AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

AUTO1 Group SE

Annual Report Apr 29, 2022

720_10-k_2022-04-29_1c88d392-6273-48f8-8d3a-f4c91b187df3.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht

  1. Dezember 2021

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT 3 01

  • Grundlagen des Konzerns 3
  • Wirtschaftsbericht 6
  • Prognose-, Chancen- und Risikobericht 11
  • Ergänzende Lageberichterstattung 22
  • Übernahmerelevante Angaben 25
  • Erklärung zur Unternehmensführung 26
  • Nichtfinanzielle Erklärung 26

BILANZ zum 31. Dezember 2021 02 27

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 03 29

ANHANG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 04 30

  • ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS im Geschäftsjahr 2021 05 39
    • 40 VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

41 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

46 KONTAKT

01 Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

a. Business Model

Wir sind Europas führender Käufer und Verkäufer von Gebrauchtwagen. Unsere digitalen Produkte basieren auf einer einzigartigen vertikal integrierten Plattform. Mit mehr als 596.000 verkauften Gebrauchtwagen im Jahr 2021 sind wir ein europaweit führender Partner für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen.

Der Umsatz mit Gebrauchtwagen, einschließlich des Business-to-Business (B2B)-Geschäfts, beläuft sich in Europa auf rund 600 Milliarden Euro. Der Online-Anteil dieses Marktes befindet sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Wir sind überzeugt davon, dass dies eine sehr große Marktchance für uns darstellt.

Unsere führende Marktposition basiert auf unseren breiten Ankaufskanälen, die es uns 2021 ermöglichten, durchschnittlich rund 2.400 Gebrauchtwagen pro Werktag zu beschaffen. Unter unseren Verbrauchermarken wie z.B. "wirkaufendeinauto.de" bieten wir Verbrauchern in zehn Europäischen Ländern eine Online-Plattform an, um ihren Gebrauchtwagen an AUTO1 zu verkaufen. Zusätzlich können Betreiber von Fahrzeugflotten sowie gewerbliche Händler durch unsere Remarketing-Lösungen Fahrzeuge vermarkten.

Wir verkaufen die Autos über zwei sich ergänzende Vertriebskanäle: Unter unserer B2B Marke "AUTO1" betreiben wir Europas größte Großhandelsplattform für den Verkauf von Gebrauchtwagen. Wir verkaufen diese Autos über Online-Auktionen an mehr als 80.000 gewerbliche Händler in Europa. Unter unserer Handelsmarke "Autohero" haben wir für Verbraucher ein Angebot geschaffen, Gebrauchtwagen online zu kaufen. In neun europäischen Ländern bieten wir Endkunden unsere Gebrauchtwagen zu festen Preisen an.

Unsere Geschäftstätigkeit basiert auf einer vertikal integrierten, proprietären Technologieplattform, die speziell für Ankauf, Verkauf, Bestandsverwaltung und Lieferung von Gebrauchtwagen in Europa entwickelt wurde.

b. Ziele und Strategien

Wir sind davon überzeugt, dass die folgenden Wettbewerbsstärken die wesentlichen Treiber unseres Erfolgs sind und uns von unseren Wettbewerbern unterscheiden:

  • unsere führende Marktposition mit einem hohen Volumen und einer großen Vielfalt im Einkauf und Verkauf; und
  • unsere steigende Markenbekanntheit in Europa sowie das einzigartige Kundenerlebnis sowohl im Ankauf als auch im Verkauf.

Um weiterhin erfolgreich zu sein, haben wir die folgenden Schlüsselfaktoren unserer Strategie identifiziert:

  • Mit unserer Marke "Autohero" wollen wir Europas führender Einzelhändler für Gebrauchtwagen werden;
  • Wir forcieren ein steigendes Rohergebnis pro verkauftem Fahrzeug im Retail Segment; und
  • Wir skalieren unser Geschäft weiter, um Wachstum und künftige Profitabilität zu fördern.

c. Konzernstruktur

Die AUTO1 Group SE ist die Muttergesellschaft der AUTO1 Group, die zum Bilanzstichtag 60 direkt oder indirekt kontrollierte und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften umfasst. Darüber hinaus konsolidieren wir eine Finanzierungsgesellschaft, die AUTO1 Funding B.V. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Anhangsangabe 14 im Konzernabschluss.

Die direkten und indirekten Tochtergesellschaften der Gruppe führen alle unsere Geschäftstätigkeiten in Europa aus.

Die einzigen Finanzverbindlichkeiten der Gruppe werden im Rahmen einer Asset-Backed-Securitization Facility über unsere Finanzierungsgesellschaft AUTO1 Funding B.V. aufgenommen. Zum Bilanzstichtag hatten wir Schuldverschreibungen in Höhe von EUR 330 Mio. ausgegeben, die durch einen Gebrauchtwagenbestand in Höhe von EUR 584 Mio. besichert waren und keinen weiteren Rückgriff auf den Konzern zuließen. Um unsere paneuropäischen Geschäftsaktivitäten und die Finanzierung zu erleichtern, werden alle Fahrzeuge über unsere Tochtergesellschaften AUTO1 European Cars B.V. und AUTO1 Italia Commercio gehalten.

Um die Weiterentwicklung des Produkts Ratenkauf für Kunden von Autohero zu erleichtern, haben wir nach dem Bilanzstichtag eine weitere Finanzierungsgesellschaft, Autohero Funding 1 B.V., gegründet, die unsere Ratenkaufforderungen refinanzieren wird. Zum Bilanzstichtag hatten wir Forderungen aus Ratenkäufen in Höhe von insgesamt EUR 49 Mio. (davon EUR 41 Mio. langfristig), denen keine Finanzschulden gegenüberstanden.

Die Aktien der AUTO1 Group SE sind seit dem 4. Februar 2021 im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Durch die Erlöse aus dem Börsengang haben wir erhebliche Mengen an Barmitteln aufgenommen und konnten unsere Eigenkapitalbasis signifikant stärken. Infolgedessen verfügte die Gruppe zum Bilanzstichtag über Barmittel und liquide Anlagen in Höhe von EUR 720 Mio.

d. Segmente

Der Konzern ist in zwei Segmente strukturiert: "Merchant" und "Retail". Die Segmente bieten Produkte für verschiedene Kundengruppen an und werden getrennt, da sie in einigen Bereichen unterschiedliche Technologien- (Nutzung verschiedener Verkaufsplattformen) und Marketingstrategien erfordern. Dabei beziehen beide Segmente Fahrzeuge aus den beiden Einkaufskanälen des Konzerns. Die Einkaufskanäle umfassen den Ankauf von Privatpersonen (C2B-Channel) und den Ankauf im Rahmen des Remarketings (Remarketing-Channel) von gewerblichen Händlern.

Merchant

Im Merchant Segment werden Gebrauchtwagen an gewerbliche Autohändler über die Händlermarke AUTO1.com verkauft. Die Merchant Umsätze beinhalten zudem Auktionsgebühren, Gebühren für Logistikdienstleistungen sowie alle sonstigen Gebühren, die im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fahrzeuge an die Händler stehen.

Die Umsatzerlöse aus dem "Merchant"-Geschäft werden abhängig von der Beschaffung der Fahrzeuge unterschieden. Alle Autos, die über das Netzwerk des Konzerns von Privatpersonen angekauft werden, sind als "C2B" klassifiziert. Autos, die von gewerblichen Flottenbetreibern oder Händlern und nicht über das Filialnetz angekauft wurden, werden hingegen als "Remarketing" klassifiziert. In beiden Bereichen gibt es keine Geschäftsaktivitäten, aus denen eigenständige Umsatzerlöse resultieren, daher sind C2B und Remarketing lediglich unterschiedliche Beschaffungskanäle. Die Verkäufe erfolgen an denselben Kundenkreis über einen identischen Vertriebskanal.

Retail

Das Retail-Segment konzentriert sich unter der Marke Autohero auf den Verkauf von Gebrauchtwagen an Privatkunden. Zusätzlich sind Einnahmen aus dem Angebot von Finanzierungen und anderen Produkten sowie Dienstleistungen zum Gebrauchtwagenkauf enthalten. Die Beschaffung von Fahrzeugen für das "Retail"-Geschäft erfolgt überwiegend über C2B aber auch über Remarketing.

e. Steuerungssystem

Zur Steuerung der Geschäftstätigkeit werden die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse, Rohergebnis bzw. Gross Profit (d. h. Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) und bereinigte EBITDA Marge (AEBITDA Marge) verwendet, wobei Umsatz und Rohergebnis auf Segmentbasis und bereinigtes EBITDA auf Gruppenbasis ermittelt werden. Diese Leistungsindikatoren spiegeln das klare Wachstumsziel des Konzerns wider und werden zusammen mit den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren genutzt, um den Erfolg und die Performance zu messen.

Auf Segmentbasis verwendet die AUTO1 Group neben den finanziellen auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens:

  • Anzahl der verkauften Autos
  • GPU (Gross Profit per Unit bzw. Rohergebnis pro verkauftem Fahrzeug)

Im bereinigten EBITDA werden die folgenden nicht opera tiven Effekte nicht berücksichtigt: (i) anteilsbasierte Vergü tungen, (ii) Aufwendungen für strategische Projekte, (iii) Aufwendungen für Kapitalstrukturierung, (iv) Berichtigung von Verbindlichkeiten aus Vorjahren sowie (v) sonstige nicht ope rative Aufwendungen. Die sonstigen nicht operativen Aufwendungen umfassen Aufwendungen für Beratungskosten im Zusammenhang mit Finanzierungen, Aufwendungen für definierte Rechtsstreitigkeiten sowie übrige nicht operative Aufwendungen.

f. Forschung und Entwicklung

Wir sehen AUTO1 in erster Linie als Technologieunternehmen mit dem Ziel, unsere Tech-Plattform kontinuierlich zu ver bessern und so die Nutzung für Händler und Privatleute so angenehm wie möglich zu gestalten. Um die hiermit verbun denen Herausforderungen wie die Gestaltung der Websites und Apps bis hin zur Automatisierung von Prozessabläufen, die Prognose von Angebot & Nachfrage sowie die Heraus forderungen der Kundenbetreuung zu bewältigen, investiert AUTO1 vor allem in Fachpersonal. Über 515 Tech-Mitarbeiter aus 63 Ländern (ca. 72 % davon Software-Engineers) arbeiten an 15 Standorten an plattformübergreifenden Innovationen sowie der Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs.

Wir glauben, dass uns die Investitionen in diesem Bereich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Händler, Kunden und externe Partner sind bei der Nutzung unserer Produkte mit einem zentralen IT-Netzwerk verbun den. Durch die Verwendung einer Microservice-Architektur, Cloud-Technologien und der Integration der Datenerfassung und Analyse durch unser Data Science Team sind wir in der Lage, von unserer Tech-Plattform aus alle Funktionsbereiche von AUTO1 zu managen. Diese Funktionsbereiche sind bei spielsweise:

  • Digitale Inspektion des Autos
  • Pricing Algorithmus
  • Bestellabwicklung
  • Echtzeit-Auktionsplattform, Bestandsverwaltung und Betriebsleistungsindikatoren
  • Rechnungs- und Zahlungsabwicklung
  • Logistik und Flottenmanagement
  • Marketing und CRM

In 2021 betrugen die Technologieaufwendungen TEUR 34.339, darunter Gehälter für mehrere hundert IT-Entwickler und Softwareingenieure sowie Aufwendungen für IT. Es er folgte keine Aktivierung der Aufwendungen in unsere Tech nologieplattformen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft konnte sich im Geschäftsjahr 2021 erholen und wuchs um 5,9 %, nachdem die Corona-Pandemie zu einem starken Einbruch der Weltwirtschaft im Vorjahr geführt hatte.

Die Erholung im Euroraum fiel mit 5,2 % etwas schwächer aus als im weltweiten Vergleich, während die deutsche Wirtschaft lediglich um 2,7 % im Jahr 2021 zulegte. Dies liegt auch daran, dass Deutschland im Vergleich weniger stark vom wirtschaftlichen Einbruch in 2020 betroffen war. Die Euroraum-Länder, die besonders stark von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen waren, profitierten auch in 2021 überproportional von der wirtschaftlichen Erholung, die das vergangene Jahr mit sich brachte.

Für 2022 wird eine weitere Erholung der Weltwirtschaft um 4,4 % erwartet. Im Euro-Raum wird eine Erholung um 3,9 % vorhergesagt. Diese Prognose berücksichtigt Faktoren, wie etwa die zuletzt stark angestiegenen Inflationsraten, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit aufgrund der Corona-Pandemie, die weitere Verbreitung der Omikron-Variante sowie eine revidierte Fiskalpolitik.1

Dennoch ist die Prognose insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine für die Erholung der Wirtschaft, sowohl auf globaler als auch auf Euroraum-Ebene, mit Unsicherheiten behaftet. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, der weitere Verlauf der Corona-Pandemie, der Zustand der Lieferketten und die Effekte einer revidierten Fiskalpolitik sowie der gestiegenen Inflationsraten werden weiterhin maßgeblich für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft sein.

a. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Für den europäischen Automarkt war 2021 ein weiteres herausforderndes Jahr, welches zu Beginn mit pandemiebedingten Einschränkungen startete.

Im weiteren Jahresverlauf wirkte sich die Halbleiterknappheit spürbar auf den Neuwagenmarkt aus und kurbelte gleichzeitig den Gebrauchtwagenmarkt an, was zu einer enormen Nachfrage und stark steigenden Gebrauchtwagenpreisen führte.

Die gesamten europäischen Online-B2C-Gebrauchtwagenverkäufe waren im Jahr 2021 9,0 % höher als im pandemiebedingt schwachen Vorjahr und 7,4 % höher gegenüber dem Vorpandemieniveau im Jahr 2019. Da die Halbleiterknappheit zu langen Vorlaufzeiten für Neuwagen führt, erhöhte sich die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt, was zu einem starken Rückgang der Lagerbestände führte. Insgesamt sind die Lagerbestände zu Beginn des Jahres 2022 rund 17 % niedriger, verglichen mit dem Zeitpunkt vor Beginn der Corona-Pandemie Anfang Januar 2020.

Von den vier größten für uns relevanten Märkten verzeichneten Spanien und Italien den höchsten Anstieg der Gebrauchtwagenverkäufe (um 30,2 % bzw. 23,5 %). Auch Deutschland und Frankreich konnten Zuwächse von 3,5 % bzw. 15,1 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Nur Polen war mit -1,2 % leicht rückläufig.2

Wir glauben, dass der Gebrauchtwagenmarkt als einer der letzten großen Märkte vor dem nachhaltigen Wandel von Offline zu Online steht. Dauerhaft zunehmende Internet- und Smartphone-Penetration sowie der auch durch COVID-19 verstärkte Wunsch nach individueller Mobilität treiben den Wechsel zu einem Online-Angebot beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen voran. Mit unserem Angebot sind wir gerüstet, um diese Nachfrage bedienen zu können.

b. Geschäftsverlauf

Die AUTO1 Group hat im Geschäftsjahr 2021 mit dem Verkauf von 596.731 Gebrauchtwagen (2020: 457.431) ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet. Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 68,7 % deutlich erhöht und betragen TEUR 4.774.973 (2020: TEUR 2.829.653). Die Umsatzsteigerung betrifft sowohl die Segmente Merchant als auch Retail. Im Merchant Segment konnten sich die Umsätze im Jahr 2021 nach dem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 erholen und das Vorpandemie Niveau des Jahres 2019 um 23,6 % übertreffen. Beide Ankaufskanäle – C2B und Remarketing – haben hierzu äußerst positiv beigetragen. Die Umsatzerlöse im Retail-Segment wurden mit dem Verkauf von 41.380 Fahrzeugen (2020: 10.153) auf TEUR 578.985 (2020: TEUR 132.603) erhöht. Dies entspricht einem Anstieg von 336,6 %. Dieser beruht insbesondere auf der wachsenden Bekanntheit der Marke sowie auf die gestiegene Nachfrage nach Gebrauchtwagen. Der Materialaufwand belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 4.344.097 (2020: TEUR 2.543.744). Das Rohergebnis ist damit deutlich auf TEUR 430.876 angestiegen (2020: TEUR 285.910). Parallel dazu konnte auch die Rohergebnismarge pro Auto um EUR 97 auf EUR 722 erhöht werden.

1 Vgl. IWF, World Economic Outlook January 2022.

2 Vgl. Indicata Market Watch Covid-19, Edition 23, January 2022.

Das bereinigte EBITDA der AUTO1 Group hat sich von TEUR -15.166 auf TEUR -107.100 verringert. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere höhere Aufwendungen für Marketing, insbesondere im Retail Segment, sowie höhere Personalaufwendungen, da mehr Personal eingestellt und weniger Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen mussten.

Das Wachstumsziel wird, wie in der Vergangenheit, für die nächsten Jahre im Vordergrund stehen. Hierzu soll das Autohero-Geschäft weiter ausgebaut werden.

c. Lage des Konzerns

1. Ertragslage

Die Gruppenergebnisse im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr 2020 lauten wie folgt:

1. Jan. 2021
- 31. Dez. 2021
1. Jan. 2020
- 31. Dez. 2020
Umsatzerlöse (in TEUR) 4.774.973 2.829.653
Umsatzwachstum in % 68,7 (18,6)
Rohergebnis (in TEUR) 430.876
285.910
Bereinigtes EBITDA (in TEUR)1 (107.100) (15.166)
Bereinigte EBITDA Marge in % (2,2) (0,5)
EBITDA (in TEUR) (124.412) (34.849)
EBITDA Marge in %2 (2,6) (1,2)
Verkaufte Autos (#) 596.731 457.431
Durchschnittliche
Mitarbeiteranzahl3
4.704 4.111

1 EBITDA bereinigt um separat ausgewiesene Positionen, die nicht betriebliche Effekte wie anteilsbasierte Vergütung, die Korrektur von Verbindlichkeiten und sonstige nicht-operative Kosten umfassen. Für die Überleitung auf das bereinigte EBITDA siehe nachfolgende Tabelle.

2Definiert als EBITDA dividiert durch Umsatzerlöse.

3 Vollzeitäquivalent.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom EBITDA auf das bereinigte EBITDA:

In TEUR 1. Jan. 2021
- 31. Dez. 2021
1. Jan. 2020
- 31. Dez. 2020
EBITDA (124.412) (34.849)
Anteilsbasierte Vergütung 5.689 (5.437)
Berichtigung der
Verbindlichkeiten
- 12.351
Sonstige nicht operative
Aufwendungen
11.623 12.769
Bereinigtes EBITDA (107.100) (15.166)

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse der AUTO1 Group haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 68,7 % (2020: TEUR 2.829.653) stark auf TEUR 4.774.973 erhöht. Dabei entfielen Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.195.988 (2020: TEUR 2.697.051) auf das Merchant-Segment und TEUR 578.985 (2020: TEUR 132.603) auf das Retail-Segment.

Im Merchantgeschäft wurde ein Umsatzanstieg von 55,6 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Die Zunahme der Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt aufgrund des geringeren Neuwagenangebots sowie die Rücknahme von COVID-19-Restriktionen in unseren europäischen Märkten haben zu der positiven Entwicklung beigetragen. Viele gewerbliche Händler hatten ihre zwischenzeitliche Betriebsschließung während der Hochphase der Corona-Pandemie wieder zurückgenommen, was sich positiv auf die Anzahl der verkauften Fahrzeuge im Merchant Segment auswirkte, diese nahmen um 108.073 auf 555.351 zu. Weiterhin trugen die stark gestiegenen Gebrauchtwagenpreise durch das geringere Neuwagenangebot zum Umsatzanstieg bei.

Das Retailgeschäft verzeichnete ebenfalls einen sehr starken Umsatzanstieg (insgesamt 336,6 % Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr), der insbesondere auf dem steigenden Bekanntheitsgrad der Marke Autohero und unserem stark wachsenden Angebotsbestand beruhte. Wir konnten eine starke Verbrauchernachfrage in allen unseren europäischen Märkten verzeichnen.

Rohgewinnentwicklung

Der Materialaufwand hat sich nahezu gleichmäßig zu den Umsatzerlösen um 70,8 % bzw. TEUR 1.800.353 auf TEUR 4.344.097 erhöht, wovon TEUR 3.780.080 im Merchantgeschäft und TEUR 564.017 im Retailgeschäft anfielen. Der Materialaufwand enthält u. a. die Kosten für die verkauften Fahrzeuge, die externen Transportkosten (Kosten für den Transport bis zum Kunden) als Aufwendungen für bezogene Leistungen sowie weitere Dienstleistungen im Zusammenhang mit der operativen Abwicklung des Fahrzeugan- bzw. -verkaufs.

Das Rohergebnis ist stark angestiegen und nahm im Geschäftsjahr 2021 um TEUR 144.966 auf TEUR 430.876 zu. Im Merchant Segment wurde dabei ein Rohergebnis von TEUR 415.908 erzielt. Trotz der Entwicklungsphase, in der sich das Retail Segment befindet, konnte in diesem Segment ein Rohergebnisbeitrag von TEUR 14.968 realisiert werden. Dieser soll künftig sukzessiv ausgebaut werden. Das Rohergebnis pro verkaufter Einheit (GPU) konnte ebenfalls in beiden Segmenten verbessert werden.

Geschäftsentwicklung nach Segment

Merchant 1. Jan. 2021
- 31. Dez. 2021
1. Jan. 2020
- 31. Dez. 2020
Umsatzerlöse (in TEUR) 4.195.988 2.697.051
davon C2B* 3.544.726 2.348.588
davon Remarketing* 651.262 348.463
Umsatzwachstum in % 55,6 (21,0)
Rohergebnis (in TEUR) 415.908 283.015
Verkaufte Autos (in Tausend) 555 447
davon C2B 481 397
davon Remarketing 74 50
GPU (in EUR) 749 633

* Auswertung der Umsatzerlöse nach Beschaffungskanal

Retail 1. Jan. 2021
- 31. Dez. 2021
1. Jan. 2020
- 31. Dez. 2020
Umsatzerlöse (in TEUR) 578.985 132.603
Umsatzwachstum in % 336,6 63,0
Rohergebnis (in TEUR) 14.968 2.895
Verkaufte Autos (in Tausend) 41 10
GPU (in EUR) 362 285

Entwicklung des EBITDA und bereinigten EBITDA

Das EBITDA der AUTO1 Group hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 89.563 auf TEUR -124.412 verringert. Wesentliche Treiber für diese Entwicklung waren zum einen höhere sonstige betriebliche Aufwendungen und zum anderen gestiegene Personalaufwendungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 86,9 % oder TEUR 158.370 auf TEUR 340.618 gestiegen. Die Erhöhung resultierte im Wesentlichen aus einer Zunahme der Marketingaufwendungen um TEUR 125.172 auf TEUR 203.275 zur Steigerung der Bekanntheit der Marke Autohero. Darüber hinaus stiegen die internen Logistikaufwendungen um TEUR 24.704 auf TEUR 57.974 als Folge einer größeren Zahl von Autotransporten gegenüber dem Vorjahr.

Aufgrund des starken Wachstums der AUTO1 Group und des Abbaus von Kurzarbeit hat sich der Personalaufwand um 54,3 % erhöht. Die durchschnittliche vollzeitäquivalente Mitarbeiteranzahl der AUTO1 Group hat von 4.111 im Geschäftsjahr 2020 auf 4.704 im Geschäftsjahr 2021 zugenommen. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem infolge der COVID-19 Pandemie in einzelnen Abteilungen die Mitarbeiteranzahl reduziert und Kurzarbeit eingeführt wurde, hat die AUTO1 Group im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Wachstumskurs fortgesetzt und die Mitarbeiterzahl ausgebaut. Die Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 5.689 erhöht. Im Vorjahr hatte sich aufgrund der Reklassifizierung der Vergütungsprogramme von cash-settled zu equity-settled ein Ertrag in Höhe von TEUR 5.437 ergeben.

Das bereinigte EBITDA wurde um die anteilsbasierten Vergütungen und sonstige nicht operative Aufwendungen korrigiert und belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR -107.100 (2020: TEUR -15.166).

Entwicklung des Konzernverlustes

Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete der Konzern einen Konzernverlust in Höhe von TEUR 374.054 (2020: TEUR 143.642). Der Anstieg ergab sich im Wesentlichen aus dem negativen sonstigen Finanzergebnis in Höhe von TEUR -209.843, das im Zusammenhang mit der vorzeitigen Rückzahlung der Wandelanleihe zum Zeitpunkt des Börsengangs entstand. Darüber hinaus trugen insbesondere höhere Marketingaufwendungen für den erfolgreichen Aufbau der Marke Autohero und das Wachstum der AUTO1 Group zum Konzernverlust bei.

2. Finanzlage

In TEUR

1. Jan. 2021
- 31. Dez. 2021
1. Jan. 2020
- 31. Dez. 2020
(374.054) (143.642)
(467.249) 45.495
(24.654) (3.569)
(615.155) -
(639.809) (3.569)
1.056.460 57.726
157.251 57.599
106.653 157.251

Die AUTO1 Group wies im Geschäftsjahr 2021 einen negativen Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit von TEUR -467.249 (2020: TEUR 45.495) aus. Dieser ergab sich insbesondere durch den Aufbau des Vorratsbestandes, der sich durch das starke Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 374.114 erhöht hatte, dem Anstieg der kurz- und langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie durch die Auszahlungen in Verbindung mit den höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen und gestiegenen Personalaufwendungen. Die Erhöhung des Vorratsvermögens wurde durch Inanspruchnahme der ABS-Facility in Höhe von TEUR 330.000 finanziert, während die Zunahme an kurzfristigen Forderungen und sonstigen Forderungen durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen kompensiert werden konnte. Der Anstieg der langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hängt mit unserem Ratenkauf Produkt im Bereich Autohero zusammen. Hier streben wir eine Refinanzierung im Geschäftsjahr 2022 an.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich für das Jahr 2021 auf TEUR -639.809 (2020: TEUR -3.569), da die Erlöse aus dem Börsengang in Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente in Höhe von TEUR 614.432 investiert wurden, um den Einfluss negativer Zinsen zu minimieren.

Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2021 TEUR 1.056.460 (2020: TEUR 57.726). Dieser resultierte vor allem aus der Kapitalerhöhung im Rahmen des Börsengangs Anfang Februar 2021 in Höhe von TEUR 982.677 nach Abzug der Transaktionskosten. Hierdurch konnte die Wandelanleihe vorzeitig zurückgezahlt werden, für welche Barmittel in Höhe von TEUR 232.349 verwendet wurden. Zusätzlich wurden TEUR 330.000 im Rahmen der ABS-Facility zur Finanzierung des Vorratsvermögens aufgenommen.

Wir sind der Ansicht, dass mit zunehmender Reife von AUTO1, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Verbindung mit dem Finanzierungs-Cashflow aus der ABS-Facility zu betrachten ist.

Der Zahlungsmittelbestand betrug zum Jahresende TEUR 106.653 (2020: TEUR 157.251) und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 50.598 verringert. Nach Hinzurechnung der Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente in Höhe von TEUR 614.432 verfügte die AUTO1 Group über liquide Reserven von TEUR 721.085 zum Jahresende, die sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 563.834 erhöht haben.

3. Vermögenslage

Das Sachanlagevermögen ist insbesondere aufgrund des Aufbaus von Produktionszentren für die Aufbereitung von Fahrzeugen zum Verkauf auf der Autohero-Plattform sowie durch Investitionen in die Autohero-Lieferwagenflotte insgesamt um TEUR 31.760 auf TEUR 84.092 angestiegen.

Die langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum 31. Dezember 2021 TEUR 49.430 (31. Dezember 2020 TEUR 0). Diese bestanden aus Forderungen von Ratenkäufen, die den Autohero-Kunden in Deutschland und Österreich angeboten werden und welche ab Geschäftsjahr 2022 refinanziert werden sollen.

Der Bestand an Vorräten hat sich um TEUR 374.114 auf TEUR 583.549 erhöht. Von dem Vorratsbestand sind TEUR 330.000 im Rahmen der ABS-Facility finanziert worden. Die Erhöhung des Vorratsbestandes ergibt sich aus dem starken Wachstum der AUTO1 Group. Gleichzeitig soll der erhöhte Vorratsbestand das zukünftige Wachstum des Konzerns sicherstellen.

Die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen haben sich aufgrund der positiven Entwicklung der Verkaufsaktivitäten zum Bilanzstichtag um TEUR 64.500 auf TEUR 89.302 erhöht.

Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte haben sich auf TEUR 616.248 (2020: TEUR 1.266) erhöht und beinhalten überwiegend kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds und Geldmarktinstrumente.

Die sonstigen Vermögenswerte betreffen hauptsächlich Umsatzsteuerforderungen, welche u. a. infolge des starken Wachstums gestiegen sind.

Das Eigenkapital der AUTO1 Group hat sich zum 31. Dezember 2021 auf TEUR 921.014 erhöht (2020: TEUR 4.465). Die Eigenkapitalquote betrug damit zum Ende des Berichtsjahres 56,7 % (2020: 0,9 %). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich durch den erfolgreichen Börsengang im Februar 2021 begründet.

Am 13. Februar 2020 hatte der Konzern ein nachrangiges Wandeldarlehen über TEUR 255.000 ausgegeben. Das Darlehen war wandelbar in Stammaktien des Konzerns nach Ermessen des Kreditgebers im Fall von bestimmten Ereignissen oder rückzahlbar am 13. Februar 2025. Das Wandeldarlehen enthielt mehrere eingebettete Derivate in Form eines Wandlungsrechts, einer Barausgleichsoption sowie weiterer Vorfälligkeitsoptionen und wurde zum 31. Dezember 2020 unter den langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 323.470 ausgewiesen. Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 war die Wandelanleihe damit vollständig zurückgeführt.

Die im Vorjahr abgeschlossene vollständig besicherte Investment-Grade rated 'ABS' Kreditfazilität mit einem Rahmen von TEUR 485.000 wurde im ersten Quartal 2021 erstmals in Anspruch genommen. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 betrug die Höhe des Abrufs TEUR 330.000, welche unter den langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten ausgewiesen wurde. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang des Konzerns unter Liquiditätsrisiken.

Die kurzfristigen Schulden bestanden im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, welche u. a. aufgrund der verstärkten Ankaufaktivitäten stichtagsbedingt deutlich angestiegen sind. Die unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Vertragsverbindlichkeiten stiegen ebenfalls infolge des höheren Geschäftsvolumens zum Bilanzstichtag an.

4. Gesamteinschätzung

Der Vorstand beurteilt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AUTO1 Group als positiv. Trotz der anhaltenden Pandemie konnte der Konzern ein sehr starkes Wachstum verzeichnen. Der Umsatz und das Rohergebnis des Konzerns erreichten im Jahr 2021 ein neues Allzeithoch. Dem Konzern gelang es, die wichtigsten Finanzkennzahlen vor der Pandemie zu übertreffen und gleichzeitig die Marke Autohero und das Merchant Segment weiter auszubauen. Im Rahmen des erfolgreichen Börsengangs im Februar 2021 konnte die AUTO1 Group erfolgreich an die Börse gebracht werden. Dies hat die Eigenkapitalbasis des Konzerns wesentlich verbessert und führte dazu, dass das Geschäft weiter ausgebaut werden konnte. Daneben wurde mit der Inanspruchnahme der neuen Finanzierungslinie die kosteneffiziente Finanzierung des Vorratsvermögens langfristig gesichert.

Prognose-, Chancenund Risikobericht

Risikobericht

Im Laufe des Jahres 2021 haben wir ein internes Risikomanagement-Team mit dem Ziel eingerichtet, ein umfassendes konzernweites Risikomanagement-System (RMS) zu implementieren, das AUTO1 in die Lage versetzt, die Entscheidungsfindung durch die Bereitstellung konsistenter, vergleichbarer und transparenter Informationen zu unterstützen und durch welches ein gemeinsames Verständnis von Risiken und Chancen im gesamten Unternehmen geschaffen wird. Ziel des Risikomanagement-Teams ist es, eine Strategie zu entwickeln und Ziele zu definieren, die ein optimales Gleichgewicht zwischen dem Wachstum des Unternehmens und der Minderung der damit verbundenen Risiken gewährleisten und so den Unternehmenswert nachhaltig und methodisch fördern. Der folgende Bericht stellt die für AUTO1 als wesentlich erachteten Risiken und Chancen dar und gibt einen Überblick über das RMS.

Risikomanagementsystem

Der Vorstand der AUTO1 Group SE (AUTO1) übernimmt die Gesamtverantwortung für die Entwicklung und den Betrieb eines wirksamen RMS für AUTO1.

Das Risikomanagement-Team hat das RMS auf der Grundlage des Rahmenwerks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) Enterprise Risk Management Standard implementiert. Darüber hinaus orientiert sich das RMS an den Anforderungen des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) veröffentlichten Prüfungsstandards 981. Das Risikomanagement bei AUTO1 besteht aus den folgenden Elementen:

Risikomanagementsystem

Risikoidentifikation

Die strukturierte Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen sind entscheidende Komponenten zur Sicherung eines widerstandsfähigen und profitablen Wachstums. Risiken sind definiert als die Möglichkeit negativer Abweichungen von der erwarteten Unternehmensperformance, während Chancen als die Möglichkeit positiver Abweichungen definiert sind. Wir versuchen nicht, Risiken um jeden Preis zu vermeiden; unser Ziel ist es, die mit unseren Entscheidungen und Geschäftsaktivitäten verbundenen Chancen und Risiken aus einer informierten Perspektive sorgfältig abzuwägen. Identifizierung und Bewertung von Risiken erfolgen mit Hilfe verschiedener Instrumente wie Workshops und Risikoumfragen durch die Risk Owner im Tagesgeschäft und durch das Risikomanagementteam im halbjährlichen Rhythmus.

Die Identifikation von Risiken erfolgt durch alle Mitarbeiter von AUTO1, sowohl zentral als auch dezentral. Im Rahmen des RMS identifizieren die Risk Owner in den verschiedenen Abteilungen des Konzerns Risiken, indem sie das interne und externe Umfeld auf kommende Risiken hin untersuchen. Darüber hinaus umfasst die Risikoidentifikation die Erkennung möglicher Verflechtungen zwischen Risiken auf Basis qualitativer Faktoren. Diese Verflechtungen führen häufig zur Identifizierung neuer Risiken.

Risikobewertung

Sobald die Risiken identifiziert sind, bewerten und quantifizieren unsere Risikoverantwortlichen mit Unterstützung des Risikomanagementteams die einzelnen Risiken auf der Grundlage von:

  • Auswirkung: das Ausmaß, in dem das Risiko, falls es sich verwirklicht, die AUTO1 und ihre Ziele beeinträchtigen würde.
  • Eintrittswahrscheinlichkeit: steht für die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Auswirkung eines Risikos innerhalb eines Jahres nach dem Bewertungsdatum eintritt.

Die Folgenabschätzung wird entweder auf einer quantitativen oder einer qualitativen Skala durchgeführt, falls Risiken nicht quantifiziert werden können oder qualitative Aspekte überwiegen (z. B. Reputationsrisiken). Die Auswirkungsskala reicht von unbedeutend bis schwerwiegend und bezieht sich auf die potenziellen Auswirkungen auf das EBIT.

Finanzielle
Auswirkungen
Einschätzung
> € 33 Mio Schwerwiegende negative Auswirkungen
auf die Geschäftstätigkeit, die Finanzlage
und den Cashflow
€ 16 Mio -
€ 33 Mio
Wesentliche Auswirkungen auf
Geschäftstätigkeit, Finanzlage und
Cashflow
€ 8 Mio -
€ 16 Mio
Erhebliche Auswirkungen auf
Geschäftstätigkeit, Finanzlage und
Cashflow
€ 2,5 Mio -
€ 8 Mio
Mäßige Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit, Finanzlage
und Cashflow
€ 0,8 Mio
- € 2,5 Mio
Geringe Auswirkungen auf
Geschäftstätigkeit, Finanzlage
und Cashflow
< € 0,8 Mio Unbedeutende Auswirkungen auf
Geschäftstätigkeit, Finanzlage
und Cashflow

Brutto- und Nettorisiken

Alle Risiken werden auf einer Brutto- und Nettorisikobasis bewertet, um die Wirksamkeit der Abhilfemaßnahmen zu verstehen und hervorzuheben. Im folgenden Risikobericht werden die Risiken erläutert, die auf Bruttobasis einen wesentlichen Einfluss auf die Gruppe haben.

  • Bruttorisiko: stellt das inhärente Risiko dar, bevor Strategien zur Risikominderung und entsprechende Maßnahmen berücksichtigt werden.
  • Nettorisiko: stellt das verbleibende Risiko dar, nachdem alle durchgeführten Minderungsmaßnahmen berücksichtigt wurden.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit bezieht sich auf die geschätzte Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko innerhalb eines Zeithorizonts von einem Jahr eintritt. Es wird durch die Auswahl eines der folgenden Wahrscheinlichkeitsbereiche abgeleitet:

Wahrscheinlichkeit
des Auftretens
Bewertung
Sehr wahrscheinlich [75% - 100%]
Wahrscheinlich [50% - 75%]
Möglich [25% - 50%]
Unwahrscheinlich [5% - 25%]
Sehr unwahrscheinlich [0% - 5%]

Die Kombination der beiden oben beschriebenen Dimensionen ergibt die Risikobewertung. Die Risikomatrix erleichtert den Vergleich der relativen Priorität der Risiken und erhöht die Transparenz über die Risikoexposition von AUTO1.

  • Identifizierte Risiken im roten Bereich der Matrix und schwerwiegende Risiken werden als hoch eingestuft und erfordern Maßnahmen und Überwachung durch das Management mit hoher Priorität.
  • Risiken im gelben Bereich werden als mittlere Risiken eingestuft und erfordern mittelfristige Maßnahmen und eine regelmäßige Überwachung.
  • Risiken im grünen Bereich werden als geringe Risiken eingestuft und haben eine niedrigere Priorität.

Risikobehandlung

Gemeinsam mit ihren Vorgesetzten und dem Vorstand sind die Risikoverantwortlichen dafür verantwortlich, dass in ihrem Zuständigkeitsbereich angemessene risikomindernde Maßnahmen und Kontrollen geschaffen und umgesetzt werden. Die Risikoverantwortlichen bewerten die Risiken im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Ergebnisse und Wahrscheinlichkeiten und prüfen die verfügbaren Ressourcen, die bestehenden Kontrollen und Maßnahmen im Vergleich zu den möglichen Chancen.

Die Behandlung von Risiken bezieht sich auf die Maßnahmen oder Techniken, die zur Bewältigung der bewerteten Risiken eingesetzt werden. Der Risikoverantwortliche wählt in Abstimmung mit dem Management eine der folgenden Optionen aus:

  • Risikovermeidung: Das Risiko kann abgewendet werden, indem die risikobehaftete Tätigkeit unterlassen wird. 1.
  • Risikominderung: Das Risiko kann durch geeignete Abhilfemaßnahmen verringert werden. 2.
  • Risikotransfer: Das Risiko kann auf einen Dritten (z. B. eine Versicherungsgesellschaft) übertragen werden. 3.
  • Risikoakzeptanz: Das Risiko kann akzeptiert werden; es wird keine Maßnahme auf der Grundlage einer Kosten-Nutzen-Analyse ergriffen. 4.

Risikoüberwachung

Bei der Risikoüberwachung handelt es sich um den Prozess der kontinuierlichen Nachverfolgung von Risiken, die identifiziert, bewertet und gemeinsam mit dem jeweiligen Risk Owner und Manager behandelt wurden. Ziel ist es, die aktuellen Wahrscheinlichkeiten, Auswirkungen und den Umsetzungsstatus von Abhilfemaßnahmen zu bewerten. Das Risikomanagementteam und die jeweiligen Risikoverantwortlichen sind gemeinsam für die Einspeisung der kontinuierlichen Überwachungsdaten in die Risikoanalysetools verantwortlich. Die fortlaufende Risikoüberwachung ist in unsere tägliche Arbeit integriert.

Darüber hinaus hat AUTO1 eine Ad-hoc-Berichterstattung integriert, die das Risikomanagement-Team und den Vorstand über aktuelle Risikoereignisse und relevante Entwicklungen auf dem Laufenden hält.

Risikoberichterstattung

Der Vorstand wird monatlich über die gruppenweite Risikosituation, insbesondere über wesentliche Risiken, informiert. Gemeinsam mit dem Vorstand informiert das Risikomanagementteam den Prüfungsausschuss vierteljährlich über Risikomanagementaktivitäten und bestehende Risiken.

Internes Kontrollsystem in Bezug auf die Finanzberichterstattung

Nach dem deutschen Aktiengesetz muss der Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems (IKS) überwachen, was AUTO1 dazu verpflichtet, auf ein praktikables und umfassendes IKS hinzuarbeiten. Im Jahr 2021 haben wir unser IKS weiterentwickelt, um Fehler, Ineffizienzen und Compliance-Verstöße ausreichend zu verhindern. Darüber hinaus haben wir unsere internen Kontrollen verstärkt, um potenzielle Fälle von Unstimmigkeiten und Fehlverhalten durch interne und externe Beteiligte zu vermeiden.

Das RMS von AUTO1 wurde eingerichtet, um das Risikobewusstsein zu schärfen, eine offene Kommunikation über Risiken zu fördern, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und Maßnahmen voranzutreiben, um ein proaktives Management von Risiken sicherzustellen, die im schlimmsten Fall die Leistung oder Existenz des Unternehmens bedrohen. Das IKS zielt darauf ab, das allgemeine Bewusstsein für interne Kontrollen als entscheidende Komponente einer guten Unternehmensführung zu schärfen. Ein weiteres Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und die Effizienz zu steigern, indem die Komplexität durch den Austausch von Best Practices und die Standardisierung von Prozessen reduziert wird. Das für die Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesse zuständige IKS hat die Aufgabe sicherzustellen, dass die Rechnungslegung und Finanzberichterstattung der Gruppe korrekt und zuverlässig sind.

Der Prüfungsausschuss und der Vorstand überwachen die Wirksamkeit des IKS. Das System wird ständig an die Anforderungen von COSO und die Erwartungen der Gruppe angepasst. Die Innenrevision bewertet die IKS-Politik der Gruppe, wo immer dies angebracht ist, und prüft das IKS als Ganzes.

Interne Revision

Die AUTO1 stellt die Qualität ihrer Prozesse sicher, indem sie interne Revisionen durchführt und dem Prüfungsausschuss vierteljährlich einen zusammenfassenden Bericht über ihre Aktivitäten vorlegt. Die interne Revision der AUTO1 hat das Ziel, unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen zu erbringen, um den Wert der AUTO1 zu steigern und ihre Geschäftstätigkeit zu verbessern. Die Aufgabe der internen Revision besteht darin, den Unternehmenswert zu steigern und zu schützen, indem sie risikobasierte und objektive Sicherheit, Beratung und Einblicke bietet. Die interne Revision unterstützt AUTO1 bei der Erreichung ihrer Ziele, indem sie einen systematischen und disziplinierten Ansatz zur Bewertung und Verbesserung der Unternehmensführung, des Risikomanagements und der Kontrollprozesse anwendet. Die interne Revision trägt auch dazu bei, potenzielles Fehlverhalten, unethische Geschäftspraktiken oder vermutete betrügerische Aktivitäten aufzudecken und darauf zu reagieren.

Die interne Revision richtet sich nach den obligatorischen Elementen des International Professional Practices Framework des Institute of Internal Auditors, einschließlich der Grundprinzipien für die berufliche Praxis der Innenrevision, des Ethikkodex, der internationalen Normen für die berufliche Praxis der Innenrevision und der Definition der Innenrevision. Derzeit arbeiten wir mit einem externen Dienstleister, einer Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zusammen, um unsere interne Revision zu entwickeln.

Wesentliche Risiken

Die AUTO1 Group ist als international tätiges Unternehmen gesamtwirtschaftlichen, branchenspezifischen, finanziellen und strategischen Risiken ausgesetzt. Als wesentliche Risiken bezeichnen wir Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Geschäftsbereiche und unsere internen und externen Stakeholder haben können. Der Risikobericht stellt die für die AUTO1 als wesentlich erachteten Risiken auf Bruttorisikobasis dar.

Risikobereiche

Insgesamt haben wir keine Risiken oder Risikocluster identifiziert, die den Fortbestand von AUTO1 gefährden könnten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Risikocluster der AUTO1 und zeigt die wesentlichen Risiken, die wir gemäß unserer oben beschriebenen Methodik zur Risikobewertung identifiziert haben. Im Vergleich zum Risiko- und Chancenbericht 2020 wurde das Risiko "Logistik und Lagerhaltung" zu einem Risikobereich zusammengefasst. Darüber hinaus wurden COVID-19-bezogene Risiken und Chancen zu den entsprechenden Abschnitten hinzugefügt; der spezifische Risikobereich "Coronavirus" wurde daher nicht mehr aufgenommen.

Übersicht über die Risikocluster

Wichtigste
Bruttorisiken
Wahrscheinlichkeit Auswirkung
Strategische Risiken
Wettbewerbsumfeld Möglich Mittel
Hemmnisse für
den Online-Kauf
von Gebrauchtwagen
Möglich Mittel
Regulatorische
Änderungen auf dem
Gebrauchtwagenmarkt
Möglich Niedrig
Strategische Risiken
Allgemeine rechtliche
und Compliance-Risiken
Unwahrscheinlich Niedrig
Geldwäschebekämpfung Möglich Mittel
Datenschutz Möglich Mittel
Operationelle Risiken
Logistik und Inventar Unwahrscheinlich Niedrig
IT Sicherheit Unwahrscheinlich Mittel
Mitarbeiter Unwahrscheinlich
Mittel
Finanzielle und Berichterstattungsrisiken
Liquiditätsrisiko Unwahrscheinlich Hoch
Zinsänderungsrisiko Unwahrscheinlich Niedrig
Fair-Value-Risiko Unwahrscheinlich Niedrig

a. Strategische Risiken

Wettbewerbsumfeld

AUTO1 ist der größte Gebrauchtwagenhändler in Europa. Dennoch sind wir in einer wettbewerbsintensiven Branche tätig, und der Druck von bestehenden und neuen Unternehmen kann sich negativ auf unser Geschäft und unsere Betriebsergebnisse auswirken. Vor allem im Retail Segment erwarten wir, dass sowohl neue als auch bestehende Wettbewerber mit konkurrierenden Marken, Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen in den Online- und traditionellen Automobilmarkt eintreten werden. Dies könnte es möglicherweise schwieriger machen, Bestände zu erwerben, Kunden zu akquirieren, Daten zu sammeln und Autos zu einem profitablen Preis zu verkaufen. Zu unseren Hauptkonkurrenten gehören unabhängige Gebrauchtwagenhändler, Kleinanzeigen-Websites und -Apps, Mietwagenunternehmen, die Gebrauchtwagen aus ihren Flotten direkt an Verbraucher verkaufen sowie professionelle Händler. Wir bieten ein attraktives, zuverlässiges Angebot zu wettbewerbsfähigen Preisen. Sollte uns dies nicht gelingen, könnten sich potenzielle Käufer und Verkäufer von Gebrauchtwagen dazu entscheiden, ihre Fahrzeuge über einen unserer Wettbewerber zu handeln.

Außerdem könnten bestehende E-Commerce-Unternehmen wie Amazon oder große Automobilhersteller wie Volkswagen direkt in den Online-Gebrauchtwagenmarkt einsteigen. Einige dieser Unternehmen verfügen über beträchtliche Ressourcen und sind möglicherweise in der Lage, den Kunden Zugang zu einem großen Fahrzeugbestand zu verschaffen oder Autos von Verbrauchern zu hohen Preisen zu kaufen und gleichzeitig ein wettbewerbsfähiges Online-Erlebnis zu bieten.

Angesichts dieses Wettbewerbsumfelds sind wir davon überzeugt, dass unser einzigartiges Online-Angebot in Verbindung mit unserer erhöhten Markenbekanntheit die richtige Antwort für die Zukunft ist, die es AUTO1 ermöglicht, unseren Kundenstamm zu vergrößern und die Kundenbeziehungen zu vertiefen, indem wir das attraktivste Angebot für den Online-Kauf und -Verkauf von Autos anbieten.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Chip-Knappheit und der durch die COVID-19-Pandemie verursachten weltweiten Unterbrechung der Lieferkette werden weniger gebrauchte Autos als üblich gegen ein neues Fahrzeug eingetauscht. Dadurch verringert sich das Angebot an Gebrauchtwagen, was die Preise in die Höhe treibt. Da die Nachfrage nach Fahrzeugen die Lagerbestände weiterhin übersteigt, sehen wir umgekehrt positive Auswirkungen auf unseren durchschnittlichen Verkaufspreis, den GPU und den Lagerumschlag. Wir gehen davon aus, dass diese Bedingungen nur mittelfristig anhalten werden, da die Beschränkungen in der Lieferkette nachlassen und die Chiphersteller ihre Kapazitäten erhöhen, um mehr zu produzieren.

Hemmnisse für den Online-Kauf von Gebrauchtwagen

Im Rahmen des Einzelhandelssegments haben die traditionellen Händler immer noch eine relativ starke Position. Für einige Gebrauchtwagenkäufer ist die Tatsache, dass sie den Wagen nicht persönlich besichtigen und Probe fahren können, immer noch ein Hemmnis, sich für den Online-Kauf eines Gebrauchtwagens zu entscheiden.

Um dieses Problem anzugehen, hat AUTO1 erhebliche Investitionen in die Gestaltung unserer Websites und Apps sowie in unsere technologische Infrastruktur getätigt. Wir wollen unseren Kunden ein bequemes und überzeugendes Erlebnis bieten, das AUTO1 von traditionellen Gebrauchtwagenhändlern unterscheidet. Wir haben in Autohero-Fotostudios investiert, die es unseren Kunden ermöglichen, ein Auto mithilfe interaktiver High-Definition-Fotografie zu besichtigen. Darüber hinaus bieten wir Autohero-Kunden die Möglichkeit, über unsere Online-Plattform Finanzierungen und Garantieleistungen zu erwerben, ihr aktuelles Auto zu bewerten und die Lieferung und Abholung bequem zu planen. Unsere Übergabeexperten liefern die Fahrzeuge an die Kunden aus, und wir bieten ein 14 bis 21-tägiges Rückgaberecht für alle verkauften Fahrzeuge (je nach Land). Wir haben weiter in unsere Fulfillment-Plattform investiert, die aus über 400 Übergabe- und Abholstellen in zehn Ländern besteht, sowie in unsere Beziehungen zu Logistikanbietern. Wir sind davon überzeugt, dass eine einheitliche Technologie-Plattform ein erheblicher Vorteil ist, vor allem wenn wir im Laufe der Zeit unsere Geschäftstätigkeit weiter skalieren.

Regulatorische Änderungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt

Als europäischer Konzern sind lokale regulatorische Änderungen Teil unseres Tagesgeschäfts. Diese Änderungen können sich auf unser Geschäft auswirken. Neue Vorschriften oder Maßnahmen, die von Regierungsbehörden eingeführt werden, können zu einem Rückgang bestimmter Fahrzeugtypen führen, einschließlich derjenigen in unserem Bestand. Solche Entwicklungen können sich negativ auf unsere Margen auswirken und zu Wertminderungen unserer Bestände führen.

Ein Teil der von uns gekauften und verkauften Fahrzeuge bietet nicht die modernsten innovativen Funktionen, wie z. B. autonomes Fahren, und es gibt keine Garantie dafür, dass wir in der Lage sein werden, schnell Fahrzeuge mit solchen Funktionen zu beschaffen, wenn diese stark nachgefragt werden. Ebenso können Maßnahmen von Herstellern oder Händlern einen erheblichen Einfluss auf die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt haben. Wenn diese Parteien beschließen, größere Anreize für den Verkauf von Neuwagen (z. B. Rabatte oder attraktive Finanzierungen) oder generell niedrigere Preise für Neuwagen anzubieten, könnte dies den Kauf eines Neuwagens attraktiver machen. Infolgedessen könnten die Preise für Gebrauchtwagen sinken.

b. Operative Risiken

Logistik und Gebrauchtwagenbestand

Unsere Logistikprozesse hängen stark von der Koordination der Datenaustauschsysteme, dem Logistikteam und der Kommunikation mit unseren Logistikpartnern ab. Aufgrund des starken Wachstums des Geschäftsvolumens in den letzten Jahren ist ein Ausbau und eine kontinuierliche Optimierung dieser Prozesse erforderlich. Ineffiziente Prozesse, Fehlplanungen oder ausfallende IT-Systeme können das Risiko erhöhter Logistik- und Personalkosten sowie Lieferverzögerungen bergen, die sich auf den Rohertrag und das Nettoergebnis auswirken können.

Die Verwaltung des Gebrauchtwagenbestands ist eine Schlüsselkomponente für unser Geschäft. Das starke Wachstum der letzten Jahre mit mehr als 400 Filialen in verschiedenen europäischen Ländern, das entsprechende Transport- und Logistiknetz und die Einführung zusätzlicher Dienstleistungen haben das Geschäft in kurzer Zeit belastbarer, aber auch komplexer gemacht. Um dem entgegenzuwirken, ist eine kontinuierliche Anpassung der Personal- und Systemanforderungen notwendig. Das Gesamtrisiko wird aufgrund des Marktvolumens und der Diversifikation unter unseren Dienstleistern als gering eingeschätzt.

IT-Sicherheit

Als Online-Dienstleister mit E-Commerce-Komponenten ist AUTO1 in hohem Maße von der Leistungsfähigkeit und Stabilität verschiedener Online-Plattformen sowie von Schnittstellen zu Tools von Drittanbietern abhängig. Da der Einkauf und Verkauf von Fahrzeugen auf unserer Online-Plattform getätigt werden, haben technische Störungen oder Ausfälle unmittelbare Auswirkung auf die gesamte Wertschöpfungskette.

Um die Sicherheit und Stabilität der Systeme zu gewährleisten, ist AUTO1 an geografisch getrennte und redundante Serverzentren angeschlossen. Der Betrieb der Plattform wird überwacht, um bei Störungen geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zum Schutz vor unbefugten Zugriffen und Angriffen hat AUTO1 eine mehrstufige Systemsicherheit und einen personalisierten, rollenbasierten Zugang eingerichtet. Ein Prozess der Benutzerverwaltung zur Dokumentation von Neuzugängen und Abgängen ist definiert.

Das starke Wachstum von AUTO1 erfordert den ständigen Ausbau der IT-Systeme, um der steigenden Komplexität und Größe gerecht zu werden. Um die notwendige Skalierbarkeit zu erreichen, werden zusätzliche Cloud-Services eines etablierten Anbieters genutzt.

Aufgrund der kritischen Auswirkungen von IT-Risiken unterliegt die IT-Entwicklung und -Wartung einer ständigen Qualitätskontrolle. Es gibt mehrere Verfahren, mit denen in dringenden Fällen kurzfristig notwendige IT-Änderungen vorgenommen werden können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von IT-Risiken wird generell als gering eingeschätzt, die Auswirkungen von IT-Risiken auf die Leistungsindikatoren sind moderat. Insgesamt geht der Vorstand von einem geringen Risiko aus, da die Maßnahmen zur Risikominderung als geeignet angesehen werden.

Personelle Risiken

Unser Unternehmen wird von unserem Co-Founder Christian Bertermann geführt, der unsere erfolgreiche Expansion seit der Aufnahme unserer Geschäftstätigkeit im Jahr 2012 geleitet hat. Das kontinuierliche Wachstum von AUTO1 ermöglicht es dem Unternehmen, ein hochtalentiertes Team anzuziehen, zu rekrutieren, zu motivieren und zu binden. Der Wettbewerb um solche qualifizierten Mitarbeiter wird immer intensiver. Gelingt es uns nicht, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, könnte dies unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unsere Geschäftstätigkeit und unsere Wettbewerbsposition aufrechtzuerhalten und auszubauen.

Die Bedeutung der Menschen für die Kontinuität des Unternehmens ist entscheidend groß. Die Coronavirus-Pandemie hat sich negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt und das Tempo des Wandels bei den Bedürfnissen und Erwartungen potenzieller Mitarbeiter beschleunigt. Darüber hinaus könnte das Auftauchen neuer COVID-19-Varianten die Leistungsfähigkeit von AUTO1 im Jahr 2022 aufgrund anhaltender Einschränkungen, möglicher Personalengpässe und Abwesenheiten überschatten. Nichtsdestotrotz sind wir für die Zukunft gut aufgestellt, indem wir unseren Mitarbeitern eine wettbewerbsfähige Vergütung und zeitgemäße Beschäftigungslösungen bieten.

Wir setzen langfristige Anreizpläne für unsere leitenden und wichtigen Mitarbeiter ein und führen Karriereentwicklungspläne durch, um unsere Führungskräfte zu halten und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus haben wir vor kurzem ein Matching-Share-Programm eingeführt, sodass jeder Mitarbeiter, der länger als sechs Monate im Unternehmen ist, Aktien erwerben kann und je nach Dauer seiner Betriebszugehörigkeit zusätzliche Matching-Shares erhält. Bei AUTO1 legen wir Wert auf ein offenes Arbeitsumfeld, in dem die Leistungsbeurteilung ehrlich und konstruktiv innerhalb des Unternehmens geteilt wird. Wir haben eine starke, wertegeleitete Kultur, die in unsere Einstellungs-, Einarbeitungs- und Schulungsprozesse eingebettet ist. Unser HR-Team führt Umfragen zum Mitarbeiterengagement als Teil unserer offenen Gesprächskultur durch, um unsere Transparenz und unser Verständnis für die Bedürfnisse der Mitarbeiter weiter zu verbessern. Feedback-Zyklen werden zweimal im Jahr organisiert.

Rechtliche und Compliance-Risiken Allgemeine rechtliche und Compliance-Risiken

Als international tätiges Unternehmen, das Gebrauchtwagen online kauft und verkauft, unterliegen wir einer Vielzahl von Gesetzen, Vorschriften und Compliance-Anforderungen. Autos sind ein technisch komplexes Produkt, das versteckte Mängel haben kann, die erst nach dem Kauf oder Verkauf sichtbar werden. Diese Mängel können Ansprüche von Kunden und Geschäftspartnern nach sich ziehen und zu Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit solchen Ansprüchen führen. Insbesondere beim Verkauf an Verbraucher unterliegen wir den Verbraucherschutzgesetzen, die den Verbrauchern im Gegensatz zu den Partnern in unserem Business-to-Business-Segment einen besseren Schutz bieten.

Alle von uns gekauften und verkauften Fahrzeuge werden von geschulten Fachleuten nach einem festgelegten Qualitätssicherungsprozess gründlich untersucht und Probe gefahren. Dadurch wird sichergestellt, dass wir die von uns gekauften Fahrzeuge angemessen bewerten und unseren Kunden alle bekannten Fahrzeugmängel transparent mitteilen können, wodurch das Risiko von Ansprüchen nach dem Verkauf, Rechtsstreitigkeiten und weiteren rechtlichen Risiken und Kosten im Zusammenhang mit diesen Ansprüchen gemindert wird.

Risiko der Nichteinhaltung von Antigeldwäsche-Vorschriften

Der traditionelle Gebrauchtwagenmarkt ist bekanntermaßen stark fragmentiert und wenig transparent. Gleichzeitig gelten Autos als sogenannte hochwertige Güter. Die Kombination dieser Faktoren birgt das Risiko, dass der Gebrauchtwagenmarkt für illegale Aktivitäten genutzt wird. Als Unternehmen, das im An- und Verkauf von Gebrauchtwagen tätig ist und somit auf dem Gebrauchtwagenmarkt aktiv ist, laufen wir Gefahr, auf Akteure zu treffen, die an illegalen Aktivitäten wie Geldwäsche beteiligt sind.

Um dieses Risiko zu mindern, haben wir eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche, zur Berichterstattung und zur Schulung als Teil unseres allgemeinen Compliance-Management-Systems eingeführt. Grundsätzlich verfolgen wir ein strenges bargeldloses Geschäftsmodell und haben ein umfassendes KYC-Verfahren (Know-YourCustomer) eingeführt, mit dem wir sicherstellen, dass wir nur mit seriösen Geschäftspartnern zusammenarbeiten. Außerdem haben wir einen eigenen Geldwäsche-Beauftragten und ein Compliance-Team mit Geldwäsche-Fachwissen, das regelmäßig Mitarbeiterschulungen auf der Grundlage unserer Geldwäsche-Richtlinie durchführt. Zur Verstärkung dieser Maßnahmen haben wir interne und externe Meldewege eingerichtet, um die Berichterstattung zu erleichtern und unsere Prozesse regelmäßig zu überwachen und an die sich entwickelnden Geldwäsche-Anforderungen anzupassen.

Risiko der Nichteinhaltung von Datenschutzbestimmungen

Durch den Umgang mit personenbezogenen Daten sind wir mit dem Risiko der Nichteinhaltung der DSGVO und den allgemeinen Risiken im Umgang mit solchen Daten konfrontiert. Insbesondere der Umgang mit personenbezogenen Daten von Verbrauchern kann das Risiko von Beschwerden bei den Datenschutzbehörden und die damit verbundenen Risiken mit sich bringen.

Um diese Risiken zu mindern, überwachen wir unsere Produkte und Prozesse, um sicherzustellen, dass sie mit allen DSGVO-Anforderungen übereinstimmen. Wir haben außerdem ein Datenschutzmanagementsystem eingeführt, auf dessen Grundlage wir unsere Mitarbeiter zu diesem Thema schulen und die notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO einhalten und umsetzen. Wir haben einen eigenen Datenschutzbeauftragten, der unsere Datenschutzmaßnahmen überwacht. Wir haben regionale Datenschutzkontakte ernannt, um das Bewusstsein in allen Regionen, in denen wir tätig sind, zu schärfen. Ein Datenschutzkoordinator setzt unsere Datenschutzmaßnahmen konzernweit um. Um das mit den personenbezogenen Daten der Verbraucher verbundene Risiko zu mindern, bieten wir unseren Mitarbeitern, die mit Kunden zu tun haben, umfassende Datenschutzschulungen an. Außerdem verfügen wir über spezielle Prozesse, die sich mit dem Recht auf Auskunft, Löschung und allen anderen datenschutzbezogenen Anfragen befassen.

c. Finanzielle Risiken

Von den finanziellen Risiken ist für AUTO1 mangels wesentlicher Fremdwährungsgeschäfte und Ausfallrisiken vor allem das Liquiditätsrisiko relevant.

Liquiditätsrisiko

Unter den potenziellen finanziellen Risiken ist das Liquiditätsrisiko für AUTO1 am relevantesten, da es keine wesentlichen Fremdwährungstransaktionen und Ausfallrisiken gibt. Die wichtigsten Liquiditätsressourcen von AUTO1 umfassen unsere liquiden Mittel (Kassenbestand, Bankguthaben und Anlagen in kurzfristige finanzielle Vermögenswerte) in Höhe von EUR 721 Mio. zum 31. Dezember 2021 und unser Asset-Backed-Securitisation (ABS)-Programm für die Finanzierung des Vorratsbestands mit einer nicht in Anspruch genommene Kreditlinie in Höhe von EUR 90 Mio. zum 31. Dezember 2021. Nach dem Bilanzstichtag haben unsere Banken die zugesagten Beträge für unser ABS-Programm um EUR 400 Mio. erhöht.

AUTO1 verfügt über eine detaillierte kurz- und langfristige Liquiditätsplanung, die regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird, einschließlich der Zuteilung von Liquidität an die Tochtergesellschaften in Übereinstimmung mit unseren internen Budgetgenehmigungsprozessen.

Aufgrund der hohen liquiden Mittel und der Tatsache, dass AUTO1 außer dem ABS keine weiteren Finanzschulden hat, sind die kurzfristigen Liquiditätsrisiken sehr begrenzt.

Auf der Grundlage der langfristigen Planung der Gruppe gehen wir davon aus, dass die derzeitigen liquiden Mittel von AUTO1 ausreichen, um die geplante Expansion des Geschäfts von Autohero und die laufenden Geschäftstätigkeiten von AUTO1 zu unterstützen, bis wir die Rentabilität und einen positiven Cashflow aus operativer und Investitionstätigkeit erreichen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird AUTO1 Zugang zu den Banken und Kapitalmärkten benötigen, um den Bedarf aus der Asset-Backed-Facility für den Inventarbestand und in Zukunft für Autohero-Autokredite, einschließlich der Refinanzierung der aktuellen Autokreditforderungen in Höhe von EUR 49 Mio. zum 31. Dezember 2021 sowie der geplanten Einführung unserer eigenen Autokreditangebote in anderen Autohero-Märkten, zu decken. AUTO1 ist zuversichtlich, künftig in der Lage zu sein, bei Bedarf Zugang zu diesen Märkten zu erhalten.

Zinsänderungsrisiko

Die Zinsänderungsrisiken sind für AUTO1 trotz der erwarteten Leitzinserhöhungen derzeit begrenzt. Unsere ABS-Bestandsfinanzierung ist variabel verzinst, sodass sich höhere Zinssätze negativ auf unser prognostiziertes Nettoergebnis auswirken würden. Dies wird derzeit durch unsere liquiden Mittel ausgeglichen, die ebenfalls variablen Zinssätzen unterliegen, sodass sich höhere Zinssätze positiv auf unser prognostiziertes Nettoergebnis auswirken würden. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich unsere liquiden Mittel in den nächsten zwei Jahren verringern werden, da wir aus diesen die laufenden negativen Cashflows aus dem operativen Geschäft und den Investitionen finanzieren, während der in Anspruch genommene Betrag unserer Vorrats-ABS mit der Zunahme unseres Vorratsvermögens voraussichtlich steigen wird. Dies bedeutet, dass sich höhere Leitzinsen zunehmend negativ auf unser Nettoergebnis auswirken würden. Außerdem handelt es sich bei unseren Konsumentenkrediten um festverzinsliche Darlehen mit Laufzeiten von 4-8 Jahren. Wir gehen davon aus, dass wir sie durch eine Fazilität mit variablen Zinssätzen refinanzieren werden. Wir gehen ebenfalls davon aus, dass wir diese Refinanzierung mit Absicherungsgeschäften kombinieren werden, um das Risiko zwischen festverzinslichen Zinserträgen und variablen Zinsaufwendungen zu minimieren.

Fair-Value-Risiken

Bei den Vorratsbeständen gibt es zwei wesentliche Faktoren, die laufenden Risiken unterliegen: Beschaffung und Absatz. Um unseren Kunden ein breites und attraktives Angebot machen zu können, sind wir auf Verbraucher und Händler angewiesen, die uns geeignete Fahrzeuge anbieten. Im Gegensatz zu den Herstellern produzieren wir unser Fahrzeugangebot nicht selbst, haben aber die Flexibilität, die Preise entsprechend der Attraktivität des Bestandes anzupassen. Die Beschaffung von Gebrauchtwagen erfolgt über unseren Bewertungsalgorithmus, wobei bei hohen Transaktionsvolumina eine korrekte Berechnung für jede einzelne Bewertung nicht jederzeit gewährleistet werden kann. Da wir Gebrauchtwagen ankaufen und bewerten, besteht immer die Möglichkeit, dass Gebrauchsspuren, wie z. B. Lackschäden, nicht erkannt werden und der Ankaufspreis entsprechend zu hoch ist.

Während sich die Gebrauchtwagen in unserem Bestand befinden, können sie beschädigt, zerstört oder gestohlen werden. Da wir uns bei der Lagerung auch auf externe Partner verlassen, ist die Möglichkeit der Kontrolle begrenzt. Unser Bestand wird auf der Grundlage unserer Erwartungen für die künftige Nachfrage beschafft. Ein Nachfragerückgang würde zu einer Erhöhung der Lagerbestände, einer langsameren Umschlaggeschwindigkeit und entsprechendem Druck auf Preise und Margen führen. Da Gebrauchtwagen, insbesondere die neueren Modelle, recht schnell an Wert verlieren, könnten längere Lagerzeiten auch zu einer höheren Wertminderung führen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Gebrauchtwagenpreise im Laufe des Jahres 2021 deutlich gestiegen sind, was sich in Zukunft teilweise umkehren könnte, wodurch wir potenziell weiteren Bestandswertrisiken ausgesetzt sind. AUTO1 betreibt ein eigenes Risikosystem, von dem wir glauben, dass es einen Wettbewerbsvorteil im Hinblick auf das Bestandsmanagement darstellt. Bevor wir einen uns angebotenen Gebrauchtwagen kaufen, analysieren unsere Algorithmen die erwartete GPU, die erwartete Verkaufsgeschwindigkeit, den vorhandenen Lagerbestand und die Markttrends. Wenn diese Algorithmen den betreffenden Gebrauchtwagen als besonders schwer verkäuflich einschätzen, kaufen wir ihn in der Regel nicht sofort, sondern stellen ihn zur Versteigerung online. AUTO1 steuert die Risiken aus der Bewirtschaftung des Gebrauchtwagenbestands so, dass negative Entwicklungen auf die Leistungsindikatoren als gering bzw. ausreichend kalkulierbar eingeschätzt werden.

Chancenbericht

Aus den nachfolgend beschriebenen Chancen können sich positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Leistungsindikatoren ergeben.

a. Die zunehmende Digitalisierung im Gebrauchtwagenmarkt

Der Gebrauchtwagenmarkt ist einer der größten Absatzmärkte der Welt und unseres Erachtens der größte vertikale Industriezweig, der noch einen geringen Online-Anteil aufweist. Für das Jahr 2021 wird das Marktvolumen in Europa auf über EUR 600 Mrd. geschätzt, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumserwartung von 2 %.

Gebrauchtwagen werden heute noch fast ausschließlich offline verkauft. Wir schätzen, dass der derzeitige Online-Anteil auf dem europäischen Gebrauchtwagenmarkt sehr gering ist. In Anbetracht der Tatsache, dass viele Verbraucher heutzutage bereits Online-Ressourcen bei der Suche nach geeigneten Gebrauchtwagen nutzen, sind wir der festen Überzeugung, dass der Online-Anteil stark steigen wird.

Sowohl Verbraucher als auch professionelle Händler stehen beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen vor besonderen Herausforderungen. Für die Verbraucher gibt es nur eine begrenzte Auswahl an lokalen Angeboten, Herausforderungen aufgrund fehlender Abwicklungsdienste und wenig Transparenz bei der Preisgestaltung. Einzelne professionelle Händler versuchen dies auszunutzen und schaden somit dem Vertrauen in und dem Image von Gebrauchtwagenhändlern. Gleichzeitig können professionelle Händler selbst keine Skaleneffekte erzielen und sind zudem auf lokale Märkte beschränkt, was zu einer starken Fragmentierung des Gebrauchtwagenmarktes führt.

Die Chip-Knappheit und andere Herausforderungen in der Lieferkette, die durch die Pandemie hervorgerufen wurden, stellen weiterhin einen erheblichen Störfaktor dar, der die Gebrauchtwagenpreise steigen lässt. Da die Nachfrage nach Autos weiterhin den Bestand übersteigt, erhöht dies die durchschnittlichen Verkaufspreise und unsere GPUs.

Angesichts der Herausforderungen, mit denen sowohl Verbraucher als auch professionelle Händler konfrontiert sind, glauben wir, dass der europäische Gebrauchtwagenmarkt eine umfassende Online-Plattform braucht, die nahtlose grenzüberschreitende Transaktionen ermöglicht. Wir sind überzeugt, dass wir über einzigartige Technologielösungen verfügen, die den Herausforderungen des Online-Kaufs und -Verkaufs von Autos gerecht werden, da wir unsere Plattform auf der Grundlage der Bedürfnisse von Verbrauchern und Händlern aufbauen und ausrichten. Dadurch sind wir in der Lage unsere operative Leistung stetig zu verbessern.

b. Kundenerlebnis

Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein einzigartiges Kundenerlebnis zu bieten. Dazu gehört, den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen so komfortabel wie möglich zu gestalten. Unsere Websites und Apps bieten dafür eine Reihe von Funktionen und werden kontinuierlich verbessert. Schon heute bieten wir Dienstleistungen an, die vom Zugang zu einem riesigen Gebrauchtwagenbestand bis hin zu begleitenden Services wie Logistik, Abmeldung und Zulassung sowie Finanzierung und Finanzierungsvermittlung reichen. Mit Sell-from-Home und Auslieferung durch die eigenen Autohero-Trucks haben wir 2021 zusätzliche Komponenten eingeführt, um die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen und den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie entgegenzuwirken. Darauf aufbauend und durch unsere marktführende Position im Anund Verkauf von Gebrauchtwagen in Europa sehen wir erhebliche Chancen für eine nachhaltige Kundenbindung. Wir sind davon überzeugt, dass AUTO1 durch die Steigerung des positiven Markenimages und die Schaffung einer begehrenswerten Möglichkeit, Autos online zu kaufen und zu verkaufen, das Image von Gebrauchtwagenhändlern durch unsere transparente und diskriminierungsfreie Online-Plattform verbessern und neu gestalten kann.

c. Integrierte Technologieplattform

Wir verstehen uns als Technologieunternehmen. Deshalb war der Aufbau und die Weiterentwicklung einer integrierten und umfassenden Technologieplattform von Anfang an ein zentrales Anliegen. Alle Stakeholder - ob Verbraucher, Händler oder Partner - sind mit der gleichen Technologie- und Datenplattform verbunden. AUTO1 nutzt die selbst entwickelte Software regelmäßig zur Optimierung von Ein- und Verkauf sowie zur Einführung neuer Produkte. Die Plattform ist beliebig skalierbar und wird durch die Nutzung von Vergleichsdaten immer intelligenter. Der Aufbau neuer Einkaufszentralen, der Ausbau des Händlernetzes und die Einführung neuer Produkte, wie z.B. Konsumfinanzierung, Versicherungen und Retailgeschäft, werden mit überschaubaren Investitionen in die IT-Infrastruktur mehr Umsatz generieren. Die Skalierbarkeit wird es uns auch in Zukunft ermöglichen, bestehende und neue Märkte zu erschließen.

d. Pan-europäisches Logistiknetzwerk

Im Jahr 2021 war AUTO1 mit seinen Mitarbeitern in über 30 Ländern aktiv. Fast jedes zweite Handelsgeschäft findet grenzüberschreitend statt. Dies ist nur dank eines engmaschigen Logistiknetzwerks möglich, das einen schnellen und zuverlässigen Transport gewährleistet. AUTO1 betreibt über 400 Abgabestellen in Europa und arbeitet darüber hinaus mit Logistikpartnern zusammen, die sowohl den Transport als auch die Lagerung unserer Bestände in bis zu 150 Lagerhallen übernehmen. Darüber hinaus beauftragen wir unsere Logistikpartner mit der Aufbereitung von Fahrzeugen für Autohero nach unseren Verkaufsstandards. Wir glauben, dass wir damit der größte Kunde in der europäischen Automobillogistik sind, wenn man von den Automobilherstellern absieht. Das bestehende Netzwerk birgt erhebliche Chancen in der kommenden Verlagerung von offline zu online. Durch die De-Lokalisierung von Angebot und Nachfrage auf eine europäische Plattform ist der Bedarf an einem entsprechend großen Logistiknetzwerk eine Markteintrittsbarriere für potenzielle Wettbewerber und stärkt die Position von AUTO1. Im Jahr 2021 hat AUTO1 zudem begonnen, eigene Gebrauchtwagenproduktionszentren aufzubauen, um das Autohero-Geschäft zu unterstützen und die vertraglich vereinbarten Aufbereitungskapazitäten zu ergänzen. Dies wird in Zukunft ein wichtiger Schwerpunkt für die AUTO1 Group sein und wesentlich dazu beitragen, sowohl das Kundenerlebnis als auch die operative Leistung zu verbessern.

e. Gesamtrisikoeinschätzung

Die aufgezeigten Risiken und Chancen können die zukünftige Entwicklung von AUTO1 beeinflussen. Unsere Einschätzung der Gesamtrisikolage basiert auf einer konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken und Chancen. Insgesamt haben wir keine Risiken oder Risikocluster identifiziert, die den Fortbestand von AUTO1 gefährden könnten. Das implementierte und fortlaufend überwachte und weiterentwickelte Risikomanagementsystem ermöglicht es dem Konzern, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen und damit potenzielle Risiken zu vermeiden oder zu mindern und mögliche Chancen zu nutzen.

Prognosebericht

Makroökonomie

In der Konjunkturprognose vom Januar 2022 geht der internationale Währungsfonds (IWF) davon aus, dass sich das globale Wachstum von 5,9 % im Jahr 2021 auf 4,4 % im Jahr 2022 abschwächt. Es wird erwartet, dass die bestehenden Unregelmäßigkeiten in den globalen Lieferketten und die hohen Energiepreise im Jahr 2022 anhalten. Die Inflation wird dabei zunächst auf dem aktuell hohen Niveau bleiben. Für Industrieländer wird eine Inflationsrate von durchschnittlich 3,9 % und in Schwellen- und Entwicklungsländern von durchschnittlich 5,9 % erwartet.3

Der seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine herrschende Krieg ist in den aktuellen Konjunkturprognosen nur rudimentär ermittelt. Die genauen Auswirkungen können daher zum Erstellungszeitpunkt nicht genau abgeschätzt werden. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sei in den nächsten zwölf Monaten mit geringerem Wachstum und steigenden Preisen zu rechnen. Der Konflikt werde dafür sorgen, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt 2022 voraussichtlich um einen Prozentpunkt weniger steigen und die Inflation sich um mindestens 2,5 % erhöhen werde.4

Branche

Der Gebrauchtwagenmarkt in Europa unterlag 2021 hohen Schwankungen, dennoch bewegte er sich nahezu unverändert auf hohem Niveau. Die mangelnde Verfügbarkeit von Halbleitern sorgt weiterhin für lange Vorlaufzeiten in der Produktion und Lieferung von Neuwagen. Anzeichen einer Verbesserung in den nächsten Monaten sind kaum erkennbar. Gleichzeitig bleibt das Angebot an Gebrauchtwagen eingeschränkt, wodurch Nachfrage und Preise von Gebrauchtwagen weiter ansteigen könnten.5

Erwartungen der AUTO1 Group

Der für das Geschäftsjahr 2021 prognostizierte Verkauf von insgesamt 592.000 bis 638.000 Fahrzeugen wurde mit dem Verkauf von tatsächlich rund 597.000 Fahrzeugen und vor dem Hintergrund der anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erreicht. Die prognostizierten Umsatzerlöse für das Jahr 2021 von EUR 3,8 Mrd. bis EUR 4,2 Mrd. wurden durch die erzielten Umsatzerlöse von EUR 4,8 Mrd. deutlich übertroffen. Die im Geschäftsjahr 2021 erzielte bereinigte EBITDA Marge von -2,2 % bewegte sich im prognostizierten Korridor zwischen -2,0 % und -2,5 %.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand der AUTO1 Group, dass die Gesamtzahl an verkauften Fahrzeugen im Vergleich zu 2021 steigt. Wir erwarten eine Gesamtzahl von 650.000 bis 770.000 Fahrzeugen, aufgeteilt in 580.000 bis 680.000 Fahrzeuge im Segment Merchant und 70.000 bis 90.000 Fahrzeuge im Segment Retail, zu erzielen.

3 Vgl. IWF, World Economic Outlook January 2022.

4 https://www.oecd.org/economic-outlook; abgerufen am 20.03.2022.

5 Indicata Market Watch, Edition 23, January 2022.

Wir prognostizieren daher einen Gesamtumsatz der Segmente, der zwischen EUR 5,7 Mrd. bis EUR 6,8 Mrd. liegen könnte. Für die Segmente erwarten wir einen signifikanten Umsatzanstieg im Vergleich zu 2021, wobei die Umsätze des Segment Retail im Verhältnis zum Segment Merchant stärker ansteigen sollten.

Für das Rohergebnis wird insgesamt ein erheblicher Anstieg erwartet. Das Rohergebnis der Gruppe für 2022 könnte bei EUR 470 Mio. bis EUR 580 Mio. liegen. Dabei sollten die Rohergebnisse für die Segmente in Folge des Mengenwachstums steigen. Die GPU im Merchant Bereich sollte stabil bleiben und im Retail Bereich sich deutlich verbessern.

Die bereinigte EBITDA Marge der Gruppe für 2022 sollte aufgrund der mit dem Ausbau des Autohero Geschäfts verbundenen Aufwendungen auf Niveau des Geschäftsjahres 2021 oder leicht drunter liegen. Die bereinigte EBITDA Marge der Gruppe sollte entsprechend zwischen -2,0 % und -3,0 % liegen.

Insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit hinsichtlich Dauer und Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie der noch nicht vollständig überstandenen COVID-19 Krise, können sich damit einhergehende wirtschaftliche Einschränkungen in vielen Ländern Europas ergeben, die eine verlässliche Abschätzung aller Auswirkungen auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung von AUTO1 nur eingeschränkt zulassen. Dadurch kann die Entwicklung der Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2022 von der geplanten Entwicklung abweichen. Die Prognose basiert auf der zum Aufstellungszeitpunkt bekannten Konzernzusammensetzung im Prognosezeitraum.

Etwaige Sondereinflüsse nach dem Prognosezeitraum von einem Jahr, welche die wirtschaftliche Lage des Konzerns beeinflussen könnten, sind dem Vorstand bis auf den Krieg in der Ukraine sowie der noch nicht vollständig überstandenen COVID-19-Krise derzeit nicht bekannt.

Ergänzende Lageberichterstattung zum Einzelabschluss AUTO1 Group SE, München für das Geschäftsjahr 2021

Der Lagebericht wurde mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf dem gesetzlichen Jahresabschluss der AUTO1 Group SE (die "Gesellschaft"), der nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt wurde. Der Einzelabschluss und der Lagebericht werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Grundlagen der Gesellschaft

Die AUTO1 Group SE ist die Muttergesellschaft des AUTO1 Group-Konzerns und operiert von ihrer Konzernzentrale in Berlin, Deutschland, aus. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft umfasst im Wesentlichen Managementdienstleistungen für den Konzern, die durch den Vorstand der Gesellschaft erbracht werden, der auch die Gesellschaft vertritt und die Konzernstrategie festlegt.

Da der gesetzliche Jahresabschluss der Gesellschaft nach HGB und der Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wurde, bestehen Unterschiede hinsichtlich der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze. Diese Unterschiede betreffen in erster Linie Verpflichtungen für anteilsbasierte Vergütungen, Finanzinstrumente und die Erfassung von Transaktionskosten innerhalb des Eigenkapitals sowie latente Steuern. Zudem könnten sich Unterschiede bei der Darstellung von Erträgen und Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben.

Auf der Hauptversammlung am 6. Januar 2021 wurde die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 169.655.787,00, von EUR 3.462.363,00 auf EUR 173.118.150,00 im Wege einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln ohne Ausgabe junger Aktien, beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde am 11. Januar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Am 2. Februar 2021 wurde auf der Hauptversammlung die Erhöhung des Grundkapitals als Teil der Kapitalerhöhung im Zuge des Börsengangs von bis zu EUR 31.250.000 beschlossen. Die Kapitalerhöhung wurde in Höhe von EUR 26.315.790 durchgeführt und am 3. Februar 2021 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Am 4. Februar 2021 schloss die AUTO1 Group SE den Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgreich ab. Die AUTO1 Group SE vereinnahmte Erlöse in Höhe von EUR 971 Mio. Die Transaktionskosten in Höhe von rund EUR 24 Mio. sowie die Teilerstattung dieser Kosten in Höhe von rund EUR 3 Mio. durch die Alt-Aktionäre wurden im handelsrechtlichen Abschluss vollständig aufwands- und ertragswirksam erfasst. Seit diesem Zeitpunkt werden die Aktien (ISIN: DE000A2LQ884, WKN: A2LQ88) im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.7.

Im ersten Quartal 2020 hatte die Gesellschaft ein gegenüber bestimmten Verbindlichkeiten nachrangiges Wandeldarlehen über insgesamt TEUR 255.000 abgeschlossen. Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.7.

Wesentliche Steuerungsgröße der AUTO1 Group SE ist das Jahresergebnis.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft

1. Ertragslage der Gesellschaft

Die Ertragslage der Gesellschaft ist nachfolgend in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

In TEUR 2021 2020
Umsatzerlöse 1.554 1.049
Sonstige betriebliche Erträge 33.400 155
Personalaufwand (1.259) (990)
Sonstige betriebliche Aufwendungen (221.234) (4.417)
Zinsen und ähnliche Erträge 89 -
Abschreibungen auf Geldmarktinstrumente (621) -
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (29.151) (24.094)
Steuern vom Einkommen und Ertrag (18) (12)
Jahresfehlbetrag (217.240) (28.309)

Die Umsatzerlöse im laufenden Geschäftsjahr stiegen um TEUR 505 auf TEUR 1.554 (2020: TEUR 1.049) und betreffen überwiegend Managementdienstleistungen für die AUTO1 Group Operations SE.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um TEUR 33.245 auf TEUR 33.400 (2020: TEUR 155) erhöht, da mit der Wandlung und Tilgung des Wandeldarlehens ergebniswirksam die Auflösung des passivierten Kündigungsrechts für die Wandelanleihe erfolgte.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um TEUR 216.817 auf TEUR -221.234 (2020: TEUR -4.417) beruht im Wesentlichen auf den Aufwendungen durch die Wandlung und Tilgung der Wandelanleihe von TEUR 104.326 und den Aufwendungen aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen von TEUR 85.328.

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR -29.151 (2020: TEUR -24.094) betrafen hauptsächlich Zinsen für die Wandelanleihe.

Der Jahresfehlbetrag erhöhte sich durch die Zinsen für das Wandeldarlehen und damit verbundene Transaktionskosten, den Aufwendungen aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen sowie den Beratungskosten im Zusammenhang mit dem IPO auf TEUR -217.240 (2020: TEUR -28.309).

2. Vermögenslage der Gesellschaft

Die nachfolgende Tabelle enthält die zusammengefasste Bilanz der Gesellschaft:

In TEUR

Aktiva 31. Dez. 2021 31. Dez. 2020
Finanzanlagen 934.508 934.508
Forderungen gegen
verbundene Unternehmen
169.230 -
Sonstige Vermögensgegenstände
und Abgrenzungsposten
19.711 35.506
Geldmarktinstrumente 534.432 -
Guthaben bei Kreditinstituten 83.010 45.204
Summe Aktiva 1.740.891 1.015.218
Passiva 31. Dez. 2021 31. Dez. 2020
Rückstellungen 69.198 1.608
Wandeldarlehen - 271.156
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
222 1.006
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
50.137 31.924
Sonstige Verbindlichkeiten 40 31.789
Summe Schulden 119.597 337.483
Nettovermögen 1.621.294 677.735
Eigenkapital 31. Dez. 2021 31. Dez. 2020
Gezeichnetes Kapital 212.335 3.462
Kapitalrücklage 1.655.484 703.557
Bilanzverlust (246.525) (29.284)
Summe Eigenkapital 1.621.294 677.735

Bei den Finanzanlagen handelt es sich um Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 934.508 (2020: TEUR 934.508).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben sich von TEUR 0 auf TEUR 169.230 erhöht und betreffen die Weiterreichung von IPO-Erlösen an ihre Tochtergesellschaften zur Finanzierung des weiteren Wachstums.

Die sonstigen Vermögensgegenstände und Abgrenzungsposten (TEUR 19.711, 2020: TEUR 35.506) beinhalten überwiegend Forderungen an das Finanzamt aus Umsatzsteuer für die Jahre 2018 bis 2021 von TEUR 18.984.

Die Geldmarktinstrumente in Höhe von TEUR 534.432 (2020: TEUR 0) betreffen Anlagen in Geldmarktfonds.

Die Rückstellungen haben sich insbesondere durch die Aufwendungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme um TEUR 67.590 auf TEUR 69.198 (2020: TEUR 1.608) erhöht.

Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.7.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem zentralen Cash Management sowie aus der Übertragung von Umsatzsteuer aus dem umsatzsteuerlichen Organkreis, deren Träger die Gesellschaft ist.

3. Finanzlage der Gesellschaft

Am Jahresende verfügte die AUTO1 Group SE über kurzfristig verfügbare liquide Mittel in Höhe von TEUR 617.442 (2020: TEUR 45.204), die mit TEUR 2.990 Guthaben bei Kreditinstituten, TEUR 534.432 kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds und TEUR 80.019 kurzfristige Anlagen in Geldmarktinstrumente betrafen.

I. Risiko- und Chancenbericht

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft unterliegt in allen wesentlichen Aspekten den gleichen Chancen und Risiken wie der Konzern. Da die AUTO1 Group SE direkt und indirekt Mehrheitsgesellschafterin aller Konzerngesellschaften ist, ist sie an den Risiken beteiligt, die in Verbindung mit der Geschäftstätigkeit dieser Gesellschaften auftreten. Die allgemeine Risikobeurteilung des Managements stimmt daher mit der des Konzerns überein.

II. Prognosebericht

Aufgrund der Art der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist deren zukünftige Entwicklung eng mit der Entwicklung des Konzerns verbunden. Aus diesem Grund verweisen wir auf den Prognosebericht des Konzerns, der auch die Erwartungen des Managements hinsichtlich der Muttergesellschaft darstellt. Wir erwarten, dass der Jahresfehlbetrag der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022, insbesondere durch die Kosten 2021 aus dem IPO, im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 deutlich geringer ausfallen wird.

Übernahmerelevante Angaben

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital der AUTO1 Group SE belief sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 213.138.000 und war gemäß § 4 der Satzung eingeteilt in 213.138.000 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien. Die Aktien sind voll eingezahlt. Jede Aktie ist mit gleichen Rechten und Pflichten verbunden und hat eine Stimme.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übernahme von Aktien betreffen

Die Gesellschaft hielt zum 31. Dezember 2021 Aktien mit einem Nominalwert von insgesamt EUR 802.854 als eigene Aktien, aus denen der Gesellschaft nach § 71b AktG keine Rechte zustehen.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten

Zum 31. Dezember 2021 hielten BM Digital GmbH, Schönefeld (Deutschland), HKVV GmbH, Schönefeld (Deutschland), und SVF Midgard (Cayman) Ltd, George Town (Cayman Islands), direkt je eine Beteiligung am Kapital der AUTO1 Group SE, die 10 % der Stimmrechte überschritt.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und die Änderung der Satzung

Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestimmt die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Vorstand von AUTO1 Group SE besteht derzeit aus zwei Personen. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands auf Grundlage der Art. 9 Abs. 1, Art. 39 Abs. 2 und Art. 46 SE-Verordnung, §§ 84, 85 AktG und § 7 Abs. 3 der Satzung für eine Amtszeit von höchstens sechs Jahren. Wiederbestellungen sind zulässig.

Bei Satzungsänderungen sind die §§ 179 ff. AktG zu beachten. Über Satzungsänderungen hat die Hauptversammlung zu entscheiden (§§ 119 Abs. 1 Nr. 6, 179 Abs. 1 AktG). Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen (§ 11 der Satzung).

Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der AUTO1 Group SE bis zum 7. Februar 2026 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 98.101.901 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021).

Das Grundkapital der AUTO1 Group SE ist um bis zu EUR 6.624.900 durch Ausgabe von bis zu 6.624.900 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020), um die Bedienung von Bezugsrechten, die bis zum 31. Januar 2021 gewährt wurden, zu gewährleisten. Das Grundkapital ist darüber hinaus um insgesamt bis zu EUR 79.934.175 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 79.934.175 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Gewährung von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen sowie an Inhaber von Optionsrechten aus Optionsschuldverschreibungen, die bis zum 13. Januar 2026 von AUTO1 Group SE ausgegeben werden.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung (§§ 289f, 315d HGB), einschließlich der Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, ist auf der Internetseite der AUTO1 Group SE unter https:// ir.auto1-group.com/websites/auto1/German/6900/corporategovernance.html veröffentlicht.

Nichtfinanzielle Erklärung

Das Mutterunternehmen AUTO1 Group SE wird einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 315 Abs. 3 HGB erstellen und auf der Internetseite der Gesellschaft unter https://ir.auto1-group.com/websites/auto1/German/6900/ corporate-governance.html veröffentlichen.

Berlin, 22. März 2022 AUTO1 Group SE

Christian Bertermann CEO & FOUNDER

Markus Boser CFO

Bilanz 02

zum 31. DEZEMBER 2021

In EUR

31. DEZ. 2021 31. DEZ. 2020
934.508.594,00 934.508.594,00
169.229.862,18 14,43
19.283.155,63 188.513.017,81 6.558.643,09 6.558.657,52
534.432.233,97 0,00
83.009.495,95 45.204.003,01
805.954.747,73 51.762.660,53
427.969,91 28.946.905,27

1.740.891.311,64

1.015.218.159,80

zum

31. DEZEMBER 2021

In EUR

Passiva 31. DEZ. 2021 31. DEZ. 2020
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
Gezeichnetes Kapital 213.138.000,00 3.462.363,00
Nennbetrag eigener Anteile -802.854,00 212.335.146,00 0,00 3.462.363,00
II. Kapitalrücklage 1.655.483.797,76 703.556.595,18
III. Bilanzverlust -246.524.535,36 -29.284.224,89
1.621.294.408,40 677.734.733,29
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 69.198.449,96 1.608.190,97
C. Verbindlichkeiten
1. Wandeldarlehen 0,00 271.155.555,56
2. Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
221.541,68 1.005.834,86
3. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
50.137.249,79 31.924.395,48
4. Sonstige Verbindlichkeiten 39.661,81 31.789.449,64
– davon aus Steuern:
EUR 39.661,81 (i. Vj. EUR 1.218.999,05) – 50.398.453,28 335.875.235,54

1.740.891.311,64

1.015.218.159,80

Gewinn- und Verlustrechnung 03

für die Zeit 1 JANUAR - 31 DEZEMBER 2021

In EUR

2021 2020
1. Umsatzerlöse 1.554.372,60 1.049.281,00
2. Sonstige betriebliche Erträge 33.400.102,64 154.728,58
3. Personalaufwand
a. Löhne und Gehälter -1.247.343,54 -930.559,04
b. soziale Abgaben -11.909,04 -1.259.252,58 -59.897,38 -990.456,42
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen -221.234.334,54 -4.416.478,10
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 88.728,35 0,00
6. Abschreibungen auf
Geldmarktinstrumente
-621.369,03 0,00
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -29.150.577,50 -24.094.456,98
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -17.980,41 -12.133,50
9. Ergebnis nach Steuern -217.240.310,47 -28.309.515,42
10. Jahresfehlbetrag -217.240.310,47 -28.309.515,42
11. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -29.284.224,89 -974.709,47
12. Bilanzverlust -246.524.535,36 -29.284.224,89

04

Anhang

für das Geschäftsjahr 1 JANUAR - 31 DEZEMBER 2021

a. Allgemeine Angaben

Die AUTO1 Group SE (im Folgenden "die Gesellschaft") hat ihren Sitz in München und ist im Handelsregister von München (Amtsgericht München) unter HRB Nr. 241031 eingetragen.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde in entsprechender Anwendung der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) für Jahresabschlüsse in Euro aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des Gesetzes betreffend die Aktiengesellschaften (AktG) i. V. m. Art. 61 EU-VO 2157/2001 zu beachten. Die Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB.

Die Gliederung der Bilanz ist nach dem handelsrechtlichen Gliederungsschema gemäß § 266 HGB vorgenommen, die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren nach § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt worden.

Die AUTO1 Group SE stellt als oberste Muttergesellschaft den Konzernabschluss der AUTO1 Gruppe zum 31. Dezember 2021 nach IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, auf.

Der Jahresabschluss und der zusammengefasste Lagebericht in Anwendung von § 315 Abs. 5 HGB für das Geschäftsjahr 2021 werden mit dem Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers im Bundesanzeiger bekanntgegeben.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die Jahresabschlusswerte in TEUR ausgewiesen.

b. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 238 bis 263 und § 264 ff. HGB) sowie den einschlägigen Vorschriften des AktG.

Unter den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten bzw. bei dauerhafter Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Geldmarktinstrumente sind zu Anschaffungskosten inklusive Anschaffungsnebenkosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nominalwert bilanziert.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben gebildet, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanztag darstellen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthielten darüber hinaus im Vorjahr den Unterschiedsbetrag zwischen Erfüllungs- und Ausgabebetrag im Zusammenhang mit dem begebenen Wandeldarlehen.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nominalwert ausgewiesen. TEUR 803 entfallen auf Anteile, die der Gesellschaft im Geschäftsjahr unentgeltlich von einem Gesellschafter übertragen wurden.

Die Kapitalrücklagen beinhalten Agien im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB in Höhe von TEUR 1.653.618 (i. Vj. TEUR 700.000) sowie Agien im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 2 HGB in Höhe von TEUR 1.865 (i. Vj. TEUR 3.556).

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle drohenden Verluste und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt.

Die AUTO1 Gruppe hat mehrere Incentive-Programme für virtuelle Anteile für Mitarbeiter aufgelegt. Die Programme wurden etabliert, um wichtigen Mitarbeitern des Unternehmens Anreize zur Mitarbeit zu bieten. Über die Programme partizipieren die entsprechenden Mitarbeiter im Falle eines definierten Exit-Events, wenn bestimmte Bedingungen eintreten. Eine Bilanzierung in den vorhergehenden Jahresabschlüssen erfolgte bisher mit Verweis auf das BFH-Urteil vom 15. März 2017 I R 11/15 nicht. Hiernach war eine Bildung von Rückstellungen für Incentive-Programme (die als Barausgleich ausgestaltet sind) vor Eintritt des Ausübungsereignisses grundsätzlich nicht zulässig.

Im Rahmen von ergänzenden Vereinbarungen wurde der IPO als Exit-Event aufgenommen. Entsprechend besteht hiermit die Möglichkeit die Incentive-Programme auch in Aktien zu bedienen. Im aktuellen Geschäftsjahr erfolgt nunmehr durch den Börsengang die handelsrechtliche Bilanzierung der erworbenen Ansprüche analog zu den International Financial Reporting Standards (IFRS) nach IFRS 2 auf Basis des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Anteile, bewertet zum ursprünglichen Gewährungszeitpunkt. Die Abbildung erfolgt bis zum Ausübungszeitpunkt unter den sonstigen Rückstellungen.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet.

c. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt. 1.

  • Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten im Wesentlichen konzerninterne Forderungen an Tochtergesellschaften und entfallen (wie i. Vj. ausschließlich) auf sonstige Forderungen und haben wie im Vorjahr eine erwartete Restlaufzeit von über einem Jahr. 2.
  • Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen gegenüber dem Finanzamt aus Umsatzsteuern in Höhe von TEUR 18.984 (Vj. TEUR 6.544). Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr bis zu einem Jahr. 3.
  • Bei den Geldmarktinstrumenten handelt es sich um kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds. 4.
  • Die Guthaben bei Kreditinstituten enthalten in Höhe von TEUR 80.019 (Vj. TEUR 0) Festgelder inklusive anteiliger Zinsen, für welche die Laufzeit weniger als 3 Monate beträgt. 5.
  • Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen mit TEUR 415 (Vj. TEUR 150) Ausgaben für Prämien für die D&O-Versicherung, die das Folgejahr betreffen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthielten darüber hinaus im Vorjahr den Unterschiedsbetrag zwischen Erfüllungs- und Ausgabebetrag (TEUR 28.534) im Zusammenhang mit dem begebenen Wandeldarlehen, das mit Eintritt des IPO am 4. Februar 2021 zum Teil in Stammkapital gewandelt wurde und der nicht gewandelte Anteil vollständig zurückgezahlt wurde. In diesem Zusammenhang wurden die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 1.691 erfolgsneutral zu Lasten der Kapitalrücklage und in Höhe von TEUR 26.843 ergebniswirksam (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) vollständig aufgelöst. 6.

Das Eigenkapital der Gesellschaft und seine einzelnen Komponenten entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt: 7.

Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Bilanzverlust Eigenkapital
3.462 703.556 -29.284 677.734
- - -217.240 -217.240
209.676 951.125 - 1.160.800
-803 803 - -
212.335 1.655.484 -246.525 1.621.294

Das eingezahlte Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2021 TEUR 213.138 (Vj. TEUR 3.462) und ist eingeteilt in 213.138.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von EUR 1,00. Die Gesellschaft hält davon Aktien im Nominalwert in Höhe von TEUR 803 als eigene Aktien (Vj. TEUR 0). Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 7. Februar 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu TEUR 103.746 durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/I). Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu TEUR 6.625 durch Ausgabe von bis zu 6.624.900 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/I), um die Bedienung von Bezugsrechten, die bis zum 31. Januar 2021 gewährt wurden, zu gewährleisten. Das Grundkapital ist darüber hinaus um insgesamt bis zu TEUR 79.934 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 79.934.175 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I). Das bedingte Kapital 2021/I dient der Gewährung von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen sowie an Inhaber von Optionsrechten aus Optionsschuldverschreibungen, die bis zum 13. Januar 2026 von der Gesellschaft ausgegeben werden.

Alle ausgegebenen und ausstehenden Aktien sind zum 31. Dezember 2021 voll eingezahlt. Die Aktien haben keinen Nennwert.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Januar 2021 wurde das Grundkapital der Gesellschaft aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung eines Teilbetrages der Kapitalrücklage um TEUR 169.656 erhöht. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Januar 2021 wurden sämtliche Aktien der Gesellschaft zwecks Vereinheitlichung der Aktiengattungen in Stammaktien umgewandelt und das Grundkapital neu eingeteilt. An die Stelle einer Stückaktie mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 50,00 treten jeweils 50 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von jeweils EUR 1,00 (Aktiensplit im Verhältnis 1:50).

Im Rahmen des Börsengangs am 4. Februar 2021 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um TEUR 26.316 erhöht. Der Kapitalrücklage wurden in diesem Zusammenhang TEUR 973.684 zugeführt; Transaktionskosten wurden als Aufwand des Geschäftsjahres erfasst.

Im Weiteren haben die Gläubiger des in 2020 begebenen Wandeldarlehens mit Eintritt des IPOs partiell von ihrer Wandlungsoption Gebrauch gemacht. Durch die Wandlung wurde das Grundkapital der Gesellschaft um TEUR 8.060 erhöht. Der Kapitalrücklage wurden in diesem Zusammenhang TEUR 136.940 zugeführt.

Im März 2021 haben ein Mitglied des Vorstands und ein ehemaliges Mitglied des Vorstands der Gesellschaft insgesamt 4.529.732 neu auszugebende Aktien gegen Einbringung von Forderungen aus einem Incentive-Programm gezeichnet. Um die Erwerbsrechte in entsprechender Höhe zu erfüllen, wurde das Stammkapital unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2021/I um TEUR 4.530 erhöht. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert der Anteile und den eingebrachten Forderungen wurde mit der Kapitalrücklage (TEUR -4.305) verrechnet.

Im Oktober 2021 haben führende Mitarbeiter der AUTO1 Gruppe insgesamt 845.355 neu auszugebende Aktien gegen Einbringung von Forderungen aus bestehenden Incentive-Programmen gezeichnet. Um die Erwerbsrechte in entsprechender Höhe zu erfüllen, wurde das Stammkapital unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2021/I um TEUR 845 erhöht. Der Kapitalrücklage wurden in diesem Zusammenhang TEUR 11.924 zugeführt.

Im November 2021 haben weitere führende Mitarbeiter der AUTO1-Gruppe insgesamt 269.012 neu auszugebende Aktien gegen Einbringung von Forderungen aus bestehenden Incentive-Programmen gezeichnet. Um die Erwerbsrechte in entsprechender Höhe zu erfüllen, wurde das Stammkapital unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2021/I um TEUR 269 erhöht. Der Kapitalrücklage wurden in diesem Zusammenhang TEUR 4.228 zugeführt.

Zum 31. Dezember 2021 beträgt das ausgegebene und genehmigte Aktienkapital einschließlich des bedingten Kapitals TEUR 396.996 (Vj. TEUR 3.595).

In TEUR Gezeichnetes
Kapital
Bedingtes
Kapital
Genehmigtes
Kapital
Aktien
kapital
gesamt
Stand am 01.01.2021 3,462 133 - 3,595
Kapitalerhöhung bzw. Schaffung 209,676 86.426 103,746 399,848
Ausnutzung - - -5,644 -5,644
Erwerb eigener Anteile -803 - - -803
Stand am 31.12.2021 212,335 86.559 98,102 396,996

Der Bilanzverlust in Höhe von TEUR 246.525 (Vj. TEUR 29.284) resultiert aus dem Jahresverlust des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie dem Verlustvortrag aus dem vergangenen Geschäftsjahr.

  • Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für virtuelle, aktienbasierte Vergütungsprogramme (TEUR 68.062, Vj. TEUR 0), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und Aufsichtsratsvergütungen (TEUR 652, Vj. TEUR 1.346) sowie Rückstellungen für Prüfungskosten (TEUR 484, Vj. TEUR 262). 8.
  • Der im Vorjahr unter Wandeldarlehen ausgewiesene gegenüber bestimmten Verbindlichkeiten nachrangige Wandeldarlehensvertrag über insgesamt TEUR 255.000 wurde mit Eintritt des IPOs am 4. Februar 2021 partiell in Stammaktien gewandelt und der nicht gewandelte Anteil vollständig getilgt. 9.

Die im Wandeldarlehen enthaltene Wandlungsoption hatte im Ausgabezeitpunkt einen beizulegenden Zeitwert i.H.v. TEUR 3.556 und wurde gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 2 HGB bei Ausgabe in der Kapitalrücklage erfasst. Der Anteil (TEUR 1.691) der auf das zum vorzeitigen Wandlungszeitpunkt noch bestehende Disagio entfällt, mindert erfolgsneutral die im Vorjahr erfolgte Zuführung zur Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 2 HGB.

Das im Vorjahr unter den sonstigen Verbindlichkeiten passivierte Kündigungsrecht (TEUR 30.570), das in dem Wandeldarlehensvertrag eingebettet war, wurde ergebniswirksam vereinnahmt.

  • Die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen entfallen wie im Vorjahr ausschließlich auf sonstige Verbindlichkeiten und haben eine erwartete Restlaufzeit von über einem Jahr. 10.
  • Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. 11.
  • Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB i. V. m. § 268 Abs. 7 HGB bestanden zum Bilanzstichtag nicht. 12.
  • Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Bilanzstichtag nicht. 13.

  • d. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
  • Die Umsatzerlöse (TEUR 1.554, Vj. TEUR 1.049) betreffen überwiegend Managementdienstleistungen für die AUTO1 Group Operations SE. 1.
  • Die sonstigen betrieblichen Erträge (TEUR 33.400, Vj. TEUR 155) betreffen im Wesentlichen die ergebniswirksame Auflösung des passivierten Kündigungsrechts im Zusammenhang mit der Wandlung bzw. Tilgung des Wandeldarlehens (TEUR 30.570). 2.
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 221.234, Vorjahr TEUR 4.416) enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Umbewertung des Wandeldarlehens für den nicht gewandelten Anteil zum Zeitpunkt der Tilgung (TEUR 104.326), Aufwendungen für virtuelle, aktienbasierte Vergütungsprogramme (TEUR 85.328) sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang am 4. Februar 2021 (TEUR 28.878). 3.
  • Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen von TEUR 29.151 (Vj. TEUR 24.094) betreffen hauptsächlich im laufenden Geschäftsjahr für das Wandeldarlehen angefallene Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 28.711. 4.

e. Sonstige Angaben

  • Die Gesellschaft stellt als oberstes Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird gemäß § 325 Abs. 3 HGB offengelegt und ist im Bundesanzeiger unter http://www.bundesanzeiger.de einsehbar. 1.
  • Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigen Arbeitnehmer betrug 0. 2.
  • Die AUTO1 Group SE hat sich gegenüber einem verbundenen Unternehmen verpflichtet für sämtliche am 31. Dezember 2021 bestehenden Verpflichtungen des verbundenen Unternehmens im folgenden Geschäftsjahr einzustehen. Die AUTO1 Group SE schätzt das Risiko einer möglichen Inanspruchnahme aufgrund der finanziellen Ausstattung des verbundenen Unternehmens als nicht wahrscheinlich ein. 3.

Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG 4.

Die angegebenen Aktien bzw. Stimmrechte entsprechen grundsätzlich den zuletzt von den Aktionären gemeldeten Beteiligungen nach §§ 33, 34 WpHG (Wertpapierhandelsgesetz). Zu beachten ist, dass die Beteiligungshöhe sich seitdem ohne Entstehen einer Meldepflicht der Aktionäre gegenüber der AUTO1 Group SE innerhalb der jeweiligen Schwellenwerte geändert haben könnte. Die in der untenstehenden Tabelle angegebenen Prozentsätze beziehen sich jeweils auf das Grundkapital der Gesellschaft am 31. Dezember 2021.

Aktionär Anzahl Aktien Anteil
SVF Midgard (Cayman) Limited 37.706.524 17,69%
HKVV GmbH 27.163.300 12,74%
BM Digital GmbH 27.162.300 12,74%
OUR993 S.à r.l. 17.475.313 8,20%
Morgan Stanley & Co. LLC 12.681.044 5,95%
FMR LLC 10.545.501 4,95%
Piton Capital Investments Coöperatief B.A. 9.135.430 4,29%
Stephen Mandel Jr. 6.393.680 3,00%
Baillie Gifford & Co. 5.950.810 2,79%
DN Capital - GVC III General Partner Limited 4.740.697 2,22%
DN Capital (UK) LLP 3.471.521 1,63%
andere Anteilsinhaber/Streubesitz 50.711.880 23,79%

Mit zwei Ausnahmen werden den o.g. Anteilseignern die Aktien im Sinne des § 34 WpHG vollständig zugerechnet:

Die Anteile der SVF Midgard (Cayman) Limited werden dieser nach § 34 WpHG in Höhe von 34.613.900 Aktien zugerechnet. Bei den verbleibenden 3.092.624 Stimmrechten handelt es sich um Instrumente nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 WpHG.

Die Anteile der Morgan Stanley & Co. LLC werden dieser nach § 34 WpHG in Höhe von 12.517.657 Aktien zugerechnet. Bei den verbleibenden 163.387 Stimmrechten handelt es sich um Instrumente nach § 38 Abs. 1 Nr. 1 WpHG (163.041) und § 38 Abs. 1 Nr. 2 WpHG (346).

Andere Anteilsinhaber/Streubesitz bezieht sich auf die Beteiligungen an der AUTO1 Group SE von weniger als 3 %.

Organe der Gesellschaft 5.

Vorstand

Christian Bertermann

  • CEO der AUTO1 Group SE
  • Vorstandsvorsitzender

Markus Boser

CFO der AUTO1 Group SE

Mitgliedschaften Vorstand

Christian Bertermann

  • BM Digital GmbH, Geschäftsführer
  • Kieler Vorratsgesellschaft 2021 GmbH (vormals: Moin Moin Kiel Immobilien Services GmbH), Geschäftsführer – bis 30.11.2021

Markus Boser

  • Ammonite (St Neots) Limited, Director
  • Ammonite (St Neots) Nominees Limited, Director

Aufsichtsrat

Dr Gerhard Cromme

Tätigkeit in mehreren Aufsichtsräten, Vorsitzender

Andrin Bachmann

Partner bei Piton Capital LLP

Gerd Häusler

Tätigkeit in mehreren Aufsichtsräten, Vorsitzender des Prüfungsausschusses

Hakan Koç

Geschäftsführer der Famko Immobilien Verwaltungs GmbH

Sylvie Mutschler von Specht

Präsidentin des Verwaltungsrats der MIAG Mutschler Immobilien AG und der Mutschler Ventures AG (Mitglied seit 03.02.2021)

Anthony Doeh

Investmentberater (Mitglied bis 02.02.2021)

Mitgliedschaften Aufsichtsrat i. S. v. § 125 Abs. 1 S. 5 Hs. 1 und/oder Hs. 2 AktG:

Dr Gerhard Cromme

  • eClear AG, Mitglied des Aufsichtsrats
  • Highview Enterprises Ltd., Mitglied des Aufsichtsrats

Andrin Bachmann

  • Ascender Capital Ltd., Director
  • Booksy Group Inc., Director
  • Colibri SAS dba ManoMano, Board Member
  • JamesEdition B.V., Director

Gerd Häusler

Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft, Mitglied des Aufsichtsrats

Sylvie Mutschler von Specht

  • A & S Beteiligungen AG, Präsidentin des Verwaltungsrats
  • Bergos AG, Mitglied des Verwaltungsrats
  • C+H Development Holding AG, Präsidentin des Verwaltungsrats
  • MIAG Mutschler Immobilien AG, Präsidentin des Verwaltungsrats
  • Mobbot S.A., Mitglied des Verwaltungsrats
  • Mutschler Outlet Holding AG, CEO und Mitglied des Verwaltungsrats
  • Mutschler Ventures AG, CEO und Mitglied des Verwaltungsrats
  • Premium Property AG, Mitglied des Verwaltungsrats – bis 26.08.2021

Gesamtbezüge des Vorstands und Vergütungen des Aufsichtsrats 6.

Für das Geschäftsjahr 2021 betrugen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands der AUTO1 Group SE TEUR 1.022 (Vj. TEUR 903). Darüber hinaus wurde einem Vorstandsmitglied und einem früheren Vorstandsmitglied (jetzt Mitglied des Aufsichtsrats) im Rahmen eines virtuellen, aktienbasierten Vergütungsprogramms ("LTIP 2017) eine variable Vergütung gewährt. Zur Abgeltung des bestehenden LTIP 2017 wurden jeweils zur Hälfte 4.529.732 neue Aktien mit einem beizulegenden Wert von TEUR 225 ausgegeben.

Vorstandsmitglied Fixe Vergütung
(bar)
in TEUR
Variable
Vergütung
in TEUR
Christian Bertermann 520 112,5
Markus Boser 502 0
Hakan Koç (member until 30 November 2020) 0 112,5

Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich auf TEUR 400 (Vj. TEUR 400).

Gewährte Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats 7.

Es wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats gewährt. Haftungsverhältnisse zugunsten von Aufsichtsratsmitgliedern bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers 8.

Die Aktionäre der AUTO1 Group SE haben in der Hauptversammlung am 14. Januar 2021 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer der AUTO1 Group SE für das Geschäftsjahr 2021 gewählt.

Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland, bezog sich vor allem auf die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der AUTO1 Group SE. Andere Bestätigungsleistungen betreffen u.a. die Erteilung von Comfort Lettern und Steuerberatungsleistungen betreffen die Beratung zu Verrechnungspreisen. Die sonstigen Leistungen entfallen auf Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Enforcement-Verfahren.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 9.

Mit Beschluss des Vorstands vom 25. Januar 2022 und der Zustimmung des Aufsichtsrats vom 26. Januar 2022 wurde das Stammkapital der Gesellschaft unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals um TEUR 2.014 auf TEUR 215.152 erhöht. Das genehmigte Aktienkapital beträgt nach Ausnutzung noch TEUR 96.088.

Durch den am 24. Februar 2022 begonnenen Krieg in der Ukraine können sich damit einhergehende wirtschaftliche Einschränkungen in praktisch allen Ländern Europas ergeben, die eine verlässliche Abschätzung aller Auswirkungen auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung der Gesellschaft nur eingeschränkt zulassen. Die AUTO1 Gruppe betreibt keine wesentlichen Geschäfte in der Ukraine und in Russland, so dass sich hierdurch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Umsätze des Konzerns ergeben. Jedoch sind für die AUTO1 Gruppe in der Ukraine Softwareentwickler tätig, so dass sich durch den Krieg die interne Entwicklung von Software gegebenenfalls verzögern könnte.

Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex 10.

Die AUTO1 Group SE hat den Aktionären die von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG auf den Internetseiten der Gesellschaft unter https:// ir.auto1-group.com/websites/auto1/German/6900/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.

Ergebnisverwendung 11.

Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresfehlbetrag von TEUR 217.240 auf neue Rechnung vorzutragen.

Berlin, den 22. März 2022 AUTO1 Group SE

Christian Bertermann Vorstand

Markus Boser Vorstand

Entwicklung des Anlagevermögens 05

GESCHÄFTSJAHR 2021
In EUR
Anschaffungskosten 1. JAN. 2021 Zugänge 31. DEZ. 2021
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 934.508.594,00 0,00 934.508.594,00
In EUR
Kumulierte Abschreibungen 1. JAN. 2021 Abschreibungen
des Geschäfts
jahres
31. DEZ. 2021
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00
In EUR
Buchwerte 31. DEZ. 2021 31. DEZ. 2020
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 934.508.594,00 934.508.594,00

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Einzelabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Berlin, den 22. März 2022 AUTO1 Group SE

Christian Bertermann CEO & FOUNDER

Markus Boser CFO

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die AUTO1 GROUP SE, MÜNCHEN

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der AUTO1 Group SE, München – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der AUTO1 Group SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und
  • • vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zu-

künftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Wir haben bestimmt, dass es keine besonders wichtigen Prüfungssachverhalte gibt, die in unserem Bestätigungsvermerk mitzuteilen sind.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts:

  • • den uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung zu stellenden gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht der Gesellschaft und des Konzerns, auf den im zusammengefassten Lagebericht Bezug genommen wird, und
  • • die zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung der Gesellschaft und des Konzerns, auf die im zusammengefassten Lagebericht Bezug genommen wird.

Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Jahresabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • • wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht

mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

  • • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
  • • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
  • • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen

geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergabe des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei "AUTO1 Group SE Jahresabschluss 2021. xhtml" (SHA256-Hashwert: 5cc58bd7716454115d461e-69a594c2582d017a95a19cd82ae405a3fe645db86e) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.

Übrige Angaben gemäß Art. 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Januar 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. Januar 2022 vom Aufsichtsratsvorsitzenden beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Abschlussprüfer der AUTO1 Group SE tätig, davon ein Geschäftsjahr, während dem die Gesellschaft die Definition als Unternehmen von öffentlichem Interesse erfüllte.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Björn Knorr.

Berlin, den 22. März 2022

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jessen Knorr Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

2021 JAHRESABSCHLUSS 45

Kontakt

Investor relations

Philip Reicherstorfer +49 30 2016 38 213 [email protected]

Alexander Enge +49 30 2016 38 213 [email protected]

Herausgeber

AUTO1 Group SE

Bergmannstraße 72, 10961 Berlin

+49 30 2016 38 1901 [email protected]

HRB 241031

Bergmannstraße 72, 10961 Berlin, Deutschland +4930201638360 [email protected]

2021 JAHRESABSCHLUSS 47

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.