Interim / Quarterly Report • Jul 28, 2022
Interim / Quarterly Report
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| Brief an die Aktionäre | 3 |
|---|---|
| IFRS Kennzahlen 6M 2022 | 5 |
| Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage | 6 |
| Geschäftsentwicklung und Ertragslage | 6 |
| Vermögens- und Finanzlage | 8 |
| Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 9 |
| Risiko- und Chancenbericht | 10 |
| Prognose | 10 |
| Sechs-Monats Konzern-Abschluss nach IFRS | 11 |
| Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2022 (ungeprüft) | 11 |
| Konzern-Gewinn und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022 (ungeprüft) |
13 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung (ungeprüft) | 13 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung (ungeprüft) | 14 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 15 |
| Anhang zum verkürzten Konzern Zwischenabschluss (ungeprüft) |
16 |
| Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate-Governance-Kodex | 30 |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter | 30 |
| Finanzkalender | 31 |
| Zukunftsgerichtete Aussagen | 31 |
| Glossar | 32 |
| Impressum | 33 |
Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftsfreunde,
Die letzten Wochen waren für unser Unternehmen sehr ereignisreich. Es gab viele Neuigkeiten im Zusammenhang mit dem geplanten Unternehmenszusammenschluss mit Adtran, und wir haben in verschiedenen Mitteilungen den Markt zeitnah über diese Neuigkeiten informiert. Dennoch will ich an dieser Stelle nochmals die Kernaussagen dieser Veröffentlichungen zusammenfassen:
Dies war die letzte Bedingung für das Übernahmeangebot der Adtran Holdings., Inc. und damit für das Closing. Zustimmungen aller anderen relevanten Behörden im In- und Ausland wurden zuvor bereits erteilt. Das Closing erfolgte am 15. Juli.
Als Folge der neuen Konstellation werde ich, wie bereits bei der Ankündigung der Transaktion bekannt gemacht, in das Board der neuen Holding als Vice Chairman wechseln. Als Teil der Adtran Holdings, Inc., dem neuen Mehrheitsaktionär von ADVA, werde ich natürlich weiterhin ADVA indirekt verbunden bleiben. Wie ebenfalls bereits kommuniziert, werde ich daher in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat von ADVA mein Mandat als CEO und als Mitglied des Vorstands von ADVA nach einer kurzen Übergangszeit von einigen Wochen niederlegen. Ab dem Zeitpunkt der Niederlegung wird unser langjähriger CTO Christoph Glingener die Rolle des CEOs übernehmen.
Die Absicht Adtran's einen Beherrschungsvertrag oder Beherrschung- und Gewinnabführungsvertrag anzustreben, war Thema einer weiteren Pflichtmitteilung, die wir ebenfalls am 6. Juli 2022 veröffentlicht hatten. Mit dem Closing wurde die Adtran Holdings, Inc., die früher als Acorn HoldCo, Inc. firmierte, Mehrheitsaktionär von ADVA. Bis zur Wirksamkeit eines Beherrschungs- oder Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags werden beide Unternehmen weiterhin eigenständig agieren. Die Verhandlungen haben zum Ziel, mittels eines Beherrschungs- oder Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags beide Organisationen auf operativer Basis möglichst vollständig zu integrieren. Ein solcher Vertrag erfordert die Zustimmung der ADVA-Aktionäre und wird mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.
Damit haben wir in den letzten Wochen bedeutende Schritte nach vorne gemacht, um ein Unternehmen mit deutlich mehr als einer Milliarde Euro Umsatz zu erschaffen, und damit einer der großen Akteure in der Branche zu werden. Rund um das sogenannte Network Edge gibt es einen hohen Investitionsbedarf, und wir werden gemeinsam mit Adtran ein führendes Technologieportfolio haben.
Neben den Fortschritten beim Zusammenschluss mit Adtran haben wir auch gute Erfolge in unserem operativen Geschäft erzielt. Das Narrativ der vergangenen Quartale setzt sich fort: Die Digitalisierung und Modernisierung der Kommunikationsinfrastruktur treibt den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur sowie die Nachfrage nach Kommunikationstechnik voran. Dieses Makroumfeld beschert uns einen hervorragenden Auftragseingang in allen Regionen. Auf der anderen Seite kämpfen wir weiterhin mit Herausforderungen in den Lieferketten. Die dadurch entstehenden Engpässe bei der Beschaffung von Komponenten sowie der Produktion unsere Produkte limitieren das Umsatzwachstum. Die weit höheren Kosten bei Beschaffung, Produktion, Logistik und Lagerhaltung sowie der erneut deutlich stärkere US Dollar haben uns überrascht und drücken auf unsere Margen. Nichtsdestotrotz sind wir stolz auf die in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres erreichten Ergebnisse und sind mit einem Rekordauftragsbestand in das zweite Halbjahr gestartet.
Im Zusammenhang mit dem transformativen Umbau unserer Geschäftsmodells, den wir seit einigen Quartalen strategisch vorantreiben, gab es im abgelaufenen Quartal auch positive Neuigkeiten. Gemeinsam mit II-VI, einem weltweit führenden Unternehmen für optoelektronische Komponenten aus den USA, gaben wir die Entwicklung einer neuen Komponente für die effiziente Übertragung von Signalen mit Datenraten von 100Gbit/s bekannt. Die äußerst kompakte und stromsparende Sende- und Empfangsoptik eröffnet neue Möglichkeiten bei der Netzarchitektur am Network Edge. Wir erwarten erste Prototypen vor Ende des Jahres und erste Umsätze in 2023. Im abgelaufenen Quartal konnten wir insgesamt einen starken Anstieg der Umsätze mit unseren bereits am Markt eingeführten Komponenten verzeichnen und kommen bei der Vertikalisierung unserer Wertschöpfungskette sehr gut voran.
Bei den Umsätzen aus Software und Services sind wir weiter auf Kurs und haben ein neues Produkt mit viel Zukunftspotential auf den Markt gebracht. Die Management and Orchestration (MANO) Software aus unserem Ensemble Portfolio ist nun auch als SaaS (Software-as-a-Service) Modell verfügbar. Dies ist ein besonders attraktives Geschäftsmodell für Netzbetreiber, die erst einmal vorsichtig und ohne größere Vorabinvestition neue Dienste einführen wollen. Unser Leistungsspektrums im Bereich der Software-Produkte hat sich somit erneut vergrößert und wird sich positiv auf Umsätze in diesem Bereich auswirken.
Bei der dritten Säule unserer Business Transformation Strategie fokussieren wir uns auf neue Märkte mit hohem Differenzierungsgrad. Zahlreiche Investitionen in neue Technologien geben uns Zugang zu neuen Märkten, in denen wir hochdifferenziert und damit profitabel agieren und überdurchschnittlich wachsen können. Speziell im Bereich der Netzsicherheit interessieren sich immer mehr Branchen für Lösungen, die zusätzliche Abhör- und Ausfallsicherheit bieten. Mehrere Pressemitteilungen über erfolgreiche Tests im Bereich der quantensicheren Datenübertragung unterstreichen unsere Technologieführerschaft in diesem Bereich.
Unsere Umsätze im ersten Halbjahr 2022 sind auf Rekordniveau, die Auftragsbücher sind sehr gut gefüllt. Und obwohl zahlreiche externe Faktoren unsere Margen beeinflussen, war auch das Betriebsergebnis bisher solide. Das Fortschreiten der Digitalisierung in allen Wirtschafts- und Geschäftsprozessen sowie Sicherheitsüberlegungen in zahlreichen Branchen und Netzbetreibern in den westlichen Industrienationen treiben die Nachfrage nach unserer Technologie weiter voran. Dem gegenüber steht eine weiterhin hohe Komplexität mit zusätzlichen Kosten in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Logistik. Dieses Umfeld wird uns noch eine Weile begleiten. Unsere Teams arbeiten unermüdlich an Lösungen, die Nachfrage im Markt zu bedienen, und täglich arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, um sie bestmöglich bei ihrem Netzausbau zu unterstützen. Bisher haben wir die Herausforderungen sehr gut gemeistert und blicken mit Optimismus in die zweite Jahreshälfte.
An dieser Stelle will ich mich noch persönlich für das in mich gesetzte Vertrauen als Vorstandsvorsitzender von ADVA bedanken. Als dienstältester CEO der Optical Networking Branche blicke ich auf mehr als 25 Jahre aktiver Unternehmensgestaltung in einem faszinierenden Markt zurück. In einem Spannungsfeld aus intensivem Wettbewerb und hoher Innovationsgeschwindigkeit haben wir eine großartige und loyale Kundenbasis aufgebaut und es in wichtigen Teilbereichen zur Markt- und Technologieführerschaft gebracht. Dies war nicht zuletzt auch der Verdienst von Dr. Christoph Glingener, der seit über 15 Jahren als CTO die technologische Richtung unseres Unternehmens bestimmt und nun als CEO ADVA in eine neue Ära führen wird. Diese neue Ära wird eine gemeinsame Zukunft mit Adtran bringen. Wir wollen einen globalen Marktführer für offene und skalierbare Kommunikationstechnik mit Fokus auf das Network Edge schaffen. Der Unternehmenszusammenschluss kombiniert die weltweite Führungsrolle von Adtran bei Glasfaserzugangslösungen für Privathaushalte (Fiber-to-the-Home) und den Teilnehmeranschlussbereich mit ADVAs globaler Führungsposition bei Lösungen für Rechenzentrumskopplung für Großunternehmen, Geschäftskundenanschlüsse (Business-Ethernet bzw. Fiber-to-the-Building), Metro-WDM, sowie Netzsynchronisation. Das kombinierte Technologie Portfolio kann aktuelle und zukünftige Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf das Konvergieren von Netzlösungen am Network Edge bestens adressieren. Wir werden ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von gut über einer Milliarde US-Dollar und einem jährlichen Entwicklungsbudget von knapp einer Viertelmilliarde US-Dollar schaffen, das die Industrie nachhaltig verändern wird. Als Teil des Boards der Adtran Holding, Inc. werde ich ADVA auch weiterhin verbunden bleiben.
Brian Protiva Vorstandsvorsitzender
| (in Tausend EUR, außer Ergebnis je Aktie und Kennzahlen) |
Q2 2022 | Q2 2021 | Veränderung | 6M 2022 | 6M 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 166.320 | 149.354 | 11 % | 336.818 | 293.827 | 15 % |
| Proforma EBIT *) | 6.435 | 14.415 | (55) % | 14.247 | 27.275 | (48) % |
| Proforma EBIT-Marge in % | 3,9 | 9,7 | (5,8) pp | 4,2 | 9,3 | (5,1) pp |
| Betriebsergebnis | 4.655 | 13.036 | (64) % | 10.631 | 24.609 | (57) % |
| Betriebsergebnismarge in % | 2,8 | 8,7 | (5,9) pp | 3,2 | 8,4 | (5,2) pp |
| Periodenüberschuss (-fehlbetrag) | 7.291 | 12.001 | (39) % | 13.470 | 23.229 | (42) % |
| Verwässertes Ergebnis je Aktien in EUR | 0,14 | 0,23 | (39) % | 0,26 | 0,45 | (42) % |
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | Veränderung | 6M 2022 | 6M 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittelzufluss aus operativer Tätigkeit |
6.532 | 31.684 | (79) % | (6.191) | 59.128 | (110) % |
| Zahlungsmittelabfluss aus Investitionstätigkeit |
(12.609) | (17.127) | (26) % | (34.648) | (29.455) | 18 % |
| (in Tausend EUR, außer Kennzahlen) | 30. Jun. 2022 | 31. Dez. 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 40.375 | 47.807 | (16) % |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | 23.758 | 25.014 | (5) % |
| Finanzschulden | 64.133 | 72.821 | (12) % |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 63.187 | 108.987 | (42) % |
| Nettoliquidität (-verschuldung) *) | (946) | 36.166 | (103) % |
| Verschuldungsgrad *) | 0,4 x | 0,4 x | — % |
| Nettoumlaufvermögen *) | 183.030 | 128.954 | 42 % |
| Working Capital Intensität in % *) | 26,9 | 21,4 | 5,5 pp |
| Eigenkapital | 363.112 | 339.912 | 7 % |
| Eigenkapitalquote in % | 58,0 | 56,5 | 1,5 pp |
| Eingesetztes Kapital *) | 405.306 | 388.598 | 4 % |
| ROCE in % *) | 7,7 | 11,7 | (4,0) pp |
| (am Periodenende) | 30. Jun. 2022 | 31. Dez. 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| 2.002 | 1.973 | 1 % |
*) Die vier zentralen Kennzahlen und weitere Kennzahlen sind im Glossar am Ende dieses Dokuments erläutert.
Die Umsätze stellen eine der vier zentralen Leistungskennzahlen für ADVA dar. Der Konzernumsatz in 6M 2022 in Höhe von EUR 336,8 Millionen liegt EUR 43,0 Millionen oder 14,6 % über dem Wert von EUR 293,8 Millionen in 6M 2021. Im Vergleich zu EUR 170,5 Millionen in Q1 2022 ist der Umsatz in Q2 2022 leicht um 2,5 % auf EUR 166,3 Millionen gesunken. Der Umsatzanstieg gegenüber 6M 2021 konnte auf deutliche höhere Umsätze sowohl mit Netzbetreibern als auch mit Internetunternehmen zurückgeführt werden.
In 6M 2022 war EMEA (Europa, der Nahe Osten und Afrika) einmal mehr die wichtigste und umsatzstärkste Absatzregion, gefolgt von Amerika sowie Asien-Pazifik.
Im Jahresvergleich verminderte sich der Umsatz in EMEA leicht auf EUR 189,3 Millionen in 6M 2022 gegenüber EUR 192,6 Millionen in 6M 2021 und machte in 6M 2022 56,2 % vom Gesamtumsatz aus nach 65,5 % in 6M 2021. In vielen Ländern dieser Region hat ADVA eine breite, loyale Kundenbasis und erzielt sehr gute Erfolge. Die Nachfrage verteilte sich auf alle Kundengruppen
In Amerika stieg der Umsatz signifikant um 51,3 % von EUR 78,3 Millionen in 6M 2021 auf EUR 118,5 Millionen in 6M 2022. Der deutliche Anstieg verglichen zur Vorjahresperiode ist insbesondere auf die starke Nachfrage von Netzbetreibern und Internetunternehmen sowie die Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro zurückzuführen.
In der Region Asien-Pazifik erhöhte sich der Umsatz von EUR 22,9 Millionen in 6M 2021 ebenfalls deutlich um 26,3 % auf EUR 29,0 Millionen in 6M 2022. Der Umsatzanstieg ist insbesondere auf Netzbereiter zurückzuführen.

| Anteil am | Anteil am | |||
|---|---|---|---|---|
| (in Millionen EUR, außer Ergebnis je Aktie) | 6M 2022 | Umsatz | 6M 2021 | Umsatz |
| Umsatzerlöse | 336,8 | 100,0 % | 293,8 | 100,0 % |
| Herstellungskosten | (230,0) | 68,3 % | (182,3) | 62,1 % |
| Bruttoergebnis | 106,8 | 31,7 % | 111,5 | 37,9 % |
| Vertriebs- und Marketingkosten | (36,3) | 10,8 % | (31,5) | 10,7 % |
| Allgemeine und Verwaltungskosten | (19,9) | 5,9 % | (17,7) | 6,0 % |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | (43,6) | 13,0 % | (39,2) | 13,3 % |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 3,6 | 1,1 % | 1,5 | 0,5 % |
| Betriebsergebnis | 10,6 | 3,2 % | 24,6 | 8,4 % |
| Zinsergebnis | (0,8) | 0,2 % | (0,9) | 0,3 % |
| Sonstiges Finanzergebnis | 4,3 | 1,3 % | 0,6 | 0,2 % |
| Ergebnis vor Steuern | 14,1 | 4,2 % | 24,3 | 8,3 % |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (0,7) | 0,2 % | (1,1) | 0,4 % |
| Konzern-Jahresüberschuss | 13,5 | 4,0 % | 23,2 | 7,9 % |
| Ergebnis je Aktie (in EUR) |
| unverwässert | 0,26 | 0,46 | |
|---|---|---|---|
| verwässert | 0,26 | 0,45 | |
Die Herstellungskosten stiegen deutlich um EUR 47,6 Millionen auf EUR 230,0 Millionen in 6M 2022. In den Herstellungskosten sind in 6M 2022 Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsprojekte von EUR 21,7 Millionen (6M 2021: EUR 21,3 Millionen) enthalten.
Das Bruttoergebnis sank von EUR 111,5 Millionen in 6M 2021 auf EUR 106,8 Millionen in 6M 2022, wobei die Bruttomarge mit 31,7 % in 6M 2022 deutlich unter den in 6M 2021 ausgewiesenen 37,9 % lag. Der Rückgang der Bruttomarge in 6M 2022 gegenüber 6M 2021 resultiert insbesondere aus gestiegenen Material- und Frachtkosten im Zusammenhang mit den derzeit bestehenden Lieferengpässen insbesondere in der Halbleiterbranche.
Innerhalb der operativen Kosten lagen die Vertriebs- und Marketingkosten in 6M 2022 mit EUR 36,3 Millionen über dem Vorjahreswert von EUR 31,5 Millionen. Sie betrugen in beiden Perioden 10,8 % vom Umsatz. Der absolute Anstieg ergibt sich insbesondere aus gestiegenen Personalkosten aufgrund der positiven Entwicklung bei den Umsätzen und Auftragseingängen.
Die allgemeinen und Verwaltungskosten in Höhe von EUR 19,9 Millionen in 6M 2022 sind gegenüber EUR 17,7 Millionen in 6M 2021 gestiegen und betrugen 5,9 % beziehungsweise 6,0 % vom Umsatz.

Mit EUR 43,6 Millionen lagen die Forschungs- und Entwicklungskosten in 6M 2022 über dem Niveau von 6M 2021 mit EUR 39,2 Millionen und machten 13,0 % beziehungsweise 13,3 % der Umsatzerlöse aus. Die Brutto-Aufwendungen von EUR 65,8 Millionen in 6M 2022 lagen dabei über den in 6M 2021 berichteten EUR 59,5 Millionen. Gleichzeitig sind die Erträge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten von EUR 20,3 Millionen in 6M 2021 auf EUR 22,2 Millionen in 6M 2022 gestiegen. Die Aktivierungsquote lag im aktuellen Quartal mit 33,7 % jedoch leicht unter den für 6M 2021 relevanten 34,1 %.
ADVAs Forschungs- und Entwicklungstätigkeit konzentriert sich auf die Neu- und Weiterentwicklung fortschrittlicher Lösungen für innovative Übertragungstechnik für Cloud- und Mobilfunkdienste. Dabei werden Kunden und Partner mit einbezogen, um ihren aktuellen und künftigen Bedarf zu ermitteln. Die aus diesem Prozess entstehenden Schlüsseltechnologien und Produkte vereinfachen vorhandene Netzstrukturen und ergänzen bestehende Lösungen.
Das Betriebsergebnis von ADVA sank wesentlich auf positive EUR 10,6 Millionen in 6M 2022 nach positiven EUR 24,6 Millionen in 6M 2021. Die gestiegenen Umsatzerlöse wurden dabei im aktuellen Quartal insbesondere durch wesentlich gestiegene Herstellungskosten und operativen Kosten kompensiert.
Das Proforma EBIT stellt eine der vier Hauptleistungskennzahlen von ADVA dar. Das Proforma EBIT lässt zahlungsunwirksame Aufwendungen, die im Zusammenhang mit aktienbasierter Vergütung und Unternehmenserwerben stehen, sowie einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen und Restrukturierungsmaßnahmen unberücksichtigt. Der Vorstand von ADVA ist der Meinung, dass diese Kennzahl im Vergleich zum Betriebsergebnis die angemessenere Größe ist, um die operative Leistung des Konzerns mit der operativen Leistung anderer Telekommunikationsausrüster zu vergleichen. In 6M 2022 betrug das Proforma EBIT positive EUR 14,2 Millionen nach positiven EUR 27,3 Millionen in 6M 2021 und stellte positive 4,2% beziehungsweise positive 9,3 % des Umsatzes dar.
Die Überleitung des Betriebsergebnisses auf das Proforma Betriebsergebnis ergibt sich wie folgt:
| (in Millionen EUR) | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis | 10,6 | 24,6 |
| Aufwendungen für aktienbasierte Vergütung | 0,8 | 0,7 |
| Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten aus Unternehmenserwerben |
1,8 | 2,0 |
| Aufwendungen im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen |
0,9 | — |
| Proforma EBIT | 14,2 | 27,3 |
Das Periodenergebnis in 6M 2022 berücksichtigt neben dem Betriebsergebnis das Zinsergebnis in Höhe von negativen EUR 0,8 Millionen (6M 2021: negative EUR 0,9 Millionen), in dem Zinseffekte aus der Leasingbilanzierung nach IFRS 16 von EUR 0,4 Millionen (6M 2021: EUR 0,4 Millionen) enthalten sind. Darüber hinaus ist in 6M 2022 ein Finanzergebnis in Höhe von positiven EUR 4,3 Millionen (6M 2021: positive EUR 0,6 Millionen) berücksichtigt. Im Finanzergebnis sind das Währungsergebnis aus dem laufenden Geschäftsbetrieb und das Ergebnis aus Währungssicherungsgeschäften enthalten.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betrugen in 6M 2022 negative EUR 0,7 Millionen (Steueraufwand) nach negativen EUR 1,1 Millionen in 6M 2021 (Steueraufwand). Die Steuern ergeben sich dabei jeweils aus der Anwendung der erwarteten Steuerquote auf das relevante Ergebnis vor Steuern der jeweiligen Konzerngesellschaften der ADVA Gruppe.
ADVA verzeichnete in 6M 2022 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg bei gleichzeitig verschlechterter Bruttomarge. Aufgrund der deutlich negativen Betriebsergebnisentwicklung in 6M 2022 weist ADVA in der aktuellen Periode einen wesentlich gesunkenen Periodenüberschuss von EUR 13,5 Millionen nach einem Periodenüberschuss von EUR 23,2 Millionen in 6M 2021 aus.
Die Bilanzsumme von ADVA stieg um EUR 24,4 Millionen von EUR 601,5 Millionen zum Jahresende 2021 auf EUR 625,9 Millionen zu Ende Juni 2022.

Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen zu Ende 6M 2022 mit EUR 352,6 Millionen um EUR 17,0 Millionen über dem entsprechenden Wert von EUR 335,6 Millionen zu Ende des Jahres 2021 und machten zu diesen Stichtagen 56,3 % beziehungsweise 55,8 % der Bilanzsumme aus. Zum Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte hat im Wesentlichen die signifikante Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von EUR 83,0 Millionen am 31. Dezember 2021 auf EUR 111,9 Millionen zu Ende von 6M 2022 im Zusammenhang mit den gestiegenen Umsatzerlösen beigetragen. Die DSOs beliefen sich in 6M 2022 und 12M 2021 jeweils auf 53 Tage. Darüber hinaus stiegen die Vorräte ebenfalls deutlich von EUR 129,2 Millionen am 31. Dezember 2021 auf EUR 158,9 Millionen zu Ende von 6M 2022. Die Lagerumschlagshäufigkeit in 6M 2022 verminderte sich auf 3,3 x gegenüber dem Wert in 12M 2021 von 3,8 x. Gleichzeitig sind die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wesentlich auf EUR 63,2 Millionen gesunken. Der Rückgang ergibt sich insbesondere aus der im Absatz Cashflow dargestellten Verschlechterung des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit.
Die langfristigen Vermögenswerte stiegen auf EUR 273,3 Millionen zu Ende 6M 2022 gegenüber EUR 265,9 Millionen zum Jahresende 2021. Zum Anstieg der langfristigen Vermögenswerte haben insbesondere eine wesentliche Erhöhung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte um EUR 4,4 Millionen beigetragen. Darüber hinaus erhöhten sich die Geschäfts- und Firmenwerte aufgrund von Wechselkurseffekten um EUR 4,0 Millionen.
Weitere bedeutende Vermögenswerte von ADVA sind die breite und weltweit verteilte Kundenbasis mit mehreren hundert Netzbetreibern und tausenden Unternehmen, die Marken "ADVA", "Oscilloquartz" und "Ensemble", die Beziehungen zu Lieferanten und Vertriebspartnern sowie ein hochmotivierter und talentierter weltweiter Mitarbeiterstamm. Diese Vermögenswerte sind nicht bilanziert. Der Net Promoter Score, der die Kundenzufriedenheit operationalisiert, stellt eine der vier Hauptleistungskennzahlen des Konzerns dar. Weitere Informationen zur Entwicklung des Net Promoter Score sind im Geschäftsbericht 2021 dargestellt.

Auf der Passivseite sind die kurzfristigen Schulden um EUR 7,1 Millionen von EUR 195,5 Millionen am 31. Dezember 2021 auf EUR 202,6 Millionen am 30. Juni 2022 gestiegen. Dieser Anstieg ist auf höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Diese lagen zu Ende 6M 2022 bei EUR 87,7 Millionen und damit um EUR 4,5 Millionen über den zu Ende Dezember 2021 berichteten EUR 83,2 Millionen. In 6M 2022 betrug die DPOs 62 Tage im Vergleich zu 58 Tagen in 12M 2021. Außerdem erhöhten sich die kurzfristigen Rückstellungen insbesondere durch die zeitanteilige Berücksichtigung von Bonusansprüchen der Mitarbeiter für das aktuelle Geschäftsjahr wesentlich um EUR 13,0 Millionen. Gleichzeitig sind die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten insbesondere aufgrund der Auszahlung von variablen Vergütungskomponenten für 2021 in 6M 2022 um EUR 14,9 Millionen auf EUR 25,1 Millionen am 30. Juni 2022 wesentlich gesunken. Die kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten betrugen am 30. Juni 2022 EUR 25,2 Millionen gegenüber den zum Jahresende 2021 ausgewiesenen EUR 18,8 Millionen.
Die langfristigen Schulden sind mit EUR 60,2 Millionen zu Ende 6M 2022 gegenüber den zum Jahresende 2021 ausgewiesenen EUR 66,1 Millionen gesunken.
Das Eigenkapital stieg von EUR 339,9 Millionen am 31. Dezember 2021 auf EUR 363,1 Millionen am 30. Juni 2022. Die Eigenkapitalquote betrug 58,0 % am 30. Juni 2022 nach 56,5 % am 31. Dezember 2021. Die Anlagendeckung belief sich an den entsprechenden Stichtagen auf 132,9 % beziehungsweise auf 127,8 %. Das langfristig gebundene Anlagevermögen ist vollständig durch Eigenkapital gedeckt.
Die Investitionen in Sachanlagen lagen in 6M 2022 mit EUR 6,8 Millionen über dem Niveau von 6M 2021 mit EUR 6,0 Millionen.
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte beliefen sich in 6M 2022 auf EUR 27,8 Millionen und sind damit gegenüber EUR 23,5 Millionen in 6M 2021 gestiegen. Dieser Wert enthält aktivierte Entwicklungsprojekte in Höhe von EUR 22,2 Millionen in 6M 2022 und EUR 20,3 Millionen in 6M 2021 sowie Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte von EUR 5,7 Millionen in 6M 2022 nach EUR 3,2 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte berücksichtigen insbesondere die Aktivierung einer gemeinsamen Entwicklung.
| (in Millionen EUR) | 6M 2022 | Anteil an liquiden Mitteln |
6M 2021 | Anteil an liquiden Mitteln |
|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | (6,2) | (9,8) % | 59,1 | 69,5 % |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | (34,6) | (54,8) % | (29,5) | 34,6 % |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | (6,9) | (11,0) % | (9,5) | 11,2 % |
| Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2,0 | 3,1 % | 0,0 | 0,0 % |
| Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (45,8) | (72,5) % | 20,1 | 23,7 % |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Berichtsperiode | 109,0 | 172,5 % | 64,9 | 76,3 % |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode |
63,2 | 100,0 % | 85,0 | 100,0 % |
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug in 6M 2022 negative EUR 6,2 Millionen nach positiven EUR 59,1 Millionen in 6M 2021. Der wesentliche Rückgang in 6M 2022 ergibt sich aufgrund des gesunkenen Ergebnisses vor Steuern und insbesondere im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum höhere Mittelabflüsse für das Nettoumlaufvermögen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag in 6M 2022 bei negativen EUR 34,6 Millionen gegenüber negativen EUR 29,5 Millionen in 6M 2021. Der Anstieg der Mittelverwendung erklärt sich durch gestiegene Investitionen immaterielle Vermögenswerte wie im Abschnitt Investitionen beschrieben.
Schließlich lag der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in 6M 2022 bei negativen EUR 6,9 Millionen nach negativen EUR 9,5 Millionen in 6M 2021. Der Mittelabfluss in beiden Vergleichsquartalen enthält insbesondere planmäßige Tilgungen und Zinszahlungen für bestehende Bankdarlehen und Zahlungen für Leasingverbindlichkeiten. Aufgrund der positiven Aktienkursentwicklung in den vergangenen Monaten ergab sich in 6M 2022 darüber hinaus ein höherer Zufluss aus Kapitalerhöhungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionen.
Insgesamt und inklusive der wechselkursbedingten Änderungen des Finanzmittelbestandes von positiven EUR 2,0 Millionen sind die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wesentlich um EUR 45,8 Millionen gesunken, von EUR 109,0 Millionen zu Ende Dezember 2021 auf EUR 63,2 Millionen zu Ende Juni 2022. In 6M 2021 waren die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um EUR 20,1 Millionen gestiegen.
Mit Ausnahme von lokalen Devisenbestimmungen für die liquiden Mittel in China in Höhe von EUR 1,9 Millionen bestehen zum Ende des Quartals keine wesentlichen Verfügungsbeschränkungen.
ADVAs Finanzmanagement erfolgt zentral durch die ADVA Optical Networking SE und zielt darauf ab, ausreichend Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zur Sicherung des Geschäftsbetriebs und zur Unterstützung des angestrebten Konzernwachstums bereitzustellen. Neben der für das Geschäft angemessenen soliden Eigenkapitalbasis, finanziert sich ADVA durch Fremdkapital, dessen Laufzeiten üblicherweise die Nutzungsdauer der finanzierten Vermögenswerte überschreiten. Im Rahmen der Kreditfinanzierung ist das Unternehmen bestrebt, die anfallenden Zinsaufwendungen zu minimieren, sofern die Verfügbarkeit der Mittel dadurch nicht gefährdet wird. Überschüssige Mittel werden üblicherweise zur Schuldentilgung verwendet.
Insgesamt sind die Finanzschulden um EUR 8,7 Millionen auf EUR 64,1 Millionen zu Ende 6M 2022 gesunken. Während der kurzfristige Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten annähernd stabil blieb, ist der langfristige Anteil mit EUR 15,2 Millionen gegenüber EUR 22,5 Millionen aufgrund von planmäßigen Tilgungen wesentlich gesunken. Der kurzfristige Anteil der Leasingverbindlichkeiten verminderte sich um EUR 0,2 Millionen auf EUR 5,8 Millionen während die langfristigen Leasingverbindlichkeiten um EUR 1,0 Millionen auf EUR 18,0 Millionen sanken.
Zu Ende Juni 2022 hatte der Konzern die bestehenden Kreditlinien von EUR 10,0 Millionen nicht in Anspruch genommen (31. Dezember 2021: nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von EUR 10,0 Millionen).
Die Nettoliquidität stellt eine der vier zentralen Leistungskennzahlen von ADVA dar. Insbesondere durch den vorher beschriebenen Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist die Nettoliquidität von EUR 36,2 Millionen zu Ende 2021 auf negative EUR 0,9 Millionen (Nettoverschuldung) in 6M 2022 wesentlich gesunken. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. Juni 2022 und zum 31. Dezember 2021 lagen größtenteils in EUR, USD und GBP vor.
Zu Ende Juni 2022 lag die Rendite für das investierte Kapital für die vorangegangenen zwölf Monate mit 7,7 % unter dem Wert von 11,7 % in 12M 2021. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die rückläufige Entwicklung des Betriebsergebnis in 6M 2022 zurückzuführen.
Trotz der gesunkenen Nettoliquidität zu Ende 6M 2022, ist die Die Vermögens- und Finanzlage von ADVA weiter stabil. Die Eigenkapitalquote hat sich mit 58,0 % zu Ende Juni 2022 gegenüber 56,5 % zum Jahresende 2021 erneut verbessert.
Am 30. August 2021 hatten ADVA und ADTRAN eine Zusammenschlussvereinbarung getroffen, mit der ein global führender Anbieter von Ende-zu-Ende Glasfasernetzwerklösungen für Netzbetreiber, Unternehmen und Behörden geschaffen werden soll. Am 28. Januar 2022 hatten ADTRAN und ADVA bekannt gegeben, dass die Mindestannahmeschwelle für die geplante Fusion mit ADTRAN erreicht wurde. Am 6. Juli 2022 haben die deutschen außenwirtschaftlichen Behörden der Fusion zugestimmt. Voraussetzung für die Genehmigung der deutschen Außenwirtschaftsbehörde für den Zusammenschluss war es das gesamte Geschäft des Unternehmens mit staatlichen Kunden und kritischen Infrastrukturen in einer separaten Struktur zusammenzufassen. Aus dieser Unternehmenstransaktion und der beschriebenen Umstrukturierung können sich Effekte auf im IFRS Konzernabschluss dargestellte Bilanzpositionen ergeben.
Bei US-amerikanischen Verlustgesellschaften, bei denen es im Rahmen einer Transaktion zu einer Änderung der Eigentumsverhältnisse kommt, kann es zu einer Einschränkung bei der Weiterverwendung von Steuerattributen kommen (zum Beispiel Nettobetriebsverluste, Kapitalverluste, Steuergutschriften, Zinsüberschussvorträge usw.). Im Hinblick auf die US-Tochtergesellschaft ADVA Optical Networking North America Inc. könnten sich bei der im Zuge der Fusion mit ADTRAN gegebenenfalls erfolgenden indirekten Übertragung von mehr als 50 % der Anteile an der US-Gesellschaft, abhängig von den Wertverhältnissen zum Vollzugszeitpunkt, die nutzbaren Verlustvorträge der US Gesellschaft reduzieren.
Die existierenden Finanzierungsvereinbarungen beinhalten Kündigungsrechte im Falle eines Kontrollwechsels. Der Vorstand befindet sich gegenwärtig in Gesprächen mit den kreditgebenden Banken. Vorstand und Aufsichtsrat gehen gegenwärtig davon aus, dass entweder mit den Kreditgebern des Konsortialdarlehensvertrages eine Einigung erzielt werden kann und diese von ihrem Kündigungsrecht keinen Gebrauch machen oder eine anderweitige Ersetzung erforderlicher Kreditlinien erfolgen kann.
Mögliche Auswirkungen der Unternehmenstransaktion auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden derzeit noch geprüft.
Darüber hinaus sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns und der ADVA SE zum 30. Juni 2022 oder die Ertragslage des Konzerns und der Gesellschaft für das Halbjahr 2022 wesentlich beeinflusst haben. Ebenso gab es keine Ereignisse, die als wesentlich für die Offenlegung angesehen werden.
Die zukünftige Entwicklung von ADVA unterliegt verschiedenen allgemeinen und unternehmensspezifischen Risiken, die im Einzelfall auch den Fortbestand des Konzerns gefährden können.
Die Risiken und Ungewissheiten, wie im Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht" des Konzern-Lageberichts 2021 erläutert, bleiben unverändert.
Die Auftragslage und Nachfrage im zweiten Quartal 2022 war erneut sehr erfreulich und spiegelt die Aktivitäten um die Digitalisierung und den Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur wider. Auf der anderen Seite bleiben die Herausforderungen in den Lieferketten bestehen. Die Konsequenzen sind Limitierungen beim Umsatzwachstum sowie niedrigere Margen aufgrund gestiegener Beschaffungspreise.
Dennoch konnte ADVA den Umsatz mit EUR 166,3 Millionen um 11,4 % gegenüber Q2 2021 mit EUR 149,4 Millionen steigern. Der 6M-Umsatz von EUR 336,8 Millionen stieg um 14,6 % gegenüber EUR 293,8 Millionen im 6M 2021 Zeitraum und ist auf Rekordniveau. Steigende Beschaffungspreise reduzierten die Profoma EBIT-Marge in Q2 2022 auf 3,9 % gegenüber 9,7 % in Q2 2021.
Die Kapitalstruktur des Unternehmens ist weiterhin überaus solide. So konnte ADVA nicht-betriebsnotwendige Liquidität in die Aufrechterhaltung der Lieferkette investieren und baute bewusst höhere Lagerbestände auf, um auch in den Folgequartalen die Lieferfähigkeit sicherzustellen. Die Liquidität reduzierte sich von EUR 73,0 Millionen in Q1 2022 auf EUR 63,2 Millionen in Q2 2022 und ist im Wesentlichen auf geplante Tilgungen von Bankdarlehen zurückzuführen. Analog reduzierte sich die Nettoliquidität von EUR 1,0 Millionen in Q1 2022 auf eine Nettoverschuldung von EUR 0,9 Millionen in Q2 2022. Der Verschuldungsgrad lag bei 0,4 x und unterstreicht das Investment-Grade Profil von ADVA.
Die Digitalisierung der Ecosysteme und der Ausbau der Kommunikationsnetze schreitet weiterhin voran und wird in vielen Regionen und Ländern durch öffentliche Förderprogramme unterstützt. Dieses Umfeld wird auf absehbare Zeit die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens weiterhin positiv beeinflussen. Die Investitionen der letzten Jahre in Innovation waren der Grundstein für ein differenziertes Lösungsportfolio, mit dem das Unternehmen weiterhin Marktanteile ausbauen will. Die Transformation des Geschäfts in Richtung Wachstumsmärkte mit einem höheren Anteil und Software und Services sowie mehr Vertikalisierung entwickelt sich gut und soll nachhaltig das Margenprofil des Unternehmens verbessern.
Dennoch steht die gesamte Industrie vor der Aufgabe, die Herausforderungen, die sich aus der globalen Halbleiterknappheit ergeben, zu lösen. Dies umfasst insbesondere die Sicherstellung der Lieferfähigkeit und deutlich höhere Beschaffungspreise. Diese Herausforderungen hatten spürbare Effekte auf die Margen in den abgelaufenen sechs Monaten des Geschäftsjahres. Das Management geht weiterhin davon aus, dass das Preisniveau auf einem hohen Level bleiben wird. Mit Blick auf die Coronapandemie bleibt abzuwarten ob neue Lockdowns in China zu weiteren Verschärfungen in den Lieferketten führen, gar neue Virusvarianten auftauchen die erneut zu Einschränkungen führen können, oder ob die Krise im Jahresverlauf tatsächlich an Bedeutung verliert.
Aufgrund der erheblichen US Dollar Aufwertung sowie weiterhin höherer Beschaffungskosten als ursprünglich angenommen, hat der Vorstand am 15. Juli, 2022 entschieden, die Prognose für das Gesamtjahr 2022 anzupassen. Der Vorstand erwartet für das Gesamtjahr 2022 nunmehr Umsatzerlöse zwischen EUR 680 und EUR 730 Millionen (vorher: zwischen EUR 650 und EUR 700 Millionen) sowie eine Proforma EBIT-Marge zwischen 5% und 9% (vorher: zwischen 6% und 10%). Zudem erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 keine nennenswerten Auswirkungen aufgrund des Ukraine-Konflikts.
Die konsequente Umsetzung der Business Transformation Strategie wird auch im Jahr 2022 im Zentrum des Handelns stehen. In Verbindung mit einem weiterhin strengen Kostenmanagement erwartet der Vorstand mittelfristig ein stabiles Proforma-EBIT im hohen einstelligen Prozentbereich vom Umsatz.
Der Konzern wird weiter selektiv in Produktentwicklung, Technologie und umsatzsteigernde Maßnahmen investieren, bei weiterhin konsequentem Kostenmanagement.
| (in Tausend EUR) | Anhang | 30. Jun. 2022 | 31. Dez. 2021 |
|---|---|---|---|
| Aktiva | |||
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (6) | 63.187 | 108.987 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (7) | 111.872 | 82.972 |
| Vertragsvermögenswerte | (9) | 184 | 180 |
| Vorräte | (8) | 158.857 | 129.205 |
| Steuererstattungsansprüche | 2.683 | 331 | |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | (10) | 15.825 | 13.978 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 352.608 | 335.653 | |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Nutzungsrechte | (11) | 20.976 | 22.491 |
| Sachanlagen | (12) | 33.045 | 33.326 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 75.628 | 71.595 | |
| Aktivierte Entwicklungsprojekte | (13) | 98.231 | 97.786 |
| Immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen | (13) | 10.477 | 11.982 |
| Sonstige erworbene und selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte | (13) | 12.966 | 8.540 |
| Aktive latente Steuern | 16.708 | 15.339 | |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | (10) | 5.261 | 4.812 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 273.292 | 265.871 | |
| Summe Aktiva | 625.900 | 601.524 |
| (in Tausend EUR) | Anhang | 30. Jun. 2022 | 31. Dez. 2021 |
|---|---|---|---|
| Passiva | |||
| Kurzfristige Schulden | |||
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | (14) | 5.772 | 6.001 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | (15) | 25.174 | 25.289 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (16) | 87.699 | 83.223 |
| Kurzfristige Rückstellungen | (17) | 28.398 | 15.444 |
| Steuerschulden | 4.643 | 5.769 | |
| Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen | (18) | 25.158 | 18.810 |
| Verbindlichkeiten aus Rückvergütungen | (18) | 609 | 931 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | (16) | 25.142 | 40.065 |
| Summe kurzfristige Schulden | 202.595 | 195.532 | |
| Langfristige Schulden | |||
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | (14) | 17.985 | 19.013 |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | (15) | 15.202 | 22.518 |
| Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen | (17) | 8.064 | 7.401 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | (17) | 2.723 | 2.440 |
| Passive latente Steuern | 3.491 | 2.151 | |
| Langfristige Vertragsverbindlichkeiten | (18) | 9.175 | 9.325 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | (16) | 3.553 | 3.232 |
| Summe langfristige Schulden | 60.193 | 66.080 | |
| Summe Schulden | 262.788 | 261.612 | |
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zustehendes Eigenkapital | (19) | ||
| Gezeichnetes Kapital | 51.903 | 51.446 | |
| Kapitalrücklage | 331.655 | 327.777 | |
| Verlustvortrag | (35.116) | (94.334) | |
| Konzern-Jahresüberschuss | 13.470 | 59.218 | |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | 1.201 | (4.195) | |
| Summe Eigenkapital | 363.112 | 339.912 | |
| Summe Passiva | 625.900 | 601.524 |
| (in Tausend EUR, außer Ergebnis je Aktie und Anzahl Aktien) | Anhang | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | (20) | 166.320 | 149.354 | 336.818 | 293.827 |
| Herstellungskosten | (112.408) | (92.645) | (229.972) | (182.328) | |
| Bruttoergebnis | 53.912 | 56.709 | 106.846 | 111.499 | |
| Vertriebs- und Marketingkosten | (18.090) | (15.866) | (36.277) | (31.535) | |
| Davon Wertänderungen auf finanzielle Vermögenswerte | 21 | (160) | 47 | (78) | |
| Allgemeine und Verwaltungskosten | (10.035) | (9.195) | (19.931) | (17.691) | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | (23.391) | (19.442) | (43.622) | (39.160) | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (22) | 2.405 | 980 | 4.061 | 2.174 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (22) | (146) | (150) | (446) | (678) |
| Betriebsergebnis | 4.655 | 13.036 | 10.631 | 24.609 | |
| Zinserträge | (23) | 4 | 3 | 26 | 89 |
| Zinsaufwendungen | (23) | (438) | (542) | (777) | (976) |
| Währungskursgewinne | (24) | 8.480 | 2.901 | 12.029 | 5.505 |
| Währungskursverluste | (24) | (5.354) | (3.031) | (7.771) | (4.918) |
| Sonstige finanzielle Erträge | (24) | — | — | — | — |
| Sonstige finanzielle Aufwendungen | (24) | — | — | — | — |
| Ergebnis vor Steuern | 7.347 | 12.367 | 14.138 | 24.309 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (25) | (56) | (366) | (668) | (1.080) |
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zustehender Konzern-Jahresüberschuss |
7.291 | 12.001 | 13.470 | 23.229 | |
| Ergebnis je Aktie in EUR | |||||
| unverwässert | 0,14 | 0,24 | 0,26 | 0,46 | |
| verwässert | 0,14 | 0,23 | 0,26 | 0,45 | |
| Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der ausstehenden Aktien für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie |
|||||
| unverwässert | 51.612.820 | 50.551.596 | 51.529.817 | 50.524.296 | |
| verwässert | 52.728.537 | 51.097.328 | 52.645.534 | 51.070.028 | |
| (in Tausend EUR) | Anhang | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zustehender Konzern Jahresüberschuss |
7.291 | 12.001 | 13.470 | 23.229 | |
| Posten, die zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
|||||
| Differenz aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Konzerngesellschaften |
3.984 | (1.072) | 5.395 | 3.837 | |
| Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
|||||
| Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen |
— | — | — | — | |
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zustehendes Gesamtergebnis |
11.275 | 10.929 | 18.865 | 27.066 |
| (in Tausend EUR) | Anhang | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | |||||
| Ergebnis vor Steuern | 7.347 | 12.367 | 14.138 | 24.309 | |
| Überleitung des Ergebnisses vor Steuern auf den Nettozahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit |
|||||
| Nicht zahlungswirksame Anpassungen | |||||
| Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 17.408 | 17.654 | 35.338 | 34.632 | |
| Verlust aus dem Abgang von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten |
12 | 24 | 71 | 90 | |
| Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung | 441 | 377 | 839 | 665 | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen | 351 | 400 | 675 | 800 | |
| Differenzbetrag aus Währungsumrechnung | (2.680) | (260) | (2.913) | 363 | |
| Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden | |||||
| Verminderung (Erhöhung) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (12.602) | (6.862) | (28.904) | (11.027) | |
| Verminderung (Erhöhung) der Vorräte | (28.665) | (3.838) | (29.652) | (7.615) | |
| Verminderung (Erhöhung) der sonstigen Aktiva | (1.841) | (1.585) | (2.302) | (4.301) | |
| Erhöhung (Verminderung) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
22.636 | 3.991 | 4.476 | 15.929 | |
| Erhöhung (Verminderung) der Rückstellungen | 6.011 | 5.235 | 13.244 | 11.380 | |
| Erhöhung (Verminderung) der sonstigen Verbindlichkeiten | (58) | 5.513 | (8.058) | (4.769) | |
| Gezahlte und erstattete Ertragsteuern | (1.828) | (1.332) | (3.143) | (1.328) | |
| Nettozahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit | 6.532 | 31.684 | (6.191) | 59.128 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | |||||
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | (12) | (2.419) | (3.610) | (6.813) | (6.021) |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | (13) | (10.194) | (13.517) | (27.841) | (23.468) |
| Erhaltene Zinsen | 4 | — | 6 | 34 | |
| Nettozahlungsmittelabfluss aus Investitionstätigkeit | (12.609) | (17.127) | (34.648) | (29.455) | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | |||||
| Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und aus der Ausübung von Aktienoptionen |
(19) | 3.564 | 798 | 3.564 | 798 |
| Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasing | (14) | (1.116) | (1.267) | (2.341) | (1.883) |
| Einzahlungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | (15) | — | — | — | — |
| Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | (15) | (7.500) | (7.500) | (7.500) | (7.500) |
| Gezahlte Zinsen | (494) | (473) | (668) | (923) | |
| Nettozahlungsmittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | (5.546) | (8.442) | (6.945) | (9.508) | |
| Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
1.808 | (152) | 1.984 | (23) | |
| Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (9.815) | 5.963 | (45.800) | 20.142 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Berichtsperiode | 73.002 | 79.060 | 108.987 | 64.881 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode |
63.187 | 85.023 | 63.187 | 85.023 |
| Gesamtes den Eigentümern | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Konzern-Jahresüberschuss | des | |||||
| (-fehlbetrag) und | Kumuliertes | Mutterunternehmens | ||||
| (in Tausend EUR, außer Anzahl Aktien) | Anzahl Aktien | Nominalwert | Kapitalrücklage | Verlustvortrag | sonstiges Ergebnis | zustehendes Eigenkapital |
| Stand 1. Januar 2021 | 50.496.692 | 50.497 | 320.715 | (94.334) | (13.660) | 263.218 |
| Kapitalerhöhungen einschließlich der Ausübung von Aktienoptionen |
158.500 | 158 | 640 | 798 | ||
| Ausstehende Aktienoptionen | 603 | 603 | ||||
| Konzern-Jahresüberschuss | 23.229 | 23.229 | ||||
| Differenz aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Konzerngesellschaften |
3.837 | 3.837 | ||||
| Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen |
— | — | ||||
| Gesamtergebnis | 23.229 | 3.837 | 27.066 | |||
| Stand 30. Juni 2021 | 50.655.192 | 50.655 | 321.958 | (71.105) | (9.823) | 291.685 |
| Stand 1. Januar 2022 | 51.445.892 | 51.446 | 327.777 | (35.116) | (4.195) | 339.912 |
| Kapitalerhöhungen einschließlich der Ausübung von Aktienoptionen |
456.608 | 457 | 3.107 | 3.564 | ||
| Ausstehende Aktienoptionen | 771 | 771 | ||||
| Konzern-Jahresüberschuss | 13.470 | 13.470 | ||||
| Differenz aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Konzerngesellschaften |
5.395 | 5.395 | ||||
| Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen |
— | — | ||||
| Gesamtergebnis | 13.470 | 5.395 | 18.865 | |||
| Stand 30. Juni 2022 | 51.902.500 | 51.903 | 331.655 | (21.646) | 1.200 | 363.112 |
Details zur Eigenkapitalentwicklung werden in Textziffer (19) beschrieben.
Die ADVA Optical Networking SE (nachfolgend auch die "Gesellschaft", das "Unternehmen" oder "ADVA SE" genannt) ist eine in Meiningen, Deutschland ansässige Europäische Aktiengesellschaft mit Sitz Märzenquelle 1–3, 98617 Meiningen, und ist beim Amtsgericht Jena unter der Handelsregisternummer HRB 508155 eingetragen.
Der ADVA Optical Networking-Konzern (nachfolgend auch "ADVA Optical Networking", "der Konzern" oder "ADVA" genannt) entwickelt, produziert und vertreibt optische und Ethernetbasierte Netzlösungen an Telekommunikationsnetzbetreiber und Unternehmenskunden, die diese Systeme für Daten, Datensicherungs-, Sprach- und Videodienste nutzen.
Die Systeme des Konzerns sind bei Netzbetreibern, privaten Unternehmen, Universitäten und Behörden weltweit im Einsatz. Die Produktpalette von ADVA Optical Networking wird sowohl direkt als auch über ein internationales Netz von Vertriebspartnern vertrieben.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der Gesellschaft zum 30. Juni 2022 wurde gemäß IAS 34 aufgestellt. Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle Informationen und Angaben, die im Konzern-Jahresabschluss notwendig sind, und sollte deshalb in Verbindung mit dem Konzern-Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 gelesen werden.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wurde vom Konzernabschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.
Der Sechs-Monats-Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro angegeben. Die Bilanz ist nach Fristigkeiten gegliedert, die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Soweit zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst sind, werden sie im Anhang erläutert.
Die Zwischenabschlüsse der in den Sechs-Monats-Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen der ADVA Optical Networking SE als oberstem Mutterunternehmen des Konzerns sind auf den gleichen Stichtag aufgestellt und basieren auf einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Das Ergebnis der sechs Monate bis zum 30. Juni 2022 kann nicht ohne weiteres auf das Ergebnis des Gesamtjahres 2022 übertragen und hochgerechnet werden.
Mit Ausnahme der Anwendung neuer und überarbeiteter IFRS und Interpretationen (IFRIC) im abgelaufenen Geschäftsjahr werden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzern-Abschlusses zum 31. Dezember 2021 unverändert fortgeführt.
In 2022 wurden folgende Standards und Interpretationen erstmals verpflichtend angewendet:
| Standard | Thema | Zeitpunkt für die verpflichtende Anwendung* |
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage |
|---|---|---|---|
| Änderung von IAS 16 | Sachanlagen – Erlöse vor geplanter Nutzung | 1. Jan. 2022 | keine |
| Änderung von IAS 37 | Belastende Verträge – Kosten der Vertragserfüllung | 1. Jan. 2022 | keine |
| Änderung von IFRS 3 | Verweis auf das Rahmenkonzept der IFRS | 1. Jan. 2022 | keine |
| Jährliche Verbesserungen 2018 - 2020 |
IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 | 1. Jan. 2022 | keine |
* Anwendung auf die erste Berichtsperiode eines Geschäftsjahres, das an diesem Tag oder danach beginnt
Die Reform der Referenzzinssätze hat insbesondere Auswirkungen auf das Hedge Accounting. ADVA wendet die speziellen Regeln zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting) gemäß IFRS 9 nicht an und ist daher nicht von den neuen Regelungen betroffen. Darüber hinaus wirkt sich die Änderung auf die Bestimmung der vertraglichen Zahlungsströme von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus, sofern diese von der Ablösung des bisherigen Referenzzinssatzes betroffen sind. Die relevanten Änderungen werden vereinfachend durch eine Aktualisierung des Effektivzinssatzes ohne unmittelbare Auswirkung in der Gewinn- und Verlustrechnung bilanziert.
Das IASB und das IFRIC haben im Jahr 2022 und in den Vorjahren weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die jedoch für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Die Anwendung erfordert zudem teilweise noch die Übernahme in Europäisches Recht.
| Standard | Thema | Zeitpunkt für die verpflichtende Anwendung* |
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage |
|---|---|---|---|
| IFRS 17 einschließlich Änderungen |
Versicherungsverträge | 1. Jan. 2023 | keine |
| Änderungen von IAS 1 | Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
1. Jan. 2023 | Wird analysiert |
| Änderungen von IAS 1 | Offenlegung von Rechnungslegungsgrundsätzen | 1. Jan. 2023 | keine |
| Änderungen von IAS 8 | Definition von Schätzungen | 1. Jan. 2023 | Wird analysiert |
| Änderungen von IAS 12 | Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus einem einzigen Geschäftsvorfall |
1. Jan. 2023 | Wird analysiert |
* Anwendung auf die erste Berichtsperiode eines Geschäftsjahres, das an diesem Tag oder danach beginnt.
Bei der Erstellung des Konzern-Zwischenabschlusses werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen von der Unternehmensleitung vorgenommen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie den Ausweis von Eventualschulden auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in der Zukunft zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen. Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung. Schätzungsänderungen werden, sofern die Änderung nur eine Periode betrifft, nur in dieser Periode berücksichtigt. Falls die Änderungen die aktuelle sowie die folgenden Berichtsperioden betreffen, werden diese entsprechend in dieser und den folgenden Perioden berücksichtigt.
Nachstehend werden die wichtigsten zukunftsbezogenen Ermessensentscheidungen und Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten erläutert, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird.
Entwicklungskosten werden entsprechend der in Textziffer (4) dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode aktiviert. Die erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung der Unternehmensleitung, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist; dies ist in der Regel dann der Fall, wenn ein Entwicklungsprojekt einen bestimmten Meilenstein in dem bestehenden Projektmanagementmodell erreicht hat. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft die Unternehmensleitung Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten künftigen Cashflows, die die Vermögenswerte generieren. Die entsprechenden Buchwerte sind unter Textziffer (13) dargestellt.
Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nichtfinanzieller Vermögenswerte vorliegen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte und andere immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich sowie bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte auf Wertminderung überprüft. Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte werden auf Werthaltigkeit untersucht, wenn Hinweise vorliegen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss die Unternehmensleitung die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der Zahlungsmittel generierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Die entsprechenden Buchwerte sind unter Textziffer (12) und (13) dargestellt.
Pensionen und sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und damit zusammenhängende Aufwendungen werden in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diese Bewertungen beruhen auf wesentlichen Annahmen, unter anderem hinsichtlich des Rechnungszinses, der erwarteten Gehalts- und Rententrends sowie der Lebenserwartung. Falls Änderungen der Annahmen in Bezug auf die genannten Parameter erforderlich sind, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die künftige Höhe der bilanzierten Pensionen und ähnlicher Verpflichtungen sowie der Aufwendungen für Altersversorgung haben. Weitere Details zur Bewertung der Pensionsrückstellungen sind in Textziffer (17) dargestellt.
Die Kosten aus der Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten und Wertsteigerungsrechten an Mitarbeiter werden im Konzern mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente und Wertsteigerungsrechte zum Zeitpunkt ihrer Gewährung beziehungsweise zum Bilanzstichtag bewertet. Zur Schätzung des beizulegenden Zeitwerts muss für die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten und Wertsteigerungsrechten ein geeignetes Bewertungsverfahren bestimmt werden; dieses ist abhängig von den Bedingungen der Gewährung. Weiterhin ist die Festlegung der voraussichtlichen Optionslaufzeit, Volatilität und Dividendenrendite sowie weiterer Annahmen erforderlich. Die entsprechenden Aufwendungen sind unter Textziffer (30) dargestellt.
Die Bestimmung von Rückstellungen für Gewährleistung und Rechtsstreitigkeiten beruhen in erheblichem Maß auf Schätzungen. Die Einschätzung von Gewährleistungsansprüchen beruht auf historischen Erfahrungswerten, die in die Zukunft hochgerechnet werden. Rechtsstreitigkeiten liegen häufig komplexe rechtliche Fragestellungen zugrunde und sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Entsprechend liegt der Beurteilung, ob zum Stichtag eine gegenwärtige Verpflichtung als Ergebnis eines Ereignisses in der Vergangenheit besteht und ob ein künftiger Mittelabfluss wahrscheinlich und die Verpflichtung verlässlich schätzbar ist, ein erhebliches Ermessen durch das Management zugrunde. Sonstige Rückstellungen werden in Textziffer (17) dargestellt.
Für Einkäufe gesammelte Punkte geben den Kunden ein wesentliches Recht, das sie ohne Vertragsabschluss nicht erhalten würden. Der Transaktionspreis wird dem Produkt und den Punkten auf Basis relativer Einzelveräußerungspreise zugeordnet. Das Management schätzt den Einzelveräußerungspreis je Punkt auf Basis des Rabatts, der eingeräumt wird, wenn die Punkte eingelöst werden und anhand der Wahrscheinlichkeit der Einlösung auf Grundlage von Erfahrungen der Vergangenheit.
ADVA bietet Verträge an, die mehr als eine separate Leistungsverpflichtung enthalten (Mehrkomponentenverträge). Der Transaktionspreis wird anhand der relativen Einzelveräußerungspreise auf die die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Wenn ein Einzelveräußerungspreis nicht direkt beobachtbar ist, muss dieser geschätzt werden. Die Schätzungen haben einen wesentlichen Einfluss auf den zeitlichen Ausweis von Umsatzerlösen.
Bei der Festlegung der Vertragslaufzeit berücksichtigt das Management alle Fakten und Umstände, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung einer Verlängerungsoption oder zur Nichtausübung einer Kündigungsoption schaffen. Verlängerungsoptionen (oder Zeiträume nach Kündigungsoptionen) werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung (oder Nichtkündigung) des Leasingverhältnisses hinreichend sicher ist.
Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Auslegung komplexer steuerrechtlicher Vorschriften sowie der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Angesichts der großen Bandbreite internationaler Geschäftsbeziehungen und des langfristigen Charakters und der Komplexität bestehender vertraglicher Vereinbarungen ist es möglich, dass Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen beziehungsweise künftige Änderungen solcher Annahmen in der Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern. Der Konzern bildet, basierend auf vernünftigen Schätzungen, Rückstellungen für mögliche Auswirkungen steuerlicher Außenprüfungen in den Ländern, in denen er tätig ist. Die Höhe solcher Rückstellungen basiert auf verschiedenen Faktoren, beispielsweise der Erfahrung aus früheren steuerlichen Außenprüfungen und unterschiedlichen Auslegungen der steuerrechtlichen Vorschriften durch das steuerpflichtige Unternehmen und die zuständige Steuerbehörde. Solche unterschiedlichen Auslegungen können sich aus einer Vielzahl verschiedener Sachverhalte ergeben, abhängig von den Bedingungen, die im Sitzland der jeweiligen Konzerngesellschaft vorherrschen.
Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der Unternehmensleitung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der künftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Die entsprechenden Buchwerte sind unter Textziffer (25) dargestellt.
Die Beurteilung der Auswirkung nichtfinanzieller Risiken (Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, neue Regularien) auf den Ansatz und die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden basiert auf wesentlichen Ermessensentscheidungen und Annahmen des Managements. Die nichtfinanziellen Risiken werden vom Management als langfristige Risiken eingeschätzt, die aktuell keine wesentlichen Auswirkungen auf Nettoveräußerungserlöse, erzielbar Werte, Nutzungsdauern oder den Rückstellungsbedarf haben.
Vor dem Hintergrund der andauernden Krise im Zusammenhang mit der globalen Ausbreitung des Covid-19 Virus hat sich das ADVA Management auch im ersten Halbjahr 2022 mit den daraus resultierenden Risiken und den relevanten Auswirkungen auf die Bilanzierung auseinandergesetzt. Nach Einschätzung des Managements zeichnet sich auch weiterhin kein erhöhtes Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte ab. Es ergeben sich somit keine Auswirkungen auf die erwarteten Kreditverluste gemäß IFRS 9.
Ein Anhaltspunkt (Triggering Event) für die Durchführung eines Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36.9 bestand in der aktuellen Berichtsperiode nicht. Entsprechend dem üblichen Vorgehen wurde zum Jahresende 2021 ein Werthaltigkeitstest durchgeführt, der die aktuellen Kapitalkosten sowie eine aktuelle 4-Jahresplanung berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2021 war keine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts oder anderer langfristiger nichtfinanzieller Vermögenswerte erforderlich.
Sowohl die Bundesregierung als auch Regierungen anderer Ländern, in denen ADVA tätig ist beziehungsweise Tochterunternehmen oder Niederlassungen unterhält, haben Maßnahmen zur konjunkturellen Förderung und sonstige Überbrückungsmaßnahmen zur Überwindung der Covid-19 Krise aufgelegt.
Im ersten Halbjahr 2022 und in 2021 wurden keine staatlichen Fördermaßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19, wie zum Beispiel dem Erlass von Sozialabgaben und der Verschiebung von Steuerzahlungen und der Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen, in Anspruch genommen.
Aktive latente Steuern der ADVA Optical Networking SE und ihrer Tochtergesellschaften werden, insofern diese passive latente Steuern übersteigen, auf Basis von Prognosen künftiger steuerpflichtiger Gewinne ermittelt, die für die Verrechnung mit den abzugsfähigen temporären Differenzen sowie steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Aufgrund der für eine maßgebende Periode erstellten positiven steuerlichen Planungsrechnung wurden die erfassten latenten Steueransprüche zum Stichtag als werthaltig eingeschätzt.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten kurzfristige Zahlungsmittel sowie kurzfristige Finanzanlagen, deren Restlaufzeit drei Monate nicht übersteigt und die leicht in einen bekannten Betrag an Barmitteln umgewandelt werden können und nur einem unbedeutenden Wertänderungsrisiko unterliegen.
Zum 30. Juni 2022 unterliegen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in China in Höhe von EUR 1.860 Tausend (31. Dezember 2021: EUR 2.353 Tausend) lokalen Devisenkontrollbestimmungen. Diese lokalen Bestimmungen beinhalten, außer im Fall üblicher Dividendenzahlungen, Beschränkungen für die Ausfuhr von Kapital aus China.
Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst.
Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Zahlungsmittelbedarf des Konzerns zwischen einem Tag und drei Monaten betragen. Diese werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30 bis 120 Tagen. Für Einzelprojekte können abweichende Zahlungskonditionen vereinbart werden.
Der Brutto- und Nettobestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen sich wie folgt dar:
| 30. Jun. | 31. Dez. | |
|---|---|---|
| (in Tausend EUR) | 2022 | 2021 |
| Bruttobestand | 115.615 | 85.601 |
| Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste | (3.743) | (2.629) |
| Nettobestand | 111.872 | 82.972 |
Nachfolgend wird eine Überleitung der Risikovorsorge für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, vorgenommen:
| (in Tausend EUR) | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|
| 1. Jan. | 2.629 | 2.713 |
| Zuführung Risikovorsorge | 47 | — |
| Auflösung Risikovorsorge | — | (78) |
| Zuführung einzelfallbezogene Wertberichtigung | 915 | — |
| Inanspruchnahme | — | (31) |
| Währungsumrechnungseffekt | 152 | 57 |
| 30. Jun. | 3.743 | 2.661 |
Im Konzern besteht eine Lieferantenkreditvereinbarung, die dazu berechtigt, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eines bestimmten Kunden zu übertragen. Der Konzern bucht verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vollständig aus, da alle Risiken und Chancen übertragen werden. Ausfall- und Spätzahlungsrisiken aus diesem Vertrag werden gegen Zahlung einer jährlichen Gebühr in Höhe des Libor plus 0,75 % auf das Forderungsvolumen an die Finanzierungsgesellschaft übertragen. In 6M 2022 sind aus dieser Vereinbarung insgesamt Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 75 Tausend (6M 2021: EUR 26 Tausend) angefallen.
Der Konzern hat in Q2 2020 einen weiteren revolvierenden Forderungsverkaufsvertrag mit einem maximalen jährlichen Forderungsvolumen von EUR 20.000 Tausend abgeschlossen, der zur Übertragung von nicht versicherten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestimmter Kunden berechtigt. Die Vereinbarung hat eine unbestimmte Laufzeit. Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken in Bezug auf die verkauften Forderungen sind das Ausfallrisiko und das Risiko des Zahlungsverzugs (Spätzahlungsrisiko). Im Rahmen dieses Factoring-Programms wurden zum 30. Juni 2022 Forderungen in Höhe von EUR 7.090 Tausend (31. Dezember 2021: EUR 7.144 Tausend) verkauft, von denen EUR 715 Tausend (31. Dezember 2021: EUR 718 Tausend) als Kaufpreiseinbehalte nicht ausgezahlt wurden. Diese Einbehalte werden in den sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert.
Der Konzern bilanziert die verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus dem revolvierenden Factoringvertrag in Höhe ihres Continuing Involvements. Der Vermögenswert aus dem Continuing Involvement am 30. Juni 2022 in Höhe von EUR 396 Tausend (31. Dezember 2021: EUR 349 Tausend) wurde als sonstige Verbindlichkeit passiviert und umfasst den aus dem Ausfall- und Spätzahlungsrisiko resultierenden maximalen Verlust für ADVA aus den zum Abschlussstichtag verkauften Forderungen. Der beizulegende Zeitwert dieser Garantien beziehungsweise der zu übernehmenden Zinszahlungen wurde erfolgswirksam erfasst und ebenfalls als sonstige Verbindlichkeit in Höhe von EUR 51 Tausend (31. Dezember 2021: EUR 50 Tausend) passiviert.
Aus den beiden Forderungsverkaufsverträgen sind zum 30. Juni 2022 EUR 26.306 Tausend in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, die zum 30. Juni 2022 nicht übertragen wurden (31. Dezember 2021: EUR 12.144 Tausend).
In 6M 2022 wurden Wertminderungen in Höhe von EUR 3.787 Tausend (6M 2021: EUR 2.017 Tausend) als Aufwand in den Herstellungskosten erfasst. Darin sind Wertaufholungen in Höhe von EUR 1.035 Tausend (6M 2021: EUR 365 Tausend) aufgrund gestiegener Verkaufs- und Einkaufspreise enthalten.
Die in 6M 2022 und 6M 2021 als Aufwand erfassten Materialkosten betragen EUR 165.500 Tausend und EUR 129.696 Tausend.
Die Vertragsvermögenswerte in Höhe von EUR 184 Tausend (31. Dezember 2021: EUR 180 Tausend) betreffen Ansprüche aus Rücklieferungen. Vertragsvermögenswerte unterliegen den Wertminderungsvorschriften des IFRS 9, der identifizierte Wertminderungsaufwand war jedoch unwesentlich.
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 30. Jun. | 31. Dez. | |
|---|---|---|
| (in Tausend EUR) | 2022 | 2021 |
| Nichtfinanzielle Vermögenswerte | ||
| Rechnungsabgrenzungsposten | 5.194 | 3.853 |
| Forderungen an Steuerbehörden | 1.485 | 2.639 |
| Übrige | 1.256 | 857 |
| Summe kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte |
7.935 | 7.349 |
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Subventionszusagen für Forschungsprojekte | 4.492 | 3.325 |
| Positive Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten |
390 | 89 |
| Rücklagen im Zusammenhang mit einer revolvierenden Factoring-Vereinbarung |
715 | 718 |
| Volumenrabatte von Lieferanten | — | 1.838 |
| Rückerstattung von Zöllen und Logistikkosten | 1.699 | — |
| Übrige | 595 | 659 |
| Summe kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
7.890 | 6.629 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 15.825 | 13.978 |
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sind unverzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von null bis 60 Tagen.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich am wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Beteiligungen | 0 | 0 |
| Subventionszusagen für Forschungsprojekte | 3.311 | 2.982 |
| Mietkautionen | 1.636 | 1.622 |
| Übrige | 315 | 208 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 5.261 | 4.812 |
Der beizulegende Zeitwert der Beteiligung an der Saguna Networks Ltd., Nesher, Israel, in Höhe von 7,1 % (Vorjahr: 7,1 %) betrug am 30. Juni 2022 weiterhin null. Eine Überprüfung des beizulegenden Zeitwerts ergab keinen Wertaufholungsbedarf.
Am 30. Juni 2022 sind für 25 Forschungsprojekte Subventionszusagen bilanziert (2021: 19 Forschungsprojekte). Diese Zuwendungen der öffentlichen Hand betreffen EU-Förderprojekte und nationale Subventionen. Aufgrund von hohen Bonitätseinstufungen erwartet ADVA keine Ausfälle.
Bei den Mietkautionen handelt es sich hauptsächlich um treuhänderisch verwaltete Vermögenswerte. ADVA erwartet keine Zahlungsausfälle.
Am 30. Juni 2022 und am 31. Dezember 2021 wurden keine langfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte ausgewiesen.
| Die | Nutzungsrechte | setzen | sich | wie | folgt | zusammen: |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30. Jun. | 31. Dez. | |
|---|---|---|
| (in Tausend EUR) | 2022 | 2021 |
| Leasingfahrzeuge | 1.392 | 1.470 |
| Gemietete Gebäude und Büros | 19.584 | 21.021 |
| Summe kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte |
20.976 | 22.491 |
Unter Berücksichtigung der Mindestmietdauern und vertraglichen Verlängerungsoptionen wurden Leasinglaufzeiten zwischen 36 und 120 Monaten ab dem 1. Januar 2019 zugrunde gelegt. In 6M 2022 sind Abschreibungsbeträge in Höhe von EUR 501 Tausend (6M 2021: EUR 564 Tausend) für Fahrzeuge sowie in Höhe von EUR 2.492 Tausend für Büro- und Gebäudemieten im operativen Ergebnis enthalten (6M 2021: EUR 2.386 Tausend).
Der weiterhin im operativen Ergebnis erfasste Aufwand in Höhe von EUR 388 Tausend (6M 2021: EUR 227 Tausend) betrifft im Wesentlichen kurzfristige Leasingverhältnisse. Zudem wurden variablen Leasingzahlungen in Höhe von EUR 1.206 Tausend (6M 2021: EUR 1.054 Tausend) bei der Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasing nicht berücksichtigt und ebenfalls im operativen Ergebnis erfasst. Es gibt keine wesentlichen Aufwendungen für geringwertige Leasingverhältnisse. In der Kapitalflussrechnung sind die aus diesen Sachverhalten resultierenden Zahlungsabflüsse im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten.
In 6M 2022 und 6M 2021 wurden keine Wertminderungen auf Nutzungsrechte vorgenommen.
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Grundstücke und Gebäude | 5.095 | 5.455 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 22.807 | 23.673 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.401 | 2.361 |
| Anlagen im Bau | 2.742 | 1.837 |
| Summe Sachanlagen | 33.045 | 33.326 |
In 6M 2022 und 6M 2021 wurden keine Sachanlagen wertgemindert beziehungsweise Wertaufholungen auf in Vorperioden wertgeminderte Sachanlagen vorgenommen.
In 6M 2022 und 6M 2021 hat der Konzern keine Zuwendungen der öffentlichen Hand für Sachanlagen erhalten. Aufgrund von Zuwendungsbescheiden wurden in 6M 2022 keine Anschaffungskosten gemindert (6M 2021: keine).
Die aktivierten Entwicklungsprojekte beinhalten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Technologien und Produkten für Übertragungstechnik für Cloud- und Mobilfunkdienste, Network Functions Virtualization (NFV)- Softwarelösungen und Synchronisationstechnologien.
Für Entwicklungsprojekte mit einer erwarteten Laufzeit von mehr als 12 Monaten wurden in 6M 2022 Fremdkapitalkosten in Höhe von EUR 248 Tausend aktiviert (6M 2021: EUR 187 Tausend). Die Ermittlung erfolgte auf Basis der gewichteten durchschnittlichen Verzinsung der Finanzverbindlichkeiten von 1,6% (Vorjahr: 1,7%).
Die immateriellen Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen beinhalten:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Erworbene Software Technologie Overture | — | 456 |
| Erworbene Technologie MRV | 1.809 | 2.504 |
| Erworbene Kundenbeziehungen Overture | 1.140 | 1.401 |
| Erworbene Kundenbeziehungen MRV | 7.528 | 7.621 |
| Summe immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen |
10.477 | 11.982 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer setzen sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Aktivierte Entwicklungsprojekte |
10.532 | 10.933 | 21.734 | 21.344 |
| Immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmens zusammenschlüssen |
913 | 1.002 | 1.847 | 2.001 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte |
678 | 712 | 1.355 | 1.435 |
| Summe Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte |
12.123 | 12.647 | 24.936 | 24.780 |
Dabei betrifft die Abschreibung für immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen folgende Sachverhalte:
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Erworbene Software Technologie Overture |
— | 173 | 58 | 346 |
| Erworbene Technologie MRV |
393 | 368 | 775 | 735 |
| Erworbene Kundenbeziehungen Overture |
183 | 162 | 356 | 323 |
| Erworbene Kundenbeziehungen MRV |
337 | 299 | 658 | 597 |
| Summe Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmens zusammenschlüssen |
913 | 1.002 | 1.847 | 2.001 |
* Ensemble ist ein von ADVA genutzter Markenname, der für die Software-Lösungen des Unternehmens verwendet wird.
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsprojekte und Abschreibungen auf erworbene Technologien werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in den Herstellungskosten ausgewiesen. Abschreibungen auf erworbene Kundenbeziehungen werden in den Vertriebs- und Marketingkosten erfasst.
In 6M 2022 und 6M 2021 wurden keine Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer erfasst.
Variable Leasingzahlungen in Höhe von EUR 1.206 Tausend (6M 2021: EUR 1.054 Tausend) wurden bei der Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasing nicht berücksichtigt und im operativen Ergebnis erfasst. In der Kapitalflussrechnung sind die aus diesen Sachverhalten resultierenden Zahlungsabflüsse im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten.
Der Zinsaufwand in Höhe von EUR 360 Tausend (6M 2021: EUR 376 Tausend) ist im Finanzergebnis enthalten.
Die Verbindlichkeiten aus Leasing sind wie folgt nach Fristigkeiten aufgeteilt:
| 30. Jun. | 31. Dez. | |
|---|---|---|
| (in Tausend EUR) | 2022 | 2021 |
| Bis zu ein Jahr | 5.772 | 6.001 |
| Mehr als ein bis drei Jahre | 8.881 | 8.880 |
| Mehr als drei Jahre | 9.105 | 10.133 |
| 23.758 | 25.014 |
Zum 30. Juni 2022 verfügte der Konzern insgesamt über nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von EUR 10.000 Tausend (zum 31. Dezember 2021: EUR 10.000 Tausend ).
Am 30. Juni 2022 beträgt der beizulegende Zeitwert der Darlehen EUR 40.337 Tausend.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und innerhalb von 30 bis 90 Tagen zur Zahlung fällig.
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern aus ausstehenden variablen Gehaltsbestandteilen sowie aus Lohn und Gehalt |
5.411 | 24.636 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern aus ausstehendem Urlaub |
6.025 | 2.127 |
| Verbindlichkeiten aus einbehaltener Lohnsteuer und Sozialabgaben |
3.562 | 3.547 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Steuerbehörden |
3.878 | 2.441 |
| Verpflichtungen aus subventionierten Forschungsprojekten |
4.833 | 3.840 |
| Summe kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten |
23.709 | 36.591 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Negative Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten |
8 | 88 |
| Übrige | 1.425 | 3.386 |
| Summe kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
1.433 | 3.473 |
| Summe kurzfristige Verbindlichkeiten | 25.142 | 40.065 |
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten beinhalten:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Verpflichtungen aus subventionierten Forschungsprojekten |
3.485 | 3.129 |
| Übrige | 17 | 17 |
| Summe langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten |
3.502 | 3.146 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Übrige | 51 | 86 |
| Summe langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
51 | 86 |
| Summe langfristige Verbindlichkeiten | 3.553 | 3.232 |
Bei der Bewertung der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden beizulegende Zeitwerte der Stufe 2 zugrunde gelegt.
Devisentermingeschäfte werden aufgrund notierter Terminkurse und Zinsstrukturkurven, die aus notierten Marktzinsen im Hinblick auf die Fälligkeiten der Verträge abgeleitet werden, bewertet.
Für alle finanziellen Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Buchwert der jeweiligen Positionen zum 30. Juni 2022. Die Einteilung in Klassen erfolgt analog zur Darstellung im Konzern-Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021.
Die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen erfolgt unterjährig auf Basis eines prognostizierten Wertes, der im Rahmen der versicherungsmathematischen Bewertung zum 31. Dezember 2021 ermittelt wird.
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Rückstellungen | ||
| Gewährleistungsrückstellung | 2.059 | 336 |
| Personalrückstellungen | 10.195 | 1.309 |
| Beratungsleistungen | 2.911 | 2.712 |
| Verpflichtungen gegenüber Lieferanten | 12.519 | 9.685 |
| Übrige kurzfristige Rückstellungen | 714 | 1.402 |
| Summe kurzfristige Rückstellungen | 28.398 | 15.444 |
| Gewährleistungsrückstellungen | 1.667 | 1.592 |
|---|---|---|
| Langfristige Personalrückstellungen | 982 | 774 |
| Übrige langfristige Rückstellungen | 74 | 74 |
| Summe langfristige Rückstellungen | 2.723 | 2.440 |
| Summe Rückstellungen | 31.121 | 17.884 |
Die erwarteten Kosten für die Erfüllung von Gewährleistungsansprüchen werden auf Grundlage von Erfahrungen der Vergangenheit unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen auf Basis eines Prozentsatzes der Umsatzerlöse zurückgestellt. Unterschiede zwischen den tatsächlichen und den erwarteten Aufwendungen führen zu Änderungen der Schätzungen und werden ergebniswirksam in der Periode verbucht, in der die Änderung eingetreten ist.
Kurzfristige Personalrückstellungen enthalten hauptsächlich variable Mitarbeiterboni, Aufwendungen für die Berufsgenossenschaft und andere gesetzliche Verpflichtungen. Zum Jahresende werden Mitarbeiterboni unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
In den übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind insbesondere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, die in ihrer Höhe und ihrer Fälligkeit ungewiss sind, enthalten.
Auflösungen aus Rückstellungen aus Vorjahren werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen (siehe auch Textziffer (22)).
Die Vertragsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Rückvergütungen setzen sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten | ||
| Erhaltene Anzahlungen | 518 | 450 |
| Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen |
572 | 511 |
| Kurzfristige abgegrenzte Umsatzerlöse im Zusammenhang mit Dienstleistungsverträgen |
24.068 | 17.849 |
| Summe kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten |
25.159 | 18.810 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Rückvergütungen |
609 | 931 |
| Summe Verbindlichkeiten aus Rückvergütungen |
609 | 931 |
| Langfristige Vertragsverbindlichkeiten | ||
| Langfristige abgegrenzte Umsatzerlöse im Zusammenhang mit Dienstleistungsverträgen |
9.175 | 9.325 |
| Summe langfristige Vertragsverbindlichkeiten |
9.175 | 9.325 |
| Summe Vertragsverbindlichkeiten | 34.942 | 29.066 |
Die Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen enthalten insbesondere Volumendiscounts sowie Rückerstattungen an Kunden.
Die in der Berichtsperiode realisierten Umsätze aus zu Periodenbeginn vorhandenen Vertragsverbindlichkeiten betrugen EUR 13.813 Tausend (Vorjahr: EUR 12.919 Tausend).
Das Management erwartet, dass 73 % der zum 30. Juni 2022 ausstehenden oder teilweise ausstehenden Leistungsverpflichtungen in den nächsten zwölf Monaten als Umsatz erfasst werden. Die restlichen 27 % werden erwartungsgemäß im Wesentlichen nach den zwölf Monaten im Geschäftsjahr 2023 und später als Umsatz erfasst. Der genannte Betrag umfasst keine variablen Vergütungsbestandteile, die begrenzt sind.
Das gezeichnete Kapital beläuft sich am 30. Juni 2022 auf EUR 51.902.500 (am 31. Dezember 2021 auf EUR 51.445.892).
In 6M 2022 wurden im Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionsrechten 456.608 Stückaktien aus bedingtem Kapital an Mitarbeiter und den Vorstand der Gesellschaft und ihrer Konzern-Gesellschaften ausgegeben. Der Nennwert der ausgegebenen Aktien in Höhe von EUR 457 Tausend wurde dem gezeichneten Kapital, das Aufgeld in Höhe von EUR 3.107 Tausend der Kapitalrücklage zugeführt.
Das kumulierte sonstige Ergebnis dient der Erfassung von Differenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften. Darüber hinaus ist das Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen in dieser Position enthalten. Die Veränderungen des sonstigen kumulierten Ergebnis in 6M 2022 und dem Vorjahreszeitraum resultieren ausschließlich aus Umrechnungseffekten. Die Neubewertung der leistungsorientierten Pensionspläne erfolgt regelmäßig zum Jahresabschlussstichtag. In 6M 2022 und 6M 2021 erfolgten keine Umgliederungen (recycling) aus dem kumulierten sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung.
In der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 wurde keine Erhöhung des bedingten Kapital 2011/I beschlossen.
Nach Berücksichtigung der oben genannten Kapitaltransaktionen beträgt das bedingte Kapital zum 30. Juni 2022 insgesamt EUR 3.644 Tausend.
Die Entwicklung der gezeichneten, genehmigten und bedingten Kapitalien ist in folgender Übersicht dargestellt:
| (in Tausend EUR) 1. Jan. 2022 |
Gezeichnetes Kapital 51.446 |
Genehmigtes Kapital 2019/I 24.965 |
Bedingtes Kapital 2011/I 4.100 |
|---|---|---|---|
| Veränderung durch Beschlüsse der Hauptversammlung |
— | — | — |
| Ausübung von Aktienoptionen |
457 | — | (457) |
| 30. Jun. 2022 | 51.903 | 24.965 | 3.644 |
Weitere Details sind in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellt.
Die Umsatzerlöse in 6M 2022 und 6M 2021 enthalten Dienstleistungsumsätze in Höhe von EUR 45.851 Tausend beziehungsweise EUR 40.360 Tausend. Die übrigen Umsatzerlöse umfassen im Wesentlichen Produktumsätze.
In 6M 2022 sind Umsätze im Zusammenhang mit Kundenbindungsprogrammen in Höhe von EUR 146 Tausend enthalten (6M 2021: EUR 216 Tausend).
In 6M 2022 betreffen Umsätze in Höhe von EUR 299.488 Tausend (6M 2021: EUR 264.338 Tausend) Leistungsverpflichtungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wurden, und in Höhe von EUR 37.330 Tausend (6M 2021: EUR 29.487 Tausend) Leistungsverpflichtungen, die über einen bestimmten Zeitraum erbracht werden.
Eine Aufteilung der Umsatzerlöse nach geographischen Regionen ist in der Übersicht zur Segmentberichterstattung in Textziffer (27) dargestellt.
Die Vertriebs- und Marketingkosten, die allgemeinen Verwaltungskosten sowie die Forschungs- und Entwicklungskosten beinhalten hauptsächlich Personalkosten in Form von Löhnen und Gehältern sowie Sozialversicherungskosten.
Darüber hinaus enthalten die allgemeinen Verwaltungskosten Aufwendungen für externe Dienstleistungen in den Bereichen Rechtsberatung, Buchhaltung und Steuern sowie Aufwendungen für gemietete Büroräume und geleaste Fahrzeuge.
Zu den Forschungs- und Entwicklungskosten gehören außerdem Aufwendungen für externe Dienstleistungen, hauptsächlich für Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen, Kalibrierungsund Zertifizierungskosten und Rechtskosten sowie Abschreibungen für Geräte und Materialkosten, die für Forschung und Entwicklung verwendet werden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Erträge |
||||
| Zuwendungen der öffentlichen Hand |
544 | 429 | 929 | 879 |
| Auflösung von Rückstellungen |
13 | 131 | 691 | 216 |
| Erträge aus der Erbringung von Entwicklungsleistungen |
— | 35 | 24 | 35 |
| Erträge aus Zahlungseingängen auf in Vorperioden ausgebuchte Forderungen |
— | 39 | — | 39 |
| Rückerstattung von Zöllen und Logistikkosten |
2.009 | — | 2.009 | — |
| Übrige | (161) | 346 | 408 | 1.005 |
| Summe sonstige betriebliche Erträge |
2.405 | 980 | 4.061 | 2.174 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
||||
| Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
— | (133) | — | (210) |
| Abschreibung von erhaltenen Vorauszahlungen für Lizenzen |
— | — | — | (226) |
| Übrige | (146) | (17) | (446) | (242) |
| Summe sonstige betriebliche Aufwendungen |
(146) | (150) | (446) | (678) |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen, gesamt |
2.259 | 830 | 3.615 | 1.496 |
Zinserträge bestehen hauptsächlich aus Zinsen für Tagesgeldkonten sowie für kurzfristige Sichtgeldeinlagen mit Laufzeiten von einem Tag bis drei Monaten.
Zinsaufwendungen entstehen im Wesentlichen durch Finanzverbindlichkeiten und Forderungskaufvereinbarungen. Darüber hinaus sind hier die Nettozinsaufwendungen aus der Bewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen sowie Zinsaufwendungen aus Leasing gemäß IFRS 16 enthalten.
Weitere Details sind in den Textziffern (7) und (14) dargestellt.
Das sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Währungskursgewinne | 8.479 | 2.901 | 12.028 | 5.505 |
| Davon: Gewinne aus Devisentermingeschäften |
1.047 | 79 | 1.468 | 339 |
| Währungskursverluste | (5.354) | (3.031) | (7.770) | (4.918) |
| Davon: Verluste aus Devisentermingeschäften |
9 | (133) | (36) | (282) |
| Summe sonstige finanziellen Gewinne und Verluste |
3.125 | (130) | 4.258 | 587 |
In 6M 2022 und 6M 2021 ergibt sich der Steueraufwand aus der Anwendung der erwarteten Konzernsteuerquote auf das laufende IFRS Ergebnis. Die erwartete Konzernsteuerquote wurde auf Grundlage der steuerlichen Planung für das gesamte Geschäftsjahr ermittelt.
Die Aufstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt unter Beachtung der Vorschriften des IAS 7.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten kurzfristige Zahlungsmittel sowie kurzfristige Finanzanlagen, deren Restlaufzeit drei Monate nicht übersteigt. Banküberziehungskredite werden in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Cashflows aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit werden direkt ermittelt, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wird ausgehend vom Ergebnis vor Steuern indirekt abgeleitet. Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Sie können daher nicht mit den entsprechenden Veränderungen auf Grundlage der veröffentlichten Konzern-Bilanz abgestimmt werden.
Die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit stellt sich wie folgt dar:
| (in Tausend EUR) | Verbindlichkeiten aus Leasing | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit gesamt |
|---|---|---|---|
| 1. Jan. 2021 | 27.805 | 62.621 | 90.426 |
| Tilgung | (2.388) | (7.500) | (9.888) |
| Zahlungsunwirksame Veränderungen | 364 | 116 | 480 |
| Wechselkurseffekte | 505 | — | 505 |
| 30. Jun. 2021 | 26.286 | 55.237 | 81.523 |
| 1. Jan. 2022 | 25.014 | 47.807 | 72.821 |
| Tilgung | (2.885) | (7.500) | (10.385) |
| Zahlungsunwirksame Veränderungen | 1.084 | 69 | 1.153 |
| Wechselkurseffekte | 544 | — | 544 |
| 30. Jun. 2022 | 23.757 | 40.376 | 64.133 |
Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind Zinszahlungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 308 Tausend (6M 2021: EUR 547 Tausend) und Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten aus Leasing von EUR 360 Tausend (6M 2021: EUR 376 Tausend) berücksichtigt.
In den nicht zahlungswirksamen Veränderungen sind Effektivzinsänderungen bei Bankverbindlichkeiten sowie nicht zahlungswirksame effektive Erhöhungen oder Verminderungen der Leasingverbindlichkeiten aufgrund der Berücksichtigung neuer Leasingverträge oder der Veräußerung von Leasingverträgen enthalten.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, über die der Konzern nur eingeschränkt verfügen kann, werden unter Textziffer (6) erläutert.
Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf Basis der internen Berichterstattung abzugrenzen, die regelmäßig von den Hauptentscheidungsträgern, dem Vorstand der Gesellschaft, im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen auf die Segmente und der Bewertung ihrer Ertragskraft überprüft wird. Grundlage für die Entscheidung, welche Informationen berichtet werden, ist die interne Organisations- und Managementstruktur sowie die Struktur der internen Finanzberichterstattung. Im ADVA Optical Networking Konzern werden Managemententscheidungen nicht aufgrund der Ergebnisse einzelner Geschäftsfelder getroffen. Daher entfällt die Berichterstattung über einzelne Geschäftssegmente.
Für die interne Steuerung wird das sogenannte Proforma EBIT zugrunde gelegt. Die Proforma-Beträge berücksichtigen die folgenden liquiditätsunwirksamen Aufwendungen nicht: aktienbasierte Vergütungen, Wertberichtigungen von Geschäftsoder Firmenwerten sowie Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen. Darüber hinaus werden Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen und Restrukturierungsmaßnahmen anfallen, nicht berücksichtigt. Erträge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten werden für das Proforma EBIT als eigener Posten, nicht abgesetzt von den Forschungs- und Entwicklungskosten, dargestellt.
Die Überleitung der wichtigsten Leistungskennzahlen zu den konsolidierten Finanzinformationen zum 30. Juni 2022 stellt sich wie folgt dar:
| (in Tausend EUR) | Proforma Finanzin forma tionen |
Immaterielle Vermögens werte aus Unternehmens zusammen schlüssen |
Geschäfts oder Firmen werte |
Aufwen dungen aus aktien basierter Vergütung |
Aufwendungen im Zusammenhang mit Unter nehmenstrans aktionen |
Ausweis der Forschungs und Ent wicklungs kosten |
Konzern Finanz informa tionen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 336.818 | — | — | — | — | — | 336.818 |
| Herstellungskosten | (229.077) | (833) | — | (62) | — | (229.972) | |
| Bruttoergebnis | 107.741 | (833) | — | (62) | — | — | 106.846 |
| Bruttomarge | 32,0 % | 31,7 % | |||||
| Vertriebs- und Marketingkosten | (35.016) | (1.014) | — | (247) | — | — | (36.277) |
| Allgemeine und Verwaltungskosten |
(18.813) | — | — | (188) | (930) | — | (19.931) |
| Forschungs- und Entwicklungskosten |
(65.459) | — | — | (342) | — | 22.179 | (43.622) |
| Erträge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten |
22.179 | — | — | — | — | (22.179) | — |
| Sonstige betriebliche Erträge | 4.061 | — | — | — | — | — | 4.061 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
(446) | — | — | — | — | — | (446) |
| Betriebsergebnis | 14.247 | (1.847) | — | (840) | (930) | — | 10.631 |
| Operative Marge | 4,2 % | 3,2 % | |||||
| Segmentvermögen | 539.796 | 10.477 | 75.628 | — | — | — | 625.900 |
Die Überleitung der wichtigsten Leistungskennzahlen zu den konsolidierten Finanzinformationen zum 30. Juni 2021 stellt sich wie folgt dar:
| (in Tausend EUR) | Proforma Finanzin forma tionen |
Immaterielle Vermögens werte aus Unternehmens zusammen schlüssen |
Geschäfts oder Firmen werte |
Aufwen dungen aus aktienbasier ter Vergütung |
Aufwendungen im Zusammenhang mit Unter nehmenstrans aktionen |
Ausweis der Forschungs und Ent wicklungs kosten |
Konzern Finanz informa tionen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 293.827 | — | — | — | — | — | 293.827 |
| Herstellungskosten | (181.208) | (1.081) | — | (39) | — | — | (182.328) |
| Bruttoergebnis | 112.619 | (1.081) | — | (39) | — | — | 111.499 |
| Bruttomarge | 38,3 % | 37,9 % | |||||
| Vertriebs- und Marketingkosten | (30.311) | (920) | — | (304) | — | — | (31.535) |
| Allgemeine und Verwaltungskosten |
(17.595) | — | — | (96) | — | — | (17.691) |
| Forschungs- und Entwicklungskosten |
(59.212) | — | — | (226) | — | 20.278 | (39.160) |
| Erträge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten |
20.278 | — | — | — | — | (20.278) | — |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.174 | — | — | — | — | — | 2.174 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
(678) | — | — | — | — | — | (678) |
| Betriebsergebnis | 27.275 | (2.001) | — | (665) | — | — | 24.609 |
| Operative Marge | 9,3 % | 8,4 % | |||||
| Segmentvermögen | 460.125 | 13.439 | 68.831 | — | — | — | 542.395 |
Zusatzinformationen nach geographischen Regionen:
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | ||||
| Deutschland | 36.702 | 39.085 | 76.294 | 84.285 |
| Rest von Europa, Naher Osten, Afrika |
56.238 | 57.245 | 113.020 | 108.265 |
| Amerika | 59.378 | 41.658 | 118.549 | 78.348 |
| Asien-Pazifik | 14.001 | 11.366 | 28.955 | 22.929 |
| Summe Umsatzerlöse |
166.320 | 149.354 | 336.818 | 293.827 |
| (in Tausend EUR) | 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Deutschland | 138.204 | 133.634 |
| Rest von Europa, Naher Osten, Afrika | 26.471 | 28.285 |
| Amerika | 83.524 | 80.259 |
| Asien-Pazifik | 3.123 | 3.542 |
| Summe langfristige Vermögenswerte für Zwecke der Segmentberichterstattung |
251.322 | 245.720 |
Die Umsatzerlöse werden den Ländern zugerechnet, in welche die Lieferungen erfolgten.
In 6M 2022 überschritten zwei Hauptkunden einen Umsatzanteil von jeweils 10 % am Gesamtumsatz (6M 2021: zwei Hauptkunden). Der den Hauptkunden zuzuordnende Umsatzanteil betrug in 6M 2022 EUR 93.868 Tausend (6M 2021: EUR 73.885 Tausend); davon entfielen auf den größten Kunden EUR 50.532 Tausend (6M 2021: EUR 41.956 Tausend) und auf den zweitgrößten Kunden EUR 43.336 Tausend (6M 2021: EUR 31.929 Tausend).
Die Zuordnung von langfristigen Vermögenswerten beruht auf dem Standort der jeweiligen Konzerngesellschaft. Den langfristigen Vermögenswerten sind für diese Darstellung Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte sowie Nutzungsrechte zugeordnet.
Am 30. Juni 2022 bestanden Abnahmeverpflichtungen gegenüber Lieferanten in Höhe von EUR 210.038 Tausend (am 31. Dezember 2021: EUR 170.438 Tausend). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus einem höheren Bestellbedarf aufgrund von erwarteten Lieferengpässen bei Halbleitern.
Zu Gunsten von Kunden wurden durch Gesellschaften des Konzerns Bürgschaften ausgestellt. Zum 30. Juni 2022 sind Gewährleistungs- und Vertragserfüllungsgarantien mit einem maximalen Haftungsvolumen in Höhe von EUR 335 Tausend ausgereicht (am 31. Dezember 2021: EUR 334 Tausend). Aufgrund der Erfahrungen aus früheren Perioden rechnet ADVA zu Ende 6M 2022 nicht mit einer Inanspruchnahme aus diesen Garantien.
Im Zusammenhang mit verschiedenen Finanzierungsvereinbarungen bestehen darüber hinaus Garantieverpflichtungen der ADVA North America, Inc. und ADVA Ltd. für die ADVA Optical Networking SE.
Im normalen Geschäftsverlauf können von Zeit zu Zeit Ansprüche gegen die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen erhoben oder Gerichtsverfahren angestrengt werden. Zum 30. Juni 2022 erwartet ADVA nicht, dass mögliche Ansprüche oder Gerichtsverfahren im Einzelnen oder insgesamt zu einem erheblichen negativen Einfluss auf die Tätigkeit, die finanzielle Lage oder das Betriebsergebnis des Konzerns führen könnten.
Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen und ähnlichen Rechte ist in der nachstehenden Tabelle erläutert:
| Aktienoptions plan 2011 |
Aktienoptions plan 2011 für den Vorstand |
Aktienoptions plan 2020 für den Vorstand |
|
|---|---|---|---|
| Plan XIV | Plan XIVa | Plan XVIa | |
| Ausstehende Optionen zum 1. Jan. 2021 |
2.146 | 802 | 100 |
| Gewährte Optionen |
628 | 265 | — |
| Ausgeübte Optionen |
(587) | (362) | — |
| Verwirkte Optionen | (103) | — | — |
| Verfallene Optionen |
— | — | — |
| Ausstehende Optionen zum 31. Dez. 2021 |
2.084 | 705 | 100 |
| Gewährte Optionen |
15 | 362 | — |
| Ausgeübte Optionen |
(378) | (79) | — |
| Verwirkte Optionen | (47) | — | — |
| Ausstehende Optionen zum 30. Juni 2022 |
1.657 | 988 | 100 |
| davon ausübbare Optionen |
232 | 361 | — |
Die unter dem Betriebsergebnis ausgewiesenen Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung betrugen:
| (in Tausend EUR) | Q2 2022 | Q2 2021 | 6M 2022 | 6M 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Plan XIV | 336 | 286 | 618 | 517 |
| Plan XIVa | 71 | 76 | 153 | 120 |
| Plan XVIa | 34 | 14 | 68 | 28 |
| Gesamt | 441 | 376 | 840 | 665 |
Es gibt keine nahestehenden Personen im Sinne von IAS 24. Die Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen ist in Textziffer (32) angegeben.
Den Vorstandsmitgliedern gewährte Optionen und von ihnen gehaltene Aktien der Gesellschaft stellen sich wie folgt dar:
| Aktien | Optionen | |||
|---|---|---|---|---|
| 30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
30. Jun. 2022 |
31. Dez. 2021 |
|
| Brian Protiva Vorstandsvorsitzender |
401.030 | 401.030 | 313.572 | 227.860 |
| Christoph Glingener Vorstand Technologie und Operations |
— | — | 304.286 | 221.430 |
| Ulrich Dopfer Finanzvorstand |
500 | 500 | 241.429 | 105.477 |
| Scott St. John Vorstand Marketing und Vertrieb |
— | — | 228.572 | 250.000 |
Die Optionen der Vorstandsmitglieder wurden aus Plan XIVa und Plan XVIa ausgegeben. Die Gewährungen an zwei Vorstandsmitglieder aus dem Plan XVIa im Geschäftsjahr 2020 werden als anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Hierfür wurde zum 30. Juni 2022 eine Rückstellung in Höhe von EUR 292 Tausend erfasst. Die Optionen berechtigen den Vorstand zum Kauf einer gleichen Anzahl von Stückaktien der Gesellschaft, sobald die Anwartschaftszeit erreicht wird. Beide Pläne regeln eine Gewinnbegrenzung auf EUR 20,00 je Option. Der Ausübungspreis der Optionen beträgt
Zum 30. Juni 2022 hielten die Mitglieder des Aufsichtsrats keine Aktien oder Aktienoptionen (31. Dezember 2021: keine).
Zum 30. Juni 2022 bestanden Verbindlichkeiten gegenüber dem Aufsichtsrat aus anteiligen Vergütungen für Q2 2022 in Höhe von EUR 59 Tausend, die im Juli 2022 ausgezahlt wurden (31. Dezember 2021: EUR 59 Tausend, die im Januar 2022 ausgezahlt wurden).
Am 30. August 2021 hatten ADVA und ADTRAN eine Zusammenschlussvereinbarung getroffen, mit der ein global führender Anbieter von Ende-zu-Ende Glasfasernetzwerklösungen für Netzbetreiber, Unternehmen und Behörden geschaffen werden soll. Am 28. Januar 2022 hatten ADTRAN und ADVA bekannt gegeben, dass die Mindestannahmeschwelle für die geplante Fusion mit ADTRAN erreicht wurde. Am 6. Juli 2022 haben die deutschen außenwirtschaftlichen Behörden der Fusion zugestimmt. Voraussetzung für die Genehmigung der deutschen Außenwirtschaftsbehörde für den Zusammenschluss war es das gesamte Geschäft des Unternehmens mit staatlichen Kunden und kritischen Infrastrukturen in einer separaten Struktur zusammenzufassen. Aus dieser Unternehmenstransaktion und der beschriebenen Umstrukturierung können sich Effekte auf im IFRS Konzernabschluss dargestellte Bilanzpositionen ergeben.
Bei US-amerikanischen Verlustgesellschaften, bei denen es im Rahmen einer Transaktion zu einer Änderung der Eigentumsverhältnisse kommt, kann es zu einer Einschränkung bei der Weiterverwendung von Steuerattributen kommen (zum Beispiel Nettobetriebsverluste, Kapitalverluste, Steuergutschriften, Zinsüberschussvorträge usw.). Im Hinblick auf die US-Tochtergesellschaft ADVA Optical Networking North America Inc. könnten sich bei der im Zuge der Fusion mit ADTRAN gegebenenfalls erfolgenden indirekten Übertragung von mehr als 50 % der Anteile an der US-Gesellschaft, abhängig von den Wertverhältnissen zum Vollzugszeitpunkt, die nutzbaren Verlustvorträge der US Gesellschaft reduzieren.
Die existierenden Finanzierungsvereinbarungen beinhalten Kündigungsrechte im Falle eines Kontrollwechsels. Der Vorstand befindet sich gegenwärtig in Gesprächen mit den kreditgebenden Banken. Vorstand und Aufsichtsrat gehen gegenwärtig davon aus, dass entweder mit den Kreditgebern des Konsortialdarlehensvertrages eine Einigung erzielt werden kann und diese von ihrem Kündigungsrecht keinen Gebrauch machen oder eine anderweitige Ersetzung erforderlicher Kreditlinien erfolgen kann.
Mögliche Auswirkungen der Unternehmenstransaktion auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden derzeit noch geprüft.
Darüber hinaus sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns und der ADVA SE zum 30. Juni 2022 oder die Ertragslage des Konzerns und der Gesellschaft für das Halbjahr 2022 wesentlich beeinflusst haben. Ebenso gab es keine Ereignisse, die als wesentlich für die Offenlegung angesehen werden.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben die gemäß § 161 AktG abzugebende Erklärung zur Einhaltung des Deutschen Corporate-Governance-Kodex abgegeben und auf der Website des Unternehmens www.adva.com veröffentlicht.
Meiningen, 26. Juli 2022
Brian Protiva Christoph Glingener
Ulrich Dopfer Scott St. John
Wir, die Mitglieder des Vorstands der ADVA Optical Networking SE, versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzern-Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des ADVA Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Meiningen, 26. Juli 2022
Brian Protiva Christoph Glingener
Ulrich Dopfer Scott St. John
Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Q3 2022 27. Oktober 2022
Martinsried/München, Deutschland
Das vorliegende Dokument enthält mit Begriffen wie "glauben", "annehmen" und "erwarten" in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche sowohl Rückschlüsse auf interne Schätzungen über Nachfrage nach optischen Netzlösungen. Kosten und damit verbunden, potenziellen Erlösen und Erträgen, als auch Rückschlüsse auf die mögliche Liquiditätsentwicklung zulassen. Diese vorausschauenden Aussagen beruhen auf den Ansichten und Annahmen des Vorstands und beinhalten eine Reihe unbekannter Risiken, Ungewissheiten und anderer Faktoren, von denen viele außerhalb des Einflussbereichs von ADVA liegen. Sollten einzelne oder mehrere dieser Risiken und Ungewissheiten eintreten oder sollten sich die Annahmen des Vorstands als unrichtig erweisen, können die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beschrieben sind oder sich daraus ableiten lassen. Auch ADVAs Lieferkette wurde von der weltweiten Halbleiterkrise erfasst: die Lieferzeiten von Komponenten haben sich erheblich erhöht und trotz vielerlei Gegensteuerungsmaßnahmen steigen auch ADVAs Lieferzeiten zu Kunden an. Obwohl mögliche zukünftige Komponenten-Engpässe systematisch aufgespürt und analysiert werden und das Lieferketten-Management aktiv gegensteuert, verbleibt das Risiko, dass nicht alle Kunden innerhalb eines für sie befriedigenden Zeitraums beliefert werden können. Aufgrund der Verbreitung bereits vorhandener und neuer Covid-19 Varianten sind zudem neue Infektionsausbrüche zu erwarten und das Risiko von Lieferkettenunterbrechungen besteht weiter fort. Ein Abbruch der Lieferkette kann dabei durch drei Szenarien entstehen: die mögliche Schließung einer unserer Produktions- und oder Vertriebsstandorte aufgrund einer Virusinfektion, der Abbruch der Lieferkette mit einem oder mehreren unserer Fertigungsdienstleister oder die staatliche Anordnung, die Produktion in unseren wichtigen Produktionsstandorten einzustellen. Darüber hinaus ergibt sich ein Risiko durch einen rezessionsbedingten Nachfragerückgang, sowie ein möglicherweise erhöhtes Zahlungsausfallrisiko bei einzelnen Kunden. Alle anderen Risiken und Ungewissheiten bleiben unverändert und werden im Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht" des Konzern-Lageberichts 2021 erläutert.
Die Kennzahl bezeichnet die durchschnittliche Anzahl an Tagen zwischen Rechnungseingang und Zahlungsausgang.
Die Kennzahl bezeichnet die durchschnittliche Anzahl an Tagen zwischen Rechnungsstellung und Zahlungseingang.
Das eingesetzte Kapital ist die Differenz aus der durchschnittlichen Bilanzsumme und den durchschnittlichen kurzfristigen Schulden des zurückliegenden 12M Zeitraums, ermittelt als arithmetischer Durchschnitt der Quartals-Bilanzstichtagswerte.
Die Nettoliquidität ermittelt sich durch Subtraktion der Summe der Finanzschulden, die sich aus den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie den kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasing gemäß IFRS 16 Leasingverhältnisse zusammensetzen, von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Ein negatives Berechnungsergebnis wird als Nettoverschuldung bezeichnet.
Der Wert des Net Promoter Scores ermittelt sich, indem man seinen Kunden die Frage stellt, wie wahrscheinlich es auf einer Skala von 0 bis 10 ist, dass sie das Unternehmen einem Freund oder einem Kollegen weiterempfehlen würden. Anhand der Antworten werden die Kunden dann in drei Gruppen eingeteilt: die Promotoren (Rating 9-10), die passiv Zufriedenen (Rating 7-8) und die Kritiker (Rating 0-6). Um den Net Prompter Score zu errechnen, wird der Prozentsatz der Kritiker vom Prozentsatz der Promotoren abgezogen.
Das Nettoumlaufvermögen ist definiert als Summe aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräten abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Das Proforma EBIT berücksichtigt die folgenden liquiditätsunwirksamen Aufwendungen nicht: aktienbasierte Vergütung, Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenserwerben. Darüber hinaus werden einmalige Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen und Restrukturierungsmaßnahmen anfallen, nicht berücksichtigt.
Die Rendite für das investierte Kapital (Return on Capital employed, ROCE) ist das Betriebsergebnis des zurückliegenden 12M Zeitraums Periode dividiert durch das eingesetzte Kapital.
Der Verschuldungsgrad zeigt die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Verhältnis zum EBITDA der letzten 12 Monate. Das EBITDA wird dabei so ermittelt, als ob die Bilanzierung unverändert, das heißt, ohne Berücksichtigung von IFRS 16, erfolgt wäre. Damit erfolgt die Ermittlung des Verschuldungsgrads explizit ohne Berücksichtigung der Bilanzierungseffekte nach IFRS 16. Diese Kennzahl ist aufgrund von Darlehensverpflichtungen seit 2018 relevant. Vorjahreswerte in der Mehrjahres-Übersicht wurden entsprechend nachträglich ermittelt.
Die Working Capital Intensität setzt das Nettoumlaufvermögen am Bilanzstichtag ins Verhältnis zum Umsatz der aktuellen Periode.
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Zu jedem Quartal findet am Tag der Veröffentlichung der relevanten Informationen eine entsprechende Telefonkonferenz statt. Auf alle zugehörigen PDF-, Audio- und Protokoll-Dateien kann im Investor Relations Bereich der Website des Unternehmens, www.adva.com, zugegriffen werden.
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Disclaimer: Mögliche Inkonsistenzen bei den Tabellenwerten basieren auf Rundungsdifferenzen.
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