTO1 Group SE berechtigt, etwaige Zahlungsansprüche - ganz oder teilweise - in Aktien der AUTO1 Group SE zu begleichen. Entscheidet sich die AUTO1 Group SE für den Ausgleich in Aktien, erhält der Berechtigte eine Anzahl von Aktien der AUTO1 Group SE, die dem jeweiligen Anteil des Netto-Barzahlungsanspruchs entspricht, wobei der Wert einer Stammaktie der AUTO1 Group SE der Angebotspreis zum Zeitpunkt des Börsengangs zugrunde gelegt wird. Die Unverfallbarkeit der gewährten virtuellen Aktien bleibt nach dem Börsengang gemäß dem festgelegten Unverfallbarkeitsplan unverändert.
Mit der Etablierung aller vorbereitenden Maßnahmen, die zu einem erfolgreichen Börsengang der Aktien der AUTO1 Group SE führen sollen, wurde im September 2020 ein Szenariowechsel von einem wahrscheinlichen Exit durch Verkauf (s. o.) zum IPO vollzogen. Der Börsengang war ab diesen Zeitpunkt das wahrscheinlichste Szenario. Dies hatte Auswirkungen auf die bilanzielle Beurteilung der aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen. Infolgedessen führte der Szenariowechsel im Jahr 2020 vor dem Hintergrund der vertraglichen Änderung im Jahr 2019 zu einer Umgliederung des Plans mit Barausgleich ("cash-settled") in einen Plan mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente ("equity-settled") im September 2020, sodass ein Aufwand für die anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erfasst wurde. Folglich kam es zu einer Ausbuchung der Verpflichtung für den Barausgleich, da diese Erfüllungsoption nun als unwahrscheinlich angesehen wurde.
Der Konzern erfasste das Programm für virtuelle Anteile demnach bis zum 30. September 2020 als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich und wies eine entsprechende Verbindlichkeit aus. Die Verbindlichkeit zum 30. September 2020 wurde ausgebucht, während der neue Wert auf Basis der Gewährungszeitpunkte für die jeweiligen aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen im Eigenkapital erfasst wurde (TEUR 97.913). Der Unterschiedsbetrag wurde erfolgswirksam in den Personalaufwendungen erfasst. Zudem wurde im Geschäftsjahr ein Teil der Ansprüche aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile eines Begünstigten im Tausch für eine Beteiligung an der AUTO1 Group SE unter Gewährung eines zusätzlichen Anreizes im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit im Unternehmen modifiziert.
Der Aufwand für den verbleibenden Erdienungszeitraum ist daher auf Basis des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Anteile, bewertet zum ursprünglichen Gewährungszeitpunkt, zu ermitteln. Der ursprüngliche Gewährungszeitpunkt für die Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente im Falle des Incentive-Programms für virtuelle Anteile bezieht sich auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung des jeweiligen Side Letters, da mit dieser Modifikation das Ausübungswahlrecht entstanden ist.
Der Börsengang gilt als Liquiditätsereignis in Zusammenhang mit dem virtuellen Aktienbeteiligungsprogramm der Gruppe. Die letztliche Erfüllung erfolgt erst nach Ablauf der Sperrfrist von 12 Monaten nach dem Börsengang und die Zuteilungen unterliegen weiterhin den ursprünglich vereinbarten Bedingungen.
Die sonstigen Rücklagen im Eigenkapital in Bezug auf die anteilsbasierten Vergütungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Anteilsbasierte Vergütung am 1. Jan. 2021 |
103.063 |
|---|---|
| + Erfassung der anteilsbasierten Vergütung ("equity-settled") |
5.688 |
| - Umgliederung der anteilsbasierten Vergütung in die Kapitalrücklage |
(17.491) |
| Anteilsbasierte Vergütung am 31. Dez. 2021 |
91.260 |
Der Effekt auf den Gewinn oder Verlust kann dem Kapitel 5.4 entnommen werden.
Der Aufwand für das Incentive-Programm wird auf Basis der beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Der beizulegende Zeitwert wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Im Geschäftsjahr 2021 wurden keine weiteren virtuellen Anteile aus dem Incentive Programm (VSIP) gewährt. Der Durchschnittsaktienkurs am Tag der Ausübung für in der Periode ausgeübte virtuelle Anteile beträgt EUR 30,31.
Die zum 31. Dezember 2021 ausstehenden virtuellen Anteile haben einen gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von EUR 2 und eine gewichtete durchschnittliche ausstehende Wartezeit von 7 Monaten.
| 2021 VSIP Post-IPO Split | |||
|---|---|---|---|
| Anzahl der virtuellen Anteile |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
||
| Ausstehend am 1. Januar |
4.385.384 | 1,83 | |
| Im Zeitraum verfallen |
(469.587) | 3,52 | |
| Im Zeitraum gewährt |
- | n.v. | |
| Im Zeitraum ausgeübt |
(350.732) | 0,20 | |
| Ausstehend am 31. Dezember |
3.565.065 | 1,78 | |
| Ausübbar am 31. Dezember |
- | n.v. |
| 2020 VSIP Post-IPO Split | ||
|---|---|---|
| Anzahl der virtuellen Anteile |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
|
| Ausstehend am 1. Januar |
3.655.000 | 1,40 |
| Im Zeitraum verfallen |
- | n.v. |
| Im Zeitraum gewährt |
730.400 | 3,94 |
| Im Zeitraum ausgeübt |
- | n.v. |
| Ausstehend am 31. Dezember |
4.385.384 | 1,83 |
| Ausübbar am 31. Dezember |
- | n.v. |
Ein Begünstigter hat im Tausch für einen Verzicht auf seine Ansprüche aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile im Jahr 2020 eine Beteiligung an der AUTO1 Group SE durch die Ausgabe von 8.594 nennwertlosen Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je EUR 1,00 je Aktie erhalten. Von den neuen 8.594 Anteilen sind 5.972 Anteile bereits im Zeitpunkt der Zusage unverfallbar, sodass lediglich die restlichen 2.622 Anteile einem Vesting unterliegen. Von diesen Anteilen unterliegen 1.669 Anteile einer Dienstzeitbedingung sowie 953 Anteile darüber hinaus zusätzlichen Performance Bedingungen. Das Vesting erfolgt zu je 1/3 nach einem Ablauf von mehr als 12 Monaten, zu 2/3 nach einem Ablauf von mehr als 24 Monaten und vollständig nach einem Ablauf von mehr als 36 Monaten. Es handelte sich hierbei gem. IFRS 2.28(c) um eine Modifikation, da die neuen Ansprüche als ein Ersatz für die vorherigen Ansprüche aus dem Incentive-Programm anzusehen waren. Dies erforderte, dass die Altzusage wie bisher bilanziert wurde und ein durch die neue Zusage gewährter etwaiger zusätzlicher Vorteil ("Incremental Fair Value") ab dem Modifikationstag zusätzlich als Aufwand erfasst wird. Der Incremental Fair Value bestimmte sich aus der Differenz des Fair Values der ursprünglichen Programme zum Fair Value des neuen Programms, beide ermittelt zum Zeitpunkt der Modifikation. Im Zuge der Modifikation wurde ein zusätzlicher beizulegender Zeitwert von TEUR 198 direkt im Zeitpunkt der Modifikation erfasst. Darüber hinaus wird ein zusätzlicher beizulegender Zeitwert von TEUR 2.271 über den Erdienungszeitraum von 36 Monaten verteilt.
Im Detail ergaben sich folgende beizulegenden Zeitwerte der individuellen Zusage:
| TEUR | Fair Value Altver träge |
Fair Value neuer Vertrag |
Incremental Fair Value |
|---|---|---|---|
| Individuelle Zusage |
7.191 | 9.660 | 2.469 |
Ausgewählten Führungskräften wurden im Jahr 2017 so genannte "Restricted Stock Units" gewährt, die ebenfalls wie oben beschrieben als virtuelle Anteile mit Barausgleich eingestuft wurden. Die Unverfallbarkeit dieser "Restricted Stock Units" ist lediglich abhängig von (i) einem erfolgreichen Börsengang oder (ii) vom Verkauf von mehr als 50 % der ausstehenden Anteile der Gesellschaft, der ein bestimmtes Vielfaches an Einnahmen und internen Renditen auf der Grundlage einer vorherigen Finanzierungsrunde erzielt. Diese marktbezogenen Leistungsbedingungen werden an jedem Bilanzstichtag in die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts einbezogen.
Infolge der Änderung des Szenarios wurden auch die den Vorstandsmitgliedern gewährten "Restricted Stock Units" zum 30. September 2020 in anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente umklassifiziert, wobei dieselbe Methodik wie oben beschrieben angewendet wurde. Hier wurden die jeweiligen beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung im Jahr 2017 verwendet, um die Auswirkungen zu berechnen.
Wie oben beschrieben, gilt der Börsengang als Liquiditätsereignis in Zusammenhang mit den "Restricted Stock Units". Am 23. Januar 2021 wurden diese Zuteilungen in Vorbereitung auf den Börsengang rechtlich in virtuelle Aktien zu gleichen Bedingungen gewandelt ("LTIP 2017"). Nach dem Börsengang am 23. März 2021 stimmte die AUTO1 Group SE zu, junge Stammaktien in Höhe von rund 2,2 % des Grundkapitals für den Teilausgleich durch Eigenkapitalinstrumente dieser Zuteilungen auszugeben (Ausübung von 4.529.732 virtuellen Aktien), da die an die Zuteilungen gekoppelten marktbasierten Leistungsbedingungen teilweise erfüllt waren. Zum Ausübungszeitpunkt belief sich der Aktienpreis auf EUR 49,46. Bis zum Ablauf der 12 Monate ab Abschluss des Börsengangs können sie nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats übertragen werden; außerdem unterliegen sie zum Teil einer mit den Konsortialbanken als Bestandteil des Börsengangs vereinbarten Sperrfrist. Es wurden keine zusätzlichen Aufwendungen erfasst, da sich die Gesellschaft für die Ausgleichsoption mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert im Erfüllungszeitpunkt entschied.
Aufgrund der Reklassifizierung wird der Aufwand für die Restricted Stock Units auf Basis der beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Der beizulegende Zeitwert wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 15,78 (Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls; Angabe nach dem im Geschäftsjahr 2021 vorgenommenen Aktiensplit), eine erwartete Volatilität von 18 % und ein risikoloser Zinssatz von 0 %. In Abhängigkeit vom erzielten Unternehmenswert im Falle eines erfolgreichen Börsengangs bzw. Verkaufs von mehr als 50 % der ausstehenden Anteile der Gesellschaft wurde eine Gewährung von bis zu 3,75 % der ausstehenden Anteile der Gesellschaft unterstellt. Die erwartete Volatilität Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup-Unternehmen abgeleitet. Die Bewertung ergab einen gesamten beizulegenden Zeitwert von TEUR 338 für die Restricted Stock Units.
Im März 2020 wurde einem Vorstandsmitglied eine weitere Beteiligung als zusätzlicher Anreiz im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Konzern gewährt. Der Anreiz wurde durch die Ausgabe von 33.004 neuen, auf den Namen lautenden nennwertlosen Aktien der Series 1a mit einem Nennwert von je EUR 1,00 umgesetzt. Im Falle einer Dividenden- oder Exit-Zahlung unterlagen die Aktien der Series 1a nur dann einer Dividenden-/Exit-Zahlung, wenn die vereinbarte negative Liquiditätspräferenz überschritten wird. Die Anteile haben einen Erdienungszeitraum von 48 Monaten mit bestimmten Wandlungsrechten in Stammaktien im Falle eines IPOs. Die gewährten Anreize beziehen sich auf einen Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten. Folglich werden die Anreize als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente klassifiziert. Die Erfassung des Aufwands erfolgt auf Basis des jeweiligen Erdienungszeitraums und wird im Eigenkapital erfasst.
Analog zu den Series 1a Shares wurden dem Vorstandsmitglied bereits in der Vergangenheit 24.348 neue, auf den Namen lautende nennwertlose Aktien der Series 1 mit einem Nennwert von je EUR 1,00 als Anreiz zugeteilt. Die negative Liquidationspräferenz betrug EUR 358,41 je Anteil. Die Vesting Periode dieser Series 1 Anteile erstreckte sich über 36 Monate beginnend am 22. Februar 2017, sodass zum Februar des Vorjahres alle Anteile erdient waren.
Die Series 1 und Series 1a Shares wurden im Verlauf des Börsengangs unter Berücksichtigung der bestehenden negativen Liquiditätspräferenzen für diese Aktien in Stammaktien gewandelt. Alle sonstigen Bedingungen blieben unverändert.
Der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt der Anteile wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 20,22 (Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls; Angabe nach dem im Jahr 2021 durchgeführten Aktiensplit), eine erwartete Volatilität von 19 %, eine negative Liquiditätspräferenz von EUR 11,74 je Anteil, ein risikoloser Zinssatz von 0 % und eine Dividendenrendite von 0 %. Die erwartete Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup-Unternehmen abgeleitet. Die Bewertung ergab einen beizulegenden Zeitwert nach IFRS 2 von EUR 8,08 pro Anteil.
Die zum 31. Dezember 2021 ausstehenden Anteile haben einen gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis nach IFRS 2 von EUR 9,80 und eine gewichtete durchschnittliche Restvertragsdauer von 15 Monaten.
| 2021 Post-IPO Split | ||
|---|---|---|
| Anzahl der Anteile |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
|
| Anteile am 1. Januar |
2.867.600 | 9,80 |
| davon vollständig erdient |
1.526.800 | n.v. |
| Umwandlung in eigene Aktien |
(802.854) | n.v. |
| Im Zeitraum verfallen |
- | n.v. |
| Im Zeitraum gewährt |
- | - |
| Ausstehend am 31. Dezember |
2.064.746 | 9,80 |
| davon vollständig erdient |
1.447.858 | n.v. |
| 2020 Post-IPO Split | ||
|---|---|---|
| Anzahl der Anteile |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
|
| Anteile am 1. Januar |
1.217.400 | 7,16 |
| davon vollständig erdient |
1.141.300 | n.v. |
| Im Zeitraum verfallen |
- | n.v. |
| Im Zeitraum gewährt |
1.650.200 | 11,74 |
| Ausstehend am 31. Dezember |
2.867.600 | 9,80 |
| davon vollständig erdient |
1.526.800 | n.v. |
Im Dezember 2020 wurden einem weiteren Vorstandsmitglied Bezugsrechte auf Aktien der Gesellschaft unter einem neuen langfristigen Vergütungsprogramm (Long-Term Incentive Plan 2020) als Anreiz im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Konzern gewährt. Es wurde ein bedingtes Kapital zur Bedienung der Aktienoptionen geschaffen. Der Anreiz wurde durch die Gewährung von 7.500.000 Aktienoptionen mit Bezugsrechten auf bis zu 6.624.900 Stammaktien umgesetzt. Das Vesting erfolgt in 20 gleichen Tranchen zum Ende eines jeden Kalenderquartals. Die Aktienoptionen werden im Falle eines erfolgreichen IPOs in Aktien gewandelt. Die Ausübung der Aktienoptionen hängt neben dem Vesting von einer Wartefrist sowie festgelegten Performance Bedingungen ab. Die gewährten Anreize beziehen sich auf einen Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten. Folglich werden die Anreize als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente klassifiziert. Die Erfassung des Aufwands erfolgt auf Basis des jeweiligen Erdienungszeitraums und wird im Eigenkapital erfasst.
In Folge des Börsengangs blieben alle Bedingungen unverändert.
Der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt der Bezugsrechte wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 15,30 (voll verwässerter Aktienkurs als Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls; alle Angabe nach dem im Jahr 2021 vorgenommenen Aktiensplit), eine erwartete Volatilität von 25 %, ein fester Ausübungspreis von EUR 15,76, eine verbleibende Wartezeit bis zum 31. Dezember 2024 (betreffend 6.000.000 Aktienoptionen) bzw. 31. Dezember 2025 (betreffend 1.500.000 Aktienoptionen), ein jeweils anschließendes Ausübungszeitfenster bis zum 31. Dezember 2027 und ein risikoloser Zinssatz von 0 %. Die erwartete Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup-Unternehmen abgeleitet. Die Bewertung ergab einen gewichteten durchschnittlichen beizulegenden Zeitwert von EUR 0,66 je Bezugsrecht.
Die zum 31. Dezember 2021 ausstehenden Bezugsrechte auf Aktien haben einen Ausübungspreis von EUR 15,76 und eine gewichtete durchschnittliche Restvertragsdauer von 38 Monaten.
| 2021 Post-IPO Split | ||
|---|---|---|
| Anzahl der Bezugsrechte |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
|
| Ausstehend am 1. Januar |
7.500.000 | 15,76 |
| Im Zeitraum verfallen |
- | - |
| Im Zeitraum gewährt |
- | - |
| Im Zeitraum ausgeübt |
- | - |
| Ausstehend am 31. Dezember |
7.500.000 | 15,76 |
| Ausübbar am 31. Dezember |
- | - |
| Anzahl der Bezugsrechte |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
|
|---|---|---|
| Ausstehend am 1. Januar |
n.v. | n.v. |
| Im Zeitraum verfallen |
- | - |
| Im Zeitraum gewährt |
7.500.000 | 15,76 |
| Im Zeitraum ausgeübt |
- | - |
| Ausstehend am 31. Dezember |
7.500.000 | 15,76 |
| Ausübbar am 31. Dezember |
- | - |
Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein neues Programm zur anteilsbasierten Vergütung eingeführt, das Mitarbeitern virtuelle Anteile als Anreiz im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit im Konzern gewährt (AUTO1 Share Compensation Program 2021). Die virtuellen Anteile werden den Begünstigten unentgeltlich gewährt. Die Anzahl der gewährten virtuellen Anteile ergibt sich aus einem Zuteilungsbetrag in EUR, der für jeden einzelnen Begünstigten festgelegt wird. Der Zuteilungsbetrag wird in virtuelle Anteile umgerechnet, indem der Betrag durch den durchschnittlichen Börsenkurs der Aktien der AUTO1 Group SE während eines im Zuteilungsschreiben angegebenen Referenzzeitraums dividiert wird. Das Vesting erfolgt nach dem Ablauf von 18 Monaten. Der Ausgleich kann innerhalb bestimmter Ausübungszeiträume zweimal pro Jahr vom Begünstigten beantragt werden Das Programm räumt der AUTO1 Group SE ein Wahlrecht hinsichtlich des Ausgleichs der virtuellen Anteile ein (Barausgleich oder Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten). Da kein Kriterium des IFRS 2.41 erfüllt ist, wurde das Programm als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente klassifiziert. Die Erfassung des Aufwands erfolgt auf Basis des jeweiligen Erdienungszeitraums und wird im Eigenkapital erfasst.
Dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt der Bezugsrechte wurde wie folgt bestimmt. Die Anzahl der gewährten virtuellen Anteile ergibt sich aus einem Zuteilungsbetrag in EUR, der für jeden einzelnen Teilnehmer festgelegt und später in virtuelle Anteile umgerechnet wird durch Division des Betrags durch den durchschnittlichen Börsenkurs der realen Aktien der AUTO1 Group SE während eines im Zuteilungsangebot festgelegten Referenzzeitraums. Eine Optionspreisbewertung unter Berücksichtigung üblicher Inputparameter wie u.a. einer Volatilität ist insofern nicht erforderlich.
Die zum 31. Dezember 2021 ausstehenden virtuellen Anteile haben eine gewichtete durchschnittliche Restvertragsdauer von 9 Monaten.
| 2021 | |||
|---|---|---|---|
| Anzahl der virtuellen Anteile | Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis |
||
| Ausstehend am 1. Januar | - | - | |
| Im Zeitraum verfallen | - | - | |
| Im Zeitraum gewährt | 9.058 | - | |
| Im Zeitraum ausgeübt | - | - | |
| Ausstehend am 31. Dezember | 9.058 | - | |
| Ausübbar am 31. Dezember | - | - |
| TEUR | 1. Jan. 2021 | Inanspruch nahme |
Auflösung | Zugänge | Umbuchungen | 31. Dez. 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten |
1.704 | 336 | 145 | 4.576 | 4.500 | 10.299 |
| Rückstellungen für Fahrzeuge |
919 | 536 | - | 7.934 | - | 8.317 |
| Sonstige Rückstellungen |
4.595 | - | - | - | (4.500) | 95 |
| Summe | 7.218 | 872 | 145 | 12.510 | - | 18.711 |
Die Rückstellungen für Fahrzeuge wurden hauptsächlich im Zusammenhang mit Garantien sowie für das Rückgaberecht gebildet.
Am 13. Februar 2020 gab die AUTO1 Group SE eine nachrangige Wandelanleihe in Höhe von TEUR 255.000 aus. Die Anleihe konnte nach Ermessen des Kreditgebers bei Eintritt bestimmter Ereignisse in Stammaktien der AUTO1 Group SE gewandelt werden oder wäre am 13. Februar 2025 rückzahlbar. Die Wandelanleihe beinhaltete verschiedene eingebettete Derivate in Form eines Wandlungsrechts, einer Barausgleichsoption sowie weiterer Vorauszahlungsoptionen. Die verschiedenen eingebetteten Derivate wurden aufgrund ihrer Wechselbeziehung als ein Instrument dargestellt und vom Basisvertrag separiert. Der endgültige Ausübungspreis des Wandlungsrechts hing vom Ausgang bestimmter Ereignisse ab und war mit dem IPO-Platzierungspreis verbunden. Daher war der Wandlungspreis zum 31.12.2020 variabel.
Der beizulegende Zeitwert des eingebetteten Derivats wurde von den Emissionserlösen des Darlehens abgezogen und beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert des gesamten Instruments und dem beizulegenden Zeitwert des eingebetteten Derivats war der beizulegende Zeitwert des Basisvertrags des Darlehens (ohne Wandlungsrecht). Die Transaktionskosten wurden vom beizulegenden Zeitwert des Basisvertrags abgezogen. Die Transaktionskosten beliefen sich auf TEUR 3.007. Der Basisvertrag des Darlehens wurde in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, bis er bei Wandlung oder Fälligkeit des Darlehens getilgt wurde. Das eingebettete Derivat wurde als derivative finanzielle Verbindlichkeit erfasst und in der Folge erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Das Wandeldarlehen wurde zum 31. Dezember 2020 in der Konzernbilanz wie folgt ausgewiesen:
| TEUR | 31. Dez. 2020 |
|---|---|
| Nennwert des Darlehens | 255.000 |
| Ausgangswert des Darlehens | 217.865 |
| Zugangswert des Derivats | 34.127 |
| Amortisationseffekt bei Anwendung der Effektivzinsmethode |
49.050 |
| Bewertungseffekt Derivat | 22.428 |
| Buchwert derivative finanzielle Verbindlichkeit |
56.555 |
| Buchwert finanzielle Verbindlichkeit | 266.915 |
Unter Verwendung der Erlöse aus dem Börsengang wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 110 Mio. der Wandelanleihe im Nominalwert von insgesamt EUR 255 Mio. zurückgezahlt. Dies war insgesamt mit einem Mittelabfluss von EUR 232 Mio. verbunden. Der restliche Teil der Anleihe wurde von den Kreditgebern in 8.059.961 Aktien gewandelt. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der eingebetteten Derivate von EUR -209 Mio. wurde im sonstigen Finanzergebnis erfasst.
Im Dezember 2020 wurde das strukturierte Unternehmen AUTO1 Funding B.V. mit Sitz in Amsterdam, Niederlande, gegründet, das von der AUTO1 Group SE beherrscht wird. Seit dem 1. Januar 2021 wird es voll konsolidiert, da vor dem Bilanzstichtag keine wesentlichen Transaktionen getätigt wurden. Die AUTO1 Funding B.V. gab am 29. Januar 2021 im Rahmen einer Verbriefung ("ABS-Facility") Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen aus, um den wachsenden Fahrzeughandel des Konzerns zu finanzieren (sog. Non-Recourse-Finanzierung). Die Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen wurden in der Bilanz wie folgt erfasst:
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Finanzierungsverbind lichkeiten (langfristige) |
||
| Wandeldarlehen | - | 323.470 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten |
330.000 | - |
| Summe | 330.000 | 323.470 |
| Finanzierungsverbind lichkeiten (kurzfristige) |
||
| Aufgelaufene Zinsen und Gebühren |
- | 101 |
| Summe | - | 101 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten betreffen die zum Stichtag in Anspruch genommene ABS-Facility.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sind nicht abgesichert.
Die Buchwerte werden aufgrund ihrer Kurzfristigkeit als gleichwertig mit deren beizulegenden Zeitwerten betrachtet. Die Zahlung erfolgt in der Regel innerhalb von 30 Tagen, hängt jedoch von den individuellen Zahlungsbedingungen ab.
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 | |
|---|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
|||
| Leasingverbindlichkeiten | 38.117 | 31.591 | |
| Sonstige | 22 | 20 | |
| Summe | 38.139 | 31.612 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
|||
| Leasingverbindlichkeiten | 19.523 | 15.863 | |
| Sonstige | 2 | 3 | |
| Summe | 19.525 | 15.865 |
Die Anhangangabe 6.3 enthält weitere Angaben zu den Leasingverhältnissen.
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten |
||
| Personalbezogene Verbindlichkeiten |
1.616 | 1.462 |
| Summe | 1.616 | 1.462 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten |
||
| Personalbezogene Verbindlichkeiten |
20.297 | 18.901 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 98.812 | 25.550 |
| Sonstige | 6.089 | 4.232 |
| Summe | 125.198 | 48.683 |
Die sonstigen Verbindlichkeiten resultieren hauptsächlich aus Vertragsverbindlichkeiten und personalbezogenen Verbindlichkeiten und sind in Folge des höheren Geschäftsvolumens angestiegen.
Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen das Händlergeschäft. Es wird eine Vertragsverbindlichkeit korrespondierend zur Forderung erfasst, wenn eine Zahlung von einem Händler fällig ist. Die Umsatzerlöse in Bezug auf ausstehende Vertragsverbindlichkeiten werden mit Zahlung erfasst.
Die personalbezogenen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend Urlaubsansprüche, Lohnsteuerverbindlichkeiten und Sozialversicherungsabgaben.
Die Cashflows aus Finanzierungstätigkeit werden mit der Bilanz wie folgt abgestimmt:
| TEUR | 31. Dez. 2021 |
Mittel abflüsse |
Mittel zuflüsse |
Aufgelaufe ner Zins aufwand (zahlungs unwirksam) |
Bezahlte Zinsauf wendungen (Mittel abfluss) |
Zugänge/ Abgänge (zahlungs unwirksam) |
Wechsel kursände rungen |
1. Jan. 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzirungs verbind lichkeiten |
330.000 | (232.349) | 330.000 | 13.187 | (7.583) | (96.826) | - | 323.571 |
| Leasing verbindlich keiten |
57.639 | (22.270) | - | 1.559 | (1.559) | 32.230 | 225 | 47.454 |
| Summe | 387.639 | (254.619) | 330.000 | 14.746 | (9.142) | (64.596) | 225 | 371.025 |
| TEUR | 31. Dez. 2020 |
Mittel abflüsse |
Mittel zuflüsse |
Aufgelaufe ner Zins aufwand (zahlungs unwirksam) |
Bezahlte Zinsauf wendungen (Mittel abfluss) |
Zugänge/ Abgänge (zahlungs unwirksam) |
Wechsel kursände rungen |
1. Jan. 2020 |
| Finanzirungs verbind lichkeiten |
323.571 | (189.007) | 270.000 | 53.366 | (2.707) | 20.523 | - | 171.396 |
| Leasing verbindlich keiten |
47.454 | (23.308) | - | 1.650 | - | 17.113 | 739 | 51.260 |
Die zahlungsunwirksamen Änderungen der Finanzierungsverbindlichkeiten beziehen sich im Wesentlichen auf die Folgebewertung des Derivats der Wandelanleihe sowie auf Zugänge von Leasingverbindlichkeiten.
Die übrigen zahlungsunwirksamen Änderungen im operativen Cashflow beziehen sich im Wesentlichen auf die Bewertung des Vorrats sowie der Geldmarktfonds und Geldmarkinstrumente.
Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage
| Anzahl der Anteile | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Ausgegeben am 1. Januar |
3.462.363 | 3.420.765 | ||
| Aktiensplit sowie Ausgabe während des Jahres |
209.675.637 | 41.598 | ||
| Ausgegeben am 31. Dezember |
213.138.000 | 3.462.363 | ||
| Genehmigtes Kapital – Nennwert EUR |
98.101.901 | 3.560.385 |
Bei den ausgegebenen Anteilen handelt es sich um Stammaktien, die ihren Inhabern das Recht auf das Restvermögen der Gesellschaft und auf eine Stimme pro Anteil bei den Hauptversammlungen einräumen. Im Vorjahr handelte es sich bei den ausgegebenen Anteilen um Stammaktien, Aktien der Series A bis E sowie Aktien der Series 1 und Series 1a. Im Januar 2021 wurden in Vorbereitung auf den IPO alle bisher bestehenden Aktienklassen in eine Aktienklasse von Stammaktien umgewandelt. Die Anteile wurden gegen Barzahlung ausgegeben.
Die Kapitalrücklage umfasst das dem Unternehmen von den Aktionären über das gezeichnete Kapital hinaus als Agio zugeflossene Eigenkapital. Außerdem wird im Rahmen der Erfüllung von Beteiligungsprogrammen in Aktien der das gezeichnete Kapital übersteigende Betrag in die Kapitalrücklage eingestellt.
Für weitere Details und Sachverhalte, die das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage betrafen siehe Anhangangabe 6.10 und 6.11.
Die Rücklage für Währungsumrechnung umfasst alle Fremdwährungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung der Abschlüsse von ausländischen Tochtergesellschaften ergeben.
Die übrigen Rücklagen umfassen die im Eigenkapital ausgewiesenen Beteiligungsprogramme, welche seitens des Konzerns noch nicht erfüllt wurden.
Die folgende Übersicht bildet die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, einschließlich ihrer Einordnung in die Bewertungskategorien des IFRS 9 ab. Die Buchwerte der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entsprechen aufgrund ihrer kurzen Laufzeit ihren beizulegenden Zeitwerten. Dies gilt zum 31. Dezember 2021 auch für den Bestand an langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da diese überwiegend im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021 erfasst wurden und dementsprechend aufgrund der Nähe zum Stichtag die Buchwerte zum Bilanzstichtag den beizulegenden Werten entsprechen. Für alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten traten keine Änderungen ein, die eine wesentliche Auswirkung auf die beizulegenden Zeitwerte dieser Instrumente seit ihrer erstmaligen Erfassung gehabt hätten. Eine Ausnahme in dieser Hinsicht war die Wandelschuldverschreibung.
31. Dez. 2021
| TEUR | Bewertungskategorie | Buchwert Zeitwert |
Zeitwert Hierarchie |
|
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 53.632 | |||
| davon Forderungen aus Ratenkäufen | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
41.430 | n.v. | n.v. |
| davon sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
12.202 | n.v. | n.v. |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
89.302 | n.v. | n.v. |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 616.248 | |||
| davon Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) |
614.432 | 614.432 | 1 |
| davon sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
1.816 | n.v. | n.v. |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
106.653 | n.v. | n.v. |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 368.139 | |||
| davon Finanzierungsverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
330.000 | 330.201 | 2 |
| davon Leasingverbindlichkeiten | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
38.117 | n.v. | n.v. |
| davon sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
22 | n.v. | n.v. |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
171.029 | n.v. | n.v. |
| Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 19.525 | |||
| davon Leasingverbindlichkeiten | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
19.523 | n.v. | n.v. |
| davon sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
2 | n.v. | n.v. |
31. Dez. 2020
| TEUR | Bewertungskategorie | Buchwert | Zeitwert | Zeitwert Hierarchie |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 4.516 | n.v. | n.v. | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
24.802 | n.v. | n.v. |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
1.266 | n.v. | n.v. |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
157.251 | n.v. | n.v. |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 355.082 | |||
| davon Finanzierungsverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
266.915 | 275.515 | 3 |
| davon Leasingverbindlichkeiten | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
31.592 | n.v. | n.v. |
| davon derivative finanzielle Verbindlichkeiten | Bewertung zum beizulegenden Zeitwert |
56.555 | 56.555 | 3 |
| davon sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
20 | n.v. | n.v. |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
86.128 | n.v. | n.v. |
| Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 15.967 | |||
| davon Finanzierungsverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
101 | n.v. | n.v. |
| davon Leasingverbindlichkeiten | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
15.863 | n.v. | n.v. |
| davon sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
3 | n.v. | n.v. |
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten setzt sich wie folgt zusammen:
| TEUR | Zinsen | Wertminderung | Gewinn (+) / Verlust (-) aus der Bewertung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
4.121 | (1.355) | - | 2.766 |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
- | - | (794) | (794) |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
(14.746) | - | - | (14.746) |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
- | - | (209.049) | (209.049) |
| Nettoergebnis | (10.625) | (1.355) | (209.843) | (221.823) |
| TEUR | Zinsen | Wertminderung | Gewinn (+) / Verlust (-) aus der Bewertung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
24 | (760) | - | (736) |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
(55.016) | - | - | (55.016) |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
- | - | (22.428) | (22.428) |
| Nettoergebnis | (54.992) | (760) | (22.428) | (78.180) |
Der folgende Abschnitt zeigt die Bewertungstechnik, die bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 zum 31. Dezember 2020 für die in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente (derivative finanzielle Verbindlichkeit für das Wandlungsrecht, siehe Anhangangabe 6.13) verwendet wurde, sowie die verwendeten wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter:
Die folgenden Tabellen zeigen eine Überleitung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 für die Geschäftsjahre 2021 und 2020:
| TEUR | Eingebettetes Derivat |
||
|---|---|---|---|
| Eröffnungswert zum 1. Jan. 2021 | 56.555 | ||
| Zugang | - | ||
| In den Finanzaufwendungen erfasste Verluste |
209.049 | ||
| Abgang | (265.604) | ||
| Endbestand zum 31. Dez. 2021 | - |
| TEUR | Eingebettetes Derivat |
||
|---|---|---|---|
| Eröffnungswert zum 1. Jan. 2020 | - | ||
| Zugang | 34.127 | ||
| In den Finanzaufwendungen erfasste Verluste |
22.428 | ||
| Endbestand zum 31. Dez. 2020 | 56.555 |
| TEUR | Potentieller positiver Ergebniseffekt |
Potentieller negativer Ergebniseffekt |
|---|---|---|
| Relative Veränderung des Inputs |
-1% | +1% |
| Refinanzierungsrate | 5.515 | -5.274 |
Die Abweichung zwischen beizulegendem Zeitwert und Buchwert der langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten wird als unwesentlich erachtet. Die Ermittlung des zur Stufe 2 der Bewertungshierarchie gehörenden beizulegenden Zeitwerts erfolgte mittels eines Discounted-Cashflow-Modells, unter Berücksichtigung eines risikolosen Zinssatzes sowie eines AUTO1 spezifischen Risikoaufschlags als Inputparameter.
Die bedeutendsten finanziellen Risiken des Konzerns sind das Kreditrisiko, das Marktrisiko und das Liquiditätsrisiko.
Der Vorstand des Unternehmens trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzern-Risikomanagements.
Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.
Das Kreditrisiko gegenüber gewerblichen Geschäftspartnern des Konzerns wird in dem Umfang begrenzt, wie eine Anzahlung in bar erhalten wird. Im Übrigen werden Wertminderungen vorgenommen, die jedoch geringfügig sind. Der Wertminderungsaufwand betrug im Berichtszeitraum TEUR 1.355 (2020: TEUR 760). Forderungen, deren Einbringlichkeit als sehr gering eingestuft wird, werden abgeschrieben. Die Abschreibung stellt ein Ausbuchungsereignis dar. Da die Wertminderungsverluste unwesentlich sind, weist die AUTO1 Group SE diesen Betrag in der Konzerngesamtergebnisrechnung nicht in einer separaten Zeile aus.
Aufgrund des kurzen Zahlungsziels ergibt sich für die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kein wesentlicher Wertberichtigungsbedarf. Dies gilt auch für den Bestand an langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche im Geschäftsjahr 2021 erstmals aus dem Angebot der Ratenkauf-Option erfasst wurden, da die zugrundeliegenden veräußerten Fahrzeuge unter Eigentumsvorbehalt des Konzerns stehen und als Sicherheiten dienen.
Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2021 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 106.653 (2020: TEUR 157.251). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken und Finanzinstituten hinterlegt, die hohe Kreditratings internationaler Ratingagenturen aufweisen.
Die geschätzte Wertberichtigung auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wurde auf Grundlage erwarteter Verluste innerhalb von zwölf Monaten berechnet und spiegelt die kurzen Laufzeiten wider. Der Konzern nimmt an, dass seine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf Grundlage der externen Ratings der Banken und Finanzinstitute ein geringes Ausfallrisiko aufweisen.
Zum 31. Dezember 2021 beträgt die Wertminderung TEUR 0 (2020: TEUR 0).
Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte entspricht der maximalen Kreditrisikoposition des Konzerns. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Abschlussstichtag auf TEUR 130.731 (2020: TEUR 24.802). Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte belaufen sich auf TEUR 616.248 (2020: TEUR 1.266) für die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie TEUR 12.202 (2020: TEUR 4.516) für die langfristigen finanziellen Vermögenswerte. Zudem hält der Konzern keine nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen zum 31. Dezember 2021 (2020: TEUR 5). Eine bilanzielle Saldierung von finanziellen Vermögenswerten wird nicht vorgenommen. Darüber hinaus bestehen keine außerbilanziellen Aufrechnungspotentiale aufgrund von etwaigen Globalnettingvereinbarungen.
Marktrisiken ergeben sich aus dem Wechselkursrisiko bei konzerninternen Finanzierungen in Euro, die den Tochterunternehmen von der Muttergesellschaft zur Verfügung gestellt werden, wenn die funktionale Währung des Tochterunternehmens nicht der Euro ist. Die Auswirkungen durch Wechselkursschwankungen am letzten Berichtsstichtag und an den entsprechenden Vergleichsstichtagen ist jedoch unerheblich.
Der Konzern ist einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt, da zum 31. Dezember 2021 die Kreditlinie in Höhe von TEUR 330.000 beansprucht wurde. Eine Veränderung des Referenzzinssatzes um 50 Basispunkte würde den zu erwartenden Zinsaufwand nicht wesentlich verändern.
AUTO1 hat die möglichen Auswirkungen aus der IBOR-Reform analysiert. Der Konzern finanziert sich im Wesentlichen auf Basis des EURIBOR. Der Konzern geht davon aus, dass der EURIBOR als Referenzzinssatz bestehen bleibt. Aus diesem Grund erwartet der Konzern keine wesentlichen Effekte aus der Reformierung der Referenzzinssätze.
Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass soweit möglich stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.
Der Konzern nutzt eine Kostenrechnung zur Berechnung seiner Produkt- und Servicekosten. Dies ermöglicht eine Überwachung des Zahlungsmittelbedarfs und die Optimierung der Zuflüsse auf das eingesetzte Kapital.
Der Konzern strebt an, die Höhe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf einem Stand zu halten, der über den erwarteten Zahlungsabflüssen aus finanziellen Verbindlichkeiten liegt. Der Konzern überwacht zudem die Höhe der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen zusammen mit den erwarteten Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten. Zum 31. Dezember 2021 betragen die erwarteten Zahlungsströme aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen, die innerhalb von zwei Monaten fällig werden, TEUR 89.302 (2020: TEUR 24.802). Dies berücksichtigt nicht die möglichen Auswirkungen von extremen Umständen (zum Beispiel Naturkatastrophen), die nicht realistisch prognostiziert werden können.
Im Dezember 2020 wurde eine neue gesicherte rated "ABS" Kreditlinie abgeschlossen. Diese trat an die Stelle der bisherigen Kreditlinie. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 wurde die ABS-Facility in Höhe von TEUR 330.000 in Anspruch genommen. Im März 2022 wurde die Kreditlinie bis zum 31. Januar 2024 verlängert und erweitert. Die Eckdaten der erhöhten Kreditlinie sind wie folgt:
| Art | Junior Notes |
Mezzanine Notes |
Senior Notes |
|
|---|---|---|---|---|
| Höhe der Kreditlinie |
200.000.000 EUR |
35.000.000 EUR |
800.000.000 EUR |
|
| Zinssatz | 5,00% | 4,5% + EURIBOR (0%-floor) |
1,75% + EURIBOR (0%-floor) |
|
| Laufzeit | 31. Januar 2024 | |||
| Sicher heiten |
Abtretung von Vorräten als Sicherheit sowie von Bankkonten der AUTO1 Funding B.V. und AUTO1 European Cars B.V. und Eigenkapital an der AUTO1 European Cars B.V. |
Im Folgenden sind die vertraglichen undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten zum Berichtsstichtag aufgeführt.
| 31. Dez. 2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | < 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | Buchwert |
| Finanzierungs verbindlichkeiten |
6.325 | 330.527 | - | 336.852 | 330.000 |
| - ABS Kreditline | 6.325 | 330.527 | - | 336.852 | 330.000 |
| - Eingebettetes Derivat | - | - | - | - | - |
| - Sonstiges | - | - | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2 | 22 | - | 24 | 24 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
171.030 | - | - | 171.030 | 171.030 |
| Verbindlichkeiten aus Leasingver pflichtungen |
21.101 | 35.371 | 4.155 | 60.627 | 57.639 |
| Summe | 198.458 | 365.920 | 4.155 | 568.533 | 558.693 |
| 31. Dez. 2020 TEUR |
< 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | Buchwert |
| Finanzierungs verbindlichkeiten |
20.784 | 354.303 | - | 375.087 | 323.571 |
| - Anleihe | 20.683 | 354.303 | - | 374.986 | 266.915 |
| - Eingebettetes Derivat | - | - | - | - | 56.555 |
| - Sonstiges | 101 | - | - | 101 | 101 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3 | 20 | - | 23 | 23 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
86.128 | - | - | 86.128 | 86.128 |
| Verbindlichkeiten aus Leasingver pflichtungen |
16.007 | 30.028 | 2.907 | 48.942 | 47.454 |
| Summe | 122.922 | 384.351 | 2.907 | 510.180 | 457.176 |
Die undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der Wandelanleihe bezogen sich im Vorjahr auf die im Vertrag festgelegte Laufzeit und Zahlungsstruktur und berücksichtigten keine Wandlung.
Die nachfolgende Tabelle quantifiziert die Positionen des Managed Capital der AUTO1 Group:
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Anlagevermögen und sonstige langfristige Vermögenswerte |
138.796 | 58.920 |
| Inventar | 583.549 | 209.435 |
| Liquide Mittel | 106.653 | 157.251 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten |
461.960 | (64.481) |
Die AUTO1 Group hat sich bei der Verwaltung ihres Kapitals (Eigenkapital und Finanzschulden) zum Ziel gesetzt,
Unter einer optimalen Kapitalstruktur versteht der Konzern, dass genügend Kapital verfügbar ist, um seine Aktiva nachhaltig zu finanzieren. Dabei betrachtet die Gruppe vier Hauptgruppen von Vermögenswerten:
Dabei werden über die rated ABS-Fazilität bis zu 90 % des Inventars finanziert. Das verbleibende Inventar und alle anderen Vermögenswerte mit Ausnahme der Nutzungsrechte (Right-of-Use Assets) werden durch Eigenkapital finanziert.
Die AUTO1 Group SE kontrolliert die Liquiditätsrisiken der AUTO1 Group hauptsächlich durch die Bildung ausreichender Kapitalrücklagen und Kreditlinien bei Banken sowie durch die laufende Überwachung der erwarteten und tatsächlichen Cashflows und die Aufrechterhaltung eins ausgewogenen Portfolios von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Hinblick auf die Restlaufzeiten.
Die folgende Tabelle weist das gesamte Eigenkapital und die Eigenkapitalquote des Konzerns aus:
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Gesamtes Eigenkapital | 921.014 | 4.465 |
| Bilanzsumme | 1.626.909 | 520.541 |
| Eigenkapitalquote | 56,6% | 0,9% |
Aus der Anwendung des Local-Reverse-Charge-Verfahrens auf Inlandsverkäufe von regulär besteuerten Fahrzeugen an registrierte Unternehmen in Frankreich bestehen bei der AUTO1 Group Eventualverbindlichkeiten gegenüber dem französischen Fiskus in Höhe von TEUR 7.467.
Die Gruppe hat zwei strategische Bereiche: "Merchant" und "Retail", die die berichtspflichtigen Segmente darstellen. Diese strategischen Bereiche bieten Produkte für unterschiedliche Kundenkreise an und werden separat gesteuert, da sie zum Teil unterschiedliche Technologien (Verwendung unterschiedlicher Verkaufsplattformen) und Marketingstrategien erfordern. Die Geschäftssegmente wurden nicht zusammengefasst.
Für diese Segmente werden zu Steuerungszwecken monatliche Berichte aufgestellt, die der Vorstand von AUTO1 überprüft.
Das Merchant-Geschäft betrifft in erster Linie den Verkauf von Gebrauchtwagen an gewerbliche Autohändler über die Plattform AUTO1.com. Gebühren für Logistikdienstleistungen und alle anderen Gebühren in Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fahrzeuge für Händler sind im Merchant Segment inbegriffen.
Die Erlöse aus dem "Merchant"-Geschäft werden nach der Beschaffung der Fahrzeuge unterteilt. Alle Fahrzeuge, die über das Filialnetzwerk der Gruppe angekauft werden, sind als "C2B"-Fahrzeuge klassifiziert. Im Gegensatz dazu werden alle Autos, die von gewerblichen Händlern über den Remarketing-Kanal gekauft werden, als "Remarketing"- Fahrzeuge kategorisiert. Es bestehen keine Geschäftsaktivitäten, die eigenständige Umsatzerlöse aus den Geschäftssegmenten zur Folge haben; daher handelt es sich bei C2B und Remarketing lediglich um unterschiedliche Beschaffungskanäle. Die Verkäufe erfolgen an denselben Kundenkreis über denselben Vertriebskanal.
Das Privatkundengeschäft betrifft im Wesentlichen den Verkauf von Gebrauchtwagen an Privatkunden über Autohero.com.
Alle Umsätze werden mit externen Kunden erzielt. Für die Bewertung der Ertragskraft der Segmente wird das Rohergebnis verwendet, definiert als Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand.
| Merchant | Retail | AUTO1 Group | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | 1. Jan. 2021 – 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 – 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2021 – 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 – 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2021 – 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 – 31. Dez. 2020 |
| Umsatzerlöse | 4.195.988 | 2.697.050 | 578.985 | 132.603 | 4.774.973 | 2.829.653 |
| davon: | ||||||
| C2B | 3.544.726 | 2.348.587 | - | - | - | - |
| Remarketing | 651.262 | 348.463 | - | - | - | - |
| Materialaufwand | (3.780.080) | (2.414.036) | (564.017) | (129.708) | (4.344.097) | (2.543.744) |
| Rohergebnis | 415.908 | 283.014 | 14.968 | 2.895 | 430.876 | 285.910 |
| TEUR | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
| Vorräte | 228.571 | 116.242 | 354.978 | 93.193 | 583.549 | 209.435 |
Zwischen den berichtspflichtigen Segmenten werden Transaktionen getätigt, die den Transfer von Gebrauchtwagen und gemeinsame Vertriebsleistungen umfassen. Die an den Hauptentscheidungsträger berichteten Beträge entsprechen den Beträgen nach Konsolidierung. Die für die Segmente ausgewiesenen Kennzahlen stellen Kennziffern in Übereinstimmung mit IFRS dar. Unterschiede zwischen der Gewinn- und Verlustgröße der berichtspflichtigen Segmente (Rohergebnis) und dem Ergebnis vor Steuern in der Konzerngesamtergebnisrechnung beziehen sich daher auf alle wesentlichen Posten der Konzerngesamtergebnisrechnung unterhalb des Rohergebnisses.
Das Herkunftsland von AUTO1 ist Deutschland. Darüber hinaus sind für das Geschäft des Konzerns insbesondere die Länder Frankreich und Italien von Bedeutung.
Die nachfolgende Darstellung zeigt die Umsatzerlöse des Konzerns sowie die langfristigen Vermögenswerte, unterschieden nach Herkunftsland von AUTO1 und anderen Ländern. Bei der Darstellung der Informationen auf geografischer Grundlage basieren die Umsatzerlöse auf den geografischen Standorten der Kunden.
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Deutschland | 906.625 | 503.449 |
| Frankreich | 844.546 | 586.928 |
| Italien | 476.846 | 206.649 |
| Übrige Länder | 2.546.956 | 1.532.627 |
| Summe | 4.774.973 | 2.829.653 |
Es gibt keinen externen Kunden, dessen Anteil an den Umsatzerlösen 10 % oder mehr beträgt.
Die langfristigen Vermögenswerte (ohne Finanzinstrumente, mit Ausnahme von nach Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen und ohne latente Steueransprüche) aufgegliedert nach Standort der Vermögenswerte, stellen sich wie folgt dar:
| 31. Dez. 2021 | 31. Dez. 2020 |
|---|---|
| 80.063 | 25.188 |
| 12.817 | 11.283 |
| 10.224 | 7.839 |
| 34.745 | 12.981 |
| 137.849 | 57.291 |
Die Berechnung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Stammaktionären zurechenbaren Gewinn und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Stammaktien.
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) |
(1,81) | (0,84) |
Am 14. Januar 2021 beschloss die Hauptversammlung der Gesellschaft unter anderem eine Umwandlung sämtlicher Aktien anderer Gattungen in Stammaktien sowie einen Aktiensplit mit gleichzeitiger Umwandlung aller Namensaktien in Inhaberaktien. Diese Änderungen wurden am 18. Januar 2021 im Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Gemäß IAS 33.64 ist aufgrund dieser Änderungen die Berechnung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Aktie für alle dargestellten Perioden rückwirkend anzupassen.
Aufgrund der Umwandlung aller Aktiengattungen in Stammaktien werden diese insgesamt als Stammaktien i. S. d. IAS 33 angesehen. In der Berechnung werden eigene Anteile nicht berücksichtigt.
| 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|
|---|---|---|
| Konzernverlust der Periode in TEUR |
(374.054) | (143.642) |
| Verlust, den Inhabern der Stammaktien zurechenbar (für unverwässertes und verwässertes Ergebnis |
||
| je Aktie) | (374.054) | (143.642) |
Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien in 2020 (unverwässert und verwässert):
| In Tausend Aktien | 2020 |
|---|---|
| Stammaktien zum 1 Jan. | 170.728 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im Februar 2020 |
52 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im Mai 2020 |
42 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im August 2020 |
25 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im November 2020 |
7 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im Dezember 2020 |
26 |
| Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien zum 31. Dez. |
170.880 |
Bei der Berechnung des verwässerten gewichteten Durchschnitts der Stammaktien zum 31. Dezember 2020 wurden folgende Optionen unberücksichtigt gelassen, da sie einer Verwässerung entgegengewirkt hätten:
| In Tausend Aktien | 2020 |
|---|---|
| Nicht erdiente Stammaktien aus den Anteilen - Vorstandsmitglied |
1.066 |
| Nicht erdiente Stammaktien aus dem Neuen Incentive-Programm – Individuelle Vereinbarung |
131 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile |
4.385 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Long Term Incentive Plan 2020 |
7.500 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Wandeldarlehen |
8.060 |
| Gesamte Anzahl potentieller Stammaktien |
21.143 |
Zusätzliche potentielle Stammaktien resultierten aus den Restricted Stock Units, diese entsprachen 4,75 % des voll verwässerten Eigenkapitals.
Der gewichtete Durchschnitt der Stammaktien in 2021 (unverwässert und verwässert) wurde folgendermaßen ermittelt:
| In Tausend Aktien | 2021 |
|---|---|
| Stammaktien zum 1 Jan. | 171.293 |
| IPO Kapitalerhöhung und Aktien aus der Wandelanleihe im Februar 2021 |
31.165 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im Februar 2021 |
59 |
| Auswirkung der Kapitalerhöhung ("LTIP 2017") |
3.435 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im Mai 2021 |
42 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im August 2021 |
25 |
| Auswirkung der Kapitalerhöhung ("ausgeübte virtuelle Aktien") |
202 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im November 2021 |
7 |
| Auswirkung der Kapitalerhöhung ("ausgeübte virtuelle Aktien") |
28 |
| Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien zum 31. Dez. |
206.255 |
Bei der Berechnung des verwässerten gewichteten Durchschnitts der Stammaktien zum 31. Dezember 2021 wurden folgende Optionen unberücksichtigt gelassen, da sie einer Verwässerung entgegengewirkt hätten:
| In Tausend Aktien | 2021 |
|---|---|
| Nicht erdiente Stammaktien aus den Anteilen - Vorstandsmitglied |
617 |
| Nicht erdiente Stammaktien aus dem Neuen Incentive-Programm – Individuelle Vereinbarung |
131 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile |
3.565 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Long Term Incentive Plan 2017 |
2.265 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Long Term Incentive Plan 2020 |
7.500 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Share Compensation Program |
9 |
| Gesamte Anzahl potentieller Stammaktien |
14.087 |
Vorstand Christian Bertermann hatte seine aus der Zeichnung der Wandelanleihe stammende Forderung gegenüber der AUTO1 Group SE in Höhe von TEUR 5.359 (inkl. aufgelaufener Zinsen) im Februar 2021 in 277.930 Aktien an der AUTO1 Group SE gewandelt.
Bei AUTO1 wurden die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats als Führungskräfte in Schlüsselpositionen betrachtet.
Der Vorstand besteht aus Christian Bertermann (Gründer / Chief Executive Officer) und Markus Boser (Chief Financial Officer).
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind Gerhard Cromme (Aufsichtsratsvorsitzender), Aufsichtsratsmitglied, Andrin Bachmann (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Risikokapitalinvestor, Gerd Häusler, Aufsichtsratsmitglied, Hakan Koç, Gründer, Unternehmer und Silvie Mutschler von Specht, Unternehmerin (seit 3. Februar 2021).
Die Vergütung der Führungskräfte in Schlüsselposition umfasst:
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Kurzfristig fällige Leistungen |
1.759 | 1.361 |
| Anteilsbasierte Vergütung | 1.052 | 2.928 |
| Gesamt | 2.811 | 4.289 |
Zum 31. Dezember 2021 hat der Konzern keine Pensionszusagen gegenüber Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats gewährt.
Darüber hinaus macht AUTO1 von der Befrei-ung des § 286 Abs. 4 HGB in Verbindung mit § 314 Abs. 3 HGB Gebrauch.
Die folgende Tabelle stellt die Honorare für die von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland, dem Konzernprüfer für den Konzernabschluss zum und für das am 31. Dezember 2021 abgeschlossene Geschäftsjahr, erbrachten Dienstleistungen dar:
| TEUR | 1. Jan. 2021 - 31. Dez. 2021 |
1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 522 | 654 |
| Andere Bestätigungsleistungen |
311 | 223 |
| Steuerberatungsleistungen | 35 | - |
| Sonstige Leistungen | 15 | 147 |
| Summe | 883 | 1.024 |
Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland, bezog sich vor allem auf die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der AUTO1 Group SE. Andere Bestätigungsleistungen betreffen u.a. die Erteilung von Comfort Lettern und Steuerberatungsleistungen betreffen die Beratung zu Verrechnungspreisen. Die sonstigen Leistungen entfallen auf Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Enforcement-Verfahren.
Am 31. Dezember 2021 war die AUTO1 Group SE direkt oder indirekt an 60 Unternehmen beteiligt. Alle Unternehmen wurden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Beteiligungen sind im Beteiligungsspiegel dargestellt.
Zudem zeigt die Aufstellung die Tochterunternehmen, die die Befreiungsmöglichkeiten gemäß § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB in Anspruch nehmen. Für diese Gesellschaften ist der Konzernabschluss der AUTO1 Group SE der befreiende Konzernabschluss.
Die AUTO1 Group hält keine Eigentumsanteile an dem strukturierten Unternehmen AUTO1 Funding B.V., über welches ausschließlich die Finanzierung im Rahmen der ABS-Facility durchgeführt wird. Basierend auf den Bedingungen der Vereinbarungen, auf Grund derer das Unternehmen errichtet wurde, erhält die AUTO1 Group jedoch im Wesentlichen die gesamten Erträge aus ihrer Tätigkeit und ihrem Nettovermögen. Die AUTO1 Group hat zudem die Möglichkeit, die Tätigkeiten des Unternehmens zu steuern, die dessen Erträge im Wesentlichen beeinflussen. Der Ausweis von nicht beherrschenden Anteilen unterbleibt aus Wesentlichkeitsgründen.
| Name | Sitz | Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2021 in % |
Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2020 in % |
|---|---|---|---|
| A1 Engineering | Kiev, Ukraine | 100,00 | 100,00 |
| AGENZIA1 S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Albania SPHK | Tirana, Albanien | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Danmark ApS | Kopenhagen, Dänemark | 100,00 | n.v. |
| AUTO1 European Auctions GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 European Auctions Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 European Cars B.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 FT Investment GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 FT Investment Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 FT MI GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 80,00 | 80,00** |
| AUTO1 FT PANAS GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 80,00 | 80,00** |
| AUTO1 FT Partners Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Funding B.V. | Amsterdam, Niederlande | 0,00 | n.v.** |
| AUTO1 Global Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Group Operations SE (vormals: AUTO1 Group AG)* |
Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 IT Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 IT Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Italia Commercio S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Marketing Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Operation Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Operation Services Verwaltungs GmbH |
Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Polska Sp. z o.o. | Warschau, Polen | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Remarketing GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 RS D.O.O. | Belgrad, Serbien | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Sales Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Name | Sitz | Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2021 in % |
Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2020 in % |
|---|---|---|---|
| AUTO1 Sales Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Tschechien s.r.o. | Prag, Tschechische Republik |
100,00 | 100,00 |
| AUTO1.com GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autohero AB | Stockholm, Schweden | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Belgium BVBA | Antwerpen, Belgien | 100,00 | 100,00 |
| Autohero France SAS | Neuilly-sur-Seine, Frankreich |
100,00 | 100,00 |
| Autohero GmbH* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Italia S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Inc. | Delaware, USA | 100,00 | 100,00 |
| Autohero NL B.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Österreich GmbH | Wien, Österreich | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Plus Spain S.L. | Madrid, Spanien | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Poland Sp. z o.o. | Warschau, Polen | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Services GmbH & Co. KG.* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autowholesale Automotive Finland Oy | Tempere, Finnland | 100,00 | 100,00 |
| GAB Service UG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| L&L Auto Info GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| NOI COMPRIAMO AUTO.IT S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| VAMANCIA S.L. | Madrid, Spanien | 100,00 | 100,00 |
| VKDB Sverige AB | Stockholm, Schweden | 100,00 | 100,00 |
| WijKopenAutos B.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 89,87 |
| wirkaufendeinauto.de GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKA BENL Holding B.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 80,13** |
| WKA BVBA | Antwerpen, Belgien | 100,00 | 89,87 |
| WKDA Automobile GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Automotive SRL | Bukarest, Rumänien | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Booking Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Booking Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Deutschland GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA France S.A.S | Issy-les-Moulinaux, Frankreich |
100,00 | 96,87** |
| WKDA FRSM UG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 84,35** |
| WKDA Österreich GmbH | Wien, Österreich | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Portugal, Unipessoal Lda. | Carnaxide, Portugal | 100,00 | 100,00 |
* Inanspruchnahme der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB.
**Verzicht auf die Bilanzierung von nicht beherrschenden Anteilen aufgrund untergeordneter Bedeutung.
Berlin, 22. März 2022 AUTO1 Group SE
Christian Bertermann CEO
Markus Boser CFO
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Berlin, 22. März 2022 AUTO1 Group SE
Christian Bertermann CEO
Markus Boser CFO
An die AUTO1 Group SE, München
Wir haben den Konzernabschluss der AUTO1 Group SE, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der AUTO1 Group SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.
Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Anhangangaben im Abschnitt 4.7. Darüber hinaus verweisen wir auf die Anhangangabe Nr. 6.5 zu den Wertminderungen auf die Vorräte.
In der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 sind unter den Vorräten Gebrauchtwagen in Höhe von EUR 584 Mio ausgewiesen; der Bestand ist im Wesentlichen im aktuellen Geschäftsjahr in Höhe von EUR 13 Mio wertgemindert.
Die Gebrauchtwagen verteilen sich europaweit auf eine Vielzahl von Lagerstandorten. Neben den durch AUTO1 betriebenen Standorten entfällt der wesentliche Teil der Vorräte auf Drittläger. Die Erfassung und Fortschreibung der Gebrauchtwagen erfolgt über ein von AUTO1 selbstentwickeltes IT-System, das aufgrund des erheblichen Wachstums des Konzerns einem ständigen Ausbau unterliegt. Zum Bilanzstichtag führt die Gesellschaft körperliche Bestandsaufnahmen sowie – bei Drittlägern – einen Abgleich mit den Bestandsmeldungen der Logistiker durch.
Aufgrund der komplexen Bestandsführung, des individuell zugeschnittenen IT-Systems, der hohen Umschlagshäufigkeit sowie des aufwendigen Inventurprozesses besteht das Risiko für den Abschluss, dass der Bestand an Gebrauchtwagen nicht in zutreffender Höhe ermittelt wird.
Die zunächst zu Anschaffungskosten (unter Berücksichtigung von Anschaffungsnebenkosten sowie Anschaffungspreisminderungen) bewerteten Vorräte sind im Wert zu mindern, wenn ihre voraussichtlichen Nettoveräußerungswerte die Anschaffungskosten nicht mehr decken. Die Ermittlung der Nettoveräußerungswerte ist ermessensbehaftet. Der Nettoveräußerungswert erfordert teilweise zukunftsorientierte Schätzungen bezüglich der potenziell erzielbaren Margen ggf. inklusive der Kosten für die Aufbereitung. Die vergangenheitsbezogene Ermittlung der erwarteten Margen basiert dabei u. a. auf Faktoren wie Tage im Bestand, dem Einkaufspreis, dem Einkaufsland und der Kraftstoffart.
Es besteht das Risiko für den Abschluss, dass die Gebrauchtwagen aufgrund des gegebenenfalls nicht erkannten Wertminderungsbedarfs überbewertet sind.
Wir haben auf Basis unseres erlangten Prozessverständnisses die Einrichtung, Ausgestaltung und in den von AUTO1 betriebenen Standorten die Funktionsfähigkeit der identifizierten internen Kontrolle bezüglich des Bestands der Gebrauchtwagen beurteilt. Wir haben zufallsimitierend Standorte ausgewählt und Inventuraufnahmen der Gesellschaft begleitet sowie uns insbesondere anhand von zufallsimitierend ausgewählten Stichproben von der korrekten Erfassung und dem Zustand der vorhandenen Bestände überzeugt.
Weiterhin haben wir Drittbestätigungen über alle bei Dritten gelagerten Bestände eingeholt.
Die Übernahme der gezählten Mengen von den Zähllisten bzw. der gemeldeten Mengen aus den Drittbestätigungen ins Bestandssystem haben wir für unsere Inventurstichproben sowie für alle Meldungen aus den Drittbestätigungen abgestimmt. Zudem haben wir wesentliche Abweichungen zwischen den gezählten und gemeldeten Mengen und den Mengen laut Bestandssystem analysiert.
Wir haben auf Basis unseres erlangten Prozessverständnisses die Einrichtung und Ausgestaltung der identifizierten internen Kontrolle bezüglich der Bewertung der Gebrauchtwagen beurteilt.
Auf der Basis einer repräsentativ ausgewählten Stichprobe haben wir die Anschaffungskosten für den Fahrzeugbestand beurteilt, indem wir die erfassten Anschaffungskosten mit den zugrunde liegenden Ankaufverträgen und Zahlungsausgängen abgestimmt haben.
Die für die Ermittlung des Nettoveräußerungswerts angesetzten Verkaufspreise haben wir anhand der unmittelbar nach dem Abschlussstichtag realisierten Absatzpreise beurteilt. Darüber hinaus haben wir anhand der historischen Erfahrungswerte der Gesellschaft beurteilt, ob die erfassten Wertminderungen angemessen sind. Ferner haben wir uns von der Prognosegüte der geschätzten Wertminderungen überzeugt, indem wir die geschätzten Margen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Margen verglichen und Abweichungen analysiert haben.
Die rechnerische Richtigkeit der Berechnungen zur Ermittlung des Nettoveräußerungswerts und zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfs haben wir für eine risikoorientiert ausgewählte Stichprobe von Gebrauchtwagen nachvollzogen.
Die Vorgehensweise zur Erfassung der vorhandenen Gebrauchtwagenbestände ist sachgerecht.
Die Ermittlung der Nettoveräußerungswerte ist angemessen.
Zu den angewandten Bilanzierungsgrundlagen verweisen wir auf den Konzernanhang (Ziffer 4.14).
Die Umsatzerlöse des Konzerns belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 4.775 Mio und werden in den beiden Segmenten Merchant und Retail erzielt. Die Umsatzerlöse stellen für den Konzern eine der wichtigsten Zielerreichungskennzahlen dar und bilden zudem eine bedeutende Entscheidungsgrundlage für die Abschlussadressaten.
Die Umsatzerlöse im Segment Merchant resultieren insbesondere aus dem Verkauf von Gebrauchtwagen durch Online-Auktionen an Händler sowie aus den zugehörigen Gebühren. Der Ankauf der Gebrauchtwagen erfolgt entweder von privaten Verkäufern über das Filialnetzwerk des Konzerns oder von gewerblichen Autoverkäufern. Umsatzerlöse im Segment Retail werden insbesondere aus dem Online-Verkauf von höherwertigen Gebrauchtwagen an Privatkunden erzielt.
Die Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse aus dem Online-Gebrauchtwagenhandel erfolgt durch die Verwendung spezieller auf die Umsatzrealisierung zugeschnittener IT-Systeme. Das erhebliche Wachstum des Konzerns verlangt den ständigen Ausbau der IT-Systeme, um der steigenden Komplexität und Größe gerecht zu werden. Anpassungen, die in den IT-Systemen vorgenommen werden, und daraus resultierende manuelle Nacharbeiten haben eine unmittelbare Auswirkung auf den gesamten Prozess der Umsatzrealisierung.
Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass Umsatzerlöse ohne zugrunde liegende Lieferungen oder Leistungen erfasst werden.
Zur Prüfung des Bestands der Umsatzerlöse haben wir Ausgestaltung und Einrichtung der internen Kontrollen bezüglich der für die Umsatzrealisierung relevanten IT-Systeme beurteilt.
Wir haben den zutreffenden Zeitpunkt und die Höhe der erfassten Umsatzerlöse durch den Abgleich der Rechnungen mit den im System erfassten Daten, externen Liefernachweisen und Zahlungseingängen für eine auf Basis eines mathematisch-statistischen Verfahrens ausgewählte Stichprobe von Umsatztransaktionen des relevanten Geschäftsjahres gewürdigt. Zusätzlich haben wir unter Verwendung von internen Datenanalysetools die Entwicklung der Umsatzerlöse im Jahresverlauf, die zugrunde liegenden Buchungsmuster und die Buchungsverantwortlichen analysiert. Dabei wurde u. a. auch untersucht, ob zu jeder Buchung in den Umsatzerlösen aus Gebrauchtwagenverkäufen auch entsprechende Materialaufwendungen erfasst wurden.
Die Vorgehensweise des Konzerns zur Erfassung der Umsatzerlöse ist sachgerecht.
Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts:
Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergabe des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei "AUTO1 Group SE Konzernabschluss 2021. zip" (SHA256-Hashwert: ce945e146779bfab6b3428c227c-5f0e2e67dd87c8c5a657bca0f0fd3e437f23b) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Januar 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. Januar 2022 vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2021 als Konzernabschlussprüfer der AUTO1 Group SE als kapitalmarktorientiertes Unternehmen tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Björn Knorr.
Berlin, den 22. März 2022
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Jessen Knorr Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

| SEITE 108 | Glossar |
|---|---|
| SEITE 109 | Finanzkalender 2022 |
| SEITE 109 | Kontakt |
Abkürzung für die Asset-Backed-Securitization Facility.
Das Unternehmen zusammen mit seinen konsolidierten Tochterunternehmen.
Bezeichnung für den Verkaufskanal der AUTO1 Group, der Gebrauchtwagen an Privatkund.innen verkauft.
EBITDA bereinigt um separat ausgewiesene Positionen, die nicht betriebliche Effekte enthalten, die sich aus (i) anteilsbasierten Vergütungen, (ii) Aufwendungen für strategische Projekte, (iii) Aufwendungen für die Kapitalrestrukturierung, (iv) Korrekturen von Verbindlichkeiten und (v) sonstigen nichtoperativen Aufwendungen zusammensetzen.
Bezeichnung für den Ankaufskanal der AUTO1 Group, der für die Beschaffung von Gebrauchtwagen von Privatpersonen über "wirkkaufendeinauto" und entsprechenden Marken in allen Ankaufsländern steht.
Die einheitliche europäische Währung, die von bestimmten teilnehmenden Mitgliedstaaten der Europäischen Union, einschließlich Deutschland, übernommen wurde.
Definiert als Rohergebnis geteilt durch die Anzahl verkaufter Autos.
Bezeichnung für den Verkaufskanal der AUTO1 Group, der an den Großhandel gerichtet ist. Über dieses Segment werden Gebrauchtwagen der AUTO1 Group an Händler verkauft.
Bezeichnung für den Ankaufskanal der AUTO1 Group, der für die Beschaffung von Gebrauchtwagen von Händlern steht.
siehe Autohero.
Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand.
| April 13 | Veröffentlichung Q1 2022 Absatz- und Ankaufszahlen |
|---|---|
| Mai 11 | Veröffentlichung Quartalsmitteilung (Stichtag Q1) |
| Juni 9 | Hauptversammlung, Online |
| Juli 12 | Veröffentlichung Q2 2022 Absatz- und Ankaufszahlen |
| August 3 | Pressemeldung zum Halbjahresfinanzbericht |
| September 14 | Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht |
| Oktober 12 | Veröffentlichung Q3 2022 Absatz- und Ankaufszahlen |
| November 2 | Pressemeldung zur Quartalsmitteilung (Stichtag Q3) |
Philip Reicherstorfer +49 30 2016 38 213 [email protected]
Alexander Enge +49 30 2016 38 213 [email protected]
Bergmannstraße 72, 10961 Berlin
+49 30 2016 38 1901 [email protected]
HRB 241031
05 WEITERE INFORMATIONEN
Bergmannstraße 72, 10961 Berlin, Deutschland +4930201638360 [email protected]
2021 GESCHÄFTSBERICHT 110
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