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Semperit AG Holding

Quarterly Report May 25, 2018

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Quarterly Report

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Ertragskennzahlen

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 2017 2017
Umsatzerlöse 220,9 –3,7% 229,3 874,2
EBITDA 15,8 –83,3% 94,4 100,2
EBITDA-Marge 7,1% –34,1 PP 41,2% 11,5%
EBIT 6,0 –93,1% 86,4 37,6
EBIT-Marge 2,7% –35,0 PP 37,7% 4,3%
Ergebnis nach Steuern –2,6 62,8 –26,3
Ergebnis je Aktie1), in EUR –0,14 3,06 –1,25
Cashflow aus dem Ergebnis 11,3 –60,2% 28,4 32,2
Eigenkapitalrentabilität2) –2,6% –68,6 PP 66,0% –9,2%

Bilanzkennzahlen

in Mio. EUR 31.03.2018 Veränderung 31.03.2017 31.12.2017
Bilanzsumme 933,7 –3,8% 971,0 853,2
Eigenkapital 407,9 +7,2% 380,7 278,5
Eigenkapitalquote 43,7% +4,5 PP 39,2% 32,6%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 24,5 +12,7% 21,7 74,5
Mitarbeiter (Stichtag) 6.729 –1,1% 6.801 6.838

Sektor- und Segmentkennzahlen

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 2017 2017
Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform
Umsatzerlöse 140,9 +0,5% 140,1 537,0
EBITDA 18,8 +9,1% 17,2 42,9
EBIT 13,1 +6,2% 12,3 22,4
Semperflex
Umsatzerlöse 58,8 +9,9% 53,5 206,1
EBITDA 13,7 +17,7% 11,7 40,4
EBIT 11,1 +14,9% 9,6 31,8
Sempertrans
Umsatzerlöse 34,6 –16,2% 41,3 146,0
EBITDA 0,5 –15,8% 0,6 –16,7
EBIT –0,4 +15,1% –0,3 –20,3
Semperform
Umsatzerlöse 47,5 +4,7% 45,3 185,0
EBITDA 4,5 –8,3% 5,0 19,2
EBIT 2,4 –20,8% 3,0 11,0
Sektor Medizin = Sempermed
Umsatzerlöse 80,0 –10,3% 89,2 337,1
EBITDA 1,4 –98,2% 78,1 77,9
EBIT –2,2 –102,9% 75,4 38,0

Hinweis: Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. 1) Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital). 2) Hochgerechnet auf das Gesamtjahr.

Konzernlagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

Der Internationalen Währungsfonds (IWF) hat seine im April 2018 veröffentlichten Wachstumsprognosen für das Jahr 2018 im Vergleich zur Version vom Jänner 2018, als die Prognosen nach oben angepasst wurden, größtenteils unverändert gelassen. Das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 soll 3,9% (2017: 3,8%) betragen. Für die Schwellen- und Entwicklungsländer werden 4,9% (2017: 4,8%), gefolgt von USA mit 2,9% (2017: 2,3%) und der Eurozone mit 2,4% (2017: 2,3%) prognostiziert. Trotz der gesunden Wachstumsraten in allen wichtigen Regionen merkt der IWF an, dass die derzeitigen Wachstumsraten nicht dauerhaft anhalten werden.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Für die Gummiindustrie sind die Märkte für Naturkautschuk / Naturlatex sowie Synthesekautschuk / Syntheselatex und Ruß von großer Relevanz. Die Entwicklung dieser Märkte ist im Naturkautschukbereich unter anderem von den Produktionsbedingungen sowie im Synthesekautschuk- und Rußbereich vom Anbieterverhalten und von den durch Rohöl dominierten Basisrohstoffkosten beeinflusst. Die Nachfrageseite wird vor allem durch den Hauptabnehmer von Kautschukprodukten, die Reifen- bzw. Automobilindustrie, beeinflusst.

Seit dem dritten Quartal 2017 zeigte sich bei den Preisindizes für Naturkautschuk und Naturlatex sowie Syntheselatex und Synthesekautschuk eine Seitwärtsbewegung, die sich in den ersten Monaten des Jahres 2018 fortsetzte, wenngleich mit leichten Tendenzen nach oben. In der Betrachtung der Durchschnittswerte lagen die Preisindizes des ersten Quartals 2018 deutlich – teilweise mehr als 40% – unter den Durchschnittswerten des ersten Quartals 2017, welches von stark erhöhten Preisen geprägt war, die im zweiten Quartal 2017 deutlich nachgaben. Im Vergleich der Preisindizes des ersten Quartals 2018 mit den Durchschnittswerten des Jahres 2017 ergab sich ebenfalls ein Rückgang gegenüber den Werten zu Jahresende 2017 ergab sich jedoch ein leichter Anstieg.

Etwas differenziert war die Entwicklung für diejenigen Rohstoffe, die hauptsächlich im Sektor Industrie verwendet werden. So ist zum Beispiel der Füllstoff Ruß für alle drei Segmente des Sektors Industrie von Relevanz. Die Preisindizes für diesen Rohstoff stiegen seit dem dritten Quartal 2017 kontinuierlich. Im Durchschnitt des ersten Quartals 2018 lagen die Preise für Ruß daher deutlich über dem Durchschnitt des ersten Quartals 2017 (mehr als 20%) und auch des Durchschnitts für das Jahr 2017 (rund 20%). Die Preise für Drähte, die vor allem in den Segmenten Semperflex und Sempertrans Verwendung finden, stiegen im ersten Quartal 2018 im Vergleich mit den Durchschnittswerten des ersten Quartals 2017 und auch mit dem Jahresdurchschnitt 2017 aufgrund des deutlichen Preisanstieges für Walzdrähte.

In den vergangenen Monaten hat sich ein verstärkter Wettkampf bei einigen der von Semperit benötigten Rohstoffe herausgebildet – dies war in der Vorjahresperiode noch nicht der Fall. Das erste Quartal 2017 war jedoch – wie oben angeführt – von besonders volatilen Rohstoffpreisen geprägt.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Semperit Gruppe

Erstes Quartal 2017

Die Semperit Gruppe verzeichnete im ersten Quartal 2018 einen Umsatzrückgang von 3,7% auf 220,9 Mio. EUR, vor allem bedingt durch den Sektor Medizin mit einem Rückgang von 10,3%. Demgegenüber konnte der Sektor Industrie den Umsatz um 0,5% steigern (Details zur Entwicklung der Sektoren und Segmente siehe Seite 8f.). Die Steigerung im Sektor Industrie war vor allem von einem Anstieg der verkauften Mengen in den Segmenten Semperflex und Semperform geprägt; das Segment Sempertrans verzeichnete einen Rückgang des Absatzes. Der Rückgang im Sektor Medizin, also dem Segment Sempermed, beruht vorwiegend auf einem Rückgang der abgesetzten Mengen.

Die Umsatzverteilung verschob sich zugunsten des Sektors Industrie. Im ersten Quartal 2018 erzielte der Sektor Industrie 64% der Umsatzerlöse, der Sektor Medizin 36% (erstes Quartal 2017: 61% zu 39%).

Im ersten Quartal 2018 erfolgte eine Bestandserhöhung an Erzeugnissen um 4,6 Mio. EUR gegenüber einem Rückgang von 1,9 Mio. EUR im ersten Quartal 2017.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im ersten Quartal 2018 bei 0,9 Mio. EUR. Der um den positiven Sondereffekt (aus der vorjährigen Joint Venture Transaktion, siehe weiter unten) bereinigte Wert des ersten Quartals 2017 betrug 1,9 Mio. EUR. Der ausgewiesene Wert des ersten Quartals 2017 belief sich auf 89,9 Mio. EUR. Darin sind rund 88 Mio. EUR positive Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten mit dem thailändischen Joint Venture Partner, der Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe, ("Joint Venture Transaktion") enthalten. Davon wurden im ersten Quartal 2017 rund 78 Mio. EUR im Segment Sempermed und rund 10 Mio. EUR im Segment Corporate Center als sonstige betriebliche Erträge erfasst. Diesen positiven Sondereffekten standen transaktionsbezogene Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten von rund 3 Mio. EUR gegenüber, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurden. In Summe betrug der EBITDA- und EBIT-wirksam erfasste positive Sondereffekt aus der Joint Venture Transaktion im ersten Quartal 2017 rund 85 Mio. EUR.

Der Materialaufwand ging um 6,2 Mio. EUR oder 4,5% auf 131,3 Mio. EUR zurück. Die Veränderung ist vor allem durch den geringeren Absatz (siehe ersten Absatz auf dieser Seite) und damit geringerem Aufwand für Material und bezogene Leistungen, aber auch durch teilweise höhere Rohstoffpreise beeinflusst.

Der Personalaufwand sank trotz der Steigerungen bei Löhnen und Gehältern auf 44,2 Mio. EUR (–11,6%). Im Vergleich der beiden Perioden ist zu beachten, dass im ersten Quartal 2017 einmalige Aufwendungen für eine Sondervergütung an Mitarbeiter sowie Zahlungen an ausgeschiedene Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter erfasst wurden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben mit 36,1 Mio. EUR im Vergleich zur Vorjahresperiode nahezu unverändert. Im ersten Quartal 2018 sind Kosten für Berater in Zusammenhang mit der Restrukturierung und Transformation von Semperit enthalten. Im ersten Quartal 2017 ergaben sich höhere Rechts- und Beratungskosten (unter anderem bedingt durch die Joint Venture Transaktion).

Der Posten "Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen" mit 0,1 Mio. EUR beinhalteten den Beitrag der verhältnismäßig kleinen Gesellschaft Synergy Health Allershausen GmbH, welche in Deutschland für das Segment Sempermed die Operationshandschuhe sterilisiert.

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg von 9,6 Mio. EUR (bereinigter Wert für das erste Quartal 2017) auf 15,8 Mio. EUR, die EBITDA-Marge von 4,2% auf 7,1%. Das ausgewiesene EBITDA, inklusive der positiven Effekte der Joint Venture Transaktion von rund 85 Mio. EUR im ersten Quartal 2017, lag bei 94,4 Mio. EUR.

Die Abschreibungen erhöhten sich auf 9,8 Mio. EUR (+21,3%), vor allem bedingt durch die getätigten Investitionen.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stieg von 1,5 Mio. EUR (bereinigter Wert für das erste Quartal 2017) auf 6,0 Mio. EUR, die EBIT-Marge von 0,7% auf 2,7%. Das ausgewiesene EBIT, inklusive der positiven Effekte der Joint Venture Transaktion von rund 85 Mio. EUR im ersten Quartal 2017, lag bei 86,4 Mio. EUR.

in Mio. EUR Q1 2018 Q1 20171) Veränderung Veränderung
in Mio. EUR
Umsatzerlöse 220,9 229,3 –3,7% –8,4
EBITDA 15,8 94,4 –83,3% –78,7
EBITDA-Marge 7,1% 41,2% –34,1 PP
EBIT 6,0 86,4 –93,1% –80,4
EBIT-Marge 2,7% 37,7% –35,0 PP
Ergebnis nach Steuern –2,6 62,8 –65,5
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
24,5 21,7 +12,7% +2,8
Mitarbeiter (Stichtag) 6.729 6.801 –1,1% –72

Kennzahlen Semperit Gruppe

1) Das um die Effekte der Joint Venture Transaktion bereinigte EBITDA für das erste Quartal 2017 betrug 9,6 Mio. EUR, das EBIT betrug 1,5 Mio. EUR und das Ergebnis nach Steuern betrug –2,0 Mio. EUR.

Das negative Finanzergebnis belief sich im ersten Quartal 2018 auf 5,7 Mio. EUR nach 8,0 Mio. EUR in der Vorjahresperiode. Die Finanzerträge, in denen auch die Fremdwährungskursgewinne erfasst sind, lagen mit 8,8 Mio. EUR leicht unter der Vorjahresperiode. Die Finanzaufwendungen, in denen auch die Fremdwährungskursverluste enthalten sind, gingen gegenüber dem ersten Quartal 2017 um 2,6 Mio. EUR auf 13,2 Mio. EUR zurück. Der Grund dafür liegt insbesondere aus dem im ersten Quartal 2017 erfolgswirksam in den Posten Finanzaufwendungen erfassten Tilgungsaufwand aus der Übernahme der kündbaren nicht beherrschenden Anteile im Rahmen der Joint Venture Transaktion, der zu höheren Finanzaufwendungen führte.

Der Posten "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" blieb mit minus 1,3 Mio. EUR nahezu unverändert gegenüber dem ersten Quartal 2017. Sie beinhaltet seit Anfang des zweiten Quartals 2017 nur mehr zwei Gesellschaften: Semperflex Asia Corp. Ltd., die in Thailand Hydraulikschläuche herstellt und deren Anteile weiterhin gemeinsam mit dem Joint Venture Partner Sri Trang gehalten werden, sowie Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., in China im Segment Sempertrans, deren Anteile gemeinsam mit einem anderen Joint Venture Partner gehalten werden.

Der Aufwand für Ertragsteuern ging um 12,5 Mio. EUR auf 3,0 Mio. EUR im ersten Quartal 2018 zurück. Der Rückgang resultierte hauptsächlich daraus, dass in diesem Posten im ersten Quartal 2017 Sondereffekte im Zusammenhang mit der Joint Venture Transaktion enthalten waren.

In Summe ergab sich ein Ergebnis nach Steuern von –2,6 Mio. EUR im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum bereinigten Wert von –2,0 Mio. EUR für das erste Quartal 2017, der ausgewiesene Wert für das erste Quartal 2017 betrug 62,8 Mio. EUR.

Das Ergebnis je Aktie betrug im ersten Quartal 2018 –0,14 EUR nach –0,10 EUR (bereinigt; der ausgewiesene Wert für das erste Quartal 2017 betrug 3,06 EUR). Der Unterschied zwischen den bereinigten und den ausgewiesenen Werten für das Ergebnis nach Steuern und das Ergebnis je Aktie im ersten Quartal 2017 ergab sich aus dem positiven Sondereffekt aus der Joint Venture Transaktion von rund 65 Mio. EUR.

Dividende und eigene Aktien

Die Dividendenpolitik von Semperit lautet grundsätzlich: Rund 50% des Ergebnisses nach Steuern werden an die Aktionäre ausgeschüttet – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten. Aufgrund des negativen Ergebnisses nach Steuern im Jahr 2017 und der Fortsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses hat der Vorstand und der Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 25. April 2018 vorgeschlagen, keine Dividende für das Jahr 2017 auszuschütten (2016: 0,70 EUR je Aktie). Dies hat die Hauptversammlung mehrheitlich beschlossen.

Die Semperit AG Holding besitzt zum 31. März 2018 keine eigenen Aktien.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme stieg im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum 31. Dezember 2017 um 9,4% auf 933,7 Mio. EUR. Die Hauptursache dafür lag auf der Aktivseite im Anstieg der Zahlungsmittel, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Sachanlagen durch die getätigten Investitionen. Die übrigen Posten der Aktivseite blieben nahezu unverändert.

Auf der Passivseite veränderten sich im Wesentlichen zwei Posten: durch die im März 2018 erfolgte Aufnahme von 130,0 Mio. EUR aus dem Hybridkapital stieg das Eigenkapital deutlich. Aus der Aufnahme der Mittel wurden die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um rund 50 Mio. EUR verringert.

Das Trade Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) stieg seit Jahresende 2017 deutlich von 152,4 Mio. EUR auf 180,9 Mio. EUR und lag damit bei 20,9% des Umsatzes der letzten vier Quartale (Jahresende 2017: 17,4%). Die Veränderung resultierte vor allem aus einem deutlichen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+21,4%) bei leicht rückläufigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die liquiden Mittel lagen per 31. März 2018 bei 213,9 Mio. EUR und damit deutlich über dem Niveau per Jahresende 2017 mit 165,5 Mio. EUR. Der Grund hierfür war vor allem die Aufnahme der Mittel aus dem Hybridkapital.

Per 31. März 2018 lag das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit Gruppe mit 407,9 Mio. EUR um 129,4 Mio. EUR über dem Wert zum Jahresende 2017 (278,5 Mio. EUR). Die Veränderung resultierte fast ausschließlich durch die Aufnahme von Mitteln aus dem Hybridkapital.

Per 31. März 2018 wird eine Eigenkapitalquote von 43,7% ausgewiesen (Jahresende 2017: 32,6%). Die Eigenkapitalrentabilität lag bei –2,6% nach –2,1% (bereinigter Wert für das erste Quartal 2017). Der ausgewiesene Wert für das erste Quartal 2017 betrug 66,0%. Die Eigenkapitalrentabilität berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern (exkl. Vergütung aus dem Hybridkapital) bezogen auf das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Eigenkapital mit 407,9 Mio. EUR.

Das Fremdkapital verringerte sich auf 523,9 Mio. EUR im Vergleich zum Jahresende 2017 mit 572,9 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen und gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich deutlich von 326,6 Mio. EUR per Jahresende 2017 auf 276,5 Mio. EUR per 31. März 2018. Unter Einrechnung der liquiden Mittel ergab sich daher eine Nettoverschuldung von 62,6 Mio. EUR (Nettoverschuldung zu Jahresende 2017: 161,1 Mio. EUR). Die Kennzahl Net Debt / EBITDA (Nettoverschuldung zu EBITDA) betrug per 31. März 2018 damit 2,91 (Jahresende 2017: 1,61).

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen lagen mit 14,7 Mio. EUR leicht über dem Wert zu Jahresende 2017 und betrafen überwiegend die Gesellschaft Semperflex Asia Corp. Ltd. Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital beliefen sich auf 74,5 Mio. EUR und waren damit nahezu unverändert gegenüber dem Jahresende 2017. Die übrigen Verbindlichkeiten und latenten Steuern erhöhten sich leicht auf 51,7 Mio. EUR.

Hybridkapital

Am 12. Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Das Hybridkapital ist bilanzrechtlich nach den Vorschriften der IFRS als Eigenkapital zu qualifizieren (siehe Seite 29 im Konzernanhang). Im März 2018 erfolgte eine Aufnahme von 130,0 Mio. EUR aus dem Hybridkapital.

Cashflow

Der Cashflow aus dem Ergebnis betrug 11,3 Mio. EUR nach 28,4 Mio. EUR im ersten Quartal 2017. Der Hauptgrund dafür war das geringere operative Ergebnis, wenngleich anzumerken ist, dass im ersten Quartal 2017 positive Sondereffekte aus der Joint Venture Transaktion enthalten waren.

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit sank im ersten Quartal 2018 deutlich auf –7,5 Mio. EUR. Der negative Cashflow aus der Betriebstätigkeit im ersten Quartal 2018 war geprägt durch die Veränderungen (Anstieg) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag im ersten Quartal 2018 bei –24,4 Mio. EUR und damit unter dem Vorjahreswert der bedingt durch die Einzahlungen aus der Joint Venture Transaktion positiv war.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war im ersten Quartal 2018 durch die Einzahlung aus der Aufnahme von Mitteln aus dem Hybridkapital positiv beeinflusst und betrug plus 80,9 Mio. EUR, während der Wert im ersten Quartal 2017 aufgrund der Tilgungen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie aufgrund der Auszahlungen für den Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen negativ war.

Investitionen

Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im ersten Quartal 2018 mit 24,5 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau mit 21,7 Mio. EUR. Die Investitionsschwerpunkte bildeten Erweiterungs- und Verbesserungsinvestitionen in den Segmenten Semperflex (Erweiterung der Hydraulikschlauchproduktion am Standort Odry, Tschechien), Sempertrans (vor allem zur Erweiterung des Mischbetriebes und einer zusätzlichen Presse für Fördergurte in Bełchatów, Polen).

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Bezüglich der Angaben zu den Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen wird auf den Konzernzwischenabschluss verwiesen.

Entwicklung der Sektoren und Segmente

Sektor Industrie

Der Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) entwickelte sich differenziert. Die Absatzzahlen (verkaufte Volumina) in Semperflex und Semperform stiegen an, während sie in Sempertrans zurückgingen. Der Umsatz stieg um 0,5% auf 140,9 Mio. EUR; den bei weitem größten Anteil an der Steigerung hatte das Segment Semperflex.

Dank der guten absoluten und relativen Entwicklung der Profitabilität von Semperflex ist die Profitabilität im Sektor Industrie in Summe gestiegen. Die Profitabilität von Semperform war unter dem Vorjahresniveau. Das Segment Sempertrans wies im ersten Quartal 2018 eine positive EBITDA-Marge aus, wenngleich auf einem niedrigen Niveau. Den weitaus größten Anteil am EBITDA des Sektors Industrie hatte das Segment Semperflex, gefolgt von Semperform und Sempertrans.

Kennzahlen Sektor Industrie

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 2017
Umsatzerlöse 140,9 +0,5% 140,1
EBITDA 18,8 +9,1% 17,2
EBITDA-Marge 13,3% +1,0 PP 12,3%
EBIT 13,1 +6,2% 12,3
EBIT-Marge 9,3% +0,5 PP 8,8%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 18,0 +38,8% 13,0
Mitarbeiter (Stichtag) 3.702 +1,5% 3.648

Segment Semperflex

Das Segment Semperflex konnte durch in Summe höhere Produktions- und Vertriebsleistung sowohl Absatz als auch Umsatz steigern. Die Profitabilität stieg ebenso. Die Nachfrage am Weltmarkt, besonders in China, stieg. Die Business Unit Hydraulikschläuche erzielte vor allem in Europa und China gute Vertriebserfolge, im übrigen Asien war eine Erholung der Nachfrage spürbar. Der Umsatz in der Business Unit Hydraulikschläuche stieg, auch aufgrund der neu zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Der Umsatz der Industrieschläuche stieg aufgrund von Kundenakquisitionen innerhalb und außerhalb Europas ebenfalls. Die Buchungslage für die nächsten Monate ist gut, die Kapazitäten sind daher gut ausgelastet.

Um die gute Nachfrage besser bedienen zu können werden auch im Jahr 2018 am Standort Odry, Tschechische Republik, rund 20 Mio. EUR in die Erweiterung der Kapazitäten für Hydraulikschläuche investiert. Diese stehen stufenweise ab Ende 2018 / Anfang 2019 zur Verfügung.

Der Anstieg von EBITDA und EBIT ergab sich vor allem aufgrund der zusätzlich zur Verfügung stehenden Kapazitäten in Odry und dem damit verbundenen Absatzanstieg.

Segment Sempertrans

Der Absatz und damit auch der Umsatz gingen gegenüber dem ersten Quartal 2017 deutlich zurück. Der Grund dafür lag vor allem in einem geänderten Produktmix.

Die für die Herstellung relevanten Rohstoffpreise stiegen teilweise seit mehreren Quartalen, vor allem bei Drähten für Stahlseilkarkassen. Diese Steigerungen konnten nur zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden.

Vor allem aufgrund des Volumenrückgangs gingen EBITDA und EBIT im Vergleich des ersten Quartal 2018 mit der Vorjahresperiode leicht zurück. Die Produktionskapazitäten am Standort Bełchatów, Polen, werden, in Übereinstimmung mit der Ausweitung der Mischkapazitäten, Zug um Zug ausgeweitet. Seit März 2018 steht das Segment unter einer neuen Segmentleitung.

Segment Semperform

Das Segment Semperform profitierte von einer verstärkten Nachfrage, vor allem in der größten Business Unit Profiles. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten der internen Mischbetriebe (Mixing), welche die Vorprodukte für die Segmente herstellen, müssen weiterhin zum Teil der Vorprodukte zugekauft werden. Daher wird gruppenweit im Jahr 2018 entsprechend in den Ausbau der Mischbetriebe investiert.

Der Absatz der Fenster- und Türprofile konnte im Vergleich mit dem ersten Quartal 2017 aufgrund einer verstärkten Expansion in das Segment für Aluminiumfenster – vor allem in Europa – sowie dank dem Markteintritt in die USA deutlich gesteigert werden.

Die Nachfrage nach Produkten der Business Unit Semperit Engineered Solutions lag unter der Vorjahresperiode. Der Absatz von Handläufen sank im Periodenvergleich, da in China, dem weltgrößtem Einzelmarkt für Rolltreppen, die Bautätigkeit gedrosselt wurde, um eine Immobilienblase zu verhindern.

Die Business Unit Sheeting verzeichnete eine gleichbleibende Nachfrage. Die Sonderanwen– dungen verzeichneten aufgrund verstärkter Marktnachfrage eine Erhöhung des Absatzes.

Im Vergleich des ersten Quartal 2018 mit der Vorjahresperiode stieg auf Segmentebene der Umsatz, EBITDA und EBIT gingen zurück.

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 2017
Umsatzerlöse 58,8 +9,9% 53,5
EBITDA 13,7 +17,7% 11,7
EBITDA-Marge 23,4% +1,6 PP 21,8%
EBIT 11,1 +14,9% 9,6
EBIT-Marge 18,9% +0,9 PP 18,0%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 7,9 +72,0% 4,6
Mitarbeiter (Stichtag) 1.756 +3,5% 1.697

Kennzahlen Semperflex

Kennzahlen Sempertrans

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 2017
Umsatzerlöse 34,6 –16,2% 41,3
EBITDA 0,5 –15,8% 0,6
EBITDA-Marge 1,4% +0,0 PP 1,4%
EBIT –0,4 +15,1% –0,3
EBIT-Marge –1,1% –0,3 PP –0,8%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 7,4 > 100% 1,5
Mitarbeiter (Stichtag) 947 –8,5% 1.035

Kennzahlen Semperform

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 2017
Umsatzerlöse 47,5 +4,7% 45,3
EBITDA 4,5 –8,3% 5,0
EBITDA-Marge 9,6% –1,3 PP 10,9%
EBIT 2,4 –20,8% 3,0
EBIT-Marge 5,0% –1,6 PP 6,6%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2,7 –60,5% 6,9
Mitarbeiter (Stichtag) 999 +9,1% 916

Sektor Medizin: Segment Sempermed

Die Entwicklung des Segments Sempermed war durch ein kompetitives Marktumfeld gekennzeichnet. Der Rückgang des Umsatzes um 10,3% war geprägt von einer rückläufigen Absatzentwicklung als Folge eines geänderten Produkt- und Kundenmixes.

Der Absatz von Untersuchungs- und Schutzhandschuhen, die hauptsächlich in Nordamerika und Europa vertrieben werden, lag unter der Vorjahresperiode. Der Absatz von Operationshandschuhen, die im Stammwerk in Wimpassing, Österreich, produziert werden, lag leicht unter der Vorjahresperiode.

Der Ausbau der neuen Anlage und damit die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe in Malaysia wurde Ende 2017 / Anfang 2018 abgeschlossen und befindet sich in der Hochlauf- und Optimierungsphase.

Das eingeleitete Kostensenkungsprogramm (Produktion, Marketing, Vertrieb) wird fortgesetzt. Im Vergleich Ende März 2018 mit Ende März 2017 sank auf Segmentebene die Anzahl der Mitarbeiter trotz des Ausbaus der eigenen Kapazitäten um mehr als 6%.

In Summe war die Ergebnisentwicklung im ersten Quartal 2018 durch den rückläufigen Absatz geprägt. Im Vergleich mit der Vorjahresperiode ist zu beachten, dass im ersten Quartal 2017 ein positiver Sondereffekt von rund 78 Mio. EUR als Ergebnis der Auflösung des Joint Ventures zur Handschuhproduktion in Thailand erfasst wurde. Das bereinigte EBITDA für das erste Quartal 2017 betrug 0,0 Mio. EUR, das bereinigte EBIT lag bei –2,8 Mio. EUR. Im Vergleich mit den bereinigten Werten des ersten Quartals 2017 lagen EBITDA mit 1,4 Mio. EUR und EBIT mit –2,2 Mio. EUR im ersten Quartal 2018 über den Werten der Vorjahresperiode, wenngleich weiterhin auf niedrigem Niveau.

in Mio. EUR Q1 2018 Veränderung Q1 20171)
Umsatzerlöse 80,0 –10,3% 89,2
EBITDA 1,4 –98,2% 78,1
EBITDA-Marge 1,8% –85,7 PP 87,5%
EBIT –2,2 75,4
EBIT-Marge –2,8% –87,3 PP 84,5%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 6,4 –24,8% 8,5
Mitarbeiter (Stichtag) 2.907 –3,2% 3.004

Kennzahlen Sempermed

1) Das um die Effekte der Joint Venture Transaktion bereinigte EBITDA für das erste Quartal 2017 betrug 0,0 Mio. EUR, das EBIT betrug –2,8 Mio. EUR.

Mitarbeiter

Der Personalstand per 31. März 2018 lag mit 6.729 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um 1,1% unter dem Niveau zum 31. März 2017. In den Segmenten Semperflex und Semperform stieg die Mitarbeiterzahl, in Sempertrans und Sempermed sank sie im Periodenvergleich. In der Betrachtung nach Segmenten sind im März 2018 rund 45% aller Mitarbeiter im Segment Sempermed beschäftigt. Im Segment Semperflex arbeiten rund 25%, im Segment Sempertrans und Semperform jeweils rund 15%.

Aufsichtsratsangelegenheiten

Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger und Dr. Felix Strohbichler haben ihre Mandate am 25. April 2018 (Datum der Hauptversammlung) niedergelegt.

In der Hauptversammlung am 25. April 2018 wurden Dr. Christoph Kollatz, Dr. Felix Fremerey und Mag. Christoph Trentini neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Walter Koppensteiner und Dr. Klaus Erkes wurden als Aufsichtsräte wiedergewählt.

In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurde Dr. Christoph Kollatz zum Nachfolger von Dr. Veit Sorger als Vorsitzender des Aufsichtsrates gewählt. Dr. Stefan Fida wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.

Vorstandsangelegenheiten

Der Aufsichtsrat hat im April 2018 das Vorstandsmandat von Herrn Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre bis zum 31.05.2022 verlängert.

Ausblick

Im weiteren Verlauf des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses wird der Vorstand Schritt für Schritt entscheiden, ob es Änderungen im Portfolio der bestehenden Segmente sowie weitere Anpassungen im Produktionsfootprint geben wird. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und zur Stärkung der Bilanzstruktur stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands. Daher können weitere erhebliche Einmalbelastungen neben den bereits gesetzten und den noch in Analyse befindlichen Maßnahmen auch in den nächsten Quartalen nicht ausgeschlossen werden. Aus diesen Gründen ist das Jahr 2018 als Übergangsjahr zu sehen. Bedingt durch die angeführten Entwicklungen bleibt der Ausblick für die nächsten Quartale ausgesetzt.

Semperit fokussiert weiterhin auf organisches Wachstum. Neben den laufenden Optimierungsmaßnahmen im Segment Sempermed hat Semperit zu Jahresbeginn weitere Umsetzungsschritte bei Sempertrans und Semperform gestartet. Auch Semperflex ist Bestandteil des Transformationsprozesses. Hier steht wie im Mischbetrieb (Mixing) die Beschleunigung der profitablen Umsetzung der unverändert erforderlichen Investitionsprojekte und des damit verbundenen organischen Wachstumskurses im Vordergrund. Die Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten werden daher fortgesetzt. Insgesamt sind für das Jahr 2018 Investitionsausgaben (CAPEX) von rund 80 Mio. EUR (2017: 74,5 Mio. EUR) vorgesehen.

Seit dem Start des Analyse- und Transformationsprozesses im Herbst 2017 hat der Vorstand signifikante Potenziale zur Ergebnisverbesserung identifiziert und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Der Abschluss der Transformation der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll die Semperit Gruppe als zentrale Steuerungsgröße eine EBITDA-Marge von rund 10% erzielen.

Hinweis

Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 24. Mai 2018 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen nicht vorhersehbaren strukturellen und konjunkturellen Änderungen im weiteren Jahresverlauf 2018. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Wien, am 24. Mai 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Konzernzwischenabschluss und Konzernanhang

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

in TEUR 1.1.-
31.3.2018
1.1.-
31.3.2017
Umsatzerlöse 220.909 229.340
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen 4.608 –1.930
Aktivierte Eigenleistungen 745 1.186
Betriebsleistung 226.262 228.596
Sonstige betriebliche Erträge 930 89.918
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen –131.289 –137.525
Personalaufwand –44.154 –49.929
Sonstige betriebliche Aufwendungen –36.102 –36.712
Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten
Unternehmen
113 68
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 15.759 94.416
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
–9.769 –8.050
EBIT (Betriebsergebnis) 5.991 86.366
Finanzerträge 8.791 9.147
Finanzaufwendungen –13.197 –15.798
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –1.251 –1.381
Finanzergebnis –5.658 –8.032
Ergebnis vor Steuern 333 78.334
Ertragsteuern –2.972 –15.498
Ergebnis nach Steuern –2.640 62.836
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis –
aus Stammaktien
–2.795 62.857
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis –
aus Hybridkapital
114 0
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 41 –21
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1) –0,14 3,06

1) Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).

Konzerngesamtergebnisrechnung

in TEUR 1.1.-
31.3.2018
1.1.-
31.3.2017
Ergebnis nach Steuern lt. Konzerngewinn- und -verlustrechnung –2.640 62.836
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden
Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) –5 –9
Darauf entfallende latente Steuern –7 –23
–12 –32
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 0 –128
Cashflow Hedges
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode –21 84
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 4 –101
–17 –17
Sonstiges Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltenen langfristigen
Vermögenswerten
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 0 –14.033
Währungsumrechnungsdifferenzen
Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode 1.690 2.691
Darauf entfallende latente Steuern 17 36
1.690 –11.450
Sonstiges Ergebnis gesamt 1.678 –11.482
Gesamtergebnis –961 51.354
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Stammaktien –1.140 51.375
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Hybridkapital 114 0
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis 65 –21

Konzerngeldflussrechnung

in TEUR 1.1.-
31.3.2018
1.1.-
31.3.2017
Ergebnis vor Steuern 333 78.334
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen
und immateriellen Vermögenswerten
9.769 8.050
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen
(einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen)
14 –87
Veränderung langfristiger Rückstellungen –138 –385
Anteil am Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen –113 –68
Erhaltene Dividenden von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten (Joint Ventures) 0 47.751
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 1.251 1.381
Ergebnis aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und aus der Tilgung
von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
0 –75.113
Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) 1.624 2.084
Gezahlte Zinsen –509 –953
Erhaltene Zinsen 108 111
Gezahlte Ertragsteuern –1.020 –32.689
Cashflow aus dem Ergebnis 11.318 28.418
Veränderung Vorräte –1.908 –6.935
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –21.628 –19.033
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte 1.939 5.324
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.062 7.199
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen 2.231 13.802
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens –1.488 2.345
Cashflow aus der Betriebstätigkeit –7.475 31.119
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 68 97
Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und Finanzveranlagungen 0 6
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –24.507 –21.738
Einzahlungen aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten 0 168.627
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –24.438 146.991
Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 61 167
Tilgung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung –49.157 –85.021
Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 0 –15.002
Auszahlungen für den Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen von Tochterunternehmen 0 –25.842
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen –1 –57
Einzahlungen aus Hybridkapital 130.000 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 80.904 –125.754
Nettoveränderung liquider Mittel 48.991 52.356
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung –583 550
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 165.530 190.208
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 213.938 243.114

Konzernbilanz

VERMÖGENSWERTE
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte
16.134
17.513
Sachanlagen
367.368
356.040
Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen
2.237
2.124
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
12.715
13.298
Sonstige Vermögenswerte
1.656
2.183
Latente Steuern
8.474
8.164
408.584
399.322
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte
161.644
159.736
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
125.786
103.577
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
2.558
2.373
Sonstige Vermögenswerte
14.197
15.165
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern
6.957
7.509
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
213.938
165.530
525.079
453.891
VERMÖGENSWERTE
933.663
853.212
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital
Grundkapital
21.359
21.359
Kapitalrücklagen
21.503
21.503
Hybridkapital
130.000
0
Gewinnrücklagen
242.195
244.464
Währungsumrechnungsrücklage
–7.153
–8.820
Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding
407.904
278.506
Nicht beherrschende Anteile
1.846
1.784
409.750
280.291
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen
35.905
35.815
Sonstige Rückstellungen
12.610
12.837
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
14.728
13.276
Schuldscheindarlehen
251.892
254.168
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
1.282
51.310
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
972
936
Sonstige Verbindlichkeiten
730
701
Latente Steuern
5.764
5.218
323.883
374.261
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen
2.293
2.489
Sonstige Rückstellungen
23.671
24.870
Schuldscheindarlehen
16.797
15.542
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
6.562
5.578
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
106.491
110.913
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
18.694
17.076
Sonstige Verbindlichkeiten
22.610
20.631
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern
2.912
1.562
200.030
198.660
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
933.663
853.212
in TEUR 31.3.2018 31.12.2017

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Gewinnrücklagen
in TEUR Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Hybrid
kapital
Neu
bewer
tungs
rücklage
Andere
Gewinn
rücklagen
Summe Wäh
rungs
umrech
nungs
rücklage
Summe Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
Stand 1.1.2017 21.359 21.503 0 209 283.870 284.079 2.363 329.304 1.675 330.979
Ergebnis nach
Steuern
0 0 0 0 62.857 62.857 0 62.857 –21 62.836
Sonstiges
Ergebnis
0 0 0 –96 –45 –141 –11.341 –11.482 0 –11.482
Gesamtergebnis 0 0 0 –96 62.812 62.716 –11.341 51.375 –21 51.354
Erwerb von nicht
beherrschenden
Anteilen
0 0 0 0 5 5 0 5 –9 –4
Sonstiges 0 0 0 0 0 0 0 0 848 848
Stand 31.3.2017 21.359 21.503 0 113 346.687 346.801 –8.979 380.684 2.494 383.178
Stand 1.1.2018 21.359 21.503 0 117 244.347 244.464 –8.820 278.506 1.784 280.291
Erstanpassung
aus IFRS 9
0 0 0 –117 538 422 0 422 0 422
Angepasster
Stand 1.1.2018
21.359 21.503 0 0 244.886 244.886 –8.820 278.928 1.784 280.712
Ergebnis nach
Steuern
0 0 0 0 –2.681 –2.681 0 –2.681 41 –2.640
Sonstiges
Ergebnis
0 0 0 0 –12 –12 1.667 1.655 24 1.678
Gesamtergebnis 0 0 0 0 –2.693 –2.693 1.667 –1.026 65 –961
Erwerb von nicht
beherrschenden
Anteilen
0 0 0 0 2 2 0 2 –3 –1
Aufnahme von
Hybridkapital
0 0 130.000 0 0 0 0 130.000 0 130.000
Stand 31.3.2018 21.359 21.503 130.000 0 242.195 242.195 –7.153 407.904 1.846 409.750

Anhang zum Konzernzwischenabschluss

Erstellung und Präsentation des Konzernzwischenabschlusses

Der Konzernzwischenabschluss ist nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34) erstellt worden.

Für nähere Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Semperit Gruppe wird auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 verwiesen, der diesbezüglich die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenabschluss darstellt.

Die Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, sofern nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss der Semperit Gruppe zum 31. März 2018 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.

Konsolidierungsgrundsätze und -methoden

Im vorliegenden Konzernzwischenabschluss von der Semperit Gruppe wurden – mit Ausnahme der im Folgenden beschriebenen neuen Bilanzierungsregeln des IASB – die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss der Semperit Gruppe zum 31. Dezember 2017.

Anwendung von neuen und geänderten Rechnungslegungsgrundsätzen

Folgende geänderte Standards und Interpretationen waren im Berichtszeitraum 1. Jänner bis 31. März 2018 erstmals anwendbar.

Erstmals anwendbare Standards und Interpretationen Inkrafttreten Endorsement
Neue Standards und Interpretationen
IFRS 9 Finanzinstrumente 1. Jänner 2018 22. November 2016
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 1. Jänner 2018 22. September 2016
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen 1. Jänner 2018 28. März 2018
Geänderte Standards
IFRS 15 Klarstellung zu IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 1. Jänner 2018 22. September 2016
IFRS 2 Klassifizierung und Bewertung von Transaktionen anteilsbasierter Vergütung 1. Jänner 2018 26. Februar 2018
IFRS 4 Anwendung von IFRS 9 mit IFRS 4 1. Jänner 2018 3. November 2017
IAS 40 Übertragungen von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 1. Jänner 2018 14. März 2018
Diverse Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2014-2016 1. Jänner 2018 7. Februar 2018

Die angeführten geänderten Standards und Interpretationen für IFRS 2, IFRS 4, IAS 40 und IFRIC 22 haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe. Die Änderung zu IFRS 15 betrifft lediglich eine unwesentliche Klarstellung.

Folgende, bei Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses bereits veröffentlichte, neue Standards waren im Berichtszeitraum 1. Jänner bis 31. März 2018 anzuwenden.

IFRS 9 Finanzinstrumente

Im Juli 2014 veröffentlichte das IASB den Standard IFRS 9 Finanzinstrumente, welcher erstmals in der Berichtsperiode eines am 1. Januar 2018 oder danach beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden ist und IAS 39 ersetzt. IFRS 9 regelt die Bilanzierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten hinsichtlich Ansatz, Bewertung und Ausbuchung sowie die Bilanzierung von Sicherungsinstrumenten. Die Änderungen des IFRS 9 betreffen drei Bereiche: Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte sowie die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen.

IFRS 9 sieht auch ein neues Klassifizierungsmodell für Vermögenswerte vor. Die Klassifizierung erfolgt beim erstmaligen Ansatz, zum einen anhand der Charakteristika der mit den finanziellen Vermögenswerten einhergehenden Cashflows (Zahlungsstrombedingungen) und zum anderen aufgrund des Geschäftsmodells des Unternehmens für die Verwaltung seiner finanziellen Vermögenswerte (Geschäftsmodellbedingungen). In Abhängigkeit davon ergibt sich eine Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum beizulegenden Zeitwert (erfolgsneutral oder erfolgswirksam). Zum 1. Jänner 2018 erfolgte daher in der Semperit Gruppe eine Klassifizierung der Vermögenswerte entsprechend den Kategorien.

Ab dem 1. Jänner 2018 werden die Fondsanteile gemäß IFRS 9 neu klassifiziert. Durch diese neue Klassifizierung werden die Fondsanteile nun nicht mehr erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert, sondern erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Aufgrund dieser neuen Klassifizierung wird die Neubewertungsrücklage zum 1. Jänner 2018 in Höhe von 117 TEUR innerhalb des Eigenkapitals zur Gänze in die anderen Gewinnrücklagen umgegliedert. Aus der Bewertung der Fondsanteile zum beizulegenden Zeitwert wurden bis zum 31. März 2018 unrealisierte Gewinne in Höhe von 49 TEUR erfolgswirksam erfasst, die bei weiterer Anwendung des IAS 39 im sonstigen Ergebnis erfasst worden wären. Bei den finanziellen Verbindlichkeiten ergaben sich keine Umstellungseffekte aus der Erstanwendung des IFRS 9.

Aufgrund der Änderungen des IFRS 9 ergibt sich ein neues 3-stufiges Wertminderungsmodell für finanzielle Vermögenswerte. Gemäß diesem allgemeinen Ansatz müssen Unternehmen eine Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle basierend auf zwei Schritten erfassen: Für Finanzinstrumente deren Kreditrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat und die nicht schon zu Beginn als wertgemindert eingestuft wurden, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der Kreditausfälle zu erfassen, deren Eintritt innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet wird. Für Finanzinstrumente, bei denen sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditausfälle zu erfassen. Dies unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Leasingforderungen und vertragliche Vermögenswerte erlaubt IFRS 9 die Anwendung eines vereinfachten Wertminderungsmodells, bei dem die Wertminderung stets in Höhe des über die Restlaufzeit des Finanzinstruments erwarteten Kreditverlustes bestimmt wird. Dieses Wahlrecht wird von Semperit Gruppe auch in Anspruch genommen. Dazu wurden die Zahlungsausfälle in den vergangenen vier Geschäftsjahren je Segment und regional differenziert analysiert und darauf aufbauend eine Wertminderungsmatrix auf der Basis von Zeitbändern erstellt. Für alle anderen finanziellen Vermögenswerte (insbesondere Bankeinlagen, Kautionsforderungen, Reisekostenvorschüsse an Mitarbeiter) wird das 3-stufige Wertminderungsmodell angewendet. Die Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich vom 31. Dezember 2017 auf den 1. Jänner 2018 durch die Erstanwendung von IFRS 9 um 581 TEUR reduziert.

Die Vorschriften für Sicherungsbeziehungen nach IFRS 9 beinhalten weiterhin die gleichen Arten von Hedge Accounting wie nach IAS 39, sodass sich die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen im Vergleich zum 31. Dezember 2017 nicht geändert hat. Die in der Semperit Gruppe zum 31. Dezember 2017 gebildeten Sicherungsbeziehungen (Cashflow-Hedges bzw. Fair-Value-Hedges) wurden in Übereinstimmung mit den Übergangsbestimmungen ab dem 1. Jänner 2018 unverändert fortgeführt.

Aus der Erstanwendung von IFRS 9 ergeben sich für die Eröffnungsbilanzwerte zum 1. Jänner 2018 folgende Werte und Anpassungsbeträge:

Anpassung
in TEUR 31.12.2017 IFRS 9 1.1.2018
Langfristige Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value 6.376 –6.376 0
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Fair Value 0 6.376 6.376
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 103.577 581 104.158
Vermögenswerte 109.953 581 110.534
Eigenkapital
Neubewertungsrücklage 117 –117 0
Andere Gewinnrücklagen 244.347 538 244.886
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Latente Steuern 5.218 159 5.377
Eigenkapital und Schulden 244.464 581 244.886

Die Auswirkungen aus der Anwendung von IFRS 9 auf die Gewinnrücklagen zum 1. Jänner 2018 stellen sich wie folgt dar:

in TEUR Neubewer
tungs
rücklage
Andere
Gewinnrück
lagen
Gewinnrücklagen zum 31.12.2017 (wie berichtet) 117 244.347
Umgliederung langfristiger Wertpapiere von AFS1) in die Kategorie FVPL2) –117 117
Anpassung der Wertminderungen zu Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
0 581
Anpassung der latenten Steuern 0 –159
Gewinnrücklagen zum 1.1.2018 (angepasst an Erstanwendung IFRS 9) 0 244.886

1) AFS (Available for Sale - Zur Veräußerung verfügbar).

2) FVPL (Fair Value through Profit and Loss - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert).

Die Auswirkungen der neuen Klassifizierungsvorschriften des IFRS 9 auf die finanziellen Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Semperit Gruppe können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

Klassifizierung
nach IAS 391)
Klassifizierung
nach IFRS 92)
Buchwert nach
IAS 39 zum
31.12.2017
Buchwert nach
IFRS 9 zum
1.1.2018
HFT FVPL 5.610 5.610
AFS FVOCI 0 0
AFS FVPL 6.376 6.376
LAR AC 1.311 1.311
LAR AC 103.577 104.158
HFT FVPL 95 95
LAR AC 2.279 2.279
LAR AC 0 0
LAR AC 165.530 165.530
AC AC 326.598 326.598
AC AC 13.276 13.276
AC AC 935.832 935.832
AC AC 110.913 110.913
HFT FVPL 908 908
LAR AC 16.168 16.168

1) HFT (Held for Trading - Zu Handelszwecke gehalten); AFS (Available for Sale - Zur Veräußerung verfügbar); LAR (Loans and Receivables -

Kredite und Forderungen); AC (At cost - Zu fortgeführten Anschaffungskosten). 2) FVPL (Fair Value through Profit and Loss - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI - Erfolgsneutral zum

beizulegenden Zeitwert); AC (At cost - Zu fortgeführten Anschaffungskosten).

IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

IFRS 15 ersetzt die Inhalte des IAS 18 Umsatzerlöse und des IAS 11 Fertigungsaufträge sowie die dazugehörigen Interpretationen. Die Semperit Gruppe hat die Regelungen des IFRS 15 unter Anwendung des modifiziert retrospektiven Ansatzes mit 1. Jänner 2018 umgesetzt. Der kumulierte Umstellungseffekt erfolgt somit ohne Anpassung der Vergleichsperiode. Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 15 ergab sich für die Semperit Gruppe eine Ausweisänderung. Erwartete Vertragsstrafen wurden bisher als Rückstellung erfasst, sind gemäß IFRS 15 aber nunmehr als variable Gegenleistung und damit als sonstige finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen. Aus diesem Titel stehen zum 31. März 2018 1.099 TEUR zu Buche. Abgesehen von diesen Änderungen führt die Erstanwendung von IFRS 15 zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss der Semperit Gruppe.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Transaktionen unter Anteilseignern

Im ersten Quartal 2018 wurden weitere 0,002% Anteile an Latexx Partners Berhad für 1 TEUR erworben. Der Konzernanteil zum 31. März 2018 betrug somit 98,63% nach 98,63% zum 31. Dezember 2017. Im ersten Quartal 2017 wurden 0,01% Anteile für 4 TEUR erworben, wodurch sich der Konzernanteil bis zum 31. Dezember 2017 auf 98,56% erhöhte.

Anteile an assoziierten Unternehmen

Der Konzernbuchwert der Synergy Health Allershausen GmbH betrug zum 31. März 2018 2.237 TEUR (31. Dezember 2017: 2.124 TEUR).

Die Entwicklung der Anteile an assoziierten Unternehmen stellt sich wie folgt dar:

Stand 31.3. 2.237 2.677
Anteiliges Periodenergebnis und Zwischenergebnisse 113 68
Stand 1.1. 2.124 2.608
in TEUR 1.1.-
31.3.2018
1.1.-
31.3.2017

Anschaffung und Veräußerung von Sachanlagen und Immateriellen Vermögenswerten

Im ersten Quartal 2018 wurden in der Semperit Gruppe insgesamt Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 24.507 TEUR (erstes Quartal 2017: 21.738 TEUR) vorgenommen. Demgegenüber wurden Sachanlagen mit einem Buchwert von 82 TEUR (erstes Quartal 2017: 185 TEUR) veräußert, die in einem Veräußerungsverlust von -14 TEUR (erstes Quartal 2017: -87 TEUR) resultiert haben.

Angaben zu Finanzinstrumenten

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die noch nicht fällig sind, handelt es sich überwiegend um solche mit langfristigen Geschäftspartnern. Die Bewertung der Bonität erfolgt nach internen Bewertungsrichtlinien. Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes wurden in der Semperit Gruppe, im Zuge der Umstellung auf IFRS 9, die Ausfälle der letzten vier Jahre nach Segmenten evaluiert und darauf aufbauend eine Wertminderungsmatrix auf der Basis von Zeitbändern erstellt. Die Analyse hat ergeben, dass kein wesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht. Für einen wesentlichen Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (77,4%, 31. Dezember 2017: 72,4%) bestehen Kreditversicherungen bei zwei Versicherungsunternehmen. Diese Versicherungen sehen einen Selbstbehalt im Schadensfall vor. Bei derartigen Forderungen wird als erwarteter Kreditverlust maximal der Selbstbehalt wertberichtigt. Aufgrund der Analyse der Vergangenheit konnte ein erhöhtes Ausfallsrisiko bei Forderungen, die über 90 Tage überfällig sind nicht festgestellt werden. Daher wird eine Überfälligkeit über 90 Tage nicht als Indikator für ein eingetretenes Ausfallsereignis angesehen, das eine Zuordnung zur Stufe 3 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9 implizieren würde.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien des IFRS 9.

Vermögenswerte

Bewertungskategorie IFRS 91) Buchwert
31.3.2018
Buchwert
31.12.2017
AC 125.786 103.577
FVPL 6.426 6.376
AC 563 563
AC 10 10
FVPL 4.790 5.076
Fair Value - Hedging Instrument 422 629
AC 3.062 3.017
213.938 165.530

1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI - Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At cost - Zu fortgeführten Anschaffungskosten).

Verbindlichkeiten

in TEUR Bewertungskategorie IFRS 91) Buchwert
31.3.2018
Buchwert
31.12.2017
Schuldscheindarlehen AC 268.689 269.710
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen AC 14.728 13.276
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 106.491 110.913
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 7.844 56.888
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten FVPL 2.240 845
Derivative Finanzverbindlichkeiten Fair Value - Hedging Instrument 34 62
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing AC 62 0
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 17.330 17.104

1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI - Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At cost - Zu fortgeführten Anschaffungskosten).

Beizulegende Zeitwerte

Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:

  • Stufe 1: Bewertung anhand von auf einem aktiven Markt beobachtbaren Preisen für ein spezifisches Finanzinstrument
  • Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf Inputfaktoren basieren, die am Markt beobachtbar sind
  • Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten, nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente.

in TEUR Bewertungskategorie IFRS 9 1) Beizulegender
Zeitwert
31.3.2018
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2017
Stufe
Vermögenswerte
Wertpapiere FVPL 6.426 6.376 1
Derivative Finanzinstrumente FVPL 4.790 5.076 2
Derivative Finanzinstrumente FVOCI 422 629 2
Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten FVPL 2.240 845 2
Derivative Finanzverbindlichkeiten FVOCI 34 62 2

1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI - Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert).

Die beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere werden anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.

Bei den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte, einen Cross Currency Swap und einen Zinsfloor.

Bei den als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Cross Currency Swaps.

Die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und der Cross Currency Swaps erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme aufgrund der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird beim Buchwert eine Kreditrisikoanpassung der jeweiligen Gegenpartei vorgenommen. Dabei werden positive Exposures mit dem Ausfallsrisiko der Gegenpartei und negative Exposures mit dem eigenen Ausfallsrisiko bewertet.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten.

in TEUR Bewertungskategorie IFRS 91) Beizulegender
Zeitwert
31.3.2018
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2017
Stufe
Verbindlichkeiten
Schuldscheindarlehen AC 279.104 281.728 3
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing AC 59 0 3

1) AC (At cost - Zu fortgeführten Anschaffungskosten).

Beim Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zugrunde.

Für bestehende fixverzinste Finanzierungsleasingverbindlichkeiten wurden aktuelle fremdübliche Zinssätze erhoben und den vertraglichen Zinssätzen gegenübergestellt. Der Unterschied zwischen Buchwert und Zeitwert zeigt somit die Spanne zwischen der vertraglich vereinbarten, historischen Verzinsung und der derzeitig am Markt erhältlichen. Die Finanzierungsleasingverbindlichkeiten werden unter dem Posten restliche sonstige finanzielle Verbindlichkeiten dargestellt.

Zur Bewertung der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen wird auf die Ausführungen im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 verwiesen.

Fremdkapitalstruktur der Semperit Gruppe

Der Semperit Gruppe steht eine revolvierende Kreditlinie von maximal 150 Mio. EUR zur Verfügung, und verfügt über drei Schuldscheindarlehen 2013, 2015 und 2016 mit einem Nominalvolumen von gesamt 274 Mio. EUR. Die Schuldscheindarlehen aus 2013 und aus 2015 wurden in EUR begeben, das Schuldscheindarlehen aus 2016 in US Dollar, Polnischen Zloty und Tschechischen Kronen.

in TEUR 31.3.2018 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
31.12.2017 Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Schuldscheindarlehen 268.689 251.892 16.797 269.710 254.168 15.542
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.844 1.282 6.562 56.888 51.310 5.578
276.532 253.173 23.359 326.598 305.478 21.120

Mit dem im ersten Quartal 2018 zur Verfügung gestellten Hybridkapital wurden Finanzverbindlichkeiten aus einem Rahmenkreditvertrag mit einem Bankenkonsortium bestehend aus sechs Kreditinstituten in der Höhe von 50 Mio. EUR rückgeführt.

Cross Currency Swaps und Devisentermingeschäfte

Für zwei in malaysischen Ringgit begebene Finanzierungen an eine Tochtergesellschaft bestehen Cross Currency Swaps. Mit diesen Cross Currency Swaps wurden einerseits die variable Refinanzierung in eine fixe Verzinsung umgewandelt, andererseits wurde der Wechselkurs zwischen Euro und malaysischen Ringgit fixiert. Diese Cross Currency Swaps werden gemäß IFRS 9 sowohl als Cashflow Hedge (hinsichtlich der Zinsrisiken) als auch als Fair Value Hedge (hinsichtlich der Wechselkursrisiken) klassifiziert.

Zur Absicherung eines Geschäftes in britischen Pfund hat die Semperit Investments Asia Pte. Ltd. Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Mit diesen Devisentermingeschäften wurde der Wechselkurs zwischen US- Dollar und britischem Pfund fixiert. Diese Devisentermingeschäfte werden gemäß IFRS 9 als Cashflow Hedges klassifiziert und werden zum Fair Value bilanziert.

Hybridkapital

Am 12. Dezember 2017 wurde vom Vorstand der Semperit AG Holding ein Vertrag über Hybridkapital in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs der B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25% p.a., die Bereitstellungsgebühr 1,75% p.a.

Bei dem Hybridkapital handelt es sich um eine nachrangige Finanzierung mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit Gruppe bis 31. Dezember 2018 bei Bedarf in mehreren Tranchen ausgenutzt werden kann. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Im März 2018 erfolgte eine Einzahlung von 130 Mio. EUR aus dem Hybridkapital.

Aufgrund der Vertragsbedingungen erfolgt der Ausweis des Hybridkapitals gemäß IAS 32 als Eigenkapital. Durch die Kategorisierung des Hybridkapitals als Eigenkapital werden entsprechende Vergütungen analog zu Ausschüttungen an die Gesellschafter behandelt. Die Zahlung der Zinsen wird durch Dividendenzahlungen ausgelöst und wird als solche auch im Eigenkapital erfasst.

In der Vereinbarung zum Hybridkapital wurde kein Fälligkeitsdatum die Rückzahlung betreffend festgelegt. Der Semperit AG Holding bleibt das Recht vorbehalten, jeweils zum Quartalsende eine Rückzahlung von 5 Mio. EUR oder einem Vielfachen dessen zuzüglich anteiliger Zinsen zu tätigen.

Erläuterungen zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung und zur Konzerngesamtergebnisrechnung

Die Veränderung der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zur Vorperiode ist auf die Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten mit dem thailändischen Joint Venture Partner Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. im ersten Quartal 2017 zurückzuführen. Die positiven Sondereffekte in der Vergleichsperiode betrugen in Summe 87.381 TEUR (exkl. Rechts- und Beratungskosten), wovon 78.109 TEUR im Segment Sempermed und 9.273 TEUR im Segment Corporate Center als sonstige betriebliche Erträge erfasst wurden.

Die Veränderung der Ertragsteuern im Periodenvergleich resultiert im Wesentlichen aus der Quellensteuerbelastung, die im ersten Quartal 2017 in Höhe von 16.061 TEUR auf die Joint Venture Transaktion zurückzuführen ist.

Segmentberichterstattung

in TEUR Sempermed Semperflex Sempertrans Semperform Corporate
Center und
Konzern
eliminie
rungen
Gruppe
1.1.-31.3.2018
Umsatzerlöse 80.029 58.772 34.647 47.461 0 220.909
EBITDA 1.443 13.738 473 4.548 –4.443 15.759
EBIT = Segmentergebnis –2.208 11.087 –397 2.377 –4.868 5.991
Abschreibungen und Wertminderungen auf
Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
–3.651 –2.651 –870 –2.172 –425 –9.769
1.1.-31.3.2017
Umsatzerlöse 89.207 53.485 41.332 45.316 0 229.340
EBITDA 78.090 11.669 562 4.959 –864 94.416
EBIT = Segmentergebnis 75.355 9.647 –345 3.001 –1.292 86.366
Abschreibungen und Wertminderungen auf
Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
–2.736 –2.022 –907 –1.958 –428 –8.050

Gesellschaften, die im Produktions- und Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding sowie aus jenen Teilen einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Weiterverrechnungen und Zuordnungen von Kosten des Corporate Centers sind, soweit möglich, bereits den Segmenten zugewiesen.

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit AG Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit AG Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Die Geschäftsbeziehungen mit nachfolgenden nahestehenden Unternehmen im ersten Quartal 2018 sind wie folgt:

Mit der unit-it GmbH wurden im ersten Quartal 2018 Geschäfte im Ausmaß von 121 TEUR (erstes Quartal 2017: 120 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Wartung von SAP-Lizenzen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. März 2018 bestehen keine Verbindlichkeiten (31. Dezember 2017: 0 TEUR) gegenüber der unit-it GmbH.

Mit der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG wurden im ersten Quartal 2018 Geschäfte im Ausmaß von 13 TEUR (erstes Quartal 2017: 1.192 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen Beratungsleistungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. März 2018 bestehen keine Verbindlichkeiten (31. Dezember 2017: 5 TEUR) gegenüber Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG.

Mit der B & C Industrieholding GmbH wurden im ersten Quartal 2018 Geschäfte im Ausmaß von 58 TEUR (erstes Quartal 2017: 0 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen Management- und sonstige Dienstleistungen sowie Weiterverrechnungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum Bilanzstichtag 31. März 2018 bestehen keine Verbindlichkeiten (31. Dezember 2017: 35 TEUR) gegenüber der B & C Industrieholding GmbH.

Mit der B & C Holding GmbH wurden im ersten Quartal 2018 Geschäfte im Ausmaß von 618 TEUR (erstes Quartal 2017: 0 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Bereitstellungsprovision für die Hybridkapitallinie und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Im März 2018 wurden 130 Mio. EUR Hybridkapital von der B & C Holding GmbH aufgenommen (siehe dazu das Kapitel Hypridkapital auf Seite 29). Zum Bilanzstichtag 31. März 2018 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß 618 TEUR (31. Dezember 2017: 146 TEUR) gegenüber der B & C Holding GmbH.

Aus Transaktionen mit dem assoziierten Unternehmen Synergy Health Allershausen GmbH bestehen zum 31. März 2018 und 31. März 2017 folgende Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bzw. sind in den ersten Quartalen 2018 und 2017 folgende Erträge und Aufwendungen angefallen:

in TEUR 1.1.2018 -
31.3.2018
1.1.2017-
31.3.2017
Sonstige betriebliche Aufwendungen 34 121
Finanzerträge 0 3
31.3.2018 31.12.2017
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 563 563
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7 25

Weitere Geschäftsbeziehungen mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen gegebenenfalls nur in geringfügigem Umfang und werden zu üblichen Konditionen abgewickelt.

Rechtsstreitigkeiten in Zusammenhang mit dem ehemaligen thailändischen Joint Venture

Nach dem erfolgreichen Closing der Joint Venture Transaktion im März 2017 wurden alle zwischen der Semperit Gruppe einerseits und der Sri Trang Agro-Industry Public Co. Ltd. Gruppe bzw. Siam Sempermed Corporation Ltd. (SSC, nunmehr Sri Trang Gloves (Thailand) Co. Ltd.) andererseits anhängigen Schiedsgerichtsverfahren einvernehmlich beigelegt. Die Verfahren vor thailändischen Gerichten sind im Verlauf des dritten Quartals 2017 als Folge des erfolgreichen Closings der Joint Venture Transaktion beigelegt worden.

Im Oktober 2015 hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) aufgrund eines Antrags von Sri Trang Gesellschaften, die Joint Venture Partner von Semperit in der SSC waren, ein Verfahren gegen Semperit und diese Sri Trang Gesellschaften beim Kartellgericht in Wien eingeleitet. Das Verfahren betrifft die exklusiven Vertriebsrechte in Europa. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat im September 2017 entschieden, dass die frühere Exklusivitätsregelung für den Vertrieb und die Vermarktung von Handschuhen durch Semperit in Europa, welche in der ehemaligen Joint Venture Gesellschaft in Thailand produziert wurden, in den Jahren 2015/16 nicht mit dem Wettbewerbsrecht konform war. Außerdem hat der Oberste Gerichtshof entschieden, den Europäischen Gerichtshof nicht mit dieser Sache zu befassen. Im ersten Quartal 2018 haben weitere Gespräche mit der BWB über ein Settlement im Wege einer Geldbuße stattgefunden. Für die erwarteten weiteren Kosten des Verfahrens und einer möglichen Geldbuße wurde auf Basis einer Schätzung mit einer entsprechenden Rückstellung vorgesorgt. Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterbleiben.

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Zwischen dem Abschlussstichtag 31. März 2018 und der Freigabe dieses Berichtes zur Veröffentlichung am 24. Mai 2018 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 24. Mai 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den Regelungen für Zwischenberichte in den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2018 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Zwischenlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten drei Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen neun Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offenzulegenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Wien, am 24. Mai 2018

Der Vorstand

Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender

Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzen

Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre Operations

Kontakt

Semperit AG Holding

Modecenterstraße 22 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com

Investor Relations

Mag. Stefan Marin Tel.: +43 1 79 777-210 www.semperitgroup.com/ir

Adressen der Semperit Gruppe

www.semperitgroup.com/de/kontakt

Impressum

Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit firesys GmbH, www.firesys.de

Disclaimer

In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.

Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: 24. Mai 2018). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.

Finanzkalender 2018

25.05.2018 Bericht über das 1. Quartal 2018
23.08.2018 Halbjahresfinanzbericht 2018
21.11.2018 Bericht über das 1.–3. Quartal 2018

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