Annual Report • Apr 11, 2022
Annual Report
Open in ViewerOpens in native device viewer

GESCHÄFTSBERICHT 2021


adesso optimiert die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen durch den gezielten Einsatz von Informationstechnologie. Hierzu beraten wir Kunden auf Basis unseres fundierten Branchenwissens und bringen unser technisches Know-how bei der kundenindividuellen Entwicklung von Software ein. Für definierte Aufgabenstellungen bietet adesso innovative Lösungen und Produkte an.
Aus der Sicht des unabhängigen Partners wollen wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihr volles Geschäftspotenzial entfalten und auch zukünftig flexibel gestalten können.
Die Digitalisierung schreitet voran und der Markt für IT-Services und Software wächst rasant. adesso darf dank eines stetigen Wachstums zum 25. Geburtstag einmal mehr auf das erfolgreichste Geschäftsjahr in der eigenen Unternehmensgeschichte zurückblicken. adesso gelingt es durch kluges Management auch "weicher" Faktoren, die einzigartige Unternehmenskultur in den richtigen Bahnen zu entwickeln. Dies ist elementar wichtig, um der zunehmenden Unternehmensgröße Rechnung zu tragen, aber gleichzeitig die von Unternehmergeist geprägte Grundhaltung aufrecht zu halten und zu fördern.
Mit inzwischen über 5.800 Mitarbeitenden bedingt dies auch Veränderungsprozesse, denen adesso wie allen übrigen spannenden Herausforderungen gewohnt pragmatisch und unaufgeregt begegnet. Wir möchten nicht zerreden, sondern aktiv gestalten und "anpacken". Wir wollen mit frischen Ideen aktiv die Zukunft gestalten. Um diese Chance zu erhalten, sind wir bereit, an uns selbst zu arbeiten. Hierfür haben wir im Berichtsjahr 2021 erneut wichtige Weichenstellungen entlang des nachhaltigen Wachstumspfads für die Zukunft vorgenommen. Hierzu gehören die Markenkommunikation, ein strategisches Corporate Development, aber auch gesellschaftliche und ökologische Verantwortung sowie eine all dies begleitende unternehmenskulturelle Initiative. Mit dem Geschäftsbericht 2021 wollen wir Ihnen aufzeigen, welchen Herausforderungen sich adesso in den nächsten Jahren stellen wird und warum wir glauben, dass wir dafür gut gerüstet sind. Lesen Sie dazu mehr ab Seite 16.
Den Vergütungsbericht haben wir für das Geschäftsjahr 2021 erstmals als separaten Bericht nach § 162 AktG veröffentlicht. Er ist außerdem Bestandteil der Einladung zur virtuellen Hauptversammlung am 31. Mai 2022. Die Publikationen können unter www.adesso-group.de/corporate-governance/ bzw. ab der Einberufung unter www.adesso-group.de/hv/ abgerufen werden.
| in T€ | 2021 | 2020 | Veränderung | in% |
|---|---|---|---|---|
| ERTRAGSLAGE | ||||
| Umsatz | 678.324 | 523.375 | 154.949 | 30 |
| davon Inland | 550.232 | 413.053 | 137.179 | 33 |
| davon Ausland | 128.092 | 110.322 | 17.770 | 16 |
| EBITDA | 102.418 | 60.406 | 42.012 | 70 |
| EBITDA-Marge (in%) | 15,1 | 11,5 | 3,6 | 31 |
| Konzernergebnis | 47.931 | 20.947 | 26.984 | 129 |
| BILANZ | ||||
| Bilanzsumme | 555.705 | 372.146 | 183.559 | 49 |
| Eigenkapital | 191.827 | 102.874 | 88.953 | 86 |
| Eigenkapitalquote (in%) | 34,5 | 27,6 | 6,9 | 25 |
| Liquide Mittel | 109.922 | 55.053 | 54.869 | 100 |
| Nettoliquidität | 31.009 | -5.636 | 36.645 | 650 |
| MITARBEITENDE | ||||
| Mitarbeitende (FTE) | 5.814 | 4.975 | 839 | 17 |
| davon Inland | 4.811 | 4.003 | 808 | 20 |
| davon Ausland | 1.002 | 972 | 31 | 3 |
| Rohertrag/Mitarbeitende | 108 | 105 | 3 | 3 |
| AKTIE | ||||
| Anzahl | 6.503.272 | 6.185.343 | 317.929 | 5 |
| Kurs zum Periodenende (in €) | 209,00 | 97,00 | 112,00 | 115 |
| Marktkapitalisierung zum Periodenende (in Mio. €) | 1.359,2 | 600,0 | 759,2 | 127 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 7,65 | 3,39 | 4,26 | 126 |
| Dividende je Aktie (in €)* | 0,60 | 0,52 | 0,08 | 15 |
| KGV | 27,3 | 28,6 | -1,3 | -5 |
* Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung






das Geschäftsjahr 2021 war das erfolgreichste der adesso-Historie. Kundinnen und Kunden als auch adesso haben sich an die außergewöhnliche Situation aufgrund der Corona-Pandemie angepasst. Digitalisierungsprojekte boomen in Zeiten von Kollaboration über Entfernung mit verteilten Teams, digitaler Infrastruktur und Medien.
So konnten in allen Branchen neue Projekte gewonnen werden, was insgesamt zu 30 % Wachstum geführt hat. Fast alle Branchen sind dabei zweistellig gewachsen, und auch der Ausblick ist positiv.
Im ersten Quartal konnten bereits Lizenzverkäufe mit der in|sure Ecosphere erzielt werden. Auch die Auslastung war auf einem guten Niveau. Hinzu kommt ein außerordentlicher Effekt im ersten Quartal aus dem Verkauf der e-Spirit-Gruppe an ein amerikanisches Unternehmen. Die in den letzten Jahren ergebnisbelastende Gesellschaft konnte für rund 30 Mio. US-Dollar verkauft werden. Der außerordentliche, einmalige Nettoeffekt auf das EBITDA beläuft sich auf circa 17,9 Mio. Euro.
Das zweite Quartal war aufgrund der geringsten Anzahl an Arbeitstagen das ergebnisschwächste Jahresviertel. Im Vergleich zum Vorjahresvergleichsquartal konnte dennoch eine Steigerung des EBITDA um über 100 % erreicht werden, was ebenfalls auf eine gute Auslastung und weitere in|sure-Lizenzverkäufe zurückzuführen ist. Im dritten Quartal konnte trotz des lizenzstärksten Vergleichsquartals 2020 das Vorjahresniveau gehalten werden und im vierten Quartal haben wieder die gute Auslastung im Dienstleistungsgeschäft sowie weitere Lizenzverkäufe zu einem wachsenden Ergebnisbeitrag geführt.
Im Geschäftsjahr 2021 konnte ein neuer Umsatzrekord in Höhe von 678,3 Mio. € (Vorjahr 523,4 Mio. €) erreicht werden. Das EBITDA stieg auf 102,4 Mio. €. Die unterjährig angepasste und erhöhte Guidance konnte damit übertroffen werden. In diesem Ergebnis ist der Nettoverkaufserlös aus dem e-Spirit-Verkauf enthalten. Bereinigt um diesen Effekt beträgt das operative Ergebnis 84,5 Mio. € (Vorjahr 60,4 Mio. €).
Das Ergebnis je Aktie stieg auf 7,65 € (bereinigt um den e-Spirit-Verkauf auf 4,83 €; Vorjahr: 3,39 €). Wie in den vergangenen Jahren wollen wir die Aktionärinnen und Aktionäre auch über die Dividende am Erfolg des Unternehmens teilhaben lassen und werden der Hauptversammlung daher erneut eine angehobene Ausschüttung in Höhe von 0,60€ je Aktie vorschlagen. Dies ist die neunte Dividendenerhöhung in Folge.
Vorwort des Vorstands

Torsten Wegener, Dirk Pothen, Andreas Prenneis, Michael Kenfenheuer, Jörg Schroeder, Stefan Riedel (v.l.n.r.)
adesso bleibt in seiner Wachstumsgeschichte erfolgreich. So beträgt das Umsatzwachstum 30 %, davon kommen 20 %-Punkte aus organischem Wachstum und 10 %-Punkte aus M&A-Aktivitäten. Insbesondere die noch vergleichsweise jungen Industriebranchen (Manufacturing Industry und Automotive) sowie der öffentliche Sektor trugen 2021 besonders zum außerordentlichen Wachstum bei. In Deutschland konnte das Geschäft sogar um 33 % ausgeweitet werden. Auch international konnte nahezu in allen adesso-Ländern zweistelliges Wachstum erzielt werden. Dabei hat adesso im Geschäftsjahr 2021 mit Finnland und Italien begonnen, zwei weitere neue Absatzländer zu erschließen.
Die anorganischen Hauptwachstumstreiber kommen aus den Akquisitionen der Quanto AG (Dezember 2020), heute Hauptgeschäft der adesso orange AG, und aus der KIWI Consulting GmbH. Mit diesen Akquisitionen konnte adesso das eigene SAP-Geschäft sowie die Durchdringung im öffentlichen Sektor deutlich voranbringen.
Geschäftsbericht 2021
Eine im Oktober 2021 durchgeführte fünfprozentige Kapitalerhöhung hat 49,5 Mio. € brutto Cash als zusätzliche Liquidität für weitere M&A-Akquisitionen erlöst. An dieser Stelle bedanken wir uns besonders bei allen bestehenden und neuen Aktionärinnen und Aktionäre, die sich an der Kapitalerhöhung beteiligt und damit einen Beitrag für den zukünftigen Erfolg von adesso geleistet haben. Die Mittel aus der Kapitalerhöhung werden zweckgebunden für Corporate Development und M&A und damit für das weitere Wachstum der adesso Group eingesetzt. Hier setzen wir weiter auf unsere bewährte Strategie eher kleinere und chancenreiche M&A-Akquisitionen zu tätigen und nicht "alles auf eine Karte" zu setzen.
Die Anzahl der Mitarbeitenden konnte auf über 5.800 (umgerechnet in Vollzeitäquivalente) gesteigert werden. Damit ist adesso bestens aufgestellt, um den weiter steigenden Bedarf an IT-Dienstleistungen auch 2022 zu bedienen. Die Prognose für das Jahr 2022 beläuft sich auf 750 bis 800 Mio. € Umsatz, ein EBITDA von 90 bis 95 Mio. € sowie eine EBITDA-Marge von 11 % bis 12 %. Die hervorragenden Wachstumsperspektiven werden sich 2022 vor allem im Umsatzwachstum widerspiegeln. Das EBITDA wird voraussichtlich weniger stark steigen, da insbesondere weniger Arbeitstage als im Vorjahr sowie einige Investitionen in Mitarbeiter-, Kultur- und Loyalitätsprogramme fließen werden. Auf diese Weise wollen wir nachhaltiges Wachstum in den Folgejahren absichern und die Fluktuationsquote auf einem weiter niedrigen Niveau (2021: 9 %) halten.
Wir möchten uns aufrichtig bei allen Stakeholdern, unseren Kundinnen und Kunden, unseren Mitarbeitenden und auch unseren Partnern bedanken, ohne die die Erfolgsstory adesso nicht möglich wäre. Wir feiern 2022 unser 25-jähriges Firmenjubiläum. Daher freuen wir uns weiter auf das Vertrauen unserer Kunden und das Engagement unserer Mitarbeitenden, um die nächsten 25 Jahre mindestens genauso erfolgreich zu gestalten. Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir möchten uns besonders auch bei Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Treue bedanken. Zum 21.03.2022 hat die Deutsche Börse uns in den SDAX aufgenommen. Auch dies ist ein toller Meilenstein auf dem Weg, einer der führenden IT-Dienstleister Europas zu werden. Herzlichen Dank für Ihre Loyalität.
Dortmund, im März 2022
Michael Kenfenheuer
Stefan Riedel
Andreas Prenneis
Jörg Schroeder
Dirk Pothen
Torsten Wegener
Vorwort des Vorstands Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und diese bei der Leitung des Unternehmens bei allen wichtigen Entscheidungen beraten. Er wurde vom Vorstand, der seinen Informationspflichten nachgekommen ist, regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und in mündlicher Form über die Lage und den Geschäftsverlauf des Unternehmens, der Tochtergesellschaften und über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse und Maßnahmen unterrichtet. Zu diesem Zweck erhielt der Aufsichtsrat quartalsweise Unterlagen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zusätzlich hat er vom Vorstand ausführliche Informationen über relevante Geschäftsvorgänge erhalten.
Der Aufsichtsrat hat sich mehrfach davon überzeugt, dass die betrieblichen und finanziellen Risiken durch organisatorische Abläufe und interne Genehmigungsverfahren kontrolliert sind. Es existieren ein aussagefähiges Berichtswesen und ein internes Kontrollsystem für die Gesellschaft und den Konzern, die jeweils einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterworfen sind. Der Aufsichtsrat wurde turnusmäßig über die Entwicklung besonders relevanter Projekte und die Entwicklung der Konzerngesellschaften informiert.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Insbesondere hat der Aufsichtsrat alle für das Unternehmen bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands intensiv erörtert. Zu einzelnen Geschäftsvorgängen hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt, soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich zusätzlich zwischen den Sitzungsterminen regelmäßig mit den Mitgliedern des Vorstands zu Gesprächen getroffen. Es hat ein enger und regelmäßiger Informations- und Gedankenaustausch stattgefunden und es wurden Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens beraten, so dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats über wesentliche Entwicklungen informiert war.
Im Geschäftsjahr 2021 fanden vier turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Alle sechs Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen an allen Sitzungen teil. Darüber hinaus fanden am 05.03.2021 und 21.05.2021 anlässlich von M&A-Vorgängen außerordentliche Sitzungen als Videokonferenzen statt, an denen ebenfalls sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats teilnahmen.
Wesentlicher Bestandteil der turnusmäßigen Sitzungen war die Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsverlauf des Unternehmens und der Tochtergesellschaften, zur Strategie, zu Risikomanagement und Controlling sowie zur Personalentwicklung und -politik. Weiterhin sind wichtige Einzelgeschäfte und Projekte dargestellt und erörtert worden. Aktuelle Einzelthemen wurden darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats diskutiert. Über Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die Lage und Entwicklung der adesso Group wurde der Aufsichtsrat unverzüglich informiert. Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden stets im Vorfeld rechtzeitig besprochen. Über den Ende Mai 2021 gebildeten Prüfungsausschuss hinaus hat der Aufsichtsrat keine weiteren Ausschüsse gebildet.
In einer außerordentlichen Sitzung anlässlich des möglichen Verkaufs der e-Spirit Group, die am 05.03.2021 per Videokonferenz stattfand, wurde der Aufsichtsrat über den Stand des Prozesses informiert und es wurden Fragen durch den Vorstand beantwortet. Der Aufsichtsrat ermächtigte den Vorstand daraufhin per Umlaufbeschluss, die Transaktion unter den vorgestellten Prämissen im Sinne der adesso SE durchführen zu können. Nach weiteren Vertragsverhandlungen folgte der Vertragsschluss am 19.03.2021.
In der März-Sitzung standen wie auch in den vergangenen Jahren die Abschlüsse der Einzelgesellschaften sowie des Konzerns und deren Entwicklung im Vordergrund.
Der Finanzvorstand stellte den Einzelabschluss der adesso SE und den Konzernabschluss vor und ging hierbei auf diverse Aspekte in der zeitlichen Entwicklung, einzelne Posten der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Liquidität und der Kapitalflussrechnung ein. Auf Konzernebene wurde auf die Umsatzentwicklung der wichtigsten Kunden und der Branchen, auf steuerliche Effekte und die Beiträge der einzelnen Gruppenunternehmen zur Ergebnisentwicklung eingegangen. Weiterhin wurde der vorliegende Risikobericht, die wichtigsten Risikobereiche und signifikante Veränderungen bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit oder potenzieller Schadenshöhe erläutert. Anschließend stellte der Vorstand den Prognosebericht 2021 vor.
Die Mitglieder des Vorstands berichteten in dieser Sitzung auch über die einzelnen Gesellschaften, deren Geschäftsmodelle und geplanten Investitionen. Die Planzahlen der Einzelgesellschaften für 2021 wurden erörtert und verabschiedet.
Bericht des Aufsichtsrats
Der Vorstand informierte im Rahmen der nicht-finanziellen Berichterstattung über die Themen Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Der vorgelegte Bericht ist angelehnt an den Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Der Aufsichtsrat stellte fest, dass ein nicht-finanzieller Bericht vorlag und die gesetzlich geforderten Themengebiete behandelt wurden und gab den Bericht zur Veröffentlichung frei.
Der Aufsichtsrat hat von den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Konzernabschluss der adesso SE zum 31.12.2020 sowie zum Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, zustimmend Kenntnis genommen und den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 gebilligt. Damit wurde der Jahresabschluss festgestellt.
Der Vorstand schlug die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,52 € je Aktie für das Jahr 2020 entsprechend einer Ausschüttung von 3.216.378,36 € vor. Dem Vorschlag schloss sich der Aufsichtsrat an.
Der Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020 wurde verabschiedet.
Auch die Tagesordnung der Hauptversammlung 2021 wurde verabschiedet.
Unter Berücksichtigung des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie ("ARUG II") und des neuen Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat ein neues Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands beschlossen, dessen Weiterentwicklungen zum bestehenden System zuvor in der Sitzung erläutert wurden. So sah das alte System keine betragsmäßigen Höchstgrenzen für einzelne variable Vergütungsbestandteile sowie für die Vergütung insgesamt vor. Darüber hinaus wurden auch nicht-finanzielle Nachhaltigkeitsziele im neuen System integriert und Long Term Incentives mit wesentlichem Zukunftsbezug beziehungsweise auf Basis einer mehrjährigen Bemessungsgrundlage.
In einer außerordentlichen Sitzung per Videokonferenz am 21.05.2021 wurde der vom Vorstand geplante Anteilskauf an der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH anhand der vom Vorstand erarbeiteten Entscheidungsvorlagen besprochen. Per fernmündlicher Abstimmung im Nachgang wurde der Vorstand ermächtigt, die Transaktion unter den vorgestellten Prämissen im Sinne von adesso durchzuführen. Nach weiteren Vertragsverhandlungen folgte der Vertragsschluss am 28.05.2021.
In der Sitzung des Aufsichtsrats, die sich an die Hauptversammlung am 27.05.2021 anschloss, war das Hauptthema die Bildung eines Prüfungsausschusses. Nach eingehender Besprechung wurde einstimmig vom Aufsichtsrat der Beschluss gefasst, einen Prüfungsausschuss zu etablieren. Als Finanzexperten mit entsprechender Qualifikation im Bereich Rechnungslegung sowie Kenntnissen und Erfahrungen mit internen Kontrollverfahren sowie der Abschlussprüfung wurden Hermann Kögler als Vorsitzender und Rainer Rudolf als Stellvertreter in den Ausschuss gewählt.
Als Themen werden folgende Schwerpunkte festlegt: Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems (IKS), Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems (RMS) sowie die Überwachung der Abschlussprüfung (insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers als auch die Festlegung von Prüfungsschwerpunkten). Der Ausschuss ist ausschließlich beratend tätig und fasst keine eigenen Beschlüsse.
Auf die Erläuterung vom Finanzvorstand über den Quartalsabschluss von adesso SE und Konzern wurde in dieser Sitzung verzichtet, da dies bereits Bestandteil der Hauptversammlung war.
Der Finanzvorstand erläuterte die aktuelle Geschäftslage zum Stand April 2021 und konnte berichten, dass die Gesamtleistung der adesso Group leicht über Plan lag.
Im Detail ließ sich der Aufsichtsrat Gründe für das zu diesem Zeitpunkt trotz starken Umsatzwachstums schwächere Ergebnis der Landesgesellschaft in Spanien erläutern und begrüßte die vom Vorstand eingeleiteten Maßnahmen. Zudem wurden Situationen einzelner Festpreisprojekte erörtert.
Zum Abschluss der Sitzung wurde von den Vorständen über die laufenden M&A-Projekte und Maßnahmen berichtet.
Im dritten Quartal des Jahres fand die Sitzung am 30.09.2021 statt. In dieser Sitzung stand die für Anfang Oktober vom Vorstand avisierte Kapitalerhöhung im Fokus. Der Aufsichtsrat begrüßte grundsätzlich das Vorhaben, die Finanzkraft durch die Erhöhung des Grundkapitals zu stärken und beschloss, einen Transaktionsausschuss zu mandatieren und für etwaige Zustimmungsbeschlüsse zu bevollmächtigen. Als Mitglieder wurden Prof. Dr. Volker Gruhn, Dr. Friedrich Wöbking und Hermann Kögler bestimmt.
Anschließend berichtete der Prüfungsausschuss über seine ersten Sitzungen.
Die weiteren Tagesordnungspunkte dieser Sitzung betrafen vornehmlich die eingehende Betrachtung des Halbjahresabschlusses der adesso Group und die Vorstellung und Erläuterung der aktuellen Geschäftslage der adesso SE und der einzelnen Töchter.
Zum Schluss der Sitzung berichtete der Finanzvorstand über die M&A-Situationen und den Stand der verschiedenen Akquisen.
In der Dezember-Sitzung standen der Quartalsabschluss der adesso SE sowie des Konzerns zum 30.09.2021 im Fokus. Die Kennzahlen und Positionen der Konzernergebnisrechnung wurden vorgestellt und erläutert, Kennzahlen der Bilanz und Liquiditätsentwicklung wurden analysiert und diskutiert. Ferner erläuterte der Finanzvorstand die aktuelle Geschäftslage der einzelnen Gruppenunternehmen. Die Vorstände berichteten über die Entwicklung der Einzelgesellschaften sowohl unter vertrieblicher als auch ergebnisseitiger Perspektive. Planungsprämissen für das Geschäftsjahr 2022 wurden vorgetragen und entsprechend analysiert. Im Aufsichtsrat wurden Risiken und Potenziale einzelner Gesellschaften diskutiert. Insbesondere wurden die Inflations- und Währungsrisiken der Türkei, aber auch das Potenzial in Italien erörtert.
Wie in den Vorjahren wurden aktuelle Entwicklungen der Corporate Governance thematisiert. Die Aktualisierung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde ebenfalls in dieser Sitzung verabschiedet. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats wurde um den Prüfungsausschuss ergänzt und aktualisiert verabschiedet. Ebenfalls wurde über eine Aktualisierung des Geschäftsverteilungsplans des Vorstands informiert und eine entsprechende Aktualisierung der Geschäftsordnung des Vorstands hinsichtlich der Zuständigkeiten für Tochterunternehmen beschlossen.
Abschließend wurden über die laufenden M&A-Akquisen berichtet und abgeschlossene Transaktionen vorgestellt.
Der Prüfungsausschuss der adesso SE hat seine Arbeit nach der Wahl der Mitglieder, ihres Vorsitzes und der Stellvertretung am 27.05.2021 aufgenommen. 2021 hat der Ausschuss dreimal getagt. Die beiden Mitglieder haben jeweils an allen drei Sitzungen teilgenommen, wobei Herr Kögler an der zweiten Sitzung im August aufgrund kurzfristiger terminlicher Einschränkungen per Video-Konferenz teilnahm.
Stabilität und Kontinuität sind wesentliche Erfolgsfaktoren eines Unternehmens und das Anliegen des Aufsichtsrats. Daher freuen wir uns, berichten zu können, dass wir den Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Michael Kenfenheuer um zwei weitere Jahre und den Vertrag mit Dirk Pothen um fünf weitere Jahre abschließen konnten.
Torsten Wegener wurde als neuer Vorstand zum 01.04.2021 bestellt.
Bericht des Aufsichtsrats
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als die von der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüferin, hat die gesetzlichen Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses inklusive des zusammengefassten Lageberichtes von adesso SE und Konzern für das Geschäftsjahr 2021 vorgenommen und mit ihrem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Andreas Muzzu, als verantwortlicher Wirtschaftsprüfer der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Er informierte über Leistungen, welche die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht von adesso SE und Konzern sowie den gesonderten zusammengefassten nicht-finanziellen Bericht zum 31.12.2021 als auch den Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung eingehend geprüft. Darüber hinaus hat der Abschlussprüfer den Vergütungsbericht formal geprüft, die inhaltlichen Angaben vollständig vorgefunden und dazu ebenfalls einen Vermerk erstellt.
Der Aufsichtsrat hat die Berichte über die Abschlussprüfung zur Kenntnis genommen und die Beurteilung des Prüfungsausschusses zur Qualität der Abschlussprüfung dabei berücksichtigt. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss sowie des zusammengefassten Lageberichts der adesso SE und des Konzerns durch die Abschlussprüfungsgesellschaft zugestimmt und den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 gebilligt.
Damit ist der Jahresabschluss festgestellt (§172 AktG).
Dem Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung schließt sich der Aufsichtsrat an.
Im Rahmen seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gemäß § 171 AktG auch den vom Vorstand vorgelegten gesonderten zusammengefassten nicht-finanziellen Bericht der adesso SE beziehungsweise des Konzerns gemäß §§ 289b und 315b HGB inhaltlich geprüft. Der Bericht wurde gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Der Aufsichtsrat hat dazu festgestellt, dass über die nicht-finanziellen Informationen rechtmäßig, ordnungsgemäß und zweckmäßig berichterstattet wurde.
Wir danken dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der adesso SE und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren tatkräftigen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen wiederholt erfolgreichen Geschäftsjahr.
Dortmund, 22. März 2022
Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender
in|sure-Erfolg: Auftrag von der Pensionskasse der Mitarbeitenden der Hoechst-Gruppe
Die Pensionskasse der Mitarbeitenden der Hoechst-Gruppe VVaG, eine der größten Pensionskassen in Deutschland, hat sich für die Erneuerung ihrer kompletten Anwendungslandschaft auf Basis von Produkten von adesso insurance solutions entschieden. Entsprechende Verträge wurden Ende Februar unterzeichnet. Ziel des Projekts ist es, die Systemlandschaft sowie die Prozesse langfristig zukunftsfähig zu halten und weitere strategische Potenziale des Produktportfolios und der Digitalisierung zu nutzen. Hierzu wird das bestehende Bestandsverwaltungssystem durch die Module der Standardsoftware in|sure ersetzt.
adesso unterstützt Bausparkasse Schwäbisch Hall bei Weiterentwicklung des IT-Kernbanksystems im Kreditbereich
adesso unterstützt die Bausparkasse Schwäbisch Hall bei der Weiterentwicklung einer SAP-basierten Anwendung für das Kernbankgeschäft im Kreditwesen. Die Beauftragung und die Zusammenarbeit mit der Ende 2020 übernommenen Quanto AG (heute: adesso orange) in dem "Leuchtturmprojekt" der deutschen Finanzbranche unterstreicht das Potenzial des Zusammenschlusses im Hinblick auf den weiteren Ausbau der SAP-Aktivitäten innerhalb der adesso Group auf.
adesso einigt sich mit dem US-amerikanischen Unternehmen CrownPeak Technology Inc. auf den Verkauf der langjährig zur adesso Goup gehörenden e-Spirit AG mit dem Content-Management-System (CMS) FirstSpirit. Mit einem Kaufpreis von annähernd 30 Mio. USD ist dies der größte Verkauf in der Unternehmensgeschichte von adesso. Der langjährigen Tochtergesellschaft werden im Rahmen der Transaktion ebenfalls neue Geschäftschancen und Entwicklungsperspektiven bereitet.
Personelle Kontinuität und Verstärkung im Vorstand für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der adesso Group
Mit der Verlängerung des Vorstandsvertrags des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Michael Kenfenheuer sowie ebenfalls mit Dirk Pothen und der Neubestellung von Torsten Wegener als zusätzliches Vorstandsmitglied sorgt der Aufsichtsrat gleichermaßen für Kontinuität als auch Verstärkung im erfolgreichen Vorstandsteam von adesso. Wegener übernimmt die Verantwortung für die interdisziplinären Technologie-Geschäftsbereiche "Data & Analytics" und "Microsoft" sowie für den Geschäftsbereich "Digital Experience".
adesso übernimmt 70% der Anteile an KIWI Consulting und ergänzt das eigene Portfolio für Banken, öffentliche Auftraggeber und Baufinanzierer. Synergiepotenziale ergeben sich durch die Bündelung der Finance-Expertise auch im Bereich der öffentlichen Auftraggeber, in der Personalausstattung bereits gewonnener Rahmenverträge sowie durch die gegenseitige Erschließung der sich nur wenig überschneidenden Kundenkreise.
Mit der neugegründeten Landesgesellschaft in Helsinki erhält adesso ein erstes Standbein in Nordeuropa. Als einer der führenden IT-Dienstleister im deutschsprachigen Raum sollen nun auch die nordeuropäischen Länder erschlossen werden. Als Branchenschwerpunkte wird sich die neue Landesgesellschaft zunächst auf die angestammten Kernbranchen Banken und Versicherungen sowie Manufacturing Industry, Automotive und Lotterie konzentrieren. Außerdem wird auch das SAP-Know-how des deutschen Mutterkonzerns in den nordeuropäischen Ländern angeboten.
Mit der Übernahme der führenden Influencer-Marketing-Agentur Reachbird stärkt und verbreitert adesso das eigene Digitalagentur-Segment. Das rund 20-köpfige Team wird das Full-Service-Portfolio im Bereich Online-Marketing um Influencer-Marketing bereichern. Reachbird betreibt eine innovative, Cloud- und KI-basierte Plattform, die als eine der führenden Softwarelösungen für Influencer-Marketing im deutschsprachigen Raum gilt.
Die BMW Group holt adesso für ihre Agile Transformation an Bord. Der IT-Dienstleister unterstützt den Automobilhersteller in Sachen "Agile Enablement" und qualifiziert ganze Abteilungen sowie einzelne Teams auf dem Weg zu Agilität mit Trainings-, Coachings- und Weiterbildungsmaßnahmen. Der Softwareanteil in Fahrzeugen ist immens angestiegen, die Bedeutung der Elektronik nimmt in der Automobilindustrie beständig zu.
adesso führt Barkapitalerhöhung erfolgreich durch
Im Herbst stärkt adesso die eigene Finanzkraft durch die Erhöhung des Grundkapitals. Insgesamt werden 309.679 neue Aktien gegen Bareinlage ausgegeben. Die neuen Aktien wurden im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Aus der Kapitalerhöhung fließt adesso ein Bruttoemissionserlös von rund 49,5 Mio.€ zu.
Mit dem Rückenwind guter vorläufiger Quartalszahlen kann adesso im Oktober die Gesamtjahresprognose anheben. Bei einer anhaltend hohen Auslastung und Buchungsintensität im IT-Servicegeschäft und der auf Quartalssicht höchsten Anzahl an Arbeitstagen 2021 liegt adesso ein gutes Stück über den Erwartungen.
adesso ist nun auch in Italien vertreten. Nach der erfolgreichen Eröffnung eines Standorts in der italienischsprachigen Schweiz zwei Jahre zuvor weitet adesso seine Markttätigkeit ins südliche Nachbarland aus. Von Mailand aus bedient adesso nun auch Kunden im norditalienischen Markt. Der neue Standort bietet beste Voraussetzungen, um das Marktpotenzial in Italien zu erschließen. Die zweitgrößte Stadt Italiens gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Gebieten Europas, in der wichtige Industriezweige und namhafte Konzerne beheimatet sind
Provinzial entscheidet sich für adesso als Migrationspartner bei Ablösung von Großrechnerbasierter Anwendungslandschaft
Die Provinzial schließt einen dreijährigen Rahmenvertrag mit adesso. Ziel der strategischen Partnerschaft ist die vollständige Ablösung der Großrechner-basierten Systeme bei dem Versicherer. Bei der anstehenden Modernisierung der Anwendungslandschaft kommt der Lösung adesso transformer eine tragende Rolle zu.
adesso bekommt Verstärkung von 45 Expertinnen und Experten des Dortmunder Unternehmens Hauertmann IT-Consulting. Die neuen Kolleginnen und Kollegen sind Experten im Bereich Microsoft-Softwareentwicklung sowie Agilität und Scrum. Mit dem Asset Deal unterstreicht adesso seine Position als einer der leistungsstärksten Partner von Microsoft in Deutschland. adesso verfügt über sämtliche der 18 möglichen Microsoft-Kompetenzen, davon 16 im Gold-Status, und nimmt damit in Deutschland ein Alleinstellungsmerkmal ein, was die Breite und Tiefe der abgedeckten Microsoft-Technologien betrifft.
Die Digitalisierung schreitet voran und der Markt für IT-Services und Software wächst in diesem Zug rasant. Der Ausbau von adesso zu einem führenden IT-Dienstleistungsunternehmen für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Europa erfolgt dank eines stetigen Wachstums, so dass adesso an seinem 25. Geburtstag am 13.05.2022 einmal mehr auf das erfolgreichste Geschäftsjahr in der eigenen Unternehmensgeschichte zurückblicken darf.
Auch wenn die Marktbedingungen ein günstiges Klima für diese Entwicklung schaffen, so sind die weit überdurchschnittlichen Wachstumsraten von adesso mit über 20% jährlichem Umsatzwachstum im Schnitt der letzten 10 Jahre nicht allein hierdurch zu erklären. Vielmehr gelingt es adesso durch kluges Management auch "weicher" Faktoren, die einzigartige Unternehmenskultur in den richtigen Bahnen zu entwickeln. Dies ist elementar wichtig, um der zunehmenden Unternehmensgröße Rechnung zu tragen, aber gleichzeitig die von Unternehmergeist geprägte Grundhaltung aufrecht zu halten und zu fördern.
*Statistisches Bundesamt, zitiert nach de.statista.com, 2020 Ausdruck findet.
Mit inzwischen über 5.800 Mitarbeitenden schließt adesso mehr und mehr zu den größten Unternehmen Deutschlands auf. Nur gut 300 von über drei Millionen Unternehmen* in Deutschland stellen sich der Verantwortung dieser Mitarbeitendenanzahl. Dies bedingt Veränderungsprozesse im Unternehmen, denen adesso wie allen übrigen spannenden Herausforderungen gewohnt pragmatisch und unaufgeregt begegnet. Wir möchten nicht zerreden, sondern aktiv gestalten und "anpacken". Genau diese Haltung schätzen unsere Kundinnen und Kunden seit 1997 an adesso. Und wir wiederum schätzen das langjährige Vertrauen unserer Auftraggeberinnen und Auftraggeber, welches in dauerhaften und konstruktiven Kundenbeziehungen "Wir wollen diese Welt mit effizienten und ressourcenschonenden Prozessen bereichern. Um diese Chance zu erhalten, sind wir bereit, an uns selbst zu arbeiten."
Künftig wird die Welt noch viel mehr von Digitalisierung durchzogen sein. Sie bildet die Basis für nahezu alle Prozesse des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Die Corona-Krise hat noch einmal eindrucksvoll den Nachholbedarf in dieser Hinsicht aufgezeigt. Gemeinsam wollen wir als adesso diese Welt mit effizienten und ressourcenschonenden Prozessen bereichern und mit frischen Ideen aktiv die Zukunft gestalten. Um diese Chance zu erhalten, sind wir bereit, an uns selbst zu arbeiten. Hierfür haben wir im Berichtsjahr 2021 erneut wichtige Weichenstellungen entlang des nachhaltigen Wachstumspfads für die Zukunft vorgenommen. Die Marken- und Kommunikationsstärke innerhalb der adesso Group wird künftig immer wichtiger werden, um eine positive Differenzierung vom Wettbewerb zu erreichen. Mit dem Ausbau der Unternehmenskommunikation hin zu einer effektiven Marketing-Organisation wird dieser Schritt aktuell begleitet. Seit Anfang Juli 2021 wurde hierfür bei adesso eine neue C-Level-Position unterhalb des Vorstands geschaffen (siehe Interview mit dem neuen CMO ab Seite 20). Ebenfalls seit Mitte letzten Jahres wird durch die Etablierung der Abteilung Corporate Development und M&A das anorganische Wachstum von adesso künftig noch strategischer verfolgt. Mit einem ehemaligen Vorstandsmitglied von adesso konnte für diese Aufgabe ein absoluter Experte zurückgewonnen werden (siehe Interview mit Christoph Junge ab Seite 22). adesso wird dabei das vorwiegend organische Wachstum der letzten Jahre nicht verändern, sondern gezielt die Unternehmung als adesso Group ergänzen und entwickeln. Zur Schärfung des eigenen Profils und im Sinne einer noch stärkeren strategischen Ausrichtung und Kanalisierung der von adesso adressierten Themen erfolgte der Verkauf der langjährigen Produkttochter e-Spirit Group Anfang des letzten Jahres. So will sich adesso wie erklärt auf die branchenspezifische Ausrichtung fokussieren. Denn hier liegen unsere Stärken und das Kerngeschäft. In punkto gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung hat adesso das eigene Profil in Zusammenarbeit mit der Mitarbeitendenvertretung "European Forum" geschärft. Auch wenn adesso in diesen Bereichen seit jeher viele sinnvolle Maßnahmen verfolgt, sollen diese künftig im Rahmen eines Gesamtkonzepts noch besser Wirkung entfalten und der zunehmenden Verantwortung des Konzerns Rechnung tragen (siehe dazu den Beitrag ab Seite 24).
Alle Maßnahmen sind eingebettet in eine unternehmensinterne Initiative. Um die identitätsstiftende kulturelle Basis in der adesso Group zu bewahren und bei allem Wachstum Synergien aus den verschiedenen Unternehmensteilen für adesso als auch Kundinnen und Kunden, erlebbar zu machen, wurde mit ONEadesso ein entsprechendes Programm initiiert. Sukzessive und quer durch das Unternehmen wird so eine verbindende und verbindliche Haltung entwickelt (siehe Artikel ab Seite 18). Wir sind davon überzeugt, dass dies eine wichtige Investition in unsere langfristige Zukunftsfähigkeit darstellt. Als Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen sind unsere Mitarbeitenden das wichtigste Asset, in das wir viel investieren. Unsere marktunterdurchschnittliche Fluktuation und die hohen Bewerbungszahlen belegen, dass wir ein insgesamt attraktives Umfeld für kreative und fachlich versierte Fachkräfte bieten.
Bei aller Zielstrebigkeit will adesso unbedingt ausreichend Raum für den Unternehmergeist dieser eigenen Mitarbeitenden erhalten. Gerade dieser Freiraum der unternehmerischen Selbstverantwortung macht adesso erfolgreich und führt zu stimmigen, sinnvollen Lösungen – sowohl als Arbeitsergebnis als auch in der internen Organisation. So können wir selbst mit weitaus mehr als 5.800 Mitarbeitenden agil, pragmatisch und entscheidungskräftig agieren und einen wesentlichen Erfolgsfaktor von adesso bewahren. Mit dieser Aufstellung ist adesso auch für die kommenden Jahrzehnte gut gerüstet.
Unsere "Speedboats" sind seit jeher ganz wesentliche Erfolgsfaktoren. So bezeichnen wir bei adesso kleine bis mittelgroße Organisationseinheiten, die als Unternehmen im Unternehmen agieren, geführt von Entrepreneurs mit voller Geschäftsverantwortung – vom Vertrieb bis hin zur Delivery. So halten wir die Organisation und Entscheidungswege einfach und sichern unabhängig von der rasch zunehmenden Unternehmensgröße unsere Flexibilität und Geschwindigkeit.
Mit der stetig wachsenden Anzahl an Schnellbooten ist aber eine neue Herausforderung entstanden. Wie bewahren wir die identitätsstiftende kulturelle Basis in der adesso Group? Und wie machen wir die Synergien aus den verschiedenen Unternehmensteilen für unsere Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Partnerinnen und Partner verlässlich erlebbar? Oder um im Bild zu bleiben: Wie steuern wir den Flottenverband? adesso hat frühzeitig erkannt, dass trotz aller Vielfalt und dem Nutzen individueller Ansätze die Gemeinsamkeit eine zusätzliche Beschleunigung verleiht.
ONEadesso ist daher als interne Initiative entstanden, mit der wir sukzessive und quer durch das Unternehmen eine verbindende und verbindliche Haltung entwickelt haben, quasi ein prägendes kulturelles Muster. Dies ist nicht in der Einführung von Regeln, Prozessen oder Tools begründet, sondern Ergebnis unseres gemeinsamen Erfolgswillens. Es ist Ausdruck unserer tiefen Überzeugung, dass wir in der adesso Group durch bewusste und intensive Zusammenarbeit noch mehr erreichen können. Das gilt für Vertriebsund Projekterfolge genauso wie für unsere Positionierung als besonders attraktiver Arbeitgeber.
"Es ist Ausdruck unserer tiefen Überzeugung, dass wir durch bewusste und intensive Zusammenarbeit noch mehr erreichen können." Den Weg zu dieser gereiften Haltung haben wir mit gezielten Maßnahmen unterstützt. Im Vordergrund stand zunächst die notwendige Transparenz. Angesichts von rund tausend neuen Mitarbeitenden pro Jahr, der Integration neuer Tochterunternehmen und der Expansion in neue internationale Absatzmärkte besteht ein fortwährender Bedarf an Orientierung und vertiefter Informationen über das eigene Portfolio, Ansprechpartner, Referenzen, Partnerschaften und vieles mehr. Hierfür haben wir eine geeignete Informationsplattform geschaffen, die Themen bündelt und die jeweils betroffenen Unternehmensteile aktiv miteinander verbindet. Aber es ging auch darum, die richtigen Vorbilder zu schaffen. Mit Hilfe von sogenannten "Heldengeschichten" wurden Best Practices geteilt und das Mindset in die richtige Richtung geprägt. Aufgrund der hohen Glaubwürdigkeit dieses vorbildlichen Verhaltens auf Peer-Ebene zeigte sich eine besonders gute Wirkung. Letztlich sind in der Folge fast zwangsläufig neue, gruppenweit wirksame Instrumente und Rituale entstanden, vom einheitlichen Corporate Design (trotz Markenvielfalt) über die gruppenweite Account-Planung bis zum bereichsübergreifenden Staffing von Projekten.
Und auch in Richtung Personalmanagement hat ONEadesso neue Potenziale freigesetzt. So wird unsere gruppenweite Recruiting Plattform mit dem Ziel eingeführt, Bewerbern einen schnellen und umfassenden Einblick in die Vielfalt und gleichzeitig Einheit der adesso Group zu geben. Um auch über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg einfach und gezielt Karrierepfade entwickeln zu können, wurden entsprechende Beratungsstellen im Bereich Human Resources gebildet. Im engen Schulterschluss mit dem European Forum [Anm. d. Red.: Name der Mitarbeitendenvertretung von adesso] tragen wir dafür Sorge, dass in immer mehr Bereichen Angebote gruppenweit verfügbar gemacht werden, von der Lernplattform "eCampus" bis zu Programmen wie "family@adesso". Letzteres schafft Angebote, um Berufsleben und Familie besser miteinander in Einklang zu bringen.
Längst hat sich die ursprüngliche ONEadesso-Initiative verselbstständigt, wird von den Mitarbeitenden auf allen Ebenen und in verschiedensten Rollen weitergedacht und -entwickelt. Angemessen und reflexhaft – und das, ohne neue und komplexe Organisationsmodelle einzuführen. So schaffen wir auf dem Fundament der individuellen, unternehmerischen Talente von adesso und seinen Mitarbeitenden ein noch stärkeres "Wir".
Unser Anspruch bleibt, dass die aktuellen und künftigen Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden sowie Partnerinnen und Partner darauf vertrauen können, dass stets "ganz adesso" drin ist, wo adesso draufsteht. Unabhängig davon, an welcher Stelle diese mit der adesso Group in Kontakt treten, bieten wir somit unsere volle Leistungsbreite, gewohnte Agilität und Umsetzungsstärke.

Vor seinem Start bei adesso war Sven Krüger (51) bis Anfang 2019 in verschiedenen Managementpositionen im Marketing von T-Systems International tätig, zuletzt als
Chief Marketing Officer. Er verantwortete die weltweiten Marketing- und Kommunikationsaktivitäten der Großkunden- und IT-Services-Sparte der Deutschen Telekom. Anschließend hat er Unternehmen und Führungskräfte im Bereich der Digitalen Transformation als Coach und Berater unterstützt. Seit 01.07.2021 ist Krüger Chief Marketing Officer (CMO) bei adesso und verantwortet im Rahmen einer neu geschaffenen C-Level-Position unterhalb des Vorstands das Marketing der schnell wachsenden adesso Group. Privat beschäftigt sich der studierte Kunsthistoriker am liebsten mit Laufen und Schreiben. Im November 2021 ist sein Buch "Die KI-Entscheidung" bei Springer erschienen.
Über eine Empfehlung kam es im Dezember 2020 zu einem Treffen mit Rüdiger Striemer [Anm. d. Red.: ehemaliger Co-Vorstandsvorsitzender, heute weiterhin als Führungskraft für adesso tätig] in Berlin. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt kein klares Bild von adesso und hatte nicht die Absicht, noch einmal in einer größeren Organisation angestellt zu sein. Nach dem Termin war ich allerdings schon begeistert vom Spirit und dem Potenzial des Unternehmens. Kurz darauf lernte ich Volker Gruhn [Anm. d. Red.: Vorsitzender des Aufsichtsrats, Gründer und Hauptanteilseigner] kennen. Seine unprätentiöse, direkte und klare Kommunikation und seine Entscheidungsgeschwindigkeit haben mich beeindruckt und überzeugt, dass adesso das unternehmerische Fundament für eine starke Marke hat. Ende Januar 2021 habe ich den Vertrag unterschrieben.
Nach intensivem Kennenlernen vieler "adessi" [Anm. d. Red.: adesso-Mitarbeitende bezeichnen sich selbst als adessi] aus verschiedenen Bereichen und der Inside-Out-Perspektive sehe ich drei Aufgabenfelder: Das Marketing-Tagesgeschäft, also Unterstützen des Vertriebs in den Lines-of-Business, aber bei adesso ebenso wichtig, die Unterstützung beim Recruiting neuer Talente. Feld zwei ist der Aufbau der Marke "adesso" im Relevant-Set unserer Zielgruppen IT-Entscheiderinnen und -Entscheider sowie Entscheidungsbeeinflusserinnen und -beeinflusser. "Last but not least" die Veränderung des Bereiches Corporate Communications vom internen Service-Center hin zu einem schlagkräftigen zentralen Marketing.
Es gibt keinen besseren Zeitpunkt. adesso ist sehr erfolgreich und kann sich einen fundierten Markenaufbau leisten. Das derzeitige Wachstum ist noch nicht in großem Maße von der Marken- und Kommunikationsstärke abhängig. Das wird sich mit der Zeit verändern und eine positive Differenzierung vom Wettbewerb wird an Bedeutung gewinnen. Diese Positionierung und die notwendige Marketing-Infrastruktur jetzt aufzubauen ist effizient und clever.
Mein Mandat ist Marketing, nicht Change. Trotzdem fühlt sich vieles, was ich frage, sage und beginne an wie Change. Aber niemand mag Veränderung und es ist schwer, in einem erfolgsverwöhnten Umfeld echte Bereitschaft dafür zu wecken. Ich sehe viele Punkte, an denen wir anders agieren, aber wie bei einem Eisberg ist das meiste unter der Oberfläche. Blicke ich von außen auf adesso, so sehe ich noch wenig von diesen Aktivitäten.
IT-Services und Softwareentwicklung sind komplexe, erklärungsbedürftige, intangible B2B-Leistungen. Es ist schwierig, solche Lösungen aufmerksamkeitsstark, ansprechend und trotzdem seriös zu vermarkten. adesso darf mehr "strahlen" und etwas lauter und detaillierter darüber sprechen, bei was für spannenden Kunden wir arbeiten und wie wir diese so sehr begeistern, dass sie uns ihre Kerngeschäftsprozesse anvertrauen.
Für mich gibt es vor allem "eine" Marke: adesso. Sie ist aus Kundensicht das einzig relevante Zeichen. Die Marke wird umso wichtiger, je bekannter und je mehr sie mit Werten und Geschichten positiv aufgeladen wird. Dann macht sie einen Unterschied in der Wahrnehmung unserer Kunden, und dann werden wir uns auch Gedanken über sinnvolle Messkriterien des Markenerfolgs machen.
Viele: ganz vorn Technologie- und Branchenkompetenz, ein gutes, entscheidungsfreudiges Management, ein funktionierender Wertekompass in einer resilienten, positiven Kultur der Zusammenarbeit, professionelles Umgehen mit Fehlern, Pragmatismus ohne Oberflächlichkeit, hohe Wertschätzung der Mitarbeitenden, Freude am Umsetzen, das Selbstbewusstsein, etwas verändern und weiter wachsen zu können, …
Wie die meisten adessi wäre ich fürs Erste froh, wenn wir unsere ungestützte Bekanntheit auf ein höheres Niveau bringen und deutlich mehr Menschen wissen würden, wer wir sind.
adesso wird als Brand über die Stärkung der visuellen Identität mehr in den Vordergrund treten und wir werden mehr Geschichten und Emotionen in unserer Kommunikation erleben. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass wir ein technisches Business machen. Vielmehr sind die adessi entscheidend. Wir helfen Menschen in Unternehmen. Wir machen erfolgreich, erleichtern und sichern. Oft begeistern wir auch und das passiert meist nicht dadurch, "was" wir erledigen, sondern "wie" wir mit den Kunden arbeiten.
"Die Marke wird umso wichtiger, je bekannter und je mehr sie mit Werten und Geschichten positiv aufgeladen wird."
Christoph Junge (51) war über 13 Jahre als Finanzvorstand von adesso tätig und zudem verantwortlich für die Bereiche Human Resources, Recht und Verwaltung. Im Herbst 2019 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand von adesso aus, um sich als Group CFO um die Private-Equity-backed Buy&Build-Strategie eines IT-Systemhauses zu kümmern. Das Thema M&A begleitet Christoph Junge bereits seine gesamte Karriere, so dass sich adesso umso glücklicher schätzt, ihn seit dem 01.07.2021 als Head of Corporate Development und M&A zurückgewonnen zu haben. Junge ist in dieser Funktion ein wichtiger Treiber, um für adesso strategische Beteiligungen, Unternehmenskäufe, Unternehmensgründungen, Post-Merger-Integration und damit zusammenhängende Themen umzusetzen. Seine Freizeit verbringt der in Hamburg aufgewachsene Wirtschaftsingenieur am liebsten mit seiner Familie und seinen Freunden, reist gerne und mag Oldtimer und Sportwagen.

Das war gar nicht geplant und auch nicht erwartet. Nach vielen Jahren im Vorstand von adesso war es für mich wichtig, einen gewissen Abstand durch eine Aufgabe außer halb des Unternehmens zu gewinnen. Als ich dann auf diese neue Position des Head of Corporate Development and M&A angesprochen wurde, zählten für mich insbesondere die Kombination aus strategischen Überlegungen und projektbezogener Arbeit in M&A-Projekten. Außerdem ist adesso "Familie". Inhaltlich ist es überdies sehr reizvoll, die nächste Entwicklungsphase von adesso mitgestalten zu können.
Es geht im Kern um die Erweiterung des Dienstleistungsportfolios, von Kundensegmenten, den Einstieg in neue regionale Märkte und die Angebotserweiterung eigener Softwareprodukte durch gesellschaftsrechtliche Transaktionen, also durch Unternehmensgründungen und Unternehmenskäufe. Dafür gilt es, das M&A-Suchprofil zu definieren, laufend anzupassen, die Prioritäten mit dem gesamten Führungsteam festzulegen und dann so viele Gesprächsansätze mit passenden und spannenden Unternehmen wie möglich zu generieren. Aus vielen konkreten Ansätzen werden dann wenige M&A-Projekte, die ich von A-Z mit Bewertung, Transaktionsmodell, Due Diligence, Vertragsverhandlung und vielem mehr begleite. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration von erworbenen Unternehmen.
Abteilung nun anders? Gibt es einen Strategiewechsel? Das fokussierte organische Wachstum soll unbedingt so bleiben und erste Priorität sein. Es gibt also keinen Strategiewechsel. M&A wird Möglichkeiten für Neues eröffnen, was man sich sehr schwer oder nur über sehr lange Zeit selbst erarbeiten kann. Es ist integraler Bestandteil der Unternehmensentwicklung, aber eben additiv. Durch das anhaltende Wachstum der adesso Group, die bereits vorhandene und weiter geplante Internationalisierung sowie das wachsende Portfolio bei ebenfalls wachsendem Free Cashflow ist aber die Anzahl der M&A-Ansätze und anderer gesellschaftsrechtlicher Vorgänge wie etwa Anteilsaufstockungen, Verschmelzungen, Neugründungen so stark angestiegen, dass es nicht mehr "nebenbei" gemacht werden kann oder sollte.
Bitte beschreibe doch kurz den Wertbeitrag, der sich hieraus für adesso beziehungsweise die Aktionärinnen und Aktionäre ergibt.
Die Übernahme von Unternehmen bringt für adesso stets neue Elemente mit sich, da wir nicht allein Umsatz hinzukaufen wollen. Wenn es uns gelingt, die Unternehmen genauso erfolgreich innerhalb der adesso Group und ihrer Kundenzugänge zu vernetzen und damit das Umsatzwachstum zu beschleunigen, klug SmartShoring einzubringen oder andere Synergien zu heben, können wir aus den Akquisitionen wichtige und zunehmende Wertbeiträge erzielen. Dabei ist es wichtig, dass die Kaufpreise nicht schon zu viel von möglichen Potenzialen vorwegnehmen. adesso ist hier eher defensiv positioniert.
Im vergangenen Herbst hat adesso eine Barkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital durchgeführt und brutto rund 50 Mio. € erlöst. Wie wird dieses Geld verwendet? Das Geld werden wir, übrigens mit einem gewissen Anteil von Banken zugesagter Fremdmittel zusätzlich gehebelt, entlang unserer definierten Prioritäten im Bereich M&A investieren. Wir verfolgen aktuell mehrere spannende Ansätze parallel, davon mehrere im europäischen Ausland.
Unsere zehn M&A-Prioritäten sind vielfältig und gehen von der Internationalisierung über Experten im Cloud Consulting, diverse SAP-, Microsoft- und Salesforce-Kompetenzbereiche, Cloud Datenmanagement, KI und Data & Analytics bis zu branchenbezogenen Ansätzen wie zum Beispiel in den neu etablierten Bereichen Retail und Utilities. Wir sind offen für Ansätze mit zehn oder mehreren hundert Mitarbeitern. Es muss thematisch passen, anschlussfähig zur adesso Group sein und hinsichtlich der Unternehmenskultur und dem Charakter der handelnden Personen passen.
Die M&A-Berater verweisen auf Rekordzahlen und einen sehr aktiven Markt. Dies liegt an der weiter zunehmenden Konsolidierung der immer noch im Vergleich zu anderen Branchen stark fragmentierten Branchenstruktur mit einer großen Anzahl an kleineren IT-Unternehmen, einer zunehmenden Anzahl von anstehenden Unternehmensnachfolgen, der anhaltend hohen Nachfrage nach Beratung und Entwicklung im Umfeld der Digitalisierung, dem massiven Einstieg von Private Equity in den IT-Sektor und der sehr günstigen Finanzierungskonditionen. Dies alles führt teilweise zu stark gestiegenen Bewertungsniveaus und einem intensiven Wettbewerb um Unternehmen. Dem begegnen wir mit viel eigener Recherche und einem aktiven Netzwerk. So haben wir in den letzten drei Monaten jeweils eine Transaktion erfolgreich umgesetzt, bei der adesso exklusiv der Gesprächspartner war.
Stephan Kohnen, stellvertretender Sprecher des European Forum zum Stand der Initiativen
Bei der Entwicklung des Profils von adesso hinsichtlich der eigenen gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nimmt die Mitarbeitendenvertretung "European Forum" eine wichtige Rolle ein. Zusammen mit dem Vorstand wird an einem Gesamtkonzept gefeilt, um der zunehmenden Verantwortung des Konzerns Rechnung zu tragen und die bestmögliche Wirksamkeit zu erreichen. Denn dies wird als gruppenweite Aufgabe verstanden, die das European Forum aufgrund der zunehmenden internationalen Ausrichtung des Unternehmens wesentlich begleitet. Regelmäßig kommen die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der adesso SE sowie der einzelnen Landesgesellschaften zusammen, um sich über arbeitnehmerrelevante Themen der adesso Group untereinander und mit dem Management auszutauschen.
"Das Ziel ist es, Nachhaltigkeit nicht nur intern, sondern auch mit Kundinnen und Kunden, Partnern und Lieferanten zu leben."
Das European Forum entwickelt Themen für die Mitarbeitenden weiter, setzt Impulse für zukünftige Aufgaben und formuliert gruppenweite Richtlinien, dieGuidelines, welche dann mit konkreten Maßnahmen in den einzelnen Landesgesellschaften umgesetzt werden. Dabei steht vor allem der ONEadesso-Gedanke im Mittelpunkt – eine Unternehmenskultur, die alle Landesgesellschaften einschließt und die allen Mitarbeitenden die Teilhabe an den Aktivitäten, Angeboten und Themenbereichen der adesso-Arbeitswelt ermöglicht. Zu den ersten fünf Themenkomplexen, denen sich das European Forum angenommen hat, zählen: "Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und ehrenamtliche Projekte", "Diversität und Gleichbehandlung", "Aus- und Weiterbildung", "Verhinderung von Belästigung oder Mobbing" sowie "Arbeitsplatzgestaltung, neue Arbeit und Arbeitsschutz". Bei der konkreten Umsetzung wird auf rechtliche, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Rahmenbedingungen in den Mitgliedstaaten Rücksicht genommen. Sie erfolgt maßgeblich durch die einzelnen adesso-Gesellschaften. Das European Forum begleitet auch nach der Veröffentlichung der Guidelines weiterhin deren Ziele durch einzelne Arbeitsgruppen, durch die Nominierung von Vertrauenspersonen oder als Vermittler oder "Enabler" zwischen Abteilungen und einzelnen Mitarbeitenden. So wurde nach der 2020 veröffentlichten Richtlinie zu Nachhaltigkeit, sozialer Verantwortung und ehrenamtlichen Projekten eine Community von engagierten adessi aufgebaut, in der sich relevante Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus verschiedenen Unternehmensbereichen vernetzen und sich für die Umsetzung der konkreten Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit einsetzen. Innerhalb eines Workshops im bewährten adesso-Format "Interaction Room" wurden zusammen mit dem Vorstand konkrete Schritte definiert, eine Roadmap für das Thema Nachhaltigkeit bei adesso festgelegt und in der Folge umgesetzt. Dazu zählen beispielsweise die Mitarbeit bei der Anpassung von umweltorientierten Reiserichtlinien, der Umstellung der Verpflegung in den Geschäftsstellen und bei internen Events unter Beachtung vegetarischer und veganer Alternativen, der Start eines Pilotprojektes zur Erprobung der Salesforce Net Zero Cloud, der Entwicklung einer Nachhaltigkeits-Checkliste für neue Geschäftsstellen sowie die Erarbeitung einer internen Kommunikationsstrategie zur Aktivierung der Mitarbeitenden für das Thema Nachhaltigkeit bei adesso.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die konsequente Erfassung aller Verbrauchsdaten im publizierten Nachhaltigkeitsbericht. Hier kümmert sich die Community gemeinsam mit dem European Forum, der adesso Umweltbeauftragten, dem adesso Fuhrparkmanagement und den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern für die Themen Energie, Ausstattung der Geschäftsstellen, Beschaffung und Entsorgung darum, den CO2-Verbrauch nicht nur detailliert zu erfassen, sondern diesen gezielt zu senken. Das Ergebnis ist ein Modell, das angibt, wie viel CO2 direkt verursacht wird und wo Einsparpotenziale liegen beziehungsweise wie diese genutzt werden können: Wie stark lässt sich also der "carbon footprint" verkleinern? Wie können die adessi aktiv in nachhaltiges Handeln eingebunden werden? Lassen sich die Maßnahmen über die gesamte adesso Group umsetzen? Dies sind nur einige der typischen Fragestellungen.
Das weiter gefasste Ziel von adesso ist es, Nachhaltigkeit nicht nur intern, sondern auch mit Kundinnen und Kunden, Partnern und Lieferanten zu leben und im Rahmen des Kerngeschäfts der Softwareentwicklung zu integrieren. So befinden sich bereits einzelne Projekte in der Umsetzung, die den Fokus auf nachhaltiges Verhalten durch die Nutzung von Software oder Apps richten oder CO2-neutrale Technologien nutzen.
Neben dem zentralen Thema Nachhaltigkeit widmet sich das European Forum den oben dargestellten weiteren Themen, die innerhalb der adesso Kultur verankert werden. So wurden die Guidelines zu den Themen "Diversity" und "Training and further education" verfasst und mit dem Management von adesso abgestimmt. Auch bei diesen beiden Guidelines wird das European Forum nach der Veröffentlichung in der adesso Group kontinuierlich deren Umsetzung begleiten. Für das Thema Diversity wurde eine verantwortliche Ansprechpartnerin benannt, die das Thema mit bestehenden Abteilungen international bei adesso weiterentwickelt. Die Initiativen sind vielfältig und sollen sich nachhaltig innerhalb der adesso Group entfalten. Über den jeweiligen Status quo und die Erfolge wird unter anderem auch im verpflichtenden Nachhaltigkeitsbericht der adesso Group – zunehmend durch die erfassten Zahlen auch quantifizierbar belegt – informiert.
Geschäftsbericht 2021
Die adesso Group ist ein schnell wachsendes IT-Unternehmen mit dem Ziel, zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Zentraleuropa aufzusteigen. Hierfür wird der Aufbau weiterer Ländergesellschaften in Europa forciert. Mit hoher Fachkompetenz in den bedienten Branchen agiert adesso an der Schnittstelle zwischen Geschäftsprozess und IT und realisiert Softwareprojekte auf höchstem technischem Niveau. Durch die Entwicklung eigener Softwarelösungen speziell für ausgewählte Branchen wie Versicherungen, Banken und das Gesundheitswesen wird die Branchendurchdringung erhöht. Ergänzt wird die Unternehmensentwicklung durch eine definierte Akquisitionsstrategie zur Ergänzung des Technologieportfolios, der Produktfamilie oder der internationalen Expansion.
Die adesso SE wird unter den größten Unternehmen für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland gelistet und erzielt den überwiegenden Teil der Umsatzerlöse mit Beratung und Softwareentwicklung in Deutschland. Umsätze im Ausland werden hauptsächlich durch die adesso-Landesgesellschaften in der Schweiz, in Österreich und der Türkei getätigt.
Unterschieden werden die beiden Segmente IT-Services und IT-Solutions. Während das Segment IT-Services kundenindividuelle, projektorientierte Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und Softwareentwicklung anbietet, vermarkten die Unternehmen des Segments IT-Solutions produkthafte eigene Lösungen oder Standardsoftwareprodukte.
Die beiden Geschäftsbereiche IT-Services und IT-Solutions greifen bei der Marktdurchdringung Hand in Hand. Zu den Kunden zählen hauptsächlich internationale Konzerne, Großunternehmen und bedeutende öffentliche Verwaltungseinheiten, bei denen die adesso SE zu den strategischen IT-Partnern gehört.
Gegen international aufgestellte Wettbewerber werden auch großvolumige Projekte gewonnen. In den von adesso adressierten Branchen wird das Ziel verfolgt, mehr als 50% der jeweiligen Top-25- Unternehmen dieser Branchen zum Kundenkreis zählen zu können.
Zur adesso Group gehören zum Stichtag neben der adesso SE als größter operativer Einheit und Muttergesellschaft 37 Tochterunternehmen, 9 assoziierte Unternehmen sowie 2 Gemeinschaftsunternehmen. Die Muttergesellschaft adesso SE ist im regulierten Markt (Segment Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und an nahezu allen deutschen Börsenplätzen gelistet (ISIN: DE000A0Z23Q5, WKN: A0Z23Q).
Größter Standort ist Dortmund, der Gründungsund Firmensitz der adesso SE. In Deutschland werden 27 weitere Standorte in allen wichtigen Wirtschaftsregionen unterhalten, um einerseits immer in Kundennähe agieren und andererseits Reisezeiten und -kosten möglichst gering halten zu können. Unter Recruiting-Aspekten ist die breit gefächerte, lokale Präsenz ebenfalls von hoher Bedeutung. Die größten internationalen Standorte sind Amsterdam, Barcelona, Basel, Bern, Budapest, Istanbul, Jerez de la Frontera, Lausanne, Lugano, Madrid, Sofia, Wien und Zürich.
Mit der Umwandlung zu einer SE (Societas Europaea) im November 2019 wurde bei adesso ein European Forum (EF) implementiert. Das EF besteht aus Mitarbeitenden der adesso Group und wird von den Mitarbeitenden selbst gewählt. Das EF trifft sich regelmäßig mit dem Vorstand und tauscht sich über arbeitnehmerrelevante Themen der adesso Group aus.
Die adesso Group beschäftigt zum Jahresende 2021 konzernweit 5.814 (Vorjahr: 4.975) Vollzeitkräfte (FTE) in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Davon sind 1.002 (Vorjahr: 972) Vollzeitkräfte im Ausland und 4.811 (Vorjahr: 4.003) Vollzeitkräfte in Deutschland angestellt.
Ziel von adesso ist der zügige Ausbau des Unternehmens zu einem der führenden Beratungshäuser für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Europa. Basierend auf der hohen Kompetenz seiner Mitarbeitenden in den von adesso adressierten Kernbranchen sowie der guten Marktdurchdringung verfolgt adesso zusätzlich das Ziel, branchenspezifische Produkte und Lösungen zu entwickeln.
Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht
Das erreichte und weiter geplante Wachstum in Verbindung mit dem fokussierten Geschäftsmodell und angestrebten hohen Margen sollen nachhaltig den Wert des Unternehmens steigern.
adesso investiert erhebliche Mittel in strategisches Business Development, den Ausbau der Vertriebskapazitäten, Recruiting und Marketing inklusive vertriebsorientierten Veranstaltungsserien. Diese Investitionen gepaart mit der hohen Branchen- und Beratungsexpertise ermöglichen weit über dem Branchendurchschnitt liegende Wachstumswerte.
Als eine technologisch führende Unternehmensgruppe im Bereich der Softwareentwicklung investiert adesso überdurchschnittlich viel in die Ausund Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie in die laufende Weiterentwicklung des adesso-eigenen Modells für den Softwareentwicklungsprozess.
Der Vorstand verfolgt die Strategie, Wachstum, solide Finanzen und Ertragsstärke in einem ausgewogenen Verhältnis weiterzuentwickeln. Dabei soll stets aus einer Position der finanziellen Stärke heraus operiert werden können und gleichzeitig über die Zahlung einer Dividende eine laufende Verzinsung des eingesetzten Kapitals der Aktionäre erzielt werden. Es ist erklärtes Ziel, die Dividende regelmäßig steigern zu können.
Die adesso SE als Führungsgesellschaft der adesso Group definiert die Strategie und die operativen Ziele sämtlicher Konzernunternehmen. Sie steuert die rechtlich selbstständigen Konzerngesellschaften durch das implementierte Zielsystem, das laufende Reporting und die Besetzung von Positionen in den Aufsichtsgremien sowie in den Geschäftsführungen.
Die operative Steuerung wird über ein konzernweit einheitlich implementiertes Reportingsystem gewährleistet. Jede Konzerngesellschaft erstellt dabei vollständige, auf Landesrecht basierende Monatsabschlüsse. Zentrale Kennzahlen des Reportings sind Umsatz, EBITDA, Vorsteuerergebnis (EBT), EBT-Marge, Anzahl und Anteil nicht voll ausgelasteter Mitarbeitender, Mitarbeitendenanzahl sowie Nettoliquidität. Die wichtigsten Kennzahlen unterliegen einem regelmäßigen Plan-/Ist-Vergleich. Die Kennzahlen werden in ihrer Entwicklung analysiert sowie mit gruppeninternen und gruppenexternen Benchmarks verglichen und beurteilt. Rollierend wird für jedes Konzernunternehmen ein aktualisierter Forecast für das Gesamtjahr erstellt, um frühzeitig mögliche Planabweichungen erkennen zu können. Es sind feste Meldewege und Zyklen sowie Terminserien für Managementgespräche eingerichtet. Die Kennzahlen des Reportings der Segmente unterscheiden sich nicht grundlegend.
Die adesso Group erbringt mit überwiegendem Umsatzanteil IT-Dienstleistungen. Der Aufwand für Forschung im Segment IT-Solutions ist im Verhältnis zum Konzernaufwand zu vernachlässigen. Es gibt in der adesso SE eine kleine Forschungsabteilung, die die laufenden Forschungsprojekte koordiniert.
Die deutsche Volkswirtschaft hat sich 2021 nach der pandemiebedingten schweren Rezession im Vorjahr spürbar erholt und befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Nach ersten Berechnungen des statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt um 2,8% gestiegen, nachdem im Vorjahr mit -4,6% ein kräftiger Rückgang zu verzeichnen war. Der Wert liegt mit 0,2 Prozentpunkten leicht unterhalb der mit der Jahresprojektion 2021 Ende Januar des Vorjahrs von der Bundesregierung veröffentlichte Erwartung. Die zwischenzeitlich noch positivere Frühjahrsprojektion wurde angesichts von Lieferengpässen und hoher Energiepreise mit dem Herbstgutachten revidiert. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch ein Wachstum von 2,6% erwartet worden.
Unterjährig wurde die Erholung der deutschen Wirtschaft vor allem durch die vierte Corona-Welle und erneute Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen zum Jahresende gestoppt. Infolge wieder notwendiger Beschränkungen in den kontaktintensiven Dienstleistungen und Produktionsschwierigkeiten in der Industrie aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe ist die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um -0,7 % gesunken, nachdem sie in den beiden Vorquartalen trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder kräftig gewachsen war. Auch das erste Quartal 2021 war infolge wieder steigender Infektionszahlen und damit einhergehender Maßnahmen und Einschränkungen durch einen deutlichen Rückgang des BIP von -1,7% geprägt. Insgesamt zeigte sich somit über das Jahr eine uneinheitliche und weiterhin vom Pandemiegeschehen stark beeinflusste gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Gleichwohl sieht die Bundesregierung die deutsche Wirtschaft weiterhin als robust an und rechnet trotz der großen Herausforderungen mit einer anhaltenden konjunkturellen Erholung 2022. Das BIP soll demnach um 3,6% gegenüber dem Vorjahr anwachsen und damit erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau liegen. Unterjährig wird mit einer Beschleunigung im Jahresverlauf gerechnet. So deuteten trotz des schwachen Schlussquartals 2021 Indikatoren daraufhin, dass sich die Lage in der Industrie in den letzten Monaten stabilisiert habe. Dennoch dürfte die Industrieproduktion noch eine ganze Weile durch Lieferengpässe beeinträchtigt bleiben. Im Dezember habe sich die Stimmung in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes erstmals seit sechs Monaten aufgrund optimistischerer Erwartungen wieder verbessert. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes erzielte der Einzelhandel in Deutschland 2021 einen neuen Rekordumsatz, allerdings mit sehr unterschiedlichen Entwicklungen in einzelnen Bereichen.
Trotz der konjunkturellen Schwäche der Industrie und erneuter Einschränkungen in den Dienstleistungsbereichen hielt die Erholung am Arbeitsmarkt 2021 an.
In der Schweiz hat sich die Erholung der Binnenwirtschaft dank weitgehender Lockerungen der Corona-Maßnahmen bis zur Jahresmitte 2021 erwartungsgemäß fortgesetzt. Das BIP stieg im Sommer bereits wieder über das Vorkrisenniveau, nachdem 2020 mit -2,5% ein im internationalen Vergleich moderater Rückgang verbucht wurde. Das vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO im Dezember 2020 prognostizierte sporteventbereinigte BIP-Wachstum von 3,0% für 2021 wurde nach den Annahmen der Expertengruppe des Bundes mit 3,3% leicht übertroffen. Die im Frühjahr 2021 angesichts der schwungvollen Erholung angehobenen Prognosen wurden hingegen im September bereits wieder abgeschwächt. Die Expertengruppe sieht

ZUM MARKT FÜR IT-SERVICES
Lieferengpässe und verschärfte Corona-Maßnahmen im Winter 2021/2022 international auf der Wirtschaft lasten. Sofern stark einschränkende gesundheitspolitische Maßnahmen ausblieben, werde aber nicht damit gerechnet, dass die Konjunkturerholung mittelfristig zum Stillstand komme.
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) haben die unterjährig bereits angehobenen Konjunkturprognosen im Dezember 2021 noch einmal erhöht. Nach dem kräftigen Einbruch von -6,7% im Vorjahr sieht das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auf Basis von 4,1% Wirtschaftswachstum (WIFO) und 4,3 % (IHS) für das Gesamtjahr 2021 einen zusätzlichen Konjunkturimpuls für 2021/2022 bestätigt. Um die österreichische Wirtschaft in Folge der Corona-Krise zu unterstützen, wurde mit der Investitionsprämie ein Förderungsprogramm eingeführt, um einen Anreiz für Unternehmensinvestitionen zu schaffen.
Während im Geschäftsbericht 2020 von adesso für die Türkei noch OECD-Schätzungen von 2,6% BIP-Wachstum für das Jahr 2021 dargestellt wurden, sehen die neusten Schätzungen von Ende 2021 beim Ausbleiben größerer Schocks ein deutlich beschleunigtes BIP-Wachstum von 9,0% nach 1,8% im Vorjahr vor. Damit werden auch die im Mai 2021 bereits angehobenen Prognosen kräftig übertroffen. Die Inflation verbleibt hoch. Die Inflationserwartungen, der Wechselkurs sowie die Realeinkommen der privaten Haushalte und die Außenfinanzierung stehen unter Druck.
Auch in den übrigen berichteten Volkswirtschaften ist bis zum Jahresende 2021 die Inflationsrate deutlich gestiegen. In Deutschland erreichte die Teuerungsrate im Dezember 5,3%. Im Jahresmittel stiegen die Preise um 3,1%.
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2021 waren in den Wirtschaftsräumen, in denen adesso hauptsächlich tätig ist, trotz einer weiterhin volatilen Pandemielage weitgehend als gut zu werten. Nach dem Corona-Krisenjahr 2020 haben sich die Volkswirtschaften weitgehend wie ursprünglich zum Jahresbeginn erwartet erholt und sind auf einen Wachstumspfad zurückgekehrt. Die unterjährig teils deutlich angehobenen Wachstumsprognosen mussten indes revidiert werden. Die Jahresaussichten verblieben somit in allen für adesso relevanten Volkswirtschaften entlang dem Pandemiegeschehen auf volatilem Pfad. Zudem wirkten sich zunehmend Liefer- und Materialengpässe aus.

Für 2021 berichtet der Branchenverband Bitkom über kräftiges Wachstum des deutschen Marktes für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik in Höhe von 6,3% auf 102,5 Mrd.€. Im Vergleich zum Vorjahr mit 1,3% hat sich die Dynamik erheblich beschleunigt. Maßgeblich hierfür waren vor allem die Zuwächse von 8,0% im Bereich Software (Vorjahr: 5,1%) und bei IT-Hardware von 8,3% (Vorjahr: 3,1%). Nach einem Rückgang von -2,4% bei den IT-Services verzeichnet dieser Bereich mit 3,7% wieder kräftiges Wachstum, auch in Relation zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das Segment Software erzielt den Schätzungen des Bitkom zufolge 2021 ein Marktvolumen von 29,8 Mrd. € und das für die adesso Group umsatzseitig wichtigste Segment IT-Services 41,4 Mrd.€.
Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen waren somit nach einem rückläufigen Vorjahr ebenfalls als gut für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten.
Das Geschäftsjahr 2021 war das erfolgreichste Geschäftsjahr der fast 25-jährigen Unternehmensgeschichte. Durch nach wie vor starkes organisches Wachstum, gepaart mit einigen M&A-Akquisitionen, konnte ein neuer Umsatzrekord erreicht werden. Auch das operative Ergebnis liegt auf Rekordniveau. Der Unternehmensverkauf der e-Spirit-Gruppe im ersten Quartal 2021 sorgte darüber hinaus für einen einmaligen positiven Sondereffekt.
Alle Quartale im Geschäftsjahr 2021 waren dabei von Wachstum geprägt. So konnten im ersten, zweiten und vierten Quartal signifikante Lizenzerlöse mit der in|sure Ecosphere erzielt werden. Im ersten Quartal gab es darüber hinaus Einspareffekte aufgrund ausbleibender Reisekosten wegen der andauernden Corona-Krise. So war das erste Quartal 2020 das letzte Quartal vor den ersten Lockdown-Maßnahmen. Seitdem ist die Kostenstruktur der sonstigen betrieblichen Aufwendungen verändert und das Niveau der Ausgaben für Reisekosten signifikant niedriger als vor der Pandemie.

Wirtschaftsbericht
Auch die Auslastung, als wesentliche Erfolgskennzahl für das Kerngeschäft der IT-Services, konnte im gesamten Geschäftsjahr 2021 auf einem ordentlichen Niveau gehalten werden, so dass das operative Ergebnis in nahezu allen Vergleichsperioden gesteigert werden konnte.
Der bestehende Mix der Absatzbranchen der adesso Group erwies sich auch 2021 als resilient gegen die andauernde Corona-Situation. So konnte in allen Branchen ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden, und auch der Ausblick in den Kernbranchen ist uneingeschränkt positiv für die nahe Zukunft.
Insgesamt ist der Geschäftsverlauf des Jahres 2021 als sehr positiv zu beurteilen. Die adesso Group steigerte den Umsatz um 30% auf 678,3 Mio.€ sowie das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereffekt) um 40% auf 84,5 Mio.€ (das EBITDA inklusive Sondereffekt beläuft sich auf 102,4 Mio.€). Damit liegen die Werte ein gutes Stück oberhalb der (unterjährig angehobenen) Guidance. Auch das Konzernergebnis sowie das Ergebnis je Aktie konnten – bereinigt um den einmaligen Erlöseffekt aus dem e-Spirit-Verkauf – jeweils um mehr als 40% im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.
Die adesso Group hat im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz um 30% auf 678,3 Mio. € gesteigert. Das organische Wachstum ohne Berücksichtigung der 2020 und 2021 getätigten Firmenakquisitionen betrug 20%.
Bei einem für adesso branchenbezogenen Marktwachstum von gewichtet 4,1% konnte adesso wie in den Vorjahren auch 2021 organisch deutlich stärker als der Markt wachsen.
Im zweiten Halbjahr 2021 wurden 355,9 Mio. € Umsatzerlöse erzielt und damit deutlich mehr als im ersten Halbjahr (322,4 Mio.€). Diese Entwicklung war auch in den Vorjahren zu beobachten, da sowohl die Zahl der Arbeitstage als auch die realisierten Lizenzerlöse im zweiten Halbjahr in der Regel höher sind als im ersten Halbjahr.
Das Segment IT-Services konnte den Umsatz erneut stark ausbauen (+33%). Im Segment IT-Solutions konnten trotz des Verkaufs der e-Spirit-Gesellschaften zum 31.03.2021 die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr insgesamt gesteigert werden (+5%).

Vor allem gestiegene Lizenzerlöse der adesso-eigenen Produktfamilie in|sure Ecosphere für die Versicherungswirtschaft, die Ausweitung von Umsatzerlösen für Dienstleistungen im Zusammenhang mit mobilen Endgeräten sowie die neuen im adesso-Portfolio erbrachten Dienstleistungen im Bereich Influencer-Marketing konnten den Wegfall des e-Spirit-Umsatzes kompensieren.
Im Segment IT-Services konnte die im Konzern größenbedingt bedeutendste Landesgesellschaft adesso SE in Deutschland den Umsatz um 28% steigern. Positive Umsatzzuwächse konnten ebenfalls in den adesso-Auslandsgesellschaften in Österreich, der Schweiz, der Türkei und in Ungarn verzeichnet werden. Die Entwicklung des Währungskurses der türkischen Lira zum Euro 2021 führte jedoch dazu, dass der letztlich in Euro ausgewiesene Umsatz niedriger ist als im Vorjahr. adesso Spanien ist umsatzseitig auf Vorjahresniveau.
Im Segment IT-Solutions konnten nach einem schwierigen Jahr 2020 vor allem die etablierten Produkthäuser adesso insurance solutions und adesso mobile solutions ihre Umsätze wieder steigern.
| in T€ | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 678.324 | 523.375 | 449.704 | 375.648 | 321.590 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 29.048 | 6.652 | 5.715 | 5.081 | 3.135 |
| Bestandsveränderung (IFRS 15) | 0 | 702 | 637 | 331 | 0 |
| Aktivierte Eigenleistung | 27 | 173 | 1.405 | 1.913 | 47 |
| GESAMTLEISTUNG | 707.399 | 530.902 | 457.461 | 382.973 | 324.772 |
| Materialaufwand | -93.611 | -62.622 | -50.487 | -43.296 | -37.390 |
| Personalaufwand | -445.953 | -350.069 | -293.110 | -243.052 | -206.266 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -65.417 | -57.805 | -65.733 | -63.985 | -55.738 |
| EBITDA | 102.418 | 60.406 | 48.131 | 32.975 | 25.378 |
| Abschreibungen | -35.998 | -26.179 | -22.596 | -10.002 | -8.193 |
| EBIT | 66.420 | 34.227 | 25.535 | 22.973 | 17.185 |
| Finanzergebnis/Beteiligungsergebnis | -2.749 | -2.588 | -2.230 | -782 | -554 |
| EBT | 63.671 | 31.639 | 23.305 | 22.191 | 16.631 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -15.740 | -10.692 | -5.810 | -8.192 | -5.300 |
| KONZERNERGEBNIS | 47.931 | 20.947 | 17.495 | 13.999 | 11.331 |
| Rohertrag | 584.713 | 460.753 | 399.217 | 332.352 | 284.200 |
| Rohertragsmarge | 86% | 88% | 89% | 88% | 88% |
| EBITDA-MARGE | 15,1% | 11,5% | 10,7% | 8,8% | 7,9% |
| Umsatzveränderung | 30% | 16% | 20% | 17% | 23% |
| Veränderung Personalaufwand | 27% | 19% | 21% | 18% | 22% |
| Veränderung sonstige betriebliche Aufwendungen |
14% | -12% | 3% | 15% | 28% |
Wirtschaftsbericht
Die beiden für adesso umsatzseitig bedeutendsten Kernbranchen sind "Versicherungen" und "Banken/ Finanzdienstleister". In beiden Kernbranchen konnten zweistellige Wachstumsraten (23% beziehungsweise14%) erzielt werden. Der größte Umsatzzuwachs mit 59% ist im Automotive-Bereich zu verzeichnen. Sowohl im öffentlichen Sektor als auch im produzierenden Gewerbe stiegen die Umsätze um rund 45%.
2021 wurde das operative Ergebnis EBITDA (nach Sondereffekt) um 70 % auf 102,4 Mio. € gesteigert. Bereinigt um den Sondereffekt des Verkaufs der e-Spirit-Gesellschaften beträgt das EBITDA 84,5 Mio.€ und ist damit um 40% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. Neben positiven Ergebnisbeiträgen der 2020 und 2021 getätigten Unternehmensakquisitionen sind die maßgeblichen Treiber für diese nachhaltige Ergebnisentwicklung eine anhaltend hohe Auslastung und Buchungsintensität im IT-Servicegeschäft sowie die 2021 erzielten Lizenzerlöse. Damit wurde sowohl der ursprünglich prognostizierte Wert von >89 Mio. € als auch der 2021 unterjährig angepasste Wert von >95 Mio.€ deutlich übertroffen. Trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen der sozialen Kontakte im öffentlichen Raum zum Schutz von Gesundheit und Leben konnte die adesso Group ihre Lieferfähigkeit "remote" aufrechterhalten.
Bei einem Umsatzwachstum von 30% stieg 2021 die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitenden (rechnerische Vollzeitstellen/FTE) deutlich geringer um 839 auf 5.814 Mitarbeitende, welches einem Anstieg von 17% entspricht.
Aufgrund des langsameren Anstiegs der Mitarbeitendenzahlen stieg der Materialaufwand (hauptsächlich bedingt durch Fremdleistungen) um 49% auf 93,6 Mio.€ und damit überproportional im Vergleich zu den Umsatzerlösen. Dieser Effekt wurde durch die Akquisition der KIWI Consulting GmbH allerdings anorganisch verstärkt, da das Geschäftsmodell von KIWI einen hohen Einsatz von Fremdleistungen vorsieht. Der Rohertrag stieg leicht unterproportional zum Umsatz um 27% auf 584,7 Mio.€. Die Materialeinsatzquote durch den Einsatz externer Fachkräfte liegt mit 14 % leicht über dem Vorjahr (12%). Rechnerisch ergibt sich so ein gestiegener Rohertrag pro Mitarbeitenden von 108 T€ (Vorjahr: 105 T€). Die Einbindung externer Fachkräfte war vor allem zum Ausgleich von Auslastungsspitzen sowie für die Einbindung externer Personen mit jeweils notwendiger Expertise in eigene Projekte erforderlich. Strategisch wird ein hoher Anteil der Leistungserbringung durch eigene Mitarbeitende angestrebt.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 27 % auf 446,0 Mio.€, während die durchschnittliche Mitarbeitendenanzahl um 17% stieg. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeitenden stiegt damit leicht auf 82 T€ an (Vorjahr: 80 T€).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 14% auf 65,7 Mio.€ gestiegen. Die anhaltende COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen der sozialen Kontakte im öffentlichen Raum zum Schutz von Gesundheit und Leben ließen die Reisekosten im Vergleich zum Vorjahr um 25% auf 4,9 Mio.€ erneut sinken. Dagegen stiegen weitere wesentliche Aufwandspositionen wie Personalakquisitionen, Raumkosten und Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen im Vergleich zum Vorjahr um jeweils über 1 Mio. € um bis zu 43 % an. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen pro Mitarbeitenden liegen mit 12 T€ leicht unterhalb des Vorjahresniveaus (Vorjahr: 13 T€).
Insgesamt wurde 2021 das operative Ergebnis nach Sondereffekten, bezogen auf das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA), um 70% oder absolut um 42,0 Mio.€ auf 102,4 Mio.€ gesteigert. Die EBITDA-Marge beträgt 15,1% (12,5% bereinigt um den einmaligen Sondereffekt aus dem e-Spirit-Verkauf) nach 11,5% im Vorjahr. Die Steigerung des EBITDA ist neben der Steigerung der Umsatzerlöse bei im Verhältnis zu den Umsatzerlösen überproportional gestiegenen Material- beziehungsweise unterproportional gestiegenen Personalaufwendungen maßgeblich auf den Gewinn aus dem Verkauf der e-Spirit-Gesellschaften in Höhe von 17,9 Mio.€ zurückzuführen. Vor diesem Sondereffekt konnte das EBITDA um 40% auf 84,5 Mio.€ gesteigert werden.
Bei einer unterjährigen Betrachtung (ohne Berücksichtigung des Sondereffekts) wurde im dritten Quartal mit 25,5 Mio.€ der größte Ergebnisbeitrag auf EBITDA-Ebene erzielt, was vor allem auf eine anhaltend hohe Auslastung und Buchungsintensität beziehungsweise auf um 8 % und damit deutlich unterproportional zum Umsatz und Mitarbeitendenwachstum gestiegene sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen ist.
Im Segment IT-Services hat 2021 die Muttergesellschaft adesso SE bedingt durch die Größe den absolut höchsten Ergebnisbeitrag erzielt. Auch die Landesgesellschaften in der Schweiz, in Österreich, der Türkei und in Bulgarien haben positive Ergebnisbeiträge erzielt. In Deutschland hat die adesso as a service GmbH einen deutlich höher als geplanten Ergebnisbeitrag erzielt.
Im Segment der IT-Solutions hat die adesso mobile solutions GmbH den größten Ergebnisbeitrag erzielt. Bis auf die adesso health solutions GmbH, welche aufgrund von Investitionen in neue Produkte einen negativen Ergebnisbeitrag aufweist, und den veräußerten e-Spirit-Gesellschaften weisen die anderen Produktgesellschaften positive Ergebnisbeiträge auf.
Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum um 38% auf 36,0 Mio.€. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die um 28% erhöhten Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasing-Verhältnissen sowie die angestiegenen Abschreibungen im Zusammenhang mit bei Unternehmenserwerben angesetzten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 7,0 Mio.€ nach 2,4 Mio.€ im Vorjahr. Wie im Vorjahr wurden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht außerplanmäßig abgeschrieben.
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis betrug -2,7 Mio. € und liegt somit nahezu auf Vorjahresniveau (Vorjahr: -2,6 Mio.€). Wesentlicher Werttreiber sind die im Zusammenhang mit der Abbildung von Leasing-Verhältnissen verbundenen Zinsaufwendungen in Höhe von 1,7 Mio.€ (Vorjahr: 1,6 Mio.€), das Beteiligungsergebnis, welches sich im Geschäftsjahr nahezu verdreifachte (-1,1 Mio.€; Vorjahr: -0,3 Mio.€) sowie im Geschäftsjahr erfasste Finanzerträge im Zusammenhang mit der Bewertung eines Wandeldarlehens (0,9 Mio.€).
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 101 % auf 63,7 Mio.€ und damit stärker als das operative Ergebnis EBITDA. Der Aufwand aus Ertragsteuern beträgt 15,7 Mio.€ (Vorjahr: 10,7 Mio.€). Die rechnerische Steuerquote beträgt 25% (Vorjahr: 34%). Der Rückgang in der Steuerquote begründet sich vor allem durch den Verkauf der e-Spirit-Gesellschaften, bei dem die erzielten Erträge zum Großteil steuerfrei sind. Ohne Berücksichtigung des e-Spirit-Verkaufs wäre die Steuerquote rechnerisch bei 34%. Insgesamt ergibt sich ein positives Konzernergebnis in Höhe von 47,9 Mio.€ nach 20,9 Mio.€ im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie beträgt 7,65 € (4,83 € ohne Berücksichtigung des e-Spirit-Verkaufs) nach 3,39 € im Vorjahr, was einem Anstieg um 126 % entspricht.
Der Auftragseingang für 2022 ist positiv. Sowohl die Pipeline mit möglichen Projekten und Lizenzumsätzen als auch die schon beauftragen Volumina sind gestiegen, so dass der Ausblick auf das Jahr 2022 vorerst weiter von Wachstum geprägt sein sollte. Für die Produktgesellschaften aus dem IT-Solutions-Segment war es ein gemischtes Jahr 2021. Allerdings gibt es insbesondere für die in|sure Ecosphere weiterhin eine gute Pipeline für 2022. Die Produktinvestitionen in die anderen Branchenprodukttöchter werden sich voraussichtlich erst in den kommenden Geschäftsjahren in Geschäftserfolg materialisieren lassen.
Die wichtigsten Kennzahlen im Zusammenhang mit Mitarbeitenden haben sich wie folgt entwickelt:
| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeitende am Jahresende |
6.444 | 5.471 | 4.438 | 3.590 | 2.980 |
| Vollzeitkräfte (FTE) am Jahresende |
5.814 | 4.975 | 4.033 | 3.280 | 2.748 |
| Vollzeitkräfte (FTE) im Jahresschnitt |
5.430 | 4.392 | 3.732 | 3.031 | 2.524 |
| Umsatz pro Ø FTE (in T€) |
125 | 119 | 120 | 124 | 127 |
| Rohertrag pro Ø FTE (in T€) |
108 | 105 | 107 | 110 | 113 |
| Personalaufwand pro Ø FTE (in T€) |
82 | 80 | 79 | 80 | 82 |
ENTWICKLUNG DER LIQUIDEN MITTEL UND DER FINANZSCHULDEN (T€)
| in T€ | Liquide Mittel | Veränderung in% | Finanzschulden | Veränderung in% |
|---|---|---|---|---|
| 2017 | 46.497 | +8 | 46.155 | -4 |
| 2018 | 45.912 | -1 | 48.108 | +4 |
| 2019 | 46.352 | +1 | 57.966 | +20 |
| 2020 | 55.053 | +19 | 60.689 | +3 |
| 2021 | 109.922 | +100 | 78.913 | +30 |
| in T€ | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | Veränderung 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bestand an liquiden Mitteln | 109.922 | 55.053 | 46.352 | 45.912 | 54.869 |
| (–) Finanzielle Verbindlichkeiten | 78.913 | 60.689 | 57.966 | 48.108 | 18.224 |
| (=) Nettoliquidität | 31.009 | -5.636 | -11.614 | -2.196 | 36.645 |
| Nettoliquidität zu EBITDA | 0,3 | -0,1 | -0,2 | -0,1 | 0,4 |
| Bestand an liquiden Mitteln | 109.922 | 55.053 | 46.352 | 45.912 | 54.869 |
| (+) Forderungen aus LuL und Vertragsvermögenswerte |
162.127 | 121.314 | 108.719 | 93.199 | 40.813 |
| (–) Kurzfristige Verbindlichkeiten | 179.320 | 143.679 | 114.312 | 101.698 | 35.641 |
| (=) Nettoliquidität 2 | 92.729 | 32.688 | 40.759 | 37.317 | 60.041 |
| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
|---|---|---|---|---|
| 109.922 | 55.053 | 46.352 | 45.912 | 46.497 |
| 78.913 | 60.689 | 57.966 | 48.108 | 46.155 |
| 31.009 | -5.636 | -11.614 | -2.196 | 342 |
| 47.912 | 64.956 | 22.343 | 16.593 | 20.265 |
| -25.872 | -28.469 | -15.413 | -14.066 | -11.017 |
| 33.015 | -27.531 | -6.522 | -2.966 | -5.594 |
| -186 | -255 | 32 | -146 | -301 |
| 54.869 | 8.701 | 440 | -585 | 3.353 |
adesso verfolgt eine ausgewogene Finanzpolitik. Ziele des Finanzmanagements sind die Gewährleistung der Liquidität sowie die Sicherung und Einwerbung von Finanzmitteln für mittel- und langfristige Investitionsvorhaben. Grundsätzlich werden keine Anlagegeschäfte mit offen spekulativen Elementen getätigt.
Variable Zinssätze auf der Anlageseite wurden nicht vereinbart. Angesichts der gegen Null oder darunter tendierenden Anlagezinssätze für risikoarme Anlagen werden die vorhandenen liquiden Mittel fast ausschließlich auf Tagesbasis angelegt, um sich bietende Investitionschancen flexibel nutzen zu können.
Ein zentrales Cash-Management auf Basis eines täglichen Konten-Clearings ist nicht eingerichtet. Bankverbindlichkeiten wurden zentral bei der Konzernmuttergesellschaft aufgenommen. Die Kontostände sowie die Finanzlage sämtlicher Gesellschaften gehören zum Standard des monatlichen Reportingsystems und sind dem Konzernvorstand bekannt. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro beziehungsweise für die Akquisition 2015 in der Schweiz auf Schweizer Franken. Die Möglichkeit, im Ausnahmefall Forderungen zu veräußern und kurzfristig Liquidität zu erhalten, besteht bei der Landesgesellschaft adesso Schweiz. Aktives Factoring liegt nicht vor.
Im vierten Quartal 2021 hat die adesso SE im Zuge einer ordentlichen Kapitalerhöhung das gezeichnete Kapital um 310 T€ sowie die Zahl der Aktien um 309.679 Stück erhöht. Insgesamt wurden im Zuge dieser Kapitalerhöhung netto 48,5 Mio.€ erlöst. Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung soll das künftige Unternehmenswachstum und vor allem die Übernahme weiterer Unternehmensbeteiligungen finanziert werden. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf der weiteren internationalen Expansion, der Verstärkung des Dienstleistungsgeschäfts sowie dem Ausbau des branchenspezifischen Produktgeschäfts.
Die Finanzierung des Forderungsbestands und der noch nicht abgerechneten Leistungen in Höhe von insgesamt 162,1 Mio.€ (Vorjahr: 121,3 Mio.€) stellt den bedeutendsten Teil des Finanzierungsbedarfs dar. Das Working Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Vertragsvermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie abzüglich Vertragsverbindlichkeiten) beträgt zum Stichtag 122,4 Mio.€ (Vorjahr: 93,9 Mio.€). Der Bedarf an der Vorfinanzierung des operativen Geschäfts ist somit gegenüber dem Vorjahr um 30% gestiegen, welches nahezu der Entwicklung der Umsätze entspricht.
Der Gesamtbestand der zinstragenden Finanzverbindlichkeiten lag zum Stichtag durch Neuaufnahmen und bedingt durch den Ansatz einer Verbindlichkeit aus einer Call-/Put-Option im Zusammenhang mit dem Erwerb der KIWI-Gesellschaften trotz erfolgter Tilgungszahlungen mit 78,9 Mio.€ um 18,2 Mio.€ über dem Vorjahreswert. Die Zinssätze sind jeweils über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro oder Schweizer Franken. Guthaben sind kurzfristig verfügbar angelegt. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten beträgt 31,0 Mio.€ nach -5,6 Mio.€ im Vorjahr. Die im vierten Quartal platzierte Kapitalerhöhung hat wesentlich zu der Entwicklung der Nettoliquidität beigetragen. Mit einem Wert von 0,3 (Vorjahr: -0,1) liegt das Verhältnis von Nettoliquidität zum EBITDA deutlich oberhalb des selbstgesteckten Höchstwerts von -2,5.
Das Eigenkapital hat sich maßgeblich durch das positive Konzernergebnis und die Kapitalerhöhung um 88,9 Mio.€ auf 191,8 Mio.€ erhöht. Negativ wirkten sich die Dividendenzahlung sowie der Ansatz einer Verbindlichkeit aus einer Call-/Put-Option im Zusammenhang mit dem Erwerb der KIWI-Gesellschaften aus.
Die Eigenkapitalquote hat sich trotz eines Anstiegs der Bilanzsumme um 49% auf 555,7 Mio.€ (Vorjahr: 372,1 Mio.€) von im Vorjahr 28% auf 35% erhöht.
Das adesso-Geschäftsmodell benötigt nur verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Die Eröffnung von zusätzlichen Standorten sowie das weitere Mitarbeitendenwachstum haben wesentlich zum Anstieg des Sachanlagevermögens beziehungsweise des Nutzungsrechts aus Leasing-Verhältnissen beigetragen. Nachlaufende Verpflichtungen aus Investitionsvorhaben im Sachanlagevermögen bestehen zum 31.12.2021 in nicht nennenswertem Umfang. Über einen Investitionsstau ist nicht zu berichten.
Wirtschaftsbericht
| in T€ | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 555.705 | 372.146 | 320.764 | 221.848 | 202.812 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 283.760 | 183.691 | 161.957 | 146.226 | 133.357 |
| davon Liquide Mittel | 109.922 | 55.053 | 46.352 | 45.912 | 46.497 |
| davon Forderungen aus LuL und Vertragsvermögenswerte |
162.127 | 121.314 | 108.719 | 93.199 | 81.459 |
| Langfristige Vermögenswerte | 271.945 | 188.455 | 158.807 | 75.622 | 69.455 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 179.320 | 143.679 | 114.312 | 101.698 | 92.366 |
| davon Darlehen und sonstige Finanzverbindlichkeiten (inkl. Leasing) |
43.095 | 25.912 | 26.174 | 15.008 | 13.877 |
| davon Verbindlichkeiten aus LuL und Vertragsverbindlichkeiten |
39.725 | 27.417 | 23.637 | 20.218 | 23.295 |
| Langfristiges Fremdkapital | 184.558 | 125.593 | 113.970 | 42.856 | 43.423 |
| davon Darlehen und sonstige Finanzverbindlichkeiten (inkl. Leasing) |
176.221 | 116.022 | 105.229 | 33.100 | 32.278 |
| Eigenkapital | 191.827 | 102.874 | 92.482 | 77.294 | 67.023 |
| Ziel 2021 | Ist 2021 | Ziel | |
|---|---|---|---|
| Umsatzwachstum (organisch) | > 600 Mio.€ somit > 15% Wachstum (in Q4 angehoben auf > 630 Mio.€) |
30% auf 678 Mio.€, davon 20%-Punkte organisch |
Mindestens zweifaches Branchenwachstum (Branchenwachstum 2021: +4,1%) |
| EBITDA | > 72 Mio.€ (in Q4 angehoben auf > 95 Mio.€) |
102,4 Mio.€ | Steigerung zu Vorjahr |
| EBITDA-Marge (indirekt) | 11 bis 13% (in Q4 angehoben auf > 14%) |
15,1% | 11 bis 13% (langfristig) |
Bezug Tabelle: Konzernzahlen adesso Group
| 2021 | 2020 | 2019 | Ziel | |
|---|---|---|---|---|
| Jahresdurchschnitt | 12,0% | 12,3% | 11,8% | 9% bis 13% |
| Maximum | 14,4% | 15,2% | 13,0% | 15% |
| Minimum | 10,3% | 9,8% | 8,7% | 7% |
Bezug Tabelle: adesso SE
In der zweiten Jahreshälfte erwarb adesso die Mehrheitsanteile an zwei Unternehmensgruppen und einem weiteren Geschäftsbetrieb.
Am 23.06.2021 hat adesso 70% der Anteile an der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH (Walldorf ) erworben. Die KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH bietet kundenindividuelle IT-Beratung und Softwareentwicklung mit den Schwerpunkten Banken, öffentliche Auftraggeber und Baufinanzierer an.
Am 28.06.2021 hat adesso sämtliche Anteile an der Reachbird AG (Ruggell/Liechtenstein) erworben. Die Reachbird AG (Rugell/Liechtenstein) beziehungsweise ihr Tochterunternehmen, die Reachbird Solutions GmbH (München), ist eine Marketing-Agentur mit der Spezialisierung auf Influencer-basiertes Marketing in sozialen Medien in der DACH-Region.
Der am 01.12.2021 erworbene Geschäftsbetrieb der Hauertmann IT-Consulting e. K. (Paderborn) ist auf agile Methoden und Scrum spezialisiert beziehungsweise im Bereich der Softwareentwicklung auf Basis von Microsoft-Technologien tätig.
Eine detaillierte Übersicht hierzu liefert der Abschnitt "5. Unternehmenszusammenschlüsse" des Konzernanhangs.
Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 109,9 Mio.€ (Vorjahr: 55,0 Mio.€). Der Anstieg ist maßgeblich durch die Kapitalerhöhung begründet. Den liquiden Mitteln stehen vorwiegend zur Finanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen eingegangene finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 78,9 Mio.€ (Vorjahr: 60,7 Mio.€) gegenüber. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten verbesserte sich um 36,6 Mio.€ auf 31,0 Mio.€.
Der aus operativer Geschäftstätigkeit erzielte Cashflow betrug 47,9 Mio. € (Vorjahr: 65,0 Mio. €). Grundsätzlich folgt er der positiven Ergebnisentwicklung, jedoch führten 2021 im Vergleich zum Vorjahr höhere Steuerzahlungen (unter anderem aus pandemiebedingt gestundeten Steuerzahlungen aus dem Vorjahr) und eine negative Entwicklung des Nettobetriebsvermögens zu einem insgesamt geringeren Cashflow aus operativer Tätigkeit.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -25,9 Mio. € nach -28,5 Mio. € im Vorjahr. Die wesentlichen Wertreiber für diese Entwicklung sind die um 81% auf -16,8 Mio.€ gestiegenen Investitionen in das Sachanlagevermögen, die Auszahlungen für Unternehmenserwerbe (-17,0 Mio.€; Vorjahr: -13,2 Mio.€) und Netto-Zahlungszugänge aus dem Verkauf der e-Spirit-Gesellschaften (12,3 Mio.€).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug 33 Mio.€ nach -27,5 Mio.€ im Vorjahr. Der Anstieg des Cashflows ist in Höhe von 48,5 Mio.€ auf die Kapitalerhöhung zurückzuführen. Finanzverbindlichkeiten wurden in Höhe von 30,2 Mio. € (Vorjahr: 14,4 Mio. €) getilgt, bei einer Neuaufnahme von 36,4 Mio.€. Leasing-Verbindlichkeiten wurden in Höhe von 15,8 Mio.€ getilgt nach 13,8 Mio.€ im Vorjahr. Des Weiteren wurden Dividenden in Höhe von 3,2 Mio.€ (Vorjahr: 2,9 Mio.€) gezahlt.
In den ersten Monaten des Jahres 2022 werden wie auch in den Vorjahren die variablen Gehaltsbestandteile ausgezahlt, so dass sich die Nettoliquidität im ersten Halbjahr 2022 wie in den Vorjahren voraussichtlich zunächst negativ entwickeln wird. Die Liquiditätsausstattung der adesso Group insgesamt ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planmäßige Tilgung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang ausreichend. Zudem stehen adesso ausreichende Mittel zur Verfügung, um das künftige Unternehmenswachstum und insbesondere die Übernahme weiterer Unternehmensbeteiligungen voranzutreiben. Zum Abschlussstichtag bestehen bei der adesso SE, als zentraler Finanzierungsgesellschaft der adesso Group, mehrere verfügbare Kreditlinien in Höhe von insgesamt 28,9 Mio.€.
Zum Stichtag beträgt die Bilanzsumme 555,7 Mio.€. Diese ist um 49% oder 183,6 Mio.€ höher als im Vorjahr.
Auf der Aktivseite ist der Buchwert des Geschäftsoder Firmenwerts vor allem akquisitionsbedingt um 9,4 Mio.€ gestiegen. Auch die weiteren immateriellen Vermögenswerte sowie das Sachanlagevermögen erhöhten sich um 67,8 Mio.€ auf insgesamt 187,0 Mio.€, welches dem weiteren Wachstum der adesso Group zuzurechnen ist. Entsprechend den Wirtschaftsbericht
| 2021 | 2020 | 2019 | Ziel | |
|---|---|---|---|---|
| Jahresdurchschnitt | 93% | 96% | 93% | 93% bis 99% |
| Maximum | 97% | 99% | 95% | 103% |
| Minimum | 89% | 90% | 90% | 83% |
Bezug Tabelle: adesso SE
| 2021 | 2020 | 2019 | Zielkorridor | |
|---|---|---|---|---|
| Jahresdurchschnitt | -1% | -1% | -1% | mind. +2% |
| Bezug Tabelle: adesso SE |
| 2021 | 2020 | 2019 | Zielkorridor | |
|---|---|---|---|---|
| Anteil der Mitarbeitenden in Overspendprojekten |
0,9% | 0,7% | 0,5% | < 1,5% |
| Rechnerischer Tagessatz | +16% | -8% | +2% | mind. +2% |
Bezug Tabelle: adesso SE
| 2021 | 2020 | 2019 | Zielkorridor | |
|---|---|---|---|---|
| Entwicklung Bewerbungen | -15% | +76% | +44% | >= Wachstum Rohertrag Vorjahr |
| Neueinstellungen (feste Mitarbeitende) | 1.004 | 697 | 541 | Steigerung zu Vorjahr |
| Fluktuationsquote (feste Mitarbeitende, Veränderung und Höchstwert) |
+ 1,1%-P.; < 10% |
+/- 0,0%-P.; < 10% |
-2,2%-P.; < 10% |
Verbesserung; < 10% |
Bezug Tabelle: adesso SE
| 2021 | 2020 | 2019 | Zielwert | |
|---|---|---|---|---|
| Lizenzumsatz | + 45% | - 38% | + 143% | > 5% |
| Wartungsumsatz | + 12% | + 17% | + 137% | > 5% |
Bezug Tabelle: adesso insurance solutions GmbH
höheren Umsätzen stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 27,1 Mio.€. Die Vertragsvermögenswerte sind um 13,6 Mio.€ auf insgesamt 42,1 Mio.€ gestiegen.
Auf der Passivseite erhöhten sich die Leasing-Verbindlichkeiten parallel zu den Nutzungsrechten aus Leasing-Verhältnissen um 59,2 Mio.€ auf insgesamt 140,4 Mio. €. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Anmietung neuer Geschäftsgebäude in Berlin und München zurückzuführen. Nach höheren Tilgungszahlungen im Vergleich zur Aufnahme von neuen Finanzmitteln im Vorjahr wurden 2021 wieder mehr finanzielle Verbindlichkeiten aufgenommen als getilgt. Zudem haben sich die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten weiter akquisitionsbedingt erhöht, so dass nunmehr insgesamt 78,9 Mio. € (Vorjahr: 60,7 Mio.€) finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.
Für 2021 hatte der Vorstand als Ziele ein Umsatzvolumen von über 600 Mio.€ (Ende Oktober 2021 erhöht auf über 630 Mio.€) und ein EBITDA von über 89 Mio.€ (Ende Oktober erhöht auf über 95 Mio.€) sowie eine EBITDA-Marge von über 12 % (Ende Oktober erhöht auf über 14%) ausgegeben.
Der Umsatz der adesso Group liegt in der Berichtsperiode bei 678,3 Mio. €, das EBI T DA bei 102,4 Mio.€ und die EBITDA-Marge bei 15,1%. Alle drei Zielmarken der (erhöhten) Guidance wurden damit erreicht beziehungsweise übertroffen.
Die zentralen finanziellen Leistungsindikatoren, die intern zur Steuerung des Konzerns herangezogen werden, sind Umsatzwachstum, EBITDA und EBITDA-Marge. Darüber hinaus ist für den Einzelabschluss das dem Geschäftsbetrieb der adesso SE zurechenbare Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte relevant. Die nachstehende Tabelle gibt die Zielund Ist-Werte für den Berichtszeitraum sowie für den mittel- und langfristigen Zielkorridor für die adesso Group an.
Die adesso Group setzt keine konzernweiten nicht finanziellen Leistungsindikatoren zur internen Steuerung des Konzerns ein. Angesichts der überragenden Bedeutung der adesso SE für den Konzern, die über 50% des Geschäfts der adesso Group verantwortet, sowie des ansonsten innerhalb des Konzerns geschäftsbedingt großen Spektrums an steuerungsrelevanten Leistungsindikatoren, wird folgend über die intern zur Steuerung der adesso SE herangezogenen finanziellen und nicht finanziellen Leistungsindikatoren berichtet.
Die Ergebnisentwicklung der adesso SE hängt von einer Reihe von Leistungsindikatoren ab. Neben der erzielten Wachstumsrate sind dies insbesondere:
Die Auslastung der Mitarbeitenden (Quote der Mitarbeitenden, die in Kundenprojekten arbeiten) Der Anteil der Mitarbeitenden, die in kundenverrechenbaren Projekten beschäftigt sind, beeinflusst das Ergebnis unmittelbar. Angestrebt wird eine möglichst konstante und hohe Auslastung, ohne dabei die Flexibilität bei der Besetzung neuer Projekte zu stark einzuschränken. Da endende und beginnende Projekte nicht immer zeitlich optimal direkt aufeinanderfolgen, ist ein Basissatz an Nichtauslastung unausweichlich. Gemessen wird die Auslastung zweiwöchentlich bezogen auf die Mitarbeitenden in den operativen Bereichen und als Quote der Mitarbeitenden ohne Projekt dargestellt.
2021 wurde erneut eine hohe Auslastung mit einer im Vergleich zum Vorjahr geringeren Schwankungsbreite erzielt. Der Wert liegt im Zielkorridor.
Die Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden als Basis für Umsatz und Ergebnis unterliegt auftragslageunabhängigen Schwankungen durch die Anzahl der potenziellen Arbeitstage, genommenen Urlaub, Krankheit und Auslastung. Werden diese Effekte in der Analyse der kundenverrechenbaren Stunden neutralisiert, kann bei unveränderten Strukturen auf die durchschnittliche Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden pro Projekttag eines im Projekt tätigen Mitarbeitenden geschlossen werden. Verändern sich die Strukturen wie zum Beispiel die Führungsspanne oder Laufbahnstufen und Arbeitsmodelle, gehen diese Veränderungen auch mit in die Buchungsintensität ein. Die so ermittelte Buchungsintensität ist somit ein Gradmesser für die Entwicklung der mengenmäßigen Wertschöpfung pro Mitarbeitenden im Projekt und der Struktureffizienz zugleich.
Da die zusätzlichen oder weniger geleisteten Stundenanteile an einem Projekttag fast ohne Veränderung in den Kosten einhergehen, hat die Veränderung der Buchungsintensität eine unmittelbare Auswirkung auf das Ergebnis. Die Buchungsintensität wird auch beeinflusst durch die Intensität, mit der interne Projekte für die Unternehmensentwicklung, das Business Development oder den Pre-Sales betrieben werden. Sie wird in Prozent von einem achtstündigen Arbeitstag angegeben.
2021 ist die durchschnittliche Buchungsintensität gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Sie liegt damit im unteren Bereich des Zielkorridors.
Die Veränderung der durchschnittlich erzielten Tagessätze, sowohl in den nach Aufwand abgerechneten Projekten wie auch als Kalkulationsbasis in Festpreisprojekten, ist ein zentraler Ergebnistreiber. Insbesondere im Vergleich zur Veränderung der Personalkosten pro Mitarbeitenden, als die größte Kostenposition, hat sie eine erhebliche Auswirkung auf die operative Ergebnismarge. Die Tagessätze sind entsprechend ein fest verankertes Element in der internen Steuerung und werden auf Einzelkundenbasis in ihrer Entwicklung verfolgt und zielgerichtet auf Erhöhungspotenziale hin untersucht. Angegeben wird die Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes. 2021 ist der durchschnittliche Tagessatz in nach Aufwand abgerechneten Projekten um rund 1% leicht zurückgegangen.
Die Anzahl der Projekttage in Festpreisprojekten, die oberhalb des Budgets liegen, wirken direkt ergebniswirksam, da sie nicht für ansonsten potenzielle Arbeitszeiten zur Verfügung stehen. Auch wenn sie nur in Verbindung mit den unterhalb des Budgets abgeschlossenen Projekten zu einem Gesamtbild der Ergebnisbeeinflussung aus Festpreisprojekten genutzt werden können, bietet die Veränderung der Budgetüberschreitungen ein Signal für Fort- oder Rückschritte im Zusammenhang mit Festpreisprojekten. Die Bewertung basiert auf Tagen und nicht auf Euro, so dass es sich um eine qualitative Betrachtung handelt.
Zusammen mit den bei der Kalkulation der Projekte verwendeten rechnerischen Tagessätzen ergibt das Verhältnis von Budgetunterschreitungen und -überschreitungen bei der Nachkalkulation den rechnerischen Tagessatz aus Festpreisprojekten. Die Budgetüberschreitungen lagen 2021 weiterhin unterhalb des Zielkorridors und leicht oberhalb des Vorjahreswerts. Der Zielwert für die Steigerung des kalkulatorischen Tagessatzes konnte erreicht werden.
Als nicht finanzielle Leistungsindikatoren werden bei der adesso SE Mitarbeitendenbelange untersucht. Als ein schnell wachsender Premium-IT-Dienstleister ist adesso auf die Fähigkeit angewiesen, eine Vielzahl der besten Absolventen und erfahrensten Experten als neue Mitarbeitende für sich gewinnen zu können, diese intern umfassend weiterzuentwickeln und möglichst lange an sich zu binden. Besonders relevant sind dabei die nachfolgend beschriebenen Leistungsindikatoren.
Betrachtet werden beim Recruiting die Entwicklung der eingegangenen Bewerbungen, der geführten ersten Vorstellungsgespräche und der Neueinstellungen. Bei der Fluktuationsquote werden arbeitnehmerseitige Kündigungen fester Mitarbeitender betrachtet. 2021 ist COVID-19-bedingt die Anzahl der Bewerbungen um 15% zurückgegangen. Die bisherige Rekordzahl an Bewerbungen aus dem letzten Jahre konnte somit nicht wieder erreicht werden. Dennoch liegt mit 50% eine deutliche Steigerung der Bewerbungen gegenüber dem Jahr 2019 vor (der Anstieg von 2019 auf 2020 lag bei 76%). Das schnelle organische Wachstum wurde fortgeführt und so stieg die Anzahl der Neueinstellungen bei festen Mitarbeitenden um weitere 44%. Die Fluktuationsquote ist 2021 etwas gestiegen und lag an der Grenze des Zielkorridors von bis zu 10%.
Außerdem betrachtet das Management als internen Leistungsindikator die Entwicklung der Lizenz-/ SaaS- und Wartungserlöse mit dem Produkt First-Spirit der Tochtergesellschaft e-Spirit AG und der Produktfamilie in|sure Ecosphere für Versicherungsunternehmen der Tochtergesellschaft adesso insurance solutions GmbH, da die Lizenzerlöse in einer kurzfristigen Betrachtungsweise von Quartalen und einem Geschäftsjahr eine hohe direkte Ergebnisbeeinflussung haben und die Wartungserlöse die Basis für Steigerungen der Kostenbasis bei Entwicklung und Vermarktung des Produktes bilden. Nach dem Verkauf der e-Spirit-Gruppe im ersten Quartal des Jahres 2021 werden in der nachfolgenden Tabelle nur noch die in|sure Produktfamilie betrachtet. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2021 sind sowohl die Lizenz- als auch die Wartungserlöse mit der in|sure Ecosphere zweistellig gewachsen und übertrafen damit die Zielmarken von jeweils > 5%.
Nach dem Corona-Krisenjahr 2020 haben sich die meisten Volkswirtschaften wie ursprünglich zum Jahresbeginn 2021 von den führenden Ökonomen erwartet erholt und sind auf einen Wachstumspfad zurückgekehrt. Abhängig vom volatilen Pandemiegeschehen mussten unterjährig teils deutlich angehobene Wachstumsprognosen revidiert werden. Zudem wirkten sich zunehmend Lieferund Materialengpässe aus, die auch zu Beginn des neuen Jahres 2022 anhalten. Nach einer Steigerung der Wirtschaftsleistung 2021 um 2,8 % ist die Bundesregierung im Rahmen ihrer Jahresprojektion vom Januar 2022 aber zuversichtlich, dass das preisbereinigte BIP-Wachstum mit einem Plus von 3,6% weiter Fahrt aufnimmt und wieder über dem Vorkrisenniveau liegt. Die dämpfenden Faktoren haben den Zeitraum der Erholung aber nach hinten verschoben. Im Herbst waren für 2022 noch 4,1% erwartet worden. Dafür sind die Prognosen für 2023 mit einem Wachstum von 2,3% optimistischer als noch im vorigen Herbst mit 1,6%.
Das erste Quartal 2022 wird voraussichtlich noch durch die Corona-Pandemie und entsprechende Beschränkungen vor allem in Dienstleistungsbereichen beeinträchtigt. Im weiteren Verlauf dürfte sich die konjunkturelle Erholung nach der annahmegemäßen Abflachung des Infektionsgeschehens sowie einer Ausweitung der Industrieproduktion infolge einer allmählichen Auflösung von Lieferengpässen beschleunigen. Ein wesentlicher Treiber für das Wachstum ist der private Konsum. Impulse werden auch von der weiter anziehenden Weltkonjunktur erwartet. Für das weltweite BIP rechnet die Bundesregierung im laufenden Jahr mit einem Wachstum von 4,5% (Vorjahr: 5,9%). Gleichwohl stellen die wiederkehrenden Infektionswellen im Zusammenspiel mit neu aufgetretenen Virusvarianten nach Ansicht der Bundesregierung weiterhin ein hohes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung dar.
Deutschland sei auf Innovationen und höhere Produktivität angewiesen. Die Bundesregierung setzt deshalb darauf, insbesondere die Potenziale der Digitalisierung und datenbasierter Wertschöpfung stärker zu nutzen und ergreift Schritte für den Ausbau der digitalen Infrastruktur und für eine dynamische Entwicklung der Datenökonomie. Zur Stärkung der Innovationskraft sollen künftig 3,5 % des BIP für Forschung und Entwicklung ausgegeben und der Innovationstransfer erleichtert werden.
Auch das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO konstatiert auf Basis der Einschätzungen einer Expertengruppe des Bundes eine Verzögerung der Wirtschaftserholung durch Lieferengpässe und verschärfte Corona-Maßnahmen. Demnach würden nach 3,3% 2021 im laufenden Geschäftsjahr noch 3,0% erreicht, bevor der BIP-Zuwachs 2023 im Rahmen der konjunkturellen Normalisierung mit 2,0% noch einmal an Dynamik einbüßt. Im September 2021 waren noch 3,4% Wachstum für 2022 erwartet worden. Gleichwohl wird die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft mit zwei weiteren Jahren überdurchschnittlichen Wachstums grundsätzlich positiv bewertet.
Das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort rechnet auf Basis von Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) nach der kräftigen Erholung 2021 mit einer BIP-Wachstumsrate zwischen 4,1% und 4,3% mit einer noch einmal gesteigerten Dynamik auf 5,2% bzw. 4,2% für 2022. Für 2023 werden noch 2,5% bzw. 2,6% erwartet. Der starke Anstieg 2022 trotz neuerlichen Lockdowns und Lieferengpässen resultiert auch aus vorgezogenen Investitionen aufgrund des österreichischen Konjunkturprogramms "Investitionsprämie". Strukturelle Stärkung soll die österreichische Wirtschaft mittels der Standortstrategie "Chancenreich Österreich– digital, nachhaltig wirtschaften" erfahren, wie das Wirtschaftsministerium unterstreicht. So soll Österreich bis 2040 zu einem der Top-10-Wirtschaftsstandorte der Welt werden.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
In der Türkei rechnet die OECD nach einem starken Anwachsen der Wirtschaftsleistung 2021 von 9,0 % mit einer Abschwächung des BIP-Wachstums auf 3,3% im laufenden Jahr. Für 2023 wird wieder eine Steigerung der Dynamik auf 3,9 % erwartet. Aufgrund der sehr hohen Inflationsrate und in Abhängigkeit von geld- beziehungsweise währungspolitischen Maßnahmen wird die Vorhersage als erheblich risikobehaftet angesehen und birgt ein hohes Abweichungspotenzial in beide Richtungen.
Somit bietet sich für adesso 2022 ein erneut positives gesamtwirtschaftliches Marktumfeld mit einer recht heterogenen Erwartung an die Wachstumsdynamik über die einzelnen Volkswirtschaften. Nach einem noch belasteten Jahresstart rechnet man in Deutschland und Österreich mit einer noch einmal im Vergleich zum Vorjahr gesteigerten Wachstumsdynamik. In der Schweiz und in der Türkei wird dagegen mit einem verlangsamten Wachstum gerechnet. Insgesamt verläuft die Erholungsphase nach den dämpfenden Effekten zum Jahresende 2021 langsamer, was zu einer etwas schwächeren Entwicklung 2022 und einer etwas stärkeren Entwicklung 2023 führt, als bislang angenommen. Die tatsächliche Dynamik des Wirtschaftswachstums wird insbesondere vom weiteren Pandemieverlauf abhängen und ist somit mit erheblichen Risiken belastet. Weiter könnten sich länger anhaltende Einschränkungen und Lieferengpässe negativ auf die Wertschöpfung im produzierenden Gewerbe auswirken. Sollte der Inflationsdruck zunehmen, könnten sich zudem die Notenbanken zu einer restriktiveren Politik veranlasst sehen. Weitere potenzielle Risiken ergeben sich insbesondere durch die im globalen Umfeld hohe Verschuldung des Unternehmenssektors, die hohe Verschuldung von Staaten sowie mögliche Überhitzungen an Finanzund Immobilienmärkten.
Die Weltkonjunktur erholt sich weiter, der Aufschwung ist jedoch unausgewogen, da Länder, Unternehmen und Menschen mit sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen Realitäten konfrontiert sind. Hinter den jüngsten Verbesserungen verbergen sich strukturelle Veränderungen, in denen einige Sektoren, Arbeitsplätze, Technologien und Verhaltensweisen nicht zu den Trends vor der Pandemie zurückkehren werden. Gleichwohl werden die weltwirtschaftlichen Aussichten laut OECD vorsichtig optimistisch eingeschätzt. Engpässe und Knappheiten auf der Angebotsseite sollten 2022/2023 allmählich abnehmen, so dass sich der weltweite Aufschwung fortsetzen kann. Nach 4,5% Plus 2022 werden für 2023 3,3% BIP-Wachstum erwartet.
Mit der Eskalation im Ukraine-Konflikt und dem Kriegseintritt am 24.02.2022 ist ein zusätzlicher Risikofaktor für die Erholung der Weltwirtschaft hinzugekommen, der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann. Jedoch warnt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) auch vor langfristigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globalisierte Weltwirtschaft. Die weltwirtschaftliche Verflechtung sei ein wichtiger Wohlstandsmotor, weil sie allen Beteiligten Spezialisierungsgewinne bietet. Rückschritte bei der Globalisierung ließen demnach Wachstumseinbußen erwarten. Im Modell führten Handelsbeschränkungen mit Russland dem IfW zufolge zu Verlusten von 0,4% des BIP in Deutschland und 0,3 % in Österreich. Kurzfristig erhöhen steigende Energiepreise die Produktionskosten. Vorleistungen aus der Ukraine beziehungsweise Russland können nicht geliefert werden, wovon unter anderem die Automobilindustrie bereits betroffen ist. adesso unterhält keine Lieferanten- oder Kundenbeziehungen innerhalb der Ukraine oder Russland, die unmittelbar das Geschäft betreffen könnten. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass Kundenunternehmen, die unmittelbar betroffen sind, Investitionsvorhaben verschieben. Dies könnte mittelbar und zeitversetzt sowie vereinzelt einen Einfluss auf adesso entfalten.
Nach Einschätzung des Branchenverbands Bitkom wird der deutsche Markt für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik auch 2022 wieder kräftig wachsen. 2022 soll ein Plus von 5,9% auf 108, 6 Mrd.€ Marktvolumen erreicht werden. Im Berichtsjahr war ein deutlicher Zuwachs von 6,3 % zu verzeichnen. Dabei wird der Bereich Hardware mit einem Plus von 5,7 % auf 33,2 Mrd.€ im Vorjahresvergleich an Dynamik verlieren und wieder geringeren Einfluss nehmen. Die für adesso besonders relevanten Teilsegmente Software und IT-Services legen erneut kräftig um 9,0% auf 32,4 Mrd.€ beziehungsweise um 3,9% auf 43,0 Mrd.€ Marktvolumen zu. Bis zum Jahresende werden die Unternehmen in Deutschland voraussichtlich 39.000 zusätzliche Jobs schaffen. Aktuell sind 1,25 Mio. Menschen in der Branche beschäftigt. Die Unternehmen könnten ohne den Fachkräftemangel in der Branche noch weitaus mehr Personal einstellen. Das Geschäftsklima bewegt sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Nach Einschätzung des Bitkom ist Digitalisierung die Antwort und ein entscheidender Teil der Lösung der Krisen und Herausforderungen unserer Zeit. Wirtschaft, Staat und große Teile der Gesellschaft wollen die Digitalisierung beschleunigen und investieren in digitale Infrastrukturen, Geräte, Software und Services. Die Corona-Pandemie habe der Digitalisierung Schwung gegeben und belebe den Markt.
Die weltweiten IT-Ausgaben sieht das Forschungsinstitut Gartner 2022 um 5,1% auf 4,5 Bio. US-Dollar ansteigen. Trotz der möglichen Auswirkungen der Omikron-Variante würde der wirtschaftliche Aufschwung zusammen mit großen Erwartungen an die Dynamik des digitalen Marktes die Technologieinvestitionen weiter ankurbeln. Für IT-Services prognostiziert Gartner eine Wachstumsrate 2022 von 7,9% (2021: 10,7%) auf 1,3 Bio. US-Dollar. Das Segment Software soll um 11,0% (2021: 14,4%) auf 0,7 Bio. US-Dollar anwachsen.
Der Vorstand geht auch im Geschäftsjahr 2022 von überdurchschnittlichem Wachstum der adesso Group aus. Grundlage hierfür ist die anhaltende, alle Branchen umfassende Nachfrage nach Elementen aus dem Leistungsportfolio von adesso. Alle Branchen, für die adesso tätig ist, investieren in Digitalisierungsinitiativen und Software, so dass kurz- bis mittelfristig von einer hohen Auftragslage auszugehen ist. Dies wird sich voraussichtlich in einem guten Top-Line-Wachstum widerspiegeln. Insbesondere die branchenbezogenen IT-Dienstleistungen sind stark nachgefragt, aber auch das Produktgeschäft aus dem Segment IT-Solutions hat weiterhin viel Potenzial. So hat adesso neben der adesso insurance solutions mittlerweile auch Produkttöchter für die Branchen Banking, Health sowie ganz neu auch für Manufacturing und die Automotive-Industrie. Weiterhin ist eine Retail-Produkt-Tochter 2022 geplant.
Das Ergebniswachstum wird hingegen moderater ausfallen als das Umsatzwachstum. Die Effekte hierfür liegen zum einen darin, dass das Geschäftsjahr 2022 zwei Arbeitstage weniger bereithält als das Vorjahr. Allein aus diesem Effekt wirkt sich ein siebenstelliger Betrag auf das Ergebnis aus. Darüber hinaus plant adesso 2022 ein Cultural-Refit-Programm nach zwei in diesem Bezug schwierigen Pandemie-Jahren. Die Initiativen hierfür verstehen sich als Investitionen zur Absicherung des nachhaltig profitablen Wachstums der adesso Group, da weiterhin das größte Risiko der Fachkräftemangel in der Branche bleibt. Hier will adesso weiter als attraktivster Arbeitgeber in Deutschland positioniert bleiben.
Die Bewerbungslage ist quantitativ weiterhin gut. Allerdings bleibt es eine Herausforderung, auf dem hohen Qualitätsniveau zu marktüblichen Konditionen Personal einzustellen. Die großen Herausforderungen liegen hier insbesondere in steigenden durchschnittlichen Gehältern von gut ausgebildeten Informatikern und Beratern. Hinzu kommt die gegenwärtige Inflation, so dass adesso hierauf mit zwei wesentlichen Gegenmaßnahmen reagiert. Zum einen sollen die Tagessätze für die Leistungen der adesso Group im Schnitt gesteigert werden. Zum anderen ist geplant, die Kapazität der verfügbaren Nearshore-Ressourcen zu erhöhen, um die Personalkosten pro Mitarbeitenden zu senken.
adesso wird im Geschäftsjahr 2022 das 25-jährige Firmenjubiläum feiern. Neben dem geplanten Ausbau des Geschäfts im deutschsprachigen Raum wird auch ein Fokus auf der Internationalisierung liegen. So werden sowohl weitere Absatzmärkte in Europa gesucht, als auch weitere Shoring-Standorte.
Um den gewachsenen Anforderungen der adesso Group auch administrativ Rechnung zu tragen, führt adesso intern SAP S/4HANA ein mit geplantem Go-Live Anfang 2023. Das Projekt wird primär mit eigenen Beratern sowie Unterstützung durch SAP durchgeführt und hat zum Ziel, eine integrierte Systemlandschaft für die adesso Group aufzubauen.
Weiterhin beschäftigt adesso sich mit der Optimierung des Cashflows, um die eigene Leistungserbringung schneller in Geld zu wandeln. Hierfür sind im Treasury-Team mehrere Initiativen aufgesetzt.
Die konjunkturelle Entwicklung sieht für das Leistungsangebot von adesso grundsätzlich positiv aus. Allerdings ergeben sich auch Risiken zum Beispiel aus Inflation und Zinsentwicklung oder etwa der Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Ukraine-Krise. Diese gilt es zu beobachten, um gegebenenfalls rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. adesso sieht sich für diese Herausforderungen grundsätzlich gut aufgestellt.
Für das Geschäftsjahr 2022 geht adesso von weiterem Wachstum im Segment IT-Services aus. Bei den IT-Solutions werden insbesondere weitere Lizenzverkäufe der Produktfamilie in|sure Ecosphere erwartet.
Für das Geschäftsjahr 2022 plant das Management daher wie folgt:
Umsatzerlöse: 750 bis 800 Mio.€,
EBITDA: 90 bis 95 Mio.€,
EBITDA-Marge: 11 bis 12%
Die Segmentaufteilung orientiert sich dabei an den Vorjahren, das heißt circa 10% bis 20% des Umsatzes soll das Segment IT-Solutions erwirtschaften und der Großteil von 80% bis 90% das Segment IT-Services. Ergebnisseitig könnte je nach Geschäftsverlauf das Segment IT-Solutions wieder einen maßgeblichen Beitrag leisten, wenn die Produktverkäufe wie geplant erfolgen.
Für 2022 wird grundsätzlich ein liquiditätstypischer Verlauf für adesso erwartet. Das heißt, zu Beginn des Jahres ist der Liquiditätsbestand hoch, baut sich über die ersten beiden Quartale aufgrund von Bonuszahlungen für das Vorjahr und durch die Dividende ab und steigt im zweiten Halbjahr wieder an. Im Zuge der Durchführung von M&A-Transaktionen könnte sich ein entsprechender zusätzlicher Liquiditätsbedarf ergeben. Das im Vorjahr etablierte Treasury-Team wird die Liquiditätsentwicklung weiterhin sorgfältig beobachten und steuern.
adesso wird sich auch intensiv mit dem Forderungsmanagement befassen und die internen Prozesse weiter verbessern. Weiterhin werden strategische Finanzierungsoptionen mit den Hausbanken zur Verbesserung des Working Capitals vorangetrieben. adesso bleibt dabei der eigenen Linie treu, grundsätzlich eine Nettoverschuldung zwischen null und dem zweieinhalbfachen des EBITDA anzustreben.
Auch wenn der Großteil der Kapitalallokation für ein Wachstumsunternehmen wie adesso in Wachstumsinitiativen (organisch und anorganisch) fließt, wird die Dividendenpolitik vom Vorstand weiter fortgesetzt. Dabei ist eine ausgewogene Gewichtung von Investitionen in Wachstum, finanzieller Stabilität und Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg vorgesehen. Eine stetige, leichte Anhebung der Dividende ist Teil der Kapitalmarktstrategie. Der Vorschlag 2022 sieht eine Erhöhung der Dividende auf 0,60 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2021 vor (Vorjahr: 0,52 € je Aktie).
Risikomanagement ist ein Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse. adesso versteht Risiken im weitesten Sinne als die Gefahr, die finanziellen und operativen Ziele nicht wie geplant zu erreichen und im engsten Sinne, die Existenz des Unternehmens zu gefährden. Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es daher unerlässlich, die Risiken effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen. Das aktive Risikomanagement von adesso eröffnet somit auch Chancen.
Die adesso Group verfügt über ein System von Prozessen und Datenauswertungen zur Überwachung von Risiken für den Konzern. Ein spezialisiertes Softwaresystem ausschließlich für das Risikomanagement wird dabei nicht verwendet. adesso setzt stattdessen auf ein zentrales Management Reporting für das Ergebniscontrolling sowie das Nachhalten wesentlicher Kennzahlen. In einer zentralen Datei werden sämtliche Plan- und Ist-Daten aller Geschäftsbereiche für das Reporting vorgehalten. Die laufenden Geschäftszahlen werden direkt aus der Finanzbuchhaltung erfasst. Zusätzlich werden Kennzahlen wie Umsatz pro Mitarbeitenden, verfügbare Liquidität, nicht voll ausgelastete Ressourcen sowie Auftragseingang und -bestand registriert. In das Reportingsystem sind alle Unternehmen des Konsolidierungskreises eingebunden.
Für weitere Risiken, wie zum Beispiel durch fehlende Verträge, hohe Außenstände von Kunden oder aus Projekten mit Annäherung an die Budgetgrenze, sind feste Berichtswege etabliert. Ab gewissen Meldegrenzen werden diese bei Vorstandssitzungen in die Tagesordnung aufgenommen. Die Identifizierung ähnlicher Risiken bei den Konzerngesellschaften geschieht durch die enge Einbindung des jeweils verantwortlichen Vorstandsmitglieds der adesso SE. Die Stelle eines zentralen "Risk Managers" ist dabei nicht eingerichtet. Die Erhebung und Einschätzung der Risiken wird in einem Risikohandbuch dokumentiert. Der Aufsichtsrat und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erhalten das Risikohandbuch zur Kenntnisnahme und zur Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit des Risikomanagementsystems.
Im Rahmen einer Risikoinventur wurden die folgenden Risiken für das Geschäft als relevant eingeschätzt und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bewertet. Im Wesentlichen werden hier Risiken aufgeführt, deren Eintreten eine Verschlechterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge hätte.
Darüber hinaus ist die adesso Group möglicherweise weiteren Risiken ausgesetzt, die derzeit jedoch noch nicht bekannt sind oder die zum jetzigen Zeitpunkt nicht als wesentlich eingeschätzt werden. Das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe ergibt den jeweiligen Risikofaktor als Basis für die Relevanz des Risikos. Zum Stichtag und zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts wurden folgende Risiken mit einem berichtenswerten Risikofaktor (größer 40) identifiziert.
Festpreisprojekte können im Falle einer Überschreitung der budgetierten Zeitraster und Kosten zu Verlusten aus Projektarbeit führen.
Bei jedem Festpreisprojekt werden laufend Budgetabweichungen lokalisiert und analysiert. Es gibt einen Eskalationsmechanismus bis hin zum Vorstand. Bei adesso kommen ein auf Excel basierendes Projektcontrolling und -reporting zum Einsatz, welche auf Daten des ERP-Systems aufsetzen. Je nach Projektstruktur werden Teilprojekte definiert und in der Projekt- und Zeiterfassung von adesso abgebildet. Der beauftragte Aufwand wird auf die Teilprojekte verteilt sowie die Meilensteine zeitlich fixiert. Im Projektverlauf werden die aufgelaufenen Zeiten und Aufwendungen den Planzahlen gegenübergestellt, der sich rechnerisch ergebende Restaufwand ermittelt sowie die Einhaltung des Zeitplans dokumentiert. Durch die zusätzliche, monatliche oder wöchentliche Abschätzung der noch zu erbringenden Restaufwendungen ergeben sich dem realen Projektverlauf entsprechende Fertigstellungsgrade. Die Gegenüberstellung von Fertigstellungsgrad und rechnerischem Restaufwand zeigt frühzeitig eine mögliche Budgetüberschreitung an. Projekte, die in den sogenannten "Overspend"-Status wechseln, in denen also ein deutliches Überschreiten des Projektbudgets abzusehen ist, kommen in die laufende Agenda der Vorstandssitzungen. Neben der Kenntnisnahme des Risikos werden mögliche Verbesserungsansätze aus der Analyse der Hintergründe für eine Überschreitung erörtert. Der Anteil von geleisteten Stunden in Projekten mit festen Budgets in Form von Werkverträgen am Gesamtumsatz von adesso ist mit weniger als 20% jedoch niedrig. Die adesso SE hat ein Project Management Office (PMO) eingerichtet, in dem Experten mit standardisierten Werkzeugen und Mechanismen besonders große oder anspruchsvolle Projekte parallel zur Projektleitung betreuen. Die Werkzeuge und Prozesse sind vollständig in der Unternehmensroutine verankert. Die jeweiligen Restaufwandsschätzungen werden historisiert und deren Entwicklung grafisch aufbereitet, so dass Tendenzen entgegengewirkt werden kann, Unstimmigkeiten im Projekt erst spät zu benennen. In diversen Unternehmen der adesso Group kommen ähnliche oder identische Verfahren zur Anwendung.
Risiken aus der Unterschreitung von Planumsätzen Bei einer hohen Rohmarge und hohem Fixkostenanteil könnten ausbleibende Umsätze sich unmittelbar im Ergebnis widerspiegeln. Sollten die Auftragseingänge zurückgehen oder bedeutende laufende Kundenaufträge beendet werden, könnten innerhalb kurzer Zeit Leerlaufzeiten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage entstehen. Da insbesondere der Bereich IT-Services zeitbezogen abrechnet, sind solche Leerlaufzeiten nur schwer zu kompensieren.
adesso verfolgt im Segment IT-Services vor dem Hintergrund der hohen allgemeinen Relevanz dieses Risikofaktors mindestens monatlich, in Teilen zweiwöchentlich, die folgenden Werte, um Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren: Auftragseingang, Anzahl fakturierter Stunden und Auslastungsquoten, Anzahl nicht ausgelasteter Mitarbeitenden.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Das Segment IT-Solutions verfolgt eine Produktstrategie. Hier werden selbst erstellte Standardlösungen in Form von Lizenzen verkauft, implementiert und mit Wartungsverträgen versehen beziehungsweise als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt. Während die aufgebaute Basis an Wartungsverträgen eine relativ stabile Umsatzbasis erzeugt, sind bei der erzielten Anzahl an Neuabschlüssen die Zielerreichung und das Ergebnis der Produktgesellschaften stärker abhängig von einzelnen Auftragseingängen und damit deutlich volatiler als das Servicegeschäft. Die Wartungserlöse decken bei keinem der Konzernunternehmen die gesamten laufenden Kosten. Bei den Produktgesellschaften werden deshalb insbesondere der Lizenzumsatz beziehungsweise die SaaS-Neuabschlüsse und die diesbezügliche Vertriebspipeline inhaltlich und bezüglich ihrer Entwicklung auf der Zeitachse eng beobachtet.
Im Rahmen des monatlichen Reportings werden die Ist-Zahlen mit der Planung und dem Vorjahr verglichen sowie zyklisch ein überarbeiteter Forecast erstellt. Dadurch werden sich abzeichnende Unterschreitungen von Planumsätzen frühzeitig aufgezeigt und bilden die Grundlage für die monatlichen Gespräche über die Geschäftsentwicklung und -perspektiven. Dies gilt für alle wesentlichen Konzernunternehmen.
Allgemeine Liquiditätsrisiken: Die Liquiditätssituation der adesso Group unterliegt jährlichen geschäftstypischen Schwankungen. Dabei kommt es im ersten Halbjahr zu höheren Auszahlungen beispielsweise bedingt durch die Auszahlung variabler Gehaltsbestandteile für das Vorjahr, Anpassung der Steuervorauszahlungen wegen steigender Unternehmensergebnisse und die Dividendenzahlung. Das erste Halbjahr weist regelmäßig weniger Arbeitstage im Vergleich zu der zweiten Jahreshälfte auf, was sich im Bereich IT-Services unmittelbar im Umsatz widerspiegelt. Diese Effekte führen im Ergebnis zu einem Rückgang der Netto-Cash-Position der adesso Group innerhalb des ersten Halbjahres. Im zweiten Halbjahr wird die Netto-Cash-Position hingegen nach und nach aufgebaut. Dabei ist ein weiterer saisonaler Effekt zu verzeichnen, dass die Festpreisprojekte tendenziell stärker in der zweiten Jahreshälfte zur Abnahme und Endabrechnung kommen.
Für das Liquiditätstracking werden sämtliche Kontostände, Darlehen sowie nicht verfügbare Barmittel monatlich berichtet. Die Veränderung der Finanzmittel wird im Zeitverlauf sichtbar gemacht. Die Netto-Cash-Position jedes wesentlichen Konzernunternehmens wird monatlich berechnet und im Reporting ausgewiesen. Die Zahlungseingänge der adesso SE werden täglich überwacht.
Zum Ausgleich von Liquiditätsengpässen, ungünstigen oder unerwarteten Entwicklungen bestehen fest zugesagte und frei verfügbare Banklinien in ausreichender Höhe.
Liquiditätsrisiken aus Großprojekten: Liquiditätsrisiken können sich auch aus den Abrechnungsmodalitäten im Rahmen eines Werkvertrags für ein geschlossenes Projekt mit einem signifikanten Volumen ergeben. Oft sind neben An- und Abschlagszahlungen Zahlungen an die Fertigstellung des Projekts gebunden. Im Falle einer verzögerten Fertigstellung können sich erhebliche Liquiditätslücken ergeben. Der Finanzvorstand bringt größere Forderungspositionen der adesso SE auf die laufende Agenda der Vorstandsitzungen, wo individuelle Strategien der Geldbeibringung festgelegt werden. Aufgrund des Wachstums vergangener Jahre ist die Abhängigkeit von einzelnen Projekten hingegen gesunken.
Risiken aus Zahlungsausfällen: Die offenen Posten aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind ein wesentlicher Aktivposten der Bilanz und der überwiegende Teil des gebundenen Kapitals. Ein Zahlungsausfall führt unmittelbar zu entsprechenden, negativen Ergebnis- und Liquiditätseffekten. Das Forderungsmanagement wird bei adesso auf Ebene der Einzelgesellschaften individuell gehandhabt. Die Entwicklung des Forderungsbestands und der Zahlungseingänge wird bei der adesso SE kontinuierlich überwacht. Es bestehen Eskalationswege bis hin zum Vorstand.
Währungsrisiken: Die adesso-Gesellschaften sind Risiken im Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn sie Geschäfte eingehen, aus welchen in Zukunft Zahlungsströme in Fremdwährungen resultieren. Das Fremdwährungsrisiko wird zum Teil dadurch ausgeglichen, dass Ein- und Auszahlungen in der gleichen Fremdwährung erfolgen. Die Währungsrisiken sind weiterhin gering. Nur ein kleinerer Anteil der Umsätze wird nicht in Euro getätigt. Dies betrifft hauptsächlich die Geschäfte der adesso-Landesgesellschaften in der Schweiz und in der Türkei, die in Schweizer Franken beziehungsweise in Türkischer Lira abrechnen. Diese Gesellschaften wickeln den Großteil ihrer Geschäfte in der Landeswährung ab. Währungsabsicherungsgeschäfte wurden nicht getätigt.
Über nennenswerte Risiken aus Finanzinstrumenten ist nicht zu berichten.
adesso ist ein IT-Unternehmen ohne nennenswertes Anlagevermögen. Das wichtigste Asset des Unternehmens sind Mitarbeitende. Die Suche nach geeigneten und erfahrenen Mitarbeitenden ist unverändert von einem Nachfrageüberhang durch die Unternehmen geprägt. Die sich hieraus ergebenden Gehaltsforderungen bei Neueinstellungen sowie die Erwartungen bezüglich Gehaltssteigerungen bei bestehenden Mitarbeitenden sind nicht immer vollständig über eine entsprechende Anpassung der Marktpreise zu kompensieren, so dass hieraus eine Belastung für die operative Marge entstehen kann. In den Kernbranchen ist eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitenden für die Top-Positionierung von adesso verantwortlich. Sollten gleichzeitig mehrere dieser Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen, ergäben sich hieraus mittelfristige Risiken für die weitere Unternehmensentwicklung.
Dementsprechend werden laufend Kennzahlen wie Anzahl Mitarbeitende, Anteil unproduktiver Mitarbeitende, Krankenstand, Urlaub sowie Kosten & Umsatz pro Mitarbeitenden und Auslastung festgehalten und ausgewertet. Jede Kündigung und Neueinstellung wird dem obersten Führungskreis mitgeteilt. Regelmäßig alle drei Monate werden in den Vorstandssitzungen die Trends analysiert und Maßnahmen erörtert. So kann frühzeitig ein gefährdender Abgang von Wissen und Kompetenz erkannt werden. In den Produktbereichen ist die Konzentration des betriebsnotwendigen Wissens auf eine kleine Anzahl von Kernentwicklerinnen und Entwicklern beschränkt. Diese stehen im besonderen Fokus der Personalarbeit.
adesso behauptet die eigene Position als Premium-IT-Dienstleister durch hervorragend talentierte und in den fachlichen Domänen erfahrene Mitarbeitende. Insbesondere in diesem Bereich ist der Wettbewerb um Mitarbeitende sehr intensiv; nicht nur auf Seiten der IT-Dienstleistungsunternehmen, sondern auch zwischen Anwenderunternehmen und der IT-Branche. Diesen Risiken wird durch ein besonders aktives Recruiting, Strategien zur intensiven Mitarbeitendenbindung und ausgeprägte Karrierechancen im wachsenden Unternehmen begegnet.
Die adesso Group hatte 2012 erstmalig den Umfang der Investitionen in die Entwicklung neuer, eigener Produkte und Lösungen deutlich erweitert und damit das Risikoprofil eines deutlich vom Dienstleistungsgeschäft geprägten Geschäftsmodells zu Gunsten des Produktgeschäfts graduell verschoben. Hierfür laufen umfangreiche Entwicklungsprojekte und die bereits verfügbaren Systeme befinden sich in der breiteren Vermarktung. Für alle Produkte ergeben sich steigende Risiken aus Leistungs- und Wartungsverpflichtungen. Zusätzlich steigen in der Entwicklungsphase die Risiken aus den die Planungen übersteigenden Entwicklungsaufwendungen, die adesso in Teilen zu tragen hätte. Diesen Risiken stehen jedoch Lizenz- und Wartungserlöse in wachsender Größenordnung gegenüber.
Die adesso SE verfügt als IT-Unternehmen über umfangreiches technisches Know-how sowie über Ressourcen im Bereich der internen IT-Infrastruktur. Da ein Großteil der kundenrelevanten Wertschöpfung auf Basis der IT-Infrastruktur erbracht wird, ist deren Verfügbarkeit von hoher Bedeutung. Ein Ausfall der Systeme führt somit ein bedeutsames finanzielles Risiko mit sich. Die interne Abteilung IT-Betrieb ist mit erfahrenen Vollzeitadministratoren ausgestattet, die von mehreren Auszubildenden, Studenten und weiteren Mitarbeitenden der operativen Bereiche unterstützt werden. Disziplinarische und organisatorische Verantwortung sind in einer eigenständigen Führungsposition definiert. 2016 wurde bei der adesso SE die Stelle des CISO (Chief Information Security Officer) neu eingerichtet und besetzt. Die Datensicherung der produktiven Server geschieht täglich inkrementell auf geeignete Medien außerhalb der Rechenzentren an einem dritten Standort.
Die im Internet verfügbaren produktiven Systeme sind vor unbefugtem Zugriff über ein mehrstufiges Firewall-System geschützt. Zum Schutz der Kommunikation zwischen den Geschäftsstellen und Töch-
tern wird ein VPN durch adesso betrieben. Sämtliche Systeme verfügen über Virenscanner unterschiedlicher Produkthersteller, deren Virensignaturen automatisch auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.
adesso verfügt in der Zentrale in Dortmund über ein Rechenzentrum mit Sicherheitsvorkehrungen wie elektronische Zugangskontrolle, klimatisierte Serverschränke, Brandlöschanlage, unterbrechungsfreie Stromversorgung und Überflutungsschutz. Sämtliche externe Datenverbindungen sind den technischen Standards entsprechend gesichert und redundant ausgelegt. Die Beteiligungsunternehmen unterhalten teilweise eigene IT-Systeme und -Abteilungen. Deren Risikostatus werden an die adesso SE in keiner regelmäßigen Form gemeldet. Es wird an einer zunehmend verzahnten Zusammenarbeit zwischen den IT-Abteilungen von adesso und den Beteiligungen gearbeitet. adesso wurde nach ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert. Die im Rahmen der Zertifizierung geschärften und dokumentierten Prozesse haben die Risikoposition aus der technischen Infrastruktur trotz zunehmender Komplexität konstant gehalten. Das Risiko wurde in der Vorperiode durch die zunehmende Sensibilität der Kunden hinsichtlich Datenschutz und Datenintegrität erhöhend eingeschätzt, insbesondere bei Banken und Versicherungen sowie durch erweiterte Anforderungen der Regulierung und gestiegene Cyber-Risks.
Im Risikohandbuch werden zum Stichtag eine Reihe von weiteren Risiken benannt, deren Risikofaktor unterhalb von 40 Punkten liegt. Diese Risiken sind: > Risiken aus Geschäften in anderen Rechtssystemen
Sinkende oder nicht ausreichend steigende Tagessätze
Risiken aus der COVID-19-Pandemie
Risiken aus sinkendem Auftragsbestand
Risiken aus zu geringer Vertriebspipeline
Risiken aus Änderung der Markt- und Wettbewerbsstruktur
Risiken aus falschen Produkten oder fehlendem Know-how
Risiken aus abnehmendem Marktvolumen
Risiken aus der Organisationsstruktur
Risiken aus der Nutzung von Verlusten
Risiken aus der Kundenstruktur
Compliance Risiken
Risiken aus Banklinien
Risiken aus fehlendem Versicherungsschutz.
Es wurden keine wesentlichen Risiken gemäß §289c Abs. 3 Satz 3 und 4 HGB identifiziert.
Jedes Risiko wird durch die Abschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglicher Schadenshöhe bewertet. Der Risikofaktor jedes Risikos ergibt sich aus der Multiplikation der Eintrittswahrscheinlichkeit (1-10) und der Schadenshöhe (1-10). Das Gesamtrisikoprofil, die Summe aller Risikofaktoren, von adesso wird gegenüber dem Vorjahr um 14 Punkte oder 2% auf 574 Punkte vermindert eingeschätzt. Die wesentlichen Treiber für diese Entwicklung sind insbesondere die verringerte Einschätzung zum Risikoausmaß der COVID-19-Pandemie und die verringerte Einschätzung zur Eintrittswahrscheinlichkeit und Ausmaß des Risikos aus der Nutzung von Verlusten.
Keines der identifizierten Risiken erreicht für sich genommen zum jetzigen Zeitpunkt den Status eines den Bestand gefährdenden Risikos. Die aufgeführten Risiken könnten sich jedoch negativ auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage auswirken.
Der Vorstand der adesso SE geht davon aus, dass die identifizierten Risiken begrenzt und beherrschbar sind. Es sind keine Risiken zu erkennen, die einzeln oder in der Gesamtbetrachtung den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
Neben dem Erkennen und Managen von Risiken gebührt auch dem Erkennen und Entwickeln von Chancen für die Entwicklung der adesso Group ein wichtiger Aufmerksamkeitsbereich des Managements. Für die systematische Erarbeitung neuer Geschäftschancen bestehen verschiedene Formate und Arbeitsgruppen aus Vorstand, Business Development, Geschäftsführungen von Konzernunternehmen und Line-of-Business-Leitern. In diesen Formaten werden neue Ideen und Geschäftsmodelle für bestehende oder neue Branchen, Lösungen und Regionen entwickelt.
Ein immer wichtiger werdender Bestandteil hierbei ist die Integration anorganisch erworbener Unternehmen oder Unternehmensteile. Für den Ausbau dieser Aktivitäten und für die Steuerung der Integrationstätigkeiten wurde 2021 ein neuer Geschäftsbereich "Corporate Development und M&A" installiert, welcher sich maßgeblich mit der Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe befasst.
Auch der Ausbau des 2019 installierten Corporate Account Managements bringt weitere Erfolge. So ist es für die Marke adesso ein wesentlicher Erfolgsfaktor mit einem "ONEadesso"-Portfolio bei Kunden aufzutreten, um nicht nur einen kleinen Portfolio-Teil anbieten zu können, sondern die mittlerweile breite Softwareengineering- und Technologiekompetenz in Gänze bei Kunden zu platzieren.
Der Bedarf an neuen Digitalisierungsinitiativen wird aus Sicht des Managements in der kommenden Geschäftsperiode, aber auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Corona-Pandemie zeigt sich hier als eine Art Katalysator für neue Themen, die, nachdem die Unsicherheiten aus der Krise überwunden sind, von vielen Kunden angegangen werden. adesso profitiert hierbei von der eigenen Herstellerunabhängigkeit und kann als echter Digitalisierungspartner Unternehmen helfen, ihre Kernprozesse zu digitalisieren. So wird zum Beispiel der weitere Einsatz von Künstlicher Intelligenz für immer mehr Geschäftsanwendungen etabliert. Auch wird es im Bereich SAP in den kommenden fünf bis zehn Jahren viele Umstellungsprojekte auf SAP S/4HANA geben, ein Bereich in dem adesso sich Ende 2020 massiv verstärkt hat. Aber auch die klassischen Bereiche in der Individualentwicklung oder in der Beratung und Begleitung von Digitalisierungsinitiativen bieten viele Chancen.
Die Branchen, in denen adesso aktiv ist, stehen alle vor diesen Herausforderungen. Versicherungen und Banken beschäftigen sich intensiv mit der Ablösung alter Legacy-Systeme. Der Gesundheitssektor und die öffentliche Hand starten Initiativen, um Versorgung und Verwaltung digitaler zu machen. Auch die klassische Industrie investiert in Digitalisierung und IoT-Projekte. Lediglich im Bereich Automotive dürfte die aktuelle Konjunkturlage zu eher unterdurchschnittlichen Chancen führen.
Der Rechnungslegungsprozess birgt das Risiko, dass die darauf basierende Finanzberichterstattung Falschdarstellungen enthalten könnte, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der Adressaten haben.
Dies können sowohl Fehlallokationen und ausbleibende Maßnahmen durch den Vorstand bei der internen operativen Führung des Konzerns sein als auch Fehleinschätzungen bei den weiteren Adressaten, wie insbesondere bei bestehenden und potenziellen Aktionären. Die diesbezüglich eingerichteten Prozesse und Systeme zielen darauf ab, mögliche Fehlerquellen der Rechnungslegung zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Sie sollen dazu dienen, den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Jahres- beziehungsweise Konzernabschlüsse zu gewährleisten. Der Bericht erfolgt einheitlich für den zusammengefassten Lagebericht für adesso SE und Konzern.
Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung findet jährlich ein IT-Audit statt, welches einen Schwerpunkt auf die Wirksamkeit von IT-Kontrollen bezogen auf das rechnungslegungs-relevante ERP System legt.
Die Ausgestaltung der internen Kontrollmechanismen und des Risikomanagements ergibt sich hauptsächlich aus der Organisation des Rechnungslegungs- und Finanzbericht-erstattungsprozesses. Die Buchführung erfolgt zumeist dezentral bei den Tochterunternehmen des Konzerns. Für einige Tochterunternehmen des Konzerns erbringt die adesso SE als Muttergesellschaft dienstleistend die Buchführung sowie weitere zentrale Verwaltungsprozesse wie die Personalabrechnung. Dabei werden die Bücher dieser Gesellschaften überwiegend als Mandanten auf einem gängigen Buchhaltungssystem geführt. Durch die Personalunion der handelnden Personen und die laufende, direkte Einsichtnahme durch den Finanzvorstand der adesso SE ist eine gute Basis für die einheitliche und korrekte Darstellung von Sachverhalten gegeben.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht Kontroll- und Risikomanagementsystem Übernahmerelevante Angaben
Es ist ein einheitlicher Konzernkontenrahmen implementiert, auf welchen die lokalen Kontenrahmen im Rahmen des Konzernreportings übergeleitet werden, so dass Abweichungen von der angestrebten Darstellungsweise transparent nachvollzogen und minimiert werden können. Durch die feingliedrige Struktur der Konzernkonten ist eine gute Abstimmung der konzerninternen Leistungsprozesse möglich. Für die lokalen Jahresabschlüsse sind die jeweiligen Geschäftsführungen verantwortlich. Jeder Jahresabschluss, der in den Konzernabschluss eingeht, wird – unabhängig von der lokalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder dem lokalen Steuerberater – zusätzlich vom Konzernabschlussprüfer auf Plausibilität und Einhaltung von konzerneinheitlichen Standards untersucht. Hierzu finden auch im Ausland für wesentliche Konzerngesellschaften Besuche des Konzernabschlussprüfers mit Einsichtnahme in die Arbeitsunterlagen des lokalen Prüfers statt.
Sämtliche Abschlüsse der Einzelgesellschaften werden quartalsweise im Bereich Finanzen der adesso SE in einem zentralen Konsolidierungssystem geführt und nach der IFRS-Überleitungsrechnung zum Konzernabschluss konsolidiert. Die eigens hierfür angeschaffte Softwarelösung wurde unter Beachtung des Prüfungsstandards "Erteilung und Verwendung von Softwarebescheinigungen" des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 880) eingehend überprüft und zertifiziert. Sämtliche IFRS-Überleitungsbuchungen sowie Konsolidierungsbuchungen sind transparent dokumentiert und nachvollziehbar.
Kern des inhaltlichen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezüglich der Rechnungslegung ist das monatliche Reporting von Monatsabschlüssen, der Gegenüberstellung zu den Planwerten und die mehrmalige Aktualisierung des Forecasts für das Gesamtjahr. Für jede Gesellschaft der adesso Group ist ein Vorstandsmitglied der adesso SE direkt zuständig, welches die Monatsabschlüsse mit der jeweiligen Geschäftsführung erörtert und so gegebenenfalls Auffälligkeiten und Abweichungen früh erkennen kann. Die Monatsabschlüsse aller Gesellschaften werden monatlich vom Vorstand der adesso SE zusammenhängend analysiert. Für die Quartalsabschlüsse muss jede Gesellschaft ein umfangreiches IFRS-Package mit Informationen für die Konsolidierung und die Anhangsangaben erstellen. Hierdurch findet eine weitere inhaltliche Prüfung sämtlicher Informationen für die externe Berichterstattung schon unterjährig durch den Bereich Finanzen der adesso SE statt. Für ausgesuchte Einzelthemen wird der Konzernabschlussprüfer miteinbezogen.
Die adesso SE berichtet entsprechend §315a Abs. 1 HGB und §289a Abs. 1 HGB mit dem Ziel, einen potenziellen Bieter in die Lage zu versetzen, sich vor Abgabe eines Übernahmeangebots ein umfassendes Bild über adesso sowie etwaige Übernahmehindernisse zu verschaffen.
Es besteht nur eine Aktiengattung. Eine Stammaktie gewährt jeweils eine Stimme. adesso-Aktien sind nicht vinkuliert. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 04.06.2023 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.160.002 € durch Ausgabe von insgesamt 2.160.002 neuen Stückaktien gegen Bar und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Das grundsätzliche Bezugsrecht der Aktionäre kann insbesondere bei Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Teilen von Unternehmen und Beteiligungen an Unternehmen, Lizenzrechten oder Forderungen sowie bei Barkapitalerhöhungen kleiner 10% des Grundkapitals ausgeschlossen werden.
Es besteht die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 02.06.2025 eigene Aktien in Höhe von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien kann ganz oder in mehreren Teilbeträgen einmal oder mehrmals für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Beim Erwerb eigener Aktien über die Börse darf der gezahlte Gegenwert je Aktie den Eröffnungskurs am Erwerbstag um nicht mehr als 10% überschreiten und um nicht mehr als 20% unterschreiten.
Beim Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der gebotenen Kaufpreisspanne je Aktie – vorbehaltlich einer Anpassung während der Angebotsfrist – den Mittelwert der Schlussauktionspreise im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Handelstage in Frankfurt am Main vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 20% über- oder unterschreiten. Die eigenen Aktien können vom Vorstand im Rahmen von Aktienoptionsplänen verwendet, mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Dritte gegen Barzahlung veräußert, gegen Sachleistung, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, angeboten, mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Bedienung von Wandel- oder Optionsanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. einer Kombination dieser Instrumente) jeweils mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten verwendet, Mitarbeitende und Führungskräften zum Erwerb angeboten oder als Vergütungsbestandteil auch unentgeltlich überlassen oder eingezogen werden. Die adesso SE selbst hielt zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien. Uns sind keine sonstigen Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht bekannt. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen bezüglich der Übertragung von adesso-Aktien. Sofern sich weitere Beschränkungen aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben könnten, sind uns diese nicht bekannt.
Weitere Angaben zum Eigenkapital sowie Kapitalmaßnahmen der Gesellschaft sind im Anhang unter dem Punkt Eigenkapital erläutert.
Der Gründungsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Volker Gruhn hält zum 31.12.2021 über eine von ihm beherrschte Gesellschaft einen Anteil von 26,5% am Grundkapital. Gründungsaktionär und Mitglied des Aufsichtsrats Rainer Rudolf hält zum Stichtag 16,8% der Anteile. Für weitere Angaben zur Eigentümerstruktur verweisen wir auf den Konzernanhang.
Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, sind uns nicht bekannt. Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz grundsätzlich nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen und diesen nachgekommen wird. Transaktionen, die ohne neuerliches Über- oder Unterschreiten der Meldeschwellen getätigt werden, sind der Gesellschaft nur in Ausnahmefällen bekannt. Stimmrechtsmitteilungen sowie eine aus diesen ableitbare Aktionärsstruktur werden im Investor Relations-Bereich der Website unter www.adesso-group.de vorgehalten.
Kein adesso-Aktionär ist durch die Satzung von adesso ermächtigt, Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Auch ansonsten verfügt kein Aktionär über Sonderrechte, die ihm Kontrollbefugnisse verleihen. Es existieren keine Stimmrechtsbeschränkungen für adesso-Aktien, die von unseren Mitarbeitenden gehalten werden.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG. Gemäß §7 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens einer Person. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso die Ernennung eines Mitglieds des Vorstands zum Vorstandsvorsitzenden. Die Änderung der Satzung erfolgt gemäß §§133, 179 AktG durch einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung enthält keine hiervon abweichende Regelung. Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die die Fassung betreffen (§11 Ziffer 7 der Satzung). Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§16 der Satzung).
Die Gesellschaft ist nicht Partei einer wesentlichen Vereinbarung, die besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels beziehungsweise Kontrollerwerbs enthält, wie er unter anderem Folge eines Übernahmeangebots sein kann. Unsere Satzung enthält keine Bestimmung, die dem Vorstand speziell für den Fall einer Übernahmesituation besondere Befugnisse einräumt. In den Vereinbarungen zum Phantomaktienprogramm führt ein Kontrollwechsel zu verkürzten Wartefristen für die Inhaber der Phantomaktien. Es bestehen darüber hinaus keine Vereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats oder den Arbeitnehmern zur Entschädigung speziell im Fall eines Kontrollwechsels.
Übernahmerelevante Angaben Unternehmensführung/Corporate Governance/ Nicht-finanzielle Konzernerklärung
Gemäß Grundsatz 22 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichten Aufsichtsrat und Vorstand der adesso SE jährlich über die Corpo rate Governance der Gesellschaft in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB beziehungsweise § 315d HGB. Die adesso SE erstellt darüber hinaus als Mutterunternehmen des adesso-Konzerns einen gesonderten nicht finanzi ellen Konzernbericht gemäß §315b Absatz 3 HGB mit befreiender Wirkung für berichtspflichtige Kon zerngesellschaften. Die Berichte sowie die Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.
In der adesso Group nimmt die adesso SE die zentrale Stellung als mit Abstand größte operative Gesellschaft ein und ist dem Segment IT-Services zugeordnet.
Im Segment IT-Services steht die branchenspezifische IT-Beratung sowie Softwareentwicklung im Mittelpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme. Der Bereich Softwareentwicklung realisiert diese IT-Systeme überwiegend im Rahmen von Individualprojekten in Eigenverantwortung oder in Zusammenarbeit mit Teams der Kunden.
Daneben hält die adesso SE als Führungsgesellschaft der adesso Group direkt oder indirekt die Anteile an den zur adesso Group gehörenden Gesellschaften.
Zum 31.12.2021 beschäftigt die adesso SE insgesamt 4.246 Mitarbeitende (inklusive Auszubildende) nach 3.482 zum Vorjahreszeitpunkt. Das Mitarbeitendenwachstum betrug damit 764 beziehungsweise 22% (Vorjahr: Wachstum um 1.003 beziehungsweise 40%).
Umgerechnet auf Vollzeitstellen (F T E) betrug die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 3.441 (Vorjahr: 2.838). Dies entspricht einem Anstieg um 21%. Von den Mitarbeitenden sind 10% der Verwaltung (ohne Vertrieb) zuzuordnen (Vorjahr: 10%).
Entsprechend der Strategie der Stärkung der Standorte außerhalb des Dortmunder Hauptsitzes wurde die Anzahl der Mitarbeitenden an allen Standorten in Deutschland erhöht. Die adesso SE ist ein Premium-IT-Services-Unternehmen und verfolgt eine ambitionierte Einstellungs- und Personalentwicklungspolitik. adesso wurde beim bundesweiten Unternehmenswettbewerb des renommierten Great Place to Work® Institute Deutschland mehrfach als einer der besten 100 Arbeitgeber in Deutschland ausgezeichnet. Die Themen Recruiting, Mitarbeitendenentwicklung und -bindung haben für adesso einen hohen Stellenwert.
Der Umsatz lag 2021 mit insgesamt 489,9 Mio.€ um 31% über dem Vorjahreswert. Dabei stieg der Umsatz mit Kunden außerhalb des Konzernverbunds um 105,3 Mio. € (+29 %) und mit verbundenen Unternehmen um 9,8 Mio. € (+56 %). Der Umsatzanstieg lag erneut sehr deutlich über dem Marktwachstum in den für adesso relevanten Marktsegmenten. Die Grundlage für das starke Wachstum wurde durch den erheblichen Anstieg der Mitarbeitendenanzahl in den Vorjahren gelegt und 2021 weiterverfolgt. 2021 wurden die Bemühungen im Recruiting weiter fortgesetzt und eine neue Höchstmarke an Neueinstellungen erreicht. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden, umgerechnet auf Vollzeitstellen, stieg im Berichtsjahr um 603 oder 21% auf 3.441 (Vorjahr: Anstieg um 741 oder 35%). Das Umsatzwachstum wurde organisch durch die Ausweitung der Kundenbeziehungen sowie die Erweiterung des Angebotsportfolios erzielt. Daneben führte die verfolgte Strategie des forcierten dezentralen Wachstums zu zusätzlichen Wachstumsimpulsen und einer Vertiefung der regionalen Kundenbeziehungen.
Die für die Beurteilung der wirtschaftlichen Geschäftsaktivitäten der Berichtsperiode relevante Gesamtleistung inklusive der Veränderung des Bestands an angearbeiteten Projekten stieg um 29% auf 492,5 Mio.€.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 23,3 Mio.€ nach 4,4 Mio.€ im Vorjahr. Hierin ist insbesondere ein Sondereffekt aus dem Verkauf der e-Spirit-Gruppe von 20,1 Mio.€ enthalten. Zur weiteren Aufteilung der sonstigen betrieblichen Erträge wird auf die Angaben im Anhang verwiesen.
Ergänzende Lageberichterstattung
Der Materialaufwand in Höhe von 105,5 Mio. € (Vorjahr: 73,2 Mio.€) entfällt überwiegend auf extern oder von verbundenen Unternehmen eingekaufte Dienstleistungen im Rahmen von Kundenprojekten. Lediglich 1,0 Mio.€ (Vorjahr: 1,5 Mio.€) sind für Handelsware angefallen, zumeist Softwarelizenzen. Die Handelsware wurde weitgehend ebenfalls für adesso-Kundenprojekte beschafft. Der Anteil des Materialaufwands an der Gesamtleistung fiel mit 21% im Vergleich zum Vorjahr zwei Prozentpunkte höher aus.
Dagegen sank der Anteil von Personalaufwendungen einen Prozentpunkt auf 58%. Hauptsächlich bedingt durch das weitere organische Mitarbeitendenwachstum stieg der Personalaufwand insgesamt um 27% auf 284,9 Mio.€. Der Rohertrag pro FTE ist von 109 T€ auf 113 T€ angestiegen. Der Personalaufwand pro FTE stieg um 4 T€ auf 83 T€. Der Rohertrag betrug insgesamt 387,0 Mio.€, was einen Anstieg um 25% gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Der Anteil des Rohertrags an der Gesamtleistung sank um zwei Prozentpunkte auf 79%.
Der sonstige betriebliche Aufwand erhöhte sich 2021 um 27% auf 66,8 Mio. €. Der Anteil dieser Aufwandsposition an der Gesamtleistung blieb allerdings mit 14% konstant. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf höhere Marketing- und Beratungskosten, Raumkosten sowie Kosten der Kapitalerhöhung zurückzuführen. Gegenläufige Effekte ergaben sich insbesondere aus einem COVID-19-bedingten Rückgang von Reisekosten.
Das operative Ergebnis (EBITDA = Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) ist um 21,6 Mio.€ auf 58,7 Mio. € angestiegen. Ohne Berücksichtigung des Sondereffekts aus dem Verkauf der e-Spirit-Gruppe beträgt der Anstieg 1,5 Mio. € beziehungsweise 4% und ist auf das operative Wachstum zurückzuführen.
Die Abschreibungen erhöhten sich im Berichtszeitraum insgesamt um 7% auf 10,6 Mio.€. Dabei stiegen die regulären Abschreibungen auf Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände, wie zum Beispiel IT-Equipment und genutzte Softwarelizenzen sowie Abschreibungen von geringwertigen Wirtschaftsgütern, auf insgesamt 6,0 Mio.€ (Vorjahr: 5,0 Mio.€) und betragen analog zum Vorjahr einen Prozentpunkt der Gesamtleistung. Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sind mit 4,2 Mio.€ konstant geblieben.
Das Beteiligungsergebnis umfasst die Positionen Erträge aus Beteiligungen, Zu- und Abschreibungen aus Finanzanlagen und Erträge aus Ergebnisabführungen, insbesondere Erträge aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der adesso mobile solutions GmbH. Es betrug 7,6 Mio.€ (Vorjahr: 2,2 Mio.€). Das Finanzergebnis beträgt -0,2 Mio.€ nach -0,2 Mio.€ im Vorjahr.
Insgesamt führt dies zu einem deutlich höheren Vorsteuerergebnis in Höhe von 55,4 Mio. € (35,3 Mio. € ohne Sondereffekt aus dem Verkauf der e-Spirit-Gruppe) verglichen mit 29,1 Mio. € im Vorjahr sowie einem Jahresüberschuss in Höhe von 43,4 Mio.€ (23,3 Mio.€ ohne Sondereffekt aus dem Verkauf der e-Spirit-Gruppe) verglichen mit 18,8 Mio.€ im Vorjahr.
Die Bilanzsumme stieg zum Stichtag durch das weitere Wachstum um 46% auf 372,4 Mio.€. Auf der Aktivseite nahm insbesondere das Umlaufvermögen um 82,3 Mio.€ oder 60% zu, während das Anlagevermögen ebenfalls deutlich um 33,1 Mio.€ oder 29% zunahm.
Die Finanzierung des Forderungsbestands mit konzernfremden Kunden und den unfertigen Leistungen in Höhe von 122,2 Mio. € (Vorjahr: 94,1 Mio. €) stellt den bedeutendsten Teil des operativen Finanzierungsbedarfs dar. Der Bestand der erhaltenen Anzahlungen erhöhte sich zum Stichtag im Vergleich zum Vorjahr als operative Finanzierungsquelle von 19,6 Mio.€ auf 26,3 Mio.€. Das Working Capital als Differenz zwischen den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräten und den erhaltenen und geleisteten Anzahlungen ist bedingt durch das deutlich höhere Geschäftsvolumen um 39 % auf 122,9 Mio.€ gestiegen.
Mit 55,8 Mio.€ (Vorjahr: 38,0 Mio.€) stellen die Anteile an verbundenen Unternehmen den größten Finanzierungsbedarf des Anlagevermögens dar. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Erwerbe der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH und der Reachbird AG zurückzuführen. Der Anteil dieser Position an der Bilanzsumme blieb aufgrund des höheren Anstiegs des Umlaufvermögens mit 15% konstant.
Das adesso-Geschäftsmodell benötigt für den laufenden Betrieb verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Es besteht weitgehend aus Hardware wie Laptops und Server, Entwicklungssystemen inklusive Software, dem ERP-System sowie dem Mobiliar der Geschäftsstellen. Die entsprechenden Zugänge der Betriebsund Geschäftsausstattung inklusive geleisteter Anzahlungen beliefen sich auf 15,5 Mio. € verglichen mit 7,3 Mio.€ im Vorjahr. Der Anstieg steht im Einklang mit der Ausweitung der Mitarbeitendenbasis und den zusätzlichen Investitionen zum Innenausbau neuer sowie dem Kapazitätsausbau bestehender Standorte.
Die 2021 durchgeführten Unternehmenserwerbe als auch die Gründungen von neuen Tochtergesellschaften führten zum Zugang der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 20,3 Mio.€. Die entsprechenden Zugänge betreffen insbesondere die Erwerbe von KIWI und Reachbird im Laufe des Geschäftsjahres. Auch bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen waren Zugänge in Höhe von 15,4 Mio.€ zu verzeichnen, welche hauptsächlich Darlehensvergaben an die inländischen Gesellschaften adesso health solutions GmbH und Rogon Technologies GmbH betreffen.
Das Eigenkapital beträgt insgesamt 191,2 Mio. € und erhöhte sich um 90,1 Mio.€ beziehungsweise 89 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung ist insbesondere auf den Jahresüberschuss in Höhe von 43,4 Mio.€ sowie die im Oktober 2021 durchgeführte Kapitalerhöhung zurückzuführen. Die Kapitalerhöhung trug insgesamt um 49,5 Mio. € zum Anstieg des Eigenkapitals bei. Im Juni 2021 wurde eine Dividende in Höhe von 0,52 € je Aktie (Vorjahr: 0,47 €) ausgeschüttet, was zu einer entsprechenden Reduzierung des Eigenkapitals um 3,2 Mio.€ (Vorjahr: 2,9 Mio.€) führte. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich deutlich von 40% auf 51 %. Das gezeichnete Kapital stieg insbesondere bedingt durch die im Oktober 2021 durchgeführte Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital auf 6.503.272 € (Vorjahr: 6.185.343 €).
Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 42,9 Mio. € (Vorjahr: 28,8 Mio. €). Daneben wurde ein Teil von den im Rahmen der Kapitalerhöhung zugeflossenen liquiden Mitteln in Höhe von 25,0 Mio.€ zwecks Liquiditätssteuerung in einen kurzfristigen Rentenfonds angelegt, welcher unter sonstigen Wertpapieren bilanziert wird. Den liquiden Mitteln und der kurzfristigen Rentenfondsanlage stehen zinstragende Verbindlichkeiten, hauptsächlich aus mehreren Akquisitionsdarlehen, in Höhe von 55,9 Mio.€ (Vorjahr: 49,1 Mio.€) gegenüber. Hierin enthalten sind 0,0 Mio.€ (Vorjahr: 2,0 Mio.€) aus einem Darlehen eines verbundenen Unternehmens. Zum Abschlussstichtag bestehen mehrere verfügbare Kreditlinien in Höhe von insgesamt 28,9 Mio. €. Die Zinssätze der Darlehen sind über die gesamte Laufzeit fest vereinbart. Die Guthaben sind kurzfristig verfügbar.
In den liquiden Mitteln sind geschäftstypisch größere Positionen enthalten, die in den ersten Monaten des Jahres 2022 zur Auszahlung kommen. Die größten Posten sind die im ersten Quartal 2022 auszuzahlenden variablen Gehaltsbestandteile sowie Erfolgsbeteiligungen der Mitarbeitenden und des Vorstands für 2021. Die Liquiditätsausstattung ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planmäßige Bedienung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang als ausreichend einzustufen. Die erfolgsabhängige Schwankungsbreite der variablen Gehaltsbestandteile bildet einen zusätzlichen Puffer zum Abfedern von möglichen Ergebnisrückgängen und damit einhergehenden Liquiditätsabflüssen.
Insgesamt ist der Geschäftsverlauf des Jahres 2021 als sehr positiv zu beurteilen. Das Geschäftsmodell von adesso erwies sich als hinreichend resilient gegen über der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Krise. Die maßgeblichen Faktoren hierfür waren die Fähigkeit, das Geschäft auch durch verteiltes Arbeiten mittels moderner Infrastruktur und Kollaborations tools zu erbringen. Hinzu kam die glückliche Fügung, einen Kundenkreis zu bedienen, der selbst weniger stark durch die Krise betroffen war.
Der Bericht über die Risiken und Chancen ist integ raler Bestandteil der Überlegungen des Managements zur weiteren Entwicklung der adesso SE und des Prognoseberichts.
Die auf überdurchschnittlich hohes Wachstum aus gerichtete Beschäftigungspolitik wird weiterverfolgt. Die Planung sieht für 2022 weiter steigende Umsätze auf über 580 Mio.€ vor. Der Prognosewert 2022 für das dem Geschäftsbetrieb der adesso SE zurechen bare Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte beträgt 32,0 Mio. € (Prognosewert Vorjahr: 34,4 Mio.€). Bezüglich der nicht finanziellen Leistungsindikatoren werden für 2022 eine Fluktuation < 10 % geplant sowie eine Steigerung der Tagessätze um mindestens 2%. Die Buchungsintensität soll zwischen 83 % und 103%, die inverse Auslastungsquote zwischen 7% und 15% liegen.
Geschäftsbericht 2021
DER ADESSO GROUP ZUM 31.12. NACH IFRS
| AKTIVA | |||
|---|---|---|---|
| in T€ | Anhang | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Geschäfts- oder Firmenwert |
8. | 68.446 | 59.016 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 8. | 22.676 | 21.625 |
| Sachanlagen | 9. | 28.395 | 18.131 |
| Nutzungsrecht Leasing | 35. | 135.977 | 79.413 |
| At-Equity bilanzierte Anteile | 11. | 4.076 | 3.864 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 10. | 10.368 | 4.796 |
| Aktive latente Steuern | 12. | 2.007 | 1.610 |
| 271.945 | 188.455 | ||
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 13. | 109.922 | 55.053 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 14. | 120.000 | 92.829 |
| Vertragsvermögenswerte | 15. | 42.127 | 28.485 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 12. | 1.981 | 892 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 16. | 1.603 | 1.095 |
| Sonstige Vermögenswerte | 17. | 8.127 | 5.337 |
| 283.760 | 183.691 |
Konzernbilanz
| in T€ Anhang 31.12.2021 EIGENKAPITAL 18. Gezeichnetes Kapital 6.503 Kapitalrücklage 52.728 Andere Rücklagen 132.372 Kumuliertes sonstiges Periodenergebnis -236 Nicht beherrschende Anteile 460 191.827 LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL Finanzielle Verbindlichkeiten 20. 55.136 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 24. 147 Rückstellungen 22. 3.546 Leasingverbindlichkeiten 20./35. 121.085 Passive latente Steuern 12. 4.644 184.558 KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL Finanzielle Verbindlichkeiten 20. 23.777 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21. 28.209 Vertragsverbindlichkeiten 25. 11.516 Leasingverbindlichkeiten 20./35. 19.318 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 12. 3.911 Rückstellungen 22. 12.136 Sonstige Verbindlichkeiten 23. 80.453 179.320 |
||
|---|---|---|
| 31.12.2020 | ||
| 6.185 | ||
| 8.650 | ||
| 87.732 | ||
| -223 | ||
| 530 | ||
| 102.874 | ||
| 49.278 | ||
| 162 | ||
| 7.179 | ||
| 66.744 | ||
| 2.230 | ||
| 125.593 | ||
| 11.411 | ||
| 18.834 | ||
| 8.583 | ||
| 14.501 | ||
| 14.393 | ||
| 7.338 | ||
| 68.619 | ||
| 143.679 |
| PASSIVA, GESAMT | 555.705 | 372.146 |
|---|---|---|
* Vgl. Textziffer 22 "Rückstellungen".
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01.BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | Anhang | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 25. | 678.324 | 523.375 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 26. | 11.162 | 6.652 |
| Ertrag aus der Veräußerung von Tochterunternehmen | 26. | 17.886 | 0 |
| Bestandsveränderung | 27. | 0 | 702 |
| Aktivierte Eigenleistung | 27. | 27 | 173 |
| GESAMTLEISTUNG | 707.399 | 530.902 | |
| Materialaufwand | 28. | -93.611 | -62.622 |
| Personalaufwand | 29. | -445.953 | -350.069 |
| Ergebnis aus der Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte | 37. | -118 | -1.934 |
| Ergebnis aus der Veränderung der Wertberichtigung auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten |
37. | -1.875 | -1.770 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 30. | -63.424 | -54.101 |
| BETRIEBSERGEBNIS VOR ABSCHREIBUNGEN (EBITDA) | 102.418 | 60.406 | |
| Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 31. | -35.998 | -26.179 |
| BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) | 66.420 | 34.227 | |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | 32. | -1.057 | -259 |
| Zinserträge und ähnliche Erträge | 32. | 1.002 | 76 |
| Zinsaufwand und ähnlicher Aufwand | 32. | -2.694 | -2.405 |
| ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT) | 63.671 | 31.639 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 33. | -15.740 | -10.692 |
| KONZERNERGEBNIS | 47.931 | 20.947 | |
| davon auf Aktionärinnen und Aktionäre der adesso SE entfallend | 47.855 | 20.954 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend | 76 | -7 | |
| Anzahl der Aktien zum Ende der Periode | 6.503.272 | 6.185.343 | |
| UNVERWÄSSERTES ERGEBNIS JE AKTIE (IN €) | 34. | 7,65 | 3,39 |
| VERWÄSSERTES ERGEBNIS JE AKTIE (IN €) | 34. | 7,63 | 3,39 |
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | 2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|
| KONZERNERGEBNIS | 47.931 | 20.947 | |
| SONSTIGES PERIODENERGEBNIS, DAS ANSCHLIESSEND NICHT IN DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMGEGLIEDERT WIRD |
|||
| Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (–) | 24. | 1 | -9 |
| Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste | 0 | 3 | |
| Gewinne (+) und Verluste (–) aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten |
10. | 1.048 | 168 |
| Latente Steurn auf Gewinne und Verluste aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten |
-16 | -3 | |
| SONSTIGES PERIODENERGEBNIS, DAS ANSCHLIESSEND IN DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMGEGLIEDERT WIRD |
|||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -1.056 | -701 | |
| SONSTIGES PERIODENERGEBNIS | -23 | -542 | |
| GESAMTES ERGEBNIS | 47.908 | 20.405 | |
| davon auf Aktionärinnen und Aktionäre der adesso SE entfallend | 47.843 | 20.412 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend | 65 | -7 |
Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01.BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| ERGEBNIS VOR STEUERN | 63.671 | 31.639 |
| Finanzergebnis | 1.692 | 2.329 |
| Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 35.998 | 26.179 |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | 1.057 | 259 |
| Zahlungsunwirksame Erträge (–)/Aufwendungen (+) | 951 | 117 |
| Verlust (+)/Ertrag (–) aus dem Abgang von konsolidierten Tocherunternehmen | -17.886 | - |
| Veränderung der Pensionsrückstellung | -14 | -15 |
| Veränderung anderer Rückstellungen | 1.246 | 4.164 |
| Steuerzahlungen | -28.754 | -3.829 |
| Verlust (+)/Ertrag (–) aus Abgang von Sachanlagevermögen | 9 | 38 |
| Veränderung des Netto-Betriebsvermögens | -10.058 | 4.075 |
| CASHFLOW AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT | 47.912 | 64.956 |
| Desinvestitionen von Sachanlagevermögen | 49 | 4 |
| Desinvestitionen von finanziellen Vermögenswerten | 1.839 | 0 |
| Desinvestitionen von At-Equity bewerteten Anteilen | 100 | 0 |
| Veräußerung von Tochterunternehmen (abzüglich veräußerter Zahlungsmittel) | 12.257 | 0 |
| Investitionen in At-Equity bewertete Anteile | -542 | -1.544 |
| Investitionen in Sachanlagevermögen | -16.829 | -9.292 |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -1.531 | -1.502 |
| Investitionen in finanzielle Vermögenswerte | -4.187 | -2.953 |
| Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel) | -17.028 | -13.182 |
| CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT | -25.872 | -28.469 |
| Dividendenzahlungen | -3.966 | -2.903 |
| Dividenden von nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | 249 | 525 |
| Kapitalerhöhung | 48.864 | 224 |
| Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 36.380 | 5.195 |
| Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten | -30.155 | -14.413 |
| Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasing-Verhältnissen | -15.783 | -13.767 |
| Auszahlungen für den Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen | 0 | -83 |
| Gezahlte Zinsen | -2.694 | -2.385 |
| Erhaltene Zinsen | 120 | 76 |
| CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT | 33.015 | -27.531 |
| Währungsdifferenzen | -186 | -255 |
| VERÄNDERUNG DES BESTANDS AN ZAHLUNGSMITTELN UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTEN |
54.869 | 8.701 |
| Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 55.053 | 46.352 |
| Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 109.922 | 55.053 |
* Vgl. Anhangsabschnitt "V. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung".
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01.BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | Gezeichnetes | Kapital | |
|---|---|---|---|
| Kapital | rücklage | ||
Andere Rücklagen Kumuliertes
sonstiges Periodenergebnis
Eigenkapital der Aktionärinnen und Aktionäre der adesso SE
Nicht beherrschende Anteile
Summe Eigenkapital
| 01.01.2020 | 6.176 | 16.306 | |
|---|---|---|---|
| Aktienorientierte Vergütung | 0 | 91 | |
| Auswirkungen des Erwerbs von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen | 0 | -7.962 | |
| Auswirkungen des Erwerbs von Tochterunternehmen | 0 | 0 | |
| Erhöhung Grundkapital aus Wandlung Optionen | 9 | 215 | |
| Sonstiges Periodenergebnis | 0 | 0 | |
| Konzernergebnis | 0 | 0 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | |
| Dividenden | 0 | 0 | |
| 31.12.2020 | 6.185 | 8.650 |
| 01.01.2021 | 6.185 | 8.650 | |
|---|---|---|---|
| Aktienorientierte Vergütung | 0 | 195 | |
| Auswirkungen des Erwerbs von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen | 0 | -4.663 | |
| Auswirkungen des Erwerbs von Tochterunternehmen | 0 | 0 | |
| Erhöhung Grundkapital aus Wandlung Optionen | 8 | 381 | |
| Grundkapitalerhöhung | 310 | 48.165 | |
| Sonstiges Periodenergebnis | 0 | 0 | |
| Konzernergebnis | 0 | 0 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | |
| Dividenden** | 0 | 0 | |
| 31.12.2021 | 6.503 | 52.728 |
* Vgl. Anhangstextziffer "18. Eigenkapital"
**Die Dividende in Höhe von 3.216 T€ entspricht einer Ausschüttung von 0,52 € je Aktie.
* Vgl. Anhangstextziffer "18. Eigenkapital"
**Die Dividende in Höhe von 3.216 T€ entspricht einer Ausschüttung von 0,52 € je Aktie.
Konzern-Eigenkapitalspiegel
| Summe Eigenkapital |
Nicht beherrschende Anteile |
Eigenkapital der Aktionärinnen und Aktionäre der adesso SE |
Kumuliertes sonstiges Periodenergebnis |
Andere Rücklagen |
|---|---|---|---|---|
| 92.482 | 0 | 92.482 | 313 | 69.687 |
| 91 | 0 | 91 | 0 | 0 |
| -9.439 | -1.477 | -7.962 | 0 | 0 |
| 2.014 | 2.014 | 0 | 0 | 0 |
| 224 | 0 | 224 | 0 | 0 |
| -542 | 0 | -542 | -536 | -6 |
| 20.947 | -7 | 20.954 | 0 | 20.954 |
| 20.405 | -7 | 20.412 | -536 | 20.948 |
| -2.903 | 0 | -2.903 | 0 | -2.903 |
| 102.874 | 530 | 102.344 | -223 | 87.732 |
| 102.874 | 530 | 102.344 | -223 | 87.732 |
| 195 | 0 | 195 | 0 | 0 |
| -7.482 | -2.819 | -4.663 | 0 | 0 |
| 3.434 | 3.434 | 0 | 0 | 0 |
| 389 | 0 | 389 | 0 | 0 |
| 48.475 | 0 | 48.475 | 0 | 0 |
| -23 | -11 | -12 | -13 | 1 |
| 47.931 | 76 | 47.855 | 0 | 47.855 |
| 47.908 | 65 | 47.843 | -13 | 47.856 |
| -3.966 | -750 | -3.216 | 0 | -3.216 |
| 191.827 | 460 | 191.367 | -236 | 132.372 |
DER ADESSO GROUP FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021
Der adesso-Konzern (im Folgenden adesso) ist ein herstellerunabhängiges IT-Dienstleistungsunternehmen mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. adesso sorgt bei seinen Kunden für die optimale Gestaltung und Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse durch den IT-Einsatz.
Die adesso SE ist eine Aktiengesellschaft nach europäischem Recht. Sie hat ihren Sitz in Dortmund, Deutschland. Die Anschrift lautet: adesso SE, Adessoplatz 1, 44269 Dortmund. Das zuständige Registergericht befindet sich ebenfalls in Dortmund (HRB 20663).
Die nach §161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären unter der Adresse www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.
Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die adesso SE wurden am 17.03.2022 vom Aufsichtsrat gebilligt und vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.
Der von der adesso SE aufgestellte Konzernabschluss ist nach den zum 31.12.2021 anzuwendenden und von der EU übernommenen "International Financial Reporting Standards (IFRSs)" des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den ergänzenden Vorschriften nach §315e Abs. 1 HGB erstellt worden. adesso erfüllt alle Anforderungen der angewandten Standards und Interpretationen.
Der Konzernabschluss zum 31.12.2021 wurde in Euro aufgestellt. Er wird nach dem Prinzip der historischen Anschaffungskosten aufgestellt, soweit nach den IFRS nicht andere Bewertungsmethoden anzuwenden sind. Auf die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden einheitliche Rechnungslegungsmethoden auf Grundlage der IFRSs angewandt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Vermögenswerte und Schulden werden in der Konzernbilanz entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- beziehungsweise langfristige Positionen dargestellt. Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich als kurzfristig klassifiziert, sofern sie innerhalb des normalen Geschäftszyklus oder innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ende des Berichtszeitraums realisiert werden oder fällig sind. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Soweit nicht anders angegeben, wurden die Rechnungslegungsmethoden stetig für alle dargestellten Perioden angewandt.
Soweit nicht abweichend vermerkt, werden alle Beträge in tausend Euro (T€) dargestellt. Rundungen können dazu führen, dass sich bestimmte Beträge nicht zu einer angegebenen Summe addieren lassen.
Im August 2020 hat das IASB das Projekt "Referenzzinssatzreform – Phase 2" verabschiedet. Diese enthält Erleichterungsvorschriften beziehungsweise Klarstellungen im Zusammenhang mit den sich aus der Referenzzinssatz-Reform ergebenden Fragestellungen. Änderungen betreffen IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 (alle bezüglich Finanzinstrumenten), IFRS 4 (Versicherungsverträge) und IFRS 16 (Leasing-Verhältnisse). Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2021 beginnen und wurden am 14.01.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.
Konzernanhang
Im Juni 2020 veröffentlichte das IASB eine Änderung an IFRS 4 (Versicherungsverträge). Dabei wurde für bestimmte Versicherungsunternehmen bestimmt, dass IFRS 9 (Finanzinstrumente) für Geschäftsjahre anzuwenden ist, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen (zuvor 01.01.2021). Die Änderung wurde am 16.12.2020 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.
Im Mai 2020 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 16 (Leasing-Verhältnisse). Die Änderungen stehen in Zusammenhang mit durch die COVID-19-Pandemie eingeräumten Mietkonzessionen, wie beispielhaft Stundungen von Mietzahlungen oder Mietpreisnachlässe. Durch die Änderung wird dem Leasing-Nehmer ein Wahlrecht eingeräumt, diese Mietkonzessionen nach den bisherigen Regelungen des IFRS zu behandeln oder diese ohne Prüfung nicht als Vertragsmodifikation abzubilden. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.06.2020 beginnen und wurden am 12.10.2020 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.
Das IASB hat Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen verabschiedet, die für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 01.01.2021 beginnen. Die folgenden Regelungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und von adesso noch nicht angewandt worden. adesso beabsichtigt keine vorzeitige Anwendung.
Im März 2021 hat das IASB Änderungen an IFRS 16 (Leasing-Verhältnisse) verabschiedet. Das IASB hat beschlossen, dass bereits verabschiedete Wahlrecht in Zusammenhang mit pandemiebedingt eingeräumten Mietkonzessionen aufgrund der anhaltenden Pandemie ein Jahr länger einzuräumen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.04.2021 beginnen und wurden am 31.08.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IFRS 3 (Unternhemenszusammenschlüsse) beschlossen. Dabei wurden vor allem Verweise auf das Rahmenkonzept angepasst. Zudem hat das IASB klargestellt, dass bei einem Unternehmenszusammenschluss Eventualforderungen nicht anzusetzen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2022 beginnen und wurden am 02.07.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 37 (Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen) verabschiedet. Das IASB hat dabei klargestellt, welche Aufwendungen als Aufwendungen der Vertragserfüllung zu berücksichtigen sind. Dabei wird klargestellt, dass neben den zuzurechnenden Einzelkosten auch der Erfüllung des Vertrags direkt zuzurechnende Gemeinkosten bei der Bewertung der Rückstellung zu berücksichtigen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre prospektiv anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2022 beginnen und wurden am 02.07.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben, da schon jetzt direkt zuzurechnende Gemeinkosten bei der Bewertung der Rückstellung berücksichtigt werden.
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 16 (Sachanlagen) verabschiedet. Das IASB hat beschlossen, dass Erlöse aus dem Verkauf von Erzeugnissen, die entstehen, während eine Sachanlage zu ihrem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird, nicht von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Sachanlage abgezogen werden dürfen, sondern nach den jeweils einschlägigen Standards erfolgswirksam erfasst werden. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2022 beginnen und wurden am 02.07.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen im Rahmen der jährlichen Verbesserungen 2018–2020 verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen und kleinere Änderungen an IFRS 1 (Erstmalige Anwendung der International Finanzial Reporting Standards), IFRS 9 (Finanzinstrumente), IFRS 16 (Leasing-Verhältnisse) und IAS 41 (Landwirtschaft). Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2022 beginnen und wurden am 02.07.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Mai 2017 hat das IASB den Standard IFRS 17 (Versicherungsverträge) sowie im Juni 2020 die Änderungen an diesem Standard verabschiedet, welcher den IFRS 4 (Versicherungsverträge) ersetzen wird. IFRS 17 ist anzuwenden für Versicherungsverträge, Rückversicherungsverträge sowie Kapitalanlageverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung. Die Änderungen an IFRS 17 wurden herausgegeben, um auf Umsetzungsherausforderungen des IFRS 17 zu reagieren, hier unter anderem die Verschiebung der Erstanwendung um zwei Jahre. Daher ist IFRS 17 nunmehr für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen und wurden am 23.11.2021 in europäisches Recht übernommen. IFRS 17 inklusive der Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Dezember 2021 hat das IASB Änderungen an IFRS 17 (Versicherungsverträge) verabschiedet. Die Änderungen beziehen sich auf solche Fälle, bei denen IFRS 17 und IFRS 9 (Finanzinstrumente) zeitgleich erstmals angewendet werden. Um Widersprüchen in der Darstellung (insbesondere mit Bezug auf Vorjahreszahlen) zwischen den Standards vorzubeugen, wurden die Übergangsregelungen des IFRS 17 dahingehend angepasst, dass finanzielle Vermögenswerte, die im Zusammenhang mit nach IFRS 17 qualifizierenden (Versicherungs-)Verträgen stehen, in den Vorjahreswerten so darzustellen sind, als ob die Klassifizierungsund Bewertungsregelungen gemäß IFRS 9 angewendet worden wären. Die Übergangsregelungen des IFRS 9 wurden nicht angepasst. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht noch aus. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Mai 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 12 (Ertragsteuern) verabschiedet. Die Änderungen geben vor, dass für einzelne Transaktionen aus denen beim erstmaligen Ansatz betragsgleich zu versteuernde und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen, entsprechende latente Steuern anzusetzen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht noch aus. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 8 (Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderung von Schätzungen und Fehlern) verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen zur besseren Unterscheidung zwischen Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Änderungen von Schätzungen. Eine Änderung einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung, die aus neuen Informationen oder Entwicklungen resultiert, stellt nicht die Korrektur eines Fehlers dar und kann somit nur das Ergebnis der aktuellen oder künftiger Perioden beeinflussen, wohingegen eine Fehlerkorrektur retrospektiv anzuwenden ist. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht aus. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen, dass die Anwendung eines Wesentlichkeitskriteriums für die Entscheidung maßgeblich ist, welche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben sind. Zuvor waren "bedeutende" Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben, ohne dass eine Definition von bedeutend zur Verfügung gestellt wurde. Es wird erläutert, wie ein Unternhemen wesentliche Informationen in Bezug auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden identifizieren kann. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht aus. Auswirkungen der Änderungen auf den Abschluss von adesso sind noch zu prüfen.
Konzernanhang
Im Januar 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen für die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurzfristig und langfristig. Dies gilt insbesondere für Verbindlichkeiten, die Kreditauflagen unterliegen. Ursprünglich waren die Änderungen für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2022 beginnen. Nach einer im Juli 2020 verabschiedeten Änderung sind die neuen Vorschriften für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht aus. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Bei der Erstellung des Abschlusses hat das Management von adesso die Auswirkungen der COVID-19- Pandemie auf die Finanzberichterstattung weiterhin analysiert. Dabei wurden wie im Vorjahr vor allem die Auswirkungen der Pandemie auf die Schätzungen und Annahmen bezüglich der Going-Concern-Prämisse, Ausfallrisiken von Forderungen, die Werthaltigkeit von Vermögenswerten (inklusive Geschäfts- oder Firmenwert) sowie Kundenverträge analysiert. Im Zusammenhang mit letzteren wurde auch die Notwendigkeit des Ansatzes von Drohverlustrückstellungen analysiert.
Anders als 2020 hat adesso im Geschäftsjahr 2021 im Rahmen der COVID-19-Pandemie für Mitarbeitende kein Kurzarbeitergeld beantragt. Pandemiebedingte Steuerstundungen aus dem Vorjahr wurden zu Beginn 2021 beglichen. Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie werden aktuell keine Liquiditätsengpässe erwartet, so dass keine weiteren Gegenmaßnahmen zur Absicherung getroffen wurden.
Das Management ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die COVID-19-Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von adesso weiterhin keine unmittelbaren negativen Auswirkungen hat.
Für die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das Geschäftsjahr 2021 und eine allgemeine Einschätzung der COVID-19-Pandemie verweisen wir auf den Wirtschaftsbericht beziehungsweise den Prognose-, Chancen- und Risikobericht im Konzernlagebericht.
Am 23.06.2021 erwarb adesso 70% der Anteile der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH (KIWI Consulting), Walldorf. KIWI Consulting bietet kundenindividuelle IT-Beratung und Softwareentwicklung mit den Schwerpunkten Banken, öffentliche Auftraggeber und Baufinanzierer an. Insbesondere bei der Deutschen Bundesbank hält KIWI Consulting Rahmenverträge im Bereich Individualzahlungsverkehr und Wertpapierentwicklung des Eurosystems.
Gezahlt wurden 16.258 T€, davon 11.258 T€ als fixer Kaufpreis. Die Verkäufer haben adesso 5 Mio. € zurückzuzahlen, soweit im Geschäftsjahr 2021 ein bestimmtes Ergebnisziel von KIWI Consulting nicht erreicht wird. adesso schätzte es als sehr wahrscheinlich ein, dass das Ergebnisziel erreicht wird. Zum 31.12.2021 hat sich diese Einschätzung bestätigt. Der beizulegende Zeitwert der Forderung aus dem Anspruch auf Rückzahlung beträgt daher 0 €.
Über den Erwerb der verbleibenden 30% der Anteile an der KIWI Consulting wurde eine kombinierte Call-/ Put-Option vereinbart. Der nach unten mit 6,3 Mio. € beziehungsweise nach oben mit 10,0 Mio. € begrenzte Ausübungspreis ist abhängig vom durchschnittlichen EBIT der Geschäftsjahre 2021 bis 2023. Die Optionen können im Zeitraum vom 23.06.2024 bis 31.12.2024 ausgeübt werden. Da die Ausgestaltung der kombinierten Call-/Put-Option nicht dazu führt, dass adesso wirtschaftlich als Eigentümer der 30% der Anteile zu betrachten ist, wurde die kombinierte Call-/Put-Option bei der Abbildung des Unternehmenserwerbs nicht berücksichtigt. Zum 31.12.2021 wird indes der Abschluss so dargestellt, als hätte adesso zu diesem Zeitpunkt die Anteile erworben. Dabei wird eine sonstige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe von 7.296 T€ erfasst, und die nicht beherrschenden Anteile werden um 2.658 T€ sowie die Kapitalrücklage um 4.638 T€ vermindert.
Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug 8.127 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 100 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.
Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwartete Synergieeffekte. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.
In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 16.673 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -90 T€ enthalten.
Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist vorläufig, da die notwendigen Informationen für die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden noch nicht abschließend ermittelt werden konnten.
Am 28.06.2021 erwarb adesso sämtliche Anteile an der Reachbird AG, Ruggell/Liechtenstein, welche 100% der Anteile an der operativ tätigen Reachbird Solutions GmbH, München, hält. Die operative Reachbird Solutions GmbH ist eine Marketing-Agentur mit der Spezialisierung auf Influencer-basiertes Marketing in sozialen Medien in der DACH-Region. Dabei bietet die Gesellschaft die Cloud- und KI-basierte Plattform RTECH an, die eine der führenden Softwarelösungen auf diesem Gebiet darstellt.
Der Kaufpreis beträgt 1.112 T€. Er wurde in bar bezahlt. Variable Kaufpreisbestandteile wurden nicht vereinbart.
Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Solutions" zugeordnet.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug 908 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 136 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.
In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 3.463 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von 713 T€ enthalten.
Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist vorläufig, da die notwendigen Informationen für die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden noch nicht abschließend ermittelt werden konnten.
Am 01.12.2021 erwarb adesso die Vermögenswerte und Schulden der Hauertmann IT-Consulting e. K., Paderborn. Das auf die Anwendung von agilen Methoden und Scrum spezialisierte Unternehmen ist im Bereich der Softwareentwicklung auf Basis von Microsoft-Technologien tätig.
Die in bar erbrachte Gegenleistung für die erworbenen Vermögenswerte und Schulden beträgt 804 T€. Zudem sind zwei weitere Zahlungen à 75 T€ in Abhängigkeit der erbrachten Arbeitsleistung des Verkäufers sowie vom Erreichen bestimmter Umsatzziele vereinbart. Sie werden ratierlich über den Erdienungszeitraum bis zum 31.12.2023 ergebniswirksam angesammelt. Die Zahlungen werden im Frühjahr 2023 beziehungsweise 2024 fällig.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden nicht erworben.
Konzernanhang
Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwartete Synergieeffekte. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich abzugsfähig.
Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 28 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.
Die im Konzernabschluss von adesso erfassten Umsatzerlöse sowie der Ergebnisbeitrag aus den übernommenen Vermögenswerten und Schulden lassen sich aufgrund der Einbringung in die adesso SE nicht ermitteln.
Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist vorläufig, da die notwendigen Informationen für die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden noch nicht abschließend ermittelt werden konnten.
| Angaben in T€ | KIWI Consulting |
Reachbird | Hauertmann IT | Summe |
|---|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 8.281 | - | 682 | 8.963 |
| Kundenbeziehungen | 6.340 | 1.120 | 184 | 7.644 |
| Software | - | 766 | - | 766 |
| Auftragsbestand | 2.026 | 66 | 10 | 2.102 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 800 | 8 | 27 | 835 |
| Nutzungsrecht Leasing | 43 | - | 207 | 250 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 8.127 | 908 | - | 9.035 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 4 | 14 | - | 18 |
| Liquide Mittel | 873 | 273 | - | 1.146 |
| Summe Vermögenswerte | 26.494 | 3.155 | 1.110 | 30.759 |
| Rückstellungen | - | 9 | - | 9 |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 43 | - | 207 | 250 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
3.854 | 26 | - | 3.880 |
| Steuerverbindlichkeiten | 506 | 8 | - | 514 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | - | 908 | - | 908 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 3 | 375 | - | 378 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 156 | 77 | 99 | 332 |
| Passive latente Steuern | 2.257 | 640 | - | 2.897 |
| Summe Schulden | 6.819 | 2.043 | 306 | 9.168 |
| Nettovermögen | 19.675 | 1.112 | 804 | 21.591 |
| adesso zuzurechnendes Nettovermögen |
16.258 | 1.112 | 804 | 18.174 |
| Nicht beherrschende Anteile | 3.417 | - | - | 3.417 |
| Gegenleistung | 16.258 | 1.112 | 804 | 18.174 |
| davon bar geleistet | 16.258 | 1.112 | 804 | 18.174 |
| Übernommene liquide Mittel | 873 | 273 | - | 1.146 |
| MITTELABFLUSS BEI ERWERB | 15.385 | 839 | 804 | 17.028 |
Wären die Gesellschaften bereits zum 01.01.2021 in den Konzernabschluss einbezogen worden, würden die Konzernumsatzerlöse 695 Mio. € und das Konzernergebnis 49.146 T€ betragen. Die entsprechenden Werte von Januar bis November 2021 der Hauertmann IT wurden dabei nicht berücksichtigt, da für diesen Geschäftsbetrieb eine Ermittlung der Werte nicht möglich ist.
Am 01.08.2020 erwarb adesso über das neu gegründete Tochterunternehmen adesso experience GmbH den Geschäftsbetrieb der .dotkomm GmbH, Köln. .dotkomm ist ein bewährtes Unternehmen für die erfolgreiche Ausgestaltung von digitalen Touchpoints sowie für die Response- und Conversion-Optimierung auf Basis von Neuromarketing-Konzepten. Zum Erwerbsstichtag wurde eine bedingte Verpflichtung in Höhe von 250 T€ angesetzt, welche abhängig von einem im Geschäftsjahr 2020 erzielten Ergebnis war. Diese Verpflichtung wurde 2021 ergebniswirksam aufgelöst, da das Ergebnisziel nicht erreicht wurde.
Am 29.10.2020 erwarb adesso 94,11% der Bluegroup IT. Die Bluegroup IT besteht aus den Gesellschaften Blue4IT Professionals B.V., CodeSquad B.V. und BlueFront B.V. Der Erwerb erfolgte über eine neu gegründete Holding, adesso Software Consulting B.V., Amsterdam, in welche die Anteile an den Gesellschaften eingelegt wurden. Bluegroup IT ist auf die Entwicklung von Front- und Backend-Softwareanwendungen für Banken, internationale Unternehmen und Regierungsinstitutionen spezialisiert und passt damit perfekt zur Strategie und zum Marktzugang von adesso. Zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs wurde eine bedingte Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 42 T€ angesetzt. Ende 2021 beträgt der beizulegende Zeitwert dieser Verpflichtung 104 T€.
Am 16.12.2020 hat adesso 71,4% der Anteile an der Quanto AG, Hameln, erworben. Quanto ist ein auf SAP-Technologie spezialisiertes IT-Unternehmen. Mit dem Know-how des rund 200 Mitarbeitende umfassenden Quanto-Expertenteams verstärkt adesso seine SAP-Kompetenz für die Kernbranchen Banken/ Finanzdienstleister und Versicherungen sowie speziell für die Segmente Energie- und Versorgungswirtschaft, Manufacturing Industry, Automotive, Öffentliche Verwaltung und Gesundheitswesen. Das Quanto-Expertenteam wird künftig gemeinsam mit den SAP-Experten von adesso unter einem Dach geführt. Die Quanto AG ist mit 90% beziehungsweise 70% an den Tochtergesellschaften Quanto Austria und Quanto Ungarn beteiligt. Die Quanto-Gesellschaften wurden 2021 in adesso orange umfirmiert.
Am 16.12.2020 hat adesso 100% der Anteile an der Solbicon AG, Dortmund, erworben. Solbicon ist ein innovatives Beratungsunternehmen, welches im Bereich der Digitalisierung und Big Data im SAP-Umfeld tätig ist. Die Solbicon AG wurde nach Umwandlung in eine GmbH am 27.04.2021 auf die adesso orange AG (vormals: Quanto AG) verschmolzen.
Am 06.11.2020 hat adesso 51% der LeanNetworking Kft., Budapest, (im Folgenden LeanNet) erworben. LeanNet ist ein junger Trendsetter im Bereich Cloud-Native-Technologien. Mit dieser Akquisition vertieft adesso die eigene Technologiekompetenz als IT-Dienstleister. Cloud-Native macht es möglich, die Vorteile moderner Cloud-Computing-Architekturen effizienter auszuschöpfen.
2020 die Konzernumsatzerlöse 553 Mio.€ und das Konzernergebnis 21.471 T€ betragen. Die entsprechenden Werte von Januar bis Juli 2020 der .dotkomm wurden dabei nicht berücksichtigt, da für diesen Geschäftsbe-
trieb eine zuverlässige Ermittlung der Werte nicht möglich war.
Am 19.03.2021 veräußerte die adesso SE mit Wirkung zum 31.03.2021 den in den Konzernabschluss von adesso einbezogenen Teilkonzern der e-Spirit AG, welcher das Content-Management-System (CMS) FirstSpirit entwickelt und vertreibt, an das US-amerikanische Unternehmen CrownPeak Technology Inc. CrownPeak Technology Inc. erwarb durch die Transaktion auch die Rechte am Source-Code des seit vielen Jahren auch international renommierten Produkts FirstSpirit. Mit der Transaktion fokussiert sich die adesso SE weiter auf ihr Kerngeschäft mit branchenspezifischen IT-Dienstleistungen und Produkten.
Wären die Gesellschaften bereits zum 01.01.2020 in den Konzernabschluss einbezogen worden, hätten in
| .dotkomm | Bluegroup IT | Quanto | Sonstige | Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.158 | 665 | 7.957 | 636 | 10.415 |
| Kundenbeziehungen | 1.037 | 2.808 | 3.442 | 108 | 7.395 |
| Auftragsbestand | 73 | 635 | 389 | 28 | 1.124 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 85 | 109 | 637 | 46 | 877 |
| Nutzungsrechte | 166 | 1.100 | 1.300 | 181 | 2.747 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - | 492 | 4.054 | 232 | 4.779 |
| Vertragsvermögenswerte | 125 | - | - | - | 125 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | - | - | 39 | - | 39 |
| Aktivische latente Steuern | - | 195 | - | - | 195 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 90 | 453 | 1.037 | 42 | 1.622 |
| Liquide Mittel | - | 537 | 4.761 | 218 | 5.516 |
| Summe Vermögenswerte | 2.734 | 6.994 | 23.616 | 1.491 | 34.834 |
| Rückstellungen | - | - | 525 | 12 | 537 |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 166 | 1.138 | 1.300 | 181 | 2.785 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - | 104 | 1.790 | 112 | 2.006 |
| Steuerverbindlichkeiten | - | 19 | 508 | 527 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | - | - | 1.655 | 91 | 1.746 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 123 | - | 195 | - | 318 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 45 | 551 | 2.779 | 270 | 3.645 |
| Passive latente Steuern | - | 516 | 1.183 | 55 | 1.754 |
| Summe Schulden | 334 | 2.328 | 9.935 | 721 | 13.318 |
| Nettovermögen | 2.400 | 4.666 | 13.681 | 770 | 21.517 |
| adesso zuzurechnendes Nettovermögen | 2.400 | 4.666 | 11.666 | 770 | 19.502 |
| Nicht beherrschende Anteile | - | - | 2.015 | - | 2.015 |
| Gegenleistung | 2.400 | 4.666 | 11.666 | 770 | 19.502 |
| davon bar geleistet | 2.150 | 4.339 | 11.666 | 543 | 18.698 |
| Übernommene liquide Mittel | 537 | 4.761 | 218 | 5.516 | |
| MITTELABFLUSS BEI ERWERB | 2.150 | 3.802 | 6.905 | 325 | 13.182 |
Der Verkaufspreis beträgt maximal 24.565 T€, wovon 22.039 T€ bereits gezahlt wurden. Die im Zuge der Veräußerung abgegebenen liquiden Mittel betragen 9.782 T€, so dass sich der Zahlungsmittelbestand per Saldo um 12.257 T€ erhöht hat. Vereinbart ist ein Sicherheitseinbehalt in Höhe von 2.526 T€. Dieser ist spätestens zum 30.09.2022 fällig. Der Sicherheitseinbehalt wird zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Sicherungseinbehalt wurde bei der Ermittlung des Veräußerungsergebnisses in Höhe von 50% berücksichtigt.
In Zusammenhang mit dem Verkauf des Teilkonzerns wurden in der Vergangenheit im sonstigen Periodenergebnis erfasste Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von -247 T€ aus dem kumulierten sonstigen Periodenergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Insgesamt ergibt sich ein vorläufiger Gewinn vor Steuern aus der Veräußerung in Höhe von 17.886 T€, welcher in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung separat unter der Position "Ertrag aus der Veräußerung von Tochterunternehmen" ausgewiesen wird. Wertminderungen waren aus der Klassifizierung als Veräußerungsgruppe nicht zu erfassen. Die veräußerten Gesellschaften waren bis zum Verkauf dem Segment IT-Solutions zugeordnet.
| In T€ | e-Spirit |
|---|---|
| Langfr. immaterielle Werte | 365 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 426 |
| Nutzungsrecht Leasing | 1.698 |
| aktivische latente Steuern | 118 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 3.726 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 1.168 |
| Liquide Mittel | 9.782 |
| Summe Vermögenswerte | 17.283 |
| Langfristige Leasing-Verbindlichkeiten | 943 |
| Kurzfristige Leasing-Verbindlichkeiten | 744 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 545 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 8.046 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.751 |
| Passivische latente Steuern | 85 |
| Summe Schulden | 12.114 |
Folgende Tabelle zeigt die veräußerten Vermögenswerte und Schulden des Teilkonzerns e-Spirit:
Tochterunternehmen sind die Unternehmen, welche von adesso direkt oder indirekt beherrscht werden. Ein Unternehmen wird von adesso beherrscht, soweit adesso die Entscheidungsmacht über das Beteiligungsunternehmen besitzt, adesso variablen Rückflüssen ausgesetzt ist beziehungsweise ein Anrecht auf solche besitzt (in der Regel Dividenden), und adesso die Entscheidungsmacht einsetzen kann, um die variablen Rückflüsse aus dem Unternehmen zu beeinflussen. adesso besitzt die Entscheidungsmacht, wenn adesso aufgrund von bestehenden Rechten die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens bestimmen kann. Maßgebliche Tätigkeiten sind solche, welche die variablen Rückflüsse des jeweiligen Unternehmens wesentlich beeinflussen. Dabei sind neben gegenwärtigen Stimmrechten auch potenzielle Stimmrechte aus Optionen oder Wandelanleihen zu berücksichtigen, unabhängig davon, ob diese von der adesso SE selbst oder einem ihrer Tochterunternehmen gehalten werden.
Konzernanhang
Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, zu dem adesso die Beherrschung erlangt. Das bedeutet, dass die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen ab diesem Zeitpunkt im Konzernabschluss erfasst werden.
Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode abgebildet. Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile setzt sich dabei aus den hingegebenen Vermögenswerten, den eingegangenen beziehungsweise übernommenen Schulden, ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten sowie einer gegebenenfalls vereinbarten bedingten Gegenleistung zusammen, jeweils bewertet zum beizulegenden Zeitwert. Vermögenswerte und Schulden aus bedingten Gegenleistungen sind in der Folge nach IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Erträge und Aufwendungen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen sind. Ist die bedingte Gegenleistung als Eigenkapital zu klassifizieren, sind laufende Wertänderungen nicht zu erfassen und Differenzbeträge bei Begleichung der bedingten Gegenleistung im Eigenkapital zu erfassen. An einem Tochterunternehmen zuvor gehaltene Anteile (sukzessiver Beteiligungserwerb) sind unmittelbar vor dem Unternehmenszusammenschluss zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenszusammenschlusses sind unmittelbar in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bestehende vorkonzernliche Beziehungen sind vor der Konsolidierung zu eliminieren. Sich daraus ergebende Erfolgsbeiträge sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind anzusetzen, soweit sie die Definition eines Vermögenswertes oder einer Schuld erfüllen. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind wahlweise mit dem anteiligen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen oder mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Letzte Möglichkeit enthält grundsätzlich den Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes auch für die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. adesso bewertet die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit dem anteiligen nach IFRS 3 ermittelten Nettovermögen.
In einigen Fällen wurden bezüglich nicht beherrschender Anteile Put-/ Call-Optionen vereinbart. Das bedeutet, dass adesso künftig die Möglichkeit hat, nicht beherrschende Anteile zu erwerben, gleichzeitig die Inhaber der nicht beherrschenden Anteile aber auch die Möglichkeit haben, diese Anteile adesso anzudienen. Eine aus den Put-Optionen resultierende Verbindlichkeit ist im Abschluss anzusetzen, da adesso keine Möglichkeit hat, sich dieser Verpflichtung zu entziehen. Die Bilanzierung der Verbindlichkeit ist von einigen Annahmen und Schätzungen abhängig. Zunächst ist zu beurteilen, ob adesso wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist. Dies ist u. a. der Fall, soweit adesso ein Recht auf bis zur Ausübung der Optionen realisierten variablen Rückflüsse aus den nicht beherrschenden Anteilen hat, in der Regel, wenn Dividenden nicht an die Inhaber der nicht beherrschenden Anteile ausgeschüttet werden. Soweit adesso wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist, wird der Unternehmenszusammenschluss so dargestellt, als hätte adesso die den Optionen zu Grunde liegenden Anteile schon erworben und im Abschluss wird zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses die Verbindlichkeit erfasst. Wertänderungen dieser Verbindlichkeit sind künftig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Soweit adesso nicht als wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile zu beurteilen ist, ist die Abbildung zunächst davon abhängig, ob die Verbindlichkeit eher nach IAS 32 oder nach IFRS 10 abzubilden ist. adesso ist der Ansicht, dass die Abbildung nach IFRS 10 Vorrang hat. Dabei wird der Abschluss so dargestellt, als hätte adesso die nicht beherrschenden Anteile zum Ende des jeweiligen Geschäftsjahres erworben. Dadurch wird das Jahresergebnis den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet, und in der Konzernbilanz werden keine nicht beherrschenden Anteile, sondern die Verbindlichkeit aus der Put-Option ausgewiesen. Ein Unterschiedsbetrag zwischen Verbindlichkeit und nicht beherrschenden Anteilen wird im Eigenkapital in der Kapitalrücklage erfasst. Ab dem Beginn des jeweils folgenden Geschäftsjahres gelten die nicht beherrschenden Anteile bis zum Ende der jeweiligen Rechnungslegungsperiode beziehungsweise bis zur Ausübung der Optionen als ausstehend. Soweit eine Kombination aus Put- und Call-Optionen gegeben ist, sind diese grundsätzlich wie beschrieben zu analysieren.
Der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert entspricht grundsätzlich der Differenz zwischen dem Wert der erbrachten Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der vor dem Unternehmenszusammenschluss an dem Tochterunternehmen gehaltenen Anteile und dem anteilig erworbenen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens.
Soweit zu dem auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Bilanzstichtag die Identifikation und/ oder Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden und/ oder die Ermittlung der hingegebenen Gegenleistung nicht abgeschlossen sind, ist der Unternehmenszusammenschluss provisorisch im Konzernabschluss abzubilden. Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist innerhalb von zwölf Monaten nach dem Unternehmenszusammenschluss abzuschließen (sogenannte Bewertungsperiode).
Konzerninterne Beziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungen an den Tochterunternehmen mit dem erworbenen anteiligen, adesso zuzurechnenden Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Schuldbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Die in den Vermögenswerten und Schulden enthaltenen Zwischenergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung, Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.
Änderungen der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen, welche nicht zum Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Unterschiedsbeträge zwischen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen beziehungsweise erhaltenen Gegenleistung und dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals (der nicht beherrschenden Anteile) werden in der Kapitalrücklage erfasst.
Zu dem Zeitpunkt, ab dem adesso ein Unternehmen nicht mehr beherrscht, wird dieses entkonsolidiert. Ab diesem Zeitpunkt sind die Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge und Aufwendungen nicht mehr adesso zuzurechnen. Ein gegebenenfalls bei adesso verbleibender Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen ist mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Differenz zwischen dem auf die verbleibenden Anteile entfallenden Nettovermögen zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung und dem beizulegenden Zeitwert der Anteile ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Eine in Zusammenhang mit dem entkonsolidierten Tochterunternehmen im Eigenkapital erfasste Rücklage aus Währungsumrechnungsdifferenzen ist ergebniswirksam in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
adesso hält bei allen Tochterunternehmen direkt oder indirekt die Stimmrechtsmehrheit, woraus adesso die Möglichkeit erhält, die maßgeblichen Tätigkeiten der Tochterunternehmen zu lenken.
Im Konzernabschluss von adesso bestehen keine wesentlichen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.
Bezüglich der Auflistung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verweisen wir auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach §313 Abs. 2 HGB unter "46. Tochterunternehmen" beziehungsweise "47. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen".
Nach IFRS 11 werden gemeinschaftliche Vereinbarungen differenziert in gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operation) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture). Gemeinschaftliche Tätigkeiten sind dadurch gekennzeichnet, dass der "gemeinschaftliche Betreiber" Rechte an den Vermögenswerten und Schulden der gemeinschaftlichen Vereinbarung innehat. Dagegen hat das Partnerunternehmen bei einem Gemeinschaftsunternehmen Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bilanziert der gemeinschaftliche Betreiber seine Vermögenswerte und Schulden inklusive seines Anteils an den Vermögenswerten und Schulden, die gemeinschaftlich gehalten werden sowie seine Erträge und Aufwendungen inklusive seines Anteils an den gemeinschaftlichen Erträgen und den gemeinschaftlich eingegangenen Aufwendungen der Vereinbarung. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IFRS 11 unter Anwendung der in IAS 28 beschriebenen Equity-Methode konsolidiert.
Konzernanhang
Ein Unternehmen gilt als ein assoziiertes Unternehmen von adesso, soweit adesso einen maßgeblichen Einfluss auf dieses Unternehmen ausüben kann, dieses Unternehmen aber nicht beherrscht und nicht gemeinschaftlich beherrscht. Soweit adesso 20% bis 50% der Anteile an einem Unternehmen hält, wird entsprechend IAS 28 vermutet, dass adesso einen maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben kann. Assoziierte Unternehmen werden wie Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode konsolidiert.
Nach der Equity-Methode werden die Anteile beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt. Sind zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals nach der Equity-Methode konsolidiert wird, die Anschaffungskosten höher als der anteilige beizulegende Zeitwert des Nettovermögens des Unternehmens, ist im Anteil ein Geschäfts- oder Firmenwert enthalten. Im umgekehrten Fall ist ein Ertrag in Höhe des Unterschiedsbetrags zu erfassen. In der Folge sind die Ergebnisse von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen anteilig bei adesso zu erfassen, wobei beim Erwerb gegebenenfalls aufgedeckte stille Reserven und Lasten fortzuschreiben sind.
Der Gewinn und Verlust von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen, das sonstige Periodenergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen, jeweils durch eine Anpassung des Buchwerts der Anteile. Dividendenausschüttungen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen mindern den Buchwert der Anteile ergebnisneutral. Soweit anteilig erfasste Verluste größer sind als die Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierte Unternehmen (Anteile zuzüglich zum Beispiel Ausleihungen, für die eine Tilgung weder geplant noch innerhalb der absehbaren Zeit erwartet wird), werden die die Nettoinvestition übersteigenden Verluste nicht erfasst. In einer Nebenrechnung wird der negative Equity-Wert fortgeführt. In die Konzernbilanz ist der Wert aufzunehmen, soweit er wieder positiv wird.
Wird durch Änderung der Höhe der Anteile oder durch Änderung vertraglicher Regelungen ein assoziiertes Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen ein assoziiertes Unternehmen, wird der Equity-Wert nur um gegebenenfalls erworbene oder veräußerte Anteile angepasst. Eine Neubewertung von Anteilen erfolgt nicht. Werden Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen veräußert und wird es weiterhin nach der Equity-Methode einbezogen, werden die im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit dies auch bei Veräußerung der entsprechenden Vermögenswerte beziehungsweise Schulden geboten wäre.
Zu jedem Bilanzstichtag prüft adesso, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung des Buchwerts der Nettoinvestition vorliegen. Der Wertminderungstest erfolgt dann nach den Vorschriften des IAS 36. Ein Wertminderungsaufwand ist in Höhe der Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise das assoziierte Unternehmen und dem Buchwert der Nettoinvestition zu erfassen. Da der gesamte Buchwert und nicht die einzelnen im Buchwert enthaltenen Vermögenswerte abgeschrieben werden, ist gegebenenfalls künftig nach IAS 36 eine Wertaufholung zu erfassen.
Zwischenergebnisse aus Upstream- und Downstream-Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden anteilig eliminiert.
adesso hält keine wesentlichen Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Informationen zu diesen Unternehmen sind unter "47. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" veröffentlicht.
Jedes der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellt den Einzelabschluss in der jeweiligen funktionalen Währung. Die funktionale Währung eines Unternehmens entspricht der Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Diese funktionale Währung entspricht bei den in den Konzernabschluss von adesso einbezogenen Unternehmen der jeweiligen Währung des Landes, in welchem die Gesellschaft ihren Sitz hat. Transaktionen in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung werden zum jeweiligen Stichtagskurs beziehungsweise Kurs zum Bewertungsstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Daraus und aus der Begleichung solcher Transaktionen resultierende Aufwendungen und Erträge werden grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit die Beträge nicht wie entsprechende Erfolgsposten im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen sind.
Die Umrechnung der in vom Euro abweichenden funktionalen Währung erstellten Abschlüsse erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Das Eigenkapital dieser in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wird dabei zu historischen Kursen umgerechnet. Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sowie das Jahresergebnis werden grundsätzlich mit dem Transaktionskurs umgerechnet, aus Vereinfachungsgründen soweit zulässig, mit dem Durchschnittskurs. Die im jeweils aktuellen Jahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Im Folgenden werden die Kurse nach der allgemein üblichen Mengennotierung angegeben. Das bedeutet zum Beispiel am 31.12.2021 gilt: 1 € entspricht 1,03 CHF.
| Stichtagskurs | Durchschnittskurs | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Schweizer Franken (CHF) | 1,03 | 1,08 | 1,08 | 1,07 | |
| Britisches Pfund (GBP) | - | 0,90 | - | 0,89 | |
| US-Dollar (USD) | 1,13 | 1,23 | 1,18 | 1,14 | |
| Türkische Lira (TRY) | 15,23 | 9,11 | 10,47 | 8,04 | |
| Bulgarische Lewa (BGN) | 1,96 | 1,96 | 1,96 | 1,96 | |
| Ungarische Forint (HUF) | 369,19 | 368,89 | 358,46 | 351,21 |
Umsatzerlöse werden nach den Regelungen des IFRS 15 erfasst. Voraussetzung für die Umsatzerfassung ist ein gültiger Vertrag, identifizierbare, aus dem Vertrag resultierende Leistungsverpflichtungen, die Zahlungsmodalitäten sind ersichtlich, der Vertrag hat wirtschaftliche Substanz und es ist wahrscheinlich, dass die vereinbarte Gegenleistung zufließen wird. Soweit unterschiedliche Verträge mit Kunden, die zeitgleich oder zeitnah vereinbart wurden, nicht unabhängig voneinander sind, sind sie als ein Vertrag zu analysieren. In der Folge sind Umsatzerlöse zu erfassen, sobald eine Leistungsverpflichtung erfüllt wurde. Umsätze werden nach IFRS 15 grundsätzlich zu einem Zeitpunkt erfasst. Davon abweichend sind Umsatzerlöse über einen Zeitraum zu erfassen, soweit, der Kunde den Nutzen unmittelbar konsumiert, adesso einen Vermögenswert erstellt oder verbessert, der vom Kunden beherrscht wird, oder adesso für einen Kunden einen Vermögenswert ohne alternativen Nutzen erstellt, und adesso, wie bei einem Werkvertrag üblich, einen Anspruch auf Entgelt für jeweils erbrachte Leistungen erwirbt. Auf dieser Basis werden Umsatzerlöse aus Leistungsverpflichtungen wie folgt erfasst:
Konzernanhang
Lizenzverkauf, keine weitere Verpflichtung seitens adesso: Zu dem Zeitpunkt, zu dem der Lizenzschlüssel geliefert wurde und der Kunde auf die Lizenz zugreifen kann. Dies gilt unabhängig davon, ob das auf den Kunden übertragene Nutzungsrecht zeitlich begrenzt ist. Soweit adesso bei einem Lizenzverkauf als Vermittler beziehungsweise Agent tätig wird, erfasst adesso aus dem Verkauf der Lizenz lediglich eine Vermittlungsprovision. Rechnungen werden grundsätzlich nach Lieferung der Lizenz gestellt. Das Zahlungsziel beträgt in der Regel maximal 30 Tage.
Recht des Kunden, auf Software zugreifen zu können, die von adesso regelmäßig aktualisiert wird: Über den vertraglichen Zeitraum. Zahlungen erfolgen grundsätzlich monatlich.
Beratungsprojekte:
Wartungs- und Hosting-Leistungen sind in der Regel zeitbasiert: Umsatzerlöse werden über den entsprechenden Zeitraum erfasst. Zahlungen erfolgen in der Regel quartalsweise vorab.
Bei der Ermittlung des Betrags, welcher als Umsatzerlös für erfüllte Leistungsverpflichtungen zu erfassen ist, sind variable Bestandteile der vereinbarten Gegenleistung zu berücksichtigen. Dazu zählen zum Beispiel Rabatte, Leistungsanreize, Boni oder Strafen. Umsatzerlöse aus variablen Bestandteilen dürfen dabei nur erfasst werden, soweit es sehr wahrscheinlich ist, dass diese künftig nicht wieder zurückzunehmen sind. Soweit in einem Vertrag mehrere Leistungsverpflichtungen vereinbart werden, ist die vereinbarte Gegenleistung für Zwecke der Umsatzerfassung auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen zu verteilen. adesso verhandelt in der Regel die einzelnen Leistungskomponenten separat. Vereinbart werden grundsätzlich Preise, welche dem Vergleich mit einem Einzelverkaufspreis standhalten.
Nach IFRS 15 ist der noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnende und künftig als Umsatzerlös zu erfassende Transaktionspreis anzugeben. Bei dieser Angabe wendet adesso die Vereinfachungsvorschrift an, diesen für Verträge anzugeben, welche eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als einem Jahr haben. Ebenso wird bei dieser Angabe entsprechend der Vereinfachungsvorschrift der Transaktionspreis von Time & Material-Projekten nicht berücksichtigt.
Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich als Aufwand in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei qualifizierten Vermögenswerten sind Fremdkapitalkosten nach IAS 23 Teil der Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten. Qualifizierte Vermögenswerte sind solche Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. adesso hat im Berichtszeitraum keine qualifizierten Vermögenswerte identifiziert, bei denen nicht unwesentliche Fremdkapitalkosten zu aktivieren wären.
Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich bei Unternehmenszusammenschlüssen als positive Differenz zwischen der beim Unternehmenszusammenschluss hingegebenen Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Anteile sowie der mit dem anteiligen Nettovermögen bewerteten nicht beherrschenden Anteile und dem nach IFRS 3 bewerteten Eigenkapital des erworbenen Unternehmens zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern er ist für Zwecke des Wertminderungstests den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zuzuordnen, welche von dem Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Goodwill vom Management beobachtet wird, dabei maximal auf der Ebene von operativen Segmenten nach IFRS 8 vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Siehe zum Wertminderungstest "7.5 Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte".
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt. Sie werden in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet, soweit sie zeitlich begrenzt nutzbar sind. Die Vermögenswerte werden linear über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Ermittlung des Abschreibungsvolumens von Sachanlagen werden Restwerte berücksichtigt, soweit vorhanden. Bei immateriellen Vermögenswerten sind Restwerte nur zu berücksichtigen, soweit eine dritte Partei die Verpflichtung hat, den immateriellen Wert am Ende der Nutzungsdauer zu übernehmen. Zudem sind Restwerte zu berücksichtigen, soweit ein aktiver Markt für den immateriellen Wert besteht, der Restwert unter Bezugnahme auf diesen Markt bestimmt werden kann und der aktive Markt voraussichtlich auch am Ende der Nutzungsdauer des immateriellen Vermögenswertes bestehen wird.
Die Herstellung langfristiger immaterieller Vermögenswerte ist soweit möglich in eine Forschungs- und eine Entwicklungsphase aufzuteilen. Ausgaben in der Forschungsphase sind stets als Aufwand zu erfassen. Ausgaben in der Entwicklungsphase sind ab dem Zeitpunkt zu aktivieren, ab dem das Folgende nachgewiesen wird:
die technische Möglichkeit, den immateriellen Wert fertigzustellen, so dass er genutzt oder verkauft werden kann,
die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,
die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen,
die Art, wie mit dem immateriellen Vermögenswert künftig wirtschaftlicher Nutzen generiert wird,
ausreichende Ressourcen, welche zur Verfügung stehen, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und
die Herstellungskosten des immateriellen Vermögenswerts sind zuverlässig zu bestimmen.
Immaterielle Vermögenswerte werden grundsätzlich linear über drei bis sechs Jahre abgeschrieben. Ausnahmen bilden Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse wie Kundenbeziehungen, Software sowie Auftragsbestände. Der Buchwert der Auftragsbestände wird abgeschrieben, sobald der Umsatzerlös aus
Konzernanhang
dem jeweiligen Auftrag realisiert wird. Die Nutzungsdauer von Kundenbeziehungen beträgt fünf bis sechs Jahre. Die 2015 erworbene Software PSLife wird über zehn Jahre abgeschrieben.
Der gesamte im Geschäftsjahr erfasste Entwicklungsaufwand entspricht der Abschreibung der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte. Diese beträgt 1.582 T€ (Vorjahr: 1.587 T€).
Die Sachanlagen werden unterschieden in technische Ausstattungen, welche grundsätzlich über drei Jahre, und Büroeinrichtungen und Sonstiges, welche über fünf bis 20 Jahre linear abgeschrieben werden.
Siehe zur Wertminderung von langfristigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen die nachfolgenden Ausführungen.
Geschäfts- oder Firmenwerte, langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind nach IAS 36 auf eine Wertminderung hin zu testen. Grundsätzlich ist zum Bilanzstichtag zu prüfen, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Soweit solche Indikatoren vorliegen, ist ein Wertminderungstest durchzuführen. Davon abweichend sind Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht zum Gebrauch verfügbare immaterielle Vermögenswerte mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung hin zu testen. Der Zeitpunkt des verpflichtenden Wertminderungstests ist frei wählbar und stetig anzuwenden. Für alle Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IAS 36 ist ein Wertminderungstest zudem durchzuführen, soweit Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen.
Der Wertminderungstest wird grundsätzlich für einen einzelnen Vermögenswert durchgeführt. Ist dies nicht möglich, ist der Wertminderungstest auf Ebene einer Zahlungsmittel generierenden Einheit durchzuführen. Eine solche Einheit ist die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, welche den zu testenden Vermögenswert umfasst und für die von anderen Vermögenswerten im Wesentlichen unabhängig Zahlungsmittelströme identifiziert werden können. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird stets auf Basis einer oder einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten auf eine Wertminderung hin getestet.
Beim Wertminderungstest wird der Buchwert eines Vermögenswertes beziehungsweise einer Zahlungsmittel generierenden Einheit gegebenenfalls inklusive des Buchwertes des Geschäfts- oder Firmenwertes mit dem erzielbaren Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten.
Soweit der Buchwert höher ist als der erzielbare Betrag, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Wird ein einzelner Vermögenswert auf eine Wertminderung hin untersucht, ist der Buchwert des Vermögenswertes zu reduzieren. Wird in einer Zahlungsmittel generierenden Einheit eine Wertminderung erfasst, ist zunächst der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts gegebenenfalls bis auf 0 € zu reduzieren. Soweit weiterer Wertminderungsaufwand zu erfassen ist, sind die Buchwerte der in den Anwendungsbereich des IAS 36 fallenden Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheit pro rata auf Basis der Buchwerte zu reduzieren. Dabei darf der jeweilig erzielbare Betrag der einzelnen Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Soweit nach einer Wertminderung der erzielbare Betrag steigt, sind Vermögenswerte zuzuschreiben. Lediglich für den Geschäfts- oder Firmenwert ist eine Zuschreibung nicht zulässig.
Vertragsanbahnungskosten (Provisionen) werden nach IFRS 15 aktiviert, soweit sie direkt dem Abschluss eines Vertrags mit einem Kunden zuzurechnen sind. Dabei wendet adesso die Vereinfachung an, die Vertragsanbahnungskosten nur für die Verträge zu aktivieren und abzuschreiben, bei denen die Abschreibungsdauer länger ist als ein Jahr. Vertragsanbahnungskosten werden unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. adesso schreibt diese Vertragsanbahnungskosten über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrags grundsätzlich linear ab. Soweit in der Folge die erwartete Vertragslaufzeit wesentlich von der ursprünglich geschätzten Vertragslaufzeit abweicht, wird der Restbuchwert der Vertragsanbahnungskosten über die neu geschätzte Restlaufzeit abgeschrieben. Bei der Ermittlung drohender Verluste aus einem Vertrag wird der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten als Vertragskosten berücksichtigt. Der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten beträgt 540 T€ (Vorjahr: 635 T€). Die im Geschäftsjahr erfassten Abschreibungen betragen 504 T€ (Vorjahr: 579 T€).
IFRS 16 ist grundsätzlich für alle Leasing-Verträge anzuwenden. Rechte des Leasing-Nehmers aus einer Lizenzvereinbarung sind indes nach IAS 38 zu bilanzieren.
Bei Leasing-Verhältnissen ist die Abbildung von Leasing-Verträgen beim Leasing-Nehmer und beim Leasing-Geber zu differenzieren.
Der Leasing-Nehmer aktiviert für das Recht, den Leasing-Gegenstand künftig zu nutzen einen Vermögenswert (Right of Use (RoU)-Vermögenswert) und gleichzeitig eine Leasing-Verbindlichkeit. Ausnahmen vom Ansatzgrundsatz gelten für sogenannte "Low Value-" und "Short Term"-Leasing-Verhältnisse. Ein "Low Value"-Leasing-Verhältnis ist gegeben, soweit der Neuwert des Leasing-Gegenstands nicht mehr als 5 T€ beträgt. Ein "Short Term"-Leasing-Verhältnis liegt vor, soweit die Leasing-Laufzeit nicht mehr als zwölf Monate beträgt. Bei "Low Value-" und "Short Term"-Leasing-Verhältnissen werden die Leasing-Zahlungen grundsätzlich linear über die Leasing-Laufzeit als Aufwand erfasst.
Ein RoU-Vermögenswert ist beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten anzusetzen. Die Anschaffungskosten umfassen unter anderem den erstmaligen Buchwert der entsprechenden Leasing-Verbindlichkeit, vor der Bereitstellung geleistete Leasing-Zahlungen abzüglich erhaltener Leasing-Anreize, dem Leasing-Nehmer entstandenen anfänglichen Kosten sowie als Rückstellung berücksichtigte künftig im Zusammenhang mit dem Leasing-Gegenstand anfallende Rückbau- beziehungsweise Rekultivierungskosten. Der erstmalige Buchwert der Leasing-Verbindlichkeit entspricht dem Barwert der künftigen Leasing-Zahlungen. Der Ermittlung des Barwerts ist der interne Zinsfuß des Leasing-Verhältnisses zu Grunde zu legen oder, falls dieser nicht ohne Weiteres bestimmbar ist, der Grenzfremdkapitalzinssatz. Die Leasing-Zahlungen umfassen unter anderem fixe und variable Leasing-Zahlungen, erwartete Zahlungen aus Restwertgarantien sowie hinreichend sichere Zahlungen aus vereinbarten Kaufoptionen. Bei der Bewertung der Leasing-Verbindlichkeit sind Auswirkungen von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen zu berücksichtigen, soweit deren Ausübung hinreichend sicher ist. In diesem Zusammenhang ist das Management der adesso SE der Ansicht, dass eine in mehr als zehn Jahren ausübbare Mietverlängerungsoption grundsätzlich nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird. Daher werden entsprechende Verlängerungsoptionen in der Regel nicht berücksichtigt.
Der RoU-Vermögenswert ist nach dem erstmaligen Ansatz planmäßig über die erwartete Leasing-Laufzeit und gegebenenfalls außerplanmäßig abzuschreiben. Die Leasing-Verbindlichkeit ist nach dem erstmaligen Ansatz um den zu erfassenden Zinsaufwand zu erhöhen und um Tilgungsleistungen zu verringern. Soweit die Leasing-Verbindlichkeit aufgrund einer Neueinschätzung der Leasing-Verbindlichkeit oder einer Modifikation des Leasing-Verhältnisses neu zu bewerten ist, ist grundsätzlich der Buchwert des RoU-Vermögenswerts anzupassen. Soweit bei einer Modifikation des Leasingverhältnisses der Umfang kleiner wird, sind der anteilige RoU-Vermögenswert sowie die anteilige Leasing-Verbindlichkeit auszubuchen. Die Differenz zwischen den beiden Positionen ist ergebniswirksam zu erfassen.
Bei "Sale and lease back"-Transaktionen ist zu analysieren, ob entsprechend der Regelungen des IFRS 15 ein Verkauf vorliegt. Ist dies der Fall, hat der Leasing-Nehmer den RoU-Vermögenswert anteilig auf Basis des Buchwerts für das zurückbehaltene Nutzungsrecht zu bewerten. Ein Ergebnis wird aus der Transaktion für das auf den Leasing-Geber übertragene Nutzungsrecht erfasst. Soweit nach IFRS 15 eine "Sale and lease back"-Transaktion nicht als Verkauf zu qualifizieren ist, hat der Leasing-Nehmer das Nutzungsrecht in Höhe des Buchwerts des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu bewerten und in Höhe der erhaltenen Leistung eine nach IFRS 9 zu bewertende finanzielle Verbindlichkeit zu passivieren.
Konzernanhang
Beim Leasing-Geber werden Leasing-Transaktionen auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts entweder als Finance Lease oder als Operating Lease klassifiziert. Soweit bei einer Leasing-Transaktion im Wesentlichen alle mit dem Leasing-Gegenstand verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasing-Nehmer übergehen, ist der Leasingvertrag als Finance Lease, ansonsten als Operating Lease zu klassifizieren.
Soweit ein Leasing-Verhältnis als Finance Lease klassifiziert wird, ist der Leasing-Gegenstand auszubuchen und eine Forderung zu erfassen.
Soweit ein Leasing-Verhältnis als Operating Lease klassifiziert wird, werden die Leasing-Zahlungen linear über die Leasing-Laufzeit erfasst. Der Vorteil aus vereinbarter mietfreier Zeit wird über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt.
Versteckte Leasing-Verhältnisse liegen nicht vor.
Finanzielle Vermögenswerte umfassen Fremdkapitalinstrumente (zum Beispiel Kredite und Forderungen), Eigenkapitaltitel sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, sobald adesso Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Abhängig von der Klassifizierung der aus einem finanziellen Vermögenswert resultierenden Zahlungsströme und dem Geschäftsmodell, welchem der finanzielle Vermögenswert zugeordnet wird, ist der finanzielle Vermögenswert nach dem erstmaligen Ansatz einer der folgenden Kategorien zuzuordnen:
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (amortised cost (AC))
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (fair value through other comprehensive income (FVOCI))
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (fair value through profit or loss (FVPL)).
Eine Zuordnung in die Bewertungskategorien AC und FVOCI ist nur möglich, soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu qualifizieren sind. Soweit die künftigen Zahlungsströme über Zins und Tilgung weitere gegebenenfalls spekulative Bestandteile enthalten, liegt nach Ansicht des IASB keine "einfache Kreditvereinbarung" vor, mit der Folge, dass das Fremdkapitalinstrument der Kategorie FVPL zuzuordnen ist. Dieser Kategorie sind die an ein assoziiertes Unternehmen beziehungsweise an eine Beteiligung ausgereichten Wandeldarlehen (2.003 T€; Vorjahr: 915 T€) zuzuordnen. Ein eingebettetes Derivat wird dabei nicht separat bilanziert. Zudem sind der Kategorie Zahlungsmitteläquivalente (siehe 7.11 "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente") in Höhe von 24.996 T€ (Vorjahr: 0 T€) zugeordnet.
Soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu klassifizieren sind, ist die weitere Kategorisierung abhängig von der Zuordnung zu bestimmten Geschäftsmodellen. Nach IFRS 9 werden dabei folgende Geschäftsmodelle differenziert:
"Halten": Ziel ist, vertragliche Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) zu vereinnahmen. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie AC.
"Halten und Verkauf": Ziel ist, vertragliche Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) zu vereinnahmen sowie Fremdkapitalinstrumente zu veräußern. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie FVOCI. Die bloße Möglichkeit, bei finanziellen Engpässen Forderungen zu veräußern, reicht für eine Zuordnung zu diesem Geschäftsmodell nicht aus.
"Sonstige Geschäftsmodelle": Vereinnahmen von Zins und Tilgung ist kein mit diesem Geschäftsmodell verfolgtes Ziel. Ziel ist eher der Verkauf von Fremdkapitalinstrumenten. Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL.
Ein Unternehmen kann dabei bezüglich unterschiedlicher Fremdkapitalinstrumente unterschiedliche Ziele und somit Geschäftsmodelle verfolgen.
Sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Kategorie AC oder FVOCI zuzuordnen, ist auf Basis der sogenannten Fair-Value-Option eine Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL möglich, soweit dadurch eine Bewertungsanomalie beseitigt oder zumindest wesentlich verringert wird. Diese Möglichkeit wendet adesso nicht an.
Fremdkapitalinstrumente sind beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert (in der Regel der Transaktionspreis) zuzüglich Transaktionskosten anzusetzen. Nur bei den der Bewertungskategorie FVPL zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind die Transaktionskosten unmittelbar als Aufwand zu erfassen.
Soweit Fremdkapitalinstrumente der Kategorie AC oder FVOCI zugeordnet wurden, sind auf Basis der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsen, Wertminderungen sowie Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sind bei diesen Kategorien somit identisch. Bei den der Bewertungskategorie FVOCI zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind über die genannten Änderungen hinausgehende Wertänderungen im sonstigen Periodenergebnis (other comprehensive income (OCI)) zu erfassen. Die im OCI erfassten Beträge bei Fremdkapitalinstrumenten, die der Bewertungskategorie FVOCI zugeordnet wurden, sind bei Ausbuchung des Fremdkapitalinstruments in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nach der Effektivzinsmethode werden Zinsen auf Basis des sogenannten effektiven Zinssatzes erfasst. Dieser entspricht dem Zins, mit dem beim Ansatz des Fremdkapitalinstruments der Barwert der künftigen erwarteten vertraglichen Zahlungsströme dem erstmaligen Buchwert des Fremdkapitalinstruments entspricht.
Soweit Fremdkapitalinstrumente der Kategorie FVPL zugeordnet wurden, sind diese zu jedem Stichtag ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.
Wertminderungen sind auf Basis eines dreistufigen Wertminderungsmodells zu erfassen. Sie entsprechen dem wahrscheinlichkeitsgewichteten Barwert künftiger Zahlungsausfälle beziehungsweise Zahlungsverzögerungen. Beim erstmaligen Ansatz sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. In Stufe 1 werden Zinsen auf Basis des Bruttobuchwerts (ohne Berücksichtigung der Wertminderung) erfasst. Die Wertminderung wird auf Basis der wahrscheinlichkeitsgewichteten Zahlungsausfälle beziehungsweise Zahungsverzögerungen erfasst, welche aus Verlustereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten möglicherweise eintreten.
Soweit das Ausfallrisiko eines Fremdkapitalinstruments im Vergleich zu dem Ausfallrisiko bei erstmaligem Ansatz signifikant gestiegen ist, ist das Fremdkapitalinstrument der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Zinserträge sind wie in Stufe 1 auf Basis des Bruttobuchwerts zu erfassen, die Wertminderung wird indes unter Berücksichtigung der über die gesamte Laufzeit des Fremdkapitalinstruments möglicherweise eintretenden Verlustereignisse und ihrer entsprechenden Wahrscheinlichkeit ermittelt.
Liegen zudem noch objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor (die Fremdkapitalinstrumente weisen eine beeinträchtigte Bonität auf ), so ist das Fremdkapitalinstrument in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Objektive Hinweise sind beziehungsweise können zum Beispiel die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität beziehungsweise des Ratings, Handel von Wertpapieren des Schuldners weit unter dem Nominalbetrag oder sonstige bekannt gewordene finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners sein. Der Betrag der Wertminderung wird dabei wie in Stufe 2 ermittelt, die Zinsen werden indes auf Basis des Nettobuchwerts, also nach Berücksichtigung der Wertminderung erfasst. Der Wechsel der Zuordnung von Fremdkapitalinstrumenten zwischen den Stufen ist symmetrisch. Das bedeutet, dass ein Wechsel in eine höhere Stufe bei entsprechend vorliegenden Voraussetzungen genauso möglich ist wie der Wechsel in eine niedrigere Stufe.
Konzernanhang
Für bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte besteht eine Erleichterungsvorschrift, welche adesso anwendet. Danach sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte schon beim erstmaligen Ansatz der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Die Laufzeit dieser finanziellen Vermögenswerte beträgt meist maximal ein Jahr, so dass die Ermittlung der Wertminderung in Stufe 1 und 2 grundsätzlich identisch wäre. Eine Analyse, ob die Ausfallwahrscheinlichkeit signifikant gestiegen ist, ist demnach nicht erforderlich.
Soweit für Fremdkapitalinstrumente schon bei Erwerb oder Ausreichung objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, sind diese unmittelbar in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Eine Zuordnung in Stufe 1 oder Stufe 2 ist für diese Fremdkapitalinstrumente in der Folge nicht zulässig. Fremdkapitalinstrumente, die schon bei Ausreichung oder Erwerb eine beeinträchtigte Bonität aufweisen, hält adesso nicht.
Ein Verlustereignis liegt vor, soweit ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann beziehungsweise Insolvenz angemeldet hat. Zudem besteht die Vermutung, dass ein Verlustereignis eingetreten ist, soweit ein finanzieller Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist. Die Buchwerte und Wertminderungen auf Fremdkapitalinstrumente, welche der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zugeordnet werden, werden als nicht wesentlich eingeschätzt. Daher hat adesso kein differenziertes System für die Beurteilung, ob das Kreditrisiko signifikant gestiegen ist. adesso berücksichtigt öffentlich zugängliche Informationen über die Schuldner, branchenbezogene und makroökonomische Informationen sowie, sofern verfügbar, interne Informationen über die Schuldner. adesso liegen keine Informationen vor, die darauf hindeuten, dass das Kreditrisiko bei einem dieser Fremdkapitalinstrumente signifikant gestiegen ist. Diese Art der finanziellen Vermögenswerte ist in der Vergangenheit nicht ausgefallen. Für die Berechnung der Wertminderung wendet adesso den für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte ermittelten Wertminderungssatz an.
Die Wertminderung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte wird vor allem auf Basis vergangener Ausfälle solcher Ansprüche bewertet. Dabei werden zukunftsgerichtete branchenbezogene sowie makroökonomische und länderspezifische Informationen berücksichtigt.
Eine beeinträchtigte Bonität liegt vor, wenn ein Ereignis mit negativen Auswirkungen auf künftige Zahlungsströme eingetreten ist, wie wesentliche finanzielle Schwierigkeiten, Vertragsbrüche oder der Erwerb von Fremdkapitalinstrumenten des Unternehmens weit unter dem Nominalbetrag.
Eigenkapitalinstrumente sind nach IFRS mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Werden die Eigenkapitalinstrumente nicht zu Handelszwecken gehalten, besteht das Wahlrecht, die Wertänderungen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen. adesso erfasst die Wertänderungen der Eigenkapitalinstrumente im sonstigen Periodenergebnis. Eine künftige Umgliederung der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge in die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist in keinem Fall zulässig.
Finanzielle Vermögenswerte sind auszubuchen, soweit entweder keine Rechte mehr auf künftige Zahlungsströme bestehen oder der Vermögenswert auf einen Dritten übertragen wurde. Ein finanzieller Vermögenswert gilt als übertragen, soweit adesso keinen weiteren Anspruch auf künftige Zahlungsströme hat oder aber noch entsprechende Ansprüche besitzt, gleichzeitig aber einer Verpflichtung unterliegt, die Zahlungen an Dritte weiterzuleiten.
Ein Fremdkapitalinstrument wird abgeschrieben und anteilig ausgebucht, soweit adesso davon ausgeht, dass in dieser Höhe das Fremdkapitalinstrument nicht mehr realisiert werden kann. In diesem Fall wird somit in Höhe des quasi sicheren Ausfalls keine Wertminderung erfasst, sondern der Bruttobuchwert reduziert. Soweit rechtliche Schritte vorgenommen werden, Zahlungsmittel aus einem Fremdkapitalinstrument zu erhalten, wird dieses grundsätzlich nicht ausgebucht.
Werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen veräußert, sind diese auszubuchen, soweit adesso das Recht auf die Zahlungsströme mit veräußert hat. Behält adesso das Recht, Zahlungsströme zu erhalten, hat adesso zu beurteilen, ob die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen wurden. Wurden im Wesentlichen alle diese Risiken und Chancen übertragen, hat adesso die Forderung auszubuchen. Hat adesso im Wesentlichen alle diese Risiken und Chancen behalten, wird die Forderung trotz des rechtlichen Verkaufs weiter im Abschluss von adesso bilanziert. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen veräußert werden und adesso im Wesentlichen das den Forderungen zum Zeitpunkt des Verkaufs zuzurechnende Ausfallrisiko trägt.
Wurden die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen weder übertragen noch behalten, hat adesso einzuschätzen, ob die Verfügungsmacht über die Forderung behalten wurde. Wurde die Verfügungsmacht nicht behalten, ist die Forderung auszubuchen. Hat adesso die Verfügungsmacht über die Forderung behalten, so ist sie nach Maßgabe des anhaltenden Engagements weiter zu erfassen.
Die Landesgesellschaft adesso Schweiz hat einen Vertrag abgeschlossen, welcher die Möglichkeit bietet, Forderungen gegen zwei bestimmte Kunden im Rahmen eines stillen Factorings an einen Factorer zu veräußern. Die Entscheidung, ob eine Forderung veräußert wird, liegt bei adesso Schweiz. adesso Schweiz verfolgt das Ziel, die Forderungen auch gegen diese Kunden bis zur Zahlung zu halten, eröffnet durch den Vertrag aber eine weitere Möglichkeit, kurzfristig die Liquidität verbessern zu können. Zum Stichtag bestanden keine Forderungen gegen diese Kunden, welche dem Geschäftsmodell "Halten und Verkauf" zuzurechnen sind.
Die unter dieser Position ausgewiesenen Abgrenzungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu ihrem Nennwert bewertet.
Als Vertragsvermögenswerte werden nach IFRS 15 Ansprüche gegen Kunden ausgewiesen, welche nicht als Forderung zu erfassen sind. Forderungen sind zu erfassen, soweit das Recht auf Zahlung lediglich vom Ablauf der Zeit abhängig ist. adesso setzt Vertragsvermögenswerte vor allem für Festpreisprojekte an, bei denen der Umsatz auf Basis des Leistungsfortschritts erfasst wird. Zahlungen vom Kunden (oder solche, die fällig sind) werden bei der Ermittlung des Betrags der Vertragsvermögenswerte abgezogen. Soweit diese Zahlungen vom Kunden größer sind als der Anspruch, ist eine Vertragsverbindlichkeit auszuweisen.
Die Vertragsvermögenswerte umfassen ebenfalls alle fertigen Time&Material-Leistungen, die dem Kunden zum Stichtag noch nicht in Rechnung gestellt wurden. Vertragsverbindlichkeiten enthalten neben Vorauszahlungen für Festpreisprojekte ebenfalls Zahlungen, die erst in Folgeperioden zu einem Umsatz aus Wartung oder Hosting führen.
Unter dieser Position werden Barbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige, hochliquide Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von maximal drei Monaten ausgewiesen. Weitere Voraussetzung für die Zuordnung zu den Zahlungsmitteläquivalenten ist, dass diese Vermögenswerte jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur ein unwesentliches Wertschwankungsrisiko aufweisen. Als Zahlungsmitteläquivalente kategorisierte Geldmarkt-, Renten- und sonstige Fondanteile werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL). Siehe dazu auch 7.8 "Finanzielle Vermögenswerte".
Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, sobald der adesso-Konzern Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, welche im Wesentlichen ihrem Rückzahlungsbetrag entsprechen. Langfristige Verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung angesetzt.
Konzernanhang
Transaktionskosten werden beim erstmaligen Ansatz im Buchwert der Verbindlichkeiten erfasst. Die langfristigen Verbindlichkeiten werden grds. unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Einige finanzielle Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dazu zählen vor allem Verbindlichkeiten aus Put-/Call-Optionen bezüglich nicht beherrschender Anteile. Der Wert ist in der Regel abhängig von bestimmten künftigen Ergebnisgrößen. Abhängig von der erwarteten künftigen Ausprägung dieser Parameter wird der Wert der Verbindlichkeit ermittelt. Soweit adesso das wirtschaftliche Eigentum an den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist, werden Wertänderungen in der Konzerngewinnund Verlustrechnung erfasst. Soweit adesso das wirtschaftliche Eigentum an den nicht beherrschenden Anteilen nicht zuzurechnen ist, wird die Verbindlichkeit jeweils am Ende des Jahres zum beizulgenden Zeitwert angesetzt und die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert der Verbindlichkeit und den nicht beherrschenden Anteilen in der Kapitalrücklage erfasst. Siehe dazu auch 6.1 "Tochterunternehmen" und 7.20 "Schätzungen und Annahmen".
Eine finanzielle Verbindlichkeit ist auszubuchen, sobald die im Vertrag genannte Verpflichtung ausläuft, erfüllt oder aufgehoben ist.
Von der Möglichkeit des IFRS 9, finanzielle Verbindlichkeiten als "Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zu kategorisieren, wurde kein Gebrauch gemacht.
Rückstellungen werden für aus vergangenen Ereignissen resultierende, gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, welche wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führen, und deren Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Für ähnliche Verpflichtungen, wie zum Beispiel Produktgarantien, wird die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen insgesamt betrachtet. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind grundsätzlich auf Basis des Verpflichtungsüberschusses bewertet. Dabei werden Einzelkosten und angemessene, dem Vertrag zuzurechnende Gemeinkosten berücksichtigt. Soweit eine Entschädigungszahlung beziehungsweise Strafzahlung aus Nichterfüllung geringer ist als der Verpflichtungsüberschuss, ist die Rückstellung auf Basis der Entschädigungs- beziehungsweise Strafzahlung zu bewerten.
Eine Abzinsung von Rückstellungen ist immer dann geboten, wenn der Abzinsungsbetrag wesentlich ist. Der anzuwendende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt und der schuldspezifischen Risiken widerspiegelt. Rückstellungen werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftig erwarteten Zahlungsströme bewertet, welche notwendig sind, die Verpflichtung zu begleichen. Bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsströme sind Kostensteigerungen zu berücksichtigen.
Wenn die Erstattung eines zurückgestellten Betrags zu erwarten ist, etwa aufgrund einer Versicherung, wird eine Erstattung als separater Vermögenswert nur dann angesetzt, wenn dies so gut wie sicher ist. Die Erträge aus Erstattungen werden nicht mit den Aufwendungen saldiert.
Pensionsrückstellungen werden mit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung bewertet. Planvermögen wurde von adesso nicht dotiert. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im Rahmen der Neubewertung der Nettoschuld im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Der Barwert der Pensionsrückstellung wird anhand des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Den Berechnungen wurden die biometrischen Parameter auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde gelegt. adesso hat externe Gutachter beauftragt, die Pensionsverpflichtung zum 31.12.2021 zu bewerten. Der für die Diskontierung genutzte Zins entspricht dem von Industrieanleihen bester Bonität mit der der Pensionsrückstellung entsprechenden Laufzeit.
adesso hat in der Vergangenheit Mitarbeitenden-Optionen auf den Erwerb von Anteilen an der adesso SE ausgegeben (eine sogenannte "equity settled share based payment transaction"). Der Erdienungszeitraum der ausgegebenen Optionen im Sinne des IFRS 2 beträgt vier Jahre. Der zu erfassende gesamte Personalaufwand wird ermittelt, indem der beizulegende Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag (Grant Date) mit der Zahl der Optionen multipliziert wird, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sind. Der gesamte Personalaufwand wird grundsätzlich linear über den Erdienungszeitraum gegen die Kapitalrücklage erfasst. Die Zahl der Optionen, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sein werden, ist zu jedem Stichtag an aktuelle Schätzungen anzupassen.
Eine Schuld aus aktienbasierten Vergütungen, welche in Zahlungsmitteln erbracht werden, ist zu jedem Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Wertänderungen dieser Schuld werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. adesso hat in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit virtuelle Aktienoptionen und sogenannte Phantomaktien an Mitarbeitende und Mitglieder des Vorstandes gewährt.
Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch latente Steuern. Die tatsächlichen Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen umfassen alle Verpflichtungen und Ansprüche aus inländischen und ausländischen Ertragsteuern. Sie werden auf Basis der anzuwendenden Steuergesetzgebung berechnet.
Latente Steuern werden auf abzugsfähige oder zu versteuernde temporäre Differenzen bilanziert. Dies sind positive oder negative Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem Steuerwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld, welche sich künftig auf das zu versteuernde Ergebnis auswirken. Latente Steuern werden mit dem künftigen Steuersatz bewertet, welcher voraussichtlich zu dem Zeitpunkt anzuwenden ist, zu dem sich die Differenz auflöst. Zudem sind aktive latente Steuern für den mit einem steuerlichen Verlustvortrag verbundenen Vorteil zu bilanzieren. Aktivische latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen werden mindestens in der Höhe angesetzt, in der auch zu versteuernde temporäre Differenzen gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen und die sich in derselben Periode wie die abzugsfähigen temporären Differenzen auflösen. Darüber hinaus sind aktivische latente Steuern in der Höhe anzusetzen, in der es wahrscheinlich ist, dass der entsprechende künftige wirtschaftliche Nutzen gehoben werden kann. Aktivierungsfähige Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen werden bei adesso für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren berücksichtigt.
Zuwendungen der öffentlichen Hand sind nach IAS 20 zu unterscheiden in Investitionszuschüsse und Aufwandszuschüsse. Zuwendungen werden gemäß IAS 20 (Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand) nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden in den Perioden erfolgswirksam verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Investitionszuschüsse werden aktivisch von dem erworbenen Vermögenswert abgesetzt. Aufwandszuschüsse werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in welcher die entsprechenden Aufwendungen erfasst werden.
Dividenden werden als Forderung beziehungsweise Verbindlichkeit erfasst, sobald ein rechtskräftiger Dividendenbeschluss vorliegt.
Zahlreiche Regelungen des IASB verlangen, finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten oder diesen im Anhang anzugeben. Der beizulegende Zeitwert ist nach IFRS 13 definiert als der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten und Schulden
Konzernanhang
sind, soweit möglich, beobachtbare Parameter zugrunde zu legen. Nur soweit solche nicht vorliegen, ist auf nicht beobachtbare Parameter zurückzugreifen. IFRS 13 enthält eine Bewertungshierarchie für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, wobei von Stufe eins bis Stufe drei differenziert wird. Die Zuordnung zu einer Stufe ist abhängig von den in die Bewertung eingehenden Parametern.
Die Parameter sind dabei wie folgt den Stufen zugeordnet:
Stufe 1: Notierte (unverändert übernommene) Preise an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann
Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
Stufe 3: Für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Eingangsparameter
Soweit in einem Bewertungsverfahren Parameter unterschiedlicher Stufen angewendet werden, ist der beizulegende Zeitwert derselben Stufe zuzuordnen wie der Eingangsparameter der niedrigsten Stufe, welcher bei der Bewertung angewandt wird.
Beizulegende Zeitwerte werden bei adesso entweder selbst oder von externen Spezialisten ermittelt.
Wesentliche Schulden, welche zum Stichtag zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, sind die Verbindlichkeit aus den Put-/Call-Optionen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der adesso orange AG (vormals: Quanto AG) sowie der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH. Siehe dazu im Folgenden die Angaben zu Schätzungen und Annahmen sowie die Angaben zu den finanziellen Verbindlicheiten. adesso hält einige Anteile an Unternehmen, welche zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Diese sind insgesamt nicht als wesentlich zu qualifizieren. Siehe dazu "10. Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte".
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management der adesso SE zahlreiche Schätzungen und Annahmen. Diese betreffen vor allem die folgenden Sachverhalte:
Unternehmenszusammenschlüsse: Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Da für viele Vermögenswerte und Schulden kein aktiver Markt existiert, sind die beizulegenden Zeitwerte anhand von anerkannten Bewertungsmethoden zu ermitteln. Dazu zählen zum Beispiel das Verfahren der Lizenzpreisanalogie und die Multi-Period-Excess-Earnings-Methode. Wesentliche zu schätzende Bewertungsparameter sind bei diesen Methoden die künftigen, aus den Vermögenswerten und Schulden resultierenden Zahlungsströme sowie die für die Diskontierung anzuwendenden Zinssätze. Für die Bewertung von bedingten Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen über die Ausprägung der Parameter zu treffen, welche der Bewertung zugrunde liegen.
Langfristige zeitlich begrenzt nutzbare Vermögenswerte: Die der planmäßigen Abschreibung zugrunde liegende Nutzungsdauer von langfristigem Vermögen ist zu schätzen. Zudem ist ein Restwert zu schätzen, welcher bei der Ermittlung der planmäßigen Abschreibung zu berücksichtigen ist.
Vertragsanbahnungskosten: adesso aktiviert die Vertragsanbahnungskosten für Verträge mit Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr. Die Vertriebsprovisionen sind dabei den einzelnen Kundenverträgen nicht immer direkt zurechenbar. adesso verteilt die nicht einzeln zurechenbaren Vertriebsprovisionen auf Basis von provisioniertem Umsatz aus einem Kundenvertrag, dividiert durch die gesamten provisionierten Umsätze eines Mitarbeitenden, multipliziert mit der gesamten Provision des Mitarbeitenden. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass auf dieser Basis die Vertragsanbahnungskosten angemessen bewertet werden.
2019 hat adesso im Rahmen einer Kapitalerhöhung 20% der Anteile an der pangenia systems GmbH erhalten. Die Anschaffungskosten betragen 250 T€. Aufgrund einer Call-Option haben die anderen Gesell-
schafter der pangenia systems GmbH das Recht, ab dem 01.06.2020 die von adesso gehaltenen Anteile für 250 T€ zuzüglich Zinsen zu erwerben. adesso ist der Ansicht, dass adesso kein wirtschaftliches Eigentum an den Anteilen innehat. In Übereinstimmung mit IFRS 9.B3.2.15 weist adesso daher eine zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderung aus.
Leasing: Für die Abbildung der künftigen Zahlungen aus Miet- und Leasing-Verträgen gemäß IFRS 16 sowie für die Angabe der sonstigen finanziellen Verpflichtungen ist eine Schätzung notwendig, ob und inwieweit künftige Mietverlängerungsoptionen und Kündigungsoptionen genutzt werden. Eine Berücksichtigung ist nur zulässig, soweit eine Ausübung der jeweiligen Option hinreichend sicher ist. Gleiches gilt für unbefristete Mietverträge. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass eine in mehr als zehn Jahren ausübbare Mietverlängerungsoption grundsätzlich nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird. Daher werden entsprechende Verlängerungsoptionen in der Regel nicht berücksichtigt.
Wertminderungstest: Für den Wertminderungstest im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte von adesso sind nach IAS 36 zahlreiche Parameter zu schätzen. Dazu zählen vor allem die Schätzungen künftiger Zahlungsströme, Wachstumsraten sowie der für die Diskontierung der künftigen Zahlungsströme anzuwendende Zinssatz. Risiken bestehen dabei vor allem aus den Geschäfts- oder Firmenwerten. Bei der Ermittlung der Zahlungsströme, welche der Berechnung des Nutzungswerts zugrunde liegen, sind Finanzierungsauszahlungen nicht zu berücksichtigen. Gleichzeitig sind Ausgaben zu berücksichtigen, welche notwendig sind, künftige Zahlungsmittelzuflüsse zu generieren. Die Zahlungen für "Right of Use"-Vermögenswerte sind der Finanzierung zuzurechnen (Zinszahlungen und Tilgung der Leasingverbindlichkeit). Gleichzeitig sind sie aber auch notwendig, um die Substanz der Zahlungsmittel generierenden Einheit zu erhalten und künftige Zahlungsmittel zu generieren. Bis zu einer Klarstellung durch das IASB werden die geschätzten Zahlungen aus künftigen Leasing-Verhältnissen, für welche noch kein "Right of Use"-Vermögenswert angesetzt wurde, bei der Ermittlung des Nutzungswerts berücksichtigt. Angaben zum Wertminderungstest enthält "7. Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte".
Forderungen: Einschätzung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vertragsvermögenswerte. Dies erfordert eine Einschätzung, in welchem Maß die Kunden von adesso ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen. Zudem hat adesso zu beurteilen, welchem nach IFRS 9 definierten Geschäftsmodell Forderungen zuzuordnen sind.
Factoring: Die Abbildung des Verkaufs von Forderungen ist davon abhängig, inwieweit das Unternehmen die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen hat und gegebenfalls davon, ob es die Beherrschung über einen veräußerten Vermögenswert behalten hat. Beides erfordert Schätzungen des Managements.
Zahlungsmitteläquivalente: Voraussetzung für die Zuordnung eines finanziellen Vermögenswerts zu den Zahlungsmitteläquivalenten ist, dass mit dem finanziellen Vermögenswert maximal ein unwesentliches Wertschwankungsrisiko verbunden ist. Das Wertschwankungsrisiko von entsprechenden finanziellen Vermögenswerten ist zu schätzen und zu beurteilen.
Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten: Die Bilanzierung von Rückstellungen erfordert häufig eine Einschätzung, ob dem Grunde nach eine Rückstellung zu bilanzieren ist. Dies betrifft zum Beispiel mögliche Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, Rückstellungen für Gewährleistung, Rückstellungen für Rückbau-, Stilllege- und ähnliche Verpflichtungen sowie Rückstellungen aus rechtlichen Risiken und sonstige Rückstellungen. Die Bewertung von Rückstellungen erfordert eine Schätzung sowie Annahmen des künftig aufzubringenden Betrags, mit welchem die Schuld beglichen oder abgelöst wird. Dies gilt auch für die Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ist eine zuverlässige Schätzung des Betrags einer Verpflichtung nicht möglich, ist über diese als Eventualschuld im Anhang zu berichten. Zudem ist im Zusammenhang mit Rückstellungen der Zinssatz für die Diskontierung zu schätzen.
Die auf einer Put-/Call-Option basierende Verbindlichkeit aus dem 2020 erfolgten Erwerb der adesso orange AG (vormals: Quanto AG) in Höhe von 9.543 T€ (Vorjahr: 9.356 T€) wird auf Basis eines erwarteten künftigen EBIT in Höhe von 6.000 T€ bewertet. Würde der Bewertung der Verbindlichkeit ein um 10%
Konzernanhang
höheres EBIT zugrunde gelegt werden, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 10.497 T€ betragen. Würde ein um 10% niederigeres EBIT zugrunde gelegt werden, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 8.588 T€ betragen. Aus dieser Put-/Call-Option sind maximal 11.583 T€ zu zahlen. Wertänderungen dieser Verbindlichkeit werden letztlich gegen die Kapitalrücklage und die nicht beherrschenden Anteile erfasst (siehe 6.1 "Tochterunternehmen" und 7.12 "Finanzielle Verbindlichkeiten").
Die auf einer Put-/Call-Option basierende Verbindlichkeit aus dem Erwerb der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH in Höhe von 7.296 T€ wird auf Basis des durchschnittlichen EBIT der Geschäftsjahre 2021 bis 2023 bewertet. Dabei sind Annahmen über das künftige EBIT der Gesellschaft zu treffen. Würde der Bewertung der Verbindlichkeit ein um 10% höheres durchschnittliches EBIT zugrunde gelegt werden, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 8.025 T€ betragen. Würde ein um 10% niederigeres durchschnittliches EBIT zugrunde gelegt werden, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 6.566 T€ betragen. Aus dieser Put-/Call-Option sind mindestens 6.300 T€ und maximal 10.000 T€ zu zahlen. Wertänderungen dieser Verbindlichkeit werden letztlich gegen die Kapitalrücklage und die nicht beherrschenden Anteile erfasst (siehe 6.1 "Tochterunternehmen" und 7.12 "Finanzielle Verbindlichkeiten").
Pensionsrückstellungen und der damit zusammenhängende Ertrag/Aufwand werden auf Basis versicherungsmathematischer Bewertungen ermittelt. Der Berechnung der Pensionsrückstellungen (147 T€; Vorjahr: 162 T€) liegen versicherungsmathematische Annahmen zugrunde (Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten, Zinssatz und sonstige biometrische Annahmen).
Latente Steuern: Die Bewertung und Inanspruchnahme der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfordert vom Management eine Schätzung, inwieweit der mit dem steuerlichen Verlustvortrag verbundene Vorteil gehoben werden kann. Zudem kann der Vorteil aus den steuerlichen Verlustvorträgen nur gehoben werden, soweit diese von der jeweiligen Finanzverwaltung anerkannt werden. Für den künftigen Vorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen wird im Konzernabschluss eine latente Steuer für die innerhalb von maximal fünf Jahren zu verrechnenden steuerlichen Verlustvorträge aktiviert. Darüber hinausgehende Vorteile werden nicht aktiviert.
Laufende Steuern: Im Geschäftsjahr 2016 wurde zwischen der e-Spirit Inc. und der e-Spirit AG eine Vereinbarung über Ausgleichszahlungen für Markteintritt und Absatzförderung (Market Entry Compensation and Sales Promotion Agreement) abgeschlossen. Dies führt zu einer Reduzierung der Zahllast aus der Gesamtsteuerbelastung der adesso SE (als Organträger der ertragsteuerlichen Organschaft unter anderem mit der e-Spirit AG) sowie der Gruppe, da die in den USA erfassten Erträge mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet wurden. Die bis 2018 gezahlten und steuermindernd erfassten 4.153 T€ wurden bei einer Steuerprüfung nicht beanstandet. Das Management der adsso schätzt das steuerliche Risiko aus diesem Sachverhalt als sehr gering ein. Gleiches gilt für die von 2019 bis zum Verkauf der e-Spirit gezahlten 2.060 T€.
Umsatzerlöse: adesso erbringt für seine Kunden Dienstleistungen. Die daraus resultierenden Umsatzerlöse sind häufig auf Basis des Leistungsfortschritts zu erfassen. Das bedeutet, dass Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad zu realisieren sind. Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Methode die Schätzung des Fertigstellungsgrads. Weiterhin ist es erforderlich, dass die gesamten bis zur Fertigstellung anfallenden Auftragskosten, die gesamten Erlöse des Auftrags sowie die mit dem Auftrag verbundenen Risiken und andere wesentliche Größen geschätzt werden. adesso hat anzugeben, wann aus Leistungsverpflichtungen aus aktiven Verträgen künftig Umsatzerlöse zu erfassen sind. Dabei sind bezüglich einiger Verträge Schätzungen notwendig.
Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung: Bei der Erfassung des Personalaufwands aus aktienorientierter Vergütung hat das Management zu schätzen, wie viele Rechte voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums erdient und somit ausübbar sind.
Für Zwecke der Segmentberichterstattung aggregiert adesso die operativen Segmente zu berichtspflichtigen Segmenten. Eine solche Aggregation erfordert eine Einschätzung, ob die einzeln identifizierten operativen Segmente ähnliche wirtschaftliche Charakteristika aufweisen und auch bezüglich Produkten beziehungsweise Dienstleistungen sowie Art der Kunden als ähnlich zu qualifizieren sind.
Der Geschäfts- oder Firmenwert und die immateriellen Werte entwickelten sich wie folgt:
| 2021 in T € | Geschäfts oder Firmenwert |
Kunden beziehungen |
Auftrags bestand |
Selbst erstellte immaterielle Werte |
Sonstige immaterielle Werte |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowert 01.01. | 61.411 | 18.100 | 2.672 | 8.640 | 23.596 | 114.419 |
| Kumulierte Abschreibung 01.01. | 2.395 | 7.710 | 1.175 | 3.825 | 18.672 | 33.777 |
| BUCHWERT 01.01. | 59.016 | 10.389 | 1.497 | 4.815 | 4.924 | 80.641 |
| Währungsdifferenzen | 466 | -6 | 1 | 0 | 1 | 463 |
| Unternehmenserwerb | 8.963 | 7.643 | 2.103 | 0 | 766 | 19.476 |
| Zugänge | 0 | 0 | 0 | 27 | 1.504 | 1.531 |
| Abschreibung | 0 | 3.597 | 3.256 | 1.582 | 2.229 | 10.664 |
| Abgänge | 0 | -5 | 0 | -41 | -279 | -325 |
| Bruttowert 31.12. | 70.841 | 25.733 | 4.776 | 8.626 | 25.588 | 135.563 |
| Kumulierte Abschreibung 31.12. | 2.395 | 11.307 | 4.431 | 5.407 | 20.901 | 44.441 |
| BUCHWERT 31.12. | 68.446 | 14.425 | 345 | 3.219 | 4.687 | 91.122 |
| 2020 in T € | Geschäfts oder Firmen wert |
Kunden beziehungen |
Auftrags bestand |
Selbst erstellte immaterielle Werte |
Sonstige immaterielle Werte |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowert 01.01. | 50.952 | 10.693 | 1.547 | 8.467 | 21.889 | 93.548 |
| Kumulierte Abschreibung 01.01. | 2.395 | 5.829 | 809 | 2.238 | 16.328 | 27.599 |
| BUCHWERT 01.01. | 48.557 | 4.864 | 738 | 6.229 | 5.561 | 65.949 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Währungsdifferenzen | 44 | 11 | - | - | -7 | 48 |
| Unternehmenserwerb | 10.415 | 7.395 | 1.124 | - | 393 | 19.327 |
| Zugänge | - | - | - | 173 | 1.330 | 1.503 |
| Abschreibung | - | 1.881 | 365 | 1.587 | 2.345 | 6.178 |
| Abgänge | - | - | - | - | 8 | 8 |
| Bruttowert 31.12. | 61.411 | 18.100 | 2.672 | 8.640 | 23.596 | 114.419 |
| Kumulierte Abschreibung 31.12. | 2.395 | 7.710 | 1.175 | 3.825 | 18.672 | 33.777 |
| BUCHWERT 31.12. | 59.016 | 10.389 | 1.497 | 4.815 | 4.924 | 80.641 |
Die immateriellen Vermögenswerte umfassen vor allem die 2015 erworbene Software PSLife (1.739 T€; Vorjahr: 2.254 T€), eine selbst erstellte Software für die Leistungsbearbeitung in der privaten Krankenversicherung (2.804 T€; Vorjahr: 4.165 T€) sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen (14.425 T€, Vorjahr: 10.389 T€). Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Kundenbeziehungen beträgt 4,2 Jahre (Vorjahr: 4,2 Jahre).
Konzernanhang
Für Zwecke des Wertminderungstests nach IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zugeordnet, welche von dem jeweiligen Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist in diesem Zusammenhang nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management beobachtet wird, dabei maximal die Ebene von operativen Segmenten vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei adesso für Zwecke des Wertminderungstests operativen Segmenten im Sinne des IFRS 8 zugeordnet. Die folgende Übersicht zeigt den Geschäfts- oder Firmenwert der operativen Segmente zum Ende der Berichtsperiode:
| in T € | 2021 | 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| SEGMENT IT-SERVICES | Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
| adesso SE (inkl. Arithnea GmbH) | 29.901 | 9,40 | 9,9 | 29.219 | 8,86 (8,45) | 8,5 (7,8) |
| adesso Schweiz AG | 10.834 | 8,92 | 8,5 | 10.361 | 7,34 | 4,4 |
| KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH *) |
8.281 | 9,58 | 13,0 bis 15,5 |
- | - | - |
| adesso orange AG (vormals: Quanto AG) **) |
8.169 | 11,30 | 17,2 | 7.957 | 10,61 | 5,9 bis 31,9 |
| adesso Austria GmbH | 3.552 | 9,74 | 14,1 | 3.552 | 8,75 | 11,2 |
| adesso experience GmbH | 1.158 | 11,66 | 16,8 | 1.158 | 10,52 | 16 |
| Bluegroup IT | 665 | 9,76 | 15,6 | 665 | 10,54 | 15,8 |
| Lean Networking Kft. | 412 | 11,25 | 25,0 | 417 | 10,47 | 25 |
| Solbicon GmbH (vormals: Solbicon AG) |
- | - | - | 213 | 10,56 | 4 bis 6 |
| Summe Segment IT-Services | 62.972 | 53.542 | - | - | ||
| SEGMENT IT-SOLUTIONS | Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
|---|---|---|---|---|---|---|
| adesso insurance solutions GmbH | 3.034 | 8,97 | 5,1 | 3.034 | 9,74 | -0,8 bis 3,6 |
| adesso health solutions GmbH | 1.976 | 8,88 | -131,1 bis 31,5 |
1.976 | 9,43 | 11,1 bis 13,3 |
| medgineering GmbH | 464 | 9,00 | 14,2 bis 57,2 |
464 | 9,24 | 44,6 bis 60,6 |
| Summe Segment IT-Solutions | 5.474 | 5.474 | ||||
| SUMME GESAMT | 68.446 | 59.016 |
*) Die Ermittlung des Nutzungswerts erfolgt auf Basis der EBT-Marge.
**) Durch die Verschmelzung der Solbicon GmbH (vormals: Solbicon AG) auf die adesso orange AG (vormals: Quanto AG) im ersten Halbjahr 2021 wird der im Vorjahr dem operativen Segment Solbicon AG zugerechnete Geschäfts- oder Firmenwert dem operativen Segment adesso orange AG zugeordnet.
Der Anstieg des Geschäfts- oder Firmenwerts im Segment IT-Services resultiert vor allem aus den in 2021 erworbenen Unternehmen. Die Veränderung des Buchwerts des Geschäfts- oder Firmenwerts in den Segmenten adesso Schweiz AG und LeanNetworking Kft. resultiert aus Wechselkursänderungen.
Aufgrund des Beschlusses der Verschmelzung der Solbicon GmbH auf die adesso orange AG ist der entsprechende Geschäfts- oder Firmenwert ab 2021 der adesso orange AG zuzurechnen.
Auf dieser Basis ist der Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich und immer dann, wenn Indikatoren vorliegen, auf eine Wertminderung zu prüfen. Der jährliche Wertminderungstest für den Geschäftsoder Firmenwert wird bei adesso zum 30.06. des Geschäftsjahres durchgeführt. Für die im Geschäftsjahr erworbenen Gesellschaften wurde der Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert zum 31.12. durchgeführt. Da der Detaillierungsgrad der Planungen für diese Gesellschaften für die Angabe der geplanten Bruttomarge noch nicht ausreicht, wird in obiger Tabelle die der Planung zugrunde gelegte EBT-Marge (EBT/ Umsatzerlöse) angegeben.
Der erzielbare Betrag für die operativen Segmente ist grundsätzlich der unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelte Nutzungswert. Dieser wird auf Basis von Zahlungsmittelströmen nach Steuern und Zinsen ermittelt. Das Management von adesso ist der Ansicht, dass der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheiten vor allem auf Änderungen des geschätzten Umsatzwachstums, der geschätzten Bruttomargen sowie des Diskontierungssatzes reagiert.
Der Ermittlung des Nutzungswerts und somit auch der Schätzung der Zahlungsmittelströme liegt die jüngste operative Planung des Managements zugrunde. Die Detailplanung umfasst ein bis drei Jahre. Das Umsatzwachstum wird individuell für jedes operative Segment ermittelt. Soweit bei einem Jahr Planung und erwarteten steigenden Zahlungsmittelzuflüssen offensichtlich ist, dass ein Impairment nicht zu erfassen ist, wird auf eine weitere detaillierte Planung verzichtet. Das so zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatzwachstum je Segment liegt zwischen 0% und 25% (Vorjahr: 0% und 40%). Der Schätzung der künftigen Umsatzentwicklung liegen die Umsatzentwicklung in der Vergangenheit, die erwartete Umsatzentwicklung der operativen Segmente sowie die künftige allgemeine Entwicklung des Marktes sowie der Gesamtwirtschaft zugrunde. adesso kalkuliert bei der Berechnung wie im Vorjahr mit einer dauerhaften Wachstumsrate der Zahlungsmittelströme von 1%. Diese Wachstumsrate übersteigt nicht die langfristig erwartete Wachstumsrate der Märkte, in denen adesso tätig ist. adesso stützt sich bei der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelströme soweit möglich auf unternehmensexterne Analysen. Die Bruttomarge (EBT/(Umsatzerlöse minus Materialaufwand (vor allem bezogene Leistungen))) resultiert aus den Planungen für die einzelnen Segmente. Neben den Umsatzerlösen resultiert sie aus den erwarteten Aufwendungen der Segmente. Diese werden individuell auf Basis vergangener Erfahrungen und der erwarteten künftigen Entwicklung ermittelt.
adesso führt den Wertminderungstest auf Basis einer Nachsteuerbetrachtung durch. Anschließend wird der nach IFRS anzugebende Zinssatz vor Steuern ermittelt. Dies ist der Zins, bei dem der Barwert der Zahlungsströme vor Steuern dem bei der Nachsteuerbetrachtung berechneten erzielbaren Betrag entspricht. Der Zinssatz nach Steuern entspricht dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz, welcher unter Anwendung des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt wurde. Wesentliche Parameter für dessen Berechnung sind der risikolose Zins (0,3%, Vorjahr: 0,0%), ein für die Segmente IT-Services und IT-Solutions aus einer repräsentativen Peer Group abgeleiteter Betafaktor (zur Darstellung des systematischen Risikos), eine Marktrisikoprämie (7,0%, Vorjahr: 7,0%; als Differenz zwischen der erwarteten Rendite eines Bezugsmarktes und dem risikolosen Zins), der Steuersatz sowie der Fremdkapitalkostensatz. Die der Berechnung der durchschnittlichen Kapitalkosten zugrunde gelegten Parameter werden auf unternehmensexterne Quellen gestützt.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hat adesso alle den operativen Segmenten zugeordneten Teile des Geschäfts- oder Firmenwertes untersucht, ob bei als möglich erachteter Änderung von wesentlichen Parametern des Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwerte eine Wertminderung zu erfassen wäre. Dabei wurde eine Steigerung der durchschnittlichen Kapitalkosten um 1%-Punkt, 10% niedrigere Zahlungsmittelströme sowie eine um 1%-Punkt niedrigere Bruttomarge (EBT/(Umsätze abzüglich Materialaufwand)) als mögliche Änderung unterstellt. Keine entsprechende Änderung der Variablen würde zu einer zu erfassenden Wertminderung führen.
Zum 31.12.2021 liegen keine Indikatoren vor, die auf eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts hindeuten.
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 97
Konzernanhang
Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Bruttowert 01.01. | 44.165 | 34.733 |
| Kumulierte Abschreibung 01.01. | 26.034 | 20.479 |
| Buchwert 01.01. | 18.131 | 14.254 |
| Währungsdifferenzen | -59 | -133 |
| Zugänge | 16.830 | 9.292 |
| Unternehmenserwerb | 831 | 362 |
| Abgänge | -515 | -89 |
| Abschreibung | 6.823 | 5.555 |
| Bruttowert 31.12. | 61.249 | 44.165 |
| Kumulierte Abschreibung 31.12. | 32.857 | 26.034 |
| BUCHWERT 31.12. | 28.395 | 18.131 |
Unter den Sachanlagen werden im Wesentlichen Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie EDV-Hardware und Mietereinbauten ausgewiesen.
Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| BUCHWERT | 10.368 | 4.796 |
|---|---|---|
| Ausleihungen | 4.560 | 710 |
| Wandeldarlehen | 2.003 | 915 |
| Kautionen | 999 | 1.091 |
| Unternehmensanteile | 2.806 | 2.080 |
| in T € | 2021 | 2020 |
Die Erhöhung der sämtlich der Kategorie "Bewertet zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung im sonstigen Periodenergebnis (FVOCI)" zugeordneten Unternehmensanteile ist vor allem auf die im sonstigen Periodenergebnis erfasste Wertänderung von 1.048 T€ (Vorjahr: 168 T€) zurückzuführen.
Die Wandeldarlehen sind der Kategorie "Bewertet zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung (FVPL)" zugeordnet. In den Finanzerträgen wurden Wertveränderungen im Zusammenhang mit der Bewertung der Wandeldarlehen von 888 T€ (Vorjahr: 0 T€) erfasst.
adesso hält keine Anteile an wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen. Der Buchwert sowie die anteiligen Periodenergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Gemeinschafts unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
||
| Buchwert 31.12. | 1.305 | 2.771 | 1.304 | 2.560 | |
| Anteil am Periodenergebnis | 1 | -1.058 | 173 | -432 | |
| Anteil am sonstigen Periodenergebnis |
- | - | - | - | |
| ANTEIL AM GESAMTERGEBNIS | 1 | -1.058 | 173 | -432 |
Die Veränderung des Buchwerts der assoziierten Unternehmen ist vor allem auf den Erwerb von Anteilen an der material.one AG (vormals: logsolut AG) und der ROGON Technologies GmbH sowie der Übernahme des anteiligen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen (-1.058 T€) und einer Dividendenzahlung von 249 T€ zurückzuführen.
Die aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| AKTIVE LATENTE STEUERN | ||
| Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 1.004 | 1.673 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 187 | 60 |
| Rückstellungen | 892 | 953 |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 44.351 | 24.900 |
| Sonstige Schulden | 829 | 467 |
| Verlustvorträge | 2.366 | 1.734 |
| Zwischensumme (davon kurzfristig 9.125 T€; Vorjahr: 6.139 T€) |
49.629 | 29.787 |
| Saldierung | -47.622 | -28.177 |
| BUCHWERT | 2.007 | 1.610 |
| PASSIVE LATENTE STEUERN | ||
| Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 6.387 | 3.721 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 366 | 233 |
| Nutzungsrechte | 42.972 | 24.379 |
| Vertragsvermögenswerte | 2.302 | 1.654 |
| Rückstellungen | 211 | 408 |
| Sonstiges | 27 | 12 |
| Zwischensumme (davon kurzfristige 13.408 T€; Vorjahr: 8.179 T€) |
52.266 | 30.407 |
| Saldierung | -47.622 | -28.177 |
| BUCHWERT | 4.644 | 2.230 |
Konzernanhang
Die latenten Steuern sind mit den für die jeweiligen Gesellschaften künftig gültigen Steuersätzen bewertet. Der anzuwendende Gesamtsteuersatz beträgt 32,07% (Vorjahr: 32,11%). Er setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0% (Vorjahr: 15,0%), dem Solidaritätszuschlag von 5,5% Vorjahr: 5,5%) und dem durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatz von 16,24% (Vorjahr: 16,28%). Aktivische und passivische latente Steuern werden unter den Voraussetzungen des IAS 12.74 saldiert.
Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden auf Basis einer Planung aktiviert, welche ein operatives Jahr umfasst. Das Ergebnis dieser Planung wird als nachhaltig erachtet, soweit nicht gewichtige Gründe dagegen sprechen. Aktivische latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden für den Vorteil angesetzt, welcher wahrscheinlich innerhalb der kommenden fünf Jahre realisiert werden kann. Für eine darüber hinausgehende Aktivierung fehlt es an der Wahrscheinlichkeit des künftigen Nutzenzuflusses. Der Ansatz der aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge bei der adesso insurance solutions GmbH (1.273 T€; Vorjahr: 1.153 T€), adesso health solutions (640 T€), adesso Netherlands B. V. (306 T€; Vorjahr: 332 T€), adesso experience GmbH (83 T€; Vorjahr: 0 T€) sowie der medgineering GmbH (63 T€; Vorjahr: 71 T€) basiert auf der jeweiligen Steuerplanung der Gesellschaften.
Die steuerlichen Verlustvorträge sind überwiegend unbegrenzt vortragsfähig. Auf steuerliche Verlustvorträge von in Deutschland ansässigen Gesellschaften in Höhe von 114 T€ (Vorjahr: 550 T€) und steuerliche Verlustvorträge außerhalb Deutschlands ansässiger Gesellschaften in Höhe von 2.752 T€ (Vorjahr: 2.768 T€) wurden keine latenten Steuern bilanziert.
| in T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| 01.01. | 1.734 | 878 |
| Zugang aus Unternehmenszusammenschluss | - | 195 |
| Nutzung | -200 | -389 |
| Aktivierung für Vorjahre | - | 31 |
| Aktivierung für laufende steuerliche Verluste | 844 | 1.290 |
| Wertminderung | -12 | -235 |
| Währungsdifferenzen | - | -36 |
| 31.12. | 2.366 | 1.734 |
Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge änderten sich wie folgt:
Am 31.12.2021 wurde entsprechend IAS 12.39 eine passivische latente Steuer von 425 T€ (Vorjahr: 456T€) für temporäre Differenzen von 19.339 T€ (Vorjahr: 22.872 T€) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen nicht angesetzt (outside basis differences), weil das Management der adesso SE deren Auflösung steuern kann und diese in absehbarer Zeit nicht aufgelöst werden.
Die Forderungen aus Ertragsteuern (1.981 T€; Vorjahr: 892T€) und die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern (3.911 T€; Vorjahr: 14.393 T€) sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig. Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern ist vor allem auf eine im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erteilte Stundung der Ertragsteuervorauszahlungen 2020 und der entsprechend höheren Zahlung 2021 zurückzuführen.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalten setzt sich wie folgt zusammen:
| BUCHWERT | 109.922 | 55.053 |
|---|---|---|
| Rentenfonds | 24.996 | - |
| Barbestand und Bankeinlagen | 84.926 | 55.053 |
| in T€ | 2021 | 2020 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 120.000 T€ (Vorjahr: 92.829 T€) sind sämtlich binnen eines Jahres fällig. Die Angaben zu Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für weitere finanzielle Vermögenswerte sind in "37. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind keine Forderungen (Vorjahr: 108 T€) enthalten, welche im Rahmen eines Factoringvertrags veräußert werden sollen.
Die Vertragsvermögenswerte betragen 42.127 T€ (Vorjahr 28.485 T€). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Umsatzerlöse zurückzuführen. Die Angaben zu Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für weitere finanzielle Vermögenswerte sind in "37. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten.
Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten:
| BUCHWERT | 1.603 | 1.095 |
|---|---|---|
| Sonstige | 1.552 | 1.008 |
| Kautionen | 51 | 87 |
| in T € | 2021 | 2020 |
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthalten vor allem den aus dem Verkauf des e-Spirit-Teilkonzerns angesetzten Sicherheitseinbehalt in Höhe von 1.325 T€, welcher spätestens zum 30.09.2022 fällig wird.
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Aktivische Abgrenzungen | 5.948 | 3.988 |
| Geleistete Anzahlungen | 996 | 338 |
| Forderungen aus Vorsteuerüberhängen | 186 | 443 |
| Forderungen gegen Personal | 34 | 93 |
| Sonstiges | 963 | 475 |
| BUCHWERT | 8.127 | 5.337 |
Unter den aktivischen Abgrenzungen sind Auszahlungen für zeitlich begrenzt nutzbare und nicht als immaterieller Vermögenswert aktivierungsfähige Softwarelizenzen ausgewiesen, welche erst nach dem Abschlussstichtag als Aufwendungen zu erfassen sind.
Das gezeichnete Kapital der adesso SE, Dortmund, beträgt 6.503.272 € (Vorjahr: 6.185.343 €). Es ist eingeteilt in 6.503.272 (Vorjahr: 6.185.343) auf den Inhaber lautende Stammaktien (nennwertlose Stückaktien). Der rechnerische Nennwert je Aktie beträgt 1 €.
Konzernanhang
Der Anstieg des gezeichneten Kapitals um 317.929 € resultiert in Höhe von 309.679 € aus einer Kapitalerhöhung und in Höhe von 8.250 € aus der Wandlung von Optionen aus dem Mitarbeiteroptionsprogramm.
Die Kapitalerhöhung wurde am 07.10.2021 durch den Vorstand der adesso SE mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen und am 08.10.2021 durchgeführt. Dabei wurde das Grundkapital der Gesellschaft von zuvor 6.193.593 € unter Ausschluss des Bezugsrechts der bestehenden Aktionäre um 309.679 € auf 6.503.272 € durch Ausgabe von 309.679 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien durch teilweise Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals gegen Bareinlage erhöht. Die Kapitalerhöhung wurde am 11.10.2021 in das Handelsregister eingetragen.
Die ausgegebenen Anteile aus der Optionswandlung sind voll eingezahlt.
Das auf der Hauptversammlung am 05.06.2018 verabschiedete genehmigte Kapital 2018 (2.469.681 €) beträgt zum 31.12.2021 noch 2.160.002 €. Der Rückgang des genehmigten Kapitals ist auf die Kapitalerhöhung um 309.679 neue Aktien mit einem Nennwert je Aktie von 1€ zurückzuführen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 04.06.2023 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.469.681 € durch Ausgabe von insgesamt 2.469.681 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist in Einzelfällen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ein- oder mehrmalig auszuschließen.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung des §3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das genehmigte Kapital bis zum 04.06.2023 nicht oder nicht vollständig ausgenutzt worden sein sollte, nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.
Zum 31.12.2021 besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 532.500 € (Bedingte Kapitalia 2015 und 2020). Das bedingte Kapital 2015 wurde im Rahmen der Hauptversammlung am 03.06.2020 von 500.000 € auf 50.000 € entsprechend den noch bestehenden Bezugsrechten hierauf teilweise aufgehoben. Gleichzeitig wurde ein neues bedingtes Kapital 2020 in Höhe von 500.000 € beschlossen. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Einlösung von Bezugsrechten, die Mitarbeitenden, Führungskräften und Vorstandsmitgliedern der adesso SE sowie Mitarbeitenden und Mitgliedern der Geschäftsführung verbundener Unternehmen aufgrund eines Aktienoptionsplans 2020 gewährt werden.
Im Geschäftsjahr wurden 8.250 (Vorjahr: 9.250) Aktienoptionen aus dem bedingten Kapital 2015 ausgeübt.
Einen detaillierten Überblick über die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals im Konzernabschluss gibt die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
In der Kapitalrücklage werden vor allem Agien erfasst, welche bei der Ausgabe von Aktien vereinnahmt werden. Darüber hinaus werden darin Differenzbeträge zwischen dem Preis für Anteile und dem anteiligen Nettovermögen beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen beziehungsweise der Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen erfasst, soweit die adesso SE bei einer solchen Transaktion nicht die beherrschende Stellung über dieses Tochterunternehmen verliert.
In den anderen Rücklagen werden die thesaurierten Jahresergebnisse sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen erfasst. Die im Konzernabschluss nach IFRS ausgewiesenen anderen Rücklagen lassen nur bedingt einen Rückschluss auf die Möglichkeit künftiger Ausschüttungen zu. Bezüglich der Möglichkeit künftiger Ausschüttungen sowie gegebenenfalls bestehender Ausschüttungsbeschränkungen wird auf den Jahresabschluss der adesso SE verwiesen.
Das kumulierte sonstige Periodenergebnis enthält Differenzen aus der Währungsumrechnung, welche entstehen, wenn Abschlüsse von Tochterunternehmen in Euro umgerechnet werden, deren funktionale Währung nicht der funktionalen Währung der adesso SE entspricht. Zudem sind im kumulieten sonstigen Periodenergebnis Wertänderungen von Eigenkapitalinstrumenten enthalten. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter enthalten die den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden Anteile am Nettovermögen des adesso-Konzerns.
Die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung wurden zu einem Platzierungspreis von 160,00 € je Aktie im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Aus der Kapitalerhöhung ist der adesso SE ein Nettoemissionserlös von 48.546 T€ zugeflossen, davon sind 48.165 T€ in den Kapitalücklagen erfasst. Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung soll das künftige Unternehmenswachstum und insbesondere die Übernahme weiterer Unternehmensbeteiligungen finanziert werden. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf der weiteren internationalen Expansion sowie dem Ausbau des branchenspezifischen Produktgeschäfts.
Die neuen Aktien tragen dieselben Rechte wie die bestehenden Aktien und wurden am 12.10.2021 prospektfrei zum Handel am regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Die Handelsaufnahme erfolgte am 13.10.2021. Nach der Privatplatzierung unterliegt die adesso SE einer Lock-up-Verpflichtung von 180 Tagen, das heißt einer Verpflichtung, unter anderem keine weiteren Aktien oder Finanzinstrumente, die in Aktien wandelbar sind, auszugeben oder eine weitere Kapitalerhöhung durchzuführen. Die Lock-up-Verpflichtung enthält marktübliche Ausnahmen.
Aus dem "Bedingten Kapital 2015" wurden im Geschäftsjahr 8.250 Optionen (Vorjahr: 9.250 Optionen) gewandelt. Der durchschnittliche beizulegende Zeitwert der ausgeübten Optionen betrug bei deren Zusage 9,31 €. Aus dem "Bedingten Kapital 2015" können künftig keine weiteren Optionen ausgegeben werden.
Der Erdienungszeitraum der zum Stichtag ausgegebenen Optionen beträgt 48 Monate. Die maximale Laufzeit beträgt 84 Monate. Die Optionen sind ausübbar, soweit die begünstigte Person 48 Monate für adesso gearbeitet hat und der Aktienkurs der adesso SE zum Zeitpunkt der Ausübung der Option 10% über dem Ausübungskurs liegt. Der Ausübungskurs entspricht dem Durchschnittskurs der adesso-Aktie zehn Handelstage vor der Zusage der Option.
| Bedingtes Kapital 2015 | Bedingtes Kapital 2020 | Gesamt | |
|---|---|---|---|
| Ausstehende Optionen | 26.948 (Vorjahr: 39.198) | 63.041 | 89.989 (Vorjahr: 39.198) |
| Ausübungspreise in € | 49,91 bis 58,64 (Vorjahr: 22,67 bis 58,64) |
112,05 bis 182,16 | 49,91 bis 182,16 (Vorjahr: 22,67 bis 58,64) |
| Durchschnittliche vertragliche Restlaufzeit der Optionen in Jahren |
3,8 (Vorjahr: 4,36) | 6,67 | 5,8 |
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 103
Konzernanhang
| 2021 | 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| pro Option in € | Zahl | Durchschnittlicher Ausübungskurs |
Zahl | Durchschnittlicher Ausübungskurs |
|
| Stand 01.01. | 39.198 | 51,86 | 50.448 | 46,93 | |
| Zugesagt | 64.304 | 158,91 | - | - | |
| Ausgeübt | 8.250 | 47,06 | 9.250 | 24,24 | |
| Verfallen | 5.263 | 78,15 | 2.000 | 55,20 | |
| Stand 31.12. | 89.989 | 127,26 | 39.198 | 51,86 | |
| Erdient und ausübbar am 31.12. | 5.000 | 53,01 | 1.250 | 22,67 |
Die 2021 ausgegebenen Optionen wurden mit dem Trinomial-Modell bewertet. In die Bewertung gingen folgende Faktoren ein:
| 2021 | |
|---|---|
| Durchschnittlicher Anteilspreis (in €) | 162,53 |
| Durchschnittlicher Basispreis (in €) | 158,91 |
| Durchschnittliche erwartete Volatilität (in%) | 42,11 |
| Maximale Laufzeit der Optionen (in Jahren) | 7 |
| Erwartete Dividendenrendite (in%) | 1 |
| Durchschnittlicher risikofreier Zins über die vertragliche Optionslaufzeit (in%) | -0,59 |
2020 wurden keine Optionen ausgegeben.
Die erwartete Volatilität entspricht dem "long run forecast" nach dem GARCH-Modell (generalized autoregressive conditional heteroscedasticity). Bei der Bewertung wird davon ausgegangen, dass die Optionen ausgeübt werden, sobald der Börsenkurs der Aktien 10% über dem Basispreis liegt oder die Optionen am Ende der Laufzeit "im Geld" sind.
Im Geschäftsjahr wurde ein Aufwand aus dem Aktienoptionsprogramm in Höhe von 195 T€ (Vorjahr: 91 T€) erfasst. Der gewichtete durchschnittliche Marktpreis der adesso-Aktie bei Ausübung der Optionen betrug 130,00 €.
Der Bewertung der Schulden aus dem 2009 beschlossenen Phantomaktienprogrammen wird der Marktwert der Aktien der adesso SE zum 31.12.2021 zugrunde gelegt. Bei den zum Stichtag ausstehenden Phantomaktien werden Kurssteigerungen über 50 € zu 25% berücksichtigt und ein Kursrückgang unter 40 € ebenfalls lediglich zu 25% berücksichtigt.
Eine Rückgabe bzw. Einlösung der Phantomaktien gegen Zahlung durch die Gesellschaft ist regulär zwischen fünf und acht Jahren (Erdienungszeitraum) nach der Zusage möglich, wobei der Inhaber der Phantomaktien diese auch zu einem späteren Zeitpunkt zurückgeben beziehungsweise einlösen darf. Die adesso SE hat das Recht, den fälligen Betrag in drei jährlichen Tranchen zu zahlen. Über den Erdienungszeitraum wird der zu zahlende Betrag ergebniswirksam angesammelt. Aus den Phantomaktien erhalten die Inhaber zwecks Wertsicherung Zahlungen, welche den jeweils beschlossenen Dividenden je Aktie entsprechen. Diese Zahlungen werden als Aufwand erfasst (57 T€; Vorjahr: 49 T€). Im Geschäftsjahr wurden 4.497 (Vorjahr: 10.000) Phantomaktien gegen Zahlung von 467 T€ (Vorjahr: 503 T€) zurückgegeben. 3.327 (Vorjahr: 5.880) Phantomaktien wurden neu ausgegeben. Im Geschäftsjahr wurde aus dem Phantomaktienprogramm ein Aufwand in Höhe von 2.258 T€ (Vorjahr: 1.580 T€) in der Position "Personalaufwand" erfasst. Insgesamt sind Rückstellungen in Höhe von 7.558 T€ (Vorjahr: 5.994 T€) für 107.931 (Vorjahr: 114.601) Phantomaktien erfasst.
Die Zahlungen aus dem Phantomaktienprogramm sind wie folgt fällig:
| 2021 | 2020 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | Buchwert | Restlauf zeit bis 1 Jahr |
Restlauf zeit über 1 Jahr bis 5 Jahre |
Restlauf zeit > 5 Jahre |
Buchwert | Restlauf zeit bis 1 Jahr |
Restlauf zeit über 1 Jahr bis 5 Jahre |
Restlauf zeit > 5 Jahre |
| Rückstellung für Phantomaktien |
7.558 | 5.912 | 1.381 | 265 | 5.994 | 937 | 4.811 | 246 |
Ob eine Zahlung fällig wird, ist davon abhängig, ob der Inhaber der Phantomaktien diese an die Gesellschaft zurückgibt beziehungsweise diese einlöst.
Der Gesamtaufwand aus anteilsbasierter Vergütung beträgt im Geschäftsjahr 2.453 T€ (Vorjahr: 1.671 T€). Erdiente Ansprüche aus dem Phantomaktienprogramm werden zum Stichtag in Höhe von 6.517 T€ (Vorjahr: 1.524 T€) ausgewiesen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten enthalten folgende Positionen mit den angegebenen Fälligkeiten:
| 2021 | 2020 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | Buchwert | Restlauf zeit bis 1 Jahr |
Restlauf zeit über 1 Jahr bis 5 Jahre |
Restlauf zeit > 5 Jahre |
Buchwert | Restlauf zeit bis 1 Jahr |
Restlauf zeit über 1 Jahr bis 5 Jahre |
Restlauf zeit > 5 Jahre |
|
| Darlehen | 57.170 | 20.634 | 36.266 | 270 | 48.575 | 10.116 | 37.672 | 786 | |
| Leasing Verbindlichkeiten |
140.403 | 19.318 | 61.206 | 59.872 | 81.245 | 14.501 | 35.359 | 31.385 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
21.743 | 3.146 | 18.597 | - | 12.114 | 1.295 | 10.819 | - | |
| SUMME | 219.316 | 43.098 | 116.069 | 60.142 | 141.934 | 25.912 | 83.850 | 32.171 |
Die Effektivverzinsung der Darlehen bewegt sich in Abhängigkeit von Vertragsgestaltung und Laufzeit zwischen 0,7% und 2,31% (Vorjahr: 0,44% und 2,31%). Im Geschäftsjahr wurden 28.338 T€ (Vorjahr: 14.066 T€) an Darlehen planmäßig getilgt. Zu weiteren Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten siehe "37. Angaben zu Finanzinstrumenten".
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit lassen sich wie folgt überleiten:
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 105
Konzernanhang
| in T€ | Darlehen | Leasing | Sonstige | Summe |
|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | 56.685 | 73.437 | 1.282 | 131.404 |
| Tilgung | -14.066 | -13.767 | -347 | -28.180 |
| Aufnahme von Krediten | 4.969 | - | - | 4.969 |
| Zugang aus Leasingverträgen | - | 20.570 | - | 20.570 |
| Aus Unternehmens zusammenschluss |
940 | 2.542 | 1.609 | 5.091 |
| Sonstige Zuführung | - | - | 9.705 | 9.705 |
| Abgang | - | -1.306 | - | -1.306 |
| Ergebniswirksame Auflösung | - | - | -136 | -136 |
| Währungsdifferenzen | 47 | -230 | - | -183 |
| 31.12.2020 | 48.575 | 81.246 | 12.113 | 141.934 |
| Tilgung | -28.338 | -15.783 | -1.817 | -45.938 |
| Aufnahme von Krediten | 35.636 | - | - | 35.636 |
| Zugang aus Leasingverträgen | - | 80.068 | - | 80.068 |
| Aus Unternehmens zusammenschluss |
908 | 246 | - | 1.154 |
| Sonstige Zuführung | - | - | 10.880 | 10.880 |
| Abgang Unternehmensverkauf | - | -1.687 | - | -1.687 |
| Sonstige Abgänge | - | -3.541 | - | -3.541 |
| Ergebniswirksame Veränderung | - | - | 570 | 570 |
| Währungsdifferenzen | 389 | -146 | -3 | 240 |
| 31.12.2021 | 57.170 | 140.403 | 21.743 | 219.316 |
Die sonstigen Zuführungen enthalten im aktuellen Jahr vor allem die Zuführung der Verbindlichkeit aus der Put-/Call-Option auf den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile an der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH in Höhe von 7.295 T€.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig.
Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
| in T€ | 01.01. 2021 |
Zufüh rung |
Unter nehmens erwerb/ -abgang |
Inan spruch nahme |
Umbu chung |
Wäh rungsdif ferenz |
Auflösung | 31.12. 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN |
||||||||
| Gewährleistung | 2.107 | 269 | -40 | 581 | 613 | 13 | 238 | 2.143 |
| Sonstige Rückstellungen | 5.231 | 4.494 | -35 | 3.566 | 3.971 | 4 | 106 | 9.993 |
| BUCHWERT KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN |
7.338 | 4.762 | -75 | 4.146 | 4.585 | 17 | 345 | 12.136 |
| LANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN |
||||||||
| Gewährleistung | 1.950 | 363 | - | - | -613 | 9 | - | 1.708 |
| Sonstige Rückstellungen | 5.229 | 580 | - | - | -3.971 | - | - | 1.838 |
| BUCHWERT LANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN |
7.179 | 944 | 0 | 0 | -4.585 | 9 | 0 | 3.547 |
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (5.912 T€; Vorjahr: 937 T€) und Drohverlustrückstellungen (806 T€; Vorjahr: 1.683 T€). Die restlichen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen zusammen aus ausstehenden Verpflichtungen (zum Beispiel IHK, Berufsgenossenschaftsbeiträge und Versicherungsbeiträge).
In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (1.646 T€; Vorjahr: 5.057 T€) enthalten. Der letztlich auszuzahlende Betrag und somit auch die Veränderung der Rückstellungen für das Phantomaktienprogramm stehen in engem inhaltlichen Zusammenhang mit der Veränderung des Aktienkurses der adesso SE. Zu den künftigen Zahlungszeitpunkten siehe "19. Aktienbasierte Vergütung". Die Gewährleistungsrückstellungen haben eine Laufzeit von maximal zwei Jahren. Aus der Änderung der anzuwendenden Diskontierungssätze war keine wesentliche Auswirkung zu erfassen.
Ende 2020 wurden vor allem Schulden aus Bonusvereinbarungen in Höhe von 5.269 T€ unter den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass ein Ausweis unter den kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten angemessener ist. Daher wird diese Schuld für 2020 und für 2021 in den kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind binnen zwölf Monaten fällig. Sie enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Personal (aus Vereinbarungen über variable Gehaltsbestandteile, Prämien sowie Verpflichtungen aus nicht genommenem Urlaub) in Höhe von 48.310 T€ (Vorjahr: 39.918 T€), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern in Höhe von 11.830 T€ (Vorjahr: 10.626 T€), Verbindlichkeiten aus Lohnsteuern in Höhe von 10.638 T€ (Vorjahr: 9.277 T€) sowie abgegrenzte Verbindlichkeiten für Boni in Höhe von 5.623 T€ (Vorjahr: 5.269 T€).
adesso weist zum 31.12.2021 gegenüber zwei ehemaligen Mitarbeitenden Pensionsrückstellungen aus. Diese umfassen Ansprüche auf (vorgezogene) Altersrente, Invalidenrente sowie Waisenrente. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Verpflichtung wird im Zinsergebnis erfasst. Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens bilanziert, welches von einem externen Gutachter erstellt wird. Planvermögen wird von adesso nicht dotiert. Der Buchwert der Pensionsrückstellung entspricht somit der sogenannten leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation).
Die Pensionsrückstellungen entwickelten sich wie folgt:
| in T€ | |
|---|---|
| Buchwert zum 01.01.2020 | 166 |
| Zinsaufwand | 1 |
| Zahlungen | -14 |
| Versicherungsmathematischer Verlust | 9 |
| davon aufgrund Veränderung finanzieller Parameter | 4 |
| davon aufgrund Veränderung demografischer Annahmen | 0 |
| davon aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 5 |
| Buchwert zum 31.12.2020 | 162 |
| Zinsaufwand | 1 |
| Zahlungen | -15 |
| Versicherungsmathematischer Verlust | -1 |
| davon aufgrund Veränderung finanzieller Parameter | -6 |
| davon aufgrund Veränderung demografischer Annahmen | 5 |
| davon aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 0 |
| BUCHWERT ZUM 31.12.2021 | 147 |
Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Parameter zugrunde:
| in% | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Zinssatz | 0,80 | 0,50 |
| Rententrend | 1,75 | 2,00 |
Künftige medizinische Versorgung ist nicht Teil der Zusage.
Die Höhe der Pensionsrückstellungen ist abhängig von den der Berechnung zugrunde gelegten Parametern. Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen auf die Pensionsrückstellungen bei angegebener Änderung der Parameter.
| 2021 (in T€) | Veränderung | Anstieg des Parameters | Rückgang des Parameters |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | +/- 0,5%-Punkte | -5 | 5 |
| Rententrend | +/- 0,25%-Punkte | 2 | -2 |
| Restlebenserwartung | +/- 1 Jahr | 22 | -22 |
| 2020 (in T€) | Veränderung | Anstieg des Parameters | Rückgang des Parameters |
| Zinssatz | +/- 0,5%-Punkte | -6 | 6 |
| Rententrend | +/- 0,25%-Punkte | 3 | -3 |
| Restlebenserwartung | +/- 1 Jahr | 10 | -8 |
Die Sensitivitätsanalyse zeigt die Veränderung der Rückstellung isoliert für die Veränderung eines Parameters. Dabei wird der Berechnung die gleiche Methode zugrunde gelegt wie bei der Ermittlung des Buchwerts der Pensionsrückstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beispielsweise eine Verdopplung der Veränderung des Parameters nicht zwingend eine Verdopplung der Auswirkung auf den Buchwert der Pensionsrückstellung nach sich zieht. Ändern sich mehrere Parameter, entspricht die tatsächliche Veränderung der Pensionsrückstellung nicht zwingend der Summe der hier angegebenen Veränderungen.
Folgende Tabelle zeigt die voraussichtlichen Zahlungsströme aus der Pensionsverpflichtung:
| in T € | Buchwert | Zahlungen bis 1 Jahr | Zahlungen über 1 bis 5 Jahre |
Zahlungen > 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|
| 2021 | 147 | 15 | 62 | 78 |
| 2020 | 162 | 15 | 55 | 98 |
Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen beträgt 7 Jahre (Vorjahr: 7,4 Jahre).
Zu aus gesetzlicher Rentenversicherung und sonstigen beitragsorientierten Plänen erfassten Beträgen, siehe "29. Personalaufwand".
Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Einen Überblick über die Ertragsstrukturen nach einzelnen Segmenten gibt die Segmentberichterstattung.
Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Dienstleistungen und Lizenzverkäufen ausgewiesen.
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Dienstleistungen | 616.148 | 459.118 |
| Lizenzumsätze | 20.091 | 19.073 |
| Wartung | 28.003 | 29.918 |
| Hosting | 4.447 | 5.016 |
| SAAS/Subscription | 9.635 | 10.250 |
| SUMME | 678.324 | 523.375 |
In den 2021 erfassten Umsatzerlösen sind Beträge in Höhe von 8.583 T€ (Vorjahr: 9.203 T€) enthalten, welche zum Ende des Vorjahrs in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.
Folgende Tabelle zeigt den noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnenden Transaktionspreis (Auftragsbestand) zum 31.12. und wann dieser voraussichtlich als Umsatzerlös erfasst wird. Dabei werden Verträgen mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu einem Jahr sowie die monatlich abzurechnenden Time&Material-Projekte entsprechend der Vereinfachungsvorschrift des IFRS 15 nicht berücksichtigt:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Auftragsbestand zum 31.12. aus Verträgen mit einer Laufzeit von ursprünglich länger als einem Jahr |
58.028 | 60.815 |
| voraussichtlich im Folgejahr zu erfassen | 42.601 | 26.469 |
| voraussichtlich im zweiten Folgejahr zu erfassen | 11.491 | 12.820 |
| voraussichtlich nach dem zweiten Folgejahr zu erfassen | 3.936 | 21.526 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erträge aus der Veräußerung von Tochterunternehmen | 17.886 | - |
| Erträge aus Währungsdifferenzen | 2.578 | 1.221 |
| Aufwandszuschüsse | 1.342 | 477 |
| Erträge aus der Weiterbelastung von Kosten | 799 | 578 |
| Periodenfremde Erträge | 465 | 83 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 345 | 281 |
| Sonstiges | 5.633 | 4.012 |
| SUMME | 29.048 | 6.652 |
Die Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus einer Vielzahl von Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit.
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 109
Konzernanhang
Die aktivierten Eigenleistungen enthalten die Herstellungskosten von selbsterstellter Software.
| 62.622 | |
|---|---|
| 91.520 | 61.137 |
| 2.091 | 1.485 |
| 2021 | 2020 |
| 93.611 |
Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 378.129 | 297.426 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung davon Rentenversicherung beziehungsweise Altersversorgung (beitragsorientiert) |
67.824 31.254 |
52.643 23.647 |
| SUMME | 445.953 | 350.069 |
Im Durchschnitt waren 2021 im adesso-Konzern 5.557 FTE (Full Time Equivalent) beschäftigt (Vorjahr: 4.618 FTE), davon 5.063 Angestellte (Vorjahr: 4.179 Angestellte).
Einen Überblick über die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gibt die folgende Tabelle:
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Reisekosten | 4.917 | 6.532 |
| Raumkosten | 5.550 | 4.528 |
| Aufwendungen für Kfz | 5.226 | 4.363 |
| Personalakquise | 8.989 | 7.688 |
| Marketing | 5.337 | 4.474 |
| Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen | 5.334 | 3.727 |
| Weiterbildung | 3.459 | 2.616 |
| Telefon-/Internetkosten | 3.220 | 2.523 |
| EDV-Zubehör und Wartung | 3.238 | 3.107 |
| Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten | 2.440 | 1.882 |
| Abgaben, Gebühren und Beiträge | 2.083 | 1.356 |
| Versicherungen | 859 | 573 |
| Sonstige | 12.772 | 10.732 |
| SUMME | 63.424 | 54.101 |
Die in der Tabelle unter "Sonstige" aufgeführten Aufwendungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlichster Aufwendungen. Die Aufwendungen aus Währungsdifferenzen in Höhe 918 T€ (Vorjahr: 1.161 T€) sind ebenfalls in diesen Aufwendungen enthalten.
In den ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für kurzfristige Leasing-Verhältnisse in Höhe von 443 T€ (Vorjahr: 1.321 T€) enthalten, sowie Aufwendungen in Höhe von 7 T€ (Vorjahr: 6 T€) für Leasing-Verhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt.
Die planmäßigen Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betragen im Geschäftsjahr 35.998 T€ (Vorjahr: 26.179 T€). Von den planmäßigen Abschreibungen entfallen 7.004 T€ (Vorjahr: 2.445 T€) auf die Abschreibung von auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aktivierten immateriellen Vermögenswerten.
Im Beteiligungsergebnis werden die anteiligen Ergebnisse aus den nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen ausgewiesen (siehe "11. At-Equity bilanzierte Beteiligungen"). Die Zinserträge in Höhe von 120 T€ (Vorjahr: 76 T€) sind im Berichtsjahr in Höhe von 120 T€ (Vorjahr: 76 T€) zahlungswirksam. Bei den Zinsaufwendungen in Höhe von 2.694 T€ (Vorjahr: 2.405 T€) sind 2.694 T€ (Vorjahr: 2.385 T€) zahlungswirksam. Darin jeweils enthalten sind Zinsaufwendungen für Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 1.780 T€ (Vorjahr: 1.555 T€). Die verbleibenden Zinsaufwendungen resultieren fast vollständig aus auf Basis der Effektivzinsmethode fortgeführten finanziellen Verbindlichkeiten. In den Finanzerträgen wurden Wertveränderungen in Zusammenhang mit der Bewertung der Wandeldarlehen von 888 T€ (Vorjahr: 0 T€) erfasst.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| SUMME | 15.740 | 10.692 |
|---|---|---|
| Latenter Steuerertrag | -1.182 | -2.784 |
| Laufender Steueraufwand | 16.922 | 13.476 |
| in T € | 2021 | 2020 |
In den laufenden Steuern ist ein Steuerertrag aus Anpassungen von Vorjahren in Höhe von 294 T€ enthalten (Vorjahr: 35 T€). Der Vorteil aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die Ende des letzten Geschäftsjahrs keine latenten Steuern aktiviert wurden, beträgt 121 T€ (Vorjahr: 0 T€). Der latente Steuerertrag aus der Veränderung von temporären Differenzen beträgt 550 T€ (Vorjahr: 2.087 T€).
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom theoretisch erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand gemäß IAS 12.81 (c):
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 111
Konzernanhang
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis vor Ertragsteuern | 63.671 | 31.639 |
| ERWARTETER STEUERAUFWAND AUF BASIS DES | ||
| STEUERSATZES DER ADESSO SE VON 32,07% (VORJAHR: 32,8%) | 20.416 | 10.189 |
| Auswirkung abweichender Steuersätze | -860 | -554 |
| Auswirkung von Steuersatzänderungen | -103 | 0 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen | 2.124 | 830 |
| Steuerfreie Erträge und nur steuerlich erfasste Aufwendungen | -6.183 | -529 |
| Aktivierung in Vorjahren nicht erfasster latenter Steuern | -39 | -47 |
| Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, | ||
| für die im Vorjahr keine latente Steuer bilanziert war | -121 | 0 |
| Nicht aktivierte latente Steuern auf | ||
| steuerliche Verluste des aktuellen Geschäftsjahrs | 661 | 350 |
| Wertminderung aktivischer latenter Steuern auf Verlustvorträge | 231 | 237 |
| Steuern für Vorjahre | -294 | 126 |
| Sonstiges | -92 | 90 |
| AUSGEWIESENER STEUERAUFWAND | 15.740 | 10.692 |
Im sonstigen Periodenergebnis wurde im Geschäftsjahr insgesamt ein latenter Steueraufwand in Höhe von 16 T€ (Vorjahr: 0 T€) erfasst.
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Anteil der Aktionäre der adesso SE am Konzernergebnis (in T€) | 47.855 | 20.954 |
| Im Geschäftsjahr durchschnittlich ausstehende Aktien | 6.258.561 | 6.179.974 |
| Auswirkung verwässernder Optionen | 17.181 | 4.955 |
| Zahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien inklusive Verwässerungseffekt der verwässernden Optionen |
6.275.743 | 6.184.929 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 7,65 | 3,39 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 7,63 | 3,39 |
Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7, wie sich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barbestände, Bankeinlagen sowie Anteile an einem Rentenfond. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Kapitalflussrechnungen) wird zwischen Mittelveränderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit unterschieden.
Die Veränderung des Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit ist im Geschäftsjahr 2021 vor allem auf höhere Steuerzahlungen (28.754 T€; Vorjahr: 3.829 T€) sowie die Veränderung des Nettobetriebsvermögens (Erhöhung um 10.058 T€; Vorjahr: Verringerung um 4.075 T€) zurückzuführen.
Die Erhöhung der Steuerzahlungen ist vor allem auf eine im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erteilte Stundung der Ertragsteuervorauszahlungen 2020 zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich vor allem aufgrund der Einzahlung aus der Veräußerung der e-Spirit-Gesellschaften (12.257 T€), der höheren Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen (16.829 T€; Vorjahr: 9.292 T€) sowie höherer Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen (17.028 T€; Vorjahr: 13.182 T€) verändert. Die Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte umfassen vor allem Auszahlungen für Ausleihungen (3.855 T€).
Wesentlichen Veränderungen des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr resultieren aus der um 48.640 T€ höheren Einzahlung aus der Kapitalerhöhung sowie der um 31.185 T€ höheren Kreditaufnahme sowie einer um 15.742 T€ höheren Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten.
Zu den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Transaktionen gehören 2021 das Eingehen neuer Leasing-Vereinbarungen (siehe "35. Angaben zu Leasing-Verhältnissen"). Weitere sonstige nennenswerte nicht zahlungswirksame Transaktion ist die Abbildung des Erwerbs der verbleibenden Anteile an Tochterunternehmen (siehe "4. Unternehmenserwerbe").
In der Konzernbilanz und in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung werden die Daten von adesso in aggregierter Form dargestellt. Damit die Risiken und Chancen der Geschäftstätigkeit von adesso besser zu erkennen sind, werden im Rahmen der Segmentberichterstattung Informationen auf Basis berichtspflichtiger Segmente veröffentlicht. Dazu sind zunächst die operativen Segmente zu bestimmen. Nach IFRS 8 ist ein Unternehmensbereich ein operatives Segment, wenn dieser Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erlöse erzielt und Aufwendungen eingegangen werden, wenn das Ergebnis regelmäßig von einem Hauptverantwortlichen überwacht und hierauf aufbauend über Investitionen entschieden wird, und wenn separate Finanzinformationen vorliegen.
Diese Kriterien sind bei der adesso SE und ihren Tochterunternehmen erfüllt. Für Zwecke der Segmentberichterstattung werden entsprechend IFRS 8 in einem zweiten Schritt ähnliche operative Segmente zu den berichtspflichtigen Segmenten IT-Services und IT-Solutions zusammengefasst. Für die Zusammenfassung gelten Segmente vor allem als ähnlich, soweit adesso davon ausgeht, dass die Segmente ähnliche wirtschaftliche Merkmale aufweisen (z.B. langfristige ähnliche Bruttomargen), sowohl die erbrachten Leistungen, die Kunden und die Art der Leisutungserbringung ähnlich sind. Die inQventures GmbH, welche in adesso-Kernbranchen tätige Start-ups unterstützt, ist ein eigenes, nicht berichtspflichtiges operatives Segment.
Das Segment IT-Services hat die branchenspezifische individuelle IT-Beratung sowie Softwareentwicklung zum Schwerpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme.
Im Segment IT-Solutions werden Standardsoftwareprodukte und Lösungen vertrieben, welche branchenspezifisch oder branchenneutral ausgelegt sind.
IFRS 8 setzt bei der Segmentberichterstattung den Management Approach konsequent um. Das bedeutet, dass extern dieselben Informationen berichtet werden wie für interne Zwecke. Da Zahlen nach jeweils lokalen Rechnungslegungsvorschriften berichtet werden, sind in der Segmentberichterstattung grundsätzlich auch die Zahlen nach diesen lokalen Rechnungslegungsvorschriften enthalten. Ausnahme davon bilden die Angaben zu den Umsatzerlösen mit externen Kunden auf Basis des Sitzes des Kunden sowie die Angaben zu den langfristigen Vermögenswerten auf Basis des Standortes der Vermögenswerte. Diese Angaben sind auf Basis der IFRS-Zahlen anzugeben.
Die veröffentlichte Segmentberichterstattung zeigt die Daten, die bei der internen Berichterstattung den Hauptentscheidungsträgern vorgelegt werden. Die berichteten Zahlen werden in Übereinstimmung mit dem jeweils lokalen Recht ermittelt. In Einzelabschlüssen erfasste planmäßige Abschreibungen auf Geschäftsoder Firmenwerte, welche aus Verschmelzungen resultieren, werden für Zwecke des internen Reportings eliminiert. Entsprechend wird dies in der Segmentberichterstattung dargestellt.
Konzernanhang
Für jedes operative Segment werden nicht konsolidierte Zahlen berichtet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Umsatzerlöse zwischen den Einzelgesellschaften in der Berichterstattung nicht eliminiert werden. Die Rechnungslegung nach lokalem Recht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der Rechnungslegung nach IFRS. Für die Segmentberichterstattung wesentliche Differenzen werden im Folgenden erläutert:
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden nach lokalem Recht grundsätzlich nach der "Completed-Contract-Method" erfasst. Das bedeutet, dass Umsatzerlöse erst dann zu erfassen sind, wenn der Vertrag zu 100% erfüllt ist. Nach IFRS werden Umsatzerlöse und die entsprechenden Aufwendungen aus Dienstleistungen häufig auf Basis des Fertigstellungsgrads zum Stichtag erfasst. Daraus resultiert eine abweichende Periodisierung der Ergebnisse aus Dienstleistungsverträgen. Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass dies nicht bedeutet, dass die ausgewiesenen Umsatzerlöse nach IFRS grundsätzlich höher sind als die nach lokalem Recht ausgewiesenen Umsatzerlöse.
Die in den Einzelabschlüssen enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerte werden nach lokalem Recht planmäßig abgeschrieben. Nach IFRS werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben. Mindestens einmal jährlich ist zu testen, ob für einen Geschäfts- oder Firmenwert eine Wertminderung vorliegt. Liegt eine Wertminderung vor, ist der Geschäfts- oder Firmenwert außerplanmäßig abzuschreiben.
Herstellungskosten umfassen nach IFRS die produktionsbezogenen Vollkosten. Sonstige Aufwendungen wie zum Beispiel allgemeine Verwaltungskosten dürfen nach lokalem Recht, nicht aber nach IFRS in die Herstellungskosten einbezogen werden.
Wertminderungen auf Forderungen sind nach lokalem Recht zu erfassen, soweit sie eingetreten sind. Nach IFRS sind Wertminderungen auf Forderungen in Höhe des gewichteten, erwarteten diskontierten Betrags zu erfassen.
Verbindlichkeiten sind nach IFRS nicht zum Erfüllungsbetrag, sondern zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich Nebenkosten zu bewerten. In der Folge sind sie anhand der Effektivzinsmethode fortzuschreiben.
Aufwand aus aktienorientierter Vergütung wird nach IFRS 2 bei Plänen mit Eigenkapitalausgleich über den Erdienungszeitraum erfolgswirksam gegen die Kapitalrücklage erfasst. Nach HGB wird kein Aufwand erfasst.
Nach HGB erfasster Leasingaufwand wird nach IFRS grundsätzlich eliminiert. Da nach IFRS aus Leasingverhältnissen grundsätzlich Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten anzusetzen sind, sind nach IFRS Abschreibungen auf Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen zu erfassen.
Die für die Segmente berichteten Zahlen entsprechen in Summe nicht den im Konzern berichteten Zahlen. Differenzen ergeben sich vor allem aus Bilanzierungsunterschieden zwischen lokalem Recht und IFRS, aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie aus Beträgen, die den berichtspflichtigen Segmenten nicht zugeordnet wurden. Die in der Segmentberichterstattung enthaltene Spalte "Überleitung lokales Recht/IFRS" enthält dabei die Differenzen aus Bilanzierungsunterschieden zwischen IFRS und dem jeweils lokalen Recht. Die Spalte "Konsolidierung/Sonstiges" enthält fast vollständig Auswirkungen der Konsolidierung.
Transaktionen zwischen den operativen Segmenten werden grundsätzlich zu Marktpreisen abgerechnet.
Bei der Überleitung der Segmentzahlen zu den Konzernzahlen wurden Anpassungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen bisher in der Spalte "Konsolidierung/Sonstiges" gezeigt. Ab diesem Geschäftsjahr werden diese Anpassungen in der Spalte "Überleitung lokales Recht/IFRS" erfasst. Das Vorjahr wurde angepasst.
Geschäftsbericht 2021
| 2021 (in T€) | IT-Services | IT-Solutions | Überleitung lokales Recht/ IFRS |
Konsolidie rung/ Sonstiges |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsätze mit externen Kunden Dienstleistungen Lizenzen |
600.971 6.324 |
56.311 15.263 |
1.539 -1.497 |
-587 0 |
658.234 20.090 |
| Umsätze mit anderen operativen Segmenten |
102.182 | 19.309 | 0 | -121.491 | 0 |
| Gesamte Umsätze | 709.477 | 90.883 | 42 | -122.078 | 678.324 |
| Bestandsveränderung | -1.875 | 2.320 | -445 | 0 | 0 |
| Aktivierte Eigenleistungen | 0 | 0 | 0 | 27 | 27 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 38.186 | 2.118 | -5.276 | -5.735 | 29.293 |
| Materialaufwand | -184.586 | -27.087 | -15 | 118.076 | -93.611 |
| Personalaufwand | -397.880 | -53.729 | 4.650 | 1.006 | -445.953 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -82.471 | -10.153 | 19.950 | 7.012 | -65.662 |
| EBITDA | 80.851 | 4.353 | 18.906 | -1.692 | 102.418 |
| Abschreibungen | -10.039 | -1.488 | -23.696 | -775 | -35.998 |
| Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwert |
-4.657 | -389 | 5.046 | 0 | 0 |
| EBIT | 66.155 | 2.476 | 256 | -2.467 | 66.420 |
| Beteiligungsergebnis | 6.173 | 0 | -760 | -6.470 | -1.057 |
| Zinserträge | 925 | 11 | 821 | -756 | 1.001 |
| Zinsaufwendungen | -1.639 | -95 | -1.788 | 828 | -2.694 |
| Zinsergebnis | -714 | -84 | -967 | 72 | -1.693 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 71.614 | 2.392 | -1.471 | -8.865 | 63.671 |
| Abschreibung Geschäfts- oder Firmenwert |
4.657 | 389 | -5.046 | 0 | 0 |
| EBT vor Abschreibung Geschäfts- oder Firmenwert |
76.271 | 2.781 | -6.517 | -8.865 | 63.671 |
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 115
Konzernanhang
| 2020 (in T€) | IT-Services | IT-Solutions | Überleitung lokales Recht/ IFRS |
Konsolidie rung/ Sonstiges |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsätze mit externen Kunden | |||||
| Dienstleistungen Lizenzen |
438.657 7.333 |
59.092 11.740 |
6.537 - |
16 - |
504.302 19.073 |
| Umsätze mit anderen operativen | |||||
| Segmenten | 71.337 | 13.371 | - | -84.708 | 0 |
| GESAMTE UMSÄTZE | 517.327 | 84.203 | 6.537 | -84.692 | 523.375 |
| Bestandsveränderung | 10.244 | -285 | -9.257 | - | 702 |
| Aktivierte Eigenleistungen | - | - | - | 173 | 173 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 15.987 | 3.102 | -7.938 | -4.499 | 6.652 |
| Materialaufwand | -124.817 | -20.944 | -107 | 83.246 | -62.622 |
| Personalaufwand | -306.289 | -51.277 | 6.947 | 550 | -350.069 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -61.044 | -16.313 | 13.754 | 5.798 | -57.805 |
| EBITDA | 51.408 | -1.514 | 9.936 | 576 | 60.406 |
| Abschreibungen | -7.786 | -1.764 | -15.494 | -1.135 | -26.179 |
| Abschreibungen Geschäfts- oder | |||||
| Firmenwert | -5.329 | -588 | 5.917 | - | - |
| EBIT | 38.293 | -3.866 | 359 | -559 | 34.227 |
| Beteiligungsergebnis | 779 | - | -2 | -1.036 | -259 |
| Zinserträge | 656 | 42 | 13 | -635 | 76 |
| Zinsaufwendungen | -1.372 | -74 | -1.604 | 645 | -2.405 |
| Zinsergebnis | -716 | -32 | -1.591 | 10 | -2.329 |
| ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT) | 38.356 | -3.898 | -1.234 | -1.585 | 31.639 |
| Abschreibung Geschäfts- oder | |||||
| Firmenwert | 5.329 | 588 | -5.917 | - | 0 |
| EBT vor Abschreibung Geschäfts- oder | |||||
| Firmenwert | 43.685 | -3.310 | -7.151 | -1.585 | 31.639 |
Die folgende Tabelle zeigt die von IFRS 8 geforderte Zuordnung von externen Umsätzen nach Sitz des Kunden und langfristigen Vermögenswerten nach Sitz der Vermögenswerte zu geographischen Segmenten:
| in T€ | Externe Umsätze nach Sitz des Kunden | Langfristige Vermögenswerte | |||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Deutschland | 550.232 | 413.053 | 228.735 | 148.143 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 52.983 | 44.019 | |||
| Österreich | 15.950 | 10.533 | 4.596 | 4.694 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 3.552 | 3.552 | |||
| Schweiz | 79.432 | 72.636 | 16.407 | 16.138 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 10.834 | 10.362 | |||
| Sonstige | 32.710 | 27.153 | 5.755 | 9.211 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 1.077 | 1.083 | |||
In den Geschäftsjahren 2021 und 2020 wurden mit keinem Kunden mehr als 10% des Umsatzes von adesso getätigt.
Wesentliche Miet- und Leasing-Vereinbarungen bestehen bei adesso für Geschäftsräume und Kraftfahrzeuge. Die Restlaufzeiten der Verträge für Geschäftsräume betragen bis zu 12 Jahre, für Firmenfahrzeuge bis zu 4,25 Jahre. Leasing-Verträge für Geschäftsräume können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen haben, deren Inanspruchnahme einzelfallabhängig beurteilt werden.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die erfassten Nutzungsrechte:
| in T€ | Grundstücke und Gebäude |
Firmenfahrzeuge | Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2021 | 127.811 | 6.756 | 1.410 | 135.977 |
| Zugänge 2021 | 74.478 | 4.677 | 1.160 | 80.315 |
| Abschreibungen 2021 | 13.514 | 4.409 | 587 | 18.510 |
| in T€ | Grundstücke und Gebäude |
Firmenfahrzeuge | Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Summe |
| Buchwert 31.12.2020 | 71.143 | 7.313 | 957 | 79.413 |
| Zugänge 2020 | 16.942 | 5.372 | 761 | 23.075 |
| Abschreibungen 2020 | 10.489 | 3.545 | 411 | 14.445 |
2021 wurden Abgänge von RoU-Vermögenswerten in Höhe von 5.247 T€ (Vorjahr: 1.238 T€) erfasst. Die Aufwendungen für variable Leasing-Zahlungen, die nicht in die Bewertung der Leasing-Verbindlichkeit einbezogen wurden, beträgt 0 T€ (Vorjahr: 0 T€). Aus Untermietverhältnissen von Nutzungsrechten an Dritte wurden Erträge in Höhe von 500 T€ (Vorjahr: 405 T€) erzielt. Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasing-Verhältnisse betragen 18.015 T€ (Vorjahr: 15.908 T€). Die potenziellen Auszahlungen aus nicht berücksichtigten Verlängerungsoptionen betragen 64.958T€ (Vorjahr: 32.824 T€), davon wären 55.975 T€ (Vorjahr: 20.735 T€) ab dem Jahr 2030 fällig.
Konzernanhang
Weitere Angaben zum Leasing sind in den Textziffern "31. Sonstige betriebliche Aufwendungen", "31. Abschreibungen", "32. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen und Finanzergebnis" und "35. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten. Die voraussichtlichen Auszahlungen aus bereits abgeschlossenen Leasing-Vereinbarungen sind in der nachfolgenden Textziffer "36. Sonstige finanzielle Verpflichtungen" ausgewiesen.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2021 in T€ | Gesamtbetrag | davon fällig im 1. Jahr |
im 2. bis 5. Jahr | nach 5 Jahren |
|---|---|---|---|---|
| Mieten von Räumen und Einrichtungen | 30.452 | 171 | 8.404 | 21.876 |
| Sonstige Leasing-Verträge | 3.691 | 689 | 3.003 | 0 |
| Sonstige langfristige Verträge | 44.434 | 7.015 | 20.941 | 16.478 |
| Versicherungen | 860 | 860 | 0 | 0 |
| Summe | 79.437 | 8.735 | 32.348 | 38.354 |
| 2020 in T€ | Gesamtbetrag | davon fällig im 1. Jahr |
im 2. bis 5. Jahr | nach 5 Jahren |
| Mieten von Räumen und Einrichtungen | 86.167 | 3.884 | 27.713 | 54.570 |
| Sonstige Leasing-Verträge | 1.916 | 470 | 1.446 | - |
| Sonstige langfristige Verträge | 38.731 | 5.565 | 15.204 | 17.962 |
| Versicherungen | 580 | 580 | - | - |
| SUMME | 127.394 | 10.499 | 44.363 | 72.532 |
Die Verpflichtungen aus Mieten von Räumen und Einrichtungen sowie aus sonstigen Leasing-Verhältnissen enthalten Verpflichtungen aus Leasing-Verträgen, welche nach dem 31.12.2021 beginnen und dann in der Bilanz zu einem Zugang bei den Vermögenswerten und Schulden führen werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen liegen zum Stichtag nicht in nennenswertem Umfang vor.
Die von adesso gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind zum Stichtag sowie im Vorjahr grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten (Kategorie: "Amortised Cost"). Davon ausgenommen sind Anteile an Unternehmen (2.804 T€; Vorjahr: 2.080 T€) sowie ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte von 3.328 T€ (Vorjahr: 1.023 T€). Diese umfassen Wandelanleihen (2.003 T€) sowie die Forderung aus dem Holdback im Zusammenhang mit dem Verkauf des Teilkonzerns e-Spirit (1.325 T€). Ebenso sind die finanziellen Schulden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Davon ausgenommen sind Verbindlichkeiten aus kombinierten Call-/Put-Optionen bezüglich des Verkaufs beziehungsweise Kaufs von nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 17.822 T€ (Vorjahr 10.318 T€), bedingte Kaufpreisverpflichtungen in Höhe von 104 T€ (Vorjahr: 292 T€) sowie ratierlich anzusammelnde Schulden aus Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 461 T€ (Vorjahr: 459 T€), bei denen die künftige Zahlung an die Arbeitsleistung der Verkäufer geknüpft ist.
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte zu (fortgeführten) Anschaffungskosten sowie die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Marktzinssätze ähnlicher Finanzinstrumente zugrunde gelegt.
Geschäftsbericht 2021
| 2021 | 2020 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Bewertung | Buchwert | Fair Value | Fair Value Stufe* |
Buchwert | Fair Value | Fair Value Stufe* |
| AKTIVA | |||||||
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 109.922 | 109.922 | 55.053 | 55.053 | |||
| davon Barmittel und Bankeinlagen |
AC | 84.926 | 84.926 | ||||
| davon Fondsanteile | FVPL | 24.996 | 24.996 | 1 | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
120.000 | 120.000 | 92.829 | 92.829 | |||
| davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
AC | 120.000 | 120.000 | 92.721 | 92.721 | ||
| davon ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
FVPL | 0 | 0 | 108 | 108 | 3 | |
| Finanzielle Vermögenswerte | 11.971 | 11.971 | 5.891 | 5.891 | |||
| davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
AC | 5.839 | 5.839 | 2.896 | 2.896 | ||
| davon ergebnisneutral über das OCI zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
FVOCI | 2.804 | 2.804 | 3 | 2.080 | 2.080 | 3 |
| davon ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
FVPL | 3.328 | 3.328 | 3 | 915 | 915 | 3 |
| SUMME | 241.893 | 241.893 | 153.773 | 153.773 | |||
| PASSIVA | |||||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
AC | 28.209 | 28.209 | 18.834 | 18.834 | ||
| Darlehen | AC | 57.170 | 57.763 | 3 | 48.575 | 49.065 | 3 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
21.743 | 21.743 | 12.114 | 12.114 | |||
| davon zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
FV | 18.374 | 18.374 | 3 | 11.069 | 11.069 | 3 |
| davon übrige | AC | 3.369 | 3.369 | 1.045 | 1.045 | ||
| SUMME | 107.122 | 107.715 | 79.523 | 80.013 |
* Siehe Erläuterung in "7.17 Beizulegende Zeitwerte". AC: Bewertet zu (fortgeführten) Anschaffungskosten (Amortised Cost) FVPL: Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL). FVOCI: Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI).
Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert werden Wandeldarlehen (2.003 T€; Vorjahr: 915 T€) sowie der Holdback im Zusammenhang mit dem Verkauf des Teilkonzerns e-Spirit (1.325 T€) bewertet. Der Wert der Wandeldarlehen ist grundsätzlich der höhere Wert aus dem Wert des Zahlungsanspruchs (künftige Zahlungsströme mit dem risikoadjustierten Zins diskontiert) und dem Wert der Anteile, welche adesso bei Wandlung erhalten würde. Der Wert der Anteile wird dabei auf Basis einer Unternehmensbewertung ermittelt, welche ein externer Gutachter erstellt hat. Der erfasste Erfolgsbeitrag ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position Finanzergebnisw enthalten.
Konzernanhang
Ergebnisneutral zum beizulegenden Zeitwert werden Anteile an Unternehmen bewertet. Der erfasste Erfolgsbeitrag wird im sonstigen Periodenergebnis separat ausgewiesen. Er resultiert aus der Bewertung von Anteilen an einem Unternehmen. Die Bewertung erfolgt durch adesso und basiert auf den diskontierten künftigen, adesso zuzurechnenden Ergebnissen der Gesellschaft. adesso hält keine Fremdkapitalpapiere, die ergebnisneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten wären.
Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:
| in T€ | 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| FVOCI | FVPL | FVOCI | FVPL | |
| 01.01. | 2.080 | 1.023 | 351 | 0 |
| Zugang | 340 | 1.466 | 1.561 | 1.023 |
| Ergebniswirksame Veränderung aus Bewertung | - | 888 | - | - |
| Ergebnisneutrale Veränderung aus Bewertung | 1.048 | - | 168 | - |
| Abgang | 664 | 108 | - | - |
| 31.12. | 2.804 | 3.269 | 2.080 | 1.023 |
Der beizulegende Zeitwert der Darlehen wird bestimmt, indem die künftigen Zahlungsströme aus den Darlehen mit dem aktuellen Fremdkapitalzinssatz von adesso diskontiert werden.
Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:
| in T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| 01.01. | 11.069 | 1.084 |
| Tilgung | - | -149 |
| Ergebniswirksame Veränderung | -178 | -26 |
| Zugang aus Unternehmenszusammenschluss | - | 804 |
| Sonstige Zuführungen | 7.483 | 9.356 |
| 31.12. | 18.374 | 11.069 |
Unter den sonstigen Zuführungen ist der Zugang der Verbindlichkeit aus der Put-/Call-Option im Zusammenhang mit dem Erwerb der KIWI Consulting in Höhe von 7.295 T€ enthalten. Im Vorjahr wird unter den sonstigen Zuführungen die entsprechende Verbindlichkeit aus der Erwerb der Quanto (jetzt:adesso orange) gezeigt. Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Put-/Call-Optionen auf nicht beherrschende Anteile, bei denen adesso nicht wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist und deren Wertänderungen somit letztlich in der Kapitalrücklage erfasst werden, beträgt 17.288 T€. Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Put-/Call-Optionen auf nicht beherrschende Anteile, bei denen adesso wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist und deren Wertänderungen somit in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, beträgt 534 T€. Die verbleibenden zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Verbindlichkeiten in Höhe von 552 T€ resultieren aus Vereinbarungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen.
| 2021 in T€ | Aus Zinsen | Wertberichtigung/ Wertaufholung |
Ausbuchung | Summe |
|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
51 | -1.875 | -118 | -1.942 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
-2.694 | - | - | -2.694 |
| 2020 in T€ | Aus Zinsen | Wert-berichtigung/ | Ausbuchung | Summe |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
76 | Wertaufholung -1.770 |
-1.934 | -3.628 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
-2.405 | - | - | -2.405 |
Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte" resultiert aus der Aufzinsung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, aus der verzinslichen Anlage von finanziellen Vermögenswerten, aus der Wertberichtigung sowie der Ausbuchung ausgefallener finanzieller Vermögenswerte. Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" resultiert aus zu erfassenden Zinsaufwendungen.
Das im sonstigen Periodenergebnis erfasste Nettoergebnis vor Steuern aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten beträgt 1.048 T€ (Vorjahr: 168 T€).
Das Nettoergebnis aus einem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wandeldarlehen beträgt 888 T€ (Vorjahr: 0 T€).
Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen die Ausfallrisiken, die Liquiditätsrisiken sowie die Marktrisiken.
Das Ausfallrisiko für den Konzern besteht vor allem aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vertragsvermögenswerten sowie den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (Kautionen, Ausleihungen und Mitarbeitendendarlehen). Die Kundenstruktur im Geschäftsjahr ist im Wesentlichen geprägt durch Bestands- und Großkunden.
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertminderung von Fremdkapitalinstrumenten. Stufe 1 sind die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Kautionen, Ausleihungen und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte zugeordnet. Stufe 2 enthält ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte, welche dieser Stufe auf Basis der Vereinfachungsvorschrift des IFRS 9 direkt zugeordnet wurden. Stufe 3 enthält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen.
Konzernanhang
| 2021 in T€ | Wertminderung auf Basis 12 Monate (Stufe 1) |
Wertminderung auf Basis gesamter Laufzeit (Stufe 2) |
Wertminderung bei beeinträch tigter Bonität (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2021 | 13 | 970 | 1.621 | 2.604 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen |
33 | 2.036 | -287 | 1.782 |
| Umgliederung | - | -1.448 | 1.448 | 0 |
| Stand 31.12.2021 | 46 | 1.558 | 2.782 | 4.386 |
| 2020 in T€ | Wertminderung auf Basis 12 Monate (Stufe 1) |
Wertminderung auf Basis gesamter Laufzeit (Stufe 2) |
Wertminderung bei beeinträchtigter Bonität (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| STAND 01.01.2020 | 9 | 669 | 375 | 1.053 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen |
4 | 1.775 | -228 | 1.551 |
| Umgliederung | - | -1.474 | 1.474 | 0 |
| STAND 31.12.2020 | 13 | 970 | 1.621 | 2.604 |
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bruttobuchwerte (ohne Wertberichtigung) der finanziellen Vermögenswerte:
| 2021 in T€ | Bruttowert (Stufe 1) |
Bruttowert (Stufe 2) |
Bruttowert (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2021 | 2.909 | 121.904 | 2.001 | 126.814 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuch ten Forderungen/Vertragsvermögenswerten |
2.975 | 34.368 | -309 | 37.034 |
| Umgliederung | - | -5.118 | 5.118 | 0 |
| Änderungen aus der ergebniswirksamen Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte |
- | -118 | - | -118 |
| Sonstige Änderungen | - | 8.620 | - | 8.620 |
| aus Unternehmenszusammenschluss | - | 9.035 | - | 9.035 |
| Währungsdifferenzen | - | -415 | - | -415 |
| Stand 31.12.2021 | 5.884 | 159.656 | 6.810 | 172.350 |
| 2020 in T€ | Bruttowert (Stufe 1) |
Bruttowert (Stufe 2) |
Bruttowert (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| STAND 01.01.2020 | 1.835 | 109.348 | 407 | 111.590 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen/Vertragsvermögenswerten |
1.074 | 12.078 | -232 | 12.920 |
| Umgliederung | - | -1.826 | 1.826 | 0 |
| Änderungen aus der ergebniswirksamen Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte |
- | -1.934 | - | -1.934 |
| Sonstige Änderungen | - | 4.238 | - | 4.238 |
| aus Unternehmenszusammenschluss | - | 4.901 | - | 4.901 |
| Währungsdifferenzen | - | -663 | - | -663 |
| STAND 31.12.2020 | 2.909 | 121.904 | 2.001 | 126.814 |
adesso hat keine nennenswerten Risikokonzentrationen im Zusammenhang mit den finanziellen Vermögenswerten identifiziert. Folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der Bruttobuchwerte der finanziellen Vermögenswerte. Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind Eigenkapitalinstrumente nicht berücksichtigt, da diese keine Fälligkeit aufweisen.
Konzernanhang
| 2021 in T€ | Gesamt betrag |
davon nicht überfällig |
davon nicht mehr als 3 Monate |
davon mehr als 3 Monate und nicht mehr als 6 Monate |
davon mehr als 6 Monate und nicht mehr als 1 Jahr |
davon mehr als 1 Jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 120.000 | 98.558 | 15.863 | 2.271 | 1.669 | 1.639 |
| Vertragsvermögenswerte | 42.127 | 42.127 | - | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 11.971 | 11.971 | - | - | - | - |
| Summe | 174.098 | 152.656 | 15.863 | 2.271 | 1.669 | 1.639 |
| 2020 in T€ | Gesamt betrag |
davon nicht überfällig |
davon nicht mehr als 3 Monate |
davon mehr als 3 Monate und nicht mehr als 6 Monate |
davon mehr als 6 Monate und nicht mehr als 1 Jahr |
davon mehr als 1 Jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 92.829 | 67.960 | 21.710 | 1.806 | 813 | 540 |
| Vertragsvermögenswerte | 28.485 | 28.485 | - | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.811 | 3.811 | - | - | - | - |
| SUMME | 125.125 | 100.256 | 21.710 | 1.806 | 813 | 540 |
Das Liquiditätsrisiko besteht für adesso darin, künftig nicht den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Das mittel- und langfristige Liquiditätsmanagement wird zentral in Dortmund im Bereich des Finanzvorstands geführt. Alle Gruppenunternehmen planen und überwachen die Liquidität eigenständig. Ein zentrales Cash-Management ist nicht eingerichtet. Die Sicherung der Liquidität ist im Wesentlichen durch den operativen Cashflow sowie einen hohen Zahlungsmittelbestand gesichert. Die Gruppenunternehmen berichten der adesso SE in periodischen Abständen auf Basis unterschiedlicher Zeithorizonte über die kurzfristige, mittelfristige und langfristige Liquidität.
Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte sowie die Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) aus den finanziellen Verbindlichkeiten. Die Differenz zwischen den Buchwerten und der Summe der künftigen Zahlungsströme entspricht den künftig zu zahlenden Zinsen:
Geschäftsbericht 2021
| 2021 in T€ | Buchwert | fällig bis 1 Jahr | > 1 und < 5 Jahre | > 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen | ||||
| und Leistungen | 28.209 | 28.209 | - | - |
| Darlehen | 57.170 | 21.176 | 37.117 | 273 |
| davon Zinsen | 543 | 851 | 3 | |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 140.403 | 22.043 | 67.480 | 62.491 |
| davon Zinsen | 2.725 | 6.179 | 2.619 | |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 21.743 | 3.146 | 18.597 | - |
| Summe | 247.525 | 74.574 | 123.194 | 62.764 |
| 2020 in T€ | Buchwert | fällig bis 1 Jahr | > 1 und < 5 Jahre | > 5 Jahre |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen | ||||
| und Leistungen | 18.834 | 18.834 | - | - |
| Darlehen | 48.575 | 10.729 | 38.639 | 797 |
| davon Zinsen | 541 | 1.039 | 10 | |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 81.245 | 15.897 | 38.827 | 33.125 |
| davon Zinsen | 1.396 | 3.468 | 1.740 | |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 12.114 | 1.295 | 11.423 | - |
| SUMME | 160.768 | 46.755 | 88.889 | 33.922 |
Der Großteil der Leistungserbringung erfolgt in der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaften. Das Risiko aus Wechselkursen ist daher weiterhin als gering zu bewerten. Ebenso ist das Zinsrisiko als gering einzustufen. Die aufgenommenen Kredite sind festverzinslich. Zudem ist der Zinsaufwand in Relation zu den liquiden Mitteln gering.
Ein aktives Kapitalmanagement wird nicht betrieben. Der Vorstand steuert das Unternehmen über Ergebnis-, Rendite- und Liquiditätskennzahlen. Kapitalmaßnahmen neben den unter Punkt 11. berichteten genehmigten und bedingten Kapitalia sind aktuell nicht beschlossen.
Im Berichtsjahr gehörten folgende Personen dem Vorstand der adesso SE an:
Michael Kenfenheuer, Frechen, Vorstandsvorsitzender (Geschäftsbereiche Banking, Sales Support, Inside Sales und Corporate Account Management)
Dipl.-Betriebsw. Dirk Pothen, Düsseldorf, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Automotive&Transportation, Manufacturing Industry, Human Resources, Corporate Communications und Marketing)
Dipl.-Stat. Andreas Prenneis, Dortmund, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Public, Cross Industries, IT-Management-Consulting, Information Security&Datenschutz, Interne IT, Project Management Office, Proposal Management sowie Recht und Compliance)
Dipl.-Wirtschaftsinf. Stefan Riedel, Wesseling, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereich Insurance)
Dipl.-Wirtschaftsinf., LL.M, Executive MBA Jörg Schroeder, Münster, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Health, Finanzen und Controlling, Investor Relations, Administration sowie Mergers&Acquisitions)
Informatiker Torsten Wegener, Hamburg, Mitglied des Vorstands (seit 01.04.2021) (Geschäftsbereiche Data&Analytics, Digital Experience und Microsoft)
Allen Vorständen wurde Einzelvertretungsvollmacht erteilt. Sie sind von den Beschränkungen des §181 BGB befreit.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder enthält eine fixe Grundvergütung sowie eine branchenüblichen Standards entsprechende und vor allem vom Geschäftserfolg abhängige kurzfristige (STI) und langfristige (LTI) variable Vergütung . Sie basiert auf dem von der Hauptversammlung gebilligten Vergütungssystem für den Vorstand beziehungsweise mit dem Aufsichtsrat vertraglich vereinbarten Regelungen. adesso gewährt allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Nebenleistungen, die zum Teil als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden. Dazu zählen vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie Zuzahlungen zu Sozialversicherungen.
Die Vorstandsvergütung wird im Detail im Vergütungsbericht gemäß §162 AktG dargelegt.
Die Gesamtbezüge nach §314 Abs. 1 Nr. 6a HGB betragen 3.555 T€ (Vorjahr: 2.613 T€). Neben den kurzfristig fälligen und anderen langfristig fälligen Vergütungen sind anteilsbasierte Vergütungen zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 56 T€ (Vorjahr: 0 T€) zum Zeitpunkt der Gewährung enthalten.
Die nach IAS 24 anzugebende Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstands belief sich im Berichtsjahr auf 3.499 T € (Vorjahr: 2.582 T €) wie nachfolgend dargestellt:
| SUMME | 3.499 | 2.613 |
|---|---|---|
| Andere langfristige fällige Vergütung | 45 | - |
| Kurzfristige Vergütung | 3.454 | 2.613 |
| in T€ | 2021 | 2020 |
Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten für Vorstandsvergütungen in Höhe von 1.939 T€ (Vorjahr: 1.303 T€), die im Folgejahr ausgezahlt werden.
Die Mitglieder des Vorstands der adesso SE hielten zum 31.12.2021 die im Folgenden angegebene Zahl an Aktien der adesso SE:
| Vorstand | Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | ||
| Michael Kenfenheuer, Frechen | 26.238 | 26.238 | |
| Dirk Pothen, Düsseldorf | 500 | 500 | |
| Andreas Prenneis, Dortmund | 850 | 850 | |
| Stefan Riedel, Wesseling | 300 | 300 | |
| Jörg Schroeder, Münster | 1.125 | 950 | |
| Torsten Wegener, Hamburg (mittelbar über die Loucon Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund) |
730 | - | |
| SUMME | 29.743 | 28.838 |
Die Mitglieder des Vorstands erhielten aus den gehaltenen Aktien an der adesso SE 15 T€ (Vorjahr: 13 T€) Dividende.
Frühere Mitglieder des Vorstands erhalten keine Bezüge und haben ebenfalls keine Pensionszusagen erhalten. Zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands sind in anderer Position weiterhin im Unternehmen tätig und erhält hierfür eine marktübliche Entlohnung. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.
Die Mitglieder des Vorstands der adesso SE haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des §125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:
Michael Kenfenheuer, Frechen Vorsitzender des Aufsichtsrats der e-Spirit AG, Dortmund (bis 31.03.2021) Mitglied des Aufsichtsrats der adesso orange AG, Hameln
Dirk Pothen, Düsseldorf
Andreas Prenneis, Dortmund Mitglied des Aufsichtsrats der e-Spirit AG, Dortmund (bis 31.03.2021) Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso orange AG, Hameln
Jörg Schroeder, Münster Mitglied des Aufsichtsrats der adesso banking solutions GmbH, Frankfurt am Main
Torsten Wegener, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtrats der TULEVA AG (bis 30.07.2021)
Dem Aufsichtsrat gehörten 2021 wie im Vorjahr folgende Personen an:
Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund, Vorsitzender des Aufsichtsrats Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen
Dr. Friedrich Wöbking, Pullach, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Unternehmensberater
Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz Professor für Versicherungsinformatik an der Universität Leipzig
Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Unternehmensberater
Dipl.-Math. Heinz-Werner Richter, Dortmund Aktuarieller Treuhänder, Gutachter
Dipl.-Inform. Rainer Rudolf, Dortmund Mitglied der Geschäftsleitung der SMF GmbH, Dortmund
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso SE haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des §125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:
Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund Vorsitzender des Aufsichtsrats der AISportsWatch GmbH, Essen Mitglied im Wirtschaftsrat von Borussia Dortmund Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund (bis 31.03.2021) > Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Vorsitzender des Aufsichtsrats der Cognos AG, Köln
Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz Vorsitzender des Verwaltungsrates der automobilie AG, Bühler/Schweiz (bis 01.05.2021) Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfefferbeere AG, Bühler/Schweiz (bis 01.05.2021)
39.2 Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder
Im Geschäftsjahr 2021 belief sich die Gesamtvergütung aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Aufsichtsrates der adesso SE für die Tätigkeit als Aufsichtsrat auf 86 T€ (Vorjahr: 68 T€). Die Vergütung ist vollständig als kurzfristige Vergütung zu klassifizieren.
Die Aufsichtsratsvergütung wird im Detail im Vergütungsbericht gemäß §162 AktG dargelegt.
Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats in Höhe von 22 T€ (Vorjahr: 283 T€). Darüber hinaus wurden für das laufende Geschäftsjahr Verbindlichkeiten für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 33 T€ (Vorjahr: 33 T€) gebildet. Aufwendungen wurden in Höhe von 585 T€ (Vorjahr: 463 T€) für Provisionen, Honorare und Aufwandsentschädigungen erfasst.
adesso hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.
Frühere Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso SE hielten zum 31.12.2021 die folgenden Aktien an der adesso SE:
| Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien | |||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | ||
| Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund (mittelbar über die Setanta GmbH, Dortmund) |
1.724.017 | 1.723.767 | |
| Rainer Rudolf, Dortmund | 1.090.365 | 1.088.195 | |
| Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz | 15.921 | 15.921 | |
| Dr. Friedrich Wöbking, Pullach | 6.230 | 6.230 | |
| Hermann Kögler, Bonn | - | - | |
| Heinz-Werner Richter, Dortmund | - | - | |
| SUMME | 2.836.533 | 2.834.113 |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats (ohne Setanta GmbH) erhielten Dividenden in Höhe von 579 T€ (Vorjahr: 522 T€).
Nahestehende Unternehmen und Personen sind juristische oder natürliche Personen, die auf die adesso-Gruppe Einfluss nehmen können oder die der Kontrolle, der gemeinschaftlichen Führung oder einem maßgeblichen Einfluss durch die adesso-Gruppe unterliegen. Vor allem gehören hierzu Joint Ventures sowie assoziierte Unternehmen. Zudem zählen die Mitglieder des Vorstands sowie des Aufsichtsrats zu den nahestehenden Personen.
Zu den nahestehenden Unternehmen zählen neben Vorstand und Aufsichtsrat:
Gemeinschaftsunternehmen/Assoziierte Unternehmen:
adesso banking solutions GmbH
AISportsWatch GmbH, Essen
Barmenia IT+ GmbH, Wuppertal
com2m GmbH, Dortmund
Funds On Chain GmbH, Saarbrücken
HEALAY digital health solutions GmbH, Frankfurt
material.one AG (vormals: logsolut AG), Augsburg
Quanto Masernet GmbH, Paderborn
Quanto TS GmbH, Hannover
ROGON Technologies GmbH, Frankenthal
urban Energy GmbH
Sonstige:
Gesundheitsforen Leipzig GmbH, Leipzig
Interaction Room GmbH, Essen
it factum GmbH, München
Ottanta GbR, Dortmund
Setanta GmbH, Dortmund (zu 100% im Anteilsbesitz von Prof. Dr. Volker Gruhn)
Softwareforen Leipzig GmbH, Leipzig
Tamed AI GmbH, Essen
Zum 31.12. bestanden die im Folgenden angegebenen Forderungen gegen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber den nahestehenden Personen:
| in T€ | 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Forderungen | Verbindlichkeiten | Forderungen | Verbindlichkeiten | |
| Gemeinschaftsunternehmen | 324 | - | 666 | - |
| Assoziierte Unternehmen | 9.359 | - | 921 | 19 |
| Sonstige | 0 | 10 | 2 | 39 |
| SUMME | 9.683 | 10 | 1.589 | 58 |
Im Geschäftsjahr wurden die Folgenden angegebenen Erlöse (vor allem aus Dienstleistungsvereinbarungen) und Aufwendungen mit den nahestehenden Personen erfasst:
| in T€ | 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Erträge | Aufwendungen | Erträge | Aufwendungen | ||
| Gemeinschaftsunternehmen | 882 | 587 | 766 | 195 | |
| Assoziierte Unternehmen | 6.908 | 470 | 138 | 18 | |
| Sonstige | 13 | 380 | 3 | 339 | |
| SUMME | 7.802 | 1.437 | 907 | 552 |
Zu den Transaktionen mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern siehe "38. Vorstand" und "39. Aufsichtsrat". Aus einer nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaft erhielt adesso Dividendenzahlungen in Höhe von 249 T€ (Vorjahr: 525 T€). Die Setanta GmbH erhielt von der adesso SE Dividenden in Höhe von 896 T€ (Vorjahr: 809 T€), welche vollständig gezahlt wurden. Weitere Transaktionen mit der Setanta GmbH fanden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr nicht statt.
Konzernanhang
Gemäß deutscher Gesetzgebung wird der Abschlussprüfer von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats gewählt. Nach der Wahl des Abschlussprüfers erteilt der Aufsichtsrat das Mandat, genehmigt in eigener Verantwortung Bedingungen und Umfang der Abschlussprüfung sowie sämtliche Prüfungshonorare und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.
Die Hauptversammlung hat für das Jahr 2021 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Gesellschaft Ernst&Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, als Prüfungsgesellschaft gewählt.
Die Aktivitäten der mit Ernst&Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, sind berichtspflichtig und werden in der nachstehend aufgeführten Tabelle deklariert.
| in T € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfung | 237 | 223 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 1 | 2 |
| SUMME | 238 | 225 |
Von den Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen 2021 entfallen 11 T€ (Vorjahr: 45 T€) auf Leistungen aus dem Vorjahr.
Mit der Eskalation im Ukraine-Konflikt und dem Kriegseintritt am 24.02.2022 ist ein zusätzlicher Risikofaktor für die Erholung der Weltwirtschaft hinzugekommen, der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann. Jedoch warnt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) auch vor langfristigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globalisierte Weltwirtschaft. Die weltwirtschaftliche Verflechtung sei ein wichtiger Wohlstandsmotor, weil sie allen Beteiligten Spezialisierungsgewinne bietet. Rückschritte bei der Globalisierung ließen demnach Wachstumseinbußen erwarten. Im Modell führten Handelsbeschränkungen mit Russland dem IfW zufolge zu Verlusten von 0,4% des BIP in Deutschland und 0,3% in Österreich. Kurzfristig erhöhen steigende Energiepreise die Produktionskosten. Vorleistungen aus der Ukraine beziehungsweise Russland können nicht geliefert werden, wovon unter anderem die Automobilindustrie bereits betroffen ist. adesso unterhält keine Lieferanten- oder Kundenbeziehungen innerhalb der Ukraine oder Russland, die unmittelbar das Geschäft betreffen könnten. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass Kundenunternehmen, die unmittelbar betroffen sind, Investitionsvorhaben verschieben. Dies könnte mittelbar und zeitversetzt sowie vereinzelt einen Einfluss auf adesso entfalten.
Nach dem Abschlussstichtag hat adesso die folgenden Unternehmen erworben. Die Abbildung der Unternehmenszusammenschlüsse ist vorläufig, da die notwendigen Informationen für die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden noch nicht abschließend ermittelt werden konnten.
Am 10.01.2022 hat adesso 100% der Anteile an der Gorbit GmbH, Overath, erworben. Gorbit ist ein auf SAP-Technologie spezialisiertes IT-Beratungs- und Entwicklungsunternehmen. Der in bar zu leistende Kaufpreis für die Anteile beträgt 550 T€.
Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 684 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.
Am 06.01.2022 hat adesso im Rahmen einer disproportionalen Kapitalerhöhung die Anteile an der material.one AG (vormals: logsolut AG), Augsburg, auf 53,44% aufgestockt. material.one unterstützt die Digitalisierung in der Fertigungsindustrie entlang eines globalen Lieferkettenmanagements.
Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Solutions" zugeordnet.
adesso wird für die zusätzlichen Anteile 2.480 T€ in bar leisten. Zum 31.12.2021 ist die material.one AG als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. adesso hält zum 31.12.2021 35,09% der Anteile an der material.one AG. Zum 31.12.2021 beträgt der Buchwert der nach der Equity-Methode bewerteten Anteile 946 T€. Zudem ist eine Forderung gegen material.one in Höhe von 1.608 T€ ausgewiesen, bezüglich der vereinbart wurde, dass adesso auf diese verzichtet und welche letztlich den bisher gehaltenen Anteile zuzurechnen ist. Nach IFRS 3 sind zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses die bis dato gehaltenen Anteile zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Dabei wird fingiert, dass die Altanteile zum beizulegdnen Zeitwert veräußert und zum selben Preis wieder erworben werden. Der beizulegende Zeitwert der vor dem Unternehmenszusammenschluss an der material.one AG gehaltenen Anteile beträgt 4.996 T€, der aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu erfassende Ertrag beträgt 2.442 T€.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 430 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.
Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwartete Synergieeffekte. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.
| Angaben in T€ | Gorbit | material.one | Summe |
|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 0 | 6.360 | 6.360 |
| Immaterielle Werte | 298 | 2.800 | 3.098 |
| Sonstiges Anlagevermögen | 65 | 14 | 79 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 684 | 430 | 1.114 |
| Sonstige kurzfr. Vermögenswerte | 16 | 49 | 65 |
| Flüssige Mittel | 321 | 108 | 429 |
| SUMME VERMÖGENSWERTE | 1.385 | 9.761 | 11.145 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | 288 | 288 |
| Sonstige langfr. finanzielle Verbindlichkeiten. | 200 | 0 | 200 |
| Rückstellungen | 87 | 298 | 385 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 162 | 409 | 571 |
| Steuerverbindlichkeiten | 5 | 0 | 5 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 245 | 187 | 432 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 25 | 0 | 25 |
| Passive latente Steuern | 110 | 130 | 240 |
| SUMME SCHULDEN | 835 | 1.312 | 2.147 |
| Nettovermögen | 550 | 8.449 | 8.998 |
| davon adesso zuzurechnen | 550 | 7.476 | 8.026 |
| davon nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen | 0 | 973 | 973 |
| GEGENLEISTUNG | 550 | 2.480 | 3.030 |
| davon in bar geleistet | 550 | 0 | 550 |
| Wert zuvor gehaltener Anteile | 4.996 | 4.996 | |
| INSGESAMT ZU VERRECHNEN | 550 | 7.476 | 8.026 |
Am 24.02.2022 hat adesso 80% der Anteile an der Ries Corporate Solutions GmbH, Hamburg, erworben. Als Gegenleistung werden 500 T€ gezahlt. Ries berät seit 1999 neutral und unabhängig Unternehmen und Unternehmer sowie Personalverantwortliche rund um alle Fragen der betrieblichen Altersversorgung, Zeitwertkonten und Demografiemanagement. Die Gesellschaft wird in adesso benefit solutions GmbH umfirmiert und der Firmensitz nach Dortmund verlegt. Weitere Informationen liegen noch nicht vor.
Die Hauptversammlung der adesso SE hat am 27.05.2021 beschlossen, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 0,52 € je Stückaktie auszuschütten. Die im Berichtszeitraum erfolgte Dividendenzahlung der adesso SE betrug insgesamt 3.216 T€.
Für das Geschäftsjahr 2021 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der adesso SE vorschlagen, eine Dividendenzahlung in Höhe von 3.901.963,20 € – 0,60 € je Stückaktie – zu beschließen. Dividendenzahlungen haben keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für adesso.
Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE erklären gemäß §161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der aktuellen Fassung entsprochen wurde und wird. Etwaige Abweichungen von den Empfehlungen werden in der Entsprechenserklärung aufgeführt und kommentiert.
Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE berichten jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Bericht und Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter der Adresse
www.adesso-group.de/corporate-governance/
dauerhaft zugänglich gemacht.
Zum Bilanzstichtag ergibt sich wie im Vorjahr folgende Aktionärsstruktur:
| Aktionär | Schwellenwert-über- bzw. -unterschreitung | Anteil in% |
|---|---|---|
| Prof. Dr. Volker Gruhn (Setanta GmbH) | 13.08.2007 | 26,5 |
| Rainer Rudolf | 02.10.2007 | 16,8 |
| Ludwig Fresenius | 18.04.2017 | 9,4 |
Nach der Streubesitzdefinition gemäß "Guide to the DAX Equity Indices" von Qontigo, einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse, beträgt der Freefloat somit 47,3%.
Die Angaben basieren auf den der adesso SE im Rahmen der gesetzlichen Meldepflichten zugegangenen Informationen oder freiwilligen Mitteilungen. Dargestellt werden prozentuale Anteile ab 3% in Bezug auf die aktuellen Gesamtstimmrechte. Die tatsächliche Anteil der Stimmrechte kann durch zwischenzeitlichen, nicht meldepflichtigen oder nicht gemeldeten Handel vom dargestellten Anteil abweichen.
Im Geschäftsjahr 2021 sind der adesso SE wie im Vorjahr keine Meldungen gemäß §33 WpHG beziehungsweise §§38, 39 WpHG zugegangen.
Die nachfolgende Tabelle enthält die Angabe nach §313 Abs. 2 HGB:
| Firma | Sitz | Eigenkapital 2) | Jahres ergebnis 2) |
Kapital anteil |
|---|---|---|---|---|
| adesso as a service GmbH | Dortmund, Deutschland | 2.798 T€ | 1.573 T€ | 100% |
| adesso Austria GmbH | Wien, Österreich | -1.035 T€ | 999 T€ | 100% |
| adesso Bulgaria EOOD | Sofia, Bulgarien | 2.386 TBGN | 788 TBGN | 100% |
| adesso experience GmbH | Köln, Deutschland | -156 T€ | 71 T€ | 100% |
| adesso health solutions GmbH | Neumünster, Deutschland | -665 T€ | -2.122 T€ | 90% |
| adesso Hungary Software Kft. | Budapest, Ungarn | -53 MHUF | -65 MHUF | 100% |
| adesso insurance solutions GmbH | Dortmund, Deutschland | 3.300 T€ | 107 T€ | 100% |
| adesso Lakes GmbH | Dortmund, Deutschland | 25 T€ | 0 T€ | 51% |
| adesso mobile solutions GmbH 1) | Dortmund, Deutschland | 343 T€ | 0 T€ | 100% |
| adesso Netherlands B.V. | Amsterdam, Niederlande | -1.032 T€ | -543 T€ | 100% |
| adesso Nordics Oy | Helsinki, Finnland | -276 T€ | -286 T€ | 70% |
| adesso orange AG 3) | Hameln, Deutschland | 5.373 T€ | 3.674 T€ | 71% |
| adesso orange Austria GmbH 3) | Wien, Österreich | 195 T€ | 76 T€ | 90% |
| adesso orange Kft. 3) | Gyor, Ungarn | 50 MHUF | 476 MHUF | 70% |
| adesso Schweiz AG | Zürich, Schweiz | 7.487 TCHF | 3.461 TCHF | 100% |
| adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S. L. |
Barcelona, Spanien | -1.678 T€ | -1.719 T€ | 100% |
| adesso Transformer Deutschland GmbH 4) | Dortmund, Deutschland | 432 T€ | 35 T€ | 100% |
| adesso Software Consulting B.V. | Amsterdam, Niederlande | 29 T€ | 367 T€ | 94% |
| adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. | Istanbul, Türkei | 69.260 TTRY | 24.322 TTRY | 100% |
| Afida GmbH | Dortmund, Deutschland | 211 T€ | -2 T€ | 100% |
| alleato assekuranzmakler GmbH | Dortmund, Deutschland | 425 T€ | 242 T€ | 100% |
| adesso manufacturing industry solutions GmbH | Köln, Deutschland | 104 T€ | -5 T€ | 100% |
| Blue4IT Professionals B.V. | Hendrik Ido Ambracht, Niederlande |
947 T€ | 323 T€ | 100% |
| Bluefront B.V. | Schiedam, Niederlande | 133 T€ | 85 T€ | 100% |
| Codesquad B.V. | Nieuwegein, Niederlande | 766 T€ | 395 T€ | 100% |
| com2m GmbH | Dortmund, Deutschland | 585 T€ | 279 T€ | 58,7% |
| inQventures GmbH 3) | Berlin, Deutschland | 492 T€ | -2 T€ | 100% |
| IoT Deutschland GmbH | Hamburg, Deutschland | 1 T€ | -2 T€ | 100% |
| Key Asset GmbH | Weinsberg, Deutschland | 754 T€ | 6 T€ | 100% |
| KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH | Walldorf, Deutschland | 4.431 T€ | 1.888 T€ | 70% |
| KIWI People GmbH | Waldorf, Deutschland | 27 T€ | -1 T€ | 100% |
| LeanNetworking Kft. | Budapest, Ungarn | 44 MHUF | 37 MHUF | 51% |
| medgineering GmbH | Dortmund, Deutschland | -146 T€ | 142 T€ | 100% |
| percision services GmbH | Dortmund, Deutschland | 2.435 T€ | 1.528 T€ | 100% |
| Reachbird AG | Ruggel, Liechtenstein | 555 T€ | 950 T€ | 100% |
| Reachbird solutions GmbH | München, Deutschland | 163 T€ | 43 T€ | 100% |
1) Jahresergebnis 0 T€, da ein Ergebnisabführungsvertrag mit adesso SE besteht.
2) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden nach jeweiligem Landesrecht angegeben.
3) Umfirmierung der Quanto-Gesellschaften in adesso orange.
4) Im Geschäftsjahr wurde die adesso Transformer GmbH auf die adesso Transformer Deutschland GmbH verschmolzen.
UNTERNEHMEN LAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS SERVICE 133
Konzernanhang
Die nachfolgende Tabelle enthält die Angabe nach §313 Abs. 2 HGB:
| Firma | Sitz | Assoziiertes Unternehmen (AU) /Gemein schaftsunter nehmen (GU) |
Anteiliges Eigenkapital |
Anteiliges Jahresergebnis |
Kapitalanteil |
|---|---|---|---|---|---|
| adesso banking solutions GmbH |
Frankfurt am Main, Deutschland |
GU | -34 T€ | -162 T€ | 50,0% |
| AISportsWatch GmbH | Essen, Deutschland | AU | -334 T€ | -719 T€ | 35,4% |
| Barmenia IT+ GmbH | Wuppertal, Deutschland | AU | 631 T€ | 181 T€ | 24,0% |
| Funds On Chain GmbH | Saarbrücken, Deutschland |
AU | -157 T€ | -166 T€ | 27,3% |
| HEALAY – digital health solutions GmbH |
Frankfurt, Deutschland | AU | -49 T€ | -57 T€ | 35,0% |
| material.one AG (vormals: logsolut AG) |
Augsburg, Deutschland | AU | 448 T€ | 36 T€ | 35,1% |
| QUANTO Masernet GmbH |
Paderborn, Deutschland | AU | 9 T€ | 4 T€ | 30,0% |
| QUANTO TS GmbH | Hannover, Deutschland | AU | 51 T€ | 0 T€ | 35,0% |
| ROGON Technologies GmbH |
Frankenthal, Deutschland |
AU | -1.219 | 1.162 T€ | 25,0% |
| urban Energy GmbH | Berlin, Deutschland | AU | -60 T€ | -92 T€ | 15,0% |
Die adesso mobile solutions GmbH in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft hat die gemäß §264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichten deshalb auf die Erstellung eines Lageberichts und eines Anhangs, die Prüfung des Jahresabschlusses durch einen Wirtschaftsprüfer und auf die Offenlegung ihres Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2021.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Dortmund, 17. März 2022
adesso SE
Michael Kenfenheuer
Stefan Riedel
Andreas Prenneis
Dirk Pothen
Torsten Wegener
Jörg Schroeder
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
An die adesso SE
Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Wir haben den Konzernabschluss der adesso SE, Dortmund, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der adesso SE, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die auf der im Konzernlagebericht angegebenen Internetseite veröffentlichte Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB, die Bestandteil des Konzernlageberichts ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Konzernerklärung zur Unternehmensführung.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/ 2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f ) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:
Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
Die adesso SE führt den nach IAS 36, Wertminderung von Vermögenswerten, durchzuführenden Werthaltigkeitstest zum 30. Juni des Geschäftsjahres sowie zusätzlich anlassbezogen durch. Dabei ist dem Buchwert einer Geschäfts- oder Firmenwert tragenden, zahlungsmittelgenerierenden Einheit der erzielbare Betrag gegenüberzustellen. Diesen ermittelt der Konzern unter Verwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens. Vor dem Hintergrund der damit verbundenen Komplexität und Ermessensspielräume war der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit basiert auf Annahmen, die sich aus der Unternehmensplanung ableiten und die von erwarteten zukünftigen Markt- und Wirtschaftsbedingungen beeinflusst werden. Der Werthaltigkeitstest beruht auch wesentlich auf der sachgerechten Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die den Geschäfts- oder Firmenwert tragen. Der jeweilige erzielbare Betrag ist dabei insbesondere von den zukünftigen Zahlungsströmen in der Mittelfristplanung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie von den angenommenen Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten abhängig. Die Festlegung dieser Parameter obliegt den gesetzlichen Vertretern und ist ermessensabhängig. Es besteht das Risiko, dass Änderungen dieser Ermessensentscheidungen wesentliche Veränderungen in den Werthaltigkeitstests der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten nach sich ziehen.
Wir haben im Rahmen unserer Prüfungshandlungen den von dem Konzern etablierten Prozess zur Durchführung von Werthaltigkeitstests im Hinblick auf dessen Eignung, potenziellen Abschreibungsbedarf zu ermitteln, nachvollzogen. Dabei haben wir uns mit dem Planungsprozess und der zutreffenden Einbindung der Einzelplanungen in die Konzernplanung befasst. In diesem Rahmen haben wir mit den gesetzlichen Vertretern des Mutterunternehmens unter Hinzuziehung unserer Bewertungsexperten die wesentlichen Planungsannahmen erörtert und dokumentiert. Der Fokus wurde dabei auf die Beurteilung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme in den Mittelfristplanungen der wesentlichen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie auf die verwendeten Diskontierungszinssätze und Wachstumsraten gesetzt. Hierfür haben wir die dem Werthaltigkeitstest zugrunde liegenden Prämissen nachvollzogen, indem wir sie mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen abgeglichen haben. Wir haben in diesem Zusammenhang auch die Planungstreue beurteilt, indem wir die Mittelfristplanungen der Vorjahre mit den tatsächlichen Werten des Geschäftsjahres verglichen haben. Ferner haben wir die in die Werthaltigkeitstests eingeflossenen Mittelfristplanungen mit den vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanungen verglichen und die mathematische Richtigkeit der Bewertungsmodelle in Stichproben überprüft.
Der Fokus unserer Prüfungshandlungen war darüber hinaus die Beurteilung der Angaben der adesso SE im Konzernanhang. Diesbezüglich haben wir die Angaben der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich ihrer Vollständigkeit nachvollzogen und mit unserer Erwartungshaltung abgeglichen. Insbesondere die Darstellung der gesetzlichen Vertreter, ab welcher Veränderung der Hauptplanungsannahmen es zu einem möglichen Abwertungsbedarf kommen könnte, nahm dabei einen wesentlichen Prüfungsschwerpunkt innerhalb des Konzernanhangs ein. Wir haben in diesem Zusammenhang eigene Sensitivitätsanalysen (Buchwert im Vergleich zum erzielbaren Betrag) wesentlicher zahlungsmittelgenerierender Einheiten durchgeführt, um den Einfluss von Änderungen bestimmter Parameter auf die Bewertungsmodelle zu verstehen.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte keine Einwendungen ergeben.
Die Angaben der adesso SE zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze" unter "Konsolidierung" und "Rechnungslegung – Schätzungen und Annahmen", III.9 "Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte" und VI. "Angaben zur Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs enthalten.
Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
Die wesentlichen Umsatzströme im Konzernabschluss der adesso SE entstehen aus Lizenzverkäufen, Beratungsprojekten sowie Wartungs-, SmartCloud und Hostingverträgen. Die ordnungsgemäße Abgrenzung und Erfassung dieser unterschiedlichen Umsatzströme unterliegen aufgrund ihrer Komplexität einem erhöhten Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung. Vor diesem Hintergrund war die Abgrenzung und Erfassung der wesentlichen Umsatzströme für unsere Jahresabschlussprüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst mit dem Prozess der periodengerechten Abgrenzung und Erfassung der wesentlichen Umsatzströme sowie mit dem zugehörigen Kontrollumfeld im Hinblick auf die Kriterien von IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, befasst. In diesem Zusammenhang haben wir die prozessimmanenten Kontrollen zur vollständigen und periodengerechten Erfassung aller abrechenbaren Dienstleistungen und zugrundeliegenden Zeiten – auch unter Zuhilfenahme von Datenanalysen – getestet. Um die Ordnungsmäßigkeit der Umsatzabgrenzung zum Abschlussstichtag nachzuvollziehen, haben wir wesentliche Verträge durchgesehen, externe Kundenbestätigungen eingeholt sowie stichprobenbasierte Belegprüfungen von Leistungsnachweisen, Kundenrechnungen und Zahlungseingängen zum Stichtagsdatum durchgeführt. Darüber hinaus haben wir in Stichproben Einsicht in die relevanten Projektunterlagen, wie Verträge, Kundenkommunikationen, Bestätigungen der Projektleiter oder Abnahmeprotokolle, genommen. Mit Hilfe analytischer Auswertungen des gesamten umsatzrelevanten Datenbestandes der Geschäftsjahre haben wir eine Korrelationsanalyse durchgeführt sowie tagesgenau Umsatzbuchungen auf Basis dieser Erkenntnisse in Stichproben nachvollzogen. Dabei haben wir unsere Erwartungen aufgrund von branchenund marktbezogenen Daten sowie Vorjahreszahlen gebildet und diese mit den Ergebnissen unserer Datenanalysen verglichen. Die vom Konzern ermittelten Fertigstellungsgrade zur Anwendung der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung im Bereich Festpreisprojekte haben wir in Stichproben durch Einsichtnahme in die jeweiligen Stundenkalkulationen und Projektunterlagen, wie Verträge, Kundenkommunikationen oder Bestätigungen der Projektleiter, nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir in Stichproben vergangenheitsbezogene Plan-Ist Vergleiche der Projektkalkulationen mit den tatsächlich eingetretenen Werten durchgeführt Darauf aufbauend haben wir die von der Gesellschaft geschätzten und bis zur Fertigstellung noch zu leistenden Aufwendungen mit Bestätigungen der Projektleiter über den voraussichtlichen Gesamtprojektaufwand abgeglichen, um nachzuvollziehen, ob ein etwaiger Wertberichtigungsbedarf der aktivierten Forderungen besteht.
Dem Risiko, dass unzutreffende Projektfreigaben und daraus resultierende Umsatzbuchungen getätigt werden könnten, wurde begegnet, indem wir uns für unser Prüfungsurteil auf ausführliche Befragungen der gesetzlichen Vertreter und den Einsatz von Datenanalysen gestützt haben. In diesem Zusammenhang haben wir den Datenbestand im Hinblick auf Projektfreigaben untersucht und in Stichproben daraufhin überprüft, ob unberechtigte Projektfreigaben im Geschäftsjahr 2021 erfolgt sind.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der periodengerechten Abgrenzung und Erfassung der Umsatzerlöse keine Einwendungen ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zur Erfassung der Umsatzerlöse sind in den Abschnitten II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze" unter "Konsolidierung" und "Rechnungslegung – Schätzungen und Annahmen" und IV. "Erläuterungen zu den Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung" unter Punkt 26 "Umsatzerlöse" des Konzernanhangs enthalten.
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Konzernerklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Konzernerklärung zur Unternehmensführung. Des Weiteren umfassen die sonstigen Informationen den nichtfinanziellen Konzernbericht, der uns nach Erteilung des Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellt wird. Ferner umfassen die sonstigen Informationen weitere für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, die uns nach Erteilung des Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellt werden, insbesondere:
den Bericht des Aufsichtsrats und
die Versicherung der gesetzlichen Vertreter,
aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit
besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei "adesso-2021-12-31-de.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet), den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen;
gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben;
beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt;
beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen;
beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. Mai 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 9. Dezember 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der adesso SE tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Wir haben folgende Leistungen, die im Konzernabschluss als andere Beratungsleistungen angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:
Nicht gesetzlich vorgeschriebene Prüfung von Systemen und Funktionen der Unternehmenssteuerung und -überwachung,
gesetzlich vorgeschriebene aktienrechtliche Sonderprüfung.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Andreas Muzzu."
Dortmund, 21. März 2022
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Muzzu Michael
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Geschäftsbericht 2021
Der deutsche Leitindex DAX beendete das Jahr 2021 trotz mehrerer unterjähriger Rücksetzer mit einem Plus von 16% bei 15.885 Punkten und einer beachtlichen Performance, nachdem er im Vorjahr ebenfalls um 4% gestiegen war. Ein neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis hatte der DAX zuvor am 17.11.2021 bei 16.251 Punkten erreicht. Der TecDAX entwickelte sich bis zum Jahresschluss mit 22 % noch stärker als der DAX und konnte ebenfalls sein Plus von 7% aus dem Vorjahr überbieten. MDAX und SDAX entwickelten sich trotz deutlichem Plus mit 14 % beziehungsweise 11% etwas schwächer. Auch 2021 war die Corona-Pandemie und die wirtschaftliche Erholung ein bestimmendes Thema. Die gute Stimmung an den Börsen zum Jahresende 2020 hielt auch im ersten Halbjahr 2021 an. Die freundliche Entwicklung fußte zum Jahresauftakt auf besser als zuvor erwarteten Konjunkturdaten und Fortschritten im Kampf gegen das Corona-Virus durch die anlaufenden Impfmaßnahmen sowie einer allmählich wieder sinkenden Infiziertenzahl und hierdurch erhofften Lockerungen. Ebenfalls wirkte sich der Machtwechsel in den Vereinigen Staaten und die hierdurch erwartete gemäßigtere Haltung stabilisierend aus. Der DAX übersprang bereits in der ersten Handelswoche die 14.000-Punkte-Marke. In der Folge verließ die Anleger auf diesem hohen Niveau zunächst der Mut. Gewinnmitnahmen aufgrund von Inflationsängsten als auch durch steigende Anleihezinsen sowie die Angst vor einer dritten Welle im Rahmen der Pandemie drückten das Aktieninteresse und den DAX aber nur vorübergehend. So entwickelte sich der Leitindex seit Ende Januar in einem Aufwärtstrend und kletterte bis Mitte Juli auf ein Niveau von annähernd 15.800 Punkten. Ab der zweiten Juli-Hälfte belasteten gestiegene Inflationssorgen sowie die zunehmenden Delta-Infektionen, welche als Gefahr für die globale Wirtschaftserholung gesehen wurden. Die Aufwärtsbewegung flachte zunehmend ab und die Entwicklungen volatiler. Auch wenn am 18.11.2021 noch einmal ein neues Allzeithoch bei 16.290 Punkten im laufenden Handel erreicht wurde, schloss der DAX zum Jahresende bei 15.885 Punkten, was im Vergleich zur Jahresmitte nur einem kleinen Plus von gut 2% entspricht. Über 13% Zuwachs wurden dagegen in der ersten Jahreshälfte erzielt. MDAX und TecDAX entwickelten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres bereits deutlich volatiler, die nach gutem Jahresstart bis zum 05.03.2021 wieder alle zwischenzeitlichen Zugewinne abgaben. Auch die anschließende starke Entwicklung bis Mitte April mit einem Plus von 10% beim TecDAX und 8% beim MDAX war bereits am 12.05.2021 wieder nahezu egalisiert, so dass TecDAX und MDAX lediglich ein Plus von 2 % bzw. 3 % behaupteten. Bis in den September hinein entwickelten sich jedoch auch diese beiden Auswahlindizes stark und konnten ihren bisherigen Rückstand zum deutschen Leitindex aufholen. Während sich der DAX weitgehend seitwärts entwickelte, fand eine Rallye bei den Tech-Aktien statt. Der TecDAX stieg bis zum 07.09.2021 auf 3.979 Punkte, was einem Plus von 24 % seit Jahresstart entspricht. Ab der zweiten Jahreshälfte belasteten jedoch gestiegene Inflationssorgen sowie die zunehmenden Delta-Infektionen (später dann auch die aufkommende Omikron-Variante), welche als Gefahr für die globale Wirtschaftserholung gesehen wurden. Die Inflationssorgen nährten indes die Erwartung, dass die Notenbanken früher und schneller ihre lockere Geldpolitik einschränken würden. Hinzu kamen die pandemiebedingten Verwerfungen in den globalen Lieferketten und Knappheiten wichtiger Produkte wie Halbleiter, welche die wirtschaftliche Aktivität beeinträchtigten. So fiel der TecDAX bis zum 11.10.2021 wieder auf das DAX-Niveau bei 11 % Zuwachs zurück. Der MDAX notierte sogar 2 %-Punkte darunter. Keine sechs Wochen später am 19.11.2021 hatte der TecDAX diesen
| UNTERNEHMEN | LAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS | SERVICE | 145 |
|---|---|---|---|---|
| Investor Relations |

KURSVERLAUF DER ADESSO-AKTIE UND HANDELSVOLUMINA (XETRA) in €/Umsatz in Stück

zwischenzeitlichen Einbruch wieder wettgemacht und behielt trotz volatilem Pfad bis zum Jahresende seinen Vorsprung gegenüber DAX und MDAX bei. Am letzten Handelstag notierte der TecDAX mit 3.920 Punkten 22 % über Vorjahresschluss und behauptete damit eine Outperformance von 6%-Punkten gegenüber dem DAX und 8%-Punkten gegenüber dem MDAX.
Nach einem Kursplus von 81% im Vorjahr konnten sich die adesso-Investorinnen und -Investoren 2021 über einen weiteren Wertzuwachs von 115% gegenüber dem Vorjahresschlusskurs freuen. Die adesso-Aktie entwickelte sich mit einer Outperformance von 93%-Punkten gegenüber dem TecDAX fast doppelt so stark wie der Referenzindex. Ende 2021 schloss die adesso-Aktie bei 209,00 € und hatte zuvor am 15.11.2021 mit 214,50 € ein neues Allzeithoch im Handel markiert. Ausgehend vom Vorjahresschlusskurs bei 97,00 € konnte der Anteilsschein zu diesem Zeitpunkt einen Buchgewinn von 121% vorweisen.
In einem grundsätzlich positiven Marktumfeld entwickelte sich die adesso-Aktie im ersten Halbjahr 2021 deutlich stärker als die Auswahlindizes. Im Zuge der Vorstellung von adesso auf drei Kapitalmarktkonferenzen sowie Empfehlungen in Finanzmedien stieg die adesso-Aktie getragen von weiterhin hohen Handelsvolumina zunächst am 08.02.2021 bis auf ihr bisheriges Allzeithoch auf Schlusskursbasis bei 124,50 €. Dies entsprach bis dato einem Plus von 28% gegenüber dem Vorjahresschluss. Dieses Niveau konnte zunächst bei etwas nachlassendem Handelsvolumen und im Sog des ab Mitte Februar einbrechenden TecDAX nicht aufrechterhalten werden. Bis zum 24.03.2021 büßte die Aktie bis auf 3%-Punkte ihre zwischenzeitlichen Gewinne ein und fiel bis auf 100,00 € zurück. Hieran änderte zunächst auch der am 19.03.2021 per Ad hoc-Mitteilung veröffentlichte Verkauf eines Tochterunternehmens nichts, für das rund 30 Mio. USD erlöst werden konnten. Erst in Folge der Veröffentlichung des Jahres- und Konzernabschlusses 2020 mit der Wachstumsprognose für 2021 am 31.03.2021 erhielt das Wertpapier nachhaltig neuen Auftrieb. Bei überdurchschnittlichem Handelsvolumen gewann die Aktie 5,50 € gegenüber dem Vortagesschluss an Wert und erreichte zum Handelsschluss 108,50 €. Auf vergleichsweise volatilem Pfad vollzog die Aktie anschließend bis Anfang September eine rasante Entwicklung. Zusätzlich unterstützt von der Veröffentlichung starker Quartalszahlen am 12.05.2021 mit Anhebung des EBITDA-Prognosewerts um den positiven Effekt aus dem Unternehmensverkauf zog das Handelsvolumen wieder spürbar an. Hierzu trugen auch die positiven Analysteneinschätzungen nach den Quartals- und Halbjahreszahlen inklusive der zusätzliche Coverage durch Berenberg ab Mitte Juli sowie die Vorstellung von adesso auf weiteren Kapitalmarktkonferenzen bei. Am 02.09.2021 notierte die Aktie zum Handelsschluss bei 194,00 €. Im Zuge der eingetrübten allgemeinen Börsenstimmung im beginnenden Herbst konnte dieses Niveau zunächst nicht gehalten werden und fiel bis zum Handelsschluss am 07.10.2021 auf 168,40 € zurück. Trotz einer angespannten Marktlage gelang es innerhalb weniger Stunden, die per Ad hoc-Mitteilung angekündigte Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlagen um rund 5 % innerhalb weniger Stunden bei institutionellen Investoren im In- und Ausland zu platzieren. Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung soll das künftige Unternehmenswachstum und insbesondere die Übernahme weiterer Unternehmensbeteiligungen finanziert werden. Die Bekanntgabe der erfolgreichen Durchführung der Kapitalerhöhung verhalf der Aktie in den Folgetagen bei wieder spürbar anziehenden Handelsvolumina zu neuem Auftrieb. Ausgehend vom Schlusskurs am 08.10.2021 von 160,60 € übersprang die Aktie zusätzlich befördert von der Veröffentlichung starker vorläufiger Neunmonatszahlen inklusive Prognoseanhebung am 28.10.2021 am 01.11.2021 erstmals die Marke von 200 € und schloss am selben Tag deutlich oberhalb davon bei 209,00 €. In den Folgetagen erreichte die Aktie ihren bisherigen Höchsttand bei 213,00 € auf Schlusskursbasis am 12.11.2021. Im laufenden Handel wurden am 15.11.2021 nach der Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Q3 2021 bis zu 214,50 € bezahlt. Ohne zusätzliche Impulse gab die Aktie nach Gewinnmitnahmen entlang der allgemeinen Marktlage zwischenzeitlich bis auf 173,80 € am 06.12.2021 nach und schloss nach erneutem Auftrieb zum Jahresende bei 209,00 €. Gegenüber dem Vorjahresschlusskurs hat sich der Wert des Anteilsscheins mit einem Plus von 115% mehr als verdoppelt. Die Marktkapitalisierung von adesso erhöhte sich von 600,0 Mio.€ zum Jahresende 2020 ebenfalls sehr deutlich auf 1,4 Mrd. €.
Investor Relations
| Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| 108,50 | 141,00 | 175,20 | 209,00 | 209,00 |
| 12 | 45 | 81 | 115 | 115 |
| 6 | 11 | 16 | 22 | 22 |
| 124,50 | 141,00 | 194,00 | 213,00 | 213,00 |
| 98,40 | 110,20 | 136,00 | 160,60 | 98,40 |
| 46,7 | 46,8 | 36,7 | 50,9 | 50,9 |
| 8.107 | 5.113 | 6.405 | 11.367 | 7.757 |
| 899.684 | 636.179 | 1.080.496 | 2.065.953 | 1.183.227 |
| 6.185.343 | 6.193.593 | 6.193.593 | 6.503.272 | 6.503.272 |
| 671,1 | 873,3 | 1.085,1 | 1.359,2 | 1.359,2 |
| 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| ISIN | DE000A0Z23Q5 | |||
| WKN | A0Z23Q | Aktienanzahl zum Jahresende |
6.503.272 | 6.185.343 |
| Symbol | ADN1 | Xetra-Schlusskurs zum Jahresende (€) |
209,00 | 97,00 |
| Reuters Instrument Code | ADNGk.DE | Marktkapitalisierung zum Jahresende (Mio. €) |
1.359,2 | 600,0 |
| Bloomberg Symbol | ADN1:GR | Ergebnis je Aktie (€) | 7,65 | 3,39 |
| Bloomberg Symbol | ADN1:GR | Ergebnis je Aktie (€) | 7,65 | 3,39 |
|---|---|---|---|---|
| Erstnotierung | 21.06.2000 | Cashflow je Aktie (€) | 7,37 | 10,50 |
| Handelsplattformen | Xetra | KGV | 27,3 | 28,6 |
| Marktsegment | Prime Standard | KCV | 28,4 | 9,2 |
| Anzahl der Aktien | 6.503.272 | Dividende je Aktie* | 0,60 | 0,52 |
| Währung | EUR | Dividendenrendite* | 0,3% | 0,5% |
| Nennwert | Stückaktien ohne Nennbetrag; rechnerisch 1,00 € |
* Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung. | ||
| Grundkapital | 6.503.272 € | |||
| Stimmrecht pro Aktie | 1 | |||
| Zahlstelle | DZ BANK AG, Frankfurt am Main | |||
| Indexzugehörigkeit | SDAX, CDAX, DAX International Mid 100, DAXsector All Software, DAXsector Software, DAXsubsector All IT-Services, DAXsubsector IT Services, Prime All-Share, Technology All Share |
|||
| Rechnungslegungsstandard | IFRS | |||
| Ende des Geschäftsjahres | 31.12. |
| * Für Berichtsiahr vorhehaltlich Beschluss der Hauntversammlung | ||
|---|---|---|
Gegenüber dem Vorjahr wurde allgemein etwas weniger mit Aktien umgesetzt. Die Handelsumsätze mit allen Aktien insgesamt am Kassamarkt inklusive Tradegate verringerten sich im Berichtsjahr um 7,4% auf 1,6 Bio. €. Weiterhin gilt das Anlageinteresse der Investorinnen und Investoren vor allem den Werten der ersten Reihe. Rund 78% des gesamten Volumens wurde mit den 160 bezogen auf die Freefloat-Marktkapitalisierung bedeutendsten Werten der Auswahlindizes DAX, MDAX und SDAX umgesetzt. Auf die Nebenwerte entfielen 357,4 Mrd. € oder 22% des gesamten Handelsvolumens. Dies entspricht einer Steigerung des Anteils am Gesamthandelsvolumen um 6%-Punkte gegenüber dem Vorjahr.
Das Handelsvolumen der adesso-Aktie 2021 hat sich mit einem Plus von 122% noch einmal mehr als verdoppelt, nachdem es sich 2020 bereits annähernd verdreifacht hatte. Nach 136,2, Mio. € im Vorjahr wurden 301,7 Mio. € umgesetzt. Erneut war der umsatzstärkste Monat der November mit 59,7 Mio. €. Im April wurden dagegen lediglich 11,6 Mio. € umgesetzt. Je Handelstag wechselten 2021 im Durchschnitt 7.757 Aktien den Besitzer. Im Schnitt wurden monatlich 164.829 adesso-Aktien gehandelt. Davon wurden rund 81 % des Handels über die Handelsplattform Xetra abgewickelt. Das sind 8%-Punkte mehr als im Vorjahr.
Die versöhnliche Stimmung an den Börsen zum Jahresende 2021 war Anfang 2022 schnell vergessen. Dabei ähnelte die Ausgangssituation der Aktienmärkte für 2022 vordergründig der des Vorjahrs. Die Pandemie und die Hoffnung auf eine zunehmende Rückkehr zur Normalität und eine anhaltende Erholung der Weltwirtschaft waren zunächst weiterhin dominante Themen. Diese wurden jedoch zunehmend von Inflation und Zinssorgen begleitet. Zu alledem spitzte sich der Russland-Ukraine-Konflikt bis zum Kriegseintritt am 24.02.2022 dramatisch zu. Dies sorgte für einen deutlichen Einbruch der Börsen. Nachdem der DAX am 24.01.2022 im laufenden Handel erstmals wieder unter die 15.000er-Marke gefallen war, stürzte er nach volatiler Seitwärtsbewegung am 24.02.2022 sogar bis auf 13.807 Punkte zurück. Im Rahmen der unsicheren weiteren Auswirkungen auf Lieferketten, Energiepreise und Erholung der Weltwirtschaft schloss der DAX Ende Februar bei 14.461 Punkten. Damit hatte er in den ersten zwei Monaten des Jahres bereits 9% eingebüßt. Deutlich kräftiger hatte der TecDAX bereits zu Jahresbeginn verloren, da vor allem zuletzt hoch bewertete und investitionsintensive Technologie- und Wachstumstitel angesichts angekündigter Leitzinserhöhungen unter Druck geraten waren. Mit nur noch 3.236 Punkten hatte er im Vergleich zum Vorjahresschluss ein noch kräftigeres Minus von 17% bis Ende Februar zu verdauen.
Im Sog der allgemeinen Börsenentwicklung geriet auch die adesso-Aktie bis Ende Januar zunächst unter Druck und verlor deutliche 20% ihres Wertes gegenüber dem Vorjahressschlusskurs. Auf diesem Niveau setzte bei hohen Handelsvolumina eine kräftige Erholung ein. Die per Ad hoc-Mitteilung am 11.02.2022 veröffentlichten vorläufigen Gesamtjahreszahlen lagen über den Erwartungen und verhalfen der Aktie entgegen den allgemeinen Markttendenzen zu weiterem Auftrieb. So konnte das Wertpapier bis Ende Februar die zwischenzeitlichen Verluste nahezu ausgleichen. Die adesso-Aktie ging am letzten Handelstag im Februar mit einem Schlusskurs von 202,50 € aus dem Handel und notierte somit nur 3% schwächer als zum Vorjahresende. Gegenüber dem DAX steht bis dato eine Outperformance von 6%-Punkten. Ihren Referenzindex TecDAX konnte die adesso-Aktie mit 14%-Punkten Abstand noch deutlicher hinter sich lassen.
Im Berichtszeitraum erhöhte sich das Grundkapital infolge der Ausübung von Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft zunächst im Juni um 8.250 € von 6.185.343 € auf 6.193.593 €. Im Oktober wurde das Grundkapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen noch einmal um 309.679 € auf 6.503.272 € angehoben. Aus der Barkapitalerhöhung floss der adesso SE ein Bruttoemissionserlös von rund 49,5 Mio.€ zu. In Summe erhöhte sich das Grundkapital 2021 somit um 5,1%.
Die (virtuelle) Hauptversammlung vom 27.05.2021 hat dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung entsprochen und die Ausschüttung einer um 4 % auf 0,52 € pro Aktie angehobenen Dividende beschlossen. Die Auszahlung der Dividende an die begünstigten Aktionärinnen und Aktionäre erfolgte ab dem 01.06.2021.
Investor Relations
Größter Aktionär der adesso SE ist mit 26,5 % Stimmrechten Prof. Dr. Volker Gruhn, mittelbar über die Beteiligungsgesellschaft Setanta GmbH. Prof. Dr. Gruhn ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso SE und Mitgründer. Rainer Rudolf verfügt als Mitgründer, ehemaliger Vorstand und seit 2013 ebenfalls Aufsichtsratsmitglied mit 16,0% über den zweitgrößten Anteil der Stimmrechte. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist insgesamt mit 42,9 %, der Vorstand der adesso SE mit 0,5% des Grundkapitals am Unternehmen beteiligt. 64,1% der zuzuordnenden Stimmrechte und damit die Mehrheit wird von Privatanlegern gehalten. Der Anteil der institutionellen Investoren beträgt zum Jahresende 25,0%. Die restlichen 10,9% der Unternehmensanteile konnten keinem Investorentyp eindeutig zugeordnet werden. Nach der Streubesitzdefinition von Qontigo, einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse, beträgt der Freefloat 48,1%. Er hat sich gegenüber dem im Geschäftsbericht 2020 angegebenen Wert um 3,5%-Punkte erhöht. Dies resultiert vor allem aus der Barkapitalerhöhung im Oktober 2021 sowie zu einem kleineren Teil aus der Ausübung von Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft sowie dem Verkauf einer kleineren Position aus dem Festbesitz.
Unsere Investor Relations stehen im Dienst einer aktiven Kommunikation und sorgen für Transparenz über unsere Geschäftstätigkeit. Es ist unser Bestreben, nicht nur ein Höchstmaß an Transparenz und leicht zugänglichen Informationen zu bieten, sondern auch aktiv das Gespräch mit institutionellen und privaten Investoren, Analysten und den Finanzmedien zu suchen. Dazu präsentieren wir regelmäßig unsere Entwicklung im Rahmen von Konferenzen, gezielten Einzelterminen oder Roadshows. Zusätzlich nutzten wir zahlreiche Investorenkonferenzen zur Präsentation der adesso SE und der Intensivierung der Kontakte zum Kapitalmarkt.
2021 wurde die adesso SE und ihre Equity Story auf dem Deutschen Eigenkapitalforum präsentiert und zusätzlich auf der Frühjahrs- und Herbstkonferenz des Equity Forums. Darüber hinaus fanden Vorstellungen auf sieben weiteren Konferenzen und Investorenveranstaltungen im In- und Ausland jeweils als Online-Konferenz statt. Zwei Roadshows wurden ebenfalls virtuell organisiert. Coronabedingt wurden auch 2021 die meisten Veranstaltungen nicht vor Ort, sondern per Videokonferenz durchgeführt. Für das Jahr 2022 sieht der Finanzkalender eine ähnlich hohe Anzahl an Investorenkonferenzen vor.

Ende November 2021 hat adesso die Zulassung zum Prime Standard beantragt, dem Teilbereich des Regulierten Marktes mit erweiterten Zulassungsfolgepflichten. Der Prime Standard stellt an der Frankfurter Wertpapierbörse und europaweit das Segment mit den höchsten Transparenzanforderungen dar. Die geltenden Folgepflichten gehen über die des General Standards hinaus, in dem adesso zuvor gelistet war. Der Zulassungsbeschluss durch die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgte am 08.12.2021. Das Up-Listing wurde mit entsprechender Notierung am Folgetag wirksam. Zuvor hatte adesso bereits die Quartalsmitteilung Q3 2021 in Übereinstimmung mit §53 der Börsenordnung für die Frankfurter Wertpapierbörse erstellt und am 15.11.2021 veröffentlicht. Im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung der Zusammensetzung der DAX-Indizes am 03.03.2022 gab die Deutsche Börse zudem bekannt, dass die adesso SE in den SDAX aufsteigt. Die Index-Änderung wird zum 21.03.2022 wirksam. Damit gehört adesso zu den 70 größten Unternehmen in Bezug auf die Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz unterhalb von DAX und MDAX.
Zudem veröffentlichten wir im Geschäftsjahr regelmäßig kapitalmarktrelevante Meldungen sowie Präsentationen zu unserer Gesellschaft. Interessierten Kapitalmarktakteuren stellen wir über die Webseiten der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" vielfältige Informationen bereit, die weit über die Pflichtangaben hinausgehen. Als Service ermöglichen wir über den Menüpunkt "Fragen an den Finanzvorstand" den direkten Dialog mit dem verantwortlichen Vorstand. Durch die Aufnahme in Versandlisten für die postalische oder elektronische Zusendung von Unternehmensmeldungen und -berichten werden Interessenten aktiv mit den neusten Informationen zur adesso SE versorgt. Von über 650 angemeldeten Personen und Unternehmen wird dieser Service bereits genutzt. Insbesondere für Analysten, aber auch für alle anderen interessierten Anleger bietet adesso eine Investorenmappe zum Download an, die neben der Regelpublizität aus den vergangenen zwölf Monaten unter anderem auch eine Mehrperiodenübersicht der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der wichtigsten Kennzahlen auf Quartalsund Jahresbasis als auch den Konzernabschluss und die Konzernzwischenabschlüsse als Excel-Tabellen bereithält. adesso wurde 2021 regelmäßig durch mehrere Analysten bewertet. Aktualisierungen von Analystenstudien werden auf der adesso-Website vorgehalten.
Die adesso SE ist Mitglied im Deutschen Investor Relations Verband e.V. (DIRK).
Die Aktie der adesso SE wird seit Veröffentlichung der Basisstudie im Oktober 2016 von Warburg Research regelmäßig über Updates und Comments bewertet. Weiterhin werden Bewertungen durch die bankenunabhängigen Analysten von SMC Research veröffentlicht, die seit Mai 2013 die Entwicklung von adesso verfolgen. Zur Stärkung der Transparenz und zum weiteren Ausbau der Kapitalmarktbeziehungen arbeitet adesso seit dem zweiten Quartal 2019 zusätzlich mit dem unabhängigen europäischen Finanzdienstleistungsunternehmen Kepler Cheuvreux zusammen. Die Basisstudie wurde im September 2019 veröffentlicht. Berenberg hat 2021 nach Einarbeitung des Analysten die Coverage der adesso SE mit Erstveröffentlichung einer Basisstudie im Juli 2021 aufgenommen.
Die jüngsten Updates der aktuellen Analysten wurden im Februar 2022 und November 2021 veröffentlicht. Berenberg sieht eine faire Bewertung der Aktie bei 244,00 € und vergibt ein "Buy". Auch Warburg Research rät zum "Kaufen" mit einem Kursziel von 245,00 € (16.11.2021). Der Analyst von Kepler Cheuvreux stuft die adesso-Anteile mit "Buy" bei einem Kursziel von 236,00 € ein (15.02.2022). SMC Research vergibt ebenfalls eine Kaufempfehlung und taxiert den fairen Wert bei 230,00 € (16.11.2021).
Der Handel der adesso-Aktie wird seit Anfang 2011 vom Marktführer im Designated Sponsoring betreut, der ODDO BHF Corporates & Markets AG (ehemals: Close Brothers Seydler Bank AG).
Martin Möllmann Manager Investor Relations T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 E [email protected]
Investor Relations
| 04.03.22 | adesso kommt in die DAX-Familie | [] der IT-Dienstleister wird in den SDAX aufgenommen. Verdient hat er sich das allemal [] Die Ziele für das Gj. 2021 dürfte adesso ersten Zahlen zufolge übertroffen haben. Der Umsatz stieg demnach auf 677 Mio. (+29%; Ziel: über 630 Mio.) Euro, das EBIT erreichte unter Herausrechnung eines Sonderertrags 84 Mio. (+39%; Ziel: 77 Mio.) Euro, bei einer Marge von 12,4%. Diese dürfte in den kommenden Jahren stabil bleiben. Stabil bewegt sich auch die Aktie im aktuell kriegsgetriebenen Umfeld. Das überzeugt uns trotz eines recht hohen 2023er-KGV von 27. adesso bleibt daher ein Kauf. Stopp: 140,00 Euro. |
Der Platow Brief |
|---|---|---|---|
| 15.02.22 | Buy | Kursziel: 236,00 € | Kepler Cheuvreux |
| 14.02.22 | Buy | Kursziel: 244,00 € | Berenberg |
| 07.02.22 | Platow-Fonds im Januar – Unruhiger Jahresauftakt |
[…] Ein Blick ins Portfolio zeigt, dass wir nicht von einem bestimmten Value- oder Growth-Exposure abhängig sind. Bereits im sehr erfolgreichen Jahr 2021 (Platz 1 in vielen Rendite-Ranglisten) befanden sich in der Liste der renditestärksten Portfoliotitel Value […] und Growth (z. B. adesso […]) einträchtig nebeneinander […]. |
Platow Börse |
| 20.01.22 | Value-Aktien 2022: Liste spannender Titel inkl. ETF (Deutschland + weltweit) |
[…] Aktuell (Stand Januar 2022) befinden sich 21 Aktien im Portfolio. Die Top 5 Performer im Index [Value Stars-Deutschland-Index] sind: adesso (IT-Dienstleister), […] |
Computer Bild |
| 05.01.22 | Dies sind die heimlichen Gewinner der Digitalisierung |
Interessante IT-Dienstleister: Der Markt für IT-Dienstleistungen ist also heute bereits riesig und wird immer größer […] Die meisten dieser Unternehmen sind nicht börsennotiert. An einigen IT-Dienstleistern können wir uns als Privatanleger aber doch beteiligen. Das börsennotierte Spektrum reicht von riesigen Konzernen […] bis zu vergleichsweise kleineren Anbietern wie adesso []. |
The Motley Fool |
| 18.12.21 | adesso hat ein dynamisches Wachs tumsjahr hinter sich |
[…] Der IT-Dienstleister adesso hat die Kapitalerhöhung im Oktober inzwischen gut verdaut, wobei eine Prognoseanhebung der Aktie zu einem neuen Allzeithoch verhalf. Nach neuen operativen Wachstums schritten und Zukäufen konsolidiert der Titel seine ansehnlichen Kursgewinne. Kurzfristige Korrekturen sollten jedoch gerade deshalb niemanden überraschen |
Zürcher Trends/ NTG24.de |
| 08.12.21 | adesso: Auf Rekordkurs | Die Quartalszahlen von adesso waren ein Paukenschlag: Der IT-Dienstleister erhöhte von Anfang Juli bis Ende September seinen Umsatz um 26 Prozent auf einen Rekordwert von 173,8 Millionen Euro. […] Charttechnisch ist der Aufwärtstrend intakt. Kursziel/Stoppkurs: 244,00/162,80 €, Risiko: 3/5, Kurspotenzial: 32%. |
Focus Money |
| 16.11.21 | Buy | Kursziel: 245,00 € | Warburg Research |
| 16.11.21 | Buy | Kursziel: 230,00 € | SMC Research |
| 04.11.21 | Verkaufspositionen/ adesso hebt Aussichten an; (B+) |
[…] Zwar überzeugt adesso (vgl. u.a. 09/20: Kurz 59,60, akt. 206,00; +246%) weiter auf ganzer Linie, aller dings ist im Kurs auch bereits vieles eingepreist. Entsprechend sollten die hohen Kurse für Teilgewinnmitnah men genutzt werden. Kurspotenzial: bestens. |
Effecten Spiegel |
| 21.10.21 | Kaufen/Hohes Expansionstempo | […] Die Experten vom Branchenverband bitkom stellen in ihrem Ausblick für adesso besonders relevanten Segmente Software und IT-Dienstleistungen 2022 anhaltend kräftiges Wachstum in Aussicht. Dies sollte der Aktie weiter Auftrieb geben, nachdem sie im Zuge der Kapitalerhöhung kurzfristig auf die Bremse getreten war. Positiv kommt hinzu, dass adesso-Insider in den vergangenen Tagen mit hohen Käufen einen Vertrauensbe weis lieferten. Kursziel: 222,00 €, Stoppkurs: 148,50 €. |
Börse Online |
| 18.10.21 | Expertenmeinung: Markus Hermann, Loys AG: "Die neue Deutsche Aktien welle – profitieren von der Schwäche Deutschlands!" |
[] wie bekommt man diese Transformation hin? Das sind Aktien wie zum Beispiel adesso [], diese Firmen profitieren von einer Schwäche Deutschlands, eben der Digitalisierung, wo Deutschland ja noch extrem hinten dran ist. |
Börsen Radio Network |
| 01.10.21 | adesso: Alle wollen digital werden | […] Wem die aktuelle Bewertung zu hoch erscheint, sei daran erinnert, dass dies eigentlich immer der Fall und der Verzicht auf Engagements nie gerechtfertigt war. Käufe hätten sich dagegen stets gelohnt. Bei der geringen Anzahl verfügbarer Aktien kommt es immer wieder zu Rückgängen mit Chancen zum Einstieg; Verkäufe aus rein fundamentalen Gründen erwiesen sich für langfristige Aktionäre bisher als stets verfrüht. |
Nebenwerte Journal |
| 03.09.21 | adesso: Trend bleibt intakt | […] Daher erscheint es wahrscheinlich, dass der Vorstand die Zielmarken für Umsatz und Ertrag erhöht, da das Geschäft sich auch zu Beginn des zweiten Halbjahres positiv entwickelt hat. Dies sollte der Aktie genügend Schwung geben, sodass der charttechnische Trend intakt bleibt. Wer aufspringen will, greift zum Faktor-Zerti fikat Long, das die Bewegung des Basiswerts verdoppelt. |
Euro am Sonntag |
| 07.08.21 | Es muss nicht immer GAFAM sein: Tech made in Germany |
[…] Mit einem geschätzten 2022er-KGV von 29,3 und einem 2023er-KGV von knapp 25 ist der Titel zudem immer noch vergleichsweise attraktiv bewertet. […] |
AnlegerPlus |
| 02.07.21 | Weiteres Wachstum | Die adesso-Aktie ist eine Bereicherung für jedes Depot und sollte ihre Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Kursziel und Stopp nachziehen. Ziel: 160,00 €, Stopp: 100,00 €. |
Der Aktionär |
| 25.04.21 | Deutsche Champions: Megatrends treiben die Kurse |
[…] Auch hierzulande gibt es Aktien, die sich an der Börse vervielfachen. Elf Top-Titel, die für hohe Rendite und Sicherheit bekannt sind. [adesso auf Platz 8 mit 2101% Wertentwicklung seit 10 Jahren]. |
Welt am Sonntag |
| 02.04.21 | Alles auf Wachstum | […] Anlegern gefallen aber auch die bisherigen Ziele: Die Aktie [] legte über 10% zu und hat die Korrektur phase [] hinter sich gelassen. Neuleser springen bis 114,00 € auf die Aufwärtsbewegung bei adesso mit auf. Stopp: 87,50 €. |
Der Platow Brief |
Vorstand

Michael Kenfenheuer (Jahrgang 1958) leitet als Vorstand den Bereich Banking. Er ist darüber hinaus zuständig für die Bereiche Sales Support, Inside Sales, Corporate Account Management sowie für die adesso-Tochterunternehmen adesso insurance solutions GmbH, alleato assekuranzmakler GmbH, adesso banking solutions GmbH und Afida GmbH. 2000 wurde er in den Vorstand der adesso SE berufen. Auf Basis seiner langjährigen Erfahrungen in der Unternehmensführung und Projektleitung trägt Michael Kenfenheuer maßgeblich dazu bei, das Netzwerk von Fach- und Branchenexperten aufzubauen und zu erweitern. Von 2011 bis Mitte 2015 war Michael Kenfenheuer Co-Vorstandsvorsitzender der adesso SE. Zum 01.07.2015 hat er den Vorstandsvorsitz übernommen.

Dirk Pothen (Jahrgang 1967) ist als Vorstand verantwortlich für die Geschäftsbereiche Automotive and Transportation, Manufacturing Industry, sowie für die Auslandsgesellschaften adesso Austria GmbH, adesso Bulgaria EOOD, adesso Schweiz AG, adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti, adesso Spain Consultoría y Soluciones Tecnologicas, S.L, adesso Netherlands B.V. und adesso Italia. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligungen com2m GmbH, material.one AG und adesso manufacturing solutions GmbH. Darüber hinaus ist er im Vorstand verantwortlich für die Ressorts Human Resources, Proposal Management und Corporate Communications. Vor seiner Bestellung in den Vorstand der adesso SE 2018 fungierte Dirk Pothen zuletzt als Managing Director DACH bei der SQS Software Quality Systems AG in Köln. Davor war das adesso-Vorstandsmitglied fünfzehn Jahre lang in verschiedenen Management-Positionen bei Atos und T-Systems tätig, unter anderem als Senior Vice President Anwendungsentwicklung.

Andreas Prenneis (Jahrgang 1965) ist als Vorstand verantwortlich für die Geschäftsbereiche Öffentliche Verwaltung, IT-Management-Consulting, Utilities und Cross Industries. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso as a service GmbH, adesso mobile solutions GmbH, adesso orange AG, adesso Transformer Deutschland GmbH, KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH, medgineering GmbH und percision services GmbH. Darüber hinaus verantwortet er die Bereiche Legal, Compliance, IT und Project Management Office. Bevor er 2015 in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, war er bei der CompuGroup Medical Deutschland beschäftigt, wo er zuletzt als Area Vice President Telematik & AddOn verschiedene Geschäftsbereiche leitete.

Stefan Riedel (Jahrgang 1967) führt als Vorstand den Geschäftsbereich Insurance und ist zudem verantwortlich für die adesso-Tochter adesso experience GmbH. Bevor er 2020 in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, führte Stefan Riedel als Generalbevollmächtigter der IBM Deutschland GmbH den Versicherungsbereich – erst als Vice President im deutschsprachigen Raum (DACH) und danach als Vice President für Europa.

Jörg Schroeder (Jahrgang 1977) ist als Vorstand der adesso SE verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Controlling, Investor Relations sowie Administration und Mergers & Acquisitions. Er führt als Vorstand den Geschäftsbereich Health und ist zudem verantwortlich für die adesso-Töchter adesso health solutions GmbH und inQventures GmbH. Bevor er 2019 in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, verantwortete der diplomierte Wirtschaftsinformatiker, LL.M. und Excecutive MBA seit 2015 zunächst als Chief Strategy Officer und Mitglied der Geschäftsleitung die Strategieentwicklung und -umsetzung der BITMARCK Unternehmensgruppe. Zuletzt war er als Chief Financial Officer der BITMARCK Holding GmbH für die Bereiche Finanzen, Controlling und Einkauf des Konzerns und aller Tochterunternehmen zuständig.

Torsten Wegener (Jahrgang 1966) ist als Vorstand verantwortlich für die Geschäftsbereiche Data & Analytics, Microsoft, Retail, Digital Experience, Salesforce, Customer Experience und Customer Relationship Solutioning. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligung Reachbird AG. Bevor Torsten Wegener in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, war er für den US-amerikanischen Weltkonzern Cognizant Technology Solutions (CTSH) in Deutschland tätig. Hier verantwortete er zunächst das Data-driven Business als Vice President Artificial Intelligence & Analytics. Später war er als Vice President Digital Business auch für die Bereiche digitale Strategie, Interactive, IoT und Digital Engineering verantwortlich. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Tech-Gründer und Geschäftsführer eigener erfolgreicher IT-Unternehmen im In- und Ausland (C:1 Solutions GmbH und DD SYNERGY AG)
Aufsichtsrat

Prof. Dr. Volker Gruhn (Jahrgang 1963) gründete 1997 die adesso SE mit und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte beziehen sich auf Softwareprozesse zur Entwicklung von datengetriebenen und mobilen Anwendungen sowie cyberphysikalischen Systemen. Prof. Dr. Gruhn ist Autor und Co-Autor von über 450 nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen. Er ist Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig und Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik. Darüber hinaus ist er Mitglied im Beirat des BIPRO e.V., in dem sich Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche zusammengeschlossen haben, um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse durch fachliche und technische Normen zu optimieren.
Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Prof. Dr. Gruhn zusätzlich Vorsitzender des Aufsichtsrats der AISportsWatch GmbH, Essen, sowie Mitglied im Wirtschaftsrat von Borussia Dortmund, Dortmund.

Dr. Friedrich Wöbking (Jahrgang 1950) ist ein ausgewiesener Kenner des IT-Sektors sowie der Banken- und der Versicherungsbranche. Er verantwortete als Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG von 2003 bis 2009 das Ressort IT Services und Operations. Zuvor führte er als Vorstand der Allianz Versicherungs-AG/Allianz Lebensversicherungs-AG und Deutsche Versicherungs-AG bereits seit Anfang der 1990er Jahre zunächst das Personenversicherungsgeschäft und später unter anderem die Bereiche IT und E-Business. Von 1995 bis 2009 war er zugleich Global CIO der Allianz SE und Chairman of the Global IT Committee of Allianz SE. Der promovierte Informatiker und Mathematiker führt aktuell die Geschäfte der FW ADVISORY Management Beratung.

Prof. Dr. Gottfried Koch (Jahrgang 1951) ist Professor für Versicherungsinformatik und Mitglied des Vorstands des Instituts für Informatik an der Universität Leipzig. Bevor er die Professur 1998 übernahm, war er innerhalb der Helvetia Versicherungsgruppe St. Gallen und Frankfurt sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Er war darüber hinaus bis 2000 Geschäftsführer der FJA AG in Österreich und in der Schweiz. Sein Studium absolvierte er an der Deutschen Versicherungsakademie in Köln, der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt und der Hochschule St. Gallen, wo er auch promovierte. Seine berufliche Karriere startete er als gelernter Versicherungskaufmann bei der Frankfurter-Allianz Versicherungs AG.

Hermann Kögler (Jahrgang 1955) war über 12 Jahre als Vorstand Finanzen/Controlling und Sprecher des Vorstands der COGNOS AG tätig, einer der größten privaten und unabhängigen Bildungsgruppen in Deutschland. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch Mitte 2016 wurde er in den Aufsichtsrat der COGNOS AG gewählt. Seine berufliche Laufbahn begann er nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln zunächst in selbstständiger Tätigkeit im Großhandel. Er übernahm später Leitungs- und Geschäftsführerfunktionen unter anderem bei der Otto Wolff Gruppe sowie der Rhenus AG. Anfang 1996 wechselte er zur internationalen Stahldistribution Klöckner & Co. und war hier bis 2001 in leitenden Funktionen tätig, zuletzt als Vorstand Finanzen/Controlling. Bevor er 2004 zur COGNOS AG kam, war der Diplom-Kaufmann als Berater und Interims-Manager tätig.
Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Hermann Kögler Vorsitzender des Aufsichtsrats der COGNOS AG.

Heinz-Werner Richter (Jahrgang 1951) war von 1996 bis 2013 Mitglied des Vorstands der Barmenia Versicherungen und in dieser Funktion verantwortlich für die Bereiche IT und Mathematik der Sparten Kranken- und Lebensversicherung. Er war darüber hinaus viele Jahre Mitglied des Vorstands der Deutschen Aktuarvereinigung sowie Mitglied in zahlreichen Gremien des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. Er ist heute als aktuarieller Treuhänder für private Krankenversicherer sowie als Gutachter tätig. Bevor Heinz-Werner Richter 1977 seine Karriere bei den Barmenia Versicherungen begann, schloss er sein Studium der Mathematik und Informatik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erfolgreich als Diplom-Mathematiker ab.

Rainer Rudolf (Jahrgang 1962) ist Diplom-Informatiker der Universität Dortmund, gründete 1997 die adesso SE mit und bestimmte die frühe, solide wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens bis 2011 in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden. In seinen Verantwortungsbereich fielen Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen, allgemeine Verwaltung und Recht. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand im September 2011 leitete Rainer Rudolf bis Oktober 2016 die Stock Informatik GmbH & Co. KG, ein führendes Softwarehaus im Bereich Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit, welches 2015 von der CompuGroup Medical Deutschland AG übernommen wurde. Von Dezember 2016 an verantwortete Rainer Rudolf als Vorstand das Dortmunder Softwareunternehmen W3L AG und wechselte im Mai 2021 nach dem Verkauf des Unternehmens und der Verschmelzung auf die Muttergesellschaft SMF GmbH in die Geschäftsleitung der SMF GmbH.
Benchmark ("Maßstab") oder Benchmarking (= Maßstäbe setzen) bezeichnet eine vergleichende Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.
Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden. Das BIP enthält auch die Leistungen der Ausländer, die innerhalb des Landes arbeiten, während die Leistungen der Inländer, die im Ausland arbeiten, nicht berücksichtigt werden.
Der Cashflow (engl. für Geldfluss, Kassenzufluss) ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten erzielten Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.
Cash-Management oder Liquiditätsmanagement bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre einen Begriff im Finanzmanagement. Cash-Management umfasst alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen.
Der Begriff DACH ergibt sich aus den Länderkürzeln, der in dieser Region befindlichen Länder: Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH). Damit ist meist der gesamte deutschsprachige Wirtschaftsraum gemeint.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK) ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, wie eine gute Corporate Governance gestaltet werden soll: Dies umfasst ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und der Führung von Unternehmen und Organisationen.
Die DCF-Methode wird zur Bestimmung von Unternehmenswerten angewendet. Dabei werden zukünftige Zahlungsüberschüsse (Cashflows) mit Hilfe von Kapitalkosten auf einen Bewertungsstichtag abgezinst.
Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (engl. Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation).
Verhältnis von EBITDA zum Umsatz. Die EBITDA-Marge dient zur Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens und ist unabhängig vom Finanzergebnis, außerordentlichen Positionen und Steuern.
Factoring (Forderungszession) ist eine Finanzdienstleistung, die der kurzfristigen Umsatzfinanzierung dient. Der Factor erwirbt die Forderungen seines Factoring-Kunden gegen dessen Abnehmer (Debitor). Als Gegenleistung für die Abtretung der Forderung zahlt der Factor an den Factoring-Kunden umgehend den Forderungskaufpreis.
Forecast bezeichnet eine Prognose, die zur Planung verwendet wird. Der Forecast aktualisiert im Laufe einer Periode die Erwartungen für diesen Zeitraum im Vergleich zur Ursprungsplanung.
Glossar
Abkürzung für Full Time Equivalent oder Vollzeitäquivalente. Der FTE-Wert dient zum Vergleich relativer Beschäftigtenzahlen eines Unternehmens oder als Rechengröße. Im Gegensatz zur absoluten Anzahl der Mitarbeiter werden die Stellen auf volle Stellen umgerechnet. Zwei 50 %-Arbeitsverhältnisse werden zum Beispiel nur als ein Mitarbeiter ausgewiesen, wenngleich zwei unterschiedliche Mitarbeiter beschäftigt sind.
Goodwill ist der Geschäfts- oder Firmenwert, den ein Erwerber eines Unternehmens unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände nach Abzug der Schulden (= Substanzwert) hinaus zu zahlen bereit ist.
International Accounting Standards Board (IASB) ist ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und bei Bedarf überarbeitet.
Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften. Sie umfassen die Standards des International Accounting Standards Board (IASB), die International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Committee (IASC) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC).
Der Impairment Test (Werthaltigkeitstest) ist ein verpflichtender Niederstwerttest zur Bewertung des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsvorschriften US-GAAP und IFRS verlangen eine periodische Beurteilung von möglichen Indikatoren einer nachhaltigen Wertbeeinträchtigung.
Konzentration der Salden verschiedener Bankkonten unter Berücksichtigung von definierten Mindestbeständen auf ein Zielkonto. Daraus ergibt sich auf dem Zielkonto ein Dispositionsendsaldo, der für unterschiedliche Geldanlageformen genutzt wird.
Die Materialeinsatzquote ist das Verhältnis von Aufwendungen für Material und bezogenen Leistungen zu den Umsatzerlösen. Sie wird in Prozent ausgedrückt.
Als Rohertrag, Rohgewinn oder Bruttoertrag (engl. Gross Profit) bezeichnet man die Differenz zwischen Umsatz und Waren- beziehungsweise Materialeinsatz eines Unternehmens.
Definition gemäß "Guide to the DAX Equity Indices" von Qontigo, einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse, zur Unterteilung der Anteile eines Unternehmens in Streu- und Festbesitz.
Geschäftsbericht 2021
Working Capital bezeichnet die Differenz zwischen kurzfristig (innerhalb eines Jahres) liquidierbaren Aktiva eines Unternehmens und den kurzfristigen Passiva. Es ist also der Teil des Umlaufvermögens, der nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gebunden ist und deshalb im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzprozess "arbeiten" kann.
Bei Xetra handelt es sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. ist der Digitalverband Deutschlands. 1999 gegründet, vertritt er mehr als 2.000 Mitgliedsunternehmen der digitalen Wirtschaft.
Produktname eines Content-Management-Systems der e-Spirit AG.
Der Begriff Internet der Dinge (englisch Internet of Things oder in Kurzform IoT) beschreibt, dass konventionelle Personalcomputer (PC) zunehmend als Geräte verschwinden und durch "intelligente Gegenstände" ersetzt werden. Das "Internet der Dinge" soll den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen. Hierzu werden immer kleinere und in Gegenstände eingebettete Computer/ Sensoren verwendet, die weder ablenken, noch auffallen. Sie dienen der Datensammlung und -verarbeitung, können miteinander vernetzt kommunizieren und hierdurch sinnvolle Prozesse anstoßen.
adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung oder Solution vermarktet werden können. Unter Mobile Solutions subsumiert adesso die Lösungen, die der Mobilisierung von Informationen, Inhalten und Anwendungen dienen.
Glossar
Geschäftsbericht 2021
| Termin | Event |
|---|---|
| 10./11.01.2022 | 25. ODDO BHF Forum, Lyon (virtuell) |
| 17.01.2022 | 21. German Corporate Conference (GCC) von UniCredit/Kepler Cheuvreux (virtuell) |
| 22.02.2022 | Warburg German Ideas Day, Warschau (virtuell) |
| 16.03.2022 | Berenberg EU Opportunities Conference 2022, London (virtuell) |
| 29.03.2022 | Veröffentlichung des Jahres-/Konzernabschlusses 2021, Bilanzpresse-/Analystenkonferenz, Dortmund |
| 16.05.2022 | Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Q1 2022 |
| 23.05.2022 | Frühjahrskonferenz 2022, Frankfurt/Main |
| 31.05.2022 | Ordentliche Hauptversammlung, Dortmund |
| 24.06.2022 | Warburg Highlights 2022 Conference, Hamburg |
| 15.08.2022 | Veröffentlichung des Halbjahresberichtes 2022 |
| 05./06.09.2022 | Herbstkonferenz 2022, Frankfurt/Main |
| 21.09.2022 | Berenberg and Goldman Sachs Eleventh German Corporate Conference, München |
| 14.11.2022 | Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Q3 2022 |
| 28.-30.11.2022 | Deutsches Eigenkapitalforum 2022, Frankfurt/Main |
Finanzkalender Impressum
adesso SE | Adessoplatz 1 | 44269 Dortmund T +49 231 7000-7000 | F +49 231 7000-1000 | [email protected]
Konzeption: adesso SE, Marcus Lazzari | Gestaltung, Satz: www.roeske-lazzari.de
Fotografie: adesso SE, Yaorusheng, Walter Geiersperger, Buena Vista Images, Stock-Eye, Martin Barraud, Martin Steffen, Christian Nielinger, Christoph Meinschäfer.

Adessoplatz 1 44269 Dortmund T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 [email protected] www.adesso-group.de www.adesso.de
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.