AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG

Annual Report (ESEF) Mar 20, 2024

Preview not available for this file type.

Download Source File

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ENERGY. LEADERSHIP. PROGRESS. JAHRESFINANZBERICHT 2023 2 Index Index INDEX LAGEBERICHT 4 FINANCIAL HIGHLIGHTS 6 Entwicklung des Marktumfeldes 2023 6 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse 9 Forschung & Entwicklung 16 Weitere rechtliche Angaben 17 Ausblick 18 NON-FINANCIAL HIGHLIGHTS 22 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe 22 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 40 KONZERN ABSCHLUSS 66 Erläuterungen zum Konzernabschluss 76 Angaben zu den Organen der Konzernleitung 150 Bestätigungsvermerk 152 JAHRES ABSCHLUSS 160 Bestätigungsvermerk 197 CORPORATE GOVERNANCE 204 Corporate Governance Bericht 204 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2023 215 ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER 218 3 LAGEBERICHT 4 5 LAGEBERICHT | Entwicklung des Marktumfeldes 2023 Konzern-Lagebericht bezogen auf den IFRS-Konzernabschluss im Sinne des § 245a UGB Entwicklung des Marktumfeldes 2023 1 International Monetary Fund (IMF), World Economic Outlook Update, Jänner 2024. Die globale Wirtschaftsleistung stieg 2023 um 3,1 %, nach einem Plus von 3,5 % im Jahr 2022. Diese Ent - wicklung vollzog sich unterschiedlich über die Regionen: Die Wirtschaftsleistung der Industrienationen lag nach einem Wachstum von 2,6 % in 2022 bei 1,6 % in 2023, jene der Schwellenländer kam auf 4,1 %, nach einem An- stieg von 4,1 % in 2022. 1 Trotz anhaltender Herausforderungen gab es vor allem zu Beginn des Jahres 2023 positive Entwicklungen für das weltweite Wirtschaftswachstum. So erklärte die WHO im Mai 2023, dass COVID-19 keine globale Gesundheits- notlage mehr darstellte; Lieferketten hatten sich deutlich erholt und auch Transportkosten sowie Lieferzeiten er- reichten großteils wieder ihr Vor-Pandemie-Niveau. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war jedoch durch mehrere Faktoren belastet: Einige resultierten aus dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und zunehmenden geopolitischen Spannungen. Andere waren zyklischer Natur, darunter die Effekte der geldpolitischen Straffung zur Bekämpfung der Inflation sowie die Aufhebung fiskaler Unterstützungsmaßnahmen. Financial Highlights Lagebericht 6 Entwicklung des Marktumfeldes 2023 | LAGEBERICHT Energiemarkt heute: Weiterhin hohe Erdöl- und Gasnachfrage 2 Evercore ISI report, Energy | Oilfield Services, Equipment & Drilling, Dezember 2023. 3 International Energy Agency (IEA), Medium-Term Gas Report 2023. Including the Gas Market Report, Q4-2023, Oktober 2023. 4 International Energy Agency (IEA), Oil Market Report, Februar 2024. 5 Baker Hughes Rig Count. 6 Bloomberg, NG1 Natural Gas (Nymex). 7 Bloomberg, CO1 Brent Crude (ICE) and CL1 WTI Crude (Nymex). Trotz der fortwährenden Unsicherheiten der Weltwirtschaft zeigten sich die Energiemärkte im Jahr 2023 robust. Die- se Widerstandsfähigkeit lässt sich einerseits auf das ge- steigerte Bewusstsein hinsichtlich Energiesicherheit und speziell in der Oilfield-Service-Industrie auf die wachsen- de Nachfrage nach Öl- und Gasressourcen zurückführen. Andererseits wurden die weltweiten Ausgaben für Explo- ration und Produktion (E&P-Ausgaben) im Jahr 2023 um weitere 11 % gesteigert. 2 Langfristige internationale und Offshore-Projekte erhielten Auftrieb und bilden auch eine solide Grundlage für zukünftige Branchenaktivität. Der US-Markt blieb durch Ausgabendisziplin der Industrie und niedrige Gaspreise belastet. Im Jahr 2023 blieb die Erdgasnachfrage weitgehend stabil. Der weltweite Erdgasverbrauch kam bei 4.071 Mil- liarden Kubikmetern (bcm) zu stehen. Die strukturellen Nachfragerückgänge, die in Europa und Zentralamerika verzeichnet wurden, fanden einen Ausgleich durch eine gesteigerte Nachfrage in den aufstrebenden Märkten Asiens und des Nahen Ostens. China allein verursachte fast die Hälfte des Anstiegs der globalen Gasnachfrage, wobei der Energiesektor, die industrielle Produktion und städtische Gasnetze die Hauptverbraucher waren. 3 Die durchschnittliche globale Ölnachfrage verzeichnete laut der Internationalen Energieagentur (IEA) im Jahr 2023 ein Wachstum von 2,3 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) oder 2,2 % auf 101,8 mb/d (2022: 99,5 mb/d), ein neuer Höchstwert. 4 Die erhöhte Nachfrage reflektierte sich al- lerdings nicht durchgehend in der Anzahl der weltweiten Bohranlagen für Öl und Gas (Rig Count), die im Verlauf des Jahres 2023 um 5,2 % auf 1.739 Anlagen abnahm (Dezember 2022: 1.834 Anlagen), wobei international ein Anstieg von 6,1 % auf 955 Anlagen verzeichnet wurde (Dezember 2022: 900 Anlagen). Der Rig Count in den USA hingegen fiel um 20,0 % auf 623 Anlagen (Dezember 2022: 779 Anlagen), in Kanada stieg der Rig Count leicht um 3,9 % auf 161 Anlagen (Dezember 2022: 155). 5 Die Energiepreise gaben im Jahr 2023 nach. Der Gas- preis Henry Hub begann das Jahr 2023 mit USD 4,5/ MMBtu (million British thermal units), erreichte damit sei- nen Höchststand und schloss Ende Dezember mit einem Kurs von USD 2,5/MMBtu, ein Minus von 44,4 % seit Jahresbeginn. 6 Die europäische Rohölsorte Brent starte- te bei USD 85,9 pro Barrel ins Jahr 2023, erreichte im September 2023 einen Höchststand von über USD 96,5 und lag am letzten Handelstag bei USD 77,0, seit Jah- resbeginn eine Reduktion von 10,3 %. WTI begann das Jahr mit USD 80,3 pro Barrel, nach einem Höchststand von USD 93,6 sank der Kurs zu Jahresende auf einen Preis von USD 71,6, was einem Minus von 10,8 % im Vergleich zum Jahresbeginn entspricht. 7 7 LAGEBERICHT | Entwicklung des Marktumfeldes 2023 Der Energiemarkt im Wandel 8 International Energy Agency (IEA), Renewables 2023, Jänner 2024. 9 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 10 International Energy Agency (IEA), Renewables 2023, Jänner 2024. 11 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 12 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. Die weltweite Energielandschaft erlebt eine tiefgreifende Veränderung im Übergang zu nachhaltigeren Energie - optionen. Weltweit stiegen die erneuerbaren Stromkapa- zitäten im Jahr 2023 auf über 500 Gigawatt (GW), der höchste absolute Zuwachs, den es je gab. 8 Dennoch erfolgt die Transformation des Energiesystems in einem anspruchsvollen makroökonomischen und geo- politischen Kontext. Unsicherheiten bezüglich der Wider- standsfähigkeit neuer Energieversorgungsketten sowie Risiken hinsichtlich der Sicherheit und Bezahlbarkeit im Übergang zu nachhaltigen Energielösungen bleiben wei - ter bestehen. Grüne Energieprojekte sahen sich 2023 in einigen Märkten mit Herausforderungen wie Kosten - steigerungen und Lieferproblemen konfrontiert. Trotzdem stellen alternative Energieträger aktuell den dynamischs- ten Bereich der globalen Energieinvestitionen dar. 9 Wasserstoff Im Jahr 2023 erhöhte sich die weltweite Wasserstoff- produktion um 10 %. Dieser Anstieg wurde maßgeblich von China vorangetrieben, das für mehr als 70 % der glo- balen Nettoneuzugänge zwischen 2023 und 2024 ver- antwortlich sein soll. 10 Der Ausbau von emissionsarmem Wasserstoff setzt sich weiter fort, wobei Investitionen be- reits im Jahr 2022 die Marke von USD 1 Milliarde erreicht haben. Weltweit werden neue Richtlinien eingeführt, um das Vertrauen in die Technologie zu stärken. Im Mai 2023 wurde mit einer 260-Megawatt-Anlage in China ein neuer Rekord für die größte betriebsbereite Elektrolyseanlage aufgestellt. Bei erfolgreicher Umsetzung aller angekündig- ten Projekte könnten bis 2030 mehr als 400 GW Elektro- lyse-Anlagen in Betrieb sein. 11 Geothermie Inmitten des weltweiten Übergangs zu nachhaltigen Energiequellen eröffnet die Geothermie eine weitere viel- versprechende Perspektive, um Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und die Zuverlässigkeit der Energiever - sorgung zu verbessern. Dabei soll die Geothermie als Grundlastquelle fungieren und sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Der Markt für die geothermische Stromerzeugung befindet sich in einem Aufschwung. Im Jahr 2023 soll die Stromerzeugung 95,63 Milliarden Kilowattstunden (mKWh) erreicht haben. Bis 2030 soll sich die installierte Kapazität in etwa verdoppeln. 12 8 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse | LAGEBERICHT Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse SBO verzeichnete im Jahr 2023 eine ausgezeichnete Umsatz- und Ergebnisentwicklung mit einem Allzeit- hoch im Umsatz, nach einem bereits sehr guten Vorjahr. Das Unternehmen konnte das Ergebnis durch die hervorragende Performance der AMS-Division weiter steigern. Neben der Ertragsstärke konnte auch der operative Cashflow verbessert werden. Die solide Bilanz besticht weiterhin durch eine gute Finanzlage und eine hohe Eigenkapitalquote. Die wesentlichen Highlights im Überblick: IN MEUR 2023 2022 Umsatz 585,9 501,2 EBITDA 131,3 129,1 Bereinigtes EBITDA 138,2 123,8 Bereinigte EBITDA-Marge (%) 23,6 24,7 EBIT 102,3 96,2 Bereinigtes EBIT 109,2 90,9 Bereinigte EBIT-Marge (%) 18,6 18,1 Operativer Cashflow 86,5 52,4 Eigenkapitalquote (%) 53,6 47,1 • Die SBO-Gruppe erzielte einen Auftragseingang von MEUR 543,7, dank der anhaltend hohen Nach- frage vor allem in den internationalen Märkten. Der Auftragsstand mit Ende des Jahres belief sich auf MEUR 225,4. • Mit 16,9 % Wachstum erreichte der Umsatz ein Rekordniveau von MEUR 585,9 durch den hohen Umsatzzuwachs im AMS-Segment (+32,2 %). • EBITDA und EBIT konnten im Vergleich zum Vorjahr zulegen, waren allerdings 2023 von negativen Wäh- rungseffekten beeinflusst. • Bereinigt um diese Währungseffekte, konnte das EBITDA um 12 % und das EBIT um 20 % gesteigert werden. Dies führte zu einer um 0,5 %-Punkte ver- besserten bereinigten EBIT-Marge von 18,6 % im Vergleich zu 2022. • Der operative Cashflow steigerte sich um rund 65 % im Vergleich zum Vorjahr. 9 LAGEBERICHT | Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse Umsatzentwicklung SBO erzielte mit einem Rekordumsatz von MEUR 585,9 ein deutliches Wachstum von +16,9 % gegenüber dem Vorjahr (2022: MEUR 501,2). Dabei verzeichnete die Gruppe ähnlich hohe Umsätze über alle vier Quartale. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Wachstumsraten 2023 mit +46,6 % und +20,6 % im ersten und zweiten Quartal am stärksten. Der Anstieg im dritten Quartal fiel mit +2,9 % relativ gering aus, da die OE-Division mit einer Abschwächung des US-Marktes und längeren Durch- laufzeiten im Projektgeschäft konfrontiert war. Im vierten Quartal konnte eine Erholung der Umsatzentwicklung am amerikanischen Markt festgestellt werden, was zu einem Wachstum der Gruppe von +6,2 % führte. Der US-Dollar ist für die SBO-Gruppe auch weiterhin die wichtigste Währung, da 81 % aller Umsätze im Jahr 2023 (2022: 79 %) in US-Dollar erwirtschaftet wurden. Dem gegenüber standen 55 % der Aufwendungen (2022: 57 %) in US-Dollar. Der durchschnittliche US-Dollar Wechselkurs des Jah- res 2023 war mit 1 Euro = 1,0816 USD etwas schwä- cher als im Jahr 2022 (1 Euro = 1,0539 USD), was den Umsatz im Jahr 2023 schmälerte (Translationseffekt: MEUR 15,4). Bereinigt um diesen Translationseffekt kam das Umsatzwachstum im Jahr 2023 auf +20,0 % (nomi- nal +16,9 %). 501,2 585,9 +16,9 % FY 2022 2023 Umsatz IN MEUR 0 50.000 100.000 150.000 200.000 Q1 Q2 Q3 Q4 2022 2023 +46,6 % +20,6 % +2,9 % +6,2 % Umsatz | Quartalsentwicklung IN MEUR 10 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse | LAGEBERICHT Beide Geschäftssegmente 2023 mit Umsatzwachs- tum, AMS mit 32,2 % Steigerung Beide Geschäftssegmente der SBO verzeichneten 2023 positives Wachstum, wobei der Umsatzzuwachs der Gruppe hauptsächlich von der Advanced Manufactu - ring & Services (AMS)-Division getragen wurde. Diese er- reichte einen außerordentlichen Anstieg von 32,2 % im Vergleich zum bereits hohen Umsatz des Vorjahres. Da- durch nahm auch der relative Anteil der Umsätze der AMS-Division im Jahr 2023 deutlich zu (56 %), nach einer Umsatzverteilung von 50 % : 50 % zwischen AMS und OE im Jahr 2022. Die AMS-Division profitierte unter anderem vom boo- menden internationalen Geschäft und zunehmenden Off- shore-Aktivitäten der SBO-Kunden, was zu einer hohen Nachfrage nach High-Tech-Produkten führte. Dadurch wurde ein Rekordumsatz von MEUR 328,7 erzielt (2022: MEUR 248,7). Der zweistellige Umsatzzuwachs über alle Quartale resultierte in einer hohen Kapazitätsauslastung in den SBO-Werken. 252,6 257,2 248,7 328,7 2022 2023 Oilfield Equipment Advanced Manufacturing & Services +1,8 % +32,2 % Umsatz nach Geschäftssegment IN MEUR 56 % Advanced Manufacturing & Services Oilfield Equipment 44 % Relativer Umsatzanteil der Segmente 2023 Relativer Umsatzanteil der Segmente 2023 0 25.000 50.000 75.000 100.000 Q1 Q2 Q3 Q4 Umsatz / Quartalsentwicklung / Advanced Manufacturing & Services in MEUR 2022 2023 +66,9 % +35,1 % +19,9 % +17,4 % Umsatz | Quartalsentwicklung | Advanced Manufacturing & Services IN MEUR 11 LAGEBERICHT | Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse Die Oilfield Equipment-Division erreichte einen Umsatz von MEUR 257,2 (2022: MEUR 252,6), ein Zuwachs von +1,8 %. Nach kräftigem Wachstum im ersten (+27,2 %) und zweiten Quartal (+6,7 %) im Vergleich zum Vorjahr waren die Umsätze im dritten Quartal rückläufig (-16,0 %), was auf eine Verlangsamung des US-Marktes und länge- re Durchlaufzeiten im Projektgeschäft zurückzuführen war. Die Stabilisierung des Marktes im vierten Quartal sowie die Integration der Praxis Completion Technology im Oktober 2023 führten zum umsatzstärksten Quartal der Division am Jahresende. Der Auftragseingang der SBO-Gruppe erreichte MEUR 543,7, nach einem Rekordwert im Vorjahr (2022: MEUR 646,0). Der Auftragsstand lag Ende des Jahres weiterhin auf einem hohen Niveau von MEUR 225,4 (2022: MEUR 265,0). Ergebnisentwicklung Das Bruttoergebnis der Gruppe verbesserte sich um MEUR 33,7 im Vergleich zum Vorjahr (2022: 168,9) auf MEUR 202,6 im Jahr 2023. Die Bruttomarge erreichte 34,6 %, eine Steigerung um 0,9 %-Punkte im Vergleich zu 2022 (33,7 %), was auf die gestiegenen Umsätze, die hohe Kapazitätsauslastung in den SBO-Betriebsstätten und die damit verbundene Produktivitätssteigerung zu - rückzuführen ist. Wichtige Elemente der Herstellungskos- ten (MEUR 383,3) sind Materialaufwand, Personalkosten sowie Abschreibungen auf das Anlagevermögen. Die Ausgaben für Verwaltung und Vertrieb sind im Jahr 2023 durch die höhere Betriebsleistung um MEUR 12,1 angestiegen und umfassen im Wesent - lichen Personalaufwendungen, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, Reise- und Bewirtungskosten sowie Kommunikations- und Versicherungsaufwendungen. Im Verhältnis zum Umsatz sind sie jedoch exakt auf dem Vorjahresniveau von 14,7 % geblieben. Zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen von MEUR 22,4 im Jahr 2023 zählten in erster Linie Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von MEUR 8,2 (2022: MEUR 6,9), die vor allem Aufwen - dungen für die Neu- und Weiterentwicklung von Bohr- motoren, Rotary Steerable Tools und Well Completion Lösungen in der OE-Division betrafen. Zusätzlich waren im Jahresvergleich deutlich höhere Kursverluste in Höhe 0 25.000 50.000 75.000 100.000 Q1 Q2 Q3 Q4 2022 2023 +27,2 % +6,7 % -16,0 % -4,1 % Umsatz | Quartalsentwicklung | Oilfield Equipment IN MEUR 168,9 202,6 2022 2023 33,7 % 34,6 % Bruttoergebnis IN MEUR | IN % VOM UMSATZ 12 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse | LAGEBERICHT von MEUR 13,0 (2022: MEUR 8,0) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge 2023 in Höhe von MEUR 8,1 (2022: MEUR 16,6) beinhalteten mit MEUR 6,0 wesent- lich geringere Kursgewinne (2022: MEUR 13,3) sowie diverse Erlöse aus dem Verkauf von Anlagevermögen, Mieteinnahmen und Dienstleistungserträge. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich 2023 auf MEUR 131,3 (2022: MEUR 129,1), die EBITDA-Marge lag bei 22,4 % im Ver- gleich zu 25,8 % 2022. Bereinigt um Währungsgewinne und -verluste steigerte sich das EBITDA um 11,6 % auf MEUR 138,2 im Vergleich zu MEUR 123,8 im Vorjahr. Die bereinigte EBITDA-Marge 13 erreichte 23,6 % im Ver- gleich zu 24,7 % im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf MEUR 102,3 im Jahr 2023 (2022: MEUR 96,2), wobei das Ergebnis 2022 durch Nettokursgewinne von MEUR 5,3 profitierte, während das Betriebsergebnis 2023 mit Nettokursverlus- ten von insgesamt MEUR 6,9 belastet war. Bereinigt um Währungsgewinne und -verluste erhöhte sich das bereinigte EBIT 14 um 20,1 % auf MEUR 109,2 (2022: MEUR 90,9), was zu einer bereinigten EBIT-Marge von 18,6 % für das Gesamtjahr 2023 führte (2022: 18,1 %). Das Finanzergebnis lag bei MEUR minus 8,1 (2022: MEUR minus 2,8), vor allem durch einen einmaligen Aufwand im Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits betreffend den Erwerb von Minderheits - anteilen, teilweise kompensiert durch ein positives Net- tozinsergebnis von MEUR 0,5, welches durch höhere Zinserträge aus US-Dollar-Veranlagungen erzielt wurde. 13 Bereinigtes EBITDA: EBITDA bereinigt um Kursgewinne und -verluste laut Erläuterung 24 im Konzernanhang. 14 Bereinigtes EBIT: EBIT bereinigt um Kursgewinne und -verluste laut Erläuterung 24 im Konzernanhang. Das Ergebnis vor Steuern in Höhe von MEUR 94,2 lag leicht über dem des Vorjahres (2022: MEUR 93,3), das Ergebnis nach Steuern kam auf MEUR 71,6 (2022: MEUR 75,2). Die erhöhte Steuerquote des Jahres 2023 (24,0 %) ergab sich in erster Linie im Zusammenhang mit Beteiligungsbewertungen. Das Ergebnis pro Aktie (EPS) lag bei EUR 4,55 (2022: EUR 4,78). 90,9 109,2 2022 2023 18,1 % 18,6 % Bereinigtes EBIT IN MEUR | IN % VOM UMSATZ 13 LAGEBERICHT | Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse Segmentergebnisse: AMS mit Rekordumsatz und -ergebnis; solide Performance in OE Die AMS-Division verzeichnete durch das Wachstum der internationalen Märkte und einer ausgezeichneten operativen Performance ein hervorragendes Jahr. Der Umsatz im AMS-Segment stieg kräftig auf MEUR 328,7 (2022: MEUR 248,7). Das Betriebsergebnis (EBIT) ver- besserte sich aufgrund des hohen Umsatzes und der ge- steigerten Produktivität dank hoher Kapazitätsauslastung auf MEUR 80,3 (2022: MEUR 48,3). Somit erreichte die EBIT-Marge ein neues Hoch von 24,4 % für das Gesamt- jahr (2022: 19,4 %). Die OE-Division verzeichnete insgesamt solide Ergebnis- se trotz einer Reduktion der Bohr- und Komplettierungs- aktivitäten im US-Markt im Jahr 2023. Der Umsatz stieg leicht auf MEUR 257,2 (2022: MEUR 252,6), nach einem starken Finish zum Jahresende. Das Betriebsergebnis (EBIT) der OE-Division von MEUR 31,5 und 12,2 % vom Umsatz lag unter dem des Vorjahres (2022: MEUR 50,1; 19,9 %). Gründe dafür waren: Negative Währungseffekte, akquisitions- und integrationsverbundene Aufwendungen, Wertberichtigungen von Vorräten im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie höhe- re Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Advanced Manufacturing & Services MEUR 329 Umsatz 24,4 % EBIT-Marge 986 Mitarbeiter 56 % 681 International 305 Nordamerika Mitarbeiter pro Markt Anteil am Gruppenumsatz IN % Oilfield Equipment MEUR 257 Umsatz 12,2 % EBIT-Marge 582 Mitarbeiter 44 % 167 International 415 Nordamerika Anteil am Gruppenumsatz IN % Mitarbeiter pro Markt 14 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage: Ergebnisse und Analyse | LAGEBERICHT Bilanzkennzahlen und Cashflow 15 Summe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit. Das Eigenkapital der SBO-Gruppe belief sich zum 31. Dezember 2023 auf MEUR 448,0 (2022: MEUR 425,0). Durch die reduzierten kurzfristigen sons - tigen Verbindlichkeiten (MEUR 107,6 niedriger) vor allem im Zusammenhang mit dem außergerichtlichen Vergleich erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 53,6 % zum Jahresende 2023 im Vergleich zu 47,1 % im Vorjahr. Der Bestand an liquiden Mitteln kam auf MEUR 162,4 (2022: MEUR 287,8), nach einmaligen Kapitalabflüssen für die Akquisition der Praxis Completion Technology von MEUR 21,7 und für den Erwerb von Minderheitsanteilen von MEUR 119,0 nach der Beilegung eines Rechts- streits. Die Nettoverschuldung lag bei MEUR 92,3 (2022: Nettoliquidität von MEUR 34,5), das Gearing hielt bei 20,6 % (2022: minus 8,1 %). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätig- keit (operativer Cashflow) konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 34,1 steigern und betrug MEUR 86,5 (2022: MEUR 52,4), vor allem dank eines reduzierten Wachstums an Umlaufvermögen und eines etwas höhe- ren Cashflows aus dem Ergebnis. Der Freie Cashflow 15 lag bei MEUR 33,1 (2022: MEUR 27,1). Bereinigt um die Bezahlung für die Akquisition von Praxis Comple - tion Technology (MEUR 18,6 abzüglich erworbener Finanzmittel) stieg der Freie Cashflow um MEUR 24,7 im Vergleich zum Vorjahr. Der Cashflow aus der Fi - nanzierungstätigkeit von MEUR minus 152,9 (2022: MEUR minus 44,5) beinhaltete die Bezahlung für den Erwerb von Minderheitsanteilen im Wert von MEUR 119,0 sowie die Auszahlung der Dividende von MEUR 31,5. Die Investitionen in Sachanlagevermögen und im- materielle Vermögenswerte (CAPEX) stiegen 2023 auf MEUR 37,5 (2022: MEUR 31,0), um das betriebliche Wachstum zu unterstützen. Die getätigten Investitionen betrafen mit MEUR 21,6 die Oilfield Equipment-Division, hauptsächlich den weiteren Ausbau der Mietflotte an Bohrmotoren, Circulation Tools und Rotary Steerable Tools sowie Investitionen in Maschinen. Im AMS-Segment entfielen MEUR 15,7 zum Großteil auf den Maschinen- park inklusive 3D-Metalldrucker. Am 31. Dezember 2023 betrug das Bestellobligo für Sachanlagen MEUR 9,7 (2022: MEUR 5,6). Dividendenvorschlag Dank der ausgezeichneten Ergebnisentwicklung wird der Vorstand der Hauptversammlung am 25. April 2024 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 erneut eine Dividende von EUR 2,00 pro Aktie auszuschütten (2022: EUR 2,00 pro Aktie). 15 LAGEBERICHT | Forschung & Entwicklung Forschung & Entwicklung Hoch-innovative Technologie sichert unsere Marktführerschaft Der Grundstein zum Erfolg der SBO-Gruppe liegt seit Jahren in intensiver, marktorientierter Forschung und Entwicklung (F&E). Stets am Puls der Zeit, ist unser innovatives Produktportfolio am Energiemarkt sehr ge- fragt und sichert und verstärkt dadurch unsere marktführende Position. Unsere hoch-innovativen Produkte sind weltweit anerkannt und die hervorragende Qualität unserer Fertigung ist ein angesehenes Differenzie- rungsmerkmal im Markt. Ein Beispiel unserer aktuellen Forschungs- und Ent- wicklungsarbeit ist der 3D-Druck von hochlegierten Metallen (DMLS). SBO baut seine additiven Fertigungs- möglichkeiten kontinuierlich aus und hat das Produkt- portfolio im 3D-Druck mittlerweile auf verschiedenste Metalle erfolgreich erweitert (Inconel, Kupfer, Titan, und andere). Damit haben wir ein breiteres Spektrum für die kundenorientierte Fertigung von Bauteilen geschaffen. Unser Fokus liegt dabei auf der Herstellung von Bauteilen mit geringen Wandstärken, komplexen Geometrien und großen Überhängen. Darüber hinaus können wir alle ge- druckten Schichten mit einer integrierten Qualitätskontroll- software einzeln auf Fehler überprüfen, was ein äußerst hohes Qualitätsniveau gewährleistet. Im Bereich der Bohrwerkzeuge investieren wir in die Steigerung der Performance und der Anwendungs - möglichkeiten unserer Tools. Dazu gehören vor allem die Integration von Kommunikationssystemen, welche die Wirtschaftlichkeit des Bohrbetriebs erheblich verbessern. Diese Systeme ermöglichen effizientes, kostengünstiges Bohren, da sie Informationen real-time zur Verfügung stellen, wodurch rasche Entscheidungen während des Bohrens getroffen werden können. Auch im Bereich der Bohrlochkomplettierungslösungen gibt es innovative Weiterentwicklungen unseres Produkt- portfolios. Dissolvable Plugs sind eine wichtige Ergän- zung unserer Produktpalette, und werden stetig weiter- entwickelt. Unser Baby Boss Plug (by Wellboss) hat sich in den vergangenen Jahren bereits stark auf dem Markt etabliert. Im Jahr 2024 werden wir einen weiteren Dissol- vable HPHT Frac Plug auf den Markt bringen. Für den Geothermiemarkt werden einige unserer erfolg- reichen Bohrmotoren, Rotary Steerable Tools, Circulation Tools und auch Plugs weiterentwickelt. So werden zum Beispiel bestehende Bohrmotoren und Circulation Tools durch Materialadaption für die Anwendung bei den hohen Temperaturen der Geothermie-Bohrungen (bis zu 300°C) angepasst. Außerdem arbeiten wir an der Weiterentwick- lung unseres Plug-Portfolios, um die Plugs auf die Be- sonderheiten der Geothermiebohrlöcher abzustimmen. Ein weiteres Beispiel für Forschungs- und Entwicklungsin- itiativen zum Zweck der Diversifikation unseres Geschäfts ist die Adaption des Packerportfolios der 2023 akquirier- ten Praxis Completion Technology. Hier investieren wir aktiv in die Anpassung von Packern für die Verwendung in Carbon Capture & Storage Anwendungen. Wir sind stolz auf unsere branchenführenden Kompeten- zen in der Technologieentwicklung und Fertigung sowie auf die moderne Ausstattung unserer Betriebstätten, die nicht nur hoch-innovatives Equipment hervorbringen, sondern auch den höchsten Qualitätsanforderungen unserer Kunden gerecht werden. 16 Weitere rechtliche Angaben | LAGEBERICHT Weitere rechtliche Angaben Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risiko- ma nage mentsystems im Hinblick auf den Rechnungs le gungsprozess Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement der SBO-Gruppe liegt beim Vorstand, während die un - mittelbare Verantwortung bei den Geschäfts führern der operativen Einheiten liegt. Demzufolge hat das interne laufende Berichtswesen an die Konzernzentrale beson - ders hohe Bedeutung, um Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu kön nen. Dies erfolgt durch eine zeitnahe monatliche Berichterstattung über die notwendigen Informationen von den operativen Einheiten an den Vorstand. Für die Tochterunternehmen wurden vom Konzern welt- weit einheitliche Standards für die Umsetzung und Do- kumentation des gesamten internen Kon troll systems und damit vor allem auch für den Rechnungslegungsprozess vorgegeben. Da durch sol len jene Risiken vermieden werden, die zu einer un vollständigen oder fehlerhaften Finanz bericht er stat tung führen können. Weiters werden die von den Tochtergesellschaften er- stellten internen Berichte in der Konzernzentrale auf Plau- sibilität geprüft und mit Planungsrechnungen verglichen, um bei Abweichungen geeignete Maßnahmen setzen zu können. Hierzu werden von den Gesellschaften Jahres- budgets und Mittelfrist pla nungen angefordert, welche vom Vorstand genehmigt werden müssen. Weiters wird die Liquiditäts pla nung der Gesellschaften laufend über - wacht und mit den Holdingvorgaben abgestimmt. Die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens bei den Tochtergesellschaften wird durch Prüfungstätigkeiten des Konzerncontrollings über wacht. Weiters werden die Jah- resabschlüsse aller wesentlichen operativen Gesellschaf- ten durch internationale Prüfungsgesellschaften geprüft. Im Zuge von regelmäßigen Meetings des Vorstandes mit den lokalen Geschäftsführungen werden die lau fende Geschäftsentwicklung sowie absehbare Chan cen und Risiken besprochen. Für die Erstellung des Konzernabschlusses be stehen in Ergänzung zu den Internationalen Rechnungs- legungsvorschriften konzerninterne Richtlinien, um eine einheitliche Darstellung bei den berichtenden Gesell - schaften zu gewährleisten (Bewertungs- und Ausweis- fragen). Für die automationsunterstützte Auf stellung des Konzernabschlusses wird ein zertifiziertes Konsolidie - rungs-Programm verwendet. Nachtragsbericht Hierzu verweisen wir auf die Erläuterung 38 im Konzernabschluss. Berichterstattung gem. § 243a sowie § 267 Abs. 3 Z 3 UGB Hierzu verweisen wir auf die Erläuterung 20 im Konzernabschluss. Sicherungsgeschäfte und Finanzinstrumente Hierzu verweisen wir auf die Erläuterungen 4.6, 31 und 32 im Konzernabschluss. 17 LAGEBERICHT | Ausblick Ausblick Nach einem globalen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,1 % im Jahr 2023 wird für das Jahr 2024 ein gleichbleiben- des weltweites Wirtschaftswachstum von 3,1 % prognostiziert. Die Wirtschaft der Industriestaaten soll dabei um 1,5 % wachsen, nach einem Anstieg von 1,6 % in 2023. Für das Wirtschaftswachstum in den Schwellen- und Entwicklungs- ländern erwartet der IWF für 2024 einen Anstieg um 4,1 %, ähnlich wie im Vorjahr (2023: 4,1 %). 16 Die Entwicklung des Energiemarkts bringt viele Chancen mit sich 16 International Monetary Fund (IMF), World Economic Outlook Update, Jänner 2024. 17 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 18 International Energy Agency (IEA), Global Hydrogen Review 2023, September 2023. 19 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 20 Statista, Geothermie weltweit, Jänner 2024. Der weltweite Gesamtenergiebedarf soll laut aktuellen Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) im Stated Policy Scenario (STEPS-Szenario) von etwa 630 Exajoule (EJ) im Jahr 2022 auf 670 EJ bis 2030 steigen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jähr - lichen Wachstumsrate von 0,7 %. In den Schwellen- und Entwicklungsländern soll die Nachfrage getrieben von wirtschaftlichem Wachstum stark ansteigen, während der Bedarf in den Industrieländern zurückgeht. Fossile Brenn- stoffe, die aktuell etwa 80 % des Gesamtenergiebedarfs abdecken, werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, wobei der Kohleanteil stark abnehmen wird. Der Erdölan- teil wird bis 2030 auf anhaltend hohem Niveau erwartet, die Nachfrage nach Erdgas sollte sogar weiter zuneh- men, vorangetrieben durch den erwarteten Ausbau der LNG-Produktionsstätten, welche benötigt werden, um die Umstellung der Industrie von Kohle auf Gas in China zu beschleunigen und um süd- und südostasiatische Län- der in ihrem Wirtschaftswachstum zu unterstützen. 17 Gleichzeitig werden Technologien für erneuerbare Energieträger immer wichtiger, um die wachsende Nach- frage nach Energie abzudecken. Wasserstoff, Carbon Capture & Storage und Geothermie nehmen hierbei eine maßgebliche Position ein, was für die SBO-Gruppe we- sentliches Geschäftspotenzial birgt. Wasserstoff Bei der Umsetzung der EU-Ziele, bis 2030 die Produktion von 10 Millionen Tonnen erneuerbarem Wasserstoff zu erreichen, spielt die EU Wasserstoffbank, die mit einem milliardenschweren Fördertopf dotiert ist, eine zentrale Rolle. Volkswirtschaften wie Australien und Lateinamerika verfolgen ebenfalls neue industrielle Ansätze, bei denen emissionsarme Wasserstofftechnologien eine wichtige Stellung einnehmen. 18 Die Pipeline an Projekten enthält über 400 GW neuer Elektrolysekapazitäten für Wasser - stoff, die bis 2030 operativ sein sollen. 19 Geothermie Auch der Ausbau der Geothermie ist im Energiemix von entscheidender Bedeutung, da sie eine stetige und kontinuierliche Energiequelle bietet, unabhängig von Wit- terungsbedingungen oder Tageszeiten. Die USA, Indone- sien, die Philippinen und die Türkei sind derzeit für etwa 60 % der Gesamtinstallationskapazität verantwortlich. Ak- tuellen Prognosen zufolge soll die installierte Kapazität für die geothermische Stromerzeugung im Jahr 2024 99,73 Milliarden Kilowattstunden (KWh) betragen. 20 18 Ausblick | LAGEBERICHT Carbon Capture & Storage (CCS) Im Bereich Carbon Capture and Storage (CCS) nimmt die Zahl der Projekte weltweit rasant zu. Das Investitions- volumen im Jahr 2022 erreichte USD 3 Milliarden mit sehr positiven Wachstumserwartungen für die Zukunft. Allein in den USA wurden durch großzügige Steueranreize und Finanzierungsprogramme mehr als 100 neue Projekte angekündigt. Auch in anderen Ländern wie Kanada und China gibt es nennenswerten Fortschritt mit Investitionen in Großprojekte sowie wichtige regulatorische Schritte zur Förderung von CCS-Anwendungen in Kanada, Däne- mark, Indonesien, Japan und Malaysien. In Summe rech- net man mit über 400 Mt CO 2 Speicherkapazität, die bis 2030 operativ sein wird. 21 Erdgas und Erdöl Auch für Öl und Gas sind die erwarteten Marktdaten überzeugend. Die IEA rechnet für das Jahr 2024 mit 21 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 22 International Energy Agency (IEA), Medium-Term Gas Report 2023. Including the Gas Market Report, Q4-2023, Oktober 2023. 23 International Energy Agency (IEA), Oil Market Report, Februar 2024. 24 International Energy Agency (IEA), Medium-Term Gas Report 2023. Including the Gas Market Report, Q4-2023, Oktober 2023. 25 Evercore ISI report, Energy | Oilfield Services, Equipment & Drilling, Dezember 2023. einem steigenden Gas- und Ölbedarf: So soll die Nach- frage nach Gas um 64 Milliarden Kubikmeter (bcm) auf 4.135 bcm steigen 22 , jene nach Öl um 1,2 Millionen Bar- rel pro Tag (mb/d) auf einen neuen Rekordwert von 103,0 mb/d. 23 Durch den Ausbau der LNG-Verflüssigungskapa- zitäten in den Jahren 2025-2026 wird ein robustes LNG- Angebot erwartet, was den Druck auf den Markt mildern und die Nachfrage in den aufstrebenden asiatischen Märkten ankurbeln sollte. Das weltweite LNG-Angebot wird zwischen 2022 und 2026 um voraussichtlich 25 % steigen. 24 Im Jahr 2024 rechnet man mit einem Anstieg der Ausga- ben für Exploration und Produktion (E&P) von insgesamt 5 % auf USD 515 Milliarden, nach einem Wachstum von 11 % im Jahr 2023. Die internationalen Aktivitäten sollen 2024 mit 10 % zunehmen, die Wachstumsrate in den USA wird mit 2 % prognostiziert. 25 19 LAGEBERICHT | Ausblick Positiver Unternehmensausblick Basierend auf diesen erwarteten positiven Marktentwick- lungen bleibt SBO im Hinblick auf den Öl- und Gassektor zuversichtlich. Die zu Grunde liegenden Fundamental- daten des Marktes unterstützen eine nachhaltige, mehr- jährige Zunahme der weltweiten Investitionen in Explo- ration und Produktion. Die Industrie und unsere Kunden blicken optimistisch in das Jahr 2024, getragen von dem anhaltenden Bedürfnis nach Energiesicherheit und den erhöhten Investitionen vor allem in internationalen Märkten und in Offshore-Projekten. Zeitgleich wird ein weiterer dynamischer Anstieg im Be- reich der alternativen Energieträger prognostiziert. Dies stellt für die SBO-Gruppe das größte mittel- und langfristi- ge Wachstumspotenzial dar. Trotz der aktuell positiven Einschätzung der zukünftigen Marktentwicklung werden wirtschaftliche Prognosen und Unsicherheiten sowie geopolitische Risiken immer mit Vorsicht und strategischem Weitblick beobachtet. Für das Jahr 2024 ist SBO zuversichtlich dank gut ge- füllter Auftragsbücher, der Integration der Praxis-Akqui- sition sowie neuer Produktinnovationen. Mit Fokus auf die wachsenden Märkte im Nahen Osten und in Asien werden die Kapazitäten während des Jahres weiter aus- gebaut und die lokale Präsenz verstärkt, um Wachstums- chancen optimal zu nutzen. Zum Aufbau des neuen Geschäftsbereichs im Green Tech Energy-Sektor arbeitet SBO mit hohem Elan an Initiativen für organisches Wachstum sowie strategischen Investitionen außerhalb des bestehenden Kerngeschäfts. Einerseits wird die Weiterentwicklung des vorhandenen Produktportfolios vorangetrieben, um neue Märkte, vor allem in der Geothermie und im Bereich des Carbon Capture & Storage zu erschließen. Anderseits plant SBO Unternehmenszukäufe, um in neue Technologie-Bereiche vorzustoßen und am prognostizierten Marktwachstum alternativer Energieträger teilzuhaben. 20 PROGRESS. /ˈprɑː.ɡres/ (noun) Measurable success; move forward through innovation, agility and perseverance. progress. 21 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Non-financial Highlights ESG-MANAGEMENT TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Der rechtliche Rahmen: NaDiVeG, UN-Agenda 2030 und EU-Taxonomie Unser Jahresbericht entspricht den Anforderungen des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) gemäß § 267a UGB. Wir sind Mitglied der Science-Based Targets Initiative (SBTi) und bekennen uns zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, einem globalen Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand und zum Schutz unseres Planeten. Kernstück sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Lagebericht TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe 22 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT Das Unternehmen hat Ziele definiert, die SBO beeinflussen kann, und sie in sein Nachhaltig- keitsmanagement integriert. Von den 17 SDGs werden die folgenden 13 als besonders rele- vant für SBO angesehen: 23 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Die EU-Taxonomie-Verordnung auf einen Blick Der Europäische Green Deal zielt darauf ab, einen grünen Übergang zu erreichen, welcher der EU hilft, bis 2050 klimaneutral zu werden. Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung (Ver- ordnung (EU) 2020 / 852) stellt die Weichen für mehr Transparenz bei Nachhaltigkeitsmaß- nahmen. Dieser bezieht sich nur auf diejenigen Wirtschaftstätigkeiten, die in den einschlägi- gen delegierten Rechtsakten ausdrücklich angeführt sind. Im verarbeitenden Gewerbe liegt der Fokus insbesondere auf emissionsintensiven Industrien. Die Zulieferindustrie ist noch nicht zufriedenstellend erfasst. Doch gerade in der Zulieferindustrie finden wichtige Innovatio- nen statt, die einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität leisten können. Die EU-Taxonomie vereinheitlicht die Definition der ökologischen Nachhaltigkeit und dient als Leitfaden für Investitionsentscheidungen. Unternehmen müssen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten nach den Kriterien der Verordnung klassifizieren. Wenn sich die wirtschaftlichen Aktivitäten einer oder mehreren der potenziell nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten zuordnen lassen, sind sie taxonomiefähig („eligible“), erfüllen sie auch die Kriterien für einen wesent- lichen Beitrag, das Kriterium „Do No Significant Harm (DNSH)“ und die Kriterien zum sozialen Mindestschutz, sind sie auch taxonomiekonform („aligned“). Die EU-Taxonomie-Verordnung verpflichtet die Unternehmen, ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten nach dem Kriterienkatalog in Anhang 1 („Klimaschutz“) und Anhang 2 („Anpassung an den Klimawandel“) der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2139 zu klassifizieren. Diese Aktivi- täten sind anhand der Kriterien „wesentlicher Beitrag“ und „Do No Significant Harm (DNSH)“ sowie dem sozialen Mindestschutz zu bewerten. Erstmals im Jahr 2023 berichten die Unternehmen über die kürzlich verabschiedeten Rechts- vorschriften zu den zusätzlichen Umweltzielen der EU-Taxonomie, die die bestehenden Um- weltziele ergänzen und ändern (Delegierte Verordnungen (EU) 2023/2485 und 2023/2486). Neben dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel sollen die Unternehmen auch darüber berichten, inwieweit sie die Kriterienkataloge für die Umweltziele „nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen“, „Übergang zu einer Kreislauf- wirtschaft“, „Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung“ und „Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme“ erfüllen. Im Hinblick auf die kürz- lich verabschiedeten delegierten Verordnungen müssen die Unternehmen im Jahr 2023 nur über die Eignung für die Taxonomie berichten. 24 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT Nichtfinanzielle Berichterstattung UNSERE STAKEHOLDER Als Stakeholder der SBO-Gruppe definieren wir diejenigen Personen und Organisationen, mit denen wir in Kontakt stehen und die einen direkten Einfluss auf unsere Geschäftsent- wicklung und Aktivitäten haben. Die Identifikation berücksichtigt die globale Präsenz unserer Standorte und Produktionsstätten sowie unsere führende Rolle als Nischenanbieter und die Wertschöpfungskette unserer Branche. Der Stakeholder-Value ist ein Schlüsselfaktor für die Unternehmensführung. Je nach ihren Interessen teilen wir unsere Stakeholder in zwei Hauptgruppen ein: 1. Zulieferer, Mitarbeiter und Kunden – alle, die Teil unserer Wertschöpfungskette sind. Für diese Stakeholder sind betriebliche Leistungskriterien von großer Bedeutung, wie zu- friedenstellende und sichere Arbeitsbedingungen und -prozesse, qualitativ hochwertige Produkte und nachhaltig wertschöpfende Geschäftsbeziehungen. 2. Aktionäre sowie die Kapital- und Finanzmärkte, das gesellschaftliche Umfeld und die Medien bilden die zweite Gruppe unserer Stakeholder. Sie interessieren sich sowohl für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens als auch für unsere Aktivitäten unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. 25 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Wir sind bestrebt, einen engen Kontakt zu allen Interessengruppen zu pflegen und einen kollegialen Austausch zu fördern. So können wir potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und bei Bedarf proaktiv gegensteuern. Gleichzeitig trägt dieser enge Austausch wesentlich zu unserem wirtschaftlichen Erfolg und unserer Reputation bei. SBO MITARBEITER KUNDEN LIEFERANTEN SOZIALES UMFELD AKTIONÄRE / KAPITALMARKT / BANKEN MEDIEN STAKEHOLDER DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE STAKEHOLDER DER EXTERNEN COMMUNITY 26 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT Die folgenden SDGs und Nachhaltigkeitsthemen sind für SBO von strategischer Bedeutung: N A C H H A L T I G E S W A C H S T U M • Organisches Wachstum • Forschung & Entwicklung • Akquisitionen • Qualitätsmanagement • Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen • Wasserverbrauch • Abfallmanagement • Erneuerbare Energien • Achtung der Menschenrechte • Compliance und Korruptionsprävention • Corporate Governance • Diversität • Personalentwicklung • Gesundheit und Arbeitssicherheit • Community Engagement 27 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe WESENTLICHKEITSANALYSE: STAKEHOLDER UND THEMEN DER NACHHALTIGKEIT Die SBO-Gruppe konzentriert sich auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aus - wirkungen ihrer Aktivitäten. Durch eine gründliche Wesentlichkeitsanalyse konnten wir re- levante Stakeholder identifizieren, die zentralen Themenfelder für Nachhaltigkeit bestimmen und die wichtigsten Handlungsfelder definieren. Mit Inkrafttreten des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes wurden Ge- schäftsführer und Mitarbeiter befragt, Kundengespräche analysiert, interne Richtlinien zum Qualitäts- und Lieferantenmanagement evaluiert, Aus- und Weiterbildungsprogramme aus- gewertet und Gespräche mit Kapital- und Finanzmarktteilnehmern geführt. So konnte die SBO-Gruppe wesentliche Nachhaltigkeitsbereiche identifizieren. Die Hauptthemen wurden anhand von zwei Kriterien gruppiert und gewichtet: 1. nach ihrem Einfluss auf unsere Stakeholder und deren Entscheidungen bezüglich SBO und 2. nach den sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der SBO-Gruppe. 28 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT Die Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie ist eine zweidimensionale Wesentlichkeitsma- trix. Themen, die in der Auswertung nicht mehrfach vorkamen, wurden als „gering“ relevant eingestuft. Andererseits werden Themen, die in mindestens zwei der verwendeten Quellen als wichtig eingestuft wurden, als „hoch“ relevant eingestuft. Hoch Gering Gering BEDEUTUNG FÜR DIE WIRTSCHAFTLICHEN, ÖKOLOGISCHEN UND GESELLSCHAFTLICHEN AUSWIRKUNGEN VON SBO Hoch EINFLUSS AUF DIE BEURTEILUNGEN UND ENTSCHEIDUNGEN DER STAKEHOLDER • Corporate Governance • Community Engagement • Diversität • Wasserverbrauch • Abfallmanagement • Organisches Wachstum • Forschung & Entwicklung • Akquisitionen • Qualitätsmanagement • Achtung der Menschenrechte • Personalentwicklung • Gesundheit und Arbeitssicherheit • Compliance und Korruptionsprävention • Erneuerbare Energien • Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen 29 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Daraus ergeben sich die folgenden zentralen Handlungsfelder für SBO: AKTIONS FELDER SDG 3 SDG 4 SDG 5 SDG 6 SDG 7 SDG 8 SDG 9 SDG 10 SDG 12 SDG 14 SDG 15 SDG 16 SDG 17 Organisches Wachs tum / Forschung & Entwicklung / Akquisitionen • • • • • Qualitäts management • • Achtung der Menschenrechte • • • • • • • • • • • • • Personal entwicklung • • • Gesundheit und Arbeitssicherheit • Compliance und Korruptionsprävention • • • Corporate Governance • • • Erneuerbare Energien • • Energie verbrauch und CO 2 -Emissionen • • • • • Wasser verbrauch • • • • Abfall management • • • Unsere strategischen ESG-Bereiche decken diese Schwerpunktbereiche ab und verwalten und verfolgen die entsprechenden Themen. Eine detaillierte Analyse dieser Bereiche und ihrer Entwicklung im Berichtsjahr folgt im zweiten Teil unserer nichtfinanziellen Erklärung. 30 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT ESG-Managementansatz Die SBO-Gruppe arbeitet auf der Grundlage einer langfristigen Strategie und nachhaltiger Geschäftspraktiken. Im Rahmen unserer nachhaltigen Wachstumsstrategie ist es unser Ziel, langfristigen Mehrwert zu schaffen und vertrauensvoll mit unseren Stakeholdern, Mit - arbeitern, Lieferanten und Kunden zusammenzuarbeiten. Die Themen Umwelt, Soziales und (Corporate) Governance (ESG) sind fest in unsere Strategie 2030 integriert. Neben dieser direkten Verankerung von ESG-Themen sieht die Unternehmensstrategie den Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes im Einklang mit ökologischen Zielen vor. Das Manage- ment sondiert den Markt nach neuen Geschäftsfeldern und sucht nach profitablen Nischen mit einem fundierten Technologiefokus, vor allem im Bereich New Energy, die SBO eine Rolle als führender Anbieter von Hightech-Lösungen und -Produkten auch außerhalb des heutigen Kerngeschäfts sichern werden. Unsere ESG-Strategie geht von einem branchenweit hohen Niveau an ökologischer Effizienz aus und sieht eine weitere Verbesserung in allen Bereichen vor. Es wurden Berichtsstandards erarbeitet und Key Performance Indicators (KPIs) mit Zielwerten für das zentrale Management definiert. Sie sollen mögliche Ineffizienzen aufzeigen und ein gezieltes Management der als strategisch angesehenen Bereiche ermöglichen. Dazu gehören im Bereich Umwelt („E“) ins- besondere die Beibehaltung einer hohen Umwelteffizienz, die sich in einem im Branchenver- gleich niedrigen CO 2 -Ausstoß zeigt, ein optimiertes Wasser- und Abfallmanagement sowie die Förderung einer Kreislaufwirtschaft, da beispielsweise die Rückführung von Stahlschrott in die Herstellung von Stabstahl große ökologische Vorteile bietet. Darüber hinaus wird durch gezielte Maßnahmen der Anteil erneuerbarer Energieträger am Eigenverbrauch erhöht und damit die CO 2 -Effizienz der eingesetzten Ressourcen weiter verbessert. Im Bereich Social („S“) liegt der Schwerpunkt auf der Sicherheit und Entwicklung der Mitarbeiter. Governance („G“) gliedert sich in die strategischen Bereiche Verantwortung, Compliance und Risikoma- nagement sowie Informationssicherheit. Wir verfolgen traditionell eine Politik der transparenten Berichterstattung. In den letzten Jah- ren lag der Schwerpunkt auf der Berichterstattung über Scope 1 Treibhausgas (THG) -Emis- sionen und Scope 2 THG-Emissionen aus der Geschäftstätigkeit eines Stahlherstellers und Anbieters von Oilfield-Equipment, die durch Werte und gemessene Mengen untermauert werden. Ab 2023 werden auch die Daten zu den Scope 3 THG-Emissionen erhoben und offengelegt. Darüber hinaus wird die Berichterstattung über finanzielle Schlüsselindikatoren im Einklang mit den EU-Umweltzielen fortgesetzt. Wir sind Mitglied der Science-Based Tar- gets Initiative (SBTi). Darüber hinaus sind wir bestrebt, die ESG-Kommunikation durch die Veröffentlichung von Wettbewerbsratings weiter auszubauen. 31 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Zu den derzeitigen Geschäftsaktivitäten von SBO gehört die Herstellung von hochlegier- ten, nicht-magnetisierbaren Stählen. Zusätzlich gehören die Entwicklung und der Vertrieb von Equipment zum Angebot des Unternehmens, welches in erster Linie für die effiziente Ressourcengewinnung eingesetzt werden. Das Unternehmen ist laut Definition der CSRD nicht im Bereich der fossilen Brennstoffe tätig, sondern arbeitet als Hersteller von Stahl und Lieferant für den Energy Services Sektor. Schnelle und effiziente Kommunikationswege innerhalb unserer Gruppe gewährleisten die Einhaltung der ESG-Anforderungen. Die Prozesse werden sowohl vom SBO-Vorstand als auch von Group Compliance ständig überwacht und verbessert. Verstöße gegen unseren Verhaltenskodex werden gründlich untersucht und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Darüber hinaus verfolgen wir eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeder Form von Korruption oder wettbewerbswidrigem Verhalten. Wir schaffen Programme für unsere Mitarbeiter, um sie kontinuierlich zu fördern, auf höchstem Niveau weiterzubilden und langfristig zu binden. SCOPE 1 UND 2 Die SBO führt konzernweite Programme durch, um sich über erfolgreiche Maßnahmen zur nachhaltigen Reduzierung der in den Betrieben und Anlagen anfallenden Scope 1 und 2 THG-Emissionen auszutauschen, mit dem Ziel, stetige Fortschritte und eine einheitliche Messung zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Maßnahmen in diesem Zusammenhang ge- hören die Umstellung von Öl und Gas auf umweltverträgliche Energiequellen und die Installa- tion von erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaikanlagen. Der Fokus unserer Strategie liegt weiterhin auf betrieblicher Effizienz, Digitalisierung und kohlenstoffarmen Brennstoffalter- nativen. Vor allem die Digitalisierung soll die Gesamtproduktivität steigern und Produkt- und Produktionsabfälle reduzieren. Ein Beispiel dafür ist die Installation von PV-Anlagen am Produktionsstandort Ternitz, die auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern rund 1.450 MWh Energie pro Jahr erzeugen. Da- durch werden CO 2 -Emissionen in Höhe von 434.000 kg pro Jahr vermieden. Die SBO hat sich verpflichtet, bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. 32 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT SCOPE 3 Effiziente und widerstandsfähige Lieferketten sind zweifelsohne entscheidend für den Erfolg unseres Unternehmens und der wichtigste Faktor auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel. Scope 3 THG-Emissionen machen bei weitem den größten Anteil an den gesamten THG-Emissio- nen der SBO-Gruppe aus. Wir arbeiten mit unseren Lieferanten auf sozial verantwortliche und ethische Weise zusam- men. Wir haben gezielte Projekte gestartet, um unser Knowhow in unseren Wertschöp- fungsketten zu nutzen und die Nachhaltigkeit bei unseren Lieferanten und Partnern zu för- dern. Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer Lieferketten werden konzernweit in direkter Zusammenarbeit mit verantwortlichen Supply-Chain-Managern in verschiedenen Teilen des Unternehmens koordiniert. Unsere übergeordneten Projektziele für nachhaltige Wertschöpfungsketten sind die vorge- lagerte Dekarbonisierung nach Scope 3. Wir haben gelernt, dass ein erfolgreiches nicht- finanzielles Supply-Chain-Management starke Beziehungen zu Lieferanten und Kunden im Einklang mit unserem Verhaltenskodex erfordert. Im Laufe des Jahres 2023 konnten mit strategischen Lieferanten und Kunden Grundlagen geschaffen und Projekte identifiziert wer- den, wie z.B. das unten beschriebene Kreislaufwirtschaftsprojekt. Außerdem haben wir den Datenaustausch mit Lieferanten und Kunden intensiviert. Wir arbei- ten mit Lieferanten zusammen, um genaue Scope 3 THG-Emissionsdaten zu erhalten und teilen Scope 1, 2 und 3 THG-Emissionsdaten mit ausgewählten Kunden. Wir wissen es zu schätzen, dass einige dieser Kunden CDP-unterstützte Supply-Chain-Erhebungen durchfüh- ren, die wir durch die Bereitstellung der erforderlichen Informationen und Daten unterstützen. 33 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe KREISLAUFWIRTSCHAFT Das Streben nach Kreislaufwirtschaft im Bereich der Stahllieferungen und -produkte ist ein Kernaspekt unserer Nachhaltigkeitsreise und ein wichtiger Hebel für die Scope 3 THG-Effi- zienz. Kreislaufwirtschaft bedeutet ein Wirtschaftssystem, in dem der Wert von Produkten, Materialien und anderen Ressourcen in der Wirtschaft so lange wie möglich erhalten bleibt. Dies fördert ihre effiziente Nutzung in der Produktion und im Verbrauch und reduziert so die Umweltauswirkungen ihrer Nutzung, indem es Abfälle und die Freisetzung gefährlicher Stoffe in allen Phasen ihres Lebenszyklus minimiert. Im Jahr 2023 führte SBO spezielle Pilotprojekte mit ausgewählten Mitgliedern der Wert- schöpfungskette durch, um Scope 3 THG-Effizienzpotenziale durch das Recycling größe- rer Mengen ehemaliger SBO-Produkte zu ermitteln und die technische und wirtschaftliche Machbarkeit für eine breitere Einführung zu prüfen. Während der Projekte erhielten wir eine Bestätigung der bereits hohen Umweltverträglichkeit der von der SBO hergestellten Spezial- stähle und konnten unser Wissen über den positiven Zusammenhang zwischen höheren Schrottquoten und geringeren THG-Emissionen pro Tonne Produkt erweitern. Es ist anzu- merken, dass wichtige Stahllieferungen von SBO bereits einen relativ hohen Anteil an re- cyceltem Material enthalten. Die SBO baut auf dieser Erfahrung auf und wird sie, soweit möglich, in ihre künftigen Wertschöpfungsketten integrieren. Ergebnisse und Risiken Im Risikobericht, der Teil des Konzernabschlusses ist, gibt die SBO-Gruppe einen umfas- senden Überblick über die Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Das Gesamtrisi- ko aus der Geschäftstätigkeit des Unternehmens in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Arbeit- nehmerbelange, die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung im Allgemeinen kann als gering eingestuft werden. Das Unternehmen bereitet sich auf die systematische Identifizierung und Bewertung von nicht-finanziellen Risiken in der Lieferkette vor. Eine Due Diligence-Prüfung im Sinne der Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Di- rective, CSDDD) wurde jedoch noch nicht durchgeführt, da sie noch nicht in Kraft getreten ist. In diesem Kapitel befassen wir uns ausschließlich mit Risiken im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Unternehmensführung. Die folgenden Risiken wurden auf der Grundlage der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren und der qualitativ gesammelten Erläuterungen in den Bereichen Produktion, Produkte und Lieferanten bewertet: 34 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT Umweltfragen Herstellungsprozesse und Produkte im Hinblick auf direkte Risiken für Luft, Wasser und Boden; zur Bewertung werden relevante Kennzahlen wie CO 2 - Emissionen oder Abfallmengen verglichen. Soziales und Arbeitnehmerfragen Mitarbeiterentwicklung, Mitarbeiterfluktuation und Rekrutierung in einem Umfeld, in dem ein starker Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte herrscht, sowie Ausfallzeiten aufgrund von Arbeitsunfällen. Einhaltung der Vorschriften Qualitative Berichte über Verstöße gegen die Unternehmensführung, wie z.B. Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen (z.B. Diskriminierung), Korruption und Bestechung sowie erhöhte Anforderungen an die Informationssicherheit. Die Geschäftsrisiken des Konzerns haben sich im Geschäftsjahr 2023 nicht grundlegend verändert. Aus heutiger Sicht sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. Dennoch ist die Geschäfts- tätigkeit des Konzerns einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem globalen unternehmerischen Handeln verbunden sind. Zur Identifizierung, Analyse und Steuerung dieser Risiken bestehen wirksame Management- und Kontrollsysteme, in deren Rahmen die Geschäftsleitungen der einzelnen Stand- orte die Risiken überwachen und der Konzernleitung darüber berichten. Erkannte Risiken wurden intern bewertet und bei Bedarf sofort Gegenmaß- nahmen ergriffen. Die Umsetzung und Einarbeitung von Arbeitsanweisungen werden im Rahmen regelmäßiger interner Audits überprüft. Im Geschäftsjahr 2023 lag der Prüfungsschwerpunkt auf zahlreichen Themen, wie zum Beispiel dem internen Kontrollsystem. Die COVID-19-bedingten Absenzen sind mit zunehmender Immunisierung und schließlich mit der Reduktion der behördlich angeordneten Maßnahmen auf ein operationell unbedeutendes Niveau gesunken. Da COVID-19 nicht mehr als Pandemie eingestuft wird, erwartet die SBO in absehbarer Zeit keine Verschär- fung weiterer Maßnahmen. 35 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Die folgenden Risiken werden regelmäßig ermittelt und dokumentiert, um bei Bedarf strategische Verbesserungen einzuleiten: Der Klimawandel Die SBO-Gruppe beobachtet den Klimawandel und seine möglichen Auswir- kungen auf die Geschäftstätigkeit der Gruppe seit Jahren. Der Klimawandel als solcher wird nicht als wesentliches Risiko für das Unternehmen eingestuft. Klimabezogene Risiken müssen im Zusammenhang mit dem europäischen Green Deal und relevanten EU-Verordnungen wie der EU-Taxonomieverord- nung bewertet werden. Der Europäische Green Deal verlangt von Unternehmen unter anderem einen Plan, der sicherstellt, dass das Geschäftsmodell und die Strategie des Unterneh- mens mit dem Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C im Einklang mit dem Pariser Abkommen ver- einbar sind. SBO verweist in diesem Zusammenhang auf die „Strategie 2030“. Gleichzeitig sollen Investitionen vorrangig in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten verlagert werden. Auch der Energiesektor soll langfristig umgestaltet werden mit dem Ziel, fossile Brennstoffe schrittweise durch erneuerbare Energien zu ersetzen oder deren Emissionen zu neutralisieren, damit das Netto-Null-Ziel für 2050 erreicht werden kann. Eine strengere Klimapolitik könnte zu einem Rückgang der Ölnachfrage inner- halb der EU führen und das Kerngeschäft der SBO-Gruppe aufgrund einer geringeren Nachfrage nach Werkzeugen für die Ölförderung beeinträchtigen. Langfristig erwartet der Markt jedoch, dass die weltweite Nachfrage nach dieser Ressource noch lange Zeit steigen wird. Darüber hinaus hat die Europäische Union Erdgas als wesentliche Übergangsressource für die Erreichung der Klimaziele anerkannt und beispielsweise die Stromerzeugung aus fossilen gasförmigen Brennstoffen als eine taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeit ein- gestuft. Die Produkte und Lösungen von SBO werden bei Bohrungen nach Erdöl, Erdgas und Geothermie eingesetzt. 36 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT Die von der SBO-Gruppe produzierten Waren und Dienstleistungen werden überwiegend außerhalb der Europäischen Union nachgefragt, so dass die europäische Klimapolitik nur teilweise Einfluss auf die wirtschaftlichen Aktivi- täten und (Produktions-)Standorte der SBO-Gruppe hat. Dennoch beinhalten die Annahmen zu einzelnen im Konzernabschluss erfassten langfristigen Ver- mögenswerten (hauptsächlich Geschäfts- oder Firmenwerte) Schätzungen und Ermessensentscheidungen über zukünftige Entwicklungen in Bezug auf den Kli- mawandel und die damit verbundenen klimapolitischen Rahmenbedingungen. Standorte der SBO-Gruppe haben einen relativ geringen Energieverbrauch, der in den kommenden Jahren durch entsprechende Maßnahmen noch weiter re- duziert werden soll. So wurden beispielsweise am Standort Ternitz (Österreich) zwei Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 1.450 MWh erneuerbarer Energie installiert und durch einen langfristigen Stromabnahme- vertrag abgesichert. Darüber hinaus wurden weitere Photovoltaik-Anlagen an Standorten in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten errichtet. Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ist ein relativ geringer Kostenfaktor. Die wirtschaftliche Tätigkeit und die Standorte der SBO-Gruppe sind nur in geringem Maße physischen Klimarisiken in Bezug auf Temperaturänderungen, Wind, Niederschlag oder Erosion ausgesetzt, wobei die klimabedingten Risiken insgesamt als gering eingestuft werden. Für relevante Standorte wurden Klima- risikoanalysen durchgeführt, die auch für die Zukunft keine signifikanten Risiken ergaben. SBO gibt die Klimakonformität ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten im Rahmen ihrer Berichterstattung zur EU-Taxonomieverordnung an (siehe Kapitel „EU-Taxono- mie“) und meldet klimabezogene Risiken und Werte an ausgewählte ESG-Ra- tings wie CDP. Klimabezogene Risiken sind derzeit kein relevanter Faktor bei der Kreditrisikobewertung, und es ist nicht vollständig absehbar, ob und in welchem Umfang solche Risiken in Zukunft bei der Aufnahme neuer Kreditlinien zu einem Risiko werden könnten. Dennoch arbeitet die SBO proaktiv an der sukzessiven Verbesserung der ESG-Scores. 37 LAGEBERICHT | TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe Marktumfeld Die Energiewirtschaft, in der derzeit ein großer Teil unserer Produkte eingesetzt wird, ist traditionell von zyklischen Phasen geprägt. Der Personal- und Material- bedarf der SBO war auch im produktionsstarken Jahr 2023 gedeckt. Engpässe in den Lieferketten gab es nur in geringem Umfang, ohne dass dies Auswirkun- gen auf die Gesamtproduktion hatte. Rekrutierung von Mitarbeitern Das derzeitige Marktumfeld mit einer robusten Produktion in der Branche in fast allen Industrieländern verlängerte den Fachkräftemangel im Jahr 2023, was für die Unternehmen eine schwierige Situation darstellt. Die SBO hat diese Umstände erfolgreich gemeistert. Obwohl die Marktlage weiterhin angespannt blieb, löste SBO diese Herausforderung durch gezielte Maßnahmen wie attrak- tive Gesamtpakete, Arbeitszeitflexibilität und Gehaltsanpassungen, um sicher- zustellen, dass die Produktionsleistung aufrechterhalten wird. Sicherheit am Arbeitsplatz Fehlverhalten und Unachtsamkeit im Arbeitsprozess bergen Risiken für die Sicherheit unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Die Einführung bzw. Umsetzung von standortspezifischen HSE-Programmen ist innerhalb der SBO-Gruppe ver- pflichtend. Um das Unfallrisiko so gering wie möglich zu halten, gelten darüber hinaus weitere wichtige Maßnahmen, wie z.B. spezifische Anweisungen für jeden Arbeitsplatz, detaillierte Unterweisungen zu den jeweiligen Arbeitsabläufen sowie Beschilderungen und vorausschauende Aus- und Weiterbildungsmaß- nahmen um das Unfallrisiko bei SBO zu minimieren. Sicherung der Qualität Produktmängel wie z.B. Materialbruch können Risiken für unsere Kunden und die Umwelt mit sich bringen, da solche Vorfälle den Boden beschädigen oder verunreinigen können. Durch ein konsequentes Qualitätsmanagement wirken wir diesen Risiken aktiv entgegen. Dies dient sowohl dem Schutz der Umwelt als auch dem Geschäftserfolg unserer Kunden und der SBO-Gruppe. Compliance- und Anti-Korruptionsvorschriften Bei der SBO legen strenge interne Regeln und Vorschriften ein verbindliches, ethisches Verhalten in der gesamten Gruppe fest. Die Nichteinhaltung dieser Regeln könnte zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Nachteilen führen und unseren Ruf schädigen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter weltweit durch re- gelmäßigen Austausch auf Führungsebene und durch zielgerichtete Schulungs- maßnahmen, um ethisches Verhalten weiter zu verankern und die Einhaltung 38 TEIL 1: ESG in der SBO-Gruppe | LAGEBERICHT unserer Regeln sicherzustellen. Unsere Mitarbeiter werden weltweit eingehend zur Korruptionsprävention geschult. IT-Sicherheit Im Bereich der IT-Sicherheit ergreift die SBO-Gruppe aktive Präventivmaßnah- men gegen potenzielle Cyberangriffe und verfügt über Sicherheitsvorkehrungen für den Fall, dass Cyberangriffe auftreten. In Bezug auf das allgemeine Risiko eines Angriffs auf das IT-System eines Unternehmens ist die IT-Sicherheit als mittleres Risiko einzustufen. Im Jahr 2023 gab es Angriffe auf das IT-System, die jedoch keine berichtspflichtigen Schäden verursachten. Das Unternehmen verfügt über strenge Richtlinien, welche die Verwendung personenbezogener Daten für andere als rechtmäßige Zwecke untersagen. Die Mitarbeiter werden im ordnungsgemäßen Umgang mit personenbezogenen Daten geschult, und es wurden systematische Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen ordnungsgemäß erfüllt werden. Sanktionsrisiken Die Sanktionsrisiken werden als mittel eingestuft, weil die Energiedienst- leistungsbranche in der Regel mit Sanktionen und Embargos konfrontiert ist, die von den Vereinten Nationen und westlichen Ländern gegen ausgewählte Länder, Einrichtungen oder Einzelpersonen verhängt werden und die sich direkt oder indirekt auf die Geschäfte der SBO auswirken könnten. Die SBO-Gruppe verfügt über ein Sanktionsmanagement, das Unternehmen auf die Einhaltung von Sanktionsregelungen überprüft. Die Geschäftsaktivitäten gegenüber Russland unterliegen zunehmenden Restriktionen. Lieferungen des Konzerns, die bereits in der Vergangenheit in Teilbereichen (insbesondere im Rahmen von Projekten zur Ölexploration und -förderung in der Tiefsee und / oder der Arktis oder bei Schieferölprojekten in Russland) untersagt waren, wurden schon im Jahr 2022 vollständig eingestellt und werden in absehbarer Zeit nicht wieder aufgenommen. Unsere Tochter- gesellschaft, die als Reparatur- und Servicewerkstatt in Russland tätig ist, führt ihr Geschäft eigenständig durch. Die derzeit geltenden Sanktionen gegen Russland sind primärer Natur und gelten für westliche Unternehmen und Einzelpersonen, nicht aber für Toch- tergesellschaften dieser Unternehmen. Die Lage wird laufend evaluiert, um gegebenenfalls rechtzeitig die notwendigen organisatorischen Maßnahmen einleiten zu können. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass diese Situation eine längerfristige sein wird. 39 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 Wichtige Entwicklungen 2023 im Überblick Im Jahr 2023 hat die SBO an Transparenz- und Effizienzprojekten gearbeitet. Während die Scope 3 THG-Emissionen erfasst und in diesem Bericht zum ersten Mal offengelegt werden, wurden Effizienzprojekte im Bereich der Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel initiiert, die Scope 3 THG-Emissionen insgesamt zu senken. In unserer eigenen Produktion achten unsere Tochtergesellschaften auf den effizienten Ein- satz von Ressourcen wie Energie oder Wasser und optimieren kontinuierlich Maßnahmen, um den CO 2 -Ausstoß strukturell gering zu halten. Unsere Photovoltaikanlagen tragen zur Versorgung unseres Energiebedarfs für die lokale Produktion bei. 2023 wurden zusätzliche Photovoltaikkapazitäten in Houston und Dubai installiert. Unsere ESG-Bemühungen wurden auch mit überdurchschnittlichen globalen Sektor-Ratings von CDP (Score B-) und ISS ESG (Score C-) gewürdigt. TEIL 2: ESG- Entwicklungen im Jahr 2023 40 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT SBO berichtet über die EU-Taxonomieverordnung Für das Geschäftsjahr 2023 mussten erstmals Einstufungen zu den verbleibenden vier Umweltzielen der EU-Taxonomieverordnung vorgenommen und Änderungen an bestehen- den Rechtsakten, die im Jahr 2023 erlassen wurden, berücksichtigt werden. Infolge- dessen wurden zusätzliche relevante Aktivitäten identifiziert, insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft. VERARBEITENDES GEWERBE UND SEKTORÜBERGREIFENDE AKTIVITÄTEN Was das verarbeitende Gewerbe der SBO-Gruppe betrifft, so sind die folgenden Tätigkeiten als taxonomiefähig eingestuft: • 3.9 Herstellung von Eisen und Stahl (Umweltziel: Klimaschutz) Eine Wirtschaftstätigkeit dieser Kategorie ist eine Übergangstätigkeit im Sinne von Artikel 10 Absatz 2 der EU-Taxonomieverordnung. SBO ist ein Hersteller von hochlegierten, nicht-magnetisierbaren Stählen mit hoher Korrosionsbeständigkeit. Die Herstellung erfolgt in einem gemeinsamen Verfahren mit dem Hauptlieferanten. Diese besondere Art der Prozessaufteilung hat sich historisch entwickelt und spiegelt sich teilweise in gemeinsamen Patenten wider. Der Haupt - lieferant produziert in enger Abstimmung mit SBO maßgeschneiderte Rohmaterialien. Die Kaltumformung und -bearbeitung erfolgt durch SBO und erfüllt das Kriterium der Wirtschaftstätigkeit 3.9. Darüber hinaus ist SBO im Bereich der 3D-Drucktechnologie (Direct Metal Laser Sintering) tätig. Die Beschreibung der Wirtschaftstätigkeit 3.9 ist auch für diese Aktivität erfüllt. Der Verkauf von Stahlschrott („Scrap“) fällt ebenfalls unter die Tätigkeit 3.9. Die Umsatz-, CapEx- und OpEx-KPIs, die den genannten Aktivitäten zuzuordnen sind, werden dementsprechend als taxonomiekonform dargestellt. Die Produktpalette im Segment Oilfield Equipment, einschließlich Werkzeugen und Aus- rüstungen für das Bohren und das Komplettieren von Öl-, Gas- und Bohrlöchern der Geothermie, konnte keiner der in Anhang 1 der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2139 aufgeführten Wirtschaftstätigkeiten zugeordnet werden. Das Unternehmen ist nicht in der Gewinnung oder Verarbeitung von Erdgas tätig. Daher wurden die ab 2023 gelten- den gasbezogenen Wirtschaftstätigkeiten nicht aufgenommen. 41 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 SBO hat im Geschäftsjahr 2023 auch infrastrukturelle und sektorübergreifende Aktivitä- ten durchgeführt. Die EU-Taxonomieverordnung klassifiziert nicht nur die wirtschaftlichen Kernaktivitäten im Hinblick auf die ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch bestimmte Investitionen und Betriebsausgaben in erneuerbare Energien, Gebäude oder Fahrzeug- flotten. Die folgenden Wirtschaftstätigkeiten sind auf die SBO-Gruppe anwendbar (sie gehören alle zum Umweltziel Klimaschutz): • 6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen Insbesondere der Erwerb, die Finanzierung, die Vermietung, das Leasing und der Be- trieb von Fahrzeugen der Klassen M, N oder L sind taxonomiefähig. In diesem spe- ziellen Fall handelt es sich um eine Tätigkeit im Hinblick auf die für die SBO relevanten Investitionen und Betriebsausgaben im Zusammenhang mit dem Fuhrpark. • 6.6 Güterbeförderung im Straßenverkehr Der Erwerb, die Finanzierung, das Leasing, die Anmietung und der Betrieb von Fahr- zeugen der Klassen N1, N2 oder N3 für den Güterkraftverkehr, die unter die EURO-VI- Norm der Stufe E oder deren Nachfolger fallen, sind taxonomiefähig. Im vorliegenden Fall handelt es sich um Betriebsausgaben im Zusammenhang mit den SBO eigenen Lieferwägen. • 7.2 Renovierung bestehender Gebäude Einzelne Hoch- und Tiefbauarbeiten oder deren Vorbereitung sind taxonomiefähig. • 7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten Einzelne Renovierungsmaßnahmen, die in der Installation, Wartung oder Reparatur ener- gieeffizienter Geräte bestehen, sind taxonomiefähig. • 7.5 Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden Die Installation, Wartung und Reparatur von Geräten zur Messung, Regulierung und Kontrolle der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden ist taxonomiefähig. Für SBO ist diese Tätigkeit im Zusammenhang mit der effizienten Kühlung und Heizung von Ge - bäuden wichtig. 42 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT • 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien Taxonomiefähig sind Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuer- bare Energien vor Ort. Für SBO ist diese Tätigkeit besonders wichtig im Zusammenhang mit der Installation von Photovoltaikanlagen an ihren eigenen Standorten in den USA und in den VAE. • 7.7 Erwerb von und Eigentum an Gebäuden Der Erwerb von Immobilien und die Ausübung des Eigentums an diesen Immobilien ist taxonomiefähig. Neben dem Eigentum können auch aktivierte Nutzungsrechte an gemieteten Gebäuden taxonomiefähige Investitionsausgaben darstellen. Für die SBO ist diese Aktivität besonders wichtig in Bezug auf Verwaltungs- und Betriebsgebäude. SBO weist seine direkten Aktivitäten als Betreiber von Photovoltaikanlagen aus, nicht aber die Photovoltaikkapazitäten, die über Stromabnahmeverträge von einem Drittbetrei- ber erworben werden. 43 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 TAXONOMIE-KONFORMITÄT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023 Für das Geschäftsjahr 2023 muss die Taxonomie-Konformität nur für die in Anhang 1 der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2139 genannten Wirtschaftstätigkeiten und die Umwelt- ziele Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel bewertet werden. Die Taxonomie- Konformität für die zusätzlichen Umweltziele muss ab dem Jahresbericht 2024 berichtet werden. Taxonomie-Konformität bedeutet, dass die Wirtschaftstätigkeit einer oder mehreren der potenziell nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten zugeordnet werden kann, die Kriterien für einen wesentlichen Beitrag, die Kriterien „Do No Significant Harm (DNSH)“ und den sozialen Min- destschutz erfüllen. Der erforderliche Nachweis der Konformität wurde für die Aktivität 3.9 (Herstellung von Eisen und Stahl) erbracht, insbesondere für das Kaltschmieden und die Be- handlung von hochlegierten, nicht-magnetisierbaren Stählen sowie für die additive Fertigung von Metallteilen durch Direct Metal Laser Sintering (DMLS). Neben den Fertigungstätigkeiten meldet SBO auch Taxonomie-Konformität für ihre Tätigkeit 7.6 (Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien), die sich auf Photovoltaikanlagen an ihren eigenen Standorten bezieht. Das Verständnis und die Auslegung der technischen Bewertungskriterien der Tätigkeit 3.9 (Herstellung von Eisen und Stahl) und der Tätigkeit 7.6 (Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien) werden im Folgenden näher erläutert. SBO hat die technischen Bewertungskriterien sowohl an eigenen Aktivitäten geprüft, als auch Be- stätigungen vom Hauptlieferanten eingeholt, wo dies aufgrund der Tätigkeit geboten war. 44 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT Erläuterungen zur Bewertung der Taxonomie-Konformität werden für jede Wirtschaftstätigkeit gesondert dargelegt im Hinblick auf ihren wesentlichen Beitrag zum Umweltziel und „Do No Significant Harm“: TÄTIGKEIT 3.9 (HERSTELLUNG VON EISEN UND STAHL) AKTIVITÄT 7.6 (INSTALLATION, WARTUNG UND REPARATUR VON TECHNOLOGIEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN) Wesentlicher Beitrag Je nach Herstellungsverfahren geben die technischen Bewertungskriterien unterschiedliche Emissionsgrenzwerte vor. Die hier relevante Messgröße für hochlegierte, nicht-magnetisierbare Stähle, die in Elektrolichtbogenöfen hergestellt werden, beträgt 0,266 t CO 2 -eq/t Produkt. Dieser Grenzwert bezieht sich ausschließlich auf die Emissionen, die beim Erschmelzen des Rohstahls entstehen. Das Kriterium des wesentlichen Beitrags ist durch die Einhaltung der Emissions - grenzwerte erfüllt. Die Installation von Photovoltaikanlagen wird als wesentlicher Beitrag zum Umweltziel der Eindämmung des Klimawandels angesehen. Do No Significant Harm (DNSH) Die folgenden Erläuterungen fassen das Verständ - nis und die wesentlichen Interpretationen der Do No Significant Harm (DNSH) Kriterien zusammen. Bei der Analyse der DNSH-Kriterien bezieht sich SBO auf die jeweiligen Produktionsstätten bzw. betroffenen Produkte. Die folgenden Erläuterungen fassen das Ver - ständnis und die wesentlichen Interpretationen der Do No Significant Harm (DNSH) Kriterien zusammen. Bei der Analyse der DNSH- Kriterien bezieht sich SBO auf die jeweiligen Produktionsstätten bzw. betroffenen Produkte. Anpassung an den Klimawandel Für die betreffenden Produktionsstandorte wurde eine Bewertung des Klimarisikos und der Anfälligkeit durchgeführt. Für die betreffenden Standorte wurde eine Be - wertung des Klimarisikos und der Anfälligkeit durchgeführt. Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeres- ressourcen Im Rahmen des bestehenden Umweltkonzeptes legt die SBO bereits großen Wert auf einen sparsamen, schonenden und effizienten Umgang. Der Fokus des Wassermanagements liegt auf der Reduzierung des Wasserverbrauchs, der effizienten Nutzung der Wasserressourcen und der angemessenen Abwasserbehandlung. In den hier relevanten Produktionsprozessen der SBO wird kein Wasser (z.B. zur Kühlung) eingesetzt, weshalb Umweltbelastungen im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung der Wasserqualität und der Vermeidung von Wasserknappheit im Zuge der Ausübung der Tätigkeiten der SBO nicht zu erwarten sind. Keine technischen Kriterien angegeben. Übergang zu einer Kreislauf - wirtschaft Keine technischen Kriterien angegeben. Keine technischen Kriterien angegeben. Vermeidung und Ver - ringerung der Umweltver - schmutzung Einige der Kriterien dieses Umweltziels sind auf die untersuchte Tätigkeit der SBO nicht anwendbar (z.B. in Bezug auf persistente organische Schad - stoffe, Quecksilberverbindungen oder elektrische und elektronische Geräte). Die Erfüllung der übrigen Kriterien wurde geprüft und entsprechend dokumentiert. Auch das Kriterium der BVT- Emissionswerte ist auf die Tätigkeit der SBO nicht anwendbar. Entsprechende Emissionen fallen bei den Fertigungsprozessen der SBO nicht an. Keine technischen Kriterien angegeben. Schutz und Wiederher - stellung der Biodiversität und der Ökosysteme Die Einhaltung der Umweltvorschriften wurde an den jeweiligen Produktionsstandorten überprüft. Keine technischen Kriterien angegeben. 45 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 Einhaltung des Mindestschutzes Um die Taxonomie-Konformität zu erreichen, muss SBO sicherstellen, dass die betreffenden Wirtschaftstätigkeiten zusätzlich zu den beiden Kriterien „wesentlicher Beitrag“ und „Do No Significant Harm (DNSH)“ im Einklang mit Artikel 18 der Taxonomieverordnung stehen. Unter Berücksichtigung des im Oktober 2022 veröffentlichten Abschlussberichts über Min- destschutzmaßnahmen der Plattform für nachhaltige Finanzen konzentriert sich SBO auf die Themen Menschenrechte, Bestechung/Korruption, Steuern und fairer Wettbewerb. Die folgenden Aspekte wurden im Detail berücksichtigt: Menschenrechte Die Geschäftstätigkeit erfolgt in Übereinstimmung mit dem Katalog der inter- national anerkannten Menschenrechte. Es gibt einen Verhaltenskodex, der Füh- rungskräfte und Mitarbeiter dazu verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu ergrei- fen, um mögliche und tatsächliche Menschenrechtsverletzungen aufzudecken, zu verhindern und abzumildern. Es hat keine Verurteilungen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen gegeben. Bestechung/Korruption Die SBO-Gruppe hat einen Whistleblowing-Service eingerichtet, der geschützte Kommunikationskanäle gewährleistet und die Meldung von Bestechungs-/Kor- ruptionsvorfällen auf einer eigenen Online-Plattform ermöglicht. Darüber hinaus gibt es konzernweite Richtlinien und eine Null-Toleranz-Politik in Bezug auf Be- stechung, Betrug und jegliche Form von Korruption. Steuern Im Rahmen der Wirtschaftstätigkeiten der SBO-Gruppe fallen weltweit Steuerauf- wendungen in unterschiedlicher Form an. Umsatzsteuern, Körperschaftsteuern, Steuern auf Löhne und Gehälter usw. bedeuten, dass die Wirtschaftstätigkeiten der SBO in den einzelnen Ländern wirtschaftliche Beiträge leisten. SBO verfolgt keine aggressive Steuerpolitik. Die Standorte der einzelnen Unternehmen folgen ausschließlich den lokalen Wirtschaftstätigkeiten in den jeweiligen Industrie- zentren. Im Anhang des Konzernabschlusses ist die Überleitung zum Konzern- steuersatz transparent dargestellt. 46 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT Fairer Wettbewerb Durch die Anwendung eines gruppenweiten Verhaltenskodex stellt die SBO- Gruppe die Einhaltung der einschlägigen Wettbewerbsregeln sicher. Fairer Wettbewerb bedeutet für die SBO, dass keine Kartelle, wettbewerbswidrige Geschäftspraktiken oder Vereinbarungen, die eine Marktbeherrschung oder Marktmacht ausnutzen oder ausweiten, sowie wettbewerbswidrige Fusionen und Übernahmen eingegangen oder durchgeführt werden. Dies gilt insbeson- dere, wenn sie Festpreise, manipulierte Angebote (kollusive Ausschreibungen), Produktionsbeschränkungen oder -quoten oder die Aufteilung von Märkten durch die Zuteilung von Kunden, Lieferanten, Gebieten oder Geschäftsberei- chen beinhalten. WICHTIGE LEISTUNGSINDIKATOREN (KPI) Auf dieser Grundlage werden die folgenden Kennzahlen ausgewiesen: INFORMATIONEN IN % UMSATZ CAPEX OPEX Taxonomiefähig gesamt 14,1 10,3 6,2 Nicht taxonomiefähig gesamt 85,9 89,7 93,8 Taxonomiekonform gesamt 14,1 3,4 4,0 Nicht taxonomiekonform gesamt 85,9 96,6 96,0 Die neu in Kraft getretenen Wirtschaftstätigkeiten, insbesondere im Bereich der Kreislauf- wirtschaft, decken weitere wirtschaftliche Aktivitäten von SBO ab. Diese sind Gegenstand eingehender Evaluierung und in der aktuellen Berichterstattung daher noch nicht enthalten. Sie könnten im darauffolgenden Berichtsjahr zu einer weiteren Verbesserung der Kennzahlen führen. 47 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 UMSATZ-KPI GESCHÄFTSJAHR 2023 JAHR KRITERIEN FÜR EINEN WESENT LICHEN BEITRAG DNSH-KRITERIEN („KEINE ERHEBLICHE BEEINTRÄCHTIGUNG“) Wirtschafts tätigkeiten (01) Code (02) Umsatz (03) Umsatz - anteil, Jahr 2023 (04) Klima- schutz (05) Anpas- sung an den Kli ma- wan del (06) Wasser (07) Umwelt - ver- schmut- zung (08) Kreislauf - wirtschaft (09) Bio - logische Vielfalt (10) Klima- schutz (11) Anpassung an den Klima- wandel (12) Wasser (13) Umwelt - ver- schmut- zung (14) Kreislauf - wirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindest- schutz (17) Anteil taxonomie - konformer (A.1.) oder taxonomie - fähiger (A.2.) Umsatz, Jahr 2022 (18) Kategorie ermög - lichende Tätigkeit (19) Kategorie Über - gangs- tätigkeit (20) TEUR % % J / N % A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomie konform) Herstellung von Eisen und Stahl 3.9 82.788 14,1 % 14,1 % J J J J J J J 12,5 % 12,5 % Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 82.788 14,1 % 14,1 % 12,5 % Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 0,0 % 0,0 % 0,0 % Davon Übergangstätigkeiten 82.788 14,1 % 14,1 % 12,5 % A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomie- konforme Tätigkeiten) Herstellung von Eisen und Stahl 3.9 0 0,0 % 0,0 % Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomie konforme Tätigkeiten) (A.2) A. UMSATZ TAXONOMIEFÄHIGER TÄTIGKEITEN (A.1+A.2) 82.788 14,1 % 12,5 % B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 503.083 85,9 % 87,5 % GESAMT 585.871 100,0 % 48 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT CAPEX-KPI GESCHÄFTSJAHR 2023 JAHR KRITERIEN FÜR EINEN WESENT LICHEN BEITRAG DNSH-KRITERIEN („KEINE ERHEBLICHE BEEINTRÄCHTIGUNG“) Wirtschafts tätigkeiten (01) Code (02) CapEx (03) CapEx, Jahr 2023 (04) Klima- schutz (05) Anpas- sung an den Kli ma- wan del (06) Wasser (07) Umwelt - ver- schmut- zung (08) Kreislauf - wirtschaft (09) Bio - logische Vielfalt (10) Klima- schutz (11) Anpassung an den Klima- wandel (12) Wasser (13) Umwelt - ver- schmut- zung (14) Kreislauf - wirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindest- schutz (17) Anteil taxonomie - konformer (A.1.) oder taxonomie - fähiger (A.2.) CapEx, Jahr 2022 (18) Kategorie ermög - lichende Tätigkeit (19) Kategorie Über - gangs- tätigkeit (20) TEUR % % J / N % A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomie konform) Herstellung von Eisen und Stahl 3.9 1.187 3,0 % 3,0 % J J J J J J J 21,1 % 21,1 % Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 7.3 170 0,4 % 0,4 % J J J J J J J 0,0 % 0,0 % CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 1.357 3,4 % 3,4 % 21,1 % Davon ermöglichende Tätigkeiten 170 0,4 % 0,4 % 0,0 % Davon Übergangstätigkeiten 1.187 3,0 % 3,0 % 21,1 % A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomie- konforme Tätigkeiten) Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 6.5 1.133 2,8 % 1,0 % Renovierung bestehender Gebäude 7.2 39 0,1 % 0,0 % Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 7.3 422 1,0 % 0,4 % Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergie- effizienz von Gebäuden 7.5 0 0,0 % 0,1 % Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien 7.6 602 1,5 % 0,1 % Erwerb von und Eigentum an Gebäuden 7.7 602 1,5 % 12,1 % CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomie konforme Tätigkeiten) (A.2) A. CAPEX TAXONOMIEFÄHIGER TÄTIGKEITEN (A.1+A.2) 4.155 10,3 % 34,8 % B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 36.041 89,7 % 65,2 % GESAMT 40.197 100,0 % 49 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 OPEX-KPI GESCHÄFTSJAHR 2023 JAHR KRITERIEN FÜR EINEN WESENT LICHEN BEITRAG DNSH-KRITERIEN („KEINE ERHEBLICHE BEEINTRÄCHTIGUNG“) Wirtschafts tätigkeiten (01) Code (02) OpEx (03) Anteil OpEx, Jahr 2023 (04) Klima- schutz (05) Anpas- sung an den Kli ma- wan del (06) Wasser (07) Umwelt - ver- schmut- zung (08) Kreislauf - wirtschaft (09) Bio - logische Vielfalt (10) Klima- schutz (11) Anpassung an den Klima- wandel (12) Wasser (13) Umwelt - ver- schmut- zung (14) Kreislauf - wirtschaft (15) Biologische Vielfalt (16) Mindest- schutz (17) Anteil taxonomie - konformer (A.1.) oder taxonomiefähi - ger (A.2.) OpEx, Jahr 2022 (18) Kategorie ermög - lichende Tätigkeit (19) Kategorie Über - gangs- tätigkeit (20) TEUR % % J / N % A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomie konform) Herstellung von Eisen und Stahl 3.9 451 2,6 % 2,6 % J J J J J J J 3,3 % 3,3 % Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 7.3 249 1,4 % 1,4 % J J J J J J J 0,0 % 0,0 % OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 700 4,0 % 4,0 % 3,3 % Davon ermöglichende Tätigkeiten 249 1,4 % 1,4 % 0,0 % Davon Übergangstätigkeiten 451 2,6 % 2,6 % 3,3 % A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomie- konforme Tätigkeiten) Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 6.5 47 0,3 % 0,5 % Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten 7.3 284 1,6 % 1,4 % Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien 7.6 0 0,0 % 0,4 % Erwerb von und Eigentum an Gebäuden 7.7 58 0,3 % 3,0 % OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomie konforme Tätigkeiten) (A.2) 389 2,2 % 2,6 % A. OPEX TAXONOMIEFÄHIGER TÄTIGKEITEN (A.1+A.2) 1.090 6,2 % 5,9 % B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 16.511 93,8 % 94,1 % GESAMT 17.601 100,0 % 50 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT AUSFÜHRLICHE ERLÄUTERUNGEN Die Berechnung der Leistungsindikatoren (KPI) erfolgt gemäß Anhang 1 der Delegierten Ver- ordnung (EU) 2021/2178 der Kommission. Informationen über den Konzernabschluss zur Vermeidung von Doppelzählungen und das allgemeine Verfahren Der Konzernabschluss der SBO zum 31. Dezember 2023 wurde in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegun- gen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der EU anzuwenden sind. Einzelheiten zu den angewandten Rechnungslegungsmethoden sind im Anhang des SBO-Konzernabschlusses dargestellt. Die Grundsätze des IFRS-Kon- zernabschlusses zur Ermittlung von Umsatz, CapEx und OpEx dienen als Basis für die Ab- leitung der Taxonomie KPIs. Um Doppelzählungen zu vermeiden, wurden bei der Erfassung der Umsatzerlöse nur Umsätze mit externen Kunden berücksichtigt, um eine einfache und transparente Überleitung zum Konzernumsatz zu ermöglichen. Bei der Erfassung des CapEx-KPI wurde ein Screening auf Einzelgesellschaftsebene und eine anschließende Übertragung auf den konsolidierten Wert der SBO-Gruppe durchgeführt. Zur Erfassung der OpEx wurde ein Screening auf Einzelunternehmensebene mit anschlie- ßender Aggregation durchgeführt, wobei konzerninterne Verrechnungen vorab ausgeschlos- sen wurden, um eine unsachgemäße Erhöhung der Kennzahl zu vermeiden. Generell ist anzumerken, dass bei der Ableitung von taxonomiekonformen Umsätzen, CapEx und OpEx eine eindeutige Zuordnung zu einzelnen Wirtschaftstätigkeiten möglich war und kein Ver- teilungsschlüssel verwendet wurde. Dies ermöglichte auch den Ausschluss einer möglichen Doppelzählung von Umsatz, CapEx und OpEx in verschiedenen Wirtschaftstätigkeiten. Berechnung des Umsatz-KPI Der Umsatz-KPI wurde als der Teil des Nettoumsatzes mit Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Güter, der mit den taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden ist (Zähler), geteilt durch den Nettoumsatz (Nenner) berechnet. Der Nenner ent- spricht den konsolidierten Umsatzerlösen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023, wie sie in den konsolidierten Jahresabschlüssen der SBO für 2023 ausgewiesen sind. Zur Ermittlung des Zählers wurde ein Screening auf Unternehmensebene mit anschließender Zuordnung zu den taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten durchgeführt. 51 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 Berechnung des CapEx-KPI Dieser KPI ist definiert als die an der Taxonomie ausgerichteten CapEx (Zähler) geteilt durch die konsolidierten Investitionsausgaben. Der Nenner umfasst die konsolidierten Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten während des betrachteten Geschäfts- jahres vor Abschreibungen und Neubewertungen, einschließlich derjenigen, die sich aus Neubewertungen und Wertminderungen für das betreffende Geschäftsjahr ergeben, und ohne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts. Im Nenner werden auch Zugänge zu Sach- anlagen und immateriellen Vermögenswerten, die aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren, sowie Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 berücksichtigt. Taxonomiekonforme In- vestitionen konnten eindeutig identifiziert und den taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten zugeordnet werden, sodass kein Zuordnungsschlüssel verwendet wurde. Berechnung des OpEx-KPI Diese Kennzahl ist definiert als taxonomiekonforme Betriebsausgaben im Zähler dividiert durch die gesamten Betriebsausgaben im Sinne der EU-Taxonomie im Nenner. Der Nenner umfasst direkte, nicht aktivierte Kosten, die sich beziehen auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Vermietung, Wartung und Instandhaltung sowie alle anderen direkten Ausgaben im Zusammenhang mit der täglichen Wartung von Ver- mögenswerten des Sachanlagevermögens durch das Unternehmen oder durch Dritte, an die Tätigkeiten ausgelagert werden, die notwendig sind, um die fortlaufende und wirksame Funktionsfähigkeit dieser Vermögenswerte zu gewährleisten. Konzernweit wurden die oben aufgeführten Betriebsausgaben mit der EU-Taxonomie dar- aufhin überprüft, ob sie einer taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit zugeordnet werden können, wobei das konzernweit einheitliche Ausweisschema für nicht aktivierte Betriebs- ausgaben (die auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind) den Ausgangspunkt für das Screening bildete. Taxonomiekonforme OpEx konnten eindeutig identifiziert und taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten zugeordnet werden, sodass kein Zuordnungsschlüssel verwendet wurde. TAXONOMIE AUSBLICK Die SBO kann weitere an der Taxonomie ausgerichtete Wirtschaftstätigkeiten identifizieren, insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Aus strategischer Sicht spielt der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft auch im Rahmen der Entwicklung einer unternehmensweiten Kreislaufwirtschaftsstrategie eine zentrale Rolle. 52 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT Environment: Umweltkonzept Als Hersteller legen wir großen Wert auf eine möglichst geringe Umweltbelastung. Wir über- prüfen regelmäßig unsere Produktionsprozesse und deren Umweltauswirkungen, um Ver- besserungsmöglichkeiten zu identifizieren und so schnell wie möglich umzusetzen. Unsere Fortschritte bei den Umweltschutzmaßnahmen werden in unseren ESG-Berichten trans- parent dargestellt. Die Umweltschutzmaßnahmen konzentrieren sich auf den Abfall-, Was- ser- und Energieverbrauch sowie auf die Gewährleistung höchster Qualitätsstandards bei Prozessen und Produkten. Im Jahr 2023 stieg die Produktionsleistung der SBO-Gruppe und das Umsatzwachstum betrug rund 17 %. Im Verhältnis dazu war der Anstieg aller relevanten nicht-finanziellen Leistungsindikatoren unterproportional. EMISSIONEN CO 2 -FUSSABDRUCK DES UNTERNEHMENS (CCF) 2023 2022 Scope 1, direkt CO 2 -eq in Tonnen 4.040,9 4.180,2 Scope 2, indirekt (market based) CO 2 -eq in Tonnen 9.610,2 9.462,5 Scope 3, indirekt CO 2 -eq in Tonnen 102.828,4 89.246,1 Gesamt CO 2 -eq in Tonnen 116.479,6 102.888,8 Die berechneten Scope 1 THG-Emissionen sanken auf 4.040,9 Tonnen (2022: 4.180,2 Tonnen, -3,3 %). Die Scope 2 THG-Emissionen blieben mit 9.610,2 Tonnen (2022: 9.462,5 Tonnen, 1,6 %) relativ unverändert. Dies entsprach einer Intensität von 23,3 CO 2 -eq in Ton- nen je 1 Million EUR Umsatz. SBO hat die Scope 3 THG-Emissionen zum ersten Mal im Jahr 2023 berichtet. Während langfristige vor- und nachgelagerte Maßnahmen untersucht werden, haben sich unsere Scope 3-Emissionen aufgrund des erheblich gestiegenen Geschäftswachstums erhöht. Der vorgelagerte Scope 3 stieg vor allem bei eingekauften Gütern und Dienstleistungen (Kate- gorie 3.1), Investitionsgütern (Kategorie 3.2) und der Verarbeitung verkaufter Produkte (Kate- gorie 3.10). 53 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 ANGABEN ZU EMISSIONEN CO 2 -eq IN TONNEN 2023 2022 Scope 1, direkt 4.040,9 4.180,2 Scope 2, indirekt market based 9.610,2 9.462,5 location based 11.979,6 11.646,9 Scope 3, indirekt 102.828,4 89.246,1 Upstream Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen 66.243,5 57.813,3 Kategorie 2: Investitionsgüter 8.479,1 6.473,4 Kategorie 3: Brennstoff- und energiebezogene Emissionen 3.914,4 3.658,3 Kategorie 4: Transport und Verteilung 1.471,8 1.243,3 Kategorie 5: Im Betrieb anfallende Abfälle 3.371,9 3.691,3 Kategorie 6: Geschäftsreisen 3.180,6 2.598,9 Kategorie 7: Pendeln von Arbeitnehmern 2.316,3 2.083,8 Kategorie 8: Geleaste Vermögenswerte - - Downstream Kategorie 9: Transport und Verteilung 6.398,8 5.610,9 Kategorie 10: Verarbeitung verkaufter Produkte 6.827,5 5.466,1 Kategorie 11: Nutzung der verkauften Produkte - - Kategorie 12: Umgang von verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende 624,5 606,9 Kategorie 13: Vermietete oder verleaste Sachanlagen - - 54 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT EMISSIONSINTENSITÄT 2023 2022 Emissionsintensität Scope 1 + 2 CO 2 -eq in Tonnen / 1 MEUR Umsatz 23,3 27,2 Emissionsintensität Scope 3 CO 2 -eq in Tonnen / 1 MEUR Umsatz 175,5 178,1 Die Emissionen wurden in Übereinstimmung mit dem Standard des Treibhausgasprotokolls gemeldet. ENERGIEVERBRAUCH Für die Herstellung unserer Produkte benötigen wir Energie, vor allem Strom. Dieser wird größtenteils aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen. Der Einsatz von Generatoren wird, wo immer möglich, vermieden. Die kontinuierliche Senkung des Energieverbrauchs und die Steigerung der Ressourceneffizienz sind zentrale Ziele unseres Nachhaltigkeitsansatzes. Im Jahr 2023 hat der Anteil der erneuerbaren Energien 44 % am gesamten Stromverbrauch betragen, was 15.463,3 MWh entspricht. Diese Zahl beinhaltet Ökotarife in Regionen wie Österreich, USA, Großbritannien, CAN, VAE und Brasilien sowie die Erzeugung vor Ort in Österreich, den USA und den VAE. Der Energieverbrauch stieg im Jahr 2023 leicht um rund 2,6 %, blieb aber deutlich unter dem Umsatzwachstum. 55 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 ENERGIEVERBRAUCH EINHEIT 2023 2022 Energieverbrauch MWh 53.072,9 51.753,0 davon Strom MWh 34.828,2 32.984,8 davon aus erneuerbaren Quellen MWh 15.463,3 15.324,1 davon aus nicht-erneuerbaren Quellen MWh 19.364,9 17.660,7 WASSERVERBRAUCH Da Wasser eine der wertvollsten Ressourcen der Welt ist, legt unsere Unternehmensgruppe großen Wert auf einen sparsamen, effizienten und schonenden Umgang mit Wasser an allen Standorten. Unser Wassermanagement zielt darauf ab, den Wasserverbrauch zu reduzie- ren, eine angemessene Wasseraufbereitung durchzuführen und eine effiziente Nutzung der Wasserressourcen sicherzustellen. Die SBO-Gruppe setzt Maßnahmen zur strukturellen Reduzierung des Wasserverbrauchs um, wie z.B. die Verwendung von Kreislaufwasser bei der Herstellung von Stählen. Im Jahr 2023 hat die SBO-Gruppe weltweit 101.382,7 m³ Wasser entnommen (2022: 92.132,6 m³). Der Anstieg war geringer als das Umsatzwachstum im Jahr 2023. Eini - ge Standorte bezogen Wasser aus einem eigenen Brunnen und aus dem öffentlichen Wassernetz. WASSERENTNAHME EINHEIT 2023 2022 Wasserentnahme m³ 101.382,7 92.132,6 davon aus eigenem Brunnen m³ 68.449,0 70.340,0 davon aus dem öffentlichen Wassernetz m³ 32.933,7 21.792,6 56 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT ABFALLWIRTSCHAFT Die SBO-Gruppe setzt bereits bei der Entwicklung von Werkstoffen, insbesondere von Stahl, auf die Reduzierung von Schadstoffen. Dies gewährleistet eine schadstoffarme Produktion und damit auch eine umweltfreundliche Entsorgung. Um unnötigen Produktionsabfall zu minimieren und den ökologischen Fußabdruck durch geringere Transportmengen zu reduzie- ren, werden die Materialien so nah wie möglich an den Grenzspezifikationen bestellt. Wir optimieren das Input-Output-Verhältnis, indem wir einen großen Teil der Produktionsabfäl- le wiederverwerten. Nicht verwertbare Abfälle werden nach den neuesten Umweltstandards entsorgt. Schmierstoffe, wie z.B. Produktionsöle, werden je nach Standort während der lau- fenden Produktion gesammelt, gefiltert und dem Produktionskreislauf wieder zugeführt. Auch die kontinuierliche Erhöhung der Recyclingquote wird als Ziel unseres Umweltmanagements verfolgt. Im Jahr 2023 fielen konzernweit insgesamt 7.887,3 Tonnen Abfall an, einschließlich Produk- tionsabfälle und Verpackungsmaterial (2022: 7.662,5 Tonnen). ABFALLWIRTSCHAFT EINHEIT 2023 2022 Abfall gesamt Tonnen 7.887,3 7.662,5 davon nicht gefährliche Abfälle Tonnen 7.175,0 6.972,8 davon gefährliche Abfälle Tonnen 712,3 689,7 Zwischenstaatlich transportierte und als gefährlich eingestufte Abfälle (gemäß dem Basler Übereinkommen) Tonnen 0,0 0,0 * Gesamtabfall einschließlich Produktionsabfall und Verpackungsmaterial. Gefährliche Abfälle einschließlich durch gefährliche Abfälle verunreinigte Abwässer. Definition von gefährlichen Abfällen auf der Grundlage des Basler Übereinkommens. 57 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 Social: Sozial- und Mitarbeiterkonzept Hochqualifizierte Mitarbeiter sind entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der SBO-Gruppe. Wir schaffen ein attraktives, sicheres Arbeitsumfeld mit optimalen Entwicklungsmöglichkeiten und setzen auf den Erhalt des qualifizierten Kernteams. Unsere gemeinsamen Werte, die von Respekt, Vertrauen und Professionalität geprägt sind, tragen dazu bei. Wir setzen uns aktiv für Chancengleichheit und Diversität ein, insbesondere indem wir ver- stärkt Frauen ansprechen. Mitarbeiter werden auf Grundlage ihrer Qualifikationen eingestellt, unabhängig von ihrer Nationalität, Herkunft oder politischen Zugehörigkeit. Wir respektieren das Grundrecht auf Vereinigungsfreiheit weltweit und pflegen, wo vorhanden, gute Bezie- hungen zu Betriebsräten und Gewerkschaften. GESUNDHEIT UND ARBEITSSICHERHEIT Wir halten uns an die Standards der Occupational Health and Safety Assessment Series (OHSAS) und legen höchsten Wert auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter. Interne Sicher - heitsrichtlinien regeln Arbeitsabläufe und Verantwortlichkeiten klar. Wegmarkierungen und strenge Anweisungen für Anlagen und Maschinen werden umgesetzt, regelmäßig überprüft und optimiert. Unsere Mitarbeiter werden laufend geschult, unter anderem durch Erste-Hilfe- Kurse. Wir informieren regelmäßig über Sicherheitsrichtlinien und lokale Arbeitsschutzgeset- ze, um Unfälle zu vermeiden. Je nach Bedarf werden standortspezifische Checklisten und Notfallpläne verwendet. Wir bieten an einigen Standorten Fitnessmöglichkeiten an, darunter auch eigene Fitnessräume, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu fördern. 58 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT Die Unfallhäufigkeit (LTIR) blieb bei 8 Unfällen pro einer Million Arbeitsstunden (2022: 8 Un- fälle pro einer Million Arbeitsstunden). Die Unfallschwere (SA) lag bei niedrigen 4 Ausfalltagen pro Arbeitsunfall (2022: 6 Ausfalltage bezogen auf die Anzahl der Unfälle). Wir bemühen uns aktiv, die Anzahl der Unfälle niedrig zu halten und dokumentieren und überprüfen alle Unfälle auf Verbesserungspotenzial. SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ 2023 2022 Unfälle mit Ausfallzeit Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeit (1 Tag und mehr) 25 25 Unfallhäufigkeit Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeit (1 Tag und mehr) pro 1 Million Arbeitsstunden 8 8 Unfallschwere (SA) Anzahl der Ausfalltage (Kalendertage ohne Unfalltag) bezogen auf die Anzahl der Unfälle (i. e. durchschnittliche Ausfallzeit) 4 6 Arbeitsbedingter Todesfall Anzahl 0 0 Todesfallhäufigkeit (FAR) Anzahl der Unfälle mit Todesfolge pro 1 Million Arbeitsstunden 0 0 * Unfälle ab einer Ausfallzeit von 8 Arbeitsstunden. 59 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 PERSONALENTWICKLUNG UND FLEXIBLE ARBEITSZEITMODELLE Weltweit herrscht ein intensiver Wettbewerb um Fachkräfte. Als Arbeitgeber streben wir op- timale Arbeitsbedingungen an und haben eine attraktive Vergütung sowie ein umfassendes Aus- und Weiterbildungskonzept in der Personalentwicklung etabliert. Damit begegnen wir dem Fachkräftemangel und stärken unsere Position als Arbeitgeber. In Ternitz (Österreich) bilden wir in einem eigens entwickelten Lehrlingsprogramm die Fachkräfte von morgen aus. 7 neue Lehrlinge konnten für unser preisgekröntes Ausbildungsprogramm gewonnen wer- den. Insgesamt waren 26 Lehrlinge, davon 3 weibliche und 23 männliche, in unseren Teams tätig. Eine faire Entlohnung ist uns besonders wichtig. Durch eine leistungsbezogene Vergütung gewinnen und binden wir die besten Fachkräfte, die je nach Unternehmenserfolg neben einem Festgehalt auch eine leistungsbezogene variable Vergütung erhalten. 60 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT GESAMTZAHL DER MITARBEITER NACH DIENSTVERHÄLTNIS, GESCHLECHT UND REGION 1 2023 ÖSTERREICH NORDAMERIKA REST DER WELT GESAMT Mitarbeiter Gesamt 408 724 469 1.601 Status Angestellte/r 80 166 212 458 Arbeiter/in 302 558 257 1.117 Lehrling 26 0 0 26 Geschlecht Männlich 355 643 392 1.390 Weiblich 53 81 77 211 Diverse 0 0 0 0 1 Gesamtzahl jeweils zum Stichtag, Länderabgrenzung nach dem Sitz der anstellenden Gesellschaft. GESAMTZAHL DER MITARBEITER NACH DIENSTVERHÄLTNIS, GESCHLECHT UND REGION 1 2022 ÖSTERREICH NORDAMERIKA REST DER WELT GESAMT Mitarbeiter Gesamt 399 712 373 1.484 Status Angestellte/r 77 189 149 415 Arbeiter/in 294 523 224 1.041 Lehrling 28 0 0 28 Geschlecht Männlich 351 642 309 1.302 Weiblich 48 70 64 182 Diverse 0 0 0 0 1 Gesamtzahl jeweils zum Stichtag, Länderabgrenzung nach dem Sitz der anstellenden Gesellschaft. 61 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 Wir investieren in die Ausbildung unserer Mitarbeiter und fördern Innovationen in der Arbeits- welt. Im Jahr 2023 lag der Ausbildungsschwerpunkt in den Bereichen Ausbildung und Quali- fizierung sowie Gesundheit und Sicherheit. Die Anzahl der Aus- und Weiterbildungsstunden hat sich auf 56.244 Schulungsstunden mehr als verdoppelt, was einem durchschnittlichen Schulungsaufwand von 35,1 Stunden pro Mitarbeiter entspricht. AUS- UND WEITERBILDUNG NACH MITARBEITERKATEGORIE UND BILDUNGSSCHWERPUNKT 2023 GESAMT- STUNDEN GESUNDHEIT & SICHERHEIT INFORMATIONS- TECHNOLOGIE RECHT & COMPLIANCE TRAINING & QUALIFIZIERUNG MANAGEMENT VERWALTUNG PRODUKTION 56.244 27 % 3 % 3 % 67 % 3 % 12 % 85 % * Aus- und Weiterbildung einschließlich interner und externer Schulungsmaßnahmen mit Ausnahme von Einschulungsmaßnahmen. AUS- UND WEITERBILDUNG NACH MITARBEITERKATEGORIE UND BILDUNGSSCHWERPUNKT 2022 GESAMT- STUNDEN GESUNDHEIT & SICHERHEIT INFORMATIONS- TECHNOLOGIE RECHT & COMPLIANCE TRAINING & QUALIFIZIERUNG MANAGEMENT VERWALTUNG PRODUKTION 24.845 30 % 6 % 8 % 56 % 7 % 14 % 79 % * Aus- und Weiterbildung einschließlich interner und externer Schulungsmaßnahmen mit Ausnahme von Einschulungsmaßnahmen. COMMUNITY ENGAGEMENT Partnerschaftliche Beziehungen zu lokalen Gemeinden sind für unseren Konzern von großer Bedeutung. Unser Ziel ist es, starke Gemeinschaften auszubauen und das gesellschaftliche Umfeld an unseren Standorten zu unterstützen. Daher ist es uns wichtig, gegenseitiges Ver- trauen aufzubauen und zu erhalten, respektvolle Beziehungen zu pflegen und in die lokale Entwicklung zu investieren. In diesem Rahmen unterstützen wir beispielsweise das Rote Kreuz sowie andere NGOs finanziell. 62 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT DIVERSITÄT In der SBO-Gruppe fördern wir die Diversität der Generationen, der Geschlechter und der Kulturen, da dies für die Entwicklung des Unternehmens entscheidend ist. Bei Neueinstel- lungen berücksichtigen wir neben der fachlichen Qualifikation gezielt auch die Diversität. Diese ist Teil unserer Strategie, wobei der Schwerpunkt auf Förderprogrammen für Frauen und der Rekrutierung von Fachkräften liegt. Eine ausführliche Beschreibung des Diversitäts- ansatzes findet sich im Corporate Governance Bericht. DIVERSITÄT NACH GESCHLECHT UND FUNKTION 2023 MITARBEITER GESAMT DAVON MITTLERES MANAGEMENT DAVON TOP-MANAGEMENT DAVON NON MANAGEMENT 1.601 154 23 1.424 GESCHLECHT Männlich 1.390 125 22 1.243 Weiblich 211 29 1 181 Divers 0 0 0 0 FRAUENQUOTE 13 % 19 % 4 % 13 % DIVERSITÄT NACH GESCHLECHT UND FUNKTION 2022 MITARBEITER GESAMT DAVON MITTLERES MANAGEMENT DAVON TOP-MANAGEMENT DAVON NON MANAGEMENT 1.484 145 23 1.316 GESCHLECHT Männlich 1.302 115 22 1.165 Weiblich 182 30 1 151 Divers 0 0 0 0 FRAUENQUOTE 12 % 21 % 4 % 11 % 63 LAGEBERICHT | TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 Governance: Konzept der Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE In der SBO-Gruppe führen wir alle Geschäfte unter strikter Einhaltung der international anerkannten Menschenrechte. Unabhängig von Merkmalen wie Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Nationalität, ethnischer oder politischer Zugehörigkeit, Religion, Alter, sexueller Orientierung, Sprache und körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung setzen wir uns für Chancengleichheit und Gleichbehandlung am Arbeitsplatz ein. Diversität ist ein Schlüssel- faktor für den Erfolg, den wir in der Branche fördern. Mitarbeiter und Führungskräfte sind ver- pflichtet, Maßnahmen gegen mögliche Menschenrechtsverletzungen zu ergreifen. Der Ver- haltenskodex, der für alle Unternehmen der SBO-Gruppe weltweit gilt, steht für integratives und ethisches Verhalten. Im Berichtszeitraum wurden keine Menschenrechtsverletzungen gemeldet. COMPLIANCE UND KORRUPTIONSPRÄVENTION Transparenz, offene Kommunikation und Berechenbarkeit sind die Grundlagen der Unter- nehmensführung in der SBO-Gruppe und sichern das Vertrauen der Stakeholder. Ethisches und rechtskonformes Verhalten ist wesentlich für unsere Reputation und unseren Geschäfts- erfolg. Die SBO-Group Compliance sorgt für eine einheitliche Umsetzung und frühzeitige Risikoerkennung. Durch konsequente Compliance und verstärkte Schulungen in diesem Bereich konnten im Jahr 2023 Betrugsversuche verhindert werden. Mit unserem Whistleblowing-Service ermutigen wir unsere Mitarbeiter, Fehlverhalten und nicht konforme Vorfälle oder Situationen offen anzusprechen. Dieser Service steht unse - ren Mitarbeitern über einen Online-Dienst zur Verfügung. Die Meldungen werden zentral bei der Group Compliance bearbeitet. Im Geschäftsjahr 2023 gingen vier Meldungen über den Whistleblowing-Service ein. Alle Meldungen wurden in Übereinstimmung mit der SBO Richt- linie und dem Gesetz, das die EU-Whistleblower-Richtlinie widerspiegelt, bearbeitet. Group Compliance setzt sich aktiv für die Bekämpfung von Korruption und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen ein. Für Betrug, Bestechung und jegliche Korruption gilt Null-Toleranz. Verstöße gegen die Geschäftsethik werden konsequent sanktioniert. Diese Standards gelten weltweit für alle Mitarbeiter und Geschäftspartner. Die Einhaltung wird durch Schulungen und Kontrollen sichergestellt. Während des Berichtszeitraums wurden keine Fälle von Korruption oder Bestechung festgestellt, und es wurden keine behördlichen Maßnahmen ergriffen. 64 TEIL 2: ESG-Entwicklungen im Jahr 2023 | LAGEBERICHT CYBERSICHERHEIT Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen die Anforderungen an sichere Systeme. Auch die SBO-Gruppe stellt sich dieser Herausforderung und setzt sich für die Stärkung der digi- talen Kompetenzen ein. SBO verfügt über eine dezentrale IT-Struktur, die Flexibilität und Produktivität gewährleistet. Diese Struktur wird durch eine zentrale Entscheidungsstelle unterstützt. Diese ermöglicht die Identifizierung von Lücken, strategische Maßnahmen, den Aufbau konzernweiter Warn- systeme und den Ausbau von Kompetenzen. IT-Sicherheit und Compliance arbeiten eng zusammen. Im Jahr 2022 wurde ein internationales externes IT-Audit bei allen Tochtergesellschaften der SBO-Gruppe durchgeführt. Feststellungen wurden korrigiert und Verbesserungsvorschläge in IT-Policies und Prozesse eingearbeitet. 65 KONZERN- ABSCHLUSS 66 67 Konzern abschluss ENERGY. LEADERSHIP. PROGRESS. 68 KONZERN ABSCHLUSS KONZERN- ABSCHLUSS Erläuterungen zum Konzernabschluss 76 Angaben zu den Organen der Konzernleitung 150 Bestätigungsvermerk 152 JAHRES ABSCHLUSS 160 Bestätigungsvermerk 197 CORPORATE GOVERNANCE 204 Corporate Governance Bericht 204 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2023 215 ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER 218 KONZERN ABSCHLUSS 66 Konzerngewinn- und Verlustrechnung 70 Konzerngesamt ergebnisrechnung 71 Konzernbilanz 72 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 74 Konzerngeldflussrechnung 75 69 KONZERN ABSCHLUSS Konzerngewinn- und Verlustrechnung IN TEUR ERLÄUTERUNG 2023 2022 Umsatzerlöse 22 585.871 501.239 Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 23 -383.272 -332.384 Bruttoergebnis 202.599 168.855 Vertriebsaufwendungen 23 -36.357 -31.339 Verwaltungsaufwendungen 23 -49.646 -42.544 Sonstige betriebliche Aufwendungen 24 -22.395 -15.357 Sonstige betriebliche Erträge 24 8.077 16.565 Betriebsergebnis 102.278 96.180 Zinserträge 25 9.038 2.854 Zinsaufwendungen 25 -8.544 -5.692 Aufwendungen aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 18 -8.563 0 Finanzergebnis -8.069 -2.838 Ergebnis vor Steuern 94.209 93.342 Steuern vom Einkommen und Ertrag 26 -22.635 -18.144 Ergebnis nach Steuern 71.574 75.198 Anzahl der durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktien 20 15.732.013 15.729.465 Ergebnis pro Aktie in EUR (unverwässert = verwässert) 4,55 4,78 70 KONZERN ABSCHLUSS Konzerngesamt - ergebnisrechnung IN TEUR ERLÄUTERUNG 2023 2022 Ergebnis nach Steuern 71.574 75.198 Beträge, die in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können Währungsumrechnung Eigenkapital 21 -14.668 17.918 Währungsumrechnung sonstige Positionen 1 21 -2.330 3.551 darauf entfallende Steuern 26 536 -834 Summe Beträge, die in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können -16.462 20.635 Beträge, die in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung nicht umgegliedert werden können Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen 16 -463 12 darauf entfallende Steuern 26 111 -3 Summe Beträge, die in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung nicht umgegliedert werden können -352 9 Sonstiges Ergebnis nach Steuern -16.814 20.644 GESAMTERGEBNIS NACH STEUERN 54.760 95.842 1 Hauptsächlich aus langfristigen Forderungen an ausländische Tochtergesellschaften. 71 KONZERN ABSCHLUSS Konzernbilanz VERMÖGEN IN TEUR ERLÄUTERUNG 31.12.2023 31.12.2022 Kurzfristiges Vermögen Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagung 162.351 287.764 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5 132.519 124.514 Forderungen aus Ertragsteuern 3.178 995 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 6 11.518 10.647 Vorräte 7 205.811 175.873 Summe kurzfristiges Vermögen 515.377 599.793 Langfristiges Vermögen Sachanlagen 8 130.436 123.801 Firmenwerte 9 138.407 134.509 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9 19.012 11.990 Langfristige Forderungen und Vermögenswerte 10 3.551 3.175 Aktive latente Steuern 11 29.638 29.829 Summe langfristiges Vermögen 321.044 303.304 SUMME VERMÖGEN 836.421 903.097 72 KONZERN ABSCHLUSS Konzernbilanz SCHULDEN UND EIGENKAPITAL IN TEUR ERLÄUTERUNG 31.12.2023 31.12.2022 Kurzfristige Schulden Bankverbindlichkeiten 12 38.144 30.765 Kurzfristiger Teil der langfristigen Darlehen 15 41.638 58.552 Leasingverbindlichkeiten 19 2.378 2.530 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39.624 33.075 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 18.932 11.027 Sonstige Verbindlichkeiten 13, 18 46.127 153.772 Sonstige Rückstellungen 14 3.654 3.832 Summe kurzfristige Schulden 190.497 293.553 Langfristige Schulden Langfristige Darlehen 15 174.839 163.977 Leasingverbindlichkeiten 19 6.589 6.825 Rückstellungen für Sozialkapital 16 5.988 6.616 Sonstige Verbindlichkeiten 17 10.231 6.980 Passive latente Steuern 11 260 130 Summe langfristige Schulden 197.907 184.528 Eigenkapital Grundkapital 20 15.759 15.729 Kapitalrücklagen 59.526 61.956 Gesetzliche Rücklage 21 785 785 Sonstige Rücklagen 19 19 Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung 21 32.739 49.201 Kumulierte Ergebnisse 21 339.189 297.326 Summe Eigenkapital 448.017 425.016 SUMME SCHULDEN UND EIGENKAPITAL 836.421 903.097 73 KONZERN ABSCHLUSS Entwicklung des Konzerneigenkapitals 2023 IN TEUR GRUND- KAPITAL KAPITAL- RÜCKLAGE GESETZLICHE RÜCKLAGE SONSTIGE RÜCKLAGEN AUSGLEICHS - POSTEN WÄHRUNGS- UMRECHNUNG KUMULIERTE ERGEBNISSE GESAMT Erläuterung 20 21 21 21 1. Jänner 2023 15.729 61.956 785 19 49.201 297.326 425.016 Ergebnis nach Steuern 71.574 71.574 Sonstiges Ergebnis -16.462 -352 -16.814 Gesamtergebnis 0 0 0 0 -16.462 71.222 54.760 Dividende 1 -31.459 -31.459 Aktienbasierte Vergütung 30 -2.430 2.100 -300 31. Dezember 2023 15.759 59.526 785 19 32.739 339.189 448.017 1 Die Ausschüttung betrug EUR 2,00 pro Aktie. 2022 IN TEUR GRUND- KAPITAL KAPITAL- RÜCKLAGE GESETZLICHE RÜCKLAGE SONSTIGE RÜCKLAGEN AUSGLEICHS- POSTEN WÄHRUNGS- UMRECHNUNG KUMULIERTE ERGEBNISSE GESAMT Erläuterung 20 21 21 21 1. Jänner 2022 15.729 63.122 785 19 28.566 232.658 340.879 Ergebnis nach Steuern 75.198 75.198 Sonstiges Ergebnis 20.635 9 20.644 Gesamtergebnis 0 0 0 0 20.635 75.207 95.842 Dividende 1 -11.797 -11.797 Aktienbasierte Vergütung -1.166 1.258 92 31. Dezember 2022 15.729 61.956 785 19 49.201 297.326 425.016 1 Die Ausschüttung betrug EUR 0,75 pro Aktie. 74 KONZERN ABSCHLUSS Konzerngeldflussrechnung IN TEUR ERLÄUTERUNG 2023 2022 Ergebnis vor Steuern 94.209 93.342 Abschreibungen und Wertminderungen 8, 9 29.002 32.927 Zinsergebnis 25 -494 2.838 Aufwendungen aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 18 8.563 0 Veränderung der Sozialkapital-Rückstellungen 16 -628 -242 Gewinne / Verluste aus dem Verkauf von Sachanlagen 507 -890 Erträge aus der Auflösung von Zuschüssen 0 -89 Sonstige unbare Aufwendungen und Erträge 2.564 -6.286 Veränderung von latenten Steuern 0 0 Gezahlte Zinsen -7.310 -5.046 Erhaltene Zinsen 9.285 2.595 Gezahlte Ertragsteuern -18.934 -9.079 Erhaltene Ertragsteuern 1.328 4.058 Cashflow aus dem Ergebnis 118.092 114.128 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -3.955 -34.700 Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte -1.661 -3.640 Veränderung Vorräte -32.393 -50.429 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.527 14.430 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und Rückstellungen 3.915 12.590 Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 35 86.525 52.379 Investitionen in Sachanlagen 8 -35.486 -29.189 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 9 -1.992 -1.780 Veränderung Verbindlichkeiten aus Investitionen 598 -33 Unternehmenserwerbe abzüglich erworbener Finanzmittel 36 -18.594 0 Einzahlungen aus Sachanlagenabgängen 2.081 5.686 Cashflow aus der Investitionstätigkeit 35 -53.393 -25.316 Freier Cashflow 35 33.132 27.063 Dividendenzahlungen -31.459 -11.797 Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -2.859 -2.317 Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 18 -118.990 0 Veränderung kurzfristiger Bankverbindlichkeiten 12 7.397 -6.642 Aufnahme von langfristigen Darlehen 15 52.500 0 Rückzahlung von langfristigen Darlehen 15 -58.552 -21.987 Rückzahlung von sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten -942 -1.739 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 35 -152.905 -44.482 Veränderung des Finanzmittelbestandes -119.773 -17.419 Finanzmittelbestand am Anfang des Jahres 287.764 291.754 Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand -5.640 13.429 Finanzmittelbestand am Ende des Jahres 35 162.351 287.764 * Zur verbesserten Darstellung der Zinsein- und -auszahlungen sowie der Steuerein- und -auszahlungen wurde die Darstellung von Werten innerhalb des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit des Vorjahres angepasst (siehe Erläuterung 35). 75 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 1 ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER DAS UNTERNEHMEN Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft (das Unternehmen, SBO) mit Sitz in 2630 Ternitz, Hauptstraße 2, wurde am 26. Mai 1994 in Ternitz, Österreich, gegründet und ist im Firmenbuch beim Handelsgericht in Wiener Neustadt, Österreich, unter FN 102999w eingetragen. Der Gegenstand des Unternehmens umfasst insbesondere die Herstellung und den Vertrieb von hochlegierten nicht-magnetisierbaren Stählen, sowie von Produkten aus Metallen, Verbundstoffen oder sonstigen Materialien für die Bohr-, Komplettier- und Fördertechnik, insbesondere der Erdöl- und Erdgasindustrie und der Geothermie sowie die Erbringung von Dienstleistungen in diesen Bereichen. Seit 27. März 2003 notieren die Aktien der Gesellschaft an der Wiener Börse. Erläuterung 2 GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 UGB erfüllt. Der vorliegende Konzernabschluss der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2023 (Stichtag 31. Dezember 2023) wurde am 1. März 2024 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Erläuterungen zum Konzernabschluss Konzernabschluss 76 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Der Konzernabschluss wird in EURO aufgestellt. Sofern nicht anders angegeben, werden sämtliche Werte auf eintausend EURO (TEUR) gerundet. Die Summierungen der gerundeten Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen aufweisen. Erläuterung 3 KONSOLIDIERUNGSKREIS In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wurden neben der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft als oberstes Mutterunternehmen 34 (Vorjahr: 31) Tochterunternehmen einbezogen: 77 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss DIREKT UND INDIREKT DIREKT UND INDIREKT GEHALTENE ANTEILE GEHALTENE ANTEILE UNTERNEHMEN IN % IN % SITZ 31.12.2023 31.12.2022 SCHOELLER-BLECKMANN Oilfield Technology GmbH Ternitz, AT 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Beteiligungs GmbH Ternitz, AT 100,00 100,00 Schoeller Bleckmann America, Inc. Wilmington, US 100,00 100,00 Bafco Investment Co. Houston, US 100,00 100,00 Knust-Godwin LLC Houston, US 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Energy Services L.L.C. Lafayette, US 98,00 98,00 Schoeller-Bleckmann Sales Co. L.L.C. Houston, US 100,00 100,00 The WellBoss Company, LLC Houston, US 100,00 100,00 The WellBoss Company, Inc. Calgary, CA 100,00 100,00 The Wellboss Company FZE (zuvor: Praxis Completion Technology FZCO) Dubai, VAE 100,00 0,00 The WellBoss Company for Maintenance (zuvor: Praxis Completion Technology Arabia for Maintenance) Dammam, KSA 100,00 0,00 BICO Drilling Tools Inc. Houston, US 100,00 100,00 BICO DRILLING TOOLS FZE Dubai, VAE 100,00 100,00 BICO Faster Drilling Tools Inc. Nisku, CA 100,00 100,00 Foxano AG Luzern, CH 100,00 100,00 D-TECH (UK) Limited Bristol, GB 100,00 100,00 D-TECH Drilling Tools Inc. Houston, US 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (UK) Limited Chesterfield, GB 100,00 100,00 Darron Tool and Engineering Limited Chesterfield, GB 100,00 100,00 Darron Oil Tools Limited Chesterfield, GB 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Darron Limited Aberdeen, GB 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Darron (Aberdeen) Limited Aberdeen, GB 94,00 94,00 Techman Engineering Limited Chesterfield, GB 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann (UK) Limited Chesterfield, GB 100,00 100,00 OOO “Schoeller-Bleckmann” (künftig: Nomatek LLC) Noyabrsk, RU 100,00 100,00 DSI FZE Dubai, VAE 100,00 100,00 DSI FZE Services Private Limited Mumbai, IND 100,00 0,00 Schoeller Bleckmann Saudi LLC Al-Khobar, KSA 100,00 100,00 DSI PBL de Mexico S. A. de C. V. Villahermosa, MX 100,00 100,00 ADRIANA HOLDING COMPANY LIMITED Dubai, VAE 100,00 100,00 Schoeller Bleckmann do Brasil, Ltda. Macaé, BR 100,00 100,00 Knust-SBD Pte. Ltd. Singapur, SG 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment Middle East FZE Dubai, VAE 100,00 100,00 Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment Vietnam Co., Ltd. Binh Duong, VN 100,00 100,00 * Hinsichtlich Anteile, die vom Management dieser Gesellschaften gehalten werden, siehe Erläuterung 17. 78 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Für sämtliche Gesellschaften entsprechen die Anteile den Stimmrechten, wodurch die Beherrschung der Tochterunternehmen direkt aus den gehaltenen Anteilen abzuleiten ist. Im Jahr 2023 fanden folgende Änderungen im Konsolidierungskreis statt: • Erwerb von 100 % der Anteile an der The Wellboss Company FZE (zuvor: Praxis Completion Technology FZCO), Dubai, und der The WellBoss Company for Maintenance (zuvor: Praxis Completion Technology Arabia for Maintenance), Saudi-Arabien im Oktober 2023 (siehe Erläuterung 36). • Erwerb der DSI FZE Services Private Limited, Indien, im März 2023. Mangels Vorliegen eines Geschäftsbetriebes zum Erwerbszeitpunkt wurde IFRS 3 auf diesen Unternehmenserwerb nicht angewendet. Erläuterung 4 WESENTLICHE BILANZIERUNGSGRUNDSÄTZE Die angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit nachfolgend aufgelisteten Ausnahmen. 1. Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2023 die nachfolgend aufgelisteten neuen und überarbeiteten Standards und Interpretationen erstmals angewandt. Daraus ergaben sich auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 keine wesentlichen Auswirkungen. WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN AUF DEN KONZERNABSCHLUSS 1 REGELUNG INKRAFTTRETENVON SBO 1 IAS 1 Änderungen Angaben zu Rechnungslegungsmethoden 1.1.2023nein Definition von rechnungslegungsbezogenen 1 IAS 8 Änderungen Schätzungen 1.1.2023nein Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen 1 IAS 12 Änderungen Geschäftsvorfall entstehen 1.1.2023nein Reform des internationalen Steuersystems – 1 IAS 12 Änderungen Mustervorschriften für Pillar 2 1.1.2023nein 1 IFRS 17 Versicherungsverträge 1.1.2023nein 1 In der EU anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen. 79 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Mit dem am 31. Dezember 2023 in Österreich in Kraft getretenen und ab 2024 anzuwendenden Mindest- besteuerungsgesetz („MinBestG“) wurden die OECD-Mustervorschriften sowie die entsprechende EU-Richtlinie zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für Unternehmensgruppen („Pillar Two“) im österreichischen Recht umgesetzt. SBO als oberste Muttergesellschaft iSd MinBestG evaluiert derzeit die möglichen Auswirkungen der Einführung der globalen Mindestbesteuerung auf den Konzern. Nachdem kurzfristig nicht mit einem Überschreiten der verankerten Umsatzgrenzen gerechnet wird, sind aktuell keine Anwendung bzw. Auswirkungen daraus auf die SBO zu erwarten. Folgende bereits veröffentlichte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende bzw. von der Europäischen Union noch nicht übernommene neue bzw. überarbeitete Standards und Interpretationen wurden im Geschäftsjahr 2023 nicht vorzeitig angewendet, sondern werden für zukünftige Berichtsperioden, für welche die Anwendung verpflichtend ist, angewendet: 1,2 INKRAFTTRETENVORAUSSICHTLICHE WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN AUF DEN REGELUNG KONZERNABSCHLUSS VON SBO IAS 1 Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 1 Änderungen und Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen 1.1.2024nein IAS 7 und IFRS 7 2 Änderung Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen 1.1.2024nein IAS 21 2 Änderungen Fehlende Umtauschbarkeit 1.1.2025nein IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten aus einer Sale-and-1 Änderungen Leaseback Transaktion 1.1.2024nein 1 In der EU anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen. 2 Der Standard ist in der EU noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurde nicht vorzeitig angewendet. Das angegebene Datum betrifft das vom IASB beschlossene Erstanwendungsdatum. 2. Bilanzstichtag Der Bilanzstichtag sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember. 3. Behandlung von nicht beherrschenden Anteilen im Konzernabschluss Nicht beherrschende Anteile werden im Konzern mit dem anteiligen neubewerteten Reinvermögen im Erwerbszeitpunkt angesetzt. In der Folge wird den nicht beherrschenden Anteilen ein entsprechender Anteil am ERGEBNIS NACH STEUERN und am SONSTIGEN ERGEBNIS zugeordnet, was bei Verlusten des betreffenden Tochterunternehmens auch zu einem negativen Saldo führen kann. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Zur Entwicklung der Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen im Geschäftsjahr 2023 siehe Erläuterung 18. 80 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 4. Währungsumrechnung Der Konzernabschluss wird in EURO, der funktionalen Währung und Berichtswährung der Muttergesellschaft, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zum jeweiligen Fremdwährungskurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Zum Bilanzstichtag bestehende monetäre Fremdwährungspositionen werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Währungsdifferenzen werden in der betreffenden Periode ertrags- bzw. aufwandswirksam gebucht. Für die Konzernabschlusserstellung werden die in funktionaler Währung erstellten Jahresabschlüsse ausländischer Tochterunternehmen nach dem Konzept der modifizierten Stichtagskursmethode in EURO umgerechnet: • Die Vermögenswerte und Schulden (sowohl monetäre als auch nicht-monetäre) werden zum Stichtagskurs umgerechnet. • Sämtliche Aufwands- und Ertragspositionen der ausländischen Tochterunternehmen werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die Währungen haben sich wie folgt entwickelt: STICHTAGSKURS JAHRESDURCHSCHNITTSKURS 1 EUR = 31.12.2023 31.12.2022 2023 2022 USD 1,1050 1,0666 1,0816 1,0539 GBP 0,8691 0,8869 0,8699 0,8526 CAD 1,4642 1,4440 1,4596 1,3703 BRL 5,3618 5,6386 5,4016 5,4432 CHF 0,9260 0,9847 0,9717 1,0052 VND 26.955,1 25.279,9 26.033,0 24.798,2 Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Einbeziehung der Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss sowie aus langfristigen konzerninternen Fremdwährungsforderungen, die als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb qualifiziert werden, werden unter der Position AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER WÄHRUNGSUMRECHNUNG im Eigenkapital des Konzernabschlusses ausgewiesen, wobei die Veränderung im laufenden Jahr im SONSTIGEN ERGEBNIS der Gesamtergebnisrechnung dargestellt wird. 81 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss 5. Einteilung in kurz- und langfristige Vermögenswerte und Schulden Vermögenswerte und Schulden mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristig, jene mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr als langfristig eingestuft. Die Feststellung der Restlaufzeiten erfolgt ausgehend vom Bilanzstichtag. Betriebliche Posten, wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, werden selbst dann als kurzfristig eingestuft, wenn sie erst später als zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag fällig werden, da dies dem üblichen Geschäftszyklus entspricht. 6. Finanzinstrumente Die Transaktionen von Finanzinstrumenten werden zum Erfüllungstag erfasst. In der Konzernbilanz werden folgende Finanzinstrumente gemäß IFRS 9 ausgewiesen: ZU FORTGEFÜHRTEN ANSCHAFFUNGSKOSTEN Finanzielle Vermögenswerte Die Gesellschaft klassifiziert alle unter dem Posten ZAHLUNGSMITTEL UND KURZFRISTIGE VERANLAGUNG enthaltenen Barbestände, Sichteinlagen und kurzfristigen, äußerst liquiden Finanzinvestitionen, die jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen, als Finanzmittelbestand. Die kurzfristigen Veranlagungen stellen zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte mit einer Laufzeit von grundsätzlich unter drei Monaten oder längeren Laufzeiten mit kurzfristigen Kündigungsmöglichkeiten ohne nennenswerte Kündigungsnachteile dar, welche nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte sind, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, umfassen insbesondere FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN sowie sonstige gegebene Kredite und Forderungen (im Wesentlichen Darlehen, die für den Erwerb von Management- Darlehen und Genussrechten gewährt wurden), die in den LANGFRISTIGEN FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTEN enthalten sind. Forderungen werden am Erfüllungstag zu Anschaffungskosten erfasst und in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen bewertet. Gewinne und Verluste werden aufgrund der Amortisation nach der Effektivzinsmethode, aufgrund von Wertminderungen oder bei Ausbuchung des Kredits bzw. der Forderung in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. 82 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Das Unternehmen gewährt den Kunden unter geschäftsüblichen Bedingungen Zahlungsziele, wofür allerdings grundsätzlich keine zusätzlichen Sicherheiten oder Bürgschaften zur Sicherung der offenen Beträge angefordert werden. Davon ausgenommen sind Kunden mit nur gelegentlichen Geschäftsbeziehungen sowie Kunden in Hochrisikoländern, von denen die Gesellschaft bestätigte Akkreditive einfordert. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, die über das übliche Zahlungsziel hinaus gewährt werden, werden marktüblich verzinst. Bei FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN wendet der Konzern eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an. Es werden laufend Bewertungen der Forderungen durchgeführt und erforderlichenfalls Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen gebildet. Die Wertminderungen tragen den erwarteten Ausfallsrisiken hinreichend Rechnung, konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderung. Die Entscheidung, ob ein Ausfallsrisiko mittels eines Wertberichtigungskontos oder über eine direkte Minderung der Forderung berücksichtigt wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab. Die vom Management verwendeten Grundlagen für die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen basieren auf bisherigen Erfahrungen mit Kreditverlusten. Hierbei wird eine Wertberichtigungsmatrix aufgestellt, die sowohl die Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden als auch die Erfahrungen der letzten fünf Jahre in Bezug auf Ausfälle von Forderungen, wobei auch erfolglose anwaltliche Betreibung nach drei Jahren als Ausfall gewertet wird, und die Bonität der Kunden sowie Veränderungen im Zahlungsverhalten umfasst. Aufgrund der in der Oilfield Service Industrie vorherrschenden Zyklizität und wiederkehrender ökonomischer Ab- und Aufschwünge in der Branche eignen sich historische Ausfallmuster auch zur Ableitung zukünftiger Forderungsausfallmuster. Ein stringentes Forderungsmanagement, welches eine enge Abstimmung mit dem Vertrieb von der Auftragsannahme bis zum Zahlungseingang umfasst, laufende Bonitätsprüfungen zur Reduktion des Kreditrisikos sowie genaues Monitoring des Zahlungsverhaltens stellen zudem eine solide Grundlage für die Bewertung der erwarteten Zahlungsausfälle dar. Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen insbesondere VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Darlehensgebern sowie Leasingverbindlichkeiten. Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der mit der Kreditaufnahme verbundenen Transaktionskosten erfasst und in der Folge unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erträge und Aufwendungen aufgrund der Effektivzinsmethode werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Weiters sind Kaufpreise für Anteile an Tochtergesellschaften, die von deren Management gehalten werden, in den finanziellen Verbindlichkeiten enthalten. Vertraglich sind die Manager verpflichtet, ihre Anteile bei Eintreffen festgelegter Ereignisse an die Gesellschaft zurück zu verkaufen; ebenso ist die Gesellschaft verpflichtet, die Anteile zurück zu erwerben. Der Rückkaufbetrag bemisst sich jeweils in der Höhe des anteiligen Eigenkapitals zum Zeitpunkt des Verkaufes. Gemäß IAS 32.23 begründet dies eine finanzielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes des Rückkaufbetrages. Die laufende Bewertung erfolgt mangels exakt vorher bestimmbarer Wertermittlung zum jeweiligen anteiligen Eigenkapital zum Bilanzstichtag, welches den Ergebnisanteil des laufenden Geschäftsjahres enthält, der in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung unter den ZINSAUFWENDUNGEN bzw. ZINSERTRÄGEN erfasst ist. Dieser laufende Ergebnisanteil wird als repräsentativ für das Effektivzinsergebnis angesehen. 83 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Weitere finanzielle Verbindlichkeiten resultieren aus dem Management gewährten Genussrechten an Tochtergesellschaften. Die Übertragung dieser Genussrechte an Dritte ist nur mit Zustimmung der Gesellschaft möglich, bzw. besteht bei Eintritt bestimmter Ereignisse eine Kaufoption, wobei sich der Rückkaufbetrag am Nettovermögen der jeweiligen Tochtergesellschaft zum Ausübungszeitpunkt bemisst. Der laufende Ergebnisanteil wird als repräsentativ für das Effektivzinsergebnis angesehen und verändert entsprechend die Verbindlichkeit. ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT ERFOLGSWIRKSAM ÜBER DIE GUV Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen Der Konzern verwendet Devisenterminkontrakte, um sich gegen Währungsrisiken abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken bilanzierter monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wendet das Unternehmen Sicherungsmaßnahmen an, die nicht die Anforderungen für Hedge Accounting erfüllen, jedoch gemäß den Grundsätzen des Risikomanagements effektiv zur Sicherung des finanziellen Risikos beitragen. Gewinne und Verluste aus Kurssicherungsgeschäften, welche der Absicherung der Kursrisiken aus Konzernlieferungen in fremder Währung dienen und nicht die Kriterien für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehungen erfüllen, werden nicht separat ausgewiesen, sondern gemeinsam mit den Kursgewinnen und Kursverlusten von Lieferungen erfolgswirksam im Betriebsergebnis dargestellt. Die Gesellschaft behält sich auch in Zukunft das Wahlrecht vor, die Kriterien des IAS 39 für Hedge Accounting anzuwenden. Zu den zum 31. Dezember 2023 bzw. 2022 vorhandenen Finanzinstrumenten siehe Erläuterung 31. 7. Vorräte Vorräte bestehen aus Werkstoffen und zugekauften Teilen in unterschiedlichem Fertigstellungsgrad und werden mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren erzielbaren Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Die Einsatzermittlung erfolgt mittels FIFO-, gewogenem Durchschnittspreis- oder Identitätspreisverfahren. Herstellungskosten von Fertigerzeugnissen beinhalten die Kosten für Rohstoffe, andere direkt zurechenbare Aufwendungen sowie anteilige Gemeinkosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert, sofern sich diese nicht auf qualifizierte Vermögenswerte beziehen. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. 84 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 8. Sachanlagen und Sonstige immaterielle Vermögenswerte Die Bewertung des Sachanlagevermögens und der Sonstigen immateriellen Vermögenswerte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen. Die Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. Folgende geschätzte Nutzungsdauern kommen zur Anwendung: NUTZUNGSDAUER IN JAHREN Sonstige immaterielle Vermögenswerte: Software 4 Technologie 5 – 10 Kundenbeziehungen 5 – 10 Wettbewerbsvereinbarungen 5 – 10 Markenrechte 10 Sachanlagen: Bauten 5 – 50 Technische Anlagen und Maschinen 3 – 17 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 – 10 Nutzungsrechte 3 – 10 * bzw. in Einzelfällen länger entsprechend dem zugrundeliegenden Mietvertrag. Das Unternehmen ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung von Sachanlagen und Sonstigen immateriellen Vermögenswerten vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, nimmt das Unternehmen eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor. Wertminderungsaufwendungen der fortzuführenden Geschäftsbereiche werden erfolgswirksam abhängig von ihrem Ausmaß in den HERSTELLUNGSKOSTEN oder in eigenen Positionen WERTMINDERUNG VON SACHANLAGEN bzw. WERTMINDERUNG VON FIRMENWERTEN UND SONSTIGEN IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN erfasst. Es wird zu jedem Abschlussstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst. 85 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Fremdkapitalkosten werden ebenfalls sofort aufwandswirksam erfasst, sofern sich diese nicht auf qualifizierte Vermögenswerte beziehen. Gemietete Sachanlagen, die gemäß IFRS 16 zu aktivieren sind, werden in der Bilanz innerhalb der Sachanlagen als Nutzungsrechte ausgewiesen. Daraus resultierende künftige Zahlungsverpflichtungen werden unter den Leasingverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Zinssätze für aktivierte Leasinggegenstände werden abhängig vom Mindestzinssatz für Neukredite zu Beginn jedes Leasingverhältnisses oder entsprechend einer kalkulatorischen Rendite des Leasinggebers festgesetzt. SBO wendet die Ausnahmeregelung für Leasingvereinbarungen, deren Laufzeit zwölf Monate oder weniger beträgt, sowie für Leasingvereinbarungen über geringwertige Vermögenswerte an (siehe dazu Erläuterung 19). 9. Firmenwerte Die Firmenwerte werden mit den Anschaffungskosten erfasst und in Folge jährlich zum Stichtag 31. Dezember bzw. zusätzlich unterjährig bei Vorliegen eines Triggering Events auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Zu diesem Zweck werden die Firmenwerte auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten aufgeteilt und den Nutzungswerten der Geschäftseinheiten aufgrund der erwarteten Cashflows gegenübergestellt. Ein einmal erfasster Wertminderungsaufwand für einen Firmenwert wird in den Folgeperioden nicht wieder zugeschrieben. 10. Tatsächliche und latente Ertragsteuern Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für laufende und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrages werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Vom Unternehmen werden Abgrenzungen für latente Steuern in Übereinstimmung mit der in IAS 12 vorgeschriebenen „Balance Sheet Liability Method“ gebildet. Latente Steueransprüche und Schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der diese realisiert werden, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Bei Vorliegen von Verlusten in der aktuellen Periode oder Vorperiode werden für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge aktive latente Steuern nur in der Höhe erfasst, in der auf Basis der vorliegenden Mittelfristplanungen substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass ein ausreichendes steuerliches Ergebnis zur Verfügung stehen wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei nicht verfallbaren Verlustvorträgen wird dabei auf die Verwertbarkeit innerhalb der nächsten fünf Jahre abgestellt. Tatsächliche und latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die entweder im SONSTIGEN ERGEBNIS oder direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im SONSTIGEN ERGEBNIS bzw. direkt im Eigenkapital erfasst. 86 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 11. Erhaltene Zuschüsse Zuschüsse der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuschüsse gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuschüsse werden planmäßig ertragswirksam über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Aufwendungen anfallen. Aufwandsbezogene Zuschüsse, die für konkrete einzelne Aufwandsarten gewährt werden (z.B. Zuschüsse für Personalaufwendungen) werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung mit den jeweiligen Aufwendungen saldiert. Zuschüsse, die für unterschiedliche Aufwandsarten gewährt werden und damit nicht einzeln zugeordnet werden können, werden im Posten SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE erfasst. Die Zuschüsse für Vermögenswerte werden als Passivposten erfasst, sobald die für den Erhalt notwendigen Bedingungen erfüllt sind. Die Auflösung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte und wird im Posten SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. 12. Rückstellungen In Übereinstimmung mit IAS 37 werden Rückstellungen gebildet, wenn für das Unternehmen gegenwärtig rechtliche oder faktische Verpflichtungen vorliegen, die auf zurückliegenden Ereignissen beruhen und bei denen es wahrscheinlich ist, dass diese zu einem Mittelabfluss führen werden. Die Rückstellungen werden mit jenem Wert angesetzt, der zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung nach bester Schätzung des Managements ermittelt werden kann. Ist eine vernünftige Schätzung nicht möglich, unterbleibt die Bildung einer Rückstellung. 13. Rückstellungen für Sozialkapital LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE Leistungsorientierte Pläne betreffen ausschließlich Abfertigungsverpflichtungen österreichischer Gesellschaften. Der Arbeitgeber ist bei Beendigung eines Dienstverhältnisses oder bei regulärem Pensionsantritt eines Dienstnehmers verpflichtet, einen Pauschalbetrag an den Dienstnehmer zu leisten, sofern das Dienstverhältnis bereits vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat. Die zu leistenden Beträge reichen in Abhängigkeit von der Dauer des Dienstverhältnisses von mittlerweile neun bis zwölf bei Abfertigungsanfall maßgeblichen Monatsbezügen. Die Zahlungen sind bei regulärem Pensionsantritt oder Kündigung durch den Arbeitgeber zu leisten, nicht aber bei freiwilligem Austritt des Dienstnehmers. Die Rückstellungsbeträge werden zu jedem Abschlussstichtag mittels versicherungsmathematischer Bewertung unter Anwendung der „Projected-Unit-Credit-Method” mit einer Verteilung des Dienstzeitaufwandes über den Zeitraum vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Zeitpunkt des geplanten Pensionsantrittes des jeweiligen Dienstnehmers berechnet und entsprechen dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Abschlussstichtag erworbenen Leistungsansprüche. Für das Pensionsantrittsalter werden die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen herangezogen. Künftig zu erwartende Gehaltssteigerungen und entsprechende Fluktuationsabschläge werden auf Basis der Erfahrungen der mittelfristigen Vergangenheit berücksichtigt. 87 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Sämtliche Neubewertungen bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden gemäß IAS 19 im SONSTIGEN ERGEBNIS erfasst. Weitere Anmerkungen zu den Rückstellungen für Abfertigungen sind in Erläuterung 16 enthalten. BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE Bei verschiedenen Konzerngesellschaften bestehen beitragsorientierte Pensionspläne einerseits aufgrund länderspezifischer gesetzlicher Verpflichtungen sowie andererseits aufgrund des Abschlusses von Betriebsvereinbarungen bzw. einzelvertraglicher Pensionsvereinbarungen. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit an den jeweiligen Pensionsfonds zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht. Beiträge zu sämtlichen beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet. SONSTIGE LANGFRISTIGE PERSONALVERPFLICHTUNGEN Nach Maßgabe der österreichischen Kollektivverträge haben Dienstnehmer in Abhängigkeit von der Dauer ihres Dienstverhältnisses Anspruch auf Jubiläumsgeldzahlungen (leistungsorientiertes System). Die rückzustellenden Beträge werden ebenfalls unter Anwendung der „Projected-Unit-Credit-Method“ berechnet. Die Parameter der Abfertigungsrückstellung finden ebenso bei der Berechnung der Jubiläumsgeldrückstellung Anwendung. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. 14. Ertragsrealisierung Leistungsverpflichtungen aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren gelten bei Übergang der Kontrolle, in der Regel bei Lieferung an den Empfänger, als realisiert und werden demzufolge zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt. Leistungsverpflichtungen aus Service- und Reparaturtätigkeiten gelten mit dem Zeitpunkt der Erbringung der Leistung, somit zum Zeitpunkt der Lieferung der servicierten bzw. reparierten Güter an den Kunden, als realisiert. Leistungsverpflichtungen aus der Unterstützung von Kunden bei der Anwendung von SBO-Tools am Ölfeld werden über den Zeitraum, in dem die Beratungsleistung vor Ort erbracht wird, erfüllt und somit über einen bestimmten Zeitraum erfasst. Einzelne Unternehmen innerhalb der SBO-Gruppe treten als Vermieter auf. Dabei werden Erträge laufend auf Basis der tatsächlichen Nutzung durch den Kunden realisiert (Leistungsverpflichtungen, die über einen bestimmten Zeitraum erfasst werden). Es liegen grundsätzlich keine Finanzierungsleasingmodelle vor. 88 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Für Verträge mit Zahlungszielen von maximal einem Jahr verzichtet die Gesellschaft aus praktischen Gründen und Wesentlichkeitsüberlegungen auf eine Anpassung der Höhe der zugesagten Gegenleistung um eine allfällige Finanzierungskomponente. Zinserträge werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung zeitanteilig realisiert. 15. Forschung und Entwicklung Gemäß IAS 38 werden Forschungsaufwendungen zum Zeitpunkt ihres Entstehens erfolgswirksam gebucht. Entwicklungsaufwendungen sind zum Entstehungszeitpunkt erfolgswirksam zu erfassen, falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung der Entwicklungsaufwendungen gemäß IAS 38 nicht gänzlich erfüllt werden. Im Konzernabschluss der SBO werden Entwicklungskosten mangels Erfüllung der entsprechenden Ansatzkriterien in der Berichtsperiode ihres Anfalls ergebniswirksam erfasst. 16. Aktienbasierte Vergütung Im Jahr 2014 wurde mit dem Vorstandsvorsitzenden eine Vereinbarung über eine aktienbasierte Vergütung abgeschlossen, die im Geschäftsjahr 2022 beendet und durch eine Anpassung der fixen und variablen Vergütungsbestandteile ersetzt wurde. Weiters wurde eine Vereinbarung über die Gewährung einer freiwilligen Abfertigung bei Beendigung des Dienstverhältnisses in Form von SBO-Aktien abgeschlossen, die im Rahmen des Pensionsantrittes des Vorstandsvorsitzenden per 31. Dezember 2023 vollständig erfüllt wurde. Da die Kompensation in eigenen Aktien erfolgte, wurde die Erfassung des Aufwands aus diesen Vereinbarungen in Vorjahren laufend über den Personalaufwand und innerhalb des Eigenkapitals vorgenommen (siehe dazu Erläuterung 29). 17. Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen Bei der Erstellung des Konzernabschlusses unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) müssen bis zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen sowie Ermessensentscheidungen getroffen werden, welche die in der Bilanz, im Anhang und in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Werte beeinflussen. Die sich in der Zukunft tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen, wobei der Vorstand aus derzeitiger Sicht der Meinung ist, dass sich daraus keine wesentlichen negativen Auswirkungen in den Konzernabschlüssen der nächsten Zukunft ergeben werden. Im Folgenden werden die wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen erläutert, die diesem Konzernabschluss zugrunde liegen. Bei der Erfassung und der Bewertung von im Zuge von Unternehmenserwerben angesetzten IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN sind Annahmen und Ermessensentscheidungen zu treffen (siehe Erläuterung 9). 89 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Bei den SACHANLAGEN und IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN sind Einschätzungen über den Zeit- raum erforderlich, in dem diese Vermögenswerte vom Unternehmen voraussichtlich genutzt werden können (siehe Erläuterungen 8 und 9). Weiters sind, falls Anhaltspunkte für eine Wertminderung von SACHANLAGEN oder IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN erkannt werden, Schätzungen bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages erforderlich. Bei der Bewertung von Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten sind Ermessensent- scheidungen für die Ermittlung der Laufzeit der Verträge bzw. die Ausübung von Verlängerungsoptionen zu treffen (siehe Erläuterung 19). Für den jährlichen Wertminderungstest der GESCHÄFTS- UND FIRMENWERTE erfolgt eine Schätzung der Nutzungswerte, wobei die Unternehmensleitung die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen muss (siehe Erläuterung 9). Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verluste in dem Maß angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Bilanzierung der AKTIVEN LATENTEN STEUERN ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements notwendig, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmaß künftig zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, um die temporären Differenzen bzw. Verlustvorträge tatsächlich zu nutzen (siehe Erläuterung 11). Bei der Bewertung der VORRÄTE sind Einschätzungen des Managements über die Preisgestaltung und Marktentwicklung erforderlich, um die Höhe der Wertansätze festzulegen (siehe Erläuterung 7). Da entsprechend der zugrundeliegenden Kundenverträge grundsätzlich keine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung nach der Percentage-of-Completion Methode angewendet wird, sind Schätzungen hinsichtlich bereits erbrachter Leistungen und noch anfallender Kosten der ausschließlich kurzfristigen Aufträge lediglich zur Ermittlung von etwaigen Drohverlustrückstellungen erforderlich. Bei FORDERUNGEN sind neben einer Bewertung auf Basis von Zahlungseingängen der Vergangenheit Annahmen über die künftige Ausfallswahrscheinlichkeit erforderlich (siehe Erläuterung 5). Neben Überfälligkeiten und Marktrisiken wird dabei auch auf die Erfahrung mit den Kunden Rücksicht genommen. Bei der Erfassung von UMSATZERLÖSEN sind Schätzungen hinsichtlich der zu erwartenden Rückgaben betreffend Produkte mit Rückgaberechten (siehe Erläuterung 13) sowie von zu gewährenden Mengenrabatten erforderlich. Für den Ansatz von RÜCKSTELLUNGEN muss die Eintrittswahrscheinlichkeit zum Abschlussstichtag vom Management evaluiert werden. Rückstellungen werden mit jenem Wert angesetzt, der zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung nach bester Schätzung des Managements ermittelt werden kann (siehe Erläuterung 14). Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, die Sterblichkeit und Fluktuationswahrscheinlichkeiten (siehe Erläuterung 16). Für die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Management-Beteiligungen und Genussrechten sind die zukünftige Zugehörigkeitsdauer der jeweiligen Personen zum Unternehmen und die zukünftige Ergebnisentwicklung zu schätzen. Die Gesellschaft geht davon aus, dass der jeweilige Anteil am aktuellen Jahresergebnis der Tochtergesellschaft im Wesentlichen dem Effektivzinsaufwand entspricht (siehe Erläuterung 17). 90 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 18. Klimabezogene Risiken – Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen Die SBO-Gruppe beobachtet seit Jahren die Thematik des Klimawandels und dessen Folgen in Hinblick auf mögliche Konsequenzen auf die Geschäftsaktivitäten der Gruppe. Hierbei ist zwischen den Folgen des Klimawandels an sich und daraus resultierende notwendige Anpassungen sowie den Rahmenbedingungen zur Vermeidung und Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen zu unterscheiden. Die Risiken hinsichtlich Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasen sind im Kontext des European Green Deal und der damit in Zusammenhang stehenden Regularien der Europäischen Union wie etwa mit der EU-Taxonomie-Verordnung zu bewerten. Der Klimawandel als solcher wird als ein nicht wesentliches Risiko für das Unternehmen eingestuft. Der European Green Deal verlangt von Unternehmen unter anderem einen Plan, um sicherzustellen, dass das Geschäftsmodell und die Strategie des Unternehmens mit dem Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft und mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C im Einklang mit dem Pariser Abkommen vereinbar sind. SBO verweist diesbezüglich auf die „Strategie 2030“ im Lagebericht, Abschnitt „Ausblick“. Gleichzeitig sollen Investitionen vorrangig in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten verlagert werden. Dabei soll langfristig auch der Energiesektor mit dem Ziel umgebrochen werden, fossile Brennstoffe schrittweise durch erneuerbare Energien zu ersetzen bzw. deren Emissionen zu neutralisieren, wobei der Anteil von Öl und Gas über einen langen Zeitraum hinweg auf hohem Niveau bleiben soll. Im Zuge der UN-Klimakonferenz (COP 28) in Dubai im Dezember 2023, stand die Öl- und Gasindustrie und deren Rolle zur Erreichung des Pariser Klimaschutzübereinkommens im Fokus medialen Interesses. Die medial verbreitete, jedoch als unrealistisch zu sehende Erwartungshaltung, die Teilnehmer der COP 28 würden die Entscheidung zur Einstellung der Förderung von Öl- und Gas verkünden, ist nicht eingetreten. Vielmehr wurde von National Oil Companies (NOC) und International Oil Companies (IOC) deren Bekenntnis formuliert, zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens verstärkt beitragen zu wollen. Dies wurde in der „Oil and Gas Decarbonization Charter“ festgehalten. Eine verschärfte Klimapolitik könnte einen Rückgang der Ölnachfrage in der Europäischen Union und aufgrund des geringeren Bedarfs an Werkzeugen für das Bohren nach Erdöl das Kerngeschäft der SBO-Gruppe beeinflussen. Langjähriger Markterwartung zufolge wird aber noch lange Zeit von einem weltweiten Anstieg der Nachfrage nach dieser Ressource ausgegangen. Zudem hat die Europäische Union Erdgas als wesentliche Übergangsressource zur Erreichung der Klimaziele anerkannt und etwa die Stromerzeugung aus fossilen gasförmigen Brennstoffen als taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeit eingestuft. Produkte und Lösungen von SBO werden bei der Bohrung nach Erdöl und Erdgas gleichermaßen eingesetzt. Die produzierten Waren und Dienstleistungen der SBO-Gruppe werden vor allem außerhalb der Europäischen Union nachgefragt, sodass die europäische Klimapolitik nur teilweise Einfluss auf die Wirtschaftsaktivitäten und (Produktions-)Standorte der SBO-Gruppe mit sich bringt. Dennoch bedürfen Annahmen zu einzelnen, im Konzernabschluss erfassten langfristigen Vermögenswerten (im Wesentlichen Firmenwerte) Schätzungen und Ermessensentscheidungen über die zukünftige Entwicklung in Bezug auf den Klimawandel sowie die damit in Zusammenhang stehenden klimapolitischen Rahmenbedingungen. 91 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss (Produktions-)Standorte der SBO-Gruppe haben einen relativ geringen Energieverbrauch, welcher durch geeignete Maßnahmen in den nächsten Jahren noch weiter reduziert wird. Die Hauptenergiequelle zur Herstellung von SBO Produkten ist Elektrizität, wobei der Anteil an Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen einen Anteil von rund 45 % beträgt. Unterstützt wird der Anteil aus erneuerbaren Energiequellen durch den Betrieb von Photovoltaik- Anlagen an SBO Standorten zur Deckung des eigenen Verbrauches am jeweiligen Standort. Für jene Anlagen, die sich nicht im Eigentum von SBO befinden bzw. nicht im Rahmen von Leasingverträgen genutzt werden, wird von der Ausnahmeregelung für den Eigenverbrauch gemäß IFRS 9.2.4 Gebrauch gemacht. Die Wirtschaftstätigkeit sowie die Standorte der SBO-Gruppe sind nur in geringem Ausmaß physischen Klimarisiken in Bezug auf Temperaturveränderungen, Wind, Niederschlag oder Erosion ausgesetzt, sodass insgesamt klimabedingte Risiken als gering eingestuft werden. Für einen wesentlichen (Produktions-)Standort wurden Klimaszenarien-Analysen erstellt, welche ebenfalls keine signifikanten zukünftigen Risiken ergaben. Weitere Annahmen zu klimabezogenen Risiken, Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden in den Erläuterungen 9. Immaterielle Vermögenswerte sowie 32. Risikobericht dargestellt. Erläuterung 5 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Eine Analyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: IN TEUR 31.12.2023 FÄLLIGKEIT BRUTTOBETRAG PAUSCHALWERT-EINZELWERT-NETTOBETRAG BERICHTIGUNG (ECL) BERICHTIGUNG Nicht bzw. < 30 Tage überfällig 118.357 -318 -648 117.391 30 – 90 Tage überfällig 10.812 -203 -14 10.595 90 – 180 Tage überfällig 3.850 -153 -238 3.459 > 180 Tage überfällig 5.897 -170 -4.653 1.074 Summe 138.916 -844 -5.553 132.519 92 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS IN TEUR 31.12.2022 FÄLLIGKEIT BRUTTOBETRAG PAUSCHALWERT-EINZELWERT-NETTOBETRAG BERICHTIGUNG (ECL) BERICHTIGUNG Nicht bzw. < 30 Tage überfällig 100.694 -325 -812 99.557 30 – 90 Tage überfällig 18.624 -281 -415 17.928 90 – 180 Tage überfällig 6.154 -190 -827 5.137 > 180 Tage überfällig 5.708 -160 -3.656 1.892 Summe 131.180 -956 -5.710 124.514 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben üblicherweise Zahlungsziele von bis zu 90 Tagen. Weder zum 31. Dezember 2023 noch zum 31. Dezember 2022 lagen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Laufzeit von über 12 Monaten vor. Der Buchwert der einzelwertberichtigten Forderungen beträgt TEUR 277 (Vorjahr: TEUR 108). Wertminderungen für erwartete Ausfälle werden gemäß IFRS 9 auf Basis historischer Erfahrungen, der aktuellen Marktlage inklusive Erwartungen hinsichtlich künftiger Zahlungseingänge und unter Berücksichtigung von Außenstandsdauern erfasst (siehe dazu Erläuterung 4). Zum 31. Dezember 2023 betragen die gemäß vereinfachter Methode für über die Laufzeit erwartete Kreditverluste bemessenen Wertberichtigungen TEUR 844 (Vorjahr: TEUR 956). Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar: IN TEUR 2023 2022 Stand 1. Jänner 6.666 3.703 Kursdifferenzen -304 170 Verbrauch -1.439 -632 Auflösung -480 -322 Aufwandswirksame Zuführungen 1.954 3.747 Stand 31. Dezember 6.397 6.666 Zu den angeführten Forderungen wurden keine Sicherheiten erhalten. 93 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 6 SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE Diese Position enthält im Wesentlichen sonstige Forderungen gegenüber Steuerbehörden sowie Periodenabgrenzungen. Weiters sind in diesem Posten positive Marktwerte von Devisentermingeschäften in Höhe von TEUR 810 (Vorjahr: TEUR 1.337) sowie Vermögenswerte betreffend Rückgaberechte einzelner Kunden gemäß IFRS 15 in Höhe von TEUR 425 (Vorjahr: TEUR 652) enthalten. Zu den Forderungen wurden keine Sicherheiten erhalten und keine Wertberichtigungen vorgenommen. Erläuterung 7 VORRÄTE Die Gliederung der Vorräte ist in folgender Übersicht detailliert dargestellt: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 29.026 28.396 Unfertige Erzeugnisse 88.899 85.788 Fertige Erzeugnisse 87.886 61.689 Summe 205.811 175.873 Die hohe Nachfrage nach Produkten von SBO bzw. die hohen Auftragseingänge der Jahre 2022 und 2023 haben zu einem weiteren Anstieg der Vorratsbestände im Jahr 2023 geführt. Die Wertberichtigungen, welche im Jahr 2023 als Aufwand erfasst wurden, betrugen TEUR 4.436 und sind in den HERSTELLUNGSKOSTEN ausgewiesen (Vorjahr: TEUR 3.224). 94 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 8 SACHANLAGEN Eine Zusammenfassung der Bruttowerte und der kumulierten Abschreibungen sowie Wertminderungen des Sachanlagevermögens kann wie folgt dargestellt werden: 2023 IN TEUR GRUNDSTÜCKE TECHNISCHE ANDERE ANZAHLUNGEN NUTZUNGS-GESAMT UND BAUTEN ANLAGEN UND ANLAGEN, UND ANLAGEN RECHTE MASCHINEN BETRIEBS- UND IN BAU GESCHÄFTS-AUSSTATTUNG Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Jänner 2023 105.139 361.007 14.617 3.513 17.663 501.939 Umrechnungsdifferenzen -2.345 -8.700 -276 -134 -396 -11.851 Unternehmenszusammen-schlüsse 0 146 22 0 0 168 Zugänge 2.432 24.697 1.803 6.554 2.719 38.205 Umbuchungen -134 3.075 557 -3.917 0 -419 Abgänge -401 -26.080 -864 0 -636 -27.981 31. Dezember 2023 104.691 354.145 15.859 6.016 19.350 500.061 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen 1. Jänner 2023 43.865 314.322 12.217 0 7.734 378.138 Umrechnungsdifferenzen -864 -7.154 -218 0 -228 -8.464 Zugänge aus Abschreibungen 3.027 17.909 1.473 0 2.894 25.303 Umbuchungen -33 -37 70 0 0 0 Abgänge -401 -23.527 -829 0 -595 -25.352 31. Dezember 2023 45.594 301.513 12.713 0 9.805 369.625 Buchwerte 31. Dezember 2023 59.097 52.632 3.146 6.016 9.545 130.436 31. Dezember 2022 61.274 46.685 2.400 3.513 9.929 123.801 Die in der Position „Anzahlungen und Anlagen in Bau“ enthaltenen geleisteten Anzahlungen betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 3.696 (Vorjahr: TEUR 1.350). 95 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss 2022 IN TEUR GRUNDSTÜCKE TECHNISCHE ANDERE ANZAHLUNGEN NUTZUNGS-GESAMT UND BAUTEN ANLAGEN UND ANLAGEN, UND ANLAGEN RECHTE MASCHINEN BETRIEBS- UND IN BAU GESCHÄFTSAUS-STATTUNG Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Jänner 2022 102.457 341.468 13.596 8.901 13.548 479.970 Umrechnungsdifferenzen 3.719 12.644 329 351 244 17.287 Zugänge 1.165 23.353 2.113 2.558 5.001 34.190 Umgliederung in zur Veräußerung gehalten -1.995 0 0 0 0 -1.995 Umbuchungen 51 7.008 20 -8.278 0 -1.199 Abgänge -258 -23.466 -1.441 -19 -1.130 -26.314 31. Dezember 2022 105.139 361.007 14.617 3.513 17.663 501.939 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen 1. Jänner 2022 38.854 297.566 11.536 4.914 6.179 359.049 Umrechnungsdifferenzen 1.152 10.501 285 232 174 12.344 Zugänge aus Abschreibungen 3.226 21.617 1.121 0 2.487 28.451 Zugänge aus Wertminderungen 1.282 0 0 0 0 1.282 Umgliederung in zur Veräußerung gehalten -425 0 0 0 0 -425 Umbuchungen 0 5.146 0 -5.146 0 0 Abgänge -224 -20.508 -725 0 -1.106 -22.563 31. Dezember 2022 43.865 314.322 12.217 0 7.734 378.138 Buchwerte 31. Dezember 2022 61.274 46.685 2.400 3.513 9.929 123.801 31. Dezember 2021 63.603 43.902 2.060 3.987 7.369 120.921 Die Wertminderungen des Jahres 2022 in Höhe von TEUR 1.282 betrafen im Segment „Advanced Manufacturing & Services“ (AMS) ein Gebäude der in Russland tätigen Gesellschaft Schoeller-Bleckmann Darron Limited und wurden im Rahmen eines zum 31. Dezember 2022 durchgeführten Werthaltigkeitstests aufgrund gesunkener Cashflowprognosen in Russland in Folge sanktionsbedingt geänderter Lieferketten in der Position HERSTELLUNGSKOSTEN erfasst. 96 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Zum 30. Juni 2022 wurde im Segment „Oilfield Equipment“ (OE) ein nicht mehr benötigtes bebautes Grundstück in den USA in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert und in Folge im 3. Quartal 2022 veräußert. Dabei wurde ein Veräußerungsgewinn in Höhe von TEUR 1.182 erzielt, der in der Position SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE enthalten ist. Das Unternehmen besitzt Produktionsstätten in folgenden Ländern: Österreich, USA, Vietnam und Singapur. Service- und Wartungsstützpunkte sowie Verkaufsstellen werden in den USA, Kanada, Großbritannien, Singapur, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Russland, Mexiko und Brasilien geführt. Das Bestellobligo für Investitionen in Sachanlagen betrug zum 31. Dezember 2023 TEUR 9.698 (Vorjahr: TEUR 5.637). Für Details betreffend aktivierte Nutzungsrechte siehe Erläuterung 19. 97 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 9 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Eine Zusammenfassung der Bruttowerte und der kumulierten Abschreibungen der Immateriellen Vermögenswerte kann wie folgt dargestellt werden: 2023 IN TEUR FIRMENWERTE TECHNOLOGIE WETTBEWERBS-KUNDEN-ÜBRIGE GESAMT VEREIN-BEZIEHUNGEN IMMATERIELLE BARUNGEN VERMÖGENS-WERTE Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Jänner 2023 243.574 70.064 9.648 37.200 15.715 376.201 Umrechnungsdifferenzen -7.053 -2.089 -122 -953 -463 -10.680 Unternehmenszusammen-schlüsse 8.720 2.991 0 4.766 1.302 17.779 Zugänge 0 0 0 0 1.992 1.992 Umbuchungen 0 0 0 0 419 419 Abgänge 0 -2.273 -9.526 -7.393 -1.059 -20.251 31. Dezember 2023 245.241 68.693 0 33.620 17.906 365.460 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen 1. Jänner 2023 109.065 62.076 9.648 37.200 11.713 229.702 Umrechnungsdifferenzen -2.231 -1.741 -122 -761 -255 -5.110 Zugänge aus Abschreibungen 0 2.499 0 233 967 3.699 Abgänge 0 -2.273 -9.526 -7.393 -1.059 -20.251 31. Dezember 2023 106.834 60.561 0 29.279 11.366 208.040 Buchwerte 31. Dezember 2023 138.407 8.132 0 4.341 6.540 157.420 31. Dezember 2022 134.509 7.988 0 0 4.002 146.499 98 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 2022 IN TEUR FIRMENWERTE TECHNOLOGIE WETTBEWERBS-KUNDEN-ÜBRIGE GESAMT VEREIN-BEZIEHUNGEN IMMATERIELLE BARUNGEN VERMÖGENS-WERTE Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Jänner 2022 234.062 68.514 9.301 36.276 12.800 360.953 Umrechnungsdifferenzen 9.512 1.550 347 924 351 12.684 Zugänge 0 0 0 0 1.780 1.780 Umbuchungen 0 0 0 0 1.199 1.199 Abgänge 0 0 0 0 -415 -415 31. Dezember 2022 243.574 70.064 9.648 37.200 15.715 376.201 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen 1. Jänner 2022 107.026 58.704 9.060 36.276 11.213 222.279 Umrechnungsdifferenzen 2.039 914 329 924 320 4.526 Zugänge aus Abschreibungen 0 2.458 259 0 477 3.194 Abgänge 0 0 0 0 -297 -297 31. Dezember 2022 109.065 62.076 9.648 37.200 11.713 229.702 Buchwerte 31. Dezember 2022 134.509 7.988 0 0 4.002 146.499 31. Dezember 2021 127.036 9.810 241 0 1.587 138.674 Das Bestellobligo für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte betrug zum 31. Dezember 2023 TEUR 766 (Vorjahr: TEUR 0). 99 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss 1. FIRMENWERTE Die in der Bilanz ausgewiesenen Firmenwerte entfallen auf die folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Segmente: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Segment „Advanced Manufacturing & Services” (AMS) Knust-Godwin LLC 12.171 12.609 SCHOELLER-BLECKMANN Oilfield Technology GmbH 4.655 4.655 Schoeller-Bleckmann Darron (Aberdeen) Limited 798 798 Segment „Oilfield Equipment” (OE) The WellBoss Company, LLC 98.176 93.043 DSI FZE 22.607 23.404 Summe 138.407 134.509 Im Rahmen der erstmaligen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses der Praxis Completion Technology (nunmehr: The Wellboss Company FZE) zum 1. Oktober 2023 wurde ein Firmenwert in Höhe von TEUR 8.720 erfasst und der zahlungsmittelgenerierenden Einheit The WellBoss Company, LLC zugeordnet (siehe dazu Erläuterung 36). Das Wachstum der Oilfield-Service-Industrie hat im Laufe des Jahres 2023 weiter angehalten und sich entsprechend positiv auf den SBO Konzern ausgewirkt. Trotz der fortwährenden Unsicherheiten der Weltwirtschaft zeigten sich die Energiemärkte im Jahr 2023 robust. Diese Widerstandsfähigkeit lässt sich einerseits auf das gesteigerte Bewusstsein hinsichtlich Energiesicherheit und speziell in der Oilfield-Service-Industrie auf die wachsende Nachfrage nach Öl- und Gasressourcen zurückführen. Andererseits wurden die unzureichenden Investitionen der vergangenen Jahre in die Exploration nun wieder angekurbelt. Langfristige Explorationsinitiativen wie internationale Offshore-Projekte erhielten Auftrieb und bilden auch eine solide Grundlage für zukünftige Branchenaktivität. Die zuvor beschriebenen Rahmenbedingungen stellen die Ausgangslage zur Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten per 31. Dezember 2023 dar. 100 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Die Bewertung von sämtlichen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfolgte anhand des Nutzungswertes durch Diskontierung der prognostizierten Cashflows unter Heranziehung eines Kapitalkostensatzes nach Steuern (WACC = Weighted Average Costs of Capital), welcher aufgrund aktueller Marktdaten für vergleichbare Unternehmen im selben Industriezweig unter Berücksichtigung der länderspezifischen Inflationserwartungen ermittelt wurde. Der Detailprognosezeitraum beträgt 5 Jahre (Vorjahr: 5 Jahre), die Cashflows basieren auf Budgetierungen des Managements. Für die ewige Rente wurde für sämtliche zahlungsmittelgenerierende Einheiten ein Cashflow mit konstanter Wachstumsrate von 1 % (Vorjahr: 1 %) angenommen. Die langfristigen Wachstumserwartungen wurden unter Würdigung von Studien in Bezug auf die globale Energienachfrage und dem dieser zu Grunde liegenden Energiemix abgeleitet. Langfristige Studien zur globalen Energienachfrage, wie beispielsweise der World Energy Outlook 2023 der International Energy Agency (IEA), prognostizieren weit über den Detailplanungszeitraum der Impairmenttests hinaus eine anhaltend hohe Nachfrage nach Öl und Gas. Der Energiesektor befindet sich in einem Umbruch (Energy Transition), wobei das Ziel verfolgt wird, fossile Brennstoffe schrittweise durch erneuerbare Energien zu ersetzen, um so Treibhausgas-Emissionen zu verringern. Der Anteil erneuerbarer Energien am globalen Gesamtenergiemix soll sich dadurch in Zukunft erhöhen. Aufgrund des stetigen Nachfragewachstums nach Energie wird der Ausbau erneuerbarer Energien die fossilen Brennstoffe aber nicht in einem Ausmaß reduzieren, welches kein Wachstum der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten von SBO zulassen würde. Des Weiteren ist die Nachfrage nach SBO Produkten nicht direkt an den erwarteten Output von Öl und Gas gekoppelt, sondern an die Rahmenbedingungen zur Erschließung dieser Ressourcen. Immer komplexer werdende Bohr- und Komplettierungsvorhaben verlangen nach High-End Equipment, wie von SBO hergestellt und zur Verfügung gestellt. Zusammengefasst sind die Wachstumsannahmen aus SBO Sicht auch unter Berücksichtigung der Energy Transition als angemessen anzusehen. Folgende Diskontierungssätze kamen zum 31. Dezember 2023 bzw. 31. Dezember 2022 zur Anwendung: WACC (VOR STEUERN) IN % 31.12.2023 31.12.2022 Segment „Advanced Manufacturing & Services“ (AMS) Knust-Godwin LLC 11,9 % 14,2 % SCHOELLER-BLECKMANN Oilfield Technology GmbH 12,6 % 14,7 % Schoeller-Bleckmann Darron (Aberdeen) Limited 12,9 % 15,0 % Segment „Oilfield Equipment” (OE) The WellBoss Company, LLC 12,4 % 14,6 % DSI FZE 12,9 % 15,3 % Die Reduktion der Diskontierungszinssätze gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf geringere Beta Faktoren und einen geringeren Anteil der Eigenkapitalkosten (jeweils abgeleitet aus einer unveränderten Peer Group) zurückzuführen. 101 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die Cashflows wurden auf Basis der prognostizierten Umsätze und der geplanten Investitionen ermittelt. Der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird am stärksten von den Umsatzerlösen beeinflusst. Die Planung der Umsatzerlöse und Cashflows berücksichtigt einerseits die aus Vergangenheitswerten abgeleitete Zyklizität der Industrie und andererseits langfristige Entwicklungen des Absatzmarktes. Die Umsatzplanungen basieren bei sämtlichen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf der erwarteten Geschäftsentwicklung in der Oilfield-Service-Industrie. Diese wird aus Erwartungswerten über Bohraktivitäten, den geografischen Absatzmärkten sowie unternehmensspezifischen Entwicklungen abgeleitet. Die Margenplanung wird darüber hinaus aus dem erwarteten Produktmix sowie den erwarteten Kostenentwicklungen aufgrund erwarteter Materialpreisentwicklungen und geplanten Investitionen abgeleitet. Weiters wird die geschätzte Personalentwicklung (basierend auf geplantem Headcount, erforderlicher Qualifikation der benötigten Mitarbeiter sowie aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage erwartete Personalkosten) berücksichtigt. Den jährlichen Werthaltigkeitstests liegen die im Rahmen des jährlichen Budgetierungsprozesses aktualisierten Mittelfristplanungen zu Grunde, welche unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Rahmenbedingungen erstellt wurden. Die aktualisierten Mittelfristplanungen gehen davon aus, dass sich die Oilfield-Service-Industrie in einem mehrjährigen Wachstumszyklus befindet. Risiken in Zusammenhang mit dem Klimawandel und deren mögliche Folgen auf die Wirtschaftsaktivitäten der SBO-Gruppe und folglich die zum 31. Dezember 2023 ermittelten Nutzungswerte werden, wie in Erläuterung 4.18 dargelegt, als gering eingestuft. Physische Klimarisiken wie Hitzewellen, Wind, Niederschlag, Flut, Anstieg des Meeresspiegels oder Erosion werden für Mitarbeiter, wesentliche (Produktions-) Standorte, wesentliche Kunden als auch die Hauptlieferanten der SBO-Gruppe als gering eingestuft. Eine über das übliche Ausmaß hinausgehende Adaption der (Produktions-) Standorte an durch den Klimawandel hervorgerufene geänderte Rahmenbedingungen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes ist dementsprechend nicht erforderlich und findet auch in den Cashflow-Prognosen keine gesonderte Berücksichtigung. Die im Herstellungsprozess benötigte Hauptenergiequelle stellt Elektrizität dar, welche bereits zu einem wesentlichen Teil aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Der Kostenanteil von Energie an den Herstellungskosten stellt nur einen äußerst geringen Anteil, im niedrigen einstelligen Prozentbereich, dar. Zusammengefasst beinhalten die Planungsannahmen der Goodwill tragenden, zahlungsmittelgenerierenden Einheiten keine wesentlichen im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehenden Annahmen in Form von erhöhten Investitionen oder Aufwendungen. Ebenso erfordern Risiken in Zusammenhang mit dem Klimawandel keine wesentliche Anpassung der Bewertung von Sachanlagevermögen (bspw. Verkürzung der Nutzungsdauer von Sachanlagevermögen). Für einen wesentlichen (Produktions-) Standort wurde dies mittels Klimaszenarien-Analysen bestätigt. SBO erachtet die unterstellten mittel- und langfristigen Wachstumserwartungen demnach auch unter Würdigung des Klimawandels als angemessen. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests haben keine Wertminderung ergeben. Die Veränderung der Buchwerte der Firmenwerte sämtlicher zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in 2023 ergab sich neben der erstmaligen Erfassung des Firmenwertes aus der Akquisition Praxis aus der Fremdwährungsumrechnung. 102 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Für sämtliche firmenwerttragende zahlungsmittelgenerierende Einheiten wurde zum 31. Dezember 2023 eine Sensitivitätsanalyse erstellt. Da der Nutzungswert insbesondere auf Veränderungen der Annahmen zu den Cashflows sowie zum Diskontierungsfaktor reagiert, wurden für diese wesentlichen Inputfaktoren jeweils isoliert ein vom Management im aktuellen Marktumfeld als möglich erachteter Anstieg des Diskontierungszinssatzes um 2 Prozentpunkte (31. Dezember 2022: 1 Prozentpunkt) sowie eine Reduktion der Cashflows von 10 % (31. Dezember 2022: 10 %) berücksichtigt. Die Erhöhung der WACC Sensitivität gegenüber 31.12.2022 ist der gegenwärtigen möglichen Bandbreite der Kapitalkosten geschuldet. Wenngleich Risiken in Zusammenhang mit dem Klimawandel als gering eingestuft werden, wurden dennoch, mit Bezug auf mögliche nachteilige Folgen der Energy Transition auf die Wirtschaftsaktivitäten von SBO, Sensitivitätsanalysen ermittelt, welche eine negative Wachstumsrate von minus 1 Prozentpunkt (31. Dezember 2022: minus 1 Prozentpunkt) in der ewigen Rente umfassen. Dabei ergab sich für keine der angeführten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ein Wertminderungsbedarf. 2. SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Die Buchwerte der SONSTIGEN IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTE zum 31. Dezember 2023 beinhalten einserseits die im Rahmen der erstmaligen Erfassung der Praxis Completion Technology FZCO (nunmehr The Wellboss Company FZE) im Jahr 2023 erworbenen Technologien (Buchwert zum 31. Dezember 2023: TEUR 2.765) mit einer Nutzungsdauer von 7 Jahren sowie Kundenbeziehungen (Buchwert zum 31. Dezember 2023: TEUR 4.341) mit einer Nutzungsdauer von 5 Jahren. Für weitere Informationen zum Unternehmenszusammenschluss Praxis siehe Erläuterung 36. Des Weiteren sind die im Rahmen der erstmaligen Erfassung der Downhole Technology, LLC (nunmehr The WellBoss Company, LLC) im Jahr 2016 erworbenen Technologien sowie Markenrechte mit einer Nutzungsdauer von zehn Jahren erfasst. Darüberhinaus sind aus Unternehmenszusammenschlüssen aus Vorjahren Technologien, Kundenbeziehungen und Markenrechte enthalten, die bereits in Vorjahren planmäßig vollständig abgeschrieben wurden. Zusätzlich beinhalten die SONSTIGEN IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTE Nutzungsrechte für EDV-Software. 103 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 10 LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE Diese Position besteht im Wesentlichen aus verzinslichen Darlehen, welche an das Management von in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen für den Erwerb von Anteilen bzw. Genussrechten an diesen Gesellschaften gewährt wurden (siehe auch Erläuterung 17). Für das Unternehmen besteht hier nur ein eingeschränktes Kreditrisiko, da die Anteile bei Nichterfüllung der Darlehensbedingungen an das Unternehmen zurückgegeben werden müssen. Die Darlehen sind grundsätzlich laufend anteilig zu tilgen, eine vollständige Tilgung hat spätestens bei Rückübertragung der Anteile bzw. Genussrechte und somit spätestens erst bei Beendigung der Dienstverhältnisse zu erfolgen. IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Darlehen 2.012 2.535 Andere Forderungen und Vermögenswerte 1.539 640 Summe 3.551 3.175 Weder zum 31. Dezember 2023 noch zum 31. Dezember 2022 waren Wertberichtigungen vorzunehmen. Es bestanden keine überfälligen Forderungen. Zu den angeführten anderen Forderungen und Vermögenswerten wurden keine Sicherheiten erhalten. 104 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 11 LATENTE STEUERN Die aktiven und passiven latenten Steuerabgrenzungen resultieren aus den folgenden Positionen: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 AKTIV PASSIV AKTIV PASSIV Sachanlagen 1.545 -4.972 1.300 -4.211 Sonstige immaterielle Vermögenswerte (unterschiedliche Nutzungsdauern) 4.432 -435 3.826 -360 Firmenwerte und Sonstige immaterielle Vermögenswerte (unterschiedliche Wertansätze) 23.301 -9.984 11.827 -8.793 Vorräte (Bewertungsunterschiede) 6.407 -79 5.947 -64 Beteiligungsbewertung 0 0 1.470 0 Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 0 0 12.737 0 Sonstige Posten (Bewertungsunterschiede) 1.471 -225 2.565 -1.428 Rückstellungen 2.270 -61 2.228 0 Kursdifferenzen Schuldenkonsolidierung -40 0 52 0 Steuerliche Verlustvorträge 5.748 0 2.603 0 Zwischensumme 45.134 -15.756 44.555 -14.856 Saldierung gegenüber derselben Steuerbehörde -15.496 15.496 -14.726 14.726 Summe 29.638 -260 29.829 -130 Nicht angesetzt bzw. wertberichtigt wurden latente Steuern in der Höhe von TEUR 3.567 (Vorjahr: TEUR 6.052) für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 15.920 (Vorjahr: TEUR 27.977), deren Verbrauch im Rahmen der vorliegenden Mittelfristplanung nicht gesichert ist. Davon werden TEUR 5.827 nach 2028 (Vorjahr TEUR 9.189 nach 2027) auslaufen, während TEUR 10.093 (Vorjahr: TEUR 18.788) unbegrenzt vortragsfähig sind. In den unsaldierten latenten Steueransprüchen sind Steueransprüche einer Gesellschaft in Nordamerika enthalten, die im Geschäftsjahr Verluste erzielt hat und deren latente Steueransprüche die latenten Steuerschulden um TEUR 2.815 überstiegen haben. Der Ansatz dieser aktiven latenten Steuern zum 31. Dezember 2023 wird mit aufwandswirksamen Einmaleffekten in 2023, einer erweiterten Produktpalette des Unternehmens und den mittelfristig erwarteten, steigenden Investitionen in der Oilfield-Service-Industrie begründet. In den aktiven latenten Steuerabgrenzungen des Vorjahres waren Steueransprüche in Höhe von TEUR 1.470 (2023: TEUR 0) aus nach österreichischem Steuerrecht auf sieben Jahre zu verteilende Abschreibungen von Finanzanlagen in Höhe von TEUR 6.393 enthalten. Zur Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen siehe Erläuterung 18. 105 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften bestehen insbesondere aus einbehaltenen Gewinnen bzw. nicht abgedeckten Verlusten resultierende Unterschiede zwischen steuerlichem Beteiligungsan- satz und anteiligem Eigenkapital (Outside Basis Differences). Daraus bestehen zum 31. Dezember 2023 tem- poräre Differenzen in Höhe von TEUR 136.137 (Vorjahr: TEUR 112.380), da Ausschüttungen oder Beteiligungs- veräußerungen einzelner Gesellschaften grundsätzlich steuerwirksam wären. Da der Konzern in absehbarer Zukunft keine Ausschüttungen oder Veräußerungen für diese Gesellschaften plant, wurden gemäß IAS 12.39 jedoch keine latenten Steuern angesetzt. Mangels geplanter Ausschüttungen wurden zum 31. Dezember 2023 ebenso keine Quellensteuern erfasst (Vorjahr: TEUR 0). Erläuterung 12 BANKVERBINDLICHKEITEN Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten gliedern sich zum 31. Dezember 2023 wie folgt: WÄHRUNG BETRAG IN TEUR ZINSSATZ IN % Kredite in GBP 6.904 6,31 % variabel Kredite in USD 7.240 5,39 % variabel Exportförderungskredite in EUR 24.000 4,43 % – 4,70 % variabel Summe 38.144 Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten gliedern sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt: WÄHRUNG BETRAG IN TEUR ZINSSATZ IN % Kredite in GBP 6.765 3,72 % variabel Exportförderungskredite in EUR 24.000 1,73 % – 2,00 % variabel Summe 30.765 Die Exportförderungskredite stellen revolvierende Kreditrahmen dar, welche von der Gesellschaft unter Einhaltung bestimmter Kreditvereinbarungen dauerhaft in Anspruch genommen werden können. Gemäß den Exportförderungsrichtlinien wurden Forderungen in der Höhe von TEUR 28.800 (Vorjahr: TEUR 28.800) als Sicherheit für diese Kredite vereinbart. 106 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 13 SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN (KURZFRISTIG) Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten Noch nicht konsumierte Urlaube 2.649 2.372 Sonstige Personalaufwendungen 18.883 14.452 Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) 7.066 4.549 Sozialaufwendungen 2.794 2.367 Rückerstattungsverbindlichkeit gemäß IFRS 15 834 1.279 Vertragsverbindlichkeit gemäß IFRS 15 860 6.612 Andere sonstige Verbindlichkeiten 0 1.260 Summe Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 33.086 32.891 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 0 99.600 Andere sonstige Verbindlichkeiten 13.041 21.281 Summe Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 13.041 120.881 Summe Sonstige Verbindlichkeiten 46.127 153.772 Zur Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen siehe Erläuterung 18. Die anderen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten unter anderem diverse Abgrenzungen für Kundenverbind lichkeiten, Zinsen, Provisionen und sonstige ausstehende Leistungsabrechnungen. In den anderen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten des Vorjahres waren Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 12.381 enthalten, die in Zusammenhang mit dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen standen (siehe Erläuterung 18). Diese betrafen überwiegend noch nicht ausbezahlte Dividenden und Nebenkosten. 107 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die Überleitung der Vertragsverpflichtungen aus Kundenverträgen (erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen und Umsatzabgrenzungen) der Jahre 2023 und 2022 stellt sich wie folgt dar: IN TEUR 2023 2022 Vertragsverbindlichkeiten am 1. Jänner 6.612 1.575 erhaltene Anzahlungen 618 6.023 als Umsatz erfasst -6.282 -1.067 Kursdifferenzen -88 81 Vertragsverbindlichkeiten am 31. Dezember 860 6.612 Erläuterung 14 SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: IN TEUR 1.1.2023 UNTER-VERWENDUNG AUFLÖSUNG DOTIERUNG KURS-31.12.2023 NEHMENS-DIFFERENZEN ZUSAMMEN-SCHLUSS Gewährleistungen und Garantien 2.796 183 -102 0 702 -8 3.571 Sonstige 1.036 0 -275 -673 7 -12 83 Summe 3.832 183 -377 -673 709 -20 3.654 108 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 15 LANGFRISTIGE DARLEHEN INKLUSIVE KURZFRISTIGER TEIL (PLANMÄSSIGE TILGUNGEN DES NÄCHSTEN JAHRES) Zum 31. Dezember 2023 bestehen langfristige Darlehen in Höhe von TEUR 216.477. Davon sind innerhalb des nächsten Jahres TEUR 41.638 planmäßig zu tilgen. Die Gesamtsumme der langfristigen Darlehen setzt sich wie folgt zusammen: WÄHRUNG BETRAG IN TEUR ZINSSATZ IN % LAUFZEIT RÜCKZAHLUNG EUR 7.500 4,910 % fix 2023 – 2029 jährlich ab 2024 EUR 10.000 5,022 % variabel 2023 – 2028 endfällig EUR 10.000 5,479 % variabel 2023 – 2028 endfällig EUR 20.000 5,380 % variabel 2023 – 2028 endfällig EUR 3.000 2,445 % fix 2018 – 2028 endfällig EUR 5.000 5,466 % variabel 2023 – 2027 halbjährlich ab 2023 EUR 5.714 1,832 % fix 2018 – 2027 jährlich ab 2021 EUR 11.143 1,732 % fix 2018 – 2027 jährlich ab 2021 EUR 3.429 5,400 % variabel 2018 – 2027 jährlich ab 2021 EUR 20.500 2,352 % fix 2018 – 2027 endfällig EUR 10.000 6,049 % variabel 2020 – 2026 endfällig EUR 27.500 2,100 % fix 2020 – 2026 endfällig EUR 2.625 1,900 % fix 2020 – 2025 vierteljährlich ab 2023 EUR 5.000 1,707 % fix 2018 – 2025 jährlich ab 2022 EUR 4.500 1,961 % fix 2018 – 2025 endfällig EUR 3.000 5,841 % variabel 2020 – 2025 endfällig EUR 37.500 1,900 % fix 2020 – 2025 endfällig EUR 66 0,000 % fix 2008 – 2024 vierteljährlich ab 2011 EUR 30.000 1,782 % fix 2018 – 2024 endfällig 216.477 In Summe wurden Darlehen in Höhe von TEUR 66 (Vorjahr: TEUR 331) mit Sicherheiten unterlegt. Diese betreffen Pfandrechte an Maschinen mit einem Buchwert von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0). Bezüglich Marktwerte siehe Erläuterung 31, hinsichtlich Zinsrisiko siehe Erläuterung 32. 109 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die Gesamtsumme der langfristigen Darlehen zum 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 222.529 setzt sich wie folgt zusammen: WÄHRUNG BETRAG IN TEUR ZINSSATZ IN % LAUFZEIT RÜCKZAHLUNG EUR 3.000 2,445 % fix 2018 – 2028 endfällig EUR 7.143 1,832 % fix 2018 – 2027 jährlich ab 2021 EUR 13.928 1,732 % fix 2018 – 2027 jährlich ab 2021 EUR 4.286 3,792 % variabel 2018 – 2027 jährlich ab 2021 EUR 20.500 2,352 % fix 2018 – 2027 endfällig EUR 27.500 2,100 % fix 2020 – 2026 endfällig EUR 10.000 2,829 % variabel 2020 – 2026 endfällig EUR 3.000 2,653 % variabel 2020 – 2025 vierteljährlich ab 2023 EUR 40.500 1,900 % fix 2020 – 2025 endfällig EUR 4.500 1,961 % fix 2018 – 2025 endfällig EUR 7.500 1,707 % fix 2018 – 2025 jährlich ab 2022 EUR 30.000 1,782 % fix 2018 – 2024 endfällig EUR 331 0,000 % fix 2008 – 2024 vierteljährlich ab 2011 EUR 10.000 1,482 % fix 2018 – 2023 endfällig EUR 18.750 1,582 % fix 2018 – 2023 endfällig EUR 2.500 1,842 % fix 2016 – 2023 endfällig EUR 10.000 2,060 % fix 2016 – 2023 endfällig EUR 9.091 0,489 % fix 2016 – 2023 halbjährlich ab 2018 222.529 110 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 16 RÜCKSTELLUNGEN FÜR SOZIALKAPITAL Die Rückstellungen für Sozialkapital setzen sich wie folgt zusammen: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Abfertigungen 3.470 4.517 Jubiläumsgelder 2.518 2.099 Summe 5.988 6.616 Bei der Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen kamen folgende versicherungsmathema- tische Parameter zur Anwendung: 2023 2022 Rechnungszinssatz 3,50 % 3,80 % Gehaltssteigerung 4,50 % 4,50 % Fluktuationsabschlag (Jubiläumsgeldrückstellung) 0,0 % – 15,0 % 0,0 % – 15,0 % Die Rückstellungsbeträge wurden unter Anwendung der Sterbetabellen AVÖ 2018-P (Vorjahr: AVÖ 2018-P) von Pagler & Pagler berechnet. Neubewertungen für Abfertigungsrückstellungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden gemäß IAS 19 im SONSTIGEN ERGEBNIS erfasst. Für die ausgewiesenen Verpflichtungen wurden keine Beiträge an gesondert verwaltete Fonds geleistet. 111 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Abfertigungsrückstellungen Die Rückstellung für Abfertigungen hat sich wie folgt entwickelt: IN TEUR 2023 2022 Barwert der Abfertigungsverpflichtung zum 1. Jänner 4.517 4.389 Dienstzeitaufwand 714 384 Zinsaufwand 172 38 Summe der Aufwendungen für Abfertigungen 886 422 Neubewertungen 463 -12 Laufende Abfertigungszahlungen -2.396 -282 Barwert der Abfertigungsverpflichtung zum 31. Dezember 3.470 4.517 Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand der jeweiligen Funktionsbereiche ausgewiesen (siehe Erläuterung 23). Die gemäß IAS 19 im SONSTIGEN ERGEBNIS erfassten Neubewertungen der Rückstellungen für Abfertigungen setzen sich wie folgt zusammen: IN TEUR 2023 2022 Neubewertung der Verpflichtungen aus der Änderung finanzieller Annahmen 118 -1.045 aus erfahrungsbedingten Anpassungen 345 1.033 Summe 463 -12 Zum 31. Dezember 2023 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der Abfertigungsverpflichtungen 12,0 Jahre (Vorjahr: 9,0 Jahre). 112 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Sensitivitätsanalyse In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Annahmen auf die Verpflichtung dargestellt. Es wurde jeweils ein wesentlicher Einflussfaktor verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass diese Einflussgrößen nicht korrelieren. Die Ermittlung der geänderten Verpflichtung erfolgt analog zur Ermittlung der tatsächlichen Verpflichtung nach der Projected-Unit-Credit-Method (PUC-Methode) gemäß IAS 19. BARWERT DER VERPFLICHTUNG (DBO) ABFERTIGUNGEN 31.12.2023 IN TEUR ÄNDERUNG DER ANNAHME VERÄNDERUNG DER RÜCKSTELLUNG VERÄNDERUNG DER RÜCKSTELLUNG BEI ANSTIEG DER ANNAHME BEI VERRINGERUNG DER ANNAHME Rechnungszinssatz +/- 1,0 Prozentpunkt -373 442 Gehaltssteigerung +/- 1,0 Prozentpunkt 413 -357 BARWERT DER VERPFLICHTUNG (DBO) ABFERTIGUNGEN 31.12.2022 IN TEUR ÄNDERUNG DER ANNAHME VERÄNDERUNG DER RÜCKSTELLUNG VERÄNDERUNG DER RÜCKSTELLUNG BEI ANSTIEG DER ANNAHME BEI VERRINGERUNG DER ANNAHME Rechnungszinssatz +/- 1,0 Prozentpunkt -347 409 Gehaltssteigerung +/- 1,0 Prozentpunkt 385 -334 Jubiläumsgeldrückstellung Die Rückstellung für Jubiläumsgelder hat sich wie folgt entwickelt: IN TEUR 2023 2022 Barwert der Jubiläumsgeldverpflichtung zum 1. Jänner 2.099 2.469 Dienstzeitaufwand 163 210 Zinsaufwand 79 22 Summe der Aufwendungen für Jubiläumsgelder 242 232 Neubewertungen 193 -546 Laufende Jubiläumsgeldzahlungen -16 -56 Barwert der Jubiläumsgeldverpflichtung zum 31. Dezember 2.518 2.099 113 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Beitragsorientierte Vorsorgepläne Zahlungen im Rahmen der beitragsorientierten Pensions- und Mitarbeitervorsorgepläne wurden aufwandswirksam erfasst und betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 1.435 (Vorjahr: TEUR 1.521). Für das Folgejahr wird mit Beitragszahlungen in Höhe von rund TEUR 1.000 gerechnet. Erläuterung 17 SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN (LANGFRISTIG) Die langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Management-Beteiligungen 1.162 936 Genussrechte 4.186 4.406 Verbleibende Kaufpreiszahlung Unternehmenserwerb Praxis 3.587 0 Sonstige Verpflichtungen 1.296 1.638 Summe 10.231 6.980 Zur verbleibenden Kaufpreiszahlung im Zusammenhang mit dem Unternehmenserwerb Praxis siehe Erläuterung 36. Bei den folgenden Gesellschaften, welche in den Konsolidierungskreis einbezogen sind, werden Anteile von deren Management gehalten: GESELLSCHAFT 31.12.2023 31.12.2022 Schoeller-Bleckmann Energy Services L.L.C. 2,00 % 2,00 % Schoeller-Bleckmann Darron (Aberdeen) Limited 6,00 % 6,00 % Das Management ist damit anteilig an diesen Firmen beteiligt. 114 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Bei den folgenden Gesellschaften, welche in den Konsolidierungskreis einbezogen sind, werden Genussrechte vom jeweiligen Management gehalten: GESELLSCHAFT 31.12.2023 31.12.2022 DSI FZE 0,40 % 0,40 % SCHOELLER-BLECKMANN Oilfield Technology GmbH 0,85 % 0,85 % The WellBoss Company, LLC 1,30 % 1,30 % D-TECH Drilling Tools, Inc 1,00 % 0,50 % Der für Management-Beteiligungen und Genussrechte erfasste Effektivzinsaufwand und Effektivzinsertrag wird unter den ZINSAUFWENDUNGEN bzw. -ERTRÄGEN dargestellt. 115 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 18 VERBINDLICHKEIT AUS DEM ERWERB VON NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN Die Gesellschaft hat im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses Downhole Technology (nunmehr The WellBoss Company, LLC) in 2016 mit den nicht beherrschenden Gesellschaftern eine Vereinbarung zum späteren Erwerb dieser nicht beherrschenden Anteile abgeschlossen. SBO hat bereits in Vorjahren ihr Recht zum Erwerb der Anteile von 32,3 % an der Gesellschaft ausgeübt, womit der an der Gesellschaft gehaltene Anteil per 1. April 2019 100 % erreichte. Mit einem ehemaligen Minderheitsgesellschafter bestand ein Rechtsstreit hinsichtlich der Beendigung seines Dienstverhältnisses im Jahr 2018, der im vierten Quartal 2023 im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung beigelegt wurde. Diese Einigung führte unter Berücksichtigung der in Vorjahren im Konzernabschluss der SBO dafür bereits vorgesorgten Beträge bzw. der bereits im Rahmen einer Sicherheitsleistung im Jahr 2021 erfolgten Zahlung von MUSD 25,0 im Geschäftsjahr 2023 zu einer Zahlung von MUSD 128,7 (MEUR 119,0), die im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen wurde, sowie zu einem Aufwand in Höhe von MEUR 8,6, der innerhalb des Finanzergebnisses in der Position „Aufwendungen aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen“ erfasst wurde. Die Entwicklung der Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen betreffend Unternehmenszusammenschluss Downhole Technology stellt sich wie folgt dar: IN TEUR 2023 2022 Stand zum 1. Jänner 99.600 93.796 Umgliederung aus sonstigen Verbindlichkeiten zum 1. Jänner 12.381 0 Ergebniswirksame Bewertungsverluste 8.563 0 Kursdifferenzen -1.554 5.804 Abgang durch Erfüllung -118.990 0 Stand zum 31. Dezember 0 99.600 116 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 19 LEASING Die im Rahmen von Leasingverhältnissen aktivierten Nutzungsrechte sind folgenden Anlageklassen zuzuordnen: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Grundstücke und Bauten 7.531 9.134 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.014 795 Summe 9.545 9.929 Nutzungsrechte werden linear über die Dauer der Laufzeit des Vertrages unter Berücksichtigung der erwarteten Ausübung von Verlängerungsoptionen abgeschrieben. Die Abschreibungen gliedern sich wie folgt: IN TEUR 2023 2022 Grundstücke und Bauten 2.124 2.163 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 770 324 Summe 2.894 2.487 Die Fälligkeitsanalyse der undiskontierten Zahlungen, welche im Barwert der Leasingverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 enthalten sind, stellt sich wie folgt dar: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 fällig < 1 Jahr 2.497 2.610 fällig 2 – 5 Jahre 4.767 4.419 fällig > 5 Jahre 6.686 7.306 Summe der undiskontierten Leasingzahlungen 13.950 14.335 117 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Folgende Beträge wurden im Geschäftsjahr 2023 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst: IN TEUR 2023 2022 Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten 343 328 Mietaufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse 662 496 Mietaufwand für Leasing von geringem Wert 17 56 Folgende Beträge wurden im Geschäftsjahr 2023 in der Kapitalflussrechnung erfasst: IN TEUR 2023 2022 Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse 3.877 3.207 Aus Leasingverhältnissen, die bereits eingegangen wurden, die aber zum 31. Dezember 2023 noch nicht begonnen haben, ist mit künftigen Zahlungsmittelabflüssen in Höhe von TEUR 2.969 zu rechnen (Vorjahr: TEUR 0). Erläuterung 20 GRUNDKAPITAL Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 31. Dezember 2023 wie auch zum 31. Dezember 2022 EUR 16 Millionen und ist zerlegt in 16 Millionen Stück Nennbetragsaktien zum Nennbetrag von je EUR 1,00. In der Hauptversammlung vom 23. April 2019 wurde der Vorstand für die Dauer von 5 Jahren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital um bis zu TEUR 1.600 durch Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen. In den Hauptversammlungen vom 23. April 2020 sowie vom 28. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von jeweils 30 Monaten ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu maximal 10 % des Grundkapitals zu erwerben. In den Geschäftsjahren 2023 sowie 2022 hat die Gesellschaft von der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien keinen Gebrauch gemacht. Zum Bilanzstichtag 2023 hält die Gesellschaft 240.535 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 270.535 Stück). Dies entspricht einem Anteil von 1,50 % (Vorjahr: 1,69 %) am Grundkapital mit einem Anschaffungswert von TEUR 7.798 (Vorjahr TEUR 8.771). Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien beträgt somit zum 31. Dezember 2023 15.759.465 Stück (Vorjahr: 15.729.465 Stück). 118 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Bei einem Unternehmenszusammenschluss in 2010 wurde als bedingte Gegenleistung die Abgabe von 50.000 Stück Aktien bei Erreichen gewisser zukünftiger Umsatzziele vereinbart. Da die Umsatzziele 2023 nicht erreicht wurden, ergibt sich auf die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien per 31. Dezember 2023 kein Verwässerungseffekt. Zum 31. Dezember 2023 hält die Berndorf Industrieholding AG, Wien, rund 33,4 % vom Grundkapital (Vorjahr: rund 33,4 %). Erläuterung 21 RÜCKLAGEN Nach österreichischem Recht ist die Bildung einer GESETZLICHEN RÜCKLAGE in Höhe von 10 % des nominellen Grundkapitals der Gesellschaft erforderlich. Solange die gesetzliche Rücklage und andere gebundene Kapitalrücklagen diesen Betrag nicht erreichen, ist die Gesellschaft verpflichtet, 5 % des um einen Verlustvortrag geminderten Jahresüberschusses in die gesetzliche Rücklage einzustellen. Für die Bildung dieser Rücklage ist ausschließlich der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften erstellte Jahresabschluss der Muttergesellschaft maßgeblich. Aufgrund der bereits ausgewiesenen ausreichenden Höhe der Rücklage ist keine weitere Dotierung mehr erforderlich. Der AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER WÄHRUNGSUMRECHNUNG enthält im Wesentlichen Währungsumrech- nungsdifferenzen aus der Einbeziehung der Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss. Ebenso werden in dieser Position Währungsumrechnungsdifferenzen und damit verbundene ertragsteuerliche Auswirkungen aus langfristigen konzerninternen Fremdwährungsforderungen, die als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb qualifiziert werden, ausgewiesen. Die Veränderung des Jahres 2023 in Höhe von TEUR -1.794 (Vorjahr: TEUR 2.717) wird im SONSTIGEN ERGEBNIS der Gesamt- ergebnisrechnung erfasst. In den KUMULIERTEN ERGEBNISSEN werden neben den jeweiligen laufenden Ergebnissen nach Steuern laut Gewinn- und Verlustrechnung auch die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus den Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen erfasst. Diese werden auch in künftigen Perioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Weiters wurde im Geschäftsjahr 2023 in Zusammenhang mit der Erfüllung des Programms zur Abgabe von Aktien (siehe Erläuterung 29) ein Betrag von TEUR 2.100 (Vorjahr: TEUR 1.258) von den KAPITALRÜCKLAGEN in die KUMULIERTEN ERGEBNISSE umgegliedert. Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine Dividende in Höhe von TEUR 31.459 (Vorjahr: TEUR 11.797) auf das dividendenberechtigte Grundkapital in der Höhe von TEUR 15.729 (Vorjahr: TEUR 15.729), somit EUR 2,00 (Vorjahr: EUR 0,75) pro Aktie ausgeschüttet. 119 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 22 UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: ADVANCED MANUFACTURING & OILFIELD SUMME SERVICES EQUIPMENT IN TEUR 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Erträge aus Verkauf von Produkten 305.072 225.932 123.391 114.839 428.463 340.771 Erträge aus Service und Reparaturen 18.432 16.362 5.409 7.190 23.841 23.552 Erträge aus Vermietung 5.183 6.378 128.384 130.538 133.567 136.916 Summe 328.687 248.672 257.184 252.567 585.871 501.239 Nordamerika 142.935 112.724 161.156 189.007 304.091 301.731 Europa 60.461 51.698 7.723 8.732 68.184 60.430 Naher Osten 14.620 9.790 32.088 23.557 46.708 33.347 Asien 94.466 52.286 22.344 9.405 116.810 61.691 Zentral- und Südamerika 1.994 3.492 27.338 16.456 29.332 19.948 Sonstige 14.211 18.682 6.535 5.410 20.746 24.092 Summe 328.687 248.672 257.184 252.567 585.871 501.239 Die Erlöse sind hierbei dem Standort des Kunden zugeordnet. Die in 2023 ausgewiesenen Umsatzerlöse betreffen mit TEUR 455.206 Leistungsverpflichtungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt wurden (Vorjahr: TEUR 366.761), und mit TEUR 130.665 Leistungsverpflichtungen, die über einen bestimmten Zeitraum erfüllt wurden (Vorjahr: TEUR 134.478) (im Wesentlichen Erträge aus Vermietung). Die Gesellschaft vermietet Bohrwerkzeuge mit grundsätzlichen Vertragsdauern von unter einem Jahr. Die Vermietungserträge werden bis auf wenige Ausnahmefälle nutzungsabhängig verrechnet und sind somit variabel. 120 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 23 ZUSÄTZLICHE AUFWANDSGLIEDERUNG Da die Gesellschaft aufgrund der Anwendung des Umsatzkostenverfahrens die Aufwendungen nach deren Funktion gliedert, sind gemäß IAS 1 nachstehende zusätzliche Angaben zu erteilen (Ausweis gemäß Gesamtkostenverfahren): IN TEUR 2023 2022 Materialaufwendungen 245.607 211.792 Personalaufwendungen 158.534 140.930 Abschreibungen Sachanlagen inklusive Wertminderungen 25.303 29.733 Abschreibungen Sonstige immaterielle Vermögenswerte inklusive Wertminderungen 3.699 3.194 Erläuterung 24 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE Die größten Posten in den SONSTIGEN BETRIEBLICHEN AUFWENDUNGEN sind: IN TEUR 2023 2022 Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 8.243 6.887 Kursverluste 12.987 8.042 Eine Aktivierung der Entwicklungskosten unterblieb bisher aufgrund der Ungewissheit von zukünftigen, direkt zurechenbaren wirtschaftlichen Erträgen. 121 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die größten Posten in den SONSTIGEN BETRIEBLICHEN ERTRÄGEN sind: IN TEUR 2023 2022 Kursgewinne 6.042 13.310 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen und zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 662 1.296 Erläuterung 25 ZINSERTRÄGE UND ZINSAUFWENDUNGEN Die ZINSERTRÄGE in Höhe von TEUR 9.038 (Vorjahr: TEUR 2.854) betreffen im wesentlichen Bankguthaben und sonstige Darlehen. Die ZINSAUFWENDUNGEN gliedern sich wie folgt: IN TEUR 2023 2022 Bankverbindlichkeiten und Darlehen 7.270 4.659 Effektivverzinsung Management-Beteiligungen und Genussrechte 931 705 Aufzinsung Leasingverbindlichkeiten IFRS 16 343 328 Zinsaufwendungen 8.544 5.692 122 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 26 STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG Eine Überleitung der Ertragsteuern unter Verwendung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes auf die ausgewiesene Konzernsteuerquote stellt sich folgendermaßen dar: IN TEUR 2023 2022 Konzernsteueraufwand bei rechnerischem Ertragsteuersatz von 24 % (Vorjahr 25 %) -22.610 -23.336 Abweichende ausländische Steuersätze 5.269 6.332 Veränderung in- und ausländischer Steuersätze -16 -30 Quellensteuern, ausländische Steuern -2.327 -2.150 Beteiligungsbewertung -4.520 -134 Nicht absetzbare Aufwendungen -2.960 -2.072 Nicht steuerbare Erträge und Steuerfreibeträge 554 628 Vorjahresanpassungen 789 642 Nicht angesetzte Verlustvorträge -498 0 Verbrauch von im Vorjahr nicht angesetzten Verlustvorträgen 337 1.366 Aktivierung von im Vorjahr nicht angesetzten Verlustvorträgen 2.683 900 Ergebnisanteil Management-Beteiligungen -51 -34 Sonstige Differenzen 715 -256 Konzernsteueraufwand -22.635 -18.144 Ergebnis vor Steuern 94.209 93.342 Konzernsteuersatz 24,0 % 19,4 % Auf Basis der im Geschäftsjahr 2022 beschlossenen Änderung des österreichischen Körperschaftsteuergesetzes, wodurch der Steuersatz von 24 % im Jahr 2023 auf 23 % ab dem Jahr 2024 sinkt, wurde bei der Bewertung der im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen latenten Steuern für die österreichischen Gesellschaften unter Berücksichtigung der zeitlichen Umkehreffekte ein Steuersatz von 23 % angewendet. 123 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die Position STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG gliedert sich wie folgt: IN TEUR 2023 2022 Tatsächliche Steuern -23.477 -14.533 Latente Steuern 842 -3.611 Summe -22.635 -18.144 Im SONSTIGEN ERGEBNIS wurden folgende Ertragsteuern erfasst: IN TEUR 2023 2022 Tatsächliche Steuern Kursdifferenzen 3 -214 Neubewertungen IAS 19 111 -3 Latente Steuern Kursdifferenzen 533 -620 Summe 647 -837 Der aktive Saldo der in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuern wurde im Geschäftsjahr 2023 aufgrund von Währungsumrechnungsdifferenzen um TEUR 898 reduziert (Vorjahr: um TEUR 1.675 erhöht). Aus der Ausschüttung von Dividenden durch das Unternehmen an die Anteilseigner ergeben sich weder für das Geschäftsjahr 2023 noch für die Vergleichsperiode 2022 ertragsteuerliche Konsequenzen beim Unternehmen. 124 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 27 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Der Konzern ist weltweit im Wesentlichen in einem einzigen Industriesegment, der Konstruktion und Produktion von Ausrüstungsgegenständen für die Erdöl- und Erdgasindustrie, tätig. Die nachfolgende Segmentberichterstattung folgt gemäß IFRS 8 dem „Management Approach“ des gesamten Vorstandes der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft als verantwortliche Unternehmensinstanz (Chief Operating Decision Maker), welche die Performance der relevanten Geschäftseinheiten überwacht und über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet. Das Segment „Advanced Manufacturing & Services“ (AMS) umfasst die Herstellung hochlegierter, nicht- magnetisierbarer Stähle und die Hochpräzisionsfertigung von Stählen zu Spezialkomponenten für die Öl-, Gas- und andere Industrien unter Anwendung innovativer und additiver Technologien wie insbesondere Direct Metal Laser Sintering (DMLS), einer 3D-Metalldruck-Technologie. Im Segment „Oilfield Equipment“ (OE) werden hocheffiziente Werkzeuge für die Bohrung und Komplettierung in der Öl- und Gasindustrie sowie im Bereich der Geothermie angeboten. Die Steuerung des Unternehmens sowie die Zuteilung der Ressourcen erfolgen auf Basis der finanziellen Performance dieser Segmente. Umsatzerlöse, Betriebsergebnis und Ergebnis vor Steuern der Geschäftseinheiten werden vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen zu fällen. Die dargestellten Beträge stellen eine Zusammenfassung der Einzelbilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen der einzelnen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen dar. Zur Erreichung der dargestellten Konzernergebnisse sind somit einzelne Holdinganpassungen und Konsolidierungsbuchungen (Zwischenergebniseliminierung sowie andere konzerninterne Geschäftsfälle) zu berücksichtigen. Die Ergebnisse in der Summenspalte entsprechen jenen in der Gewinn- und Verlustrechnung. 125 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Konzerninterne Umsätze erfolgten zu fremdüblichen Konditionen („at arm’s length“-Prinzip). 2023 IN TEUR ADVANCED OILFIELD SBO HOLDING & KONZERN MANUFACTURING & EQUIPMENT KONSOLIDIERUNG SERVICES Außenumsätze 328.687 257.184 0 585.871 Innenumsätze 130.589 37.167 -167.756 0 Summe Umsatzerlöse 459.276 294.351 -167.756 585.871 Betriebsergebnis 80.347 31.476 -9.545 102.278 Ergebnis vor Steuern 82.873 33.544 -22.208 94.209 Investitionen inklusive Nutzungsrechte 15.838 24.156 203 40.197 Abschreibungen 10.167 18.396 439 29.002 davon Wertminderungen 0 0 0 0 Personalstand (Durchschnitt) 964 563 30 1.557 2022 IN TEUR ADVANCED OILFIELD SBO HOLDING & KONZERN MANUFACTURING & EQUIPMENT KONSOLIDIERUNG SERVICES Außenumsätze 248.672 252.567 0 501.239 Innenumsätze 90.228 27.184 -117.412 0 Summe Umsatzerlöse 338.900 279.751 -117.412 501.239 Betriebsergebnis 48.318 50.144 -2.282 96.180 Ergebnis vor Steuern 49.290 50.148 -6.096 93.342 Investitionen inklusive Nutzungsrechte 14.541 21.380 49 35.970 Abschreibungen 12.028 20.395 504 32.927 davon Wertminderungen 1.282 0 0 1.282 Personalstand (Durchschnitt) 876 521 27 1.424 Von den unter „Holding & Konsolidierung“ dargestellten Ergebnissen entfallen im Betriebsergebnis TEUR 592 (Vorjahr: TEUR -653) bzw. im Ergebnis vor Steuern TEUR 306 (Vorjahr: TEUR -850) auf den Bereich „Konsolidierung“. 126 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Länderinformationen: Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: IN TEUR 2023 2022 Österreich 5.214 3.896 USA 279.406 271.498 Restliche Länder 301.251 225.845 Summe 585.871 501.239 Die Erlöse sind hierbei dem Standort des Kunden zugeordnet. Es gibt keine weiteren einzelnen Länder, deren Umsatzerlöse 10 % der Gesamtumsätze der SBO-Gruppe übersteigen. Betreffend Informationen zu den wichtigsten Kunden siehe Erläuterung 32. Die langfristigen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt: IN TEUR 2023 2022 Österreich 35.688 33.061 USA 196.730 183.939 Vereinigte Arabische Emirate 28.770 29.125 Restliche Länder 26.667 24.175 Summe 287.855 270.300 Die Vermögenswerte sind hierbei dem Standort des jeweiligen Unternehmens zugeordnet. 127 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 28 VORSTANDS- UND AUFSICHTSRATSBEZÜGE Die Aktivbezüge des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen: 2023 IN TEUR GRUNDGEHALT PENSIONSKASSEN-ZWISCHENSUMME ERFOLGSABHÄNGIGE GESAMT BEITRÄGE VERGÜTUNG Gerald Grohmann 820 431 1.251 1.395 2.646 Klaus Mader 519 156 675 565 1.240 Summe 1.339 587 1.926 1.960 3.886 2022 IN TEUR GRUNDGEHALT PENSIONSKASSEN-ZWISCHENSUMME ERFOLGSABHÄNGIGE GESAMT BEITRÄGE VERGÜTUNG Gerald Grohmann 763 446 1.209 429 1.638 Klaus Mader 479 268 747 201 948 Summe 1.242 714 1.956 630 2.586 Das Grundgehalt enthält auch Sachbezüge. Die erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteile beziehen sich jeweils auf Beträge, die das Vorjahr betreffen und im laufenden Geschäftsjahr ausbezahlt werden. Darüberhinaus wurden an den Vorstandsvorsitzenden im Rahmen seines planmäßigen Ausscheidens in 2023 Abfertigungen in Höhe von TEUR 3.937 sowie eine Urlaubsabfindung in Höhe von TEUR 66 ausbezahlt. Die Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen betrugen für die beiden Vorstände TEUR 3.031 (Vorjahr: TEUR 1.597), wobei ein Aufwand von TEUR 604 (Vorjahr: TEUR 725) beitragsorientierte Pensionsvereinbarungen und TEUR 2.427 (Vorjahr: TEUR 871) leistungsorientierte Vereinbarungen betrifft. Das aktienbasierte Vergütungsprogramm betreffend jährlicher Gewährung von Aktien wurde in 2022 beendet. Zur freiwilligen Abfertigung bzw. aktienbasierten Vergütung siehe Erläuterung 29. Die Vergütungen an den Aufsichtsrat betrugen im Geschäftsjahr 2023 für das Geschäftsjahr 2022 TEUR 186 als pauschale Aufwandsentschädigung (Vorjahr: TEUR 170). Mitgliedern des Vorstandes bzw. des Aufsichtsrates wurden in den Geschäftsjahren 2023 sowie 2022 keine Darlehen gewährt. 128 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 29 AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG Im Geschäftsjahr 2014 wurde dem Vorstandsvorsitzenden, Ing. Gerald Grohmann, für Vorstandstätigkeiten eine jährliche Übertragung von jeweils 6.000 Stück SBO-Aktien ab 2014 zugesagt. Diese Vereinbarung wurde im Jahr 2022 beendet und durch eine Anpassung der fixen und variablen Vergütungsbestandteile in zum Beendigungszeitpunkt wertmäßig vergleichbarer Höhe ersetzt. Die diesbezüglich in 2023 und 2022 bereits ausbezahlten Beträge sind in den in Erläuterung 28 dargestellten Bezügen enthalten. In Zusammenhang mit der Beendigung des Programmes in 2022 wurden die auf Basis der Bewertung bei Programmstart bzw. den jeweiligen Verlängerungen bewerteten und in Vorjahren vorgesorgten Beträge in Höhe von TEUR 1.258 für ursprünglich geplante und nicht mehr zu erfolgende Übertragungen von Aktien von den KAPITALRÜCKLAGEN in die KUMULIERTEN ERGEBNISSE umgegliedert (siehe Erläuterung 21). Weiters wurden dem Vorstandsvorsitzenden im Zuge des Ausscheidens im Dezember 2023 im Rahmen einer im Geschäftsjahr 2014 zugesagten freiwilligen Abfertigung 30.000 Stück SBO-Aktien übertragen. Der Kurswert zum Übertragungszeitpunkt betrug TEUR 1.241. Zum Zeitpunkt der Zusage im Jahr 2014 wurde der Wert je Aktie mit EUR 70,00 auf Basis des Durchschnittskurses der vorhergehenden 36 Monate ermittelt. Nachdem für die Übertragung bereits in Vorjahren vollständig vorgesorgt wurde, ergab sich für die Gesellschaft daraus sowohl in 2022 als auch in 2023 kein weiterer Aufwand. Bei Übertragung in 2023 wurde der dafür vorgesorgte Betrag von TEUR 2.100 von den KAPITALRÜCKLAGEN in die KUMULIERTEN ERGEBNISSE umgegliedert (siehe Erläuterung 21). Erläuterung 30 GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Unverändert zu Vorjahren hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2023 an den zum 31. Dezember 2023 ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden eine Liegenschaft für Wohnzwecke zu marktüblichen Bedingungen vermietet. 129 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 31 FINANZINSTRUMENTE Derivative Finanzinstrumente DEVISENTERMINGESCHÄFTE Die österreichische Gesellschaft sichert ihre US-Dollar/CAN-Dollar-Forderungssalden durch den Abschluss von Devisentermingeschäften ab. Dabei handelt es sich ausschließlich um kurzfristige Dispositionen (3 – 9 Monate). DEVISENTERMINGESCHÄFTE ZUM 31. DEZEMBER 2023 IN TEUR FORDERUNG ZUM FORDERUNG ZUM MARKTWERT GESICHERTEN KURS STICHTAGSKURS USD 36.475 35.665 810 CAD 1.758 1.773 -15 DEVISENTERMINGESCHÄFTE ZUM 31. DEZEMBER 2022 IN TEUR FORDERUNG ZUM FORDERUNG ZUM MARKTWERT GESICHERTEN KURS STICHTAGSKURS USD 25.203 24.275 928 CAD 5.134 4.725 409 Die Devisentermingeschäfte werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet und ergebniswirksam erfasst, da nicht sämtliche Voraussetzungen für Hedge-Accounting gemäß IAS 39 erfüllt werden. SONSTIGE DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Die zum 31. Dezember 2022 bestehende Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen wurde im Geschäftsjahr 2023 erfüllt (siehe Erläuterung 18). 130 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Übersicht über vorhandene Finanzinstrumente Die folgenden Tabellen zeigen die Finanzinstrumente gegliedert nach Kategorien gemäß IFRS 9: KLASSIFIZIERUNG FINANZINSTRUMENTE 31.12.2023 IN TEUR BEWERTUNG GEMÄSS IFRS 9 Buchwert Kein Finanz-Finanzielle Finanzielle Zum beizulegenden Buchwert instrument Vermögenswerte Verbindlichkeiten Zeitwert Finanzinstrument zu fortgeführten zu fortgeführten erfolgswirksam über Anschaffungskosten Anschaffungskosten die GuV bewertet bewertet bewertet Kurzfristiges Vermögen Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagung 162.351 0 162.351 162.351 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 132.519 0 132.519 132.519 Forderungen aus Ertragsteuern 3.178 3.178 0 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 11.518 10.708 810 810 Vorräte 205.811 205.811 0 Summe kurzfristiges Vermögen 515.377 219.697 294.870 0 810 295.680 Langfristiges Vermögen Sachanlagen 130.436 130.436 0 Firmenwerte 138.407 138.407 0 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 19.012 19.012 0 Langfristige Forderungen und Vermögenswerte 3.551 1.539 2.012 2.012 Aktive latente Steuern 29.638 29.638 0 Summe langfristiges Vermögen 321.044 319.032 2.012 0 0 2.012 SUMME VERMÖGEN 836.421 538.729 296.882 0 810 297.692 Kurzfristige Schulden Bankverbindlichkeiten 38.144 0 38.144 38.144 Kurzfristiger Teil der langfristigen Darlehen 41.638 0 41.638 41.638 Leasingverbindlichkeiten 2.378 0 2.378 2.378 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39.624 0 39.624 39.624 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 18.932 18.932 0 Sonstige Verbindlichkeiten 46.127 33.086 13.026 15 13.041 Sonstige Rückstellungen 3.654 3.654 0 Summe kurzfristige Schulden 190.497 55.672 0 134.810 15 134.825 Langfristige Schulden Langfristige Darlehen 174.839 0 174.839 174.839 Leasingverbindlichkeiten 6.589 0 6.589 6.589 Rückstellungen für Sozialkapital 5.988 5.988 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten 10.231 0 10.231 10.231 Passive latente Steuern 260 260 0 0 Summe langfristige Schulden 197.907 6.248 0 191.659 0 191.659 Eigenkapital Grundkapital 15.759 15.759 0 Kapitalrücklagen 59.526 59.526 0 Gesetzliche Rücklage 785 785 0 Sonstige Rücklagen 19 19 0 Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung 32.739 32.739 0 Kumulierte Ergebnisse 339.189 339.189 0 Summe Eigenkapital 448.017 448.017 0 0 0 0 SUMME SCHULDEN UND EIGENKAPITAL 836.421 509.937 0 326.469 15 326.484 * Die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt gemäß IFRS 16. 131 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss KLASSIFIZIERUNG FINANZINSTRUMENTE 31.12.2022 IN TEUR BEWERTUNG GEMÄSS IFRS 9 Buchwert Kein Finanz-Finanzielle Finanzielle Zum beizulegenden Buchwert instrument Vermögenswerte Verbindlichkeiten Zeitwert Finanzinstrument zu fortgeführten zu fortgeführten erfolgswirksam über Anschaffungskosten Anschaffungskosten die GuV bewertet bewertet bewertet Kurzfristiges Vermögen Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagung 287.764 0 287.764 287.764 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 124.514 0 124.514 124.514 Forderungen aus Ertragsteuern 995 995 0 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 10.647 9.310 1.337 1.337 Vorräte 175.873 175.873 0 Summe kurzfristiges Vermögen 599.793 186.178 412.278 0 1.337 413.615 Langfristiges Vermögen Sachanlagen 123.801 123.801 0 Firmenwerte 134.509 134.509 0 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 11.990 11.990 0 Langfristige Forderungen und Vermögenswerte 3.175 640 2.535 2.535 Aktive latente Steuern 29.829 29.829 0 Summe langfristiges Vermögen 303.304 300.769 2.535 0 0 2.535 SUMME VERMÖGEN 903.097 486.947 414.813 0 1.337 416.150 Kurzfristige Schulden Bankverbindlichkeiten 30.765 0 30.765 30.765 Kurzfristiger Teil der langfristigen Darlehen 58.552 0 58.552 58.552 Leasingverbindlichkeiten 2.530 0 2.530 2.530 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 33.075 0 33.075 33.075 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 11.027 11.027 0 Sonstige Verbindlichkeiten 153.772 32.891 21.281 99.600 120.881 Sonstige Rückstellungen 3.832 3.832 0 Summe kurzfristige Schulden 293.553 47.750 0 146.203 99.600 245.803 Langfristige Schulden Langfristige Darlehen 163.977 0 163.977 163.977 Leasingverbindlichkeiten 6.825 0 6.825 6.825 Rückstellungen für Sozialkapital 6.616 6.616 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten 6.980 0 6.980 6.980 Passive latente Steuern 130 130 0 0 Summe langfristige Schulden 184.528 6.746 0 177.782 0 177.782 Eigenkapital Grundkapital 15.729 15.729 0 Kapitalrücklagen 61.956 61.956 0 Gesetzliche Rücklage 785 785 0 Sonstige Rücklagen 19 19 0 Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung 49.201 49.201 0 Kumulierte Ergebnisse 297.326 297.326 0 Summe Eigenkapital 425.016 425.016 0 0 0 0 SUMME SCHULDEN UND EIGENKAPITAL 903.097 479.512 0 323.985 99.600 423.585 * Die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt gemäß IFRS 16. 132 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten Die Gesellschaft verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren: Stufe 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind. Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Die im Konzernabschluss zum beizulegenden Zeitwert erfassten Finanzinstrumente sind wie folgt zugeordnet: 2023 IN TEUR BILANZPOSITION GESAMT STUFE 2 STUFE 3 Vermögenswerte Sonstige Forderungen und Derivate (FVTPL) Vermögenswerte 810 810 0 Schulden Derivate (FVTPL) Sonstige Verbindlichkeiten -15 -15 0 2022 IN TEUR BILANZPOSITION GESAMT STUFE 2 STUFE 3 Vermögenswerte Sonstige Forderungen und Derivate (FVTPL) Vermögenswerte 1.337 1.337 0 Schulden Derivate (FVTPL) Sonstige Verbindlichkeiten -99.600 0 -99.600 In den Berichtsperioden 2023 und 2022 erfolgten keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Bewertungsstufen. Grundsätzlich erfolgen im Bedarfsfall Umgliederungen zum Ende der Berichtsperiode. 133 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die der Stufe 3 zum 31. Dezember 2022 zugeordneten Derivate beinhalten ausschließlich die Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (siehe Erläuterung 18). Die Devisentermingeschäfte werden auf Basis von beobachtbaren Devisenkassenkursen bewertet. Für die fix verzinsten erhaltenen Darlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows unter Verwendung von marktüblichen Zinssätzen ermittelt. Bei den variabel verzinsten Bankkrediten und den gegebenen und erhaltenen Darlehen entspricht die Verzinsung den aktuellen marktüblichen Konditionen, weshalb die Buchwerte weitestgehend mit den beizulegenden Zeitwerten übereinstimmen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie alle anderen Posten haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag dem beizulegenden Zeitwert. Für Finanzinstrumente, die zu Anschaffungskosten bewertet sind, werden der Buchwert und der abweichende beizulegende Zeitwert in der folgenden Tabelle dargestellt: 2023 2022 IN TEUR STUFE BUCHWERT ZEITWERT BUCHWERT ZEITWERT Schulden Darlehen und Bankverbindlichkeiten 2 -254.621 -248.166 -253.294 -239.462 134 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Nettoergebnisse von Finanzinstrumenten Die folgende Tabelle zeigt die Gewinne und Verluste (Nettoergebnis) je Kategorie gemäß IFRS 9: 2023 IN TEUR FOLGEBEWERTUNG AUSBUCHUNG / ABGANG WERT-GEWINN- UND SONSTIGES ERGEBNIS GEWINN- UND SONSTIGES ERGEBNIS NETTOERGEBNIS BERICHTIGUNG VERLUSTRECHNUNG VERLUSTRECHNUNG Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) -1.474 - - -410 - -1.884 Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam über die GuV Derivative Instrumente: Devisentermingeschäfte - -542 - - - -542 Verbindlichkeit aus Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen - -8.563 - - - -8.563 2022 IN TEUR FOLGEBEWERTUNG AUSBUCHUNG / ABGANG WERT-GEWINN- UND SONSTIGES ERGEBNIS GEWINN- UND SONSTIGES ERGEBNIS NETTOERGEBNIS BERICHTIGUNG VERLUSTRECHNUNG VERLUSTRECHNUNG Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) -3.425 - - -48 - -3.473 Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam über die GuV Derivative Instrumente: Devisentermingeschäfte - 1.616 - - - 1.616 Verbindlichkeit aus Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen - - - - - - Der nach der Effektivzinsmethode berechnete Gesamtzinsaufwand für finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beträgt TEUR 8.544 (Vorjahr: TEUR 5.692), der entsprechende Gesamtzinsertrag beträgt TEUR 9.038 (Vorjahr: TEUR 2.854). 135 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 32 RISIKOBERICHT Die Geschäftstätigkeit der SBO-Gruppe ist einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit weltweitem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Zur Erkennung, Analyse und Bewältigung dieser Risiken befinden sich wirksame Steuer- und Kontrollsysteme im Einsatz, in deren Rahmen das Management der einzelnen Betriebe die operativen Risiken überwacht und darüber an die Konzernleitung berichtet. Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Geschäftsentwicklung der SBO ist in hohem Maße konjunkturellen Zyklen, insbesondere dem Zyklusverlauf der Öl- und Gasbohrtätigkeit der nationalen und internationalen Ölgesellschaften, unterworfen. Um die damit verbundenen Schwankungsrisiken beim Auftragseingang zu minimieren, sind die Produktionsunternehmen der Gruppe auf höchstmögliche Flexibilität ausgelegt. Die Geschäftsrisiken der SBO-Gruppe haben sich im Geschäftsjahr 2023 nicht grundlegend geändert. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat beginnend mit 2022 global, aber insbesondere auf den Energiemärkten, starke Auswirkungen gezeigt und Aktivitäten in anderen Regionen wie etwa den USA, in Nordafrika und im Nahen Osten verstärkt. Engpässe in den Lieferketten bestanden nur eingeschränkt, ohne Auswirkung auf die Produktionsleistung insgesamt. Die Wirtschaftsaktivitäten mit Russland sind zunehmenden Einschränkungen unterworfen. Lieferungen aus der Gruppe wurden bereits im Jahr 2022 zur Gänze heruntergefahren und werden auf absehbare Zeit auch nicht mehr aufgenommen. Die in Russland als Service- und Repair-Shop tätige Tochtergesellschaft führt ihren Betrieb eigenständig. Die Reorganisationsmaßnahmen einzelner Kunden in der Region führten zu keiner signifikanten Neubewertung des Marktes; entsprechend allgemeiner Erwartung wurden die bestehenden Aktivitäten fortgesetzt. Es liegen aktuell keine wesentlichen Sachverhalte vor, die zu einer geänderten Beurteilung des Kontrolltatbestandes und damit zu einer Änderung des Konsolidierungskreises führen würden. Der Energiesektor befindet sich zudem in einem langfristigen Umbruch mit dem Ziel, fossile Brennstoffe schrittweise durch erneuerbare Energien zu ersetzen, wobei dieses Ziel gegenwärtig vor allem in der Europäischen Union vorangetrieben wird. Eine verschärfte Klimapolitik könnte einen Rückgang der Ölnachfrage innerhalb der EU auslösen und aufgrund des geringeren Bedarfs an Werkzeugen für das Bohren nach Erdöl das Kerngeschäft der SBO-Gruppe beeinflussen. Wie unter Erläuterung 4.18 dargelegt, stellt die Europäische Union nur einen geringen Teil des Absatzmarktes von SBO dar. Des Weiteren ist die Energiewende nur unter Einsatz von Erdöl und Erdgas erreichbar, weil diese wichtige Grundstoffe für Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien bilden. Gas ist zudem ein unverzichtbarer Bestandteil im Energiemix und nimmt eine essenzielle Rolle beim Kohleausstieg ein. Dennoch bereitet sich die SBO-Gruppe auch strategisch auf ein sich änderndes Umfeld in Bezug auf den Klimawandel vor, um neue Chancen zu nutzen. Die Wirtschaftstätigkeit sowie die Standorte der SBO-Gruppe sind nur in geringem Ausmaß physischen Klimarisiken in Bezug auf Temperaturveränderungen, Wind, Niederschlag oder Erosion ausgesetzt, sodass insgesamt klimabedingte Risiken als gering eingestuft werden. Weder im Hinblick auf die gesamtwirtschaftlichen noch auf die klimapolitischen Entwicklungen war in der SBO- Gruppe im Geschäftsjahr 2023 mittels Rückstellungen vorzusorgen. 136 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS ABSATZ- UND BESCHAFFUNGSRISIKEN Der Markt für die Produkte und Dienstleistungen der SBO-Gruppe ist in hohem Ausmaß von der laufenden Entwicklung und Anwendung neuer Technologien bestimmt. Die Sicherung und der Erhalt des Kundenbestandes hängen daher von der Fähigkeit ab, kundengerechte neue Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können. Im Jahr 2023 wurde mit den drei größten Kunden (es handelt sich hierbei um weltweit tätige Service-Gesellschaften auf dem Richtbohrmarkt) ein Umsatzanteil von rund 42,8 % erzielt (Vorjahr: 38,5 %). Dem Risiko, eventuell spürbare Umsatzeinbußen durch den Ausfall eines Kunden zu erleiden, wird vor allem durch laufende Innovation, Qualitätssicherungsmaßnahmen und enge Kundenbindung entgegengewirkt. Auf der Beschaffungsseite unterliegen die Rohstoffe, insbesondere die Legierungszuschläge für nicht- magnetisierbaren Stahl, starken Preisschwankungen, die teilweise vereinbarungsgemäß an die Kunden weitergegeben werden. Das Unternehmen bezieht hochlegierte nicht-magnetisierbare Stähle, den weitaus wichtigsten Rohstoff, in hohem Ausmaß von einem Zulieferer und ist dadurch Risiken wie verspäteten Lieferungen, Kapazitätsengpässen oder Ausfällen ausgesetzt. Das Unternehmen hat aus heutiger Sicht keinerlei Schwierigkeiten, weiterhin Qualitätsstahl von diesem Zulieferer zu beziehen. Bei Ausfall dieses Lieferanten bestehen jedoch kurzfristig nur eingeschränkte Ersatzbeschaffungsmöglichkeiten. SUBSTITUTIONSRISIKO SBO ist dem Risiko der Substitution ihrer Produkte und Technologien unterworfen, was auch zum Heranwachsen neuer Konkurrenten führen kann. SBO wirkt diesem Risiko durch laufende Marktbeobachtung, gelebte Kundennähe und eigenständige Innovationen entgegen. FINANZIELLE RISIKEN Das Unternehmen verfügt einerseits über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren, wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagungen. Auf der anderen Seite werden Finanzinstrumente verwendet, welche die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens gewährleisten, wie Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Weiters verfügt das Unternehmen auch über derivative Finanzinstrumente, deren Zweck die Absicherung von Währungsrisiken ist, welche aus der Geschäftstätigkeit und seinen Finanzierungsquellen resultieren. Es werden keine Derivate zu Handels- oder Spekulationszwecken verwendet. Zur Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen siehe Erläuterung 18. Aus den Finanzinstrumenten ergeben sich für den Konzern im Wesentlichen zinsbedingte Zahlungsstromrisiken sowie Liquiditäts-, Währungs- und Kreditrisiken. 137 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Währungsrisiko Das Währungsrisiko resultiert aus Wertschwankungen von Finanzinstrumenten oder Zahlungsströmen infolge von Wechselkursschwankungen. Währungsrisiken entstehen in der SBO-Gruppe dort, wo Bilanzpositionen sowie Erträge und Aufwendungen in einer anderen als der lokalen Währung bestehen bzw. anfallen. Zur Absicherung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden Devisentermingeschäfte (hauptsächlich in US-Dollar) abgeschlossen. SBO fakturiert im langjährigen Durchschnitt rund 80 % ihres Umsatzes in US-Dollar. Dies ergibt sich aus der Kundenstruktur des Unternehmens, da diese vor allem in den USA ansässige Unternehmen der Erdöl- und Erdgasindustrie umfasst, welche ihre weltweiten Aktivitäten in US-Dollar abwickeln. Ebenfalls langfristig gesehen entstehen nur rund 50 % – 60 % der Kosten auf Dollarbasis, da wichtige Produktionsstätten nicht nur in den USA bestehen. Aus Kosten- und Opportunitätsgründen verzichtet SBO jedoch auf ein Hedging des gesamten Netto- Dollar-Exposures. Die Abhängigkeit des SBO-Ergebnisses vom Dollar-Euro-Wechselkurs ist jedenfalls gegeben. Weitere Risiken ergeben sich aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der ausländischen Gesellschaften in die Konzernwährung. Umsatz, Ergebnis und Bilanzwerte dieser Firmen sind vom geltenden Umrechnungskurs abhängig. Bedingt durch die bedeutenden Investitionen in den USA, dem Hauptabsatzmarkt und Sitz wichtiger Fertigungsstätten, haben Änderungen des US-Dollars eine wesentliche Auswirkung auf die Konzernbilanz. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Einfluss einer nach vernünftigem Ermessen möglichen Wechselkursänderung des US-Dollars auf den Konzernabschluss lediglich in Bezug auf die Wertänderungen der derivativen Instrumente (Devisentermingeschäfte), da keine wesentlichen Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen, die nicht in der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft denominiert sind: IN TEUR 2023 2022 Kursveränderung EURO zu US-Dollar +10 Cent -10 Cent +10 Cent -10 Cent Änderung Ergebnis vor Steuern +3.368 -3.368 +2.443 -2.443 138 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Zinsänderungsrisiko Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich aus Schwankungen von Marktzinssätzen, die zu einer Wertänderung von Finanzinstrumenten und zinsbedingten Zahlungsströmen führen. Der überwiegende Anteil der zum Bilanzstichtag bestehenden langfristigen Darlehen wird fix verzinst und unterliegt daher keinem Zinsänderungsrisiko. Der Marktwert dieser langfristigen Darlehen unterliegt demgemäß Schwankungen. Die Verzinsung der einzelnen Darlehen ist aus Erläuterung 15 ersichtlich. Außer den Darlehen und Leasingverbindlichkeiten werden die übrigen Verbindlichkeiten nicht verzinst und unterliegen daher keinem Zinsrisiko. Weiters reduziert sich das Zinsrisiko durch den Bestand an kurzfristigen verzinslichen Veranlagungen, welche vom Unternehmen ständig gehalten werden. Je nachdem, ob das Unternehmen einen Finanzmittelüberhang auf der Anlage- oder Aufnahmeseite hat, können Zinsrisiken daher sowohl aus einem Anstieg als auch einem Sinken der Zinssätze resultieren. Die folgende Tabelle zeigt den Einfluss einer nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderung der Zinssätze (Auswirkung auf den Zinsaufwand für variabel verzinste Bankverbindlichkeiten bzw. auf den Zinsertrag für variabel verzinsliche Bankguthaben) auf das Konzernergebnis vor Steuern (Auswirkungen auf das Konzerneigenkapital entstehen nicht): IN TEUR 2023 2022 Veränderung in Basispunkten +100 +200 +10 +20 Änderung Ergebnis vor Steuern +1.430 +2.860 +172 +344 Kreditrisiko Das Kreditrisiko besteht durch die Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen durch Geschäftspartner und die daraus resultierenden Vermögensverluste. Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich aus dem Buchwert der Forderungen. Bei Forderungen gegenüber Kunden kann das Kreditrisiko als gering eingeschätzt werden, da mit allen bedeutenden Kunden langjährige, stabile Geschäftsbeziehungen bestehen. Weiters wird die Bonität neuer und bestehender Kunden laufend geprüft, und die Außenstände werden regelmäßig überwacht. Für Ausfallrisiken wird durch den Ansatz von Wertberichtigungen vorgesorgt (siehe Erläuterungen 4 und 5). Weder die makroökonomischen Entwicklungen bzw. der russische Angriffskrieg auf die Ukraine noch klimabezogene Risiken haben zu beobachtbaren bzw. erwarteten Änderungen des geschätzten Ausfallsrisikos geführt. Bei Darlehen an das Management von Tochtergesellschaften ist das Ausfallrisiko durch die Sicherstellung der erworbenen Anteile eingeschränkt (siehe Erläuterung 10). Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagungen) entspricht das maximale Kreditrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Finanzinstrumente. Das Kreditrisiko kann hier jedoch als gering betrachtet werden, da ausschließlich Banken mit hoher Bonität ausgewählt werden. 139 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko besteht in der Gefahr, nicht jederzeit die erforderlichen Finanzmittel zur fristgerechten Begleichung eingegangener Verbindlichkeiten aufbringen zu können. Durch die hohe Selbstfinanzierungskraft des Unternehmens ist das Liquiditätsrisiko relativ gering. Neben der Gewinnung liquider Mittel durch das operative Geschäft erfolgen bedarfsbezogene externe Finanzierungen bei Banken. Durch die weltweite Streuung der Finanzierungsmöglichkeiten ist keine nennenswerte Risikokonzentration gegeben. Klimabezogene Risiken sind aktuell kein relevanter Faktor in der Liquiditätsrisikobewertung. Es ist nicht absehbar, ob und in welchem Ausmaß derartige klimabezogene Faktoren zukünftig zu einem Risiko bei der Aufnahme neuer Kreditlinien für das Kerngeschäft der SBO werden könnten. Wichtigstes Instrument für die Liquiditätssteuerung ist die laufende Überwachung der Liquidität und Finanzplanung der operativen Einheiten durch das Konzernmanagement. Anhand der konsolidierten Meldungen wird der Finanzbedarf zentral gesteuert. Die folgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember vertraglich fixierten Zahlungen für Tilgungen, Rückzahlungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich derivativer Finanzinstrumente, wobei hier die nicht diskontierten Cashflows für die nächsten Geschäftsjahre angegeben werden: 31. DEZEMBER 2023 IN TEUR JEDERZEIT FÄLLIG 2024 2025 2026 2027 ff Bankverbindlichkeiten 40.047 - - - - Langfristige Darlehen - 48.271 61.974 49.538 79.010 Leasingverbindlichkeiten - 2.497 1.757 1.361 8.335 Management-Beteiligungen und Genussrechte - - - - 5.348 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 39.624 - - - Derivate - 15 - - - Sonstige - 46.112 3.982 - 1.296 Summe 40.047 136.519 67.713 50.899 93.389 140 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 31. DEZEMBER 2022 IN TEUR JEDERZEIT FÄLLIG 2023 2024 2025 2026 ff Bankverbindlichkeiten 31.446 - - - - Langfristige Darlehen - 62.844 42.531 56.377 73.487 Leasingverbindlichkeiten - 2.610 1.636 1.010 9.079 Management-Beteiligungen und Genussrechte - - - - 5.342 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 33.075 - - - Derivate - 99.600 - - - Sonstige - 54.172 230 - 1.408 Summe 31.446 252.301 44.397 57.387 89.316 Die in der obigen Fälligkeitsstruktur zum 31. Dezember 2022 ausgewiesenen Derivate betreffen die Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (siehe Erläuterung 18). KAPITALSTEUERUNG Vorrangiges Ziel des Unternehmens ist es, sicher zu stellen, dass es zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder Value ein hohes Bonitätsrating sowie eine solide Eigenkapitalquote aufrechterhält. Für die Überwachung und Steuerung des Kapitals wird insbesondere die Kennzahl „Gearing-Ratio“ (Nettoverschuldung bzw. Nettoliquidität in Prozent vom Eigenkapital) verwendet. Die Nettoverschuldung bzw. die Nettoliquidität umfasst langfristige Darlehen und Bankverbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagungen. 141 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Das Gearing betrug zum 31. Dezember 2023 20,6 % (Vorjahr: -8,1 %). IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Bankverbindlichkeiten 38.144 30.765 Langfristige Darlehen 216.477 222.529 - Zahlungsmittel und kurzfristige Veranlagung -162.351 -287.764 Nettoliquidität (-) / Nettoverschuldung (+) 92.270 -34.470 Summe Eigenkapital 448.017 425.016 Gearing 20,6 % -8,1 % Für die Aktionäre des Mutterunternehmens wird im langfristigen Durchschnitt eine Ausschüttungsquote von 30 % bis 60 % (vom Konzerngewinn nach Steuern) angestrebt. Erläuterung 33 HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Weder zum 31. Dezember 2023 noch zum 31. Dezember 2022 bestanden Haftungsverhältnisse seitens der Gesellschaft. 142 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 34 SONSTIGE VERPFLICHTUNGEN Sonstige Verpflichtungen bestehen ausschließlich aus kurzfristigen Leasingverhältnissen bzw. Leasingverhältnissen mit geringem Wert (siehe Erläuterung 19) sowie dem Bestellobligo für Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte (siehe Erläuterungen 8 und 9). Erläuterung 35 GELDFLUSSRECHNUNG Die Geldflussrechnung der Gesellschaft zeigt, wie sich die Zahlungsmittel der Gesellschaft und der Tochtergesellschaften im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Der Finanzmittelbestand entspricht den Zahlungsmitteln und kurzfristigen Veranlagungen in der Konzernbilanz und umfasst ausschließlich den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten inklusive kurzfristiger Veranlagungen. Aufgrund der aktuellen devisenrechtlichen Bestimmungen bestehen zum 31. Dezember 2023 für Zahlungsmittel der Tochtergesellschaften in Russland in Höhe von TEUR 7.413 (Vorjahr: TEUR 6.509) Beschränkungen hinsichtlich der allgemeinen Verwendung im Konzern. Innerhalb der Geldflussrechnung wird zwischen Zahlungsströmen aus der laufenden Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der in der Geldflussrechnung ausgewiesene Freie Cashflow berechnet sich aus der Summe des Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie des Cashflow aus der Investitionstätigkeit. Die Geldflüsse aus ausländischen Bereichen wurden mit einem Durchschnittswechselkurs berechnet. Der Geldfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Bei dieser Berechnung wird vom Gewinn vor Ertragsteuern ausgegangen und dieser um unbare Aufwendungen und Erträge korrigiert. Dieses Ergebnis und die bilanziellen Veränderungen des Nettoumlaufvermögens (ohne liquide Mittel) liefern den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die Dividendenzahlungen werden als Teil der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Zu den Zahlungen in Zusammenhang mit dem Erwerb von Minderheitsanteilen siehe Erläuterung 18, zu den Zahlungen in Zusammenhang mit dem Erwerb von Tochtergesellschaften siehe Erläuterung 36. 143 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Um innerhalb des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit Zuflüsse und Abflüsse aus Zinsein- und -auszahlungen und aus Ertragsteuern klarer darzustellen, wurde die Darstellungsform im Vergleich zum Vorjahr geändert. Daraus ergeben sich für das Jahr 2022 die folgenden Änderungen in der Darstellung: 2022 IN TEUR DARSTELLUNG DARSTELLUNG DIFFERENZ ANGEPASST BERICHTET Ergebnis vor / nach Steuern 93.342 75.198 18.144 Zinsergebnis 2.838 0 2.838 Sonstige unbare Aufwendungen und Erträge -6.286 -5.808 -478 Veränderung von latenten Steuern 0 3.613 -3.613 Gezahlte Zinsen -5.046 0 -5.046 Erhaltene Zinsen 2.595 0 2.595 Gezahlte Ertragsteuern -9.079 0 -9.079 Erhaltene Ertragsteuern 4.058 0 4.058 Cashflow aus dem Ergebnis 114.128 104.709 9.419 Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte -3.640 39 -3.679 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und Rückstellungen 12.590 18.330 -5.740 Die Finanzverbindlichkeiten haben sich in den Geschäftsjahren 2023 und 2022 wie folgt verändert: 2023 IN TEUR ZAHLUNGSWIRKSAME NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME 1.1.2023 VERÄNDERUNGEN VERÄNDERUNGEN 31.12.2023 WECHSELKURS-SONSTIGE EFFEKTE VERÄNDERUNGEN Langfristige Darlehen inkl. kurzfristigem Anteil 222.529 -6.052 0 0 216.477 Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 30.765 7.397 -18 0 38.144 Leasingverbindlichkeiten 9.356 -2.859 -118 2.588 8.967 Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 99.600 -118.990 -1.554 20.944 0 Verbleibende Kaufpreis-zahlung Unter nehmens-erwerb Praxis 0 0 -98 3.685 3.587 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 5.342 -942 -68 1.016 5.348 Summe Schulden aus Finanzierungstätig-keiten 367.592 -121.446 -1.856 28.233 272.523 144 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS 2022 IN TEUR ZAHLUNGSWIRKSAME NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME 1.1.2022 VERÄNDERUNGEN VERÄNDERUNGEN 31.12.2022 WECHSELKURS-SONSTIGE EFFEKTE VERÄNDERUNGEN Langfristige Darlehen inkl. kurzfristigem Anteil 244.516 -21.987 0 0 222.529 Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 37.321 -6.642 86 0 30.765 Leasingverbindlichkeiten 6.687 -2.317 23 4.963 9.356 Verbindlichkeit aus dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 93.796 0 5.804 0 99.600 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 5.402 -1.739 98 1.581 5.342 Summe Schulden aus Finanzierungstätig-keiten 383.722 -32.685 6.011 6.544 367.592 Erläuterung 36 UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE Am 9. Oktober 2023 fand das Closing für den Erwerb von 100 % der Anteile an der Praxis Completion Technology FZCO (nunmehr: The Wellboss Company FZE) und deren Tochtergesellschaft, der Praxis Completion Technology Arabia for Maintenance (nunmehr: The WellBoss Company for Maintenance) statt. In Folge werden das Vermögen der Gesellschaften sowie sämtliche Erträge und Aufwendungen ab dem 1. Oktober 2023 dem Konzern zugerechnet. Das Unternehmen mit Sitz in Dubai und Zweigniederlassung in Saudi-Arabien ist führender Anbieter von Packersystemen und Komplettierungsprodukten im Nahen Osten, die den Ringraum von der Produktionsleitung isolieren, dadurch eine kontrollierte Produktion ermöglichen und damit die Produktionsrate aus dem Bohrloch erhöhen. Die Übernahme stärkt nicht nur die Marktposition von SBO im Nahen Osten, der als der Markt mit der größten Wachstumsdynamik im Energiesektor gilt, sondern erweitert auch das Produktangebot von SBO um eine sinnvolle Bohrlochkomplettierungstechnologie. Darüber hinaus werden die Produkte, an denen Praxis arbeitet, auch für Carbon Capture & Storage (CCS) Anwendungen eingesetzt. Diese bolt-on-Akquisition unterstreicht die Aktivitäten von SBO im attraktiven Kerngeschäft des Unternehmens. 145 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Die Kaufpreisaufteilung stellt sich auf Basis der ermittelten beizulegenden Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar: IN TEUR Kaufpreis in bar beglichen 21.731 Verbleibende Kaufpreisverbindlichkeit 3.685 Gesamte Gegenleistungen 25.416 - Reinvermögen -16.696 Firmenwert 8.720 Das erworbene Reinvermögen setzt sich auf Basis der ermittelten beizulegenden Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt wie folgt zusammen: IN TEUR Immaterielle Vermögenswerte 9.059 Sachanlagevermögen 168 Vorräte 2.910 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.037 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 203 Liquide Mittel 3.137 23.514 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -4.578 Sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen -1.425 Passive latente Steuern -815 Nettovermögen 16.696 Zu den erworbenen Immateriellen Vermögenswerten siehe Erläuterung 9. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte entsprachen dem beizulegenden Zeitwert und waren nicht wertgemindert. 146 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Der Zahlungsmittelabfluss aus dem Unternehmenserwerb betrug: IN TEUR Abfluss von Zahlungsmitteln 21.731 Mit dem Unternehmen erworbene Zahlungsmittel -3.137 18.594 Der auf Basis der erstmaligen Bilanzierung ermittelte Firmenwert, der dem Segment „Oilfield Equipment“ zugeordnet wird, ergibt sich aus der erwarteten Geschäftsentwicklung sowie dem Mitarbeiter Knowhow unter Berücksichtigung der zu erwartenden Synergien aus dem Unternehmenserwerb. Der erfasste Firmenwert ist steuerlich aus aktueller Sicht nicht abzugsfähig. Die verbleibende Kaufpreisverbindlichkeit stellt den diskontierten, fest vereinbarten und in zwei Jahren fälligen Restbetrag des Kaufpreises dar. Der ausgewiesene Konzernumsatz des Geschäftsjahres 2023 wurde durch den Erwerb um TEUR 5.251 erhöht, das ausgewiesene Betriebsergebnis um TEUR 1.044. Wäre der Erwerb bereits zu Jahresbeginn erfolgt, wäre in 2023 der Konzernumsatz um weitere TEUR 16.752 und das Betriebsergebnis um weitere TEUR 3.509 höher. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Transaktionskosten in der Höhe von TEUR 1.103 bezahlt, die in den Verwaltungsaufwendungen erfasst wurden. Jahr 2022 Im Jahr 2022 wurden keine Unternehmenszusammenschlüsse getätigt. Erläuterung 37 MITARBEITER Die Anzahl der Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt bzw. zum Stichtag: JAHRESDURCHSCHNITT STICHTAG 2023 2022 31.12.2023 31.12.2022 Arbeiter 1.125 998 1.143 1.076 Angestellte 432 426 458 408 1.557 1.424 1.601 1.484 147 KONZERNABSCHLUSS | Erläuterungen zum Konzernabschluss Erläuterung 38 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 geführt hätten. Erläuterung 39 VORGESCHLAGENE DIVIDENDE Der Vorstand schlägt vor, den Aktionären für das Jahr 2023 eine Dividende von EUR 2,00 (Vorjahr: EUR 2,00) pro Aktie auszuschütten. Das ergibt eine Ausschüttung von MEUR 31,5 (Vorjahr: MEUR 31,5). 148 Erläuterungen zum Konzernabschluss | KONZERNABSCHLUSS Erläuterung 40 AUFWENDUNGEN FÜR DEN KONZERN-ABSCHLUSSPRÜFER Für den Konzern-Abschlussprüfer, die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, (Vorjahr: Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.), sind folgende Aufwendungen angefallen: IN TEUR 2023 2022 Prüfungsleistungen 568 176 Sonstige Leistungen 17 41 Neben dem Konzernabschluss wurden im Jahr 2023 auch die Einzelabschlüsse der österreichischen Gesellschaften sowie die Reporting Packages der US-amerikanischen Gesellschaften durch den Konzern-Abschlussprüfer geprüft (2022: Einzelabschlüsse der österreichischen Gesellschaften). 149 KONZERNABSCHLUSS | Angaben zu den Organen der Konzernleitung ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER KONZERNLEITUNG VORSTAND: Ing. Gerald Grohmann (Vorsitzender bis 31. Dezember 2023) Mag. Klaus Mader (Finanzvorstand, Vorsitzender seit 1. Jänner 2024) Campbell MacPherson (Mitglied des Vorstandes seit 1. Jänner 2024) Der Vorstandsvertrag von Ing. Gerald Grohmann ist planmäßig mit Ablauf des 31. Dezember 2023 ausgelaufen. Der bestehende Vorstandsvertrag für Mag. Klaus Mader läuft bis zum 30. September 2028 und jener von Campbell MacPherson bis zum 31. Dezember 2026. AUFSICHTSRAT: Mag. Norbert Zimmermann (Vorsitzender) Erstbestellung: 1995 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2027 Mag. Brigitte Ederer (Stellvertreterin des Vorsitzenden) Erstbestellung: 2014 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2024 Mag. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Langanger Erstbestellung: 2003 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2024 Dr. Wolfram Littich Erstbestellung: 2016 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2026 Mag. Sonja Zimmermann Erstbestellung: 2018 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2028 Angaben zu den Orga- nen der Konzernleitung 150 Angaben zu den Organen der Konzernleitung | KONZERNABSCHLUSS AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATES: NOMINIERUNGS- UND VERGÜTUNGSAUSSCHUSS: Mag. Norbert Zimmermann Mag. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Langanger Mag. Sonja Zimmermann PRÜFUNGSAUSSCHUSS: Dr. Wolfram Littich Mag. Norbert Zimmermann Mag. Sonja Zimmermann NACHHALTIGKEITS AUSSCHUSS: Die Aufgaben des Nachhaltigkeitsausschusses werden vom gesamten Aufsichtsrat wahrgenommen. Alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptver- sammlung scheidet zumindest ein Mitglied des Auf- sichtsrates aus, sodass dadurch gewährleistet wird, dass im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung über die Wahl zumindest eines Mitgliedes in den Aufsichts - rat beschlossen werden kann. Soweit die Reihenfolge des Ausscheidens sich nicht aus der Amtsdauer ergibt, entscheidet darüber das Los. In jener Sitzung des Auf- sichtsrates, die vor Abhaltung einer ordentlichen Haupt - versammlung zur Beratung der Beschluss- und Wahlvor- schläge gemäß § 108 Abs. 1 AktG stattfindet, ist durch Los zu bestimmen, welches Mitglied des Aufsichtsrates mit Beendigung der folgenden ordentlichen Hauptver- sammlung ausscheidet. Der Ausscheidende ist sofort wieder wählbar. Ternitz, 1. März 2024 Mag. Klaus Mader Campbell MacPherson Vorstand 151 Bestätigungsvermerk BESTÄTIGUNGSVERMERK Bericht zum Konzernabschluss PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Konzernabschluss der SCHOELLER- BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesell- schaft, Ternitz, und ihrer Tochtergesellschaften („der Konzern“), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023 und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnis- rechnung, der Konzern-Geldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzern- anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernab- schluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den Interna- tional Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Überein- stimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprü- fung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Ab- schnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstim- mung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffas- sung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausrei- chend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Bestätigungsvermerk 152 Bestätigungsvermerk BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Werthaltigkeit der Firmenwerte Siehe Konzernanhang „Erläuterung 4 – wesentliche Bilanzierungsgrundsätze, 9. Firmenwerte“ und Erläuterungen zur Bilanz „Erläuterung 9 – Immaterielle Vermögenswerte“ sowie allgemeine Angaben zu „Erläuterung 4 – wesentliche Bilanzierungsgrundsätze, 17. Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen“. Das Risiko für den Abschluss Die Werthaltigkeit der Firmenwerte kommt eine besondere Bedeutung zu, weil im Konzernabschluss der Gesellschaft dieser Posten einen Buchwert von MEUR 138,4 ausweist. Mindestens einmal jährlich und gegebenenfalls anlassbezogen werden Firmenwerte von der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft einem Werthaltigkeitstest (sog. Impairment Test) unterzogen. Den Werthaltigkeitstests liegen Annahmen und Schätzungen zugrunde. Die Werthaltigkeit ist im Wesentlichen abhängig von der Einschätzung des Managements hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzu- und -abflüsse, von den zugrunde gelegten Diskontierungszinssätzen, Wachstumsraten sowie vom betrachteten Planungszeitraum und ist daher mit bedeutenden Schätzungsunsicherheiten behaftet. Für den Konzernabschluss besteht das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit die Werthaltigkeit der Firmenwerte in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung haben können. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Wir haben die Werthaltigkeit der Firmenwerte wie folgt beurteilt: — Zur Beurteilung der Angemessenheit der zu- grunde gelegten internen Planungen haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft, die Annahmen über Wachstumsraten und operative Ergebnisse in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unterneh- men erörtert und die der Bewertung zugrunde gelegten Planungsdaten mit den aktuellen, vom Aufsichtsrat genehmigten, Budgetzahlen sowie der vom Vorstand freigegebenen Mittelfristpla- nung, abge glichen. — Zur Beurteilung der Planungstreue haben wir die im Geschäftsjahr tatsächlich eingetretenen Zahlungsmittelströme in Stichproben mit den Planungszahlen der Vorperioden verglichen. 153 Bestätigungsvermerk Dabei beobachtete Abweichungen haben wir mit dem Management besprochen. — Unsere Bewertungsspezialisten haben die Methodik der Bewertungsmodelle nachvollzogen und beurteilt, ob diese den entsprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben unsere Bewertungsspezialisten mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Bewertungsmodells überprüft. — Die Zusammensetzung der Cash Generating Unit (CGU) sowie die Zuordnung der Vermögenswerte, Schulden und Cashflows auf die CGU wurden geprüft. — Darüber hinaus haben wir gewürdigt, ob die Erläuterungen zu den Werthaltigkeitstests im Konzernabschluss sachgerecht sind. SONSTIGER SACHVERHALT Der Konzernabschluss der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 28. Februar 2023 ein uneingeschränktes Prüfungsurteil zu diesem Abschluss abgegeben hat. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informa- tionen umfassen alle Informationen im Geschäfts- bericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. 154 Bestätigungsvermerk VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwort- lich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachver- halte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzu- geben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrund- satz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. 155 Bestätigungsvermerk Darüber hinaus gilt: — Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Ab- schluss, planen Prüfungshandlungen als Re- aktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraft- setzen interner Kontrollen beinhalten können. — Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. — Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. — Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. — Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. 156 Bestätigungsvermerk — Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungs- nachweise zu den Finanzinformationen der Ein- heiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzern- abschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. — Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschluss- prüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfest- stellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir wäh- rend unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. — Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. — Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sach- verhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sach verhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. 157 Bestätigungsvermerk Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichi- schen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Ein- klang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nicht- finanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unter- nehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen auf gestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzern- abschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt. 158 Bestätigungsvermerk ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 AP-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. April 2023 als Abschlussprüfer gewählt und am 15. Mai 2023 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzern- abschluss zum 31. Dezember 2023 Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHE WIRTSCHAFTSPRÜFERIN Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Mag. Heidi Schachinger. Wien, 4. März 2024 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Heidi Schachinger Wirtschaftsprüferin 159 SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft JAHRES- ABSCHLUSS Lagebericht 160160 161161 162 JAHRESABSCHLUSS JAHRESABSCHLUSS JAHRESABSCHLUSS JAHRES ABSCHLUSS 160 Bestätigungsvermerk 197 CORPORATE GOVERNANCE 204 ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER 218 163163 JAHRESABSCHLUSS SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft B I L A N Z z u m 3 1 . Dezember 2023 A K T I V A P A S S I V A 31.12.2022 31.12.2022 EUR EUR TEUR EUR EUR TEUR A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. eingefordertes und eingezahltes Grundkapital 16.000.000,00 16.000 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile 824,84 2 eigene Anteile -240.535,00 -271 sowie daraus abgeleitete Lizenzen 15.759.465,00 15.729 II. Kapitalrücklagen 1. gebundene 71.313.982,03 70.247 II. Sachanlagen davon für eigene Aktien EUR 240.535,00 (Vorjahr TEUR 271) 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 8.882.475,33 9.219 2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 167.185,18 69 9.049.660,51 9.288 III. Optionsrücklage 0,00 2.400 IV. Gewinnrücklagen III. Finanzanlagen 1. gesetzliche Rücklage 785.314,64 785 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 299.606.864,90 237.204 2. andere Rücklagen (freie Rücklagen) 10.347.713,24 9.345 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 76.543.056,78 58.244 11.133.027,88 10.130 376.149.921,68 295.448 385.200.407,03 304.738 V. Bilanzgewinn 47.243.388,53 34.375 davon Gewinnvortrag EUR 2.916.510,23 (Vorjahr TEUR 1.732) B. Umlaufvermögen 145.449.863,44 132.881 I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände B. Rückstellungen 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 414,18 0 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 16.922.435,77 15.399 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 14.808.198,98 (Vorjahr TEUR 0,00) 1. Rückstellungen für Abfertigungen 108.487,00 1.599 3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 647.042,85 1.014 2. Steuerrückstellungen 15.074.025,00 8.691 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 636.339,68 (Vorjahr TEUR 809) 3. sonstige Rückstellungen 5.031.289,66 3.049 17.569.892,80 16.413 20.213.801,66 13.339 II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 22.598.592,48 90.521 C. Verbindlichkeiten 40.168.485,28 106.934 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 85.092.169,09 (Vorjahr TEUR 103.161) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 174.838.966,12 (Vorjahr TEUR 163.977) C. Aktive latente Steuern 225.908,00 1.686 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 195.410.394,69 201.198 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 41.571.428,57 (Vorjahr TEUR 58.287) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 153.838.966,12 (Vorjahr TEUR 142.911) 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 119.373,82 155 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 119.373,82 (Vorjahr TEUR 155) 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 38.101.740,83 42.149 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 38.101.740,83 (Vorjahr TEUR 42.149) 4. sonstige Verbindlichkeiten 26.299.625,87 23.636 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 5.299.625,87 (Vorjahr TEUR 2.570) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 21.000.000,00 (Vorjahr TEUR 21.066) davon aus Steuern EUR 2.903.950,11 (Vorjahr TEUR 176) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 57.741,82 (Vorjahr TEUR 51) 259.931.135,21 267.138 425.594.800,31 413.358 425.594.800,31 413.358 31.12.2023 31.12.2023 164164 JAHRESABSCHLUSS Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JÄNNER BIS 31. DEZEMBER 2023 2023 2022 EUR TEUR 1. Umsatzerlöse 9.223.199,86 9.155 2. sonstige betriebliche Erträge (übrige) 3.143.235,95 3.112 a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnhame der Finanzanlagen 6.103,13 0 b) übrige 3.137.132,82 3.112 3. Personalaufwand a) Löhne -184.781,15 -179 b) Gehälter -6.533.414,05 -4.814 c) soziale Aufwendungen aa) Aufwendungen für Altersversorgung -594.316,56 -721 bb) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -2.489.077,22 -898 cc) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -623.878,29 -466 dd) übrige 906,22 1 -3.706.365,85 -2.084 -10.424.561,05 -7.077 4. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -439.370,41 -504 5. sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 15 fallen -180.617,60 -97 b) übrige -7.543.283,21 -5.363 -7.723.900,81 -5.460 6. Zwischensumme aus Z 1 bis 5 (Betriebserfolg) -6.221.396,46 -774 7. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen EUR 37.528.347,29 (Vorjahr TEUR 33.374) 37.528.347,29 33.374 8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.785.488,73 (Vorjahr TEUR 2.978) 2.785.488,73 2.978 9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.048.345,57 (Vorjahr TEUR 428) 3.591.868,44 1.415 10. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 18.472.970,66 1.389 11. Aufwendungen aus Finanzanlagen -985.993,76 0 a) davon Abschreibungen EUR -985.993,76 (Vorjahr TEUR 0) b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR -985.993,76 (Vorjahr TEUR 0) 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon betreffend verbundene Unternehmen EUR -1.039.509,65 (Vorjahr TEUR -151) -6.557.493,36 -4.408 13. Zwischensumme aus Z 7 bis 12 (Finanzerfolg) 54.835.188,00 34.748 14. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 6 und Z 13) 48.613.791,54 33.974 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag davon latente Steuern EUR -1.459.743 (Vorjahr TEUR -457) -4.286.913,24 -1.331 16. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss = Jahresgewinn 44.326.878,30 32.643 17. Auflösung der Optionsrücklage 0,00 1.258 18. Zuweisung zu freien Rücklagen 0,00 -1.258 19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.916.510,23 1.732 20. Bilanzgewinn 47.243.388,53 34.375 165165 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 Anhang zum Jahresabschluss 2023 I. Allgemeine Angaben Der Jahresabschluss der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft (SBO), mit Sitz in Ternitz, wurde nach den Vorschriften des Unter- nehmensgesetzbuches (§§ 189ff UGB) in der gelten - den Fassung erstellt. Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegen- stände und Schulden wurden der Grundsatz der Ein- zelbewertung und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rech- nung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Für erkennbare Risiken und drohende Verluste, die aus dem vergangenen und früheren Geschäftsjahren resultieren und in der Zukunft schlagend werden könn- ten, wurden entsprechende Vorsorgen in die Bilanz eingestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Die SBO erstellt einen Konzernabschluss gemäß § 245a UGB nach international anerkannten Rech- nungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss wird beim Firmenbuch des Handelsgerichtes Wiener Neustadt hinterlegt. Weiters wird darauf hingewiesen, dass die nichtfinanzielle Berichterstattung gemäß §§ 243b bzw. 267a UGB zum 31. Dezember 2023 in- tegraler Bestandteil des SBO-Konzernlageberichts ist. Die Gesellschaft ist seit 2005 Gruppenträger einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automati- scher Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferen- zen auftreten. Wesentliche positive Auswirkungen auf das Ergeb- nis der SBO im Geschäftsjahr 2023 hatten Dividen- denerträge von Tochtergesellschaften sowie die Zuschreibung des Beteiligungsansatzes einer Toch- tergesellschaft. Aus dem andauernden Russland-Uk- raine-Konflikt waren im Geschäftsjahr 2023 weiterhin keine wesentlichen Auswirkungen auf den Einzelab- schluss der SBO abzuleiten. JAHRESABSCHLUSS 166 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bei der Bewertung des ANLAGEVERMÖGENS wurde das Niederstwertprinzip eingehalten. Die vorgenomme- nen Abschreibungen tragen den verbrauchsbedingten und sonstigen Wertminderungen voll Rechnung. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen. Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten, ge- gebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Ab- schreibungen zur Berücksichtigung von Wertminde- rungen, die voraussichtlich von Dauer sind, bewertet. Bewertungsergebnisse von Finanzanlagen in fremder Währung werden ebenfalls unter den Abschreibungen dargestellt. Abschreibungen erfolgen gegebenen- falls auf den beizulegenden Wert. Zuschreibungen zu Finanzanlagen erfolgen maximal bis zu den Anschaf- fungskosten, sofern die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Abschreibung nicht mehr bestehen. Die FORDERUNGEN UND SONSTIGEN VERMÖ- GENSGEGENSTÄNDE wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bilanziert. Fremdwährungsforde- rungen wurden mit dem Devisen-Kurs zum Bilanz- stichtag oder zu niedrigeren Anschaffungskursen bewertet. Allen erkennbaren Einzelrisiken wurde durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Pauschal- wertberichtigungen wurden nicht vorgenommen. Auf Fremdwährung lautende GUTHABEN BEI KRE- DITINSTITUTEN wurden mit dem Devisen-Kurs zum Bilanzstichtag bilanziert. Die Berechnung der ABFERTIGUNGSRÜCKSTEL- LUNGEN erfolgte mittels versicherungsmathemati- schem Verfahren gemäß IAS 19 (Methode der lau- fenden Einmalprämien). Hierzu wurden die folgenden Berechnungsannahmen verwendet: Zinssatz 3,50 % (Vorjahr: 3,80 %), Gehaltssteigerung 4,50 % p. a. (Vor- jahr: 4,50 %), Pensionseintrittsalter gemäß den aktuel- len gesetzlichen Regelungen bzw. davon abweichen- den einzelvertraglichen Vereinbarungen. Im Rahmen der Ermittlung der Abfertigungsrückstellung erfolgt die Verteilung des Dienstzeitaufwandes über den Zeitraum vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Zeitpunkt des geplanten Pensionsantrittes des jeweiligen Dienstneh - mers. Die Veränderungen der Abfertigungsrückstel- lungen (sowie auch der Jubiläumsgeldrückstellungen) werden im Personalaufwand erfasst. Die JUBILÄUMSGELDRÜCKSTELLUNGEN wurden ebenfalls gemäß IAS 19 berechnet. Die Bewertung der SONSTIGEN RÜCKSTELLUN- GEN und der VERBINDLICHKEITEN erfolgte unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht mit ihrem Erfüllungsbetrag. Fremdwährungsverbindlichkei- ten wurden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem höheren Devisen-Kurs zum Bilanzstichtag bewertet. Mit dem am 31. Dezember 2023 in Österreich in Kraft getretenen und ab 2024 anzuwendenden Min- destbesteuerungsgesetz („MinBestG“) wurden die OECD-Mustervorschriften sowie die entsprechende EU-Richtlinie zur Gewährleistung einer globalen Min- destbesteuerung für Unternehmensgruppen („Pillar Two“) im österreichischen Recht umgesetzt. Die SBO als oberste Muttergesellschaft iSd MinBestG evaluiert derzeit die möglichen Auswirkungen der Einführung der globalen Mindestbesteuerung auf den Konzern. Nachdem kurzfristig nicht mit einem Überschreiten der verankerten Umsatzgrenzen gerechnet wird, sind ak- tuell keine Anwendung bzw. Auswirkungen daraus auf die SBO zu erwarten. 167 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 III. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung 1. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im beiliegenden Anlagenspiegel dargestellt. Das abnutzbare Anlagevermögen wird über folgende Nutzungsdauern planmäßig linear abgeschrieben: EDV-Software 4 Jahre Gebäude und Grundstückseinrichtungen 10 bis 50 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 bis 8 Jahre Für die ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN wurden zum Bilanzstichtag 31.12.2023 Wert- haltigkeitstests durchgeführt. Die Bewertung erfolgte auf Basis der vorliegenden Planungen durch Diskontierung der prognostizierten Cashflows unter Heranziehung eines Kapitalkostensatzes nach Steuern, welcher aufgrund aktueller Marktdaten für vergleichbare Unternehmen im selben Industriezweig unter Berücksichtigung der länderspezifischen Inflationserwartungen ermittelt wurde. Die Cashflows wurden auf Basis der prognostizierten Umsätze und der hierfür notwendigen Kapazitäten (insb. Personalausstattung sowie Investitionen in das Anlagevermögen und in das Working Capital) ermittelt. Die Bewertung wird am stärksten von den Umsatzerlösen beeinflusst. Die Umsatzplanungen werden erstellt, indem einerseits die gesamtheitliche Entwicklung der Oilfield Service Industrie berücksichtigt wird (im Wesentlichen in Form der erwarteten zukünftigen CAPEX Spendings) und andererseits auch die unternehmensspezifischen Kundenbeziehungen und regionalen Marktgegebenheiten einbezogen werden. Die Umsatzplanungen im Bereich Manufacturing berücksichtigen zudem die bereits vorhandenen Auftragsstände der wichtigsten Kunden. Für die nachhaltige Planung der Umsatzerlöse und Cashflows wird auch die aus der Vergangenheit abgeleitete Zyklizität der Branche, sofern relevant, herangezogen. 168 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS Die Margenplanung wird aus dem geplanten Produktmix und den entsprechenden Preiserwartungen sowie den prognostizierten Kostenentwicklungen abgeleitet. Für die erwarteten Erlöse werden einerseits die bisher erzielten Preise bzw. die Preise von allenfalls vorhandenen Kundenaufträgen herangezogen als auch zukünftige Marktindikationen auf Basis von Rückmeldungen des Vertriebs verwendet. Die Kostenentwicklungen basieren auf den variablen Kosten in Form von bekannten oder erwarteten Materialpreisentwicklungen (basierend auf Preisindikationen bestehender Lieferanten, Materialpreisentwicklungen auf Rohstoffmärkten und daraus ableitbare Trends sowie auf der unterstellten Mengenplanung) und auf den erwarteten fixen Kosten in Form von geplanten Erhaltungs-Investitionen in Maschinen, Anlagen und in die Mietflotte. Weiters wird die erforderliche Personalausstattung (basierend auf geplantem Headcount, erforderlicher Qualifikation der benötigten Mitarbeiter sowie der aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage erwarteten Personalkosten) berücksichtigt. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests haben in 2023 für die Foxano AG, Luzern, CH, zu einer Zuschreibung in Höhe von TEUR 17.500 geführt, die in den Erträgen aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen ausgewiesen ist (Vorjahr: Zuschreibung von TEUR 535 für die Knust-SBD Pte Ltd., Singapur). Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen mit TEUR 44.903 Kapitalerhöhungen bei der Schoeller Bleckmann America Inc., Wilmington, US, wovon TEUR 18.873 im Rahmen der Umwandlung einer Ausleihung zugebucht wurden. Weiters wurden Ausleihungen von TEUR 37.185 neu gewährt. Die zum 31. Dezember 2023 bestehenden Ausleihungen betreffen ausschließlich Konzerngesellschaften. Die Ausleihungen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr betragen TEUR 0,00 (Vorjahr TEUR 17.900). UMLAUFVERMÖGEN FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die FORDERUNGEN GEGENÜBER VERBUNDENEN UNTERNEHMEN resultieren mit TEUR 16.203 aus Konzernfinanzierungen (Vorjahr: TEUR 15.399) und aus verrechneten Leistungen von TEUR 719 (Vorjahr: TEUR 0). Im Geschäftsjahr 2023 wurden Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 1.599 aufgelöst. Die in den SONSTIGEN FORDERUNGEN enthaltenen Erträge, welche nach dem Abschlussstichtag zahlungs- wirksam werden, betrafen mit TEUR 7 Zinsabgrenzungen (Vorjahr: TEUR 202). 169 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 AKTIVE LATENTE STEUERN Die aktiven latenten Steuern wurden zum Bilanzstichtag im Wesentlichen für Sachanlagen und Personalrückstellungen gebildet (Vorjahr: zusätzlich Beteiligungen). Basierend auf der gesetzlichen Neuregelung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes ab 2023 und aufgrund der untergeordneten Auswirkung der stufenweisen Senkung in 2023 und 2024 erfolgte die Bewertung der latenten Steuern bereits im Jahr 2022, und damit unverändert im Jahr 2023, durchgängig mit einem Steuersatz von 23 %. Die latenten Steuern entwickelten sich wie folgt: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Stand am 1.1. 1.686 2.143 Erfolgswirksame Veränderung -1.460 -457 Summe 226 1.686 EIGENKAPITAL Das eingeforderte und eingezahlte GRUNDKAPITAL von TEUR 16.000 besteht aus 16.000.000 auf Inhaber lautende Aktien zu je EUR 1,00. In der Hauptversammlung vom 23. April 2019 wurde der Vorstand für die Dauer von 5 Jahren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu TEUR 1.600 durch Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen. In den Hauptversammlungen vom 23. April 2020 sowie vom 28. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von jeweils 30 Monaten ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu maximal 10 % des Grundkapitals zu erwerben. 2023 hat die Gesellschaft so wie im Vorjahr von der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien keinen Gebrauch gemacht. Zum Bilanzstichtag 2023 hält die Gesellschaft 240.535 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 270.535 Stück). Dies entspricht einem Anteil von 1,50 % (Vorjahr: 1,69 %) am Grundkapital mit einem Anschaffungswert von TEUR 7.798 (Vorjahr TEUR 8.771). Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien beträgt zum 31. Dezember 2023 somit 15.759.465 Stück (Vorjahr: 15.729.465 Stück). Die GEBUNDENE KAPITALRÜCKLAGE betrug zum Bilanzstichtag TEUR 71.314 (Vorjahr: TEUR 70.247) und resultiert im Wesentlichen aus dem Agio bei der Ausgabe junger Aktien in 1997 und in 2005. Im Rahmen der Gewährung einer freiwilligen Abfertigung an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden durch Abgabe von 30.000 SBO Aktien wurde im Geschäftsjahr 2023 ein Betrag von TEUR 1.097 von der Optionsrücklage in die gebundene Kapitalrücklage umgegliedert. 170 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS Die GESETZLICHE RÜCKLAGE betrug zum Bilanzstichtag unverändert TEUR 785. Die FREIE RÜCKLAGE betrug zum Bilanzstichtag TEUR 10.348 (Vorjahr: TEUR 9.345). Die Veränderung in 2023 resultiert aus der Umgliederung aus der Optionsrücklage in Zusammenhang mit der Erfüllung des Aktienprogramms für den Vorstandsvorsitzenden. Die OPTIONSRÜCKLAGE in Zusammenhang mit dem im Jahr 2014 vereinbarten und im Geschäftsjahr 2023 aufgrund Erfüllung nun vollständig beendeten Vorstandsvergütungsprogramm für die Abgabe von eigenen Aktien beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 2.400). Gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss vom 27. April 2023 wurden TEUR 31.459 vom Bilanzgewinn 2022 ausgeschüttet. Der Rest wurde auf neue Rechnung vorgetragen. RÜCKSTELLUNGEN In den ÜBRIGEN RÜCKSTELLUNGEN sind enthalten: IN TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Jubiläumsgeldrückstellungen 81 70 Rückstellungen für nicht konsumierte Urlaube 379 487 sonstige Personalrückstellungen 3.875 1.941 Bilanzveröffentlichung 220 230 Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 269 134 Sonstige Rückstellungen 207 186 Summe 5.031 3.049 171 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 VERBINDLICHKEITEN Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren beträgt TEUR 1.250 (Vorjahr: TEUR 3.000). Davon entfallen auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten TEUR 1.250 (Vorjahr: TEUR 0) sowie auf sonstige Verbindlichkeiten TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 3.000). Die VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER VERBUNDENEN UNTERNEHMEN betreffen mit TEUR 37.349 (Vorjahr: TEUR 41.588) Konzernfinanzierungen, der Restbetrag betrifft Lieferungen und Leistungen. In den SONSTIGEN VERBINDLICHKEITEN sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.320 (Vorjahr: TEUR 2.256) enthalten, die nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Haftungsverhältnisse bestanden in folgendem Ausmaß: 31.12.2023 31.12.2022 IN TEUR GESAMTBETRAG DAVON FÜR VERBUNDENE UNTERNEHMEN GESAMTBETRAG DAVON FÜR VERBUNDENE UNTERNEHMEN Haftungen für Kredite und Kurssicherungen 39.073 39.073 33.122 33.122 Weiters hat die Gesellschaft gegenüber vier verbundenen Unternehmen (Vorjahr: vier) Patronatserklärungen abgegeben, die eine unwiderrufliche Zusicherung enthalten, das jeweilige Unternehmen derart zu unterstützen, dass dieses jederzeit ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann. FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen auf Grund von Miet- oder Leasingverträgen bestehen keine wesentlichen Verpflichtungen. 172 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS 2. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMSATZERLÖSE Die größten Posten sind: IN TEUR 2023 2022 Verrechnete Holdingleistungen 6.970 7.044 Mieterträge 2.253 2.045 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Die größten Posten sind: IN TEUR 2023 2022 Kursgewinne 1.457 3.085 Auflösung von Wertberichtigungen 1.599 0 173 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 PERSONALAUFWAND Im Posten AUFWENDUNGEN FÜR ABFERTIGUNGEN UND LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITER- VORSORGEKASSEN sind Leistungen an betriebliche Mitarbeiter-Vorsorgekassen in der Höhe von TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 33) enthalten. Von den Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen entfallen TEUR 3.031 (Vorjahr: TEUR 1.597) auf die Mitglieder des Vorstands. Versicherungsmathematische Verluste aus der Berechnung der Abfertigungsrückstellung dieses Geschäftsjahres betragen TEUR 88 (Vorjahr: Verluste von TEUR 605). In den Posten Löhne und Gehälter sind Aufwendungen für Rückstellungen für Jubiläumsgelder in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 1) enthalten. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die größten Posten in den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind: IN TEUR 2023 2022 Kursverluste 2.423 1.462 Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 1.093 817 Dienstleistungen Konzern 879 742 Versicherungen 674 567 Darüber hinaus sind Spesen des Geldverkehrs, EDV-Aufwand sowie sonstige Verwaltungs- und Vertriebsaufwen- dungen sowie Instandhaltungen unter dieser Position verbucht. ERTRÄGE AUS DEM ABGANG VON UND DER ZUSCHREIBUNG VON FINANZANLAGEN Zu den in diesem Posten enthaltenen Zuschreibungen des Jahres 2023 in Höhe von TEUR 17.500 siehe im Abschnitt 1. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ unter den Angaben zu den Anteilen an verbundenen Unternehmen. 174 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft hat die Möglichkeit der Bildung einer steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG unter Anwendung der Belastungsmethode genutzt. Gruppenmitglieder sind: INLAND: SCHOELLER-BLECKMANN Oilfield Technology GmbH, Ternitz (ab 2008) SCHOELLER-BLECKMANN Beteiligungs GmbH, Ternitz (ab 2020) AUSLAND: Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment Vietnam Co.Ltd, Binh Duong (ab 2009) BICO Drilling Tools Inc., Houston (ab 2020) Im Geschäftsjahr 2023 weist die Gesellschaft nach Verrechnung der Steuerumlagen an inländische Gruppenmitglieder in Höhe von TEUR 10.172 (Vorjahr: TEUR 6.681) einen Steueraufwand in Höhe von TEUR 4.287 (Vorjahr Steueraufwand: TEUR 1.331) aus. Darin sind Aufwendungen für Quellensteuern in Höhe von TEUR 20 (Vorjahr: TEUR 22) sowie ein auf Vorjahre entfallender Steueraufwand von TEUR 0 (Vorjahr: Steueraufwand von TEUR 14) enthalten. BILANZGEWINN Der Vorstand schlägt vor, für die dividendenberechtigten Aktien eine Dividende von EUR 2,00 je Aktie (Vorjahr: EUR 2,00) auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. 175 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 IV. Sonstige Angaben GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Für das Geschäftsjahr 2023 liegen keine sonstigen berichtspflichtigen Geschäftsfälle gemäß § 238 (1) Z 12 UGB vor. AUFWENDUNGEN FÜR DEN ABSCHLUSSPRÜFER Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer 2023 sind dem Konzernabschluss der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft zu entnehmen. EREIGNISSE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH DEM BILANZSTICHTAG Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind. 176 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS V. Angaben über Beteiligungen und Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Verbundene Unternehmen im Sinne des § 189a Z 8 UGB sind alle Unternehmen, die dem Konzern der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft, Ternitz, angehören. Geschäfte mit diesen Gesellschaften werden wie mit unabhängigen Dritten abgewickelt. Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft war zum 31. Dezember 2023 an folgenden Unternehmen beteiligt: ANTEIL IN PROZENT ZUM 31.12.2023 EIGENKAPITAL IN TEUR ZUM 31.12.2023 SCHOELLER-BLECKMANN Oilfield Technology GmbH, Ternitz, AT 100,00 122.287 Schoeller Bleckmann America Inc., Wilmington, US 100,00 149.255 BICO Drilling Tools Inc., Houston, US 88,70 59.535 Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (UK) Limited, Chesterfield, GB 100,00 33.215 Foxano AG, Luzern, CH 100,00 26.838 DSI FZE, Dubai, VAE 100,00 59.450 Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment Middle East FZE, Dubai, VAE 100,00 9.454 Knust-SBD Pte Ltd., Singapur, SG 51,50 19.321 Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment Vietnam Co., Ltd, Binh Duong, VN 100,00 31.864 Hinsichtlich der Angabe der Jahresergebnisse wird von den Bestimmungen gemäß § 242 Abs. 2 Z 2 UGB bzw. für die Angaben zu weiteren Beteiligungen gemäß § 242 Abs. 2 Z 1 UGB Gebrauch gemacht. * Direkt gehaltene Anteile 177 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 VI. Angaben über Organe und Arbeitnehmer Der durchschnittliche Personalstand gliedert sich wie folgt: 2023 2022 Gehaltsempfänger 16 15 Lohnempfänger 5 6 Summe Mitarbeiter 21 21 Die Bezüge für die Mitglieder des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen: IN TEUR GRUNDGEHALT PENSIONS- KASSENBEITRÄGE ZWISCHEN- SUMME ERFOLGSABHÄNGIGE VERGÜTUNG GESAMT 2023 1.339 587 1.926 1.960 3.886 2022 1.242 714 1.956 630 2.586 Das Grundgehalt enthält auch Sachbezüge. Die erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteile beziehen sich jeweils auf Beträge, die das Vorjahr betreffen und im laufenden Geschäftsjahr ausbezahlt werden. Darüberhinaus wurden an den Vorstandsvorsitzenden im Rahmen seines planmäßigen Ausscheidens in 2023 Abfertigungen in Höhe von TEUR 3.937 sowie eine Urlaubsabfindung in Höhe von TEUR 66 ausbezahlt. 178 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS Im Geschäftsjahr 2014 wurde dem Vorstandsvorsitzenden Ing. Gerald Grohmann für Vorstandstätigkeiten eine jährliche Übertragung von jeweils 6.000 Stück SBO Aktien ab 2014 zugesagt. Diese Vereinbarung wurde im Jahr 2022 beendet und durch eine Anpassung der fixen und variablen Vergütungsbestandteile in zum Beendigungszeitpunkt wertmäßig vergleichbarer Höhe ersetzt. Die diesbezüglich in 2023 und 2022 bereits ausbezahlten Beträge sind in den in oben dargestellten Bezügen enthalten. In Zusammenhang mit der Beendigung des Programmes in 2022 wurden die auf Basis der Bewertung bei Programmstart bzw. den jeweiligen Verlängerungen bewerteten und in Vorjahren vorgesorgten Beträge in Höhe von TEUR 1.258 für ursprünglich geplante und nicht mehr zu erfolgende Übertragungen von Aktien von der Optionsrücklage im Vorjahr in die freien Rücklagen umgegliedert. Weiters wurden dem Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des Ausscheidens im Dezember 2023 im Rahmen einer im Geschäftsjahr 2014 zugesagten freiwilligen Abfertigung 30.000 Stück SBO Aktien übertragen. Der Kurswert zum Übertragungszeitpunkt betrug TEUR 1.241. Zum Zeitpunkt der Zusage im Jahr 2014 wurde der Wert je Aktie mit EUR 70,00 auf Basis des Durchschnittskurses der vorhergehenden 36 Monate ermittelt. Nachdem für die Übertragung bereits in Vorjahren vollständig vorgesorgt wurde, ergab sich für die Gesellschaft daraus sowohl in 2022 als auch in 2023 kein weiterer Aufwand. Die den Nennbetrag der Aktien übersteigende Differenz zwischen den dafür in Vorjahren vorgesorgten Beträgen und den Anschaffungskosten der in 2023 übertragenen Aktien in Höhe von TEUR 1.097 wurden von der Optionsrücklage in die gebundenen Kapitalrücklagen umgegliedert. Die ausbezahlten Vergütungen an den Aufsichtsrat betrugen im Geschäftsjahr 2023 für das Geschäftsjahr 2022 TEUR 186 als pauschale Aufwandsentschädigung (Vorjahr: TEUR 170). 179 JAHRESABSCHLUSS | Anhang zum Jahresabschluss 2023 AUFSICHTSRAT: Mag. NORBERT ZIMMERMANN Vorsitzender seit 10.04.1995 Mag. Brigitte EDERER Mitglied seit 23.04.2014, stellvertretende Vorsitzende seit 24.04.2018 Mag. Dipl.-Ing. Dr. HELMUT LANGANGER Mitglied seit 29.04.2003 Mag. Dr. WOLFRAM LITTICH Mitglied seit 27.04 2016 Mag. SONJA ZIMMERMANN Mitglied seit 24.04.2018 VORSTAND: Ing. GERALD GROHMANN Vorsitzender von 03.10.2001 bis 31.12.2023 Mag. KLAUS MADER seit 01.10.2015 Vorsitzender seit 01.01.2024 CAMPBELL MACPHERSON seit 01.01.2024 Ternitz, am 1. März 2024 SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft Der Vorstand Mag. KLAUS MADER CAMPBELL MACPHERSON 180 Anhang zum Jahresabschluss 2023 | JAHRESABSCHLUSS SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft Anlagenspiegel gemäß § 226 (1) UGB per 31.12.2023 Buchwert Buchwert Beträge in EURO Vortrag Stand Vortrag Stand 31.12.23 31.12.22 01.01.2023 Zugänge Abgänge 31.12.2023 01.01.2023 Zugänge Abgänge Zuschreibungen 31.12.2023 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 68.836,60 0,00 0,00 68.836,60 66.597,76 1.414,00 0,00 0,00 68.011,76 824,84 2.238,84 Summe immaterielle Vermögensgegenstände 68.836,60 0,00 0,00 68.836,60 66.597,76 1.414,00 0,00 0,00 68.011,76 824,84 2.238,84 II. Sachanlagevermögen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, davon Grundwert EUR 3.560.935,26 (2022: TEUR 3.560,9) 20.066.043,77 56.481,92 -401.313,58 19.721.212,11 10.846.552,41 393.497,95 -401.313,58 0,00 10.838.736,78 8.882.475,33 9.219.491,36 2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 697.437,40 135.888,32 -122.089,44 711.236,28 628.586,52 33.757,15 -118.292,57 0,00 544.051,10 167.185,18 68.850,88 3. geringwertige Wirtschaftsgüter 0,00 10.701,31 -10.701,31 0,00 0,00 10.701,31 -10.701,31 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe Sachanlagen 20.763.481,17 203.071,55 -534.104,33 20.432.448,39 11.475.138,93 437.956,41 -530.307,46 0,00 11.382.787,88 9.049.660,51 9.288.342,24 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 256.169.036,73 44.902.828,17 0,00 301.071.864,90 18.965.000,00 0,00 0,00 -17.500.000,00 1.465.000,00 299.606.864,90 237.204.036,73 2. Ausleihungen an verbundenen Unternehmen 58.244.257,12 37.185.088,78 -17.900.295,36 77.529.050,54 0,00 985.993,76 0,00 0,00 985.993,76 76.543.056,78 58.244.257,12 Summe Finanzanlagen 314.413.293,85 82.087.916,95 -17.900.295,36 378.600.915,44 18.965.000,00 985.993,76 0,00 -17.500.000,00 2.450.993,76 376.149.921,68 295.448.293,85 SUMME ANLAGEVERMÖGEN 335.245.611,62 82.290.988,50 -18.434.399,69 399.102.200,43 30.506.736,69 1.425.364,17 -530.307,46 -17.500.000,00 13.901.793,40 385.200.407,03 304.738.874,93 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten kumulierte Abschreibungen 181 LAGEBERICHT 182182 FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023 183183 LAGEBERICHT | Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 1) Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft (SBO) fungiert als konzernleitende Holdinggesellschaft zur Steuerung und Beratung der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Wegen ihrer Holdingfunktion haben die finanziellen Kennzahlen der SBO keine Aussagekraft für die wirt- schaftliche Entwicklung des Konzerns. Die Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage des SBO-Konzerns ist deshalb nur anhand des Konzernabschlusses möglich. Die UMSATZERLÖSE der SBO betrugen 2023 MEUR 9,2 (Vorjahr: MEUR 9,2). Bei den von SBO ausgewiesenen Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um konzerninterne Leistungen sowie um Erlöse aus der Vermietung von Grund- und Gebäude- flächen in Ternitz. Die SONSTIGEN BETRIEBLICHEN ERTRÄGE ent- halten Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von MEUR 1,5 (Vorjahr: MEUR 3,1). Die SONSTIGEN BETRIEBLICHEN AUFWENDUNGEN enthalten Kurs- verluste in Höhe von MEUR 2,4 (Vorjahr: MEUR 1,5). Die Kurseffekte ergaben sich in erster Linie aus dem gegen Jahresende 2023 schwächer werdenden USD. Das ERGEBNIS VOR STEUERN betrug im Ge- schäftsjahr 2023 MEUR 48,6 (Vorjahr: MEUR 34,0). Darin enthalten sind ERTRÄGE AUS BETEILIGUN- GEN in Höhe von MEUR 37,5 (Vorjahr: MEUR 33,4). Die ERTRÄGE AUS DEM ABGANG VON UND DER ZUSCHREIBUNG ZU FINANZANLAGEN in Höhe von MEUR 18,5 resultieren mit MEUR 17,5 aus Beteili- gungszuschreibungen sowie mit MEUR 1 aus Kursef- fekten (im Vorjahr MEUR 0,5 Beteiligungszuschreibung und MEUR 0,9 aus Kurseffekten). Die AUFWEN- DUNGEN AUS FINANZANLAGEN, resultieren mit MEUR 1,0 aus Kurseffekten (Vorjahr: MEUR 0,0). In den Jahren 2023 und 2022 gab es keine nennens- werten ZUGÄNGE ZU SACHANLAGEN UND IMMA- TERIELLEN VERMÖGENSGEGENSTÄNDEN. Die Zugänge zu Finanzanlagen betrugen MEUR 82,1 (Vorjahr: MEUR 0,0) und betrafen mit MEUR 44,9 Anteile an verbundenen Unternehmen (Vorjahr: MEUR 0,0) und mit MEUR 37,2 Ausleihungen an verbundenen Unternehmen (Vorjahr: MEUR 0,0). Die ABGÄNGE AUS FINANZANLAGEVERMÖGEN betrugen MEUR 17,9 und betrafen Ausleihungen an verbundenen Unternehmen. Die BILANZSUMME ist im Geschäftsjahr mit MEUR 425,6 gegenüber dem Vorjahr (MEUR 413,4) um 2,9 % gestiegen. Dies ist in erster Linie auf die Zugänge zu Finanzanlagen in Höhe von MEUR 82,1 und um MEUR 67,9 reduzierte Guthaben bei Kredit- instituten zurückzuführen. Lagebericht 184 Marktumfeld des SBO-Konzerns | LAGEBERICHT Die EIGENKAPITALQUOTE ist trotz leicht gestiegener Bilanzsumme auf Grund des positiven Jahresergebnis- ses auf 34,2 % gestiegen (Vorjahr: 32,1 %). 1 International Monetary Fund (IMF), World Economic Outlook Update, Jänner 2024. Ebenso ist das LANGFRISTIG GEBUNDENE VER- MÖGEN (überwiegend Finanzanlagen) auf 90,5 % der Bilanzsumme gestiegen (Vorjahr: 73,7 %). Es bestehen keine Zweigniederlassungen der SBO. MITARBEITER Der PERSONALSTAND der SBO zum 31. De- zember 2023 betrug 21 Mitarbeiter (16 Gehaltsemp- fänger und 5 Lohnempfänger). Im Vorjahr belief sich die Mitarbeiteranzahl auf 21 (15 Gehaltsempfänger und 6 Lohnempfänger). Unsere Mitarbeiter sichern mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz den nachhaltigen Erfolg unseres Unter- nehmens. Wir bauen auf unsere erfahrene und gut ausgebildete Mannschaft, die wir von der Einstellung an begleiten und durch ihre gesamte Laufbahn bei SBO fördern. Unsere Branche ist von Zyklen mit Auf- und Ab- schwüngen geprägt. In unserer Personalplanung ach- ten wir darauf, dieses Auf und Ab bestmöglich abzu- federn. Während wir im Abschwung aktiv Maßnahmen setzen, um das Knowhow im Unternehmen zu halten, bauen wir im Aufschwung unsere Mannschaft schritt- weise aus. Ein ansprechendes Arbeitsumfeld und attraktive Bonifikationsmodelle bringen neue Fachkräf- te an Bord und halten unsere Experten langfristig im Unternehmen. An unserem Standort in Ternitz haben wir eine spezifische Lehrlingsausbildung implementiert und bilden damit junge Menschen zu den Facharbei- tern von morgen aus. Durch diesen Fokus auf unser Experten-Team gewährleisten wir Top-Qualität in der Produktion. Marktumfeld des SBO-Konzerns Die globale Wirtschaftsleistung stieg 2023 um 3,1 %, nach einem Plus von 3,5 % im Jahr 2022. Diese Ent- wicklung vollzog sich unterschiedlich über die Regio- nen: Die Wirtschaftsleistung der Industrienationen lag nach einem Wachstum von 2,6 % in 2022 bei 1,6 % in 2023, jene der Schwellenländer kam auf 4,1 %, nach einem Anstieg von 4,1 % in 2022. 1 Trotz anhaltender Herausforderungen gab es vor allem zu Beginn des Jahres 2023 positive Entwicklungen für das weltweite Wirtschaftswachstum. So erklärte die WHO im Mai 2023, dass COVID-19 keine glo- bale Gesundheitsnotlage mehr darstellte, Lieferketten hatten sich deutlich erholt und auch Transportkos- ten und Lieferzeiten erreichten großteils wieder ihr Vor-Pandemie-Niveau. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war jedoch durch mehrere Faktoren belastet. Einige resultierten aus dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und zunehmenden geopolitischen Spannungen. Andere waren zyklischer Natur, darunter die Effekte der geld- politischen Straffung zur Bekämpfung der Inflation so- wie die Aufhebung fiskaler Unterstützungsmaßnahmen. 185 LAGEBERICHT | Marktumfeld des SBO-Konzerns Unser Energiemarkt heute: Weiterhin hohe Erdöl- und Gasnachfrage 2 Evercore ISI report, Energy | Oilfield Services, Equipment & Drilling, December 2023. 3 International Energy Agency (IEA), Medium-Term Gas Report 2023. Including the Gas Market Report, Q4-2023, Oktober 2023. 4 International Energy Agency (IEA), Oil Market Report, Februar 2024. 5 Baker Hughes Rig Count. 6 Bloomberg, NG1 Natural Gas (Nymex). 7 Bloomberg, CO1 Brent Crude (ICE) and CL1 WTI Crude (Nymex). Trotz der fortwährenden Unsicherheiten der Weltwirt- schaft zeigten sich die Energiemärkte im Jahr 2023 robust. Diese Widerstandsfähigkeit lässt sich einer- seits auf das gesteigerte Bewusstsein hinsichtlich Energiesicherheit und speziell in der Oilfield-Service- Industrie auf die wachsende Nachfrage nach Öl- und Gasressourcen zurückführen. Andererseits wurden die weltweiten Ausgaben für Exploration und Produk- tion (E&P-Ausgaben) im Jahr 2023 um weitere 11 % gesteigert. 2 Langfristige internationale und Offshore- Projekte erhielten Auftrieb und bilden auch eine solide Grundlage für zukünftige Branchenaktivität. Der US- Markt blieb durch Ausgabendisziplin der Industrie und niedrige Gaspreise belastet. Im Jahr 2023 blieb die Erdgasnachfrage weitgehend stabil. Der weltweite Erdgasverbrauch kam bei 4.071 Milliarden Kubikmetern (bcm) zu stehen. Die struktu- rellen Nachfragerückgänge, die in Europa und Zentral- amerika verzeichnet wurden, fanden einen Ausgleich durch eine gesteigerte Nachfrage in den aufstreben- den Märkten Asiens und des Nahen Ostens. China allein verursachte fast die Hälfte des Anstiegs der globalen Gasnachfrage, wobei der Energiesektor, die industrielle Produktion und städtische Gasnetze die Hauptverbraucher waren. 3 Die durchschnittliche globale Ölnachfrage verzeich- nete laut der Internationalen Energieagentur (IEA) im Jahr 2023 ein Wachstum von 2,3 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) oder 2,2 % auf 101,8 mb/d (2022: 99,5 mb/d), ein neuer Höchstwert. 4 Die erhöhte Nachfrage reflektierte sich allerdings nicht durchgehend in der Anzahl der weltweiten Bohranlagen für Öl und Gas (Rig Count), die im Verlauf des Jahres 2023 um 5,2 % auf 1.739 Anlagen abnahm (Dezember 2022: 1.834 An- lagen), wobei international ein Anstieg von 6,1 % auf 955 Anlagen verzeichnet wurde (Dezember 2022: 900 Anlagen). Der Rig Count in den USA hingegen fiel um 20,0 % auf 623 Anlagen (Dezember 2022: 779 An- lagen), in Kanada stieg der Rig Count leicht um 3,9 % auf 161 Anlagen (Dezember 2022: 155). 5 Die Energiepreise gaben im Jahr 2023 nach. Der Gaspreis Henry Hub begann das Jahr 2023 mit USD 4,5/MMBtu (million British thermal units), er- reichte damit seinen Höchststand und schloss Ende Dezember mit einem Kurs von USD 2,5/ MMBtu, ein Minus von 44,4 % seit Jahresbeginn. 6 Die euro- päische Rohölsorte Brent startete bei USD 85,9 pro Barrel ins Jahr 2023, erreichte im September 2023 einen Höchststand von über USD 96,5 und lag am letzten Handelstag bei USD 77,0, seit Jahresbeginn eine Reduktion von 10,3 %. WTI begann das Jahr mit USD 80,3 pro Barrel, nach einem Höchststand von USD 93,6 sank der Kurs zu Jahresende auf einen Preis von USD 71,6, was einem Minus von 10,8 % im Vergleich zum Jahresbeginn entspricht. 7 186 Marktumfeld des SBO-Konzerns | LAGEBERICHT Der Energiemarkt im Wandel 8 International Energy Agency (IEA), Renewables 2023, Jänner 2024. 9 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 10 International Energy Agency (IEA), Renewables 2023, Jänner 2024. 11 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 12 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. Die weltweite Energielandschaft erlebt eine tiefgrei- fende Veränderung im Übergang zu nachhaltigeren Energieoptionen. Weltweit stiegen die erneuerbaren Stromkapazitäten im Jahr 2023 auf über 500 Gigawatt (GW), der höchste absolute Zuwachs, den es je gab. 8 Dennoch erfolgt die Transformation des Energiesys- tems in einem anspruchsvollen makroökonomischen und geopolitischen Kontext. Unsicherheiten bezüglich der Widerstandsfähigkeit neuer Energieversorgungs- ketten sowie Risiken hinsichtlich der Sicherheit und Bezahlbarkeit im Übergang zu nachhaltigen Energie- lösungen bleiben weiter bestehen. Grüne Energie- projekte sahen sich 2023 in einigen Märkten mit Herausforderungen wie Kostensteigerungen und Lie- ferproblemen konfrontiert. Trotzdem stellen alternative Energieträger aktuell den dynamischsten Bereich der globalen Energieinvestitionen dar. 9 Wasserstoff Im Jahr 2023 erhöhte sich die weltweite Wasser- stoffproduktion um 10 %. Dieser Anstieg wurde maß- geblich von China vorangetrieben, das für mehr als 70 % der globalen Nettoneuzugänge zwischen 2023 und 2024 verantwortlich sein soll. 10 Der Ausbau von emissionsarmem Wasserstoff setzt sich weiter fort, wobei Investitionen bereits im Jahr 2022 die Marke von USD 1 Milliarde erreicht haben. Weltweit wer- den neue Richtlinien eingeführt, um das Vertrauen in die Technologie zu stärken. Im Mai 2023 wurde mit einer 260-Megawatt-Anlage in China ein neuer Rekord für die größte betriebsbereite Elektrolyseanlage aufge- stellt. Bei erfolgreicher Umsetzung aller angekündigten Projekte könnten bis 2030 mehr als 400 GW Elektro- lyse-Anlagen in Betrieb sein. 11 Geothermie Inmitten des weltweiten Übergangs zu nachhaltigen Energiequellen eröffnet die Geothermie eine weitere vielversprechende Perspektive, um Kohlenstoff- emissionen zu reduzieren und die Zuverlässigkeit der Energieversorgung zu verbessern. Dabei soll die Geo- thermie als Grundlastquelle fungieren und sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Der Markt für die geothermische Stromerzeugung be- findet sich in einem Aufschwung. Im Jahr 2023 soll die Stromerzeugung 95,63 Milliar- den Kilowattstunden (mKWh) erreicht haben. Bis 2030 soll sich die installierte Kapazität in etwa verdoppeln. 12 187 LAGEBERICHT | Geschäftsentwicklung des SBO-Konzerns Geschäftsentwicklung des SBO-Konzerns SBO verzeichnete im Jahr 2023 eine ausgezeichnete Umsatz- und Ergebnisentwicklung mit einem Allzeit- hoch im Umsatz, nach einem bereits sehr guten Vor- jahr. Das Unternehmen konnte das Ergebnis durch die hervorragende Performance der AMS-Division weiter steigern. Neben der Ertragsstärke konnte auch der operative Cashflow verbessert werden. Die solide Bi- lanz besticht weiterhin durch eine gute Finanzlage und eine hohe Eigenkapitalquote. Umsatz und Ergebnis Der Umsatz der SBO-Gruppe stieg um 16,9 % auf ein Rekordniveau von MEUR 585,9 (2022: MEUR 501,2). Der Auftragseingang erreichte MEUR 543,7 dank der anhaltend hohen Nachfrage vor allem in den interna- tionalen Märkten (2022: MEUR 646,0). Der Auftrags- stand lag Ende des Jahres 2023 weiterhin auf einem hohen Niveau von MEUR 225,4 (2022: MEUR 265,0). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibun- gen (EBITDA) erhöhte sich auf MEUR 131,3 (2022: MEUR 129,1). Das Betriebsergebnis EBIT konnte SBO auf MEUR 102,3 steigern (2022: MEUR 96,2). Aufgrund von Währungseffekten wurden die Mar- gen im Vergleich zu 2022 negativ beeinflusst: die EBITDA-Marge lag in 2023 bei 22,4 % (2022: 25,8 %), die EBIT-Marge erreichte 17,5 % nach 19,2 % in 2022. Das Finanzergebnis betrug MEUR minus 8,1 (2022: MEUR minus 2,8), vor allem durch einen einmaligen Aufwand von MEUR 8,6 in Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits betreffend den Erwerb von Minderheitsanteilen. Das Ergebnis vor Steuern in Höhe von MEUR 94,2 lag leicht über dem des Vor- jahres (2022: MEUR 93,3), das Ergebnis nach Steu- ern kam auf MEUR 71,6 (2022: MEUR 75,2). Das Ergebnis pro Aktie (EPS) beträgt EUR 4,55 (2022: EUR 4,78). Segmentergebnisse Das Geschäft der SBO-Gruppe gliedert sich in die beiden Segmente „Advanced Manufacturing & Ser- vices“ (AMS) und „Oilfield Equipment“ (OE). Der Um- satz im AMS-Segment stieg kräftig auf MEUR 328,7 (2022: MEUR 248,7). Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich aufgrund des hohen Umsatzes und der gesteigerten Produktivität dank hoher Kapazitäts- auslastung auf MEUR 80,3 (2022: MEUR 48,3). Die OE-Division verzeichnete insgesamt solide Ergebnisse trotz einer Reduktion der Bohr- und Komplettierungs- aktivitäten im US-Markt im Jahr 2023. Der Umsatz stieg leicht auf MEUR 257,2 (2022: MEUR 252,6), nach einem starken Finish zum Jahresende. Das Be- triebsergebnis (EBIT) der OE-Division von MEUR 31,5 und 12,2 % vom Umsatz lag unter dem des Vorjahres (2022: MEUR 50,1; 19,9 %). 188 Geschäftsentwicklung des SBO-Konzerns | LAGEBERICHT Bilanzkennzahlen und Cashflow Das Eigenkapital der SBO-Gruppe belief sich zum 31. Dezember 2023 auf MEUR 448,0 (2022: MEUR 425,0). Durch die reduzierten kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten erhöhte sich die Eigenka- pitalquote auf 53,6 % zum Jahresende 2023 im Ver - gleich zu 47,1 % im Vorjahr. Der Bestand an liquiden Mitteln kam auf MEUR 162,4 (2022: MEUR 287,8), nach einmaligen Kapitalabflüssen für die Akquisition der Praxis Completion Technology von MEUR 21,7 und für den Erwerb von Minderheitsanteilen von MEUR 119,0 nach der Beilegung eines Rechtsstreits. Die Nettoverschuldung lag bei MEUR 92,3 (2022: Nettoliquidität von MEUR 34,5), das Gearing hielt bei 20,6 % (2022: minus 8,1 %). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätig- keit (operativer Cashflow) konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 34,1 steigern und betrug MEUR 86,5 (2022: MEUR 52,4), vor allem dank eines reduzierten Wachstums an Umlaufvermögen und eines etwas höheren Cashflows aus dem Ergebnis. Die In- vestitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) stiegen auf MEUR 37,5 (2022: MEUR 31,0). Am 31. Dezember 2023 betrug das Bestellobligo für Sachanlagen MEUR 9,7 (2022: MEUR 5,6). Dividendenvorschlag Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 25. April 2024 vorschlagen, für das Geschäfts- jahr 2023 eine Dividende von EUR 2,00 pro Aktie aus- zuschütten (2022: EUR 2,00 pro Aktie). 189 LAGEBERICHT | Ausblick des SBO-Konzerns 2) Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens Ausblick des SBO-Konzerns 13 International Monetary Fund (IMF), World Economic Outlook Update, Jänner 2024. 14 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. Nach einem globalen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,1 % im Jahr 2023 wird für das Jahr 2024 ein gleichbleibendes weltweites Wirtschaftswachstum von 3,1 % prognostiziert. Die Wirtschaft der Industriestaa- ten soll dabei um 1,5 % wachsen, nach einem Anstieg von 1,6 % in 2023. Für das Wirtschaftswachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern erwartet der IWF für 2024 einen Anstieg um 4,1 %, ähnlich wie im Vorjahr (2023: 4,1%). 13 Die Entwicklung des Energiemarkts bringt viele Chancen mit sich Der weltweite Gesamtenergiebedarf soll laut aktuellen Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) im Stated Policy Scenario (STEPS-Szenario) von etwa 630 Exajoule (EJ) im Jahr 2022 auf 670 EJ bis 2030 steigen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jähr- lichen Wachstumsrate von 0,7 %. In den Schwellen- und Entwicklungsländern soll die Nachfrage getrieben von wirtschaftlichem Wachstum stark ansteigen, während der Bedarf in den Industrieländern zurück- geht. Fossile Brennstoffe, die aktuell etwa 80 % des Gesamtenergiebedarfs abdecken, werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, wobei der Kohleanteil stark abnehmen wird. Der Erdölanteil wird bis 2030 auf an- haltend hohem Niveau erwartet, die Nachfrage nach Erdgas sollte sogar weiter zunehmen, vorangetrieben durch den erwarteten Ausbau der LNG-Produktions- stätten, welche benötigt werden, um die Umstellung der Industrie von Kohle auf Gas in China zu beschleu- nigen und um süd- und südostasiatische Länder in ihrem Wirtschaftswachstum zu unterstützen. 14 Gleichzeitig werden Technologien für erneuerbare Energieträger immer wichtiger, um die wachsende Nachfrage nach Energie abzudecken. Wasserstoff, Carbon Capture & Storage und Geothermie nehmen hierbei eine maßgebliche Position ein, was für die SBO-Gruppe wesentliches Geschäftspotenzial birgt. 190 Ausblick des SBO-Konzerns | LAGEBERICHT Wasserstoff Bei der Umsetzung der EU-Ziele, bis 2030 die Pro- duktion von 10 Millionen Tonnen erneuerbarem Was- serstoff zu erreichen, spielt die EU Wasserstoffbank, die mit einem milliardenschweren Fördertopf dotiert ist, eine zentrale Rolle. Volkswirtschaften wie Australien und Lateinamerika verfolgen ebenfalls neue industrielle Ansätze, bei denen emissionsarme Wasserstofftech- nologien eine wichtige Stellung einnehmen. 15 Die Pipe- line an Projekten enthält über 400 GW neuer Elektro- lysekapazitäten für Wasserstoff, die bis 2030 operativ sein sollen. 16 Geothermie Auch der Ausbau der Geothermie ist im Energiemix von entscheidender Bedeutung, da sie eine stetige und kontinuierliche Energiequelle bietet, unabhängig von Witterungsbedingungen oder Tageszeiten. Die USA, Indonesien, die Philippinen und die Türkei sind derzeit für etwa 60 % der Gesamtinstallationskapazität verantwortlich. Aktuellen Prognosen zufolge soll die in- stallierte Kapazität für die geothermische Stromerzeu- gung im Jahr 2024 99,73 Milliarden Kilowattstunden (KWh) betragen. 17 Carbon Capture & Storage (CCS) Im Bereich Carbon Capture and Storage (CCS) nimmt die Zahl der Projekte weltweit rasant zu. Das Investi- tionsvolumen im Jahr 2022 erreichte USD 3 Milliarden mit sehr positiven Wachstumserwartungen für die 15 International Energy Agency (IEA), Global Hydrogen Review 2023, September 2023. 16 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 17 Statista, Geothermie weltweit, Jänner 2024. 18 International Monetary Fund (IMF), World Energy Outlook, Oktober 2023. 19 International Energy Agency (IEA), Medium-Term Gas Report 2023. Including the Gas Market Report, Q4-2023, Oktober 2023. 20 International Energy Agency (IEA), Oil Market Report, Februar 2024. 21 International Energy Agency (IEA), Medium-Term Gas Report 2023. Including the Gas Market Report, Q4-2023, Oktober 2023. 22 Evercore ISI report, Energy | Oilfield Services, Equipment & Drilling, December 2023. Zukunft. Allein in den USA wurden durch großzügige Steueranreize und Finanzierungsprogramme mehr als 100 neue Projekte angekündigt. Auch in anderen Ländern wie Kanada und China gibt es nennenswer- ten Fortschritt mit Investitionen in Großprojekte sowie wichtige regulatorische Schritte zur Förderung von CCS-Anwendungen in Kanada, Dänemark, Indone- sien, Japan und Malaysien. In Summe rechnet man mit über 400 Mt CO 2 Speicherkapazität, die bis 2030 operativ sein wird. 18 Erdgas und Erdöl Auch für Öl und Gas sind die erwarteten Marktdaten überzeugend. Die IEA rechnet für das Jahr 2024 mit einem steigenden Gas- und Ölbedarf: So soll die Nachfrage nach Gas um 64 Milliarden Kubikmeter (bcm) auf 4.135 bcm steigen 19 , jene nach Öl um 1,2 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) auf einen neuen Re- kordwert von 103,0 mb/d. 20 Durch den Ausbau der LNG-Verflüssigungskapazitäten in den Jahren 2025- 2026 wird ein robustes LNG-Angebot erwartet, was den Druck auf den Markt mildern und die Nachfrage in den aufstrebenden asiatischen Märkten ankurbeln soll- te. Das weltweite LNG-Angebot wird zwischen 2022 und 2026 um voraussichtlich 25 % steigen. 21 Im Jahr 2024 rechnet man mit einem Anstieg der Ausgaben für Exploration und Produktion (E&P) von insgesamt 5 % auf USD 515 Milliarden, nach einem Wachstum von 11 % im Jahr 2023. Die internationa- len Aktivitäten sollen 2024 mit 10 % zunehmen, die Wachstumsrate in den USA wird mit 2 % prognosti- ziert. 22 191 LAGEBERICHT | Ausblick des SBO-Konzerns Positiver Unternehmensausblick Basierend auf diesen erwarteten positiven Marktent- wicklungen bleibt SBO im Hinblick auf den Öl- und Gassektor zuversichtlich. Die zu Grunde liegenden Fundamentaldaten des Marktes unterstützen eine nachhaltige, mehrjährige Zunahme der weltweiten Investitionen in Exploration und Produktion. Die In- dustrie und unsere Kunden blicken optimistisch in das Jahr 2024, getragen von dem anhaltenden Be- dürfnis nach Energiesicherheit und den erhöhten In- vestitionen vor allem in internationalen Märkten und in Offshore-Projekten. Zeitgleich wird ein weiterer dynamischer Anstieg im Bereich der alternativen Energieträger prognostiziert. Dies stellt für die SBO-Gruppe das größte mittel- und langfristige Wachstumspotential dar. Trotz der aktuell positiven Einschätzung der zukünftigen Marktentwicklung werden wirtschaftliche Prognosen und Unsicherheiten sowie geopolitische Risiken immer mit Vorsicht und strategischem Weitblick beobachtet. Für das Jahr 2024 ist SBO zuversichtlich dank gut gefüllter Auftragsbücher, der Integration der Praxis-Ak- quisition sowie neuer Produktinnovationen. Mit Fokus auf die wachsenden Märkte im Nahen Osten und in Asien werden die Kapazitäten während des Jahres weiter ausgebaut und die lokale Präsenz verstärkt, um Wachstumschancen optimal zu nutzen. Zum Aufbau des neuen Geschäftsbereichs im Green Tech Energy-Sektor arbeitet SBO mit hohem Elan an Initiativen für organisches Wachstum sowie strategi- schen Investitionen außerhalb des bestehenden Kern- geschäfts. Einerseits wird die Weiterentwicklung des vorhandenen Produktportfolios vorangetrieben, um neue Märkte, vor allem in der Geothermie und im Be- reich des Carbon Capture & Storage zu erschließen. Anderseits plant SBO Unternehmenszukäufe, um in neue Technologie-Bereiche vorzustoßen und am pro- gnostizierten Marktwachstum alternativer Energieträger teilzuhaben. Risikomanagement Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIP- MENT Aktiengesellschaft fungiert als strategische Managementholding für ihre Tochtergesellschaften. Ein wesentliches Aufgabengebiet der Holding ist, sich mit den strategischen und operativen Risiken auseinander zu setzen und rechtzeitig Maßnahmen zur Optimierung dieser Risiken zu setzen. Ein konzernweites Reporting- System unterstützt den Vorstand der SBO AG beim laufenden Monitoring des operativen Geschäftes und damit der Einschätzung operativer Risiken der Toch- tergesellschaften. Die strategischen Risiken werden in Zusammenhang mit der jährlichen Erstellung der Mittelfristplanung zwischen dem Vorstand der SBO AG und den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften erörtert und bewertet. 192 Ausblick des SBO-Konzerns | LAGEBERICHT Finanzinstrumente Die Ausleihungen wurden nur an verbundene Unternehmungen gewährt und sind fix verzinst. Diese lauten auf USD und unterliegen daher Fremdwährungsschwankungen. Die liquiden Mittel bestehen aus Guthaben bei öster- reichischen Banken mit marktkonformer Verzinsung. Der Großteil der zum Bilanzstichtag bestehenden lang- fristigen Bankverbindlichkeiten wird fix verzinst und unterliegt daher keinem Zinsänderungsrisiko. Aufgrund der derzeitig konzernweit verfügbaren liqui- den Mittel bestehen aus heutiger Sicht keine signifi- kanten Liquiditätsrisiken. Die Gesellschaft verwendet keine derivativen Finanzinstrumente. 193 LAGEBERICHT | Ausblick des SBO-Konzerns 3) Bericht über die Forschung und Entwicklung im SBO-Konzern Hoch-innovative Technologie sichert unsere Marktführerschaft Der Grundstein zum Erfolg der SBO-Gruppe liegt seit Jahren in intensiver, marktorientierter Forschung und Entwicklung (F&E). Stets am Puls der Zeit, ist unser innovatives Produktportfolio am Energiemarkt sehr ge- fragt und sichert und verstärkt dadurch unsere markt- führende Position. Unsere hoch-innovativen Produkte sind weltweit anerkannt und die hervorragende Quali- tät unserer Fertigung ist ein angesehenes Differenzie- rungsmerkmal im Markt. Ein Beispiel unserer aktuellen Forschungs- und Ent- wicklungsarbeit ist der 3D-Druck von hochlegier- ten Metallen (DMLS). SBO baut seine additiven Fertigungsmöglichkeiten kontinuierlich aus und hat das Produktportfolio im 3D-Druck mittlerweile auf verschiedenste Metalle erfolgreich erweitert (Inconel, Kupfer, Titan, und andere). Damit haben wir ein brei- teres Spektrum für die kundenorientierte Fertigung von Bauteilen geschaffen. Unser Fokus liegt dabei auf der Herstellung von Bauteilen mit geringen Wandstärken, komplexen Geometrien und großen Überhängen. Dar- über hinaus können wir alle gedruckten Schichten mit einer integrierten Qualitätskontrollsoftware einzeln auf Fehler überprüfen, was ein äußerst hohes Qualitäts- niveau gewährleistet. Im Bereich der Bohrwerkzeuge investieren wir in die Steigerung der Performance und der Anwendungs- möglichkeiten unserer Tools. Dazu gehören vor allem die Integration von Kommunikationssystemen, welche die Wirtschaftlichkeit des Bohrbetriebs erheblich ver- bessern. Diese Systeme ermöglichen effizientes, kos- tengünstiges Bohren, da sie Informationen real-time zur Verfügung stellen, wodurch rasche Entscheidun- gen während des Bohrens getroffen werden können. Auch im Bereich der Bohrlochkomplettierungslösun- gen gibt es innovative Weiterentwicklungen unseres Produktportfolios. Dissolvable Plugs sind eine wich- tige Ergänzung unserer Produktpalette, und werden stetig weiterentwickelt. Unser Baby Boss Plug (by WellBoss) hat sich in den vergangenen Jahren bereits stark auf dem Markt etabliert. Im Jahr 2024 werden wir einen weiteren, Dissolvable HPHT Frac Plug auf den Markt bringen. Für den Geothermiemarkt werden einige unserer erfolgreichen Bohrmotoren, Rotary Steerable Tools, Circulation Tools und auch Plugs weiterentwickelt. So werden zum Beispiel bestehende Bohrmotoren und Circulation Tools durch Materialadaption für die An- wendung bei den hohen Temperaturen der Geother- mie-Bohrungen (bis zu 300°C) angepasst. Außerdem arbeiten wir an der Weiterentwicklung unseres Plug- Portfolios, um die Plugs auf die Besonderheiten der Geothermiebohrlöcher abzustimmen. Ein weiteres Beispiel für Forschungs- und Entwick- lungsinitiativen zum Zweck der Diversifikation unseres Geschäfts ist die Adaption des Packerportfolios der 2023 akquirierten Praxis Completion Technology. Hier investieren wir aktiv in die Anpassung von Packern für die Verwendung in Carbon Capture & Storage Anwendungen. Wir sind stolz auf unsere branchenführenden Kompe- tenzen in der Technologieentwicklung und Fertigung sowie auf die moderne Ausstattung unserer Betrieb- stätten, die nicht nur hoch-innovatives Equipment hervorbringen, sondern auch den höchsten Qualitäts- anforderungen unserer Kunden gerecht werden. 194 Ausblick des SBO-Konzerns | LAGEBERICHT 4) Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll - systems und des Risikomanage- mentsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement der SBO-Gruppe liegt beim Vorstand, während die unmittelbare Verantwortung bei den Geschäftsführern der operativen Einheiten liegt. Demzufolge hat das interne laufende Berichtswesen an die Konzernzentrale besonders hohe Bedeutung, um Risiken frühzeitig er - kennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies erfolgt durch eine zeitnahe monatliche Bericht- erstattung über die notwendigen Informationen von den operativen Einheiten an den Vorstand. Für die Tochterunternehmen wurden vom Konzern weltweit einheitliche Standards für die Umsetzung und Dokumentation des gesamten internen Kontrollsys- tems und damit vor allem auch für den Rechnungs- legungsprozess vorgegeben. Dadurch sollen jene Risiken vermieden werden, die zu einer unvollständi- gen oder fehlerhaften Finanzberichterstattung führen können. Weiters werden die von den Tochtergesellschaften erstellten internen Berichte in der Konzernzentrale auf Plausibilität geprüft und mit Planungsrechnungen verglichen, um bei Abweichungen geeignete Maßnah- men setzen zu können. Hierzu werden von den Ge- sellschaften Jahresbudgets und Mittelfristplanungen angefordert, welche vom Vorstand genehmigt werden müssen. Weiters wird die Liquiditätsplanung der Ge- sellschaften laufend überwacht und mit den Holding- vorgaben abgestimmt. Die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens bei den Tochtergesellschaften wird durch Prüfungstätig- keiten des Konzerncontrollings überwacht. Weiters werden die Jahresabschlüsse aller wesentlichen ope- rativen Gesellschaften durch internationale Prüfungs- gesellschaften geprüft. Im Zuge von regelmäßigen Meetings des Vorstandes mit den lokalen Geschäfts- führungen werden die laufende Geschäftsentwicklung sowie absehbare Chancen und Risiken besprochen. Für die Erstellung des Konzernabschlusses bestehen in Ergänzung zu den Internationalen Rechnungs- legungsvorschriften konzerninterne Richtlinien, um eine einheitliche Darstellung bei den berichtenden Gesellschaften zu gewährleisten (Bewertungs- und Ausweisfragen). Für die automationsunterstützte Auf- stellung des Konzernabschlusses wird ein zertifiziertes Konsolidierungs-Programm verwendet. Die für den Konzern dargestellten Merkmale des inter- nen Kontrollsystems und des Risikomanagementsys- tems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind auch uneingeschränkt für die Holdinggesellschaft anwendbar. Für das Rechnungswesen der Holdingge- sellschaft sind ebenfalls anerkannte Standardprogram- me im Einsatz. 195 LAGEBERICHT | Ausblick des SBO-Konzerns 5) Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen Verpflichtungen Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 31. Dezember 2023 wie auch zum 31. De- zember 2022 EUR 16 Millionen und ist zerlegt in 16 Millionen Stück Nennbetragsaktien zum Nennbetrag von je EUR 1,00. In der Hauptversammlung vom 23. April 2019 wurde der Vorstand für die Dauer von 5 Jahren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu TEUR 1.600 durch Ausgabe neuer Ak- tien zu erhöhen. In den Hauptversammlungen vom 23. April 2020 sowie vom 28. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von jeweils 30 Monaten er- mächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu ma- ximal 10 % des Grundkapitals zu erwerben. 2023 hat die Gesellschaft so wie im Vorjahr von der Ermächti- gung zum Erwerb eigener Aktien keinen Gebrauch gemacht. Zum Bilanzstichtag 2023 hält die Gesellschaft 240.535 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 270.535 Stück). Dies entspricht einem Anteil von 1,50 % (Vor- jahr: 1,69 %) am Grundkapital mit einem Anschaf- fungswert von TEUR 7.798 (Vorjahr TEUR 8.771). Die Anzahl der zum 31. Dezember 2023 im Umlauf befind- lichen Aktien beträgt somit 15.759.465 Stück (Vorjahr: 15.729.465 Stück). Zum 31. Dezember 2023 hält die Berndorf Industrie- holding AG, Wien, rund 33,4 % vom Grundkapital (Vorjahr: rund 33,4 %). Darüber hinaus bestehen keine weiteren angabepflich- tigen Sachverhalte gemäß § 243a UGB. Ternitz, 1. März 2024 SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft Der Vorstand Mag. Klaus Mader Campbell MacPherson 196 BESTÄTIGUNGSVERMERK BESTÄTIGUNGSVERMERK Bericht zum Jahresabschluss PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Jahresabschluss der SCHOELLER- BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesell- schaft, Ternitz, bestehend aus der Bilanz zum 31. De- zember 2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresab- schluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Er- tragslage der Gesellschaft für das an diesem Stich- tag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Überein- stimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwen- dung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahres- abschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weiter- gehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österrei- chischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vor- schriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderun- gen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Bestätigungsvermerk 197197 BESTÄTIGUNGSVERMERK BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Er- messen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prü- fungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Bewertung von Anteilen an verbundenen Unter- nehmen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen Siehe Anhang „II. Bilanzierungs- und Bewertungs- methoden“ sowie „1. Erläuterungen zur Bilanz“ im Abschnitt „III. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung“ Das Risiko für den Abschlus Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIP- MENT Aktiengesellschaft weist im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 299.607 sowie Aus- leihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 76.543 aus. Im Geschäftsjahr erfolg- te eine Wertaufholung der Anteile an der Foxano AG in Höhe von TEUR 17.500. Im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses werden Anteile an verbundenen Unternehmen so- wie Ausleihungen an verbundene Unternehmen von der Gesellschaft einer Werthaltigkeitsüberprüfung unterzogen. Hierbei beurteilt die Gesellschaft, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen bei- zulegenden Wert und damit für außerplanmäßige Ab- schreibungen vorliegen. Für jene Finanzanlagen, die in den Vorjahren außerplanmäßig abgeschrieben wur- den, wird überprüft, ob die Gründe für die Abschrei- bung weggefallen sind und somit eine Zuschreibung erforderlich ist. Im Anlassfall wird eine Bewertung auf Basis von diskontierten Netto-Zahlungsmittel- zuflüssen, die im Wesentlichen von zukünftigen Um- satz- und Margenerwartungen abhängig sind, sowie auf Basis von abgeleiteten Diskontierungszinssätzen ermittelt. Die Bewertung von Anteilen an verbundenen Unter- nehmen sowie Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen stellen aus unserer Sicht einen be- sonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar, da hierfür Annahmen und Schätzungen, wie zukünftige Einzah- lungsüberschüsse oder die Festlegung von Diskontie- rungszinssätzen, notwendig sind. Für den Jahresabschluss besteht das Risiko, dass nicht angemessene Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Wert der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen und damit auf deren Bewertung und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können. 198198 BESTÄTIGUNGSVERMERK Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Wir haben die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie der Ausleihungen gegenüber ver- bundenen Unternehmen wie folgt beurteilt: — Zur Beurteilung der Angemessenheit der zu- grunde gelegten internen Planungen haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft, die Annahmen über Wachstumsraten und operative Ergebnisse in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unterneh- men erörtert und die der Bewertung zugrunde gelegten Planungsdaten mit den aktuellen, vom Aufsichtsrat genehmigten, Budgetzahlen sowie der vom Vorstand freigegebenen Mittelfristpla- nung, abgeglichen. — Zur Beurteilung der Planungstreue haben wir die im Geschäftsjahr tatsächlich eingetretenen Zah- lungsmittelströme in Stichproben mit den Pla- nungszahlen der Vorperioden verglichen. Dabei beobachtete Abweichungen haben wir mit dem Management besprochen. — Unsere Bewertungsspezialisten haben die Me- thodik der durchgeführten Bewertungsmodelle nachvollzogen und beurteilt, ob diese den ent- sprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezoge- nen Annahmen haben unsere Bewertungsspe- zialisten mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Bewertungsmodells überprüft. SONSTIGER SACHVERHALT Der Jahresabschluss der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 28. Februar 2023 ein uneingeschränktes Prüfungs- urteil zu diesem Abschluss abgegeben hat. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Infor- mationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebe- richt und den Bestätigungsvermerk. Der Jahresfinanz- bericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahres- abschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhan- den sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jah- resabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. 199199 BESTÄTIGUNGSVERMERK VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags- lage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf- grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Be- stätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österrei- chischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss- prüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durch- geführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlun- gen oder Irrtümern resultieren und werden als wesent- lich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insge- samt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nut- zern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grund- sätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermes- sen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. 200200 BESTÄTIGUNGSVERMERK Darüber hinaus gilt: — Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Ab- schluss, planen Prüfungshandlungen als Re- aktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraft- setzen interner Kontrollen beinhalten können. — Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontroll- system, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. — Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. — Wir ziehen Schlussfolgerungen über die An- gemessenheit der Anwendung des Rech- nungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsi- cherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir ver- pflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Anga- ben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schluss- folgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unterneh- menstätigkeit zur Folge haben. — Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Auf- bau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahres- abschluss die zugrunde liegenden Geschäfts- vorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. 201201 BESTÄTIGUNGSVERMERK — Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschluss- prüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfest- stellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir wäh- rend unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. — Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten berufli- chen Verhaltensanforderungen zur Unabhängig- keit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise an- genommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. — Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss aus- getauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahres- abschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachver- halte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schlie- ßen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestäti- gungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil ver- nünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prü- fen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforde- rungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen auf- gestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zu- treffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlus- ses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt. 202202 BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 AP-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. April 2023 als Abschlussprüfer gewählt und am 15. Mai 2023 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprü- fung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresab- schluss zum 31. Dezember 2023 Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprü- fungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Ab- schlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der ge- prüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHE WIRTSCHAFTSPRÜFERIN Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Mag. Heidi Schachinger. Wien, 4. März 2024 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Heidi Schachinger Wirtschaftsprüferin 203203 Corporate Governance Bericht „Seit 2005 bekennen wir uns zum Österreichischen Corporate Governance Kodex und setzen dessen Regeln konsequent um. Damit tragen wir zur Stärkung des Vertrauens in österreichische Unternehmen und den österreichischen Kapitalmarkt bei.“ CORPORATE GOVERNANCE BERICHT Die SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft (SBO) verpflichtet sich seit 2005 zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex und setzt dessen Regeln konsequent um. Der Österreichische Corporate Governance Kodex ist ein Re- gelwerk, das internationalen Standards für die verantwor- tungsvolle Führung und Überwachung von Unternehmen entspricht. Mit der Einhaltung des Österreichischen Cor- porate Governance Kodex leistet die SBO einen Beitrag zur Stärkung des Vertrauens in österreichische Unterneh- men und den österreichischen Kapitalmarkt. Der Österreichische Corporate Governance Kodex in der für diesen Bericht maßgeblichen Fassung vom Jänner 2023 ist auf der Website des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance unter www. corporate-governance.at zugänglich. CORPORATE GOVERNANCE Corporate Go- vernance Bericht 204 Corporate Governance Bericht Die SBO hält sich an den Österreichischen Corporate Governance Kodex. Die Regeln des Kodex sind in drei Kategorien eingeteilt: Erstens: L-Regeln (Legal Requirements): Sie beschreiben zwingende Rechtsvorschriften, die per Gesetz eingehalten werden müssen. Zweitens: C-Regeln (Comply or Explain): Diese Kategorie enthält international übliche Bestimmungen; die Nichteinhaltung muss erklärt werden. Drittens: R-Regeln (Recommendation): Bei diesen Regeln handelt es sich lediglich um Emp- fehlungen, deren Nichtumsetzung weder offengelegt noch erklärt werden muss. Die SBO erfüllt die zwingenden gesetzlichen Vorschriften (L-Regeln) vollständig und hält sich an die C-Regeln (Comply). Der Offenlegungspflicht gemäß den L-Regeln 29a und 50 in Bezug auf die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates wird im Vergü - tungsbericht entsprochen. Für das Geschäftsjahr 2023 hatte die SBO sowohl einen konsolidierten als auch einen nicht konsolidierten Corpo- rate Governance Bericht zu erstellen. Gemäß § 267b in Verbindung mit § 251 Abs. 3 UGB können diese Berichte zu einem Bericht zusammengefasst werden. Der vor- liegende Bericht enthält daher die gemäß § 243c UGB geforderten Angaben sowohl für die Muttergesellschaft (SBO) als auch für die in die Konsolidierung einbezoge- nen Tochtergesellschaften der SBO. Das Diversitätskon- zept gemäß § 243c Abs. 2 Z 3 UGB ist im Unterkapitel „Diversitätskonzept“ beschrieben. Der Vorstand Die Geschäftsordnung für den Vorstand regelt die Zu- sammensetzung und Arbeitsweise des Vorstandes, die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, das Vorgehen bei Interessenkonflikten, die Informati - ons- und Berichtspflichten des Vorstandes sowie die Zustimmungserfordernisse des Aufsichtsrates, die sich auch auf wesentliche Geschäftsfälle der wichtigsten Tochtergesellschaften erstrecken. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, deren Aufgabenverteilung wie unten beschrieben geregelt ist. Grundlegende Entscheidungen fallen in die Zuständigkeit des Gesamtvorstandes. Dazu gehören insbesondere die Festlegung der Unterneh- mensziele und die Definition der Unternehmensstrategie. Bei der Entwicklung und Umsetzung der Unternehmens- strategie berücksichtigt der Vorstand Aspekte der Nach- haltigkeit und damit verbundene Chancen und Risiken in den Bereichen Umwelt, soziale Belange und Corporate Governance. Der Vorstand trifft sich regelmäßig zur gegenseitigen In- formation und Beschlussfassung. Die Vorstandsmitglieder sind verpflichtet, sich gegenseitig über alle wichtigen Er - eignisse und Geschäftsvorfälle zu informieren. Im Geschäftsjahr 2023 setzte sich der Vorstand aus folgenden Mitgliedern zusammen: GEBURTSJAHR DATUM DER ERSTBESTELLUNG ENDE DER LAUFENDEN FUNKTIONSPERIODE Gerald Grohmann Vorsitzender des Vorstandes (CEO) 1953 3. Oktober 2001 31. Dezember 2023 Klaus Mader Mitglied des Vorstandes (CFO) 1970 1. Oktober 2015 30. September 2028 Gerald Grohmann hatte im Jahr 2023 je ein Aufsichtsratsmandat in der Berndorf AG und der Berndorf Immobilien AG. Corporate Go- vernance Bericht 205 Corporate Governance Bericht Seit Jänner des Geschäftsjahres 2024 setzt sich der Vorstand aus den folgenden Mitgliedern zusammen: GEBURTSJAHR DATUM DER ERSTBESTELLUNG ENDE DER LAUFENDEN FUNKTIONSPERIODE Klaus Mader Vorsitzender des Vorstandes (CEO) 1970 1. Oktober 2015 30. September 2028 Campbell MacPherson Mitglied des Vorstandes (COO) 1974 1. Jänner 2024 31. Dezember 2026 Geschäftsverteilung Die Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit der Vorstandsmitglieder sind in der Geschäftsordnung des Vorstandes geregelt. Der Vorstand hat keine Ausschüsse eingerichtet. Ab Jänner 2024 sind die Zuständigkeitsbereiche der Vor - standsmitglieder unbeschadet der kollektiven Zuständig- keit des Vorstandes wie folgt festgelegt: Klaus Mader Vorsitzender des Vorstandes (CEO) Strategie, Öffentlichkeitsarbeit / Investor Relations, ESG & Nachhaltigkeit, Compliance, Finanzen und Rechnungswesen, Personal- und Rechtswesen, Digitalisierung Campbell MacPherson Mitglied des Vorstandes (COO) Produktion, Supply-Chain-Management, Marketing und Vertrieb, Produkt- und Marktstrategie, F&E und Innovationsmanagement Als Vertreter der SBO-Muttergesellschaft nehmen die Vorstandsmitglieder bei den in die Konsolidierung einbe- zogenen Tochtergesellschaften (siehe Konzernabschluss) in der Regel eine Aufsichtsfunktion, ähnlich einer Auf- sichtsratsfunktion in österreichischen Aktiengesellschaf- ten, aber keine Geschäftsführungs- oder Leitungsfunktion wahr. Klaus Mader | Campbell MacPherson 206 Corporate Governance Bericht Der Aufsichtsrat Im Geschäftsjahr 2023 setzte sich der Aufsichtsrat aus fünf Mitgliedern, die von der Hauptversammlung gewählt wurden, zusammen: GEBURTSJAHR DATUM DER ERSTBESTELLUNG ENDE DER LAUFENDEN FUNKTIONSPERIODE Norbert Zimmermann Vorsitzender 1947 10. April 1995 2027 Brigitte Ederer Stellvertretende Vorsitzende 1956 23. April 2014 2024 Helmut Langanger 1950 29. April 2003 2024 Wolfram Littich 1959 27. April 2016 2026 Sonja Zimmermann 1972 24. April 2018 2028 Gemäß der Satzung der SBO scheidet jedes Jahr ein Mitglied des Aufsichtsrates mit Ablauf der Hauptver - sammlung aus dem Aufsichtsrat aus, um eine wirksame Kontrolle durch die Aktionäre zu gewährleisten. Das aus- scheidende Mitglied kann sofort wiedergewählt werden. Weitere Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funk- tionen in in- und ausländischen börsennotierten Gesell- schaften werden wie folgt angegeben: GESELLSCHAFT FUNKTION Norbert Zimmermann - - Brigitte Ederer Marinomed Biotech AG Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates ams-OSRAM AG Mitglied des Aufsichtsrates Helmut Langanger - - Wolfram Littich - - Sonja Zimmermann Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates Kein Mitglied des Aufsichtsrates übt eine Leitungs- oder Aufsichtsfunktion in einer der konsolidierten Tochtergesellschaften von SBO aus. Corporate Go- vernance Bericht 207 Corporate Governance Bericht Arbeitsweise des Aufsichtsrates In Wahrnehmung seiner Aufgaben, insbesondere der Überwachung und strategischen Unterstützung des Vor- standes, erörtert der Aufsichtsrat die Lage und die Ziele des Unternehmens und fasst Beschlüsse. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat regelt im Einzelnen die Zusammensetzung, Arbeitsweise und Auf- gaben des Aufsichtsrates, das Vorgehen bei Interessen- konflikten sowie alle Ausschüsse (Prüfungsausschuss, Nominierungs- und Vergütungsausschuss, Nachhaltig - keitsausschuss) und deren Zuständigkeiten. Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum fünf Sitzungen abgehalten. Darüber hinaus hat der Vorstand den Auf - sichtsrat in mehreren mündlichen und schriftlichen Be- richten über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und der Konzernunternehmen unterrichtet. Im Vordergrund der Berichterstattung standen die strate- gische Ausrichtung und Entwicklung des Konzerns, die wesentlichen geschäftlichen und rechtlichen Vorgänge sowie die getroffenen Maßnahmen. Im Rahmen der Kon- zernstrategie wurden auch der Energiemarkt im Wandel und die damit verbundenen Chancen und Risiken für das bestehende Geschäftsmodell und die zukünftige Neu- ausrichtung des Unternehmens erörtert. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat halbjährlich über die Themen der Informationssicherheit sowie weitere Compliance-relevan- te Themen informiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben im Berichtszeit- raum an allen Sitzungen des Aufsichtsrates persönlich teilgenommen. Somit haben alle Mitglieder des Aufsichts- rates an mehr als 75 % der Sitzungen des Aufsichtsrates teilgenommen. Ausschüsse Der Aufsichtsrat ernennt die Mitglieder des Prüfungs- ausschusses und des Nominierungs- und Vergütungs- ausschusses aus seiner Mitte. Ein separater Nachhaltig- keitsausschuss, dessen Aufgaben derzeit vom gesamten Aufsichtsrat wahrgenommen werden, wurde eingerichtet. Die Ausschüsse werden für die Dauer der Amtszeit ihrer Mitglieder gewählt. Jeder Ausschuss wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden. Nachhaltigkeitsausschuss Der Nachhaltigkeitsausschuss befasst sich mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) und unterstützt den Aufsichtsrat (z. B. durch Diskussion und Einbringung von Fachwissen) bei der Überprüfung und Überwachung der ESG-Strategie sowie ESG-bezogener Standards, Prozesse und Leistungen, auch im Zusammenhang mit der Umsetzung der Klimaziele der Europäischen Union. Solange ein solcher Ausschuss nicht bestellt ist, werden seine Aufgaben vom gesamten Aufsichtsrat wahrgenommen. Prüfungsausschuss Der Prüfungsausschuss ist für die Prüfung und Vorberei- tung der Feststellung des Jahresabschlusses, des Vor- schlags für die Gewinnverteilung und des Lageberichts zuständig. Der Prüfungsausschuss prüft den Konzernab- schluss. Er ist insbesondere auch für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, der Unabhängigkeit und der Tätigkeit des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers) sowie für die Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen zuständig. Er führt das Ver- fahren zur Auswahl des Abschlussprüfers (Konzernab- schlussprüfers) unter Berücksichtigung der Angemessen- heit des Honorars durch und gibt dem Aufsichtsrat eine Empfehlung für die Bestellung des Abschlussprüfers. Mitglieder: Wolfram Littich (Vorsitzender) Norbert Zimmermann Sonja Zimmermann Der Vorsitzende, Wolfram Littich, fungiert auch als Finanz- experte im Prüfungsausschuss. Der Prüfungsausschuss hielt im Jahr 2023 zwei Sitzun- gen ab, in denen Themen im Zusammenhang mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem internen Kontroll - system und dem Risikomanagement besprochen wur- den. Der Prüfungsausschuss führte ein Auswahlverfahren nach Artikel 16 der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (Ab- schlussprüferverordnung) im Jahr 2022 durch, welches mit einem Vorschlag des Aufsichtsrates an die Hauptver- sammlung 2023 endete. 208 Corporate Governance Bericht Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wurde vom Abschlussprüfer beurteilt. Der Bericht des Ab - schlussprüfers über die Beurteilung der Wirksamkeit des Risikomanagements wurde vom Prüfungsausschuss erörtert. Nominierungs- und Vergütungsausschuss Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss befasst sich mit den Angelegenheiten der Vergütung der Mit - glieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates sowie mit den Bedingungen der mit den Vorstandsmitgliedern ge- schlossenen Anstellungsverträge. Darüber hinaus unter- breitet er dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss ist, soweit er nicht zwingend dem Aufsichtsratsplenum zugewiesen ist, für die folgenden Angelegenheiten zuständig: a. Aushandlung, Abschluss, Änderung und Beendigung von Anstellungsverträgen mit den Mitgliedern des Vorstandes, nicht aber die gesellschaftsrechtliche Be- stellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern; b. Aufstellung der Grundsätze für die Vergütung der Mit- glieder des Vorstandes (Vergütungspolitik) sowie Fest- legung der zu gewährenden konkreten Vergütungsbe- standteile einschließlich der zugrunde liegenden Ziele; c. Erstellung des Vergütungsberichts über die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes; d. Genehmigung der Darlehensgewährung an ein Vor- standsmitglied durch die Gesellschaft; e. Gewährung einer Ausnahmegenehmigung betreffend Wettbewerbsverbot; f. Festlegung der Grundsätze für die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates (Vergütungspolitik); g. Erstellung des Vergütungsberichts über die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates. Mitglieder: Norbert Zimmermann (Vorsitzender) Helmut Langanger Sonja Zimmermann Im Berichtsjahr hat der Nominierungs- und Vergütungs- ausschuss zwei Sitzungen abgehalten. Unabhängigkeit Hinsichtlich der Unabhängigkeitskriterien gemäß C-Regel 53 orientiert sich der Aufsichtsrat an den im Anhang 1 des Österreichischen Corporate Governance Kodex ent- haltenen Leitlinien. Nach den Kriterien für die Feststellung der Unabhängigkeit gemäß C-Regel 53 des Anhangs 1 zum Österreichischen Corporate Governance Kodex gel- ten die folgenden Mitglieder des Aufsichtsrates als von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig: Norbert Zimmermann Brigitte Ederer Wolfram Littich Sonja Zimmermann Daher ist der Aufsichtsrat ein unabhängiges Gremium. Brigitte Ederer und Wolfram Littich vertreten die Interessen der Kleinaktionäre im Aufsichtsrat im Sinne der C-Regel 54 in Verbindung mit den vom Aufsichtsrat festgelegten Kriterien der Unabhängigkeit. Im vergangenen Jahr bestanden keine zustimmungs- pflichtigen Verträge mit Mitgliedern des Aufsichtsrates oder mit Unternehmen, an denen ein Mitglied des Auf- sichtsrates ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hatte. 209 Corporate Governance Bericht MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG VON FRAUEN Im Geschäftsjahr 2023 stellt sich der Anteil von Männern, Frauen und Diversen im Vorstand und Aufsichtsrat wie folgt dar: VORSTAND UND AUFSICHTSRAT 2023 2022 GESCHLECHT GESCHLECHT FRAUEN MÄNNER DIVERSE FRAUEN MÄNNER DIVERSE ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Aufsichtsrat 2 40 % 3 60 % 0 0 % 2 40 % 3 60 % 0 0 % Vorstand 0 0 % 2 100 % 0 0 % 0 0 % 2 100 % 0 0 % Gesamtzahl jeweils zum 31. Dezember. Seit 2018 sieht das Gleichstellungsgesetz von Frauen und Männern im Aufsichtsrat (GFMA-G) verpflichtend bei Neubesetzungen von Mitgliedern des Aufsichtsrates eine Geschlechterquote von mindestens 30 % vor, wobei auf volle Personenzahlen zu runden ist, sofern der Aufsichts- rat aus mindestens sechs Mitgliedern (Kapitalvertretern) und die Belegschaft zu mindestens 20 % aus Arbeit - nehmerinnen beziehungsweise Arbeitnehmern besteht. Mit Brigitte Ederer und Sonja Zimmermann im Aufsichtsrat wurde diese Quote erreicht (40 %). SBO hat eine sehr schlanke Unternehmensstruktur mit ebenso schlanken Hierarchien. Dementsprechend ver - wenden wir nicht den Begriff „leitende Angestellte“ und verzichten auf eine diesbezügliche Berichterstattung. Es wäre verzerrend, nur die Geschäftsführer der Tochterge- sellschaften zu nennen. LEADERSHIP. /ˈliː.də.ʃɪp/ (noun) Vision; inspiration; responsibility; driving change with organizational skill; teamwork; lead. 210 Corporate Governance Bericht Diversitätskonzept Das dynamische Branchenumfeld in unserem Kern- geschäft stellt eine anhaltende Herausforderung für Vorstand und Aufsichtsrat und der in die Konsolidierung einbezogenen Tochtergesellschaften dar. Der zyklische Charakter unserer Industrie und die damit verbundenen Schwankungen in der Nachfrage nach unseren Produk- ten erfordern ein umfassendes Management-Knowhow und ein Verständnis für die Marktdynamik in diesem Sek- tor. Darüber hinaus erfordert die internationale Positionie- rung des Unternehmens einen sorgsamen Umgang mit den kulturellen Gegebenheiten auf den verschiedenen Märkten. Das Unternehmen wendet bei der Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat kein Diversitätskonzept im Sinne des § 243c Abs 2 Z 3 UGB an, da die nachhaltige Umsetzung eines solchen Konzepts für ein Unternehmen der Energy Service Industry zu erheblichen Einschrän- kungen führen würde. Stattdessen wurden die beiden qualitativen Kriterien „Schlüsselkompetenz“ und „Erfah - rung“ als wesentlich für die Besetzung von Leitungs- und Aufsichtsorganen definiert. Alle Personen im Aufsichtsrat sind ausgewiesene Experten auf ihrem jeweiligen Ge- biet und bringen ihr Fachwissen in die Sitzungen des Aufsichtsrates ein. Dieses reicht von einschlägiger Bran- chenerfahrung über branchenübergreifende Aufsichts- und / oder Führungserfahrung bis hin zu Qualifikationen in speziellen Fachgebieten. Besonderes Augenmerk wird auf die Diversität in der Belegschaft gelegt. Angestrebt wird eine Frauenquote von 25 % bei den Führungskräften des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2023 spiegelte sich der Diversity-Ge- danke in der gesamten SBO-Gruppe wie folgt wider: Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter wurde darauf geachtet, ein diversifiziertes und leistungsstarkes Team zu erhalten. Der Anteil der neu eingestellten Mitarbeiter, die zwischen 30 und 50 Jahren sind, war mit 54 % am höchsten, ge- folgt von 34 % der unter 30-jährigen. Der Anteil der neu eingestellten Mitarbeiter über 50 Jahre betrug 12 %. 211 Corporate Governance Bericht NEUEINSTELLUNGEN NACH GESCHLECHT UND ALTER 1 2023 ALTER < 30 30 – 50 > 50 GESAMT ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Männer 171 36 % 252 52 % 56 12 % 479 88 % Frauen 14 21 % 43 65 % 9 14 % 66 12 % Diverse 0 0 % 0 0 % 0 0 % 0 0 % Gesamt 185 34 % 295 54 % 65 12 % 545 1 Neueinstellungen beinhalten dauerhafte Einstellungen und Übernahmen aus anderen SBO-Gesellschaften. NEUEINSTELLUNGEN NACH GESCHLECHT UND ALTER 1 2022 ALTER < 30 30 – 50 > 50 GESAMT ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Männer 214 35 % 331 54 % 67 11 % 612 88 % Frauen 26 34 % 40 52 % 11 14 % 77 11 % Diverse 0 0 % 0 0 % 0 0 % 0 0 % Gesamt 240 35 % 371 54 % 78 11 % 689 1 Neueinstellungen beinhalten dauerhafte Einstellungen und Übernahmen aus anderen SBO-Gesellschaften. 212 Corporate Governance Bericht GESAMTZAHL DER MITARBEITER NACH GESCHLECHT UND ALTER 2023 ALTER < 30 30 – 50 > 50 GESAMT ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Männer 231 17 % 823 59 % 336 24 % 1.390 87 % Frauen 36 17 % 122 58 % 53 25 % 211 13 % Diverse 0 0 % 0 0 % 0 0 % 0 % 0 % Gesamt 267 17 % 945 59 % 389 24 % 1.601 Gesamtzahl jeweils zum 31. Dezember. GESAMTZAHL DER MITARBEITER NACH GESCHLECHT UND ALTER 2022 ALTER < 30 30 – 50 > 50 GESAMT ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Männer 229 18 % 784 60 % 289 22 % 1.302 88 % Frauen 27 15 % 107 59 % 48 26 % 182 12 % Diverse 0 0 % 0 0 % 0 0 % 0 0 % Gesamt 256 17 % 891 60 % 337 23 % 1.484 Gesamtzahl jeweils zum 31. Dezember. Bezogen auf die jeweilige Tätigkeit spiegelt sich die geringe Anziehungskraft der Branche auf Frauen klar wider. Der Frauenanteil bei den Angestellten betrug 28 %, bei den Arbeitern (einschließlich der Lehrlinge) 7 %. Im Jahresvergleich konnte der Frauenanteil leicht erhöht werden. Bei der internationalen Besetzung von Führungspositionen spielen fachliche und unternehmenskulturelle Aspekte eine wichtige Rolle. Alle Geschäftsführer der SBO-Tochtergesellschaften verfügen über langjährige Erfahrung in der Branche. 213 Corporate Governance Bericht GESAMTZAHL DER MITARBEITER NACH GESCHLECHT UND DIENSTVERHÄLTNIS 2023 DIENSTVERHÄLTNIS ANGESTELLTE(R) ARBEITER(IN) LEHRLINGE GESAMT ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Männer 330 72 % 1.037 93 % 23 88 % 1.390 87 % Frauen 128 28 % 80 7 % 3 12 % 211 13 % Diverse 0 0 % 0 0 % 0 0 % 0 0 % Gesamt 458 29 % 1.117 69 % 26 2 % 1.601 Gesamtzahl jeweils zum 31. Dezember. GESAMTZAHL DER MITARBEITER NACH GESCHLECHT UND DIENSTVERHÄLTNIS 2022 DIENSTVERHÄLTNIS ANGESTELLTE(R) ARBEITER(IN) LEHRLINGE GESAMT ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % ABSOLUT % Männer 295 71 % 982 94 % 25 89 % 1.302 88 % Frauen 120 29 % 59 6 % 3 11 % 182 12 % Diverse 0 0 % 0 0 % 0 0 % 0 0 % Gesamt 415 28 % 1.041 70 % 28 2 % 1.484 Gesamtzahl jeweils zum 31. Dezember. BERICHT ÜBER DIE EXTERNE EVALUIERUNG Die C-Regel 62 Österreichischer Corporate Governance Kodex (ÖCGK) sieht eine freiwillige externe Evaluierung der Einhaltung der C-Regeln des Kodex mindestens alle drei Jahre vor. Die SBO beauftragte die DORDA Rechts- anwälte GmbH mit der Evaluierung für das Geschäfts- jahr 2022, wobei diese die Evaluierung der C-Regeln 77 bis 83 ÖCGK nicht umfasste. Die Evaluierung ergab, dass die SBO den C-Regeln des ÖCGK gemäß der von der SBO abgegebenen Entsprechenserklärung eingehal- ten hat. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Die Änderungen in der Zusammensetzung des Vorstan- des ab dem 1. Jänner 2024 wurden bereits oben im Text erläutert. 214 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2023 BERICHT DES AUFSICHTSRATES ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2023 Tätigkeit des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2023 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. In fünf Aufsichtsratssitzungen sowie durch mehrere mündli- che und schriftliche Berichte des Vorstandes wurde das Gremium regelmäßig über den Geschäftsverlauf, die Lage der Gesellschaft und der Konzernunternehmen so- wie über wesentliche Transaktionen informiert. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat halbjährlich über Cy - bersicherheit und andere Compliance-Themen auf dem Laufenden gehalten. Ein weiterer Schwerpunkt der Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war die strategische Aus - richtung und Weiterentwicklung des Konzerns. Dem Aufsichtsrat wurden wichtige Projekte im Rahmen der Umsetzung der Strategie 2030 und weitere wichtige Maßnahmen des Konzerns vorgestellt. Im Rahmen dieser Präsentationen diskutierte der Aufsichtsrat aktiv die finanziellen und nicht-finanziellen Auswirkungen von anorganischen Wachstumschancen, die Auswirkungen unterschiedlicher neuer Gesetze im Zusammenhang mit der Transformation des Energiesektors und die damit ver- bundenen Chancen und Risiken. Aktuelle Informationen über die Zusammensetzung des Aufsichtsrates und des Vorstandes Die ordentliche Hauptversammlung 2023 wurde physisch abgehalten. Auf der Hauptversammlung 2023 wurde Sonja Zimmermann für eine weitere fünfjährige Amtszeit bestätigt und anschließend zum Mitglied des Prüfungs - ausschusses sowie des Nominierungs- und Vergütungs- ausschusses gewählt. Damit blieben sowohl der Auf- sichtsrat als auch der Vorstand im Geschäftsjahr 2023 unverändert. Ende 2023 ging Gerald Grohmann nach 22 Dienstjah- ren als Vorstandsvorsitzender der Gruppe in den wohl- verdienten Ruhestand. Wir danken Gerald nochmals für seinen immensen Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens über die Jahre und wünschen ihm weiterhin alles Gute. Mit Wirkung vom 1. Jänner 2024 wurde Klaus Mader zum Vorstandsvorsitzenden (CEO) und Campbell Mac - Pherson zum Chief Operating Officer (COO) und Vor- standsmitglied des Unternehmens ernannt. Beide sind seit vielen Jahren erfolgreich im Unternehmen tätig, und gemeinsam werden sie die Kontinuität in unserem Kern- geschäft sichern und gleichzeitig die Expansion in neue Geschäftsfelder vorantreiben. Bericht des Aufsichtsra- tes über das Geschäfts- jahr 2023 MAG. NORBERT ZIMMERMANN | Vorsitzender des Aufsichtsrates 215 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2023 Aktivitäten der Ausschüsse Wie in den Jahren zuvor verfügte der Aufsichtsrat der SBO auch 2023 über ein Audit Committee (Prüfungs - ausschuss) und ein Remuneration Committee (Nomi- nierungs- und Vergütungsausschuss). Zusätzlich verfügt SBO über einen Nachhaltigkeitsausschuss (Sustainability Committee), dessen Aufgaben vom gesamten Aufsichts- rat wahrgenommen werden. Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss hat sich in zwei Sitzungen im Jahr 2023 mit Vergütungsfragen befasst, unter anderem im Zusammenhang mit den Änderungen im Vorstand zu Jahresende sowie mit dem Bericht über die Vergütung der Mitglieder des Aufsichts- rates und des Vorstandes gemäß § 78c iVm § 98a AktG (Vergütungsbericht). Der Vergütungsbericht wurde von der ordentlichen Hauptversammlung 2023 angenommen. Der Prüfungsausschuss hat sich im Geschäftsjahr 2023 in zwei Sitzungen mit der Finanzberichterstattung der Ge- sellschaft (Konzernabschluss und Jahresabschluss) be- fasst und die ihm gemäß § 92 Abs. 4a AktG obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Vertreter der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. als Jahresab - schluss- und Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft nahmen an der Sitzung des Prüfungsausschusses teil, die sich mit der Vorbereitung der Feststellung des Jah - res- und Konzernabschlusses 2022, des Lageberichts einschließlich der nichtfinanziellen Erklärung und des Cor- porate Governance Berichts. Außerdem wurde über den Prüfungsprozess berichtet. Der Prüfungsausschuss hatte im Geschäftsjahr 2022 ein Auswahlverfahren gemäß Artikel 16 der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (Abschlussprüfungsverordnung) für finan- zielle und nichtfinanzielle Prüfungsleistungen durchge- führt, wobei letztere gemäß den Anforderungen der Cor- porate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ab dem Geschäftsjahr 2024 anwendbar sein werden, und dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 23. November 2022 eine begründete Empfehlung für die Bestellung des Ab- schlussprüfers vorgelegt. Die Hauptversammlung 2023 ist dieser Empfehlung gefolgt und hat die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs- gesellschaft zum Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss 2023 bestellt. Am 21. November 2023 hielt der Prüfungsausschuss eine Sitzung mit Vertretern der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft ab, um die Planung der Prüfung des Jahres- und Kon - zernabschlusses 2023 eingehend zu besprechen. Der Aufsichtsrat wurde laufend über die Ergebnisse der Sit - zungen des Prüfungsausschusses informiert. Jährliche Finanzberichte Konzernabschluss Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und der Lagebericht wurden von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Prüfung hat ergeben, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesell- schaft zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023 vermittelt. Der Lagebericht ist nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufge - stellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht im Einklang mit dem Jahresabschluss. Der gemäß § 243c UGB geforderte Corporate Governan- ce Bericht wurde gemäß den Bestimmungen des § 251 Abs. 3 UGB erstellt. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023, der in Übereinstimmung mit den International Financial Repor- ting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wurde, und der Konzernlagebericht wur- den ebenfalls von der KPMG Austria GmbH Wirtschafts- prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Prüfung ergab, dass der Konzernabschluss den ge- setzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäfts - jahr 2023 vermittelt. Der Konzernlagebericht ist nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 267 Abs. 3a UGB und steht im Einklang mit dem Konzernabschluss. Die gemäß § 267a UGB geforderte konsolidierte nichtfinan - zielle Erklärung sowie der gemäß § 267b UGB geforderte konsolidierte Corporate Governance Bericht wurden erstellt. 216 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2023 Da die Prüfungen keinen Anlass zu Beanstandungen ga- ben, erteilte der Abschlussprüfer sowohl für den Jahres- abschluss 2023 als auch für den Konzernabschluss 2023 uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Genehmigung und Verwendung Bilanzgewinn Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 19. März 2024 nach Erörterung und Prüfung durch den Prüfungs- ausschuss den vorgelegten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 und den Konzernlagebericht einschließlich der konsolidierten nicht- finanziellen Erklärung und des konsolidierten Corporate Governance Berichts geprüft. Diese Prüfungen haben nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat hat daher den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 gebilligt, der damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG festgestellt ist. Darüber hinaus hat der Aufsichts- rat in dieser Sitzung dem Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des im Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 ausgewiesenen Bilanzgewinns zugestimmt. Dank an den Vorstand, die Mitarbeiter und alle Stakeholder Im Namen des gesamten Aufsichtsrates danke ich dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SBO-Gruppe für ihr großes Engagement und die überaus erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2023. Mein beson- derer Dank gilt auch allen Aktionären der SBO sowie allen Kunden und Partnern für ihr anhaltendes Vertrauen. Ternitz, 19. März 2024 Für den Aufsichtsrat Mag. Norbert Zimmermann Vorsitzender 217 ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Ein- klang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstan- dards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragsla- ge des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlage- bericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Ein- klang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstan- dards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunter- nehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Ge- schäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Ternitz, 1. März 2024 Der Vorstand Mag. Klaus Mader Campbell MacPherson Erklärung aller gesetzlichen Vertreter 218218 Dieser Jahresfinanzbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Nichtsdestotrotz können Versehen und Druckfehler nicht ausgeschlossen werden. Dieser Jahresfinanzbericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der SBO Gruppe und ihrer Gesellschaften beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken – wie die im Risikobericht angesprochenen – eintreten, können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Mit diesem Bericht ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien der SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft verbunden. Um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, verzichten wir in diesem Bericht auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen und verwenden lediglich die maskuline Form. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter gleichermaßen. Dieser Bericht ist auch in englischer Sprache verfügbar. In Zweifelsfällen ist die deutsche Version maßgeblich. Veröffentlicht am 20. März 2024 FÜR WEITERE INFORMATIONEN: SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft A-2630 Ternitz / Österreich, Hauptstraße 2 Tel.: (+43) 2630 315 0 Fax: (+43) 2630 315 501 Email: [email protected] Internet: www.sbo.at Datenschutzbestimmungen unter www.sbo.at/privacypolicy IMPRESSUM: Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT Aktiengesellschaft, Ternitz In Zusammenarbeit mit: Metrum Communications GmbH, Wien Konzept und grafische Gestaltung: freecomm Werbeagentur GmbH, Graz Fotos: SBO, Coverbild: Adobe Stock www.sbo.at 549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31ifrs-full:StatutoryReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31ifrs-full:StatutoryReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31ifrs-full:StatutoryReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31ifrs-full:OtherReservesMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31ifrs-full:OtherReservesMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31ifrs-full:OtherReservesMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-01-012023-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember549300ZD9ED8GSG3JW362023-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31ifrs-full:CapitalReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31ifrs-full:StatutoryReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31ifrs-full:StatutoryReserveMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31ifrs-full:OtherReservesMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31ifrs-full:OtherReservesMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember549300ZD9ED8GSG3JW362022-01-012022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMember549300ZD9ED8GSG3JW362021-12-31iso4217:EURxbrli:sharesiso4217:EURxbrli:shares

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.