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Semperit AG Holding

Annual Report Mar 16, 2018

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Annual Report

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Konzernlagebericht3
Konzerngewinn- und -verlustrechnung 29
Konzerngesamtergebnisrechnung30
Konzerngeld lussrechnung31
Konzernbilanz32
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung33
Konzernanhang34
Bestätigungsvermerk (Konzernabschluss; Konzernlagebericht) 120
Jahresabschluss Semperit AG Holding 127
Lagebericht Semperit AG Holding 152
Bestätigungsvermerk (Jahresabschluss; Lagebericht) 167
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 172
Impressum und Kontakt 173

Konzernlagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

Die Erholung der Weltwirtschaft setzte sich nach den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Laufe des Jahres 2017 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,7% (2016: 3,2%) fort. Am deutlichsten war der Anstieg in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit 4,7% (2016: 4,4%), gefolgt von der Eurozone mit 2,4% (2016: 1,8%) und den USA mit 2,3% (2016: 1,5%).

Für das Jahr 2018 korrigierte der IWF Anfang Jänner 2018 aufgrund der global stärkeren Wachstumsdynamik und der Reformen im Steuerwesen der USA seine Prognose für das Jahr 2018 leicht nach oben. Der IWF erwartet für das Jahr 2018 einen Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung um 3,9%. Während sich das Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten mit einer erwarteten Wachstumsrate von 2,3% auf demselben Niveau wie im Vorjahr bewegt, steigt in den Schwellen- und Entwicklungsländern das Wirtschaftswachstum mit 4,9% weiter an. In den USA wird mit einem BIP-Wachstum von 2,7% für das Jahr 2018 gerechnet. In der Eurozone soll das Wachstum bei 2,2% zu liegen kommen. Trotz der optimistischen Wachstumsaussichten sieht der IWF weiterhin leichte Risiken für den Wirtschaftsaufschwung aufgrund der zu erwartenden geldpolitischen Straffung.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Für die Gummiindustrie sind die Märkte für Naturkautschuk / Naturlatex sowie Synthesekautschuk / Syntheselatex und Ruß von großer Relevanz. Die Entwicklung dieser Märkte ist im Naturkautschukbereich unter anderem von den Produktionsbedingungen sowie im Synthesekautschuk- und Rußbereich vom Anbieterverhalten und von den durch Rohöl dominierten Basisrohstoffkosten beeinflusst. Die Nachfrageseite wird vor allem durch den Hauptabnehmer von Kautschukprodukten, die Reifen- bzw. Automobilindustrie, beeinflusst.

In den ersten beiden Monaten des Jahres 2017 zeigte sich bei den Preisindizes für Naturkautschuk und Naturlatex sowie Syntheselatex und Synthesekautschuk im Vergleich zum Jahresende 2016 ein weiterer sehr deutlicher Anstieg. Im zweiten Quartal 2017 war dann – je nach Rohstoff unterschiedlich – eine Stabilisierung sowie ein Rückgang der Preisindizes zu verzeichnen. Im dritten und vierten Quartal 2017 war eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen, die sich in den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 fortsetzte. In der Betrachtung der Durchschnittswerte lagen die Preisindizes des Jahres 2017 deutlich – teilweise bis zu 50% – über den Durchschnittswerten des Jahres 2016.

Etwas differenziert war die Entwicklung für diejenigen Rohstoffe, die hauptsächlich im Sektor Industrie verwendet werden. So ist zum Beispiel der Füllstoff Ruß für alle drei Segmente des Sektors Industrie von Relevanz. Die Preise für diesen Rohstoff lagen im ersten Halbjahr 2017 auf dem Niveau des Jahresendes 2016. Seit dem dritten Quartal 2017 zeigt sich jedoch ein kontinuierlicher Anstieg. Im Durchschnitt des Jahres 2017 lagen die Preise für Ruß daher deutlich über dem Durchschnitt für das Jahr 2016. Die Preise für Drähte, die vor allem in den Segmenten Semperflex und Sempertrans Verwendung finden, stiegen im Vergleich der Durchschnittswerte des Jahres 2017 und 2016 aufgrund des deutlichen Preisanstieges für Walzdrähte.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Semperit Gruppe

Die Semperit Gruppe konnte im Jahr 2017 den Umsatz um 2,6% auf 874,2 Mio. EUR erhöhen. Der Umsatzanstieg beruht – neben teilweisen Preissteigerungen – insbesondere auf einer Steigerung der abgesetzten Mengen in den Segmenten Semperflex und Semperform. Dagegen war die verkaufte Menge in den Segmenten Sempertrans und Sempermed rückläufig. Der Sektor Industrie erzielte eine Umsatzsteigerung von 6,0%, während der Sektor Medizin einen Umsatzrückgang von 2,6% verzeichnete (Details zur Entwicklung der Sektoren und Segmente siehe Seite 9ff.). Die Umsatzverteilung verschob sich leicht zugunsten des Sektors Industrie. Im Jahr 2017 erzielte der Sektor Industrie 61% der Umsatzerlöse, der Sektor Medizin 39% (2016: 59% zu 41%).

Im Jahr 2017 erfolgte eine Bestandserhöhung an Erzeugnissen um 14,8 Mio. EUR gegenüber 2,2 Mio. EUR im Jahr 2016.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Wesentlichen aufgrund der positiven Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten mit dem thailändischen Joint Venture Partner Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe ("Joint Venture Transaktion") von 10,5 Mio. EUR im Jahr 2016 auf 92,4 Mio. EUR im Jahr 2017. Die Sondereffekte betrugen in Summe rund 88 Mio. EUR und wurden im ersten Quartal 2017 erfasst. Davon wurden rund 78 Mio. EUR im Segment Sempermed und rund 10 Mio. EUR im Segment Corporate Center als sonstige betriebliche Erträge erfasst. Diesen positiven Sondereffekten standen transaktionsbezogene Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten von rund 3 Mio. EUR gegenüber, die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurden. In Summe betrug der EBIT-wirksam erfasste positive Sondereffekt aus der Joint Venture Transaktion rund 85 Mio. EUR.

Der Materialaufwand stieg, bedingt durch die höheren Rohstoffpreise, um 35,8 Mio. EUR oder 7,1% auf 541,3 Mio. EUR.

Der Personalaufwand erhöhte sich aufgrund von einmaligen Aufwendungen und den Steigerungen bei Löhnen und Gehältern auf 186,5 Mio. EUR (+12,8%). Die einmaligen Aufwendungen beinhalteten eine Sondervergütung für Mitarbeiter, Zahlungen an ausgeschiedene Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter sowie einen wesentlichen Teil der Restrukturierungsaufwendungen für die Sempertrans Produktionsstätte in Argenteuil, Frankreich.

1) Werte für 2016 angepasst, es erfolgte eine Umgliederung der Business Unit Sheeting vom Segment Semperflex zum Segment Semperform.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Jahr 2016 um 22,2% auf 158,0 Mio. EUR. Der Anstieg war unter anderem durch folgende Effekte beeinflusst: negativer Effekt von 5,4 Mio. EUR als Ergebnis der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich, höhere Rechts- und Beratungskosten (unter anderem bedingt durch die Joint Venture Transaktion sowie die externe Beratung bei der Unterstützung der Unternehmenstransformation) sowie Ausbuchungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen aufgrund des fehlenden zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens. Bei der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich ist eine wesentliche Position die Aberkennung der Energieabgabenrückvergütung für die Jahre ab 2011 aufgrund einer geänderten Sichtweise der Finanzbehörden bei produzierenden Unternehmen mit Handelsumsätzen. Semperit hat Beschwerde bei den Finanzbehörden gegen den erlassenen Bescheid eingereicht.

Die Position "Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen" mit 0,5 Mio. EUR beinhaltet seit Jänner 2017 nur mehr den Beitrag der verhältnismäßig kleinen Gesellschaft Synergy Health Allershausen GmbH und nicht mehr den Ergebnisbeitrag des Handschuhproduktions-Joint Ventures in Thailand. Synergy Health Allershausen hat ihren Sitz in Deutschland und sterilisiert Operationshandschuhe für das Segment Sempermed.

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg auf 100,2 Mio. EUR, die errechnete EBITDA-Marge auf 11,5%. Dass um die positiven Effekte der Joint Venture Transaktion im ersten Quartal 2017 sowie die negativen Sondereffekte bereinigte EBITDA lag bei 35,8 Mio. EUR, die bereinigte EBITDA-Marge bei 4,1%.

Die Abschreibungen erhöhten sich auf 36,6 Mio. EUR, unter anderem bedingt durch die getätigten Investitionen. Im Segment Sempermed wurde eine Wertminderung von 26,0 Mio. EUR erfasst. Diese Entscheidung war die Folge einer eingehenden Prüfung zur Jahresmitte 2017. Der Vorstand der Semperit AG Holding ist dabei zum Schluss gekommen, dass die nachhaltig erzielbare Produktionsmenge des Standortes Kamunting, Malaysia, unter den bisherigen Annahmen liegt und als Folge dessen eine nicht cash-wirksame Wertminderung erfasst werden muss.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) lag mit 37,6 Mio. EUR leicht unter dem Niveau des Vorjahres, die errechnete EBIT-Marge betrug 4,3%. In der Beurteilung des EBIT gilt es mehrere ausgewählte Sondereffekte zu berücksichtigen. Einerseits gab es den positiven Sondereffekt aus der Joint Venture Transaktion von rund 85 Mio. EUR, andererseits mehrere negative Sondereffekte: die weiter oben erläuterte Wertminderung im Segment Sempermed von 26,0 Mio. EUR, die Aufwendungen für die Restrukturierung der Produktionsstätte (inkl. deren Schließung) von Sempertrans in Argenteuil, Frankreich, von in Summe 11,4 Mio. EUR, der Sondereffekt von 3,6 Mio. EUR im Segment Corporate Center aufgrund der Wertanpassung für aktivierte IT-Kosten, die zukünftig nicht genutzt werden können, sowie der erfasste Aufwand von 5,4 Mio. EUR in Zusammenhang mit der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung).

Für das EBIT ergaben sich damit im Gesamten positive Sondereffekte von rund 38 Mio. EUR im Jahr 2017, davon rund 85 Mio. EUR positive Sondereffekte sowie negative Sondereffekte von in Summe etwas weniger als 47 Mio. EUR. Das um die oben genannten Sondereffekte bereinigte EBIT beläuft sich damit auf –0,8 Mio. EUR, die bereinigte EBIT-Marge auf –0,1%.

Kennzahlen Semperit Gruppe

in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung Veränderung
in Mio. EUR
Umsatzerlöse 874,2 852,4 +2,6% +21,8
EBITDA bereinigt1) 35,8 74,7 –52,1% –39,0
EBITDA-Marge bereinigt 4,1% 8,8% –4,7 PP
EBITDA 100,2 77,9 +28,6% +22,3
EBITDA-Marge 11,5% 9,1% +2,4 PP
EBIT bereinigt2) –0,8 41,1 –42,0
EBIT-Marge bereinigt –0,1% 4,8% –4,9 PP
EBIT 37,6 27,3 +37,8% +10,3
EBIT-Marge 4,3% 3,2% +1,1 PP
Ergebnis nach Steuern bereinigt3) –43,3 15,2 –58,5
Ergebnis nach Steuern –26,3 –8,8 > 100% –17,5
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
74,5 65,1 +14,5% +9,4
Mitarbeiter (Stichtag) 6.838 6.974 –1,9% –136

1) EBITDA für das Jahr 2017 bereinigt um Effekte der Joint Venture Transaktion sowie um die Sondereffekte der Restrukturierung/Schließung der Produktionsstätte in Frankreich, Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) und Wertanpassung IT Kosten.

EBITDA für das Jahr 2016 bereinigt um Ergebnisbeitrag SSC und Sondereffekt Verkehrssteuern in Brasilien. 2) EBIT für das Jahr 2017 bereinigt um Effekte der Joint Venture Transaktion, um die Wertminderung im Segment Sempermed, sowie um die Sondereffekte der Restrukturierung/Schließung der Produktionsstätte in Frankreich, Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) und Wertanpassung IT Kosten.

EBIT für das Jahr 2016 bereinigt um Ergebnisbeitrag SSC, Sondereffekte Verkehrssteuern in Brasilien und Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts Sempermed. 3) Ergebnis nach Steuern für das Jahr 2017 bereinigt um Effekte der Joint Venture Transaktion, Wertminderung im Segment Sempermed und

andere angeführte Sondereffekte.

Ergebnis nach Steuern für das Jahr 2016 bereinigt um Ergebnisbeitrag SSC, Steuereffekt der Joint Venture Transaktion und andere angeführte Sondereffekte.

Das negative Finanzergebnis belief sich im Jahr 2017 auf 25,5 Mio. EUR nach 19,9 Mio. EUR im Vorjahr. Die Finanzerträge stiegen gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Mio. EUR auf 33,1 Mio. EUR. Dies ist hauptsächlich auf die gestiegenen Fremdwährungskursgewinne zurückzuführen. Die Finanzaufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 16,9 Mio. EUR auf 53,3 Mio. EUR. Der Grund dafür liegt in gestiegenen Fremdwährungskursverlusten, im Tilgungsaufwand aus der Übernahme der kündbaren nicht beherrschenden Anteile im Rahmen der Joint Venture Transaktion, der erfolgswirksam in der Position Finanzaufwendungen erfasst wurde, sowie in höheren Zinsaufwendungen aufgrund der geänderten Fristigkeits- und Währungsstruktur der Finanzverbindlichkeiten.

Die Position "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr (minus 5,3 Mio. EUR nach minus 6,4 Mio. EUR im Jahr 2016). Sie beinhaltet seit Ende des ersten Quartals 2017 nur mehr die Gesellschaft Semperflex Asia Corp. Ltd., die in Thailand Hydraulikschläuche herstellt und deren Anteile weiterhin gemeinsam mit dem Joint Venture Partner Sri Trang gehalten werden, sowie eine chinesische Joint Venture Gesellschaft im Segment Sempertrans gemeinsam mit einem anderen Joint Venture Partner.

Der Aufwand für Ertragsteuern stieg um 22,2 Mio. EUR auf 38,4 Mio. EUR. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus Sondereffekten im Zusammenhang mit der Joint Venture Transaktion und einer Reduktion des Ansatzes (Wertberichtigung) von aktiven latenten Steuern.

In Summe ergab sich ein Ergebnis nach Steuern von –26,3 Mio. EUR. Daraus resultierte für 2017 ein Ergebnis je Aktie von –1,25 EUR nach –0,43 EUR für 2016. Unter Herausrechnung der positiven und negativen Sondereffekte von in Summe rund 17 Mio. EUR im Jahr 2017 (davon positive Sondereffekte aus der Joint Venture Transaktion von in Summe rund 65 Mio. EUR sowie negative Sondereffekte von in Summe rund 47 Mio. EUR), ergab sich für 2017 ein bereinigtes Ergebnis nach Steuern von –43,3 Mio. EUR sowie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von –2,11 EUR.

Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten mit der thailändischen Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe

Bezüglich der Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten mit der thailändischen Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe am 15. März 2017 wird für die Details auf den Konzernabschluss verwiesen, siehe Seite 63.

Dividende

Die Dividendenpolitik von Semperit lautet grundsätzlich: Rund 50% des Ergebnisses nach Steuern werden an die Aktionäre ausgeschüttet – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten. Aufgrund des negativen Ergebnisses nach Steuern und der Fortsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses wird der Vorstand der Hauptversammlung am 25. April 2018 keine Dividende (Vorjahr: 0,70 EUR je Aktie) vorschlagen.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme ging im Jahr 2017 im Vergleich zum 31. Dezember 2016 um 17,5% auf 853,2 Mio. EUR zurück. Die Hauptursache dafür lag auf der Aktivseite in der Ausbuchung der Position "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" in Zusammenhang mit der Joint Venture Transaktion sowie dem Rückgang von immateriellen Vermögenswerten aufgrund der Wertminderung im Segment Sempermed. Dem standen der mit den Erweiterungsinvestitionen verbundene Anstieg der Sachanlagen sowie die Erhöhung der Vorräte gegenüber.

Auf der Passivseite stiegen die kurzfristigen Rückstellungen, während sich vor allem die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten. Der zum Jahresende 2016 noch in der kurzfristigen Position "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" enthaltene Betrag ist mit dem Abschluss der Joint Venture Transaktion ausgebucht worden.

Das Trade Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) stieg seit Jahresende 2016 leicht von 145,4 Mio. EUR auf 152,4 Mio. EUR und lag damit bei 17,4% des Umsatzes (Jahresende 2016: 17,1%). Die Veränderung resultierte aus einem Anstieg der Vorräte während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen rückläufig waren. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen waren nahezu unverändert.

Die liquiden Mittel lagen Ende Dezember 2017 bei 165,5 Mio. EUR und damit unter dem Niveau per Jahresende 2016 mit 190,2 Mio. EUR.

Per 31. Dezember 2017 lag das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit Gruppe mit 278,5 Mio. EUR um 50,8 Mio. EUR unter dem Wert zum Jahresende 2016 (329,3 Mio. EUR). Die Veränderung resultierte aus einer Verringerung der Gewinnrücklagen bedingt durch das negative Ergebnis und die Auszahlung der Dividende, außerdem wurde die Position "Rücklagen, die den als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten zuzuordnen sind" aufgrund der Joint Venture Transaktion ausgebucht.

Per 31. Dezember 2017 wird eine Eigenkapitalquote von 32,6% ausgewiesen (Jahresende 2016: 31,8%). Die Eigenkapitalrentabilität lag bei –9,2% nach –2,7% in den 2016. Die Eigenkapitalrentabilität berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern bezogen auf das Eigenkapital mit 278,5 Mio. EUR (jeweils die auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteile). Unter Herausrechnung der angeführten Sondereffekte lag die Eigenkapitalrentabilität bei –15,6%.

Das Fremdkapital verringerte sich deutlich auf 572,9 Mio. EUR im Vergleich zum Jahresende 2016 mit 703,5 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen und gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich deutlich von 420,8 Mio. EUR per Jahresende 2016 auf 326,6 Mio. EUR per 31. Dezember 2017, woraus sich unter Einrechnung der liquiden Mittel eine Nettoverschuldung von 161,1 Mio. EUR (Nettoverschuldung zu Jahresende 2016: 230,6 Mio. EUR) ergab. Die Kennzahl Net Debt / EBITDA (Nettoverschuldung zu EBITDA) betrug per 31. Dezember 2017 damit 1,61 (Jahresende 2016: 2,96). Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen reduzierten sich aufgrund der Joint Venture Transaktion deutlich auf 13,3 Mio. EUR und betrafen überwiegend die Gesellschaft Semperflex Asia Corp. Ltd. Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital beliefen sich auf 76,0 Mio. EUR und sind damit etwas höher als zum Jahresende 2016. Die übrigen Verbindlichkeiten und latenten Steuern verringerten sich leicht auf 46,1 Mio. EUR.

Hybridkapital-Linie

Im Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Semperit stärkt mit diesem Schritt das Eigenkapital nachhaltig und hält die aufgrund der aktuellen Ertragssituation negativ beeinflussten Bilanzkennzahlen auf einem soliden Niveau. Dadurch wird die Finanzierung der erforderlichen Investitionen für weiteres organisches Wachstum und des Transformationsprozesses abgesichert. Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25%; die Bereitstellungsgebühr 1,75%.

Bei der Hybridkapital-Linie handelt es sich um eine nachrangige Finanzierung mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit AG Holding bis 31. Dezember 2018 bei Bedarf in mehreren Tranchen gezogen werden kann. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Das Hybridkapital weist sowohl Merkmale von Eigen- als auch Fremdkapital auf, ist bilanzrechtlich allerdings nach den Vorschriften der IFRS als Eigenkapital zu qualifizieren. Bis zum 31. Dezember 2017 ist noch keine Ziehung unter der Hybridkapital-Linie erfolgt.

Cash Flow

Der Cash Flow aus dem Ergebnis betrug 32,2 Mio. EUR im Jahr 2017 nach 48,1 Mio. EUR im Jahr 2016. Der Hauptgrund dafür war das geringere operative Ergebnis. Der Cash Flow aus der Betriebstätigkeit stieg im Jahr 2017 deutlich auf 56,8 Mio. EUR. Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit verbesserte sich bedingt durch die Einzahlungen aus der Joint Venture Transaktion auf plus 69,4 Mio. EUR. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit verringerte sich aufgrund der Tilgungen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie aufgrund der Auszahlungen für den Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen auf –146,4 Mio. EUR.

Investitionen

Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im Jahr 2017 mit 74,5 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau mit 65,1 Mio. EUR. Die Investitionsschwerpunkte bildeten Erweiterungs- und Verbesserungsinvestitionen in den Segmenten Semperflex (Erweiterung der Schlauchproduktion am Standort Odry, Tschechien), Sempermed (Erweiterung der Handschuhproduktion am Standort Kamunting, Malaysia) und Semperform (Erweiterungen am Standort Wimpassing, Österreich, und in Deutschland).

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Bezüglich der Angaben zu den Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen wird auf den Konzernabschluss verwiesen.

Zusätzliche Angaben

Eine Zweigniederlassung besteht in der Triester Bundesstraße 26, 2632 Wimpassing, Österreich.

Der Corporate Governance Bericht ist im Internet unter www.semperitgroup.com/ir, Menüpunkt Corporate Governance, abrufbar. Der Direktlink zu den Berichten lautet:

www.semperitgroup.com/ir/corporate-governance/corporate-governance-berichte.

Entwicklung der Sektoren und Segmente

Sektor Industrie

Der Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) entwickelte sich differenziert. Die Absatzzahlen (verkaufte Volumina) in Semperflex und Semperform sind gestiegen, während sie in Sempertrans zurückgingen. Der Umsatz stieg um 6,0% auf 537,0 Mio. EUR, den bei weitem größten Anteil an der Steigerung hatte das Segment Semperflex.

Unter anderem aufgrund der für Semperit ungünstigen Entwicklung der Rohstoffpreise sowie der nur zeitverzögerten Weitergabe an Kunden war die Profitabilität deutlich beeinträchtigt. Neben der Preisentwicklung für Synthesekautschuk war der Sektor Industrie zusätzlich von einem länger anhaltenden Preisanstieg für hauptsächlich im Sektor Industrie verwendete Rohstoffe beeinflusst. Darüber hinaus war das Ergebnis durch Restrukturierungsaufwendungen für die Sempertrans Produktionsstätte in Argenteuil, Frankreich, mit in Summe 11,4 Mio. EUR und den erfassten Aufwand von 3,3 Mio. EUR in Zusammenhang mit der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) belastet. Ohne diese beiden negativen Effekte lag das EBIT bei 37,1 Mio. EUR, die EBIT-Marge bei 6,9%. Den größten Anteil am EBIT des Sektors Industrie hatte das Segment Semperflex, gefolgt von Semperform, das Segment Sempertrans war, auch bedingt durch den Sondereffekt der Restrukturierung (Schließung) der Produktionsstätte in Frankreich, deutlich negativ.

Kennzahlen Sektor Industrie

in Mio. EUR 2017 Veränderung 2016
Umsatzerlöse 537,0 +6,0% 506,4
EBITDA bereinigt1) 57,6 –35,6% 89,5
EBITDA-Marge bereinigt 10,7% –7,0 PP 17,7%
EBITDA 42,9 –52,0% 89,5
EBITDA-Marge 8,0% –9,7 PP 17,7%
EBIT bereinigt1) 37,1 –47,0% 70,0
EBIT-Marge bereinigt 6,9% –6,9 PP 13,8%
EBIT 22,4 –67,9% 70,0
EBIT-Marge 4,2% –9,6 PP 13,8%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 48,5 +39,0% 34,9
Mitarbeiter (Stichtag) 3.648 +0,3% 3.637

1) EBITDA und EBIT für das Jahr 2017 bereinigt um die Sondereffekte der Restrukturierung/Schließung der Produktionsstätte in Frankreich und Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung).

Segment Semperflex

Das Segment Semperflex konnte durch höhere Produktions- und Vertriebsleistungen sowohl Absatz als auch Umsatz steigern, dennoch ging die Profitabilität zurück. Die Werte des Jahres 2016 wurden aufgrund der Umgliederung der Business Unit Sheeting vom Segment Semperflex zum Segment Semperform per Jänner 2017 angepasst, sodass eine Vergleichbarkeit gegeben ist.

Die Nachfrage am Weltmarkt, besonders in China, stieg. Die Business Unit Hydraulikschläuche erzielte vor allem in Europa und China gute Vertriebserfolge, im übrigen Asien war eine Erholung der Nachfrage spürbar. In Summe konnte der Absatz in beiden Business Units, Hydraulik- und Industrieschläuche, gesteigert werden. Die Buchungslage für die nächsten Monate ist gut, die Kapazitäten sind daher gut ausgelastet.

Um die gute Nachfrage besser bedienen zu können, wurden am Standort Odry, Tschechische Republik, rund 20 Mio. EUR in eine Erweiterung der Kapazitäten für Hydraulikschläuche investiert. Diese stehen stufenweise seit Ende 2017 / Anfang 2018 zur Verfügung und sind ebenfalls gut ausgelastet.

Die gestiegenen Rohstoffpreise sowie die zeitverzögerte Weitergabe an die Kunden und der im dritten Quartal 2017 erfasste Aufwand von 1,0 Mio. EUR in Zusammenhang mit der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) beeinflussten das EBITDA und EBIT negativ, welche unter denen des Jahres 2016 lagen.

Segment Sempertrans

Das Segment Sempertrans konnte seine Marktstellung weitestgehend halten – der Umsatz ging gegenüber dem Jahr 2016 nur leicht zurück. Die für die Herstellung relevanten Rohstoffpreise begannen nach einer Phase niedriger Preise ab November 2016 stark zu steigen. Diese hohen Steigerungen konnten nur teilweise und zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden – die Auswirkungen waren im ersten und zweiten Quartal 2017 entsprechend zu spüren. Im Zusammenspiel mit dem Wettbewerbsdruck anderer Hersteller blieb der Preisdruck auch im dritten und vierten Quartal 2017 hoch. Aufgrund der weiterhin angespannten Marksituation für Fördergurte in der Minenbranche hat Sempertrans andere Kundensegmente wie Häfen, Stahl- oder Zementwerke erschlossen, um die Produktionskapazitäten auszulasten. Diese Kunden haben jedoch eher Bedarf an leichteren Gurten, was wiederum das abgesetzte Volumen und die Profitabilität beeinträchtigte.

Im Periodenvergleich lag das abgesetzte Volumen bei Fördergurten mit Stahlseilkarkassen und auch bei Fördergurten mit Textilkarkassen unter dem Niveau des Vorjahres.

Aufgrund des Preis- und Margendrucks und der beschriebenen Marktsituation gingen EBITDA und EBIT im Vergleich der Jahre 2017 und 2016 zurück. Hier gilt es anzumerken, dass das EBIT im Jahr 2017 zusätzlich durch folgende Punkte belastet war: Aufwendungen für die Restrukturierung (Schließung) der Sempertrans Produktionsstätte in Argenteuil, Frankreich, von in Summe 11,4 Mio. EUR, Kosten für den eigenen Marktaufbau in den USA / Kanada sowie Belastungen durch die Beendigung der Kooperationsvereinbarung mit dem Joint Venture Partner für die USA.

Segment Semperform

Das Segment Semperform profitierte von einer konsequenten Umsetzung der organischen Wachstumsstrategie und damit einhergehend einer verstärkten Nachfrage in allen Business Units. Die Strategie basiert unter anderem auf einem global ausgerichteten Vertrieb und auf Entwicklungspartnerschaften mit Kunden. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten in den internen Mischbetrieben (Mixing), welche die Vorprodukte für die Segmente herstellen, musste im Jahr 2017 ein Teil der Vorprodukte zugekauft werden. Dieser Engpass beeinträchtigte die Profitabilität von Semperform. Daher wird gruppenweit im Jahr 2018 entsprechend in den Ausbau der Mischbetriebe investiert. Da seit Jänner 2017 die Business Unit Sheeting Teil des Segments Semperform ist (bisher Segment Semperflex), wurden die Vergleichszahlen des Jahres 2016 entsprechend angepasst.

Der Absatz der Fenster- und Türprofile konnte im Vergleich mit dem Jahr 2016 aufgrund einer verstärkten Expansion in das Segment für Aluminiumfenster – vor allem in Europa – sowie dank dem Markteintritt in den USA deutlich gesteigert werden.

Die Nachfrage nach Produkten der Business Unit Semperit Engineered Solutions lag über dem Vorjahresniveau. Der Absatz von Handläufen stieg im Periodenvergleich, da Semperform besonders im Ersatzteilgeschäft (ASM After Sales Market) Marktanteile gewinnen konnte und in einem leicht rückläufigen OEM-Markt (Erstausrüster-Geschäft) Lieferanteile ausweiten konnte. Die Business Units Sheeting sowie Sonderanwendungen verzeichneten aufgrund verstärkter Marktnachfrage eine Erhöhung des Absatzes. Die Business Unit Sheeting konnte auf dieser Basis auch ihre Lieferanteile ausweiten.

Im Vergleich des Jahres 2017 mit dem Vorjahr stieg auf Segmentebene der Umsatz. Die operative Profitabilität ging vor dem Hintergrund der volatilen Rohstoffpreise und deren nur teilweiser und verzögerter Weitergabe an die Kunden zurück. Zusätzlich beeinflusste der erfasste Aufwand von 2,3 Mio. EUR in Zusammenhang mit der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) die Ertragslage.

Kennzahlen Semperflex

in Mio. EUR 2017 Veränderung 20161)
Umsatzerlöse 206,1 +11,4% 184,9
EBITDA 40,4 –6,9% 43,4
EBITDA-Marge 19,6% –3,9 PP 23,5%
EBIT 31,8 –10,1% 35,3
EBIT-Marge 15,4% –3,7 PP 19,1%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 30,1 > 100% 14,4
Mitarbeiter (Stichtag) 1.732 +3,5% 1.674

1) Werte für das Jahr 2016 angepasst, es erfolgte eine Umgliederung der Business Unit Sheeting vom Segment Semperflex zum Segment Semperform.

Kennzahlen Sempertrans

in Mio. EUR 2017 Veränderung 2016
Umsatzerlöse 146,0 –1,6% 148,4
EBITDA bereinigt1) –5,3 15,9
EBITDA-Marge bereinigt –3,6% –14,3 PP 10,7%
EBITDA –16,7 15,9
EBITDA-Marge –11,5% –22,2 PP 10,7%
EBIT bereinigt1) –8,9 12,1
EBIT-Marge bereinigt –6,1% –14,3 PP 8,2%
EBIT –20,3 12,1
EBIT-Marge –13,9% –22,1 PP 8,2%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5,9 –12,2% 6,7
Mitarbeiter (Stichtag) 991 –4,3% 1.036

1) EBITDA und EBIT für das Jahr 2017 bereinigt um Sondereffekte aus der Restrukturierung/Schließung der Produktionsstätte in Frankreich.

20161)
185,0 +6,9% 173,1
19,2 –36,3% 30,2
10,4% –7,0 PP 17,4%
11,0 –51,2% 22,5
5,9% –7,1 PP 13,0%
12,5 –9,2% 13,8
925 –0,4% 928
2017 Veränderung

Kennzahlen Semperform

1) Werte für das Jahr 2016 angepasst, es erfolgte eine Umgliederung der Business Unit Sheeting vom Segment Semperflex zum Segment Semperform.

Sektor Medizin: Segment Sempermed

Die Entwicklung des Segments Sempermed war durch ein kompetitives Marktumfeld gekennzeichnet. Der Rückgang des Umsatzes um 2,6% war geprägt von einer rückläufigen Absatzentwicklung sowie Preisanpassungen als Folge der volatilen Rohstoffpreise. Der Preisdruck war unverändert hoch, die Preisgestaltung war besonders bei Nitril-Handschuhen weiterhin herausfordernd.

Das Ergebnis des Segmentes Sempermed war wesentlich von der Auflösung des Joint Ventures zur Handschuhproduktion in Thailand im ersten Quartal 2017, der Entwicklung der Rohstoffpreise sowie der weiter unten angeführten zusätzlichen Verbesserungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in Malaysia beeinflusst. Die Auflösung des Joint Ventures führte zu einem einmaligen positiven Sondereffekt in Höhe von rund 78 Mio. EUR, der im ersten Quartal 2017 erfasst wurde. Ein weiterer positiver Effekt aus der Joint Venture Transaktion in Höhe von in Summe rund 7 Mio. EUR ist im Segment Corporate Center verbucht. Für die Details der Joint Venture Transaktion wird auf den Konzernabschluss verwiesen, siehe Seite 63. Des Weiteren wurde ein negativer Effekt aufgrund der Wertminderung von 26,0 Mio. EUR erfasst. Zusätzlich beeinflusste der erfasste Aufwand von 2,0 Mio. EUR in Zusammenhang mit der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) die Ertragslage. In Summe ergab sich damit im Jahr 2017 ein positiver Effekt von rund 50 Mio. EUR für das Segment Sempermed.

Der Absatz von Untersuchungs- und Schutzhandschuhen, die hauptsächlich in Nordamerika und Europa vertrieben werden, lag unter Vorjahresniveau. Der Absatz von Operationshandschuhen, die im Stammwerk in Wimpassing, Österreich, produziert werden, entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr gut.

Der Ausbau der neuen Anlage und damit die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe in Malaysia wurde Ende 2017 / Anfang 2018 abgeschlossen. Die Produktions- und Kosteneffizienz der bestehenden Anlagen in Malaysia (exkl. der neuen Anlage) ist derzeit nicht zufriedenstellend. Daher sind technische und operative Verbesserungen bestimmter Abschnitte des Produktionsprozesses erforderlich. Entsprechende Verbesserungs- und Instandhaltungsmaßnahmen wurden im Jahr 2017 gesetzt und haben dabei zum Teil die laufende Produktion und damit die Profitabilität beeinträchtigt.

Das eingeleitete Kostensenkungsprogramm (Produktion, Marketing, Vertrieb) für das Segment wird fortgesetzt. Im Vergleich Ende Dezember 2017 mit Ende Dezember 2016 sank auf Segmentebene die Anzahl der Mitarbeiter trotz des Ausbaus der eigenen Kapazitäten um fast 4%.

In Summe war die Ergebnisentwicklung 2017 durch erheblichen Preis- und Margendruck sowie durch die angeführte Beeinträchtigung der Produktion geprägt. Im Vergleich von EBITDA und EBIT mit dem Vorjahr ist zu beachten, dass seit Anfang 2017 kein Ergebnisbeitrag der Siam Sempermed Corporation Ltd. (SSC, nunmehr Sri Trang Gloves (Thailand) Co. Ltd.) im Segment Sempermed mehr enthalten ist. Im Jahr 2016 war noch ein Ergebnisbeitrag von 7,9 Mio. EUR enthalten. Das bereinigte EBITDA und das bereinigte EBIT, also unter Herausrechnung der Sondereffekte im Jahr 2017, lagen unter dem Vorjahr und sind damit nicht zufriedenstellend.

Kennzahlen Sempermed

in Mio. EUR 2017 Veränderung 2016
Umsatzerlöse 337,1 –2,6% 346,0
EBITDA bereinigt1) 1,8 –48,5% 3,4
EBITDA-Marge bereinigt 0,5% –0,5 PP 1,0%
EBITDA 77,9 > 100% 6,6
EBITDA-Marge 23,1% +21,2 PP 1,9%
EBIT bereinigt2) –12,1 +19,5% –10,1
EBIT-Marge bereinigt –3,6% –0,7 PP –2,9%
EBIT 38,0 –23,9
EBIT-Marge 11,3% +18,2 PP –6,9%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 25,3 –1,6% 25,7
Mitarbeiter (Stichtag) 3.051 –4,2% 3.183

1) EBITDA für das Jahr 2017 bereinigt um Effekte der Joint Venture Transaktion und um Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung). EBITDA für das Jahr 2016 bereinigt um Sondereffekt Verkehrssteuern in Brasilien und um

Ergebnisbeitrag SSC. 2) EBIT für das Jahr 2017 bereinigt um Effekte der Joint Venture Transaktion, um Wertminderung und um Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung). EBIT für das Jahr 2016 bereinigt um Sondereffekt Verkehrssteuern in Brasilien, um Wertminderung und um Ergebnisbeitrag SSC.

Nachhaltigkeit

Für das Jahr 2017 veröffentlicht die Semperit Gruppe erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht, welcher unter folgendem Link abrufbar ist: www.semperitgroup.com/nachhaltigkeit. Semperit hat sich zum Thema Nachhaltigkeit klar positioniert: Nachhaltigkeit ist für Semperit ein fundamentaler Geschäftsansatz, welcher einen langfristigen Unternehmenserfolg ermöglicht sowie Wert für die Stakeholder schafft. Durch das Ergreifen neuer Geschäftschancen und das Managen von Risiken, die sich aus ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklungen ergeben, will die Semperit Gruppe mit zielgerichteten Maßnahmen und innovativen Lösungen diesen Weg weitergehen. Denn langfristiger Erfolg entsteht, wenn ein Unternehmen im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft agiert.

Als weltweit tätiger Anbieter von medizinischen und technischen Kautschukprodukten sowie innovativen Lösungen strebt Semperit stets Spitzenleistungen und Nachhaltigkeit an. Dazu wird Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen und in die Lieferkette von Semperit integriert. Die Aktivitäten werden auf die wesentlichen Handlungsfelder fokussiert:

  • Ressourcenmanagement und Umweltschutz
  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
  • Lieferanten
  • Innovation
  • Mitarbeiter und Gesellschaft

Mitarbeiter

Der Personalstand per 31. Dezember 2017 lag mit 6.838 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um 1,9% unter dem Niveau per 31. Dezember 2016. In allen Segmenten mit Ausnahme des Segments Semperflex ist die Mitarbeiterzahl gesunken. In der Betrachtung nach Segmenten ist etwas weniger als die Hälfte aller Mitarbeiter im Segment Sempermed beschäftigt. Im Segment Semperflex arbeiten rund 25%, im Segment Sempertrans und Semperform jeweils rund 15%.

Anzahl der Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) per Jahresende

Veränderung
2017 zu
2017 Struktur 2016 2016
Semperflex 1.732 25,3% +3,5% 1.674
Sempertrans 991 14,5% –4,3% 1.036
Semperform 925 13,5% –0,4% 928
Sempermed 3.051 44,6% –4,2% 3.183
Corporate Center 140 2,0% –9,1% 154
Gesamt 6.838 100,0% –1,9% 6.974
davon in Österreich 841 12,3% +0,4% 838
davon Semperit AG Holding 119 1,7% –2,1% 121

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der Semperit Gruppe basiert auf drei Säulen: Weiterentwicklung der Werkstoffe (sowohl Elastomere als auch Verstärkungsmaterialien), Produktentwicklung und Prozessentwicklung. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen befinden sich in Malaysia, China, Indien, Polen, Tschechien, Deutschland und Österreich, wobei die Koordination aller diesbezüglichen Aktivitäten über das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wimpassing, Österreich, erfolgt. Mit mehr als 60 Mitarbeitern in der Forschung und Entwicklung dient der Standort in Wimpassing zudem auch der Koordination mit externen Entwicklungspartnern und dem bereichsübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch. Weltweit sind in der Gruppe mehr als 260 Mitarbeiter im Forschungs- und Entwicklungsbereich tätig. Die Ausgaben betrugen im Jahr 2017 etwas mehr als 14 Mio. EUR und damit rund 1,5% des Umsatzes. Die Innovationskraft von Semperit zeigt sich auch darin, dass die Gruppe über mehr als 300 Patente verfügt.

Die Forschungsstrategie der Semperit Gruppe fokussiert auf folgende Zielsetzungen:

  • Marktorientierte Produktinnovationen als Basis zur Fortsetzung des Wachstumskurses
  • Optimierung des Ressourceneinsatzes: Die bei der Herstellung und dem Design von Produkten eingesetzte Energie und die verwendeten Materialien werden kontinuierlich optimiert (Waste-of-Energy / Waste-of-Material / Waste-of-Properties). Die daraus resultierenden Qualitätsvorteile dienen der Sicherstellung von Wettbewerbsvorteilen.
  • Flexiblere Produktionsverfahren ermöglichen eine rasche Reaktion auf Änderungen der Rohstoffpreise und der Marktnachfrage.
  • Wissenstransfer als Voraussetzung für die Erzielung von Synergien

Angaben laut § 243a Abs. 1 UGB1

  1. Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2017 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose, in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

  2. Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

  3. Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2017 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt und ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding. Die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die FMR Co., Inc. (Fidelity Management & Research Company) hält seit 17. Februar 2016 mehr als 5%. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

  4. Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

  5. Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

  6. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands.

Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächsthöhere und nächstniedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl Fünf zugrunde gelegt.

Die ausscheidenden Mitglieder werden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitglieds. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

  1. Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu 10.286.717 Stück neuer Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.

  1. Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

  2. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

Risikomanagement

Grundprinzipien des Risikomanagements

Die Risikopolitik der Semperit Gruppe entspricht dem Bestreben, Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und den Unternehmenswert der Semperit Gruppe damit langfristig zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse (Compliance) und der Arbeitssicherheit soll auch das Risikobewusstsein gesteigert werden und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, sollen in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung einfließen.

Dabei steuert Semperit angemessene Risiken und versucht, unangemessene Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden. Das konzernweite Risikomanagement der Semperit Gruppe ist integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung der Geschäftsstrategien von Semperit, wobei die Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird. Entsprechend der Organisation und Verantwortungshierarchien sind alle Semperit-Gesellschaften dazu verpflichtet, dem vorgegebenen Risikomanagementprozess zu folgen und diesen umzusetzen.

Prozess des unternehmensweiten Risikomanagements (Enterprise Risk Management Prozess)

Semperit bedient sich einer Reihe aufeinander abgestimmter Risikomanagement- und Kontrollsysteme, welche die Semperit Gruppe dabei unterstützen, Entwicklungen, die den Fortbestand des Geschäfts gefährden können, frühzeitig zu erkennen. Das größte Gewicht haben dabei konzernweite Prozesse und Entwicklungen, die dazu dienen, potenzielle Risiken lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen abzuschätzen. Das interne Berichtswesen ermöglicht es, solche Risiken im Geschäftsverlauf genauer zu überwachen.

Das Risikomanagement der Semperit Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise-Risk-Management- (ERM-) Ansatz, der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2004). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller und Compliancerelevanter Ziele des Unternehmens im wesentlichen Maß beeinflussen können.

Entlang eines strukturierten Prozesses, der sowohl Elemente des Bottom-up als auch des Topdown-Ansatzes kombiniert, werden Risiken identifiziert und bewertet. Der Berichtszeitraum im Rahmen des ERM-Ansatzes beträgt üblicherweise ein Jahr, in Ausnahmefällen länger (zum Beispiel für Forschung & Entwicklung). Das ERM basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender (Kontroll-) Maßnahmen verbleiben. Falls Risiken bereits in der Planung, im Budget, in der Prognose oder im Konzernabschluss (zum Beispiel als Rückstellung) berücksichtigt wurden, werden diese nicht mehr als Risiken aufgezeigt. Ausschließlich jene möglichen Abweichungen zu den Geschäftszielen, die noch nicht in irgendeiner Form finanziell berücksichtigt wurden, werden als Risiken dargestellt. Der Umsetzungsfortschritt der risikoreduzierenden Maßnahmen wird regelmäßig nachverfolgt.

Die Abteilung Group Risk Management & Assurance übernimmt die zentrale Koordination, Moderation und Überwachung des strukturierten Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern. Relevante Risiken werden aus verschiedenen Perspektiven priorisiert und später ihre Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Der Bottom-up-Identifizierungs- und Priorisierungsprozess wird durch Workshops mit dem jeweiligen Management der Semperit-Gesellschaften unterstützt. Dieses Top-down-Element stellt sicher, dass potenzielle neue Risiken auf Managementebene zur Diskussion gestellt und danach, bei Relevanz, in die Berichterstattung aufgenommen werden. Diese Risiken werden mit der Segmentleitung (top-down) diskutiert und abgestimmt. Die Einzelberichterstattung erfolgt sofort nach Besuch der jeweiligen Semperit-Gesellschaften. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung der Einzelrisiken samt Aggregation an den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat. Der reguläre Berichterstattungsprozess wird durch einen Ad-hoc-Berichterstattungsprozess ergänzt, um kritische Themen rechtzeitig zu eskalieren.

Organisation des Risikomanagements und der Verantwortlichkeiten

Zur Überwachung des ERM-Prozesses und um die Integration und Vereinheitlichung bestehender Kontrollaktivitäten in Einklang mit den rechtlichen und operativen Anforderungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand das Risikomanagement Board eingerichtet. Dieses Board setzt sich aus CEO, CFO und Head of Group Risk Management & Assurance zusammen. Ab dem Jahr 2018 werden die Top-Risiken quartalsweise im Executive Committee einem Monitoring unterzogen.

Die Abteilung Group Risk Management & Assurance wird von nominierten Risikomanagern der einzelnen Semperit-Gesellschaften im Prozess unterstützt. Das Update über die Maßnahmen erfolgt weitestgehend direkt über die Risikoverantwortlichen (Risk Owner). Soweit möglich, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion auch in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt (siehe auch "Versicherbare Risiken").

Die für das Risikomanagement rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundsätze sind in der Risk Management Guideline festgehalten.

Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems von Semperit für das Jahr 2017 gemäß C-Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.

Risikobericht

Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Semperit ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren und der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Semperit ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.

Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken sowie der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft erfolgt in den entsprechenden Kapiteln des Lageberichts.

Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert. Zusätzlich zu den hier angeführten Risiken bestehen weitere strategische, operative, finanzwirtschaftliche, compliance-relevante und sonstige externe Risiken, die Semperit aktuell noch nicht bekannt oder bewusst sind. Bei Eintritt eines oder mehrerer bekannter oder unbekannter Risiken besteht die Möglichkeit erheblicher nachteiliger Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der Semperit Gruppe.

Strategische Risiken

Transformations-, Restrukturierungs- und Governance-Risiken

Semperit befindet sich in einem Strategie- und Transformationsprozess. Dies beinhaltet Kostensenkungsinitiativen, Restrukturierung einzelner Segmente, Evaluierung des Portfolios von Semperit sowie Anpassungen im Produktionsfootprint. Das nur bedingt vorhandene Management-Informationssystem sowie das Fehlen von Strukturen und standardisierten Prozessen führt zu Risiken der Unternehmenssteuerung aufgrund ungenügender Daten und nicht stabiler Prozesse und damit zu möglichen falschen Entscheidungen.

Es besteht das Risiko, dass die getroffenen Maßnahmen zeitlich länger dauern und mit höheren Kosten verbunden sind, sodass ihr tatsächlicher Nutzen geringer ist als ursprünglich geschätzt, diese später wirken als angenommen oder ihre Wirkung zur Gänze ausbleibt. Die Profitabilität von Semperit wird jedenfalls durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und die Fähigkeit der Semperit Gruppe beeinflusst, diese fortlaufenden Projekte nachhaltig umzusetzen.

Disruptive Technologien

Die Märkte, in denen Semperit agiert, sind infolge der Einführung innovativer und disruptiver Technologien signifikanten Änderungen unterworfen. Auf dem Gebiet der Digitalisierung (Industrie 4.0) gibt es Risiken der Substitution von existierenden Produkten sowie neuer Geschäftsmodelle. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mitbewerber aufgrund schnellerer Time-to-Market-Strategien ihre Produkte und Lösungen früher auf den Markt bringen können als Semperit. Die Entwicklung der Ergebnisse hängt stark von der Fähigkeit ab, Änderungen in Märkten zu antizipieren, sich entsprechend anzupassen sowie die Kosten für die Herstellung der Produkte zu senken. Die Einführung neuer Produkte und Technologien erfordert ein starkes Engagement in Forschung und Entwicklung, das mit einem beträchtlichen Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist und nicht immer erfolgreich ist. Dies könnte zu einem negativen Einfluss auf die Ertragslage führen, wenn Investitionen nicht den erwarteten Erfolg bringen beziehungsweise nicht die erwartete Marktakzeptanz finden. Bestehende Patente und andere Rechte am geistigen Eigentum Semperits können nicht verhindern, dass Mitbewerber selbst Produkte entwickeln und verkaufen, die Semperit-Produkten sehr ähnlich sind.

Organisationsstruktur und Flexibilität

Es besteht ein inhärentes Risiko für die Semperit Gruppe, Markttrends nicht rechtzeitig zu erkennen oder nicht flexibel genug zu sein, die Semperit-Produkte und Produktionen zeitgerecht an Marktänderungen anzupassen. Dies könnte eine nicht wettbewerbsfähige Kostenposition und einen wesentlichen negativen Effekt auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zur Folge haben.

Operative Risiken

Risiken der Organisation

Die Ordnung der Semperit Gruppe in Form einer Matrixorganisation ist global noch nicht vollständig ausgereift und beinhaltet potenzielle Prozessüberlappungen, Inflexibilitäten und Ineffizienzen. Entscheidungswege als Reaktion auf marktbedingte oder krisenhafte Entwicklungen sind potenziell mit dem Risiko einer zeitlichen Verzögerung oder anderen Ineffizienzen behaftet. Die Steuerungssysteme sowie die Messung von Schlüsselkennzahlen gegenüber internen und externen Benchmarks ist noch weiter zu entwickeln. Aufgrund der dadurch eingeschränkten Transparenz könnten Fehlentscheidungen getroffen werden. Des Weiteren besteht ein potenzielles Risiko, Wettbewerbsvorteile zu verlieren oder neue nicht generieren zu können.

Risiken von Investitionen und Desinvestitionen

Die Semperit Gruppe investiert in bestehende Standorte zum Beispiel mittels Errichtung neuer Gebäude, Anschaffung neuer Maschinen und Ersatzinvestitionen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Akquisitionen neuer Unternehmen oder Desinvestitionen (Verkauf, Schließung) bestehender Unternehmensteile getätigt werden. Im Zuge solcher Investitionen und Desinvestitionen besteht unter anderem das Risiko von Fehleinschätzungen und von entstandenen Altlasten jeglicher Ursache wie z. B. noch nicht bekannter Umweltrisiken und -verschmutzungen.

Risiken der Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette von Semperit umfasst alle Stufen beginnend von Forschung und Entwicklung über die Steuerung der Versorgungskette (Supply Chain Management) und der Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. Insbesondere können entlang der Wertschöpfungskette Engpässe bei der Rohstoffversorgung entstehen sowie Produktionsunterbrechungen, Ausschuss, Qualitätsmängel bei Produkten / Verpackung / Lagerung / Auslieferung auftreten und zu Mehrkosten, Lieferengpässen bzw. -verzögerungen führen. Des Weiteren können sich daraus Reputationsschäden und Verluste von Aufträgen sowie potenzielle Produkthaftungs-, Arbeitssicherheits-, regulatorische und Umweltrisiken ergeben, welche sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe auswirken können.

Die Ertragslage von Semperit hängt von einer zuverlässigen und effektiven Steuerung unserer Versorgungskette für Rohstoffe und Mischungen ab. Kapazitätsbeschränkungen und Lieferengpässe, die auf ein ineffektives Management der Versorgungskette zurückzuführen sind, könnten zu Zeitverzögerungen und zusätzlichen Kosten führen. Bei der Versorgung mit Rohstoffen ist Semperit zur Gänze, bei Mischungen zum Teil auf externe Lieferanten angewiesen. Das Segment Sempermed ist zu einem wesentlichen Teil von der Versorgung mit Fertigprodukten durch Dritte abhängig. Dies reduziert die mittelbaren Möglichkeiten der Einflussnahme auf Produktivität, Qualitätssicherung, Liefertermine und Kosten und erhöht das Risiko, nicht rechtzeitig und angemessen auf sich verändernde Situationen reagieren zu können.

Engpässe oder Verzögerungen bei der Versorgung könnten die Geschäftsaktivitäten der Semperit Gruppe erheblich schädigen. Unerwartete Preissteigerungen von Rohmaterialien und Komponenten zum Beispiel aufgrund von Marktengpässen könnten sich ebenfalls negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe auswirken. Des Weiteren könnte Semperit mit dem Risiko von Verzögerungen und Unterbrechungen der Versorgungskette als Auswirkungen von Katastrophen konfrontiert werden, insbesondere wenn es nicht gelingt, alternative Zulieferquellen zu erschließen. Falls Semperit nicht in der Lage ist, ausreichende Sicherheit entlang der Beschaffungskette zu erlangen, könnte auch die Reputation von Semperit beeinträchtigt werden.

Beschaffungsrisiken

Zur Herstellung seiner Produkte kauft Semperit unter anderem große Mengen an Rohstoffen wie Kautschuk (Natur- und Synthesekautschuk), Chemikalien, Füllstoffe (z. B. Ruß) und Festigkeitsträger aus Textil und Stahl sowie Energie (Gas, Strom) ein. Diese Rohstoffe unterliegen größeren Preisschwankungen. Preiserhöhungen könnten in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation nur in Teilen beziehungsweise mit Zeitverzug an Kunden weitergegeben werden, weshalb ein Anstieg der Rohstoffpreise zu einer Ergebnisbelastung führen kann.

Ein Engpass von (einzelnen) Rohstoffen bei der Versorgung oder Ausfall eines wesentlichen Rohstofflieferanten kann zu einem massiven Produktionsverlust und zu einer starken negativen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe führen.

Produktions- und Auslastungsrisiken

Qualitätsprobleme können bei Semperit-Produkten auftreten, die aus der Entwicklung oder Produktion dieser Produkte resultieren. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen, Unterauslastung von Produktionsstätten, limitierter Verfügbarkeit von Produktions-, Bewegungs- und Lagerflächen nicht ausgeschlossen werden. Die angeführten Risiken können zu Lieferverzögerungen und in weiterer Folge zu einem möglichen Verlust von Kunden führen, mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe.

Risiken der Informationstechnologie (IT) und des Datenschutzes

Der überwiegende Teil der Produktions-und Steuerungssysteme sowie Serviceleistungen ist von einer funktionierenden und störungsfreien IT-Landschaft abhängig. Der Ausfall von wesentlichen Servern und Produktionssteuerungseinheiten, ERP-Systemen, Nichtverfügbarkeiten sowie unautorisiertes Eindringen in IT-Netzwerke (Cyber-Crime) können zu einem Verlust von nicht mehr aufholbaren Produktionsmengen, zu Qualitätsbeeinträchtigung oder Lieferverzögerungen führen und damit nachteilig für Semperit sein. Wie andere multinationale Unternehmen ist auch Semperit Ziel von Cyber-Angriffen. Diese könnten möglicherweise zur Offenlegung, Verfälschung, Spionage oder zum Verlust von Informationen, Missbrauch von Informationssystemen oder zu Produktfehlern, Produktionsausfällen und Lieferengpässen führen, mit negativen Auswirkungen auf die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit der Semperit Gruppe.

Ein zusätzliches Risiko sind selbst entwickelte IT-Systeme und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen in Anwendung, die ein hohes Maß an manuellen Eingriffen erfordern, wodurch Datenqualität und Prozesse beeinträchtigt sein können. Die Rückverfolgbarkeit von produzierten Gütern könnte aufgrund fehlerhafter und inexistenter Systeme nicht gewährleistet sein.

Die unsachgemäße/nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Handhabung von schützenswerten/vertraulichen Daten kann ebenfalls ein Risiko darstellen.

Personalrisiken

Semperit benötigt fortwährend hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in den Regionen, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, weiterhin intensiv. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung von Semperit wird wesentlich davon bestimmt, dass entsprechend qualifizierte Fach- und Führungskräfte an den einzelnen Standorten rekrutiert, integriert, weiterentwickelt und dauerhaft gehalten werden können. Der Abgang von Schlüsselpersonen muss durch rechtzeitig ausgebildete interne Nachfolger aufgefangen werden. Sollte dies nicht gelingen, ist das Risiko einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe gegeben.

Ein Arbeitskräftemangel, Streiks oder Abfluss/unbefugte Weitergabe von Know-how können zu einer Beeinträchtigung der Produktion sowie Einschränkungen in anderen Unternehmensbereichen führen und damit ebenfalls die Produktivität sowie die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Wie nach IFRS 7.31 gefordert, erfolgt eine ausführliche Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzernanhang unter Punkt 8. Nachstehend findet sich eine Zusammenfassung und Interpretation.

Kapital-, Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken

Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik.

Politische und wirtschaftliche Entwicklungen weltweit beeinflussen die Finanzmärkte. In Bezug auf unsere Treasury- und Finanzierungsaktivitäten könnten negative Entwicklungen in Zusammenhang mit den Finanzmärkten, wie die begrenzte Verfügbarkeit von Finanzmitteln und von Sicherungsinstrumenten, eine geänderte Bonitätseinschätzung durch Banken / Geldgeber, Zinssatzentwicklungen und Auswirkungen aus restriktiveren Regulierungen des Finanzsektors, der Politik der Zentralbanken sowie der Nutzung von Finanzinstrumenten, unsere Einlagenkonditionen beziehungsweise Finanzierungskosten verschlechtern. Eine Erhöhung der Kreditrisikoaufschläge aufgrund von Unsicherheit und Risikoaversion an den Finanzmärkten könnte zudem zu einer negativen Veränderung der Marktwerte der finanziellen Vermögenswerte, insbesondere der derivativen Finanzinstrumente, führen. Aufgrund eines gestiegenen Kontrahentenrisikos könnten sich die Kosten zur Sicherung von Kreditrisiken erhöhen.

Im Zusammenhang mit Kreditverträgen und Schuldscheindarlehen bestehen übliche Klauseln ("Covenants-Kriterien"), die bei Nicht-Erfüllung zu einer Verschlechterung der Bonitätseinschätzung bis hin zu einer Kündigung durch Banken / Geldgeber und einer damit einhergehenden negativen Belastung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen könnte.

Ausfallsrisiken von Kunden und Banken

Unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage könnte nachteilig beeinflusst werden, falls sich die Bonität der Semperit Kunden verschlechtert oder diese ihre Verbindlichkeiten nicht bezahlen. Im Falle von Wertverlusten von an Semperit übertragenen Sicherheiten bestehen weitere Risiken. Der Ausfall eines wesentlichen Geschäftspartners könnte negative Folgen für unsere Finanzposition und für unser Finanzergebnis haben.

Es bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben, die Semperit bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert und können im Falle eines Konkurses einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise dazu führen, dass Semperit nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann. Des Weiteren betreibt Semperit geschäftliche Aktivitäten in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen, weiters existieren Vereinbarungen mit Joint Venture Partnern, woraus sich Einschränkungen auf die freie Verfügbarkeit der jeweiligen liquiden Mittel ergeben.

Fremdwährungsrisiken

Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzerngesellschaften, die zum Beispiel Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Tschechische Krone, Polnische Zloty und Malaysische Ringgit. Im Konzernanhang ist unter Punkt 8. Risikomanagement/Fremdwährungsrisikomanagement eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach den wesentlichen Währungen sowie diejenigen Währungspaare angeführt, welche gegenüber dem Euro und dem US-Dollar bestehen und ein wesentliches Währungsänderungsrisiko beinhalten.

Die Entwicklung der Wechselkurse könnte unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussen. Währungsrisiken bestehen auch aus der Vergabe von Darlehen in Euro und anderen Währungen an Konzerngesellschaften.

Zinsrisiken

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert und zum Teil variabel verzinst. Semperit sichert zum Teil Zinsund Wechselkursrisiken, die sich aus dem laufenden Geschäft ergeben, über derivative Finanzinstrumente ab, siehe Konzernanhang Punkt 2.15 sowie Punkt 6. In Abhängigkeit von der Entwicklung von Zinssätzen könnten Sicherungsgeschäfte unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussen.

Steuerrisiken

Die Tochtergesellschaften von Semperit sind in den jeweiligen Ländern lokaler Steuergesetzgebung unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere (lokale) Steuern und Gebühren abführen. Änderungen der Steuergesetze und -regelungen in diesen Jurisdiktionen könnten zu höheren Steueraufwendungen führen. Ebenso ist ein negativer Einfluss auf die Steuerforderungen und verbindlichkeiten der Semperit Gruppe sowie auf die aktiven und passiven latenten Steuern möglich. Zudem könnte die Unsicherheit im steuerlichen Umfeld mancher Regionen die Möglichkeiten einschränken, eigene Rechte durchzusetzen. Die Semperit Gruppe und ihre lokalen Gesellschaften unterliegen regelmäßigen Steuerprüfungen von Finanzbehörden mit möglichen negativen Feststellungen.

Es besteht ein Risiko in Bezug auf Steuern, wenn Beteiligungsansätze an Semperit-Gesellschaften und gruppenfinanzierte Forderungen und Kredite weiter angepasst werden müssen.

Bei Eintritt eines oder mehrerer der oben genannten Ereignisse ist von einer negativen Auswirkung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auszugehen.

Eine Konzerngesellschaft führt derzeit Steuerverfahren zu Verkehrssteuern für die Veranlagungsjahre 2008 bis 2010 in Brasilien, bei denen das Management für die Importabgabe unverändert davon ausgeht, dass das Erfordernis einer Rückstellung erfüllt wird (siehe Erläuterung 6.12., Seite 97 im Konzernanhang). Für die Wiederverkaufsabgabe wurde im Geschäftsjahr 2017 eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt, aufgrund der Nichterfüllung der Ansatzkriterien des IAS 37 wurde auf die Erfassung einer Eventualforderung verzichtet. Für die Veranlagungsjahre 2011 und 2012 geht das Management unverändert davon aus, dass keine Rückstellung für ein allfälliges Steuerrisiko gebildet werden muss – siehe dazu Seite 115 im Konzernanhang. Da die Steuerschuld in brasilianischen Real zu begleichen sein wird, bestehen Währungsrisiken aus dem Verhältnis Euro vs. Brasilianischer Real.

Compliance Risiken

Regulatorische Risiken und potenzielle Sanktionen

Semperit unterhält Geschäftsaktivitäten mit Kunden auch in Ländern wie Iran, Russland oder Ukraine, die Exportkontrollregulierungen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen (zum Beispiel durch die USA und die EU) unterliegen. Neue oder ausgeweitete Sanktionen in Ländern, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, könnten zu einer Einschränkung der bestehenden Geschäftsaktivitäten in diesen Ländern oder indirekt in anderen Ländern führen. Zudem könnte Semperit aufgrund der Beendigung unserer Geschäfte in Ländern, die Sanktionen unterliegen, Ansprüchen oder anderen Maßnahmen von Kunden ausgesetzt sein. Aufgrund der politischen Einigung auf einen gemeinsamen umfassenden Aktionsplan bezüglich des iranischen Atomprogramms hat Semperit seine konzernweiten Richtlinien dahingehend geändert, dass Geschäfte mit iranischen Kunden zulässig sind, die nicht in den Sanktionslisten der EU oder der USA geführt werden.

Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken wie Unruhen, Gesundheitsrisiken, kulturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Arbeitsverhältnissen und Geschäftspraktiken, Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, wirtschaftliche und staatliche Instabilität, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen sowie die Auferlegung von Währungsbeschränkungen und strengere Umweltauflagen.

Risiken aus Kartell- und Korruptionsvorwürfen

Zukünftige Verfahren gegen Semperit hinsichtlich Korruptions- oder Kartellvorwürfen sowie andere Gesetzesverletzungen betreffend könnten zu straf- oder zivilrechtlichen Bußgeldern führen sowie zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich künftigen Verhaltens, Gewinnabschöpfungen, zum Ausschluss von der direkten oder indirekten Teilnahme an bestimmten Geschäften, zum Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen und Rechtsfolgen. Ein Teil der Geschäftstätigkeit von Semperit entfällt auf Unternehmen in staatlichem Besitz. Anhängige und mögliche künftige Ermittlungen zu Korruptions-, Kartell- oder Vorwürfen betreffend andere Gesetzesverletzungen könnten nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfte der Semperit Gruppe haben bis hin zum Ausschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen. Darüber hinaus könnten solche Ermittlungen auch zur Aufhebung bestehender Verträge sowie Auftrags- und Kundenverlust führen und Verfahren gegen Semperit eingeleitet werden.

Entwicklungen in laufenden oder potenziellen künftigen Ermittlungen, etwa die Reaktion auf behördliche Ersuchen und die Zusammenarbeit mit den Behörden, könnte die Aufmerksamkeit und die Ressourcen des Managements von anderen Geschäftsangelegenheiten ablenken.

Eine Konzerngesellschaft ist in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Die Tochtergesellschaft kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde nach Einschätzung der Semperit Gruppe mit einer Rückstellung in Höhe des wahrscheinlichsten Betrages gemäß IAS 37 entsprechend vorgesorgt. Ein allfälliger Anpassungsbedarf wird periodisch neu beurteilt.

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten

Semperit ist und wird auch künftig im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren konfrontiert. Diese können insbesondere dazu führen, dass Semperit die Zahlung von Schadensersatz, Strafschadensersatz, die Erfüllung anderer Ansprüche sowie straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteilsabschöpfungen auferlegt werden. Zudem können hieraus in Einzelfällen formelle oder informelle Ausschlüsse bei Ausschreibungen oder der Entzug oder Verlust der Gewerbe- oder Betriebserlaubnis resultieren. Ferner können weitere Rechtsstreitigkeiten eingeleitet oder bestehende Rechtsstreitigkeiten ausgeweitet werden. Geltend gemachte Ansprüche aus Rechtsstreitigkeiten unterliegen grundsätzlich einer Verzinsung.

In einigen dieser Rechtsstreitigkeiten könnten negative Entscheidungen für Semperit ergehen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.

Für Semperit sind die asiatischen Märkte von großer Bedeutung. Diese sind Rechtssystemen mit regelmäßigen Änderungen unterworfen, die auf die Geschäfts-, Vermögens-, Ergebnis-, Finanz und Ertragslage der Semperit Gruppe negative Auswirkungen haben könnten.

Im Oktober 2015 hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) aufgrund eines Antrags von Sri Trang Gesellschaften, die Joint Venture Partner von Semperit in der Siam Sempermed Corporation Ltd. sind, ein Verfahren gegen Semperit und diese Sri Trang Gesellschaften beim Kartellgericht in Wien eingeleitet – siehe dazu Seite 116 im Konzernanhang. Der Oberste Gerichtshof hat im September 2017 entschieden, dass die frühere Exklusivitäts-Regelung für den Vertrieb und die Vermarktung von Handschuhen durch Semperit in Europa, welche in der ehemaligen Joint Venture Gesellschaft in Thailand produziert wurden, in den Jahren 2015/16 nicht mit dem Wettbewerbsrecht konform war. Außerdem hat der Oberste Gerichtshof entschieden, den Europäischen Gerichtshof nicht mit dieser Sache zu befassen. Über eine mögliche Geldbuße wurde noch nicht entschieden, jedoch haben im vierten Quartal 2017 und im ersten Quartal 2018 Gespräche mit der BWB über ein Settlement hierzu stattgefunden. Für die erwarteten weiteren Kosten des Verfahrens und einer möglichen Geldbuße wurde auf Basis einer Schätzung mit einer entsprechenden Rückstellung vorgesorgt. Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterblieben sind.

Risiken aus Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE)

Gegenwärtige oder künftige umweltrechtliche, gesundheits- oder sicherheitsbezogene oder sonstige staatliche Regulierungen oder deren Änderung könnten eine Anpassung der operativen Tätigkeiten der Semperit Gruppe erfordern und zu einer erheblichen Steigerung der operativen Kosten führen. Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen umweltrechtlichen, gesundheits- oder sicherheitsbezogenen Zwischenfalls, auch beim Handling mit gefährlichen Substanzen, ebenso wie einer Nichteinhaltung umweltrechtlicher, gesundheits- oder sicherheitsbezogener Regelungen, die in der Folge zu ernsthaften Unfällen, Reputationsverlust und rechtlichen Konsequenzen führen könnten. Semperit könnten aus Umweltschäden Verluste entstehen, die über die Versicherungssummen hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind, und solche Verluste könnten die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.

Compliance Risiken betreffend Unternehmerische Sozialverantwortung (CSR)

Es bestehen Risiken, gegen bestehende CSR-Bestimmungen der lokalen Gesetzgebungen in den jeweiligen Ländern zu verstoßen. Daraus könnten, neben Belastungen der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, auch Reputationsschäden und Kundenverluste entstehen.

Versicherbare Risiken

Der bestehende Versicherungsschutz bewahrt Semperit nicht vor etwaigen Reputationsschäden. Außerdem kann Semperit aus Rechtsstreitigkeiten Verluste erleiden, die über die Versicherungssumme hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind.

Feuer-, Elementarereignisse und Naturkatastrophen bergen ein signifikantes Verlustpotenzial für Semperit, dass trotz des bestehenden Versicherungsprogramms möglicherweise nicht zur Gänze Deckung finden könnte.

Schließlich kann nicht gewährleistet werden, dass Semperit auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhält.

Externe Risiken

Wettbewerbsumfeld

Die weltweiten Märkte für unsere Produkte sind hinsichtlich Preisbildung, Produkt- und Servicequalität, Produktentwicklungs- und Einführungszeiten, Kundenservice und Finanzierungsbedingungen sowie Verschiebungen beim Marktbedarf hochgradig wettbewerbsintensiv. Semperit ist mit starken Mitbewerbern, zum Teil auch aus Schwellenländern, konfrontiert, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Einige Branchen, in denen Semperit tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Veränderung der relativen Marktposition der Semperit Gruppe führen könnten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Lieferanten zunehmend zu ernsten Mitbewerbern für Semperit werden.

Wirtschaftliche, politische und geopolitische Rahmenbedingungen

Aus Sicht von Semperit besteht aktuell ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Ein wesentliches Risiko resultiert zum Beispiel aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit). Dies könnte die Geschäftsunsicherheit erhöhen und Risiken für die Finanzmärkte darstellen. Das Investitionsklima könnte wegen politischer Verwerfungen, weiterer Unabhängigkeitsbestrebungen in Ländern der Europäischen Union oder wegen nachhaltiger Erfolge protektionistischer, EU- und wirtschaftsfeindlicher Parteien und Politik einbrechen.

Eine weitere Verschärfung des USA-Nordkorea-Konflikts könnte negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der Semperit Gruppe haben.

Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Asien oder sogar ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts, des Bankensektors oder des Aktienmarkts stellen weitere erhebliche Risiken dar.

Ein terroristischer Angriff oder eine Reihe solcher Angriffe in großen Volkswirtschaften könnte die globale Wirtschaftstätigkeit herabsetzen und das Geschäftsklima einbrechen lassen. Weitere Risiken liegen in politischen Spannungen etwa in Syrien, der Türkei, Ukraine, Russland, Iran und Ägypten.

Falls die aktuelle Konjunkturerholung wieder zum Erliegen kommen sollte und Semperit nicht in der Lage ist, Produktions- und Kostenstrukturen in geeignetem Maße anzupassen, besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Semperits. Beispielsweise könnten sich die Finanzierungsmöglichkeiten unserer Kunden verschlechtern. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass sich Kaufabsichten bezüglich unserer Produkte ändern, verzögern oder fallen gelassen werden beziehungsweise Einkäufe oder Verträge, die bereits begonnen wurden, nicht zu Ende geführt werden. Zudem könnten die Margen der Semperit-Produkte infolge ungünstiger Marktbedingungen stärker fallen, als von Semperit gegenwärtig vorhersehbar. Des Weiteren könnten sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen nachteilig verändern, was zu negativen Auswirkungen auf unsere Finanzsituation führen könnte.

Internes Kontrollsystem (IKS)

Das interne Kontrollsystem von Semperit verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Risk Management & Assurance gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben. Um die nachhaltige Implementierung dieser Rahmenbedingungen und Regelungen sicherzustellen, werden regelmäßige Follow-up-Audits an den Standorten durchgeführt.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Erkennung potenzieller operativer Risiken und Sichtbarmachung bereits entstandener Schäden
  • Schutz des Besitzes
  • Verbesserung der betrieblichen Effektivität
  • Sicherung der Korrektheit des Rechnungswesens und des Reportings
  • Compliance mit internen und externen Gesetzen und Regularien
  • Nachverfolgbarkeit durch sachverständige Dritte
  • Sicherung der adäquaten Implementierung der Trennung von Aufgaben

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Die Eckpunkte des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind die Funktionen des Rechnungswesens von anderen Verantwortungsbereichen wie etwa dem Treasury getrennt.
  • Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende IT-Einrichtungen gegen unbefugte Zugriffe geschützt.
  • Hinsichtlich der eingesetzten Finanzsysteme wird weitgehend auf Standardsoftware zurückgegriffen.
  • Ein Richtlinienwesen (z. B. Bilanzierungsrichtlinien, Zahlungsrichtlinien) ist eingerichtet.
  • Erhaltene oder weitergegebene Buchhaltungsdaten sollen von den verantwortlichen Personen auf Vollständigkeit und Richtigkeit, z.B. mittels Stichproben, geprüft werden.
  • Bei den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird das Vier-Augen-Prinzip angewandt.
  • Rechnungslegungsrelevante Prozesse werden stichprobenweise durch die interne Revision überprüft.

Ausblick

Im Verlauf des Jahres 2018 wird der Vorstand Schritt für Schritt entscheiden, ob es Änderungen im Portfolio der bestehenden Segmente sowie weitere Anpassungen im Produktionsfootprint geben wird. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und zur Stärkung der Bilanzstruktur stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands. Daher können weitere erhebliche Einmalbelastungen neben den bereits gesetzten und den noch in Analyse befindlichen Maßnahmen auch in den nächsten Quartalen nicht ausgeschlossen werden. Aus diesen Gründen ist das Jahr 2018 als Übergangsjahr zu sehen. Bedingt durch die angeführten Entwicklungen bleibt der Ausblick für die nächsten Quartale ausgesetzt.

Semperit fokussiert weiterhin auf organisches Wachstum. Neben den laufenden Optimierungsmaßnahmen im Segment Sempermed startet Semperit weitere Umsetzungsschritte bei Sempertrans und Semperform. Im Segment Semperflex und im Mischbetrieb (Mixing) stehen die Beschleunigung der profitablen Umsetzung der unverändert erforderlichen Investitionsprojekte und des damit verbundenen organischen Wachstumskurses im Vordergrund. Die Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten werden daher fortgesetzt. Insgesamt sind für das Jahr 2018 Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 80 Mio. EUR (2017: 74,5 Mio. EUR) vorgesehen.

Seit dem Start des Analyse- und Transformationsprozesses im Herbst 2017 hat der Vorstand signifikante Potenziale zur Ergebnisverbesserung identifiziert und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Der Abschluss der Transformation der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll die Semperit Gruppe als zentrale Steuerungsgröße eine EBITDA-Marge von rund 10% erzielen.

Hinweis

Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 15. März 2018 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen nicht vorhersehbaren strukturellen und konjunkturellen Änderungen im weiteren Jahresverlauf 2018. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Wien, am 15. März 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Konzernabschluss und Konzernanhang

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

in TEUR Anhang 2017 2016
Umsatzerlöse 5.1. 874.181 852.379
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen 14.785 2.169
Aktivierte Eigenleistungen 4.116 4.549
Betriebsleistung 893.082 859.097
Sonstige betriebliche Erträge 5.2. 92.440 10.477
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 5.3. –541.293 –505.504
Personalaufwand 5.4. –186.521 –165.294
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.5. –157.968 –129.237
Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen 3.2. 453 8.370
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 100.193 77.909
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.6. –36.593 –33.265
Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.6. –25.976 –17.334
EBIT (Betriebsergebnis) 37.625 27.310
Finanzerträge 5.7. 33.058 22.813
Finanzaufwendungen 5.7. –53.261 –36.350
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.10. –5.326 –6.393
Finanzergebnis –25.529 –19.930
Ergebnis vor Steuern 12.096 7.379
Ertragsteuern 5.8. –38.351 –16.182
Ergebnis nach Steuern –26.255 –8.802
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis 6.9. –25.657 –8.799
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.9. –598 –3
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1) 5.9. –1,25 –0,43

1) Auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend.

Konzerngesamtergebnisrechnung

in TEUR Anhang 2017 2016
Ergebnis nach Steuern lt. Konzerngewinn- und -verlustrechnung –26.255 –8.802
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden
Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) 6.11. 1.472 –523
Darauf entfallende latente Steuern 6.8. –925 328
548 –195
Sonstiges Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerten
6.9.
Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) 6.11. 0 9
Darauf entfallende latente Steuern 6.8. 0 –1
0 7
548 –188
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 5.7. –123 12
Cashflow Hedges
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 8. 262 289
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode –328 –274
–66 15
Sonstiges Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerten
6.9.
Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode 5.7. 0 4.884
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode –14.033 0
–14.033 4.884
Währungsumrechnungsdifferenzen 5.7.
Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode 2.801 –5.374
Darauf entfallende latente Steuern 6.8. 32 –7
–11.389 –469
Sonstiges Ergebnis gesamt –10.841 –657
Gesamtergebnis –37.096 –9.459
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis –36.449 –9.269
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis –647 –191

Konzerngeldflussrechnung

in TEUR Anhang 2017 2016
Ergebnis vor Steuern 12.096 7.379
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen
und immateriellen Vermögenswerten 6.1. / 6.2. 62.568 50.595
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen
(einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen)
5.109 1.829
Veränderung langfristiger Rückstellungen –6.325 3.731
Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen –453 –8.370
Erhaltene Dividenden von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten (Joint
Ventures)
3.3. 47.751 0
Erhaltene Dividenden von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen 938 0
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 5.326 6.393
Ergebnis aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und
aus der Tilgung von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
3.3. –75.000 0
Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) 7.299 5.084
Gezahlte Zinsen –8.477 –5.904
Erhaltene Zinsen 1.123 1.178
Gezahlte Ertragsteuern 5.8. –19.768 –13.839
Cash Flow aus dem Ergebnis 32.188 48.077
Veränderung Vorräte 6.3. –21.631 –2.393
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.267 6.675
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte 6.213 –2.800
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –583 1.193
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen 26.235 –15.011
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens –919 –1.324
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 56.770 34.416
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 317 266
Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und
Finanzveranlagungen
6 2
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 6.1. / 6.2. / 7. –74.475 –65.072
Einzahlungen aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten 3.3. 168.627 0
Steuern im Zusammenhang mit dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen
Vermögenswerten
3.3. –25.078 0
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 69.397 –64.804
Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 0 144.204
Tilgung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 7. –86.161 –26.552
Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding 6.9. –14.401 –24.688
Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 6.10. –19.979 0
Auszahlungen für den Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen von
Tochterunternehmen
3.3. –25.842 0
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen –39 –57
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit –146.422 92.907
Nettoveränderung liquider Mittel –20.256 62.518
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung –4.422 1.259
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 190.208 126.430
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 165.530 190.208

Konzernbilanz

in TEUR Anhang 31.12.2017 31.12.2016
VERMÖGENSWERTE
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 6.1. 17.513 53.396
Sachanlagen 6.2. 356.040 313.560
Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen 3.2. 2.124 2.608
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 13.298 13.170
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 2.183 4.404
Latente Steuern 6.8. 8.164 18.846
399.322 405.984
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 6.3. 159.736 138.105
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.4. 103.577 118.844
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 2.373 7.698
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 15.165 14.121
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 7.509 6.842
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.7. 165.530 190.208
453.891 475.817
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 3.2. 0 152.684
453.891 628.501
VERMÖGENSWERTE 853.212 1.034.485
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital 6.9.
Grundkapital 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.503 21.503
Gewinnrücklagen 244.464 284.079
Währungsumrechnungsrücklage –8.820 –11.670
Rücklagen, die den als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten zuzuordnen
sind 0 14.033
Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding 278.506 329.304
Nicht beherrschende Anteile 1.784 1.675
280.291 330.979
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 35.815 40.066
Sonstige Rückstellungen 6.12. 12.837 16.384
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 6.10. 13.276 14.319
Schuldscheindarlehen 6.13. 254.168 275.578
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.14. 51.310 136.421
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 936 796
Sonstige Verbindlichkeiten 6.16. 701 832
Latente Steuern 6.8. 5.218 17.836
374.261 502.231
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 2.489 2.612
Sonstige Rückstellungen 6.12. 24.870 7.676
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 6.10. 0 37.506
Schuldscheindarlehen 6.13. 15.542 1.969
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.14. 5.578 6.814
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 110.913 111.569
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 17.076 15.576
Sonstige Verbindlichkeiten 6.16. 20.631 13.349
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 1.562 4.203
198.660 201.275
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 853.212 1.034.485

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Neu
bewer
tungs
rücklage
Andere
Gewinn
rücklagen1)
Summe
Gewinn
rücklagen
Währungs
umrech
nungs
rücklage2)
Summe
Eigen
kapital
der
Aktionäre
der
Semperit
AG
Holding
Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
Stand 1.1.2016 21.359 21.503 200 317.533 317.733 2.664 363.260 1.924 365.183
Ergebnis nach
Steuern
0 0 0 –8.799 –8.799 0 –8.799 –3 –8.802
Sonstiges Ergebnis 0 0 9 –177 –168 –302 –470 –187 –657
Gesamtergebnis 0 0 9 –8.976 –8.967 –302 –9.269 –191 –9.459
Dividende 6.9. 0 0 0 –24.688 –24.688 0 –24.688 0 –24.688
Erwerb von nicht
beherrschenden Anteilen
3.6. 0 0 0 1 1 0 1 –58 –57
Stand 31.12.2016 21.359 21.503 209 283.870 284.079 2.363 329.304 1.675 330.979
Stand 1.1.2017 21.359 21.503 209 283.870 284.079 2.363 329.304 1.675 330.979
Ergebnis nach
Steuern
0 0 0 –25.657 –25.657 0 –25.657 –598 –26.255
Sonstiges Ergebnis 0 0 –92 483 390 –11.183 –10.792 –49 –10.841
Gesamtergebnis 0 0 –92 –25.174 –25.266 –11.183 –36.449 –647 –37.096
Dividende 6.9. 0 0 0 –14.401 –14.401 0 –14.401 0 –14.401
Erwerb von nicht
beherrschenden Anteilen
3.6. 0 0 0 53 53 0 53 –92 –39
Umgliederungen und
sonstiges
0 0 0 0 0 0 0 848 849
Stand 31.12.2017 21.359 21.503 117 244.347 244.464 –8.820 278.506 1.784 280.291

1) Darin sind zum 1. Januar 2017 Rücklagen enthalten, die den als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten zuzuordnen sind. 2) Darin sind zum 1. Januar 2017 Währungsumrechnungsrücklagen enthalten, die den als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen

Gewinnrücklagen

Vermögenswerten zuzuordnen sind.

Konzernanhang

1. Allgemeine Erläuterungen

Die Semperit Aktiengesellschaft Holding (in der Folge Semperit AG Holding), eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht, ist ein international tätiger Industriekonzern mit Sitz in 1031 Wien, Modecenterstraße 22, Österreich. B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Die Geschäftsaktivitäten sind in die vier strategischen Geschäftssegmente Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform aufgeteilt.

1.1. Erstellung und Präsentation des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie in Übereinstimmung mit § 245a UGB aufgestellt. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember.

Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, wenn nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Semperit AG Holding am 15. März 2018 aufgestellt, unterzeichnet und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

1.2. Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsgrundsätzen

Erstmals anwendbare / angewendete Standards und Interpretationen

Folgende geänderte Standards und Interpretationen wurden im Geschäftsjahr 2017 erstmals angewendet:

Erstmals anwendbare / angewendete Standards und
Interpretationen
Inkrafttreten1) Endorsement
Neue Standards und Interpretationen
n/a
Geänderte Standards und Interpretationen
IAS 7 Kapitalflussrechnung - Änderungen:
Ergebnis der Angabeninitiative
1.1.2017 November 2017
IAS 12 Ertragsteuern - Änderungen: Ansatz
latenter Steueransprüche für unrealisierte
Verluste
1.1.2017 November 2017
Diverse Jährliche Verbesserungen an den IFRS,
Zyklus 2014-2016: IFRS 12 Angaben zu
Beteiligungen an anderen Unternehmen
1.1.2017 Februar 2018

1) Die Standards sind gemäß dem Amtsblatt der EU verpflichtend für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.

IAS 7 Kapitalflussrechnung – Ergebnis der Angabeninitiative

Diese Standardänderung wurde am 6. November 2017 von der EU übernommen und erfordert zusätzliche Angaben zur Veränderung der Finanzierungsverbindlichkeiten; sie ist rückwirkend ab dem 1. Jänner 2017 anzuwenden. Die zusätzlichen Angaben betreffen sowohl zahlungswirksame als auch nicht zahlungswirksame Veränderungen von Finanzierungsverbindlichkeiten. Für die Semperit Gruppe resultieren daraus erstmalig zusätzliche Anhangsangaben im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017.

IAS 12 Ertragsteuern

Diese Standardänderung wurde am 6. November 2017 von der EU übernommen und betrifft den Ansatz latenter Steueransprüche für unrealisierte Verluste. Die Änderung des IAS 12 ist erstmals von Unternehmen anzuwenden, deren Geschäftsjahre am oder nach dem 1. Jänner 2017 beginnen.

Die Anpassung umfasst unter anderem das Entstehen von abzugsfähigen temporären Differenzen bei Abweichungen zwischen unrealisierten Verlusten bei zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Vermögenswerten und den steuerlichen Anschaffungskosten. Des Weiteren sind Einschränkungen der Verrechnung von steuerlichen Verlusten im geltenden Steuerrecht für die Beurteilung, ob aktive latente Steuern für abzugsfähige temporäre Differenzen zu bilanzieren sind, zu berücksichtigen.

Diese Standardänderung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2014-2016: IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen

Das IASB hat jährliche Verbesserungen an den IFRS Zyklus 2014-2016 am 8. Dezember 2016 veröffentlicht und damit die Standards IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards, IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen sowie IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures geändert.

Die Änderungen an IFRS 12 sind bereits von Unternehmen anzuwenden, deren Geschäftsjahre am oder nach dem 1. Jänner 2017 beginnen. Es handelt sich dabei um eine Klarstellung des Anwendungsbereichs des Standards durch Präzisierung, dass bestimmte Angabevorschriften auf Beteiligungen eines Unternehmens anzuwenden sind, die als zu Veräußerungszwecken gehalten, als zu Ausschüttungszwecken gehalten oder als aufgegebene Geschäftsbereiche nach IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche klassifiziert sind.

Diese Änderung hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

Bereits veröffentlichte, aber noch nicht angewandte Standards und Interpretationen

Folgende, bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichte, neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2017 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt. Die Semperit Gruppe plant, diese Änderungen mit dem Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung erstmals anzuwenden.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Inkrafttreten1) Endorsement

Neue Standards und Interpretationen
IFRS 9 Finanzinstrumente 1.1.2018 November 2016
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 1.1.2016
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 1.1.2018 September 2016
IFRS 16 Leasingverhältnisse 1.1.2019 Oktober 2017
IFRS 17 Versicherungsverträge 1.1.2021 November 2016
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen 1.1.2018
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 1.1.2019
Geänderte Standards und Interpretationen
IFRS 10, IAS 28 Konzernabschlüsse und Anteile an assoziierten Unternehmen - Änderungen:
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor
und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture
auf unbestimmte
Zeit verschoben
September 2016
IFRS 15 Klarstellung zu IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 1.1.2018 September 2016
IFRS 2 Klassifizierung und Bewertung von Transaktionen anteilsbasierter Vergütung 1.1.2018 Februar 2018
IFRS 4 Anwendung von IFRS 9 mit IFRS 4 1.1.2018 November 2017
IAS 40 Übertragungen von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 1.1.2018
Diverse Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2014-2016: IFRS 1 Erstmalige
Anwendung der International Financial Reporting Standards sowie IAS 28
Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
1.1.2018 Februar 2018
IFRS 9 Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 1.1.2019
IAS 28 Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures 1.1.2019
Diverse Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2015-2017 1.1.2019 September 2016

1) Die Standards sind gem. Inkrafttretensbestimmungen des IASB für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.

IFRS 9 Finanzinstrumente

Im Juli 2014 veröffentlichte das IASB IFRS 9 Finanzinstrumente, welcher erstmals in der Berichtsperiode eines am 1. Januar 2018 oder danach beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden ist und IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung ersetzt. IFRS 9 sieht Änderungen hinsichtlich der Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten und Regelungen zum Hedge Accounting vor. Der Standard wurde von der EU im November 2016 übernommen.

Im Hinblick auf die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten werden für den Konzernabschluss der Semperit Gruppe mit Ausnahme des geänderten Ausweises der Fair-Value-Änderungen der bisher als available for sale klassifizierten Fondsanteile keine Auswirkungen erwartet. Diese Fondsanteile werden ab dem Erstanwendungszeitpunkt der Kategorie verpflichtende erfolgswirksame Fair-Value-Bewertung zugeordnet mit der Folge, dass die Wertschwankungen dieser Wertpapiere nicht mehr wie bisher erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sondern mit Beginn der Erstanwendung von IFRS 9 in der Konzerngewinn und -verlustrechnung dargestellt werden.

In Bezug auf die Bilanzierung von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte wird die Semperit Gruppe das vereinfachte Wertminderungsmodell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen anwenden. Dazu wurden die Zahlungsausfälle in den vergangenen vier Geschäftsjahren je Segment und regional differenziert analysiert und darauf aufbauend eine Wertminderungsmatrix auf der Basis von Zeitbändern erstellt. Der Unterschiedsbetrag zwischen der Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach IAS 39 und der Wertminderungen nach der neuen Wertminderungsmatrix in Höhe von rund 500 TEUR (Ergebnisverbesserung) wird in Übereinstimmung mit den Übergangsbestimmungen des IFRS 9 nach Berücksichtigung der ertragsteuerlichen Konsequenzen zum 1. Jänner 2018 im Eigenkapital erfasst.

Für alle anderen finanziellen Vermögenswerte sieht IFRS 9 die Anwendung des 3-Stufen-Modells zur Bestimmung der Wertminderung vor. Die Semperit Gruppe hat die Auswirkungen des 3-Stufen-Modells auf die Wertminderungen wesentlicher finanzieller Vermögenswerte (insbesondere Bankeinlagen, Kautionsforderungen, Reisekostenvorschüsse an Mitarbeiter) geprüft und ist zum dem Ergebnis gekommen, dass sich im Vergleich zur bisherigen Wertminderung finanzieller Vermögenswerte keine wesentlichen Auswirkungen ergeben.

Aus der Anwendung der Vorschriften zum Hedge Accounting gemäß IFRS 9 werden keine Auswirkungen für die Semperit Gruppe erwartet, da alle unmittelbar vor der Erstanwendung des IFRS 9 bestehenden Sicherungsbeziehungen mit Beginn der Erstanwendung von IFRS 9 unverändert fortgeführt und keine neuen Sicherungsbeziehungen umstellungsbedingt designiert werden.

IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

IFRS 15 ersetzt die Inhalte des IAS 18 Umsatzerlöse und des IAS 11 Fertigungsaufträge sowie die dazugehörigen Interpretationen. Die neuen Regelungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen, anzuwenden. Es wird keine Unterscheidung zwischen Auftrags- und Leistungsarten mehr getroffen. Bei der Anwendung dieses Standards ist ein 5-Schritte-Modell zu implementieren, welches einen starken Fokus auf die Auslegung der Verträge mit Kunden legt. Die Definition und die zeitpunkt- und zeitraumbezogene Realisierung der Leistungsverpflichtungen werden durch einheitliche Kriterien festgelegt.

Die Semperit Gruppe hat eine Prüfung und Analyse der Themenfelder bei der Umsatzerlösrealisierung gemäß IFRS 15 im Geschäftsjahr 2017 durchgeführt; die Unterschiedlichkeit der Geschäftsmodelle in den Segmenten Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform wurde dabei berücksichtigt. Im Zuge dessen wurden die Bilanzierung von Vertragsstrafen und Gutschriften (Umsatzerlösreduktion vs. aufwandsmäßiger Erfassung), die Identifikation einer separaten Leistungsverpflichtung "transportation service" aus der Verwendung von Zweipunktklauseln (Gruppe-C-Incoterms) in Lieferverträgen inklusive Allokation des Umsatzerlöses, die Bilanzierung von Umsatzboni, die Bilanzierung nicht erstattungsfähiger Vorauszahlungen z.B. für Werkzeugkosten (gegebenenfalls Identfikation einer seperaten Leistungsverpflichtung, Allokation des Umsatzerlöses vs. aufwandsmäßige Verrechnung der Werkzeuge über Abschreibungen von Sachanlagen bzw. Verbräuchen von Vorräten, zeitliche Verteilung) und die Identifikation einer separaten Leistungsverpflichtung "servicetype warranty" aus (in Bezug auf den Zeitraum) besonders umfangreichen Garantie- oder Gewährleistungszusagen inklusive Allokation des Umsatzerlöses als bedeutende Themenfelder identifiziert. Diese Themen betreffen vorrangig die Segmente Sempertrans und Semperform, da sie im Vergleich einen stärker differenzierten Leistungsumfang im Rahmen der Lieferverträge und eine höhere Komplexität des Geschäftsmodells aufweisen.

Die Semperit Gruppe wird die Regelungen des IFRS 15 mit Wirkung zum 1. Jänner 2018 umsetzen. Es wird der modifizierte retrospektive Ansatz für die erstmalige Anwendung gewählt werden. Ein kumulierter Umstellungseffekt würde dabei als Korrektur der Eröffnungsbilanz der Berichtsperiode erfasst werden, ohne eine Anpassung der Vergleichsperiode vorzunehmen. Die im Geschäftsjahr 2017 durchgeführten Analysen haben ergeben, dass der quantitative Effekt der Umstellung in Bezug auf das Eigenkapital zum 31. Dezember 2017 unwesentlich sein wird. Durch die neuen Regelungen kann es, abhängig von zukünftigen Vertragsgestaltungen, ab dem Geschäftsjahr 2018 (im Vergleich zur bisherigen Bilanzierung gemäß IAS18) zu geringfügigen Veränderungen in der zeitlichen Verteilung der Erlöserfassung und beim Ausweis kommen.

IFRS 16 Leasingverhältnisse

Am 13. Jänner 2016 veröffentlichte das International Accounting Standards Board (IASB) den Standard IFRS 16, den Nachfolgestandard von IAS 17 Leasingverhältnisse. Die neuen Regelungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2019 beginnen, anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist in Verbindung mit der Anwendung von IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden erlaubt.

Der neue Standard führt keine Unterscheidung zwischen operativem und Finanzierungsleasing für Leasingnehmer mehr an. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Leasingverhältnisse und die damit verbundenen Rechte und Verpflichtungen beim Leasingnehmer in der Bilanz zu erfassen. Dies wird zu einem Anstieg von Vermögenswerten und Schulden führen. Außerdem sind aufgrund der Erfassung von Vermögenswerten höhere Abschreibungen, sowie ein korrespondierender Zinsaufwand für die Leasingschuld zu erwarten. Schlussfolgernd wird diese Verlagerung zu einer Veränderung von Kennzahlen führen. Ausnahmen für eine Erfassung in der Bilanz stellen Leasingverhältnisse von geringem Wert sowie kurzfristig andauernde Leasingverhältnisse dar.

Die Semperit Gruppe hat eine Prüfung und Analyse der Leasing Verhältnisse im Geschäftsjahr 2017 durchgeführt. Es werden sich Effekte im Konzernabschluss durch die geforderte Aktivierung von Operating-Leasing-Geschäften und Mietverhältnissen von Gebäuden, Büroausstattung sowie Kraftfahrzeugen ergeben. Effekte werden sich aus der damit in Zusammenhang stehenden Erhöhung der Bilanzsumme sowie Anpassungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben. Die Erstanwendung wird durch die Verschiebung von sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu Abschreibungen und Zinsaufwand zu positiven Effekten auf die Kennzahlen EBITDA und EBIT führen. Des Weiteren wird sich durch die Verschiebung der Miet- und Leasingzahlungen hin zu Zins- und Tilgungszahlungen eine Verbesserung des operativen Cashflows ergeben.

Die Semperit Gruppe wird die Regelungen des IFRS 16 mit Wirkung zum 1. Jänner 2019 umsetzen. Es wird der modifizierte retrospektive Ansatz für die erstmalige Anwendung gewählt werden. Der kumulierte Umstellungseffekt wird somit als Korrektur der Eröffnungsbilanz der Berichtsperiode gezeigt werden, ohne eine Anpassung der Vergleichsperiode vorzunehmen. Die Aktivierung der Leasingverbindlichkeit soll zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen erfolgen. Die Nutzungsrechte werden wahlweise zu dem Wert angesetzt, der sich bei retrograder Bilanzierung ergeben hätte, oder alternativ in der Höhe der erfassten Leasingverbindlichkeit.

Die sonstigen neuen und geänderten Standards bzw. Interpretationen haben aus heutiger Sicht keine Relevanz für die Semperit Gruppe bzw. werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

1.3. Konsolidierungsgrundsätze und -methoden, Unternehmenszusammenschlüsse

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der vom Konzern beherrschten Tochterunternehmen. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsmacht über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung endet.

Zur Beurteilung der Erfüllung des Tatbestands der Beherrschung im Sinne von IFRS 10 für Tochterunternehmen, an denen der durchgerechnete Anteil des Konzerns entweder 50% oder 41,43% beträgt bzw. betragen hat, wird auf die Erläuterung 3.1. verwiesen. Im ersten Quartal 2017 wurden für mehrere Tochterunternehmen Erhöhungen des durchgerechneten Konzernanteils durchgeführt (siehe Erläuterung 3.3. Änderungen im Konsolidierungskreis).

Die Jahresabschlüsse der einzelnen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen in- und ausländischen Tochterunternehmen wurden zum Stichtag des Konzernabschlusses am 31. Dezember 2017 aufgestellt. Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen an die in der Semperit Gruppe angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasst.

Eine Übersicht über die vollkonsolidierten und nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen findet sich unter 3.1. und 3.2.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung am Tochterunternehmen und des auf die Beteiligung entfallenden Eigenkapitals des betreffenden Tochterunternehmens.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen Schulden einschließlich Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit ihren zum Erwerbszeitpunkt beizulegenden Zeitwerten angesetzt, ausgenommen aktive oder passive latente Steuern, für deren Bewertung IAS 12 Ertragsteuern maßgeblich ist, und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern, auf deren Bewertung IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer anzuwenden ist.

Übersteigt die zum beizulegenden Zeitwert bewertete Gegenleistung zuzüglich nicht beherrschender Anteile den Betrag der von der Semperit Gruppe erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden (zum beizulegenden Zeitwert bewertetes Reinvermögen), wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens, wird der Unterschiedsbetrag in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust der Periode berücksichtigt, in der sie anfallen.

Wenn die Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses zu dem auf den Erwerbsstichtag folgenden Bilanzstichtag noch nicht endgültig ist, werden vorläufige Werte in den Konzernabschluss übernommen. Diese vorläufigen Werte werden innerhalb eines Jahres nach dem Erwerbsstichtag auf Basis von Informationen angepasst, die zum Erwerbsstichtag bereits vorlagen, aber zum Bilanzstichtag noch nicht bekannt waren.

Im Zuge der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises aufgerechnet.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragseliminierung werden sämtliche Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen, wie zum Beispiel Lieferungen und Leistungen, Konzernfinanzierungen oder Gewinnausschüttungen, aufgerechnet.

Des Weiteren werden Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen eliminiert.

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen werden, wenn es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt, getrennt von den Anteilen der Aktionäre der Semperit AG Holding (Mutterunternehmen) im Eigenkapital ausgewiesen. Diese Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden bei Zugang entweder

  • a) mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettobetrag aus den für die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und den für die übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag angesetzten Beträgen oder
  • b) mit dem beizulegenden Zeitwert (beschränkt auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010) angesetzt.

Dieses Bewertungswahlrecht in Bezug auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010 kann je Transaktion unterschiedlich ausgeübt werden. An nachfolgenden Stichtagen wird der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter um diejenigen Veränderungen des Eigenkapitals fortgeschrieben, die den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen sind, dies selbst dann, wenn dadurch der Buchwert eines nicht beherrschenden Anteils negativ wird.

Transaktionen, die zu einer Änderung der Höhe des Anteils der Semperit Gruppe an einem Tochterunternehmen führen, ohne dass die Beherrschung verloren geht, werden als Transaktionen unter Anteilseignern bilanziert. Eine Differenz zwischen dem Betrag, um den der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter von Tochterunternehmen angepasst wird, und dem Zeitwert, der der geleisteten bzw. erhaltenen Gegenleistung beizulegen ist, wird abzüglich eines allfälligen Steuereffekts direkt im Eigenkapital erfasst.

Wenn einem nicht beherrschenden Gesellschafter eines Tochterunternehmens ein unbedingtes Kündigungsrecht zusteht oder wenn die Gesellschaft, an der ein nicht beherrschender Gesellschafter beteiligt ist, befristet ist, so liegt eine Verbindlichkeit des Konzerns gegenüber diesem nicht beherrschenden Gesellschafter vor.

Bei derartigen Anteilen wird dem "anticipated acquisition approach" folgend unterstellt, die Kündigung sei bereits erfolgt bzw. die vorgesehene Zeit sei bereits abgelaufen und der Konzern schulde den betreffenden nicht beherrschenden Gesellschaftern nur noch die Auszahlung ihrer Anteile. Wenn und soweit eine Verbindlichkeit gegenüber einem nicht beherrschenden Gesellschafter vorliegt, wird daher der auf dessen Anteil entfallende Anteil am Nettovermögen des betreffenden Tochterunternehmens nicht unter Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen im Eigenkapital ausgewiesen. Die mit einem solchen Anteil verbundene finanzielle Verbindlichkeit wird unter Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen. Weitere Erläuterungen zur Bilanzierung und Bewertung siehe 2.13.

1.4. Währungsumrechnung

Der Einzelabschluss jedes in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmens wird in der Währung des Wirtschaftsraums, in dem das Unternehmen primär tätig ist, also in seiner funktionalen Währung, aufgestellt. Mit Ausnahme der Sempermed Singapore Pte Ltd., der Sempermed Industrial Products Singapore Private Ltd., der Sempermed Kft. und der Semperit Investments Asia Pte Ltd., ist bei den einbezogenen Unternehmen die funktionale Währung jeweils die Währung jenes Landes, in dem das betreffende Unternehmen ansässig ist. Die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem Sempermed Singapore Pte Ltd. (USD) , Sempermed Industrial Products Singapore Private Ltd. (USD), Sempermed Kft. (EUR) und Semperit Investments Asia Pte Ltd. (USD) tätig sind, ist der US-Dollar bzw. der Euro.

Die nicht in Euro, der Währung, in der der Konzernabschluss präsentiert wird, aufgestellten Abschlüsse sind in Euro umzurechnen, wobei die Vermögenswerte und Schulden einschließlich eines Geschäfts- oder Firmenwerts mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet werden. Die Posten der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und des sonstigen Ergebnisses werden mit einem durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres, der dem arithmetischen Mittel der Devisenmittelkurse zu den Freitagen des Geschäftsjahres entspricht, umgerechnet. Diese Durchschnittskurse führten zu kumulierten Beträgen in Euro, die nur unwesentlich von den kumulierten Beträgen abweichen, die bei Umrechnung der Transaktionen jeweils zum Kurs zum Transaktionszeitpunkt ausgewiesen worden wären.

Aus dieser Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen resultierende Währungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung oder sonstigem Abgang der betreffenden Tochterunternehmen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet und aus der Umrechnung resultierende Kursgewinne und -verluste ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Kurs am Bilanzstichtag
2017 2016 2017 2016
1,13 1,11 1,20 1,05
37,89 38,74 38,66 37,38
4,26 4,36 4,18 4,41
26,33 27,03 25,54 27,02
309,20 311,37 310,33 309,83
0,88 0,82 0,89 0,86
3,60 3,85 3,97 3,43
7,62 7,35 7,80 7,32
73,36 74,36 76,61 71,59
4,85 4,58 4,85 4,73
Durchschnittskurs

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Bewertungsgrundlagen

Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten sowie Rückstellungen auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Zur Veräußerung verfügbare und zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Betrag von Rückstellungen entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind.

2.2. Ansatz und Bewertung von Umsatzerlösen und anderen Erträgen

Umsatz- und andere Erlöse werden mit dem beizulegenden Zeitwert der zugrunde liegenden Leistung bewertet, wobei Abschläge für voraussichtliche Rücklieferungen, Rabatte, Boni, Skonti und ähnliche Erlösschmälerungen vorgenommen werden.

Umsatzerlöse aus Lieferungen gelten grundsätzlich mit Gefahrenübergang (zum Zeitpunkt der Übertragung der Risiken und Verwertungschancen) als realisiert und werden zu diesem Zeitpunkt erfasst. Zinserträge werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung zeitanteilig erfasst.

Erträge aus Dienstleistungen werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads erfasst. Nach dem Zeitablauf bemessene Lizenzerträge werden ebenso wie Mieterträge zeitanteilig linear über die Vertragslaufzeit verteilt erfasst. Lizenzerträge, die nach anderen Schlüsseln bemessen werden, werden entsprechend den zugrunde liegenden Schlüsseln bemessen und erfasst.

2.3. Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich durch Division des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Ergebnis nach Steuern durch die gewogene, durchschnittliche Anzahl der Aktien, die während des Geschäftsjahres ausgegeben waren. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird durch eine Bereinigung des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Ergebnis nach Steuern sowie der Anzahl der ausgegebenen Aktien um alle Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien ermittelt. Zum 31. Dezember 2016 und 31. Dezember 2017 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.

2.4. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt, die in der Folge planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die angenommene Nutzungsdauer liegt in der Regel innerhalb der Bandbreite von eins bis zehn Jahren.

Aufgrund geänderter Einschätzung kam es zu einer prospektiven Anpassung der Nutzungsdauer bei einem immateriellen Vermögenswert (bei einer Gesellschaft der Semperit Gruppe) ab dem 1. Jänner 2017. Gemäß IAS 8.32 wurde diese Anpassung prospektiv vorgenommen, eine rückwirkende Änderung vergangener Berichtsperioden erfolgte daher nicht. Aufgrund dieser Änderung der rechnungslegungsbezogenen Schätzung erhöhten sich die planmäßigen Abschreibungen im Jahr 2017 um 1.512 TEUR. Der Gesamtbetrag entfiel auf aktivierte IT-Kosten.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit ergibt, wird dann und nur dann angesetzt, wenn nachgewiesen werden kann,

  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts zur Nutzung oder zum Verkauf technisch machbar ist;
  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts und seine anschließende Nutzung oder sein anschließender Verkauf beabsichtigt und auch möglich ist, der Konzern insbesondere über die dafür erforderlichen technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen verfügt;
  • dass der betreffende immaterielle Vermögenswert dem Konzern einen entsprechenden wirtschaftlichen Nutzen verschaffen wird, beispielsweise durch das Bestehen eines Markts für den durch den Einsatz dieses Vermögenswerts hergestellten Output bzw. für den betreffenden immateriellen Vermögenswert selbst oder durch die interne Verwendung dieses Vermögenswerts; und
  • dass die dem betreffenden Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Aufwendungen verlässlich ermittelt werden können.

Nur Aufwendungen, die ab dem Zeitpunkt, ab dem sämtliche der vorgenannten Voraussetzungen vorliegen, für die Entwicklung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts anfallen, werden als Herstellungskosten aktiviert, d. h. eine Aktivierung von angefallenen Aufwendungen wird auch nicht nachgeholt, wenn sämtliche der oben genannten Voraussetzungen erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen.

In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß.

In der Semperit Gruppe werden Entwicklungsleistungen nur in geringfügigem Umfang unter Beachtung der obigen Ansatzkriterien aktiviert. Diese sind im Posten immaterielle Vermögenswerte in der Bilanz ausgewiesen.

Im Wege von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte

Bei im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen und gesondert von einem allfälligen Geschäfts- oder Firmenwert angesetzten immateriellen Vermögenswerten stellt der diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten dar.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung überprüft.

Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung wird dabei der Geschäfts- oder Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, denen die Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss voraussichtlich zugutekommen. In der Semperit Gruppe stellen die Segmente die niedrigste Ebene dar, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden.

Eine Wertminderung ist anzunehmen, wenn und soweit der in Bezug auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, erzielbare Betrag niedriger ist als der Buchwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts.

Der in Bezug auf eine zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag wird dabei in der Regel dem Barwert der durch diese Einheit in Zukunft voraussichtlich generierten Einnahmenüberschüsse gleichgesetzt (Nutzungswert). Aufbauend auf den Ist-Ergebnissen des laufenden Jahres werden dabei die zukünftigen Einnahmenüberschüsse durch eine mehrperiodische Vorschaurechnung ermittelt, die den angenommenen zukünftigen Geschäftsverlauf abbildet. Die zu erwartende wirtschaftliche Entwicklung jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird unter Berücksichtigung der spezifischen marktseitigen Rahmenbedingungen einerseits sowie der individuellen Kostenstruktur und der Entwicklung der maßgeblichen Rohstoffkosten andererseits projektiert.

Für die Abzinsung der künftigen Cashflows wird ein marktüblicher und an die speziellen Risiken der Sektoren Medizin (entspricht Segment Sempermed) und der Sektoren Industrie (Semperflex, Sempertrans, Semperform) angepasster Kapitalkostensatz verwendet.

Wird auf diese Weise eine Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts festgestellt, so wird zunächst der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert abgeschrieben. Eine den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts übersteigende Wertminderung wird sodann auf die übrigen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Verhältnis von deren Buchwerten aufgeteilt.

Sachanlagen

Sachanlagen werden bei Zugang zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die mit Ausnahme von solchen für Grund und Boden ab dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte für die beabsichtigte Verwendung zur Verfügung stehen, linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen werden neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und bei qualifizierten Vermögenswerten (siehe Erläuterung 2.16.) auch Fremdkapitalkosten einbezogen.

Die folgende Tabelle zeigt die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer der Sachanlagen je Anlagenkategorie bzw. die Bandbreite je Anlagenkategorie, innerhalb der die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer liegt.

Nutzungsdauer
in Jahren
Bauten
Betriebsgebäude 10–50
Sonstige betriebliche Baulichkeiten 10–50
Technische Anlagen und Maschinen 2–30
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2–25
Fahrzeuge 5–10

Finanzierungsleasing

Im Rahmen von Miet- bzw. Leasingverträgen genutzte Vermögenswerte werden als Vermögenswerte der Gruppe bilanziert, wenn auf Basis des betreffenden Miet- bzw. Leasingvertrags alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstands auf die Semperit Gruppe übergehen (Finanzierungsleasing). Der Ansatz erfolgt bei Abschluss des Vertrags zum niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstands und Barwert der zukünftigen Mindestleasingzahlungen. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Abschreibung erfolgt über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Ist der Eigentumsübergang am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses hinreichend sicher, so erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts.

Wertminderung

Für Geschäfts- oder Firmenwerte gilt das oben Angeführte. Andere immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden bei einem Anzeichen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte, auf Wertminderung überprüft. Die Prüfung auf Wertminderung wird durchgeführt, indem der für den einzelnen Vermögenswert bzw. die betreffende zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag mit seinem bzw. ihrem Buchwert verglichen wird, wobei der erzielbare Betrag der höhere aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert ist. Liegt dieser Wert unter dem Buchwert, wird eine entsprechende Wertminderung erfasst. Hinsichtlich der Ermittlung des Nutzungswerts gelten die Ausführungen zur Wertminderungsermittlung in Bezug auf Geschäfts- oder Firmenwerte sinngemäß.

Wertaufholung

Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten wird bei einer nachfolgenden Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, maximal aber auf den Betrag zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn die zahlungsmittelgenerierende Einheit zuvor nicht außerplanmäßig abgeschrieben worden wäre.

Ausbuchung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Der Buchwert einer Sachanlage oder eines immateriellen Vermögenswerts wird ausgebucht, wenn der betreffende Vermögenswert veräußert wird oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung oder seiner Veräußerung zu erwarten ist. Aus der Ausbuchung resultierende Gewinne oder Verluste, die jeweils der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und einem allfälligen Restbuchwert entsprechen, werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der der betreffende Vermögenswert ausgebucht wird.

2.5. Anteile an assoziierten Unternehmen

Die Anteile der Semperit Gruppe an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen umfassen nur Anteile an assoziierten Unternehmen.

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode wird der Anteil zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und sodann um die Entwicklung des Eigenkapitals erhöht bzw. vermindert. Anteile am Gewinn oder Verlust werden dabei im Gewinn oder Verlust erfasst, während Anteile am sonstigen Ergebnis im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Ausschüttungen, die der Konzern von den nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen empfängt, vermindern den Buchwert des Anteils.

2.6. Finanzielle Vermögenswerte

Der Ansatz und die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte aufgrund eines marktüblichen Kaufs bzw. Verkaufs erfolgen zum Erfüllungstag. Der Erstansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten, ausgenommen als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisierte finanzielle Vermögenswerte, bei denen Transaktionskosten auch beim Erstansatz unberücksichtigt bleiben und unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst werden.

Kategorien von finanziellen Vermögenswerten

Die finanziellen Vermögenswerte werden entsprechend ihrer Art und ihrem Verwendungszweck bei Zugang einer der folgenden Kategorien zugeordnet:

• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (financial assets at fair value through profit and loss, FAFVTPL)

  • bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (held to maturity, HTM)
  • zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale, AFS)
  • Kredite und Forderungen (loans and receivables, LAR)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Zu den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen insbesondere zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (held for trading), wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst.

Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von Devisengeschäften werden in den Finanzerträgen bzw. Finanzaufwendungen und somit im Finanzergebnis ausgewiesen.

Erträge aus der Bewertung von anderen zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten werden ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus derartigen finanziellen Vermögenswerten in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als Finanzerträge bzw. Finanzaufwendungen erfasst.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Semperit Gruppe hält keine finanziellen Vermögenswerte, die der Kategorie bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen zuzuordnen sind.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar bestimmt wurden und keiner anderen Kategorie zuzuordnen sind. Von der Semperit Gruppe gehaltene Fondsanteile und als Finanzinvestitionen gehaltene Eigenkapitalinstrumente anderer Unternehmen werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierende Gewinne und Verluste werden über das sonstige Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst. Zinserträge und Dividendenerträge sowie Verluste infolge von Wertminderungen (Impairment) werden hingegen im Gewinn oder Verlust der Periode als Finanzerträge bzw. Finanzaufwendungen erfasst. Wird eine derartige Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wertminderung festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage angesammelten Erträge bzw. Aufwendungen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kredite und Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kredite und sonstige Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Kategorie Kredite und Forderungen zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst.

Wertminderung

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen eine Wertminderung auf Einzelbasis nicht eindeutig feststellbar ist, werden zusätzlich auf Portfoliobasis auf Wertminderung überprüft. Eine Wertminderung in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert bzw. eine Gruppe von finanziellen Vermögenswerten wird angenommen und erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung als Folge eines oder mehrerer Ereignisse vorliegt, die nach dem Erstansatz des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Vermögenswerte eingetreten sind, und sich dieses Ereignis bzw. diese Ereignisse auf die voraussichtlichen zukünftigen Cashflows des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Gruppe von Vermögenswerten auswirkt bzw. auswirken.

Bei einem zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrument stellt ein signifikanter oder längere Zeit anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter dessen Anschaffungskosten einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung dar.

In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte entspricht ein als Wertminderung zu erfassender Betrag der Differenz zwischen dem Buchwert des betreffenden Vermögenswerts und dem unter Anwendung des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der voraussichtlichen zukünftigen Cashflows. Grundsätzlich wird bei einer festgestellten Wertminderung der Buchwert des betreffenden finanziellen Vermögenswerts direkt vermindert mit Ausnahme von in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen festgestellten Wertminderungen, die auf einem Wertberichtigungskonto erfasst werden. Als uneinbringlich festgestellte Forderungen werden, wenn der Forderungsverlust endgültig feststeht, unter Verwendung von zuvor derart gebildeten Wertberichtigungen ausgebucht.

Wertaufholung

Wenn und soweit bei einem finanziellen Vermögenswert, bei dem zuvor eine Wertminderung erfasst wurde, in einer der folgenden Berichtsperioden eine Wertaufholung festgestellt wird, die objektiv auf ein nach der Erfassung der Wertminderung eingetretenes Ereignis zurückgeführt werden kann, wird die vormals erfasste Wertminderung, ausgenommen Wertminderungen in Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, über den Gewinn oder Verlust der Periode, in der die Wertaufholung eingetreten ist, rückgängig gemacht.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, bei denen in der Vergangenheit über den Gewinn oder Verlust Wertminderungen erfasst wurden, festgestellte Wertaufholungen werden nicht im Gewinn oder Verlust der Periode, sondern über das sonstige Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Anrechte auf die Cashflows aus diesem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert zusammen mit so gut wie allen mit dem Eigentum an diesem verbundenen Risiken und Chancen an einen anderen übertragen wird.

2.7. Vorräte

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert zu bewerten, wobei bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte Verwertungsrisiken in Bezug auf veraltete Bestände oder Überbestände Rechnung getragen wird. Die Einsatzermittlung erfolgt grundsätzlich mithilfe des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen von Vorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

2.8. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden als zur Veräußerung gehalten eingestuft, wenn der dazugehörige Buchwert voraussichtlich durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vermögenswerte werden in der Bilanz gesondert ausgewiesen. Voraussetzung dafür diese Klassifikation ist, dass der Verkauf als sehr wahrscheinlich eingeschätzt wird, dass dieser wahrscheinlich binnen zwölf Monaten stattfinden wird und dass der Vermögenswert bzw. die Gruppe von Vermögenswerten im derzeitigen Zustand zur sofortigen Veräußerung verfügbar sind. Langfristige zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden mit dem niedrigeren Betrag aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, wenn sie als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind.

2.9. Emissionszertifikate

Zwei Gesellschaften in der Semperit Gruppe (Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. und Semperflex Optimit s.r.o.) unterliegen dem jeweiligen Emissionszertifikatsgesetz in Österreich und der Tschechischen Republik und erhalten Emissionszertifikate unentgeltlich von der öffentlichen Hand zugeteilt. Die Emissionszertifikate werden in der Bilanz nicht angesetzt (Nettomethode). Im Geschäftsjahr 2017 wurden der Semperit Gruppe 15.603 (Vorjahr: 16.238) Zertifikate unentgeltlich zugeteilt und keine Zertifikate (wie auch im Vorjahr) zugekauft. 20.120 (Vorjahr: 20.014) Zertifikate wurden verbraucht. Verkäufe erfolgten wie auch im Vorjahr nicht. Die per 31. Dezember 2017 nicht verbrauchten Zertifikate betragen 34.311 (Vorjahr: 38.828).

2.10. Vom Konzern emittierte Eigenkapitalinstrumente

Vom Konzern emittierte Finanzinstrumente werden dem Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert.

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zum Ausgabeerlös abzüglich direkt zurechenbarer Ausgabekosten erfasst. Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären.

Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird weder im Gewinn oder Verlust noch im sonstigen Ergebnis, sondern abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

2.11. Altersversorgungsaufwendungen, Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen

Beiträge zu beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet.

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Erbringung der Versorgungsleistung unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Anwartschaftsbarwertverfahren bzw. Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Sämtliche Neubewertungen, insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden gemäß IAS 19 erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die Rückstellung in der Bilanz für die gemäß einem Versorgungsplan zu erbringenden Leistungen entspricht dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Bilanzstichtag erworbenen Leistungsansprüche abzüglich des Zeitwerts, der einem allfälligen der Deckung der Verpflichtung dienenden Planvermögen zum Bilanzstichtag beizulegen ist. Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen sind unter 6.11. enthalten.

2.12. Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet für der Höhe und/oder der Fälligkeit nach ungewisse gegenwärtige Verpflichtungen des Konzerns, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen von wirtschaftlichem Wert verbunden ist. Bei den Verpflichtungen kann es sich sowohl um solche rechtlicher wie auch um solche faktischer Natur handeln. Der angesetzte Betrag ist der gemäß der bestmöglichen Schätzung für die Erfüllung der Verpflichtung erforderliche Betrag. Liegt der wahrscheinliche Zeitpunkt der Erfüllung nicht in der näheren Zukunft, wird der Barwert des für die Erfüllung wahrscheinlich erforderlichen Betrags angesetzt.

Kann davon ausgegangen werden, dass der für die Erfüllung erforderliche Betrag zur Gänze oder teilweise durch einen Dritten erstattet wird, wird dieser Rückerstattungsanspruch aktiviert, wenn und soweit diese Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected Unit Credit Method gemäß IAS 19 basierend auf einer versicherungsmathematischen Bewertung ermittelt. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Gewinn oder Verlust der Periode als Personalaufwand erfasst. Weitere Erläuterungen sind unter 6.12. enthalten.

2.13. Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen

Kündbare oder befristete Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen stellen finanzielle Verbindlichkeiten dar und werden unter Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen.

Sie werden, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Bilanzstichtag fällig sind oder wenn der Konzern kein unbedingtes Recht hat, die Erfüllung um zumindest zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben, als kurzfristige Verbindlichkeiten und im Übrigen als langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Ist das Kündigungsrecht an den Eintritt eines außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegenden Ereignisses geknüpft, so wird die Verbindlichkeit als kurzfristig ausgewiesen, wenn das betreffende Ereignis zum Bilanzstichtag eingetreten ist, auch wenn die Kündigung durch den nicht beherrschenden Gesellschafter innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag nach Einschätzung des Managements der Semperit Gruppe unwahrscheinlich ist.

Die Kündigung der Gesellschaft durch den nicht beherrschenden Gesellschafter oder der Ablauf der vereinbarten Zeit führt in erster Konsequenz zur Auflösung der Gesellschaft. In diesem Fall ist der nicht beherrschende Gesellschafter mit dem Liquidationserlös abzufinden. Im Fall der Kündigung der Gesellschaft durch den nicht beherrschenden Gesellschafter kann der Konzern die Auflösung der Gesellschaft durch Übernahme der Anteile gegen Abfindung in Höhe des anteiligen Unternehmenswertes verhindern. Die Übernahme der Anteile im Kündigungsfall steht jedoch alleine im Ermessen des Konzerns.

Die Ersterfassung der Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entsprechen wird.

Die Folgebewertung einer derartigen Verpflichtung ist in den IFRS nicht geregelt, sodass gemäß IAS 8 eine Methode festgelegt wurde, die den Informationsbedürfnissen der Abschlussadressaten Rechnung trägt und die zu einer möglichst getreuen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Cashflows des Konzerns führt, den wirtschaftlichen Gehalt richtig wiedergibt und neutral, das heißt frei von verzerrenden Einflüssen, vorsichtig und in jeder wesentlichen Hinsicht vollständig ist. Demgemäß wird im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten – der in einer Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., nämlich der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Einzelfragen zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 32 (IDW RS HFA 45), dargestellten Möglichkeit folgend – der bei der Erstbewertung der Verbindlichkeit angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag aufgelaufenen Gewinnanteil erhöht oder um einen aufgelaufenen Verlustanteil vermindert, wobei dieser Gewinn- oder Verlustanteil auch den Anteil am sonstigen Ergebnis umfasst. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit.

Die im Rahmen der Folgebewertung zu erfassenden Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter am Gesamtergebnis des Tochterunternehmens und an allenfalls direkt im Eigenkapital des Tochterunternehmens erfassten Beträgen werden im Gewinn oder Verlust erfasst und stellen Finanzierungsaufwand des Konzerns dar, der gesondert als auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis ausgewiesen wird.

2.14. Andere finanzielle Verbindlichkeiten

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (financial liability at fair value through profit and loss, FLFVTPL) kategorisiert, wenn sie entweder

  • zu Handelszwecken gehalten werden, wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten, oder
  • als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden, was insbesondere dann von Bedeutung sein kann, wenn die betreffende finanzielle Verbindlichkeit Teil einer Vertragsvereinbarung ist, in die ein Derivat eingebettet ist.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinsaufwendungen aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst.

Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzierungsverbindlichkeiten ebenso wie Zinsaufwendungen aus derartigen Verbindlichkeiten werden als Finanzerträge bzw. Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Derzeit bestehen in der Semperit Gruppe keine finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, einschließlich aufgenommener Kredite, werden im Rahmen der Ersterfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Effektivzinssatz ist jener Zinssatz, der – auf die Abzinsung der voraussichtlich über die Laufzeit der betreffenden finanziellen Verbindlichkeit zu leistenden Zahlungen angewandt – zu einem Barwert führt, der exakt dem Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit zum Zeitpunkt des Erstansatzes entspricht.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn und soweit die zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt wurde oder ausgelaufen ist.

2.15. Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem aktuellen Marktwert. Der Marktwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sollten die Voraussetzungen für Hedge Accounting gegeben sein, wird dieses überwiegend angewendet. Je nach dem ob es sich dabei um einen Cashflow Hedge oder einen Fair Value Hedge handelt, erfolgt die Erfassung wie unten beschrieben.

Zur Absicherung von Zinsrisiken werden vereinzelt derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Sofern die von IAS 39 geforderten prospektiven und retrospektiven Effektivitätsmessungen, sowie die Dokumentation der Hedgingstrategie erfüllt werden, werden die derivativen Finanzinstrumente entweder als Cashflow Hedge, oder als Fair Value Hedge bilanziert.

Als Sicherungsinstrumente designierte Derivate werden mit dem aktuellen Marktwert bilanziert. Bei Cashflow Hedges erfolgt die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste für den effektiven Teil (gem. Effektivitätsmessung) im sonstigen Ergebnis. Der ineffektive Teil wird erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust der Periode als Finanzerträge bzw. Finanzaufwendungen erfasst. Sobald das abgesicherte Geschäft realisiert wird (z.B. Zinszahlung), wird der im sonstigen Ergebnis erfasste Betrag in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Bei Fair Value Hedges erfolgt die Erfassung der Ergebnisse sofort ergebniswirksam in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung.

2.16. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten stehen, nämlich von Vermögenswerten, deren Fertigstellung für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf einen beträchtlichen Zeitraum in Anspruch nimmt, werden bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte im Wesentlichen für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf bereit stehen, als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Im Übrigen werden die Fremdkapitalkosten als Finanzaufwendungen im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen.

2.17. Ertragsteuern

Die in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Ertragsteuern stellen die Summe aus laufendem und latentem Steueraufwand bzw. Steuerertrag dar. Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich als Aufwand oder Ertrag im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Der Steuereffekt von Posten, die im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst werden, wird ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst. Im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses ist der Steuereffekt aus der Neubewertung des Vermögens und der Verbindlichkeiten ebenfalls nicht erfolgswirksam zu erfassen, sondern in die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einzubeziehen.

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des für die betreffende Periode zu versteuernden Ergebnisses ermittelt, wobei sich der zu versteuernde Gewinn vom Ergebnis vor Steuern der Konzerngewinn- und -verlustrechnung aufgrund von Aufwendungen und Erträgen unterscheidet, die erst in einer auf den Bilanzstichtag folgenden Periode oder niemals zu versteuern bzw. steuerlich abzuziehen sind.

Latente Steuern werden in Bezug auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen im Konzernabschluss einerseits und den steuerlich maßgeblichen Wertansätzen andererseits in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung bzw. -entlastung berücksichtigt.

Aktive latente Steuern werden angesetzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen die abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können. Ferner werden aktive latente Steuern für Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, wenn und soweit mit deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gerechnet werden kann und im Falle einer Verlusthistorie weitere substanzielle Hinweise die Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern bestätigen.

Ausgenommen vom Ansatz latenter Steuern sind allerdings temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts erwachsen oder die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Zuge einer Transaktion mit Ausnahme eines Unternehmenszusammenschlusses resultieren, die sich zum Transaktionszeitpunkt weder auf das Ergebnis vor Steuern noch auf das zu versteuernde Ergebnis auswirkte.

Zudem werden die zukünftigen Steuereffekte von zu versteuernden temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen abgegrenzt, es sei denn, dass der Konzern den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Die zukünftigen Steuereffekte von abzugsfähigen temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden nur abgegrenzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen diese abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können, und anzunehmen ist, dass sich diese abzugsfähigen temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden.

Der Buchwert aktiver latenter Steuern zum Bilanzstichtag wird überprüft und wertberichtigt, wenn und soweit nicht mehr hinreichend wahrscheinlich ist, dass zur Realisierung ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden.

Aktive und passive latente Steuern werden auf Basis der zum Bilanzstichtag geltenden oder im Wesentlichen in Kraft gesetzten Steuergesetze und Steuersätze ermittelt, die zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Auflösung der Differenz anzuwenden sein werden. Die Bewertung spiegelt zudem die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Vermögenswert bzw. die Schuld, auf den bzw. die sich die zugrunde liegende temporäre Differenz bezieht, gemäß Einschätzung des Konzerns realisiert bzw. erfüllt wird.

Aktive und passive latente Steuern ein und desselben Steuersubjekts werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, und ein Recht auf Aufrechnung laufender Steuerschulden mit laufenden Steuererstattungsansprüchen besteht. Die in Österreich gemäß § 9 KStG gebildete Steuergruppe wird dabei als ein Steuersubjekt betrachtet. In Deutschland besteht eine körperschaftsteuerliche Organschaft zwischen Semperit Profiles Deggendorf GmbH und Semperit Profiles Leeser Verwaltungs GmbH.

2.18. Wesentliche Annahmen und Einschätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management zu treffende Einschätzungen und Annahmen über künftige Entwicklungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, die Angaben zu sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von während des Geschäftsjahres erzielten Erträgen und aufgelaufenen Aufwendungen auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den auf Basis der getroffenen Einschätzungen und Annahmen angesetzten Beträgen abweichen.

Geschäfts- oder Firmenwerte sind jährlich und bei Vorliegen von Umständen, die auf eine Wertminderung schließen lassen, auf ihre Werthaltigkeit zu untersuchen. Bei Sachanlagen ist eine Überprüfung der Werthaltigkeit bei Vorliegen von Indikatoren einer nachhaltigen Wertminderung durchzuführen. Zur Beurteilung der Werthaltigkeit werden zukunftsbezogene Annahmen, wie zur Unternehmensplanung, zu zukünftigen Inflations- und Wachstumsraten sowie Währungskursen und Annahmen zu markt-, branchen- und unternehmensspezifischen Abzinsungssätzen getroffen. Änderungen dieser Annahmen können dazu führen, dass in zukünftigen Perioden Wertminderungen zu erfassen sind (Buchwerte und konkrete Annahmen siehe Erläuterung 6.1.).

Ferner sind bei der Festlegung der Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer und von Sachanlagen Annahmen und Einschätzungen zu treffen (Buchwerte siehe Erläuterungen 6.1. und 6.2.).

Der Ansatz aktiver latenter Steuern basiert auf der Annahme, dass in Zukunft ausreichend steuerliche Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die die abzugsfähigen temporären Differenzen bzw. die steuerlichen Verlustvorträge verrechnet werden können. Im Falle einer Verlusthistorie und angesichts der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit Gruppe bis 2020 befindet, sind die an die Verlässlichkeit der Steuerplanung zu stellenden Anforderungen erhöht. Von den Annahmen negativ abweichende künftige steuerliche Ergebnisse können dazu führen, dass eine Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich und eine Wertberichtigung der diesbezüglichen Vermögenswerte erforderlich wird. Von den Annahmen positiv abweichende zukünftige steuerliche Ergebnisse führen zu einem Zuschreibungspotenzial in Höhe ehemals vorgenommener Wertminderungen und gegebenenfalls zu einem (Erst-)Ansatz steuerlicher Verlustvorträge (Buchwerte siehe Erläuterung 6.8.).

Bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung zum Bilanzstichtag sind Einschätzungen des Managements über die Preisgestaltung und Marktentwicklung erforderlich (siehe Erläuterungen 2.7. und 6.3.).

Im Rahmen der Folgebewertung von Forderungen zum Bilanzstichtag werden Annahmen über die Ausfallswahrscheinlichkeiten getroffen (Buchwerte siehe Erläuterung 6.4.).

Der versicherungsmathematischen Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen liegen Annahmen über Zinssätze, Gehaltssteigerungen, Fluktuation, Pensionsantrittsalter und Lebenserwartung zugrunde. Änderungen dieser Annahmen können zu einem wesentlich anderen Bewertungsergebnis führen (Buchwerte, konkrete Annahmen sowie Sensitivitätsanalyse siehe Erläuterung 6.11.).

Bei der Ermittlung von sonstigen Rückstellungen sind Einschätzungen zu treffen, ob eine Inanspruchnahme wahrscheinlich und in welcher Höhe ein Mittelabfluss zu erwarten ist. Diese Einschätzungen können Änderungen unterliegen, die zu einem wesentlich anderen Ansatz zu zukünftigen Stichtagen führen (Buchwerte siehe Erläuterung 6.12.).

Hinsichtlich der Bewertung von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt vorhanden ist, werden finanzmathematische Bewertungsverfahren herangezogen. Die Bestimmung der dem beizulegenden Zeitwert zugrunde gelegten, bewertungsrelevanten Parameter beruht zum Teil auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes der Verbindlichkeit aus dem Schuldscheindarlehen liegt eine Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zugrunde.

Die Einschätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

3. Konsolidierungskreis

3.1. Tochterunternehmen (Vollkonsolidierung)

31.12.2017 31.12.2016
Währung Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
Europa
Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien,
Österreich
EUR 21.359 21.359
Semperit Technische Produkte Gesellschaft
m.b.H., Wien, Österreich
EUR 10.901 100,00 100,00 10.901 100,00 100,00
Semperit Import & Services GmbH, Wien,
Österreich
EUR 36 100,00 100,00 36 100,00 100,00
PA 82 WT Holding GmbH, Wien, Österreich EUR 35 100,00 100,00 35 100,00 100,00
Semperflex Rivalit GmbH, Waldböckelheim,
Deutschland
EUR 1.281 100,00 100,00 1.281 100,00 100,00
Semperit Profiles Deggendorf GmbH,
Deggendorf, Deutschland
EUR 11.050 100,00 100,00 11.050 100,00 100,00
Semperit Profiles Leeser GmbH,
Hückelhoven, Deutschland
EUR 81 100,00 2)
100,00
7.300 100,00 100,00 2)
Leeser Verwaltungsgesellschaft mbH,
Hückelhoven, Deutschland
EUR 0 0,00 4)
0,00
81 100,00 100,00
Semperit Profiles Leeser Verwaltungs GmbH,
Deutschland
EUR 25 100,00 100,00 25 100,00 100,00 3)
Semperit (France) S.A.R.L., Levallois Perret,
Frankreich
EUR 495 100,00 100,00 495 100,00 100,00
Sempertrans France Belting Technology
S.A.S., Argenteuil, Frankreich
EUR 3.165 100,00 100,00 3.165 100,00 100,00
Sempertrans Maintenance France Nord
E.U.R.L., Argenteuil, Frankreich
EUR 176 100,00 100,00 176 100,00 100,00
Semperit Industrial Products Ltd.,
Birmingham, Großbritannien
GBP 150 100,00 100,00 150 100,00 100,00
Semperflex Roiter S.r.l., Rovigo, Italien EUR 750 100,00 100,00 750 100,00 100,00
Sempertrans Bełchatów Sp. z o.o.,
Bełchatów, Polen
PLN 7.301 100,00 100,00 7.301 100,00 100,00
Carlona Sp. z o.o., Warschau, Polen PLN 66.394 100,00 100,00 66.394 100,00 100,00
Semperflex Optimit s.r.o., Odry,
Tschechische Republik
CZK 470.318 100,00 100,00 470.318 100,00 100,00
Semperflex A.H. s.r.o., Odry, Tschechische
Republik
CZK 100 100,00 100,00 100 100,00 100,00
Elastomer Technology Kmenta s.r.o., Husava,
Tschechische Republik
CZK 2.848 75,00 3)
75,00
2.848 75,00 75,00 3)
Sempermed Kft., Sopron, Ungarn EUR 3.680 100,00 100,00 3.680 100,00 100,00
Semperform Kft., Sopron, Ungarn HUF 243.000 100,00 100,00 243.000 100,00 100,00
Sempermed Magyarország Kft., Budapest,
Ungarn
HUF 3.000 100,00 100,00 3.000 100,00 100,00
Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH,
Wien, Österreich
EUR 36 100,00 100,00 36 100,00 100,00
Währung Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
Amerika
Sempermed Brasil Promoção de Vendas
Ltda., Piracicaba, Brasilien
BRL 28.282 100,00 2)
100,00
12.547 100,00 1)
50,00
Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao
Paulo, Brasilien
BRL 641 100,00 100,00 411 100,00 100,00
Sempermed USA Inc., Clearwater, Florida,
USA
USD 4.000 100,00 100,00 4.000 75,00 1)
50,00
Semperit Industrial Products Inc., Fair Lawn,
New Jersey, USA
USD 1 100,00 100,00 1 100,00 100,00
Sempertrans North America Investments
Corp., Atlanta, USA
USD 0,001 100,00 100,00 0,001 100,00 100,00
Sempertrans USA, LLC, Atlanta, USA USD 0 100,00 100,00 0 100,00 100,00
Semperit Productos Técnicos SpA, Santiago
de Chile, Chile
CLP 46.000 100,00 100,00 46.000 100,00 100,00
Asien
Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai, China USD 15.000 100,00 100,00 15.000 50,00 1)
50,00
Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd.,
Shanghai, China
USD 2.000 100,00 100,00 2.000 100,00 100,00
Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co.
Ltd., Shandong, China
EUR 24.800 83,87 1)
83,87
20.000 80,00 1)
80,00
Shanghai Semperit Rubber & Plastic
Products Co. Ltd., Shanghai, China
EUR 2.471 100,00 100,00 2.471 90,00 1)
90,00
Shanghai Sempermed Glove Sales Co Ltd.,
Shanghai, China
USD 1.000 100,00 2)
100,00
1.000 100,00 1)
50,00
Shanghai Changning Sempermed Glove
Trading Co. Ltd., Shanghai, China
USD 310 100,00 100,00 310 100,00 100,00
Sempertrans India Pte. Ltd., Roha,
Maharashtra, Indien
INR 262.769 100,00 100,00 230.769 100,00 100,00
FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Nilai,
Malaysia
MYR 8.300 69,88 69,88 7.000 82,86 1)
41,43
Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia MYR 137.886 98,63 98,63 137.859 98,55 98,55
Latexx Manpower Services Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 0,002 100,00 98,63 0,002 100,00 98,55
Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting,
Malaysia
MYR 3.000 100,00 98,63 3.000 100,00 98,55
Medtexx Manufacturing Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 5.000 100,00 98,63 5.000 100,00 98,55
Total Glove Company Sdn Bhd, Kamunting,
Malaysia
MYR 10 50,01 49,32 10 50,01 49,28
Worldmed Manufacturing Sdn Bhd,
Kamunting, Malaysia
MYR 500 100,00 98,63 500 100,00 98,55
Semperit Engineering Technology Asia Sdn
Bhd, Penang, Malaysia
MYR 600 100,00 100,00 600 100,00 100,00
Semperit Industrial Products Singapore Pte
Ltd., Singapur
USD 665 100,00 100,00 665 100,00 100,00
Semperit Investments Asia Pte Ltd., Singapur EUR 159.000 100,00 100,00 159.000 100,00 100,00
Sempermed Singapore Pte Ltd., Singapur USD 13.360 100,00 100,00 8.000 50,00 1)
50,00
Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand THB 380.000 50,00 1)
50,00
380.000 50,00 1)
50,00

31.12.2017 31.12.2016

1) Anteile der anderen Gesellschafter werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen.

2) Änderung des Firmenwortlauts im Geschäftsjahr (siehe Erläuterungen auf der Folgeseite) 3) Aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidiert.

4) Verschmelzung auf Semperit Profiles Deggendorf GmbH, Deggendorf, Deutschland

Bei folgenden Gesellschaften hat sich der Firmenwortlaut im Geschäftjahr 2017 bzw. 2016 geändert:

  • Leeser GmbH & Co. KG, Hückelhoven, Deutschland (bis erstes Quartal 2016) bzw. Semperit Profiles Leeser GmbH & Co. KG, Hückelhoven, Deutschland (bis drittes Quartal 2017) nunmehr Semperit Profiles Leeser GmbH, Hückelhoven, Deutschland
  • Sempermed Brazil Comércio Exterior Ltda., Piracicaba, Brasilien nunmehr Sempermed Brasil Promoção de Vendas Ltda., Piracicaba, Brasilien
  • Shanghai Sempermed Gloves Co Ltd., Shanghai, China nunmehr Shanghai Sempermed Glove Sales Co Ltd., Shanghai, China

Für folgende Tochterunternehmen, an denen der durchgerechnete Anteil des Konzerns 50% beträgt, sieht die Semperit Gruppe den Tatbestand der Beherrschung im Sinne von IFRS 10 zum 31. Dezember 2017 als erfüllt an:

Semperflex Asia Corp. Ltd. (SAC)

Die Semperit Gruppe unterzieht bzw. unterzog das oben angeführte Tochterunternehmen hinsichtlich der Einbeziehung in den Konzernabschluss im Rahmen einer Vollkonsolidierung nach IFRS 10 laufend gründlichen Analysen. Diese stützen sich auf die eigene fachliche Beurteilung, auf gesellschaftsrechtliche Stellungnahmen und auf IFRS-Gutachten.

Basierend auf den Erkenntnissen aus der durchgeführten Analyse zum 31. Dezember 2017 vertritt die Semperit Gruppe unverändert die Auffassung, dass der Beherrschungstatbestand nach IFRS 10 aufgrund der zugrundeliegenden Verträge, der Untersuchung der maßgeblichen Tätigkeiten sowie praktischer Umstände für die oben angeführte Gesellschaft weiterhin erfüllt ist. Folgende wesentliche Argumente wurden dabei gewürdigt:

  • Dirimierungsrecht des vom Konzern für das BoD benannten Vorsitzenden
  • Einkaufs-, Produktions- und Vertriebssteuerung im Rahmen des Segments Semperflex
  • Verwendung der Marke Semperflex im Firmennamen und der Marken Semperit und Semperflex im Vertrieb
  • Kaufoption seitens Semperit für die verbleibenden 50%igen Anteile von Sri Trang im Zeitraum 2019 bis 2021
  • Implementierung von zwei lokal tätigen Mitarbeitern zur Stärkung und Umsetzung der Kontrollrechte seitens Semperit

Derzeit sind keine Anzeichen erkennbar, die darauf hindeuten, dass die Ausübung der Kontrolle durch den Mitgesellschafter Sri Trang ähnlich wie vormalig bei der Siam Sempermed Corporation Ltd (SSC) behindert wird. Eine zukünftige Behinderung der Ausübung der Kontrolle könnte allenfalls dazu führen, dass die Beherrschung nach IFRS 10 anders zu beurteilen wäre.

Total Glove Company Sdn Bhd

Für das Tochterunternehmen Total Glove Company Sdn Bhd liegt der durchgerechnete Anteil des Konzerns unter 50%. Aufgrund der Beherrschung der Latexx Partners Berhad (98,63%) sieht die Semperit Gruppe den Tatbestand für die Beherrschung im Sinne des IFRS 10 als erfüllt an.

Bis zum 31. Dezember 2016 hat die Semperit Gruppe weitere Tochterunternehmen hinsichtlich der Einbeziehung in den Konzernabschluss im Rahmen einer Vollkonsolidierung nach IFRS 10, insbesondere aufgrund des Kontrollverlustes über das vormalige Tochterunternehmen Siam Sempermed Corp. Ltd. (SSC) im Jahr 2014, laufend gründlichen Analysen unterzogen und den Tatbestand der Beherrschung im Sinne von IFRS 10 als erfüllt angesehen, diese Tochterunternehmen waren folgende: • Sempermed USA Inc., Clearwater, Florida, USA

  • Sempermed Brasil Promoção de Vendas Ltda., Piracicaba, Brasilien
  • Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai, China
  • Shanghai Sempermed Glove Sales Co Ltd., Shanghai, China
  • Sempermed Singapore Pte Ltd., Singapur
  • FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Nilai, Malaysia

Die vom Joint Venture Partner Sri Trang gehaltenen Anteile an diesen Gesellschaften wurden durch die Joint Venture Transaktion im März 2017 durch Semperit übernommen (siehe Erläuterung 3.3.). Für das Tochterunternehmen FormTech Engineering (M) Sdn Bhd bestehen nicht beherschende Anteile in Höhe von 30,12% durch das lokale Management.

Wesentliche nicht beherrschende Anteile

Die nachstehende Tabelle zeigt Informationen zu Tochtergesellschaften des Konzerns mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen. Diese wesentlichen nicht beherrschenden Anteile stellen kündbare oder befristete Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen dar und werden in der Konzernbilanz daher unter Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen.

Wesentliche nicht beherrschende Anteile zum 31.12.2017

in TEUR Semperflex Asia
Corp. Ltd.
Sempertrans Best
(Shandong)
Belting Co. Ltd.
Nicht beherrschende Anteile in % 50,0% 16,1%
Langfristige Vermögenswerte 7.606 9.494
Kurzfristige Vermögenswerte 21.004 8.186
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 328 1.431
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 5.969 3.066
Nettovermögen 22.313 13.182
Kündbare nicht beherrschende Anteile – langfristig 11.157 2.119
Umsatzerlöse 41.975 15.185
davon Umsatzerlöse mit Konzernunternehmen 34.767 8.954
davon Umsatzerlöse mit Dritten 7.207 6.231
Ergebnis nach Steuern 9.903 –1.176
Sonstiges Ergebnis (Währungsumrechnungsdifferenzen) –1.158 –595
Gesamtergebnis 8.746 –1.771
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 4.952 –189
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes sonstiges Ergebnis –579 –96
An kündbare nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden 19.296 0
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 11.308 –3.561
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –557 –176
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
(einschließlich Dividenden)
–38.592 4.909
Nettoveränderung liquider Mittel –27.841 1.172

Wesentliche nicht beherrschende Anteile zum 31.12.2016

in TEUR Semperflex Asia
Corp. Ltd.
Sempermed USA
Inc.
Semperflex
Shanghai Ltd.
Sempertrans
Best (Shandong)
Belting Co. Ltd.
Nicht beherrschende Anteile in % 50,0% 50,0% 50,0% 20,0%
Langfristige Vermögenswerte 8.883 1.705 10.923 10.533
Kurzfristige Vermögenswerte 47.864 34.811 9.505 6.200
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 246 90 0 3.889
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 4.340 14.742 4.653 2.675
Nettovermögen 52.161 21.684 15.774 10.168
Kündbare nicht beherrschende Anteile – langfristig 11.850 0 0 2.034
Kündbare nicht beherrschende Anteile – kurzfristig 14.230 10.842 7.887 0
Umsatzerlöse 38.307 84.925 14.778 13.393
davon Umsatzerlöse mit Konzernunternehmen 29.791 0 9.515 6.604
davon Umsatzerlöse mit Dritten 8.517 84.925 5.263 6.790
Ergebnis nach Steuern 9.436 1.761 1.500 –2.533
Sonstiges Ergebnis (Währungsumrechnungsdifferenzen) 2.185 719 –518 –478
Gesamtergebnis 11.621 2.480 982 –3.010
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 4.718 881 750 –507
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes
sonstiges Ergebnis
1.092 360 –259 –96
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 8.121 4.026 2.046 –1.449
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –248 –61 –145 –550
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
(einschließlich Dividenden)
0 0 0 0
Nettoveränderung liquider Mittel 7.873 3.965 1.900 –1.999

3.2. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen

Der Anteil an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Gemeinschaftsunternehmen
Siam Sempermed Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand 0 0
Assoziierte Unternehmen
Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland 2.124 2.608
2.124 2.608

Die Entwicklung der Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2017 2016
Stand 1.1. 2.608 102.670
Anteiliges Periodenergebnis und Zwischenergebnisse 453 8.370
Dividenden –938 0
Währungsumrechnung 0 4.884
Neubewertung von leistungsorientierten Verpflichtungen 0 7
Umgliederung zu zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten 0 –113.323
Stand 31.12. 2.124 2.608

Anteile an Gemeinschaftsunternehmen

Die Anteile am Gemeinschaftsunternehmen der Siam Sempermed Corp. Ltd. (SSC, nunmehr Sri Trang Gloves (Thailand) Co. Ltd.) wurden im Konzernabschluss 2016 gemäß IFRS 5 zu den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 113.323 TEUR umgegliedert. Die Bilanzierung nach der Equity-Methode endete damit. Aus diesem Grund erfolgte ab 1. Jänner 2017 keine Erfassung eines anteiligen Periodenergebnisses für die SSC bis zum Zeitpunkt der Veräußerung. Zum 31. Dezember 2017 bestanden folgende Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bzw. sind in 2017 folgende Erträge und Aufwendungen angefallen:

in TEUR 2017 2016
Umsatzerlöse 0 685
Sonstige betriebliche Erträge 0 619
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 0 174.381
31.12.2017 31.12.2016
Vorräte 0 20.112
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 1.930

Anteile an assoziierten Unternehmen

Ausland Währung Nennkapital
in Tsd.
Konzern
anteil in %
Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland EUR 512 37,5

Das Unternehmen wird nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernanteil blieb ebenso wie das Nennkapital der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2017 unverändert.

Der Buchwert des Anteils an diesem assoziierten Unternehmen beträgt zum 31. Dezember 2017 2.124 TEUR (Vorjahr: 2.608 TEUR). In der Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde ein Anteil am Gewinn von 453 TEUR (Vorjahr: 473 TEUR) erfasst. Ein auf das assoziierte Unternehmen entfallendes sonstiges Ergebnis war nicht zu berücksichtigen.

Der Bilanzstichtag des Unternehmens ist der 31. März. Die Fortschreibung bis zum 31. Dezember erfolgt auf Basis der internen Berichterstattung der Gesellschaft, die für den Konzernabschluss der Semperit Gruppe entsprechend übergeleitet wird.

Gegenüber dem assoziierten Unternehmen bestehen zum 31. Dezember 2017 folgende Vermögenswerte und Schulden bzw. sind im Jahr 2017 folgende Erträge und Aufwendungen angefallen:

in TEUR 2017 2016
Sonstige betriebliche Aufwendungen 293 406
Finanzerträge 6 6
31.12.2017 31.12.2016
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 563 569
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25 32

3.3. Änderungen im Konsolidierungskreis

Änderungen im Konsolidierungskreis im Geschäftsjahr 2017

Am 18. Jänner 2017 haben Semperit und die thailändische Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe (Sri Trang) einen Vertrag zur Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten unterzeichnet. Nach Zustimmung des Aufsichtsrates der Semperit AG Holding und der Hauptversammlung der Sri Trang Gruppe wurde die Transaktion (Joint Venture Transaktion) am 15. März 2017 erfolgreich vollzogen. Durch den Vertrag wurde die Siam Sempermed Corporation Ltd (SSC) an Sri Trang verkauft. Im Gegenzug übernahm Semperit bei folgenden Joint Venture Gesellschaften den jeweiligen Anteil von Sri Trang:

  • Sempermed USA Inc. (USA) Segment Sempermed
  • Shanghai Sempermed Glove Sales Co Ltd. (China) (vormals: Shanghai Sempermed Gloves Co Ltd.) Segment Sempermed
  • Sempermed Singapore Pte Ltd. (Singapur) Segment Sempermed
  • Formtech Engineering (M) Sdn Bhd (Malaysia) Segment Sempermed
  • Sempermed Brasil Promoção de Vendas Ltda. (Brasilien) (vormals: Sempermed Brazil Comèrcio Exterior Ltda.) – Segment Sempermed
  • Semperflex Shanghai Ltd. (China) Segment Semperflex
  • Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd. (China) Segment Semperform

Die Beendigung der Joint Venture Transaktion schlägt sich mit einem positiven Einmaleffekt in Höhe von 160,3 Mio. EUR in der Konzerngeldflussrechnung nieder. Neben einer einmaligen Ausgleichszahlung für die Übertragung der Anteile hat die SSC unmittelbar vor dem Closing und damit der vollständigen Übertragung an Sri Trang eine Dividende in Höhe von 51,0 Mio. USD (47,8 Mio. EUR) vor Steuern an die Semperit Gruppe ausgeschüttet. Diese Ausschüttung führte nach Abzug der Quellensteuer zusammen mit der erhaltenen Abgeltung aus der Beendigung der ICC Verfahren zu einem positiven Effekt auf den Cashflow aus dem Ergebnis in Höhe von 56,7 Mio. EUR. Für die thailändische Gesellschaft Semperflex Asia Corp. Ltd. (SAC) hält die Semperit Gruppe nunmehr eine Call Option, die zwischen Mitte 2019 und Mitte 2021 zu einem festgelegten Preis für den Erwerb der restlichen Anteile in Höhe von 50% gezogen werden kann. Die Kontrollrechte wurden durch Anpassungen des SAC Joint Venture Vertrages zu Gunsten der Semperit Gruppe gestärkt. Des Weiteren wurde für die SAC eine gemeinsame Dividendenpolitik für 2017 und die Folgejahre vereinbart. Für 2017 ist unmittelbar vor dem Closing die Ausschüttung einer Dividende von 15,0 Mio. USD an den Joint Venture Partner erfolgt. Diese Ausschüttung in Höhe von umgerechnet 14,0 Mio. EUR führte neben der Übernahme der Anteile an den übrigen Joint Venture Gesellschaften in Höhe von 25,8 Mio. EUR zu Abflüssen im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von zusammen 39,9 Mio. EUR.

Nach dem erfolgreichen Closing wurden alle zwischen der Semperit Gruppe einerseits und der Sri Trang Gruppe bzw. SSC andererseits anhängigen Schiedsgerichtsverfahren und zivilrechtlichen Verfahren einvernehmlich beigelegt.

Die oben beschriebene Transaktion führt in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung ohne Berücksichtigung von Beratungskosten zu folgenden wesentlichen Auswirkungen:

in TEUR 2017
Sonstiger Ertrag aus der Veräußerung der SSC inkl. Umgliederung von
Währungsumrechnungsgewinne / - verluste in der Gewinn / Verlust der Periode
78.109
Sonstiger Ertrag aus der Abgeltung ICC Verfahren 14.044
Beglichene Forderungen durch Abgeltung ICC Verfahren –4.603
Stempelabgabe –169
Effekt auf das Betriebsergebnis (EBIT) 87.381
Verlust aus der Abgeltung kündbarer nicht beherrschender Anteile –4.224
Effekt auf das Ergebnis vor Steuern 83.158
Quellensteuern aus der Veräußerung SSC und Dividenden SSC/SAC –16.061
Effekt auf das Ergebnis nach Steuern 67.097

3.4. Transaktionen unter Anteilseignern

Im Geschäftsjahr 2017 wurden um 39 TEUR 0,08% Anteile an Latexx Partners Berhad erworben. Der Konzernanteil zum 31. Dezember 2017 betrug 98,63% nach 98,55% zum 31. Dezember 2016. Im Geschäftsjahr 2016 wurden um 57 TEUR 0,05% Anteile erworben, wodurch sich der Konzernanteil bis zum 31. Dezember 2016 auf 98,55% erhöhte.

Die Differenz zwischen dem Abgang des Buchwerts der nicht beherrschenden Anteile (92 TEUR, Vorjahr: 58 TEUR) und dem Zeitwert der geleisteten Gegenleistung (39 TEUR, Vorjahr: 57 TEUR) belief sich auf -53 TEUR (Vorjahr: -1 TEUR). Dies wurde direkt im Eigenkapital erfasst und ist in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung als Veränderung der anderen Gewinnrücklagen dargestellt.

4. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem Management Approach und folgt der internen Berichterstattung an den Vorstand der Semperit AG Holding als verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.

Die Segmente wurden auf Basis von Produktgruppen festgelegt. Sie werden getrennt gesteuert und entsprechen den Geschäftsbereichen der Semperit Gruppe. Die Semperit Gruppe hat somit vier berichtspflichtige Segmente:

• Sempermed

Das Segment Sempermed produziert Handschuhe mittels Tauchtechnologie und vertreibt diese weltweit. Die Produktpalette umfasst Untersuchungs- und Schutzhandschuhe sowie Operationshandschuhe.

• Semperflex

Der Geschäftsbereich Semperflex bietet Schläuche im Nieder- und Hochdruckbereich an. Die Schläuche werden einerseits mit Gewebe (Industrieschläuche) und andererseits mit Metalldrähten (Hydraulikschläuche) verstärkt.

• Sempertrans

Das Segment Sempertrans ist in der Produktion und im Vertrieb von Transport- und Fördergurten tätig. Die Bänder sind entweder durch Textil- oder Stahlkarkassen verstärkt.

• Semperform

Semperform produziert und vertreibt Formartikel, wobei der Schwerpunkt des Geschäfts in Europa liegt. Als Hauptrohstoffe dienen Gummi und Kunststoff. Die einzelnen Produktgruppen werden mittels unterschiedlicher Technologien hergestellt.

Die bei der Ableitung des Segmentergebnisses, des Segmentvermögens und der Segmentverbindlichkeiten angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ident mit den unter Kapitel 2. beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Segmentergebnis ist das EBIT und wird auf gleiche Weise wie das EBIT (Betriebsergebnis) in der Konzerngewinn- und verlustrechnung abgeleitet. Es ist jenes Ergebnis, das an den Vorstand für Zwecke der Ressourcenallokation und der Erfolgsmessung berichtet wird.

Segmentierung nach Geschäftsbereichen

Die Segmentierung nach Geschäftsbereichen stellt auf die interne Steuerung und Berichterstattung ab.

2017 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
form
Corporate
Center und
Konzern
eliminie
rungen
Gruppe
Umsatzerlöse 337.134 206.052 145.958 185.038 0 874.181
Anteil am Gewinn von
Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten
Unternehmen
453 0 0 0 0 453
EBITDA 77.868 40.415 –16.713 19.242 –20.619 100.193
EBIT = Segmentergebnis 38.022 31.782 –20.322 10.978 –22.834 37.625
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–13.870 –8.633 –3.609 –8.265 –2.215 –36.593
Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
–25.976 0 0 0 0 –25.976
Wertaufholungen von Sachanlagen 0 0 0 0 0 0
Trade Working Capital 51.044 44.152 33.585 27.881 –4.262 152.400
Segmentvermögen 384.958 229.503 158.624 146.640 –66.512 853.212
Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte
0 0 0 0 0 0
Segmentverbindlichkeiten 81.817 53.546 51.659 38.753 347.147 572.922
Zahlungswirksame Investitionen in Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte
25.312 30.138 5.861 12.501 663 74.475
Anteile an assoziierten Unternehmen 2.124 0 0 0 0 2.124
Mitarbeiter (Stichtag) 3.051 1.732 991 925 140 6.838
2016 in TEUR Semper
med
Semperflex1) Semper
trans
Semperform1) Corporate
Center und
Konzern
eliminie
rungen
Gruppe
Umsatzerlöse 345.956 184.934 148.351 173.138 0 852.379
Anteil am Gewinn von
Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten
Unternehmen
8.370 0 0 0 0 8.370
EBITDA 6.601 43.415 15.855 30.207 –18.168 77.909
EBIT = Segmentergebnis –23.942 35.337 12.129 22.509 –18.723 27.310
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–13.220 –8.066 –3.726 –7.698 –555 –33.265
Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
–17.323 –12 0 0 0 –17.334
Wertaufholungen von Sachanlagen 0 0 4 0 0 4
Trade Working Capital 51.770 36.328 39.772 25.279 –7.770 145.380
Segmentvermögen 420.832 219.405 147.943 136.183 –42.562 881.801
Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte
152.684 0 0 0 0 152.684
Segmentverbindlichkeiten 109.831 66.718 31.272 37.180 458.505 703.506
Zahlungswirksame Investitionen in Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte
25.717 14.444 6.676 13.775 4.460 65.072
Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und
assoziierten Unternehmen
2.608 0 0 0 0 2.608
Mitarbeiter (Stichtag) 3.183 1.674 1.036 928 154 6.975

1) Werte für 2016 angepasst, es erfolgte eine Umgliederung der Business Unit Sheeting vom Segment Semperflex zum Segment Semperform.

Gesellschaften, die im Produktions- und Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen bereits segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding sowie aus jenen Teilen einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Zusätzlich werden gewisse Corporate-Center-Leistungen von operativ tätigen Gesellschaften erbracht. Weiterverrechnungen und Zuordnungen von Corporate-Center-Kosten sind soweit möglich bereits den Segmenten zugewiesen. Sämtliche Vermögenswerte des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Vermögenswerte der Semperit AG Holding als nicht operativ tätigem Mutterunternehmen sowie jener Vermögenswerte einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Ein Großteil der Vermögenswerte kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Die Zahlungsmittel der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Vermögenswerte der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Sämtliche Verbindlichkeiten des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten der Semperit AG Holding und jener Verbindlichkeiten einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Der wesentliche Teil der Verbindlichkeiten kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Verbindlichkeiten der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Verbindlichkeiten der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Geografische Segmentierung

Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Asien und Amerika betrieben.

In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Angaben zu den Umsatzerlösen nach den Standorten der Kunden und jene zum langfristigen Vermögen und zu den zahlungswirksamen Investitionen auf Basis der jeweiligen Standorte der Gesellschaften des Semperit Konzerns dargestellt.

Semperit erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.

2017
in TEUR Langfristiges
Vermögen 2) 3)
Zahlungs
wirksame
Investitionen
Umsatz
erlöse 1)
Langfristiges
Vermögen 2) 3)
Zahlungs
wirksame
Investitionen
Umsatz
erlöse 1)
Österreich 59.243 9.145 35.336 67.445 13.150 34.615
EU ohne Österreich 187.109 39.629 495.601 150.294 25.696 490.855
Summe EU 246.352 48.774 530.937 217.739 38.846 525.470
Restliches Europa 0 0 69.067 0 0 57.402
Summe Europa 246.352 48.774 600.004 217.739 38.846 582.872
Asien 134.944 25.576 99.742 157.132 26.141 90.009
Amerika 1.359 124 153.110 3.157 83 165.495
Rest der Welt 3 1 21.326 3 1 14.003
Gruppe 382.658 74.475 874.181 378.032 65.072 852.379

1) Nach Eliminierung der Innenumsätze.

2) Konsolidierungsbuchungen wurden soweit möglich den Regionen zugeteilt. 3) Langfristiges Vermögen beinhaltet keine aktiven latenten Steuern, Wertpapiere und Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen.

5. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung

5.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern und Regionen sind im Detail in der Segmentberichterstattung dargestellt (siehe Erläuterung 4.).

5.2. Sonstige betriebliche Erträge

in TEUR 2017 2016
Schadensvergütungen 401 3.106
Kostenerstattung ICC1 Verfahren 0 2.514
Verkauf von Neben- und Abfallprodukten 687 512
Mieterträge 269 365
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen 146 67
Sonstiger Ertrag aus der Veräußerung der SSC inkl. Umgliederung von
Währungsumrechnungsgewinne / - verluste in der Gewinn / Verlust der Periode
78.109 0
Sonstiger Ertrag abzüglich beglichener Forderung aus der Abgeltung ICC
Verfahren
9.441 0
Wertaufholungen von Sachanlagen 0 4
Übrige 3.386 3.908
92.440 10.477

Für zusätzliche Information in Zusammenhang mit dem sonstigen Ertrag aus der Veräußerung der SCC wird auf die Erläuterungen im Kapitel 3.3. Änderungen im Konsolidierungskreis verwiesen.

5.3. Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen

in TEUR 2017 2016
Materialaufwand 490.087 459.908
Aufwendungen für bezogene Leistungen 51.205 45.596
541.293 505.504

5.4. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2017 2016
Löhne 62.433 58.997
Gehälter 80.329 71.330
Aufwendungen für Abfertigungen 8.897 1.813
Aufwendungen für Altersversorgung 1.003 1.125
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
29.837 28.059
Sonstige Sozialaufwendungen 4.023 3.970
186.521 165.294

Der Anstieg der Gehälter ist vor allem auf das Ausscheiden von Vorstandsmitgliedern sowie die Dotation der Prämienrückstellung für Mitarbeiter zurückzuführen.

Der Anstieg der Aufwendungen für Abfertigungen steht in Zusammenhang mit der Schließung von Sempertrans France Belting Technology S.A.S. (Erläuterungen 6.12.)

Im Inland betrug die durchschnittliche Anzahl 836 Mitarbeiter (Vorjahr: 838). Der durchschnittliche Personalstand der Semperit Gruppe stellt sich wie folgt dar:

2017 2016
Arbeiter 5.123 5.263
Angestellte 1.712 1.776
6.834 7.038

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die abgerechneten Vorstandsbezüge auf 4.606 TEUR (Vorjahr: 2.676 TEUR), wovon ein Anteil von 3.046 TEUR (Vorjahr: 1.213 TEUR) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch die unterjährige Veränderung bei der Zusammensetzung des Vorstands und durch Rückzahlungen für variable Bezüge für Vorjahre im Jahr 2016 ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Die Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen betrugen für die aktiven Vorstände 169 TEUR (Vorjahr: 216 TEUR). Davon entfielen 159 TEUR (Vorjahr: 201 TEUR) auf beitragsorientierte Abfertigungs- und Pensionszusagen.

5.5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2017 2016
Instandhaltung und fremde Leistungen 42.845 33.758
Ausgangsfrachten 31.272 30.179
Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwand 20.979 16.654
Reise- und Fahrtaufwand 8.608 10.108
Provisions- und Werbeaufwand 6.846 6.984
Miet- und Leasingaufwand 5.641 5.350
Versicherungsprämien 4.427 4.155
Sonstige Steuern 4.336 4.017
Gebühren, Beiträge, Spenden 2.104 1.914
Abfallentsorgung 2.103 1.852
Kommunikation 1.359 1.750
Fortbildungsaufwendungen 1.067 1.400
Büromaterial 1.218 1.225
Energiekosten nicht für die Produktion 1.171 1.037
Bankspesen und Absicherungskosten 678 603
Übrige 23.318 8.252
157.968 129.237

Der Anstieg beim Beratungsaufwand ist auf erhöhte Inanspruchnahme von Interimsmanagern und Durchführung strategischer Projekte zurückzuführen.

In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen in Höhe von 3.636 TEUR aufgrund einer geänderten Einschätzung über die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten einer ERP-Software sowie 1.155 TEUR aus der Ausbuchung technischer Anlagen in Zusammenhang mit der Schließung von Sempertrans France Belting Technology S.A.S. enthalten.

Des Weiteren wurden Aufwendungen in Höhe von 5.351 TEUR aufgrund der Feststellungen einer steuerlichen Betriebsprüfung in Österreich darin berücksichtigt (vor allem aus der Aberkennung von Energieabgabenrückvergütungen). Im Vorjahr war in den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen überdies die Auflösung von Gewährleistungsrücktellung in Höhe von 4.532 TEUR enthalten.

Im Geschäftsjahr 2017 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung rund 14.200 TEUR (Vorjahr: 13.320 TEUR). Darin sind auch Personalaufwendungen enthalten.

Für die im Geschäftsjahr 2017 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sowie der Gesellschaften des weltweiten Ernst & Young-Netzwerks sind folgende Honrare als Aufwand erfasst worden:

in TEUR 2017 2016
Prüfung des Konzernabschlusses und damit zusammenhängende
Bestätigungsleistungen
980 812
davon Ernst&Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. 414 333
Andere Bestätigungsleistungen 35 15
Sonstige Leistungen 175 112
1.190 938

5.6. Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in TEUR 2017 2016
Abschreibungen 36.593 33.265
Wertminderungen 25.976 17.334
62.568 50.599

Von den Wertminderungen im Geschäftsjahr 2017 entfallen 25.149 TEUR auf Wertminderungen von Geschäfts- und Firmenwert des Segments Sempermed (Vorjahr: 16.984 TEUR). Die übrigen Wertminderungen betrafen technische Anlagen und Maschinen im Segment Sempermed (siehe Erläuterungen 6.1. bzw. 6.2.).

5.7. Finanzergebnis

in TEUR 2017 2016
Finanzerträge
Erträge aus Wertpapieren 83 145
Kursgewinne 31.801 21.621
Zinserträge 1.174 1.048
33.058 22.813
Finanzaufwendungen
Tilgungsaufwendungen für die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen im Rahmen der Joint Venture Transaktion
–4.223 0
Sonstige Aufwendungen aus der Anpassung von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen in Folge einer Kapitalmaßnahme
–372 0
Kursverluste –37.706 –25.287
Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzaufwand –10.959 –11.063
–53.261 –36.350
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –5.326 –6.393
Finanzergebnis –25.529 –19.930
in TEUR 2017 2016
Direkt im Gewinn oder Verlust erfasste Nettoerträge bzw.
Nettoaufwendungen
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 83 145
83 145
Im sonstigen Ergebnis erfasste Nettoerträge bzw. Nettoaufwendungen
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode –123 12
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 0 0

–123 12

Vermögenswerten –41 156

Das Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Das Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen setzt sich wie folgt zusammen:

Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen

Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen –7.536 1.451
Fremdwährungsverluste aus Krediten und Forderungen –22.693 –13.186
Fremdwährungsgewinne aus Krediten und Forderungen 16.134 15.369
Wertberichtigungen von Krediten und Forderungen –2.151 –1.779
Zinserträge aus Krediten und Forderungen 1.174 1.048
in TEUR 2017 2016

Die Wertberichtigungen von Krediten und Forderungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Darin sind auch Auflösungen von aufwandswirksam erfassten Wertminderungen von Krediten und Forderungen enthalten.

Die Fremdwährungsgewinne aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten betragen 10.217 TEUR (Vorjahr: 4.510 TEUR). Diesen Fremdwährungsgewinnen stehen Fremdwährungsverluste aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Höhe von 7.143 TEUR (Vorjahr: 13.309 TEUR) gegenüber.

Aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten (Derivate) resultiert folgendes Nettoergebnis:

in TEUR 2017 2016
Erträge aus Devisengeschäften 979 827
Aufwendungen aus Devisengeschäften –1.789 –3.593
Nettoergebnis aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten –810 –2.766

Von den im Finanzergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen und sonstigem Finanzaufwand entfallen 9.713 TEUR (Vorjahr: 7.894 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten. Bei den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen repräsentiert der in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasste Ergebnisanteil in Höhe von 5.326 TEUR (Vorjahr: 6.393 TEUR) den Effektivzinsaufwand.

5.8. Ertragsteuern

Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Steueraufwand umfasst die für die einzelnen Gesellschaften aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz errechneten laufenden Steuern sowie latenten Steuern.

in TEUR 2017 2016
Laufender Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-)
für die laufende Periode 40.833 12.166
für Vorperioden 802 484
41.635 12.650
Latenter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-)
aus der Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen –8.003 8.217
aus Wertberichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen und
temporären Differenzen 30.860 3.085
sonstige latente Steuereffekte –26.141 –7.771
–3.284 3.531
38.351 16.182

Die sonstigen latenten Steuereffekte umfassen hauptsächlich die im aktuellen Geschäftsjahr entstandenen und aktivierten Verlustvorträge und Veränderungen der latenten Steueransprüche auf nutzbare Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen, sowie latente Steuern für Vorperioden.

Im Geschäftsjahr 2017 beträgt der effektive Steuersatz, d. h. der Steueraufwand in Relation zum Ergebnis vor Steuern und vor Abzug des auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnisses 220,1% (Vorjahr: 117,5%). Die signifikante Erhöhung des effektiven Steuersatzes im Jahresvergleich ist einerseits auf Quellensteuerbelastungen und andererseits auf die Wertberichtigungseffekte im Bereich der aktiven latenten Steuern, insbesondere betreffend die österreichische Steuergruppe, sowie die Erfassung einer Firmenwertabschreibung, die steuerlich neutral ist, zurückzuführen.

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2017 2016
Ergebnis vor Steuern 12.096 7.379
Steuerbelastung / -ertrag (-/+) zu 25% –3.024 –1.845
Abweichende ausländische Steuersätze –715 23
Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten
Unternehmen
–121 2.093
Sonstiger Ertrag aus der Veräußerung der SSC 19.527 0
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –1.331 –1.598
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen –6.298 –4.041
Nicht steuerbare Erträge, Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge 1.006 1.795
In künftigen Perioden nutzbare Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen 5.963 4.553
Minderung des laufenden Steueraufwandes aufgrund Verwertung bisher nicht
angesetzter Verlustvorträge
0 369
Nicht angesetzte latente Steueransprüche auf im Geschäftsjahr neu entstandene
Verlustvorträge und temporäre Differenzen
–19.569 –3.892
Wertberichtigung von latenten Steueransprüchen aus in Vorjahren entstandenen
und angesetzten Verlustvorträgen oder temporären Differenzen
–11.290 438
Veränderung der Outside-Basis-Differenzen 14.437 –7.680
Steuereffekte auf Beteiligungsabschreibungen von vollkonsolidierten
Unternehmen
3.632 1.045
Steuerlich nicht abzugsfähige Firmenwertabschreibung –6.195 –4.246
Quellensteuern –32.321 –1.158
Laufende Steuern für Vorperioden –802 –484
Sonstige –1.250 –1.553
Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung –38.351 –16.182
in TEUR 2017 2016
Ergebnis vor Steuern 12.096 7.379
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 5.326 6.393
17.422 13.773
Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung 38.351 16.182
Effektivsteuersatz in % 220,1% 117,5%

5.9. Ergebnis je Aktie

in EUR 2017 2016
Den Aktionären der Semperit AG Holding zuzurechnendes
Ergebnis nach Steuern in EUR –25.656.732 –8.799.051
Durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien in Stück 20.573.434 20.573.434
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR –1,25 –0,43

Zum 31. Dezember 2016 sowie zum 31. Dezember 2017 gab es keine Verwässerungseffekte.

6. Erläuterungen zur Konzernbilanz

6.1. Immaterielle Vermögenswerte

in TEUR Software-Lizenzen,
gewerbliche
Schutzrechte
und ähnliche Rechte
Geschäfts- oder
Firmenwert
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 1.1.2016 48.111 84.727 1.663 134.501
Währungsdifferenzen –110 –555 0 –664
Zugänge 2.145 0 3.358 5.503
Abgänge –47 0 0 –47
Umgliederung zu zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerten
0 –39.361 0 –39.361
Umbuchungen 608 0 –271 337
Stand 31.12.2016 50.707 44.812 4.749 100.268
Währungsdifferenzen –281 –914 2 –1.193
Zugänge 325 0 336 661
Abgänge –2.839 0 –3.636 –6.475
Umbuchungen 154 0 –14 140
Stand 31.12.2017 48.067 43.898 1.437 93.402
Abschreibungen / Wertminderungen /
Wertaufholungen
Stand 1.1.2016 23.186 0 0 23.187
Währungsdifferenzen –117 0 0 –117
Abschreibungen 6.865 0 0 6.865
Wertminderungen 0 16.984 0 16.984
Abgänge –47 0 0 –47
Umgliederung zu zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerten
0 0 0 0
Stand 31.12.2016 29.887 16.985 0 46.872
Währungsdifferenzen –65 0 0 –65
Abschreibungen 6.768 0 0 6.768
Wertminderungen 0 25.149 0 25.149
Abgänge –2.838 0 0 –2.838
Umgliederung zu zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerten
0 0 0 0
Umbuchungen 3 0 0 3
Stand 31.12.2017 33.755 42.134 0 75.888
Buchwerte
Buchwert 1.1.2016 24.925 84.727 1.663 111.315
Buchwert 31.12.2016 20.820 27.827 4.749 53.396
Buchwert 31.12.2017 14.312 1.764 1.437 17.513

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Die Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Posten der Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2017 waren Wertminderungen für immaterielle Vermögenswerte im Ausmaß von 25.149 TEUR (Vorjahr: 16.984 TEUR) erforderlich.

Die ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) wie folgt:

Zahlungsmittelgenerierende Einheit, Geschäfts- oder Firmenwerte in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Segment Sempermed 0 26.063
Segment Semperflex 1.693 1.693
Segment Sempertrans 71 71
1.765 27.828

Sempermed

Aufgrund der Tatsache, dass nach eingehender Prüfung die nachhaltig erzielbare Produktionsmenge des Standortes Kamunting, Malaysia, unter den bisherigen Annahmen lag, führte Semperit zum 30. Juni 2017 eine anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfung für das Segment Sempermed durch.

Zum 30. Juni 2017 basierte der erzielbare Betrag des Segments Sempermed auf dessen Nutzungswert, der aus den zukünftigen diskontierten Cashflows berechnet wurde. Die prognostizierten Einnahmenüberschüsse wurden auf der Grundlage der vom Vorstand erstellten Planung für 2017 und der organischen Mittelfristplanung (Wachstum aus eigener Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) für einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren vorgenommen und in Bezug auf das Segment Sempermed mit Sicherheitsabschlägen aufgrund historischer Planverfehlungen versehen. Der Planung lagen Annahmen des Segment-Managements zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile der Segmente und bestimmten geschäftspolitischen Initiativen zugrunde. Wesentliche Planannahmen stellen die Absatzmengen und die EBIT-Margen dar, die in Abstimmung mit strategischen Produktund Kundeninitiativen im Rahmen der Mittelfristplanung ermittelt wurden.

Diese Annahmen unterliegen Schätzungsunsicherheiten. Der Unternehmensplanung liegen grundsätzliche Annahmen zu künftigen Kapazitätserweiterungs- und Infrastrukturverbesserungsmaßnahmen zugrunde. Die geplanten Cashflows aus diesen Maßnahmen wurden für die Zwecke des Werthaltigkeitstests eliminiert, wenn zum Stichtag noch nicht mit deren Umsetzung begonnen wurde. Die Veränderung des Working Capitals leitete sich aus den intern definierten Zielwerten für das Segment Sempermed ab.

Für den Zeitraum nach dem Detailplanungszeitraum wurde für das Segment Sempermed eine konstante langfristige Wachstumsrate von 0,75% (31. Dezember 2016: 0,75%) unterstellt. Diese leitete sich aus dem langfristig erwarteten Marktwachstum unter Berücksichtigung der prognostizierten Inflationserwartungen ab.

Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models ermittelt. Hierbei wurde für den Sektor Medizin (entspricht dem Segment Sempermed) eine getrennte Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Der Kapitalisierungszinssatz vor Steuern, der individuell für das Segment Sempermed ermittelt wurde, lag bei 8,1% (31. Dezember 2016: 8,7%).

Für das Segment Sempermed lag der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (173.956 TEUR) unter dem Buchwert (199.932 TEUR) und es ergab sich somit ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 25.976 TEUR. Der bestehende Geschäfts- oder Firmenwert des Segmentes Sempermed wurde in Folge dessen in Höhe von 25.149 TEUR wertgemindert, die verbleibende Wertminderung in Höhe von 827 TEUR wurde gemäß IAS 36 den anderen langfristigen Vermögenswerten des Segmentes Sempermed zugeordnet. Für die nicht beherrschenden Anteile an der Latexx Partners Berhad wurde eine anteilige Wertminderung in Höhe von TEUR 575 erfasst; diese nicht beherrschenden Anteile waren aufgrund der Anwendung der Full-Goodwill-Methode firmenwerttragend.

Semperflex

Die Werthaltigkeitsprüfung für den noch bestehenden Geschäfts-oder Firmenwert des Segments Semperflex basiert auf den im Vorjahr ermittelten erzielbaren Betrag. Die letzte Berechnung des erzielbaren Betrags überstieg den Buchwert des Segments wesentlich; die Vermögenswerte und Schulden, die das Segment bilden, blieben seit der letzten Berechnung des erzielbaren Betrags weitestgehend unverändert; analytisch betrachtet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wertminderungsbedarf bestünde, sehr gering. Die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts für das Segment Semperflex konnte somit bestätigt werden.

Sempertrans

Die Werthaltigkeitsprüfung für den bestehenden Geschäfts- oder Firmenwert im Segment Sempertrans wurde zum 31. Dezember 2017 durchgeführt. Der erzielbare Betrag des Segments basiert auf dessen Nutzungswert, der aus den zukünftigen diskontierten Cashflows berechnet wird. Die prognostizierten Einnahmenüberschüsse wurden auf der Grundlage der vom Vorstand erstellten Planung für 2018 und der organischen Mittelfristplanung (Wachstum aus eigener Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) für einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren vorgenommen. Der Planung liegen Annahmen des Segment-Managements zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile des Segments und bestimmten geschäftspolitischen Initiativen zugrunde. Wesentliche Planannahmen stellen die Absatzmengen und die EBIT-Margen dar, die in Abstimmung mit strategischen Produkt- und Kundeninitiativen im Rahmen der Mittelfristplanung ermittelt werden.

Diese Annahmen unterliegen Schätzungsunsicherheiten. Der Unternehmensplanung liegen grundsätzliche Annahmen zu künftigen Kapazitätserweiterungs- und Infrastrukturverbesserungsmaßnahmen zugrunde. Die geplanten Cashflows aus diesen Maßnahmen wurden für die Zwecke des Werthaltigkeitstests eliminiert, wenn zum Stichtag noch nicht mit deren Umsetzung begonnen wurde. Die Veränderung des Working Capitals leitet sich aus den intern definierten Zielwerten für das Segment ab.

Für den Zeitraum nach dem Detailplanungszeitraum wurde für das Segment Sempertrans eine konstante langfristige Wachstumsrate von 1,00% (Vorjahr: 1,25%) unterstellt. Diese leitet sich aus dem langfristig erwarteten Marktwachstum unter Berücksichtigung der prognostizierten Inflationserwartungen ab.

Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models ermittelt. Hierbei wird für den Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) eine einheitliche Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Der Kapitalisierungszinssatz vor Steuern, der individuell für das Segment ermittelt wurde, liegt bei 11,1% (Vorjahr: 11,3%).

Die Werthaltigkeit des angesetzten Geschäfts- oder Firmenwertes hat sich im Rahmen der Durchführung der Impairment Tests für das Segment Sempertrans bestätigt.

Für das Segment Semperform, das keinen Geschäfts- oder Firmenwert oder immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer beinhaltet, wurde kein Impairment Test durchgeführt.

Neben den Geschäfts- oder Firmenwerten verfügt die Semperit Gruppe über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.

6.2. Sachanlagen

Grundstücke
und Bauten
einschließlich
Bauten auf
Technische
Anlagen und
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen und
in TEUR fremden Grund Maschinen ausstattung Anlagen in Bau Gesamt
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 1.1.2016
Währungsdifferenzen
154.865
–1.699
408.606
–2.566
67.294
171
46.372
–156
677.138
–4.249
Zugänge 5.083 22.191 4.957 37.235 69.466
Abgänge –150 –6.154 –1.998 –16 –8.317
Sonstige Anpassungen 0 15 –44 0 –29
Umbuchungen 16.915 21.156 2.760 –41.168 –337
Stand 31.12.2016 175.015 443.248 73.141 42.269 733.673
Währungsdifferenzen 1.266 2.594 32 974 4.866
Zugänge 7.445 40.601 5.061 19.668 72.775
Abgänge –214 –15.672 –2.035 –57 –17.978
Umbuchungen 1.784 35.265 43 –37.232 –140
Stand 31.12.2017 185.296 506.035 76.243 25.622 793.196
Abschreibungen / Wertminderungen /
Wertaufholungen
Stand 1.1.2016 74.980 276.225 49.304 0 400.509
Währungsdifferenzen –334 –835 248 0 –922
Abschreibungen 3.469 17.767 5.164 0 26.400
Wertminderungen 12 339 0 0 350
Wertaufholungen –4 0 0 0 –4
Abgänge –50 –4.441 –1.728 0 –6.219
Stand 31.12.2016 78.073 289.054 52.987 0 420.114
Währungsdifferenzen 859 1.561 161 0 2.581
Abschreibungen 3.772 21.296 4.783 –38 29.813
Wertminderungen 12 827 0 0 838
Abgänge –198 –14.162 –1.828 0 –16.188
Umbuchungen 7 0 –10 0 –3
Stand 31.12.2017 82.524 298.576 56.094 –38 437.156
Buchwerte
Buchwert 1.1.2016 79.885 132.381 17.991 46.372 276.629
Buchwert 31.12.2016 96.942 154.195 20.154 42.269 313.559
Buchwert 31.12.2017 102.772 207.460 20.149 25.659 356.040

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Vom für Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, ausgewiesenen Buchwert entfallen 10.196 TEUR (Vorjahr: 10.481 TEUR) auf Grund und Boden (Grundwert). Vom Buchwert der ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau entfallen 16.967 TEUR (Vorjahr: 33.194 TEUR) auf Anlagen in Bau.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten in Höhe von 108 TEUR (Vorjahr: 365 TEUR) aktiviert.

Die Abschreibungen sowie Wertminderungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Wertaufholungen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

Im Geschäftsjahr 2017 waren Wertminderungen für Sachanlagen im Ausmaß von 838 TEUR (Vorjahr: 350 TEUR) erforderlich. Im Wesentlichen betreffen die Wertminderungen in Höhe von 827 TEUR technische Anlagen im Segment Sempermed. Im Geschäftsjahr 2016 betrafen die Wertminderungen in Höhe von 339 TEUR im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen im Segment Sempermed. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgten keine Wertaufholungen (Vorjahr: 4 TEUR).

Zum 31. Dezember 2017 sind Sachanlagen mit einem Buchwert von 0 TEUR (Vorjahr: 98 TEUR) als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing verpfändet.

Zum 31. Dezember 2017 bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 53.547 TEUR (Vorjahr: 53.214 TEUR).

Die Semperit Gruppe hat neben dem operativen Leasing auch Finanzierungsleasing in Anspruch genommen. Im Rahmen der Finanzierungsleasingvereinbarungen wurden diverse Fertigungsanlagen sowie Fahrzeuge gemietet. Die Verträge waren in der Regel derart gestaltet, dass das Eigentum am Ende der Vertragslaufzeit auf den Konzern übergeht. Die geleasten Anlagen dienten als Sicherheit für die Leasingverpflichtungen. Die Abschreibung der Anlagen erfolgt über den Zeitraum der erwarteten Nutzung des Vermögenswertes und nicht über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses. Die Verträge sehen üblicherweise keine Option zur Verlängerung oder eine gesondert vereinbarte Kaufoption vor.

Alle Finanzierungsleasingsvereinbarungen sind im Geschäftsjahr 2017 abgelaufen und die Leasingsverpflichtungen wurden getilgt. Daher sind in den Sachanlagen keine Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingvereinbarungen enthalten (im Vorjahr: 98 TEUR).

Darüber hinaus mietet die Semperit Gruppe eine Reihe von Lager- und Büroräumlichkeiten im Rahmen von operativen Leasingverhältnissen. Ein Großteil der Leasingverhältnisse hat eine Restlaufzeit von weniger als fünf Jahren. Die Verträge sind normalerweise derart gestaltet, dass eine Verlängerung möglich ist. Eine Kaufoption zu Marktwerten ist bei einzelnen Verträgen vorgesehen. Bei einigen Leasingsverträgen ist eine Kündigungsoption vorhanden.

am Ende der Vertragslaufzeit vor.

Daneben werden bedarfsbezogene Firmenfahrzeuge, IT-Equipment sowie Maschinen und Bürogeräte geleast. Die Restlaufzeit der Verträge zum Stichtag beträgt im Wesentlichen weniger als fünf Jahre. Einzelne Verträge sehen eine Verlängerungsoption und / oder eine Kaufoption zu Marktwerten

Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Miet- und Leasingverhältnissen bestehen zum Bilanzstichtag in folgendem Umfang:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Im folgenden Jahr 2.741 2.928
In den folgenden 2 bis 5 Jahren 5.168 6.046
Über 5 Jahre 734 376

Der Miet- und Leasingaufwand aus Operating-Leasingverträgen belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf 5.641 TEUR (Vorjahr: 5.139 TEUR).

6.3. Vorräte

Der Bilanzposten Vorräte setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 47.805 36.378
Unfertige Erzeugnisse 24.569 18.699
Fertige Erzeugnisse und Waren 86.380 82.524
Geleistete Anzahlungen 455 303
Noch nicht abrechenbare Leistungen 526 200
159.736 138.105

Der Anstieg der Vorräte resultiert im Wesentlichen aus der Ausweitung der Produktionskapazitäten durch das Investitionsprogramm.

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Vorräte
davon zu Anschaffungs- / Herstellungskosten 123.766 124.468
davon zum Nettoveräußerungswert 35.970 13.636
159.736 138.105

Die aufwandswirksam erfasste Wertberichtigung auf Vorräte betrug im laufenden Jahr 4.067 TEUR (Vorjahr: 5.875 TEUR).

6.4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2017
in TEUR Brutto Wert
berichtigung
Netto Brutto Wert
berichtigung
Netto
Nicht fällige Forderungen 84.928 –220 84.708 87.900 –187 87.713
Bis zu 1 Monat überfällig 13.295 –109 13.186 19.225 –123 19.102
Mehr als 1 bis zu 3 Monate überfällig 4.065 –239 3.826 7.822 –291 7.531
Mehr als 3 bis zu 6 Monate überfällig 1.590 –219 1.371 3.212 –90 3.122
Mehr als 6 bis zu 12 Monate überfällig 1.019 –713 305 3.129 –1.764 1.365
Mehr als 12 Monate überfällig 2.479 –2.300 180 954 –944 11
107.377 –3.800 103.577 122.243 –3.399 118.844

Die fälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum 31. Dezember 2017 insgesamt 17.347 TEUR (Vorjahr: 27.123 TEUR).

Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen 14 bis 90 Tage. Zusätzlich zu den Forderungen, die aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden als notleidend eingestuft und auf den voraussichtlich einbringlichen Betrag abgeschrieben werden, werden zum Teil auf Basis der länderspezifischen Erfahrungswerte Forderungen wertberichtigt. Dabei wird – ebenfalls basierend auf Erfahrungswerten – in Bezug auf Forderungen, die nicht kreditversichert sind, bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt bei kreditversicherten Forderungen eine Wertberichtigung gebildet.

Die überfälligen Forderungen sind im Wesentlichen durch Kreditversicherungen gedeckt. Hinsichtlich des in Zahlungsverzug befindlichen ausgewiesenen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sollte jedenfalls der ausgewiesene Buchwert einbringlich sein.

Die nicht kreditversicherten Forderungen bestehen hauptsächlich bei Konzerngesellschaften in den Ländern Indien, USA, Polen und China. In Bezug auf die nicht kreditversicherten Forderungen bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt kreditversicherter Forderungen besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da die Kunden breit gestreut sind.

Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Regelfall indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

Stand 31.12. 3.800 3.399
Zuführung 1.472 2.144
Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge –225 –515
Währungsdifferenz –254 62
Auflösung –592 –464
Stand 1.1. 3.399 2.172
in TEUR 2017 2016

In den Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende sind Einzelwertberichtigungen, d.h. Wertberichtigungen aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden, in Höhe von insgesamt 2.827 TEUR (Vorjahr: 2.272 TEUR) enthalten, die wegen der Zahlungsunfähigkeit bzw. wegen der Eröffnung von Insolvenzverfahren über das Vermögen der betreffenden Kunden gebildet wurden. Die nach Abzug der Wertberichtigungen verbleibenden Buchwerte stellen die in den Insolvenzverfahren voraussichtlich einbringlichen Beträge dar. Die restlichen Wertberichtigungen wurden auf Portfoliobasis gebildet.

6.5. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Buchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2016 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Fondsanteile, Aktien, andere Wertpapiere 6.376 6.376 0 6.498 6.498 0
6.376 6.376 0 6.498 6.498 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Derivate 5.705 5.610 95 4.811 4.802 9
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete Kredite und
Forderungen
Darlehen an assoziierte Unternehmen 563 563 0 563 563 0
Sonstige Darlehen 10 8 2 13 5 8
Forderungen gegenüber Personal 461 28 433 1.740 427 1.313
Abgrenzungen 1.000 0 1.000 2.517 0 2.517
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.557 713 844 4.727 875 3.852
3.590 1.311 2.279 9.559 1.870 7.689
15.671 13.297 2.373 20.868 13.170 7.698

Bei den Fondsanteilen handelt es sich um 97.500 Stück Anteile (Vorjahr: 97.500 Stück Anteile) am PIA TopRent, einem Anleihenfonds, der zur Deckung von Pensionsrückstellungen geeignet ist und überwiegend in fest- und variabel verzinsliche Staatsanleihen in der Euro-Zone veranlagt.

Der Buchwert der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 6.376 TEUR (Vorjahr: 6.498 TEUR) entspricht dem Marktwert.

Das Darlehen an assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) betrifft die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland, und ist per 31. Dezember 2017 mit einem marktüblichen Zinssatz von 1,12% (Vorjahr: 1,12%) verzinst.

Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten und Forderungen waren keine Wertberichtigungen erforderlich.

In dem als kurzfristig ausgewiesenen Teil der übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind unverzinste Arbeitgeberdarlehen an Vorstände in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 654 TEUR) enthalten.

in TEUR 31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2016 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Abgegrenzte Aufwendungen 6.938 1.667 5.271 8.758 3.051 5.707
Anzahlungen 980 0 980 712 0 712
Forderungen aus Steuern 8.484 456 8.028 7.544 337 7.208
Sonstige nicht-finanzielle Forderungen 946 60 886 1.510 1.017 494
17.348 2.183 15.165 18.525 4.404 14.121

6.6. Sonstige Vermögenswerte

Die langfristigen abgegrenzten Aufwendungen beinhalten als wesentlichen Posten eine Vorleistung für eine Bonusstaffel im Rahmen einer strategischen Kundenvereinbarung.

6.7. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Kassabestand 38 45
Guthaben bei Kreditinstituten 165.493 190.163
165.530 190.208

Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Finanzveranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen dem Finanzmittelbestand in der Konzerngeldflussrechnung.

6.8. Latente Steuern

Nach temporären Differenzen setzen sich die in der Bilanz erfassten latenten Steuern wie folgt zusammen:

31.12.2017 31.12.2016
in TEUR Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 1.143 647 1.154 2.227
Sachanlagen 527 15.344 1.406 9.175
Wertpapiere und finanzielle Veranlagungen 3.361 257 270 0
Vorräte 2.551 1 2.622 0
Forderungen 469 7.278 428 3.809
Sonstige Vermögenswerte 430 90 177 1.062
Personalrückstellungen 6.219 455 6.694 0
Sonstige Rückstellungen 2.970 0 1.273 13
Lieferverbindlichkeiten 38 45 48 3
Sonstige Verbindlichkeiten 1.050 3.878 1.131 487
Temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an
Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung
gehaltenen langfristigen Vermögenswerten (Outside-Basis-Differenzen)
0 1.075 0 15.604
Steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte
Steuergutschriften
54.554 0 28.047 0
Summe aktive / passive latente Steuern 73.311 29.070 43.250 32.380
Wertberichtigung für aktive latente Steuern –41.295 0 –9.860 0
Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern –23.852 –23.852 –14.544 –14.544
Aktive latente Steuern 8.164 18.846
Passive latente Steuern 5.218 17.836

Die Wertberichtigung für aktive latente Steuern in Höhe von 41.295 TEUR (Vorjahr: 9.860 TEUR) umfasst die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von 11.487 TEUR (Vorjahr: 3.730 TEUR) sowie die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 29.808 TEUR (Vorjahr: 6.130 TEUR). Die Wertberichtigung enthält auch im Geschäftsjahr entstandene, nicht angesetzte aktive latente Steuern.

Von den Wertberichtigungen für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge entfallen insgesamt 20.637 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) auf die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG, deren Gruppenträgerin die Semperit AG Holding ist. Aufgrund der Verlusthistorie der österreichischen Steuergruppe in der näheren Vergangenheit, sind die Anforderungen, welche die IFRS an die Verlässlichkeit der Steuerplanung stellen, erhöht. Eine Bilanzierung von (nicht durch passive latente Steuern gedeckte) aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge erfordert zusätzliche substanzielle Hinweise, dass in den nachfolgenden Geschäftsjahren steuerliche Ergebnisse zur voraussichtlichen Steuerentlastung herangezogen werden können. Angesichts der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit Gruppe bis 2020 befindet, waren daher die aktiven latenten Steuern der österreichischen Steuergruppe auszubuchen.

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2017 2016
Saldierte aktive und passive latente Steuern zum 1.1. 1.010 4.794
Im Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres erfasste latente Steuern 3.284 –3.531
Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres erfasste latente Steuern –1.348 –253
Saldierte aktive und passive latente Steuern zum 31.12. 2.946 1.010

Die im sonstigen Ergebnis der Periode erfassten latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2017 2016
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden
Auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) entfallende
latente Steuern
–925 326
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
Auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte entfallende latente
Steuern
31 –3
Auf Cashflow Hedges entfallende latente Steuern 1 –4
Währungsdifferenzen, die auf latente Steuern entfallen –456 –573
–424 –579
–1.348 –253

Die auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) entfallenden latenten Steuern, die im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres enthalten sind, wurden von Wertberichtigungseffekten beeinflusst.

Die Währungsdifferenzen in Höhe von -456 TEUR (Vorjahr: -573 TEUR) sind in der Konzerngesamtergebnisrechnung im Posten Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode enthalten.

Für temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (bzw. Gemeinschaftsunternehmen, die zum 31. Dezember 2016 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte ausgewiesen wurden) wurden passive latente Steuern in Höhe von 1.075 TEUR (Vorjahr: 15.604 TEUR) angesetzt, die sich auf Quellensteuern beziehen.

Darüber hinaus bestehen zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 114.415 TEUR (Vorjahr: 195.281 TEUR) und abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 177.063 TEUR (Vorjahr: 170.414 TEUR) in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen für die passive latente Steuern in Höhe von 27.619 TEUR (Vorjahr: 48.020 TEUR) und aktive latente Steuern in Höhe von 35.480 TEUR (Vorjahr: 33.971 TEUR) nicht angesetzt wurden, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es zum Bilanzstichtag wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht auflösen werden.

Die temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (nämlich Gemeinschaftsunternehmen, die zum 31. Dezember 2016 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte ausgewiesen wurden) können dabei entweder aus der Quellensteuerbelastung auf Gewinnausschüttungen oder aus der Steuerhängigkeit der Beteiligung entstehen. Je nach der konkreten Ausgestaltung des zur Differenzumkehr führenden Vorganges kann es auf den unterschiedlichen Beteiligungsebenen des Konzerns zu verschiedenartigen steuerlichen Konsequenzen kommen. Die Berechnung der temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (nämlich Gemeinschaftsunternehmen, die zum 31. Dezember 2016 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte ausgewiesen wurden) erfolgte mit Berücksichtigung von Steuereffekten über die jeweilige Konzernebene hinaus.

Zum Bilanzstichtag bestehen weitere abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 43.489 TEUR (Vorjahr: 13.714 TEUR) und noch nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 128.665 TEUR (Vorjahr: 26.202 TEUR), für die keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Von diesen nicht genutzten steuerlichen Verlusten verfallen 15.768 TEUR (Vorjahr: 15.136 TEUR) innerhalb von fünf Jahren. Die restlichen Verluste und abzugsfähigen temporären Differenzen sind im Wesentlichen zeitlich unbeschränkt verwertbar.

Die aktiven latenten Steuern enthalten solche für Steuerjurisdiktionen, in denen im laufenden Jahr oder im Vorjahr steuerliche Verluste entstanden sind, welche die passiven latenten Steuern der betroffenen Gesellschaften um insgesamt 6.526 TEUR (Vorjahr: 14.260 TEUR) überstiegen. Der Ansatz aktiver latenter Steuern erfolgte aufgrund der Tatsache, dass mit ausreichend positiven steuerlichen Ergebnissen in den kommenden Jahren gerechnet wird.

6.9. Eigenkapital

Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt zum 31. Dezember 2017 unverändert zum Vorjahr 21.358.997 EUR. Es ist zerlegt in 20.573.434 Stück voll eingezahlte nennbetragslose Stammaktien, von denen jede am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Sie tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.

Die Kapitalrücklagen resultieren im Wesentlichen aus dem bei der Ausgabe von Aktien über den anteiligen Betrag des Grundkapitals hinaus erzielten Betrag (Agio). Von den Kapitalrücklagen sind wie im Vorjahr Rücklagen in Höhe von 21.503 TEUR gebunden. Sie dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im Jahresabschluss des Mutterunternehmens Semperit AG Holding auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.

In der Neubewertungsrücklage werden die Gewinne und Verluste aus Schwankungen des Zeitwerts, der den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten beizulegen ist, bis zur Veräußerung der betreffenden Vermögenswerte oder bis zur Feststellung einer Wertminderung der betreffenden Vermögenswerte angesammelt.

Die anderen Gewinnrücklagen umfassen die gesetzliche Rücklage gemäß UGB der Semperit AG Holding in Höhe von 999 TEUR (Vorjahr: 999 TEUR), die freie Rücklage gemäß UGB der Semperit AG Holding in Höhe von 29.400 TEUR (Vorjahr: 32.500 TEUR), den Bilanzgewinn gemäß UGB der Semperit AG Holding in Höhe von 12 TEUR (Vorjahr: 14.548 TEUR) und die seit dem Erwerb von den Tochterunternehmen erzielten Ergebnisse und die Effekte der erstmaligen Anpassung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen an die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Des Weiteren enthält die Position die Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen (IAS 19) sowie die Cashflow Hedge Rücklage (IAS 39).

In die Währungsumrechnungsrücklage werden aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen von der funktionalen Währung auf Euro resultierende Umrechnungsdifferenzen bis zur Veräußerung oder bis zum sonstigen Abgang der betreffenden Tochterunternehmen erfasst.

In den anderen Gewinnrücklagen sowie in den Währungsumrechnungsrücklagen wurde im Geschäftsjahr 2016 das sonstige Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2016 ist in der Position sonstiges Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte ausschließlich das sonstige Ergebnis der SSC enthalten.

Die nicht beherrschenden Anteile sowie das auf sie entfallende Ergebnis nach Steuern bzw. Gesamtergebnis betreffen im Geschäftsjahr 2017 die im Geschäftsjahr 2012 erworbene Gesellschaft Latexx Partners Berhad und deren Tochterunternehmen sowie FormTech Engineering (M) Sdn Bhd.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu 10.286.717 Stück neuer Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm.

Hybridkapital

Im Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25%; die Bereitstellungsgebühr 1,75%. Bei der Hybridkapital-Linie handelt es sich um eine nachrangige Finanzierung mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit AG Holding bis 31. Dezember 2018 bei Bedarf in mehreren Tranchen gezogen werden kann. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Das Hybridkapital, das grundsätzlich sowohl Merkmale von Eigen- als auch Fremdkapital aufweist, ist nach IFRS als Eigenkapital zu qualifizieren. Bis zum 31. Dezember 2017 ist noch keine Ziehung unter der Hybridkapital-Linie erfolgt. Im Geschäftsjahr 2017 wurde eine zeitaliquote Bereitstellungsgebühr in Höhe von 146 TEUR aufwandswirksam erfasst.

Dividende und eigene Aktien

Zur Ausschüttung an die Aktionäre steht der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding zur Verfügung. Die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding darf nur zum Ausgleich eines ansonsten in ihrem Jahresabschluss auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 schlägt der Vorstand vor, keine Dividende auszuschütten (Vorjahr: 0,70 EUR pro Aktie und somit von insgesamt von 14.401 TEUR). Die Zahlung einer allfälligen Dividende hat keine steuerlichen Konsequenzen für den Konzern.

Die Semperit AG Holding besitzt zum 31. Dezember 2017 keine eigenen Aktien.

6.10. Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen

Als Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Nettovermögen der Tochterunternehmen ausgewiesen, wenn den betreffenden Gesellschaftern ein unbedingtes Kündigungsrecht oder ein Kündigungsrecht zusteht, dass an Bedingungen geknüpft ist, deren Eintritt bzw. Nichteintritt nicht im Machtbereich der Semperit Gruppe liegt, oder wenn die Gesellschaft, an der der nicht beherrschende Anteil gehalten wird, befristet ist.

in TEUR 2017 2016
Stand 1.1. 51.825 44.192
Ausschüttungen –19.979 0
Anteil am Ergebnis nach Steuern 5.326 6.591
Währungsdifferenzen –270 950
Änderungen des Konsolidierungskreises –23.697 0
Sonstige Veränderungen 71 92
Stand 31.12. 13.276 51.825

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entwickelten sich wie folgt:

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen sind zum 31. Dezember 2017 mit 0 TEUR (Vorjahr: 37.506 TEUR) als kurzfristig ausgewiesen. Der als kurzfristig ausgewiesene Teil ist zum 31. Dezember 2016 auf die Gesellschaften, für die die Semperit Gruppe im Zuge der Joint Venture Transaktion die entsprechenden Anteile im ersten Quartal 2017 übernommen hat, sowie auf die Dividende der SAC, entfallen. Zum 31. Dezember 2017 wird der Gesamtbestand als langfristig ausgewiesen. Das auf die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entfallende Ergebnis ist in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Finanzergebnis gesondert ausgewiesen. Für zusätzliche Information in Zusammenhang mit der Änderungen des Konsolidierungskreises wird auf die Erläuterung im Kapitel 3.3. Änderungen im Konsolidierungskreis verwiesen.

6.11. Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen

Altersversorgungspläne – leistungsorientierte Pläne

Pensionszusagen

Aufgrund des im Jahr 1997 verabschiedeten Pensionsstatuts der österreichischen Gesellschaften werden vor dem 1. Jänner 1991 eingetretenen Mitarbeitern Betriebspensionen in Form eines fixen Betrags, dessen Höhe von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig ist, gewährt. Anspruchsberechtigt nach diesem Statut sind nunmehr nur noch pensionierte ehemalige Mitarbeiter oder Hinterbliebene von ehemaligen Mitarbeitern. Die Verpflichtungen gemäß diesem Statut sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Mehreren ehemaligen Vorstandsmitgliedern wurden einzelvertraglich Pensionszusagen gewährt. Auch diese Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Abfertigungszusagen

Abhängig von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit haben im Wesentlichen Dienstnehmer in Österreich, Frankreich, Italien und Thailand aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt. Ein nunmehr ehemaliges Vorstandsmitglied hatte bei Beendigung des Vorstandsmandats einen vertraglichen Anspruch auf eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes. Im Zuge der Beendigung des Vorstandsmandats wurde die Abfertigung im Geschäftsjahr 2017 ausbezahlt.

Bei den anlässlich des Pensionsantritts fälligen Leistungen handelt es sich demnach um nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällige Vergütungen im Sinne von IAS 19. Die diesbezüglichen Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Versicherungsmathematische Annahmen

Die wichtigsten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar. Die Zinssätze wurden in den einzelnen Ländern je nach Leistungsplan differenziert ermittelt.

Zinssatz p.a. in % 31.12.2017 31.12.2016
Österreich – Pensionen 1,40% / 1,60% 1,10% / 1,40%
Österreich – Abfertigungen 1,70% / 1,80% 1,50% / 1,60%
Deutschland – Pensionen 1,60% 1,40% / 1,60%
Übrige Länder – Abfertigungen:
Frankreich 1,80% –2,0% 1,60% –1,80%
Italien 1,90% 1,70%
Polen 3,25% 3,50%
Indien 7,40% 6,70%
Thailand 1,46% –3,97% 3,00%

Die Entgeltsteigerungen wurden in den einzelnen Ländern je nach Leistungsplan und gegebenenfalls nach Arbeitern und Angestellten differenziert ermittelt.

Entgeltsteigerungen p.a. in % 31.12.2017 31.12.2016
Österreich – Pensionen 0% / 1,75% 0,00%
Österreich – Abfertigungen 3,50% / 4,00% 3,50% / 4,00%
Deutschland – Pensionen 1,80% / 2,30% 1,80% / 3,40%
Übrige Länder – Abfertigungen:
Frankreich 2,20% 2,30%
Italien 1,50% 1,50%
Polen 2,00% 2,00%
Indien 5,00% / 12,00% 5,00% / 12,00%
Thailand 3,00% / 5,00% 3,00% / 5,00%

Fluktuationsabschläge wurden abhängig von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der Mitarbeiter berücksichtigt.

Fluktuationsabschläge p.a. in % 31.12.2017 31.12.2016
Österreich – Pensionen 0,00% 0,00%
Österreich – Abfertigungen 0,00% –2,08% 0,00% –1,25%
Deutschland – Pensionen 0,00% 0,00%
Übrige Länder – Abfertigungen:
Frankreich 0,00% –7,00% 0,00% –7,00%
Italien 5,00% 5,00%
Polen 5,12% 5,00%
Indien 2,00% 2,00%
Thailand 0,00% –30,00% 0,00% –30,00%

Das Pensionsantrittsalter wurde entweder entsprechend der individuellen Regelung des jeweiligen Plans oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, mit dem frühestmöglichen Pensionsantrittsalter entsprechend den lokalen gesetzlichen Vorschriften angesetzt.

Es wurden die folgenden biometrischen Rechnungsgrundlagen und Annahmen verwendet:

  • Österreich: AVÖ 2008-P ANG
  • Deutschland: Heubeck 2005G
  • Frankreich: TH 00-02 / TF 00-02
  • Italien: RG48 (Ragioneria Generale dello Stato)
  • Polen: Life Expectancy Table of Poland 2016
  • Indien: Indian Assured Live Mortality (2006 08)
  • Thailand: Thailand TM017

Bilanzwerte

Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Gesamt
31.12.2017
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Gesamt
31.12.2016
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Rückstellungen für Pensionen 18.448 16.783 1.665 19.623 17.886 1.737
Rückstellungen für Abfertigungen 19.857 19.032 825 23.055 22.180 875
38.305 35.815 2.489 42.678 40.066 2.612

Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellung für Verpflichtungen des Konzerns aus leistungsorientierten Pensionsplänen ergibt sich wie folgt:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Barwert der gedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 3.586 3.795
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens –503 –691
Unterdeckung 3.083 3.104
Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 15.365 16.519
Plandefizit = Rückstellung 18.448 19.623

Der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2017 2016
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 20.314 20.368
Laufender Dienstzeitaufwand 21 19
Zinsaufwand 271 409
Summe der Aufwendungen für Pensionen 292 428
Neubewertungen 30 1.288
Auszahlungen / Übertragungen –1.685 –1.770
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 18.951 20.314

Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als Aufwendungen für Altersversorgung im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 5.4.).

Für die Bestandteile des Planvermögens bestehen durchwegs keine Preisnotierungen auf einem aktiven Markt.

Das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Barmittel 247 180
Sonstige Forderungen 255 511
Zeitwert des Planvermögen per 31.12. 503 691

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2017 2016
Zeitwert des Planvermögens per 1.1. 691 886
Zinserträge aus Planvermögen 1 0
Neubewertungen des Planvermögens 20 44
Auszahlungen / Übertragungen –210 –239
Zeitwert des Planvermögen per 31.12. 503 691

Die Zinserträge aus Planvermögen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als Aufwendungen für Altersversorgung im Personalaufwand enthalten. Die Neubewertungen des Planvermögens werden gemäß IAS 19 erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Rückstellungen für Abfertigungen

in TEUR 2017 2016
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 23.055 24.159
Laufender Dienstzeitaufwand 561 611
Planänderung aufgrund Restrukturierung –1.089 0
Zinsaufwand 381 550
Summe der Aufwendungen für Abfertigungen –147 1.161
Neubewertungen –1.482 –730
Auszahlungen –1.552 –1.544
Fremdwährungsdifferenzen –17 9
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 19.857 23.055

Die Position Planänderung aufgrund Restrukturierung steht im Zusammenhang mit der Ankündigung der eingeleiteten Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen eines Tochterunternehmens in Frankreich (Erläuterung 6.12.).

Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als Aufwendungen für Abfertigungen im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 5.4.).

Neubewertungen

Die gemäß IAS 19 im sonstigen Ergebnis erfassten Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2017 2016
Pensionen
Neubewertungen der Verpflichtungen
Aus der Änderung finanzieller Annahmen 415 –1.053
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen –445 –236
–30 –1.288
Neubewertungen des Planvermögens 20 44
–10 –1.244
Abfertigungen
Neubewertungen der Verpflichtungen
Aus der Änderung demographischer Annahmen 123 0
Aus der Änderung finanzieller Annahmen 293 458
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 1.066 272
1.482 730
Neubewertungen Gesamt 1.472 –515

Sensitivitätsanalyse

Für Pensions- und Abfertigungspläne wurden Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen durchgeführt. Die Berechnung der Sensitivitäten erfolgte unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen. Die übrigen Parameter blieben jeweils unverändert.

Die Veränderungen dieser Parameter um jeweils einen Prozentpunkt wirken sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 18.951 TEUR (Vorjahr: 20.314 TEUR) und für den Barwert der Abfertigungsverpflichtungen in Höhe von 19.857 TEUR (Vorjahr: 23.055 TEUR) wie folgt aus:

Barwert der Verpflichtung
(DBO) 31.12.2017
Barwert der Verpflichtung
(DBO) 31.12.2016
in TEUR Veränderung des
Parameters
Zunahme
Parameter
Abnahme
Parameter
Zunahme
Parameter
Abnahme
Parameter
Pensionen
Zinssatz +/–1 Prozentpunkt 17.289 20.937 18.501 22.486
Entgeltsteigerungen +/–1 Prozentpunkt 20.384 18.074 21.501 19.322
Lebenserwartung +/–1 Jahr 19.774 18.136 21.228 19.414
Abfertigungen
Zinssatz +/–1 Prozentpunkt 17.905 22.150 20.691 25.852
Entgeltsteigerungen +/–1 Prozentpunkt 21.947 18.034 25.617 21.834

Durchschnittliche Laufzeit

Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit (Duration) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche gewichtete Laufzeit (Duration) 31.12.2017 31.12.2016
Österreich – Pensionen 9,6 7,8
Österreich – Abfertigungen 11,1 11,5
Deutschland – Pensionen 10,2 10,9
Übrige Länder – Abfertigungen:
Frankreich 15,5 14,9
Italien 13,2 14,6
Polen 10,4 9,0
Indien 9,7 7,6
Thailand 15,0 15,0

Fälligkeitsanalyse

Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten der erwarteten Leistungsauszahlungen:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Abfertigungen
Bis zu 1 Jahr 825 875
1 bis 5 Jahre 4.639 6.200
6 bis 10 Jahre 6.064 7.279
Über 10 Jahre 17.820 21.405
Pensionen
Bis zu 1 Jahr 1.665 1.737
1 bis 5 Jahre 6.320 6.622
6 bis 10 Jahre 4.620 4.843
Über 10 Jahre 8.382 8.936

Altersversorgungspläne – beitragsorientierte Pläne

Die Semperit AG Holding ist verpflichtet, für alle aktiven Vorstandsmitglieder Beiträge an eine Pensionskasse zu leisten. Jährlich wird 1/14 des jeweiligen fixen Bezuges bzw. ein vertraglich vereinbarter Fixbetrag in die APK Pensionskasse AG einbezahlt. Im Geschäftsjahr 2017 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 105 TEUR (Vorjahr: 107 TEUR) angefallen.

Einem ehemaligen Vorstandsmitglied und ausgewählten leitenden Angestellten wurden Pensionszusagen gewährt, die durch Rückdeckungsversicherungen bei der Generali Versicherung AG gedeckt sind, wobei der Pensionsanspruch jeweils dem rückgedeckten Betrag entspricht. Im Geschäftsjahr 2017 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 237 TEUR (Vorjahr: 276 TEUR) angefallen.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter und für alle aktiven Vorstandsmitglieder sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohns bzw. Gehalts an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. Im Geschäftsjahr 2017 ist für diese Beiträge ein Aufwand von insgesamt 574 TEUR (Vorjahr: 526 TEUR) angefallen. Für das Folgejahr wird mit Beitragszahlungen in ähnlicher Höhe gerechnet.

Für Mitarbeiter in den USA werden Beiträge in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes des Jahresgehalts an eine Pensionskasse geleistet. Im Geschäftsjahr 2017 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 119 TEUR (Vorjahr: 145 TEUR) angefallen.

Für Mitarbeiter in Singapur werden Beiträge in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes des Jahresgehalts an eine Pensionskasse geleistet. Im Geschäftsjahr 2017 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 140 TEUR (Vorjahr: 167 TEUR) angefallen.

Die Mitarbeiter des Konzerns gehören zudem den länderspezifischen, staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.

6.12. Sonstige Rückstellungen

Die Buchwerte der sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2016 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Jubiläumsgelder 4.097 3.864 233 4.313 4.093 220
Gewährleistungen 5.334 1.396 3.937 3.029 473 2.556
Prämien- und sonstige Personalrückstellungen 9.977 594 9.383 4.464 821 3.642
Übrige 18.299 6.983 11.316 12.255 10.998 1.257
37.707 12.837 24.870 24.060 16.384 7.676

Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR 01.01.2017 Währungs
differenzen
Auflösung Verbrauch Zuführung Aufzinsung 31.12.2017
Jubiläumsgelder 4.313 3 –224 –228 232 0 4.097
Gewährleistungen 3.029 20 –742 –740 3.767 0 5.334
Prämien- und sonstige
Personalrückstellungen
4.464 –130 –304 –3.731 9.680 0 9.977
Übrige 12.255 –1.132 –646 –5.264 13.023 63 18.299
24.060 –1.239 –1.916 –9.962 26.701 63 37.707

Die Zeitpunkte der erwarteten Zahlungsströme der sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt:

Gesamt Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Über 5 Jahre
9.770 241 1.317 8.212
5.334 3.937 1.396 0
9.977 9.370 445 162
18.427 11.286 7.111 30
in TEUR Gesamt Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Über 5 Jahre
Jubiläumsgelder 10.531 225 1.620 8.687
Gewährleistungen 3.029 2.556 473 0
Prämien- und sonstige Personalrückstellungen 4.464 3.642 535 286
Übrige 12.415 1.227 11.158 30

Barwert der Verpflichtung

Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden für Mitarbeiter in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik gebildet, denen aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen bei langjähriger Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder zustehen. Die Bewertung erfolgte im Wesentlichen unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen (siehe Erläuterung 6.11.). Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Personalaufwand erfasst. Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit des Barwertes der Jubiläumsgeldverpflichtungen beträgt rund 10 Jahre (Vorjahr: 10 Jahre). Die Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurden durchgeführt. Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf den Barwert der Rückstellungen für Jubiläumsgelder:

in TEUR (DBO) 31.12.2017 (DBO) 31.12.2016
Veränderung des
Parameters
Zunahme
Parameter
Abnahme
Parameter
Zunahme
Parameter
Abnahme
Parameter
Zinssatz +/–1 Prozentpunkt 3.742 4.516 3.920 4.779
Entgeltsteigerungen +/–1 Prozentpunkt 4.424 3.813 4.676 3.998

Barwert der Verpflichtung

Die Rückstellung für Gewährleistungen basiert zu einem wesentlichen Teil auf einer Einzelbeurteilung der Risiken. Zusätzlich wird auf Portfoliobasis und auf Erfahrungswerten basierend, vom Umsatz des letzten Geschäftsjahres ausgehend, eine Rückstellung gebildet. Die Inanspruchnahme des Konzerns aus diesen Risiken wird für wahrscheinlich gehalten, wobei der angesetzte Betrag dem bestmöglichen Schätzwert der Höhe der Inanspruchnahme entspricht. Da der Inanspruchnahme lang dauernde Verhandlungen und auch Rechtsstreitigkeiten vorausgehen können, ist der Zeitpunkt der tatsächlichen Inanspruchnahme ungewiss.

Der Anstieg der Prämien- und sonstigen Personalrückstellungen im Geschäftsjahr 2017 ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr bestimmte Mindestergebnissziele in der Semperit Gruppe nicht erreicht worden sind, sodass kein Anspruch auf die Anwendbarkeit der Konzernbonuspolitik bestanden hat.

In den übrigen sonstigen Rückstellungen ist eine Rückstellung für Verkehrssteuern in Brasilien in Höhe von 4.144 TEUR (Vorjahr: 8.126 TEUR) enthalten. Des Weiteren wurden erwartete Verfahrenskosten in Höhe von 1.546 TEUR (Vorjahr: 1.238 TEUR) in Zusammenhang mit Steuerverfahren bezüglich dieser Verkehrssteuern in Brasilien bilanziert.

Im Zusammenhang mit der Ankündigung der eingeleiteten Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen in Bezug auf die Produktionsstätte der Tochtergesellschaft Sempertrans France Belting Technology S.A.S. in Argenteuil, Frankreich, wurden im vorliegenden Konzernabschluss in Summe Aufwendungen in Höhe von 11.398 TEUR erfasst, wovon zum 31. Dezember 2017 8.939 TEUR in den Rückstellungen gezeigt werden. Diese Rückstellung betrifft den Sozialplan, belastende Verträge und Beratungskosten.

6.13. Schuldscheindarlehen

In den Jahren 2013 bis 2016 wurden von der Semperit AG Holding mehrere teils fix, teils variabel verzinste Schuldscheindarlehen sowohl in EUR als auch in den Fremdwährungen US Dollar, Polnische Zloty und Tschechische Kronen begeben. Das Gesamtvolumen belief sich auf 344.466 TEUR, im Jahr 2015 erfolgten Rückführungen variabel verzinster Tranchen aus 2013 in Höhe von 72.000 TEUR.

Die derzeitigen Tranchen haben Laufzeiten von fünf, sieben, zehn und fünfzehn Jahren im EUR sowie von drei, fünf und sieben Jahren in den Fremdwährungen. Das derzeitige Gesamtnominale beläuft sich auf 272.466 EUR, davon entfallen rund 49% auf EUR und rund 51% auf die drei Fremdwährungen. Der Finanzmittelzufluss in den Jahren 2013 bis 2016 diente sowohl der langfristigen Umschuldung bestehender Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten als auch der laufenden operativen Finanzierung.

in TEUR 31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2016 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Schuldscheindarlehen 269.710 254.168 15.542 277.547 275.578 1.969
269.710 254.168 15.542 277.547 275.578 1.969

Zum 31. Dezember 2017 sind abgegrenzte Zinsen in der Höhe von 2.049 TEUR (Vorjahr: 1.969 TEUR) als kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Der Unterschied zwischen Buchwert exklusive Zinsen (Clean Price) und dem Nominale ergibt sich aus den Transaktionskosten der Emissionen, welche über die Laufzeit der einzelnen Tranchen der Schuldscheindarlehen entsprechend der Effektivzinsmethode verteilt werden. Im Jahr 2017 wurde kein Schuldscheindarlehen begeben.

Zur Absicherung von Finanzierungen, welche an Tochterunternehmen in Fremdwährungen vergeben wurden, hat die Semperit AG Holding Cross Currency Swaps abgeschlossen. Sofern die Voraussetzungen gemäß IAS 39 für Hedge Accounting erfüllt sind, wird auch Hedge Accounting angewendet. Für zusätzliche Information wird auf die Erläuterungen im Kapitel 8 Risikomanagement – Zinsrisikomanagement verwiesen.

6.14. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2017
Effektivver
zinsung
Währung Nominale in
Lokal
währung
Buchwert
in TEUR
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Variabel verzinste Verbindlichkeiten gegenüber 1,0 - 4,1% TEUR 102.000 51.428 51.310 118
Kreditinstituten 3,0 - 6,0% TMYR 42.100 5.460 0 5.460
56.888 51.310 5.578
31.12.2016
Effektivver
zinsung
Währung Nominale in
Lokal
währung
Buchwert
in TEUR
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
0,9 - 1,6% TEUR 136.541 136.541 136.421 120
Variabel verzinste Verbindlichkeiten gegenüber 3,0 - 5,0% TMYR 26.271 5.556 0 5.556
Kreditinstituten 5,7% TUSD 1.200 1.139 0 1.139
143.236 136.421 6.814

Im Dezember 2014 wurde ein Rahmenkreditvertrag über ursprünglich 250.000 TEUR, welche im Geschäftsjahr 2017 auf 200.000 TEUR angepasst wurden, mit einem Bankenkonsortium bestehend aus sechs Kreditinstituten abgeschlossen. Dabei hat eine Tranche, welche im Geschäftsjahr 2017 von 100.000 TEUR auf 50.000 TEUR angepasst wurde, eine Laufzeit von fünf Jahren. Die weitere Tranche (150.000 TEUR) hat eine Laufzeit von sieben Jahren (ursprüngliche Laufzeit fünf Jahre mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr, wovon beide Optionen schon gezogen wurden). Zum Bilanzstichtag ist vom Rahmenkredit ein Betrag von 50.000 TEUR (Vorjahr: 135.014 TEUR) ausgenützt.

6.15. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Buchwerte der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2016 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0 0 0 30 0 30
Derivate 908 0 908 171 0 171
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 5.068 25 5.043 5.853 86 5.767
Abgegrenzte Bonifikationen 2.745 0 2.745 1.457 0 1.457
Abgegrenzte Provisionen 1.111 0 1.111 671 0 671
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.180 911 7.269 8.191 710 7.481
18.012 936 17.076 16.372 796 15.576

Die zum 31. Dezember 2017 bestehenden Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2017
in TEUR Restlaufzeit
unter 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Summe künftiger Mindestleasingzahlungen 0 0 0 31 0 0
Zinsanteil 0 0 0 –1 0 0
Barwert der Mindestleasingzahlungen 0 0 0 30 0 0

6.16. Sonstige Verbindlichkeiten

Die Buchwerte der sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2016 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Steuern und im Rahmen
der sozialen Sicherheit
12.047 0 12.047 5.238 0 5.238
Erhaltene Anzahlungen 1.794 0 1.794 2.017 0 2.017
Abgegrenzte Erträge 166 153 13 417 161 256
Nicht konsumierte Urlaube und Zeitsalden 5.947 290 5.657 5.699 328 5.371
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.380 258 1.122 809 343 466
21.333 701 20.631 14.181 832 13.349

6.17. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39.9.

Vermögenswerte

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert 31.12.2017 Buchwert 31.12.2016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 103.577 118.844
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbar 6.376 6.498
Darlehen an assoziierte Unternehmen Kredite und Forderungen 563 563
Sonstige Darlehen Kredite und Forderungen 10 13
Derivative Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehalten 5.076 4.396
Derivative Finanzinstrumente Als Sicherungsinstrument
designiert
629 415
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen 3.017 8.984
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei
Kreditinstituten
165.530 190.208

Verbindlichkeiten

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert
31.12.2017
Buchwert
31.12.2016
Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
269.710 277.547
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden
Anteilen
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
13.276 51.825
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
110.913 111.569
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
56.888 143.236
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehalten 845 171
Derivative Finanzverbindlichkeiten Als Sicherungsinstrument designiert 62 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
0 30
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
17.104 16.172

Beizulegende Zeitwerte

Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:

  • Stufe 1: Bewertung anhand von auf einem aktiven Markt beobachtbaren Preisen für ein spezifisches Finanzinstrument.
  • Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf Inputfaktoren basieren, die am Markt beobachtbar sind.
  • Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten, nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren.

Im Geschäftsjahr 2017 erfolgten keine Umgliederungen von Finanzinstrumenten zwischen den einzelnen Stufen.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente.

Bewertungskategorie IAS 39 Beizulegender
Zeitwert
31.12.2017
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2016
Stufe
in TEUR
Vermögenswerte
Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbar 6.376 6.498 1
Derivative Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehalten 5.076 4.396 2
Derivative Finanzinstrumente Als Sicherungsinstrument designiert 629 415 2
Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehalten 845 171 2
Derivative Finanzverbindlichkeiten Als Sicherungsinstrument designiert 62 0 2

Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung gehaltenen Wertpapiere werden anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.

Bei den zu Handelszwecken gehaltenen derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich einerseits um Devisentermingeschäfte und andererseits um einen Cross Currency Swap. Bei den derivativen Finanzinstrumenten die für Sicherungszwecke gehalten werden, handelt es sich ebenfalls um Devisentermingeschäfte und um Cross Currency Swaps. Die beizulegenden Zeitwerte werden anhand allgemein anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle (z.B. Ermittlung des Barwertes erwarteter zukünftiger Zahlungsströme auf Basis aktueller Fremdwährungskurs- und Zinskurven) ermittelt.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Bei allen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten.

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Beizulegender
Zeitwert
31.12.2017
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2016
Stufe
Verbindlichkeiten
Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten zu
fortgeführten
Anschaffungskosten
281.728 291.537 3
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten zu
fortgeführten
Anschaffungskosten
0 44 3

Beim Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zugrunde. Der Unterschied zwischen Buchwert und Zeitwert ergibt sich einerseits aufgrund der seit der Emission der Schuldscheindarlehen sehr deutlich gesunkenen Refinanzierungskosten der Banken (als Bestandteil der Finanzierungskosten von Unternehmensfinanzierungen über Banken) durch die Maßnahmen der EZB wie beispielsweise mittelfristige Refinanzierungstender für Banken zum Zinssatz von aktuell 0,00% p.a. und der im Zuge der Quantitative Easing-Maßnahmen der EZB deutlich gesunkenen Risikoaufschläge und andererseits durch die positive Ausgestaltung einiger Vertragsklauseln des Schuldscheindarlehens zugunsten der Semperit, welche gegenüber einem Standarddarlehen abweichen.

Der beizulegende Zeitwert für die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ist nur mit unverhältnigsmäßig hohem Aufwand ermittelbar und wird demnach nicht angegeben.

7. Konzerngeldflussrechnung

Der operative Cashflow wird unter Anwendung der indirekten Methode erstellt. Der Cashflow aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit basiert auf einer direkten Ermittlung. Die Konzerngeldflussrechnung zeigt die Veränderung des Finanzmittelbestandes der Semperit Gruppe im Laufe des Geschäftsjahres. Der Finanzmittelbestand entspricht dem Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten laut Konzernbilanz (siehe Erläuterung 6.7.).

Bei den in der Konzerngeldflussrechnung ausgewiesenen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte handelt es sich um die zahlungswirksamen Investitionen des Geschäftsjahres 2017. Diese enthalten Investitionen des Vorjahres in Höhe von 15.724 TEUR (Vorjahr: 7.194 TEUR), die im Geschäftsjahr 2017 zahlungswirksam wurden.

Die in der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen (siehe Erläuterungen 6.1. und 6.2.) ausgewiesenen Zugänge in Höhe von gesamt 73.436 TEUR (Vorjahr: 74.969 TEUR) beinhalten Investitionen in Höhe von 14.684 TEUR (Vorjahr: 17.091 TEUR), die im Geschäftsjahr 2017 noch zu keinem Abfluss liquider Mittel führten.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte dienen vor allem der Kapazitätserweiterung in den Segmenten Semperflex, Sempermed und Semperform.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält Einzahlungen in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 142.948 TEUR) aus der Begebung eines neuen Schuldscheindarlehens (siehe Erläuterung 6.13.) und einen Mittelabfluss aus der Rückzahlung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 86.161 TEUR (Vorjahr: 26.387 TEUR). Einen weiteren Bestandteil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit stellt im Geschäftsjahr 2017 die an die Aktionäre der Semperit AG Holding bezahlte Dividende von 0.70 EUR je Aktie dar, insgesamt von 14.401 TEUR.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthält darüber hinaus den Mittelabfluss aus dem Erwerb weiterer Anteile an Latexx Partners Berhad in Höhe von 39 TEUR (Vorjahr: 57 TEUR) (siehe Erläuterung 3.5.).

Für eine Darstellung der Cash-Effekt aus der Joint-Venture-Transaktion siehe 3.3. Änderungen im Konsolidierungskreis.

in TEUR Verbindlich
keiten
gegenüber
Kredit
instituten
Schuld
schein
darlehen
Verbindlich
keiten aus
Finanzier
ungsleasing
Verbindlich
keiten aus
kündbaren
nicht
beherr
schenden
Anteilen
Derivative
Finanzver
bindlich
keiten
Dividenden Sonstiges Gesamt
Stand 1.1.2016 168.458 134.096 91 44.192 240 347.076
Veränderung der Cashflows
aus der
Finanzierungstätigkeit
–25.234 142.948 –62 0 0 –24.688 –57 92.907
Effekte aus
Wechselkursänderungen
12 25 1 950 0 –187 801
Veränderung der
beizulegenden Werte
0 0 0 0 –70 0 0 –70
Sonstige Veränderungen 0 478 0 6.682 0 0 0 7.160
Stand 31.12.2016 143.236 277.547 30 51.824 171 447.875
Stand 1.1.2017 143.236 277.547 30 51.824 171 447.875
Veränderung der Cashflows
aus der
Finanzierungstätigkeit
–86.132 0 –29 –45.821 0 –14.401 –39 –146.422
Effekte aus
Wechselkursänderungen
–216 –8.065 –1 –270 0 0 0 –8.551
Veränderung der
beizulegenden Werte
0 0 0 0 737 0 0 737
Sonstige Veränderungen 0 228 0 7.542 0 0 0 7.770
Stand 31.12.2017 56.888 269.710 0 13.276 908 301.409

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsaktivitäten

Im Posten Sonstiges ist in der Veränderung der Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit im Wesentlichen der Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von Tochterunternehmen enthalten.

8. Risikomanagement

Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Die Semperit Gruppe ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren und vier operativen Segmente der Semperit Gruppe ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Die Semperit Gruppe ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.

Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzerngesellschaften, die z.B. Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Chinesische Renminbi, Tschechische Krone, Polnische Zloty und Malaysische Ringgit.

Das Risikomanagement der Semperit Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise-Risk-Management (ERM-Ansatz), der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2004). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller und Compliancerelevanter Ziele des Unternehmens im wesentlichen Maß beeinflussen können.

Kapitalrisikomanagement

Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen bestehen übliche Klauseln ("Covenants-Kriterien"), die bei Nicht-Erfüllung bis hin zu einer Kündigung seitens der Banken / Geldgeber sowie zu einer Verschlechterung der Bonitätseinschätzung der Semperit Gruppe durch Rating Agenturen und einer damit einhergehenden negativen Belastung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen können.

Aus der Sicht des Kapitalrisikomanagements setzt sich das Gesamtkapital der Semperit Gruppe aus dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen (soweit es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt), den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen und der Nettofinanzverschuldung zusammen.

Zur Ermittlung der Nettofinanzverschuldung werden der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere den zinstragenden Finanzverbindlichkeiten (Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) gegenübergestellt.

Zum 31. Dezember 2017 beträgt die Nettofinanzverschuldung 154.692 TEUR. Zum 31. Dezember 2016 verzeichnete die Semperit Gruppe eine Nettofinanzverschuldung in Höhe von 224.106 TEUR.

Die Gruppe unterliegt keinen gesetzlichen Vorgaben bezogen auf Mindesteigenkapital, Mindesteigenkapitalquote oder maximalen Verschuldungsgrad.

Die Gruppe unterliegt bezüglich des Konzernabschlusses bestimmten kreditvertraglichen Vorgaben, diese betreffen Mindesteigenkapitalquote und maximalen Verschuldungsgrad. Zum 31. Dezember 2017 werden die entsprechenden Vorgaben eingehalten. Eine kreditvertragliche Vorgabe bei den Tochterunternehmen wurde zum 31. Dezember 2017 nicht eingehalten. Aufgrund des Ausweises als kurzfristige Verbindlichkeit ergab sich hierdurch keine Änderung.

Zinsrisikomanagement

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert und zum Teil variabel verzinst. In Abhängigkeit von der Entwicklung von Zinssätzen könnten Sicherungsgeschäfte die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussen.

Das Risiko bei fix verzinsten Finanzinstrumenten besteht darin, dass eine negative Marktwertanpassung aufgrund von geänderten Zinsen erfolgt. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten besteht das Risiko darin, dass Cashflow Schwankungen negative Auswirkungen auf den Zahlungsmittelbestand und auf die Planbarkeit von Zahlungsflüssen haben können.

Zur Absicherung einer in malaysischen Ringgit begebenen Finanzierung an eine Tochtergesellschaft wurde seitens der Semperit AG Holding im April 2015 ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Mit dem Cross Currency Swap wurde einerseits die variable Refinanzierung in eine fixe Verzinsung umgewandelt, andererseits wurde der Wechselkurs zwischen Euro und malaysischen Ringgit fixiert. Dieser Cross Currency Swap wurde ursprünglich gemäß IAS 39 sowohl als Cashflow Hedge (hinsichtlich Zinsrisiko) als auch als Fair Value Hedge (betreffend Wechselkursrisiko) klassifiziert. Das Derivat wurde insgesamt zum Fair Value bilanziert. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 waren die Voraussetzungen für Hedge Accounting gemäß IAS 39 nicht mehr gegeben. Sämtliche Bewertungsänderungen werden seither vollständig ergebniswirksam innerhalb des Finanzergebnisses in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst. Zur Verbesserung dieser sich nur zum Teil kompensierenden Bewertungsänderungen aufgrund des anhaltend negativen EURIBOR wurde dieser erste Cross Currency Swap zum 30. September 2016 um einen Zinsfloor ergänzt.

Für zwei weitere, ebenfalls in malaysischen Ringgit begebene Finanzierungen an eine Tochtergesellschaft wurde im März 2016 und im August 2016 jeweils ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Mit diesen Cross Currency Swaps wurden wieder einerseits die variable Refinanzierung in eine fixe Verzinsung umgewandelt, andererseits wurde der Wechselkurs zwischen Euro und malaysischen Ringgit fixiert. Diese Cross Currency Swaps werden gemäß IAS 39 sowohl als Cashflow Hedge (hinsichtlich der Zinsrisiken) als auch als Fair Value Hedge (hinsichtlich der Wechselkursrisiken) klassifiziert. Diese Derivate werden ebenfalls insgesamt zum Fair Value bilanziert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde der effektive Teil dieser Cashflow Hedges in Höhe von 324 TEUR im sonstigen Ergebnis erfasst und - 328 TEUR in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Zum 31. Dezember 2017 beträgt die Cashflow Hedge Reserve aus diesen weiteren Cross Currency Swaps 11 TEUR (31. Dezember 2016: 15 TEUR).

Der derzeitige Bestand der Zinsrisiken leitet sich aus den zinstragenden Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag ab. Das Zinsprofil der verzinslichen Finanzinstrumente des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

31.12.2017 31.12.2016
in TEUR Fix verzinst Variabel
verzinst
Fix verzinst Variabel
verzinst
Finanzielle Vermögenswerte 137 92.626 349 54.340
Finanzielle Verbindlichkeiten 139.775 184.774 140.494 278.348

Bei der Zinsrisiko-Sensitivitätsanalyse steht das Risiko von variabel verzinsten Finanzinstrumenten im Vordergrund. Dabei wird angenommen, dass die zum Stichtag bestehenden variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ein ganzes Jahr lang ausstehend sind. Bei der Analyse wird eine Erhöhung sowie eine Minderung der Zinssätze um 100 Basispunkte simuliert.

Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf das Finanzergebnis:

31.12.2017 31.12.2016
Sensitivität bei Zinsänderung um Sensitivität bei Zinsänderung um
in TEUR Bestand +100
Basispunkte
–100
Basispunkte1)
Bestand +100
Basispunkte
–100
Basispunkte1)
Variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte 92.626 926 –60 54.340 543 –44
Variabel verzinste finanzielle Verbindlichkeiten 184.774 –1.848 1.848 278.348 –2.783 2.740

1) Bei Zinsen unter 1% werden keine Negativzinsen berücksichtigt.

Liquiditätsrisikomanagement

Es bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben welche die Semperit Gruppe bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert und können im Falle einer Schieflage einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise dazu führen, dass Semperit nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann. Des Weiteren betreibt die Semperit Gruppe geschäftliche Aktivitäten in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen oder es existieren Vereinbarungen mit Joint-Venture-Partnern, woraus sich Einschränkungen auf die freie Verfügbarkeit der jeweiligen liquiden Mittel ergeben. Die angeführten Risiken können zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen.

Die Fristigkeiten der undiskontierten vertraglichen Cashflows aus finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

31.12.2017

in TEUR Gesamt Bis 1
Monat
2 bis 3
Monate
4 bis 12
Monate
1 bis 5
Jahre
Über 5
Jahre
Schuldscheindarlehen 297.975 0 0 20.100 211.051 66.824
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 57.122 2.859 2.635 84 50.725 819
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
111.925 56.783 51.798 2.619 388 337
Derivate 908 33 338 537 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 15.132 6.875 5.608 2.146 471 32

31.12.2016

in TEUR Gesamt Bis 1
Monat
2 bis 3
Monate
4 bis 12
Monate
1 bis 5
Jahre
Über 5
Jahre
Schuldscheindarlehen 310.108 0 0 6.787 197.651 105.670
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 143.475 1.874 3.721 1.219 135.712 949
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
111.569 61.972 46.045 2.911 308 334
Derivate 171 154 0 17 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 30 2 5 22 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.462 7.273 5.068 1.515 564 42

Ausfall- / Kreditrisikomanagement

Kreditrisiken ergeben sich, wenn die Gegenpartei einer Transaktion ihren Verpflichtungen nicht nachkommt und dadurch ein finanzieller Schaden für den Konzern entsteht. Die Vertragspartner der Semperit Gruppe sind zum überwiegenden Teil Banken mit guter Bonität. Zur Minimierung des Ausfallrisikos bestehen zudem definierte maximale Anlagebeträge je Vertragspartner. In Ländern in denen der Transfer liquider Mittel eingeschränkt ist, versucht Semperit den vor Ort gehaltenen Betrag auf das operativ notwendige Minimum zu begrenzen.

Darüber hinaus wird das Ausfallrisiko weitreichend durch Kreditversicherungen sowie fallweise durch Sicherheiten von Banken begrenzt. Bei Überschreiten von Kreditlimits oder im Falle von Zahlungsverzug sind Liefersperren vorgesehen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen von in den Konzernrichtlinien festgelegten zuständigen Personen wieder aufgehoben werden können. Da Bonitätsrisiken auch für Finanzpartner mit bester Bonität entstehen, wird die Entwicklung auf den Finanzmärkten laufend beobachtet und die Kreditlimits werden entsprechend angepasst.

Das Ausfallrisiko bei Forderungen gegenüber Kunden ist als gering zu bewerten, da die Bonität der Abnehmer laufend überprüft wird und die breite Streuung der Kundenstruktur keine Risikokonzentration auf einzelne Kunden zulässt.

Das Ausfallrisiko aus liquiden Mitteln ist gering, da die Vertragsparteien zum überwiegenden Teil Banken mit sehr guten Kreditratings von internationalen Kreditratingagenturen sind. Zur weiteren Risikominimierung bestehen definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Bei finanziellen Vermögenswerten wird das Kreditausfallrisiko durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Das maximale Ausfallrisiko des Konzerns in den entsprechenden Bewertungskategorien des IAS 39.9 beläuft sich auf:

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
Derivate (zu Handelszwecken gehalten) 5.705 4.811
Fondsanteile, Staatsanleihen, Aktien (zur Veräußerung verfügbar) 6.376 6.498
Kredite und Forderungen 28.140 36.694
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 165.530 190.208

Fremdwährungsrisikomanagement

Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzerngesellschaften, die z.B. Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Tschechische Krone, Polnische Zloty, Chinesischer Renminbi und Malaysische Ringgit.

Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Berichtswährung Euro entstehen Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche in Höhe von -11.232 TEUR (Vorjahr: - 489 TEUR) im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, darin sind nicht beherrschende Anteile in Höhe von -49 TEUR (Vorjahr: -187 TEUR), sowie Währungsdifferenzen aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 4.884 TEUR) enthalten. Im Geschäftsjahr 2016 wurde im Zusammenhang mit der Joint Venture Transaktion ein Betrag von 14.033 TEUR von der Währungsrücklage zu den Rücklagen, die als zur Veräußerung gehaltenen lanfgristigen Vermögenswerten zuzuordnen sind, umgegliedert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde dieser Betrag in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgeglidert.

Dadurch veränderte sich die Währungsumrechnungsrücklage von -11.670 TEUR zum 31. Dezember 2016 auf -8.820 TEUR zum 31. Dezember 2017. Im Vorjahr veränderte sich die Währungsumrechnungsrücklage von 2.664 TEUR auf -11.670 TEUR. Die Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von nicht in der Eurozone ansässigen Tochterunternehmen und der Beitrag dieser Tochterunternehmen zum Ergebnis der Gruppe sind wesentlich von den Euro-Wechselkursen der funktionalen Währungen dieser Tochterunternehmen abhängig. Das Translationsrisiko bleibt im Rahmen der folgenden Angaben gem. IFRS 7 unberücksichtigt.

Die folgende Aufgliederung der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe nach den wesentlichsten Währungen (in % des Gesamtumsatzes) zeigt, dass im Geschäftsjahr 2017 38,1% (Vorjahr: 41,1%) der Umsätze in Fremdwährungen erzielt wurden.

in % des Gesamtumsatzes der Gruppe 2017 2016
EUR 61,9% 58,9%
USD 30,1% 31,9%
CNY 3,1% 2,9%
INR 1,5% 1,7%
GBP 1,1% 1,6%
CZK 0,6% 0,6%
MYR 0,4% 0,4%
THB 0,3% 0,3%
Sonstige 1,0% 1,7%

Ein bedeutender Teil der Ergebnisse des Konzerns wird von Tochterunternehmen erzielt, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben.

Das Finanzmanagement ist bestrebt, Fremdwährungsrisiken durch die Steuerung der Zahlungsströme nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die nachstehende Tabelle zeigt die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos erworbenen derivativen Finanzinstrumente nach Gesellschaft, Art des Termingeschäfts und gesicherter Währung. Es handelt sich dabei um Terminverkäufe und Cross Currency Swaps.

31.12.2017 Land Sicherungsart Währung Sicherungs
betrag 1)
Sicherungs--
kurs 2)
Beizu
legender
Zeitwert
in TEUR
31.12.2017
Bandbreite
der Rest
laufzeiten in
Tagen
Semperflex Asia Corp. Ltd.,
Hat Yai, Thailand
Thailand Devisentermin
geschäft
EUR 2.993.933 39,05 –20 163-184
Semperflex Asia Corp. Ltd.,
Hat Yai, Thailand
Thailand Devisentermin
geschäft
USD 8.070.278 33,05 95 36-172
Latexx Manufacturing Sdn
Bdh, Kamunting,Malaysien
Malaysien Devisentermin
geschäft
USD 38.500.000 5,20 –763 75-165
Semperit Investments Asia Pte
Ldt., Singapur
Singapur Devisentermin
geschäft
GBP 1.721.026 1,31 –62 16-134
Semperit AG Holding Österreich Cross
Currency
Swap
EUR/MYR 6.562.397/
30.000.000
4,57 257 453
Semperit AG Holding Österreich Cross
Currency
Swap
EUR/MYR 6.625.881/
30.000.000
4,53 372 1.551
Semperit AG Holding Österreich Cross
Currency
Swap
EUR/MYR 25.641.026/
100.000.000
3,90 4.981 719

1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente. 2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumenten errechnet.

Zur Absicherung eines Geschäftes in Britischen Pfund hat die Semperit Investments Asia Pte. Ldt. Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Mit diesen Devisentermingeschäften wurde der Wechselkurs zwischen US-Dollar und britischem Pfund fixiert. Diese Devisentermingeschäfte wurden nach IAS 39 als Cashflow Hedges klassifiziert und werden zum Fair Value bilanziert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde der effektive Teil der Cashflow Hedges in Höhe von TEUR 62 im sonstigen Ergebnis erfasst und 0,4 TEUR in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Zum 31. Dezember 2017 beträgt die Cashflow Hedge Reserve aus diesen Devisentermingeschäften 62 TEUR (31. Dezember 2016: 0 TEUR).

31.12.2016 Land Sicherungsart Währung Sicherungs
betrag 1)
Sicherungs
kurs 2)
Beizu
legender
Zeitwert
in TEUR
31.12.2016
Bandbreite
der Rest
laufzeiten in
Tagen
Semperflex Asia Corp. Ltd., Devisentermin
Hat Yai, Thailand Thailand geschäft EUR 1.549.895 38,39 8 160-187
Semperflex Asia Corp. Ltd., Devisentermin
Hat Yai, Thailand Thailand geschäft USD 6.833.779 35,01 –153 48-136
Cross
Currency 6.562.397/
Semperit AG Holding Österreich Swap EUR/MYR 30.000.000 4,57 214 818
Cross
Currency 6.625.881/
Semperit AG Holding Österreich Swap EUR/MYR 30.000.000 4,53 201 1.916
Cross
Currency 25.641.026/
Semperit AG Holding Österreich Swap EUR/MYR 100.000.000 3,90 4.387 1.084

1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente. 2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen

Finanzinstrumenten errechnet.

Die Derivate der Semperflex Asia Corp. Ltd. und der Latexx Manufacturing Sdn Bdh werden als Held-for-Trading Instrumente und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert, da die Voraussetzungen für Hedge Accounting im Sinn von IAS 39 nicht gegeben sind. Die beizulegenden Zeitwerte werden in der Konzernbilanz als Sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die restlichen angeführten Derivate werden als Sicherungsgeschäfte bilanziert.

Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen für die Stichtagsbewertung der von der funktionalen Währung abweichenden monetären Posten erstellt. Dabei werden die Ergebnisauswirkungen aufgrund hypothetischer Wechselkursänderungen pro Währungspaar dargestellt. Als Basis werden die zum Stichtag vorhandenen Forderungen und Verbindlichkeiten der jeweiligen Währungspaare sowie die Devisenderivate berücksichtigt. Bei der Schwankungsbreite der Kurse wurde keine einheitliche Veränderung angenommen, sondern aufgrund der historischen unterjährigen Schwankungen wurden passende Schwankungsbreiten pro Währungspaar ermittelt.

Folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen von Auf- und Abwertungen der wichtigsten Währungen gegenüber dem Euro.

2017
2016
Errechnete
Schwankungs
breite
Ergebnis
auswirkung
Kurs
steigerung
Ergebnis
auswirkung
Kursabfall
Errechnete
Schwankungs
breite
Ergebnis
auswirkung
Kurs
steigerung
Ergebnis
auswirkung
Kursabfall
Veränderung Währung zu EUR in % in TEUR in TEUR in % in TEUR in TEUR
USD 8% 13.557 –13.557 5% 4.904 –4.904
THB 4% –658 658 4% –598 598
PLN 2% 617 –617 3% 725 –725
CZK 4% –860 860 0% –24 24
HUF 2% 29 –29 2% 33 –33
GBP 4% 44 –44 10% 122 –122
CNY 5% 177 –177 3% –141 141
INR 8% –360 360 4% –135 135
MYR 5% –7.122 7.122 4% –1.515 1.515
SGD 5% 0 0 3% 3 –3
Errechnete
Schwankungs
breite
Ergebnis
auswirkung
Kurs
steigerung
Ergebnis
auswirkung
Kursabfall
Errechnete
Schwankungs
breite
Ergebnis
auswirkung
Kurs
steigerung
Ergebnis
auswirkung
Kursabfall
Veränderung Währung zu USD in % in TEUR in TEUR in % in TEUR in TEUR
THB 5% 263 –263 2% 137 –137
PLN 11% 881 –881 6% 493 –493
CZK 14% 111 –111 4% 71 –71
HUF 10% –232 232 5% –92 92
GBP 7% 237 –237 11% 188 –188
CNY 4% 123 –123 4% 166 –166
INR 4% –16 16 2% 0 0
MYR 6% –1.318 1.318 7% 307 –307
SGD 4% 23 –23 4% 43 –43

2017 2016

9. Sonstige Verpflichtungen und Risiken

Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eine Konzerngesellschaft führt derzeit Steuerverfahren zu Verkehrssteuern für die Veranlagungsjahre 2008 bis 2010 in Brasilien, bei denen das Management für die Importabgabe unverändert davon ausgeht, dass das Erfordernis einer Rückstellung erfüllt wird (siehe Erläuterung 6.12.). Für die Wiederverkaufsabgabe wurde im Geschäftsjahr 2017 eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt, aufgrund der Nichterfüllung der Ansatzkriterien des IAS 37 wurde auf die Erfassung eines Eventualforderung verzichtet. Für die Veranlagungsjahre 2011 und 2012 geht das Management unverändert davon aus, dass keine Rückstellung für ein allfälliges Steuerrisiko gebildet werden muss. Sollte diese Einschätzung nicht zutreffend sein, ist ein Schadensbetrag denkbar, der zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe führen könnte. Das Management ist bestrebt, alle notwendigen Maßnahmen zur erfolgreichen Durchsetzung der Rechtsposition des betroffenen Tochterunternehmens zu setzen. Des Weiteren wurde für die zu erwartenden Verfahrenskosten eine Rückstellung gebildet (siehe Erläuterung 6.12.).

Ansonsten bestehen nur branchen- und geschäftsübliche Vertragserfüllungs-, Gewährleistungsund Anzahlungsgarantien.

Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen aufgrund von Miet- und Leasingverhältnissen sowie Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen aufgrund verbindlich kontrahierter Investitionsprojekte von Sachanlagen (siehe Erläuterung 6.2.).

Rechtsstreitigkeiten

Verschiedene Konzerngesellschaften sind in einzelnen Fällen beklagte Partei, in denen die Kläger behaupten, durch Produkte der beklagten Partei Schäden erlitten zu haben. Die Semperit Gruppe weist diese Ansprüche durchwegs als nicht gerechtfertigt zurück. Keines der Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesen Verfahren auch aufgrund des bestehenden Versicherungsschutzes mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist.

Eine Konzerngesellschaft ist in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Die Tochtergesellschaft kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesem Verfahren mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde gemäß der Einschätzung der Semperit Gruppe mit einer Rückstellung in Höhe des wahrscheinlichsten Betrages gemäß IAS 37 entsprechend vorgesorgt. Ein allfälliger Anpassungsbedarf wird periodisch neu beurteilt.

Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen in den laufenden Rechtsstreitigkeiten ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterblieben sind.

Rechtsstreitigkeiten bezüglich der ehemaligen Joint Venture Gesellschaft Siam Sempermed Corp. Ltd.

Die Semperit Gruppe führte seit 2014 mehrere Verfahren vor nationalen Gerichten in Thailand und vor internationalen Schiedsgerichten mit Sitz in Zürich nach den Regeln der International Chamber of Commerce (ICC). Diese Verfahren betrafen insbesondere die Kompetenzen und innere Organisation des Board of Directors (BoD) als Leitungsorgan des früheren thailändischen Gemeinschaftsunternehmens Siam Sempermed Corp. Ltd. (SSC, nunmehr Sri Trang Gloves (Thailand) Co. Ltd.), die Geschäftsgebarung der SSC, die Geschäftsbeziehungen der SSC mit Konzerngesellschaften des thailändischen Joint Venture Partners Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. (Sri Trang) sowie die exklusiven Vertriebsrechte der Semperit Gruppe.

Die Gegenparteien in den Schiedsverfahren waren die Vertragspartner der Joint Venture Verträge sowie die SSC selbst. In den Verfahren vor thailändischen Gerichten waren die Gegenparteien Mitglieder des BoD der SSC, die von der Sri Trang Gruppe nominiert wurden.

Verfahren ICC

Nach dem erfolgreichen Closing der Joint Venture Transaktion im März 2017 wurden alle zwischen der Semperit Gruppe einerseits und der Sri Trang Gruppe bzw. SSC andererseits anhängigen Schiedsgerichtsverfahren einvernehmlich beigelegt.

Verfahren Thailand

Die Verfahren vor thailändischen Gerichten sind im Verlauf des dritten Quartals 2017 als Folge des erfolgreichen Closings der Joint Venture Transaktion beigelegt worden.

Verfahren Bundeswettbewerbsbehörde (BWB)

Im Oktober 2015 hat die BWB aufgrund eines Antrags von Sri Trang Gesellschaften, die Joint Venture Partner von Semperit in der SSC waren, ein Verfahren gegen Semperit und diese Sri Trang Gesellschaften beim Kartellgericht in Wien eingeleitet. Das Verfahren betrifft die exklusiven Vertriebsrechte in Europa. Im Dezember 2015 hat Semperit ausführliche Schriftsätze zur Verteidigung der Rechtsposition eingebracht. Im ersten Quartal 2016 fand ein Verhandlungstermin statt, und es wurden weitere Schriftsätze eingebracht. Das Kartellgericht in Wien hat Ende Juni 2016 in einem Teilbeschluss eine Unvereinbarkeit der exklusiven Vertriebsrechte mit den Vorschriften des EU-Wettbewerbsrechts festgestellt. Im Juli 2016 hat Semperit ein Rechtsmittel an den Obersten Gerichtshof erhoben und ebenso angeregt, eine Vorlage der Rechtsfrage an den Europäischen Gerichtshof zu richten, nach dem bis dato in vergleichbaren Fällen keine Entscheidung über eine Untersagung solcher Vertriebsregelungen ergangen ist.

Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat im September 2017 entschieden, dass die frühere Exklusivitätsregelung für den Vertrieb und die Vermarktung von Handschuhen durch Semperit in Europa, welche in der ehemaligen Joint Venture Gesellschaft in Thailand produziert wurden, in den Jahren 2015/16 nicht mit dem Wettbewerbsrecht konform war. Außerdem hat der Oberste Gerichtshof entschieden, den Europäischen Gerichtshof nicht mit dieser Sache zu befassen. Über eine mögliche Geldbuße wurde noch nicht entschieden, jedoch haben im vierten Quartal 2017 und im ersten Quartal 2018 Gespräche mit der BWB über ein Settlement hierzu stattgefunden.

Die obige Entscheidung des OGH hat keine Auswirkung auf das laufende Geschäft von Sempermed und hat daher auch keinen Einfluss auf das Handschuhgeschäft von Sempermed, da der Joint Venture Vertrag mit der Sri Trang Gruppe am 15. März 2017 einvernehmlich beendet wurde.

Für die erwarteten weiteren Kosten des Verfahrens und einer möglichen Geldbuße wurde auf Basis einer Schätzung mit einer entsprechenden Rückstellung vorgesorgt. Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterblieben sind.

10. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu Mitgesellschaftern

10.1. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen. Bezüglich der Umgründungen in der B & C Gruppe verweisen wir auf die Stimmrechtsmitteilung vom 5. Mai 2017.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit AG Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit AG Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder sind unter 5.4., Darlehen der Gesellschaft an Vorstandsmitglieder sind unter 6.5. angeführt.

Die Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2017 besteht aus einer Basisvergütung, einer Vergütung für die Mitgliedschaft pro Ausschuss und einem Anwesenheitsgeld pro Sitzung. Die Aufsichtsratsmitglieder bezogen im Geschäftsjahr 2017 für das Jahr 2016 Aufwandsentschädigungen von insgesamt 489 TEUR (Vorjahr: 452 TEUR).

Salden und Transaktionen mit Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden in 3.2. näher erläutert.

Mit nachfolgenden sonstigen nahestehenden Unternehmen bestehen folgende Transaktionen: Mit der unit-it GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 480 TEUR (Vorjahr: 462 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Wartung von SAP-Lizenzen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen keine offenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: 0 TEUR) gegenüber der Gesellschaft.

Mit der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 1.251 TEUR (Vorjahr: 612 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen rechtliche Beratungsleistungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen offene Verbindlichkeiten gegenüber diesen Gesellschaften in Höhe von 5 TEUR (Vorjahr: 251 TEUR).

Mit der B & C Industrieholding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 98 TEUR (Vorjahr: 28 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen Management- und sonstige Dienstleistungen sowie Weiterverrechnungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 35 TEUR (31. Dezember 2016: 28 TEUR) gegenüber dieser Gesellschaft.

Mit der B & C Holding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 146 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Bereitstellungsprovision für die Hybridkapitallinie und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 146 TEUR (31. Dezember 2016: 0 TEUR) gegenüber dieser Gesellschaft.

Weitere Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur in geringfügigem Umfang und werden zu geschäftsüblichen Konditionen abgewickelt.

10.2. Geschäftsbeziehungen zu Mitgesellschaftern

Die Semperflex Asia Corp. Ltd unterhält Geschäftsbeziehungen mit dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesem Tochterunternehmen, Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd.

Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd. unterhält Geschäftsbeziehungen mit Wang Chao Coal & Electricity Group, dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesem Tochterunternehmen.

10.3. Aufsichtsratsangelegenheiten

Dipl.-Ing. Stephan B. Tanda hat sein Mandat am 1. Februar 2017, Mag. Andreas Schmidradner hat sein Mandat am 23. Mai 2017 (Datum der Hauptversammlung) niedergelegt. In der Hauptversammlung am 23. Mai 2017 wurden Mag. Petra Preining und Dr. Klaus F. Erkes neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Stefan Fida, Mag. Patrick Prügger und Dr. Astrid Skala-Kuhmann wurden als Aufsichtsräte wiedergewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurde Dr. Veit Sorger in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender bestätigt. Mag. Patrick Prügger wurde als erster Stellvertreter, Dr. Stefan Fida als zweiter Stellvertreter gewählt. Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger und Dr. Felix Strohbichler legen ihr Mandat am 25. April 2018 (Datum der Hauptversammlung 2018) nieder.

10.4. Vorstandsangelegenheiten

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann hat am 15. März 2017 den Aufsichtsratsvorsitzenden informiert, dass er sein Vorstandsmandat mit sofortiger Wirkung zurücklegt.

Der Nominierungsausschuss der Semperit AG Holding hat am 27. März 2017 einstimmig beschlossen, dem Aufsichtsrat die Bestellung von Dr. Martin Füllenbach zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes (CEO) des Unternehmens vorzuschlagen. Die Bestellung von Dr. Martin Füllenbach als CEO mit einer Laufzeit von 1. Juni 2017 bis 31. Dezember 2020 wurde vom Aufsichtsrat am 26. April 2017 bestätigt.

Der Aufsichtsrat und der langjährige Technikvorstand des Unternehmens, Dipl.-Ing. Richard Ehrenfeldner, haben einvernehmlich die Beendigung seiner Vorstandstätigkeit mit 15. April 2017 vereinbart.

Der Vorstand der Semperit AG Holding setzt sich damit seit dem 1. Juni 2017 aus Dr. Martin Füllenbach (Vorstandsvorsitzender, CEO), Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger (CFO) und Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre (COO) zusammen.

11. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 15. März 2018 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 15. März 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Bestätigungsvermerk1)

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der

Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien,

und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

  • Wertminderung Firmenwert Segment Sempermed
  • Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern

1) Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Werthaltigkeit von Firmenwerten im Segment Sempermed

Im Konzernabschluss der Semperit-Gruppe waren zum 31. Dezember 2016 Firmenwerte in wesentlichem Umfang (Buchwert TEUR 26.063) ausgewiesen, die der Cash Generating Unit ("CGU") Sempermed zugewiesen waren.

Im Juni 2017 wurden Indikatoren identifiziert, die auf eine Wertminderung in der CGU Sempermed hindeuteten. Auf Basis des zum 30. Juni 2017 durchgeführten Werthaltigkeitstests wurde der gesamte Firmenwert der CGU Sempermed wertgemindert.

Im Rahmen des Werthaltigkeitstests, welcher unter Anwendung einer Discounted Cashflow Berechnung durchgeführt wurde, waren wesentliche Annahmen und Schätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows und eines Zinssatzes zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung dieser zukünftigen Cashflows und des Zinssatzes.

Die entsprechenden Angaben der Semperit-Gruppe über die Wertminderung der Firmenwerte sind in Anhangsangabe "6.1 Immaterielle Vermögenswerte" enthalten.

Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements hinterfragt und geprüft und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:

  • Beurteilung von Konzeption und Ausgestaltung des Prozesses zur Überprüfung der Werthaltigkeit
  • Prüfung der angewandten Methodik, der rechnerischen Richtigkeit der vorgelegten Unterlagen und Berechnungen sowie Plausibilisierung des Diskontierungssatzes unter Beiziehung unserer Bewertungsspezialisten
  • Prüfung der Übereinstimmung der prognostizierten Umsätze und Ergebnisse sowie der Investitionen für die CGU Sempermed mit den dem Aufsichtsrat vorgelegten Plänen sowie deren Überleitung auf die Erfordernisse des IAS 36
  • Durchsicht der Planungsunterlagen sowie Plausibilisierung und Analyse der wesentlichen Werttreiber (Umsatz, Aufwendungen, Investitionen und Veränderungen im Working Capital), um die Angemessenheit dieser Planungen zu beurteilen.
  • Prüfung der Angemessenheit der Wertminderungen

Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern

Im Konzernabschluss der Semperit-Gruppe sind aktive latente Steuern in wesentlicher Höhe bilanziert (31. Dezember 2017 TEUR 8.164), der Stand der Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern zum 31. Dezember 2017 beträgt TEUR 41.295.

Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse sowie der Einschätzung des Eintrittszeitpunktes dieser Ergebnisse. Dabei wird vom Management auf der Grundlage der Mittelfristplanung eine Planung der steuerlichen Ergebnisse abgeleitet und jene Beträge als werthaltig beurteilt, welche in den nächsten 5 Jahren voraussichtlich verwertet werden können.

Die Angaben der Gesellschaft zu den latenten Steuerforderungen sind in Anhangsangabe "6.8 Latente Steuern" enthalten.

Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements hinterfragt und geprüft und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:

  • Beurteilung von Konzeption und Ausgestaltung des Prozesses zur Überprüfung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern
  • Nachvollziehen der Überleitung der dem Aufsichtsrat vorgelegten Planungsdaten auf die Steuerplanungen der einzelnen Gesellschaften und Plausibilisierung der wesentlichen Werttreiber

Titel Risiko

Adressierung im Rahmen der Abschlussprüfung

Titel Risiko

  • Prüfung der angewandten Methodik und rechnerischen Richtigkeit der vorgelegten Unterlagen und Berechnungen
  • Durchführung von Analysen und Plausibilitätsbeurteilungen der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern innerhalb der nächsten 5 Jahre anhand der Steuerplanungen
  • Prüfung der Angemessenheit der Wertminderungen

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

• Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Über-einstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen, oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 21. August 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Hans-Erich Sorli.

Wien, am 15. März 2018

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.

Mag. Stefan Uher eh Wirtschaftsprüfer

Mag. Hans-Erich Sorli eh Wirtschaftsprüfer

Jahresabschluss und Lagebericht

Bilanz zum 31.12.2017

AKTIVA 31.12.2017 31.12.2016
EUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, Rechte 5.317.908,90 8.398
2. Geleistete Anzahlungen 526.210,82 3.964
5.844.119,72 12.362
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grund 156.547,27 177
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 595.174,23 711
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 126,00 0
751.847,50 888
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 37.509.284,09 43.248
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 120.300.533,66 289.992
3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 4.639.689,58 4.658
162.449.507,33 337.898
169.045.474,55 351.148
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 203.478.027,08 121.542
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
2. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 257
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 1.837.059,69 6.995
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 406)
205.315.086,77 128.794
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 47.998.090,97 52.356
253.313.177,74 181.150
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.129.551,25 904
D. Aktive latente Steuern 0,00 3.259
423.488.203,54 536.461

Bilanz zum 31.12.2017

PASSIVA 31.12.2017 31.12.2016
EUR TEUR
A. Eigenkapital
I. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital 21.358.996,53 21.359
Übernommenes Grundkapital EUR 21.358.996,53 (Vorjahr: TEUR 21.359)
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 21.503.186,70 21.503
2. Nicht gebundene 36.336,42 36
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 999.251,47 999
2. Andere (freie) Rücklagen 29.400.000,00 32.500
IV. Bilanzgewinn/-verlust 12.403,32 14.549
davon Gewinnvortrag: EUR 146.344,86 (Vorjahr: TEUR 110)
73.310.174,44 90.946
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 1.596.230,82 2.334
2. Rückstellungen für Pensionen 11.546.028,85 12.563
3. Steuerrückstellungen 0,00 1.071
davon latente Steuerrückstellungen EUR 0,0 (Vorjahr: TEUR 0)
4. Sonstige Rückstellungen 7.024.303,36 8.455
20.166.563,03 24.423
C. Verbindlichkeiten
1. Schuldscheindarlehen 277.473.064,20 279.499
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 15.554.842,20 (Vorjahr: TEUR 1.970)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 261.918.222,00 (Vorjahr: TEUR 277.530)
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 50.006.490,89 135.014
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 6.490,89 (Vorjahr: TEUR 14)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 50.000.000 (Vorjahr: TEUR 135.000)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.939.476,81 3.328
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 1.939.476,81 (Vorjahr: TEUR 3.328)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 137.697,81 193
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 137.697,81 (Vorjahr: TEUR 193)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
5. Sonstige Verbindlichkeiten 454.736,36 3.058
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 454.736,36 (Vorjahr: TEUR 3.058)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
davon aus Steuern EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 1.893)
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 1.893)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 232.262,92 (Vorjahr: TEUR 251)
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 232.262,92 (Vorjahr: TEUR 251)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
Summe Verbindlichkeiten 330.011.466,07 421.092
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 18.093.244,07 (Vorjahr: TEUR 8.562)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 311.918.222,00
(Vorjahr: TEUR 412.530)

423.488.203,54 536.461

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2017 bis zum 31.12.2017 2017 2016
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 27.946.098,19 23.949
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 112
3. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der
Finanzanlagen
839,99 0
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 736.572,37 2.268
c) Übrige 1.850.162,15 900
2.587.574,51 3.168
4. Personalaufwand
a) Gehälter –16.520.258,60 –13.390
b) soziale Aufwendungen –3.657.530,84 –4.186
davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR 300.112,61 (Vorjahr: TEUR 1.437)
aa) Aufwendungen für Abfertigung und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
EUR 250.683,42 (Vorjahr: TEUR 58)
bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge EUR 3.023.026,39 (Vorjahr: TEUR 2.631)
–20.177.789,44 –17.576
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –3.433.857,90 –1.866
davon außerplanmäßige Abschreibung EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
b) auf Forderungen, soweit diese die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten –4.128.288,91 –1.137
–7.562.146,81 –3.003
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 18 fallen –3.834,90
b) Übrige –37.133.467,75 –34.071
7. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 6 (Betriebserfolg) –34.343.566,20 –27.421
8. Erträge aus Beteiligungen 60.000.000,00 32.500
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 60.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 32.500)
9. Erträge aus anderen Wertpapieren 58.170,37 102
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 0)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 23.009.993,94 10.078
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 11.615.822,21 (Vorjahr: TEUR 9.875)
11. Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen 37,38 129
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen –21.037.697,15 –7.389
davon Abschreibungen EUR 21.037.697,15 (Vorjahr: TEUR 7.389)
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 21.019.357,15 (Vorjahr: 7.389)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –30.220.675,34 –16.706
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 14.912.936,13 (Vorjahr: TEUR 4.645)
davon Abschreibungen auf kurzfristige Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen, soweit diese
die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten EUR 3.496.594,27 (Vorjahr: TEUR 0)
14. Zwischensumme aus Z 8 bis Z 13 (Finanzerfolg) 31.809.829,20 18.714
15. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 7 und Z 14) –2.533.737,00 –8.707
16. Steuern vom Einkommen und Ertrag –700.204,54 8.143
davon Erträge aus Steuergutschriften EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 52)
davon latente Steuern EUR –3.259.233,76 (Vorjahr: TEUR 3.259)
17. Jahresfehlbetrag –3.233.941,54 –564
18. Auflösung von Gewinnrücklagen 3.100.000,00 15.003
19. Jahresverlust/-gewinn –133.941,54 14.439
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 146.344,86 110
21. Bilanzgewinn 12.403,32 14.549

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des UGB in der zum Bilanzstichtag geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalklausel, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden die Bilanzierungsgrundsätze eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Des Weiteren wurde bei der Bewertung davon ausgegangen, dass das Unternehmen fortgeführt wird.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Erkennbare Risiken und drohende Verluste, die im Geschäftsjahr oder früher entstanden sind, wurden berücksichtigt, selbst wenn diese Umstände erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.

Der Jahresabschluss wurde in Euro (EUR) erstellt. Die zahlenmäßige Darstellung im Anhang erfolgt in Tausend Euro (TEUR). Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Abschreibungsmethode, bewertet. Die angenommene Nutzungsdauer liegt jeweils innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. In die Herstellungskosten werden neben Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten sowie soziale Aufwendungen im Sinn des § 203 Abs. 3 UGB einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen, wobei je Anlagengruppe im Wesentlichen folgende Nutzungsdauer bzw. eine Nutzungsdauer innerhalb der folgenden Bandbreite zugrunde gelegt wurde.

Nutzungsdauer
in Jahren
Abschreibungssatz
in %
Grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund 10 10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-10 10-33

In Anlehnung an die steuerrechtlichen Bestimmungen wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.

Geringwertige Vermögensgegenstände, das sind abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von maximal EUR 400, werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben.

Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Die Beteiligungsbewertung erfolgt anhand der Discounted-Cash-Flow Methode unter Berücksichtigung der individuellen gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) für die jeweiligen Unternehmen.

Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen zur Berücksichtigung von Wertminderungen, die voraussichtlich von Dauer sind, bewertet. Die Bewertungsergebnisse von Finanzanlagen in fremden Währungen werden ebenfalls unter den Abschreibungen dargestellt. Die Abschreibung erfolgt auf den beizulegenden Zeitwert.

Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit dem Anschaffungskurs oder den niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.

Umlaufvermögen

Forderungen werden zum Nennwert angesetzt und in der Bilanz detailliert angeführt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken werden Forderungen mit einem risikoangepassten Wert angesetzt.

Forderungen in Fremdwährungen werden zum Buchkurs des Entstehungstages, maximal aber zum Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag, umgerechnet.

Das Fremdwährungsrisiko wird in Einzelfällen durch Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und den Kauf von Fremdwährungsoptionen abgesichert.

Periodenübergreifende Rechnungsbeträge, die über den Bilanzstichtag hinausreichen, werden gemäß den geltenden Bilanzierungsrichtlinien abgegrenzt.

Rückstellungen

Rückstellungen werden für die gesetzlichen und vertraglichen Abfertigungs- und Pensionsansprüche ebenso wie für die kollektivvertraglichen Jubiläumsgeldansprüche der Mitarbeiter gebildet. Der Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurden die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2008-P für Angestellte zugrunde gelegt.

Abfertigung
Jährliche Fluktuation
nach Dienstalter
Jubiläumsgeld
Jährliche Fluktuation
nach Dienstalter
volle Dienstjahre in Prozent volle Dienstjahre in Prozent
0 bis 4 0.00% 0 bis 4 7.60%
5 bis 9 0.00% 5 bis 9 6.40%
10 bis 14 1.35% 10 bis 14 2.70%
15 bis 19 2.08% 15 bis 19 2.60%
20 bis 34 1.03% 20 bis 34 1.20%
35 bis 39 0.60% 35 bis 39 0.60%
40 bis 99 0.00% 40 bis 99 0.00%

Die Rückstellungen für Abfertigungen, die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen sowie die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach der "Projected Unit Credit Method" gemäß den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,8% (Vorjahr: 1,7%) für Jubiläumsgelder, 1,8% (Vorjahr: 1,5%) für Abfertigungen, 1,6% (Vorjahr: 1,4%) für Pensionen und eines Gehaltstrends von 4,0% (Vorjahr: 4,0%) berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze angesetzt und als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Die im Geschäftsjahr angefallenen versicherungsmathematischen Gewinne belaufen sich auf TEUR 176,3 (Vorjahr: versicherungsmathematische Verluste von TEUR 561,0) und sind hauptsächlich auf die Veränderung des Rechnungszinssatzes von 1,5% auf 1,8% bei Abfertigungen bzw. von 1,4% auf 1,6% bei Pensionen sowie die Veränderung der Fluktuationsparameter zurückzuführen. Diese und der Zinsaufwand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Personalaufwand ausgewiesen.

Die Pensionsverpflichtungen ergeben sich aus schriftlichen Einzelverträgen mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und leitenden Angestellten, die sich alle bereits im Ruhestand befinden. Des Weiteren wurde im Jahr 1997 ein Pensionsstatut verabschiedet, wonach die Gesellschaft verpflichtet ist, an vor dem 1. Jänner 1991 eingetretene und aktive Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt bestimmte Parameter erfüllt hatten, Betriebspensionen zu gewähren. Für diese Verpflichtungen wurde ebenfalls vorgesorgt. Für die Pensionszusagen dienten die Tafeln AVÖ 2008-P für Angestellte als biometrische Rechnungsgrundlagen. Die Alterspension gebührt ab Vollendung des 65. Lebensjahres. Für alle Leistungen existiert eine Wartezeit von 15 Dienstjahren ab Eintritt. Alle anspruchsberechtigten Personen befinden sich bereits im Ruhestand.

Sonstige Rückstellungen betreffen im Wesentlichen den Personalbereich und noch ausstehende Eingangsrechnungen. Sie werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten. Die langfristigen Rückstellungen werden mit dem steuerlich anerkannten Zinssatz von 3,5% abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit der bestmöglichen Schätzung ihres Erfüllungsbetrags unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, wenn dieser über dem Buchkurs liegt.

Latente Steuern

Im Jahresabschluss wird das Temporary-Konzept angewendet. Dieses ist bilanzorientiert und geht von Differenzen unternehmensrechtlicher und steuerrechtlicher Wertansätze aus, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich umkehren. Latente Steuern werden grundsätzlich als Aufwand oder Ertrag im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert und entweder als eigener Aktivposten oder als Rückstellung ausgewiesen.

Latente Steuern sind nicht zu berücksichtigen, soweit sie aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts(Firmen)werts, aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenwerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der keine Umgründung oder Übernahme ist, und wenn zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst ist. Weiters nicht zu berücksichtigen sind latente Steuern in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen, wenn das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern, und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird.

Bei Aktivierung latenter Steuern gemäß § 198 Abs. 9 UGB dürfen außerdem Gewinne nur ausgeschüttet werden, soweit die danach verbleibenden jederzeit auflösbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrags und abzüglich eines Verlustvortrags dem aktivierten Betrag mindestens entsprechen.

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden nicht angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung AKTIVA

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des in der Bilanz ausgewiesenen Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten werden in Beilage 1 "Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2017" dargestellt.

Die in Bezug auf die Anteile an verbundenen Unternehmen erforderlichen Angaben werden in Beilage 2 "Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen" dargestellt.

Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau betreffen im Wesentlichen Lizenzen und Nutzungsrechte. Auf Grund einer geänderten Einschätzung der Verwendung einer ERP-Software bei zukünftigen Roll-Outs, wurden im Geschäftsjahr TEUR 3.285,7 ausgebucht.

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (geleaste Wirtschaftsgüter) ergaben sich folgende finanzielle Verpflichtungen:

in TEUR 2017 2016
Auf das Geschäftsjahr folgendes Jahr 677 744
Auf das Geschäftsjahr folgende 5 Jahre 2.486 2.296

Ausleihungen

In den Ausleihungen sind Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in der Höhe von TEUR 120.300,5 (Vorjahr: TEUR 289.991,6) enthalten. Es wurden Ausleihungen in Höhe von TEUR 181.922,9 zurückbezahlt. Ausleihungen mit Restlaufzeit von bis zu einem Jahr bestehen im Ausmaß von TEUR 8.000,0 und TMYR 18.500,0 (Vorjahr: TEUR 81,7).

Nominale Buchwert
Währung in Tausend in TEUR Endfälligkeit
Semperit Profiles Deggendorf GmbH variabel verzinst EUR 7.000 7.000,0 28.12.2018
Semperform Kft. variabel verzinst EUR 1.000 1.000,0 31.12.2018
Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. variabel verzinst MYR 22.500 4.489,5 29.03.2019
Sempertrans France Belting Technology S.A.S. variabel verzinst EUR 5.000 5,4 01.12.2019
Semperit Profiles Deggendorf GmbH variabel verzinst EUR 18.000 18.000,0 20.12.2019
Semperflex Optimit s.r.o. variabel verzinst EUR 7.500 7.500,0 20.12.2019
Sempertrans Belchatow Sp.z o.o. variabel verzinst EUR 27.000 27.000,0 20.12.2019
Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. variabel verzinst MYR 100.000 21.132,0 20.12.2019
Semperflex Optimit s.r.o. variabel verzinst CZK 180.000 6.677,0 28.10.2019
Sempertrans USA, LLC variabel verzinst USD 3.800 0,0 15.11.2020
Semperflex Optimit s.r.o. variabel verzinst EUR 7.500 7.500,0 15.12.2020
Sempertrans USA, LLC variabel verzinst USD 1.200 0,0 08.01.2021
Semperflex Optimit s.r.o. variabel verzinst CZK 180.000 6.681,6 28.10.2021
Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. variabel verzinst MYR 30.000 6.625,9 31.03.2022
Semperflex Optimit s.r.o. variabel verzinst CZK 180.000 6.689,1 28.10.2023
Summe 120.300,5

Cross Currency Swap

Zur Absicherung einer in malaysischen Ringgit begebenen Finanzierung an eine Tochtergesellschaft, die in den Ausleihungen dargestellt ist, wurde seitens der Semperit AG Holding im April 2015 ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Mit dem Cross Currency Swap wird einerseits die variable Refinanzierung in eine fixe Verzinsung umgewandelt, andererseits wurde der Wechselkurs zwischen Euro und malaysischen Ringgit fixiert. Die Bewertung wurde mit der anerkannten finanzmathematischen Dollar-Offset Methode durchgeführt, die Effektivitätsmessung erfolgte mit der Methode der hypothetischen Derivate.

Der beizulegende Zeitwert dieses Cross Currency Swap beträgt zum 31.12.2017 TEUR 4.981,3. Dieser positive Wert wurde in der Bilanz nicht angesetzt.

Im März und August 2016 wurden zwei weitere Cross Currency Swaps mit einer Laufzeit von 3 und 5 Jahren abgeschlossen, diese dienen zur Absicherung weiterer an eine Tochtergesellschaft in malaysischen Ringgit begebene Finanzierung. Die Finanzierung und die Swaps aus 2016 werden als Bewertungseinheit dargestellt. Der beizulegende Zeitwert der Derivate beträgt TEUR 629,2 (Vorjahr: TEUR 414,8). Auf Grund der positiven Bewertung des Derivates wurden die negativen Fremdwährungseffekte in Höhe von TEUR 444,9 (Vorjahr: TEUR 499,8) in der Bilanz nicht angesetzt. Es wurde eine Drohverlustrückstellung in Höhe von TEUR 208,5 (Vorjahr: TEUR 253,0) angesetzt.

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die Zuschreibung beträgt 2017 TEUR 0,0 (Vorjahr: TEUR 129,4). Die Wertpapiere des Anlagevermögens stehen zu ihren unter dem beizulegenden Zeitwert liegenden Anschaffungskosten zu Buche.

(2) Umlaufvermögen

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 10.215,7 (Vorjahr: TEUR 10.670,9), Forderungen aus Gewinnausschüttungen in der Höhe von TEUR 60.000,0 (Vorjahr: TEUR 25.000,0), Forderungen aus der Steuerumlage in der Höhe von TEUR 19.945,8 (Vorjahr: TEUR 15.823,9) und sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 0,0 (Vorjahr: TEUR 2.531,4) enthalten. Des Weiteren sind kurzfristige Darlehen in Höhe von TEUR 113.316,6 (Vorjahr: TEUR 67.515,7) enthalten.

In den sonstigen Forderungen sind im Wesentlichen Finanzamtsforderungen in Höhe von TEUR 1.725 (Vorjahr: TEUR 6.266,9) enthalten. In den sonstigen Forderungen sind Erträge im Ausmaß von TEUR 1.731,9 enthalten, die erst in den Folgejahren zahlungswirksam werden.

In der Aktiven Rechnungsabgrenzung in Höhe von TEUR 1.129,6 (Vorjahr: TEUR 903,4) sind überwiegend Versicherungsabgrenzungen und verschiedene im Voraus bezahlte Aufwendungen enthalten. Die aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen betragen zum 31.12.2017 TEUR 0,0 (Vorjahr: TEUR 3.259,2). Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden nicht angesetzt. Wesentliche Differenzen unter Berücksichtigung eines Steuersatzes von 25% ergeben sich aus den Personalrückstellungen, offenen Siebentelabschreibungen auf Beteiligungen und Kreditbeschaffungskosten. Um die Werthaltigkeit von aktiven Steuerlatenzen als Ergebnis der Gesamtdifferenzenbetrachtung bestätigen zu können, ist es notwendig, dass in den nachfolgenden Geschäftsjahren mit hinreichender Wahrscheinlichkeit steuerliche Ergebnisse zur voraussichtlichen Steuerentlastung herangezogen werden können. Die an die Steuerplanung zu stellenden Anforderungen variieren – etwa in Abhängigkeit von der Ergebnissituation und der Länge des Zeitraums zum voraussichtlichen Differenzenausgleich. Angesichts der Verlusthistorie der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG, deren Gruppenträgerin die Semperit AG Holding ist, und der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit Gruppe bis 2020 befindet, sind die an die Verlässlichkeit der Steuerplanung zu stellenden Anforderungen erhöht. Die Werthaltigkeit der aktiven Steuerlatenzen als Ergebnis der Gesamtdifferenzenbetrachtung konnte daher im Geschäftsjahr 2017 nicht bestätigt werden.

PASSIVA

(3) Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 (Vorjahr: TEUR 21.359,0) und ist auf 20.573.434 Stück Stammaktien (Stückaktien) aufgeteilt, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist und ein Stimmrecht gewährt.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu 10.286.717 Stück neuer Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. Weiters wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.

(4) Ermittlung des Bilanzgewinns

Bilanzgewinn zum Jahresende 12 14.549
4. Auflösung Freie Gewinnrücklage 3.100 15.003
3. Jahresfehlbetrag –3.234 –564
2. Dividende –14.402 –24.688
1. Bilanzgewinn zu Jahresbeginn 14.549 24.798
in TEUR 2017 2016

(5) Rückstellungen

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
1. Rückstellungen für Abfertigungen 1.596 2.334
2. Rückstellungen für Pensionen 11.546 12.563
3. Steuerrückstellungen 0 1.071
4. Sonstige Rückstellungen 7.025 8.455
Summe 20.167 24.423

Zum 31. Dezember 2017 waren die für die Bedeckung der Pensionsrückstellung erforderlichen Wertpapiere in ausreichender Höhe vorhanden, der Deckungswert für das Geschäftsjahr 2017 betrug TEUR 5.283,1 (Vorjahr: TEUR 5.283,1). Nähere Informationen zu den sonstigen Rückstellungen werden im beiliegenden Rückstellungsspiegel dargestellt (Beilage 3).

Die Reduzierung der sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Verwendung von Rückstellungen in Zusammenhang mit strategischen Projekten.

(6) Verbindlichkeiten

in TEUR 31.12.2017 31.12.2016
1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 277.473 279.499
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 15.555 1.970
davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren 199.773 178.778
davon mit Restlaufzeit über 5 Jahre 62.145 98.751
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 50.006 135.014
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 6 14
davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren 50.000 135.000
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.939 3.328
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 1.939 3.328
4. Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen 138 193
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 138 193
5. Sonstige Verbindlichkeiten 455 3.058
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 455 3.058
Summe 330.011 421.092
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 18.093 8.562
davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren 249.773 313.778
davon mit Restlaufzeit über 5 Jahre 62.145 98.751

Im Juli 2013 wurde von der Semperit AG Holding ein Schuldscheindarlehen in der Höhe von TEUR 53.000,0 (ursprünglich TEUR 125.000,0 abzüglich zwischenzeitlicher Rückführung von TEUR 72.000,0) begeben. In 2014 und 2015 erfolgten Erhöhungen durch die Begebung weiterer Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt TEUR 80.000,0, darin enthalten war ein Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 5.000,0 gegenüber der "Privatstiftung zur Förderung der Gesundheit von Beschäftigten der Semperit AG Holding". Das Gesamtvolumen belief sich zum 31.12.2015 auf TEUR 133.000,0. Im November 2016 wurden weitere Schuldscheindarlehen in Fremdwährung begeben. Dies waren polnische Zloty im Nominalwert von TPLN 142.000,0, tschechische Kronen im Nominalwert von TCZK 540.000,0 und US-Dollar im Nominalwert von TUSD 96.000,0. Diese Tranchen sind variabel und fix verzinst und haben Laufzeiten von 3, 5 und 7 Jahren.

Im Jahr 2017 wurden Zinsen vom Schuldscheindarlehen in der Höhe von TEUR 6.935,3 (Vorjahr: TEUR 3.412,5) bezahlt. Zum 31. Dezember 2017 sind abgegrenzte Zinsen vom Schuldscheindarlehen in der Höhe von TEUR 2.054,8 (Vorjahr: TEUR 1.972,7) als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Zinssatz per
31.12.2017
Währung Nominale
in Tausend
Buchwert
in TEUR
Endfälligkeit
5 Jahre fix verzinst 2,50% EUR 13.500 13.500 25.07.2018
3 Jahre variabel verzinst 2,64% USD 37.000 33.348 04.11.2019
3 Jahre variabel verzinst 3,06% PLN 24.000 5.824 04.11.2019
3 Jahre variabel verzinst 1,23% CZK 180.000 7.145 04.11.2019
7 Jahre fix verzinst 3,07% EUR 27.500 27.500 25.07.2020
5 Jahre fix verzinst 2,80% USD 9.000 8.112 04.11.2021
5 Jahre variabel verzinst 2,89% USD 50.000 45.065 04.11.2021
5 Jahre variabel verzinst 3,26% PLN 118.000 28.634 04.11.2021
5 Jahre variabel verzinst 1,28% CZK 180.000 7.145 04.11.2021
7 Jahre fix verzinst 1,77% EUR 37.000 37.000 25.07.2022
10 Jahre fix verzinst 3,65% EUR 17.000 17.000 25.07.2023
7 Jahre fix verzinst 1,29% CZK 180.000 7.145 04.11.2023
10 Jahre fix verzinst 2,41% EUR 31.000 31.000 25.07.2025
15 Jahre fix verzinst 3,09% EUR 7.000 7.000 25.07.2030
Summe 275.418

Im Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu TEUR 150.000,0 mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25%; die Bereitstellungsgebühr 1,75%. Bei der Hybridkapital-Linie handelt es sich um eine nachrangige Verbindlichkeit mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit AG Holding bis 31.12.2018 bei Bedarf in mehreren Tranchen gezogen werden kann. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Das Hybridkapital weist sowohl Merkmale von Eigenals auch Fremdkapital auf, ist bilanzrechtlich allerdings nach den Vorschriften des UGB als Fremdkapital zu qualifizieren. Bis zum 31. Dezember 2017 ist noch keine Ziehung unter der Hybridkapital-Linie erfolgt.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 453,7 (Vorjahr: TEUR 1.119,7) ausgewiesen, die erst nach dem Stichtag zahlungswirksam werden. Die wesentlichen Positionen sind Aufwendungen aus Sozialen Sicherheiten und die Commitment Fee für das Hybridkapital.

Die Haftungsverhältnisse in der Höhe von TEUR 6.116,0 (Vorjahr: TEUR 4.074,0) bestehen aus sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnissen ausschließlich zugunsten verbundener Unternehmen. Darüber hinaus bestehen in Einzelfällen branchen- und geschäftsübliche Garantien und sonstige Haftungserklärungen gegenüber Dritten.

Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

Die Umsätze beinhalten ausschließlich die Verrechnung von Managementkosten an Tochtergesellschaften, die sich geografisch wie folgt aufgliedern:

in TEUR 2017 2016
Österreich 4.712 4.118
EU ohne Österreich 10.787 11.351
Amerika 652 238
Asien 11.795 8.243
Summe 27.946 23.949

(4) Personalaufwand

Personalstand 2017 2016
per Stichtag 31.12. 119 121
Jahresdurchschnitt Angestellte 115 114

Die Personenzahlen beziehen sich auf Vollzeitäquivalente (ohne Auszubildende und freigestellte Mitarbeiter), wobei Teilzeitbeschäftigte entsprechend ihrer Beschäftigungsquote einbezogen sind.

Abgerechnete Bezüge an den Vorstand

in TEUR Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
Gesamt Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
Rückzahlung
für variable
Bezüge
Vorjahre
Gesamt
Martin Füllenbach 301 80 0 381
Frank Gumbinger 390 0 0 390 35 80 115
Michele Melchiorre 394 73 0 467 245 60 305
Zwischensumme
aktive Vorstände
(per Ende 2017)
1.084 153 0 1.237 279 140 0 0 419
Thomas
Fahnemann
142 1.720 0 1.862 562 340 115 –267 750
Johannes
Schmidt-Schultes
35 521 556 395 171 45 –158 453
Richard
Ehrenfeldner
126 424 0 550 432 159 49 –139 501
Declan Daly 175 226 401 450 170 24 –90 553
Summe 1.562 3.045 0 4.606 2.117 980 233 –654 2.676

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die abgerechneten Vorstandsbezüge auf TEUR 4.606,4 (Vorjahr: TEUR 2.676,0), wovon ein Anteil von TEUR 3.045,7 (Vorjahr: TEUR 1.212,7) auf variable Anteile entfiel. Für die vorzeitige Auflösung der Vorstandsverträge mit Johannes Schmidt-Schultes und Declan

2017 2016

Daly wurde im Geschäftsjahr 2016 entsprechend vorgesorgt, die Auszahlung erfolgte im Geschäftsjahr 2017.

Der Abfertigungsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige Vorstandsmitglieder) beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR -79,6 (Vorjahr: TEUR 22,4), für leitende Angestellte TEUR -7,4 (Vorjahr: TEUR -8,9), und beinhaltet auch Aufwendungen für die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK). Der Pensionsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige Vorstandsmitglieder) beläuft sich auf TEUR 155,1 (Vorjahr: TEUR 791,8), für leitende Angestellte TEUR 131,3 (Vorjahr: TEUR 101,0), und beinhaltet die Beitragszahlungen bezüglich Rückdeckungsversicherung an die Generali Gruppe und die Beiträge an die APK Pensionskasse AG. Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für die übrigen Dienstnehmer beläuft sich auf TEUR 351,4 (Vorjahr: TEUR 588,2). Der Aufwand für Pensionen, für welche Rückstellungen bilanziert sind, beläuft sich auf TEUR 41,1 (Vorjahr: TEUR 1.113,3), der Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne beläuft sich auf TEUR 264,1 (Vorjahr: TEUR 323,6). Etwaige negative Werte ergeben sich aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten.

Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr TEUR 635,9 (Vorjahr: TEUR 510,4) ausbezahlt.

Im Geschäftsjahr wurden in Summe inkl. Vorstände, leitende Angestellte und sonstige Mitarbeiter TEUR 191,0 an Beiträgen an Mitarbeitervorsorgekassen entrichtet (Vorjahr: TEUR 182,0).

In den Gehältern sind Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen in Höhe von TEUR -23,1 (Vorjahr: TEUR 0,3) enthalten. Etwaige negative Werte ergeben sich aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten.

(5) Abschreibungen

Im Geschäftsjahr erhöhten sich die Abschreibungen bedingt durch eine Verkürzung der Nutzungsdauer im Bereich der immateriellen Vermögengegenstände von TEUR 1.521,6 auf TEUR 3.140,6. Dies erfolgte aufgrund einer kürzeren erwarteten Verwendung einer ERP-Software. Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an verbundenen Unternehmen, soweit sie die üblichen Wertberichtigungen überschreiten, in Höhe von TEUR 3.779,7 (Vorjahr: TEUR 1.137,2) vorgenommen. Des Weiteren wurden Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten, soweit sie die üblichen Wertberichtigungen überschreiten, in Höhe von TEUR 348,6 (Vorjahr: TEUR 0,0) vorgenommen.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

in TEUR 2017 2016
a) Mieten 753 734
b) Aufwendungen aus Konzernverrechnungen 8.985 11.005
c) Beratungsaufwand 10.112 5.098
d) Rechtskosten, Gebühren, Beiträge 5.337 8.403
e) Fremde Leistungen, Instandhaltung 2.740 2.470
f) Versicherungsprämien 506 580
g) Reiseaufwand 1.266 1.687
h) Anlagenabgänge 3.638 0
i) EDV Betriebskosten 2.932 1.884
j) Verschiedene andere Aufwendungen 864 2.210
Summe 37.133 34.071

Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr Bezüge von TEUR 516,2 (Vorjahr: TEUR 481,9).

Der Anstieg beim Beratungsaufwand ist auf erhöhte Inanspruchnahme von Interimsmanagern und Durchführung strategischer Projekte zurückzuführen. Der Rückgang der Rechtskosten ist durch die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten bedingt. Die Erhöhung der Anlagenabgänge betrifft die geänderte Einschätzung der Verwendung einer ERP-Software bei zukünftigen Roll-Outs.

Für die im Geschäftsjahr 2017 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sowie der Gesellschaften des weltweiten Ernst & Young-Netzwerks sind folgende Honrare als Aufwand erfasst worden:

in TEUR 2017 2016
Prüfung des Konzernabschlusses und damit zusammenhängende
Bestätigungsleistungen
980 812
davon Ernst&Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH 414 333
Andere Bestätigungsleistungen 35 15
Sonstige Leistungen 175 112
Summe 1.190 939

(8) Erträge aus Beteiligungen

Diese betreffen im Geschäftsjahr 2017 die Gewinnausschüttung von der Semperit Technische Produkte GmbH in Höhe von TEUR 60.000,0. Im Vorjahr handelte es sich um den Gewinnanteil der Semperit Technische Produkte GmbH und der Sempertrans Belchatów Sp.z.o.o in Höhe von TEUR 32.500,0. Die Semperit AG Holding ist direkt zu 100% an der Semperit Technische Produkte GmbH beteiligt.

(10) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge und ähnlichen Erträge in der Höhe von TEUR 23.010,0 (Vorjahr: TEUR 10.078,0) kommen überwiegend aus den begebenen Darlehen an verbundene Unternehmen und deren Fremdwährungsbewertung.

(12) Aufwendungen aus Finanzanlagen
in TEUR 2017 2016
Aufwendungen aus Finanzanlagen
a) Abschreibungen 21.038 7.389
Summe 21.038 7.389

In 2017 gab es Aufwendungen aus Finanzanlagen aufgrund von Marktbewertungen in Höhe von TEUR 814,6 (Vorjahr: TEUR 408,1). Es wurden Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 10.962,9 (Vorjahr: TEUR 6.980,4) sowie Ausleihungen an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 9.241,8 (Vorjahr: TEUR 0,0) wertberichtigt.

(13) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen in der Höhe von TEUR 30.220,7 (Vorjahr: TEUR 16.706,4) kommen überwiegend aus den Zinsen für das begebene Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Fremdwährungsbewertungen und Wertberichtigung von begebenen Darlehen an verbundene Unternehmen. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem auf die Einmaleffekte aus Wertberichtigung von begebenen Darlehen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von TEUR 3.496,6 (Vorjahr: TEUR 0,0) zurückzuführen.

(16) Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich aus der Steuerumlage sowie nicht anrechenbaren Quellensteuern und der Mindestkörperschaftsteuer zusammen. Des Weiteren sind Steuereffekte aus der Betriebsprüfung 2011-2014 in Höhe von TEUR 723,0 enthalten. Die aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 4.845,9 waren angesichts der erhöhten Anforderungen, die in der bestehenden Restrukturierungs- und Transformationsphase an die Steuerplanung zu stellen sind, nicht bilanzierungsfähig.

Die Gesellschaft ist Gruppenträger in einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der Semperit Technische Produkte GmbH (STP), der Semperit Import & Services GmbH und der Pa 82 WT Holding GmbH als Gruppenmitglieder. Das steuerlich maßgebliche Ergebnis der Gruppenmitglieder wird der Gesellschaft als Gruppenträger zugerechnet. Gemäß dem mit STP, Semperit Import & Services GmbH und Pa 82 WT Holding GmbH abgeschlossenen Gruppen- und Steuerumlagevertrag wird der dem steuerlich maßgeblichen Gewinn dieser Gruppenmitglieder zuordenbare Körperschaftsteueraufwand an diese weiterbelastet. Die Steuerumlagen betragen TEUR 4.121,8 (Vorjahr: TEUR 5.254,6). Bei Beendigung der Gruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitgliedes aus der Gruppe nach Ablauf der Mindestdauer gemäß § 9 Abs. 10 1. Teilstrich KStG hat unter bestimmten Voraussetzungen ein Schlussausgleich zu erfolgen.

Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Jahresabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding zum 31. Dezember 2017 weist einen Bilanzgewinn von EUR 12.403,32 aus. Aufgrund der Fortsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses wird der Vorstand der Hauptversammlung am 25. April 2018 keine Dividende (Vorjahr: 0,70 EUR je Aktie) vorschlagen.

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß § 238 Abs. 12 UGB der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit AG Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit AG Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder sind im Anhang unter Punkt 4 der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Die Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2017 besteht aus einer Basisvergütung, einer Vergütung für die Mitgliedschaft pro Ausschuss und einem Anwesenheitsgeld pro Sitzung. Die Aufsichtsratsmitglieder bezogen im Geschäftsjahr 2017 für das Jahr 2016 Aufwandsentschädigungen von insgesamt TEUR 489 (Vorjahr: 452 TEUR).

Mit nachfolgenden sonstigen nahestehenden Unternehmen bestehen folgende Transaktionen: Mit der unit-it GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 480 TEUR (Vorjahr: 462 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Wartung von SAP-Lizenzen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen keine offenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: 0 TEUR) gegenüber der Gesellschaft.

Mit der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 1.251 TEUR (Vorjahr: 612 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen rechtliche Beratungsleistungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestanden offene Verbindlichkeiten gegenüber diesen Gesellschaften in Höhe von 5 TEUR (Vorjahr: 251 TEUR).

Mit der B & C Industrieholding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 98 TEUR (Vorjahr: 28 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen Management- und sonstige Dienstleistungen sowie Weiterverrechnungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 35 TEUR (Vorjahr: 28 TEUR) gegenüber dieser Gesellschaft.

Mit der B & C Holding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 Geschäfte im Ausmaß von 146 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Bereitstellungsprovision für die Hybridkapital-Linie und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 146 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) gegenüber dieser Gesellschaft.

Weitere Geschäftsbeziehungen zu anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur in geringfügigem Umfang und werden zu geschäftsüblichen Konditionen abgewickelt.

Vorstandsangelegenheiten

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann hat am 15. März 2017 den Aufsichtsratsvorsitzenden informiert, dass er sein Vorstandsmandat mit sofortiger Wirkung zurücklegt.

Der Nominierungsausschuss der Semperit AG Holding hat am 27. März 2017 einstimmig beschlossen, dem Aufsichtsrat die Bestellung von Dr. Martin Füllenbach zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes (CEO) des Unternehmens vorzuschlagen. Die Bestellung von Dr. Martin Füllenbach als CEO mit einer Laufzeit von 1. Juni 2017 bis 31. Dezember 2020 wurde vom Aufsichtsrat am 26. April 2017 bestätigt.

Der Aufsichtsrat und der langjährige Technikvorstand des Unternehmens, Dipl.-Ing. Richard Ehrenfeldner, haben einvernehmlich die Beendigung seiner Vorstandstätigkeit mit 15. April 2017 vereinbart.

Der Vorstand der Semperit AG Holding setzt sich damit seit dem 1. Juni 2017 aus Dr. Martin Füllenbach (Vorstandsvorsitzender, CEO), Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger (CFO) und Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre (COO) zusammen.

Sonstige Angaben

Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und die B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Dieser Konzernabschluss ist bei der B & C Holding Österreich GmbH erhältlich. Die Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, erstellt als oberstes Mutterunternehmen des Semperit-Konzerns einen Teilkonzernabschluss nach § 245a UGB.

Erstmalige Wahl in
den Aufsichtsrat
Mandatsdauer
Kapitalvertreter
Dr. Veit Sorger
Vorsitzender
26.05.2004 Niederlegung des Mandats am 25.04.2018
(Datum der Hauptversammlung)
Mag. Patrick Prügger
Erster Vorsitzender-Stellvertreter
14.04.2011 Niederlegung des Mandats am 25.04.2018
(Datum der Hauptversammlung)
Dr. Stefan Fida
Zweiter Vorsitzender-Stellvertreter
29.04.2014 Bis zur Hauptversammlung, die über das
Geschäftsjahr 2020 beschließt
Dr. Klaus Erkes
Mitglied
23.05.2017 Bis zur Hauptversammlung, die über das
Geschäftsjahr 2019 beschließt
Dr. Walter Koppensteiner
Mitglied
23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2018 beschließt
Mag. Petra Preining
Mitglied
23.05.2017 Bis zur Hauptversammlung, die über das
Geschäftsjahr 2019 beschließt
Dr. Astrid Skala-Kuhmann
Mitglied
29.04.2014 Bis zur Hauptversammlung die über
das Geschäftsjahr 2020 beschließt
Dr. Felix Strohbichler
Mitglied
28.05.2015 Niederlegung des Mandats am 25.04.2018
(Datum der Hauptversammlung)

Arbeitnehmervertreter

Mag. Sigrid Haipl 26.03.2012 -
Ing. Michaela Jagschitz 29.04.2014 -
Ing. Markus Stocker 01.01.2017 -
Michael Schwiegelhofer 08.03.2017 -

Ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats

Erstmalige Wahl in den Aufsichtsrat Mandatsdauer
26.04.2016 Niederlegung des Mandats am
01.02.2017
20.05.2008 Niederlegung des Mandats am
23.05.2017
20.03.2015 Bis 08.03.2017

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 15. März 2018 gab es keine weiteren angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 15. März 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Beilage 1 Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2017

Stand am
31.12.2017
11.209.603,49
526.210,82
11.735.814,31
406.537,96
1.775.388,22
126,00
258.224,99
2.440.277,17
67.106.419,64
135.109.138,96
4.673.761,73
206.889.320,33
221.065.411,81
0,00
–30.103,20
0,00
–329,54
–30.432,74
0,00
–182.895.495,36
0,00
0,00 –182.895.495,36
0,00 –186.561.953,01

K u m u l i e r t e A b s c h r e i b u n g e n

in EUR Stand am
01.01.2017
Zugänge Um
buchungen
Abgänge Zuschreib
ungen
Stand am
31.12.2017
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 2.751.100,97 3.140.593,62 0,00 0,00 0,00 5.891.694,59
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in
Bau
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2.751.100,97 3.140.593,62 0,00 0,00 0,00 5.891.694,59
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremden Grund
210.299,17 39.691,52 0,00 0,00 0,00 249.990,69
2. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
954.606,58 248.887,66 0,00 –23.280,25 0,00 1.180.213,99
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in
Bau
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
4. Geringwertige Vermögensgegenstände 253.869,43 4.685,10 0,00 –329,54 0,00 258.224,99
1.418.775,18 293.264,28 0,00 –23.609,79 0,00 1.688.429,67
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 18.634.190,24 10.962.945,31 0,00 0,00 0,00 29.597.135,55
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 4.753.918,01 10.054.687,29 0,00 0,00 0,00 14.808.605,30
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 15.769,53 18.340,00 0,00 0,00 –37,38 34.072,15
23.403.877,78 21.035.972,60 0,00 0,00 –37,38 44.439.813,00
27.573.753,93 24.469.830,50 0,00 –23.609,79 –37,38 52.019.937,26

B u c h w e r t e

in EUR Stand am
31.12.2017
Stand am
31.12.2016
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 5.317.908,90 8.398.042,85
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 526.210,82 3.963.633,48
5.844.119,72 12.361.676,33
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremden Grund
156.547,27 177.407,77
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 595.174,23 711.189,93
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 126,00 0,00
4. Geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 0,00
751.847,50 888.597,70
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 37.509.284,09 43.248.329,17
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 120.300.533,66 289.991.601,11
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 4.639.689,58 4.657.992,20
162.449.507,33 337.897.922,48
169.045.474,55 351.148.196,51

Beilage 2 Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2017

Beteiligung
Währung Nominal
kapital
in %
Inlandsbeteiligungen
Semperit Technische Produkte GmbH, Wien, Österreich EUR 10.900.925 100,00
Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich EUR 36.336 100,00
Auslandsbeteiligungen
Sempertrans India Pte. Ltd., Indien INR 230.769.000 99,99
Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Argenteuil,
Frankreich
EUR 3.164.992 100,00
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China EUR 24.800.000 83,87
Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China USD 2.000.000 100,00
Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang,
Malaysia
MYR 600.000 100,00
Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien BRL 150.000 0,01
Nennwert
Fremd
währung
Buchwert
31.12.2016
Buchwert
31.12.2017
Jahresüber
schuss 2017
TEUR1)
Eigenmittel
2017
TEUR1)
Inlandsbeteiligungen
Semperit Technische Produkte GmbH, Wien, Österreich 10.900.925 22.202.278 22.202.278 86.675 163.827
Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich 36.336 15.169.827 15.169.827 –896 14.223
37.372.105 37.372.105 85.779 178.050
Auslandsbeteiligungen
Sempertrans India Pte. Ltd., Indien 230.745.923 0 0 –1.635 2.549
Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Argenteuil,
Frankreich
3.164.992 0 0 –16.545 –9.424
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China 20.800.000 5.738.879 0 –1.212 13.123
Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China 2.000.000 0 0 117 256
Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang,
Malaysia
600.000 137.179 137.179 126 252
Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien 15 166 0 –15 1
5.876.224 137.179 –19.164 6.757
43.248.329 37.509.284 66.615 184.807

1) Jahresüberschuss und Eigenkapital gemäß Konzernberichtswesen

Beilage 3 Rückstellungsspiegel zum 31.12.2017

Buchwert in TEUR Stand am
01.01.2017
Verwendung Auflösung Zuführung Stand am
31.12.2017
1. Rückstellung für Abfertigungen 2.334 –772 –41 75 1.596
2. Rückstellung für Pensionen 12.563 –1.058 –135 176 11.546
3. Steuerrückstellungen 1.071 –1.071 0 0 0
4. Sonstige Rückstellungen
Personalbereich:
Rückstellung für Prämien 1.157 –1.076 0 2.448 2.529
Nicht konsumierte Urlaube 1.110 –1.110 0 1.117 1.117
Jubiläumsgelder 214 0 –49 26 191
Zeitsalden 79 –79 0 66 66
Sonstige Personalrückstellungen 18 –18 0 18 18
2.578 –2.283 –49 3.675 3.921
Sonstige:
Rückstellung für Rechts- und Beratungsaufwand 4.710 –4.083 –626 1.799 1.800
Sonstige Vorsorgen 1.167 –848 –111 1.096 1.304
5.877 –4.931 –737 2.895 3.104
8.455 –7.214 –786 6.570 7.025
24.423 –10.115 –962 6.821 20.167

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017

Die Semperit AG Holding ist die geschäftsleitende Holdinggesellschaft der Semperit Gruppe und nimmt neben der finanziellen Beteiligung an den rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften auch gewisse Führungs- und Steuerungsaufgaben wahr (Business Development, Communications & Sustainability, Human Resources, Compliance, Group Accounting, Controlling, Tax, Treasury, Investor Relations, Internal Audit, Risk Management & Assurance, Legal, IT und Procurement & Logistics).

Aus diesem Grund wird im Lagebericht der Semperit AG Holding vorwiegend auf die Semperit Gruppe eingegangen.

1. Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Wirtschaftliches Umfeld

Die Erholung der Weltwirtschaft setzte sich nach den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Laufe des Jahres 2017 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,7% (2016: 3,2%) fort. Am deutlichsten war der Anstieg in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit 4,7% (2016: 4,4%), gefolgt von der Eurozone mit 2,4% (2016: 1,8%) und den USA mit 2,3% (2016: 1,5%).

Für das Jahr 2018 korrigierte der IWF Anfang Jänner 2018 aufgrund der global stärkeren Wachstumsdynamik und der Reformen im Steuerwesen der USA seine Prognose für das Jahr 2018 leicht nach oben. Der IWF erwartet für das Jahr 2018 einen Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung um 3,9%. Während sich das Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten mit einer erwarteten Wachstumsrate von 2,3% auf demselben Niveau wie im Vorjahr bewegt, steigt in den Schwellen- und Entwicklungsländern das Wirtschaftswachstum mit 4,9% weiter an. In den USA wird mit einem BIP-Wachstum von 2,7% für das Jahr 2018 gerechnet. In der Eurozone soll das Wachstum bei 2,2% zu liegen kommen. Trotz der optimistischen Wachstumsaussichten sieht der IWF weiterhin leichte Risiken für den Wirtschaftsaufschwung aufgrund der zu erwartenden geldpolitischen Straffung.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Für die Gummiindustrie sind die Märkte für Naturkautschuk / Naturlatex sowie Synthesekautschuk / Syntheselatex und Ruß von großer Relevanz. Die Entwicklung dieser Märkte ist im Naturkautschukbereich unter anderem von den Produktionsbedingungen sowie im Synthesekautschuk- und Rußbereich vom Anbieterverhalten und von den durch Rohöl dominierten Basisrohstoffkosten beeinflusst. Die Nachfrageseite wird vor allem durch den Hauptabnehmer von Kautschukprodukten, die Reifen- bzw. Automobilindustrie, beeinflusst.

In den ersten beiden Monaten des Jahres 2017 zeigte sich bei den Preisindizes für Naturkautschuk und Naturlatex sowie Syntheselatex und Synthesekautschuk im Vergleich zum Jahresende 2016 ein weiterer sehr deutlicher Anstieg. Im zweiten Quartal 2017 war dann – je nach Rohstoff unterschiedlich – eine Stabilisierung sowie ein Rückgang der Preisindizes zu verzeichnen. Im dritten und vierten Quartal 2017 war eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen, die sich in den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 fortsetzte. In der Betrachtung der Durchschnittswerte lagen die Preisindizes des Jahres 2017 deutlich – teilweise bis zu 50% – über den Durchschnittswerten des Jahres 2016.

Etwas differenziert war die Entwicklung für diejenigen Rohstoffe, die hauptsächlich im Sektor Industrie verwendet werden. So ist zum Beispiel der Füllstoff Ruß für alle drei Segmente des Sektors Industrie von Relevanz. Die Preise für diesen Rohstoff lagen im ersten Halbjahr 2017 auf dem Niveau des Jahresendes 2016. Seit dem dritten Quartal 2017 zeigt sich jedoch ein kontinuierlicher Anstieg. Im Durchschnitt des Jahres 2017 lagen die Preise für Ruß daher deutlich über dem Durchschnitt für das Jahr 2016. Die Preise für Drähte, die vor allem in den Segmenten Semperflex und Sempertrans Verwendung finden, stiegen im Vergleich der Durchschnittswerte des Jahres 2017 und 2016 aufgrund des deutlichen Preisanstieges für Walzdrähte.

Geschäftsverlauf und Vermögenslage der Semperit AG Holding

Die Umsatzerlöse betrugen im Jahr 2017 TEUR 27.946 gegenüber TEUR 23.949 im Jahr 2016 (+16,7%) und resultieren aus Konzernverrechnungen.

Der Jahresfehlbetrag belief sich im Jahr 2017 auf TEUR 3.234 nach einem Jahresfehlbetrag von TEUR 564 im Jahr 2016.

Die Verringerung bei den immateriellen Vermögensgegenständen resultiert aus der geänderten Einschätzung zur zukünftigen Verwendung sowie der Verkürzung der Nutzungsdauer einer ERP-Software im Geschäftsjahr 2017. Die Reduktion des Postens Anteile an verbundenen Unternehmen betrifft im Wesentlichen die Abschreibung von zwei Beteiligungen. Die Abnahme der Ausleihungen an verbundenen Unternehmen resultiert zum überwiegenden Teil aus einer Rückzahlung. Die Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf die Begebung von kurzfristigen Darlehen zurückzuführen. Die Reduktion der sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten resultiert aus einer Verrechnung mit dem Finanzamt auf Grund einer abgeschlossenen Betriebsprüfung. Im Jahr 2017 wurde ein Darlehen gegenüber Kreditinstituten zurückgezahlt, wodurch sich die Verbindlichkeiten reduzieren. Die Verringerung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergeben sich auf Grund von geringeren Rechts- und Beratungsleistungen.

Es bestand im Jahr 2017 eine Zweigniederlassung in Wimpassing, Niederösterreich.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren der Semperit AG Holding

Die Gesamtkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: Ergebnis vor Steuern + Fremdkapitalzinsen in Beziehung zum durchschnittlichen Gesamtkapital; dies ergibt für das Jahr 2017 1,4% (Vorjahr: -0,3%). Die Erhöhung ist auf gestiegene Beteiligungserträge zurückzuführen.

Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT in Beziehung zum durchschnittlichen Eigenkapital; dies ergibt für das Geschäftsjahr -3,1% (Vorjahr: -8,4%).

Das EBIT (um Zinsenergebnis bereinigtes EGT) erreichte TEUR -4.341 (Vorjahr: TEUR -11.372).

Die Eigenkapitalquote, berechnet als das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital, beläuft sich im Geschäftsjahr auf 17,3% (Vorjahr: 17,0%).

Der Nettoverschuldungsgrad (Gearing), definiert als das Verhältnis von Nettoverschuldung (verzinsliches Fremdkapital einschließlich Sozialkapital abzüglich flüssiger Mittel) zu Eigenkapital, belief sich zum 31. Dezember 2017 auf 399,2% (Vorjahr: 414,6%). Der Netto-Geldfluss aus dem Ergebnis lässt sich wie folgt ableiten:

Netto-Geldfluss aus dem Ergebnis 18.626,2 7.974,2
Dotierung und Auflösung / Verwendung langfristiger Rückstellungen –1.778,5 –307,6
Abschreibung von Anlagevermögen 23.638,6 8.846,1
Jahresfehlbetrag –3.233,9 –564,3
in TEUR 2017 2016

Die Börsekennzahlen haben sich im 2017 wie folgt entwickelt:

Kennzahlen 1.1. -
31.12.2017
Kurs zum Stichtag in EUR 22,10
Kursänderung zum Jahresultimo in % –14,2%
Tiefstkurs in EUR 22,10
Höchstkurs in EUR 30,70
Marktkapitalisierung zum Stichtag in Mio. EUR 454,7
Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stk. 20.573.434
Ergebnis je Aktie (Konzern) in EUR –1,33
Konzerneigenkapital je Aktie in EUR 13,46

Für den Gewinnverwendungsvorschlag siehe Kapitel "Vorschlag zur Gewinnverwendung" im Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017.

Hinsichtlich der Posten der Bilanz sowie der Gewinn und Verlustrechnung wird auf die entsprechenden Abschnitte im Jahresabschluss der Gesellschaft verwiesen.

Die Semperit AG Holding lebt als international tätiges Unternehmen ein Arbeitsklima, in welchem Leistungsorientierung und Leistungsförderung eine tragende Rolle spielen. Entsprechende Fortbildungs- und Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen stellen wesentliche Eckpfeiler dar. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Jahr 2017 betrug 115 Personen (114 Personen im Jahr 2016).

2. Bericht über die Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung für die Semperit Gruppe wird im Forschungszentrum Wimpassing der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. akkordiert und gesteuert.

3. Bericht über Risikomanagementsystem und Internes Kontrollsystem (IKS)

Grundprinzipien des Risikomanagements

Die Risikopolitik der Semperit Gruppe entspricht dem Bestreben, Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und den Unternehmenswert der Semperit Gruppe damit langfristig zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse (Compliance) und der Arbeitssicherheit soll auch das Risikobewusstsein gesteigert werden und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, sollen in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung einfließen.

Dabei steuert Semperit angemessene Risiken und versucht, unangemessene Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden. Das konzernweite Risikomanagement der Semperit Gruppe ist integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung der Geschäftsstrategien von Semperit, wobei die Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird. Entsprechend der Organisation und Verantwortungshierarchien sind alle Semperit-Gesellschaften dazu verpflichtet, dem vorgegebenen Risikomanagementprozess zu folgen und diesen umzusetzen.

Prozess des unternehmensweiten Risikomanagements (Enterprise Risk Management Prozess)

Semperit bedient sich einer Reihe aufeinander abgestimmter Risikomanagement- und Kontrollsysteme, welche die Semperit Gruppe dabei unterstützen, Entwicklungen, die den Fortbestand des Geschäfts gefährden können, frühzeitig zu erkennen. Das größte Gewicht haben dabei konzernweite Prozesse und Entwicklungen, die dazu dienen, potenzielle Risiken lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen abzuschätzen. Das interne Berichtswesen ermöglicht es, solche Risiken im Geschäftsverlauf genauer zu überwachen.

Das Risikomanagement der Semperit Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise-Risk-Management- (ERM-) Ansatz, der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2004). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller und Compliancerelevanter Ziele des Unternehmens im wesentlichen Maß beeinflussen können.

Entlang eines strukturierten Prozesses, der sowohl Elemente des Bottom-up als auch des Topdown-Ansatzes kombiniert, werden Risiken identifiziert und bewertet. Der Berichtszeitraum im Rahmen des ERM-Ansatzes beträgt üblicherweise ein Jahr, in Ausnahmefällen länger (zum Beispiel für Forschung & Entwicklung). Das ERM basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender (Kontroll-) Maßnahmen verbleiben. Falls Risiken bereits in der Planung, im Budget, in der Prognose oder im Konzernabschluss (zum Beispiel als Rückstellung) berücksichtigt wurden, werden diese nicht mehr als Risiken aufgezeigt. Ausschließlich jene möglichen Abweichungen zu den Geschäftszielen, die noch nicht in irgendeiner Form finanziell berücksichtigt wurden, werden als Risiken dargestellt. Der Umsetzungsfortschritt der risikoreduzierenden Maßnahmen wird regelmäßig nachverfolgt.

Die Abteilung Group Risk Management & Assurance übernimmt die zentrale Koordination, Moderation und Überwachung des strukturierten Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern. Relevante Risiken werden aus verschiedenen Perspektiven priorisiert und später ihre Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Der Bottom-up-Identifizierungs- und Priorisierungsprozess wird durch Workshops mit dem jeweiligen Management der Semperit-Gesellschaften unterstützt. Dieses Top-down-Element stellt sicher, dass potenzielle neue Risiken auf Managementebene zur Diskussion gestellt und danach, bei Relevanz, in die Berichterstattung aufgenommen werden. Diese Risiken werden mit der Segmentleitung (top-down) diskutiert und abgestimmt. Die Einzelberichterstattung erfolgt sofort nach Besuch der jeweiligen Semperit-Gesellschaften. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung der Einzelrisiken samt Aggregation an den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat. Der reguläre Berichterstattungsprozess wird durch einen Ad-hoc-Berichterstattungsprozess ergänzt, um kritische Themen rechtzeitig zu eskalieren.

Organisation des Risikomanagements und der Verantwortlichkeiten

Zur Überwachung des ERM-Prozesses und um die Integration und Vereinheitlichung bestehender Kontrollaktivitäten in Einklang mit den rechtlichen und operativen Anforderungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand das Risikomanagement Board eingerichtet. Dieses Board setzt sich aus CEO, CFO und Head of Group Risk Management & Assurance zusammen. Ab dem Jahr 2018 werden die Top-Risiken quartalsweise im Executive Committee einem Monitoring unterzogen.

Die Abteilung Group Risk Management & Assurance wird von nominierten Risikomanagern der einzelnen Semperit-Gesellschaften im Prozess unterstützt. Das Update über die Maßnahmen erfolgt weitestgehend direkt über die Risikoverantwortlichen (Risk Owner). Soweit möglich, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion auch in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt (siehe auch "Versicherbare Risiken").

Die für das Risikomanagement rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundsätze sind in der Risk Management Guideline festgehalten.

Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems von Semperit für das Jahr 2017 gemäß C-Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.

Risikobericht

Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Semperit ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren und der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Semperit ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.

Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert. Zusätzlich zu den hier angeführten Risiken bestehen weitere strategische, operative, finanzwirtschaftliche, compliance-relevante und sonstige externe Risiken, die Semperit aktuell noch nicht bekannt oder bewusst sind. Bei Eintritt eines oder mehrerer bekannter oder unbekannter Risiken besteht die Möglichkeit erheblicher nachteiliger Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der Semperit Gruppe.

Strategische Risiken

Transformations-, Restrukturierungs- und Governance-Risiken

Semperit befindet sich in einem Strategie- und Transformationsprozess. Dies beinhaltet Kostensenkungsinitiativen, Restrukturierung einzelner Segmente, Evaluierung des Portfolios von Semperit sowie Anpassungen im Produktionsfootprint. Das nur bedingt vorhandene Management-Informationssystem sowie das Fehlen von Strukturen und standardisierten Prozessen führt zu Risiken der Unternehmenssteuerung aufgrund ungenügender Daten und nicht stabiler Prozesse und damit zu möglichen falschen Entscheidungen.

Es besteht das Risiko, dass die getroffenen Maßnahmen zeitlich länger dauern und mit höheren Kosten verbunden sind, sodass ihr tatsächlicher Nutzen geringer ist als ursprünglich geschätzt, diese später wirken als angenommen oder ihre Wirkung zur Gänze ausbleibt. Die Profitabilität von Semperit wird jedenfalls durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und die Fähigkeit der Semperit Gruppe beeinflusst, diese fortlaufenden Projekte nachhaltig umzusetzen.

Disruptive Technologien

Die Märkte, in denen Semperit agiert, sind infolge der Einführung innovativer und disruptiver Technologien signifikanten Änderungen unterworfen. Auf dem Gebiet der Digitalisierung (Industrie 4.0) gibt es Risiken der Substitution von existierenden Produkten sowie neuer Geschäftsmodelle. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mitbewerber aufgrund schnellerer Time-to-Market-Strategien ihre Produkte und Lösungen früher auf den Markt bringen können als Semperit. Die Entwicklung der Ergebnisse hängt stark von der Fähigkeit ab, Änderungen in Märkten zu antizipieren, sich entsprechend anzupassen sowie die Kosten für die Herstellung der Produkte zu senken. Die Einführung neuer Produkte und Technologien erfordert ein starkes Engagement in Forschung und Entwicklung, das mit einem beträchtlichen Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist und nicht immer erfolgreich ist. Dies könnte zu einem negativen Einfluss auf die Ertragslage führen, wenn Investitionen nicht den erwarteten Erfolg bringen beziehungsweise nicht die erwartete Marktakzeptanz finden. Bestehende Patente und andere Rechte am geistigen Eigentum Semperits können nicht verhindern, dass Mitbewerber selbst Produkte entwickeln und verkaufen, die Semperit-Produkten sehr ähnlich sind.

Organisationsstruktur und Flexibilität

Es besteht ein inhärentes Risiko für die Semperit Gruppe, Markttrends nicht rechtzeitig zu erkennen oder nicht flexibel genug zu sein, die Semperit-Produkte und Produktionen zeitgerecht an Marktänderungen anzupassen. Dies könnte eine nicht wettbewerbsfähige Kostenposition und einen wesentlichen negativen Effekt auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zur Folge haben.

Operative Risiken

Risiken der Organisation

Die Ordnung der Semperit Gruppe in Form einer Matrixorganisation ist global noch nicht vollständig ausgereift und beinhaltet potenzielle Prozessüberlappungen, Inflexibilitäten und Ineffizienzen. Entscheidungswege als Reaktion auf marktbedingte oder krisenhafte Entwicklungen sind potenziell mit dem Risiko einer zeitlichen Verzögerung oder anderen Ineffizienzen behaftet. Die Steuerungssysteme sowie die Messung von Schlüsselkennzahlen gegenüber internen und externen Benchmarks ist noch weiter zu entwickeln. Aufgrund der dadurch eingeschränkten Transparenz könnten Fehlentscheidungen getroffen werden. Des Weiteren besteht ein potenzielles Risiko, Wettbewerbsvorteile zu verlieren oder neue nicht generieren zu können.

Risiken von Investitionen und Desinvestitionen

Die Semperit Gruppe investiert in bestehende Standorte zum Beispiel mittels Errichtung neuer Gebäude, Anschaffung neuer Maschinen und Ersatzinvestitionen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Akquisitionen neuer Unternehmen oder Desinvestitionen (Verkauf, Schließung) bestehender Unternehmensteile getätigt werden. Im Zuge solcher Investitionen und Desinvestitionen besteht unter anderem das Risiko von Fehleinschätzungen und von enstandenen Altlasten jeglicher Ursache wie z. B. noch nicht bekannter Umweltrisiken und -verschmutzungen.

Risiken der Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette von Semperit umfasst alle Stufen beginnend von Forschung und Entwicklung über die Steuerung der Versorgungskette (Supply Chain Management) und der Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. Insbesondere können entlang der Wertschöpfungskette Engpässe bei der Rohstoffversorgung entstehen sowie Produktionsunterbrechungen, Ausschuss, Qualitätsmängel bei Produkten / Verpackung / Lagerung / Auslieferung auftreten und zu Mehrkosten, Lieferengpässen bzw. -verzögerungen führen. Des Weiteren können sich daraus Reputationsschäden und Verluste von Aufträgen sowie potenzielle Produkthaftungs-, Arbeitssicherheits-, regulatorische und Umweltrisiken ergeben, welche sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe auswirken können.

Die Ertragslage von Semperit hängt von einer zuverlässigen und effektiven Steuerung unserer Versorgungskette für Rohstoffe und Mischungen ab. Kapazitätsbeschränkungen und Lieferengpässe, die auf ein ineffektives Management der Versorgungskette zurückzuführen sind, könnten zu Zeitverzögerungen und zusätzlichen Kosten führen. Bei der Versorgung mit Rohstoffen ist Semperit zur Gänze, bei Mischungen zum Teil auf externe Lieferanten angewiesen. Das Segment Sempermed ist zu einem wesentlichen Teil von der Versorgung mit Fertigprodukten durch Dritte abhängig. Dies reduziert die mittelbaren Möglichkeiten der Einflussnahme auf Produktivität, Qualitätssicherung, Liefertermine und Kosten und erhöht das Risiko, nicht rechtzeitig und angemessen auf sich verändernde Situationen reagieren zu können.

Engpässe oder Verzögerungen bei der Versorgung könnten die Geschäftsaktivitäten der Semperit Gruppe erheblich schädigen. Unerwartete Preissteigerungen von Rohmaterialien und Komponenten zum Beispiel aufgrund von Marktengpässen könnten sich ebenfalls negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe auswirken. Des Weiteren könnte Semperit mit dem Risiko von Verzögerungen und Unterbrechungen der Versorgungskette als Auswirkungen von Katastrophen konfrontiert werden, insbesondere wenn es nicht gelingt, alternative Zulieferquellen zu erschließen. Falls Semperit nicht in der Lage ist, ausreichende Sicherheit entlang der Beschaffungskette zu erlangen, könnte auch die Reputation von Semperit beeinträchtigt werden.

Beschaffungsrisiken

Zur Herstellung seiner Produkte kauft Semperit unter anderem große Mengen an Rohstoffen wie Kautschuk (Natur- und Synthesekautschuk), Chemikalien, Füllstoffe (z. B. Ruß) und Festigkeitsträger aus Textil und Stahl sowie Energie (Gas, Strom) ein. Diese Rohstoffe unterliegen größeren Preisschwankungen. Preiserhöhungen könnten in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation nur in Teilen beziehungsweise mit Zeitverzug an Kunden weitergegeben werden, weshalb ein Anstieg der Rohstoffpreise zu einer Ergebnisbelastung führen kann.

Ein Engpass von (einzelnen) Rohstoffen bei der Versorgung oder Ausfall eines wesentlichen Rohstofflieferanten kann zu einem massiven Produktionsverlust und zu einer starken negativen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe führen.

Produktions- und Auslastungsrisiken

Qualitätsprobleme können bei Semperit-Produkten auftreten, die aus der Entwicklung oder Produktion dieser Produkte resultieren. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen, Unterauslastung von Produktionsstätten, limitierter Verfügbarkeit von Produktions-, Bewegungs- und Lagerflächen nicht ausgeschlossen werden. Die angeführten Risiken können zu Lieferverzögerungen und in weiterer Folge zu einem möglichen Verlust von Kunden führen, mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe.

Risiken der Informationstechnologie (IT) und des Datenschutzes

Der überwiegende Teil der Produktions-und Steuerungssysteme sowie Serviceleistungen ist von einer funktionierenden und störungsfreien IT-Landschaft abhängig. Der Ausfall von wesentlichen Servern und Produktionssteuerungseinheiten, ERP-Systemen, Nichtverfügbarkeiten sowie unautorisiertes Eindringen in IT-Netzwerke (Cyber-Crime) können zu einem Verlust von nicht mehr aufholbaren Produktionsmengen, zu Qualitätsbeeinträchtigung oder Lieferverzögerungen führen und damit nachteilig für Semperit sein. Wie andere multinationale Unternehmen ist auch Semperit Ziel von Cyber-Angriffen. Diese könnten möglicherweise zur Offenlegung, Verfälschung, Spionage oder zum Verlust von Informationen, Missbrauch von Informationssystemen oder zu Produktfehlern, Produktionsausfällen und Lieferengpässen führen, mit negativen Auswirkungen auf die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit der Semperit Gruppe.

Ein zusätzliches Risiko sind selbst entwickelte IT-Systeme und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen in Anwendung, die ein hohes Maß an manuellen Eingriffen erfordern, wodurch Datenqualität und Prozesse beeinträchtigt sein können. Die Rückverfolgbarkeit von produzierten Gütern könnte aufgrund fehlerhafter und inexistenter Systeme nicht gewährleistet sein.

Die unsachgemäße/nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Handhabung von schützenswerten/vertraulichen Daten kann ebenfalls ein Risiko darstellen.

Personalrisiken

Semperit benötigt fortwährend hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in den Regionen, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, weiterhin intensiv. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung von Semperit wird wesentlich davon bestimmt, dass entsprechend qualifizierte Fach- und Führungskräfte an den einzelnen Standorten rekrutiert, integriert, weiterentwickelt und dauerhaft gehalten werden können. Der Abgang von Schlüsselpersonen muss durch rechtzeitig ausgebildete interne Nachfolger aufgefangen werden. Sollte dies nicht gelingen, ist das Risiko einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe gegeben.

Ein Arbeitskräftemangel, Streiks oder Abfluss/unbefugte Weitergabe von Know-how können zu einer Beeinträchtigung der Produktion sowie Einschränkungen in anderen Unternehmensbereichen führen und damit ebenfalls die Produktivität sowie die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten.

Compliance Risiken

Regulatorische Risiken und potenzielle Sanktionen

Semperit unterhält Geschäftsaktivitäten mit Kunden auch in Ländern wie Iran, Russland oder Ukraine, die Exportkontrollregulierungen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen (zum Beispiel durch die USA und die EU) unterliegen. Neue oder ausgeweitete Sanktionen in Ländern, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, könnten zu einer Einschränkung der bestehenden Geschäftsaktivitäten in diesen Ländern oder indirekt in anderen Ländern führen. Zudem könnte Semperit aufgrund der Beendigung unserer Geschäfte in Ländern, die Sanktionen unterliegen, Ansprüchen oder anderen Maßnahmen von Kunden ausgesetzt sein. Aufgrund der politischen Einigung auf einen gemeinsamen umfassenden Aktionsplan bezüglich des iranischen Atomprogramms hat Semperit seine konzernweiten Richtlinien dahingehend geändert, dass Geschäfte mit iranischen Kunden zulässig sind, die nicht in den Sanktionslisten der EU oder der USA geführt werden.

Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken wie Unruhen, Gesundheitsrisiken, kulturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Arbeitsverhältnissen und Geschäftspraktiken, Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, wirtschaftliche und staatliche Instabilität, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen sowie die Auferlegung von Währungsbeschränkungen und strengere Umweltauflagen.

Risiken aus Kartell- und Korruptionsvorwürfen

Zukünftige Verfahren gegen Semperit hinsichtlich Korruptions- oder Kartellvorwürfen sowie andere Gesetzesverletzungen betreffend könnten zu straf- oder zivilrechtlichen Bußgeldern führen sowie zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich künftigen Verhaltens, Gewinnabschöpfungen, zum Ausschluss von der direkten oder indirekten Teilnahme an bestimmten Geschäften, zum Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen und Rechtsfolgen. Ein Teil der Geschäftstätigkeit von Semperit entfällt auf Unternehmen in staatlichem Besitz. Anhängige und mögliche künftige Ermittlungen zu Korruptions-, Kartell- oder Vorwürfen betreffend andere Gesetzesverletzungen könnten nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfte der Semperit Gruppe haben bis hin zum Ausschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen. Darüber hinaus könnten solche Ermittlungen auch zur Aufhebung bestehender Verträge sowie Auftrags- und Kundenverlust führen und Verfahren gegen Semperit eingeleitet werden.

Entwicklungen in laufenden oder potenziellen künftigen Ermittlungen, etwa die Reaktion auf behördliche Ersuchen und die Zusammenarbeit mit den Behörden, könnte die Aufmerksamkeit und die Ressourcen des Managements von anderen Geschäftsangelegenheiten ablenken.

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten

Semperit ist und wird auch künftig im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren konfrontiert. Diese können insbesondere dazu führen, dass Semperit die Zahlung von Schadensersatz, Strafschadensersatz, die Erfüllung anderer Ansprüche sowie straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteilsabschöpfungen auferlegt werden. Zudem können hieraus in Einzelfällen formelle oder informelle Ausschlüsse bei Ausschreibungen oder der Entzug oder Verlust der Gewerbe- oder Betriebserlaubnis resultieren. Ferner können weitere Rechtsstreitigkeiten eingeleitet oder bestehende Rechtsstreitigkeiten ausgeweitet werden. Geltend gemachte Ansprüche aus Rechtsstreitigkeiten unterliegen grundsätzlich einer Verzinsung.

In einigen dieser Rechtsstreitigkeiten könnten negative Entscheidungen für Semperit ergehen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.

Für Semperit sind die asiatischen Märkte von großer Bedeutung. Diese sind Rechtssystemen mit regelmäßigen Änderungen unterworfen, die auf die Geschäfts-, Vermögens-, Ergebnis-, Finanz und Ertragslage der Semperit Gruppe negative Auswirkungen haben könnten.

Risiken aus Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE)

Gegenwärtige oder künftige umweltrechtliche, gesundheits- oder sicherheitsbezogene oder sonstige staatliche Regulierungen oder deren Änderung könnten eine Anpassung der operativen Tätigkeiten der Semperit Gruppe erfordern und zu einer erheblichen Steigerung der operativen Kosten führen. Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen umweltrechtlichen, gesundheits- oder sicherheitsbezogenen Zwischenfalls, auch beim Handling mit gefährlichen Substanzen, ebenso wie einer Nichteinhaltung umweltrechtlicher, gesundheits- oder sicherheitsbezogener Regelungen, die in der Folge zu ernsthaften Unfällen, Reputationsverlust und rechtlichen Konsequenzen führen könnten. Semperit könnten aus Umweltschäden Verluste entstehen, die über die Versicherungssummen hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind, und solche Verluste könnten die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.

Compliance Risiken betreffend Unternehmerische Sozialverantwortung (CSR)

Es bestehen Risiken, gegen bestehende CSR-Bestimmungen der lokalen Gesetzgebungen in den jeweiligen Ländern zu verstoßen. Daraus könnten, neben Belastungen der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, auch Reputationsschäden und Kundenverluste entstehen.

Versicherbare Risiken

Der bestehende Versicherungsschutz bewahrt Semperit nicht vor etwaigen Reputationsschäden. Außerdem kann Semperit aus Rechtsstreitigkeiten Verluste erleiden, die über die Versicherungssumme hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind.

Feuer-, Elementarereignisse und Naturkatastrophen bergen ein signifikantes Verlustpotenzial für Semperit, dass trotz des bestehenden Versicherungsprogramms möglicherweise nicht zur Gänze Deckung finden könnte.

Schließlich kann nicht gewährleistet werden, dass Semperit auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhält.

Externe Risiken

Wettbewerbsumfeld

Die weltweiten Märkte für unsere Produkte sind hinsichtlich Preisbildung, Produkt- und Servicequalität, Produktentwicklungs- und Einführungszeiten, Kundenservice und Finanzierungsbedingungen sowie Verschiebungen beim Marktbedarf hochgradig wettbewerbsintensiv. Semperit ist mit starken Mitbewerbern, zum Teil auch aus Schwellenländern, konfrontiert, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Einige Branchen, in denen Semperit tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Veränderung der relativen Marktposition der Semperit Gruppe führen könnten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Lieferanten zunehmend zu ernsten Mitbewerbern für Semperit werden.

Wirtschaftliche, politische und geopolitische Rahmenbedingungen

Aus Sicht von Semperit besteht aktuell ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Ein wesentliches Risiko resultiert zum Beispiel aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit). Dies könnte die Geschäftsunsicherheit erhöhen und Risiken für die Finanzmärkte darstellen. Das Investitionsklima könnte wegen politischer Verwerfungen, weiterer Unabhängigkeitsbestrebungen in Ländern der Europäischen Union oder wegen nachhaltiger Erfolge protektionistischer, EU- und wirtschaftsfeindlicher Parteien und Politik einbrechen.

Eine weitere Verschärfung des USA-Nordkorea-Konflikts könnte negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der Semperit Gruppe haben.

Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Asien oder sogar ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts, des Bankensektors oder des Aktienmarkts stellen weitere erhebliche Risiken dar.

Ein terroristischer Angriff oder eine Reihe solcher Angriffe in großen Volkswirtschaften könnte die globale Wirtschaftstätigkeit herabsetzen und das Geschäftsklima einbrechen lassen. Weitere Risiken liegen in politischen Spannungen etwa in Syrien, der Türkei, Ukraine, Russland, Iran und Ägypten.

Falls die aktuelle Konjunkturerholung wieder zum Erliegen kommen sollte und Semperit nicht in der Lage ist, Produktions- und Kostenstrukturen in geeignetem Maße anzupassen, besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Semperits. Beispielsweise könnten sich die Finanzierungsmöglichkeiten unserer Kunden verschlechtern. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass sich Kaufabsichten bezüglich unserer Produkte ändern, verzögern oder fallen gelassen werden beziehungsweise Einkäufe oder Verträge, die bereits begonnen wurden, nicht zu Ende geführt werden. Zudem könnten die Margen der Semperit-Produkte infolge ungünstiger Marktbedingungen stärker fallen, als von Semperit gegenwärtig vorhersehbar. Des Weiteren könnten sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen nachteilig verändern, was zu negativen Auswirkungen auf unsere Finanzsituation führen könnte.

Internes Kontrollsystem (IKS)

Das interne Kontrollsystem von Semperit verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Risk Management & Assurance gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben. Um die nachhaltige Implementierung dieser Rahmenbedingungen und Regelungen sicherzustellen, werden regelmäßige Follow-up-Audits an den Standorten durchgeführt.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Erkennung potenzieller operativer Risiken und Sichtbarmachung bereits entstandener Schäden
  • Schutz des Besitzes
  • Verbesserung der betrieblichen Effektivität
  • Sicherung der Korrektheit des Rechnungswesens und des Reportings
  • Compliance mit internen und externen Gesetzen und Regularien
  • Nachverfolgbarkeit durch sachverständige Dritte
  • Sicherung der adäquaten Implementierung der Trennung von Aufgaben

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

4. Verwendung von Finanzinstrumenten

Als für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Finanzinstrumente sind die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 37.509 zum 31. Dezember 2017 (Vorjahr: TEUR 43.248), die Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 4.640 (Vorjahr: TEUR 4.658) und die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 323.779 (Vorjahr: TEUR 411.533) zu nennen.

Im Zusammenhang mit einer Ausleihung gegenüber einem verbundenen Unternehmen bestehen drei Cross Currency Swap's, das abgesicherte Nominale beläuft sich auf 150 Mio. MYR.

Weitere Sicherungsgeschäfte bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

Ausfallsrisiko

Das in Bezug auf diese Finanzinstrumente gegebene Ausfallsrisiko ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten begrenzt. Die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen, nämlich mit TEUR 202.165 (Vorjahr: TEUR 338.764), das Tochterunternehmen Semperit Technische Produkte GmbH.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

Buchwert

TEUR
Semperit Technische Produkte GmbH, Österreich 22.202
Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich 15.170

Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen überwiegend, nämlich mit TEUR 4.639 (Vorjahr: TEUR 4.658), den Anleihefonds PIA TopRent.

Wenngleich die Risikokonzentration insbesondere in Bezug auf die Semperit Technische Produkte GmbH mit insgesamt TEUR 202.165 sehr hoch ist, wird aufgrund der hervorragenden Bonität und der ausgezeichneten Profitabilität dieses Tochterunternehmens ein Ausfallsrisiko nicht gesehen. Auch in Bezug auf die anderen oben angeführten Anteile an Tochterunternehmen sind die Buchwerte und damit die Risikokonzentration beträchtlich, wird aber ein konkretes Ausfallsrisiko nicht gesehen. Wenn und sobald ein konkretes Ausfallsrisiko erkannt wird, werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.

Preis- bzw. Zinsänderungsrisiko

Die Buchwerte der Beteiligungen entsprechen in der Regel den historischen Anschaffungskosten, bei denen anzunehmen ist, dass sie wesentlich unter dem jeweils beizulegenden Wert liegen. Im Fall, dass der niedrigere beizuliegende Wert unter den Anschaffungskosten liegt, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert durchgeführt.

Der beizulegende Wert unterliegt Schwankungen, die im Wesentlichen vom wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden Tochterunternehmens, aber auch vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld einschließlich der Attraktivität von Alternativanlagen abhängen und beträchtlich sein können.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind überwiegend kurzfristig, sodass kein wesentliches Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.

Die Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind langfristig und variabel verzinst, sodass kein wesentliches Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.

Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 272.466 (Nominale) sind fix und variabel verzinst. Die Verbindlichkeiten gegen Kreditinstituten mit einem Buchwert von TEUR 50.006 sind variabel verzinst.

Kapital- und Finanzierungsrisiken

Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen (eigene Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) und anorganischen (Akquisitionen) Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen bestehen übliche Klauseln, die bei Nicht-Erfüllung zu einer Kündigung seitens der Banken / Geldgeber führen und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten können.

Die Semperit Gruppe hat sich vor dem Hintergrund des organischen und anorganischen Wachstumskurses intern keine fest definierte Zielkapitalstruktur gesetzt, weil unterschiedliche Kapitalstrukturen erforderlich sein könnten. Das Management ist bestrebt, nachhaltig eine solide Kapitalstruktur sicherzustellen.

Zinsrisiken

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert und zum Teil variabel verzinst. Eine Erhöhung der Zinsen kann zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen.

Semperit versucht das Zinsrisiko durch verschiedene Maßnahmen, unter anderem durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen variablen und fixen Zinsvereinbarungen zu minimieren.

Ausfall- und Liquiditätsrisiken

Es bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben die Semperit bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert und können im Falle einer Schieflage einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise dazu führen, dass Semperit nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann.

Die Vertragspartner von Semperit sind zum überwiegenden Teil Banken mit guter Bonität. Zur Minimierung des Ausfallrisikos bestehen zudem definierte maximale Anlagebeträge je Vertragspartner.

Fremdwährungsrisiken

In den Ausleihungen sind Darlehen gegenüber einem verbundenen Unternehmen in MYR und CZK enthalten. Ein Teil der MYR Darlehen sind durch Cross Currency Swap's abgesichert. In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind kurzfristige USD-Darlehen enthalten. Die Bankguthaben setzen sich überwiegend aus USD, PLN und EUR zusammen. Das Volumen der Vermögenswerte, inkl. Bankguthaben und Verbindlichkeiten sind in der jeweiligen Fremdwährung bis auf die USD in etwa gleich hoch. Bei den USD sind die Vermögenswerte höher als die Verbindlichkeiten, dies kann zu einem Währungsrisiko führen.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind in überwiegend Euro denominiert und keinem signifikanten Risiko ausgesetzt.

Weitere Bilanzpositionen, die in einer anderen Währung als Euro denominiert sind, sind von untergeordneter Bedeutung, sodass sich hieraus kein signifikantes Währungsrisiko ergibt.

5. Angaben laut § 243a Abs 1 UGB1

  1. Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2017 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose, in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

  2. Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

  3. Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2017 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt und ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding. Die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die FMR Co., Inc. (Fidelity Management & Research Company) hält seit 17. Februar 2016 mehr als 5%. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

  4. Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

  5. Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

  6. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands.

Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlas-

1 Die Nummerierung in diesem Kapitel bezieht sich auf die in § 243a Abs. 1 UGB genannten Ziffern.

tung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächsthöhere und nächstniedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl Fünf zugrunde gelegt.

Die ausscheidenden Mitglieder werden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitglieds. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

  1. Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu 10.286.717 Stück neuer Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2016 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.

  1. Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

  2. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

6. Bericht über die zukünftige Entwicklung

Ausblick für die Semperit AG Holding

Die Umsätze der Semperit AG Holding werden durch eine Ausweitung der Leistungen und damit einhergehend der Weiterverrechnungen an Tochtergesellschaften, unter anderem auch für konzernweite Projekte, voraussichtlich steigen. Der Mitarbeiterstand wird sich stabil bis leicht steigend entwickeln.

Die Entwicklung der Semperit AG Holding zur Finanzierungsschnittstelle für Konzerngesellschaften soll weiter ausgebaut werden. Damit soll der Finanzbedarf der Konzerngesellschaften abgedeckt werden.

Im Verlauf des Jahres 2018 wird der Vorstand Schritt für Schritt entscheiden, ob es Änderungen im Portfolio der bestehenden Segmente sowie weitere Anpassungen im Produktionsfootprint der Semperit Gruppe geben wird. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und zur Stärkung der Bilanzstruktur stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands. Daher können weitere erhebliche Einmalbelastungen neben den bereits gesetzten und den noch in Analyse befindlichen Maßnahmen auch in den nächsten Quartalen nicht ausgeschlossen werden. Aus diesen Gründen ist das Jahr 2018 als Übergangsjahr zu sehen. Bedingt durch die angeführten Entwicklungen bleibt der Ausblick für die nächsten Quartale ausgesetzt.

Seit dem Start des Analyse- und Transformationsprozesses im Herbst 2017 hat der Vorstand signifikante Potenziale zur Ergebnisverbesserung identifiziert und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Der Abschluss der Transformation der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant.

Wien, am 15. März 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Bestätigungsvermerk1

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien,

bestehend aus der Bilanz zum 31.Dezember 2017, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2017 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

1 Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

Bewertung von Anteilen, Ausleihungen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen

Im Jahresabschluss der Semperit AG Holding zum 31. Dezember 2017 sind Anteile an verbundenen Unternehmen (TEUR 37.509), Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 120.301) sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 204.134) in wesentlichem Umfang ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 10.963 und Wertberichtigungen auf Ausleihungen bzw. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 16.518 erfasst.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen werden auf Hinweise auf außerplanmäßige Abschreibungen überprüft. Für alle Tochtergesellschaften, bei welchen solche Hinweise vorliegen, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Im Rahmen der Werthaltigkeitstests, welche unter Verwendung von Discounted Cashflow Berechnungen durchgeführt werden, sind wesentliche Annahmen und Schätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows und Zinssätze zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung dieser zukünftigen Cashflows und der Zinssätze.

Die Angaben der Gesellschaft zu Anteilen an verbundenen Unternehmen sind im Jahresabschluss in "Beilage 2 – Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2017" enthalten, jene zu Wertberichtigungen auf Ausleihungen bzw. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind in Abschnitt (5) Abschreibungen, (12) Aufwendungen aus Finanzanlagen, bzw. (13) Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten.

Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements hinterfragt und geprüft und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshand-lungen durchgeführt:

  • Beurteilung von Konzeption und Ausgestaltung des Prozesses zur Bewertung von Anteilen, Ausleihungen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
  • Nachvollzug der Überprüfung sämtlicher Anteile, Ausleihungen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen auf Indikatoren zur Wertminderung
  • Überprüfung, ob bei Vorliegen von Indikatoren auf Wertminderung entsprechende Werthaltigkeitstests durchgeführt wurden
  • Prüfung der angewandten Methodik, der rechnerischen Richtigkeit der vorgelegten Unterlagen und Berechnungen sowie Plausibilisierung der Diskontierungssätze und Wachstumsraten unter Beiziehung unserer Bewertungsspezialisten
  • Nachvollzug der Überleitung der prognostizierten Umsätze und Ergebnisse und geplanten Investitionen zu den dem Aufsichtsrat vorgelegten Plänen
  • Durchsicht der Planungsunterlagen sowie Plausibilisierung und Analyse der wesentlichen Werttreiber (Umsatz, Aufwendungen, Investitionen und Veränderungen im Working Capital), um die Angemessenheit dieser Planungen zu beurteilen
  • Prüfung der Angemessenheit der außerplanmäßigen Abschreibungen

Risiko

Adressierung im Rahmen der Abschlussprüfung

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Jahresabschluss stehen, oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 21. August 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Hans-Erich Sorli.

Wien, am 15. März 2018

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.

Mag. Stefan Uher eh Wirtschaftsprüfer

Mag. Hans-Erich Sorli eh Wirtschaftsprüfer

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Gemäss § 82 Abs. 4 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 der Semperit Aktiengesellschaft Holding ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 15. März 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Kontakt

Semperit AG Holding Modecenterstraße 22 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com

Investor Relations

Mag. Stefan Marin Tel.: +43 1 79 777-210 www.semperitgroup.com/ir

Finanzkalender 2018

16.03.2018 Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2017
15.04.2018 Nachweisstichtag Hauptversammlung
25.04.2018 Hauptversammlung
30.04.2018 Letzter Tag, an dem Aktien mit Dividendenanspruch
gekauft werden können1)
02.05.2018 Dividenden Ex-Tag1)
03.05.2018 Nachweisstichtag Dividende (=Tag, an dessen Ende
die anspruchsberechtigten Wertpapiere beim CSD
Austria festgestellt werden)1)
04.05.2018 Dividenden Zahltag1)
25.05.2018 Bericht über das 1. Quartal 2018
23.08.2018 Halbjahresfinanzbericht 2018
21.11.2018 Bericht über das 1.–3. Quartal 2018

1) Für die Hauptversammlung am 25.04.2018 wird für das Geschäftsjahr 2017 keine Dividende vorgeschlagen.

Adressen der Semperit Gruppe

www.semperitgroup.com/de/kontakt

Impressum

Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit firesys GmbH, www.firesys.de Art Direction: Martina Veratschnig

Disclaimer

In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.

Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: 15. März 2018). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.

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