Interim / Quarterly Report • Oct 27, 2023
Interim / Quarterly Report
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Konzern-Halbjahresfinanzbericht
2023
klug anlegen. beer leben.


Inhalt
4 1. Rahmenbedingungen
5 2. Geschäftliche Entwicklung
8 3. Risikobericht
12 Konzernbilanz zum 30. Juni 2023
14 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung zum 30. Juni 2023
16 Konzernanhang
Das erste Halbjahr 2023 war weltweit von einem gedämpften Wirtschaftswachstum geprägt, wobei speziell die Euro-Zone und hier vor allem Deutschland zur Schwäche neigten. Deutschland rutschte im ersten Quartal in eine Rezession ab, da es zum zweiten Mal in Folge zu einem (leichten) Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal kam. In zweiten Quartal 2023 stagnierte das BIP hierzulande. Die zwar rückläufige, aber histo risch gesehen immer noch hohe Inflation und die damit einhergehend kräftig gestiegenen Zinsen bzw. Refinanzierungskosten belasteten den für Deutschland so wichtigen Konsum und die Investitionsneigung der Unternehmen.
Viele andere Euro-Länder konnten diesem Druck besser widerstehen, z. B. wegen günstigerer Energiepreise. Trotz der insgesamt noch schwierigen Weltwirtschaftslage gab es auch positive konjunkturelle Aspekte. Auch wenn Corona speziell in China noch negativen Einfluss auf die Konjunktur hatte, ist die Pandemie weitgehend überstanden. Die globale Lieferkettenproblematik hat sich dementsprechend weiter entspannt. Die Arbeitsmärkte standen in vielen Ländern auch im abgelaufenen Halbjahr angesichts der schwachen bis rezes siven Wirtschaftsentwicklung nach wie vor erstaunlich stabil da.
Die grundsätzlich angespannte konjunkturelle Lage hatte auf die Geschäftsentwicklung des Quirin Privatbank Konzerns (nachfolgend kurz "Quirin Privatbank", "Bank" oder "Konzern") keinen besonderen oder negativen Einfluss, was insbesondere auf die robuste Entwicklung der Kapitalmärkte zu rückzuführen ist.
An den Kapitalmärkten wurde offenbar das Ende des Zinserhöhungszyklus anti zipiert, das sich im Zuge der sinkenden Inflationsraten zuletzt verstärkt abzeich nete, vor allem in den USA. Zum Ende des ersten Halbjahres lag der Leitzins der EZB (Hauptrefinanzierungssatz) bei 4 %. Der Leitzins der US-Notenbank befand sich in der Spanne zwischen 5 und 5,25 %.
Auch der Umstand, dass speziell viele große Konzerne (noch) überwie gend zufriedenstellende Geschäftsergebnisse vorlegen konnten, stützte die Kapitalmärkte, vor allem den Aktiensektor. Die globalen Standardaktienmärkte konnten zum Halbjahresende in Euro gerechnet knapp 12 % zulegen, wobei sich Industrieländertitel deutlich besser entwickelten als ihre Pendants aus den Schwellenländern.
Nach einem sehr schwachen Anlagejahr 2022 haben sich die Anleihemärkte im ersten Halbjahr 2023 trotz stärkerer Schwankungen stabilisiert und konnten letztlich in den meisten Bereichen (leichte) Zuwächse verzeichnen.
Die globale Wirtschaft – und insbesondere auch die deutsche – dürfte auch im zweiten Halbjahr 2023 unter Druck bleiben, wenngleich die rückläufige Inflation Entspannungssignale sendet. Die relativ hohen Kerninflationsraten (ohne Energie und Nahrungsmittel) dürften allerdings verhindern, dass die Zentralbanken den restriktiven Kurs umgehend aufgeben. Die Kerninflation gilt
als guter Indikator für den mittelfristigen Preistrend. Und gerade sie hielt sich bis zuletzt noch recht hartnäckig auf hohem Niveau. Es ist dennoch davon auszugehen, dass der weitaus größte Teil der Leitzinserhöhungen mittlerweile vollzogen wurde, zumal Zinsanstiege ihre inflationsdämpfende Wirkung erst mit zeitlicher Verzögerung entfalten.
Ein Ende der Zinserhöhungen wäre für Unternehmen mit Blick auf kreditfinan zierte Investitionen eine Erleichterung, was die Aktienmärkte stützen dürfte. Für Anleiheinvestments hat sich das Umfeld im Zuge der mittlerweile deutlich gestiegenen Renditen spürbar verbessert.
Das deutlich veränderte Zinsumfeld hat als eine wichtige Rahmenbedingung für die Geschäftsentwicklung der Quirin Privatbank auch spürbaren Einfluss auf die Art, wie die Kundinnen und Kunden der Bank ihr Geld anlegen bzw. verwalten lassen.
Der Konzernabschluss wird im Wesentlichen durch die Geschäftsentwicklung der Quirin Privatbank AG als Muttergesellschaft bestimmt. Darüber hinaus wird das Tochterunternehmen quirion AG (nachfolgend kurz "quirion") in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Quirin Privatbank blickt auf eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung im ers ten Halbjahr 2023 zurück. Sowohl die an dem verwalteten Kundenvermögen und den Nettozuflüssen gemessenen vertrieblichen Kennzahlen als auch das Ergebnis nach 6 Monaten sind Ausdruck einer positiven Entwicklung. Der Konzern erreicht zum 30.06.2023 ein Zwischenergebnis nach Steuern in Höhe von 1,0 Mio. €. Das Halbjahresergebnis hat sich somit um 6,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahreszeitraumes von -4,8 Mio. € verbessert.
Zwar steht auch 2023 bislang unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der (un)mittelbaren Folgen und Unsicherheiten, die dieser Krieg für die Menschen und die Kapitalmärkte mit sich bringt. Allerdings zeigen sich die Kapitalmärkte trotz des Krieges und der schwierigen Weltwirtschaftslage weitgehend robust, was die positive Geschäftsentwicklung der beiden Konzerngesellschaften in Verbindung mit der Einführung eines attraktiven Zinsangebots entsprechend unterstützt hat. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern beträgt zum Halbjahresstichtag annualisiert 3,4 %.
Getragen wurde die positive Geschäftsentwicklung insbesondere durch die Geschäftsbereiche Privatkundengeschäft und Treasury. Im Bereich Treasury konnte die Bank aufgrund der Zinsentwicklung und der deutlich gestiegenen Kundeneinlagen ein stark verbessertes Zinsergebnis erreichen.
Das Privatkundengeschäft konnte seinen Wachstumskurs der vergange nen Jahre fortsetzen. So belaufen sich die Assets under Management zum Halbjahresstichtag auf 5,4 Mrd. €, was im Vergleich zum Jahresende einer Steigerung um 0,4 Mrd. € bzw. 9 % entspricht. In den gestiegenen Assets under Management spiegeln sich sowohl die in den Kundenportfolios erzielte positive Performance als auch die gewonnenen Nettozuflüsse wider. Die Nettozuflüsse erreichen im ersten Halbjahr 2023 mit 203 Mio. € ein ähnliches Niveau wie im Vorjahreszeitraum (214 Mio. €), der insbesondere durch ein starkes erstes Quartal 2022 geprägt war, bevor der Russland-Ukraine-Krieg ausbrach. Die Nettozuflüsse 2023 werden derzeit (noch) überwiegend auf den im März 2023

eingeführten Zinskonten angelegt, denn bezüglich eines Investments am Kapitalmarkt sind viele Anleger derzeit aufgrund der bestehenden Unsicherheiten noch zurückhaltend.
Der Provisionsüberschuss im Privatkundengeschäft erreicht das Niveau des Vorjahreszeitraums, bleibt aber noch etwas unter dem Erwartungswert. Jedoch konnten die Gesamterträge des Segments um etwa 6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Da die Verwaltungskosten des Geschäftsbereichs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 4 % angestiegen sind, hat sich der Ergebnisbeitrag des Segments entsprechend erhöht. Die Cost-Income-Ratio (CIR), die als Relation der ordentlichen Aufwendungen zu den ordentlichen Erträgen des Geschäftsbereiches definiert ist, hat sich infolgedessen zum Stichtag auf 64 % verbessert (30.06.2022: 66 %).
Auch quirion konnte die positive Entwicklung fortsetzen und sogar erneut beschleunigen. Die Nettomittelzuflüsse liegen mit knapp 500 Mio. € nach 6 Monaten bereits doppelt so hoch, wie im Gesamtjahr 2022, was insbesondere auf Zuflüsse im Rahmen des auch bei quirion eingeführten Zinsangebots zurückzuführen ist. Im ersten Halbjahr wurden über 10.000 Neukunden gewonnen, wodurch sich die Kundenanzahl zum Halbjahresstichtag auf 67.000 erhöht hat. Die verwalteten Kundengelder sind im Vergleich zum Jahresende 2022 um 45 % auf 1,9 Mrd. € angestiegen.
Im Konzern verwaltet die Bank zum 30. Juni 2023 somit insgesamt nunmehr 7,3 Mrd. € von 79.000 Kunden. Im Vergleich zum Jahresende 2022 bedeutet dies einen Anstieg der Assets under Management um 1,0 Mrd. € bzw. 16 % und der Kundenanzahl von 11 %.
Die Rahmenbedingungen für das Kapitalmarktgeschäft waren auch im ersten Halbjahr 2023 äußerst schwierig. Grundsätzlich haben sich die Kapitalmärkte zwar trotz der ökonomischen Rahmenbedingungen robust gezeigt, aber das deutlich gestiegene Zinsniveau als auch die weiterhin bestehende hohe Unsicherheit hat das Umfeld für die Durchführung von Kapitalmarkttransaktionen stark belastet. Infolgedessen gingen die Erträge des Geschäftsbereichs insgesamt und mithin der Ergebnisbeitrag zum Gesamtergebnis der Bank spürbar zurück. Die CIR für den Geschäftsbereich erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entsprechend auf 79 % (30.06.2022: 68 %).
Die Ertragslage des Konzerns wird durch den Provisionsüberschuss bestimmt, der sich in Summe über alle Geschäftsfelder nach 6 Monaten in 2023 auf 26,7 Mio. € beläuft und damit das Niveau des Vorjahreszeitraums von 26,9 Mio. € erreicht.
Der Zinsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren bewegt sich aufgrund des deutlich gestiegenen Zinsniveaus und der stark gestiegenen Kundeneinlagen mit 5,6 Mio. € erheblich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 0,8 Mio. €.
Das sonstige betriebliche Ergebnis beläuft sich zum Berichtsstichtag auf 1,1 Mio. € (Vorjahreszeitraum 1,3 Mio. €) und beinhaltet neben Erträgen aus der Geschäftsbesorgung für Dritte im Rahmen der verbliebenen BPO-Aktivitäten auch Erträge aus der Währungsumrechnung sowie Erstattungen von durchgeleiteten fremden Kosten, deren Aufwandsseite sich in den Verwaltungsaufwendungen der Bank wiederfindet.
Die Verwaltungsaufwendungen (inkl. Abschreibungen) betragen zum Halbjahresstichtag 30,2 Mio. € und haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 % reduziert. Der Rückgang ist insbesondere auf deutlich reduzierte Marketingaufwendungen bei quirion und damit insgesamt deutlich reduzierte andere Verwaltungskosten zurückzuführen, die im Vorjahresvergleich um 5,6 Mio. € bzw. 29 % gesunken sind. Die Personalkosten haben sich in diesem Zeitraum aufgrund überwiegend inflationsbedingter Gehaltsanpassungen um 4 % auf 16,1 Mio. € erhöht.
Die Risikovorsorge beläuft sich zum Halbjahresstichtag auf 0,9 Mio. € und ist damit auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum (30.06.2022: 1,0 Mio. €). Sie enthält einen Aufwand aus der Bildung von Einzelwertberichtigungen für Forderungen an Kunden, einen positiven Effekt aus den gem. BFA 7 ermittelten Pauschalwertberichtigungen sowie ein negatives Ergebnis aus Wertpapieren der Liquiditätsreserve. Das Ergebnis aus Finanzanlagen beträgt zum Halbjahresstichtag -0,6 Mio. € (30.06.2022: 0,0 Mio. €).
Insgesamt ergibt sich zum Berichtsstichtag nach Steuern in Höhe von 0,7 Mio. € ein Gesamtergebnis von 1,0 Mio. €. (30.06.2022: -4,8 Mio. €).
Die Bilanzsumme beträgt zum Berichtsstichtag 1.125 Mio. € und hat sich im Vergleich zum Jahresabschluss 2022 (485 Mio. €) mehr als verdoppelt. Ursache für den Anstieg der Bilanzsumme sind deutlich gestiegene Kundeneinlagen infolge der Einführung eines Zinsangebots und mithin deutlich gestiegene bei der Bundesbank angelegte liquide Mittel. Darüber hinaus ist die Bilanzstruktur grundsätzlich unverändert.
Die Aktivseite ist aus diesem Grund zum überwiegenden Teil durch Guthaben bei der Deutschen Bundesbank gekennzeichnet. Da die Bundesbankguthaben jedoch mehrheitlich in Form der Einlagefazilität gehalten werden und diese als Termineinlagen unter den Forderungen an Kreditinstitute auszuweisen sind, sind die Forderungen an Kreditinstitute von 364 Mio. € auf 1.006 Mio. € angestiegen. Die Barreserve hat sich um 7 Mio. € auf 3 Mio. € reduziert.
Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere sowie die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere haben sich im Vergleich zum Jahresende weiter leicht reduziert und belaufen sich nunmehr auf 57 Mio. €. Die Forderungen an Kunden haben sich im ersten Halbjahr um 4 Mio. € auf 50 Mio. € erhöht.
Dem Geschäftsmodell der Bank entsprechend bleiben die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit 939 Mio. € der wesentliche Posten der Passivseite, der sich im Vergleich zum 31.12.2022 (291 Mio. €) aufgrund der Einführung eines Zinsangebots mehr als verdreifacht hat. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich um 18 % auf 67 Mio. € verringert. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind stichtagsbedingt um 8 Mio. € auf 30 Mio. € gestiegen.
Das Eigenkapital hat sich auf Konzernebene im Vergleich zum Jahresende 2022 um 2 Mio. € auf 59 Mio. € reduziert, was bei einem Zwischengewinn von 1 Mio. € insbesondere auf die im Juni 2023 für das Geschäftsjahr 2022 ausgeschüttete Dividende in Höhe von 4 Mio. € zurückzuführen ist. Bei der quirion AG wurden im ersten Halbjahr 2023 zur planmäßigen Refinanzierung der Wachstumsinvestitionen Kapitalmaßnahmen über 3 Mio. € durchgeführt, an denen sich die Bank beteiligt hat und in deren Kontext sich der Anteil von 75,0 % auf 75,2 % leicht erhöht hat.

Da der Konzern gem. Art. 19 Abs. 1 CRR keine aufsichtsrechtliche Institutsgruppe bildet, wird die Gesamtkapitalquote ausschließlich auf Einzelabschlussebene der Konzerngesellschaften ermittelt. Die Gesamtkapitalquote beträgt für die Quirin Privatbank AG zum Berichtsstichtag 31,1 % (31.12.2022: 31,5 %) und für die quirion AG 13,4 % (31.12.2022: 12,7 %).
Die Gesellschafterverhältnisse sind zum Stichtag 30.06.2023 unverändert.
Da der Konzern gem. Art. 19 Abs. 1 CRR keine aufsichtsrechtliche Institutsgruppe bildet, stellt der Risikobericht im Folgenden ausschließlich auf die Quirin Privatbank AG ab. Darüber hinaus sollte der folgende Abschnitt in Verbindung mit dem Risikobericht des Lageberichts 2022 gelesen werden.
Für die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit wendet die Bank neben der norma tiven Perspektive in der ökonomischen Perspektive den Ansatz der barwertna hen Risikotragfähigkeit an. Die Grundlagen des Konzepts sowie die Ergebnisse sind in einem jährlichen ICAAP-Bericht zusammengefasst. Für die normative Perspektive wird zur Beurteilung ein Planszenario sowie ein steuerungsrele vantes adverses Szenario, welches sowohl bankspezifische als auch allgemei ne adverse Entwicklungen simuliert, zugrunde gelegt. Um weitere mögliche Risikokonstellationen für die Bank abzubilden, werden ergänzend vier weitere bankspezifische adverse Szenarien simuliert und in die Beurteilung einbezogen. Ergänzend zu den adversen Szenarien in der normativen Sicht führt die Bank zusätzliche Stressrechnungen in der ökonomischen Perspektive durch.
Die Annahmen für das Plan- und die adversen Szenarien sowie entsprechenden Auswirkungen auf die normative und ökonomische Perspektive werden stetig überprüft und überwacht.
Neben der ökonomischen Sichtweise umfasst das Risikotoleranz- und Steuerungskonzept der Bank einen regulatorischen Steuerungskreis. Gegenstand dieses Steuerungskreises ist die jederzeitige Einhaltung der internen Schwellen der regulatorischen Kapital- und Liquiditätskennzahlen, welche sich aufgrund eines internen Managementpuffers deutlich oberhalb der regulatorischen Mindestgrößen bewegen.
Die zur Verfügung stehende Risikodeckungsmasse reicht zum 30. Juni 2023 zur Abdeckung der aggregierten Gesamtbankrisiken in hohem Maße aus. Die Risikotragfähigkeit ist und war im ersten Halbjahr 2023 sowohl für die normative als auch für die ökonomische Perspektive unter Berücksichtigung aller aufsichts rechtlichen Anforderungen deutlich erfüllt. In die relevanten Steuerungsgrößen der normativen Perspektive ist auch ein Managementpuffer einbezogen, der gleichfalls eingehalten wurde.
Für die Messung der Adressenausfall- und Marktpreisrisiken in der ökonomi schen Perspektive sowie der Liquiditätsrisiken nutzt die Bank eine etablierte Risikosoftware. Zu den Anpassungen von einzelnen auf das Geschäftsmodell und die Risikoposition der Bank ausgerichteten Prozessen und Methoden ver weisen wir auf den Risikobericht im Lagebericht der Bank zum 31.12.2022.
Die Adressenausfallrisiken für Kunden, Kontrahenten und Emittenten wer den unter Berücksichtigung von Sicherheiten und Länderrisiken anhand einer Monte-Carlo-Simulation (VaR) mit einem Konfidenzniveau von 99,9 % ermittelt. Berücksichtigt werden Migrationsrisiken sowie erwartete als auch unerwartete Verluste.
Im Rahmen von Stressrechnungen werden die Auswirkungen von einzel nen gestressten Parametern und risikoartenübergreifende Szenarien auf die Risikokennzahlen und das Risikodeckungspotenzial untersucht. Dabei werden unter anderem die PD, die LGD, der Expected Shortfall und die Auswirkungen aus den Verringerungen der Beleihungswerte von Sicherheiten für Kundenkredite verwendet. Weiterhin werden in Sensitivitätsanalysen Konzentrationsrisiken untersucht. Für das Branchenrisiko "Immobilien" wird dabei eine unterstellte Reduzierung der Stichtagswerte im Immobiliensektor ermittelt.
Die Marktpreisrisiken werden mittels einer historischen Simulation (VaR) un ter Verwendung eines unveränderten Konfidenzniveaus von 99,9 % sowie ei ner Haltedauer von 250 Tagen berechnet. Um alle relevanten Verläufe eines Konjunkturzyklus abzubilden, wird eine Historientiefe für Zins- und Credit-Spread-Risiken bis Ende 2006 verwendet. Die Credit Spreads sind Teil des VaR-Ergebnisses. Dabei nutzt die Bank tägliche sektor- und branchenspe zifische Credit-Spread-Kurven (Annual Yield Curves) eines entsprechenden Marktdatenanbieters.
Für die Messung der Kursrisiken verwendet die Bank unverändert das zeb-Trading-System.
Währungsrisiken sind bei der Bank gering und werden auf der Grundlage der Währungsbilanz ermittelt. Auf den Wechselkurs wird die Volatilität für (Netto-) Long-Positionen kursreduzierend und für (Netto-)Short-Positionen kurserhö hend berücksichtigt. Der sich aus dem um die Volatilität veränderten Wechselkurs umgerechnete Eurobetrag wird vorzeichenneutral über alle Währungen addiert und in der Limitauslastung additiv berücksichtigt.
Für Stress- und Sensitivitätsanalysen werden die Zins- und Credit-Spread-Kurven sowie Währungskurse verändert. Weiterhin werden diverse Zinskurvenszenarien und daraus folgende Barwertveränderungen in die Analysen einbezogen.
Die Bank refinanziert sich primär über das Eigenkapital. Darüber hinaus nimmt sie Kundeneinlagen im Rahmen ihres Geschäftsmodells entgegen, die sie überwiegend bei der Bundesbank hinterlegt oder in liquiden Wertpapieren anlegt. Abrufrisiken werden durch eine weitgehende Fristenkongruenz sowie durch Anlagen in kurzfristig liquidierbaren Vermögenswerten bzw. Guthaben gesteuert. Die Liquiditätsrisiken werden über ein ALM-Tool gemessen. Dabei werden die einzelnen Zahlungscashflows entsprechend ihrer (Rest-)Laufzeit in Laufzeitbänder eingeordnet. Anhand der Liquiditätsablaufbilanz werden poten zielle Liquiditätslücken ermittelt und erforderlichenfalls durch entsprechende Refinanzierungen geschlossen. Hieraus errechnet sich ein etwaiger barwertiger Refinanzierungsschaden, der bei einer Veränderung der Refinanzierungskurve für die Stressrechnungen ermittelt und berücksichtigt wird.
Aufgrund der ausreichenden Liquiditätsausstattung werden die Liquiditätsrisiken weiterhin nicht als wesentliches Risiko für die Bank eingestuft. Unabhängig da von besteht für die Bank ein Notfallplan, um möglichen Liquiditätsengpässen zu begegnen.
Die jeweiligen Liquiditätskosten, -nutzen und -risiken sind in der Planung der Bank berücksichtigt und werden verursachungsgerecht intern verrechnet (in ternes Verrechnungspreissystem). Für die operative Liquiditätssteuerung ist der Bereich Treasury zuständig. Steuerungsgrundlage ist der Refinanzierungsbedarf für die unterschiedlichen Zeithorizonte.
Die Liquiditätslage der Bank war im ersten Halbjahr aufgrund der hohen Bundesbankguthaben und Kundeneinlagen stets stabil. Zum Berichtsstichtag

beträgt die LCR 5,45. Sie bewegte sich zu den Monatsstichtagen zwischen 4,16 und 8,7.
Für die Überwachung der Liquiditätsrisiken nutzt die Bank auch den Liquidityat-Risk (LaR). Der LaR bezeichnet den Auszahlungsüberschuss, der während eines Geschäftstages mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auf der Basis von historischen Daten nicht überschritten wird. Mit dem LaR lässt sich bestimmen, wie viel Liquidität die Bank zur Sicherstellung der täglichen Zahlungsbereitschaft vorhalten muss. Der ermittelte LaR für einen Zeitraum von einem Jahr beträgt bei einem 99 %-Konfidenzniveau 62 Mio. € und ist durch täglich fällige Guthaben sowie den Spitzenfinanzierungslombard bei der Deutschen Bundesbank deutlich abgesichert.
Die Bank definiert das operationelle Risiko als die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Prozessen, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse eintreten. Sie hat organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen, um operationelle Risiken systematisch zu steuern und zu erfassen. Schadensfälle werden in einer Schadensfalldatenbank nachgehalten und ausgewertet. Für die Messung der operationellen Risiken nutzt die Bank für die festgestellten Schadensfälle eine Poisson-Verteilung. Ergänzt um hypothetische Schadensereignisse mit einer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit werden die operationellen Risiken mit einer DV-unterstützten Monte Carlo-Methode unter Verwendung eines 99,9 %-Konfidenzniveaus und einem einjährigen Betrachtungshorizont ermittelt.
In den Stressrechnungen werden in der Poisson-Verteilung die Lambdas und in den Szenarien die Eintrittswahrscheinlichkeit verdoppelt.
Nicht quantifizierbare Risiken werden mit einem aus der Risikoinventur abgeleiteten Schätzwert von dem Risikodeckungspotenzial in der ökonomischen Perspektive abgezogen.
Die Gesamtrisikolage orientiert sich entsprechend der Risikostrategie an der Risikotragfähigkeit. Danach ist eine Verlustobergrenze auf der Basis des Risikokapitals definiert.
Das Risikodeckungspotenzial in der ökonomischen Perspektive beträgt unter Berücksichtigung von in Summe 12,1 Mio. € Abzugsposten zum Berichtsstichtag rund 63 Mio. €. Nach Abzug des ökonomischen Kapitallimits verbleibt ein freies Risikodeckungspotenzial von rund 14,5 Mio. €.
Der nachfolgenden Tabelle können die Limitstruktur und die Limitauslastung in der ökonomischen Perspektive zum 30. Juni 2023 für alle als wesentlich definierten Risikoarten entnommen werden:

| Risikoart | Limit in T€ | Limitauslastung in T€ |
|---|---|---|
| Adressenausfallrisiken VaR inklusive Migrationsrisiko | 17.000 | 6.332 |
| Beteiligungsrisiken | 18.500 | 16.264 |
| Marktpreisrisiken | 7.000 | 5.496 |
| Operationelle Risiken | 6.000 | 5.399 |
| Gesamt | 48.500 | 33.491 |
Den Adressenausfallrisiken liegen historisch beobachtete Ausfälle von Kontrahenten und Emittenten zugrunde. Der überwiegende Teil der aktuellen Risikoanrechnung entfällt auf Emittenten-Risiken, die sich aus den Wertpapieranlagen im Anlagebuch ergeben. Kundenkredite spielen aufgrund des geringen Volumens und der in der Regel vollen Besicherung eine untergeordnete Rolle. Das Kundenkreditgeschäft ist vorrangig auf den nationalen Markt ausgerichtet und umfasst primär wertpapierbesicherte Kredite. Beteiligungsrisiken werden als separate Risikoart gemessen und gesteuert.
Die Bank hat eine Risikovorsorge für ausgefallene Kredite gem. Art. 178 Abs. 1 lit. b CRR in Höhe des jeweiligen Blanko-Exposure gebildet. Die Höhe der gem. BFA 7 ermittelten Pauschalwertberichtigungen hat sich aufgrund reduzierter Kreditexposures im Vergleich zum Jahresende deutlich reduziert.
Die Gesamtkapitalquote zum 30.06.2023 beträgt 31,1 % und lag zu den Monatsstichtagen des ersten Halbjahres 2023 nicht unter 26,8 %.
Für plötzliche und unerwartete Zinsänderungen im Anlagebuch gemäß dem Rundschreiben 06/2019 (BA) beträgt der höhere Zinskoeffizient im Standardtest 2,1 %. Diese Kennzahl wurde im ersten Halbjahr stets deutlich eingehalten.
Die Quirin Privatbank ist Mitglied der Entschädigungseinrichtung des Bundesverbandes deutscher Banken.
Für weitere methodische Einzelheiten wird auf den ausführlichen Risikobericht im Lagebericht 2022 verwiesen.
Quirin Privatbank AG Der Vorstand
Karl Matthäus Schmidt Vorstandsvorsitzender
Johannes Eismann CFO / Vorstand Kapitalmarktgeschäft
| Bilanz | 30. Juni 2023 | 31. Dezember 2022 | Veränderung gegenüber 31. Dezember 2022 | |
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | absolut | in % | |
| Aktiva | ||||
| Barreserve | 2.522 | 9.059 | -6.537 | -72 % |
| Forderungen an Kreditinstitute | 1.005.989 | 364.147 | 641.842 | > 100 % |
| Forderungen an Kunden | 50.218 | 45.876 | 4.342 | 9 % |
| Schuldverschreibungen | 43.367 | 44.506 | -1.139 | -3 % |
| Aktien | 13.821 | 13.949 | -128 | -1 % |
| Handelsaktiva | 2.532 | 2.495 | 37 | 1 % |
| Immaterielle Anlagewerte | 2.000 | 2.306 | -306 | -13 % |
| Sachanlagen | 888 | 889 | -1 | 0 % |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 1.731 | 963 | 768 | 80 % |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1.450 | 855 | 595 | 70 % |
| Summe der Aktiva | 1.124.518 | 485.045 | 639.473 | > 100 % |
| Passiva | ||||
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 66.974 | 82.104 | -15.130 | -18 % |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 939.399 | 291.029 | 648.370 | > 100 % |
| Handelspassiva | 0 | 0 | 0 | 0 % |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 30.375 | 22.670 | 7.705 | 34 % |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1.346 | 1.770 | -424 | -24 % |
| Rückstellungen | 19.336 | 18.484 | 852 | 5 % |
| Fonds für allgemeine Bankrisiken | 8.059 | 8.059 | 0 | 0 % |
| Eigenkapital | 59.029 | 60.929 | -1.900 | -3 % |
| Gezeichnetes Kapital | 43.413 | 43.413 | 0 | 0 % |
| Kapitalrücklage | 164 | 164 | 0 | 0 % |
| Gewinnrücklagen | 22.917 | 22.918 | -1 | 0,0 |
| Bilanzgewinn/Bilanzverlust | -27.213 | -25.206 | -2.007 | 8 % |
| Anteile fremder Gesellschafter | 19.748 | 19.640 | 108 | 1 % |
| Summe der Passiva | 1.124.518 | 485.045 | 639.473 | > 100 % |
| Unterstrichpositionen | 1.345 | 1.332 | 13 | 1 % |


| 30. Juni 2023 30. Juni 2022 |
Veränderung gegenüber 30. Juni 2022 | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | absolut | in % | |
| Zinsüberschuss inkl. Laufende Erträge | 5.555 | 803 | 4.752 | > 100 % |
| Provisionsüberschuss | 26.701 | 26.930 | -229 | -1 % |
| Handelsergebnis | 22 | -33 | 55 | > 100 % |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | 1.138 | 1.291 | -153 | -12 % |
| Verwaltungsaufwendungen | -30.244 | -35.233 | 4.989 | -14 % |
| Personalkosten | -16.073 | -15.471 | -602 | 4 % |
| Andere Verwaltungskosten | -13.522 | -19.153 | 5.631 | -29 % |
| Abschreibungen | -649 | -609 | -40 | 7 % |
| Ergebnis vor Risikovorsorge | 3.172 | -6.242 | 9.414 | > 100 % |
| Risikovorsorge | -862 | -1.001 | 139 | -14 % |
| Finanzanlagen | -591 | 0 | -591 | 0 % |
| Fonds für allgemeine Bankrisiken | 0 | 0 | 0 | 0 % |
| Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit | 1.719 | -7.243 | 8.962 | > 100 % |
| Steuern | -713 | -428 | -285 | 67 % |
| Gesamtergebnis | 1.006 | -7.671 | 8.677 | > 100 % |
| davon Anteile fremder Gesellschafter | -894 | -2.847 | 1.953 | -69 % |
| davon Quirin Privatbank AG | 1.900 | -4.824 | 6.724 | > 100 % |
Die Quirin Privatbank AG ist Muttergesellschaft für den Konzern Quirin Privatbank AG (nachfolgend kurz Gesellschaft, Bank oder Konzern). Die Gesellschaft mit Sitz in Berlin ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des HGB und in das Handelsregister Abteilung B des Amtsgerichts Charlottenburg unter der Nummer HRB 87859 B eingetragen.
In den Konzernabschluss ist neben der Quirin Privatbank AG als Muttergesellschaft die quirion AG als Tochterunternehmen einbezogen. Im Januar und Mai 2023 sind bei der quirion AG Barkapitalerhöhung gegen Ausgabe neuer Aktien wirk sam geworden, in deren Zusammenhang sich der Anteil der Quirin Privatbank von 75,0 % auf 75,2 % leicht erhöht hat.
Die Pflicht zur Erstellung und Veröffentlichung eines Halbjahresabschlusses er gibt sich für die Quirin Privatbank AG aus den Transparenzanforderungen des Basic Board, eines Teilbereichs des Open Market (Freiverkehr) an der Frankfurter Wertpapierbörse, in dem die Aktien der Bank einbezogen sind.
Der Halbjahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Bestimmungen der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.
Da keine Pflicht zur Prüfung des Halbjahresabschlusses gem. § 316 HGB besteht, ist dieser Halbjahresbericht analog zu den Vorjahren keiner Prüfung oder prü ferischen Durchsicht unterzogen worden.
Bei der Aufstellung des Zwischenabschlusses per 30. Juni 2023 wurden die für die Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Konsolidierungsgrundsätze unverändert fortgeführt.
Die Bilanzsumme beträgt zum Berichtsstichtag 1.125 Mio. € und hat sich im Vergleich zum Jahresabschluss 2022 (485 Mio. €) um 640 Mio. € mehr als ver doppelt. Ursache für den Anstieg der Bilanzsumme sind deutlich gestiegene Kundeneinlagen infolge der Einführung eines Zinsangebots und mithin deutlich gestiegene bei der Bundesbank angelegte liquide Mittel. Darüber hinaus ist die Bilanzstruktur grundsätzlich unverändert.
Die Aktivseite ist aus diesem Grund zum überwiegenden Teil durch Guthaben bei der Deutschen Bundesbank gekennzeichnet. Da die Bundesbankguthaben jedoch mehrheitlich in Form der Einlagefazilität gehalten werden und diese als Termineinlagen unter den Forderungen an Kreditinstitute auszuweisen sind, sind
die Forderungen an Kreditinstitute von 364 Mio. € zum 31.12.2022 auf 1.006 Mio. € angestiegen. Die Barreserve hat sich um 7 Mio. € auf 3 Mio. € reduziert.
Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren hat sich im ersten Halbjahr 2023 um 1 Mio. € auf 43 Mio. € redu ziert. Der Bestand gliedert sich in Wertpapiere der Liquiditätsreserve in Höhe von 3 Mio. € und in Wertpapiere des Anlagevermögens in Höhe von 40 Mio. €. Die Anwendung des gemilderten Niederswertprinzips für die Wertpapiere des Anlagevermögens führt per 30.06.2023 dazu, dass Abschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. € vermieden wurden.
Dem Geschäftsmodell der Bank entsprechend bleiben die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit 944 Mio. € der wesentliche Posten der Passivseite, der sich im Vergleich zum 31.12.2022 aufgrund der Einführung eines Zinsangebots mehr als verdreifacht hat. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ha ben sich um 18 % auf 67 Mio. € verringert. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind stichtagsbedingt um 8 Mio. € auf 30 Mio. € gestiegen.
Das Eigenkapital hat sich im Vergleich zum Jahresende 2022 um 1,9 Mio. € reduziert und beläuft sich zum Berichtsstichtag auf 59,0 Mio. €. Dies resultiert einerseits aus dem aktuellen Konzernergebnis zum 30.06.2023 von 1,0 Mio. € und andererseits aus der im Juni 2023 für das Geschäftsjahr 2022 ausgeschütte ten Dividende von insgesamt 4 Mio. €. Eigenkapitalerhöhend wirkten sich die bei der quirion AG im ersten Halbjahr 2023 vorgenommenen Kapitalmaßnahmen in Höhe von insgesamt 1,0 Mio. € aus.
Die Ertragslage des Konzerns wird durch den Provisionsüberschuss bestimmt. Hier werden die im Geschäftsbereich Privatkundengeschäft und quirion von den Kunden vereinnahmten Beratungshonorare erfasst. Zudem enthält der Provisionsüberschuss auch die im Bereich Kapitalmarktgeschäft abgerechneten Gebühren. Der Provisionsüberschuss beläuft sich für das erste Halbjahr 2023 auf 26,7 Mio. € und hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringfügig um 1 % verringert.
Der Zinsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren bewegt sich aufgrund des deutlich gestie genen Zinsniveaus und der stark gestiegenen Kundeneinlagen mit 5,6 Mio. € erheblich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums von 0,8 Mio. €.
Die Verwaltungsaufwendungen sind inkl. Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,0 Mio. € bzw. 14 % gesunken. Dies ist insbesondere auf deutlich reduzierte Marketingaufwendungen und damit geringere andere Verwaltungskosten zurückzuführen.
Die Risikovorsorge beläuft sich zum Halbjahresstichtag auf 0,9 Mio. € und ist damit auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum (30.06.2022: 1,0 Mio. €). Sie enthält einen Aufwand aus der Bildung von Einzelwertberichtigungen für Forderungen an Kunden, einen positiven Effekt aus den gem. BFA 7 er mittelten Pauschalwertberichtigungen sowie ein negatives Ergebnis aus Wertpapieren der Liquiditätsreserve. Das Ergebnis aus Finanzanlagen beträgt zum Halbjahresstichtag 0,6 Mio. € (30.06.2022: 0,0 Mio. €).
Insgesamt ergibt sich zum Berichtsstichtag nach Steuern ein Konzernergebnis von 1,0 Mio. €. Im Vorjahreszeitraum betrug das Konzernergebnis nach Steuern -7,7 Mio. €.

Der Vorstand der Quirin Privatbank AG setzt sich nach Zuständigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

Die Anzahl der Arbeitnehmer setzt sich wie folgt zusammen:
Berlin, 2. August 2023
Quirin Privatbank AG Der Vorstand
| Karl Matthäus Schmidt | |
|---|---|
| Vorsitzender | |
| Zuständigkeiten | |
| Privatkundengeschäft | |
| Anlagemanagement | |
| Marketing, Personal, Revision | |
| Bankbetrieb, Datenschutz | |
| Risikomanagement inkl. Recht, Compliance, Kredit-Marktfolge |

| Anzahl der Arbeitnehmer | 30. Juni 2023 | 30. Juni 2022 |
|---|---|---|
| Männlich | 167 | 172 |
| Weiblich | 117 | 115 |
| Gesamt | 284 | 287 |

Zuständigkeiten
Kapitalmarktgeschäft
Finanzen
Treasury Kredit-Markt Karl Matthäus Schmidt Vorstandsvorsitzender
Johannes Eismann CFO / Vorstand Kapitalmarktgeschäft

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