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Heidelberg Materials AG

Quarterly Report Aug 5, 2022

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Quarterly Report

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Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2022

HeidelbergCement Halbjahreszahlen: Umsatz wächst deutlich, hohe Energiekosten im zweiten Quartal fast kompensiert

  • Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2022 erhöhen sich deutlich um 12% 1) auf 9.950 Mio €
  • Substantiell gestiegene Aufwendungen für Energie und Rohstoffe belasten Halbjahresergebnis
  • Commercial Excellence Programm nimmt im zweiten Quartal deutlich an Fahrt auf starker Kostenanstieg durch Preisanpassungen nahezu ausgeglichen
  • Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen um rund 2,5 % im ersten Halbjahr
  • Ausblick: starkes Umsatzwachstum bestätigt, leichter Rückgang des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs1) für das Gesamtjahr 2022 erwartet
Wesentliche Finanzkennzahlen Januar - Juni
April - Juni
Mio € 2021 2022 Verände
rung
Auf vgl.
Basis 1)
2021 2022 Verände
rung
Auf vgl.
Basis 1)
Umsatz 8.938 9.950 11,3% 11,6% 4.980 5.523 10,9% 10,4%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor
Abschreibungen (RCOBD 2))
1.720 1.525 -11,4% -11,8% 1.182 1.131 -4,3% -5,7%
RCOBD-Marge in % 19,2 15,3 -392 Bp 3) -403 Bp 23,7 20,5 -325 Bp -345 Bp
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs (RCO 2)) 1.084 908 -16,3% -15,6% 862 817 -5,2% -5,7%
RCO-Marge in % 12,1 9,1 -301 Bp -295 Bp 17,3 14,8 -251 Bp -251 Bp
Überschuss der Periode 825 597 -27,7%
Den Aktionären der HeidelbergCement AG
zuzurechnender Überschuss der Periode
755 542 -28,3%
Ergebnis je Aktie in € 4) 3,81 2,82 -0,98
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit –
fortzuführendes Geschäft
158 -133 -291
Nettofinanzschulden 7.454 6.792 -662
Dynamischer Verschuldungsgrad 1,85x 1,85x 0

1) Bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte.

2) RCOBD = Result from current operations before depreciation and amortisation, RCO = Result from current operations.

3) Veränderung in Basispunkten (Bp).

4) Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen.

Es ist möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Halbjahresfinanzbericht aufgrund von Rundungen nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren.

Konzernzwischenlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Veränderungen im Berichtszeitraum

Angepasste Ziele bei Steuerungskennzahlen

Im Rahmen des Kapitalmarkttages am 24. Mai 2022 hat HeidelbergCement neue mittelfristige Ziele unter anderem für seine Steuerungskennzahlen bekannt gegeben. Damit bekräftigt das Unternehmen seinen Fokus auf die Transformation in eine nachhaltige Zukunft.

HeidelbergCement hebt das ursprüngliche Ziel, eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) von "klar über 8%" zu erzielen, an und will nun bis 2025 einen ROIC von über 10% erreichen.

Im Bereich des Klimaschutzes setzt sich das Unternehmen branchenweit das ambitionierteste CO2-Reduktionsziel – bis 2030 sollen die spezifischen Emissionen gegenüber 1990 um fast die Hälfte auf 400 kg CO2/t zementartigem Material sinken. Zuvor lag der Zielwert bei unter 500 kg CO2/t zementartigem Material bis 2030.

Aktuelles aus Forschung und Entwicklung

Im ersten Halbjahr 2022 hat HeidelbergCement in Bulgarien das CCUS-Projekt ANRAV gestartet. Das Projekt soll die gesamte CCUS-Wertschöpfungskette umfassen und Anlagen zur CO2-Abscheidung im Zementwerk in der Nähe von Varna über ein Pipelinesystem mit Offshore-Lagerstätten im Schwarzen Meer verbinden. Das Projekt wurde zur Förderung durch den EU-Innovationsfonds ausgewählt.

HeidelbergCement wurde im Mai 2022 für sein Konzept ReConcrete-360° mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt in der Kategorie "Prozessinnovationen für den Klimaschutz" ausgezeichnet. Bei ReConcrete-360° wird Altbeton durch neuartige Verfahren zerkleinert und sortenrein in Sand, Kies und Zementstein getrennt. Der Zementstein kann als wertvoller, CO2-armer Rohstoff bei der Klinker- und Zementherstellung wiederverwendet werden und dort im Sinne der Kreislaufwirtschaft natürlichen Kalkstein als Rohstoff ersetzen. Darüber hinaus kann er dauerhaft CO2 binden und somit als CO2-Senke fungieren.

Veränderungen im Aufsichtsrat

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Fritz-Jürgen Heckmann, ist mit Ablauf der Hauptversammlung vom 12. Mai 2022 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Herr Heckmann, der dieses Amt 17 Jahre innehatte, hatte bereits in der Hauptversammlung 2019 angekündigt, sein Aufsichtsratsmandat mit Beendigung der Hauptversammlung 2022 niederzulegen. Darüber hinaus hat mit Herrn Tobias Merckle ein weiterer

Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat sein Mandat mit Ende der diesjährigen Hauptversammlung niedergelegt. Herr Merckle gehörte dem Aufsichtsrat seit 2006 an.

Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden von der Hauptversammlung 2022 Herr Dr. Bernd Scheifele, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der HeidelbergCement AG, sowie Frau Dr. Sopna Sury, die bei RWE Generation SE das Vorstandsressort für Wasserstoff verantwortet. Im Anschluss an die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Scheifele zu seinem neuen Vorsitzenden. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat zusätzlich zu seinen bereits bestehenden Ausschüssen einen Nachhaltigkeits- und Innovationsausschuss eingerichtet und Frau Univ.-Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl zur Vorsitzenden bestimmt.

Im Berichtszeitraum haben sich keine weiteren wesentlichen Veränderungen an den im Geschäftsbericht 2021 ab Seite 24 ff. dargestellten Grundlagen des Konzerns hinsichtlich Geschäftsmodell, Strategie, Steuerungssystem sowie Forschung und Entwicklung ergeben.

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliches Umfeld

Obwohl die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in vielen Staaten zu neuen Höchstständen bei den Neuinfektionen geführt hat, fallen die ökonomischen Auswirkungen der Pandemiewellen zunehmend geringer aus. Seit Ende Februar belasten dagegen der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die im Gegenzug ergriffenen Sanktionen die Weltwirtschaft erheblich. Folgen sind unter anderem anhaltend hohe Preise für Energie und Rohstoffe, die verschärfte Störung weltweiter Wertschöpfungsketten und eine deutlich erhöhte Inflation.

Absatzentwicklung

Im ersten Halbjahr 2022 lagen die Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen leicht unter dem Vorjahresniveau.

Der konzernweite Zement- und Klinkerabsatz verringerte sich um 4,8% auf 58,8 (i.V.: 61,8) Mio t. Neben konsolidierungsbedingten Rückgängen – insbesondere in Nordamerika aufgrund des Verkaufs unserer Aktivitäten in der Region West im Oktober 2021 – führte die Konjunktureintrübung in Europa zu Absatzeinbußen. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten nahm der Zement- und Klinkerabsatz um 2,6% ab.

Absatz Januar - Juni April - Juni
2021 2022 Veränderung 2021 2022 Veränderung
Zement und Klinker in Mio t 61,8 58,8 -4,8% 33,5 30,5 -8,9%
Zuschlagstoffe in Mio t 145,0 141,5 -2,4% 83,7 79,5 -4,9%
Transportbeton in Mio cbm 23,5 22,5 -4,5% 12,7 11,9 -6,5%
Asphalt in Mio t 4,8 3,6 -25,8% 2,9 2,2 -23,1%

Die Zuschlagstofflieferungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 2,4% auf 141,5 (i.V.: 145,0) Mio t. Auf vergleichbarer Basis nahmen die Lieferungen um 1,7% zu. Hierbei verzeichneten mit Ausnahme von konjunkturbedingten Absatzrückgängen in West- und Südeuropa alle anderen Konzerngebiete Mengenzuwächse aufgrund einer positiven Nachfrageentwicklung.

Der Transportbetonabsatz verringerte sich um 4,5% auf 22,5 (i.V.: 23,5) Mio cbm. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten lag der Absatz nahezu auf dem Vorjahresniveau. Die Lieferungen in Asien-Pazifik, Nord- und Osteuropa-Zentralasien und Afrika-Östlicher Mittelmeerraum profitierten von einer regen Bauwirtschaft. Während die Absatzmengen in West- und Südeuropa konjunkturbedingt leicht unter dem Vorjahresniveau lagen, waren sie in Nordamerika im Wesentlichen konsolidierungsbedingt rückläufig.

Die Asphaltlieferungen nahmen konsolidierungsbedingt deutlich um 25,8% auf 3,6 (i.V.: 4,8) Mio t ab. Auf vergleichbarer Basis gingen die Lieferungen lediglich um 0,9% zurück.

Ertragslage

Der Konzernumsatz ist in den ersten sechs Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 11,3% auf 9.950 (i.V.: 8.938) Mio € gestiegen. Vor allem Preiserhöhungen in allen Konzerngebieten trugen zum Umsatzwachstum bei. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten betrug der Anstieg 11,6%. Konsolidierungskreisveränderungen wirkten sich mit 384 Mio € negativ und Wechselkurseffekte mit 326 Mio € positiv auf den Umsatz aus.

Der Materialaufwand stieg in der Berichtsperiode erheblich um 23,3% auf 4.193 (i.V.: 3.400) Mio €. Diese Zunahme resultierte vor allem aus stark gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten lag der Materialaufwand um 24,6% über dem Vorjahresniveau. Die Materialaufwandsquote stieg auf 42,1% (i.V.: 38,0%). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge lagen saldiert mit -2.804 (i.V.: -2.384) Mio € um 17,6% über dem Vorjahreswert. Ohne Berücksichtigung von Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten nahmen sie um 16,9% zu; dies basierte im Wesentlichen auf der Zunahme der Frachtaufwendungen sowie externer Produktionsdienstleistungen. Der Personalaufwand stieg leicht um 1,7% auf 1.602 (i.V.: 1.575) Mio €. Die Personalaufwandsquote sank auf 16,1% (i.V.: 17,6%). Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen sank um 35,3% auf 105 Mio € und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 162 Mio € im Wesentlichen aufgrund der schwachen Entwicklung unserer Joint Ventures in Ungarn, China und Australien.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen (RCOBD) sank deutlich um 11,4% auf 1.525 (i.V.: 1.720) Mio €. Ursächlich für den Ergebnisrückgang waren die gegenüber dem Vorjahr signifikant gestiegenen Aufwendungen für Energie und Transport, die trotz Erhöhungen unserer Absatzpreise nicht vollständig ausgeglichen werden konnten. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten betrug der Rückgang 11,8 %. Die RCOBD-Marge, das heißt das Verhältnis des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen zum Umsatz, ist um 392 Basispunkte auf 15,3% (i.V.: 19,2%) gesunken.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs sank um 16,3% auf 908 (i.V.: 1.084) Mio €. Veränderungen im Konsolidierungskreis belasteten das Ergebnis mit 40 Mio €, während sich Wechselkurseffekte mit 39 Mio € positiv auswirkten

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis belief sich auf -63 (i.V.: 148) Mio €. Es enthält Wertminderungen von Sachanlagen in Russland in Höhe von 87 Mio €. Im Vorjahr wurde das Ergebnis im Wesentlichen durch Wertaufholungen in Höhe von 131 Mio € im Zusammenhang mit dem Verkauf der Geschäftsaktivitäten in der Region West in den USA geprägt.

Das Betriebsergebnis nahm entsprechend auf 845 (i.V.: 1.232) Mio € ab.

Das Finanzergebnis verbesserte sich spürbar um 63 Mio € auf -20 (i.V.: -84) Mio €. Während die Zinsaufwendungen aufgrund verbesserter Finanzierungskonditionen um 24 Mio € auf 76 (i.V.: 100) Mio € zurückgingen, verschlechterte sich das Währungsergebnis um 27 Mio € auf -23 (i.V.: 3) Mio €. Das sonstige Finanzergebnis erhöhte sich um 71 Mio € auf 66 (i.V.: -5) Mio €. Der Anstieg ist insbesondere auf gestiegene Zinssätze für die Abzinsung langfristiger Rückstellungen, positive Ergebniseffekte aus Finanzderivaten und Zinseffekten aus Steuerverbindlichkeiten zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nahm deutlich um 323 Mio € auf 825 (i.V.: 1.148) Mio € ab. Die Aufwendungen für Ertragsteuern reduzierten sich um 86 Mio € auf 239 (i.V.: 325) Mio €. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf das reduzierte Ergebnis vor Steuern zurückzuführen. Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen sank um 238 Mio € auf 585 (i.V.: 823) Mio €.

Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt 11 (i.V.: 2) Mio € und entfällt auf in Vorjahren aufgegebene Geschäftsbereiche der Hanson-Gruppe.

Insgesamt lag der Überschuss der Periode bei 597 (i.V.: 825) Mio €. Das den nicht beherrschenden Anteilen zustehende Ergebnis reduzierte sich um 15 Mio € auf 55 (i.V.: 70) Mio €. Das den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnende Ergebnis belief sich demzufolge auf 542 (i.V.: 755) Mio €. Ohne Berücksichtigung des zusätzlichen ordentlichen Ergebnisses belief sich das den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnende Ergebnis auf 604 (i.V.: 608) Mio €.

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33, das den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen ist, reduzierte sich um 0,98 € auf 2,82 (i.V.: 3,81) €.

Geschäftsverlauf in den Konzerngebieten

West- und Südeuropa

Die Entwicklung der Absätze in allen Geschäftsbereichen ist im ersten Halbjahr 2022 insbesondere vom sich abschwächenden wirtschaftlichen Umfeld beeinflusst.

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerngebiets Westund Südeuropa nahm im ersten Halbjahr 2022 um 5,7% auf 14,5 (i.V.: 15,3) Mio t ab. Während unsere Lieferungen in Belgien und den Niederlanden auf dem Vorjahresniveau lagen, verzeichneten alle anderen Länder Mengenrückgänge.

Der Zuschlagstoffabsatz des Konzerngebiets sank um 6,3% auf 40,7 (i.V.: 43,4) Mio t. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten belief sich der Rückgang auf 5,6%. Während Deutschland einen leichten Mengenanstieg erzielte, waren die Lieferungen in allen anderen Ländern rückläufig.

Die Transportbetonlieferungen verminderten sich um 3,2% auf 8,9 (i.V.: 9,2) Mio cbm. Bereinigt um Konsolidierungseffekte nahmen die Lieferungen um 2,3% ab. Leichten Mengenzuwächsen in Deutschland sowie in Belgien und den Niederlanden standen Absatzrückgänge in Frankreich, Italien und Spanien gegenüber. In Großbritannien blieben die Lieferungen nur knapp unter dem starken Vorjahresniveau.

Der Absatz der Asphaltsparte in Großbritannien nahm gegenüber dem Vorjahr um 4,3% ab.

Der Umsatz des Konzerngebiets West- und Südeuropa nahm deutlich um 14,0% auf 3.155 (i.V.: 2.767) Mio € zu; ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten lag der Anstieg bei 13,5%. In allen Ländern wurden im ersten Halbjahr 2022 die Verkaufspreise erhöht, um den gestiegenen Aufwendungen für Energie und Rohstoffe zu begegnen.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen verringerte sich infolge der erheblich gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise leicht um 3,5% auf 416 (i.V.: 431) Mio €; auf vergleichbarer Basis betrug die Abnahme 3,7%. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs lag mit 241 (i.V.: 241) Mio € auf dem Vorjahresniveau.

Nord- und Osteuropa-Zentralasien

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerngebiets Nordund Osteuropa-Zentralasien nahm im ersten Halbjahr 2022 um 5,7% auf 10,9 (i.V.: 11,6) Mio t ab. In allen nordischen Ländern mit Ausnahme von Island und Norwegen lagen die Lieferungen vor allem aufgrund von Kostensteigerungen bei Baumaterialien unter dem Vorjahr. In Osteuropa-Zentralasien nahmen die Lieferungen in Rumänien und Bulgarien aufgrund der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs teils deutlich ab, während sie in Griechenland, Tschechien und Polen nur leicht rückläufig waren.

Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe lagen unsere Lieferungen mit 22,2 (i.V.: 22,3) Mio t leicht um 0,5% unter dem Vorjahr. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten wurde ein Mengenanstieg um 4,0% erzielt. In Nordeuropa konnten deutliche Absatzzuwächse in Norwegen und bei der länderübergreifend tätigen Mibau-Gruppe Mengenrückgänge infolge geringer Bauaktivitäten in Schweden mehr als ausgleichen. In Osteuropa-Zentralasien verzeichneten Rumänien und Tschechien Zuwächse.

Die Transportbetonlieferungen lagen mit 2,9 (i.V.: 2,9) Mio cbm auf dem Vorjahresniveau. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten stiegen die Lieferungen um 2,5%. In Nordeuropa erzielte Norwegen bei einer hohen Nachfrage aus dem Infrastrukturbau einen starken Mengenzuwachs, während der Absatz in Schweden und den baltischen Ländern leicht rückläufig war. In Osteuropa-Zentralasien verzeichneten Polen bei schwächerer Nachfrage aus dem Wohnungsbau und Rumänien wegen Verzögerungen bei laufenden Projekten Absatzrückgänge. In Tschechien lagen die Lieferungen deutlich über dem Vorjahresniveau.

Der Umsatz des Konzerngebiets Nord- und Osteuropa-Zentralasien lag aufgrund von Preis- und Volumensteigerungen mit 1.668 (i.V.: 1.438) Mio € um 16,0% deutlich über dem Vorjahreswert. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungsund Wechselkurseffekten betrug der Anstieg 16,9%.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen nahm um 8,7% auf 294 (i.V.: 322) Mio € ab; auf vergleichbarer Basis betrug der Rückgang 8,4%. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs verminderte sich um 13,4% auf 197 (i.V.: 228) Mio €; auf vergleichbarer Basis belief sich die Abnahme auf 13,2%.

Nordamerika

Am 1. Oktober 2021 haben wir unsere amerikanischen Geschäftsaktivitäten in der Region West verkauft. Daher ergeben sich in allen Geschäftsbereichen des Konzerngebiets im Vergleich zur Vorjahresperiode erhebliche Konsolidierungseffekte.

Die Zementlieferungen unserer nordamerikanischen Werke gingen in den ersten sechs Monaten hauptsächlich konsolidierungsbedingt um 16,3% auf 6,3 (i.V.: 7,6) Mio t zurück. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten nahmen die Lieferungen leicht um 1,9% ab. Im Geschäftsbereich Zement wurden unsere Absatzmengen im ersten Halbjahr durch Produktionsstilllegungen und längere Stillstände in mehreren Werken beeinträchtigt. Arbeitskämpfe im Baugewerbe in vertikal integrierten Schlüsselmärkten im Nordwesten wirkten sich ebenfalls negativ auf das Absatzvolumen aus.

Im Vergleich zum Vorjahr verminderten sich die Zuschlagstofflieferungen konsolidierungsbedingt um 4,5% auf 55,7 (i.V.: 58,3) Mio t. Bereinigt um Konsolidierungseffekte stieg der Zuschlagstoffabsatz um 3,4%. Hierzu trugen die im Vorjahresvergleich weitaus besseren Wetterbedingungen in der Region Südwest, die starke Nachfrageentwicklung in den Regionen Südost und Mittlerer Westen sowie große Highway-Infrastrukturprojekte bei.

In der Transportbetonsparte gingen die Lieferungen insbesondere konsolidierungsbedingt um 24,6% auf 2,9 (i.V.: 3,8) Mio cbm zurück. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten nahm der Transportbetonabsatz um 4,8% ab. In der Region Kanada wurden unsere Lieferungen durch den Streik des Fahrmischerpersonals und in der Region Nordost durch das kalte Winterwetter im ersten Quartal beeinträchtigt. Die Region Südwest hingegen profitierte von günstigen Wetterbedingungen und erzielte einen deutlichen Mengenanstieg.

In der Asphaltsparte, die nach dem Verkauf der Geschäftsaktivitäten der Region West nur noch in den Regionen Kanada und Nordost vertreten ist, nahmen die Lieferungen konsolidierungsbedingt um 61,3% auf 0,8 (i.V.: 2,0) Mio t ab. Auf vergleichbarer Basis lag der Asphaltabsatz auf dem Vorjahresniveau.

Der Zementabsatz unseres Joint Ventures Texas Lehigh Cement war leicht rückläufig.

Der Umsatz in Nordamerika lag mit 2.098 (i.V.: 2.118) Mio € um 1,0% leicht unter dem Vorjahresniveau; ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten ergab sich hingegen ein Anstieg um 5,5%. Alle nordamerikanischen Geschäftsbereiche haben im ersten Halbjahr 2022 spürbare Preiserhöhungen vorgenommen, um der Kosteninflation, insbesondere bei Energie, zu begegnen.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen nahm stark um 25,2% auf 310 (i.V.: 414) Mio € ab; auf vergleichbarer Basis betrug der Rückgang 22,0%. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs verringerte sich um 38,2% auf 153 (i.V.: 247) Mio €; auf vergleichbarer Basis ging es um 30,6% zurück.

Asien-Pazifik

Die Zement- und Klinkerlieferungen des Konzerngebiets Asien-Pazifik lagen im ersten Halbjahr mit 16,8 (i.V.: 16,8) Mio t auf dem Vorjahresniveau.

In Indonesien nahmen die Zement- und Klinkerlieferungen unserer Tochtergesellschaft Indocement in den ersten sechs Monaten um 6,2% ab. Vor allem der Absatz von Sackzement war im ersten Halbjahr rückläufig. Die Lieferungen von Losezement sind hingegen aufgrund von Infrastrukturmaßnahmen und einer Erholung bei gewerblichen Projekten gestiegen. Der Verkauf von Klinker ging sowohl im Inland als auch bei den Exporten deutlich zurück. Um den gestiegenen Energiekosten, insbesondere bei Kohle, zu begegnen und die lokalen CO2-Emissionen zu reduzieren, hat Indocement die Verkaufspreise deutlich erhöht und vermehrt alternative Brennstoffe eingesetzt.

In Indien erhöhten sich unsere Zement- und Klinkerlieferungen deutlich. Im ersten Halbjahr 2021 war der Absatz insbesondere durch temporäre Werksschließungen und Produktionsstilllegungen im Werk Yerraguntla beeinträchtigt. Dank der gestiegenen Nachfrage aus den benachbarten Exportmärkten Kambodscha und Laos lagen die Lieferungen unserer Werke in Thailand leicht über dem Vorjahresniveau. In Bangladesch hingegen nahm unser Zementabsatz aufgrund der gesunkenen Bauaktivitäten in Folge der hohen Inflation, gestiegenen Baustoffpreisen und niedrigeren Staatsausgaben deutlich ab. In allen Ländern wurden vermehrt alternative Brennstoffe eingesetzt, um unter anderem den drastisch gestiegenen Brennstoffkosten zu begegnen.

Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe nahmen unsere Lieferungen deutlich um 10,4% auf 19,0 (i.V.: 17,2) Mio t zu. Obwohl die Bauaktivitäten an der Ostküste Australiens in den Monaten März bis Mai durch extreme Regenfälle und Hochwasser stark beeinträchtigt wurden, verzeichneten die Zuschlagstofflieferungen einen erfreulichen Anstieg. In Indonesien und Malaysia erzielten unsere Zuschlagstoffaktivitäten deutliche Absatzzuwächse.

Die Transportbetonlieferungen erhöhten sich um 3,0% auf 5,3 (i.V.: 5,1) Mio cbm. Während Thailand, Malaysia und insbesondere Indonesien Mengensteigerungen unter anderem aufgrund einer gestiegenen Nachfrage aus dem Wohnungsbau erzielten, blieb der Absatz in Australien witterungsbedingt leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die Lieferungen der Asphaltsparte in Australien und Malaysia nahmen um 4,7% auf 1,0 (i.V.: 0,9) Mio t zu. Ein deutlicher Absatzzuwachs in Australien konnte den Mengenrückgang in Malaysia aufgrund gestiegener Bitumenpreise mehr als ausgleichen.

In China nahmen die Zementlieferungen unserer Gemeinschaftsunternehmen in den Provinzen Guangdong und Shaanxi deutlich ab. In Australien hingegen verzeichnete unser Joint Venture Cement Australia eine positive Absatzentwicklung.

Der Umsatz des Konzerngebiets Asien-Pazifik wuchs deutlich um 12,5% auf 1.710 (i.V.: 1.520) Mio €; ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten betrug der Anstieg 6,6%.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen verminderte sich spürbar um 22,5% auf 248 (i.V.: 319) Mio €; auf vergleichbarer Basis belief sich der Rückgang auf 26,7%. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs verringerte sich um 36,7% auf 127 (i.V.: 201) Mio €; auf vergleichbarer Basis nahm es um 40,2% ab.

Afrika-Östlicher Mittelmeerraum

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerngebiets Afrika-Östlicher Mittelmeerraum ging im ersten Halbjahr leicht um 1,0% auf 10,3 (i.V.: 10,4) Mio t zurück. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten lag der Absatz mit einem leichtem Plus von 0,6% über dem Vorjahresniveau. In einigen Ländern südlich der Sahara wurden die Bauaktivitäten durch die drastisch gestiegenen Preise für Energie und Baustoffe deutlich beeinträchtigt. Während unsere Werke in Liberia, der Demokratischen Republik Kongo, Togo und Tansania Zuwächse erzielten, blieben unsere Lieferungen in Benin, Gambia, Mosambik, Ghana und Burkina Faso deutlich unter dem Vorjahresniveau. In Ägypten profitierten die Baumaßnahmen und unser Zementabsatz von großen staatlichen Projekten. In Marokko hingegen nahmen unsere Lieferungen aufgrund des sich abschwächenden Wohnungsbaus leicht ab.

Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe ist HeidelbergCement neben kleineren Aktivitäten in einigen afrikanischen Ländern südlich der Sahara im Wesentlichen in Israel und Marokko tätig. Die Zuschlagstofflieferungen nahmen insgesamt leicht um 1,2% auf 3,8 (i.V.: 3,7) Mio t zu. In der Transportbetonsparte konnten Absatzzuwächse unter anderem in Marokko den Mengenrückgang in Ägypten mehr als ausgleichen. Insgesamt stieg der Transportbetonabsatz leicht um 1,0% auf 2,5 (i.V.: 2,5) Mio cbm. Das Asphaltgeschäft in Israel war im ersten Halbjahr 2022 aufgrund des außergewöhnlich kalten und nassen ersten Quartals rückläufig.

Unserem türkischen Joint Venture Akçansa gelang es im ersten Halbjahr 2022, seine Inlandslieferungen zu steigern. Insgesamt lag der Zement- und Klinkerabsatz von Akçansa um 2,5% über dem Vorjahresniveau. Die Zuschlagstoff- und Transportbetonlieferungen waren wetterbedingt und aufgrund von Verzögerungen bei einigen Großprojekten rückläufig.

Der Umsatz des Konzerngebiets Afrika-Östlicher Mittelmeerraum stieg aufgrund von Preiserhöhungen deutlich um 14,7% auf 1.037 (i.V.: 904) Mio €; ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten nahm der Umsatz um 13,4% zu.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen nahm leicht um 3,7% auf 252 (i.V.: 243) Mio € zu; auf vergleichbarer Basis betrug der Anstieg 2,4%. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs wuchs um 3,7% auf 198 (i.V.: 191) Mio €; auf vergleichbarer Basis belief sich die Zunahme auf 2,9%.

Konzernservice

Der Bereich Konzernservice umfasst die Aktivitäten der HC Trading Gruppe – einer der weltweit größten Handelsgesellschaften vor allem für Zement, Klinker und zementähnliche Sekundärstoffe, aber auch für feste und alternative Brennstoffe sowie sonstige Bau- und Zusatzstoffe.

Das Handelsvolumen von HC Trading nahm im ersten Halbjahr 2022 um 12,3% auf 11,5 (i.V.: 13,2) Mio t ab. Der Rückgang ist vor allem auf eine weltweit geringere Verfügbarkeit von Brenn-, Bau- und Zusatzstoffen im Zusammenhang mit dem russischen Angriff gegen die Ukraine zurückzuführen.

Der Umsatz des Bereichs Konzernservice wuchs aufgrund von erfolgreichen Preiserhöhungen stark um 56,1% auf 973 (i.V.: 623) Mio €; ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten belief sich der Anstieg auf 56,8%.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen nahm spürbar um 41,4% auf 19 (i.V.: 13) Mio € zu; auf vergleichbarer Basis betrug der Zuwachs 46,3%. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs erhöhte sich um 42,1% auf 19 (i.V.: 13) Mio €; auf vergleichbarer Basis stieg es um 47,1%.

Kapitalflussrechnung

Infolge des schwierigen Marktumfelds und der gegenüber der Vorjahresperiode signifikant gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe ergab sich im ersten Halbjahr 2022 ein Mittelabfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit der fortzuführenden Geschäftsbereiche in Höhe von 133 (i.V.: Mittelzufluss von 158) Mio €.

Die erhaltenen Dividenden lagen mit 119 (i.V.: 180) Mio € unter dem Niveau der Vorjahresperiode und beinhalten überwiegend Ausschüttungen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Gesellschaften. Die Zinseinnahmen sind im Vergleich zur Vorjahresperiode um 50 Mio € auf 83 (i.V.: 33) Mio € gestiegen, während sich die Zinsausgaben infolge der gesunkenen Nettofinanzschulden und der günstigen Finanzierungskonditionen um weitere 39 Mio € auf 128 (i.V.: 167) Mio € verringert haben. Die Auszahlungen für Ertragsteuern lagen mit 182 (i.V.: 178) Mio € nahezu auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Die Veränderung des Working Capital betrug -1.404 (i.V.: -1.236) Mio € und hatte einen negativen Effekt auf den Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit. Hierbei wirkten sich insbesondere die gestiegenen Rohstoffpreise bei den Vorräten negativ aus.

Die Mittelabflüsse aus operativer Geschäftstätigkeit von aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 5 (i.V.: 12) Mio € betreffen im Wesentlichen die Zahlungsflüsse in Verbindung mit der Abwicklung von Schadenersatz- und Umweltverpflichtungen aus der Übernahme der Hanson-Gruppe.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit erhöhte sich deutlich um 527 Mio € auf 776 (i.V.: 248) Mio €, was im Wesentlichen auf den Anstieg der zahlungswirksamen Investitionen um 502 Mio € auf 882 (i.V.: 380) Mio € zurückzuführen ist. Insbesondere die Auszahlungen für den Erwerb von finanziellen Vermögenswerten, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich um 369 Mio € auf 388 (i.V.: 19) Mio € gestiegen. Die Auszahlungen betreffen mit 326 Mio € im Wesentlichen den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 44,9% der Anteile an Command Alkon, dem weltweit führenden Anbieter umfassender Supply-Chain-Technologielösungen für Baustoffe; weitere 33 Mio € entfielen auf den Erwerb eines Joint Ventures zum Bau eines Werks für kalzinierten Ton in Ghana. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich ebenfalls im ersten Halbjahr 2022 um 86 Mio € auf 445 (i.V.: 359) Mio €. Die Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten abzüglich übernommener liquider Mittel in Höhe von 49 (i.V.: 2) Mio € betrafen mit 22 Mio € den Erwerb von 100% der Anteile an Charterneed Limited einschließlich der 100%igen Tochtergesellschaften A1 Services (Manchester) Limited und Green Earth Developments Limited, Manchester, Großbritannien, sowie mit 14 Mio € den Erwerb der Geschäftsaktivitäten von Meriwether Ready Mix, Inc., Griffin, USA.

Bei den zahlungswirksamen Desinvestitionen in Höhe von 107 (i.V.: 132) Mio € entfielen Einzahlungen in Höhe von 47 (i.V.: 26) Mio € auf den Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten abzüglich der abgegebenen liquiden Mittel. Diese betrafen im Wesentlichen Desinvestitionen in Griechenland und Spanien. Einzelheiten werden im Anhang im Abschnitt Desinvestitionen in der Berichtsperiode auf Seite 24 f. erläutert. Die Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen verringerten sich um 54 Mio € auf 44 (i.V.: 97) Mio €. Aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie aus der Rückzahlung von Darlehen resultierten Einzahlungen in Höhe von 16 (i.V.: 8) Mio €.

Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich in der Berichtsperiode ein Mittelabfluss in Höhe von 480 (i.V.: 919) Mio €. Der darin enthaltene Liquiditätsabfluss aus der Nettoaufnahme/-tilgung von Anleihen und Krediten in Höhe von 377 (i.V.: 440) Mio € umfasst die Veränderung lang- und kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten und beinhaltet vor allem Mittelzuflüsse aus emittierten Commercial Papers und aus der Aufnahme von kurzfristigen Geldmarktdarlehen bei der HeidelbergCement AG in Höhe von insgesamt 1,6 Mrd €, die vorzeitige Rück-

zahlung einer Anleihe in Höhe von 750 Mio €, die Tilgung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 361 Mio € sowie die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 116 Mio €. Darüber hinaus sind hierunter die Aufnahmen und Tilgungen von Bankdarlehen sowie Veränderungen der übrigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten mit hoher Umschlagshäufigkeit zusammengefasst. Im Vorjahresberichtszeitraum wurden im Wesentlichen eine Anleihe in Höhe von insgesamt 500 Mio € zurückgezahlt, Commercial Papers in Höhe von 190 Mio € emittiert und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 129 Mio € getilgt. In der Berichtsperiode entfielen die zahlungswirksamen Veränderungen von Anteilen an Tochterunternehmen mit einem Mittelabfluss in Höhe von 54 (i.V.: 4) Mio € im Wesentlichen auf die Anteilserhöhung um 1,3% an PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk., Indonesien, durch den Erwerb eigener Aktien. Die Fortsetzung der progressiven Dividendenpolitik bei der HeidelbergCement AG führte zu einer Dividendenzahlung in Höhe von 458 (i.V.: 437) Mio €. Die Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Anteile stiegen insbesondere durch die im Vergleich zur Vorjahresperiode frühere Dividendenzahlung der PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk., Indonesien, um 46 Mio € auf 84 (i.V.: 37) Mio € an. Die zweite Tranche des Aktienrückkaufprogramms der HeidelbergCement AG führte im ersten Halbjahr 2022 zu Auszahlungen für den Erwerb eigener Aktien in Höhe von insgesamt 260 Mio €.

Portfolio-Optimierung

HeidelbergCement hat im ersten Halbjahr 2022 weitere Fortschritte bei der Optimierung seines Portfolios erzielt. Neben dem Kauf von Transportbeton- und Zuschlagstoffaktivtäten in Tschechien am 1. April 2022 hat Heidelberg-Cement seine Präsenz im Südosten der USA weiter ausgebaut. Am 4. April 2022 hat das Unternehmen alle Vermögenswerte von Meriwether Ready Mix, einem führenden Hersteller von Transportbeton im Großraum Atlanta, erworben. Zur Festigung unserer Marktposition in Ghana und deutlichen Reduktion von CO2-Emissionen in dieser Region hat HeidelbergCement am 31. Mai 2022 50% der Anteile an CBI S.A., Schweiz, erworben. CBI S.A. kontrolliert den ghanaischen Zementhersteller CBI Ghana. Mit dem Erwerb der Anteile ist auch eine Investition zum Bau der weltweit größten Anlage für kalzinierten Ton verbunden.

In Griechenland wurde der im Vorjahr vereinbarte Verkauf des Geschäfts mit Zuschlagstoffen sowie zweier Transportbetonwerke am 3. Januar 2022 abgeschlossen. Ebenfalls abgeschlossen wurde am 1. April 2022 die Veräußerung unserer Zuschlagstoff- und Transportbetonaktivitäten in der spanischen Region Katalonien.

Bilanz

Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 30. Juni 2022 gegenüber dem 31. Dezember 2021 vor allem auch aufgrund von Währungseffekten um 1.051 Mio € auf 34.762 (i.V.: 33.711) Mio €.

Die langfristigen Aktiva nahmen um 1.163 Mio € auf 26.731 (i.V.: 25.568) Mio € zu. Bereinigt um positive Währungseffekte von 815 Mio € ergab sich ein Anstieg von 348 Mio €.

Die immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich um 386 Mio € auf 8.758 (i.V.: 8.372) Mio €. Dieser Anstieg war insbesondere auf positive Währungseffekte von 377 Mio € zurückzuführen.

Die Sachanlagen stiegen um 270 Mio € auf 13.901 (i.V.: 13.631) Mio €. Bereinigt um positive Währungseffekte von 408 Mio € ergab sich ein Rückgang von 137 Mio €. Sachanlagenzugängen in Höhe von 534 Mio € standen Abschreibungen in Höhe von 597 Mio € gegenüber. Weiterhin haben wir das Sachanlagevermögen unserer russischen Tochtergesellschaften einem Wertminderungstest unterzogen und Wertminderungen in Höhe von 87 Mio € vorgenommen.

Die Finanzanlagen erhöhten sich um 494 Mio € auf 2.617 (i.V.: 2.123) Mio €. Bereinigt um positive Währungseffekte von 42 Mio € betrug der Anstieg 452 Mio €. Die Zunahme der Anteile an Gemeinschaftsunternehmen resultiert in Höhe von 326 Mio € aus dem Erwerb von 44,9% der Anteile an Command Alkon sowie mit 33 Mio € aus dem Erwerb eines Joint Ventures zum Bau eines Werks für kalzinierten Ton in Ghana. Darüber hinaus erfolgte eine erfolgsneutrale Hyperinflationsanpassung unseres türkischen Joint Ventures Akçansa in Höhe von 47 Mio €.

Die sonstigen langfristigen Aktiva lagen mit 1.455 Mio auf dem Niveau des 31. Dezember 2021 (i.V.: 1.443 Mio €).

Die kurzfristigen Aktiva verminderten sich insgesamt um 84 Mio € auf 7.933 (i.V.: 8.017) Mio €. Bereinigt um positive Wechselkurseffekte von 120 Mio € ergab sich ein Rückgang von 204 Mio €.

Die Vorräte erhöhten sich insbesondere aufgrund gestiegener Rohstoffpreise um 384 Mio € auf 2.595 (i.V.: 2.211) Mio €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nahmen saison- und umsatzbedingt um 662 Mio € auf 2.499 (i.V.: 1.837) Mio € zu. Weiterhin erhöhten sich die sonstigen operativen Forderungen insbesondere durch saisonbedingt gestiegene Vorauszahlungen um 150 Mio € auf 685 (i.V.: 535) Mio €. Die Steuererstattungsansprüche reduzierten sich aufgrund erhaltener Zahlungen um 43 Mio € auf 105 (i.V.: 148) Mio €. Die liquiden Mittel sanken um 1.368 Mio € auf 1.747 (i.V.: 3.115) Mio €. Die Veränderung wird in der Kapitalflussrechnung dargestellt.

Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte in Höhe von 99 Mio € enthalten die Vermögenswerte der Geschäftsaktivitäten in Madrid und Südspanien.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital um 793 Mio € auf 17.452 (i.V.: 16.659) Mio €. Das Gesamtergebnis der Periode betrug 1.669 Mio €, das sich aus dem Überschuss der Periode in Höhe von 597 Mio €, positiven Währungsumrechnungseffekten von 798 Mio €, positiven Effekten aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von 178 Mio € sowie der Erhöhung der Cash Flow Hedge-Rücklage von 96 Mio € zusammensetzt. Zudem hat sich die Hyperinflationsanpassung für unser türkisches Joint Venture mit 47 Mio € positiv ausgewirkt. Gegenläufig haben sich der Erwerb eigener Aktien im Rahmen der zweiten Tranche des Aktienrückkaufprogramms von 260 Mio € und die Dividenden an Aktionäre der HeidelbergCement AG in Höhe von 458 Mio € sowie an nicht beherrschende Anteile in Höhe von 147 Mio € ausgewirkt, von denen 84 Mio € zum 30. Juni 2022 bereits ausgezahlt wurden.

Die verzinslichen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 567 Mio € auf 8.793 (i.V.: 8.226) Mio €. Der Anstieg resultiert insbesondere aus der Emission von Commercial Papers in Höhe von 1.152 Mio € sowie der Aufnahme von kurzfristigen Geldmarktdarlehen in Höhe von 450 Mio € durch die HeidelbergCement AG. Dem gegenüber standen die vorzeitige Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von 750 Mio €, die Tilgung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 361 Mio € sowie die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten von 116 Mio €.

Die Nettofinanzschulden sind im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 1.793 Mio € auf 6.792 (i.V.: 4.999) Mio € gestiegen.

Der dynamische Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Nettofinanzschulden zum Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen der letzten zwölf Monate, lag Ende Juni 2022 bei 1,85x.

Der Gesamtbetrag der Rückstellungen verminderte sich um 314 Mio € auf 2.510 (i.V.: 2.824) Mio €. Bereinigt um Währungseffekte von 99 Mio € betrug der Rückgang 413 Mio €. Dieser resultierte insbesondere aus gestiegenen Zinssätzen für die Abzinsung der langfristigen Rückstellungen. Die Pensionsrückstellungen nahmen um 209 Mio € auf 790 (i.V.: 999) Mio € ab. Die sonstigen Rückstellungen verminderten sich um 105 Mio € auf 1.720 (i.V.: 1.825) Mio €.

Die operativen Verbindlichkeiten inklusive der Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern sind um 134 Mio € auf 5.011 (i.V.: 5.144) Mio € gesunken. Bereinigt um positive Währungseffekte in Höhe von 76 Mio € betrug der Rückgang 210 Mio €.

Die Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von 25 Mio € betreffen die Verbindlichkeiten der Veräußerungsgruppen in Madrid und Südspanien.

Finanzierung

Die HeidelbergCement AG zahlte am 20. Januar 2022 das Schuldscheindarlehen über 361 Mio € mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einer Verzinsung von 1,85% planmäßig zurück. Darüber hinaus hat die HeidelbergCement Finance Luxembourg S.A. die Anleihe über 750 Mio € mit ursprünglicher Laufzeit bis 9. August 2022 und einem Kupon von 0,50% vorzeitig am 11. Mai 2022 zurückgezahlt.

HeidelbergCement hat am 13. Mai 2022 eine neue syndizierte Kreditlinie abgeschlossen – erstmals unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen gemäß der Sustainability-Linked Loan Principles (SLLP) der Loan Market Association. Die freiwilligen SLLP verknüpfen Kreditlinien mit Nachhaltigkeitskriterien, die über definierte Leistungsindikatoren (KPI) gemessen werden. Die Kreditmarge von HeidelbergCement wird somit nicht nur über die Bonitätsbewertung der Ratingagenturen, sondern auch in Abhängigkeit der Erreichung der Klimaziele von HeidelbergCement bestimmt. Ermittelt werden u.a. die spezifischen CO2-Emissionen pro Tonne zementartigem Material und die alternative Brennstoffrate. Die Kreditlinie hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit zwei Verlängerungsoptionen über jeweils ein Jahr und ein Volumen von 2 Mrd €. Damit wurde die bestehende revolvierende Kreditlinie abgelöst. Die Kreditlinie dient als Liquiditätsreserve und kann für Barziehungen und Avale sowohl in Euro als auch anderen Währungen genutzt werden.

Das European Medium Term Note (EMTN) Programm haben wir ebenfalls im Mai 2022 um Sustainability-Linked Schuldverschreibungen erweitert, bei denen der Zinssatz oder die Rückzahlung der Anleihen vom Erreichen der Nachhaltigkeitsziele abhängt. Somit ist es uns zukünftig möglich, "Sustainability-Linked Bonds" herauszugeben. Gemäß den Bedingungen des Programms hat HeidelbergCement das "Sustainability-Linked Financing Framework" veröffentlicht.

Aktienrückkaufprogramm

Im ersten Halbjahr 2022 hat HeidelbergCement sein im August 2021 gestartetes Aktienrückkaufprogramm mit einer zweiten Tranche fortgeführt. Zuvor wurden am 13. Januar 2022 alle im Rahmen der ersten Tranche erworbenen 5.324.577 eigenen Aktien unter Herabsetzung des Grundkapitals eingezogen. Das Grundkapital der HeidelbergCement AG beträgt seither 579.275.700 € und ist in 193.091.900 Stückaktien eingeteilt. Die zweite Tranche des Aktienrückkaufprogramms startete am 7. März 2022. Bis zum 30. Juni 2022 wurden rund 5,36 Mio eigene Aktien zurückgekauft. Mit Abschluss der zweiten Tranche am 13. Juli 2022 wurden insgesamt 6.906.281 Aktien erworben. Das entspricht ca. 3,58% des Grundkapitals. Der an der Börse gezahlte Kaufpreis je Aktie betrug durchschnittlich 50,16 €. Der Gesamtpreis (ohne Erwerbsnebenkosten) der zurückgekauften Aktien betrug rund 346,4 Mio €.

Dividendenbekanntmachung

Für das Geschäftsjahr 2021 hat die Hauptversammlung am 12. Mai 2022 eine Dividende in Höhe von 2,40 € je Aktie (im Vorjahr: 2,20 €) beschlossen, was einer Dividendenrendite von 4,6 % entspricht. Die Gesamtausschüttung beträgt damit rund 458 Mio €.

Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten von HeidelbergCement lag Ende des ersten Halbjahrs 2022 bei 52.350 (i.V.: 53.327). Die Abnahme um 977 Beschäftigte resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Entwicklungen: Einerseits wurden im Zuge von Portfolio-Optimierungen, der Realisierung von Synergien und von Effizienzsteigerungen in Vertrieb und Verwaltung sowie Standortoptimierungen konzernweit rund 2.200 Stellen abgebaut. Andererseits stieg die Beschäftigtenzahl um rund 1.200 neue Mitarbeitende, unter anderem in West- und Südeuropa, Nordamerika und Australien.

Entwicklung der Steuerungskennzahlen

Neben dem Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs gehören der Return on Invested Capital (ROIC) sowie die spezifischen CO2-Emissionen zu unseren Steuerungskennzahlen.

Der ROIC wird planmäßig einmal jährlich zum Ende des Geschäftsjahres berichtet. Eine quartalsweise Erhebung wird nicht vorgenommen.

Die spezifischen CO2-Emissionen haben sich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Jahresende 2021 um rund 2,5% verringert. Insbesondere die Reduktion des Klinkerfaktors sowie die Erhöhung der alternativen Brennstoffrate führten zu einem geringeren CO2-Ausstoß.

Prognoseveränderungsbericht

Ausblick 2022

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkte im Juni ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft 2022 von 4,5% auf 3%. Insbesondere in der Europäischen Union wird sich das Wirtschaftswachstum deutlich abschwächen. Für die deutsche Wirtschaft rechnet die OECD in diesem Jahr nur noch mit 1,9% Wachstum, anstatt der noch im Dezember 2021 prognostizierten rund 4%. Für die USA erwartet die OECD im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5%.

Auch das Marktumfeld im Bausektor wird durch die negativen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bestimmt. Die Energie-, Rohstoff- und Transportpreise sind gerade in den letzten Wochen nochmals erheblich gestiegen. Euroconstruct erwartet nach einem Anstieg der Bauproduktion in Europa von 5,6% im Vorjahr eine deutlich schwächere Zunahme um 2,3% für 2022. In den USA dürfte die Bautätigkeit von staatlichen Infrastrukturprojekten und Konjunkturprogrammen profitieren.

Vor diesem Hintergrund rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin mit einen starken Anstieg des Umsatzes und erwartet nun einen leichten Rückgang des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs (zuvor: leichte Zunahme) im Vergleich zur starken Vorjahresentwicklung, jeweils vor Konsolidierungs- und Wechselkurseffekten.

Risiko- und Chancenbericht

Die Risikopolitik von HeidelbergCement orientiert sich an der Unternehmensstrategie, die auf nachhaltigen Werterhalt und Steigerung des Unternehmenswerts ausgerichtet ist. Heidelberg-Cement ist aufgrund seiner internationalen Geschäftstätigkeit zahlreichen Risiken ausgesetzt. Der Risikomanagementprozess dient dazu, diese Risiken frühzeitig zu identifizieren, sie systematisch zu bewerten und einzugrenzen. Solange sich die Risiken im Rahmen der rechtlichen und ethischen Grundsätze unternehmerischen Handelns bewegen und mit verbundenen Chancen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, werden sie als akzeptabel eingestuft.

Das Risiko- und Chancenmanagement von HeidelbergCement ist über konzernweite Planungs- und Steuerungssysteme eng miteinander verbunden. Die Risiken und Chancen werden in der jährlich erstellten operativen Planung erfasst und im Rahmen der monatlichen Finanzberichterstattung verfolgt. Die unmittelbare Verantwortung, Chancen frühzeitig zu erkennen und wahrzunehmen, obliegt dem operativen Management in den Ländern sowie den zentralen Konzernabteilungen.

Risiken und Chancen, die sich im Geschäftsjahr 2022 und auf absehbare Zeit danach auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage maßgeblich auswirken könnten, sind ausführlich im Geschäftsbericht 2021 im Kapitel Risiko- und Chancenbericht auf Seite 70 f. dargestellt.

Die Preise auf den Rohstoff- und Energiemärkten sind in den ersten sechs Monaten 2022 weiter stark gestiegen. In diesem Zusammenhang bestehen weiterhin Unsicherheiten. Das weltweite BIP-Wachstum wird sich unter anderem aufgrund gestresster Lieferketten – auch infolge von Betriebsstilllegungen wegen der Zero-Covid-Politik in China – verlangsamen. Das Rezessionsrisiko könnte durch steigende Zinssätze zur Eindämmung der Inflation noch verstärkt werden. Wir stufen dies als ein allgemeines Risiko mit möglicher Auswirkung auf den ganzen Konzern und gegebenenfalls raschem Eintritt ein.

In der ganzheitlichen Betrachtung von Einzelrisiken sowie der Gesamtrisikoposition sind aus heutiger Sicht keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar.

Wir weisen wir darauf hin, dass dieser Halbjahresfinanzbericht zukunftsgerichtete Aussagen enthält, die auf den derzeit verfügbaren Informationen sowie den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von HeidelbergCement beruhen. Solche Aussagen sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet und können daher deutlich von der tatsächlich eintretenden Entwicklung abweichen. HeidelbergCement übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, die in diesem Halbjahresfinanzbericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.

HeidelbergCement bilanziert

Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

Januar - Juni
Mio € 2021 2022
Umsatzerlöse 8.938,1 9.950,0
Bestandsveränderung der Erzeugnisse -30,0 60,1
Andere aktivierte Eigenleistungen 9,9 9,2
Gesamtleistung 8.917,9 10.019,3
Sonstige betriebliche Erträge 213,0 214,8
Materialaufwand -3.400,1 -4.193,1
Personalaufwand -1.575,2 -1.601,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.597,4 -3.019,1
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 162,0 104,8
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen 1.720,2 1.524,8
Abschreibungen -635,9 -616,9
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs 1.084,3 907,9
Zusätzliche ordentliche Erträge 184,3 45,5
Zusätzliche ordentliche Aufwendungen -36,7 -108,1
Zusätzliches ordentliches Ergebnis 147,6 -62,6
Betriebsergebnis 1.231,9 845,3
Zinserträge 16,8 12,9
Zinsaufwendungen -100,2 -75,9
Wechselkursgewinne und -verluste 3,5 -23,4
Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen 1,3 0,3
Sonstiges Finanzergebnis -5,3 65,6
Finanzergebnis -83,9 -20,5
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 1.148,0 824,8
Ertragsteuern -325,0 -239,4
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 823,0 585,5
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 1,9 11,3
Überschuss der Periode 824,9 596,7
Davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 69,5 55,2
Davon den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen 755,4 541,5
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)
Ergebnis je Aktie – den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen 3,81 2,82
Ergebnis je Aktie – fortzuführende Geschäftsbereiche 3,80 2,76
Ergebnis je Aktie – aufgegebene Geschäftsbereiche 0,01 0,06

Gesamtergebnisrechnung des Konzerns

Mio € 2021 2022
Überschuss der Periode 824,9 596,7
Sonstiges Ergebnis
Posten, die in Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen 168,1 252,0
Ertragsteuern -63,6 -74,9
Leistungsorientierte Pensionspläne 104,6 177,0
Gewinne / Verluste nach Steuern von at equity bilanzierten Unternehmen 1,2 0,8
Gesamt 105,8 177,8
Posten, die gegebenenfalls in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Cash Flow Hedges – Marktwertveränderung 11,1 150,8
Umgliederung von in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen Gewinnen / Verlusten -5,1 -21,8
Ertragsteuern -1,5 -33,2
Cash Flow Hedges 4,5 95,8
Währungsumrechnung 421,3 787,8
Umgliederung von in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen Gewinnen / Verlusten -15,3 0,1
Währungsumrechnung 406,1 787,9
Gewinne / Verluste nach Steuern von at equity bilanzierten Unternehmen 18,3 10,4
Gesamt 428,9 894,0
Sonstiges Ergebnis 534,7 1.071,9
Gesamtergebnis der Periode 1.359,6 1.668,6
Davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 74,3 88,8
Davon den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen 1.285,3 1.579,8

Kapitalflussrechnung des Konzerns

Januar - Juni
Mio € 2021 2022
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 823,0 585,5
Ertragsteuern 325,0 239,4
Zinsergebnis 83,4 63,0
Erhaltene Dividenden 180,4 118,5
Erhaltene Zinsen 32,6 82,9
Gezahlte Zinsen -167,2 -128,3
Gezahlte Steuern -177,6 -182,2
Abschreibungen und Wertminderungen 504,1 690,6
Sonstige Eliminierungen -100,7 -78,9
Cashflow 1.502,9 1.390,4
Veränderung der betrieblichen Aktiva -959,7 -1.220,3
Veränderung der betrieblichen Passiva -276,4 -183,5
Veränderung des Working Capital -1.236,1 -1.403,9
Verbrauch von Rückstellungen -109,0 -119,7
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit – fortzuführendes Geschäft 157,9 -133,2
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit – aufgegebenes Geschäft -11,6 -4,7
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 146,3 -137,9
Immaterielle Vermögenswerte -11,1 -8,8
Sachanlagen -348,0 -436,6
Tochterunternehmen und sonstige Geschäftseinheiten -2,0 -49,2
Finanzielle Vermögenswerte, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -19,0 -387,8
Zahlungswirksame Investitionen -380,1 -882,5
Immaterielle Vermögenswerte 0,1 0,0
Sachanlagen 97,2 43,8
Tochterunternehmen und sonstige Geschäftseinheiten 26,2 47,1
Finanzielle Vermögenswerte, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 8,3 15,9
Zahlungswirksame Desinvestitionen 131,7 106,8
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit -248,3 -775,7
Kapitalrückzahlung an nicht beherrschende Anteile -0,5
Dividende an Aktionäre der HeidelbergCement AG -436,5 -458,3
Dividenden an nicht beherrschende Anteile -37,4 -83,7
Erwerb eigener Aktien -260,4
Verminderung von Anteilen an Tochterunternehmen 0,4 1,5
Erhöhung von Anteilen an Tochterunternehmen -4,3 -55,8
Aufnahme von Anleihen und Krediten 0,1 0,6
Tilgung von Anleihen, Krediten und Leasingverbindlichkeiten -649,3 -1.254,2
Veränderung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 208,9 1.630,5
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit -918,6 -479,8
Nettoveränderung der liquiden Mittel – fortzuführendes Geschäft -1.009,1 -1.388,8
Nettoveränderung der liquiden Mittel – aufgegebenes Geschäft -11,6 -4,7
Nettoveränderung der liquiden Mittel -1.020,7 -1.393,5
Wechselkursveränderung der liquiden Mittel 17,1 26,3
Stand der liquiden Mittel am Anfang der Periode 2.874,3 3.115,1
Stand der liquiden Mittel am Ende der Periode 1.870,7 1.748,0
Reklassifizierung der liquiden Mittel aufgrund von IFRS 5 -0,5
Bilanzausweis der liquiden Mittel am Ende der Periode 1.870,7 1.747,4

Bilanz des Konzerns

Aktiva
Mio € 30.06.2021 31.12.2021 30.06.2022
Langfristige Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte 7.867,5 8.164,7 8.552,2
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 356,4 206,9 205,7
8.223,9 8.371,6 8.757,9
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 6.346,2 6.866,8 7.029,7
Technische Anlagen und Maschinen 4.509,4 4.511,6 4.557,5
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 810,7 869,7 862,3
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 776,0 1.382,7 1.451,8
12.442,3 13.630,8 13.901,4
Finanzanlagen
Anteile an Gemeinschaftsunternehmen 1.205,5 1.281,1 1.709,7
Anteile an assoziierten Unternehmen 564,7 583,5 598,1
Finanzinvestitionen 111,6 148,7 157,2
Ausleihungen 98,1 92,9 92,6
Derivative Finanzinstrumente 26,7 16,6 59,2
2.006,6 2.122,7 2.616,8
Anlagevermögen 22.672,8 24.125,1 25.276,2
Latente Steuern 284,6 262,9 256,3
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte 992,7 1.151,2 1.171,5
Langfristige Steuererstattungsansprüche 27,9 29,0 26,9
Summe langfristige Aktiva 23.978,0 25.568,2 26.730,8
Kurzfristige Aktiva
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 974,7 1.112,1 1.406,3
Unfertige Erzeugnisse 238,9 261,6 308,8
Fertige Erzeugnisse und Waren 788,0 819,7 845,6
Geleistete Anzahlungen 26,3 18,1 34,8
2.027,8 2.211,4 2.595,5
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Verzinsliche Forderungen 107,1 76,4 106,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.292,9 1.837,3 2.498,8
Sonstige kurzfristige operative Forderungen und Vermögenswerte 669,6 534,5 684,5
Steuererstattungsansprüche 69,1 147,5 105,3
3.138,7 2.595,6 3.395,3
Kurzfristige derivative Finanzinstrumente 70,8 95,2 194,8
Liquide Mittel 1.870,7 3.115,1 1.747,4
Summe kurzfristige Aktiva 7.108,0 8.017,3 7.932,9
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.438,9 125,4 98,6
Bilanzsumme 32.524,9 33.710,9 34.762,4
Passiva
Mio €
30.06.2021
31.12.2021 30.06.2022
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital (Grundkapital)
595,2
595,2 579,3
Kapitalrücklage
6.225,4
6.225,4 6.241,4
Gewinnrücklagen
8.936,6
10.015,7 9.914,3
Sonstige Eigenkapitalbestandteile
-1.654,4
-1.049,4 -142,8
Eigene Aktien -349,8 -260,4
Summe Eigenkapital der Aktionäre der HeidelbergCement AG
14.102,9
15.437,2 16.331,7
Nicht beherrschende Anteile
1.252,1
1.222,3 1.120,5
Summe Eigenkapital
15.355,1
16.659,4 17.452,2
Langfristiges Fremdkapital
Anleihen
7.121,4
5.363,6 5.302,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
277,3
262,4
Sonstige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
849,2
906,8 961,6
Put-Optionen von nicht beherrschenden Anteilen
1,5
8.249,5 6.532,8 6.330,3
Pensionsrückstellungen
925,8
908,1
Latente Steuern
692,6
832,1
Sonstige Rückstellungen
1.122,6
1.503,0 1.475,0
Sonstige langfristige operative Verbindlichkeiten
221,6
50,6
Langfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
166,8
178,6
3.129,4 3.472,4
Summe langfristiges Fremdkapital
11.378,9
10.005,2
Kurzfristiges Fremdkapital
Anleihen
39,3
806,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
474,8
474,0
Sonstige kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
584,4
333,3
Put-Optionen von nicht beherrschenden Anteilen
74,4
79,9
1.172,9 1.693,5
Pensionsrückstellungen
92,9
90,5
Sonstige Rückstellungen
258,6
322,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2.599,2
3.180,4 3.167,9
Sonstige kurzfristige operative Verbindlichkeiten
1.310,4
1.541,9 1.430,3
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
253,2
192,8
4.514,3 5.327,9 5.113,4
Summe kurzfristiges Fremdkapital
5.687,2
7.021,4
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
103,8
24,9
Fremdkapital
17.169,8
17.051,5 17.310,2

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

Mio € Gezeichnetes
Kapital
(Grundkapital)
Kapital
rücklage
Gewinn
rücklagen
Stand am 1. Januar 2021 595,2 6.225,4 8.527,8
Überschuss der Periode 755,4
Sonstiges Ergebnis 105,8
Gesamtergebnis der Periode 861,2
Änderung Konsolidierungskreis
Änderung von Anteilen an Tochterunternehmen -2,5
Änderung von nicht beherrschenden Anteilen mit Put-Optionen -14,3
Übertragung Neubewertungsrücklage 0,8
Sonstige Änderungen 0,1
Kapitalrückzahlung
Dividenden -436,5
Stand am 30. Juni 2021 595,2 6.225,4 8.936,6
Stand am 1. Januar 2022 595,2 6.225,4 10.015,7
Hyperinflation
Stand am 1. Januar 2022 (angepasst) 595,2 6.225,4 10.015,7
Überschuss der Periode 541,5
Sonstiges Ergebnis 177,8
Gesamtergebnis der Periode 719,3
Änderung von Anteilen an Tochterunternehmen -15,1
Änderung von nicht beherrschenden Anteilen mit Put-Optionen 1,7
Übertragung Neubewertungsrücklage 0,7
Sonstige Änderungen
Erwerb eigener Aktien
Einziehung eigener Aktien -16,0 16,0 -349,8
Dividenden -458,3
Stand am 30. Juni 2022 579,3 6.241,4 9.914,3

1) Die in den nicht beherrschenden Anteilen enthaltenen kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen veränderten sich im Jahr 2022 um 32,5 (i.V.: 6,7) Mio € auf -179,5 (i.V.: -274,4) Mio €. Der Gesamtbetrag der im Eigenkapital erfassten Währungsumrechnungsdifferenzen beträgt somit -459,5 (i.V.: -1.963,0) Mio €.

Sonstige Eigenkapitalbestandteile
Nicht
Gesamt
Anteile 1)
beherrschende Summe Eigenkapital
der Aktionäre der
HeidelbergCement AG
Eigene
Aktien
Summe sonstige
Eigenkapital
bestandteile
Währungs
umrechnung
Neubewertungs
rücklage
Cash Flow
Hedge
Rücklage
1.277,6
14.548,4
13.270,8 -2.077,7 -2.105,6 23,2 4,7
69,5
824,9
755,4
4,8
534,7
529,9 424,1 417,0 7,1
74,3
1.359,6
1.285,3 424,1 417,0 7,1
-7,9
-7,9
1,2
-1,3
-2,5
14,5
0,2
-14,3
-0,8 -0,8
0,1 0,1
-0,5
-0,5
-107,0
-543,5
-436,5
1.252,1
15.355,1
14.102,9 -1.654,4 -1.688,6 22,4 11,8
1.222,3
16.659,4
15.437,2 -349,8 -1.049,4 -1.088,6 21,7 17,5
46,9 46,9 46,9 46,9
1.222,3
16.706,3
15.484,1 -349,8 -1.002,5 -1.041,7 21,7 17,5
55,2
596,7
541,5
33,6
1.071,9
1.038,3 860,5 761,7 98,8
88,8
1.668,6
1.579,8 860,5 761,7 98,8
-39,2
-54,4
-15,1
-3,7
-1,9
1,7
-0,7 -0,7
-0,3
-0,3
-260,4 -260,4 -260,4
349,8
-147,4
-605,7
-458,3
1.120,5
17.452,2
16.331,7 -260,4 -142,8 -280,0 20,9 116,3

Segmentberichterstattung/Anhang

Konzerngebiete Januar - Juni West- und Südeuropa Nord- und Osteuropa
Zentralasien
Nordamerika
Mio € 2021 2022 2021 2022 2021 2022
Außenumsatz 2.739 3.129 1.427 1.658 2.118 2.098
Umsatz mit anderen Konzerngebieten 28 26 11 11
Umsatz 2.767 3.155 1.438 1.668 2.118 2.098
Veränderung zum Vorjahr in % 14,0% 16,0% -1,0%
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 13 13 47 11 14 8
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor
Abschreibungen
431 416 322 294 414 310
in % der Umsätze (operative Marge) 15,6% 13,2% 22,4% 17,6% 19,6% 14,8%
Abschreibungen -190 -175 -94 -97 -167 -157
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs 241 241 228 197 247 153
in % der Umsätze 8,7% 7,6% 15,8% 11,8% 11,7% 7,3%
Zusätzliches ordentliches Ergebnis
Betriebsergebnis (EBIT)
Investitionen 2) 96 95 53 77 143 191
Segmentvermögen 3) 5.130 5.144 2.611 2.631 7.468 9.120
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor
Abschreibungen in % des Segmentvermögens
8,4% 8,1% 12,3% 11,2% 5,6% 3,4%
Beschäftigte zum 30. Juni 15.038 15.189 11.185 11.132 9.516 8.635
Beschäftigte im Durchschnitt 15.125 15.135 11.129 11.087 9.053 8.187

1) Die Überleitung beinhaltet:

a) Innenumsätze = Eliminierung von konzerninternen Verflechtungen zwischen den Segmenten

b) das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen/Abschreibungen von Konzernfunktionen c) das zusätzliche ordentliche Ergebnis und das Betriebsergebnis

2) Investitionen = in den Segmenten: Zahlungswirksame Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte; in der Überleitung: Zahlungswirksame Investitionen in Finanzanlagen und sonstige Geschäftseinheiten

3) Segmentvermögen = Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Nord- und Osteuropa
Nordamerika
Zentralasien
Asien-Pazifik Mittelmeerraum Afrika-Östlicher Konzernservice Überleitung 1) Fortzuführende
Geschäftsbereiche
2021
2022
2021
2022
2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022
1.427
1.658
2.118
2.098
1.505 1.697 878 997 272 371 8.938 9.950
15 13 26 39 352 602 -433 -691
2.118
2.098
1.520 1.710 904 1.037 623 973 -433 -691 8.938 9.950
-1,0% 12,5% 14,7% 56,1% 11,3%
76 54 10 17 2 2 162 105
310 319 248 243 252 13 19 -23 -14 1.720 1.525
14,8% 21,0% 14,5% 26,9% 24,3% 2,1% 1,9% 19,2% 15,3%
-118 -120 -53 -55 0 0 -14 -12 -636 -617
201 127 191 198 13 19 -37 -27 1.084 908
13,2% 7,5% 21,1% 19,1% 2,1% 1,9% 12,1% 9,1%
148 -63 148 -63
1.232 845 1.232 845
39 49 24 30 3 3 21 437 380 882
3.913 4.196 1.544 1.567 1 1 20.666 22.659
3,4% 8,2% 5,9% 15,8% 16,1% > 100% > 100% 8,3% 6,7%
8.635 12.488 12.434 5.006 4.867 95 92 53.327 52.350
12.562 12.386 5.088 5.003 103 91 53.060 51.887

Anhang zum Konzernzwischenabschluss

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Konzernzwischenabschluss der HeidelbergCement AG zum 30. Juni 2022 wurde auf Basis des IAS 34 (Interim Financial Reporting) aufgestellt. Es wurden alle zum Abschlussstichtag verbindlichen International Financial Reporting Standards (IFRS) einschließlich der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) angewendet, die durch die EU-Kommission in europäisches Recht übernommen wurden.

In Einklang mit den Regelungen des IAS 34 wurde ein im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 verkürzter Berichtsumfang mit ausgewählten Anhangangaben gewählt. Die bei der Erstellung des Konzernzwischenabschlusses angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen grundsätzlich denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021. Detaillierte Erläuterungen finden sich auf den Seiten 136 f. im Anhang des Geschäftsberichts 2021, der die Grundlage für diesen Zwischenabschluss darstellt.

In Übereinstimmung mit IAS 34 wurden die Aufwendungen für Ertragsteuern in der Berichtsperiode auf Basis des Steuersatzes abgegrenzt, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.

Der Konzernzwischenabschluss unterlag keiner Prüfung und keiner prüferischen Durchsicht.

Hochinflation

Die Türkei erfüllt seit diesem Geschäftsjahr die Definition eines Hochinflationslandes. Daher wurde IAS 29 (Financial Reporting in Hyperinflationary Economies) rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die Aktivitäten unseres Gemeinschaftsunternehmens Akçansa Çimento Sanayi ve Ticaret A.S. angewendet, d.h. so, als ob die Türkei schon immer hochinflationär gewesen wäre. Demzufolge wurden die betreffenden nicht monetären Vermögenswerte und Schulden, das Eigenkapital und alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum 30. Juni 2022 unter Verwendung des Konsumerpreisindexes um die Einflüsse der Inflation bereinigt. Danach erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten sowie der Aufwendungen und Erträge in die Berichtswährung Euro zum Stichtagskurs. Die so ermittelten Werte werden anschließend gemäß der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die Vorjahresvergleichswerte waren aufgrund der erstmaligen Anwendung im Geschäftsjahr nicht anzupassen. Durch die erstmalige rückwirkende Anwendung ergab sich eine erfolgsneutrale Anpassung der Anteile an Gemeinschaftsunternehmen sowie der Währungsumrechnungsrücklage in Höhe von 46,9 Mio €. Der Effekt auf das Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen ist von untergeordneter Bedeutung.

Anwendung neuer Rechnungslegungsstandards

Für den Konzernzwischenabschluss wurden die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen des IASB erstmalig angewendet:

  • Die Änderungen an IFRS 3 Business Combinations aktualisieren die Verweise auf das überarbeitete Rahmenkonzept des IFRS. Daneben wird klargestellt, dass ein Erwerber bei der Identifizierung von übernommenen Verpflichtungen, die in den Anwendungsbereich des IAS 37 oder IFRIC 21 fallen, diese Regelungen anzuwenden hat anstelle des Rahmenkonzepts. Gleichzeitig wird IFRS 3 um ein explizites Ansatzverbot für erworbene Eventualforderungen ergänzt. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
  • Die Änderungen an IAS 16 Property, Plant and Equipment stellen klar, dass Erlöse aus dem Verkauf von Gütern, die produziert werden, während eine Sachanlage zu ihrem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird, erfolgswirksam zu erfassen sind. Zudem sind Verkaufserlöse und die entsprechenden Herstellungskosten von Gegenständen, die nicht in die gewöhnliche Geschäftstätigkeit des Unternehmens fallen, getrennt auszuweisen und die Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie des sonstigen Ergebnisses, in denen diese erfasst wurden, anzugeben. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
  • Die Änderungen an IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets legen fest, welche Kosten ein Unternehmen als Kosten für die Erfüllung eines Vertrages berücksichtigen sollte, wenn es beurteilt, ob ein Vertrag belastend ist. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
  • Im Rahmen der jährlichen Verbesserungen an den IFRS Standards Zyklus 2018-2020 hat das IASB kleine Änderungen an insgesamt drei Standards vorgenommen. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Saisonabhängigkeit des Geschäfts

Die Produktion und der Verkauf von Baustoffen sind aufgrund regionaler Witterungsverhältnisse saisonabhängig. Insbesondere in unseren wichtigen Märkten in Europa und Nordamerika wirken sich die Wintermonate auf die Geschäftszahlen im ersten und vierten Quartal mit niedrigeren Absätzen und Ergebnissen aus, während diese in den wärmeren Monaten des zweiten und dritten Quartals höher ausfallen.

Devisenkurse

Die nachfolgende Tabelle enthält die wichtigsten Devisenkurse, die bei der Umrechnung der Einzelabschlüsse in fremder Währung Anwendung fanden.

Devisenkurse Stichtagskurs Durchschnittskurs
EUR 31.12.2021 30.06.2022 01-06/2021 01-06/2022
USD USA 1,1370 1,0484 1,2050 1,0934
AUD Australien 1,5647 1,5186 1,5628 1,5203
CAD Kanada 1,4373 1,3496 1,5030 1,3901
GBP Großbritannien 0,8413 0,8609 0,8682 0,8421
INR Indien 84,2136 82,3583 88,3610 83,3390
IDR Indonesien 16.224 15.567 17.304 15.837
MAD Marokko 10,5061 10,5580 10,7490 10,6079

Unternehmenszusammenschlüsse in der Berichtsperiode

Am 7. Februar 2022 hat unsere Tochtergesellschaft Hanson Quarry Products Europe Limited, Großbritannien, 100% der Anteile an Charterneed Limited einschließlich der 100%igen Tochtergesellschaften A1 Services (Manchester) Limited und Green Earth Developments Limited, Manchester, Großbritannien, erworben. Die Unternehmen sind im Bereich der Beseitigung von Oberflächenmaterialien, des städtischen Recyclings sowie der Verarbeitung von Bau- und Versorgungsabfällen tätig. Der Erwerb umfasst ein 13 Hektar großes Gelände mit Gleisanschluss und -anlagen sowie Lizenzen für den Transport und die Entsorgung von Abfällen. Die Akquisition verbessert unsere strategische Position für den Eintritt in den Recyclingmarkt. Der Kaufpreis beläuft sich auf 21,5 Mio € und wurde in bar entrichtet. Darin enthalten sind 1,2 Mio €, die für einen Zeitraum von 12 Monaten für etwaige anzuzeigende Rückansprüche auf einem Treuhandkonto einbehalten werden. Der vorläufig erfasste Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3,3 Mio € ist steuerlich nicht abzugsfähig und repräsentiert Synergie- und Wachstumspotenziale. Die Kaufpreisallokation ist vorläufig, da insbesondere die Bewertung der Sachanlagen noch nicht abgeschlossen ist.

Am 4. April 2022 hat HeidelbergCement über seine nordamerikanische Tochtergesellschaft Fairburn Ready Mix, Inc., Norcross, im Rahmen eines Asset Deals vier Transportbetonwerke und eine Flotte von Mischfahrzeugen im Großraum Atlanta von Meriwether Ready Mix, Inc., Griffin, USA, erworben. Der Kaufpreis beläuft sich auf 13,3 Mio € und wurde in bar entrichtet. Der vorläufig erfasste Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 1,0 Mio € ist steuerlich abzugsfähig und repräsentiert Synergie- und Wachstumspotenziale. Die Kaufpreisallokation ist vorläufig, da insbesondere die Bewertung der Sachanlagen noch nicht abgeschlossen ist.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die vorläufigen beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt.

Nettovermögen 18,2 12,3 30,5
Summe Schulden 5,8 0,9 6,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten 2,5 0,9 3,4
Langfristige Verbindlichkeiten 0,9 0,9
Latente Steuern 2,3 2,3
Summe Vermögenswerte 24,0 13,2 37,2
Übrige Aktiva 0,2 0,2
Liquide Mittel 1,7 1,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2,6 0,7 3,3
Vorräte 0,9 0,1 0,9
Sachanlagen 14,7 12,4 27,2
Immaterielle Vermögenswerte 3,7 3,7
Mio € Großbritannien Nordamerika Gesamt
Vorläufige beizulegende Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

Im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse wurden Forderungen mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 3,3 Mio € erworben. Hierbei handelt es sich um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Vom Bruttobetrag der vertraglichen Forderungen in Höhe von 3,4 Mio € werden voraussichtlich 0,1 Mio € uneinbringlich sein.

Die Unternehmenszusammenschlüsse haben seit dem Erwerb 9,4 Mio € zu den Umsatzerlösen und 0,1 Mio € zum Überschuss der Periode beigetragen. Wären die Erwerbe bereits zum 1. Januar 2022 erfolgt, wären die Umsatzerlöse um 3,4 Mio € und der Überschuss der Periode um 2,1 Mio € höher ausgefallen. Im Zusammenhang mit den oben beschriebenen Unternehmenszusammenschlüssen sind Nebenkosten in Höhe von 0,2 Mio € angefallen, die in den zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen erfasst wurden.

Darüber hinaus hat HeidelbergCement in der Berichtsperiode weitere Unternehmenszusammenschlüsse vorgenommen, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung sind.

Erwerb von Gemeinschaftsunternehmen in der Berichtsperiode

Um den digitalen Wandel in der Baustoffindustrie voranzutreiben, hat HeidelbergCement am 29. April 2022 über seine Tochtergesellschaft HDigital GmbH, Heidelberg, eine Beteiligung von 44,9 % an Project Potter Parent, L.P., Cayman Islands, erworben. Project Potter Parent, L.P. hält mittelbar sämtliche Anteile an Command Alkon, dem weltweit führenden Anbieter umfassender Supply-Chain-Technologielösungen für Baustoffe. Durch die Partnerschaft mit Command Alkon werden erstklassige, cloudbasierte Lösungen für die gesamte Lieferkette der Baustoffindustrie skaliert und beschleunigt. Dazu gehören transparentere Industriestandards für nahtlose Konnektivität, bessere Lösungen für die alltäglichen Probleme der Kunden (z.B. digitales Ticketing oder Telematik), ein allgemein höheres Innovationstempo und eine Beschleunigung der Nachhaltigkeitsbemühungen der Kunden. Der Kaufpreis inklusive Anschaffungsnebenkosten beläuft sich auf 325,6 Mio € und wurde in bar entrichtet.

Zur Festigung unserer Marktposition in Ghana und deutlichen Reduktion von CO2-Emissionen in dieser Region hat Heidelberg-Cement am 31. Mai 2022 50% der Anteile an CBI S.A., Buchs, Schweiz, ("CBI") erworben. CBI kontrolliert den ghanaischen Zementhersteller CBI Ghana. Mit dem Erwerb der Anteile ist auch eine Investition zum Bau der weltweit größten Anlage für kalzinierten Ton im industriellen Maßstab verbunden, um kalzinierten Tonzement mit reduziertem Klinkergehalt herzustellen. Darüber hinaus wird HeidelbergCement seine Präsenz in Ghana durch den Zementmahlbetrieb von CBI in Tema im Süden des Landes verstärken. Der Kaufpreis beläuft sich auf 32,5 Mio € und wurde in bar entrichtet.

Unternehmenszusammenschlüsse in der Vorjahresperiode

HeidelbergCement hat in der Vorjahresperiode keine wesentlichen Unternehmenszusammenschlüsse vorgenommen, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Bedeutung waren.

Desinvestitionen in der Berichtsperiode

Am 30. April 2021 hat HeidelbergCement eine Vereinbarung zur Veräußerung seines Geschäfts mit Zuschlagstoffen sowie zweier Transportbetonwerke in Griechenland unterzeichnet. HeidelbergCement konzentriert sich in Griechenland künftig auf sein Kerngeschäft und wird über sein Tochterunternehmen Halyps Cement die Zementproduktion fortsetzen. Die Transaktion wurde am 3. Januar 2022 abgeschlossen. Der Verkaufspreis beträgt 34,6 Mio €, wovon eine Anzahlung in Höhe von 3,4 Mio € bereits im Geschäftsjahr 2021 eingegangen ist. Der verbleibende Betrag ist im Geschäftsjahr 2022 vereinnahmt worden. Aus der Veräußerung resultierte ein Gewinn in Höhe von 18,7 Mio €, der in den zusätzlichen ordentlichen Erträgen ausgewiesen wird.

HeidelbergCement hat am 2. August 2021 eine Vereinbarung zum Verkauf seines Geschäfts mit Zuschlagstoffen und Transportbeton in der spanischen Region Katalonien unterzeichnet. Der Verkauf wurde am 1. April 2022 abgeschlossen. Der Verkaufspreis beträgt 21,1 Mio € und wurde in bar entrichtet. Aus der Veräußerung resultierte ein Gewinn in Höhe von 4,0 Mio €, der im Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs ausgewiesen wird.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Vermögenswerte und Schulden zum Veräußerungszeitpunkt.

Vermögenswerte und Schulden zum Veräußerungszeitpunkt

Mio € Griechenland Spanien Gesamt
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0,2 0,2
Sachanlagen 14,5 17,3 31,8
Vorräte 2,6 0,5 3,1
Summe Vermögenswerte 17,3 17,8 35,1
Rückstellungen 1,2 1,2
Langfristige Verbindlichkeiten 0,2 0,8 1,0
Summe Schulden 1,4 0,8 2,2
Nettovermögen 15,9 17,1 33,0

Im Zusammenhang mit diesen Desinvestitionen sind Veräußerungsnebenkosten in Höhe von 0,5 Mio € angefallen, die in den zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen erfasst wurden.

Darüber hinaus hat HeidelbergCement in der Berichtsperiode weitere Desinvestitionen vorgenommen, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung sind.

Desinvestitionen in der Vorjahresperiode

Am 29. November 2020 hat HeidelbergCement eine Vereinbarung zur Veräußerung der 51%-Beteiligung an Hilal Cement Company KSCP sowie deren Tochterunternehmen Al Mahaliya Ready Mix Concrete W.L.L., Kuwait German Company for RMC W.L.L. und Gulf Ready Mix Concrete Company W.L.L. mit Sitz in Safat, Kuwait, ("Hilal-Gruppe") unterzeichnet. Die Hilal-Gruppe betreibt in Kuwait vier Transportbetonwerke und zwei Zementterminals auf dem lokalen Hafengelände. Der Verkauf wurde am 24. Januar 2021 abgeschlossen. Der Verkaufspreis beträgt 8,2 Mio € und wurde in bar entrichtet. Aus der Veräußerung resultierte ein Gewinn in Höhe von 0,9 Mio €, der in den zusätzlichen ordentlichen Erträgen ausgewiesen wird.

Am 29. April 2021 hat HeidelbergCement 100% der Anteile an Pioneer Concrete (Hong Kong) Limited, Kowloon, Hongkong, ("Pioneer Ltd") verkauft. Der Verkaufspreis beträgt 28,0 Mio € und wurde in bar entrichtet. Aus der Veräußerung resultierte ein Gewinn in Höhe von 20,7 Mio €, der in den zusätzlichen ordentlichen Erträgen ausgewiesen wird.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Vermögenswerte und Schulden zum Veräußerungszeitpunkt.

Vermögenswerte und Schulden zum Veräußerungszeitpunkt

Mio € Hilal-Gruppe Pioneer Ltd Gesamt
Geschäfts- oder Firmenwerte 6,7 6,7
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1,1 1,1
Sachanlagen 12,0 0,5 12,5
Andere langfristige Vermögenswerte 0,1 0,1
Vorräte 3,0 3,0
Liquide Mittel 17,9 0,0 17,9
Übrige Aktiva 10,3 0,0 10,3
Summe Vermögenswerte 44,5 7,2 51,7
Rückstellungen 2,7 2,7
Langfristige Verbindlichkeiten 7,9 7,9
Kurzfristige Verbindlichkeiten 17,5 0,0 17,5
Summe Schulden 28,1 0,0 28,1
Nettovermögen 16,4 7,2 23,6

Darüber hinaus hat HeidelbergCement in der Vorjahresperiode weitere Desinvestitionen vorgenommen, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung waren.

Umsatzentwicklung nach Konzerngebieten und Geschäftsbereichen

Januar - Juni Zement Zuschlag
stoffe
Transportbeton
Asphalt
Service
Sonstiges
Innen
umsätze
Gesamt
Mio € 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022
West- und Südeuropa 1.432 1.684 656 699 1.052 1.179 176 205 -549 -613 2.767 3.155
Nord- und Osteuropa-Zentralasien 756 879 256 292 288 339 240 269 -103 -112 1.438 1.668
Nordamerika 859 853 773 848 598 488 128 133 -239 -224 2.118 2.098
Asien-Pazifik 805 928 269 313 564 607 22 27 -140 -165 1.520 1.710
Afrika-Östlicher Mittelmeerraum 752 867 37 42 164 198 20 24 -69 -95 904 1.037
Konzernservice 623 973 623 973
Innenumsätze zwischen den Konzernge
bieten innerhalb der Geschäftsbereiche
-13 -1 -18 -20 4 3 -27 -18
Summe 4.591 5.211 1.973 2.176 2.666 2.812 1.213 1.635 -1.099 -1.210 9.344 10.623
Innenumsätze zwischen den Konzernge
bieten zwischen den Geschäftsbereichen
-406 -673 -406 -673
Gesamt -1.505 -1.883 8.938 9.950

Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie Januar - Juni
Mio € 2021 2022
Überschuss der Periode 824,9 596,7
Davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 69,5 55,2
Davon den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen 755,4 541,5
Aktienzahl in Tsd. (gewichteter Durchschnitt) 198.416 191.835
Ergebnis je Aktie in € 3,81 2,82
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen – den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen 753,5 530,2
Ergebnis je Aktie in € – fortzuführende Geschäftsbereiche 3,80 2,76
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen – den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen 1,9 11,3
Ergebnis je Aktie in € – aufgegebene Geschäftsbereiche 0,01 0,06

Wertminderungen/Wertaufholungen

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte werden im HeidelbergCement Konzern grundsätzlich einmal jährlich im vierten Quartal nach Fertigstellung der operativen Dreijahresplanung oder bei Anzeichen für einen möglichen Wertminderungsbedarf einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 (Impairment of Assets) unterzogen. Im Rahmen dieser Wertminderungsprüfung wird der Buchwert einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGU), denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, mit dem erzielbaren Betrag dieser Gruppe von CGUs verglichen. Zum 30. Juni 2022 hat das Management geprüft, ob neue Anzeichen für einen Wertminderungsbedarf vorliegen. Aus der Überprüfung ergab sich keine Notwendigkeit für eine Wertminderung.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

HeidelbergCement hat aufgrund der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine den Wertminderungsbedarf für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Russland überprüft. Hierbei ergab sich insgesamt eine Wertminderung in Höhe von 86,8 Mio €. Grund hierfür sind signifikant gestiegene Risikoprämien und Zinssätze, die zu einem Anstieg der Kapitalkosten auf 28,6% führten. Die Wertminderung betrifft die CGUs Cesla und HC RUS sowie zwei Terminals.

Der Wert der Vermögensgegenstände innerhalb der CGU Cesla wurde mit einem Buchwert von 53,1 Mio € und einem Nutzungswert bzw. beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von insgesamt 20,6 Mio € um 32,5 Mio € gemindert. Der Wert der Vermögensgegenstände innerhalb der CGU HC RUS wurde mit einem Buchwert von 226,7 Mio € und einem Nutzungswert bzw. beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten von insgesamt 175,7 Mio € um 51,1 Mio € gemindert. Daneben wurden zwei Terminals mit einem Buchwert von 3,2 Mio € vollständig abgeschrieben.

Die Wertminderungen werden in den zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die sich aus der Überprüfung ergebenden Wertminderungen werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Mio € Sonstige
immaterielle
Vermögens
werte
Grundstücke,
grundstücks
gleiche Rechte
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Gesamt
West- und Südeuropa 0,0 -1,1 0,0 0,0 0,0 -1,1
Nord- und Osteuropa-Zentralasien -3,0 -36,3 -33,9 -3,7 -10,9 -87,8
Russland -3,0 -35,8 -33,4 -3,7 -10,9 -86,8
Sonstige 0,0 -0,5 -0,6 0,0 0,0 -1,0
Gesamt -3,0 -37,4 -33,9 -3,7 -10,9 -88,9

Wertminderungen von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Darüber hinaus hat HeidelbergCement in der Berichtsperiode insbesondere im Zusammenhang mit Veräußerungen von Standorten im Konzerngebiet West- und Südeuropa Wertaufholungen von Vermögenswerten in Höhe von insgesamt 15,0 Mio € vorgenommen. Die Wertaufholungen betrafen im Wesentlichen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten (7,7 Mio €) sowie technische Anlagen und Maschinen (7,1 Mio €).

Zum 30. Juni 2021 hatte HeidelbergCement Wertaufholungen auf Vermögenswerte in Nordamerika in Höhe von 131,4 Mio € vorgenommen. Diese Wertaufholungen betrafen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten (38,6 Mio €), technische Anlagen und Maschinen (82,9 Mio €) sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (9,8 Mio €). Die Vermögenswerte waren Bestandteil der Veräußerungsgruppe "USA Region West", die zum 23. Mai 2021 als "zur Veräußerung gehalten" klassifiziert und am 1. Oktober 2021 veräußert wurde.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Am 13. Januar 2022 wurden alle 5.324.577 eigenen Aktien, die im Rahmen der ersten Tranche des 2021 aufgelegten Aktienrückkaufprogramms im Zeitraum vom 10. August bis 2. Dezember 2021 erworben wurden, unter Herabsetzung des Grundkapitals um 15.973.731 € eingezogen. Das Grundkapital der HeidelbergCement AG beträgt seither 579.275.700 € und ist in 193.091.900 Stückaktien eingeteilt.

Im ersten Halbjahr 2022 hat HeidelbergCement sein im August 2021 gestartetes Aktienrückkaufprogramm mit einer zweiten Tranche fortgeführt. Die zweite Tranche des Aktienrückkaufprogramms startete am 7. März 2022. Bis zum Abschlussstichtag wurden 5.034.816 Aktien zu einem Gesamtpreis von 260,4 Mio € erworben. Insgesamt wurden im Rahmen der zweiten Tranche, die am 13. Juli 2022 abgeschlossen wurde, 6.906.281 Aktien zu einem Gesamtpreis (ohne Erwerbsnebenkosten) von 346,4 Mio € erworben. Das entspricht ca. 3,58% des Grundkapitals.

Die Änderung von Anteilen an Tochterunternehmen resultiert im Wesentlichen aus der Anteilserhöhung um 1,3% an PT Indocement Tunggal Prakarsa Tbk., Indonesien, durch den Erwerb eigener Aktien.

Im Geschäftsjahr wurden an die Aktionäre der HeidelbergCement AG Dividenden in Höhe von 458,3 Mio € (2,40 € je Aktie) gezahlt. Die Dividenden an nicht beherrschende Anteile resultieren insbesondere aus Dividenden unserer marokkanischen Tochtergesellschaften in Höhe von 65,3 Mio € sowie Dividendenzahlungen unserer indonesischen Tochtergesellschaft in Höhe von 53,9 Mio €.

Die Veränderung der Währungsumrechnungsrücklage um 761,7 Mio € ist im Wesentlichen auf die Aufwertung des US Dollar gegenüber dem Euro zurückzuführen.

Pensionsrückstellungen

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst werden, wurden auf Basis der zum Abschlussstichtag gültigen Zinssätze für die wesentlichen Länder ermittelt. Zum 30. Juni 2022 ergaben sich insgesamt Gewinne aus der Neubewertung in Höhe von 251,9 Mio €. Hierin enthalten sind versicherungsmathematische Gewinne in Bezug auf die Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1.171,8 Mio €, die auf einen Anstieg des gewichteten Rechnungszinssatzes um ca. 1,9 Prozentpunkte zurückzuführen sind, sowie Verluste aus der Neubewertung des Planvermögens in Höhe von 911,4 Mio €. Die Begrenzung des Planvermögens führte zu Verlusten in Höhe von 8,5 Mio €.

Angaben zu Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte für die einzelnen Klassen der Finanzinstrumente sowie die Fair-Value-Hierarchien der Vermögenswerte und Schulden, die in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten
Mio € Bewertungs
kategorie
IFRS 9 1)
Buchwert Beizule
gender
Zeitwert
Davon
Stufe 1
Davon
Stufe 2
Davon
Stufe 3
30. Juni 2022
Aktiva
Finanzinvestitionen "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" FVTPL 107,6 107,6 13,8 93,8
Ausleihungen und sonstige verzinsliche Forderungen AC 199,3 208,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige operative
Forderungen "zu fortgeführten Anschaffungskosten"
AC 2.187,0 2.187,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige operative
Forderungen "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert"
FVTPL 550,1 550,1 550,1
Liquide Mittel "zu fortgeführten Anschaffungskosten" AC 1.613,5 1.613,5
Liquide Mittel "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" FVTPL 133,9 133,9 133,9
Derivate mit Sicherungsbeziehungen Hedge 113,4 113,4 65,3 48,1
Derivate ohne Sicherungsbeziehungen FVTPL 140,6 140,6 140,6
Passiva
Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
übrige sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten
AC 7.447,6 7.227,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige
operative Verbindlichkeiten
AC 3.795,9 3.795,9
Derivate mit Sicherungsbeziehungen Hedge 69,0 69,0 69,0
Derivate ohne Sicherungsbeziehungen FVTPL 138,9 138,9 138,9
Put-Optionen von nicht beherrschenden Anteilen AC 84,6 84,6
31. Dezember 2021
Aktiva
Finanzinvestitionen "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" FVTPL 99,4 99,4 14,8 84,6
Ausleihungen und sonstige verzinsliche Forderungen AC 169,3 179,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige operative
Forderungen "zu fortgeführten Anschaffungskosten"
AC 1.644,0 1.644,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige operative
Forderungen "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert"
FVTPL 387,7 387,7 387,7
Liquide Mittel "zu fortgeführten Anschaffungskosten" AC 2.667,2 2.667,2
Liquide Mittel "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" FVTPL 447,9 447,9 447,9
Derivate mit Sicherungsbeziehungen Hedge 29,7 29,7 14,6 15,1
Derivate ohne Sicherungsbeziehungen FVTPL 82,1 82,1 82,1
Passiva
Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und übrige
sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten
AC 6.997,5 7.318,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige
operative Verbindlichkeiten
AC 3.966,8 3.966,8
Derivate mit Sicherungsbeziehungen Hedge 5,3 5,3 4,7 0,6
Derivate ohne Sicherungsbeziehungen FVTPL 84,5 84,5 84,5
Put-Optionen von nicht beherrschenden Anteilen AC 79,9 79,9

1) AC: Amortised cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten, FVTPL: Fair value through profit or loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, Hedge: Hedge accounting – Bilanzierung als Sicherungsbeziehung

Die Finanzinvestitionen "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" in Stufe 3 enthalten Beteiligungen, auf die Heidelberg-Cement keinen maßgeblichen Einfluss hat. Eine Beteiligung hält Anteile an sogenannten "Early-Stage-Investments", deren Bewertung auf Basis der "IPEV Valuation Guideline" für Venture-Capital-Fonds vorgenommen wird. Bei dieser Beteiligung erfolgt die Bewertung ihres Beteiligungsportfolios insbesondere auf Basis der letzten Finanzierungsrunden. Die Fair-Value-Bewertung der weiteren Beteiligungen erfolgt überwiegend anhand der Multiplikator-Methode. Hierbei wird der anteilige Unternehmenswert auf Basis unternehmensspezifischer Größen anhand von EBITDA bzw. Umsatzmultiplikatoren ermittelt. Hinsichtlich möglicher Unsicherheiten in Bezug auf die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts dieser Finanzinvestitionen verweisen wir auf die Erläuterungen auf Seite 185 im Anhang des Geschäftsberichts 2021. In der Berichtsperiode ergaben sich keine wesent-

lichen Änderungen zu den dort gemachten Erläuterungen. Der Anstieg im Geschäftsjahr in Höhe von 9,2 Mio € resultiert im Wesentlichen aus dem Zugang einer Beteiligung in Höhe von 4,7 Mio € sowie Kapitalzuführungen in Höhe von 4,6 Mio €.

Bei den "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" bewerteten Forderungen handelt es sich um Forderungen, die im Rahmen von Factoring-Transaktionen zur Veräußerung vorgesehen sind. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts werden überwiegend die Preise für kürzlich stattgefundene Transaktionen herangezogen.

Die derivativen Finanzinstrumente mit und ohne Sicherungsbeziehungen umfassen Derivate wie Zins- und Währungsderivate, Optionen für CO2-Zertifikate sowie Energiederivate für Strom, Kohle und Diesel. Die beizulegenden Zeitwerte werden vom Markt abgeleitet oder anhand anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Hierbei werden insbesondere Währungskurse, Zinskurven sowie Rohstoffpreise verwendet, welche an den entsprechenden Märkten beobachtbar sind und über Finanzdatenlieferanten bezogen werden. Sofern bei langfristigen Warentermingeschäften keine Marktpreise mehr vorliegen, werden für die Bewertung die am Markt vorhandenen Kurse extrapoliert.

Um die Klasse "Finanzinvestitionen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" auf den dazugehörigen Bilanzposten überzuleiten, sind Beteiligungen an Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen von untergeordneter Bedeutung in Höhe von 49,6 (i.V.: 49,2) Mio € hinzuzurechnen. Die Klassen "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige operative Forderungen" sowie "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige operative Verbindlichkeiten" sind ebenfalls nicht unmittelbar auf die dazugehörigen Bilanzposten überleitbar, da diese neben den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten auch nicht-finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 1.617,7 (i.V.: 1.491,2) Mio € sowie nicht-finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 865,3 (i.V.: 806,1) Mio € enthalten. Für die Überleitung der Klasse "Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und übrige sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten" auf die dazugehörigen Bilanzposten sind Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 1.053,0 (i.V.: 1.059,1) Mio € zu berücksichtigen.

Detaillierte Erläuterungen zur Vorgehensweise bei der Fair-Value-Bewertung gemäß IFRS 13 finden sich auf Seite 184 f. im Anhang des Geschäftsberichts 2021. Die Beurteilung, ob es bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, zu einem Transfer zwischen den Stufen der Fair-Value-Hierarchie gekommen ist, erfolgt jeweils zum Ende der Berichtsperiode. In der abgelaufenen Berichtsperiode wurden keine Umgruppierungen vorgenommen.

Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Berichtszeitraum ergaben sich neben den üblichen Geschäftsbeziehungen keine berichtspflichtigen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen.

Eventualverbindlichkeiten

Zum Abschlussstichtag bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 179,2 (i.V.: 176,8) Mio €, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit ertragsteuerlichen Risiken stehen. Der Zeitpunkt der möglichen Zahlungsmittelabflüsse für die Eventualverbindlichkeiten ist unsicher, da sie von unterschiedlichen externen Faktoren abhängen, die außerhalb des Einflussbereichs von HeidelbergCement liegen. Die Anwendung steuerlicher Regelungen kann zum Zeitpunkt der Berechnung von Steuererstattungsansprüchen und -verbindlichkeiten ungeklärt sein. Bei der Berechnung der Steuerpositionen ist die jeweils wahrscheinlichste Anwendung zugrunde gelegt. Ungeachtet dessen kann die Finanzverwaltung hierzu eine abweichende Auffassung vertreten. Aus einer abweichenden Auffassung können sich zusätzliche steuerliche Verbindlichkeiten ergeben.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Berichtspflichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag lagen nicht vor.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt wird, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Heidelberg, 28. Juli 2022

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Titelbild von Darya Jum, Unsplash

Dieser Halbjahresfinanzbericht liegt in Deutsch und Englisch nur in elektronischer Form im Internet unter www.heidelbergcement.com vor.

Dieser Halbjahresfinanzbericht wurde am 28. Juli 2022 veröffentlicht.

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