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Mobotix AG

Interim / Quarterly Report Jun 27, 2022

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MOBOTIX AG Halbjahresfinanzbericht

  1. Oktober 2021 bis 31. März 2022

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Markt und Wettbewerb

Der Markt für Videosysteme war im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 durch die anhaltende COVID-19 Pandemie, die angespannte globale Beschaffungssituation für Halbleiter und elektronische Komponenten sowie durch den Krieg in der Ukraine und der damit zusammenhängenden weltweiten angespannten wirtschaftlichen Gesamtsituation negativ beeinflusst, so dass sich der Wettbewerbsdruck auf den wesentlichen Absatzmärkten, die ohnehin durch ein preislich aggressives und technologisch stärker werdende Wettbewerber geprägtes Marktumfeld gekennzeichnet sind, erhöht hat. Diesem Wettbewerbsdruck begegnet MOBOTIX als Technologieunternehmen unter anderem mit der Einführung neuer Kameralinien, zahlreichen Softwareneuheiten sowie strategischen Technologie-Partnerschaften. Der strategische Fokus ist dabei, MOBOTIX als deutschen Gesamtlösungsanbieter für ausgewählte Vertikalmärkte zu präsentieren.

Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 hat sich MOBOTIX weiter konsequent im Rahmen der am 7. März 2022 veröffentlichten Mittelfristplanung auf die Portfolio-Erweiterung, Verfügbarkeit neuer innovativer Produkte und Lösungen sowie Vertriebskonzepte fokussiert.

Die MOBOTIX 7 Plattform wurde mit der Q71 um das erste hemisphärische Kameramodell der Plattform erweitert. Mit einem 12MP Sensor, integriertem Audio-Support, sowie eingebauter IR- und Weißlicht-Beleuchtung ergeben sich zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten bspw. im Bereich Gesundheitswesen und Einzelhandel. Zudem wurden zwei weitere Sensormodule für die M73 und S74 veröffentlicht. Hervorzuheben ist hier besonders der neue ECO Thermal-Sensor, der den Einsatz von Thermaltechnologie in deutlich preissensitiveren Einsatzfeldern ermöglicht.

Integration und strategische Partnerschaften sind auch in diesem Geschäftsjahr ein Fokusthema für MOBOTIX. Das MOBOTIX "Certified App"-Angebot strategischer Partner wurde im Bereich OCR (Optical Character Recognition) um die Erkennung von Flugzeugidenfikationsnummern und US-DOT Kennzeichnungen erweitert. Des Weiteren wurde das App-Portfolio im Bereich Sicherheit mit einer Intrusionserkennung mittels Objektklassifizierung erweitert.

Mit der Produkteinführung der neuen MOBOTIX MOVE 64 Kanal Netzwerk-Videorekorder mit integriertem 24 Port PoE (Power over Ethernet) Switch hat MOBOTIX zusätzliche Einsatzmöglichkeiten für mittlere bis große "Stand-Allone"-Videoüberwachungssysteme ermöglicht. Unterstützt wird die MOVE-Gesamtlösung durch die im Dezember 2021 in den Markt eingeführten kostenlosen MOVE Central Management Software (CMS) über die mehrere verteilte MOVE NVR und ONVIF kompatible Kameras zentral in einer Windows-basierten Management Software verwaltet und gesteuert werden können. Alle MOBOTIX MOVE Vandal Dome und Bullet Kameras wurden ab November 2021 ab Werk mit der innovativen EverClear-Beschichtung ausgestattet, die eine wesentlich bessere Bildwiedergabe bei Dunkelheit in Verbindung mit IR-Beleuchtung ermöglicht und zusätzlich eine Regen- und schmutzabweisende Wirkung der Dome-Kuppeln und auch der

Welcome to the Next Dimension!

MOBOTIX Q71 – Hemispheric

  • NEU: IR- und Weißlicht in einer hemisphärischen Kamera
  • Beste Identifikation durch Farbbilder in der Nacht
  • Budgetsparend 360° Rundumblick mit einer einzigen Kamera
  • Robust mit wetterfestem Aluminiumgehäuse für innen und außen
  • Audiofunktion für direkte Kommunikation
  • Offen für intelligente Videoanalyse mit Kamera-Apps
  • Made in Germany für beste Cybersicherheit

Bulletkamera-Frontgläser bietet (Self-Cleaning-Effekt). Mit der Produkteinführung der neuen MOBOTIX MOVE 4K-Linie im Oktober 2021 stehen extrem hochauflösende UHD-Kameras zur Verfügung die ohne zusätzliche Kosten lizenzfrei "Deep Neural Network" (DNN) basierte Kfz-Nummernschilderkennung und auch Gesichtserkennung unterstützen. Im Mai 2022 wurde die MOBOTIX MOVE Kameralinie durch eine kompakte 5MP Mikro-Dome-Kamera erweitert, mit der sich auf Grund der kleinen Bauweise diskrete Überwachungsaufgaben in Innenräumen realisieren lassen (Foyer, Kassenbereiche, Fahrstuhlüberwachung, etc.). Alle MOBOTIX MOVE Kameras wurden Ende März erfolgreich gemäß den ONVIF-Integrationsprotokollen ONVIF S/G/T und M zertifiziert und offiziell auf der ONVIF-Homepage gelistet. Dies ONVIF-Konformität ermöglicht eine flexible und einfache Integration in 3rd-Party-Fremdsysteme und erweitert damit wesentlich die Einsatzmöglichkeiten der MOVE Kamera-Linie.

Im Bereich Software wurde die im Jahr 2020 eingeführte MOBOTIX Cloud um verschiedene Funktionen erweitert, das Management Center (MxMC) mit den Releases 2.5 und 2.6 mit Erweiterungen unter anderem im Bereich Smart Data Search freigegeben, sowie die verschiedenen IOS und Android Apps verbessert.

Das neue MOBOTIX Video Management System MOBOTIX HUB wurde durch den R1 Release im Dezember 2021, sowie den neuesten Driver Release im März 2022 erweitert. MOBOTIX hat die Funktionalität des HUB-PlugIns so erweitert, dass zahlreiche Events und App Analytics der MOBOTIX 7 Plattform unterstützt werden.

Kooperation mit Konica Minolta

Die Technologie-Kooperation zwischen MOBOTIX und Konica Minolta ist im ersten Halbjahr weiter beidseitig vertieft worden. Die Zusammenarbeit im Bereich Deep Learning basierter Videoanalyse und der KM FORXAI Plattform wurde weiter vorangetrieben.

Konica Minolta hat im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres zudem in eine signifikante Zahl von Vertriebsmitarbeitern investiert, die sich auf den Vertrieb der MOBOTIX Technologien bei Endkunden und Channel-Partnern fokussieren.

Übernahme der Vaxtor Group

MOBOTIX hat 100% der Geschäftsanteile an der Vaxtor Group, Tres Cantos, Spanien, einem Spezialisten für optische Zeichenerkennung (OCR), automatisierte Kennzeichenkontrolle (ALPR), künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (sog. Deep Learning) im 1. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres übernommen. Da die Genehmigung der Übernahme durch die spanischen Aufsichtsbehörden erst Anfang Mai 2022 stattgefunden hat, wird eine Konsolidierung der Zahlen erst im 2. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erfolgen.

Die OCR-Analysetechnologie von Vaxtor wird bei der automatisierten Erfassung von Buchstaben, Zahlen, Barcodes oder anderen maschinenlesbaren Daten eingesetzt. Sie ermöglicht, solche Informationen kostengünstig und mit hoher Geschwindigkeit zu erfassen, zu verarbeiten und damit verbundene Prozesse anzustoßen.

Die OCR-Technologie ist Türöffner für Deep Learning in den von MOBO-TIX definierten vertikalen Zielmärkten, etwa in der Anwendung der Nummernschilderkennung und darüber hinaus; z.B. im kommerziellen Bereich für die Erkennung von Containern, Fahrzeugen und Flugzeugen oder die Überwachung von Lieferketten.

Vaxtor unterstützt die strategische Ausrichtung von MOBOTIX bei Deep Learning, da Vaxtor ALPR dezentral über Apps betreiben kann und damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber einer Reihe von Mitbewerbern bietet.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Ertragslage

Der Umsatz ist im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022 gegenüber dem Vergleichshalbjahr um 5,2% auf 27,1 Mio. EUR zurückgegangen. Die Erlöse aus der Auftragsentwicklung (1,1 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,0 Mio. EUR angestiegen. Dagegen sind die Erlöse aus dem Verkauf aus Videosystemen und Software um 2,8 Mio. EUR (9,9%) zurückgegangen. Projektverzögerungen bzw. -verschiebungen aufgrund der globalen Lieferkettenkrise in Folge der COVID-19 Pandemie haben zu rückläufigen Verkaufserlösen aus Videosystemen geführt. Die Lieferkettenkrise führte zur Verzögerung von Schlüsselkomponenten für MOBOTIX, aber auch für viele Kunden, die ebenfalls auf kritische Komponenten für die Installation von Videosystemen angewiesen sind. Daher konnten die Ertragsziele für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 nicht erreicht werden. Zudem belasteten Kosten für den weiteren Marktaufbau in den USA und verstärkte Vertriebsaktivitäten auf allen Märkten das EBIT, das mit -3,8 Mio. EUR um 3,9 Mio. EUR unter dem Vorjahr liegt.

Die verstärkte Zusammenarbeit mit Konica Minolta im Bereich Deep Learning basierte Videoanalyse und der KM FORXAI Plattform führte zu einem deutlichen Anstieg der Erlöse aus der Auftragsentwicklung um 1,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Dagegen reduzierten sich aufgrund der Bindung der Kapazitäten in der Entwicklung für die Auftragsentwicklung für Konica Minolta die aktivierten Entwicklungskosten um 0,5 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR. Den aktivierten Entwicklungskosten stehen Abschreibungen auf aktivierte eigene Entwicklungskosten in Höhe von 0,5 Mio. EUR (Vorjahr: 0,3 Mio. EUR) gegenüber.

Die Entwicklung der Umsatzerlöse aus dem Verkauf aus Videosystemen und Software war mit Ausnahme der Region Americas in allen Vertriebsregionen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022 trotz insgesamt deutlich gestiegenen Absatzmengen rückläufig. In der Region Americas, die nach der DACH-Region für MOBOTIX die zweitstärkste Region darstellt, konnte ein Umsatzwachstum in Höhe von über 30% erzielt werden. Diese ist vor allem auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Konica Minolta auf dem US-amerikanischen Markt zurückzuführen. Der Anstieg der Absatzmengen ist neben der Verdoppelung der Absatzmengen der Kameralinie M73 vor allem auf die Mx MOVE Cameras, die ebenfalls ihre Absatzmengen mehr als verdoppelt haben, zurückzuführen. In den von Umsatzrückgang betroffenen Regionen machten sich für die MOBOTIX Gruppe die Pandemie bedingten Verzögerungen und Verschiebungen von Projekten deutlich bemerkbar.

Die Materialeinsatzquote (Materialaufwand, bereinigt um die Bestandsveränderungen, im Verhältnis zu den Umsatzerlösen ohne Auftragsentwicklung) ist mit 53,3% (Vorjahr: 49,1%) trotz Preiserhöhungen zu Beginn des Geschäftsjahres bedingt durch höhere Einkaufspreise auf bestimmte Bauteile gegenüber dem 1. Halbjahr 2020/21 um 4,2%-Punkte angestiegen.

Die Personaleinsatzquote (Personalaufwand im Verhältnis zu der Gesamtleistung) ist im ersten Halbjahr aufgrund des gestiegenen Personalaufwands von 39,2% gegenüber dem Vorjahreshalbjahr auf 41,5% angestiegen. Der Anstieg des Personalaufwands resultiert im Wesentlichen aus dem Ausbau der Vertriebskapazitäten in der Region Americas.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 4,7 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2021/22 sind gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio. EUR (28,7%) angestiegen. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Aufwendungen für Marketing (0,2 Mio. EUR), für Reisekosten (0,2 Mio. EUR), für Rechts- und Beratungskosten (0,1 Mio. EUR) sowie für sonstige Personalkosten (0,1 Mio. EUR).

Das EBITDA (-7,4% der Gesamtleistung; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt -2,3 Mio. EUR und ist gegenüber dem Vorjahreshalbjahr (1,5 Mio. EUR) um 3,8 Mio. EUR zurückgegangen. Das EBIT (-12,6% der Gesamtleistung; Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt -3,8 Mio. EUR und ist damit 3,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreshalbjahr.

Das 1. Halbjahr 2021/22 endete mit einem Periodenfehlbetrag von 3,1 Mio. EUR (1. Halbjahr 2020/21 Periodenüberschuss von 0,1 Mio. EUR) und einer Umsatzrendite von -11,5% (1. Halbjahr 20/21: 0,2%).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 1,3 Mio. EUR auf 24,4 Mio. EUR angestiegen. Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich im Wesentlichen durch die Aktivierung der eigenen Entwicklungskosten um 0,9 Mio. EUR erhöht. Das Sachanlagevermögen erhöht sich ebenfalls um 0,4 Mio. EUR bei planmäßigen Abschreibungen von 0,7 Mio. EUR auf 15,3 Mio. EUR. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen eine Photovoltaikanlage im Rahmen der Umsetzung einer "ESG-Green Strategy" und Spritzgusswerkzeuge, sowie IT-Equipment folgend der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie.

Die Vorräte sind von 23,3 Mio. EUR zum Geschäftsjahresbeginn auf 29,5 Mio. EUR zum 31. März 2022 angestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Aufbau der Lagerbestände für verschiedene kritische Bauteile um die Auswirkungen der Lieferkettenkrise so gering wie möglich zu halten. Zudem konnten die Lagerbestände der Fertigerzeugnisse erhöht werden, um kurzfristig und bei erhöhtem Auftragseingang in der 2. Halbjahreshälfte lieferfähig zu sein.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. März 2022 im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 1,1 Mio. EUR auf 16,4 Mio. EUR zurückgegangen. Ursache hierfür ist im Wesentlichen das gesunkene Umsatzniveau im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2021/22.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die die Forderungen gegen Unternehmen der Konica Minolta Gruppe enthalten, erhöhten sich im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 1,5 Mio. EUR auf 4,2 Mio. EUR zum 31. März 2022. Die Forderungen resultieren im Wesentlichen aus den Produktverkäufen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. März 2022 erhöhten sich leicht gegenüber dem 30. September 2021 um 0,1 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR (30. September 2021: 1,4 Mio. EUR).

Das Eigenkapital ist unter Berücksichtigung des Ergebnisses für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 und der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2020/21 von 0,5 Mio. EUR im Januar 2022 um 3,6 Mio. EUR auf 26,7 Mio. EUR zurückgegangen. Die Eigenkapitalquote von 42,7% zum 30. September 2021 ist vor allem bedingt durch das negative Halbjahresergebnis und die auf 80,1 Mio. EUR angestiegene Bilanzsumme auf 33,4% zum 31. März 2022 zurückgegangen.

Die sonstigen Rückstellungen reduzierten sich im Wesentlichen aufgrund von geringen Rückstellungen für den Personalbereich und der Inanspruchnahme der Rückstellung für Kartellstrafen um 1,2 Mio. EUR auf 4,3 Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn um 14,8 Mio. EUR auf 40,8 Mio. EUR zum 31. März 2022 angestiegen. Neben der planmäßigen Tilgung mittelfristiger Darlehen in Höhe von 1,7 Mio. EUR wurde die Aufnahme kurzfristiger Kredite vor dem Hintergrund des negativen Halbjahresergebnisses und eines erhöhten Working-Capital-Bedarfs um 16,5 Mio. EUR erhöht. Zum 31. März 2022 bestehen kurzfristige Kreditaufnahmen in Höhe von 26,2 Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum 30. September 2021 um 1,2 Mio. EUR auf 5,1 Mio. EUR zurückgegangen.

Passive latente Steuern wurden aufgrund der Aktivierung der eigenen Entwicklungskosten zum 31. März 2022 in Höhe von 2,2 Mio. EUR gebildet.

Finanzlage

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern lag im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 bei -11,2 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: 4,5 Mio. EUR). Im Wesentlichen bedingt durch das negative Ergebniss vor Steuern in Höhe von 4,0 Mio. EUR wurde ein negativer operativer Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen von 3,5 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: 0,7 Mio. EUR) erzielt. Aufgrund der Erhöhung des Working-Capitals ergaben sich negative Cashflows aus Working-Capital-Veränderungen in Höhe von 7,8 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: 3,8 Mio. EUR). Die negativen Working Capital-Veränderungen von 7,8 Mio. EUR resultieren im Wesentlichen aus der Zunahme der Vorräte (6,2 Mio. EUR) und der Zunahme der Forderungen gegen verbundene Unternehmen (1,5 Mio. EUR).

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 2,9 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: - 2,5 Mio. EUR) ist im Wesentlichen durch die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 1,7 Mio. EUR verursacht, die im Wesentlichen auf die aktivierten eigenen Entwicklungskosten entfallen.

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von minus 2,4 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: -1,7 Mio. EUR) resultiert im Wesentlichen aus der planmäßigen Tilgung von Finanzkrediten und der Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,5 Mio. EUR.

Aus der Entwicklung der einzelnen Cashflows ergibt sich zum Stichtag 31. März 2022 ein negativer Finanzmittelfonds von 24,7 Mio. EUR (31. März 2021: -2,7 Mio. EUR). Zur Finanzierung des negativen Finanzmittelfonds wurden kurzfristige Kredite in Höhe von 26,2 Mio. EUR aufgenommen, so dass zum 31. März 2022 ein Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten von 1,5 Mio. EUR ausgewiesen wird. Zum 31. März 2022 bestehen nicht in Anspruch genommene Bankkreditlinien in Höhe von 4,3 Mio. EUR.

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung und Ausblick

Hinsichtlich der Chancen und Risiken über die künftige Entwicklung haben sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 Änderungen ergeben. Die im Risikobericht des Geschäftsjahres 2020/21 gemachten Aussagen gelten jedoch nahezu unverändert. Insbesondere hat sich die gesamtwirtschaftlich schwierige Lage aufgrund der COVID-19 Pandemie, der angespannten globalen Beschaffungssituation für Halbleiter und elektronische Komponenten sowie durch den Krieg in der Ukraine nicht verbessert.

Die durch die COVID-19 Pandemie ausgelöste weltweite Wirtschaftskrise wird die Geschäftstätigkeit der MOBOTIX Gruppe auch im zweiten Halbjahr 2021/22 nicht verschonen. Der Vorstand der MOBOTIX AG geht auch im zweiten Halbjahr 2021/22 davon aus, dass durch die erfolgten personellen Veränderungen und der organisatorischen Anpassungen im Vertrieb die positive Entwicklung einzelner Vertriebsregionen, insbesondere Americas, sich fortsetzen wird. Zudem werden sich einige Produktneuerscheinungen im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 positiv auf die Umsatzentwicklung auswirken. Dies wird allerdings die negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie und der angespannten globalen Beschaffungssituation für Halbleiter und elektronische Komponenten des ersten und zweiten Halbjahrs 2021/22 durch Verschiebung von Kundenprojekten und verminderter Investionsneigung nur teilweise kompensieren können. Die bereits eingeleiteten Kosteneinsparungen und das Verschieben von Investitionen insbesondere in dem Personalbereich werden die Auswirkungen des Umsatzrückgangs auf das EBIT ausgleichen können.

Die Risiken auf dem Beschaffungsmarkt, insbesondere bei kritischen elektronischen Komponenten wie z.B. Prozessoren, Chips sowie Bestückungen von Leiterplatten, haben im ersten Halbjahr, insbesondere auch bei unseren Kunden signifikant zugenommen und werden auch die Versorgungslage im zweite Halbjahr uns als auch kundenseitig beeinflussen. Die Erhöhung von Sicherheitsbeständen bei vorgenannten elektronischen Komponenten sind bereits initiiert.

Der Vorstand kann den am 10. Januar 2022 kommunizierten für das Geschäftsjahr 2021/22 anvisierten Umsatz in einer Größenordnung von 70 Mio. EUR bis 73 Mio. EUR und das damit verbundene EBIT in einer Größenordnung von 1,5 Mio. EUR bis 3,0 Mio. EUR aufgrund der weiterhin weltweit angespannten wirtschaftlichen Lage insbesondere in Folge der globalen Lieferkettenkrise als Resultat der globalen Covid-19 Pandemie, die die Lieferung von Schlüsselkomponenten für MOBOTIX verzögert und somit die Umsätze auf allen Märkten deutlich beeinflusst, nicht mehr aufrechterhalten. Für das laufende Geschäftsjahr wird daher ein Umsatz von 63,0 Mio. EUR bis 65,0 Mio. EUR und ein EBIT von 0,4 Mio. EUR bis 1,0 Mio. EUR nach einem Umsatz von 62,4 Mio. EUR und einem EBIT von 0,2 Mio. EUR im Vorjahr erwartet. Die vorstehend gemachten zukunftsbezogenen Aussagen sind prognostischer Natur. Insofern können die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von diesen Erwartungen abweichen.

Winnweiler-Langmeil, den 12. Mai 2022

Der Vorstand

Thomas Lausten • CEO

Klaus Kiener • CFO

Hartmut Sprave • CTO

Verkürzter Konzernabschluss

Verkürzte Konzernbilanz zum 31. März 2022

TEUR 31.3.2022 30.9.2021
Anlagevermögen 24.374 23.109
Umlaufvermögen 52.581 45.687
Rechnungsabgrenzungsposten 603 785
Aktive latente Steuern 2.581 1.407
AKTIVA 80.139 70.988
Eigenkapital 26.742 30.320
Rückstellungen 4.350 5.568
Verbindlichkeiten 46.802 33.144
Passive latente Steuern 2.245 1.956
PASSIVA 80.139 70.988

Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Oktober 2021 bis 31. März 2022

TEUR 01.10.2021 -
31.3.2022
01.10.2020-
31.3.2021
Umsatzerlöse 27.071 28.549
Erhöhung/Verminderung des Bestands an
fertigen und unfertigen Erzeugnissen
1.646 -523
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.609 2.072
Sonstige betriebliche Erträge 172 288
Materialaufwand 15.468 13.451
Personalaufwand 12.583 11.809
Abschreibungen 1.576 1.393
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.704 3.654
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 127 103
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -869 -115
Ergebnis nach Steuern -3.089 91
Sonstige Steuern 18 23
Konzernperiodenfehlbertrag/ -überschuss -3.107 68

Verkürzter Konzernanhang

Allgemeine Angaben

Das Geschäftsjahr der MOBOTIX AG beginnt am 1. Oktober eines Jahres und endet am 30. September des Folgejahres.

Grundlagen der Rechnungslegung

In dem verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2022, der in analoger Anwendung mit dem Deutschen Rechnungslegungs Standard Nr. 16 (DRS 16) "Zwischenberichterstattung" des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) und nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Freiverkehr (Basic Board) der Deutsche Börse AG erstellt wurde, werden im Wesentlichen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020/21.

Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden im Geschäftsjahr 2021/22 eigene Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.549 aktiviert. Auf die aktivierten eigenen Entwicklungskosten fielen Abschreibungen in Höhe von TEUR 547 an. Dem entsprechend wurden passive latente Steuern in Höhe von TEUR 289 gebildet.

In Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB werden aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 2.581 angesetzt, welche in Höhe von TEUR 2.435 aus ertragsteuerlichen Verlustvorträgen der MOBOTIX AG und in Höhe von TEUR 146 aus der Eliminierung der Zwischenergebnisse aus Lieferungen zwischen der MOBOTIX AG und der MOBOTIX CORP resultieren.

Für weitere Informationen zu den im Einzelnen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf den Konzernabschluss der MOBOTIX AG zum 30. September 2021 verwiesen.

Sämtliche Angaben in dem verkürzten Konzernzwischenabschluss erfolgen, soweit nicht abweichend vermerkt, in Tausend Euro (TEUR). Aus der Darstellung der Zahlen in TEUR und den vorgenommenen Rundungen können Differenzen in Höhe von +/- einer Einheit (TEUR, %) auftreten.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der MOBOTIX AG zum 31. März 2022 hat sich im Vergleich zum Konzernabschluss zum 30. September 2021 nicht verändert. Die rechtliche Übertragung der Gesellschaftsanteile an der Vaxtor Technologies, S.L., Madrid erfolgte am 10. Mai 2022. Eine Einbeziehung der Vaxtor Group in den Konzernabschluss zum 31. März 2022 erfolgte somit noch nicht.

Winnweiler-Langmeil, den 12. Mai 2022

Der Vorstand

Thomas Lausten • CEO

Klaus Kiener • CFO

Disclaimer

Dieser Finanzbericht enthält Aussagen und Informationen der MOBOTIX AG, die sich auf in der Zukunft liegende Zeiträume beziehen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind an Formulierungen wie planen, erwarten, beabsichtigen, anstreben, werden, einschätzen, davon ausgehen, Ziel sein oder ähnlichen Begriffen zu erkennen. Derartige Aussagen wurden aufgrund der derzeitigen Sachlage und derzeitigen Erwartung getroffen und können von der tatsächlichen Entwicklung sowohl positiv als auch negativ mitunter erheblich abweichen. Unsicherheiten können sich unter anderem aufgrund folgender Faktoren ergeben: Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage sowohl national als auch international, Änderungen der politischen Rahmenbedingungen, Einführung neuer Produkte oder Technologien durch andere Unternehmen, Änderungen des Investitionsverhaltens in den für die MOBOTIX AG wichtigen Abnehmermärkten, Änderungen von Wechselkursraten und Zinssätzen, Integration von akquirierten Unternehmen sowie weiteren Faktoren. Die MOBOTIX AG übernimmt über bestehende gesetzliche Verpflichtungen hinaus keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu korrigieren bzw. zu aktualisieren.

Kontakt

Klaus Kiener

Vorstand Finanzen Telefon: +49 6302 9816-0 Fax: +49 6302 9816-190 E-Mail: [email protected]

MOBOTIX AG

Investor Relations Kaiserstrasse D-67722 Langmeil E-Mail: [email protected]

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